Schwarzbuch Farben (Teaser)

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Schwarzbuch

Farben

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HYDRA-Bibliothek Nr. 15 Herausgegeben von Curt Couleur HYDRA ist ein eingetragener Begriff im satirischen Buch des Lebens und darf gegen ein klitzekleines Entgelt vielleicht verwendet werden. ISBN 978-3-902980-08-3 Š Hydra & Holzbaum Verlag. Alle Rechte vorbehalten. Druck: Finidr, Teschen 1. Auflage, 2014 2


Schwarzbuch

Farben Wie uns Farben manipulieren

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Farben – Was wäre unser Leben ohne sie? Die verblüffende Antwort: Es wäre besser, schöner und bunter, zudem farbenprächtiger und kolorierter, farbensatter und intensiver gefärbt, mit feinsten Nuancen gespickt und sanftesten Schattierungen gewürzt; sprich: Ein Leben ohne Farben wäre ein echtes, wahres, gutes Leben, wäre mehr als die billige Illusion und der trübe Schein, der uns von all den cleveren Marketingfuzzis als Leben verkauft wird. Denn Farben sind nun einmal nicht das, was sie vorgeben zu sein. Beispiel Rot: Welcher Farbenkonsument denkt denn daran, dass es sich bei Rot lediglich um elektromagnetische Schwingungen einer Wellenlänge von 625 bis 740 Nanometern handelt? Es ist eine sagenhafte Mogelpackung, auf der aber „Rot“ draufsteht; ein Produkt, das mit vielen Emotionen und Gefühlen verknüpft ist, ein Produkt, das sich nur deshalb verkauft, weil wir dumm gehaltenen, kleinen Bürger nach diesen Emotionen gieren, da man uns erzählt hat, dass wir sog. „Gefühle“ für unser Seelenleben bräuchten! Aber bedürfen wir denn dieser Gefühle WIRKLICH? NEIN, NEIN und nochmals

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NEIN! Befreien wir uns daher von der Last des zwanghaften Rot-Konsumierens und von einer vermeintlich teuren, angeblich wertvollen Farbe, die aber nie mehr ist und nie mehr sein kann als banalste, billigste, unter kostengünstigsten Bedingungen (Weltall!) produzierte, elektromagnetische Schwingung! Beispiel Türkis: Welcher halbwegs gesunde Menschenverstand könnte diese Farbe nur einigermaßen ansehnlich, ja auch nur ansehbar finden, wenn ihm bewusst wäre, dass die Unterwäsche von Angela Merkel in sattestes Türkis getaucht ist? Ein Gedanke so ekelhaft, dass man mutig gegen ihn aufstehen und dagegen demonstrieren möchte, so pervers und grauenerregend, brrr-BRRR! Und doch ist es wahr, nichts weniger als WAHR, WAHR und nochmals WAHR: Angela Merkels Unterwäsche ist TÜRKIS. Ich muss es wissen, denn ich habe sie über Ebay ersteigert (17,89€! = S-U-P-E-R-S-CH-N-Ä-P-P-C-H-E-N!). Gewöhnen Sie sich also schon einmal daran, denn Sie werden es nie wieder vergessen können …


Zum Geleit

Beispiel Schwulenrosa: Eine einzige penetrante, von enganliegenden rosa Netzhautstrümpfen ausgehende Netzhautbeleidigung, die unsere Stäbchen und Zäpfchen gleichsam anschwult, einölt und einführt, oh ja, so ist es gut, OH JA, BITTE TIEFER! Kann das gesund sein? Das weiß ich nicht, ich weiß nur, dass die Schwulenmafia dahintersteckt; eine Mafia, die wir tagtäglich unbewusst fördern, indem wir eine andere Partei als die ÖVP – Gott hab sie selig, Amen! – wählen; ein Gedanke, so unschön, widernatürlich und schmutzig, dass ich fast weinen möchte, wenn er mich nicht unsagbar geil machen würde. Sie sehen: Auch ich bin schon infiziert und rede in fremden Zungen …

um hört niemand zu, wenn ich rede? – Hallo ...? Wir nehmen Farben zu uns, als wären sie ein ganz normales Lebensmittel, und vergessen gerne, dass sie als bedenkliche Zusatzstoffe verschiedenen Verpackungen beigemengt sind, um diese – ja richtig! – vermeintlich BUNTER zu machen. Dabei weiß jeder, der schon einmal eine ach so poppig gestylte Colaflasche gegessen hat, dass Verpackungen überhaupt nicht gut schmecken! Haben wir denn verlernt, was es heißt, das eigentliche Lebensmittel – das gesunde Glutamat, das bekömmliche As-

