Photoshop Bibel 2018-10-05

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TOP-SOFTWARE HDR PROJECTS 4 ELEMENTS & FOCUS PROJECTS , 75 MIN. VIDEO, U. V. M.

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Das umfassende Kompendium für Einsteiger und Fortgeschrittene

WORKSHOPS Schritt für Schritt zu starken Ergebnissen

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Photoshop für Fotografen: Camera Raw

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Grundlagen: Masken, Auswahlen & Ebenen

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Top-Vollversionen

Photoshop-Panel & Kreativpaket

Videotrainings

HDR Projects 4 Elements & Focus Projects

150 Texturen & Color Projects CC

70 Minuten Profi-Photoshopwissen

Verwandeln Sie Belichtungsreihen mit HDR Projects 4 Elements im Handumdrehen in eindrucksvolle, kontrastreiche HDR-Bilder, oder erhalten Sie dank Focus Projects gestochen scharfe Aufnahmen, und lassen Sie sich aus bis zu 400 Einzelaufnahmen das perfekte Motiv zusammenfügen.

Mit rund 150 hochaufgelösten Effektmotiven aus den Bereichen Bokeh, Lensflare und Lichteinfall bekommen Sie perfektes Material für Ihre eigenen Kreationen, und mit den Looks des Photoshop Panels Color Effects CC verleihen Sie Ihren Bildern per Mausklick faszinierende Bildstimmungen.

Lernen Sie von den Fotografen und Bildbearbeitungsprofis Pavel Kaplun und Miho Birimisa in zwei Videotrainings die besten Techniken für die Optimierung Ihrer Bilder in Camera Raw, Photoshop und Lightroom – mit diesen Techniken werden unspektakuläre Motive zu echten Kunstwerken. 1/2019

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HEFT-DVD Auf der Heft-DVD: 2 TOP-VOLLVERSIONEN* HDR Projects 4 Elements & Focus Projects Professional. (Mac/Win) 2 VIDEOTRAININGS Rund 70 Minuten Videotrainings zu Photoshop und Camera RAW. PHOTOSHOP-PANEL Kreative Photoshop-Looks mit Color Effects CC. (Mac/Win).

2 VIDEOTRAININGS: 70 MINUTEN PHOTOSHOP-WISSEN

KREATIV-PAKET: TEXTUREN & LOOKS

Mit gleich zwei Videotrainings der beliebten Fotoprofis Pavel und Miho lernen Sie die besten Bearbeitungtechniken für Camera Raw, Photoshop und Lightroom kennen. Wie immer sind die Bildbeispiele aus der ganzen Welt zusammengetragen, und damit machen die Workshops noch mehr Spaß. Ein besonderer Schwerpunkt ist der Bearbeitung von Architekturfotos und Straßenszenen gewidmet – so werden auch vermeintlich unspektakuläre Motive zu echten Kunstwerken.

Mit rund 150 hochaufgelösten Effektmotiven aus den Bereichen Bokeh, Lensflare und Lichteinfall bekommen Sie perfektes Material für Ihre eigenen Kreationen. Die Looks von Color Effects CC bringen Ihre Bilder per Mausklick in faszinierende Bildstimmungen, dank Ebenenfunktion auch nachträglich editierbar.

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PHOTOSHOP-KREATIVPAKET 150 hochaufgelöste Bilder und angesagte Looks für Photoshop. DATEN FÜR DIE WORKSHOPS Grundlagen + Werkzeugkiste (S. 36) Photoshop einfach erklärt + Ebenen & Werkzeuge (S. 46) + Auswahlen & Masken (S. 52) + Smartobjekte & -filter (S. 58) + Bildoptimierung (S. 64) + Füllmethoden (S. 70) + Filter (S. 76)* + Retuschieren (S. 82)* Leicht gemacht + Porträtretusche (S. 88) + Schnelles Composing (S. 94) + Porträteffekte (S. 98) + Fotos kombinieren (S. 102) + Witziger Porträtlook (S. 104) + Fingerabdruck (S. 108) + Photoshop-Looks (S. 112) + Tag zur Nacht (S. 122) + Lichteffekte (S. 124) Photoshop für Fotografen + Landschaftsretusche (S. 136) + Strahlende Farben (S. 140) + Dramatischer Himmel (S. 142) + Unschärfe erzeugen (S. 144) + Nachschärfen (S. 146) + Druckoptimierung (S. 148) Einfach kreativ + Reale Fotomontagen (S. 150) + Tänzerin (S. 156) + Autoretusche (S. 160) + Fußball-Composing (S. 168) + Poster-Design (S. 176) + Winterlandschaft (S. 182) + Tassenlandschaft (S. 190) + Rasante Fotomontage (S. 196) * Internetverbindung zum Betrachten oder Herunterladen der Daten erforderlich.

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2 TOP-VOLLVERSIONEN: MEHR POWER ZUR BEARBEITUNG Wenn Photoshop an seine Grenzen kommt, helfen praktische Zusatzprogramme weiter. Mit Focus Projects Professional setzen Sie SchärfentiefeReihen fast vollautomatisch zusammen. Das ist besonders bei der Makrofotografie hilfreich, um eine durchgehende Schärfe zu erzielen ohne langwierige Kompositionen in Photoshop durchführen zu müssen. HDR Projects 4 Elements eignet sich ideal, um aus Belichtungsreihen kontraststarke Bilder zusammenzufügen. Auch das Tonemapping, also das Erzeugen eines HDR-Motivs aus nur einem Motiv, beherrscht die Software spielend. Praktischerweise werden auch RAW-Bilder der gängigen Kameras verarbeitet, um auf die maximal möglichen Tonwerte zugreifen zu können. www.franzis.de

Begleitmaterial auf der Heft-DVD

WORKSHOPS: BEGLEITMATERIAL Unser Schwerpunkt liegt auf den MitmachProjekten für unsere Leser. Die notwendigen Ausgangsdateien zum besseren Nachvollziehen der Schritt-für-Schritt-Workshops finden Sie auf unserer Heft-DVD. In der Ausgabe der PhotoshopBIBEL 1/2019 sind dies die Begleitdaten zu 29 kreativen Projekten. Navigieren Sie einfach über die DVD-Oberfläche zu den jeweiligen Zip-Ordnern, und laden Sie die Pakete auf Ihren Rechner.

Bitte beachten Sie, dass die DigitalPHOTO-Redaktion für etwaige Software auf der Heft-DVD keinen Support leisten kann. Bei Fragen zur Installation oder zur Funktionsweise wenden Sie sich bitte direkt an den jeweiligen Hersteller.


Kontrastreich

Verwandeln Sie Belichtungsreihen in eindrucksvolle HDR-Bilder. Die Vollversion von Franzis bietet umfangreiche Möglichkeiten, den eigenen Look zu finden. Mit HDR-Technologie holen Sie aus den schönsten Motiven den maximalen Kontrast. Das, was technisch mit einer Aufnahme fast unmöglich ist, wird bei HDR über das Zusammensetzen einer Belichtungsreihe erzielt. Auch und gerade Aufnahmen bei Tageslicht entlockt man so reizvolle Ansichten. Und so funktioniert es: Sie nehmen ein Motiv mit verschiedenen Belichtungszeiten auf. HDR Projects 4 Elements filtert im Anschluss aus jedem Bild jene Tonwerte heraus, die für das perfektes HDR notwendig sind. Für den Einstieg stehen in der Software knapp 60 voreingestellte HDR-Effekte bereit. Zudem kann jedes Detail

nach Wunsch über eine umfangreiche Palette konfiguriert werden, auch eine Maskierungsfunktion ist verfügbar. HDR Projects 4 Elements kann dank Tonemapping auch mit nur einem Bild arbeiten und ein sogenanntes Pseudo-HDR erstellen. Hier ist aber eine Aufnahme im RAWFormat als Vorlage empfehlenswert. Hersteller Information Typ Zielgruppe System

Franzis www.franzis.de HDR-Bildbearbeitung Einsteiger Windows / macOS

PHOTOSHOP-PANEL COLOR PROJECTS CC Entpacken Sie die ZIP-Datei von der DVD. Starten Sie Photoshop ab CC 2015, gehen Sie auf Datei > Skripten > Durchsuchen... und navigieren Sie zum entpackten Ordner. Wählen Sie Installer. jsx und klicken Sie auf OK – die Installation wird ausgeführt. Starten Sie Photoshop neu. Über Fenster > Erweiterungen > Color Effects CC 2 laden Sie die Palette und klicken Sie auf Demo. Im Panel selbst wählen Sie über den Reiter Demo eine Kategorie aus. Mit den Aktualisieren-Button werden Vorschaubilder geladen, der jeweilige Effekt wird per Mausklick aktiviert. Das Zusatzpaket „Dark Art“ wird als Photoshop-Aktion geladen. Doppelklicken Sie im entpackten Ordner auf die Datei DarkArt-DEMO. atn, und die drei Looks landen direkt in der Aktionen-Palette in Photoshop und stehen zur Anwendung über den StartButton bereit. www.imageresult.com

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO GELINGT EIN GUTES HDR-MOTIV

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SERIENNUMMER ERHALTEN

PRESETS UND VORSCHAU NUTZEN

Bei der Installation müssen Sie die Software mit Ihrer E-Mail-Adresse kostenlos registrieren. Sie erhalten dann Ihre User-ID und Seriennummer per E-Mail. Sollten Sie keine erhalten, prüfen Sie unbedingt auch Ihren Spam-Ordner. Laden Sie im Anschluss Ihre Belichtungsreihe in die Software.

In der linken Leiste greifen Sie auf die Presets zu, um Ihrem Motiv per Mausklick einen starken Look zu geben – klicken Sie einfach durch die Auswahl. Standardmäßig ist der Vorschaumodus auf schnell (1) eingestellt – wollen Sie auch im Zoom alle Details sehen, klicken Sie den Button an.

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DETAILS ANPASSEN

SPEICHERN UND EXPORTIEREN

In der der rechten Leiste greifen Sie auf die Detailkorrektur für Ihr HDR-Motiv zu. Für Profis stehen verschiedenste HDR-Umrechnungen zur Auswahl. Einsteiger können bei Tonwert (1), Schärfe (2) und Klarheit (3) schnell für die gewünschte Optik sorgen. Das Bild wird in Echtzeit aktualisiert.

Über Datei > Ergebnisbild speichern exportieren Sie das HDR in Formate wie JPEG oder TIFF. Um das Bild zurechtzuschneiden gehen Sie über die Schaltflächen rechts oben und blenden Sie dort Hilfslinien ein. Möchten Sie das HDR-Projekt zur späteren Bearbeitung sichern, gehen Sie zu Datei > Projekte.

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Fotos: Hersteller, Jörg Rieger, Jamari Lior

Vollversion: HDR Projects 4 Elements

TOP-SOFTWARE FOCUS PROJECTS Gestochen scharfe Makroaufnahmen gelingen meist nur durch das Zusammenmontieren einzelner Aufnahmen mit unterschiedlicher Schärfentiefe. Focus Projects nimmt Ihnen diese mühselige Arbeit ab und fügt aus bis zu 400 Einzelaufnahmen das perfekte Motiv zusammen – egal ob Nahaufnahme oder Landschaftsmotiv. Voraussetzung ist natürlich, dass die Aufnahmen alle vom Stativ und damit möglichst ohne Versatz erfolgt sind. Beachten Sie, dass gerade bei Makroaufnahmen selbst kleinste Erschütterungen im Bild deutlich sichtbar sind. Unser Tipp daher: Nutzen Sie einen Fernauslöser oder alternativ den Selbstauslöser Ihrer Kamera. www.franzis.de.

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KONTAKT ZUR REDAKTION Tel. +49 (0) 221 7161 08-0 redaktion@digitalphoto.de KONTAKT ZUR HEFTBESTELLUNG Tel. +49 (0) 431 200 766-0 shop@falkemedia.de

EDITORIAL AUTOREN DIESER AUSGABE! LASSE BEHNKE Der Photoshop-Profi gehört mit ca. 300.000 verkauften Lizenzen zu den erfolgreichsten Anbietern der Stockfotografie-Branche. www.lassedesignen.de

Bildbearbeitung: Lasse Behnke

TOMASZ BUTTLER

Photoshop-Kniffe der Profis: In über 60 Schritt-für-Schritt-Workshops zeigen Ihnen unsere Bildbearbeitungsprofis, wie Sie Ihre Aufnahmen mit Lightroom optimieren und mit Photoshops Bordmitteln kreative Welten erschaffen.

Tomasz Buttler, aka Black Brush, ist leidenschaftlicher Fotograf und Bildbearbeiter mit den Schwerpunkten People und Autos. www.blackbrush.wordpress.com

KRISTOF GÖTTLING Der Profi-Photoshopper ist Trainer für Bildbearbeitung und Fotografie. Er zeigt, wie sich Fotos mit einfachen Mitteln bearbeiten lassen. www.facebook.com/kristof.goe

HEIKE HERDEN

Inspiration & Know-how der Photoshop-Profis Herzlich willkommen zu unserem umfangreichen Handbuch, der PhotoshopBIBEL 1/2019. Auf über 200 Seiten haben wir Ihnen die besten Bildbearbeitungsworkshops aus einem Jahr DigitalPHOTO zusammengestellt. Es warten über 60 Schritt-fürSchritt-Anleitungen auf Sie! Egal ob Sie Photoshop-Einsteiger oder bereits fortgeschrittener Photoshopper sind – hier findet jeder hilfreiches Know-how und die passende Inspiration für das nächste Photoshop-Projekt. Sind Sie Photoshop-Neuling, dann dürfen Sie sich auf rund 60 Seiten Grundlagenwissen freuen. Wir sagen Ihnen, welche Photoshop-Version die Richtige für Sie ist (ab Seite 24), führen Sie durch die Werkzeugpalette und geben Ihnen erste Praxistipps für die Arbeit mit den einzelnen Tools an die Hand (ab Seite 26), bevor wir Ihnen anschließend in sieben Photoshop-leicht-erklärt-Artikeln alles Wissenswerte rund um Ebenen, Masken,

Füllmethoden, Filter und Co. vermitteln (ab Seite 46). In der Rubrik Leicht gemacht setzen Sie dann die soeben erlernten Techniken direkt um – Sie werden sehen, wie schnell und einfach Ihnen die ersten kreativen Projekte gelingen mit denen Sie Freunde und Familie begeistern werden (ab Seite 88). Für fortgeschrittene Photoshop-Anwender haben wir ab Seite 150 natürlich wieder tiefer in die Photoshop-Trickkiste gegriffen. Unsere Profis zeigen Ihnen u.a., wie Ihnen dynamische Fotomontagen mit angesagten, grafischen Elementen (ab Seite 165) und coole Farb- und Lichteffekte gelingen (ab Seite 168). Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Mitmachen, Lernen und kreativen Arbeiten!

Viele Grüße aus Köln, Nicole Lorenzen (Redaktionsleiterin)

> Tel. +49 (0) 221 716108-0 > E-Mail n.lorenzen@falkemedia.de

Die Kölner Fotografin und Photoshopperin mit dem Schwerpunkt Foodfotografie arbeitet parallel auch als freie Autorin. www.bildlicht-fotografie.de

KEVIN LOHSTROH Der niederländische Grafikdesigner ist auf die Bereiche Fotomanipulation, Corporate Identity und Print Design spezialisiert. www.les-finesse.nl

DIRK METZMACHER Die Tipps des Herausgebers des Photoshop-Weblogs und Workshop-Autors sind aus unserem Heft nicht mehr wegzudenken. www.photoshop-weblog.de

GABOR RICHTER Der digitale Fotokünstler aus dem Schwarzwald hat sich in den letzten Jahren auf die digitale Bildbearbeitung spezialisiert. www.gabor-richter.de

STEFAN VON GAGERN Stefan von Gagern schreibt in Hamburg als freier Journalist u.a. über Themen rund um Technologie, Kreativität und Publishing. www.stefanvongagern.de 1/2019

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INHALT

01 /2019

SHOWROOM   12  Showroom: Die besten Leserbilder Best-of-Photoshop-Werke unserer Leser

PHOTOSHOP-GRUNDLAGEN   24  Welche Version passt zu mir?   Die unterschiedlichen Adobe-Programme 26  Alles eine Frage des Werkzeugs   Alle Funktionen und Tools im Überblick 36  Die Werkzeugkiste der Profis   20 Photoshop-Techniken und Werkzeuge

PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

36

Die Werkzeugkiste der Profis

46  Ebenen und Werkzeuge Ebenenfunktionalität und Werkzeugleiste 52  Auswahlen und Masken   Elemente freistellen und Auswahl optimieren 58  Smartobjekte und Smartfilter   So machen Sie sich diese zunutze 64  Korrekturen zur Bildoptimierung   So steuern Sie Farben und Helligkeitswerte 70  Füllmethoden im Einsatz   Kreative Techniken und Bildoptimierung 76  Filter kreativ anwenden   Die Filtergalerie im Kreativeinsatz   82  Stempeln und retuschieren   Kopierstempel, Bereichsreparatur-Pinsel & Co.

LEICHT GEMACHT  88 Natürliche Beauty-Retusche Holen Sie das Beste aus Porträts heraus 94  Schnelles Composing mit Ebenen & Masken So kombinieren Sie zwei Ausgangsbilder 96  Porträtfotos mit Blitzlicht Shooten Sie Ihr eigenes Bildmaterial

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Auswahlen und Masken

104

Porträts im Comic-Look

98  Abstrakte Porträteffekte Typografie und Fotografie kombinieren 102  Drei Bilder, eine Geschichte Mit Photoshops Power Fotos kombinieren 104  Witziger Porträtlook So entsteht aus einem Foto ein Comic-Motiv 108  Kreativer Fingerabdruck Arbeiten mit Texturen, Masken & Füllmethoden 112  Die kreativsten Photoshop-Looks So werden Fotos zu kleinen Meisterwerken 122  Den Tag zur Nacht machen So einfach verändern Sie die Tageszeit 124  Mystische Lichtspiele mit Photoshop So simulieren Sie stimmungsvolles Licht

108

Kreativer Fingerabdruck

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Natürliche Beauty-Retusche 122 Den Tag zur Nacht machen

70

Füllmethoden im Einsatz

112 Kreative Photoshop-Looks

Fotos: Heike Herden, Dirk Metzmacher, James Paterson/Future Publishing, Gabor Richter, Adobe Stock

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INHALT

01 /2019

PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN 126 Lightroom CC: Fotos in der Cloud Bildbearbeitung mit Adobe Lightroom CC 136 Hand in Hand: Fotografie und Photoshop Das Beste aus Ihren Aufnahmen kombinieren 140 Strahlende Farben Frühlingshafte Motive in ACR optimieren 142 Dramatischer Himmel Tauschen Sie den Himmel in Ihren Bildern aus 144 Unschärfe mit dem Korrekturpinsel So heben Sie zentrale Bildelemente hervor 146 Selektiv nachschärfen Mit Hochpass-Filter und Fokusbereich 148 Perfekter Ausdruck Farbgebung, Schärfe & Druckformat anpassen

EINFACH KREATIV 150 Realistische Fotomontagen Composing-Techniken für starke Ergebnisse 156 Energiegeladen Dynamische Montage mit grafischen Elementen 160 Monochrome Autoretusche Alltagsbilder zusammenfügen und bearbeiten

156

168 Farb- und Lichteffekte Fesselnde Sportmontage mit Kick 176 Geniales Filmplakat Gestaltung, Typografie und Inszenierung

Dynamische Fotomontage mit grafischen Elementen

182 Winterlandschaft mit Knalleffekt Explosive Schnee- & Glaseffekte erzeugen 190 Tassenlandschaft So entstehen neue Welten in Photoshop 196 Rasante Fotomontage Mit diesen Techniken erzeugen Sie Dynamik

TOOLBOX

204  Aktuelle Design-Trends   Welche Trends erwarten uns zukünftig? 208  Ab in die dritte Dimension!   3D-Design im Aufwind: Chance für Kreative 212  Schnellere Bildsuche   Sparen Sie Zeit bei der Suche nach Stockfotos 216  Gemacht für Photoshop   Marktübersicht: Photoshop-Tools 218  Bildbearbeitung für Zuhause   12 Programme im direkten Vergleich

STANDARDS 3  Highlights der Heft-DVD 7 Editorial 22  DigitalPHOTO-Abo 226 Impressum

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Fotografie & Photoshop im Einklang


168

Farb- und Lichteffekte

160

Autoretusche

208

3D-Design

190

Kreative Tassenlandschaft

216

Photoshop-Tools

Fotos: Lasse Behnke, Tomasz Buttler, Kristof GĂśttling, Kevin Lohstroh, Dirk Metzmacher, Hersteller, Adobe Stock

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SHOWROOM DIE BESTEN LESERBILDER

RACING SNAIL

Michael Wandrey

VOLLE PHOTOSHOP-POWER

Bildbearbeitung: Michael Wandrey (www.foxmikey.de)

Die Idee: Inspiriert wurde Michael Wandrey durch das Cover eines Tutorials von Schwaighofer Art und Turbo, der Rennschnecke aus dem gleichnamigen Animationsfilm. Im Gegensatz zur Filmvorlage wollte er die Schnecke nicht im Comicstyle gestalten, aber ihr dennoch einen surrealen Touch verleihen.

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Die Umsetzung: Für den Hintergrund verwendete der Künstler einen radialen Farbverlauf. Für die Schnecke kamen 3D-Objekte von Pixelsquid in Kombination mit Texturen, Pinseln und Grafiken zum Einsatz sowie zahlreiche Photoshop-Filter. Final fügte er eine leichte Wolkentextur ein und bearbeite sie zusätzlich mit zwei Wolkenpinseln. Zur Person: Michael Wandrey ist 50 Jahre alt, wohnt in Düsseldorf und ist hauptberuflich als Operation Manager in einem großen deutschen IT-Unternehmen tätig. Vor zwei Jahren ist er nebenberuflich als Fotograf unter dem Namen Foxmikey Design eingestiegen. Nach Feierabend kann Herr Wandrey am besten beim Erstellen eines neuen Composings entspannen.

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WORKFLOW VON A-Z Sie wollen wissen, wie das Bild in Photoshop entstanden ist? Michael Wandrey hat seinen Workflow aufgezeichnet, und in einem Speed-Art-Video für Sie zusammengestellt. https://tinyurl.com/y8svghxj


Bewerben Sie sich unter

DIE BESTEN LESERBILDER SHOWROOM

redaktion@ digitalphoto.de

Das Beste aus dem DigitalPHOTO

SHOWROOM Wir waren beeindruckt von den vielen, kreativen PhotoshopWerken unserer Leser, die im Laufe des letzten Jahres bei uns in der Redaktion eintrafen. Auf den folgenden Seiten haben wir eine Auswahl der besten Arbeiten für Sie zusammengestellt.

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SHOWROOM DIE BESTEN LESERBILDER

NEUANFANG AUF DER ÜBERSEE WAHRZEICHEN AUF HOHER SEE

Bildbearbeitung: Marco Nickel (www.nickeldesign.de)

Die Idee: Hinter Marco Nickels Bildidee steht eine ernste, politische Botschaft. Um sich vor den Flüchtlingsproblemen zu drücken, hat sich die EU in ein Schlauchboot gepresst. Die sinkende Türkei versucht, mit einer Kette an Berlin festzuhalten, damit sie immer noch EUPartner werden kann.

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Die Umsetzung: Bei der Umsetzung seines Composings hat der Künstler nahezu alle Bildelemente realistisch eingefügt. Lediglich die einzelnen Wahrzeichen wurden mit Photoshops Verflüssigen-Filter extremst verformt, um ein enges Zusammenrücken und den daraus resultierenden Platzmangel auf besonders humorvolle Weise darzustellen. Zur Person: Marco Nickel ist 42 Jahre alt und als Digital Artist, Fotograf und Grafikdesigner tätig. Der Hamburger hat sich auf das Erstellen von Composings und die Werbefotografie spezialisiert.

Marco Nickel


DIE BESTEN LESERBILDER SHOWROOM

OCEAN IN A GLASS

Paul Bachmann

UNTERWASSERWELT Die Idee: Maritime Composings sind Paul Bachmanns große Leidenschaft. Das Element Wasser hat fast immer einen festen Bestandteil in seinen Werken. In diesem Bild wollte er das Meer in seiner Gesamtheit – von der Wasseroberfläche bis zum Meeresgrund – in nur einem einzigen Rotweinglas abbilden. Die Umsetzung: Das finale Bild besteht aus rund 50 Ebenen und 16 Ausgangsbildern. Zum Einsatz kamen dabei zahlreiche Ebenenfüllmethoden und Pinselspitzen. Die finale Anpassung erfolgte schließlich mit dem Camera-Raw-Filter.

Bildbearbeitung: Paul Bachmann (500px.com/paulbachmannart, www.facebook.com/Paul-Bachmann-Art-991568187566153)

Zur Person: Paul Bachmann ist 32 Jahre alt, arbeitet als Erzieher und lebt in Berlin. Photoshop und die Erstellung von Composings sind seit mehreren Jahren seine große Leidenschaft.

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SHOWROOM DIE BESTEN LESERBILDER

MÄRCHENHAFT

Bildbearbeitung: Jürgen Holzwarth (www.holzwarth-fotografie.de)

FANTASIEVOLLE FOTOMONTAGE

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Die Idee: Ursprünglich war das verträumte Motiv mal als Weihnachtspostkarte gedacht. Besonders wichtig war Jürgen Holzwarth bei der Bearbeitung, den sanften Lichtschein in die Dunkelheit des Waldes zu bekommen. Die Umsetzung: Das Composing besteht aus zwei Bildern: Das Ka­rus­sell fotografierte der Künstler auf einem Weihnachtsmarkt; der Wald zeigt den „Gespensterwald“ bei Nienhagen an der Ostsee. Beide Fotos fügte er mit Hilfe von Photoshop zusammen. Zur Person: Hauptberuflich ist Jürgen Holzwarth als Pressefotograf bei der Nürtinger Zeitung tätig. Da er seine Fotos dort nicht verändern darf, reizt es ihn in seiner Freizeit um so mehr. Am liebsten fotografiert der 55-jährige, gelernte Fotograf mit den Canon-Kameras EOS-1D X Mk II und EOS-1D Mark IV oder der Nikon D5100.

Jürgen Holzwarth


DIE BESTEN LESERBILDER SHOWROOM

HUTMACHERIN SPIEL MIT GRÖSSENVERHÄLTNISSEN

Katharina Jung

Bildbearbeitung: Katharina Jung (www.indpndt-photoart.de, www.flickr.com/indpndt)

Die Idee: Dieses Composing ist Teil des SelbstporträtProjektes „Let’s get creative 2014“ von Nathalie Donado und Ella Ruth. Jeder, der Lust hatte, konnte zu einer bestimmten Woche ein vorgegebenes Thema kreativ umsetzen. In Woche fünf lag der Fokus auf „Hüten“. Die Umsetzung: Das Composing besteht aus zwei Bildern. Für das Hauptfoto hat Katharina Jung den Zylinder mit Nadeln und Garn drapiert und aus Zahnstochern ein Gerüst gebaut. In der zweiten Aufnahme stellte sie sich auf eine Leiter und hielt einen Besenstil in den Händen, den sie später in Photoshop gegen eine Riesennadel austauschte. Zur Person: Katharina Jung wurde 1993 in Hermeskeil geboren und machte 2011 ihren Fachhochschulabschluss mit Schwerpunkt Textil- und Modedesign. 2013 kaufte sie ihre erste Kamera, 2014 folgte der Abschluss zur Mediengestalterin. Seit Oktober 2014 ist sie als Aussteigerin unterwegs.

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SHOWROOM DIE BESTEN LESERBILDER

Marcus Millo

BIKE

SOMMERLICHE MOTORRADTOUR Die Idee: Als Marcus Millo im Winterurlaub 2017 in Südtirol diese Passstraße – die einzige ohne viel Schnee – sah, war die Idee zu diesem Bild geboren. Da der leidenschaftliche Motorradfahrer leider mit seinem Auto vor Ort war, wurde zunächst lediglich die Straße fotografiert. Als er wieder zu Hause war, fotografierte er sich selbst und das Motorrad. Die Umsetzung: In Photoshop stellte der Künstler zunächst sich und das Motorrad frei, und fügte diese Freistellungen dann in das Ausgangsbild der Straße ein. Um zu betonen, dass die Straße in den Morgenstunden aufgenommen wurde, gestaltete er das Bild farblich wärmer und verstärkte den Lichtschein der Sonne. Zum Schluss erhielt das Bild einen Schärfeverlauf und den finalen Bildlook. Zur Person: Marcus Millo wohnt in Kutenholz, ein Dorf zwischen Hamburg und Bremen. Die Fotografie begleitet ihn schon viele Jahre – zunächst als Landschaftsfotograf. Heute nutzt er seine Aufnahmen lieber für Composings, denn er ist fasziniert von den unbegrenzten Möglichkeiten, die diese Art der Bildbearbeitung ihm bietet. Vor gut zwei Jahren hat er ein Nebengewerbe angemeldet und bietet seine Bilder seitdem bei Stockagenturen an.

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Bildbearbeitung: Jens Dittmann (www.jdsign.de)

Fotos und Bildbearbeitung: Marcus Millo (https://mmphoto-art.com)

TORTUGA ANGRIFF DES KRAKEN AUS DER TIEFE

Jens Dittmann

Die Idee: Jens Dittmann ist absoluter Fan von Piraten- und Freibeuter-Geschichten. Hier kann er seiner Fantasie freien Lauf lassen. Mit seinem Composing wollte er etwas erschaffen, was eigentlich nicht möglich wäre. So ließ er das Schiff in den Himmel aufsteigen, wo es sich auf der Fahrt durchs Wolkenmeer immer neuen Gefahren stellen muss – wie dem Angriff eines Kraken. Die Umsetzung: Zu Beginn steht bei Dittmann stets eine grobe Skizze, in der er sich auf die Position der Elemente und den Lichteinfall festlegt. Dann begibt er sich auf die Suche nach Stockmaterial. Der Künstler arbeitet ausschließlich mit seinem Grafiktablett, da er so präziser freistellen und maskieren kann. Für den Bildlook nutzt er Nik Color Efex Pro oder führt eine zweite RAW-Entwicklung durch. Zur Person: Der 40-jährige Jens Dittmann beschäftigt sich seit acht Jahren mit den Themen Fotografie und Bildbearbeitung. Angespornt durch Workshops von Uli Staiger, Pavel Kaplun und Matthias Schwaighofer freut er sich jedes Mal, wenn ein Bild fertiggestellt ist. Zu seinen Arbeitsbereichen zählen Comic und Cartoon sowie Dark Art, Produktfotografie und People.

