luzern, den 14. März 2013
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H et GZ no 7
vom diätkoch zum naturheilpraktiker die Berufslaufbahn von carli camenisch ist nicht ganz geradlinig, sondern eher spiralförmig verlaufen. denn bei ihm dreht sich alles um das thema: «Gesunde, vitalisierende und genussvolle ernährung»
metabolic balance für feinschmecker und geniesser
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chon als kleiner Junge war für Carli Camenisch klar: «Wenn ich gross bin, werde ich Koch und reise um die ganze Welt.» Beide Ziele hat der Bub aus dem bündnerischen Rueun erreicht und noch einige mehr, von denen der Romanisch sprechende Knirps damals nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Nach seiner Kochlehre im Hotel Des Alpes in Flims und Engagements in den Hotels Valsana und Savoy in Arosa sowie dem Hotel Encarna in Falera machte sich der Bergler auf, die weite Welt zu entdecken. Ohne grosse Englischkenntnisse, flog Carli Camenisch in die USA. Dort war er je sechs Monate als Chef de partie in New York und Miami tätig, bevor er als Sous-chef in Robinson Clubs in Griechenland und in Italien wieder in Europa Fuss fasste. «Bevor ich mich gut genug in Englisch durchschlagen konnte, schlug ich mich mit Italienisch und Spanisch durch. Das ist ja vom Romanischen nicht so weit weg und die Kommunikation ging ganz gut», erzählt Carli Camenisch. Zurück in der Schweiz arbeitete der Heimkehrer von 1984 bis 1994 als Küchenchef in renommierten Restaurants wie dem «Güggel» in Zumikon oder dem Zunfthaus zum Grobe Ernst in Zürich sowie am Hauptsitz der Schweizerischen Nationalbank und in verschiedenen Kurhäusern, Alters- und Pflegeheimen. «Meist als Küchenchef ad interim, so hatte ich zwischen den temporären Jobs immer wieder Zeit zum Reisen und sofort wieder eine Stelle, wenn ich in die Schweiz zurückkehrte.»
Abenteuerhunger und Wissensdurst In diesem von Reisen und Karriereplanung geprägten Zeitraum absolvierte der weltenbummelnde Küchenchef sowohl die Wirtefachschule wie auch die Ausbildung zum Diätkoch. «Am Diätkoch hat mich besonders die Zusammensetzung der einzelnen Lebensmittel und die Wirkung ihrer Inhaltsstoffe auf den menschlichen Organismus fasziniert.» Dieses Interesse ist ihm quasi bereits in die Wiege gelegt worden. Von seinem Grossvater wurde Carli Camenisch schon als kleines Kind mit der Natur und ihren Gaben vertraut gemacht. Dem selbst Angebauten ebenso wie dem Wildwachsenden. «Mein Grossvater war Bauer und kannte sich sehr gut mit Wildkräutern und Heilpflanzen aus. Weil kein Geld für den Tierarzt vorhanden war, behandelte er seine Kühe mit selbst gesammelten Kräutern, aus denen er Tees, Tinkturen und Salben herstellte», erinnert sich Carli Camenisch. Auch die Wehwehchen der Familienmitglieder wurden mit Heilmitteln aus Wald, Wiese und Garten kuriert . Der Grossvater nahm seinen Enkel häufig zum Kräutersammeln mit und erklärte ihm die verschiedenen Pflanzen sowie deren Einsatzmöglichkeiten und Wirkungen. Ein Wissen, das dem Diätkoch auch bei seinem jetzigen Beruf als Naturheilpraktiker sehr dienlich ist. Für ihn gehören Wildkräuter in einer gesunden Küche einfach dazu. «Heilpflanzen und Ernährung sowie manuelle Therapien waren die drei Hauptthemen meiner Ausbildung zum Naturheilpraktiker und sind noch heute die Schwerpunkte in meiner Praxis», sagt Carli Camenisch. Als Dozent an der Naturärzteschule NVS und als Leiter von Kräuterwanderungen gab er sein Wissen während Jahren an Interessierte weiter. Bevor er aber den Schritt vom Diätkoch zum Naturheilpraktiker machte, musste der Bündner gesundheitlich schwere Zeiten durchleben. Während seiner zweijährigen Weltreise, auf der er immer wieder für ein paar Monate in einem Land als Koch jobbte, um seine Reisekasse aufzufüllen, erkrankte er mehrmals. «Einmal,
bilder filipa peixeiro