Wo uns Farben auf Schritt und Tritt im Alltag begegnen, sagt man, sei „Leben“. Doch ist das schiere Gegenteil davon wahr: Farben bringen uns Tod und Verderben, Siechtum und Fäulnis, Verfall und Niedergang, und sie stehen sogar im dringenden Verdacht, Rinderwahnsinn bei uns auszulösen! Warum ist denn ein Schimmelpilz grün, eine eitrige Wunde gelb, ein blauer Fleck blau? Und war-

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partam! – und nicht die Verpackung zu genießen? Fast mag es mir so erscheinen. Kinder hingegen besitzen noch diese gesunde Abneigung Farben gegenüber, und wenn wir ihnen nicht ständig Farbenpracht als das Nonplusultra präsentieren würden – Malkreiden! Malbücher! –, hätten sie wohl alle eine gewisse Chance, in dieser Welt des Trugs glücklicher zu werden, als wir es je sein durften … Finanzmathematiker haben berechnet, dass Juden schuld an den Farben sind. Aber nicht nur: Schuld sind außerdem Frauen, Schwule, Neger, Lesben und Heinrich Böll. Und Schwule! Haben ich schon erwähnt dass Schw-…? – Ja? Na gut. Wie ich merke, warten Sie nun sehnsüchtig darauf, dass irgendetwas mit Außerirdischen kommt, das merke ich, Sie unendlich dumme Esoterikpute! Bitte gehen Sie und sehen Sie mal in den Spiegel, dann sehen Sie eine veritable Außerirdische, mähähähämeckmeck! Ich muss nun gehen, um mir meine vormittägliche Dosis Ultramarinblau direkt aus der Tube zu schießen. Ja, ich bin süchtig nach Farben, und ja,

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ich kann nicht viel dagegen tun; für mich scheint der Zug abgefahren… Was ich aber tun kann: Sie, meine Damen und Herren und Herrendamen zu WARNEN. Möge Ihnen dieses Schwarzbuch der Farben zur Mahnung dienen und Sie zur Vorsicht anleiten! Denn vergessen Sie nie: Farben sind überall! In demonstrativ besorgter Notgeilheit verbleibt

Prof. Lucona Nebukadnezar1

1 Wussten Sie schon, dass Kurt Krenn die „Lucona“ versehentlich versenkt hat, und zwar mit einer Mega-Arschbombe? Beladen war das Schiff übrigens mit Tarnfarbe zur Verschleierung illegaler Rüstungsgeschäfte.


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Das gemeine reine Weiß wurde vom Presse- und Naturfotografen Samuel Steamwillie (1893-1943) erfunden oder besser gesagt: gefunden. Steamwillie war süchtig nach dem Magnesiumblitzlicht seines altertümlichen Fotoapparats. Täglich belichtete er mehrfach seine Umwelt, oft sogar ohne ein Foto zu schießen. Kurz bevor er erblindete, soll er angeblich das perfekte Weiß gesehen haben. Die Geheimformel dafür diktierte er seiner preußischen Dienstmagd, die diese jedoch ohne sein Wissen an einen deutschen Farben- und Lackehersteller verkaufte. Aufgrund eines Flüchtigkeitsfehlers beim Abtippen des Manuskripts ist das Weiß, das wir heute kennen, aber nicht das perfekte Steamwillieweiß, sondern bloß ein schmutzigweißer Abklatsch. Steamwillie starb in völliger Armut, die Enkelkinder der Dienstmagd hingegen leben heute als Iglo-Mogule in Grönland. Das ist ein unerhörter Skandal!