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Bildbearbeitung: Heiko Warnke (www.heikowarnke.de)

SHOWROOM DIE BESTEN LESERBILDER

SPIDERMAN HELDENHAFTES COMPOSING

Heiko Warnke

Die Idee: Das Ausgangsbild ist auf der „Role Play Convention 2017“, einer Messe für Rollenspieler und Cosplayer in Köln, entstanden. Dort hatte Heiko Warnke einen Stand, an dem sich Cosplayer unentgeldlich von ihm fotografieren lassen konnten. Als Kevin Specht als Spiderman vor ihm stand, kamen Warnke sofort unzählige Bildideen in den Sinn. Die Umsetzung: Der kostümierte Cosplayer wurde vor einem grauen Hintergrund fotografiert. In der Bearbeitung nutzte Warnke für den Boden das Foto einer Betonplatte und für den Hintergrund einen kleinen Ausschnitt aus einem Stockfoto. Für mehr Dramatik sorgte außerdem ein anderer Himmel. Anschließend passte der Künstler den Spiderman farblich an und optimierte ihn per Dodge-and-Burn. Zur Person: Hauptberuflich arbeitet Heiko Warnke als Feuerwehrmann bei der Berufsfeuerwehr Bremen. Mit Photoshop beschäftigt er sich seit über 15 Jahren. Angefangen hat er damals mit Grafiken für zum Beispiel Einladungskarten. Zum Erstellen von Composings sowie der Modelfotografie kam er 2013 durch einen Zufall: Eine Bekannte hatte ein Kostüm und wollte eine Aufnahme von sich haben.

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DIE BESTEN LESERBILDER SHOWROOM

IRON MAN IN ACTION Foto und Bildbearbeitung: Byrd Thanaphonlasap (www.byrd-photography.ch)

SUPERHELDEN-COMPOSING Byrd Die Idee: Als Byrd Thanaphonlasap die Superheldenfigur des Iron Thanaphonlasap Man auf der Fantasy Basel – The Swiss Comic Con, der größten Convention für Film, Game, Comic und Cosplayfans in der Schweiz, sah, musste er diese sofort für sein Portfolio fotografieren.

Die Umsetzung: Gleich am nächsten Tag begann der Fotograf und Bildbearbeiter damit, die Aufnahme in Photoshop zum Leben zu erwecken und postete sie anschließend auf Facebook – dort sind seine Fans noch bis heute begeistert von der Umsetzung. Zur Person: Byrd Thanaphonlasap ist hauptberuflich als Fotograf und Trainer tätig und lebt in Luzern in der Schweiz. Seine kreativen Composings setzt er nach dem Shooting in den Programmen Photoshop und After Effects um.

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GRUNDLAGEN DIE VERSIONEN

Die Photoshop-Familie: Für jeden das passende Programm

Welche Photoshop-Version ist die richtige für mich? ADOBE PHOTOSHOP CC Fotografen und Bildbearbeiter, die vollste Funktionalität genießen und immer auf dem aktuellsten Stand sein wollen, kommen um Photoshop CC nicht herum. Mit regelmäßigen Updates sorgt Adobe dafür, dass jeder Nutzer der CC-Version sofort von neu entwickelten Funktionen profitieren kann. Die CC-Version hat zudem den Vorteil, dass kein einmaliger, hoher Anschaffungspreis nötig ist, die Bezahlung erfolgt im monatlichem Rhythmus. Wie bei der Vorgängerversion, Photoshop CS6, wird die Software direkt auf dem eigenen Computer installiert, und auch die erstellten Dateien werden lokal gespeichert. Über die Cloud stehen diese sowie alle personalisierten Programmeinstellungen jederzeit an jedem anderen Rechner zur Verfügung.

ADOBE PHOTOSHOP CC

ADOBE PHOTOSHOP LIGHTROOM 6/CC/CLASSIC Fotografen, die regelmäßig RAW-Bilder bearbeiten, und eine ausgereifte Bildverwaltung suchen, sind bei Photoshop Lightroom am besten aufgehoben. Für fortgeschrittene Bildbearbeitung und Montagen ist diese Dunkelkammer-Software jedoch nicht geeignet. Super ist, dass Lightroom Organisation und fortgeschrittene RAW-Bildbearbeitung unter einem Dach beherbergt, und somit ohne die Bridge auskommt. Lightroom ist im FotoAbo als CC-Version gemeinsam mit Photoshop und Lightroom Classic erhältlich. Außerdem können Sie Lightroom 6 auch weiterhin mit einer unbefristeten Lizenz als Boxversion erwerben, Adobe bietet jedoch keine Updates für diese Software mehr an.

ADOBE PHOTOSHOP LIGHTROOM 6/CC/CLASSIC

Hersteller: Adobe

Hersteller: Adobe

Web: www.adobe.com/de

Regelmäßige Updates

Web: www.adobe.com/de

Typ: Bildbearbeitung

nicht-destruktives Arbeiten

Typ: Bildoptimierung

Zielgruppe: im günstigen Abo-Modell Fotografen, Print-Designer Preis: 11,89 € / Monat (CC-Fotografie-Abo)*

Zielgruppe: Amateur-/Berufsfotografen

s ehr gutes PreisLeistungs-Verhältnis optimaler R AW-Workflow Presets nicht montagefähig

Preis: 129,71 € (Box) oder 11,89 € / Monat (CC-Fotografie-Abo)*

IN 4 SCHRITTEN ZUR GEWÜNSCHTEN TESTVERSION

AUSWAHL DER SOFTWARE

ADOBE CREATIVE CLOUD DESKTOP

Wenn Sie Interesse am Test der hier vorgestellten Programme haben, können Sie diese unter www.adobe.com/de/downloads herunterladen. Alle Programme können Sie gratis für 30 Tage installieren und gründlich ausprobieren. Klicken Sie dazu mit der Maus einfach die gewünschte Software an, um auf die Download-Seite des jeweiligen Programms zu gelangen. Dort werden Ihnen drei kurze Fragen gestellt, die es zu beantworten gilt.

Bei Photoshop CC ist das Herunterladen der Software nur über den von Adobe entwickelten Adobe Creative Cloud Desktop möglich. Es öffnet sich zunächst ein Download-Fenster für das benötigte Assistenten-Programm. Speichern Sie die Datei in einem beliebigen Ordner, und warten Sie den Download ab. Starten Sie per Doppelklick auf die Datei die Installation auf Ihren Computer.

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DIE VERSIONEN GRUNDLAGEN

Adobe hat die Entwicklung, den Support und auch den Vertrieb von Photoshop CS6 sowie aller Creative Suite-Produkte gänzlich eingestellt. Zwar sind CS6-Produkte noch im Internet zu finden, werden aber nicht mehr offiziell von Adobe vertrieben. Die Zukunft liegt für Adobe eindeutig in der Cloud.

Die Bildbearbeitungslösungen von Adobe vom klassischen Photoshop für Profis und Perfektionisten über die Elements-Version für Einsteiger bis hin zum Fotografen-Tool Lightroom unterscheiden sich sowohl im Funktionsumfang als auch im Preis. Da ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei.

ADOBE CREATIVE CLOUD Neben einzelnen Programmen bietet Adobe auch die gesamte Creative Cloud – ähnlich wie die frühere Master Collection – im Abo an. Die Creative Cloud umfasst dabei die gesamte Palette an Kreativ-Applikationen von Adobe: Klassiker für den Desktop wie Photoshop und Illustrator, neuere Tools wie Experience Design CC (Preview) sowie eine Reihe Apps, mit denen Sie jederzeit und überall kreativ sein können. Mit den Programmen lassen sich u. a. Fotos bearbeiten, Grafiken und Illustrationen erstellen, sowie Videos schneiden. Über CreativeSync sind alle Desktop-Programme, Apps und Assets miteinander vernetzt. Der Vorteil eines solchen Bundles liegt vor allem im interessanten Preis-Leistungs-Verhältnis.

ADOBE CREATIVE CLOUD

ADOBE PHOTOSHOP ELEMENTS 2018 Photoshop Elements ist seit vielen Jahren die preiswerte Alternative zu Photoshop – viele Funktionen des Profi-Programms finden sich auch in der Hobby-Version wieder, wenngleich unter einer leichter zu bedienenden Oberfläche. Dazu kommt mit dem Organizer eine intelligente Verwaltungsfunktion für Ihre Fotos. Amateur-Fotografen, die mit kleinem Geld mehr aus ihren Bildern machen wollen, finden in Photoshop Elements die richtige Lösung. Auch wer erste kreative Schritte in Richtung Digitalkunst machen will, ist hier gut aufgehoben: Der Assistenten-Modus mit Tipps für einfache Kreativ-Effekte und die benutzerfreundlichen Dialoge, machen den Photoshop-Einstieg besonders leicht.

ADOBE PHOTOSHOP ELEMENTS 2018 Hersteller: Adobe

Web: www.adobe.com/de

Regelmäßige Updates

Web: www.adobe.com/de

Typ: Kreativbundle

nicht-destruktives Arbeiten

Typ: Bildbearbeitung

gutes Preis-LeistungsZielgruppe: Verhältnis Kreativschaffende Preis: 59,49 € /Monat oder 71,38 € / Monat (inkl. Adobe Stock)*

Zielgruppe: Hobby-Fotografen, Einsteiger Preis: ab 98,77 €*

g utes Preis-LeistungsVerhältnis

*Stand: August 2018

Hersteller: Adobe

e insteigerfreundlicher Assistenten-Modus wenige Kreativ-Effekte

IDENTIFIKATION PER ADOBE-ID

DOWNLOAD UND INSTALLATION

Jetzt können Sie mit dem Creative Cloud Desktop die gewünschte Software zu Testzwecken herunterladen. Für die Anmeldung benötigen Sie eine eigene Adobe-ID (Identifikationskennung). Diese erhalten Sie nach einer kostenfreien Registrierung bei Adobe. Klicken Sie dazu auf den Reiter Anmelden und dann auf Sie haben noch keine Adobe-ID? um das Formular auszufüllen. Ihre ID erhalten Sie kurze Zeit später via E-Mail.

Nach der Anmeldung können Sie zu Ihrem gewünschten Programm navigieren. Beginnen Sie den Software-Download durch Klicken auf den Button Installieren. Je nach Programmgröße und Internetverbindung kann dieser Vorgang schon einige Stunden in Anspruch nehmen, da er sowohl das Herunterladen, als auch das Installieren des ausgewählten Adobe-Produkts beinhaltet. 

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GRUNDLAGEN WERKZEUGE

Alles eine Frage des

Werkzeugs Das Herz von Photoshop schlägt in der Werkzeug-Palette auf der linken Seite der Programmoberfläche. Dort haben Sie Zugriff auf alle wichtigen Werkzeuge, mit denen Sie Ihre Bilder bearbeiten können – hier sind sie im Überblick aufgelistet. Bei längerem Anklicken einer Schaltfläche öffnet sich bei vielen Werkzeugen ein Pop-up-Menü, das weitere Tools anzeigt.

AUSWAHLRECHTECK-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: M Mit diesem Werkzeug erstellen Sie eine rechteckige Auswahl durch Klicken und Ziehen. Mit gedrückter Umschalt-Taste wird die Auswahl exakt quadratisch. Um das AuswahlRechteck nicht von der äußeren Kante, sondern vom Mittelpunkt aufzuziehen, halten Sie während des Ziehens die Alt-Taste gedrückt. Über die Werkzeugoptionsleiste stellen Sie das Seitenverhältnis, eine weiche Auswahlkante und die gewünschte Größe ein.

AUSWAHLELLIPSE-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: M Hiermit ziehen Sie eine kreisförmige Auswahl auf. AUSWAHLWERKZEUG: EINZELNE ZEILE TASTATURKÜRZEL: NICHT VERFÜGBAR Hiermit lässt sich eine genau einen Pixel hohe Zeile markieren. Insbesondere Webdesigner schätzen dieses Tool. Illustration: Luke O’Neill

AUSWAHLWERKZEUG: EINZELNE SPALTE TASTATURKÜRZEL: NICHT VERFÜGBAR Dieses Auswahlwerkzeug hilft dabei, eine vertikale, ein Pixel breite Auswahl zu erstellen.

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VERSCHIEBEN-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: V Mit dem Verschieben-Werkzeug markieren und bewegen Sie die Ebeneninhalte innerhalb einer Datei, oder Sie ziehen eine Ebene per Drag-&-Drop in ein anderes Bild. Vorsicht ist bei der Funktion Automatisch wählen geboten. Einmal aktiviert, versucht Photoshop herauszufinden, mit welcher Ebene Sie arbeiten möchten. Das kann gerade bei aufwendigen Montagen eher kontraproduktiv sein. Die klassische Methode, die Ebene über die Ebenen-Palette zu aktivieren, ist hier meist der bessere Weg. ZEICHENFLÄCHEN-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: V Das bereits aus Illustrator bekannte Werkzeug hat mit dem Update zu CC 2015 auch Einzug in Photoshop gehalten. Damit lassen sich nun auch hier innerhalb einer Datei mehrere Zeichenflächen anlegen und bearbeiten.


WERKZEUGE GRUNDLAGEN

Photoshop ist für viele Kreative die Software der ersten Wahl – aber das müssen wir Ihnen hier nicht erzählen, denn schließlich arbeiten auch Sie vermutlich bereits mit diesem Programm. Natürlich hat sich seit Photoshop Version 1.0, das vor mittlerweile mehr als 25 Jahren herauskam, einiges getan: Mit jeder Version kamen viele neue Werkzeuge für ein immer komfortableres Arbeiten hinzu. Kaum eine Idee lässt sich inzwischen nicht mit Photoshops Bordmitteln realisieren. Dieses Funktionswachstum hat allerdings auch die einst eher überschaubare Werkzeugpalette nahezu explodieren lassen, sie wird schon seit vielen Jahren über sogenannte Pop-up-Felder in die Tiefe erweitert, damit alle wichtigen Funktionen und Tools dennoch gut erreichbar sind. In dieser Übersicht zeigen wir Ihnen im Detail, was Sie mit welchem Werkzeug

machen können und wie es genau funktioniert. Betrachten Sie diese Seiten daher als Nachschlagewerk, wenn Sie in einem der Workshops stecken bleiben und gerne wüssten, wie ein dort verwendetes Werkzeug funktioniert. Alle Neueinsteiger in die Software sind zudem eingeladen, mit diesem Exkurs vor den ersten Bildoptimierungen auf Entdeckungsreise zu gehen. So finden Sie sich später einfacher im Programm zurecht. Für den Schnellzugriff haben wir alle StandardTastaturkürzel mit aufgelistet, am Ende dieser Seiten finden Sie zudem eine komplette Auflistung der wichtigsten „Shortcuts“. Wichtig zu wissen: Die hier vorgestellten Werkzeuge beziehen sich auf Photoshop CC, in deutlich älteren Versionen kann es zu Unterschieden im Funktionsumfang und in der Bedienung kommen.

LASSO-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: L Das Lasso-Werkzeug ist nur etwas für ruhige Hände – denn damit erstellen Sie eine Freihandauswahl. Mit gedrückter Maustaste geht es los, wird sie losgelassen, wird die Auswahl automatisch fertiggestellt. Eine Korrektur ist nicht möglich. Daher: In den meisten Fällen erhalten Sie mit diesem Werkzeug eher unbefriedigende Ergebnisse.

POLYGONLASSO-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: L Wenn exakte, gerade Auswahlkanten benötigt werden, ist das Polygonlasso perfekt geeignet. Sie starten mit einem Klick und setzen dann mit weiteren Klicks weitere Punkte. Zwischen den Punkten wird eine exakte, gerade Linie aufgezogen. Soll diese genau horizontal oder vertikal verlaufen, drücken Sie zusätzlich die Umschalt-Taste. Mit einem Doppelklick schließen Sie Ihre Auswahl: Start- und Endpunkt werden auf dem direktesten Weg miteinander verbunden. MAGNETISCHES-LASSO-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: L Dieser Mix aus Zauberstab und Lassowerkzeug macht selbst die Auswahl komplexer Objekte ganz einfach. Das Werkzeug erkennt Kontrast und Farbunterschiede. Klicken Sie an einer Außenkante Ihres Objekts, und fahren Sie dann langsam daran entlang (ohne zu klicken). Photoshop legt die Auswahl automatisch fest. Sollte ein Punkt falsch gesetzt werden, kann dieser per Rücktaste gelöscht werden. Bei einem Kontrastwechsel müssen Sie dem Werkzeug per Klick wieder den rechten Weg weisen. Zusätzlich können Sie über die Werkzeugoptionenleiste den Erkennungsradius mit der Breite einstellen. Mit aktivierter Feststelltaste wird dieser sogar während der Erstellung der Auswahl angezeigt. Achtung: Jede Bewegung mit der Maus setzt neue Punkte, das führt schnell zu Chaos am Bildschirm, das dann nur noch per ESC-Taste beendet werden kann.

ZAUBERSTAB-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: W Der Klassiker der Auswahlwerkzeuge ist mit begrenzter Intelligenz ausgestattet und eignet sich zur schnellen Markierung von farbähnlichen Flächen. Sie klicken auf einen Farbton, und der Zauberstab markiert alle umliegenden Farben, die diesem ähnlich sind. Die Toleranz stellen Sie in der Werkzeugoptionenleiste ein. Mit 0 wird nur die Farbe gewählt, die angeklickt wird, mit 255 wiederum sämtliche Farbtöne. Der standardmäßig eingestellte Wert von 32 ist eine gute Ausgangsbasis. Sie werden feststellen, dass man mit dem Zauberstab beispielsweise einen blauen Himmel problemlos auswählen kann, bei einem bunt karierten Hemd versagt er hingegen. SCHNELLAUSWAHLWERKZEUG TASTATURKÜRZEL: W Die Schnellauswahl versucht, Objekte automatisch zu erkennen. Fahren Sie mit dem Werkzeug innerhalb Ihres gewünschten Objektes herum, markiert Photoshop dessen Kanten automatisch. Dies klappt immer dann hervorragend, wenn eine klare Trennung zum Hintergrund gegeben ist.

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GRUNDLAGEN WERKZEUGE

PIPETTE-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: I Die Pipette nimmt beliebige Farbtöne per Mausklick auf und speichert diese direkt als Vordergrundfarbe. Solange Sie die Maustaste gedrückt halten, erleichtert der Auswahlring die Entscheidungsfindung. Halten Sie während diesem Vorgang die Alt-Taste gedrückt, wählen Sie die Hintergrundfarbe aus. In der Werkzeugoptionenleiste stellen Sie den Aufnahmebereich ein. Standardmäßig ist dieser bei 1 px eingestellt, für kreatives Arbeiten kann ein größerer Wert allerdings hilfreich sein, da die Chance, mit 1 Pixel Radius den falschen Farbton zu treffen, doch ziemlich hoch ist.

FREISTELLUNGSWERKZEUG TASTATURKÜRZEL: C Hiermit schneiden Sie Bildränder unkompliziert zurecht. Klicken und ziehen Sie auf der Arbeitsfläche, um jenen Bereich zu markieren, der später erhalten werden soll. Die Randbereiche, die gelöscht werden, sind dunkel markiert. Diese Auswahl ist an den äußeren Ecken in Größe, Position und sogar in der Drehung justierbar. Ein Doppelklick in den gewählten Bereich, die Enter-Taste oder ein Klick auf den Haken in der Werkzeugoptionenleiste stellt das Motiv dann frei. In der Optionenleiste ist vor allem der Punkt Breite/ Höhe interessant, wenn Sie einen pixelgenauen Ausschnitt erstellen wollen. Ein Häkchen bei Perspektivisch zieht eine verzerrte Ansicht (zum Beispiel von einem schräg fotografierten Gebäude) in einem Schritt in die korrekte Ansicht.

PERSPEKTIVISCHES FREISTELLUNGSWERKZEUG TASTATURKÜRZEL: C Das Perspektivische Freistellungswerkzeug erledigt die Korrektur stürzender Linien und das Beschneiden eines Bildes in einem Arbeitsgang. Ziehen Sie dazu entweder einen Freistellrahmen auf und passen Sie ihn an die Perspektive des Objekts an, oder arbeiten Sie mit Hilfe eines aufgezogenen Rastergitters. SLICE-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: C Mit dem Slice-Werkzeug unterteilen Sie ein Bild ganz einfach in verschiedene Teile – das ist hauptsächlich für Webdesigner wichtig. Klicken und ziehen Sie auf der Arbeitsfläche, Photoshop erledigt den Rest. SLICE-AUSWAHLWERKZEUG TASTATURKÜRZEL: C Das Slice-Auswahlwerkzeug ermöglicht eine nachträgliche Bearbeitung der Bildaufteilung und das Hinzufügen von URL-Links, Anmerkungen und vielem mehr. Wie die Slices letztenendes für Ihr Webprojekt gespeichert werden, legen Sie im Dialog Für Web und Geräte speichern im Datei-Menü fest.

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FARBAUFNAHME-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: I Der Name des Werkzeugs führt in die Irre – mit diesem Hilfsmittel setzen Sie nämlich verschiedene Kontrollpunkte in Ihrem Bild, die dann alle mit Farbwert in der Infopalette gelistet werden. Das ist hilfreich, wenn umfangreiche Farbkorrekturen anstehen, und Ihnen bestimmte Bereiche besonders wichtig sind, und Sie sicher sein wollen, dass die Farbe überall passt. Sie können maximal vier dieser Punkte setzen. 3D-MATERIAL-PIPETTE TASTATURKÜRZEL: I Mit der 3D-Material-Pipette werden Texturen für 3D-Objekte definiert. LINEALWERKZEUG TASTATURKÜRZEL: I Das praktische, aber vielen unbekannte Hilfsmittel misst Abstände auf der Arbeitsfläche – wenn es einmal ganz pixelgenau sein muss. ANMERKUNGEN-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: I Wenn Sie im Team arbeiten oder Ihre Arbeiten zur Nachbearbeitung weitergeben, ist dieses Werkzeug sehr nützlich. Platzieren Sie damit einfach Notizen, Anmerkungen oder Korrekturhinweise an die gewünschte Stelle Ihres Bildes. Die Anmerkungen sind durch ein Symbol gekennzeichnet, der passende Text dazu erscheint in der Anmerkungen-Palette. Die Farbe der kleinen Symbole können Sie über die Werkzeugoptionenleiste ändern. Wichtig: Die Anmerkungen sind bei der Ausgabe als JPEG oder TIFF nicht sichtbar; zum Abspeichern der Notizen müssen Sie immer das Photoshop-Format nutzen. ZÄHLUNGSWERKZEUG TASTATURKÜRZEL: I Bei komplexen Montagen mit vielen Objekten hilft das Zählwerkzeug – klicken Sie einfach auf Ihr Bild, Photoshop setzt dann fortlaufende Nummern. So behalten Sie ganz einfach den Überblick.


WERKZEUGE GRUNDLAGEN

BEREICHSREPARATUR-PINSEL TASTATURKÜRZEL: J Der kleine Lebensretter für viele Retuschefragen. Egal ob Pickel im Gesicht oder eine Hochspannungsleitung quer durch das Bild – der Bereichsreparatur-Pinsel arbeitet, nicht zuletzt durch die inhaltssensitive Reparatur (ab Photoshop CS5) extrem intelligent. Klicken Sie einfach auf die Stelle, die korrigiert werden soll. Die Pinselgröße sollte dabei nur wenig größer als der Problembereich sein. Bei komplexeren Objekten übermalen Sie dieses einfach mit gedrückter Maustaste. Photoshop berechnet im Anschluss das Ergebnis – sollte dies noch nicht perfekt sein, einfach ein weiteres Mal übermalen. Wichtig: Wählen Sie unbedingt Inhaltssensitiv in den Werkzeugoptionen.

REPARATUR-PINSEL TASTATURKÜRZEL: J Der Reparatur-Pinsel funktioniert wie der Kopierstempel: Sie wählen per Alt+Mausklick einen perfekten Bildbereich als Quelle aus. Mit einem weiteren Klick übertragen Sie dann diese Pixel auf den angezielten Bildbereich. Photoshop nimmt die Textur der Quelle, passt den Farbton aber an die neue Umgebung an. Diese Aufgabe erledigt mittlerweile die Bereichsreparatur besser. Interessant kann der Reparatur-Pinsel aber sein, um ein Muster auf einen Bildbereich zu malen. AUSBESSERN-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: J Das Ausbessern-Werkzeug ist für großflächige Retuschen gedacht und immer dann perfekt, wenn die Struktur nicht passt. Mit einer Art Lasso markieren Sie die „defekten“ Bildstellen und ziehen dann mit gedrückter Maustaste aus dem markierten Bereich heraus zu einer perfekten Stelle. Sobald Sie die Maustaste loslassen, berechnet Photoshop die Korrektur. INHALTSBASIERT VERSCHIEBEN-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: J Mit dem Inhaltsbasiert Verschieben-Werkzeug können Sie Bildelemente an eine andere Stelle im Bild verschieben, und die Kanten des Auswahlbereichs werden gleichzeitig inhaltsbasiert an die neue Umgebung angepasst. ROTE-AUGEN-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: J Lange Zeit gab es in Photoshop keine simple Rote-Augen-Korrektur, wie sie selbst in einfachsten Fotobearbeitungsprogrammen längst Standard ist. Seit einiger Zeit ist sie nun aber auch in Photoshop verfügbar! Klicken Sie einfach auf die roten Augen, und Photoshop erledigt den Rest. In der Werkzeugoptionenleiste können Sie zusätzlich die Abdunklung und die Pupillengröße einstellen.

PINSEL TASTATURKÜRZEL: B Erst im Zusammenspiel mit einem Grafiktablett eröffnet das PinselWerkzeug seine volle Funktionsvielfalt – Deckkraft und Druckpunkt reagieren dann nämlich dynamisch beim Zeichnen. Aber auch mit der Maus kann man schon kleinere Kunstwerke erstellen. In der Werkzeugoptionsleiste stellen Sie die Form der Werkzeugspitze ein und regeln die Deckkraft manuell. Sie können zudem Pinselsets hinzufügen oder individuelle Pinsel erzeugen.

BUNSTSTIFT-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: B Der Bunstift erzeugt harte Konturen, ganz wie mit dem Bleistift gezeichnet. Die Einstellungsmöglichkeiten sind ansonsten identisch zum Pinsel-Werkzeug. FARBE-ERSETZEN-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: B Klar getrennte Farbtöne können mit diesem Werkzeug ausgetauscht und umgefärbt werden. Die Struktur bleibt dabei vollständig erhalten. Per Alt+Mausklick definieren Sie die neue Farbe und malen diese in jenen Bereich, der neu eingefärbt werden soll. In der Werkzeugoptionsleiste können Sie neben der Toleranz festlegen, ob Photoshop automatisch Konturen suchen soll. MISCH-PINSEL TASTATURKÜRZEL: B Der Mischpinsel ist das eigentliche Highlight der PinselWerkzeuge. Sie können dieses Tool ganz hervorragend dazu verwenden, um eine digitale Aufnahme im Handumdrehen in ein Gemälde umzuwandeln: Legen Sie über Ihr Ausgangsbild eine neue Ebene, und wählen Sie in der Werkzeugoptionsleiste Pinsel nach jedem Strich neu laden. Nehmen Sie dann eine künstlerische Werkzeugspitze, stellen Sie die Nässe ein, und setzen Sie einen Haken bei Alle Ebenen. Und schon kann es losgehen – Photoshop übernimmt die Farbigkeit aus dem Originalbild, und Sie können das Foto im gewünschten Stil auf Ihrem Bildschirm kreativ übermalen.

SCHNELLER MALEN Die wichtigsten Einstellungen für das Pinselwerkzeug erhalten Sie beim Malen ganz einfach per rechtem Mausklick direkt in der Arbeitsfläche. Mit gedrücker Leertaste können Sie den Bildausschnitt ändern, ohne auf das Verschieben-Werkzeug wechseln zu müssen.

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GRUNDLAGEN WERKZEUGE

KOPIERSTEMPEL TASTATURKÜRZEL: S Ein Klassiker und Retusche-Werkzeug der ersten Stunde – mit diesem Werkzeug kopieren Sie Bildteile von einer Stelle zur anderen. Mit Alt+Mausklick legen Sie die Quelle fest und klicken dann auf jene Stelle, wo Pixel ersetzt werden sollen. Wichtig: Sie sollten für gelungene Ergebnisse in jedem Fall eine Werkzeugspitze mit weicher Kante wählen. Achten Sie darauf, dass sich der Quellpunkt analog zu Ihrer Bewegung mitbewegt. In vielen Fällen dürften Sie mit dem Bereichsreparatur-Pinsel allerdings schneller und besser zum Ziel kommen.

MUSTERSTEMPEL TASTATURKÜRZEL: S Der Musterstempel funktioniert tatsächlich wie ein klassischer Stempel – Sie wählen in der Werkzeugoptionsleiste das gewünschte Muster aus und stempeln es per Mausklick auf Ihr Bild. Mit einem Haken bei Impress. werden die Muster leicht verwaschen, „künstlerisch“ einkopiert.

PROTOKOLL-PINSEL TASTATURKÜRZEL: Y Eine feine Sache – mit dem Protokollpinsel sparen Sie sich in vielen Fällen langwieriges Auswählen oder Pfade zeichnen. Sie wenden eine Korrektur einfach global ohne Auswahl auf Ihr Bild an, gehen dann in der Protokollpalette einen Schritt zurück und klicken vor den nun grauen Eintrag, damit das Protokollpinsel-Symbol erscheint. Jetzt können Sie mit dem Protokollpinsel die Korrektur frei und mit jeder beliebigen Pinseleinstellung auf Ihr Bild aufmalen.

KUNSTPROTOKOLL-PINSEL TASTATURKÜRZEL: Y Der Kunstprotokollpinsel funktioniert grundsätzlich ganz genau wie der normale Protokollpinsel, er mixt allerdings noch verschiedene künstlerische Verfremdungen mit dazu.

RADIERGUMMMI-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: E Der Radiergummi kann – wie das Pinsel-Werkzeug – in der Werkzeugspitze frei definiert werden und legt in einer Ebenenmontage die darunter liegende Ebene frei. Beim Arbeiten auf dem Bildhintergrund wird die wegradierte Fläche mit der gewählten Hintergrundfarbe gefüllt. Eine sehr schöne Funktion: Klicken Sie in der Werkzeugoptionsleiste Basierend auf Protokoll löschen an, entfernen Sie keine Pixel, sondern partiell die bisher gemachten Korrekturen.

HINTERGRUND-RADIERGUMMI-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: E Ein unkompliziertes Werkzeug, um einen homogenen Hintergrund transparent zu machen und ein Objekt schnell auszuschneiden. Dieses Tool orientiert sich an den markierten Pixelfarben. Aber ganz ehrlich: Der Magische Radiergummi erledigt derlei Aufgaben viel besser. MAGISCHER-RADIERGUMMI-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: E Mit diesem Werkzeug genügen wenige Klicks in den zu entfernenden Hintergrund, und schon ist dieser transparent. Der Magische Radiergrummi arbeitet mit Zauberstab-Intelligenz und entfernt ähnliche Farben. In der Werkzeugoptionsleiste stellen Sie die Toleranz ein.

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TASTATURKÜRZEL Viele Werkzeuge im gleichen Flyout-Menü haben das gleiche Tastaturkürzel. Um auch wirklich das gewünschte Werkzeug zu erhalten, halten Sie Umschalt gedrückt und drücken gleichzeitig so oft das Tastenkürzel, bis Ihr Werkzeug aktiviert ist.


WERKZEUGE GRUNDLAGEN

WEICHZEICHNER-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: NICHT VERFÜGBAR Ganz unkompliziert ist das Weichzeichner-Werkzeug: Es ist wie ein Pinsel zu bedienen; mit dem Unterschied, dass Sie hier Ihr Bild partiell weichzeichnen können, beispielsweise um die Schärfentiefe zu verringern.

