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SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF
Zürich
Die Europaallee nimmt Gestalt an Architektenwettbewerb für Baufeld H entschieden.
BW. Auf dem 80 000 qm grossen Areal der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) neben dem Zürcher Hauptbahnhof kommen die Bauarbeiten gut voran. Bis 2020 soll hier in mehreren Bauphasen die Europaallee entstehen, mit 6000 Arbeitsplätzen und 400 Wohnungen für 1200 Menschen. Insgesamt sind auf acht Baufeldern (A bis H) rund 300 000 Quadratmeter Nutzfläche geplant; bis zu 1,5 Milliarden CHF sollen verbaut werden. Weit fortgeschritten sind die Arbeiten auf dem Baufeld A: In Kürze wird dort für die neue Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) Aufrichte gefeiert. Ab 2012 soll der neue Campus den 1800 Studierenden Platz bieten, die heute noch an 19 verschiedenen Standorten der Stadt unterrichtet werden. Bis 2012 sollen alle Gebäude des Baufelds A bezugsbereit sein. Im neuen «Tor» zur Europaallee mieten sich die PHZH, Clariden Leu und die Schweizerische Post ein. Auf dem Baufeld C ist die Baugrube für einen Neubau der UBS ausgehoben; auch dieses Projekt liegt terminlich im Plan; 2013 soll der Neubau fertig gestellt sein. Baufeld H – ein Vorzeigeprojekt
Fortschritte machen auch die Planungsarbeiten für die weiteren Bauphasen. So präsentierten die SBB jüngst die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs für das Baufeld H, die viertletzte Bauetappe. Für 130 Millionen CHF soll eine Überbauung mit durchmischter Nutzung entstehen,
ein Nebeneinander von Wohnungen, Detailhandel, Gastronomie, DesignHotel (25hours Hotel Company) und Büroflächen. Wettbewerbssieger ist das Projekt «Trilogie» des Zürcher Büro E2a eckert eckert Architekten, das die Jury mit seinen seinen hohen ökologischen Standards und dem behutsamen Umgang mit den urbanen und sozialen Gegebenheiten des Standorts überzeugte. Hintergrund: Das Baufeld H grenzt direkt an den Kreis 4 und das Langstrassenquartier an, eine städtbaulich sensible Situation. Die Herausforderung, die Bauvorhaben in das Quartierumfeld zu integrieren, ist dem Büro E2a aus Sicht der Jury gelungen. Die Planung sieht unter anderem Laden- und Gewerbeflächen für Betreiber aus dem Kreis 4 vor, zudem eine Verpflegungsmöglichkeit zu erschwinglichen Preisen, eine Kinderkrippe, neue Aussenräume; Luxuswohnungen sind trotz der exzellenten Lage nicht vorgesehen. Mit dem Baufeld H wollen die SBB ein wegweisendes Projekt in Richtung 2000-Watt-Gesellschaft realisieren. Die Gebäude mit Fotovoltaikanlagen an Fassaden und an den Dächern werden nach Minergie P-Eco-Standard errichtet; ihr Betrieb funktioniert dank der Nutzung von Solarenergie, Regenwasser und Abwärme C02-neutral. Doch Nachhaltigkeit beschränkt sich für die SBB längst nicht nur auf das Errichten energetisch optimierter Gebäude. So will man deren künftige Nutzer beispielsweise mit im Mietpreis enthaltenen SBB-Packages, einem Gratisveloverleih und mit einem Mobility-Carsharing-Stützpunkt zu einem nachhaltigen Mobilitätsverhalten motivieren. Bis 2016 soll «Trilogie» bezugsfertig sein. •
NACHRICHTEN Mobimo: Solides Ergebnis im ersten Halbjahr Mobimo hat im 1. Halbjahr unterm Strich 28,5 Mio. CHF verdient. Das ist etwas weniger als in der entsprechenden Vorjahresperiode (35,5 Mio. CHF), obwohl der Gewinn aus der Neubewertung von Liegenschaften mit 16,5 Mio. CHF höher ausfiel (H1 2009: 9,1 Mio. CHF). Bemerkbar machte sich ein deutlich geringerer Erfolg aus Promotion von Liegenschaften (4,6 Mio. CHF nach 21,7 Mio. CHF im Vorjahr). Mobimo setzt nun stärker auf die Realisierung von Wohn-Immobilien mit wiederkehrenden Mietzinseinnahmen für das Anlageportfolio. Der Ertrag aus Vermietung erhöhte sich im 1. Halbjahr auf 43,7 Mio. CHF (+ 30 %). Darin sind allerdings Mieteinnahmen aus der im letzten Jahr akquirierten LO Holding enthalten. Der Portfoliobestand erhöhte sich um 141 Mio. CHF auf 2,0 Mrd. CHF. Drei Liegenschafen wurden veräussert und ein Komplex in Lausanne erworben. Momentan realisiert Mobimo fünf Bauprojekte mit insgesamt 235 Wohnungen (Investitionsvolumen: 310 Mio. CHF) für den Anlagebestand sowie 174 neue Wohnungen zum Verkauf als Stockwerkeigentum. Neben den laufenden Bautätigkeiten mit einem Investitionsvolumen von 640 Mio. CHF verfügt Mobimo den Angaben zufolge über eine gesicherte Projektpipeline, die einem Investitionspotential von 670 Mio. CHF für die nächsten Jahre entspricht. Für das Gesamtjahr 2010 erwartet Mobimo ein solides Ergebnis auf dem Vorjahresniveau. Von den damaligen positiven Sondereffekten durch die Integration der LO Holding, die das Unternehmen mit 15 Mio CHF beziffert, müsse allerdings abgesehen werden.