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Perlweiß (nicht: Perl-Weiss©!) wurde von findigen Wissenschaftlern und PR-Agenten speziell für die Zahnpastawerbung erfunden. Perlweiß existiert in freier Natur überhaupt nicht, sondern oxidiert sofort zu einem abscheulichen Kariesschwarz. Auch der Hinweis, dass Perlweiß auf das sogenannte Perlmutt zurückgehen soll, welches auf der innersten Schicht schalenbildender Mollusken zu finden ist, muss als PR-Gerücht gebrandmarkt werden. Mollusken sind hässliche, kleine, ungustiöse Tierchen, die kein Mensch jemals in seinen Mund lassen würde. Es ist eine Schande, wie hier Hygienezusammenhänge von globaler Bedeutung verschleiert und verharmlost werden!

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Was uns Staatsfunk und Geografieunterricht verheimlichen: Der Großteil der Sahara besteht gar nicht aus Sand sondern ist einfach nur sandgelb gestrichen! „Bloß in den Randgebieten gibt es ein paar Dünen, die wurden damals für den Star WarsDreh aufgeschüttet“, so unser Informant Achmed G. Der nur aus der Vogelperspektive sichtbare sandgelbe Anstrich ist erst wenige Jahre alt: „Vor Google Earth hätt’ das ja keiner gebraucht!“ Die Legende der lebensfeindlichen Wüste habe demnach immer nur den Geschäften der Maghreb-Kamelhaltervereinigung gedient. Zur Gänze erklärt das aber noch nicht den enormen Aufwand des Wüstenhoax. Kryptomathematiker Adam Riess-Passer rechnet nach: Auf der Fläche der Sahara könnten sich die Area 51, das Stadion des FC Atlantis, fünf Bernsteinzimmer und sieben Gaddafi-Verwandte verbergen.

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Schwefelgelb hieß im alten Mesopotamien noch Schwafelgelb. Wann immer jemand einen gutgläubigen Unfug erzählte, hieß es: „Der schwafelt glatt das Gelbe aus der Sonne!“ Doch der gutgläubige Unfug wurde mehr und mehr. Die Leute schwafelten von Gott und dem Teufel, von heiligen Ländern und heiligen Kriegen, von heiligen Aufgaben und heiligen Gemetzeln usw. Irgendwann vergaßen die Leute, dass das nur Geschwafel war. Stattdessen erfanden sie den Schwefel, um Häuser anzuzünden, Ortschaften niederzubrennen, Andersgläubige zu foltern. Und weil es grad so gut passte, durfte der Teufel auch nach Schwefel riechen. Drum sagte man dann später in den Kreuzzügen: „Der schwefelt glatt die Ungläubigen ab.“ Viele Jahrhunderte später hielten das gelangweilte junge Burschen aus dem Nahen Osten und aus Europa ebenfalls für eine gute Idee und machten sich auf, Ungläubige abzuschlachten. Aber eben nur deswegen, weil sie Geschwafel von Geschwefel nicht unterscheiden konnten. Geschweige denn Gemetzel von Gewitzel.

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Zitronengelb wurde im antiken China aus den Flügeln von Zitronenfaltern gewonnen. Die alten Chinesen glaubten, dass Zitronengelb umso zitroniger wird, wenn der gerupfte Körper des Falters möglichst lange am Leben bleibt. Hätte es damals schon Tierschützer gegeben, wäre es wohl niemals soweit gekommen! Im heutigen China ist Zitronengelb die häufigste Gesichtsfarbe der Einwohner von Peking und tritt meist früh Morgens, kurz nach Verlassen des Hauses, auf. Ursache dafür ist jedoch nicht der legendäre Pekinger Smog, wie uns westliche Medien oft weismachen wollen. Vielmehr erleben wir hier die Rache der Zitronenfalter an den immer schon herzlos gewesenen Chinesen. Aber wie sagt schon das Sprichwort? „Am Wesen der Chinesen wird die Welt nimmer mehr genesen.“

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Melonengelb spielt eine verhängnisvolle Rolle in einem der größten Skandale der Wissenschaftsgeschichte! Denn es war kein Apfel, der Isaac Newton auf den Kopf fiel, sondern eine Melone! Selbstverständlich war das so, denn einen Apfel hätte Newton, der ein absoluter Dickschädel war, niemals gespürt. Das wusste auch ein geltungssüchtiger Apfel, der an einem einige Meter entfernten Bäumchen hing. Als er die herabfallende Melone sah, hechtete der Apfel zu Newtons Füßen und rief: „Ich war’s, ich war’s!“ Seither sind unsere Lehr- und Geschichtsbücher um eine weitere Unwahrheit reicher! Ein Skandal! Vor lauter Groll sonderte die Melone übrigens ein hässliches Gelb ab, das Melonengelb.