SCHARFZEICHNER-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: NICHT VERFÜGBAR Das Scharfzeichner-Werkzeug bewirkt das Gegenteil vom Weichzeichner. Allerdings ist es damit nicht machbar, ein unscharf fotografiertes Motiv neu zu fokussieren – hier müsste Photoshop ja Bilddaten erzeugen, die gar nicht vorhanden sind. Sinnvoll ist das partielle Scharfzeichnen daher vor allem, um kleinere Bilddetails und Strukturen hervorzuarbeiten, wie Haare oder die Augenpartie bei Porträts etc. WISCHFINGER-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: NICHT VERFÜGBAR „Schmierfinger“ wäre wohl die bessere Bezeichnung für dieses kleine Werkzeug. Mit den entsprechenden Einstellungen für den Schwellwert bzw. Stärke in der Werkzeugoptionsleiste bestimmen Sie, wie stark das „Verschmieren“ sein soll. Mit diesem Werkzeug glätten Sie zum Beispiel Kanten, die durch starke Umfärbungen entstanden sind.

ABWEDLER-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: O Der Begriff Abwedler stammt aus der Urzeit der Fototechnik. Aber auch im digitalen Zeitalter hellen Sie damit Bildbereiche partiell auf. In der Werkzeugoptionenleiste bestimmen Sie, ob sich die Korrektur auf Lichter, Mitteltöne oder Tiefen auswirken soll. Wichtig: Der Punkt Tonwerte schützen sollte unbedingt aktiviert sein, damit sich die Korrektur nicht auf die Struktur des Bildes auswirkt.

NACHBELICHTER-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: O Der Nachbelichter funktioniert wie der Abwedler; allerdings dunkeln Sie mit diesem Tool Bildbereiche effektiv ab, statt sie aufzuhellen.

SCHWAMM-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: O Mit diesem Werkzeug nehmen Sie Farbsättigung aus Ihrem Bild, ganz wie mit einem feuchten Schwamm. In der Optionenleiste lassen Sie den Haken bei Dynamik unbedingt aktiviert, dies sorgt für natürliche Ergebnisse. Photoshop sei Dank funktioniert das Schwamm-Werkzeug übrigens auch umgekehrt, im Gegensatz wie bei der echten Malerei – stellen Sie dazu einfach in der Werkzeugoptionenleiste auf Sättigung erhöhen.

VERLAUFSWERKZEUG TASTATURKÜRZEL: G Das Verlaufswerkzeug erstellt, wie der Name schon sagt, unterschiedliche Farbverläufe. Die entsprechenden Einstellungen nehmen Sie in der Werkzeugoptionsleiste vor. Wenn der Verlauf auf eine Ebenenmaske angewendet wird, können sehr schöne Bildüberblendungen erzeugt werden.

FÜLLWERKZEUG TASTATURKÜRZEL: G Der gute alte Farbeimer füllt eine Fläche per Mausklick mit einer Farbe oder einem Muster, das sie in den Werkzeugoptionen einstellen. 3D-MATERIALFÜLLUNG TASTATURKÜRZEL: G Mit der 3D-Materialfüllung haben Sie bei 3D-Objekten eine schnelle Option, diese mit einer Textur auszustatten.

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GRUNDLAGEN WERKZEUGE

ZEICHENSTIFT-WERKZEUG (PFAD-WERKZEUG) TASTATURKÜRZEL: P Das Zeichenstift-Werkzeug wird verwendet, um sogenannte (Freistell-)Pfade oder Vektor-Formen zu erzeugen. Das sollten Sie vor Beginn Ihrer Arbeit auch direkt in der Werkzeugoptionenleiste festlegen. Wenn Sie einen Pfad zum Freistellen oder Auswählen eines Objektes erzeugen, muss der Pfade-Button aktiv sein, für eine freie Vektor-Form hingegen Formebenen. Ein Pfad ist wesentlich exakter zu steuern als beispielsweise eine Auswahl per Zauberstab oder Magnetischem Lasso, und auch einen „Sägezahneffekt“ gibt es hier nicht. Starten Sie mit dem Pfade zeichnen an beliebiger Stelle per Mausklick, und klicken Sie dann auf den nächsten Punkt. Standardmäßig zieht Photoshop eine gerade Linie. Soll diese gebogen werden, halten Sie die Maustaste beim Punkte setzen gedrückt, und ziehen Sie an den dann erscheinenden Tangenten. In der Werkzeugoptionsleiste finden Sie Einstellungsmöglichkeiten, um bei komplexen Pfadobjekten Bereiche zu Subtrahieren oder zu Addieren. Der Pfad erscheint zunächst als Arbeitspfad in der Pfade-Palette. Hier müssen Sie ihn abspeichern, um ihn weiterverwenden zu können.

FREIFORM-ZEICHENSTIFT-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: P Mit einem Grafik-Tablett ist dieses Werkzeug die Alternative zum klassischen Zeichenstift: Sie zeichnen den Pfad ganz ohne Punktsetzung, eine ruhige Hand ist hierbei aber trotzdem notwendig. RUNDUNGSZEICHENSTIFT-WERKZEUG TASTENKÜRZEL: P Mit diesem Werkzeug lassen sich intuitiv Kurven und gerade Segmente zeichnen, um eigene Formen oder präzise Pfade zu definieren. Erstellen, bearbeiten und entfernen Sie Übergangs- oder Eckpunkte, und fügen Sie sie hinzu bzw. wechseln Sie zwischen ihnen, ohne ein neues Werkzeug zur Hand nehmen zu müssen.

HORIZONTALER TEXT-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: T Das Textwerkzeug in Photoshop ist für kleine Textmengen ideal geeignet. Für einzeilige Texte klicken Sie einfach in Ihre Arbeitsfläche, stellen in der Werkzeugoptionenleiste Schriftart, Größe und Farbe ein und schreiben los. Für mehrzeiligen Text, der automatischem Zeilenumbruch bietet, ziehen Sie mit dem Textwerkzeug eine Box auf – auch hier können Sie Text einfügen, der sich allerdings bei Veränderung der Boxgröße automatisch anpasst. Lassen Sie sich nicht irritieren – die von Ihrer Textverarbeitung bekannten Schriftgrößen, zum Beispiel 12 pt für normalen Text, erscheinen winzig. Das liegt daran, dass Ihre Bilddateien meist Dimensionen haben, die jene einer A4-Seite um ein Vielfaches überschreiten.

VERTIKALER TEXT-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: T Das Vertikaler Text-Werkzeug funktioniert identisch wie das horizontale, nur um 90 Grad gedreht. Achtung: In dieser Form geschriebene Typo ist meist schwer zu lesen. HORIZONTALER TEXT-MASKIERUNGSWERKZEUG TASTATURKÜRZEL: T Statt „echter“ Buchstaben auf einer neuen Ebene erstellen Sie hier nur eine Auswahl. Sobald Sie in die Arbeitsfläche klicken, wird diese rot gefärbt und der eingetippte Text weiß dargestellt. Sind Sie mit der Eingabe fertig, ist Ihre Typo eine ganz normale Auswahl, die Sie über Bearbeiten > in die Auswahl einfügen beispiels- weise mit einer Textur füllen oder in eine Ebenenmaske umwandeln können. VERTIKALER TEXT-MASKIERUNGSWERKZEUG TASTATURKÜRZEL: T Das Vertikaler Text-Maskierungswerkzeug funktioniert identisch wie das horizontale, nur um 90 Grad gedreht.

ANKERPUNKT-HINZUFÜGEN-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: NICHT VERFÜGBAR Bei einem bereits fertiggestellten Pfad fügen Sie hiermit an beliebiger Stelle einen weiteren Pfadpunkt hinzu. ANKERPUNKT-LÖSCHEN-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: NICHT VERFÜGBAR Einen überflüssigen Pfadpunkt löschen Sie mit diesem Tool einfach per Klick. PUNKT-UMWANDELN-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: NICHT VERFÜGBAR Mit diesem Werkzeug wandeln Sie einen Pfadpunkt von einer Geraden in eine Kurve und umgekehrt.

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ARBEITEN MIT DEM TEXT-WERKZEUG Das Editieren vorhandener Textebenen ist in Photoshop etwas gewöhnungsbedürftig. Um Text zu ändern, müssen Sie die Ebenen nicht etwa mit dem Verschieben-Werkzeug auswählen, sondern mit dem Text-Werkzeug und damit nur einmal ganz genau in den Text klicken. Ansonsten erstellt Photoshop sofort eine neue, leere Textebene. Einfacher geht es, wenn Sie doppelt auf die Ebenenminiatur der Textebene klicken. So wird der gesamte Text der Ebene markiert und Sie können ihn problemlos bearbeiten.


WERKZEUGE GRUNDLAGEN

DIREKTAUSWAHL-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: A Wenn Sie einzelne Pfadpunkte bearbeiten möchten, machen Sie das mit dem Direktauswahl-Werkzeug. Einfach den gewünschten Pfadpunkt anwählen und anschlißend ganz nach Wunsch editieren.

PFADAUSWAHL-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: A Das Pfadauswahl-Werkzeug markiert, wie der Name schon sagt, komplette Pfade. Auf diese Weise fügen Sie, in Zusammenarbeit mit den Buttons in der Werkzeugoptionenleiste, zum Beispiel verschiedene Pfade zusammen.

FORMEN-WERKZEUGE TASTATURKÜRZEL: U In diesem Menü finden Sie viele verschiedene Formen. Diese werden grundsätzlich als neue Farbflächen-Ebene mit passender Ebenenmaske angelegt. Die Farbe können Sie per Klick in der Ebenenpalette in die Ebenenminiatur direkt anpassen. Standardmäßig sind die Formebenen in der Werkzeugoptionsleiste aktiv. Wenn Sie auf Pfade umschalten, wird die Form als Arbeitspfad in der Pfade-Palette und nicht als neue Ebene erstellt.

3D-KAMERA-TOOLS (NUR PHOTOSHOP EXTENDED) TASTATURKÜRZEL: N Mit diesem Werkzeug-Set haben Sie in der 3D-Bearbeitung Ihre Kameraposition voll im Griff. Sie können zoomen und die Kamera kreisen, rollen oder schwenken. In der Werkzeugoptionsleiste werden die passenden Einstellungsmöglichkeiten angezeigt.

HAND-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: H ODER LEERTASTE Mit der Hand arbeiten Sie sich einfach durch Ihr Bild und können sich in einen anderen Abschnitt bewegen. Tipp: Per gedrückter Leertaste können Sie auch in fast allen anderen Werkzeugen kurz auf die Hand umschalten, den Ausschnitt anpassen und direkt weiterarbeiten.

ANSICHTDREHUNG-WERKZEUG TASTATURKÜRZEL: R Manchmal würde man den Computer gerne auf den Kopf stellen, oder auch nur schräg, um eine Retusche besser durchführen zu können. Mit der Ansichtsdrehung geht es einfacher, hier drehen Sie einfach Ihr Bild in die gewünschte Position. Wichtig: Es wird nur die Ansicht gedreht, das Bild selbst wird nicht neu gerechnet. Mit Ansicht zurücksetzen in der Optionsleiste kehrt Ihr Bild wieder auf den Ursprung zurück.

3D-OBJEKT-WERKZEUGE (NUR PHOTOSHOP EXTENDED) TASTATURKÜRZEL: K Importierte 3D-Objekte werden mit diesen Werkzeugen in Position gebracht und skaliert (nur Photoshop Extended). Sie können die einzelnen Werkzeuge entweder direkt aus dem Menü wählen oder jederzeit über die Werkzeugoptionsleiste wechseln. (Seit Photoshop CC finden Sie diese Werkzeuge im aktiven 3D-Modus nur noch in der Optionsleiste.) 1/2019

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GRUNDLAGEN WERKZEUGE

ZOOMWERKZEUG TASTATURKÜRZEL: Z Vergrößern und verkleinern, das ist die Aufgabe des Zoomwerkzeugs. Mit Photoshop ab CS5 klicken Sie auf den zu vergößernden Bereich im Bild und halten die Maustaste so lange gedrückt, bis der gewünschte Vergößerungsstatus erreicht ist. Halten Sie währenddessen die Alt-Taste gedrückt, wird die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen und herausgezoomt. In der Werkzeugoptionsleiste ist die Funktion Alle Fenster wichtig, mit der Sie alle geöffneten Bilder parallel verkleinern oder vergrößern.

IM MASKIERUNGSMODUS ARBEITEN TASTATURKÜRZEL: NICHT VERFÜGBAR Wenn der Maskierungsmodus eingeschaltet ist, können Sie mit nahezu jedem Werkzeug eine Auswahl erstellen. Die Maske wird hellrot transparent dargestellt, und sie ist nach kurzer Einlernphase ein sehr praktisches Hilfsmittel. Sowie Sie in den Standardmodus umschalten, wird aus der Maske eine Auswahl. Mit der Q-Taste schalten Sie zwischen Standard- und Maskierungsmodus um.

VORDERGRUNDFARBE TASTATURKÜRZEL: NICHT VERFÜGBAR Mit einem Doppelklick auf das Rechteck für die Vordergrundfarbe erscheint ein Farbwähler mit Pipette. Entweder Sie definieren die Farbe per Pipette mit Klick ins Bild, oder Sie stellen den Farbwert ganz exakt ein.

HINTERGRUNDFARBE TASTATURKÜRZEL: NICHT VERFÜGBAR Die Hintergrundfarbe wird exakt wie die Vordergrundfarbe definiert. Mit dem kleinen Pfeil über den zwei Farbfeldern können Sie zudem Vorder- und Hintergrundfarbe schnell tauschen, alternativ geht das auch mit dem Tastenkürzel X. STANDARD VORDERUND HINTERGRUNDFARBE TASTATURKÜRZEL: NICHT VERFÜGBAR Aktivieren Sie diesen Button, um Vorderund Hintergrundfarbe auf Schwarz und Weiß zurückzusetzen.

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DIE WERKZEUGOPTIONSLEISTE IST DER SCHLÜSSEL ZUM EFFEKTIVEN ARBEITEN IN PHOTOSHOP Die Werkzeugoptionsleiste liegt horizontal über der Werkzeugpalette und unter den HauptMenüs und verändert sich dynamisch mit der Wahl der Werkzeuge. Hiermit nehmen Sie das Finetuning vor – es lohnt sich also, einen intensiven Blick darauf zu werfen, um das Maximum aus den jeweiligen Werkzeugen herauszuholen.


WERKZEUGE GRUNDLAGEN

Die wichtigsten Tastaturkürzel für Photoshop CC

Schneller per Shortcut DATEI Datei öffnen

Abwedler/Nachbelichter/Schwamm

O

EBENEN

Zeichenstift-Werkzeug (Pfadwerkzeug)

P

Neue Ebene

Strg+Alt+O

(Horizontales/Vertikales) Textwerkzeug

T

Neue Ebene durch Kopie

Strg+S

Pfadauswahl-/Direktauswahl-Werkzeug

A

Neue Ebene über Ausschneiden

Strg+O

Bridge öffnen Datei speichern

Strg+Umschalt+N Strg+J Strg+Umschalt+J

BEARBEITEN

Rechteck-/Ellipse-/Polygon-Werkzeug,

Rückgängig/Wiederherstellen Strg+Z

Linienzeichner-/Eigene-Form-Werkzeug

U

In den Vordergrund

Schritt vorwärts

Hand-Werkzeug

H

Schrittweise in den Vordergrund

Strg+ß

Ansichtdrehung-Werkzeug R

Schrittweise in den Hintergrund

Strg+#

Verblassen Strg+Umschalt+F

Zoom-Werkzeug (Lupe)

In den Hintergrund

An Originalposition einfügen

ARBEITSBEREICH

Strg+Umschalt+Z

Schritt zurück

Strg+Alt+Z

Strg+Umschalt+V

Schnittmaske erstellen

Z

Strg+Alt+G Strg+Umschalt+ß

Strg+Umschalt+#

Mit darunt. liegender auf Ebene reduzieren

Strg+E

Standardfarben (Schwarz/Weiß)

D

Sichtbare auf eine Ebene reduzieren Strg+Umschalt+E

Farbeinstellungen Strg+Umschalt+K

Vorder- und Hintergrundfarbe tauschen

X

AUSWAHL

Fläche Füllen

Im Maskierungs-/Standardmodus bearbeiten

Q

Alles auswählen

Strg+A

Ansichtsmodi umschalten

F

Auswahl aufheben

Strg+D

Erneut auswählen

Strg+Umschalt+D

Auswahl umkehren

Strg+Umschalt+I

In die Auswahl einfügen

Strg+Alt+Umschalt+V

Umschalt+F5

Transformieren aufrufen

Strg+T

PINSEL-STEUERUNG

WERKZEUGE Verschieben-Werkzeug

V

Rechteck-/Ellipsenauswahl M Lasso/Magnetisches Lasso

L

Schnellauswahl-Werkzeug/Zauberstab W Pipette/Farbaufnahme-Werkzeug/Lineal I (Perspektivisch) Freistellen/Slice-Werkzeug

C

Bereichsreparatur-Pinsel/Ausbessern/Rote-Augen J Pinsel/Buntstift-Werkzeug/Misch-Pinsel B

Pinselgröße erhöhen

Win: Alt+Rechtsklick+nach

rechts ziehen/Mac: Ctrl+Alt+Klick+nach rechts ziehen Pinselgröße verringern

Win: Alt+Rechtsklick+nach

links ziehen/Mac: Ctrl+Alt+Klick+nach rechts ziehen Pinselhärte erhöhen

Alle Ebenen

Strg+Alt+A

Maske verbessern

Strg+Alt+R

FILTER

Win: Alt+Rechtsklick+nach

Objektivkorrektur Strg+Umschalt+R

unten ziehen, Mac: Ctrl+Alt+Klick+nach unten ziehen

Verflüssigen Strg+Umschalt+X

Pinselhärte verringern

Win: Alt+Rechtsklick+nach

oben ziehen, Mac: Ctrl+Alt+Klick+nach oben ziehen

Fluchtpunkt Strg+Alt+V

ANSICHT

Kopierstempel/Musterstempel S

Pinselspitze links von der gewählten

,

Einzoomen Strg+(+)

Kunst-Protokollpinsel Y

Pinselspitze rechts von der gewählten

.

Herauszoomen Strg+(-)

Radiergummi/Hintergrund-/Magischer Radiergummi E

Ersten Pinsel auswählen

Umschalt+,

Passend auf Bildschirmgröße

Strg+0

Verlaufs-/Füllwerkzeug /3D-Materialfüllung

Letzten Pinsel auswählen

Umschalt+.

100 % vergrößern

Strg+1

G

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GRUNDLAGEN PS-WERKZEUGKISTE

20

DIE WERKZEUGKISTE DER

PROFIS

Erst in Kombination spielen die zahlreichen Photoshop-Techniken und Funktionen ihre wahre Stärke aus. So besteht ein Composing aus oft dutzenden Bildelementen, die zuvor retuschiert, dann freigestellt und schließlich kreativ zusammengestellt wurden. Photoshop legt uns dazu alle Werkzeuge in die Hand. Wir nehmen Sie mit in unsere Kreativwerkstatt und stellen einige der wichtigsten Tools vor.

»

ERST PHOTOSHOPS WERKZEUGKASTEN ERMÖGLICHT DIE UMSETZUNG IHRER KREATIVEN IDEEN.

«

DIRK METZMACHER, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

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PHOTOSH O TECHNIK PEN & WERKZE UGE


Begleitmaterial auf der Heft-DVD

PS-WERKZEUGKISTE GRUNDLAGEN

WICHTIGE PHOTOSHOPWERKZEUGE Bereichsreparaturpinsel Retuschiert Makel Reparaturpinsel Kopiert zur Retusche Ausbessern-Werkzeug Retuschiert Flächen Zeichenstift-Werkzeug Legt Pfade an Schnellauswahl-Werkzeug Wählt inhaltsbezogen aus Polygonlasso-Werkzeug Selektiert Klick für Klick Pinsel Zum Malen und Maskieren Buntstift Erlaubt harte Striche

Abwedler Hellt auf Nachbelichter Dunkelt ab

WICHTIGE WERKZEUGE IN CAMERA RAW

Verlauf Stufenweise Farbe

Selektive Anpassung Optimiert punktgenau

Maske Regelt Sichtbarkeit

Weißabgleich-Werkzeug Regelt Farbtemperaturen

Verschieben-Werkzeug Positioniert Pixel

Korrekturpinsel Entwickelt selektiv

Kante-verbessern-Pinsel Optimiert Masken

Verlaufsfilter-Werkzeug Entwickelt stufenweise

Maskierungsmodus Markiert Bereiche

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Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung und Screenshots: Dirk Metzmacher

Zoom-Werkzeug Vergrößert Bildbereiche

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01 Augen retuschieren Im Augenweiß sind oft feinste Äderchen zu sehen. Zur Retusche erstellen Sie eine neue Ebene über Strg+Umschalt+N. Aktivieren Sie den Reparaturpinsel, und stellen Sie in der Optionsleiste bei Aufnehmen Alle Ebenen ein. So wird die Retusche auf eine eigene Ebene kopiert, und das Original bleibt unangetastet. Vergrößern Sie den Bereich der Augen mit dem Zoom-Werkzeug. Bei gedrückter Alt-Taste nehmen Sie mit einem Mausklick eine Quelle auf. Über die rechte Maustaste können Sie noch die Größe der Werkzeugspitze festlegen. Über-

Gelbkanal zum Abpudern Nach einer ersten Retusche geht es an das virtuelle Abpudern der Haut. Bei dieser Technik nutzen Sie die Kopie eines Kanals. Gehen Sie im Hauptmenü auf Bild > Modus > CMYK-Farbe. Wechseln Sie vom Ebenen- zum Kanäle-Bedienfeld, und wählen Sie den Kanal „Gelb“ an. Nach Strg+A zum Auswählen und Strg+C zum Kopieren gehen Sie im Menü auf Bild > Modus > RGB-Farbe. Wechseln Sie auch zurück zur Ebenenansicht. Dort drücken Sie Strg+V zum Einfügen. Strg+I invertiert den Ebeneninhalt. Ändern Sie die Füllmethode auf Weiches Licht ab.

03

malen Sie die Äderchen (jetzt ohne Halten der Alt-Taste). Falls nötig, definieren Sie die Quelle neu, um die jeweils passenden Bereiche zu kopieren. Um das Augenweiß aufzuhellen, wählen Sie dieses mit dem Schnellauswahl-Werkzeug und einer kleinen Werkzeugspitze aus. Gehen Sie im Menü auf Auswahl > Auswahl verändern > Weiche Kante, und geben Sie einen Radius von 10 Pixeln ein. Es folgt eine Ebene > Neue Einstellungsebene > Farbton/Sättigung. Reduziere leicht die Sättigung (speziell auch für die Rottöne), und erhöhen Sie die Helligkeit.

02

Halten Sie die Alt-Taste gedrückt, und klicken Sie im Ebenenbedienfeld den Button Ebenenmaske hinzufügen an. Die Maske wurde so mit schwarzer Farbe gefüllt. Malen Sie mit dem Pinsel (in der Optionsleiste stellen Sie die Deckkraft auf 50 % ein) und weißer Vordergrundfarbe über die Bereiche der Haut, die Sie abpudern möchten. Auch ein zu starkes Glänzen kann so leicht reduziert werden.

Standard-Retusche Photoshops Optionen zur Retusche nutzen die gleichen Algorithmen, sind jedoch für ganz spezifische Optimierungen ausgelegt. So ist der Bereichsreparaturpinsel der Standard, der Reparaturpinsel für Stellen mit harten Kontrastsprüngen und das Ausbessern-Werkzeug für flächige Bereiche gedacht.

BEREICHSREPARATURPINSEL

REPARATURPINSEL

AUSBESSERN-WERKZEUG

Der Bereichsreparaturpinsel erlaubt das Übermalen zu retuschierender Stellen. Photoshop kopiert dabei Material aus der Umgebung des Pinselstriches und ersetzt damit die markierten Bereiche. Struktur, Beleuchtung und Schattierung werden nach dem Lösen der Maustaste automatisch angeglichen.

Der Reparaturpinsel arbeitet ähnlich, doch muss hier zunächst eine Quelle definiert werden. Klicken Sie dazu mit gehaltener Alt-Taste auf eine passende Stelle im Dokument. Malen Sie über die zu optimierende Stelle. Bei einer Positionsänderung folgt die Quelle dem festgelegten Abstand.

Mit dem Ausbessern-Werkzeug werden größere Flächen optimiert. Die Handhabung ist dem Lasso-Werkzeug recht ähnlich. Ist die Auswahl geschlossen, so bewegen Sie den Bereich durch Anklicken und Ziehen auf einen Abschnitt ohne Fehler. So wird der Inhalt kopiert und an die Umgebung angepasst.

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PORTRÄT RETUSCH E

PS-WERKZEUGKISTE GRUNDLAGEN

Farben steuern Sei es die Augenfarbe, die Tönung der Haut oder auch das digitale Make-up: Photoshop erlaubt uns stets die vollste Kontrolle über die Farben. Um nichtdestruktiv arbeiten zu können, werden diese auf einer eigenen Ebene definiert.

05

AUGENFARBE ÜBERMALEN

1

Erstellen Sie eine neue Ebene über Strg+Umschalt+N. Malen Sie mit dem Pinsel, einer kleinen Werkzeugspitze und der gewünschten Augenfarbe über die Iris. Achten Sie bei der Arbeit mit dem Pinsel darauf, dass die Pupille und das Augenweiß nicht mit der Farbe übermalt werden.

04

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung und Screenshots: Dirk Metzmacher

Zähne aufhellen Verfärbungen an den Zähnen kommen vor. Um Zähne digital aufzuhellen, werden diese zunächst selektiert. Nutzen Sie dazu das Schnellauswahl-Werkzeug. Mit gedrückter Alt-Taste können Sie Bereiche subtrahieren, falls auch das Zahnfleich ausgewählt wurde. Die Größe der Werkzeugspitze stellen Sie in der Optionsleiste ein. Diese bestimmt auch die Feinheit der Umsetzung. Gehen Sie im Menü auf Ebene > Neue Einstellungsebene > Farbton/Sättigung, und wählen Sie statt Standard die Gelbtöne aus. Reduzieren Sie die Sättigung, und erhöhen Sie die Helligkeit. Auch die weiteren Farbbereiche könnten Sie bearbeiten, wie etwa die Rottöne. Möchten Sie die Zähne weiter zum Strahlen bringen, so aktivieren Sie eine weitere Neue Einstellungsebene > Helligkeit/Kontrast. Kopieren Sie die Maske der unteren Ebene per Anklicken und Ziehen bei gedrückter Alt-Taste auf die neue Einstellungsebene. Erhöhen Sie die Helligkeit und den Kontrast nach Bedarf. Jederzeit können Sie die einzelnen Masken mit dem Pinsel und schwarzer oder weißer Vordergrundfarbe weiter optimieren.

NEUE AUGENFARBE UMSETZEN

2

Stellen Sie die Füllmethode der Ebene von Normal auf Farbe um. Reduzieren Sie die Deckkraft leicht. Gehen Sie auf Bild > Korrekturen > Farbton/Sättigung, um die neue Augenfarbe feiner einzustellen. Reduzieren Sie dazu die Sättigung, und steuern Sie die Farbe über den Regler Farbton.

HAUTFARBE KORRIGIEREN

3

Gehen Sie auf Auswahl > Farbbereich und im sich öffnenden Dialog-Fenster auf die Hauttöne. Nach Ebene > Neue Einstellungsebene > Farbton/Sättigung wechseln Sie von Standard auf die Gelbtöne, anschließend auf die Rottöne und stellen dort jeweils die Farbwerte neu ein. 1/2019

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GRUNDLAGEN PS-WERKZEUGKISTE

Bild entwickeln Fotos im Rohdatenformat enthalten alle Informationen, die der Sensor der Kamera liefert. Ein JPEG hat pro Farbkanal nur 256 Helligkeitsstufen (8 Bit), RAW-Bilder dagegen mit bis zu 14 Bit 16.384. Eine Entwicklung im Camera Raw-Modul lohnt aber immer – egal in welchem Format fotografiert wurde.

07

06 Der Weißabgleich BELICHTUNG EINSTELLEN

1

Öffnen Sie das RAW-Modul über Filter > Camera Raw-Filter. Die Belichtung wird statt in Prozent in Blendenstufen angegeben. Schieben Sie den Belichtungsregler zur linken oder rechten Seite. Es sind bis zu fünf Blendenstufen möglich. Bei JPEGs ist der Dynamikumfang allerdings eingeschränkt.

Ändern Sie den Weißabgleich von Wie Aufnahmen auf Automatisch ab. Der Weißabgleich wird dann aus den Bilddaten errechnet und die Werte der Regler Farbtemperatur und Farbton auf der Registerkarte Grundeinstellungen angepasst. Sie können diese Regler jetzt noch weiter von Hand optimieren. Als Alternative könnten Sie auch mit dem Weißabgleich-Werkzeug einen Bildbereich angeben, der weiß oder grau sein soll. Camera Raw ermittelt die Farbe des Lichts und wird die Farbwerte entsprechend korri-

gieren. Ist das Ergebnis zu flach, so aktivieren Sie das Werkzeug Selektive Anpassung. Über einen länger gehaltenen Klick auf das Werkzeug können Sie bestimmen, ob mit der Bearbeitung Farbton, Sättigung oder Luminanz verändert werden. So lassen sich nur durch Klicken und Ziehen im Bild auf die verschiedenen Bereiche faszinierende Umsetzungen erreichen. Praktisch ist, dass sich die entsprechenden Regler auf der linken Seite passend anbieten, auch direkt von Hand eingestellt zu werden.

Rauschen reduzieren KONTRASTE REGELN

2

Für den generellen Kontrast nutzen Sie den entsprechenden Regler. Genauer geht das über die Regler Tiefen, Lichter, Schwarz und Weiß. Auch im Histogramm lassen sich diese Funktionen durch Klicken und Ziehen ansprechen. Mit dem Regler Klarheit steuern Sie noch die Mikrokontraste.

FARBEN ANPASSEN

3

Die Sättigung verstärkt oder verringert alle Farben gleichermaßen, die Dynamik verstärkt zunächst schwach gesättigte oder reduziert die Sättigung von stark gesättigten Pixeln. Zur genaueren Farbsteuerung wechseln Sie zum Reiter HSL/Graustufen. Acht Farbbereiche lassen sich hier einzeln ansprechen. 40

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Rufen Sie über Filter den Camera Raw-Filter auf. Besonders bei dunklen Aufnahmen wird nach einer Standardentwicklung und dem Aufziehen der Tiefen ein Bildrauschen deutlich sichtbar. Um dieses zu verringern wechseln Sie zum Reiter Details. Bei der Rauschreduzierung wird nun der Wert der Luminanz so weit erhöht, dass die Störungen weich gezeichnet werden. Über die Luminanzdetails können Sie diese Weichzeichnung zurücknehmen, um Details wieder zu betonen. Oft sind es nicht die Helligkeitswerte,

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in denen die Körnung vorkommt, sondern ein Rauschen der Farben ist das Problem. Dann erhöhen Sie den Regler Farbe und gleichen die Unschärfe per Farbdetails und Farbglättung aus. Der Luminazkontrast bietet eine feinere Justierung der Kontraste im reduzierten Rauschen an. Bleibt jetzt noch starkes Rauschen in einzelnen Bereichen sichtbar, so übermalen Sie dieses mit dem Korrekturpinsel und reduzieren dann die Klarheit.


Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung und Screenshots: Dirk Metzmacher

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L AN D SCHAF TS RETUSCH E

Retro-Effekt Wechseln Sie zum Reiter Effekte, und setzen Sie den Wert der Körnung stark herauf. Die Größe der Körnung bestimmt auch die (Un-)Schärfe der Details im Bild. Der Regler Unregelmäßigkeit lässt zur linken Seite die Körnung einheitlicher erscheinen, zur rechten Seite hin chaotischer. Um den Vintage-Effekt zusätzlich weiter zu unterstützen, erhöhen Sie die Stärke bei der Vignettierung und stellen Mittenwert, Rundheit und Weiche Kante passend zum Bildinhalt ein. Regeln Sie die Farben im Bild über den Reiter HSL/Graustufen. Hier wurden besonders die wärmeren Farbtöne gestärkt. Auch die Kontraste können Sie stark heraufsetzen.

10 Verlaufsfilter Um Korrekturen auf den Punkt genau vornehmen zu können, nutzen Sie in Camera Raw das Korrekturpinsel- oder das Verlaufsfilter-Werkzeug. Der Korrekturpinsel erlaubt es dabei, Belichtung, Helligkeit, Klarheit und andere Tonwertkorrekturen selektiv aufzutragen. In der Landschaftsretusche ist der Verlaufsfilter stark gefragt. Oft sollen der Himmel und die Landschaft im Bild separat bearbeitet werden, was durch die stufenweise Anwendung auf einen Bereich innerhalb des Fotos leicht gelingt. Wählen Sie den Verlaufsfilter an, und ziehen Sie diesen von oben zur Mitte hin bei gehaltener Umschalt-Taste auf. Um die Wolken zu betonen lohnt es sich, die Belichtung etwas herabzusetzen und die Kontraste mit den Reglern Kontrast bis Schwarz herzustellen. Auch die Klarheit sollten Sie erhöhen. Über die Taste V können Sie die Überlagerung deaktivieren. Gehen Sie unter Verlaufsfilter auf Neu, um eine weitere Bearbeitung von unten nach oben zu ziehen. Passen Sie die Regler entsprechend der Landschaft an.

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E BE N E N & MASKEN

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Ebenen filtern Liegen in einer Komposition dutzende Ebenen übereinander, so sind diese oft schwer im Ebenenbedienfeld zu entdecken (besonders, wenn während der kreativen Phase eine ausreichende Bezeichnung vergessen wurde). Soll nun eine Ebene bearbeitet oder auch nur verschoben werden, so können Sie in der Optionsleiste des Verschieben-Werkzeuges Automatisch auswählen aktivieren. Durch Anklicken wir dabei die oberste Ebene an dieser Position selektiert. Liegen jedoch an gleicher Stelle zahlreiche Ebenen übereinander, so hilft diese Technik wenig. WindowsAnwender klicken dann einfach die rechte Maus-Taste, Mac-User bei gehaltener Ctrl-Taste, um eine Liste der sichtbaren Ebenen an der gewünschten Position anzeigen zu lassen, aus der sich die gewünschte Ebene aktivieren lässt. Eine weitere Option ist die Filterung im Ebenenbedienfeld. Nutzen Sie die Schaltflächen, um nach Text, Pixel, Einstellungs- oder Formebenen zu filtern.

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Ein Doppelklick auf den Ebenennamen lässt eine genauere Bezeichnung zu. Dagegen öffnet ein Doppelklick auf den Bereich daneben das Dialog-Fenster der Ebenenstile. Eine neue Ebene entsteht über Strg+Umschalt+N, die Kopie einer bestehenden Ebene über Strg+J. Werden Ebenen bei gehaltener Strg-Taste ausgewählt, so können diese über Strg+G gruppiert werden. Ein schnelles Springen durch die Füllmethoden erlaubt die Umschalt-Taste mit Drücken von + und –. Um eine Maske für den Moment zu deaktivieren, klicken Sie diese mit gehaltener Umschalt-Taste an. Bei gedrückter Strg-Taste wird die Maske als Auswahl geladen, bei gehaltener Alt-Taste groß im Dokument angezeigt. Strg+I kehrt eine Maske um.

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Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung und Screenshots: Dirk Metzmacher

Schneller Workflow


PS-WERKZEUGKISTE GRUNDLAGEN

Masken nutzen Masken sind altbekannte Werkzeuge der Kunst, wo sie als Maskierung oder Schablone dienen. In Photoshop bestimmen sie die Sichtbarkeit der Pixel. Sehr genau können Sie definieren, welche Bereiche zu sehen sind und welche ausmaskiert werden.

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Modi für Ebenen Die Füllmethode einer Ebene bestimmt, wie sich der Ebeneninhalt auf die darunter liegenden Ebenen auswirkt. Normal ist der Standardmodus. Sprenkeln bestimmt je nach Deckkraft die Anzahl der Pixel, welche die aktuelle oder die Pixel aller darunter liegenden Ebenen zeigen. Der Abschnitt Abdunkeln bis Dunklere Farbe setzt die Helligkeit herab, wobei Multiplizieren der wichtigste Vertreter ist. Beim Multiplizieren mit Schwarz entsteht Schwarz, bei Weiß bleibt die Farbe unverändert. Bei Negativ multiplizieren verhält es sich

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umgekehrt, der wichtigste Vertreter von Aufhellen bis Hellere Farbe. Ineinanderkopieren setzt eine Multiplikation oder eine Negativmultiplikation um, abhängig von den Helligkeitswerten. Deshalb sorgt eine neutralgraue Ebene auch für den Effekt, dass sich diese Ebene zunächst gar nicht auswirkt. Wird die Helligkeit mit dem Abwedler oder dem Nachbelichter verändert, so werden darunter liegende Pixel heller oder dunkler. Der Dodge-&-Burn-Effekt.

MASKE ZUWEISEN

1

Über das Menü und Ebene > Ebenenmaske > Alle einblenden erhält eine Ebene eine Maske. Auch der Button Ebenenmaske hinzufügen im Ebenenbedienfeld sorgt dafür. Ein (zunächst) weißes Kästchen neben der Ebenenminiatur dient nun zur Festlegung der Sichtbarkeit.

Einfacher Porträteffekt Masken helfen nicht nur beim Freistellen, sondern können auch für kreative Anwendungszwecke nützlich sein. Für diesen Porträteffekt benötigen Sie ein farbenfrohes Bild. Nach Strg+J zum Kopieren füllen Sie die Hintergrundebene mit weißer Farbe (Umschalt+F5) und erstellen darüber eine Ebene > Neue Füllebene > Verlauf mit einem Verlauf von Schwarz zu Transparent und Art: Radial. Aktivieren Sie Umkehren, und stellen Sie Skalieren so hoch ein, dass eine Vignettierung entsteht. Aktivieren Sie die Ebene mit

dem Foto, und klicken Sie bei gehaltener Alt-Taste auf die Schaltfläche Ebenenmaske hinzufügen im Ebenenbedienfeld. Aktivieren Sie den Pinsel mit weißer Farbe und einer besonderen Werkzeugspitze, wie etwa Wolken oder geometrischen Formen, die Sie etwa auf brusheezy.com entdecken können. Damit können Sie das Porträt wieder einzeichnen. Die Pinselvorgaben bestimmen die neue Form des Porträts, das im Zusammenspiel mit der Vignette eine ganz andere Wirkung entfaltet. Die Maske bestimmt dabei die Sichtbarkeit.

SCHWARZ UND WEISS

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Weiß steht in diesem Bereich für eine Sichtbarkeit von 100 %, Schwarz für eine Sichtbarkeit von 0 %. Malen Sie also in der Maske mit dem Pinsel und schwarzer Farbe, so werden die übermalten Bereiche ausgeblendet. Malen Sie wieder mit Weiß darüber, so werden die Stellen wieder sichtbar.

15 VERWECHSLUNGSGEFAHR

3

Wurde die Ebenenmaske zugewiesen, so ist diese automatisch aktiv. Möchten Sie stattdessen wieder das Bild bearbeiten, so müssen Sie zunächst die Ebenenminiatur anklicken. Achten Sie auf die weiße Umrandung die anzeigt, ob die Ebene oder deren Maske ausgewählt ist. 1/2019

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GRUNDLAGEN PS-WERKZEUGKISTE

16 Kanal berechnen Der Körper eines Models kann klassisch freigestellt werden, doch für die Haare bedarf es besonderer Techniken. Die feinen Strukturen lassen sich sonst kaum erfassen und erschweren mit Transparenzen die Umsetzung.

1

Kopieren Sie die Hintergrundebene über Strg+J, und blenden Sie diese aus. Die Kopie erhält über Ebene > Ebenenmaske > Alle einblenden eine Maske. Arbeiten Sie mit dem Buntstift, schwarzer Farbe und einer größeren Werkzeugspitze, um das Model grob freizustellen. Aktivieren Sie das Zoom-Werkzeug, und rufen Sie den Rand des Models auf. Damit bei hohen Zoomstufen die Inhalte gut zu erkennen sind, wird über Ansicht > Anzeigen das Pixelraster deaktiviert.

FEINER FREISTELLEN

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Die Hintergrundfarbe steht auf Schwarz. Erstellen Sie mit dem Polygonlasso eine Auswahl ein Stück am Rand des Models entlang, und schließen Sie diese nach außen hin. Drücken Sie die Entfernen-Taste, um den Bereich mit Schwarz zu füllen. So wird das Model freigestellt, die Haare allerdings nur ganz grob. Kopieren Sie die Hintergrundebene, und blenden Sie diese ein. Gehen Sie im Menü auf Bild > Kanalberechnungen.

KANAL BERECHNEN

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Stellen Sie die Kanäle beider Quellen auf Blau, und aktivieren Sie jeweils Umkehren. Entdecken Sie beim Mischmodus die Füllmethode, welche die Haare sehr weiß, den Rest aber schwarz darstellt. Bei Ergebnis aktivieren Sie Auswahl. Nach dem Bestätigen gehen Sie im Ebenenbedienfeld auf Ebenenmaske hinzufügen. Die Haare wurden freigestellt. In Kombination mit der ersten Freistellung ergibt sich ein optimiertes Gesamtergebnis.

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Freistellen mit Pfaden Pfade bieten zahlreiche Vorteile. Gesetzte Punkte können optimiert werden, Kurven werden fein nachgezogen, und selbst ein kurzer Wechsel auf ein anderes Werkzeug ist möglich. Nach der Umwandlung in eine Auswahl reicht dann ein Klick auf Ebenenmaske hinzufügen für die Freistellung.

PFAD ANLEGEN

KURVEN ZIEHEN

NACH EINER KURVE

Aktivieren Sie das Zeichenstift-Werkzeug. In der Optionsleiste stellen Sie statt Pixel oder Form Pfad ein und aktivieren über das Zahnrad-Icon Gummiband. Setzen Sie einen ersten Ankerpunkt am Rand des Bildelements, dem Sie weitere folgen lassen, immer einen Pixel näher am Objekt heran.

An kurvigen Bereichen setzen Sie einen Ankerpunkt vor und einen weiteren nach der Kurve, halten dabei die Maustaste gedrückt, sodass Sie die Kurve durch Bewegung der Maus aufziehen können. Bei gehaltener Strg-Taste können Punkte auch nachträglich noch feiner positioniert werden.

Photoshop möchte gerne eine weitere Kurve aufziehen, da der Ankerpunkt als Übergangspunkt definiert wurde. Soll eine gerade Linie folgen, so halten Sie die Alt-Taste gedrückt und klicken den zuletzt gesetzten Punkt an. Ist der Pfad geschlossen, so drücken Sie Strg+Eingabetaste für eine Auswahl.

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Fotos: Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung und Screenshots: Dirk Metzmacher

GROB FREISTELLEN


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FREISTEL TECHNIK LEN

Masken verfeinern Photoshop bietet mit „Auswählen und maskieren“ einen eigenen Dialog an, der mit speziellen Werkzeugen und Reglern die Optimierung einer Maske zulässt. Der Kantenverlauf und dessen Übergang können leicht justiert, der Hintergrund erkannt und genauer ausgeblendet werden.

SELEKTION ANLEGEN

HAARE VERFEINERN

KANTE KONTROLLIEREN

Aktivieren Sie das Schnellauswahl-Werkzeug, und malen Sie über das Model. Die Größe der Werkzeugspitze beeinflusst die Feinheit der Umsetzung. Bei gedrückter Alt-Taste werden Bereiche von der Auswahl wieder subtrahiert. Auch die Haare sollten Sie in diesem Schritt grob auswählen.

Gehen Sie im Ebenendialog auf Ebenenmaske hinzufügen. Ein Doppelklick auf die Maske ruft Auswählen und maskieren auf. Die Ansicht stellen Sie auf Zwiebelschicht. Malen Sie mit dem Kante-verbessern-Pinsel über die Haare. Dabei sollte der Hintergrund zu einem Drittel mit übermalt werden.

Das Zusammenspiel der Regler Weiche Kante und Kontrast perfektioniert die Umsetzung. Über „Kante verschieben“ können Sie die Auswahl näher an das Objekt bringen, schließen damit aber feinere Haare von der Freistellung aus. Kontrollieren Sie das Ergebnis über einem neuen Hintergrund.

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Als Maskierung Eine klassische Alternative zur Pfad- oder Maskenfreistellung ist die Arbeit im Maskierungsmodus. Sie wechseln in diesen speziellen Modus über die kleine Schaltfläche der Toolleiste unterhalb der Vorder- und Hintergrundfarbe. Wählen Sie den Pinsel an, und malen Sie mit schwarzer Farbe über die Bereiche, die Sie nicht selektieren möchten. Am Rand des Objekts fahren Sie mit einer kleineren Werkzeugspitze entlang. Die Größe der Pinselvorgabe stellen Sie in der Optionsleiste ein. Es entsteht eine rote Markierung. Möchten Sie diese Markierung stellen-

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weise entfernen, so übermalen Sie die entsprechenden Bereiche mit weißer Farbe. Haben Sie Ihre Markierung abgeschlossen, so wechseln Sie von dem Maskierungs- in den Standardmodus zurück, über die gleiche Schaltfläche wie zuvor. Die Maskierung wurde in eine Auswahl umgewandelt. Klicken Sie im Ebenenbedienfeld auf Ebenenmaske erstellen. Das Bildelement ist damit freigestellt.

Ergebnis optimieren Feine Elemente, wie etwa Haare oder Fell, lassen sich kaum perfekt freistellen, da der alte Hintergrund oft durchscheint. Blonde Haare wirken deshalb oft grün oder bläulich in den Spitzen, je nach aktuellem Hintergrund. Zur Optimierung erstellen Sie eine neue Ebene, deren Füllmethode von Normal auf Farbe umgestellt wird. Gehen Sie dann im Menü auf Ebene > Schnittmaske erstellen. So werden mit der darunter liegenden Ebene einzig die Farben verrechnet. Außerdem wirken sich die Farben nur da aus, wo auf der darunter liegenden Ebene Pixelmaterial vorhanden ist. Aktivieren Sie den Pinsel, und halten Sie für den Moment die I-Taste gedrückt, um mit der Pipette eine passende Farbe aus den Haaren aufzunehmen. Damit malen Sie über die feinsten Strukturen. Die Ebenendeckkraft steuert die Stärke der Umsetzung.  1/2019

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD

PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT EBENEN UND WERKZEUGE

Grundlagen: Photoshop einfach erklärt

Ebenen und Werkzeuge Sie haben sich Photoshop gerade erst angeschafft oder planen dies zu tun? Dann finden Sie in unseren „Photoshop einfach erklärt“Artikeln dieser PhotoshopBIBEL wertvolle Tipps zu den wichtigsten Techniken und Funktionen. Lernen Sie zunächst die praktischsten Werkzeuge kennen und erfahren Sie, wie Sie mit Ebenen arbeiten.

I

n der Reihe der Gründe für den langjährigen Erfolg des Bildbearbeitungsprogramms Adobe Photoshop steht dessen Ebenenfunktionalität an vorderster Stelle. Das Konzept dahinter ist so simpel, wie genial: Auf einzelnen Ebenen abgelegte Bildelemente lassen sich in Photoshop jederzeit wieder separat bearbeiten. Zum Einstieg in unsere Rubrik „Photoshop einfach erklärt“ führen wir Sie daher als erstes durch die Details der Ebenenpalette und zeigen Ihnen, wie Sie mit verschiedensten Füllmethoden für kreative Ergebnisse experimentieren.

Ein vollgepackter Werkzeugkasten Neben den Ebenen ist Photoshops Werkzeugleiste der zweite prominente Arbeitsbereich, auf den wir in diesem ersten Teil eingehen. Anders als bei der Ebenenfunktionalität sind Änderungen und Erweiterungen hier bei jedem neuen Update meist gleich auf den ersten Blick zu sehen. Es gibt also stetig Neues zu entdecken. Von den weit über 60 Werkzeugen stellen wir Ihnen eine Auswahl vor, die erfahrungsgemäß im täglichen Einsatz des Bildbearbeiters die häufigste Verwendung findet. Exoten bleiben außen vor. So konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Werkzeuge und deren Optionen, besonders auch in Kombination mit den Möglichkeiten, die uns die Ebenen bieten. Von A wie Auswahlrechteck-Werkzeug bis Z wie Zoom-Werkzeug – für Selektionen, punktgenaue Korrekturen, Freistellungen, Retuschen und der Kontrolle der Farb- und Lichtverhältnisse. 

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LERNEN SIE PHOTOSHOPS EBENENKONZEPT IM DETAIL KENNEN UND EXPERIMENTIEREN SIE MIT VERSCHIEDENEN FÜLLMETHODEN.

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DIRK METZMACHER, PHOTOSHOP-PROFI

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EBENEN UND WERKZEUGE PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

DAS EBENENBEDIENFELD Ohne Ebenenpalette wäre das professionelle Arbeiten in Photoshop kaum möglich. Sie ist die Schaltzentrale aller Bildelemente, Stile und auch Korrekturen im Dokument, die einzeln verwaltet und gesteuert werden können. Insbesondere bei aufwendigen Bildkompositionen sammeln sich schnell Dutzende Ebenen an.

EBENENFÜLLMETHODEN

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metzmacher

Unglaublich vielseitig einsetzbar und unverzichtbar sind außerdem Photoshops Füllmethoden (auch Ebenen- oder Mischmodi genannt), die Sie im Drop-DownMenü der Ebenen-Palette finden. Dabei steht jede Methode für eine Berechnungsart, mit der die aktuell angewählte Ebene mit allen darunterliegenden verarbeitet wird. Einsetzen können Sie diese Funktion sowohl für kreative Texturüberlagerungen als auch zur Farbsteuerung oder Änderung der Lichtverhältnisse im Bild.

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PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT EBENEN UND WERKZEUGE

Ebenen über Ebenen Das Ebenenbedienfeld stellt den Inhalt der einzelnen Ebenen als eine Art Stapel von Klarsichtfolien mit diversen Bildinhalten dar, während das Dokument in der Draufsicht das finale Bild zeigt.

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o entstehen aus zahlreichen Teilstücken, die nicht nur Pixel, sondern auch Vektorformen, Text, Korrekturen und Stile enthalten können, ein Gesamtwerk. Ebenen lassen sich also vielfältig miteinander kombinieren. Über das Augensymbol an jeder Ebene kann diese aus- und wieder eingeblendet werden. Inhalte bleiben so erhalten, auch wenn Sie derzeit keine Verwendung dafür haben. Öffnen Sie ein Foto, besteht das

Bild zunächst aus einer Hintergrundebene. Diese hat die Besonderheit, dass sie gesperrt ist, was an dem Schloss-Icon auf der rechten Seite deutlich wird. Sie kann nicht ausgeblendet und verschoben werden. Mit einem Klick auf das SchlossIcon oder einem Doppelklick auf die Ebene wird da­raus eine normale Ebene. Diese lässt Transparenzen zu (über die Deckkraft oder Masken) und der Inhalt kann verschoben werden. 

WICHTIGE EBENEN-TIPPS: SO BEWAHREN SIE STETS DEN ÜBERBLICK

EBENEN ORGANISIEREN

SPEZIELL: EINSTELLUNGSEBENEN

KLEINE TRICKS UND KNIFFE

Um nicht die Übersicht zu verlieren, geben Sie allen Ebenen immer einen aussagekräftigen Namen. Dazu klicken Sie den aktuellen Namen doppelt an. Ein Rechtsklick auf das Augen-Symbol ermöglicht es, Ebenen eine Farbe zu verleihen. Zusammengehörende Ebenen können Sie mit gehaltener Strg-Taste auswählen und über Strg+G zu einer Gruppe vereinen.

Über Ebene > Neue Einstellungsebene lassen sich manche der Korrekturen als Ebene ablegen. Jede Korrektur, die Sie umsetzen, können Sie über die Anzeige in der Eigenschaften-Palette editieren oder auch deaktivieren, indem Sie die Ebene ausblenden oder löschen. Die gewählte Korrektur wirkt sich nur auf die darunterliegenden Ebenen aus.

Mit Strg+J kopieren Sie eine Ebene, mit Strg+E reduzieren Sie die Ebene mit der darunterliegenden Ebene und mit Strg+Umschalt+N erstellen Sie eine neue Ebene. Klicken Sie mit gehaltener Alt-Taste auf die Linie zwischen den Ebenen, so wird eine Schnittmaske erzeugt. Das Icon oben rechts am Ebenenbedienfeld (siehe Screenshot) bietet weitere Funktionen.

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PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

FÜLLMODI-GRUPPEN Die Linien zwischen den Modi-Blöcken helfen Ihnen zu erkennen, welche Füllmethoden sich ähnlich verhalten. Von Abdunkeln bis Dunklere Farbe beispielsweise dreht sich alles um das Erhalten oder Verstärken der Pixel der oberen Ebene, die dunkler sind als die Pixel der Ebenen darunter.

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metzmacher

Füllmethoden kreativ einsetzen Über die Füllmethoden (Mischmodi) bestimmen Sie, wie die Pixel einer Ebene mit allen darunterliegenden Pixeln verrechnet werden. So sind zahlreiche interessante Effekte, Freistellungen oder auch Bildoptimierungen möglich.

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as Drop-Down-Menü für die Füllmethoden in der linken oberen Ecke der Ebenenpalette zeigt eine lange Liste an Optionen. Wenn Sie einer Ebene einen dieser Mischmodi zuweisen, so ändern Sie die Art, wie die Ebene mit den darunterliegenden agiert. Sie können Ebenen also nicht nur übereinanderstapeln und über die Ebenendeckkraft für Transparenzen sorgen, sondern die

Pixel auch gemäß ihrer Helligkeits- und Farbwerte miteinander verrechnen lassen. Ein Klassiker ist dabei Multiplizieren: Alle dunklen Pixel bleiben bestehen und dunkeln darunterliegende Pixel ab. Weiß wirkt sich bei diesem Modus nicht aus. So kann eine schmutzige Textur mit Rauschen und Rissen über einem Foto schöne Grunge-Effekte erzielen. Aber auch eine Vignettierung ist so schnell umgesetzt. 

FÜLLMETHODEN: LEISTUNGSSTARKE BERECHNUNGSMETHODEN

TIPP

FARBEN KONTROLLIEREN

LICHT UND SCHATTEN STEUERN

Farben lassen sich auch über die Füllmethoden gezielt ändern. Erstellen Sie dazu eine neue leere Ebene und ändern Sie die Füllmethode auf Farbe oder Farbton ab. Malen Sie mit dem Pinsel und der gewünschten Vordergrundfarbe über ein Bildelement, so wird dieses eingefärbt. Farbton ist etwas dezenter und spart hellere Pixel von der Bearbeitung aus.

Erstellen Sie eine neue Ebene mit der Füllmethode Ineinanderkopieren und füllen Sie die Fläche über Umschalt+F5 mit 50 % Grau. Die Ebene erscheint transparent. Wird das Grau nun mit den Werkzeugen Abwedler und Nachbelichter aufgehellt bzw. abgedunkelt, entstehen Lichter und Schatten. Diese Methode eignet sich perfekt, um die Lichtstimmung zu steuern.

WERKZEUGE UND MISCHMODI Manche Werkzeuge wie etwa der Kopier-stempel oder der Pinsel bieten in der Optionsleiste unterschiedliche Füllmethoden an. Diese bestimmen, wie sich ein Mal- bzw. Bearbeitungswerkzeug auf die Pixel im Bild auswirkt. Dahinter auftragen, Löschen und Farbregler sind Modi, die den Ebenen nicht zur Verfügung stehen.

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PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT EBENEN UND WERKZEUGE

Power-Tools für Bildbearbeiter Photoshops Werkzeugkiste ist mit 67 Arbeitsgeräten gut gefüllt, darunter zahlreiche Highlights, bei denen es sich lohnt, sie im Detail zu betrachten. Hier geben wir Ihnen einen Überblick über die Klassiker.

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hotoshops Bordmittel sind für zahlreiche Nutzergruppen ausgelegt: Ein Webdesigner nutzt andere Tools als ein Grafiker oder 3D-Künstler. In der hier vorgestellten Auswahl heben wir die wichtigsten Werkzeuge für den Bildbearbeiter hervor. Oft verstecken sich weitere Tools hinter einem sichtbaren Werkzeug, was an

einem kleinen Pfeil in der Ecke unten rechts im Werkzeugsymbol deutlich wird. Jedes Tool verfügt zudem über verschiedene Einstellungsmöglichkeiten in der Optionsleiste. Diese wechseln je nach gewähltem Werkzeug automatisch. Beim Verschieben-Werkzeug etwa könnte die angeklickte Ebene auch automatisch selektiert und

auch Transformationssteuerungen zusätzlich eingeblendet werden, um ein Objekt auf einer Ebene schnell in der Form anzupassen. Es gibt also pro Werkzeug viel zu entdecken, wobei wir uns hier auf die wichtigsten Anwendungsfälle konzentrieren und Ihnen die am häufigsten genutzten Werkzeuge vorstellen. 

VERSCHIEBEN UND POSITIONIEREN

ELEMENTE GROB SELEKTIEREN

FARBBEZOGENE AUSWAHL

Mit dem Verschieben-Werkzeug können frei stehende Bildelemente durch Halten und Ziehen neu positioniert werden. Ist das Werkzeug aktiv, so kann ein Element Pixel für Pixel über die Pfeiltasten verschoben werden. Ein Klick auf die rechte Maustaste zeigt eine Liste aller unter dem Icon liegenden Ebenen an.

Die Werkzeuge Auswahlrechteck und Auswahlellipse erlauben durch Klicken und Ziehen die Auswahl von einfachen geometrischen Formen. Durch das Halten der Umschalttaste bilden die Werkzeuge kreisförmige bzw. quadratische Auswahlen, bei gehaltener Alt-Taste können Bereiche der Auswahl subtrahiert werden.

Flächige Bereiche einer Farbe können mit dem Zauberstab ausgewählt werden. Effektiver ist das Schnell­ auswahlwerkzeug. Damit werden Bereiche übermalt, die ausgewählt werden sollen. Die Größe der Spitze definiert die Feinheit der Umsetzung. Photoshop erkennt die Formen anhand der Farben und Konturen.

FOTOS ZUSCHNEIDEN

GERADE AUSRICHTEN

RETUSCHE-WERKZEUGE

Stimmt das Motiv, aber der Bildausschnitt noch nicht, nutzen Sie das Freistellungswerkzeug. Damit wird der gewünschte Bereich im Bild aufgezogen und dann per Doppelklick die Freistellung umgesetzt. Lassen Sie in der Optionsleiste Außerh. lieg. Pixel löschen deaktiviert, um außen liegende Bildbereiche zu erhalten.

Bei einem schiefen Horizont nutzen Sie das Linealwerkzeug oder aus der Optionsleiste des Freistellungswerkzeugs die Wasserwaage. Mit beiden Werkzeugen ziehen Sie eine Linie entlang des Horizonts. Bei der Wasserwaage reicht dann ein Doppelklick, bei dem Lineal ein Klick auf Ebene gerade ausrichten.

Mit dem Bereichsreparatur-Pinsel übermalen Sie Makel, die entfernt werden sollen. Automatisch kommt es zum Abgleich der Struktur, der Beleuchtung und Schattierung. So auch beim Reparatur-Pinsel, bei dem zuvor eine Quelle definiert werden muss. Klicken Sie dazu bei gehaltener Alt-Taste in das Bild.

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ZUM MALEN UND ZEICHNEN

DER KOPIERSTEMPEL

PROTOKOLL-PINSEL

Mit dem Pinsel können Sie ganze Kunstwerke in Photoshop malen. Aber auch bei der Arbeit mit Masken wird dieses Werkzeug eingesetzt. Über die rechte Maustaste oder in der Optionsleiste stellen Sie Pinselgröße und -härte ein. Der Buntstift zeigt harte Kanten, ganz ohne Weichzeichnung an den Rändern.

Mit dem Kopierstempel nehmen Sie bei gedrückter Alt-Taste einen Bildbereich aus dem Bild auf und übertragen ihn mit einem Klick ins Dokument auf einen anderen, gewünschten Bereich. Beim Malen bewegt sich die gesetzte Quelle synchron mit – Abstand und Winkel bleiben dabei erhalten.

Der Protokoll-Pinsel arbeitet mit Fenster > Protokoll zusammen. Wählen Sie dort die Quelle für diesen Pinsel aus und definieren Sie, zu welchem Schritt Photoshop zurückgehen soll. So können Sie einen oder mehrere Schritte zurücknehmen, doch statt für das ganze Dokument nur für einen bestimmten Bereich.

FLÄCHEN FÜLLEN

ABWEDLER UND NACHBELICHTER

ZEICHENSTIFT-WERKZEUG

Das Verlaufswerkzeug bietet in der Optionsleiste verschiedenste Verläufe an wie Vorder- zu Hintergrundfarbe (1). Daneben ist die Verlaufsart zu sehen (2). Kurze oder lange Übergänge werden im Dokument aufgezogen. Mit dem Füllwerkzeug wird eine Fläche mit nur einem Klick mit der Vordergrundfarbe gefüllt.

Der Abwedler hellt punktgenau Bildbereiche auf, der Nachbelichter dunkelt sie ab – ideal, um Bildakzente zu setzen. Die Einstellungen hierzu regeln Sie in der Optionsleiste. Über Bereich können gezielt die Tiefen, Mitteltöne oder Lichter angesprochen werden (1). Die Belichtung steuert hier die Stärke der Umsetzung (2).

Mit dem Zeichenstift-Werkzeug können Sie Pfade und Formen erzeugen, dies legen Sie in der Optionsleiste über den Werkzeugmodus fest. Soll nach einer Kurve keine weitere Kurve folgen, so klicken Sie den letzten, gesetzten Punkt mit gedrückter Alt-Taste an. Aus einem geschlossenen Pfad wird mit Strg+Enter eine Auswahl.

