Kanaren Esxpres 233 FLN 25

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025 10. Jahrgang · 1,80 €

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5. November – 18. November 2015 kanarische inseln

Brennpunkt

TENERIFFA

gesundheit

Wenn das Wetter verrückt spielt

Der große Fleischskandal

Trauer um Gewalt-Opfer

Kopfschmerzen heilen

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arbeitslosigkeit auf den Kanaren

Jugend ohne Perspektive?

Scheitern die Programme oder sind es einfach zu viele junge Menschen, die auf Arbeitssuche sind? Aktuell liegt die Arbeitslosenquote auf den Kanaren bei 28,6 Prozent. Unter den jungen Menschen unter 25 Jahren liegt sie sogar bei erschreckenden 52,3 Prozent. Das sind rund 44.000 junge Erwachsene. Ein Großteil davon sind sogenannte „ninis“. Das heißt, sie haben weder (ni) einen Schulabschluss, noch (ni) eine berufliche Ausbildung. Zu Zeiten des Baubooms war das nicht notwendig. Vor allem die jungen Männer brachen die Schulen ohne Abschluss ab und fanden trotzdem gut bezahlte Jobs auf dem Bau. Heute ist das anders und die fehlende Ausbildung rächt sich. Unqualifizierte Arbeitskräfte finden nur schwer einen Job. Diesem Missverhältnis sollte das aus EU-Fonds kofinanzierte Programm „Sistema de Garantia Juvenil“ (Garantiesystem für die Jugend) entgegenwirken. Fortsetzung auf Seite 2

Nach dem tödlichen Unfall im Barranco del Infierno

Wie sicher ist das Wanderparadies Teneriffa? Es sollte einfach nur ein schöner Ausflug werden. Doch er wurde für eine Deutsche zum letzten Tag ihres Lebens. Am Montag, 26. Oktober um kurz nach 13 Uhr verunglückte eine 62-Jährige bei ihrer Wanderung im bekannten Barranco del Infierno bei Adeje tödlich. Der Unfall ereignete sich auf der linken Seite des Wasserfalls, als die Gruppe bereits wieder auf dem Rückweg war. Aus circa 20 Meter Höhe lösten sich plötzlich fünf große Felsbrocken und fielen in die Schlucht. Einer davon traf die Frau am Kopf und Rumpf so unglücklich, dass sie auf der Stelle tot war. Drei weitere Personen, ein Mann, der seine Ferien in Santiago del Teide verbringt, sowie ein Pärchen aus Callao Salvaje, wurden von der Steinschlaglawine leicht verletzt und konnten aus eigener Kraft zurück zum Ausgangspunkt gelangen. „Es ging alles so schnell,

Eine Wandergruppe im Barranco del Infierno (Archiv).

dass wir nicht ausweichen konnten“, erzählten sie den Rettungskräften. Ein Psychologe kümmerte sich um die geschockten Überlebenden. Zum Zeitpunkt des Unfalls befanden sich circa 70 Personen in der Schlucht. Der Leichnam der verunglückten Deutschen wurde von Feuerwehrleuten circa einen Kilometer von der Unglücksstelle an einen sicheren Ort

getragen, wo er per Hubschrauber geborgen wurde.

Nach Schließung wieder eröffnet „Höllenschlucht erfordert neues Todesopfer“, titelte „Bild“ in Deutschland postwendend und schürte damit Ängste. Völlig überzogen und unnö-

tig. Teneriffa ist als Wanderparadies bekannt und die landschaftlichen Reize sind es auch wert, bewandert und bewundert zu werden. Der Barranco del Infierno ist einer von vielen interessanten Punkten auf der Insel. Es ist ein 1.843 Hektar großes Naturreservat, das von den Felsen zu einer Schlucht geformt wird. Es ist vor allem wegen der endemischen Flora und Fauna, der Population von Raubvögeln und wegen seines Wasserreichtums sehr beliebt. Davon zeugt auch die Statistik. Nach dem Teide Nationalpark ist es das Naturschutzgebiet mit der zweithöchsten Besucherzahl. Der Barranco ist erst im Mai dieses Jahres nach einer sechsjährigen Schließung wieder für limitierte Besuchergruppen geöffnet worden. Nur maximal 300 Besucher pro Tag sind erlaubt und es werden Sturzhelme ausgegeben. Fortsetzung auf Seite 2


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