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Das Bernsteinzimmer (als solches) (im eigentlichen Sinne) hat es nie gegeben. Die Geschichte dieses riesengroßen Betrugs beginnt im Jahre 1936, als sich einige fanatische Nazi-Imker zusammentun und ein Honigprodukt ersinnen, das ihren Honigabsatz in sagenhafte Höhen treiben soll: Sie ließen ihren Honig also in Formen gießen und trocknen und verkauften die so gewonnen Platten als angeblich echten Bernstein an nichtsahnende Polen, was als mindestens ebenso schreckliches Verbrechen wie der Angriffskrieg angesehen werden kann. Die Polen waren sehr verbittert, als sie den frechen Schwindel herausbekamen; sie besoffen sich elendiglich und ließen das Bernsteinzimmer im Vollrausch am Ufer der Weichsel liegen, wo es von zwei noch wesentlich besoffeneren Russen gleich eingepackt und auf einem Fahrrad nach Königsberg (UdSSR) abtransportiert wurde, wo es dann fast wieder in die Hände der Nazis gefallen wäre, wenn nicht Bienen-Peter der Große seinen dicken Stachel etc. usw. etc. Seither ist es jedenfalls so, dass die Polen aus Frust heraus ganz Europa bestehlen! Besten Dank, ihr Nazi-Imker!!! Und heute noch wirkt Bernsteinzimmergelb durch die generationenlange pawlow’sche Konditionierung auf Menschen als eine Farbe, die uns das Gelbe vom Ei zu versprechen vermag (Ähnlichkeit zu Gold!). Nicht umsonst kauft Frau Ilse in Sopron jedes Wochenende eine polnische Bernsteinkette.

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Lachsorange entstand, nachdem Lasse Hallström den Film „Lachsfischen im Jemen“ drehte. Der Chef der Marketingabteilung kam hereingestürmt, als Lasse die letzten Szenen des Filmes zusammenschnipselte, und rief: „Wir brauchen unbedingt eine Leitfarbe für unsere Werbekampagne! Oh Mann, die Leute werden dieses Feelgoodmovie so was von LIEBEN!“ Lasse zuckte mit den Achseln, weil ihm das an seinem lachsorangefarbenen Arsch vorbei ging. Aber sowas von! Er machte sowieso ausschließlich solche DonnerwetteristdasLebenschönFilme, warum sollte ihn da eine „Leitfarbe“ kümmern. Aber Lasse irrt(e). Dass sich Menschen immer noch Kitschfilme wie „Lachsfischen im Jemen“, „Pretty Woman“ oder „Tanz der Teufel“ ansehen, liegt nur am Einsatz von Lachsorange.

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Verschiedene Farbkombinationen wirken auf uns deswegen so einflussreich und mächtig, weil unser Auge und der quasi direkt daran angeschlossene präfrontale LimbusCortex-Balken die exakten Farbbestandteile nicht aufschlüsseln können. So sitzen wir nun im Sonnenuntergang und unser Gehirn ermüdet und ermattet bei der vielen Dechiffrierungsarbeit, weswegen es sich einfach etwas zum „Ausruhen“ und „Dahinschwelgen“ sucht: ROMANTIK! Diese wäre daher korrekt als „Übersprungshandlung aus überforderndem Sinnesreize heraus“ zu bezeichnen! Die Sonne weiß das natürlich alles und verkauft höchst erfolgreich ihre Sonnenuntergangsposterund Wandtapeten in ihrem eigenen Amazon-Webshop. Ganz schön clever, die alte Dame!