Für Carli Camenisch sind gute Lebensmittel nicht nur Sattmacher, sondern Medizin. auf einer Südseeinsel, zerschnitt ich mir beim Baden an den Korallen die Füsse. Die Wunden entzündeten sich und mir war sterbenselend. Ein einheimischer Schamane gab mir Blätter, die ich lutschen, aber auf keinen Fall schlucken sollte. Kurz darauf ging es mir wieder gut.» Dieses Erlebnis beeindruckte Carli Camenisch so stark, dass er sich immer intensiver mit Naturheil- und Pflanzenkunde auseinandersetzte. «In jedem Land, wo ich war, suchte ich den Kontakt zu einheimischen Heilern, um mehr über ihre Heilpflanzen und -methoden zu erfahren.» Während seines Aufenthalts in Indien arbeitete Carli Camenisch ehrenamtlich an Hilfsprojekten von Mutter Teresa mit. Die Ordensschwester wurde 1979 für ihr Engagement für Arme, Obdachlose, Kranke und Sterbende mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. «Dieser Einsatz war in jeder Beziehung eindrücklich, und ich hatte die Freude, Mutter Teresa persönlich zu begegnen», sagt Camenisch. Leider erkrankte er schwer und musste Kalkutta verlassen. Er reiste nach Dharamsala in Nordindien. Hier befindet sich die 1961 vom 14. Dalai Lama gegründete medizinische Fakultät Men-Tsee-Khang. «Ich hatte die Ehre, vom Leibarzt des Dalai Lama behandelt zu werden. Er stellte mich mit tibetischen Kräuterpillen so weit wieder her, dass ich zurück in die Schweiz reisen und mich hier kurieren lassen konnte.» Obwohl das Interesse an Naturmedizin gross war, blieb der Weltenbummler seinem Beruf als Koch treu. Den Entschluss, die Kochschürze an den Nagel zu hängen, fasste er, als erneut gesundheitliche Probleme auftraten. «Ich hatte einen Burn-out. Mir war klar, wenn ich gesund werden will, muss ich mein Leben neu ausrichten.» Und so reiste der Koch nach Thailand und liess sich in Chang Mai in der traditionellen Thai-Massage ausbilden. Weitere Massageausbildungen in anderen Techniken sowie die Ausbildung zum Naturheilpraktiker folgten.
cker und Weizen. Das tue man aber gerne, sobald man am eigenen Leib spüre, wie wohl man sich ohne diese Produkte im Organismus fühlt. Zwar wird das Metabolic-Balance-Ernährungssystem immer wieder als Methode zur Gewichtsreduktion vermarktet, dabei ist der Gewichtsverlust eigentlich «nur» der nette Nebeneffekt einer vitalstoffreichen, ausgewogenen und bewussten Ernährung. In erster Linie geht es, zumindest für Carli Camenisch, um etwas ganz anderes. «In der Regel wird immer versucht, das Krankheitssymptom zu beseitigen. Dabei wird dessen Ursache oft ausser Acht gelassen. Statt zu Fragen: ‹Was muss ich dem Körper an Medikamenten geben, damit er wieder funktioniert?› sollte man meiner Meinung nach Fragen: ‹Welche Belastung muss ich dem Körper wegnehmen, damit er seine Aufgaben optimal erfüllen kann?›» Solche Belastungen können zum Beispiel Nahrungsmittel sein, die der Körper nicht gut verstoffwechseln kann. Kopfschmerzen, Müdigkeit nach dem Essen oder Sodbrennen und Darmprobleme können Anzeichen für solche Belastung sein. Statt eine Kopfschmerztablette einzunehmen, wäre es sinnvoller, das Nahrungsmittel, das den Schmerz verursacht, zu meiden und durch ein bekömmlicheres zu ersetzen. Ganz nach dem Motto: «Lasst Lebensmittel Eure Medizin sein». Ganz so einfach ist es aber nicht. Denn jeder Mensch hat seinen ganz individuellen Stoffwechsel und bräuchte daher auch seinen ganz persönlichen Ernährungsplan. «Ich bin von Metabolic Balance so begeistert, weil genau diesem Umstand Rechnung getragen wird», sagt der gelernte Diätkoch und erklärt: «Bei Metabolic Balance klärt man über eine Blutanalyse und Anamnese ab, was der Körper des Klienten für Nährstoffbedürfnisse hat und stellt aufgrund dieser Erkenntnisse einen individuellen Ernährungsplan zusammen.» Der Heilpraktiker, der mit seiner Frau zusammen in Chur eine Praxis führt, hatte selbst nie Gewichtsprobleme, ernährt sich aber dennoch seit fünf Jahren metabolisch ausgewogen. «Ich hatte an den Händen einen schweren Ausschlag. Meine Haut war überall aufgesprungen, und ich hatte offene Wunden. Weder die klassische noch die Naturmedizin konnten mir optimal helfen. Da hörte ich von Metabolic Balance und probierte es aus. Innert kurzer Zeit war der Ausschlag geheilt und zwar bis heute fünf Jahre später.» Gesunde Lebensmittel sind eben doch die besten Heilriccarda frei mittel.
