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23.9.2008
16:21 Uhr
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20 Jahre Executive MBA HSG – eine Erfolgsgeschichte Vor 20 Jahren wurde der Nachdiplomstudiengang in Unternehmensführung (NDU), heute Executive MBA (EMBA) genannt, gegründet. Seitdem bietet die Universität St.Gallen einen klassischen Executive MBA-Studiengang an, der die Absolventen zu qualifizierten Entscheidungsträgern in Fragen umfassender Unternehmensführung in Wirtschaft und Verwaltung ausbildet. Anlässlich dieses Jubiläums wurde ein Gespräch mit dem Mitbegründer Prof. Dr. Dres. h.c. Rolf Dubs, dem heutigen Direktor des EMBA HSG Prof. Dr. Jürg Manella sowie dem Präsidenten der EMBA HSG Alumni, Bernhard Moerker, geführt. Welchem Wandel hat sich das Studienprogramm im Laufe der Zeit unterzogen?
Die Gesprächsteilnehmer (von links): Jürg Manella, Rolf Dubs und Bernhard Moerker.
Von Sophie Ober Vor 20 Jahren wurde der NDU gegründet. Wie kam es dazu bzw. was waren die Beweggründe? Prof. Dr. Dres. h.c. Dubs: Ursprünglich hatte Max Schmidheiny die Idee von einem Nachdiplomstudiengang in Unternehmensführung dem damaligen Rektorat mitgeteilt und legte damit den Boden für die Gründung einer Stiftung für ein Weiterbildungsgebäude. Mit einigem Zeitverzug erhielt ich vom Rektorat den Auftrag, zusammen mit zwei Kollegen innerhalb von sechs Monaten ein Konzept für eine Managementausbildung zu entwickeln. Hierfür befragte ich rund 70 mir bekannte Führungskräfte der schweizerischen Wirtschaft zu deren Einschätzung von Weiterbildungsmöglichkeiten und ergänzte diese um meine amerikanischen Erfahrungen. Anfänglich war der Hochschulrat eher gegen das Vorhaben und
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wünschte sich eine Ausrichtung auf KMU, was später zu jenem Nachdiplomstudium führte. Schliesslich wurde das Konzept genehmigt, allerdings mit der Auflage, das ganze Vorhaben müsse selbstfinanziert werden. Das Weiterbildungszentrum (WBZ) wurde also auch im Zuge des NDU gegründet? Dubs: Ja und es musste auch selbstfinanziert sein. Glücklicherweise haben wir das WBZ. Es ist ein grosser Vorteil für uns und für die Teilnehmer. Wie hat sich die Nachfrage nach dem neuen Studiengang gezeigt? Dubs: Wir hatten von Anfang an hohe Bewerberzahlen zu verzeichnen. Dies ermöglichte uns, stets eine gute Teilnehmerauswahl zu treffen. Nach dem ersten Durchgang, der übrigens von den Teilnehmern sehr gut bewertet wurde, waren alle Hochschulräte Väter des Gedankens.
Prof. Dr. Manella: Bis heute hat sich das ursprüngliche Konzept in seinem Aufbau und in seiner Struktur sowie an der Orientierung des Programms am St.Galler Management Modell bewährt. Besonders die Form mit seinen 14-tägigen Modulen und in sich geschlossenen Themenblöcken verteilt auf 1,5 Jahre ist heute immer noch ein Erfolgsaspekt. Dubs: Dies war übrigens auch ein Feedback aus den Gesprächen mit den 70 führenden Unternehmern, von denen sich drei Viertel für ein modulares, berufsbegleitendes Programm ausgesprochen hatten. Ausserdem stellte sich die Frage der Prüfungen. Sollten überhaupt Prüfungen abgenommen werden oder nicht? Falls ja, wann? Am Ende eines jeden Moduls oder ganz am Ende des Studiums? Aus didaktischen Gründen findet eine Prüfung am Ende eines jeden Moduls statt. Man lernt besser, wenn es eine Prüfung gibt. Wann und warum wurde das NDU in EMBA umbenannt? Manella: NDU entsprach damals dem Zeitgeist. Ausserdem brauchte die HSG ein eigenes Markenzeichen, zumal damals viele Hochschulen einen MBA anboten. Man wollte sich über Qualität einen eigenen Namen machen. Allerdings lässt sich ein MBA international besser verwerten und so kam 1994 die Umstellung von NDU auf EMBA.