www.kanarenexpress.com
021 9. Jahrgang · 1,80 €
229
10. September – 23. September 2015 teneriffa
genuss
fuerteventura
fussball
Das einsame Sterben einer Seniorin
Auberginen: Das blaue Wunder
Rettung der Elefanten
Anerkennung durch die FIFA
Seite 4
Seite 20
Seite 25
Seite 28
Treck der Hoffnungslosigkeit – Viele Menschen verlieren ihre Heimat.
Flüchtlingswelle erreicht die Kanaren
600 Menschen auf der Suche nach einer Heimat
© 123rf.com/Vasilis Ververidis
Die Vizerätin für Soziales bei der Kanarenregierung, Isabel Mena, kündigte Anfang September an, dass die Kanaren bereit seien, Flüchtlinge auf den Inseln aufzunehmen. „Keine andere Provinz ist so gut darauf vorbereitet wie wir. Wir haben die Infrastrukturen und wir haben Organisationsefahrungen“, erklärte sie. Damit bezog sie sich auf die Flüchtlingsströme, die Anfang des Jahrtausends aus West- und Nordafrika in Holzbooten auf die Kanaren kamen. „Spanien hat die moralische Pflicht, einen Teil der Menschen, die fliehen, weil ihr Leben in Gefahr ist, aufzunehmen und ihnen Schutz zu gewähren“, beteuerte die Politikerin. Angesichts des menschlichen Dramas dürfe niemand wegsehen. Sie forderte die spanische Regierung auf, Pläne zur Koordination und Planung für Flüchtlingsströme zu erstellen. In den nächsten Wochen soll mit den Vorbereitungen begonnen werden. Die Kanaren wollen dafür Fonds reaktivieren, die zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt wurden, aber in den letzten Jahren nicht nötig waren.
Solidaritätsbekundungen der Politik Die Sprecherin der Bürgerpartei Ciudadanos (C’s) in La Laguna, Teresa Berástegui, hat die Stadtverwaltung am vergangenen Donnerstag aufgefordert, angesichts der Flüchtlingstragödien, die sich in Europa seit Wochen tagtäglich abspielen, Solidarität zu zeigen. Sowohl die kanarische Gesellschaft als Ganzes als auch die Bewohner der Stadt La Laguna sollten angesichts der Flüchtlingswelle nicht die Augen verschließen. „Wir müssen für die Flüchtlinge aus Konfliktländern wie Syrien, Irak, Libyen und Afghanistan Lösungen suchen“, bekräftigte Berástegui. Man müsse den Menschen Respekt zollen und Gewalt verurteilen. Auch Kanarenpräsident Fernando Clavijo, der letzte Woche zu einem ersten Gespräch von Präsident Mariano Rajoy im Palacio Moncloa in Madrid empfangen wurde, sicherte die volle Loyalität der Kanaren zu, wenn es darum ginge, die Flüchtlinge, die nach Spanien kommen, zu verteilen. Fortsetzung auf Seite 2