Textil Plus 2014 – Silk Memory

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Datum: 25.11.2014

Textil Plus 8840 Einsiedeln 055/ 422 38 30 www.textilplus.com

Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 2'105 Erscheinungsweise: 6x jährlich

Themen-Nr.: 770.005 Abo-Nr.: 770005 Seite: 39 Fläche: 88'467 mm²

SILK MEMORY - VON DER TRADITION ZUR TEXTILEN INNOVATION Das Ziel des Projekts Silk Memory ist es, die über 200-jährige Tradition der textilen Seidenweberei in der Schweiz zu dokumentieren, zu erhalten und nutzbar zu machen. Wie dies geschehen soll zeigen die folgenden drei Fallstudien.

APPTZ.:1

ALEXIS SCHWARZENBACH Dr.

Vorstand Zürcherische Seidenindustrie-Gesettschaft atexis.schwarzenbachOhstu.ch Vollständige Autorenliste am Ende des Artikels

Eine Studentin aus Indien findet die DOB-Stoffe der Firma Weisbrod aus den 1990er-Jahren auf dem Silk Memory Internetportal. Sie wählt einen Entwurf und entwickelt diesen weiter zu einem Interieurstoff für den indischen Markt und produziert diesen in Indien (Abb. 1). Eine Schweizer Studentin sucht Inspiration für ihre Kollektion «The Soul of India» und schaut sich die Stoffe im Tex-

tilarchiv Silk Memory an der Hochschule Luzern an. Sie

denindustrie zu finden (Abb. 2). Die Archivsoftware ist im Rahmen eines Forschungsprojektes mit Joanneum Research und den Baselländler Museen entstanden, bei dem sich die Hochschule beteiligen konnte. Sie erlaubt es, die Bestände wissenschaftlich zu dokumentieren und aufzuarbeiten sowie sie via Internet einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Somit wird das grosse Know-how der Zürcher

Seidenweber erhalten und zur Generierung neuer Wertschöpfung eingesetzt. Die Zielgruppen des Textilarchivs sind in erster Linie Studierende, Forschende und Dozierende der Hochschulen und in zweiter Linie Freelance Designer, Designbüros und Firmen. Finanziert wird das Projekt

durch die Zürcher Seidenindustrie-Gesellschaft (ZSIG), den Lotteriefonds des Kantons Zürich und die Hochschule Luzern. Unterstützt wird das Projekt durch eine grosszügige Schenkung von Textilien der Firma Weisbrod.

Aktueller und geschichtlicher Kontext

Seide wurde in Zürich schon im Mittelalter verarbeitet, im 19. Jahrhundert stieg die Seidenindustrie dann zu einem der pretiert ihn neu als Interieurstoff, der auf dem Inkjet-Drubedeutendsten Wirtschaftszweige der Schweiz auf. Zürcher cker in der Schweiz produziert wird. Unternehmer gründeten Tochterunternehmen in Europa Eine Firma findet beim Googeln Druckmuster eines neuund den USA und verkauften modische Seidenstoffe in die artigen 3D-Druckers in der Silkmemory Datenbank. Die Beganze Welt, von New York bis nach St. Petersburg. Gegen schreibung in der Datenbank weist auf ein ForschungsproEnde des 20. Jahrhundert setzte der Niedergang der Zürcher jekt der Hochschule Luzern hin. Die Firma nimmt mit der Seidenindustrie ein, 2011 stellten die letzten beiden WebeHochschule Kontakt auf und ein gemeinsamer Innovationsreien die Produktion modischer Nouveautds ein. workshop wird organisiert. Daraus entsteht ein NachfolgeGeblieben sind Textilarchive, die zum Teil bis ins frühe Forschungsprojekt. 19. Jahrhundert zurückreichen und die Zürcher Seidenproduktion umfassend dokumentieren. Da die Archive an ihDas Projekt Silk Memory ren ursprünglichen Standorten weder dauerhaft erhalten Das Projekt Silk Memory besteht aus einem digitalen und noch effizient genutzt werden können, entwickelte die Zürphysischen Textilarchiv. Darin sind Bestände der Firma cherische Seidenindustrie-Gesellschaft ein Projekt zur SiWeisbrod und weiterer Fabrikanten der zürcherischen Seiwählt einen gewobenen DOB-Stoff von Weisbrod und inter-

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