TEXT SCHREIBEN

FORMEN UMSETZEN

ZOOM-WERKZEUG

Standard ist das Horizontale-Text-Werkzeug. Klicken Sie in das Dokument, um loszuschreiben, oder klicken und ziehen Sie, um ein Textfeld zu definieren und darin zu schreiben. In der Optionsleiste stellen Sie Schriftart, -größe und -farbe ein. Diese und weitere Optionen sind auch über Fenster > Zeichen verfügbar.

Die Formen der Werkzeuge Rechteck, AbgerundetesRechteck, Ellipse und Co. bestehen aus Pfaden, was im Ebenenbedienfeld auch besonders angezeigt wird. Beim Abgerundeten-Rechteck-Werkzeug kann die Abrundung in der Optionsleiste unter Radius definiert werden, beim Polygon-Werkzeug die Seitenanzahl.

Mit der Lupe können Sie Bildbereiche vergrößert anzeigen. Möchten Sie herauszoomen, so halten Sie die Alt-Taste bei der Anwendung gedrückt. Auch das Klicken und eine Bewegung zur rechten und linken Seite sorgt für ein hinein- und herauszoomen. Die H-Taste und ein Klick verschieben den Ausschnitt. 1/2019

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metzmacher; Grafiken: Ines Peichär

EBENEN UND WERKZEUGE PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

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PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT AUSWAHLEN UND MASKEN

Grundlagen: Photoshop einfach erklärt

Auswahlen und Masken Erfahren Sie von Photoshop-Profi Dirk Metzmacher, welche zahlreichen Wege Photoshop Ihnen bietet, um Bildelemente auszuwählen und freizustellen. Dabei lassen sich auch alle Werkzeuge und Funktionen kombinieren. Je nach Bildinhalt entscheiden Sie sich für die passende Technik und verfeinern das Ergebnis.

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Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

ie zahlreichen Auswahl- und Freistellungsmethoden in Photoshop sind so verschieden wie die zentralen Bildmotive, die damit ohne störenden Hintergrund freigestellt werden sollen. Ob Sie also den Zauberstab oder das Schnellauswahl-Werkzeug anwenden, eines der Lasso-Werkzeuge in Variationen, die Radiergummis zur schnellen Überprüfung in einer Montage oder gar das Zeichenstift-Werkzeug zur Auswahl auf Grundlage eines Pfades, entscheidet der Bildinhalt immer mit. So werden Sie flächige Bereiche eher farbbezogen auswählen, Rundungen mit einem Pfad nachzeichnen und Haare durch die Kombination aller Möglichkeiten freistellen wollen. Steht diese Auswahl, so reicht meist das Kopieren des Inhalts auf eine neue Ebene, um das Bildelement zu separieren. Flexibler ist allerdings die Freistellung in einer Maske, die nach dem genauen Auswählen mit dem Wunsch-Werkzeug anschließend nur noch einen Klick entfernt ist. Ausgewählte Bildelemente bleiben darin sichtbar, während alle anderen Bereiche ausgeblendet werden, aber immer noch vorhanden sind. Damit sind beispielsweise weiche Übergänge mit Hilfe von Verläufen, aber auch ein leichteres Editieren und wieder Einblenden möglich. Erfahren Sie nun auf den folgenden Seiten, welche Photoshop-Werkzeuge und -Funktionen sich für welche Freistellsituation wirklich eignen, um schnell und präzise Auswahlen zu meistern. 

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD


AUSWAHLEN UND MASKEN PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

EIGENSCHAFTEN Im Eigenschaften-Dialogfenster können Masken prozentual ausgeblendet und über Weiche Kante mit einem sanften Übergang ausgestattet werden. Drei Schaltflächen bieten Optionen zum Optimieren, zur Auswahl eines Farbbereichs und zum Umkehren der Maske an.

EBENEN UND KANÄLE

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BEI DER WAHL DES RICHTIGEN FREISTELLUNGSWERKZEUGS ENTSCHEIDET DER BILDINHALT IMMER MIT.

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Die Ebenenpalette ist auch die Schaltzentrale der Ebenenmasken. Diese können dort aktiviert, gelöscht, ausgeblendet oder auch groß im Dokument angezeigt werden. Die Kanäle können Grundlagen für Masken bieten oder Ihre Auswahlen abspeichern.

DIRK METZMACHER, PHOTOSHOP-PROFI

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Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT AUSWAHLEN UND MASKEN

Optimal ausgewählt Photoshop bietet uns neun Auswahlwerkzeuge, fünf Werkzeuge zum Anlegen und Optimieren eines Pfades sowie einen eigenen Menüeintrag mit dem Namen Auswahl an und zahlreiche weitere Funktionen.

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FREIHAND GEZOGEN ODER KLICK FÜR KLICK ANGELEGT – SO ENTSTEHT LEICHT DIE GEWÜNSCHTE AUSWAHL.

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it Photoshops Werkzeugen und Funktionen sind wir gut versorgt, wenn es darum geht, ein Bildelement für die Freistellung zu bestimmen und separat zu bearbeiten. In der Werkzeugleiste machen die groben Auswahl-Werkzeuge den Anfang, etwa zur Selektion von rechteckigen oder kreisförmigen Abschnitten. Genauer geht es mit den drei Lasso-Werkzeugen weiter. Freihand gezogen oder Klick für Klick angelegt entsteht damit die Auswahl. Auf Basis von Farbbereichen erkennt der Zauberstab Flächen. Mittlerweile wird dieser eher selten genutzt, da das Schnellauswahlwerkzeug weitaus effektiver zusammengehörende Bereiche im Bild entdeckt. Der Profi nutzt die Pfadwerkzeuge zur Freistellung eines Bildelements, so das ungeschriebene Gesetz. Die Vorteile im Vergleich zu den Aus-

wahlwerkzeugen sind deutlich zu sehen: Kurven werden sauber angelegt, es kann zwischendurch zu einem anderen Werkzeug gewechselt werden und jeder Punkt lässt sich nachträglich korrigieren. Da mit einem schnellen Tastenkürzel aus dem Pfad eine Auswahl wird, können Sie auch alle Auswahlwerkzeuge nutzen, um die Selektion noch zu verfeinern. Aus dieser generiert Photoshop die Maske, die ebenso Optimierungsmöglichkeiten bietet. So könnten Sie beispielsweise die Grundform eines Objekts mit einem Pfad nachzeichnen, diese nach der Umwandlung in eine Auswahl mit dem Schnellauswahlwerkzeug erweitern und die sich daraus ergebende Maske anschließend mit dem Pinsel-Werkzeug bearbeiten. Eine starke Kombination sehr mächtiger Werkzeuge, die so selbst komplexe Freistellungen möglich macht. 


AUSWAHLEN UND MASKEN PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

AUSWAHLELLIPSE UND -RECHTECK

DREI LASSO-WERKZEUGE

DER ZAUBERSTAB

Große Bildausschnitte wählen Sie mit dem Auswahlrechteck oder der Auswahlellipse aus. Halten Sie dabei die Umschalt-Taste gedrückt, so zieht Photoshop ein Quadrat bzw. eine Kreisform auf. Steht die Auswahl, so können Sie diese bei gehaltener Umschalt-Taste noch erweitern.

Mit dem Lasso zeichnen Sie eine Auswahl von Hand ein. Beim Lösen der Maustaste wird diese automatisch geschlossen. Das Polygon-Lasso erwartet dagegen einen Doppelklick zum Schließen und zieht Klick für Klick Linien auf. Beim Magnetischen-Lasso versucht Photoshop, die Konturen zu erkennen.

Bevor Sie den Zauberstab nutzen, definieren Sie in der Optionsleiste die Toleranz. Die Werte 0 bis 255 basieren auf dem Verlauf von Graustufen. Photoshop wählt die ausgewählte Farbe und die gewünschten Abstufungen aus. So können Sie besonders leicht einfarbige Fläche mit nur einem Klick selektieren.

SCHNELLAUSWAHL-WERKZEUG

ZEICHENSTIFT: PFAD ANLEGEN

ZEICHENSTIFT: PFAD VERFEINERN

Das Schnellauswahl-Werkzeug erkennt Farbbereiche. Dabei wählt es automatisch bis zur nächsten, deutlichen Kante aus. Die Größe der Werkzeugspitze in der Optionsleiste bestimmt die Stärke der Umsetzung. Feiner arbeiten Sie also mit einer kleinen Spitze. Bei gehaltener Alt-Taste ziehen Sie von der Auswahl ab.

Aktivieren Sie das Zeichenstift-Werkzeug und stellen Sie den Werkzeugmodus in der Optionsleiste auf Pfad, statt Form oder Pixel. Weiter rechts unter dem Zahnrad aktivieren Sie Gummiband. Setzen Sie mit dem Zeichenstift einen ersten Ankerpunkt am Rand des Bildelements, dem Sie weitere folgen lassen.

An Rundungen setzen Sie den Punkt erst nach Beginn der Kurve und halten die Maustaste gedrückt, so dass Sie die Kurve durch Bewegung der Maus nachziehen können. Möchten Sie keine weitere Kurve einzeichnen, so klicken Sie den letzen Punkt bei gehaltener Alt-Taste an. Strg+Eingabetaste sorgt für die Auswahl.

AUSWAHL: FARBBEREICH

AUSWAHL: FOKUSBEREICH

AUSWAHL: MOTIV

Über das Menü und Auswahl > Farbbereich können Bildelemente auch auf Grundlage einer Farbauswahl ausgewählt werden. Klicken Sie mit der aktiven Pipette die gewünschte Farbe an. Regeln Sie über die Toleranz, wie weit ähnliche Töne mit ausgewählt werden. Im Auswahl-Dropdown sehen Sie einige Presets.

Statt einer Farbe können Sie auch den Fokusbereich nutzen, der ebenso unter Auswahl im Menü gelistet steht. Erhöhen Sie den In-Fokus-Bereich, um nur die Teile des Bildes auszuwählen, die im klarsten Fokus stehen. Mit dem Pinsel können Sie Bereiche zur Auswahl addieren. Die Ausgabe erfolgt direkt als Maske.

Ganz ohne Dialog-Fenster kommt die Funktion Auswahl > Motiv aus. Diese funktioniert, solange sich Vorder- und Hintergrund deutlich unterscheiden. Im Hintergrund arbeitet Adobe Sensei mit künstlicher Intelligenz, trotzdem ist oft eine Nachbearbeitung, etwa mit dem Schnellauswahl-Werkzeug, nötig. 1/2019

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Maskenarbeit Für Montagen sind Masken das Instrument der Wahl. Statt Bereiche nur als sichtbar oder unsichtbar zu definieren, sind hier Übergänge möglich.

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och auch bei der reinen Freistellung bietet eine Maskierung zahlreiche Vorteile. So werden die weiteren Ebeneninhalte nur ausgeblendet, nicht aber gelöscht und bleiben für einen späteren Einsatz erhalten. Alle vorgestellten Optionen zur Auswahl eines Bildelements sorgen für eine Selektion, die Sie leicht in eine Maske umwandeln können. Die weitere Bearbeitung kann dann mit Werkzeugen erfolgen, die so nicht für Auswahlen zur Verfügung stehen. Optimieren Sie die Maske etwa mit dem Pinsel, dem Buntstift oder

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auch mit dem Verlaufswerkzeug. Die Besonderheit ist, dass die Farbe Schwarz einer Sichtbarkeit von 0 % entspricht und Weiß einer Sichtbarkeit von 100 %, solange die Maske aktiv ist. Grauabstufungen bedeuten auch eine Abstufung der Sichtbarkeit. 50 % Grau lässt den Bildinhalt deshalb durchsichtig wirken. Da ein Pinselstrich zum Rand hin weich ausläuft und in der Optionsleiste die Deckkraft gesteuert werden kann, können Sie Bildinhalte ineinander übergehen und verschmelzen lassen – zu ganz neuen Aufnahmen. 


AUSWAHLEN UND MASKEN PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT MASKIERUNGEN: SO BESTIMMEN SIE PIXELGENAU, WAS SICHTBAR BLEIBT UND WAS NICHT

TIPP

MASKEN SICHER BEHERRSCHEN Möchten Sie, dass Ihnen eine Maske groß im Dokument angezeigt wird, klicken Sie die Maskenminiatur bei gehaltener Alt-Taste an. Bei gehaltener Umschalt-Taste wird sie deaktiviert, bei gehaltener Strg-Taste aus der Maske eine Auswahl geladen. Ein zweiter Klick kehrt den Vorgang wieder um.

MASKE ZUWEISEN

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GROB FREISTELLEN

Ist eine Auswahl aktiv, so reicht ein Klick auf Ebenenmaske hinzufügen im Ebenenbedienfeld zur Maskierung. Auch über Ebene > Ebenenmaske > Alle einblenden entsteht eine Maske. Der weiße Rahmen zeigt an, dass die Maske aktiv ist. Zur Fotobearbeitung wechseln Sie zurück auf die Ebenenminiatur.

Wurde eine Maske ohne vorherige Auswahl aktiviert, so wird die Freistellung zunächst grob, dann immer feiner umgesetzt. Aktivieren Sie dazu das Buntstift-Werkzeug mit schwarzer Vordergrundfarbe und malen Sie über die Bereiche, die Sie ausblenden möchten. Nähern Sie sich dem Motiv an.

FEINHEITEN UMSETZEN

AUSWÄHLEN UND MASKIEREN

MASKENKANTE

Am Rand des Bildobjekts arbeiten Sie mit dem Pinsel und einer feinen Spitze weiter oder wählen mit dem Polygon-Lasso Bereiche nach außen aus. Bei schwarzer Hintergrundfarbe drücken Sie die Entfernentaste, um die Auswahl zu füllen. Da Schwarz Transparenz bedeutet, wird die Stelle ausgeblendet.

Ein Doppelklick auf die Maske im Ebenenbedienfeld ruft die Funktion Auswahlen und maskieren auf. Mit den Werkzeugen auf der linken Seite, wie dem Kante-verbessern-Pinsel, optimieren Sie die Maske weiter, was besonders bei Haaren und anderen feinen Elementen zu guten Ergebnissen führt.

Um die Maskenkante zu steuern, nutzen Sie den Filter > Weichzeichnungsfilter > Gaußscher Weichzeichner mit einem kleineren Wert. Gehen Sie auf Bild > Korrekturen > Tonwertkorrektur und verschieben Sie die Lichter- und Schatten-Regler zur Mitte hin, um den Übergang zu beeinflussen.

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

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ALTERNATIVE: KANAL ZU MASKE

FREIGESTELLTES OPTIMIEREN

Auch ein Kanal kann leicht in eine Maske umgewandelt werden. Klicken Sie den gewünschten Kanal bei gehaltener Strg-Taste an. Eine Auswahl wird geladen. Wechseln Sie zur Ebenenansicht und gehen Sie unten auf den Button Ebenenmaske hinzufügen. Über Strg+I kehren Sie die Maske bei Bedarf um.

Oft zeigen freigestellte Elemente am Rand noch etwas den alten Hintergrund. Über Strg+J kopieren Sie das Objekt und gehen auf Ebene > Schnittmaske erstellen. Mit dem Wischfinger-Werkzeug und einem Schwellenwert von 40 % ziehen Sie am Rand die Pixel nach außen heraus, wo Blitzer zu sehen sind.

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FÜR MONTAGEN SIND MASKEN DAS INSTRUMENT DER WAHL. MIT IHNEN SIND SOWOHL EXAKTE AUSWAHLEN EINES MOTIVS ALS AUCH WEICHE ÜBERGÄNGE MÖGLICH.

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DIRK METZMACHER, PHOTOSHOP-PROFI 1/2019

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PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT SMARTOBJEKTE & -FILTER

Grundlagen: Photoshop einfach erklärt

Smartobjekte & Smartfilter Arbeitsabläufe können in Photoshop nicht-destruktiv erfolgen, also ohne Verlust der Bildqualität. Dazu werden Smartobjekte eingesetzt, die eine besondere Art von Ebenen darstellen. Diese lassen sich perfekt mit Einstellungsebenen, Smartfiltern und Ebenenstilen kombinieren. So bleiben alle Elemente editierbar.

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martobjekte sind Ebenen, die verknüpft pixel- oder vektorbasiertes Bildmaterial enthalten. Neben Photoshop-Dateien können darüber hinaus auch Illustrator-Dateien eingefügt werden. Der Inhalt solch einer Ebene, die ein Smartobjekt enthält, bleibt im ursprünglichen Zustand erhalten. Eine Änderung ist nur möglich, wenn die mit der Ebene verbundene Quelle angepasst wird.

Vor- und Nachteile bei der Arbeit mit Smartobjekten

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

Diese Art der Bildbearbeitung erfolgt ohne Verlust der ursprünglichen Qualität, da der Ebeneninhalt einzeln vorliegt und Photoshop immer wieder auf diese Quelle zugreifen kann. Auch bleiben die so eingefügten Bildelemente und zugewiesenen Filter und Effekte editierbar, da sie in Echtzeit in die Ebene eingerechnet werden. Doch leider gibt es dabei auch Nachteile. Für Anpassungen an dem Inhalt der Ebene muss dieser separat aufgerufen und abgespeichert werden. Ein Smartfilter wird immer auf die komplette Ebene angewendet. Bei einer Auswahl werden nur die Stellen ausmaskiert, die die Filter nicht zeigen sollen. Die Bearbeitung erfolgt trotzdem auf die komplette Größe. Auch werden zahlreiche Ebenen und Anhänge solcher generiert, was die Übersichtlichkeit reduzieren kann. Der Arbeitsablauf ist also nicht in allen Bereichen smarter, bietet aber interessante Möglichkeiten. 

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD


SMARTOBJEKTE & -FILTER PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

KORREKTUREN Da der Inhalt eines Smartobjekts separat vorliegt, werden Korrekturen entweder als eigene Ebene darüber abgelegt oder aber der ­Ebene zugeordnet – wie auch die Smartfilter oder Ebenenstile, sobald der Weg über das Menü > Bild > Korrekturen gewählt wird.

SMARTOBJEKTE UND -FILTER

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DER ARBEITSABLAUF IST NICHT IN ALLEN BEREICHEN SMARTER, BIETET ABER INTERESSANTE MÖGLICHKEITEN.

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DIRK METZMACHER, PHOTOSHOP-PROFI

Ein kleines Icon in der Ebenenminiatur zeigt an, dass es sich bei einer Ebene um ein Smartobjekt handelt. Filter werden dieser Ebene zugewiesen und unterhalb angeordnet. Der oberste Filter ist dabei der zuletzt eingesetzte. Die Reihenfolge hat also eine wichtige Bedeutung.

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PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT SMARTOBJEKTE & -FILTER

SMARTOBJEKT IM EINSATZ Einzig an dem kleinen Icon in der Ecke der Ebenenminiatur ist schnell zu erkennen, dass die Ebene als Smartobjekt (verknüpft oder eingebettet) vorliegt.

Arbeiten mit Smartobjekten Während das Original als Quelle dient, arbeitet Photoshop mit einer Arbeitsversion des Ebeneninhalts. Selbst stärkste Verzerrungen oder mehrfache Filterungen lassen dabei die Ursprungspixel unbeeindruckt.

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

10 TIPPS ZUR ARBEIT MIT SMARTOBJEKTEN: SO ERLEICHTERN IHNEN DIE EBENEN MIT QUELLDATEIEN DIE ARBEIT

SMARTOBJEKT EINFÜGEN

IN SMARTOBJEKT UMWANDELN

VERKNÜPFTES SMARTOBJEKT

Klicken Sie auf Datei > Platzieren und einbetten, um eine Datei als Smartobjekt in ein Dokument einzufügen. Der Punkt Datei > Als Smartobjekt öffnen setzt die ausgewählte Datei gleich als Smartobjekt um, wobei die Ergänzung um normale Ebenen möglich bleibt. Werden PDF- oder Illustrator-Dateien eingefügt, so geschieht auch das als Smartobjekt.

Auch bestehende Ebenen können schnell in ein Smartobjekt umgewandelt werden. Wählen Sie dazu eine oder mehrere Ebenen aus und gehen Sie auf Ebene > Smartobjekte > In Smartobjekt konvertieren. Die Ebenen werden zu einem Smartobjekt vereint. Auch Filter > Für Smartfilter konvertieren wandelt die ausgewählten Ebenen in ein Smartobjekt um.

Alternativ können Sie über Datei > Platzieren und verknüpfen ein Bild einfügen. Statt wie zuvor eine Quelle in das Dokument einzubinden, bleibt hier die Abhängigkeit von der externen Datei erhalten. Die Daten werden also nicht im Dokument gesichert, sondern eine reduzierte Version. Das macht etwa Sinn, sobald Teams an einer Datei zusammenarbeiten.

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SMARTOBJEKTE & -FILTER PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

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GEHEN SIE AUF EBENE > SMARTOBJEKTE > INHALT BEARBEITEN, UM DEN INHALT EINES SMARTOBJEKTS ZU BEARBEITEN.

SMARTOBJEKTE AKTUALISIEREN

SMARTOBJEKTE VERPACKEN

Wurde die externe Quelle geändert, so enthält das Dokument nach dem Öffnen nicht synchronisierte Inhalte. Gehen Sie dann auf Ebene > Smartobjekte > Alle geänderten Inhalte aktualisieren. Wurde die Quelle verschoben, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Symbol der Smartobjekt-Ebene und wählen Nicht funktionierenden Link auflösen an.

Möchten Sie die Photoshop-Datei weitergeben, wäre Ebene > Smartobjekte > Verknüpftes Smartobjekt einbetten eine Option, um alle Inhalte anzugeben. Eine weitere ist Datei > Verpacken. Eine Kopie des Photoshop-Dokuments wird dann zusammen mit den Quelldateien in einem Ordner abgespeichert. So bleibt die externe Quelle erhalten.

INHALTE BEARBEITEN

KOPIEREN AUF ZWEI ARTEN

ERSETZEN UND EXPORTIEREN

Um den Inhalt eines Smartobjekts zu bearbeiten, gehen Sie auf Ebene > Smartobjekte > Inhalt bearbeiten. Noch schneller geht es über einen Doppelklick im Ebenenbedienfeld auf die Smartobjekt-Miniatur. Nach der Bearbeitung gehen Sie auf Datei > Speichern. Photoshop aktualisiert so das Smartobjekt im Dokument, mit dem es verbunden ist.

Über Ebene > Neu > Ebene durch Kopie entsteht eine Kopie des Smartobjekts, das mit derselben Quelle verbunden ist. Möchten Sie dagegen ein Duplikat erstellen, das nicht mit dem Original verbunden ist, so wählen Sie Ebene > Smartobjekte > Neues Smartobjekt durch Kopie an, was übrigens auch über einen Rechtsklick auf die Ebene erreichbar ist.

Um die Quelle eines Smartobjekts auszutauschen, gehen Sie auf Ebene > Smartobjekte > Inhalt ersetzen … Wählen Sie die neue Datei an und bestätigen Sie über Platzieren. Über Ebene > Smartobjekte > Inhalt exportieren wird die Quelle im ursprünglichen Format abgelegt. Waren das zuvor eine oder mehrere Ebenen, so entsteht eine PSB-Datei.

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DIRK METZMACHER, PHOTOSHOP-PROFI

TIPP

ADOBE ILLUSTRATOR-DATEIEN

SMARTOBJEKTE VERFORMEN

Ein besonderer Vorteil der Smartobjekte ist, dass Illustrator-Dateien in Photoshop als Ebene abgelegt werden können. Selbst Kopieren im Vektorprofi Illustrator und Einfügen in der Bildbearbeitung wird unterstützt. Soll der Quellinhalt geändert werden, so öffnet Photoshop nach einem Doppelklick auf die Ebenenminiatur direkt Adobe Illustrator.

Oft werden in sogenannten Mock-ups, also Nachbildungen von Magazin-Covern, Postern, T-Shirts und dergleichen, Smartobjekte eingesetzt, die über Bearbeiten > Transformieren > Verformen stark verzerrt wurden. Photoshop macht es uns leicht, die Quelle auszutauschen, wobei die Verzerrung auf die neuen Inhalte 1:1 übertragen werden.

SMARTOBJEKT ZU EBENE Ein eingebettetes oder verknüpftes Smartobjekt kann leicht zu einer Ebene konvertiert werden, indem Sie auf Ebene > Smartobjekte > Rastern gehen. Der Inhalt des Smartobjekts wird damit in der aktuellen Größe umgesetzt. Weitere Bearbeitungen der Quellinhalte sind nicht mehr möglich. Verformungen und Filter wurden eingearbeitet. Sie können aber aus diesem Ergebnis wieder ein Smartobjekt entstehen lassen.

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PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT SMARTOBJEKTE & -FILTER

Smarte Filter im Einsatz

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

Liegt eine Ebene als Smartobjekt vor, so können dieser Smartfilter zugeordnet werden. Die Anwendung der Filter erfolgt zunächst wie gewohnt, wobei im weiteren Verlauf so einige Besonderheiten zu beachten sind.

SMARTFILTER EINSETZEN Dialogfenster und generell die Anwendung über das Menü gleichen sich, doch werden die Smartfilter nach dem Bestätigen der Ebene unterhalb zugeordnet.

SMARTFILTER: FILTER ALS VERLUSTFREIE EBENENKOMPONENTEN

SMARTFILTER ZUWEISEN

BESONDERHEITEN

SMARTFILTER EDITIEREN

Liegt die Ebene schon als Smartobjekt vor, gehen Sie wie gewohnt im Menü auf Filter und wenden aus der Auswahl einen Filtereffekt an – hier: Unscharf maskieren. Stellen Sie im Dialog-Fenster die Werte ein und bestätigen Sie über OK. Der Filter wird unterhalb der Ebene zugeordnet. Gleichzeitig entsteht eine Maske, die für alle Filter des Smartobjekts gültig ist.

Es gibt wenige Filter, die sich nicht auf ein Smartobjekt anwenden lassen. Dazu gehören Objektiv­ unschärfe und Fluchtpunkt sowie Exoten wie Flamme, Bilderrahmen und Bäume. Dafür lassen sich die Korrekturen Helligkeit/Kontrast bis HDR-Tonung auf gleiche Art (ohne sichtbaren Unterschied) einem Smartobjekt zuordnen, so wie auch die Smartfilter.

Um einen Smartfilter auszuschalten oder wieder zu aktivieren, nutzen Sie das Augensymbol am Namen des Filters. Ein Doppelklick auf den Namen ruft das Dialog-Fenster erneut auf. So kann ein Filter jederzeit erneut editiert werden. Ein Doppelklick auf das Symbol rechts neben dem Filternamen öffnet ein Dialogfenster für die Deckkraft und den Mischmodus.

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SMARTOBJEKTE & -FILTER PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

ANORDNEN, KOPIEREN UND LÖSCHEN

SMARTFILTER MASKIEREN

Durch Anklicken und Ziehen kann die Reihenfolge der Filter geändert werden. Der unterste Filter wird zuerst, der oberste Smartfilter zuletzt angewendet. Um einen Smartfilter zu kopieren, halten Sie die Alt-Taste gedrückt und ziehen ihn auf ein anderes Smartobjekt oder an eine neue Position in der aktuellen Smartfilterliste. Um einen Smartfilter zu löschen, ziehen Sie ihn auf den Papierkorb.

Sobald ein Smartfilter aktiv ist, wird oberhalb eine Maske zugeordnet. Diese wirkt sich auf die komplette Smartfilterlinie aus, egal, wie viele weitere Filter hinzukommen. Klicken Sie die Maske an, um darin mit schwarzer Farbe Stellen zu markieren, die von der Filterbearbeitung ausgeschlossen werden sollen. Graustufen stehen, wie in jeder Maske, für Abstufungen der Transparenz.

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EINSTELLUNGSEBENEN

EBENENSTILE

Klicken Sie im Menü auf Bild > Korrekturen, so wird die Korrektur wie ein Smartfilter der Ebene zugeordnet. Sie können die Korrekturen aber auch einzeln stehend über Ebene > Neue Einstellungsebene im Ebenenbedienfeld ablegen. Diese Ebene wirkt sich dann statt nur auf der ausgewählten Ebene auf alle darunter liegenden Ebeneninhalte aus.

Auch die Ebeneneffekte gehören bei der nichtdestruktiven Bildbearbeitung genannt. Sie aktivieren sie über das Menü und Ebene > Ebenenstil. Genau wie die Smartfilter werden sie unterhalb der Ebene zugeordnet, stehen aber oberhalb der Smartfilter. Sie wirken sich auf die komplette Ebene aus und werden von der Smartfiltermaske nicht beeinflusst.

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DIE REIHENFOLGE DER FILTER KANN DURCH ANKLICKEN UND ZIEHEN GEÄNDERT WERDEN. DER OBERSTE SMARTFILTER WIRD DABEI ZULETZT ANGEWENDET.

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FÜLLEBENEN EINSETZEN

ABSCHLIESSENDE KORREKTUREN

Füllebenen werden als editierbare Ebenen ebenso nicht-destruktiv abgelegt. Drücken Sie D auf der Tastatur für die Standardfarben. Gehen Sie dann über Ebene > Neue Füllebene auf Verlauf und setzen Sie diesen von Schwarz zu Transparent, mit Winkel: 90 Grad, Art: Radial und Skalieren: 285 % um. Mit dieser Technik entsteht schnell und einfach eine stärkere Vignettierung um das Porträt.

Aktivieren Sie die Ebene mit dem Porträt. Nach Bild > Korrekturen > Tonwertkorrektur gehen Sie bei der Tonwertspreizung auf die Schaltfläche Automatisch, um die Kontraste zu stärken. Zuletzt schärfen Sie das Bild über den Filter > Scharfzeichnungsfilter > Unscharf maskieren mit Radius: 0,3, einem Schwellenwert von 5, um flächige Bereiche auszusparen, und der gewünschten Stärke.

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PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT BILDOPTIMIERUNG

Grundlagen: Photoshop einfach erklärt

Korrekturen zur Bildoptimierung Einige der Korrekturen zur Bildoptimierung sind schon seit der ersten Photoshop-Version enthalten, wie etwa Helligkeit/Kontrast, die Tonwertkorrektur, Farbbalance und auch Farbton/Sättigung. Die Möglichkeiten haben sich seitdem jedoch stark erweitert. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Werkzeuge zur Bildoptimierung vor.

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hotoshop unterteilt das Angebot an Korrekturen unter dem Menüpunkt „Bild“ in verschiedene Abschnitte. So beziehen sich die ersten vier Einträge auf Korrekturen, die Helligkeitswerte und Kontraste steuern. Der nächste Bereich, ab der Dynamik, steht für eine Änderung der Farbwerte. Danach wird es auch schon spezieller. Photoshop grenzt diese Funktionsbereiche mit einer Trennlinie ab. Und auch die Reihenfolge der Bearbeitung, von oben nach unten, ist hier relevant. Zunächst werden die Helligkeits-, dann erst die Farbwerte optimiert. Ist das geschafft, so könnten die Exoten der Korrekturen eingesetzt werden, um etwa einen speziellen Bildlook zu kreieren.

