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034 10. Jahrgang · 1,80 €
242
17. März – 30. März 2016 kanarische inseln
ostern spezial
teneriffa
mode
UmweltAktivistin ermordet
Das Osterfest auf den Inseln
Hai-Geburt im Loro Parque
Sexy am Strand
Seiten 4
Seiten 6-7
Seite 10
Seite 27
Neues Wirtschaftsmodell – die Gemeinwohlökonomie
In Madrid schaut man einfach weg
wikimedia/Irish Defence Forces
Gemeinsam mit zehn anderen autonomen Provinzen haben die Repräsentanten der Kanaren von der spanischen Zentralregierung gefordert, die Aufnahme von Flüchtlingen voranzutreiben. Ein entsprechender von allen unterzeichneter Antrag wurde gestellt. Während in Deutschland die Flüchtlingsfrage sehr kontrovers diskutiert wird, beschweren sich elf Provinzen in Spanien, dass ihr Hilfsangebot nicht in Anspruch genommen wird, weil die Politiker in Madrid angesichts der humanitären Katastrophe zur Seite blicken.
Viele der Flüchtlinge nehmen die riskante Fahrt übers Meer auf sich.
Fortsetzung auf Seite 2
Mit Pioniergeist die Welt verändern Es gibt die freie Marktwirtschaft, wie sie in den USA praktiziert wird, die Soziale Marktwirtschaft, die in Europa vorherrscht, und wenn es nach Christian Felber geht, auch bald eine ethische Marktwirtschaft. Der junge Vordenker geht ganz neue Wege, um eine neue Gesellschaftsordnung ins Leben zu rufen, die sozialer, fairer und ökonomischer ist. Ökologie und Ökonomie, erfolgreiches Unternehmertum und zufriedene Mitarbeiter schließen sich nach seinem Modell nicht aus, sondern ergänzen einander zum Besten des Ganzen. Wie der Name bereits andeutet, stellt die Gemeinwohlökonomie das Gemeinwohl in den Mittelpunkt. Dieses Attribut ist die Messlatte, der sich die Aktivitäten in Wirtschaft und Gesellschaft unterordnen müssen. Spekulation und Ausbeutung wäre dann auf allen Ebenen tabu. Was
wie die Vision einer schönen heilen Welt klingt, ist der Realität weit näher als vermutet. So stimmte das spanische Dorf Oreindain bereits 2013 dafür, die Gemeinde nach dem Gemeinwohlprinzip zu leiten. Etwa 90 Prozent aller Dorfbewohner ab 16 Jahren stehen für diese Form und dürfen in Gemeindeangelegenheiten mitbestimmen. „Unsere Gemeinde ist nur sehr klein, aber vielleicht ist es gerade deshalb so gut, mit dem neuen System zu experimentieren. Bei uns gibt es keine Parteiinteressen, die vorrangig vertreten werden. Im Moment sind wir noch in der Phase: Lernen durch Irrtum. Aber ich kann sagen, dass sich 85 Prozent unserer stimmberechtigten Bürger an den Entscheidungen beteiligen. Wer kann das schon von sich sagen. Zum Beispiel haben wir einen Haushaltsplan, den wir gemeinsam erstellen. Wir geben bekannt, welches Budget
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Harsche Kritik an Flüchtlingspolitik der Zentralregierung
die Stadt hat und dann wird per Fragebogen abgestimmt, welche Projekte umgesetzt werden. Auf dieser Liste sind sowohl Vorschläge der Gemeindeverwaltung als auch Ideen von Bürgern. Im Jahr darauf geben wir auch
bekannt, wie die beschlossenen Projekte vorangekommen sind“, erklärt der Bürgermeister von Orendain, Gorka Egia. Fortsetzung auf Seite 2