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Himbeerrot tut immer so, als wäre es eine ganz harmlose Farbe. Dem ist aber nicht so. Viele Menschen wollen nicht wahrhaben, dass es gerade eine sich so harmlos gebende Farbe wie Himbeerrot faustdick hinter den CMYKOhren haben kann. Aber wer mit 0 % Cyan und 100 % Magenta die Straße entlang kommt, glauben Sie mir das, der ist NICHT harmlos. Himbeerrot ist das wahre Blutrot in unzähligen drittklassigen Horrorfilmen. Himbeerrot ist außerdem in jeder handelsüblichen Lebensmittelfarbe enthalten. Und wegen Himbeerrot hat auch der Wolf das Rotkäppchen nicht ernst genommen. Und was hat es ihm gebracht? Eben! Aber unter uns gesagt: Die Weltgeschichte würde ganz anders aussehen, hätte der Wolf gewonnen! Achtung, hier spricht die Polizei! Sofort Buch fallen lassen und Hände hinter den Kopf! Alles, was Sie lesen, kann und wird gegen Sie verwendet werden; insbesondere diese Seite des Buches „Schwarzbuch Farben“. Derzeit laufen Ermittlungen zur Schlechtigkeit des obigen Textes. Halten Sie sich polizeilich verfügbar!

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Seit Jahrhunderten ist die Gewinnung von Purpur ein wohlgehütetes Geheimnis der Alchemie. Hier sei es nun publik gemacht: Purpur entsteht bei der Verdichtung von purem Violett. Dabei wird die Farbe aber hochgiftig und führt in kurzer Zeit zu schweren cerebralen Schäden. Bekanntes Beispiel dafür ist der Cäsarenwahn der in Purpur gekleideten römischen Kaiser („Es ist der pure Wahnsinn“, so Nero). Aber auch Purpurschnecken versuchen andauernd ihre Häuser anzuzünden und wären, würden sie nicht unter Wasser leben, schon längst ausgestorben. Es ist unverzeihlich, dass die Regierung die schrecklichen Auswirkungen konzentrierten Violetts verheimlicht, die sich im Alltag schon bei dichten Ansammlungen eingefleischter, sprich purer Austria Wien Fans beobachten lässt.

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In der grauen Wiener Vorstadt, in der bis Anfang des 20. Jahrhunderts nur Schwarz-Weiß-Abstufungen bekannt waren, sorgte 1911 ein bis dahin gänzlich unbekannter Farbton für Aufsehen. Anhänger des 1. Wiener Arbeiter Fußballklubs warfen beim Beschmieren einer Hauswand zwei Farbkübel mit den damals noch geläufigen „Rapid-Farben“ Rot und Blau um. Die überraschend daraus entstandene Farbnuance wurde vom Wiener Amateur Sportverein (später „Austria Wien“) umgehend aufgegriffen und zur Teamfarbe erklärt. Dieses Malheur sollen die Farbmischungsverursacher in einem Kampf mit einem aufgebrachten Mob aus Hütteldorf mit dem Leben bezahlt haben (in Wien-West wird dies bis heute freilich vehement bestritten). Auch das Gerücht, sie wären von Funktionären des neu gegründeten „WAS“ absichtlich in die Kübel gerempelt worden, wurde nie bestätigt. Das Hooligan-Violett war jedenfalls nicht mehr aufzuhalten. 1938 als „Juden-Lila“ verboten, feierte die Farbe in der Nachkriegszeit dank „Murl“ Jacaré1 große Erfolge, die sie kontinuierlich ausbauen konnte. Heute ist das angeblich zufällig entstandene Hooligan-Violett eine der brutalsten Farben innerhalb der Sportkoloristik, überboten nur vom 1899 entdeckten, aufgrund seiner Heftigkeit aber erst 1905 veröffentlichten Vorstadt-Grün. 1

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Der Brasilianer Jacaré, von 1961 bis 1968 bei der Austria, war der erste „schwarze“ Fußballer in Österreich. Er bezeichnete sich einst, nachdem sein Verein keine Prämie ausbezahlt hatte, als „Doppel-Neger“.