Korrekturen in Kombination

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

Da sich das Ergebnis der Optimierung bei einigen Korrekturen fast gleicht, macht es Sinn, über die perfekte Kombination nachzudenken. Sie müssen nicht alle Optionen nutzen, die Photoshop bietet. Oft reichen zwei Korrekturen pro Bereich aus, um die bestmögliche Qualitätssteigerung zu erreichen. Die Tonwertkorrektur etwa könnte für eine erste Kontraststeigerung sorgen, die im Detail mit den Gradationskurven verstärkt wird. Es folgt die Farbbalance, um dann mit Farbton/Sättigung einzelne Farbtöne zu steuern. Mehr braucht es oft nicht, um aus einer besonderen Aufnahme eine perfekte entstehen zu lassen. 

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD


BILDOPTIMIERUNG PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

KORREKTUREN ALS EBENE Der größte Teil der Korrekturen liegt auch als Einstellungsebene vor. Sie können leicht über das Fenster > Korrekturen aufgerufen werden. Als Ebene abgelegt, bleiben alle Einstellungen editierbar. Diese Arbeitsweise wird deshalb auch nicht-destruktiv genannt.

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SIE MÜSSEN NICHT IMMER ALLE OPTIONEN NUTZEN, DIE PHOTOSHOP BIETET. OFT REICHEN ZWEI KORREKTUREN AUS.

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TONWERTE OPTIMIERT

Helligkeit und Kontraste

Allein über die Korrektur der Tonwerte ist es schon möglich, die Helligkeit und Kontraste so anzupassen, dass sich die Bildqualität spürbar steigert.

Wie intensiv ein Bildinhalt wahrgenommen wird, entscheidet sich stark über das Kontrastverhältnis – sprich über die Lichter und Tiefen in einem Foto. Photoshop bietet zahlreiche Optionen an, diese zu regeln.

TONWERTE KONTROLLIEREN: SO STEUERN SIE DIE LICHTVERHÄLTNISSE IN IHREN BILDERN

DIE TONWERTKORREKTUR

TONWERTSPREIZUNGSREGLER

TONWERTUMFANG

Über Bild > Korrekturen rufen Sie die Tonwertkorrektur auf. Die „Hügellandschaft“ in der Mitte ist das Histogramm. Dieses bildet auf der linken Seite die Anteile der dunkelsten, auf der rechten Seite die der hellsten Bereiche im Dokument ab. In der Mitte werden demnach die Mitteltöne angegeben.

Verschieben Sie das schwarze oder weiße Dreieck (die Tonwertspreizungsregler der Tiefen und Lichter) unterhalb des Histogramms zum Ansatz der Hügelgruppe. Klammern Sie so Bereiche aus, die keine oder kaum Inhalte zeigen. Nutzen Sie den Regler der Mitteltöne, um das Bild noch etwas aufzuhellen.

Unterhalb des Histogramms liegt ein Verlauf, von 0 bis 255, welcher den Tonwertumfang und mögliche Graustufen abbildet. Setzen Sie die Regler für Schwarz und Weiß auf eine hellere bzw. dunklere Position auf dem Spektrum. So können Sie Überstrahlungen ausgleichen oder Schatten aufhellen.

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Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT BILDOPTIMIERUNG


BILDOPTIMIERUNG PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

Weitere Kontrastmittel Die Tonwertkorrektur ist wohl die meistgenutzte Funktion und immer der erste Schritt, da sich leicht die Bildinhalte am Histogramm ablesen lassen. Photoshop hält für Kontraste und Helligkeitswerte aber noch weitere Bordmittel parat.

HELLIGKEIT UND KONTRAST

BELICHTUNG EINSTELLEN

Mit der Korrektur Helligkeit/Kontrast erhöhen Sie über den ersten Regler die Helligkeit oder dunkeln das Bild ab. Dazu bewegen Sie den Regler zur rechten oder linken Seite hin. So verhält sich auch der Regler Kontrast, der die Kontraste verstärkt oder abschwächt. Der Button Automatisch lässt Photoshop einen Versuch der Umsetzung übernehmen.

Die Belichtung kennen Sie von Ihrer Kamera. Bei dieser Korrektur geht es um eine digitale Variante, um diese auch nachträglich noch einzustellen. Die Regler Versatz und Gammakorrektur dienen der Feinjustierung. Achten Sie darauf, die Werte nicht zu hoch zu setzen, da sich die einzelnen Einstellungen recht schnell auf die Bildqualität auswirken.

DIE GRADATIONSKURVEN

TIEFEN UND LICHTER SEPARAT STEUERN

Auch die Gradationskurven ermöglichen die Korrektur der Helligkeitswerte und Kontraste im Bild. Setzen Sie dazu einen ersten Greifpunkt, genau auf die Mitte der Linie. Bewegen Sie diesen nach oben, so gestaltet Photoshop das Bild heller, wird er nach unten bewegt, so wird es dunkler. Möchten Sie zusätzlich auch die Kontraste anpassen, setzen Sie einen weiteren Punkt auf die Linie in der unteren, linken Ecke, bei der ersten Überschneidung des Rasters im Hintergrund. Bewegen Sie den Punkt zur rechten Seite hin, um den Kontrast zu verstärken.

Über Bild > Korrekturen > Tiefen/Lichter stehen Ihnen zunächst zwei Regler zur Verfügung: die Stärke bei den Tiefen sowie die Stärke bei den Lichtern. Werden die Tiefen heraufgesetzt, so hellt Photoshop Schattenbereiche auf. Bei den Lichtern dagegen werden helle Bereiche abgedunkelt. Aktivieren Sie Weitere Optionen einblenden: Zu den jeweiligen Stärke-Reglern kommen Ton und Radius dazu. Die TonRegler bestimmen, wie groß der Schatten- bzw. Lichter-Bereich ist, auf dem sich die Funktion auswirkt. Radius ermöglicht noch eine Feinjustierung.

VERLAUFSUMSETZUNG

SCHWARZWEISS

KORREKTUREN KOMBINIEREN

Bild > Korrekturen > Verlaufsumsetzung bietet eine Auswahl vorhandener Verläufe an, die mit dem Bild verrechnet werden können, sowie die Option, diesen Verlauf umzukehren oder einen Dither zu aktivieren. Ein Klick auf den Verlauf öffnet einen weiteren Dialog, in dem Sie diesen anpassen können. Dunklere Farben sollten dabei in den Tiefen liegen.

Die Korrektur Schwarzweiß bietet Regler für zahlreiche Farbbereiche. So können Sie Ihre unbunte Variante sehr genau einstellen. Das geht auch direkt im Dokument: Klicken Sie dazu einen der Bereiche an, den Sie anpassen möchten, halten Sie die Maustaste gedrückt und bewegen Sie zum Aufhellen oder Abdunkeln die Maus zur rechten oder linken Seite.

Sie haben die wichtigsten Funktionen zur Steuerung der Helligkeitswerte und Kontraste vorgestellt bekommen. Wichtig ist, dass Sie nicht alle Möglichkeiten umsetzen müssen, sondern gezielt zwei oder drei der Korrekturen. Meine Empfehlung: der Einsatz der Tonwertkorrektur mit anschließender Feinjustierung über die Gradationskurven. 1/2019

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FARBENSPIELE

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

Photoshop erlaubt Ihnen die Anpassung der einzelnen Farbbereiche mit verschiedensten Hilfsmitteln. In Kombination kann aus einem flauen Bild ein satt strahlendes werden.

Farbwerte kontrollieren Wurden die Helligkeitswerte abgestimmt, so geht es weiter mit der Farbstimmung. Dabei werden die Farben zusammen oder separiert behandelt, die Sättigung, der Farbton und auf Wunsch auch ein Bildlook definiert.

FARBTÖNE: SO SPRECHEN SIE DIE FARBEN IN IHREN BILDERN GEZIELT EINZELN AN

FARBTON/SÄTTIGUNG

FARBBEREICHE EINZELN STEUERN

BILDMATERIAL EINFÄRBEN

Bild > Korrekturen > Farbton/Sättigung bietet einige Optionen: Der Regler Farbton verschiebt die Farben zueinander, was sich gut an den beiden Verläufen ablesen lässt. Der Sättigungs-Regler reicht von komplett gesättigt bis hin zu Schwarzweiß. Auch einen Helligkeits-Regler gibt es, speziell für die Farben.

Sie können über das Drop-Down-Menü Standard auf einen der sechs angebotenen Farbbereiche wechseln. Die drei Regler dieser Funktion beziehen sich so einzig auf die ausgewählte Farbe, was eine weitaus feinere Steuerung zulässt – sogar bis hin zur kompletten Änderung eines Farbtons.

Eine Funktion, die oft übersehen wird, ist Färben. Um diese zu aktivieren, wird unten rechts ein Häkchen gesetzt. Jetzt bestimmt der Farbtonregler die Farbe, mit der das Bild eingefärbt wird. Auch die Sättigung und Helligkeit können verändert werden. So entstehen spannende Kolorationen.

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BILDOPTIMIERUNG PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

Farben kreativ optimieren Oft werden die vorgestellten Optionen zur Korrektur der Farben eingesetzt. Doch auch ein eigener Bildlook lässt sich mit diesen Funktionen erzeugen. Farben haben immer auch eine psychologische Wirkung – setzen Sie diese bewusst ein.

DYNAMIK

FARBBALANCE

Bild > Korrekturen > Dynamik bietet über die Sättigung die Option, Farben gleichmäßig zu verstärken oder abzuschwächen. Die Dynamik verstärkt dagegen zunächst nur die Farben, die noch nicht so stark gesättigt waren, oder schwächt als Erstes die Farbtöne ab, die eine sehr starke Sättigung aufweisen. Beide Regler lassen sich auch kombinieren.

Bei einem Farbstich nutzen Sie Bild > Korrekturen > Farbbalance. Die Farben Cyan, Magenta und Gelb stehen den Komplementärfarben Rot, Grün und Blau gegenüber. Ist etwa ein Gelbstich im Bild zu sehen, so verschieben Sie den Regler in die entgegengesetzte Richtung, also weiter zu Blau. Ist es ein Grünstich, so geht der Regler Richtung Magenta.

FOTOFILTER UND COLOR LOOKUP

GLEICHE FARBE

Fotofilter gibt es in Photoshop unter Bild > Korrekturen > Fotofilter als digitale Variante zu entdecken. Dabei gibt es einige Farben zur Auswahl, wie etwa Warmfilter, Kaltfilter oder auch Dunkelgrün. Wer die Vorgaben nicht nutzen mag, definiert eine eigene Farbe im Farbwähler. Über den Regler Dichte steuern Sie die Stärke der Umsetzung. Bild > Korrekturen > Color Lookup präsentiert drei Vorgabenbereiche: 3DLUT-Datei, Abstract und Device-Link. Jede Abteilung hält einige Presets bereit, welche schnell für sehenswerte Bildlooks sorgen können.

Bild > Korrekturen > Gleiche Farbe benötigt ein weiteres Foto, das auf einer anderen Ebene liegt oder auch in einem weiteren geöffneten Dokument. Damit sich die Regler auswirken, müssen Sie unter Quelle diese zunächst angeben. Noch steht dort Ohne, weshalb Sie das gewünschte Dokument und dann die Ebene daraus auswählen. Erst jetzt zeigen die Regler Wirkung. Stellen Sie die Luminanz (Helligkeit) und die Farbintensität ein. Verblassen nimmt die Farbänderung wieder zurück, Ausgleichen kann für ein harmonisches Ergebnis sorgen.

FARBE ERSETZEN

SELEKTIVE FARBKORREKTUR

KOMBINATION DER KORREKTUREN

Eine weitere Option zur Änderung einer Farbe führt über Bild > Korrekturen > Farbe ersetzen. Mir der Pipette klicken Sie im Dokument eine Farbe an. Über den Toleranz-Regler legen Sie fest, wie stark diese und ähnliche Farben in die Bearbeitung mit einbezogen werden. Nutzen Sie die Regler Farbton, Sättigung und Helligkeit zur Änderung des Farbtons.

Über Bild > Korrekturen > Selektive Farbkorrektur können Sie bei einzelnen Farbereichen oder auch für Weiß, Grautöne und Schwarz eine Neumischung vornehmen. Dazu stehen Ihnen die Regler Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz zur Verfügung. Absolut passt die gewählte Farbe in absoluten Werten an, Relativ anhand des prozentualen Anteils.

Auch bei den Farben müssen Sie zur Optimierung noch lange nicht alle Funktionen ausreizen. Oft reicht schon eine Verstärkung der Sättigung, etwa über die Dynamik, aus. Andere Optionen werden sogar nur bei Bedarf eingesetzt, wie etwa die Farbbalance bei einem Farbstich oder Color Lookup, falls Sie einen speziellen Bildlook für Ihre Aufnahme wünschen. 1/2019

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PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT FÜLLMETHODEN

Grundlagen: Photoshop einfach erklärt

Füllmethoden im Einsatz Photoshops Füllmethoden bieten uns zahlreiche kreative Optionen. Aber auch zur Bildoptimierung sind die Mischmodi geeignet. Ein mächtiges, kreatives Instrument also, bei dem festgelegt wird, wie eine Ebene mit darunterliegenden Ebenen überblendet wird. Wir präsentieren die wichtigsten Füllmethoden und zeigen gängige Techniken.

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tellen Sie sich die Füllmethoden als Berechnungen vor, die Pixel statt Zahlen verwenden. Das wird auch an manchen Bezeichnungen deutlich, wie etwa Multiplizieren oder Subtrahieren. Doch wer die einzelnen Füllmethoden probiert, wird schnell feststellen, dass es fast unmöglich ist, die Ergebnisse vorherzusagen. Die Arbeit mit einem Mischmodus ist also immer auch ein experimenteller Prozess. Es wird getestet, bis man die gewünschten Ergebnisse erhält. Zum Glück haben uns einige Photoshop-Künstler diese Arbeit bereits abgenommen und erfolgreiche Schritte gut dokumentiert.

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

Berühmte Kombinationen

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Eine der bekanntesten Kombinationen der Füllmethoden zeigt der Orton-Effekt, benannt nach dem Fotografen Michael Orton (siehe Seite 73). Aber auch Dodge & Burn ist wohl jedem Bildbearbeiter ein Begriff. Hier war es kein Künstler, nach dem die Methode benannt wurde, sondern die englisch-sprachigen Bezeichnungen zweier Werkzeuge in Photoshop (siehe Seite 74). Wir stellen diese Methoden und weitere Techniken vor, um den Einsatz der Ebenenmodi zum Kinderspiel werden zu lassen. 

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD


FÜLLMETHODEN PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

FÜLLMETHODEN UMSTELLEN Ebenen oder auch Ebenengruppen können über das Drop-downMenü neben der Ebenendeckkraft im Ebenenbedienfeld Füllmethoden zugewiesen bekommen. Stolze 27 Einträge stehen zur Auswahl. Einige werden öfter genutzt, andere sind Exoten.

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DIE ARBEIT MIT MISCHMODI IN PHOTOSHOP IST IMMER AUCH EIN EXPERIMENTELLER PROZESS.

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BILDOPTIMIERUNG

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

Es reichen zwei Ebenen mit jeweils verschiedenen Füllmethoden und einer Maskierung aus, um die Qualität einer Aufnahme zu steigern.

Füllmethoden kennenlernen Die große Anzahl an Füllmethoden macht es nötig, sich auf die wichtigsten Ebenenmodi zu konzentrieren. Sehen Sie die prominenten Vertreter, die gleich in mehreren Anwendungsfällen zum Einsatz kommen.

EBENENMODI IM EINSATZ: MACHEN SIE SICH DIE FÜLLMETHODEN FÜR DIE BILDOPTIMIERUNG ZUNUTZE

GRUPPIERUNG DER FÜLLMETHODEN

DIE ERSTE FÜLLMETHODE

PER TASTENKÜRZEL AUFRUFEN

Um Photoshops Füllmethoden zu testen, kopieren Sie die Ebene eines Fotos über Strg+J. In der Ebenenpalette klicken Sie auf Normal, um die Füllmethoden zu sehen. Diese sind in sechs Gruppen unterteilt, durch Trennstriche verdeutlicht: Normal, Abdunkeln, Aufhellen, Kontraste, Komparative und Farben.

Direkt nach Normal folgt die Füllmethode Sprenkeln. Diese reagiert erst, sobald die Ebenendeckkraft reduziert wurde. Auch muss sich das Bild im Modus Sprenkeln von den darunterliegenden Pixeln unterscheiden – hier eine weiße Fläche. Je geringer die Deckkraft, desto stärker ist der Effekt.

Jede Füllmethode kann über einen Shortcut angesprochen werden. So bringt das Kürzel Umschalt+Alt+N die Ebene wieder in den NormalZustand. Umschalt+Alt+M stellt die Ebene auf Multiplizieren um, Umschalt+Alt+S auf Negativ multiplizieren. Umschalt+Alt+O sorgt für den Modus Überlagern.

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FÜLLMETHODEN PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

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FÜLLMETHODEN ZUM ABDUNKELN

FÜLLMETHODEN ZUM AUFHELLEN

Der Ebenenmodus Abdunkeln benötigt mindestens zwei verschiedene Fotos, um Wirkung zu zeigen, da immer der jeweils dunklere Ton abgebildet wird. Einfacher ist Multiplizieren in der Anwendung: Das Ergebnis ist immer dunkler. Reines Weiß wirkt sich nicht aus und wird komplett ausgeblendet.

Auch der Ebenenmodus Aufhellen benötigt unterschiedliche Pixel, da der jeweils hellere Ton stehen bleibt. Negativ multiplizieren multipliziert die Komplementärfarben: Das Ergebnis ist immer heller. Hier bleibt reines Schwarz ohne Wirkung. Es lässt sich gut ablesen, wie sich diese vier Modi ergänzen.

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DIE FÜLLMETHODE INEINANDERKOPIEREN IST EINE MISCHUNG AUS MULTIPLIZIEREN UND NEGATIV MULTIPLIZIEREN.

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KONTRASTE ANPASSEN

FÜLLMETHODEN KOMBINIEREN

Die Füllmethode Ineinanderkopieren ist eine Mischung aus Multiplizieren und Negativ multiplizieren. Dabei werden die Kanalwerte der Ebene multipliziert oder negativ multipliziert, abhängig davon, ob die Farben heller oder dunkler als 50 % Grau sind. Hier wirkt sich Schwarz und Weiß voll aus, dafür aber 50 % Grau nicht. Ganz ähnlich verhält sich auch Weiches Licht, allerdings etwas dezenter.

Zahlreiche Techniken, die auf einen oder mehrere Ebenenmodi basieren, kombinieren diese mit Filtern. Dabei wird bewusst der Unterschied der Pixel vergrößert, die miteinander verrechnet werden. Oder es wird die Eigenschaft ausgenutzt, dass je nach Füllmethode Schwarz, Weiß oder 50 % Grau nicht sichtbar sind. Viele Optionen also, die in den folgenden Beispielen erläutert werden.

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DER ORTON-EFFEKT FÜR LANDSCHAFTSAUFNAHMEN Bei dem Orton-Effekt werden zwei Aufnahmen mit demselben Motiv, aber unterschiedlichen Schärfegraden und Belichtungen übereinandergelegt und entwickelt. Die Technik ist seit 1984 bekannt. In Photoshop kann sie in nur drei Schritten simuliert werden, dank der Füllmethode Negativ multiplizieren.

KOPIE ERZEUGEN

WEICH GEZEICHNETE KOPIE

EFFEKT UMSETZEN

Der Effekt ist für Landschaftsaufnahmen zu empfehlen. Öffnen Sie ein entsprechendes Foto und drücken Sie Strg+J zum Kopieren der Hintergrund­ ebene. Die Füllmethode dieser Kopie ändern Sie von Normal auf Negativ multiplizieren ab. Damit erhalten Sie eine scharf gezeichnete, überbelichtete Version.

Drücken Sie ein weiteres Mal Strg+J. Wenden Sie auf dieser Kopie den Filter > Weichzeichnungsfilter > Gaußscher Weichzeichner mit einem Wert von 5 bis 20 Pixeln an, je nach Bildgröße. Damit sind zwei überbelichtete Versionen entstanden, die das Bild jetzt noch zu hell erscheinen lassen.

Ändern Sie die Füllmethode auf Abdunkeln oder Multiplizieren ab. Reduzieren Sie bei Bedarf die Deckkraft. Möchten Sie Bildereiche gezielt schärfer umsetzen, so spendieren Sie der Ebene eine Maske über den Button Ebenenmaske hinzufügen. Malen Sie darin mit dem Pinsel und schwarzer Farbe.

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MIT LICHT MALEN

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

Leicht können Sie in Photoshop Lichter und Schatten von Hand einzeichnen. Die Füllmethode Ineinanderkopieren spielt dabei die Hauptrolle.

Dodge & Burn im Einsatz Die Werkzeuge Abwedler (Dodge) und Nachbelichter (Burn) können Bildmaterial aufhellen und abdunkeln. Damit dies nicht-destruktiv umgesetzt wird, hilft eine grau gefüllte Ebene im Modus Ineinanderkopieren.

SCHNELL ERKLÄRT: SO LEICHT SETZEN SIE HIGHLIGHTS UND MALEN SCHATTENBEREICHE INS BILD

EBENE VORBEREITEN

ABDUNKELN

LICHTPUNKTE SETZEN

Erstellen Sie eine Ebene über Strg+Umschalt+N. Ändern Sie im Dialog-Fenster den Namen auf Dodge & Burn ab. Den Modus ändern Sie von Normal auf Ineinanderkopieren. Jetzt können Sie darunter „Mit neutraler Farbe füllen (50 % Grau)“ aktivieren. Damit ist die Ebene für die Bearbeitung vorbereitet.

Aktivieren Sie das Werkzeug Nachbelichter und klicken Sie mit der rechten Maustaste in das Dokument. Im Dialog-Fenster passen Sie die Größe der Werkzeugspitze an. Malen Sie Schatten an logischen Stellen ein. Hier wurde noch mit einer großen Pinselspitze eine Vignettierung umgesetzt.

Wechseln Sie zum Abwedler-Werkzeug und malen Sie mit einer etwas kleineren Spitze einige Highlights ein. Auch die Augen werden so ein wenig aufgehellt. In der Optionsleiste steuern Sie über die Belichtung die Stärke der Umsetzung. Das Licht- und Schattenspiel steuert so den Blick des Betrachters.

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FÜLLMETHODEN PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

Texturen überblenden Sie haben schon bei einem ersten Test der Füllmethoden Fotos überblendet. Für eine gezieltere Umsetzung nutzen Sie nun Texturen oder etwa die Aufnahmen von Feuer vor schwarzem Hintergrund, um schnell und einfach spezielle Bildeffekte zu erzeugen.

KOMPOSITIONEN: PIXEL KREATIV VERMISCHEN

TEXTUR EINFÜGEN

TEXTUR ÜBERLAGERN

Öffnen Sie ein Foto sowie eine Textur, die in diesem Beispiel schwarzweiß gehalten ist, um eine Überlagerung mit weiteren Optionen zu ermöglichen. Ziehen Sie den Reiter des Dokuments mit der Textur zur Seite, um diese dann mit dem Verschieben-Werkzeug in das Dokument mit dem Foto zu verschieben.

Schließen Sie das Dokument mit der Textur und ändern Sie die Füllmethode der Kopie, die nun auf einer Ebene über dem Foto liegt, auf Negativ multiplizieren ab. Drücken Sie Strg+I zum Invertieren, falls die weißen Flächen zu dominant erscheinen. Die Sättigung des Fotos wurde noch etwas reduziert.

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FEUER EINARBEITEN

FEUER POSITIONIEREN

Da bei der Füllmethode Negativ multiplizieren Schwarz komplett ausgeblendet wird, können Lichteffekte wie Bokeh-Texturen, magisches Glitzern oder eben auch Feuer auf schwarzem Hintergrund leicht eingearbeitet werden. Damit der Lichteffekt Wirkung zeigt, sollte das darunterliegende Foto eher dunkel sein.

Über Bearbeiten > Transformieren > Drehen wurde das Feuer positioniert. Transformieren > Verformen zeigt ein Gitternetz, dessen Linien und Greifpunkte Sie verschieben können, um das Feuer kurviger zu gestalten. Ist der Effekt noch zu schwach, kopieren Sie die Ebene und reduzieren etwas die Deckkraft.

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BILDELEMENTE KOLORIEREN Die Füllmethoden Farbton und Farbe ermöglichen das Kolorieren von Bildelementen. Die Luminanz bleibt erhalten. Sie ­entscheiden nur, ob der Farbton oder zusätzlich auch die Sättigung der neuen Farbe verwendet wird. Mit dieser Technik können Sie Schwarzweißaufnahmen einfärben, aber auch vorhandene Farben gezielt ändern.

FARBE ÜBERMALEN

FÜLLMETHODE ÄNDERN

FARBE STEUERN

Erstellen Sie eine neue Ebene, etwa über Strg+Umschalt+N. Aktivieren Sie das PinselWerkzeug und wählen Sie aus dem Farbwähler die gewünschte Vordergrundfarbe aus. Ein Rechtsklick im Dokument ermöglicht das Einstellen der Werkzeugspitze. Malen Sie über das Bildelement Ihrer Wahl.

Ändern Sie die Füllmethode dieser Ebene von Normal auf Farbe ab. Ist der Effekt zu stark, so reduzieren Sie die Ebenendeckkraft. Stellen Sie die Füllmethode kurz von Farbe auf Farbton, um zu sehen, dass zwar der Farbton verwendet wird, aber nicht mehr dessen Sättigung. Der Effekt ist dezenter.

Möchten Sie die Farbe nachträglich noch ändern, so gehen Sie auf Bild > Korrekturen > Farbton/Sättigung. Über den Regler Farbton steuern Sie zunächst generell die Farbe. Nutzen Sie im Anschluss die Regler Sättigung und Helligkeit, um die so festgelegte Farbe im Detail final anzupassen.

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PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT FILTER

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Das Ausgangsmaterial zum Nachvollziehen des Workshops finden Sie zum Download unter www.digitalphoto.de/heft.


FILTER PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

Grundlagen: Photoshop einfach erklärt

Filter kreativ anwenden Photoshop bietet unter dem Menüpunkt Filter über 120 Optionen an, die in unterschiedlichen Kategorien sortiert sind. Einige dieser Filter dienen der Optimierung Ihrer Fotos. Der größte Teil jedoch verfremdet das Bildmaterial künstlerisch oder über Verzerrungen. Sehen Sie einen Auszug der wichtigsten Filteranwendungen im kreativen Einsatz.

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ie große Anzahl an Filtern macht es nötig, sich an dieser Stelle auf die meist genutzten Optionen zu konzentrieren. Filter, die in zahlreichen Anwendungsfällen genutzt werden können oder in wenigen Schritten herausragende Ergebnisse liefern. Camera Raw und auch die zahlreichen Scharfzeichnungsfilter klammern wir dabei bewusst aus, da diesen Filtern eigene Beiträge gewidmet werden.

Kunstwerke erschaffen Einen großen Schwerpunkt bilden in Photoshop Filter, die verschiedene Kunststile simulieren. Der größte Teil ist in der Filtergalerie gesammelt, aber auch in anderen Kategorien, wie etwa unter den Stilisierungsfiltern, gibt es solche Effekte zu entdecken. In Kombination mit passenden Texturen und Motiven sind realistische Ergebnisse möglich. Den Weichzeichnungsfiltern wurden gleich zwei Filterkategorien gewidmet: die Weichzeichnungsgalerie und die Weichzeichnungsfilter. Prominente Beispiele daraus sind der Gaußsche Weichzeichner, die Bewegungsunschärfe und Tilt-Shift. Zahlreiche Möglichkeiten warten also auf den Fotografen, der sein Bildmaterial optimieren, aber auch kreativ verändern möchte. So werden aus normalen Aufnahmen kleine Kunstwerke. 

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IN KOMBINATION MIT PASSENDEN TEXTUREN UND MOTIVEN SIND REALISTISCHE ERGEBNISSE MÖGLICH.

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Oft sind die Ergebnisse einzelner Filter noch nicht ausreichend, um qualitativ hochwertige Umsetzungen zu erzielen. Hier wurden gleich drei Filter und eine Textur mit Wasserfarben kombiniert, um ein von Hand gemaltes Kunstwerk mit Pinselspuren zu simulieren.

Kunstwerke auf Knopfdruck Mit Aquarell, Fresko oder auch Grobes Pastell gibt es in Photoshop so einige Filter, die auf alte Kunststile der Malerei verweisen. In der richtigen Reihenfolge angewendet sorgen Sie für kleine Meisterwerke.

FILTERGALERIE: KUNSTFILTER IN KOMBINATION

GROBE MALEREI

GEKREUZTE MALSTRICHE

KREUZSCHRAFFUR

Fügen Sie ein Foto über eine Wasserfarbentextur ein. Kopieren Sie das Foto zweimal über Strg+J. Blenden Sie die Kopien aus und nutzen Sie den Filter > Filtergalerie > Kunstfilter > Grobe Malerei mit Pinseldetails und Pinselgröße jeweils 10 und Struktur 1. In einer Maske fressen Sie den Rand etwas an.

Blenden Sie die erste Kopie ein und ändern Sie die Füllmethode auf Negativ multiplizieren ab. Wenden Sie den Filter > Filtergalerie > Malfilter > Gekreuzte Malstriche mit Balance 50, Strichlänge 15 und Bildschärfe 3 an. Reduzieren Sie die Deckkraft auf 80 % und nutzen Sie wieder eine Maske.

Blenden Sie die letzte Kopie ein, stellen Sie die Füllmethode auf Negativ multiplizieren und die Deckkraft auf etwa 50 %. Hier kommt der Malfilter > Kreuzschraffur mit Strichlänge 50, Bildschärfe 5 und Stärke 1 zum Einsatz. Malen Sie mit weißer Farbe auf einer eigenen Ebene einen angefressenen Rand ein.

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FILTER KOMBINIEREN


FILTER PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

Photoshops Renderfilter Der Begriff des Renderns ist vor allem aus der 3D-Grafik bekannt. In Photoshop geht es dabei um Licht- und Wolkeneffekte. In Verbindung mit einer Maske, die bestimmt, wo sich diese Effekte auswirken, bilden die Renderfilter ein mächtiges Werkzeug, um die Stimmung eines Bildes zu beeinflussen.

GERENDERT: NEBEL UND BLENDENFLECKE ERZEUGEN

WOLKEN

FASERN

Der Filter > Renderfilter > Wolken nutzt die Vorder- und Hintergrundfarbe, um daraus eine Wolkenstruktur zu erschaffen. Drücken Sie vor der Anwendung D für die Standardfarben und wenden Sie den Filter auf einer eigenen Ebene an. In einer Maske bestimmen Sie, wo die Wolken sichtbar werden.

Der Renderfilter > Fasern nutzt ebenso die Vorder- und Hintergrundfarbe, generiert daraus aber langgezogene Strukturen, die an die Maserung von Holz erinnern. Auf einer eigenen Ebene angewendet könnten etwa Holzlatten simuliert werden, wobei Sie die Varianz und Stärke pro „Holzstück“ variieren.

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BELEUCHTUNGSEFFEKTE

BLENDENFLECKE

Der Renderfilter > Beleuchtungseffekte bietet drei Lichtarten an: Punkt, Spot und Gerichtet. Die Ausrichtung des Lichtes wird im Dokument über den Punkt in der Mitte und den Greifpunkten vorgenommen. Zahlreiche Regler, wie etwa zum Umgebungslicht, zur Lichtfarbe und zur Oberfläche, unterstützen die Lichtsetzung.

