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2006 – 2016
053
11. Jahrgang · 1,80 €
261
22. Dezember 2016 – 11. Januar 2017 teneriffa
reise
special
winterausgabe
Erfolg der Drogenfahndung
Bezauberndes São Vicente
Weihnachten auf den Kanaren
Seite 11
Seiten 16-17
Seiten 25-27
Wir sind am 12. Januar wieder für Sie da
Rekordjahr 2016
Presse-Unken-Rufe
Düstere Tsunami-La Palma-Hysterie Vor zwei Monaten riefen kanarische Politiker die britischen Medien auf, ihre Panikmache zu bremsen. Eine Serie kleiner Beben am Teide wurde zu einem bevorstehenden Ausbruch aufgebauscht. Sogar Fotos von Lava, die ins Meer floss, wurden veröffentlicht. Kanarische offizielle Stellen bezeichneten die Berichterstattung als „unverantwortlich und einfach falsch“. Die 100 Minibeben wurden von der Bevölkerung noch nicht einmal wahrgenommen und waren nach Expertenansicht nicht durch aufsteigendes Magma, sondern durch tektonische Bewegungen ausgelöst worden.
Danilo Rizzuti freedigitalphotos.net
Fortsetzung auf Seite 2
Fotos, wie diese wurden im Zusammenhang mit der Story über den Tsunami von La Palma veröffentlicht.
Licht und Schatten des Tourismusbooms Ein Urlauberboom aus dem Inund Ausland hat in diesem Jahr für Rekordzahlen auf den Kanaren gesorgt. Bis zum Jahresende werden die Inseln voraussichtlich die 14 Millionen-Besucher-Marke knacken und sich sogar den 15 Millionen nähern. Das berechnete das kanarische Statistikamt (Istac) und veröffentlichte absolute Rekordzahlen. Allein bis Ende Oktober waren 12.353.119 Urlauber auf die Kanaren gekommen. Davon gingen 1.434.244 auf das Konto des nationalen Urlauberverkehrs, alle anderen reisten aus dem Ausland ein. Am meisten profitierte mit 4.757.652 Touristen Teneriffa, gefolgt von 3.410.312 Urlaubern, die sich für Gran Canaria entschieden. Es steigen nicht nur die Urlauberzahlen, sondern natürlich auch der Umsatz. Rund 17 Milliarden Euro werden bis Jahresende erwartet. Das wären zwei Milliarden mehr, als 2015. Dabei bleiben die ausländischen Gäste
Nachtleben ja, aber nicht so exzessiv, dass es die Nachtruhe der Anwohner und der angrenzenden Hotelgäste permanent stört.
mit durchschnittlich 8,3 Tagen teils etwas kürzer als noch 2015, aber sie geben vor Ort über elf Prozent mehr aus, als im Vorjahr. Britische Urlauber gaben – trotz Brexit – 9,3 Prozent mehr aus und stellen damit allein über 21 Prozent des Umsatzes. Die Deutschen waren um 22 Prozent kauffreudiger und stellen insgesamt
14,6 Prozent des Gesamtvolumens. Die skandinavischen Länder ließen ihre Ausgaben um 11,4 Prozent nach oben steigen. Einzig aus Frankreich gingen die Ausgaben um dreieinhalb Prozent zurück. Die Tourismusrätin der Kanaren, María Teresa Lorenzo, sieht in dem positiven Ergebnis die Früchte der
jahrelangen Bemühungen, die Fluganbindungen zu verbessern und die touristische Vielfalt vor Ort weiter auszubauen, sodass viele verschiedene Urlaubsvorlieben erfüllt werden können. Im nächsten Jahr sollen rund 53 Millionen Euro des Haushaltes in die Kassen des Tourismusamtes fließen. Etwa dreieinhalb Millionen sollen in die Ausbildung junger Menschen gesteckt werden und über die Werbeagentur der Kanarenregierung, Promotur, werden nächstes Jahr rund 22 Millionen Euro für Urlaubswerbung im Ausland ausgegeben. Die Marketingstrategie 2017 bis 2020 folgt der gleichen Schiene, die sich auf die Diversifikation und Fluganbindungen fokussiert.
Warnende Stimmen Trotz dieser großartigen Zahlen gibt es Stimmen, die warnen. Fortsetzung auf Seite 2