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Selten zuvor waren dunkle Machenschaften so grell: Neon arbeitet – aus rein sadistischer Freude am Schmerze – seit Jahren daran, die Gesundheit (und den Kleidungsstil) der breiten Masse zu zerstören. Es kann dabei in Gestalt vieler Farben auftreten und lässt diese in einem gesundheitsgefährdenden Maße an Leuchtdichte gewinnen. Seine Lichtbrechungen des Grauens schlichen sich ab den 1980er Jahren in den Kleidungsalltag, wo sich wenig schillernde Persönlichkeiten in umso schillernderen Farben zeigten. Dabei besteht beim Anblick neongrüner Hot-Pants oder neongelber Schweißbänder hohe Erblindungsgefahr! Das geflügelte Wort von der „schreienden Farbe“ geht ursprünglich auf die Schmerzensrufe Neonverletzter zurück. Neonkolorit kann die Regenbogenhaut des Auges erbleichen lassen und zack: A grauer Star is born. Bis heute gibt es Unverbesserliche, die die beißend hohe Farbsättigung noch immer nicht satt haben und Neonfarbenes tragen: die so genannten Neon-Nazis. Geblendet vom rattenfängerischen Glanze dieses Leucht-Scharlatans haben sie dessen üble Absichten nicht durchblickt. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass Neonfarben in ihrer Intensität Hitze abgeben. Ganze Familien konnten so im späten 20. Jhd. eisige Winter ohne Heizung überstehen, indem sie sich an ihre fluoreszierenden Schianzüge schmiegten. Daher rührt auch die Bezeichnung „warme Farben“ und nicht, wie oft irrtümlich angenommen, von der Neon-Affinität der 1980er-Schwulenszene.

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Das echte Cover Die Abbildung auf der linken Seite zeigt das Originalcover dieses Buches. Es wurde im 15. Jahrhundert von einem Zisterziensermönch namens Petero Rathmanero in mühseliger Kleinstarbeit gestaltet. Die Farbpigmente darauf, so erzählt man sich, stammen von gehäuteten Schafen aus Piemont, gemähten Mohnblumen aus der sibirischen Taiga und sogar aus vesuvianischer Vulkanasche. Rathmanero arbeitete 17 Jahre an seinem großen Schwarzbuchfarbencoverwerk, dann starb er an einer mysteriösen Krankheit, die damals als „rosa Pest“ bekannt war. Im 18. Jahrhundert stürmte ein marodierender Tempelritterorden unter der Führung von Husbensus Usbekius das Kloster, stahl alle kultischen Gegenstände von Wert und brannte hernach alles nieder. Die nächsten zwei Jahrhunderte galt das legendäre Rathmanero-Cover als verschollen. Erst im Jahre 1964 fand der Kulturanthropologe Rex Gildo auf der Rückseite einer Milka-Schokoladetafel („Grapefruit-Rumtrüffel-Nuss“) geheime Hinweise auf den Verbleib des Covers. Gildo folgte diesen Hinweisen und fand einen Geheimgang, der direkt in das Verlies des Faber Castells des sagenumwobenen Faber Cartells führte, wo er in einer karg

eingerichteten Kammer einen traurigen alten Narren mit zwei Zipfeln an der Mütze fand. Dieser Narr gab sich ihm als „Jolly“ zu erkennen. Er habe sich hier vor aller Welt verborgen und sogar ein Schweigegelübde abgelegt, weil ihm ein gewisser Buntstiftekonzern viel Geld dafür zahle. „Mir geht es wie dem Dan Brown, ich leb’ auch schon ewig“, so Jolly zu Rex Gildo. „Damals, als Petero dieses Cover mit mir gemacht hat, ja, das waren wirklich noch Zeiten.“ Jollys Gesicht verklärte sich, er bog sein Kreuz durch, reckte das Gesäß nach hinten und legte die rechte Hand mit gespreizten Fingern darauf. Dann sang er für Rex Gildo einmal noch „I’ve never been to me“ von Charlene, jenen Song, der ihm im Tuntenviertel des Vatikans viele unvergleichliche Erfolge beschert hatte. Rex Gildo bedankte sich und versuchte seine Lifestyle-Reportage Aufdeckerstory zu veröffentlichen – bis heute vergeblich. Die Farben mögen es eben nicht, wenn man hinter ihren Glanz schaut! Und darum mussten wir uns letztlich mit einem plumpen, schwarzen Cover begnügen.

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Weitere Aufdeckerliteratur von Hydra!

Wien, wie es wirklich scheint

Dieses Buch macht dich fertig!

Dieses von Rot & Weiß verfasste Buch will dem Welttourismus einreden, dass Wien in Wirklichkeit nur scheinbar existiert. Tatsächlich sei Wien bloß eine optische Täuschung! Unfassbar!