Der Renderfilter > Blendenflecke simuliert Lichtbrechungen im Objektiv. Über die Helligkeit wird die Lichtintensität gesteuert. Über die Objektivart wird die Form und Farbe variiert. Den Mittelpunkt des Blendenflecks legen Sie über einen Klick in der Vorschau fest. So können Reflexionen noch verstärkt werden.

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DREI PRAKTISCHE HELFER: RAUSCHEN, ÖLFARBE, VERSETZEN Es gibt Filter, die weitaus häufiger genutzt werden, einfach weil die Ergebnisse so schnell erreicht werden können und diese eine gute Qualität zeigen. So auch diese drei praktischen Helfer. Rauschen kann alte Fotos simulieren, Ölfarbe perfekt Gemälde umsetzen und Versetzen auf Oberflächen reagieren.

RAUSCHEN HINZUFÜGEN

ÖLFARBE

VERSETZEN

Über den Filter > Rauschfilter > Rauschen hinzufügen werden Pixel zufällig verteilt. Wird Monochromatisch aktiviert, so werden diese unbunt umgesetzt. Gleichmäßig sorgt für eine feine Verteilung, Gaußsche Normalverteilung für ein gesprenkeltes Aussehen. Die Stärke regelt die Intensität.

Der Stilisierungsfilter > Ölfarbe verspricht, ein Foto in ein klassisches Ölgemälde zu verwandeln. Die Stilisierung bestimmt dabei, wie stark die Konturen geglättet werden, die Reinheit die Länge der Pinselstriche. Skalierung (Reliefhöhe) und Borstendetails werden sichtbar, sobald Beleuchtung aktiv ist.

Der Verzerrungsfilter > Versetzen benötigt eine Verschiebungsdatei zur Bearbeitung. Soll ein Logo auf ein T-Shirt inklusive der Falten aufgebracht werden, so speichern Sie das Bild im PSD-Format ab, fügen das Logo ein und wenden dann den Filter mit den Vorgaben sowie der erzeugten PSD-Datei an.

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KREATIV WEICHZEICHNEN

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

Photoshop bietet 16 Weichzeichnungsfilter an. Zahlreiche Optionen also, um Unschärfen kreativ zu erzeugen und auch zu kombinieren. In diesem Beispiel gelingt so die Simulation einer Modelllandschaft.

Miniaturen dank Weichzeichnung Ästhetische Unschärfen können schon bei der Aufnahme erwünscht sein, etwa bei ansprechenden Bokehs im Hintergrund. In Photoshop können Unschärfen verschiedener Art auch nachträglich umgesetzt werden.

MODELLBAUWELTEN: SO ERSCHAFFEN SIE DIE GEKONNTE ILLUSION

TILT-SHIFT

GAUSSSCHER WEICHZEICHNER

BEWEGUNGSUNSCHÄRFE

Gehen Sie auf Filter > Weichzeichnergalerie > Tilt-Shift und bringen Sie den Mittelpunkt an die gewünschte Position. An den Punkten der ersten Linien können Sie die Ausrichtung des Filters bestimmen. Der Miniatureffekt entsteht dank des Zusammenspiels der Schärfe mit der Unschärfe am Rand.

Kopieren Sie die Ebene über Strg+J. Nutzen Sie den Filter > Weichzeichnungsfilter > Gaußscher Weichzeichner mit einem Radius von 4 Pixeln. Ändern Sie die Füllmethode von Normal auf Weiches Licht ab und reduzieren Sie die Deckkraft auf 50 %. Härtere Kontraste und Farben verstärken nun den Effekt.

Ein weiterer prominenter Weichzeichnungsfilter ist die Bewegungsunschärfe. Das bisherige Ergebnis wird kopiert und der Filter angewendet. Der Winkel bestimmt die Ausrichtung, der Abstand die Stärke der Umsetzung. In einer Maske bestimmen Sie, wo sich die Bewegungsstreifen zeigen sollen.

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FILTER PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

Die fünf großen Filter Photoshop ordnet die Filter in verschiedenen Abteilungen. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, welche prominent für sich alleine stehen. Neben Camera Raw sind das fünf große Filter, die in keine klassische Kategorie passen und eine eigene Bedienoberfläche mitbringen.

ALLEINSTELLUNGSMERKMAL: FILTER OHNE KATEGORIEN

ADAPTIVE WEITWINKELKORREKTUR

OBJEKTIVKORREKTUR

Manche Objektive produzieren Verzerrungen, die sich leicht korrigieren lassen, so etwa mit dem Filter > Adaptive Weitwinkelkorrektur. Mit dem Con­ straint-Werkzeug ziehen Sie Linien ein, die über einen Rechtsklick darauf eine Ausrichtung ermöglichen, die horizontal, vertikal oder frei Hand erfolgt.

Eine weitere Option, um Verzerrungen eines Objektivs zu korrigieren, führt über Filter > Objektivkorrektur. Mit dem Gerade-ausrichten-Werkzeug ziehen Sie eine Linie entlang des Horizonts, wodurch das Bild gedreht wird. Wölbungen werden mit dem Verzerrung-entfernen-Werkzeug korrigiert.

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FILTERGALERIE

FLUCHTPUNKT

Drei Filter aus der Filtergalerie haben Sie schon angewendet. Die Besonderheit dieser Funktion ist, dass Sie gleichzeitig mehrere Filter der Galerie anwenden könnten. Nach der Auswahl eines Filters und dessen Einstellungen gehen Sie unten rechts auf das Icon Neue Effektebene. Jetzt kann der nächste Filter ausgewählt und eingestellt werden. Um die Reihenfolge der Anwendung zu verändern, ziehen Sie die Einträge in der Liste auf die gewünschte Position.

Der Filter > Fluchtpunkt ermöglicht das Spiel mit der Perspektive. Mit dem Ebene-erstellen-Werkzeug erzeugen Sie ein Gitternetz entlang der vorgegebenen Fluchtpunkte. Über Strg+V fügen Sie eine Grafik ein, die Sie zuvor kopiert haben. Strg+T ermöglicht die Anpassung der Größe. Mit dem Stempel-Werkzeug können Sie auch perspektivisch retuschieren. Dazu nehmen Sie wie gewohnt mit gehaltener Alt-Taste die Quelle auf, um dann im Gitternetz zu malen.

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VERFLÜSSIGEN

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Verflüssigen verschiebt Pixel, etwa mit dem Mitziehen-Werkzeug, dem Strudeloder auch dem Zusammenziehen-Werkzeug. Faszinierend ist dabei die Gesichtserkennung. Photoshop erkennt Merkmale wie Augen, Nase oder das Kinn und stellt Regler wie Augengröße, Nasenbreite, Stirn und Lächeln zur Verfügung, um die Gesichtsform schnell beeinflussen zu können. Das gelingt numerisch über die Regler oder auch direkt im Dokument über die Greifpunkte.

DANK PHOTOSHOPS FILTERGALERIE WERDEN AUS NORMALEN AUFNAHMEN SCHNELL UND EINFACH KLEINE KUNSTWERKE.

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DIRK METZMACHER, PHOTOSHOP-PROFI

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PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT RETUSCHIEREN

RETUSCHEWERKZEUGE

Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

Während der Kopierstempel Bildstellen im Original übernimmt, können die Werkzeuge Bereichsreparatur-Pinsel, das Ausbessern-Werkzeug und der Reparatur-Pinsel zusätzlich die Umgebung miteinbeziehen und Farben und Schattierungen angleichen.

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Das Ausgangsmaterial zum Nachvollziehen des Workshops finden Sie zum Download unter www.digitalphoto.de/heft.


RETUSCHIEREN PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

Grundlagen: Photoshop einfach erklärt

Stempeln & retuschieren Photoshop erlaubt es uns, eine optimierte Version der Realität zu erzeugen. So lassen sich mit den Werkzeugen zur Retusche leicht kleine Makel und unerwünschte Bildelemente entfernen.

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ie Fotografie ist oft spontan und muss mit den Begebenheiten leben, die vor Ort zu sehen waren. In der Nachbearbeitung aber müssen Sie nicht alle Makel akzeptieren. Lag auf der Wiese etwa ein Stück Papier, das Ihnen während der Aufnahme nicht aufgefallen ist, so lässt sich dieses digital leicht entfernen. Auch unerwünschte Blendenflecke können Sie herausrechnen lassen. Dazu bietet Ihnen Photoshop gleich fünf leistungsstarke Werkzeuge an.

Werkzeuge zur Retusche Der Kopierstempel kann Bildbereiche von einer Stelle zur anderen kopieren. So ist es leicht möglich, vorhandene Strukturen aufzugreifen und Bildobjekte abzudecken. Spiegelungen, Drehungen oder selbst perspektivische Korrekturen sind damit möglich. Weiter gehen die Reparatur-Werkzeuge, die zusätzlich die Beleuchtung, Transparenz und Schattierung der aufgenommenen Bereiche an die zu reparierenden oder zu ersetzenden Stellen anpassen. Viele Möglichkeiten also, um aus einem schönen Motiv eine he­rausragende Aufnahme entstehen zu lassen, ganz ohne störende Bild­ elemente. Oftmals können Sie dabei auf eigenen Ebenen arbeiten und das Original unberührt lassen. So ist die Nachbearbeitung der abgedeckten Stellen ein Kinderspiel und weitere Funktionen, wie etwa Masken oder Photoshops Korrekturen, können eingesetzt werden. 

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IN PHOTOSHOP IST ES LEICHT MÖGLICH, VORHANDENE STRUKTUREN AUFZUGREIFEN UND OBJEKTE ABZUDECKEN.

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DIRK METZMACHER, PHOTOSHOP-PROFI

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Allein der Kopierstempel erlaubt schon weitreichende Retuschen. So können Bildbereiche kopiert und auf Wunsch gleichzeitig skaliert oder auch gedreht werden. Unerwünschte Bildelemente lassen sich so überdecken, ohne den Charakter des Fotos zu beeinflussen.

Kopierstempel zur Retusche Der Kopierstempel bietet zahlreiche Optionen zur Retusche und zum kreativen Übermalen mit vorhandenem Bildmaterial. Und er ist eines der wenigen Werkzeuge, das ein eigenes Bedienfeld anbietet.

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO VERWENDEN SIE DEN KOPIERSTEMPEL RICHTIG

WERKZEUG EINSTELLEN

KOPIERQUELLE DEFINIEREN

BEREICHE ÜBERMALEN

Aktivieren Sie den Kopierstempel und legen Sie über einen Rechtsklick im Dokument die Pinselgröße und Härte fest. Auch die Art der Pinselspitze können Sie wählen, wobei sich eine runde Standardvorlage bewährt hat. In der Optionsleiste stellen Sie bei Bedarf noch den Modus und die Deckkraft ein.

Halten Sie die Alt-Taste gedrückt und klicken Sie den Bereich in einem geöffneten Dokument an (es muss also nicht zwingend dasselbe Dokument sein), den Sie als Quelle zum Kopieren nutzen möchten. Damit haben Sie den Anfangspunkt definiert, von dem das Kopieren startet und sich mitbewegt.

Bei der Retusche malen Sie über die gewünschten Bildbereiche, ohne die Alt-Taste zu halten. Statt einer Farbe nutzt Photoshop nun den Bereich, der als Quelle festgelegt wurde, zum Übermalen. Mit dem ersten Kopieren haben Sie den Abstand und Winkel zur Kopierquelle festgelegt.

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Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

PIXEL-GENAU KOPIEREN


RETUSCHIEREN PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

Mehr Optionen im Bedienfeld Nur wenige Werkzeuge haben eigene Bedienfelder, so etwa das Textwerkzeug oder der Pinsel. Auch der Kopierstempel ist da eine Ausnahme. Über den Menüpunkt Fenster rufen Sie die Kopierquelle auf – die Schaltzentrale für den Stempel. Hier warten verschiedene Einstellungsmöglichkeiten.

RETUSCHE VERFEINERN: WEITERE OPTIONEN NUTZEN

KOPIERQUELLEN FESTLEGEN

VERHALTEN DER QUELLE

Im Bedienfeld Kopierquelle aktivieren Sie eine der Kopierquellen-Schaltflächen und definieren dann mit gedrückter Alt-Taste eine Quelle. Aktivieren Sie bei Bedarf weitere der Schaltflächen, um mehrere Quellen zu speichern. So können Sie auf Knopfdruck bis zu fünf Kopierquellen zur Retusche einsetzen.

Um die Pixel der Quelle zu skalieren oder zu drehen, ändern Sie die Werte der Breite, Höhe und Drehung ab. Der Versatz bestimmt über den X- und Y-Wert, wie der Abstand und Winkel zu Kopierquelle definiert sind. Diese Werte werden automatisch angegeben, sobald Sie die Quelle gesetzt haben.

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WEITERE OPTIONEN

AUF EINER EIGENEN EBENE

Als Standard ist Überlagerung anzeigen aktiviert. So wird der Bereich, der kopiert wird, innerhalb der Werkzeugspitze abgebildet. Sie haben die Option, diese Überlagerung über die Deckkraft mehr oder weniger stark auszublenden oder beim Einzeichnen ganz auszuschalten über Automatisch ausblenden.

Sehr hilfreich ist die Retusche auf einer eigenen Ebene. Diese erstellen Sie etwa über Umschalt+Strg+N. Ist der Kopierstempel aktiv, so wählen Sie bei Aufnehm. in der Optionsleiste Alle Ebenen aus oder Aktuelle und darunter, um die Daten von der aktiven und der sichtbaren Ebene darunter aufzunehmen.

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PERSPEKTIVISCH STEMPELN Sie haben gelernt, dass Photoshop bei aktivem Kopierstempel die Quelle kopiert und diese auf Wunsch im Original einsetzt. Auf diesem Weg sind aber noch keine perspektivischen Retuschen möglich. Doch ein Filter bietet Ihnen diese Option und bringt sogar noch einen eigenen Kopierstempel mit: der Filter Fluchtpunkt.

PERSPEKTIVE FESTLEGEN

KOPIERQUELLE DEFINIEREN

PERSPEKTIVISCH RETUSCHIEREN

Öffnen Sie über das Menü Filter > Fluchtpunkt. Mit dem schon aktiven Ebene-erstellen-Werkzeug bilden Sie für Photoshop die gewünschte Perspektive ab. Klicken Sie dazu viermal in das Dokument, um die Fluchtpunkte zu definieren. Ein blaues Gitternetz zeigt die so definierte Fläche an (s. Straße in Screenshot).

Aktivieren Sie den Kopierstempel und legen Sie mit gehaltener Alt-Taste die Quelle fest. Um diese besser sehen zu können, blenden Sie das Gitternetz über Strg+H aus. Durchmesser, Härte und Deckkraft stellen Sie am oberen Rand des Dialogfensters ein. Aktivieren Sie bei Bedarf Reparieren.

Malen Sie nun wie auch zuvor ohne gehaltene Alt-Taste über die Bereiche, die Sie retuschieren möchten. Sie werden bemerken, dass Photoshop die kopierten Pixel in die definierte Perspektive setzt. Das geklonte Bildmaterial wird entlang der Fluchtpunkte verkleinert oder vergrößert.

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Nicht immer können Sie ungestört fotografieren. Ist es ein öffentlicher Platz, so teilen Sie sich den Ort mit zahlreichen anderen Menschen. In der Nachbearbeitung lassen sich diese schnell herausrechnen und spurlos entfernen.

Der Bereichsreparatur-Pinsel Mit dem Bereichsreparatur-Pinsel markieren Sie das Bildelement, das entfernt werden soll. Photoshop nutzt dann das Pixelmaterial aus der Umgebung, um Struktur und Helligkeitswerte zu übernehmen.

BEREICHE REPARIEREN: SO KLAPPT DIE PERFEKTE RETUSCHE DURCH MARKIEREN

WERKZEUG EINSTELLEN

BEREICH RETUSCHIEREN

ERGEBNIS OPTIMIEREN

Nehmen Sie den Bereichsreparatur-Pinsel aus der Werkzeugleiste zur Hand, und wählen Sie aus der Optionsleiste die gewünschte Pinselgröße aus. Inhaltsbasiert ist aktiviert, um die Auswahl nahtlos zu füllen. Struktur erstellen als Alternative erhält die Farben und passt nur die Struktur an.

Möchten Sie Pixel aller sichtbaren Ebenen nutzen, so aktivieren Sie in der Optionsleiste Alle Ebenen aufnehmen. Markieren Sie dann auf einer neuen Ebene, erstellt über Umschalt+Strg+N, die Bildbereiche, die Sie herausretuschieren möchten. Photoshop zeigt diese mit einer grauen Fläche an.

Sobald Sie die Maustaste lösen, berechnet Photoshop die Inhalte aus der Umgebung ein. Oft sind mehrere Markierungen nötig. Auch ist es hilfreich, die letzten Strukturen mit dem Kopierstempel nachzubessern, besonders an Stellen, an denen der Bereichsreparatur-Pinsel an seine Grenzen stößt.

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Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metztmacher

ELEMENTE ENTFERNEN


RETUSCHIEREN PHOTOSHOP EINFACH ERKLÄRT

Weitere Optionen Neben dem BereichsreparaturPinsel gibt es weitere RetuscheWerkzeuge zu entdecken, etwa den Reparatur-Pinsel, das Ausbessern-Werkzeug oder das Inhaltsbasiert-verschiebenWerkzeug. Alle basieren auf ähnlichen Berechnungen, verhalten sich in der Anwendung aber recht unterschiedlich.

GEZIELTE RETUSCHE: AUSBESSERN, REPARIEREN, VERSCHIEBEN

REPARATUR-PINSEL EINSTELLEN

RETUSCHE MIT REPARATUR-PINSEL

In der Optionsleiste stellen Sie die Pinselgröße und bei Bedarf den Modus ein. Die Quelle wird genau wie bei dem Kopierstempel bei gehaltener Alt-Taste aus einem Dokument aufgenommen. Sie könnten alternativ aber auch ein Muster einsetzen. Dazu erscheint ein weiterer Button in der Optionsleiste zur Auswahl.

Erstellen Sie eine neue Ebene und aktivieren Sie in der Optionsleiste Alle Ebenen. Klicken Sie bei gehaltener Alt-Taste in das Dokument, um die Quelle zu definieren und malen Sie dann über die zu retuschierende Stelle. Nehmen Sie immer wieder neue Quellen auf und passen Sie die Pinselgröße entsprechend an.

INHALTSBASIERT-VERSCHIEBEN-WERKZEUG

BEREICHE KOPIEREN

Mit diesem Werkzeug retuschieren Sie das Bildelement nicht heraus, sondern passen dessen Position an. Erstellen Sie dazu eine grobe Auswahl um das Objekt und verschieben Sie es an die gewünschte Stelle. Bevor Sie die neue Position über die Eingabetaste bestätigen, können Sie über die Greifpunkte an den Seiten noch die Größe und die Drehung anpassen. Nach dem Bestätigen ersetzt Photoshop die Inhalte an der alten Position und fügt das Element an der neuen ein.

Unterstützend können Sie folgenden Trick nutzen: Wählen Sie mit dem LassoWerkzeug Bereiche aus dem Dokument aus, kopieren Sie diese über Strg+J auf eine eigene Ebene und passen Sie die Größe über Bearbeiten > Inhaltsbasiert skalieren an. Spendieren Sie der Ebene über das Ebenenbedienfeld und den Button Ebenenmaske hinzufügen eine Maske und malen Sie mit dem Pinsel und schwarzer Farbe über den Rand. Positionieren Sie diese Kopie zum Abdecken.

THEMENÜBERBLICK Weitere Grundlagen-Artikel aus der Serie „Photoshop einfach erklärt“ finden Sie auch in kommenden Ausgaben der DigitalPHOTO!

AUSBESSERN-WERKZEUG Mit dem Ausbessern-Werkzeug wählen Sie im Dokument einen Bereich wie von dem Lasso-Werkzeug gewohnt aus, um eine Auswahl um das zu retuschierende Objekt zu erstellen. Wie auch bei den anderen Auswahl-Werkzeugen können Sie über die Optionsleiste bestimmen, ob Sie von der Auswahl Bereiche subtrahieren wollen oder diese noch vergrößern möchten. Ziehen Sie die Auswahl dann durch Anklicken und Ziehen über eine passende Struktur zum Auffüllen.

Schärfen (DigitalPHOTO 11/2018) Pinsel (DigitalPHOTO 12/2018) Camera Raw (DigitalPHOTO 01/2019) Dodge & Burn (DigitalPHOTO 02/2019) Schatten malen (DigitalPHOTO 03/2019) Sie finden alle Ausgaben wie gewohnt am Kiosk oder in unserem Online-Shop: www.falkemedia-shop.de.

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LEICHT GEMACHT PORTRÄT-RETUSCHE

Makellos: Holen Sie das Beste aus Ihren Porträts heraus

Natürliche Beauty-Retusche Genießen Sie die sommerliche Atmosphäre eines Outdoorshootings und verleihen Sie Ihrem Lieblingsbild in Photoshop auf natürliche Weise den letzten Schliff. Heike Herden zeigt, wie es geht.

Fotografin und Autorin

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsmaterial auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 60 Minuten Software Photoshop CC

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ie Porträtfotografie gehört eindeutig zu den beliebtesten fotografischen Disziplinen. Egal, ob die Kinder, der Partner oder ein professionelles Model: Alle wollen möglichst vorteilhaft auf den fertigen Aufnahmen aussehen. Doch oft stören genau an diesem Tag kleine Hautunreinheiten oder unschöne Augenringe das Gesamtbild. Wir zeigen Ihnen in diesem Work-

trauen Sie sich einfach mal öfter an Ihre Porträts heran – Ihre Models und auch Sie werden begeistert sein!

Weniger ist manchmal mehr! Doch Achtung: Sommersprossen zum Beispiel sind wunderschön, auch wenn die Träger das oft etwas anders sehen. Diese restlos zu entfernen, würde schnell unnatürlich wirken. Wenn Sie sich dennoch an die Sommersprossen Ihres Models heranwagen wollen, sollten Sie diese lediglich abschwächen oder alternativ nicht noch zusätzlich betonen. Von einer perfekten, sommersprossenlosen Haut bei solchen wunderschönen Merkmalen raten wir jedoch stark ab. Allgemein ist eine zu starke Retusche der Haut oft einfach zu viel des Guten. Entfernen Sie also lieber gründlich Kleinigkeiten, als zum Beispiel die Haut viel zu glatt zu zeichnen. Schließlich haben Sie ja einen Menschen mit Charakter fotografiert und keine Puppe. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der natürlichen Beauty-Retusche! 

MAKING-OF: PORTRÄTS IM URLAUB FOTOGRAFIEREN BEI NATÜRLICHEM LICHT Endlich Urlaub! Das bedeutet für die meisten wohl Sonne und Strand. Eigentlich der perfekte Rahmen, um ein paar tolle Porträts und Beautyaufnahmen von einem Model oder einem Familienmitglied zu machen. Wären da bloß nicht die ganzen anderen Menschen, die genau am selben Ort auch ihren Urlaub

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genießen wollen. Überfüllte Strände und unruhige Hintergründe können große Hürden sein, um an paradiesischen Orten tolle Porträts zu machen. Ein guter Tipp ist es, den unruhigen Hintergrund unscharf verschwimmen zu lassen. So sieht man zwar noch die Umgebung, in der das Bild aufgenommen wurde – wie in unserem Beispielbild unten rechts – aber Menschen wie beispielsweise ein Angler, Schwimmer oder Jogger verschwinden dezent. Hierzu eignet sich zur Umsetzung das Fotografieren mit einer sehr offenen Blende und mit lichtstarken Objektiven und langen Brennweiten. Doch nicht immer reicht das aus, um die perfekte Urlaubsstimmung einzufangen und unruhige Hintergründe – wie in unserem Beispielbild unten links – verschwinden zu lassen.

Da hilft dann nur noch eins: Suchen Sie sich einen ruhigeren Hintergrund, der trotzdem die Charakteristik der Gegend zeigt. Bei diesem Porträt eignete sich die felsige Böschung perfekt. Diese leuchtete im mediterranen Orange-Gelb und unterstrich so sogar noch wunderbar die Haarfarbe des Models: Urlaub pur, ohne definierten Hintergrund. Ein weiteres Problem bei einem spontanen Shooting sind oft die Lichtverhältnisse. Hier hilft ein einfacher Trick, wenn keine Reflektoren oder Lichter zur Verfügung stehen: Fotografieren Sie nicht bei Sonnenhöchststand, sondern erst, wenn die Sonne tiefer steht und platzieren Sie Ihr Model im Gegenlicht. Denn so streift die Sonne die Haare des Models, das Gesicht bleibt aber von unschönen Schatten verschont und wird gleichmäßig weich vom Umgebungslicht ausgeleuchtet. Das so entstehende Haarlicht vermittelt Sommer pur und der leuchtende Hintergrund macht klar: was für ein traumhaftes Porträt!

Fotos und Bildbearbeitung: Heike Herden; Texte: Heike Herden, Nicole Lorenzen

HEIKE HERDEN

shop, wie Sie diese ganz sanft in Photoshop entfernen und so kleinere Makel blitzschnell optimieren. Dabei zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, was alles möglich ist, und nicht, was Sie auf jeden Fall umsetzen müssen. Denn eine natürliche Beautyretusche muss nicht immer so gründlich wie bei unserem Bild durchgeführt werden. Oft reichen schon kleinere Ausbesserungen, um das Model zum Strahlen zu bringen – auf dem Bild und vor Freude über das Ergebnis. Eine Porträtretusche bietet nämlich nicht nur die Möglichkeit, Hautunreinheiten oder lästige Fältchen auszubügeln, sondern ermöglicht es auch, durch gezieltes Aufhellen und Abdunkeln Augen, Lippen oder Wangenknochen zu betonen. Auch kleine Härchen, die ins Gesicht geflogen sind, störende Bildelemente wie Logos auf der Bekleidung oder Personen im Hintergrund sind mit Photoshop innerhalb von Sekunden eliminiert. Oft verändern Kleinigkeiten den gesamten Look des Bildes und machen aus einem gewöhnlichen Por­trät ein Porträt mit Wow-Effekt. Also


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LEICHT GEMACHT PORTRÄT-RETUSCHE SCHRITT FÜR SCHRITT: SO RETUSCHIEREN SIE IHRE PORTRÄTS GANZ NATÜRLICH

WEISSABGLEICH UND BELICHTUNG

KONTRAST, LICHTER UND TIEFEN ANPASSEN

Öffnen Sie Ihre RAW-Aufnahme zunächst in Camera Raw, um sie für die Bearbeitung in Photoshop vorzubereiten. Setzen Sie als Erstes in den Grundeinstellungen den Wert für Farbtemperatur auf 4750 und erhöhen Sie den FarbtonWert auf +2. Ihr Bild wird so leicht ins Warme, Rötliche getaucht. Erhöhen Sie die Belichtung auf etwa +0,05, um das Bild aufzuhellen. Achten Sie darauf, dass die hellen Stellen im Gesicht nicht an Struktur verlieren, da sie sonst zu hell werden.

Unser Bild sehnt sich nach Kontrast! Erhöhen Sie deshalb den Kontrast-Wert auf das Maximum. Um das Ausbrennen in hellen Bereichen des Bildes zu verhindern, reduzieren Sie die Lichter auf einen Wert von -61. Im Gegenzug hellen Sie nun die Tiefen auf. Ziehen Sie dazu den Tiefen-Regler weit nach rechts, bis zu einem Wert von +73. So stellen Sie das Gleichgewicht in hellen und dunklen Bildbereichen wieder her, erhöhen aber gleichzeitig die Kontraste im gesamten Bild.

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SCHWARZ UND KLARHEIT

DYNAMIK UND SÄTTIGUNG

BILD NACHSCHÄRFEN

Hellen Sie auch die Schwarztöne mit einem Wert von +28 leicht auf. So erhalten dunkle Bereiche im Bild wieder mehr Struktur. Erhöhen Sie im Gegenzug auch die Klarheit. Nutzen Sie dazu einen niedrigen Wert von +13. Achtung: Ein zu hoher Wert für die Klarheit sorgt schnell für eine unschöne Haut.

Um die Farben im Bild zusätzlich zu verstärken, ohne dass der Effekt direkt künstlich wirkt, empfiehlt es sich, die Dynamik anzuheben und im Gegenzug die Sättigung leicht zu reduzieren. Wählen Sie dazu für Dynamik einen Wert von +41 und für Sättigung einen niedrigen Wert von -3.

Durch den Küstenwind und die Verwendung von langen Brennweiten kann es schon mal zu leichten Unschärfen im Bild kommen. Schärfen Sie deshalb Ihr Bild unter dem Reiter Details nach. Verwenden Sie dazu für Betrag einen Wert von etwa 100 und wählen Sie einen Radius um 2,5.

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PROFI-TIPPS ZUR PORTRÄTRETUSCHE

LICHTSTIMMUNG DURCH TEILTONUNG VERÄNDERN

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Die Stimmung in einem Bild wird nicht nur durch das Motiv, sondern vor allem auch durch das Licht und dessen Farbe in den Lichtern und Tiefen beeinflusst. Um die Stimmung im Bild also zu optimieren und einen schönen sonnigen Look zu erzeugen, ist es sehr hilfreich, die Farben der Lichter und 90

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Tiefen einfach anzupassen. Wechseln Sie dazu zunächst zum Reiter Teiltonung. Beginnen Sie mit den Lichtern. Wählen Sie für diese einen gelben, warmen und natürlichen Farbton aus. Wir wählten einen Wert von 51. Erhöhen Sie jetzt die Sättigung für diesen Effekt auf einen Wert von 12.

Fotos, Texte und Bildbearbeitung: Heike Herden

>> Weniger ist mehr: Beweisen Sie Fingerspitzengefühl! Kleinste Ungenauigkeiten lassen ein Gesicht unnatürlich wirken. >> Arbeiten Sie bei der Retusche immer auf einer Kopie Ihres Ausgangsbildes, damit das Original unberührt bleibt.

>> Befreien Sie beim Glätten der Haut Bereiche wie die Augen mithilfe von Maske und Pinsel von diesem Effekt.

>> Strahlende Augen sind ein Blickfang – Sie benötigen besondere Aufmerksamkeit.


Begleitmaterial auf der Heft-DVD

PORTRÄT-RETUSCHE LEICHT GEMACHT

TEILTONUNG DER TIEFEN

VIGNETTE ERZEUGEN

Wechseln Sie nun zu den Tiefen. Um einen Farbkontrast zu den Lichtern zu erzeugen, wählen Sie hier einen kühlen Farbton aus. Wir haben uns für ein Blau mit dem Wert von 236 entschieden. Erhöhen Sie hier vorsichtig und leicht die Sättigung auf 12. Eine zu hohe Sättigung kann zu unschönen lila-bläulichen Verfärbungen führen, sehr gerne auch unter den Augen. Dies kann schnell wie starke Augenringe aussehen. Wenn Sie mit Ihrer Teiltonung noch nicht zufrieden sind, können Sie mit dem Regler Abgleich noch etwas experimentieren.

