HG-Zeitung 35/2015

Page 10

10

MOSAIK

LUZERN, den 5. November 2015

HGZ No 35

Buttenmost und Hagebuttenkernöl Hagebutten eignen sich zu mehr als nur zu Tee.

S

Eine regionale Spezialität war geboren, die bis in die heutige Zeit überlebt hat. Allerdings in bescheidenem Rahmen: Nur gerade die beiden Familien Vögtli und Ming betreiben heute noch das Handwerk der Buttenmostherstellung, deren Saison in diesem Jahr noch bis zirka 10. November dauert. Drei Arbeitsgänge sind für die Herstellung nötig. Zuerst werden die Früchte in einem Fleischwolf gehackt. Anschliessend wird die Masse durch zwei verschiedene Siebe getrieben, damit Kerne und Härchen entfernt werden. Anschliessend wird Wasser beigegeben, bis die gewünschte Konsistenz entsteht. Dieser Buttenmost lässt sich frisch als Mus konsumieren und passt beispielsweise hervorragend zu Wild. Oder er lässt sich zu Konfitüre verarbeiten, mit der sich durchs Jahr hindurch so manches herstellen lässt: Buttenmostcreme, Hagebuttenmakrönli oder eine Hagebuttenbutter. Doch auch ein Teil der Kerne wird seit Neuestem auf eine ganz besondere Weise wiederverwertet: Es entsteht daraus Hagebuttenkernöl. Einer, der dieses Handwerk betreibt und die KEYSTONE Kerne dafür in Hochwald bezieht, ist Simon Müller, selbst erDie Hagebutte ist eine Sammelfrucht, nannter Ölist. In seiner Ölmühle auf dem Blauen, einem bewaldie viele kleine Nüsse enthält. deten Bergrücken ob des Laufentals, stellt er eine Vielzahl verschiedener Öle her, vom Aprikosenkernöl über Leinöl bis eben zum Hagebuttenkernöl. «Aus einem Nebenprodukt ein neues zu bis zu 50 Familien mit dem Buttenmost ein Zubrot, dem rohen schaffen, ist der Hauptgrund, weshalb ich mit der Produktion beMus aus Hagebutten. Seit über 100 Jahren werden deshalb die gonnen habe», verrät Simon Müller. Dass sein Hagebuttenkernöl Was ist Buttenmost Hochwaldner gerne mit dem Spitznamen «Buttenklopfer» ge- so fein und wertvoll geworden ist, wie er es sich wünschte, zeigt neckt. Einer mündlichen Überlieferung zufolge, kam es durch die Auszeichnung mit einer Goldmedaille. Diese erhielt er am Die Hagebuttensaison hat vor allem für ein Schweizer Dorf eine Maria-Josepha Vögtli (1829-1896) dazu, die Mitte des 19. Jahr- Wettbewerb der Schweizer Regionalprodukte, der im September Ruth Marending besondere Bedeutung: Hochwald im solothurnischen Schwarz- hunderts das Rezept für den Buttenmost von einem zürcheri- in Delsberg stattfand. bubenland, ist eine der letzten Buttenmost-Hochburgen. Das schen Haushalt nach Hochwald gebracht haben soll, wo sie eine Rezepte auf: www.buttenmost.ch Bauerndorf im Schwarzbubenland ist eng mit der Verarbeitung Haushaltslehre absolvierte. Dort begann sie mit der Herstellung www.oelist.ch der Hagebutten verbunden. Im 19. Jahrhundert verdienten sich von Buttenmost. Andere Bauernfamilien folgten ihrem Beispiel. ie fällt auf, die kleine, pralle, rote Frucht der Hagebutten, die in den Herbstmonaten Wegränder und Waldpfade säumt. Als Hagebutten bezeichnet man die ungiftigen Sammelnussfrüchte verschiedener Rosenarten, besonders der Hundsrose. Im Namen steckt das Wort Hag, das auf das Vorkommen der Pflanze an Hecken hinweist. Der zweite Wortteil Butte ist auf den alten Lautstand des süddeutschen Butz für Verdickung zurückzuführen. Aus der Hagebutte wird seit jeher Tee hergestellt, und der Hagebuttentee ist bis heute einer der wohl bekanntesten und verbreitetsten Kräutertees in der Schweiz. Da reiner Hagebuttentee nicht stark gefärbt ist, wird die Frucht meistens mit einem Anteil Malve, besonders Hibiskus, gemischt, um eine rötliche Färbung zu erzielen. Hagebutten können, nachdem die Nüsschen entfernt worden sind, roh gegessen werden. Oftmals bleiben die Früchte, besonders an einsamen Waldstellen, den ganzen Winter über am Strauch hängen und sind auch nach den Frostnächten des Winters bis ins Frühjahr geniessbar. Doch die Hauptsaison endet Anfang November. Hagebutten sind eine wahre Vitamin-Bombe. Neben einem hohen Gehalt an Vitamin C enthält die kleine rote Frucht auch Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin K, Vitamin P, Flavonoide und Gerbstoffe.