Wer krank ist, braucht gute, natürliche, frische Lebensmittel voller Vitalstoffe und Mineralien. Sie zu essen, soll für Magen, Auge und Herz eine Freude sein.
Kein Freund von Diäten Heute ist der gelernte Diätkoch Naturheilpraktiker und glühender Verfechter des Metabolic-Balance-Stoffwechselernährungskonzepts nach Dr. med. Wolf Funfack. «Ich bin kein Freund von Diäten. Diät heisst immer Verzicht. Bei der Metabolic-Balance-Methode steht aber nicht der Verzicht, sondern der Genuss und der bewusste Umgang mit Lebensmitteln im Vordergrund», erklärt Carli Camenisch. Das Einzige, was man einschränken sollte, ist raffinierter Zu-
www.praxis-camenisch.ch
Metabolic Balance ist der geschützte Titel eines Stoffwechselund Ernährungsprogramms. Es wurde 2001 von Dr. med Wolf Funfack, Arzt für Innere Medizin und Ernährungsmediziner, und Silvia Bürkle, Diplom-Ingenieurin für Ernährungstechnik, entwickelt. Die beiden wollten herausfinden, warum es in Europa und den USA trotz Light-, Low-Carb- und fettfreien Produkten immer mehr Übergewichtige und Zivilisationserkrankungen gibt und was man dagegen tun kann. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist Metabolic Balance, ein vierstufiges Ernährungskonzept, bei dem der Körper seinen individuellen Bedürfnissen entsprechend mit Vital- und Nährstoffen versorgt wird. Dabei wird vom Grundsatz ausgegangen, dass die Natur sich selbst reguliert, sobald der Körper optimal mit allem, was er braucht, versorgt ist. Ernährungsbedingte Gesundheitssbeschwerden wie Über- oder Untergewicht, Hautausschläge, Bluthochdruck, Rheuma und anderes können durch die Ernährung nach Metabolic Balance positiv beeinflusst oder gar behoben werden. Bereits über 100.000 Menschen haben das Ernährungsprogramm ausprobiert und damit ihr Wohlbefinden gesteigert.
Münchner Spitzenkoch ist Metabolic-Balance-Fan Einer, der von dem einfachen und wirksamen Ernährungskonzept überzeugt ist, ist Frank Heppner. Der Sternekoch führt seit 2008 in München das renommierte Restaurant Momo. Frank Heppner ist von Metabolic Balance so begeistert, dass er dem Konzept entsprechende spezielle Feinschmecker-Rezepte entwickelt hat, mit denen man lecker, einfach und leicht sein Wohlbefinden steigern und ohne Heisshungerattacken das für den Körper ideale Gewicht erreichen kann. Dazu kombiniert der Sternekoch die ganzheitlichen Grundsätze von Metabolic Balance mit seiner «Lean Cuisine». Das Buch «Metabolic Balance Gourmetküche» enthält raffinierte Rezepte für Gerichte, die sowohl Metabolic-Balance-Anwendern wie auch konventionell essenden Gästen schmecken. Illustriert ist das Buch mit 40 appetitanregenden Food-Aufnahmen. Neben dem Gourmetkochbuch vertreibt der Südwest Verlag noch 15 weitere Metabolic-BalanceKochbücher, darunter je eines mit Rezepten speziell für Diabetiker, Vegetarier und Berufstätige. «Metabolic Balance Gourmetküche» Dr. med. wolf Funfack und Frank Heppner, Südwest Verlag, gebunden, 160 Seiten, CHF 32.90 ISBN 978-3-517-08450-3 Dieses Buch ist auch als eBook im Format epdf erhältlich. CHF 20.00 ISBN: 978-3-641-55987-8