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Online-Handel trotzt Einkaufstourismus
HSG Alumnus zum «CEO of the Future» gekürt
Der Umsatz des Schweizer Online-Handels ist im vergangenen Jahr auf auf über 10 Milliarden Franken gestiegen. Der Online-Kauf breitet sich in allen Branchen weiter aus. Die Schweizer Konsumenten haben ihre Ausgaben jedoch nur mässig erhöht. Trends präsentierten Wissenschaftler des Forschungszentrums für Handelsmanagement am St.Galler Internettag.
Philipp Eska heisst der diesjährige Sieger des grössten Förderwettbewerbs für Nachwuchsführungskräfte «CEO of the future», der am ersten Februarwochenende in Kitzbühel stattfand. Eska schloss sein Bachelor-Studium an der Universität St.Gallen ab, wo er auch am Mentoring-Programm teilgenommen hat.
Zwischen 2008 und 2010 ist der OnlineHandel um 48% gewachsen. In den vergangenen zwei Jahren, zwischen 2010 und 2012, nur noch um 17%. Grund für den schwächeren Anstieg waren die nur leicht steigenden Beträge, die auf ShoppingWebseiten pro Kauf ausgegeben werden. Dafür sorgte die steigende Zahl der Online-Kunden für Wachstum. Immer mehr Online-Kunden (84.5% im Jahr 2010, 88% im Jahr 2012) kompensierten jedoch die vorläufige Kaufzurückhaltung. Gestiegen ist das Interesse allen voran an Online-Buchungen von Ferienreisen (+5.1%), Flugtickets (4.8%), dem Download von Musik und Filmen (je +4.1%) sowie dem Kauf von Computerhardware (+3.2%). Das Online-Banking verlor hingegen an Kundschaft (-4.6%). Die kombinierte Nutzung von Ladengeschäft und Online-Shop hat in allen Branchen zugenommen, besonders stark aber bei Elektronik und Bekleidung. «Der Schweizer Online-Handel hat eine neue Wachstumsphase erreicht», sagt Prof. Dr. Thomas Rudolph, Direktor des Forschungszentrum für Handelsmanagement (IRM-HSG). «Das Einkaufsverhalten entwickelte sich jedoch etwas gemächlicher als in den turbulenten Vorjahren.» Der ECommerce sei nun endgültig zum normalen Bestandteil des täglichen Einkaufs geworden, fügt der Experte für Handel hinzu. «Kaufzurückhaltung zeigt sich nun aber auch im Online-Handel in nur noch leicht steigenden Einkaufsbeträgen.» Konkurrenz macht dem Internet-Shopping der Einkaufstourismus: Online-Shopper kaufen gerne günstiger in Ladengeschäften im Ausland ein.
www.internettag.ch
02 alma 2 / 2013
Philipp Eska, HSG-Alumnus und «CEO of the Future».
Der Wettbewerb, an dem knapp 2000 Studierende und Berufseinsteiger verschiedenster Fachrichtungen teilgenommen haben, wurde seit dem Jahr 2000 zum achten Mal ausgetragen. Nur die 20 besten Kandidaten durften ihre Lösungen zu aktuellen Fragen einer illustren Jury vorstellen die sich aus bekannten deutschen Top-Managern zusammensetzte. Der Ulmer – momentan mit dem Masterstudiengang in Paris beschäftigt – erhält dank seinem Sieg ein persönliches Coaching durch eines der JuryMitglieder sowie ein Karrierebudget für
Fortbildungen seiner Wahl. Mit der Entwicklung einer konkreten Idee für den Sportwagenhersteller Porsche konnte Philipp Eksa punkten: Durch die elektronische Erfassung von Fahrdaten sollten sich Porsche-Fahrer künftig miteinander messen können. Ausschlaggebend war aber seine Seriosität und Schlagfertigkeit, die bei den kritischen Fragen zum Zuge kam. Die gute und faire Atmosphäre unterstützte die ohnehin guten Netzwerkmöglichkeiten: «Der Hauptgewinn war, all die Leute kennengelernt zu haben», so Eska.