KURIOS & BEMERKENSWERT

VERMISCHTES

ZVG

NEUE SHOWBECKEN IM TROPENHAUS FRUTIGEN Nach dreimonatiger Umbauphase wurden im Tropenhaus die neuen Stör-Showbecken eröffnet. Die Besucher können die Urtiere jetzt auf Augenhöhe beobachten. Die neuen Becken bieten auch Platz für Egli und Zander, die hier aufgezogen werden. «Es gibt noch 26 Störarten auf der Welt, die fast alle vom Aussterben bedroht sind», sagt CEO Marcel Baillods. «Unser Ziel ist, in den neuen Becken so viele Störarten wie möglich zu zeigen und das Urtier so den Besuchern näher zu bringen.» (nim)

A N Z E I G E

SANITÄRKERAMIK

www.franke-ws.com

VERMISCHTES

ROBOTERTECHNOLOGIE IN DER HOTELLERIE

TIBITS NUN AUCH IM LUZERNER BAHNHOF

Ein Roboter an der Réception? Kommt in Japan für das automatische Check-in schon vor, bleibt aber eher die Ausnahme. Androiden als Servicekraft einzusetzen, dürfte aber bald gelebte Zukunft sein. Die Aloft Hotels setzen vermehrt auf sogenannte «Botlr». Sie sind im Zimmerservice tätig und bringen Amenities zu den Gästen, mit eigener Uniform und Namensschild. Künftig serviert «Botlr» auch Snacks am Pool oder bringt neue Handtücher zu den Gästen. (nim)

Neu verwöhnt tibits im 1. Stock des Bahnhofs Luzern Einheimische, Zugreisende, Touristen und KKL-Besucher mit vegetarischer und veganer Küche. Das Restaurant zählt 160 Innen- und 65 Aussenplätze auf der Terrasse, welche beste Sicht auf das Treiben im Bahnhof und auf den See bieten. Mittelpunkt im Restaurant ist wiederum das mit über 40 Leckerbissen bestückte Buffet. Weiter erscheint das Interieur erstmals im neuen Look, welcher zusammen mit atelier oï erarbeitet wurde. (nim)

SKIAREATEST 2015 Bei den Sommer-Awards 2015 des «Skiareatests» konnten auch Schweizer Bergbahnunternehmen jubeln. Den ersten Rang in der Gesamtwertung holten sich die Pilatus-Bahnen. Direktor Godi Koch wurde zugleich zum «Seilbahner des Jahres» gekürt. Weitere Awards in den Einzelkategorien gingen an die Schilthornbahn und die Bergbahnen Adelboden. (nim)

KEMPINSKI REICHT STARFANZEIGE EIN

Hygienisch, robust und zeitlos schön

GASTRONOMIE

Kempinski Hotels hat Strafanzeige gegen den Hotelier Reto Wittwer gestellt. Dem ehemaligen CEO wird Betrug vorgeworfen. Er habe hohe Geldsummen aus dem Unternehmen geschleust und dabei alle internen Kontrollmechanismen umgangen. Auch zu Zeiten, in denen Kempinski Budgetkürzungen und drastische Einsparungen beim Personal vornahm.(nim)

ZVG

FOXTRAIL RUNNING DINNER: DIE KULINARISCHE ENTDECKUNGSREISE Foxtrail, das urbane Teamerlebnis, fordert Geist, Körper und Geschicklichkeit heraus. Mit dem neuesten Angebot in Zürich, dem «Foxtrail Running Dinner», wird nun auch dem Gaumen wird geschmeichelt. Um das Ziel zu erreichen, müssen die Teilnehmer mit Cleverness und Kombinationsgeschick die «Fährte des Fuchses» verfolgen. Dabei entdecken sie die Stadt von einer ganz neuen Seite. Das Foxtrail Running Dinner verbindet Nervenkitzel mit Gaumenschmaus in verschiedenen Locations. In Zusammenarbeit mit Kramer Gastronomie hat Foxtrail im Revier Zürich ein Angebot für Feinschmecker kreiert: Foxtrail als kulinarischer Citylauf. Das Programm beginnt mit einem Start-Apéro und geht weiter mit einem kompletten 3-gängigen Menü. Das Spezielle daran: Jeder Gang wird in einem anderen Restaurant serviert. Zwischen den Gängen bahnen sich die Teams auf dem Foxtrail den Weg weiter ins nächste Restaurant. Ein urbanes Abenteuer mit leckeren Zwischenstopps. Ein Foxtrail Running Dinner dauert ca. 3 bis 5 Stunden und kostet 155 Franken pro Person. (nim)

RANDSTÄNDIGE BETREIBEN EIN B & B Nächstes Jahr geht im Zürcher Kreis 4 ein spezielles Hotel auf. Die Heilsarmee plant zusammen mit der Stadtmission ein Bed and Breakfast. Randständige sollen an der Réception oder in der Wäscherei arbeiten. So soll ihnen der Wiedereinstieg in die Arbeitswelt erleichtert werden. Eine Übernachtung soll rund 70 Franken kosten. (sda)

BELIEBTE GASTRONOMIE-MESSEN 45.000 Besucher sind zur 16. «Goûts et Terroirs» in Bulle/ FR geströmt. Das sind 3.000 mehr als letztes Jahr. Knapp 280 Aussteller zeigten lokale Produkte. Auch das Käsefest in Luzern verzeichnete im Jubiläumsjahr geschätzte 12.000 Besucher. An 22 Marktständen konnten über dreihundert Milch- und Käsespezialitäten degustiert werden. (nim)

WETTBEWERB

ZVG

TALISKER ATLANTIC CHALLENGE Über 30 Ruderteams stellen sich ab dem 15. Dezember 2015 der Talisker Whisky Atlantic Challenge. Die Ruderregatta zählt zu den härtesten athletischen Ruderwettkämpfen und erstreckt sich von den Kanarischen Inseln bis nach Antigua. Sie ist sowohl physisch als auch mental eine Herausforderung. Bis zu 90 Tage kann die Wettfahrt dauern. Der Single-Malt-Whisky wird auf der Insel Skye hergestellt, die für ihre raue Umgebung bekannt ist. Bei der Atlantic Challenge werden die Teams genau diesen Bedingungen ausgesetzt. (nim)

A N Z E I G E

Maître Pâtissier

Deliciel AG | Bruggerstrasse 48 | 5413 Birmenstorf Telefon 056 201 31 31 | www.deliciel.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.