Nr. 179
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KANAREN
27. Sept. – 10. Okt. 2013 www.kanarenexpress.com
Aktuelle Nachrichten
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7. Jahrgang · 1,80 €
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Im Gespräch
Gesundheit & Psychologie
Deutschland hat gewählt
Internationaler Tag des Touristen
mit Jorge Alexis Marichal González
Wenn der PC krank macht
Seite 2
Seite 5
Seiten 8-9
Seiten 20-21
Adiós Ricardo Melchior Am Montagnachmittag, 17. September, fand im Plenarsaal der Inselregierung ein bislang einmaliger Akt statt. Der 66-jährige Inselpräsident Ricardo Melchior trat freiwillig von seinem Amt zurück und übergab das Zepter an seinen 23 Jahre jüngeren Nachfolger, Carlos Alonso. Bis dato war dieser für Wirtschaft und Tourismus zuständig. Da er bei den letzten Wahlen, der meisten Stimmen nach Melchior erhielt, trat er automatisch an seine Stelle. Insgesamt 26 Jahre lang war Ricarco Melchior am politischen Geschehen auf Teneriffa beteiligt. In dieser Zeit bekleidete er 14 Jahre lang das Amt des Inselpräsidenten und hat dabei viel bewirkt. Unter anderem sind die Straßenbahn von Santa Cruz, die Einführung der Weinanbaugebiete, das Institut für erneuerbare Energien ITER, das TEA Museum für zeitgenössische Kunst, der Inselring und das Eisenbahnprojekt seine Initiati-
Ricardo Melchior, Carlos Alonso und Aurelio Abreu.
ven gewesen. In den zweieinhalb Jahrzehnten aktiver Politikarbeit gab es zwar auch Kritikpunkte, aber vor allem durch seine Bürgernähe und seine offene Art auf die Menschen zuzugehen, hat Melchior die Inselbewohner immer wieder überzeugt, bei der Wahl für ihn zu stimmen. Nun
legt er das Geschick der Insel in die Hände seines Nachfolgers Carlos Alonso. Die Amtsniederlegung fiel mit dem Geburtstag seiner inzwischen 96 Jahre alten Mutter zusammen. „Ich freue mich darauf, jetzt mehr Zeit mit ihr verbringen zu können“, beteuerte er sichtlich berührt.
Er wurde mit Standing Ovations verabschiedet. Allerdings zieht er sich noch nicht ganz aus der aktiven Politik zurück. Kanarenpräsident Paulino Rivero würdigte den Parteifreund und politischen Weggefährten mit den Worten „Ricardo Melchior lässt mehr als ein Viertel-
jahrhundert des Engagements und Einsatzes zurück. Ich habe mit ihm die Zeiten geteilt, in denen wir, damals noch zusammen mit dem damaligen Inselpräsidenten Adán Martín, gemeinsam für eine bessere Zukunft gekämpft haben. Viele Projekte und Initiativen, von denen die Insel heute profitiert, wurden damals in die Tat umgesetzt“. Gleichzeitig betonte er, dass er sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Inselpräsidenten Carlos Alonso freue und er auf jeden Fall mit seiner Unterstützung rechnen könnte. Er fand die wohlwollenden Worte, obwohl sowohl der ehemalige, als auch der neue Präsident in den vergangenen Wochen offen dazu standen, dass sich Paulino Rivero bei den nächsten Wahlen nicht mehr stellen sollte.
Die neue Marschrichtung In den letzten Monaten, als klar wurde, dass Ricardo Melchior diese Amtsperiode nicht
bis zum Ende erfüllen wird, konnte sich Carlos Alonso auf seine neue Rolle als Inselpräsident vorbereiten. Der scheidende Präsident führte ihn in viele wichtige Aspekte ein. Feierlich legt er jetzt den Eid auf die Bibel und die spanische Verfassung ab. „Ich übernehme diese enorme Verantwortung, Teneriffas Präsident zu sein, mit all meiner Leidenschaft und Hingabe als Tinerfeño und als Mann, der an die Zukunft dieser Insel glaubt“. Auch in diesem Moment kamen Emotionen auf. Nachdem der Haushalt für 2014 und 2015 noch nicht exakt in Zahlen festgelegt ist, gab er zunächst eine vage Übersicht über die Marschrichtung, die er in Zukunft einschlagen will. Demnach hat die Schaffung von Arbeitsplätzen für ihn oberste Priorität. So will er zwei Millionen Euro als Hilfe für kleine und mittelständische Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen, bereit stellen. Fortsetzung auf Seite 2