Schwarz und Dunkelgrau haben dieses farblose Buch verfasst. Im Grunde eine experimentelle Studie um die Frage zu klären, ob sich Menschen tatsächlich „Grün“ und „Blau“ ärgern können.

Softcover, 128 Seiten, EUR 13,95 Holzbaum Verlag ISBN 978-3-9503508-4-5

Softcover, 168 Seiten, EUR 9,90 Holzbaum Verlag ISBN 978-3-9503097-5-1

Holzfällen und Niedermetzeln

Sex mit 45!

Was ist die richtige Farbe der Literatur? In wie vielen Grautönen schimpfte Thomas Bernhard? Ist Heimatdichtung wirklich tiefbraun? Und was hat das alles mit Zombies zu tun?!

Eine knallige Reise in das kunterbunte Schlafzimmer von Lotte Zusatz-Zahl. Erleben Sie alle Farben der Lust – von Eigelb über Sackrot bis Ziegenarschrosa.

Softcover, 128 Seiten, EUR 9,99 Holzbaum Verlag ISBN 978-3-9503508-1-4

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Softcover, 96 Seiten, EUR 6,45 Holzbaum Verlag ISBN 978-3-9503097-3-7


Die Farbverschwörer ! innen

Die AutorInnen dieses Buches sind: Bibi & die Binsenweisheit: Zinnoberrot, Nude Curt Cuisine: Nicht ganz so viele Texte wie Sebastian Klug aber zu faul, um jetzt alle aufzuzählen Marie-Therese Fleischer: Babyrosa/Babyblau Gregor Fröhlich: Sandgelb, Betongrau II, Minzgrün, Ultramarin, Purpurviolett, Wider die Farbtäuschung (Zum Gestreit) Catrin Hassa: Telemagenta, Schwarzblau Sebastian Klug: Bernsteinzimmergelb, Bilderbergerkorngelb, Dan Brown-Brown, Dr. Best-Weiß©, Pastinakenorange, Safrangelb, Lachsrosa, Sonnenuntergangsrotorangegelb, Rotkehlchenrot, John F. Kennedy-Rot, Aschgrau, Kupferpatinagrün, Schweinfurter Grün, Himmelblau, Toplitzseeblau, Lapislazuliblau, Kohlrabenschwarz, Akte-X-Aktenschwärzerschwarz, Wie Farben entstehen, So funktioniert die Farbwahrnehmung, Mythos Dan Brown: Faktum, Wahrheit oder Tatsache?, Geheimnisvolle Invertfarben, Zum Geleit

Jürgen Miedl: Weißer-als-Weiß-Weiß, Grolb/Rülb, Schianzugsneon, Parteikolorit Stefan Rathmanner: Dan Brown-Brauwn, Hooliganviolett, Lokalkolorit, Farbspecktrum, Gossip in colour town, Platten & Farben: Geschichte einer Feindschaft Tom Schandl: Gold, Rosettenbraun, Peacegreen Patrizia Schlesinger: Pi-Pa-Pink Bartlomiej Szatkowski: Orangebraun, Ockerbraun, Mausgrau, Betongrau Maximilian Zirkowitsch: Blaßbraun, Signalbraun

Die Buchidee stammt von Sebastian Klug. Die Redaktion besorgten Stefan Rathmanner, Sebastian Klug und Curt Callas. Das „echte“ Lektorat lag in den tintenschwarzen Fingern von Johanna Bergmayr. Der Herausgeber dieses Buches ist Curt Couleur. Außerdem danken wir Peter Rathmanner für den geschassten Cover-Entwurf und Andreas Wiesenhofer für ... keine Ahnung, was jetzt genau.

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Lassen Sie sich mitnehmen auf eine Reise durch die Welt der Farben! Eine Reise, die sich als psychedelischer Horrortrip der Extraklasse herausstellen wird, eine Reise, die zu stornieren Ihnen lieber etwas früher hätte einfallen sollen, denn nun haben Sie dieses Buch mit Ihren grauslichen Fettfingern angegrapscht und müssen es kaufen! Pech gehabt. Ein Hinweis zum Lesen: Die in diesem Buch verwendeten Farben sind giftig, machen süchtig und letzten Endes wohl auch impotent – ein ideales Geschenk für Ihren Ex-Freund!

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Schwarz auf Weiß gebundener Ladenpreis!

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