Verpassen Sie dem Bild nun eine leichte Vignette. Das bedeutet, dass die Außenbereiche des Bildes leicht abgedunkelt werden, um den Blick des Betrachters auf unser hübsches Model zu lenken. Unter dem Reiter Effekte finden Sie dazu die Vignette-Einstellungen (Stärke -9). Wählen Sie jetzt den Reiter Kalibrierung an. Hier können Sie noch weiter an den Farben im Bild drehen. Verfärben Sie die Tiefen leicht mit einem Wert von -9. Passen Sie auch den Primärwert Rot leicht an. Verwenden Sie hier für Farbton einen niedrigen Wert von +3.

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IN PHOTOSHOP ÖFFNEN

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Wenn Sie mit der Bearbeitung in Camera Raw zufrieden sind, wird es Zeit, mit der Retusche zu beginnen. Klicken Sie dazu auf Bild öffnen, um Ihr Bild im optimierten Zustand in Photoshop bearbeiten zu können. Um nun loslegen zu können, müssen Sie zunächst eine wichtige Vorbereitung treffen: Duplizieren Sie Ihre Hintergrund­ebene, indem Sie diese im Ebenenfenster anwählen und dann Strg+J drücken. Ihre Ebene wird nun kopiert. Arbeiten Sie ab jetzt nur auf dieser Ebene. So können Sie jederzeit zum Original zurückkehren, oder auch nur Teile des Originals mit einer Maske wieder einblenden. Wenn Sie möchten, können Sie mit einem Doppelklick auf den Ebenennamen diesen ändern, um besser den Überblick zu behalten.

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BEARBEITEN SIE NIEMALS DIE HINTERGRUNDEBENE! DUPLIZIEREN SIE DIESE IM ERSTEN SCHRITT UND ARBEITEN SIE IMMER NUR AUF DER KOPIE.

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HEIKE HERDEN, FOTOGRAFIN UND PHOTOSHOP-PROFI

GROBE HAUTUNREINHEITEN ENTFERNEN

ENTFERNEN VON STÖRENDEN ELEMENTEN

Beginnen Sie mit der Hautretusche. Arbeiten Sie dabei auf Ihrer neuen Ebene. Wählen Sie den Bereichsreparatur-Pinsel aus der linken Werkzeugleiste und entfernen Sie mit diesem zunächst grobe Unreinheiten, Pickel oder andere störende Elemente. Malen Sie dazu mit einer möglichst kleinen Pinselspitze über die entsprechenden Hautstellen. Photoshop berechnet nun automatisch aus den umliegenden Pixeln eine neue Hautstruktur für diesen Bereich.

Entfernen Sie nun störende Bildelemente. Das können zum Beispiel Personen im Hintergrund sein, oder wie hier ein Logo auf dem T-Shirt. Verwenden Sie dazu am einfachsten das Ausbessern-Werkzeug. Dieses finden Sie ebenfalls in der linken Werkzeugleiste. Ziehen Sie mit diesem einen geschlossenen, engen Kreis um das Objekt, welches Sie entfernen wollen. Eine Auswahl ­entsteht. Ziehen Sie diese nun auf einen Bereich, der das Objekt ersetzen soll.

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LEICHT GEMACHT PORTRÄT-RETUSCHE

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BEARBEITEN SIE NUR DIE HAARSTELLEN, DIE IHNEN DIREKT INS AUGE SPRINGEN. ZU VIEL DES GUTEN WIRKT HIER SCHNELL UNNATÜRLICH!

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HEIKE HERDEN, FOTOGRAFIN UND PHOTOSHOP-PROFI

HAARE GLÄTTEN UND ENTWIRREN

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Vor allem bei einem windigen Fotoshooting, wie hier am Meer, lässt es sich nicht vermeiden, dass die Haare unseres Models ein wenig durcheinander kommen. Das kann sehr natürlich wirken, deshalb ist es nicht ratsam, die Haare komplett zu überarbeiten. Zoomen Sie aus dem Bild hinaus und betrachten Sie es. Welche Haarstellen fallen Ihnen

sofort negativ ins Auge? Diese, in diesem Fall hellen Bildstellen, sowie Haare, die ins Gesicht ragen, entfernen Sie am besten. Hierzu benutzen wir wieder den Bereichsreparatur-Pinsel mit einer möglichst kleinen Pinselspitze, um wenig umliegendes Haar mit zu markieren. Zoomen Sie immer wieder auf 100 % he­raus und suchen Sie sich neue Haarstellen.

KLEINERE FÄLTCHEN ENTFERNEN

GROSSFLÄCHIGE FALTENBEREICHE OPTIMIEREN

Um das Gesicht des Models weiter auf die fertige Hautretusche vorzubereiten, entfernen Sie möglichst alle kleinen, störenden Falten, aber bitte keine Lachfalten – sonst wirkt Ihr Model unnatürlich! Arbeiten Sie hier immer mit der Hautrichtung der Falten und nie dagegen. Verwenden Sie hier am besten zunächst wieder den Bereichreparatur-Pinsel, wenn Sie nur kleine Falten entfernen wollen. Um großflächig zu arbeiten, gehen Sie weiter zum nächsten Schritt.

Sie können Falten auch großflächiger entfernen und so gleichzeitig auch eventuelle Augenringe etwas abschwächen. Verwenden Sie dazu das Ausbessern-Werkzeug. Umranden Sie den Bereich der Falten möglichst eng und suchen Sie sich wieder einen anderen Bildbereich, der diesen optimal ersetzen könnte. Ganz wichtig hierbei: Achten Sie auf den Lauf und die Struktur der Haut, und wählen Sie zum Ausbessern sehr ähnliche Bereiche im Gesicht.

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HOCHPASS-FILTER ANWENDEN

HAUT WEICHZEICHNEN

EBENENMASKE

Fügen Sie über Strg+Umschalt+Alt+E alle Ebenen auf einer neuen Ebene zusammen. Duplizieren Sie diese dann mit Strg+J. Invertieren Sie jetzt die neue Ebene mit Strg+I und wenden Sie auf dieser Filter > Sonstige Filter > Hochpass bei einem Radius von etwa 2,3 Pixeln an. Bestätigen Sie mit Ok.

Stellen Sie den Ebenenmodus der Ebene aus Schritt 15 auf Strahlendes Licht, um diese mit der darunterliegenden zu verrechnen. Gehen Sie anschließend zu Filter > Weichzeichnungsfilter > Gaußscher Weichzeichner und legen Sie hier einen Radius von 3,5 Pixeln fest.

Fügen Sie der Ebene nun eine Ebenenmaske hinzu, indem Sie auf das Maskensymbol am Fuße des Ebenenfensters klicken. Wählen Sie die Maske an und invertieren Sie diese (Strg+I). Malen Sie jetzt mit einem weichen, weißen Pinsel die Weichzeichnung nur auf der Haut zurück ins Bild.

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Fotos, Texte und Bildbearbeitung: Heike Herden

PORTRÄT-RETUSCHE LEICHT GEMACHT

BILDBEREICHE ABDUNKELN

VORBEREITUNG FÜR DODGE & BURN

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Legen Sie im ersten Schritt eine neue leere Ebene an, indem Sie auf das Symbol für Neue Ebene erstellen am Fuße des Ebenenfensters klicken. Füllen Sie diese neue Ebene dann mit grauer Farbe. Am einfachsten geht dies über Bearbeiten > Fläche füllen mit 50 % grauer Farbe. Stellen Sie den Ebenenmodus im Ebenenfenster anschließend auf Weiches Licht.

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Nehmen Sie nun einen Pinsel mit einer weichen Spitze zur Hand. Wählen Sie als Farbe Schwarz aus und reduzieren Sie die Deckkraft des Pinsels auf 13 %. Fahren Sie nun vorsichtig mit dem Pinsel über alle Haut- und Bildbereiche, die Sie abdunkeln wollen. So können Sie das Gesicht des Models etwas nachformen und zum Beispiel die Wangenknochen herausarbeiten. Malen Sie mehrfach über die Augenbrauen, damit diese schön dunkel werden.

BILDBEREICHE AUFHELLEN

BILDLOOK MIT COLOR EFEX PRO HINZUFÜGEN

Behalten Sie die Pinseleinstellungen bei und wechseln Sie lediglich zur Farbe Weiß. Malen Sie über alle Bildbereiche, die aufgehellt werden sollen. Welche Stellen wir bearbeitet haben, können Sie anhand des Screenshots erkennen. Wie Sie sehen, haben wir die Augen betont und dem Gesicht etwas mehr Tiefe verliehen, indem wir die Nasenflügel und die Außenbereiche des Gesichtes abgedunkelt haben. Die Lippen erhalten durch das Aufhellen mehr Volumen.

Sind Sie mit der Retusche Ihres Porträts zufrieden, fügen Sie wieder alle Ebenen zu einer neuen Ebene zusammen (Strg+Umschalt+Alt+E). Nun ist es Zeit für einen schönen Bildlook. Wir haben dazu die Software Color Efex Pro verwendet. Unter nikcollection.dxo.com/de/color-efex-pro können Sie eine kostenlose 30-Tage-Testversion herunterladen und diese als Plug-in in Photoshop verwenden. Hier kamen die Filter Cross Balance, Ink und Draken Lighten Center zum Einsatz.

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TIPP

SCHÄRFEN UND ABSPEICHERN

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Im letzten Schritt sollte das Bild nachgeschärft werden. Duplizieren Sie dazu Ihre letzte Ebene mit Strg+J und setzen Sie diese in den Ebenenmodus Weiches Licht. Rufen Sie den Hochpassfilter auf und wenden Sie diesen mit einem geringen Radius von etwa 1 Pixel an. So schärfen Sie feine

Details im Bild. Fügen Sie als letzten Schritt wieder alle Ebene zu einer zusammen (Strg+Umschalt+Alt+E). Speichern Sie Ihr Bild am besten im PSD-Format ab, um es jederzeit wieder bearbeiten zu können. Alternativ wählen Sie einfach JPEG und speichern Ihr Bild wie gewohnt am gewünschten Ort ab.

NIK COLLECTION DxO hat im Oktober 2017 die beliebte Nik Collection, die aus sieben Desktop-Plug-ins für Adobe Light­room und Photoshop besteht, von Google übernommen. Im Gegensatz zu Google, das die Entwicklung und den Support der Software eingestellt hat, hat DxO die Weiterentwicklung der Nik Collection wieder vorangetrieben. Die Plugins sind nun im Paket für 69 Euro erhältlich, eine kostenfreie 30-Tage-Testversion steht ebenfalls zur Verfügung. https://bit.ly/2Bllqno.

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LEICHT GEMACHT PHOTOSHOP-EFFEKT

Starker PS-Effekt: So kombinieren Sie zwei Ausgangsbilder

Schnelles Composing mit Ebenen und Masken SEBASTIAN HOFFMANN Fotograf & Instagram-User

In diesem Workshop zeigt Ihnen Sebastian Hoffmann, wie Sie mit grundlegenden Kenntnissen von Ebenen und Masken in nur wenigen Schritten ein auffälliges Composing erstellen können.

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO KOMBINIEREN SIE ZWEI FOTOS MITEINANDER

VORDER- UND HINTERGRUNDFARBE EBENEN ANORDNEN

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Importieren Sie zunächst das Foto des Hintergrunds und im Anschluss das Foto des Models in Photoshop, sodass das Foto ohne Model als Hintergrundebene angeordnet wird. Das Foto mit Model bildet dann die Vordergrundebene.

2

Wählen Sie die Vordergrundebene aus, und klicken Sie auf das Symbol Ebenenmaske hinzufügen. Achten Sie darauf, dass die Vordergrundfarbe Weiß und die Hintergrundfarbe Schwarz ist. Dies erreichen Sie durch das Drücken der Taste D, mit der Sie die Farben auf Weiß und Schwarz stellen, mit der Taste X tauschen Sie Vorder- und Hintergrundfarbe.

DER PINSEL KOMMT ZUM EINSATZ

3

Klicken Sie die Maske an, wählen Sie einen weichen Pinsel, setzen Sie die Vordergrundfarbe auf Schwarz und malen Sie auf der Maske, um ein paar „Zaunkästchen“ freizulegen. Variieren Sie die Pinselgröße, sodass Sie akkurat arbeiten können. Sollten Sie sich vermalt und zu viel entfernt haben, ändern Sie die Vordergrundfarbe auf Weiß, um diese Bereiche auf der Vordergrund-Ebene wieder ins Bild zu malen.

MACHEN SIE MIT! Wenn Sie mir Ihr selbsterstelltes Bild gerne persönlich zeigen möchten, dann verlinken Sie mich doch einfach bei Instagram (@seb__hof) auf Ihrem Bild oder schicken Sie mir es per Privatnachricht. Ich würde mich sehr freuen und bin gespannt auf Ihre tollen Bilder! Viel Spaß beim Ausprobieren.

AUSWAHL DER „ZAUNKÄSTCHEN“

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Generell sind Ihrer Kreativität hier keine Grenzen gesetzt, jedoch sollten Sie darauf achten, dass markante Stellen des Gesichts wie Mund, Nase und mindestens ein Auge sichtbar sind, da das Composing sonst an Ausdruck verliert. Die „Zaunkästchen“, die unbearbeitet bleiben, sollten einen zusammenhängenden Verlauf ergeben, um das Auge des Betrachters zu lenken. 94

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ZUSCHNEIDEN DES COMPOSINGS

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Wählen Sie das Freistellungs-Werkzeug aus, und versuchen Sie nach Möglichkeit das Composing symmetrisch zu beschneiden, damit die Symmetrie der „Zaunkästchen“ unterstützt wird. 


Begleitmaterial auf der Heft-DVD

PHOTOSHOP-EFFEKT LEICHT GEMACHT

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsmaterial auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 30 Minuten Software Photoshop CC

Texte und Fotos: Sebastian Hoffmann (Instagram: seb__hof)

Set-Aufbau und Shooting

Es ist immer vorteilhaft, die Morgen- oder Abendsonne zu nutzen, da das Gesicht dann natürlich ausgeleuchtet wird. Um Schatten im Gesicht zu vermeiden, empfehle ich Ihnen einen Diffuser einzusetzen. Ein unscharfer Hintergrund (Bokeh) ent-

steht durch den Einsatz einer Festbrennweite bei einer offenen Blende von ca. 1.8. Dies lässt den Blick des Betrachters direkt auf das Model fallen, welches das Hauptaugenmerk sein soll. Insgesamt werden zwei Fotos aufgenommen und anschließend in Photoshop übereinander gelegt: ein Foto mit dem Model und ein Foto ohne das Model. Damit Sie später den gewünschten Effekt erzielen, müssen beide Fotos aus derselben Perspektive geschossen werden. Hierzu

benötigen Sie ein Stativ. Bei Maschendrahtzäunen empfehle ich Ihnen, das Model so anzuweisen, dass es nur leicht den Zaun berührt, damit sich der Zaun nicht bewegt, denn dieser muss auf beiden Fotos identisch sein. Um das Hauptaugenmerk stärker auf das Gesicht des Models zu lenken, bilden die Arme einen angedeuteten Rahmen (Framing). Achten Sie zudem beim Fotografieren darauf, dass Mund und Nase nicht durch den Zaun getrennt werden und die Augen frei liegen.

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LEICHT GEMACHT PORTRÄTSHOOTING

Ab Seite 98 erfahren Sie, wie Sie Ihr selbst fotografiertes Porträt mit Photoshop kreativ bearbeiten können.

Fotografie-Exkurs: Das eigene Ausgangsmaterial für den nächsten Workshop

Porträtfotos mit Blitzlicht Fotografieren mit künstlichem Licht schreckt viele angehende Fotografen ab. In unserem Workshop zeigen wir Ihnen, wie Sie diese Hürde überwinden und wie leicht sich tolle Porträtaufnahmen umsetzen lassen.

JAMES PATERSON Photoshop-Experte

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ls Leser unseres Magazins wissen Sie, dass wir Ihnen zu unseren Workshops stets das passende Begleitmaterial zur Verfügung stellen, mit dem Sie unseren Schritt-für-SchrittAnleitungen besser folgen können. Auch verweisen wir regelmäßig auf Stockfotoanbieter,

bei denen Sie Material für Ihren nächsten Workshop finden. Doch wäre es nicht auch mal schön, sein eigenes Ausgangsmaterial zu verwenden? Mit unserem kurzen Ausflug in die Welt der Fotografie wollen wir Sie ein wenig dazu motivieren, es auszuprobieren. Für unseren Porträtworkshop haben wir ein Einsteiger-Studioblitzkit, das Elinchrom D-Lite (ab ca. 170 Euro), verwendet. Im Vergleich zu aufsteckbaren Systemblitzen bieten Studioblitzgeräte einige Vorteile: Sie ermöglichen eine größere Kontrolle über die Belichtung, sie sind viel leistungsstärker, das heißt,

Sie können auch mit den niedrigsten ISO-Werten Ihrer Kamera fotografieren, und zusätzlich gibt Ihnen die Steuerung der Blitzintensität die volle Kontrolle über die Schärfentiefe, sodass Sie bestimmte Elemente in kreativer Unschärfe verschwimmen lassen. Zudem beeinflussen Sie mit damit die Lichtqualität. So können Sie entscheiden, ob das Blitzlicht mit Hilfe von verschiedenen Aufsätzen direkt und hart oder doch zerstreut und weich einfallen, ob es einen breiten oder schmalen Lichtstrahl bilden und vor allem aus welchem Winkel es Ihr Motiv erreichen soll.

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO FOTOGRAFIEREN SIE EIN PORTRÄTFOTO

BLITZE VORBEREITEN

LICHTINTENSITÄT ANPASSEN

LICHTFORMER ANWENDEN

Das typische Heimstudio-Blitzkit besteht aus zwei Studioblitzköpfen, Lampenstativen sowie Softboxen oder Schirmen als Lichtformer. Der eine Blitz wird per Synchronisationskabel oder Funkfernauslöser von Ihrer Kamera ausgelöst. Beim zweiten Blitz schalten Sie den Slave-Modus im Menü an, sodass er vom Licht des ersten Blitzes ausgelöst wird.

Bei Studioblitzen können Sie Ihre Lichtintensität stufenweise justieren. Unsere Elinchrom-Blitzköpfe bieten eine Abstufung von 2 bis 6. Dabei verdoppelt jede Zahl die Lichtstärke – von ein Sechszehntel (Stufe 2) bis volle Stärke (Stufe 6). Zusätzlich können Sie z. B. auch die Entfernung zwischen Lichtquelle und Model verkleinern, um die Lichtstärke zu steigern.

Studioblitze werden mit verschiedenen Lichtformern und Zubehörteilen (hier einer Softbox und einem Schirm) mitgeliefert, mit denen Sie die Lichtqualität und -ausbreitung steuern. Um die Auswirkung der beiden Kompaktblitzgeräte im Voraus zu testen, schalten Sie das Modelllicht an. Das ist eine Konstantleuchte neben der Blitzleuchte im Blitzkopf.

BELICHTUNG AUSWÄHLEN

HAUPT- UND FÜLLLICHT EINSTELLEN FÜR HIGH-KEY-LOOK AUSLEUCHTEN

Fotografieren Sie im manuellen Modus (M) und mit einem niedrigen ISO-Wert (hier: ISO 100), einer Belichtungszeit von 1/200s bzw. 1/250s (je nach Kameramodell variiert die Blitzsynchronisationszeit) und einer Blende von f/8. Schießen Sie ein Testfoto. Wenn es zu hell ist, verkleinern Sie die Blitzstärke, entfernen Sie leicht die Lichtquelle vom Model oder schließen Sie die Blende.

Bei diesem Bild leuchtet die primäre Lichtquelle mit der Softbox (das Hauptlicht) das Modelgesicht leicht von oben aus. Schalten Sie diese an, und stellen Sie die passende Belichtung ein. Nun schalten Sie den zweiten Blitz (Ihr Fülllicht) – mit einem Schirm ausgestattet und hier frontal und leicht von unten positioniert – an und den ersten aus, um eine um 1 bis 2 EVs unterbelichtete Aufnahme zu erzielen.

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Für einen strahlenden High-Key-Bildlook (s. Foto rechts) leuchten Sie das Modelgesicht mit der Softbox schräg von oben links aus. Richten Sie das Fülllicht (den Blitz mit dem Schirm) von rechts zum weißen Hintergrund hin. Dieser sollte eine höhere Lichtintensität als die Softbox aufweisen, sodass der Hintergrund leuchtend erscheint. Sein Licht sorgt auch für einen schönen Lichtstreifen auf der Wange. 


Bei unserem Shooting kommen eine Softbox und ein Schirm zum Einsatz. Beide machen das Blitzlicht weicher. Nichtsdestotrotz unterscheidet sich der Look des einfallenden Lichts, wie in unserem Beispielbild hier zu sehen ist: Die rechte Gesichtshälfte (links im Foto) wird mit einer Softbox ausgeleuchtet, die Schatten sind tiefer. Das Licht fällt deutich weicher und weniger gerichtet auf das Modell. Von links (rechts im Bild) kommt das stärkere Licht des Schirmblitzes. Die breite, runde Oberfläche füllt die Schatten auf.

Fotos & Texte: James Paterson/Future Publishing; Übersetzung: Ana Barzakova

SOFTBOX ODER SCHIRM ALS DIFFUSOR NUTZEN?


Begleitmaterial auf der Heft-DVD

LEICHT GEMACHT ABSTRAKTES PORTRÄT

Stilmix: Typografie und Fotografie kombinieren

Abstrakte Porträteffekte Typo- und Fotografie sind meist ein gutes Team. Werden beide miteinander kombiniert, entstehen meist spannende Effekte – wie in unserem Workshop.

JAMES PATERSON Photoshop-Experte

A

uf den Seiten 94 und 95 haben Sie bereits erfahren, wie Sie Ihr eigenes Ausgangsmaterial für ein Porträtprojekt in Photoshop fotografieren. Daran wollen wir nun anknüpfen und Ihnen zeigen, wie Sie diesem Porträt nun einen typografischen Effekt verleihen. Falls Sie kein eigenes Porträt fotografiert haben, können Sie diesen Effekt natürlich auch mit unserem Ausgangsbild ausprobieren. Dieses finden Sie wie gewohnt auf der beigelegten Heft-DVD. Lernen Sie nun in diesem Workshop, wie Sie mit Hilfe von Ebenenstilen, Schnittmasken und Ebenengruppen einen tollen Texteffekt kreieren. Aus der Palette der Ebenenstile wird in unse-

rem Workshop der beliebte Schlagschatten zum Einsatz kommen. Aber nicht wie gewohnt, um Text vom Hintergrund abzuheben – hier wird er anderweitig zum Einsatz kommen. Dabei hilfreich zur Seite stehen wird uns die Schnittmaske. Diese können Sie jeder Ebene hinzufügen und so dafür sorgen, dass diese anders mit den darunter liegenden Ebenen interagiert. Haben Sie einer Ebene eine Schnittmaske hinzugefügt, sind von dieser nur noch Bereiche sichtbar, die die Ebene darunter ihr vorgibt. Designer verwenden diese Funktion häufig, um ein Bild auf einen Text oder eine Form zu beschränken. Auch wir werden uns diese Tatsache gleich zu Nutze machen und noch einen Schritt weitergehen. Wir werden den Text verbergen, sodass nur noch der Schlagschatten zu sehen sein wird. Dies erreichen wir, indem wir den Wert für Fläche in allen Text-Ebenen auf 0 % setzen. Wir wünschen nun viel Spaß beim Mitmachen!

PROJEKT-INFOS Material Zeitaufwand Software

Ausgangsbild auf der Heft-DVD ca. 40 Minuten Photoshop CC

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO KOMBINIEREN SIE FOTOGRAFIE MIT TYPOGRAFIE ZU EINEM ABSTRAKTEN LOOK

SCHREIBEN SIE DEN ERSTEN BUCHSTABEN ERSTELLEN SIE EIN NEUES DOKUMENT

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Öffnen Sie Photoshop CC, und gehen Sie zu Datei > Neu. Wählen Sie eine entsprechende Größe aus, wir entschieden uns für A4 im Hochformat, stellen Sie den Hintergrundinhalt auf die Farbe Weiß, und bestätigen Sie mit Erstellen.

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Nehmen Sie das horizontale Text-Werkzeug aus der Werkzeugleiste (1) zur Hand, und legen Sie in der Optionsleiste Schriftgröße und -Art fest (2). Wir entschieden uns für die Schriftart Sathu bei einer Größe etwa 200 pt. Die Farbe spielt keine wichtige Rolle, wir wählten einen Rotton (3). Klicken Sie in Ihr Dokument, und schreiben Sie einen Buchstaben. Dann bestätigen Sie mit einem Klick auf den Haken in der Optionsleiste (4).


Fotos und Texte: James Paterson; Ăœbersetzung: Nicole Lorenzen


LEICHT GEMACHT ABSTRAKTES PORTRÄT

3

Klicken Sie auf das FX-Symbol am Fuße der Ebenen-Palette, und wählen Sie den Schlagschatten. Jetzt öffnet sich das Dialogfenster Ebenenstil. Setzen Sie die Füllmethode auf Multiplizieren, Deckkraft auf 30 % und die Farbe auf Schwarz. Passen Sie den Schatten nun mit den Reglern Abstand, Überfüllen und Größe Ihren Bedürfnissen an (hier: Abstand: 17, Überfüllen: 6 und Größe: 13). Experimentieren Sie ruhig ein wenig. Dann bestätigen Sie mit OK.

BUCHSTABEN KOPIEREN

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Wählen Sie eine Buchstaben-Ebene an, halten Sie Strg+Alt gedrückt, und ziehen Sie den Buchstaben auf Ihrem Dokument nach oben oder zur Seite, um einen Kopie zu erstellen. Doppelklicken Sie nun in die Ebenenminiatur der Buchstaben-Kopie-Ebene, um das Text-Werkzeug erneut zu aktivieren, und schreiben Sie einen anderen Buchaben. Wiederholen Sie diesen Vorgang etwa 30mal, schreiben Sie immer wieder neue Buchstaben. Rücken Sie diese mit dem Verschieben-Werkzeug an die richtige Position. Gruppen Sie die Buchstaben-Ebenen (s. Tipp).

DAS PORTRÄT EINFÜGEN

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Wählen Sie die Hintergrund-Ebene an, und drücken Sie Strg+I, um diese zu invertieren. Der Hintergrund ist nun Schwarz. Gehen Sie zu Datei > Platzieren und Einbetten, navigieren Sie zu Ihrem Porträt, und bestätigen Sie mit Platzieren. Passen Sie die Größe des Porträts über die Anfasser des Rahmens so an, dass es das gesamte A4-Format Ihres Dokuments füllt. Halten Sie dabei Umschalt gedrückt, um das Dokument proportional zu füllen. Doppelklicken Sie, um zu bestätigen. Ziehen Sie die Porträt-Ebene nun ganz nach oben in der Ebenen-Palette – außer- und oberhalb der Gruppe. Klicken Sie nun mit der rechten Maustaste auf die Porträt-Ebene, und wählen Sie Schnittmaske erstellen. Ihr Bild sollte nun in etwa so aussehen, wie im Screenshot zu sehen.

TIPP

EBENEN GRUPPIEREN Um den besseren Überblick über Ihre Ebenen zu bewahren oder auch um einen Effekt gezielt auf mehreren Ebenen anzuwenden, empfiehlt es sich, diese zu gruppieren. Halten Sie dazu die Umschalt-Taste gedrückt, wählen Sie die Ebenen aus, die Sie gruppieren möchten und drücken Sie Strg+G, um die Ebenen in einer Gruppe anzuordnen.

SCHLAGSCHATTEN SICHTBAR MACHEN

DAS BILD ZUSAMMENSETZEN

Öffnen Sie die Gruppe, halten Sie die Umschalt-Taste gedrückt, wählen Sie die letzte und die erste Ebene an, um erneut alle Ebenen auszuwählen. Nun ziehen Sie den Regler für Fläche (1) auf den Wert von 0 %. So bleiben nur noch die Schlagschatten der Buchstaben sichtbar. Drücken Sie, während alle Ebenen noch ausgewählt sind, Strg+G, um eine neue Gruppe innerhalb der alten Gruppe zu erstellen.

Drücken Sie Strg+J, um die Gruppe zu duplizieren, dann drücken Sie Strg+T, um den Transformationsrahmen aufzurufen. Ziehen Sie nun den gesamten Inhalt der Gruppe über die Anfasser zu einer gewünschten Größe auf und/oder verschieben Sie sie. Um den Effekt zu verstärken, duplizieren Sie diese Gruppe mehrfach, und platzieren Sie die Elemente so im Bild, bis Sie zufrieden sind. 

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Fotos und Texte: James Paterson; Übersetzung: Nicole Lorenzen

FÜGEN SIE EINEN SCHATTEN HINZU


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LEICHT GEMACHT FOTOS KOMBINIEREN

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsmaterial auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 90 Minuten Software Photoshop CC

Photoshop-Power: Fotos kombinieren

Drei Bilder, eine Geschichte DIRK METZMACHER Photoshop-Künstler

Nach einer Freistellung wird ein Porträt so bearbeitet, dass eine Silhouette entsteht. Diese erhält zwei weitere Aufnahmen als Füllung. So erzählt die Kombination eine weitaus größere Geschichte: der Boxer im Training, der mit seinem Herzen schon beim nächsten Kampf ist. 102

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD

FOTOS KOMBINIEREN LEICHT GEMACHT

Fotos: Fotos: Adobe Stock; Texte, Bildbearbeitung und Screenshots: Dirk Metzmacher

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO ÜBERBLENDEN SIE GEKONNT DAS BILDMATERIAL

SCHATTENRISS

SCHWARZE BEREICHE

KONTUR FREISTELLEN I

Für diesen Effekt benötigen Sie eine Schattenrissaufnahme vor weißem Hintergrund. Öffnen Sie dazu das Ausgangsbild, und gehen Sie im Menü zu Ebene > Neue Einstellungsebene > Schwarzweiß. Klicken Sie mit dem Werkzeug des Bedienfelds in das Bild und ziehen Sie den Mauszeiger zur rechten Seite, um das Model noch weiter abzudunkeln.

Erstellen Sie eine Neue Einstellungsebene > Tonwertkorrektur. Geben Sie für den schwarzen Wert 20 ein, für den mittleren Ton 0,65 und für den weißen Regler 255. Es folgt eine neue Ebene über Strg+Umschalt+N, auf der Sie mit Schwarz als Vordergrundfarbe und dem Pinsel über alle Bereiche malen, die jetzt noch zu helle Stellen zeigen.

Wechseln Sie von der Ebenen- in die Kanäleansicht. Klicken Sie mit gehaltener Strg-Taste auf die Maskenminiatur des RGB-Kanals. Eine Auswahl wird geladen. Gehen Sie zurück in die Ebenenansicht, und klicken Sie die Hintergrundebene doppelt an. So wird diese in eine normale Ebene umgewandelt. Wählen Sie alle Ebenen bei gedrückter Strg-Taste an.

KONTUR FREISTELLEN II

FORM KOLORIEREN

BILDMATERIAL INTEGRIEREN

Es folgt das Tastenkürzel Strg+G zum Gruppieren. Unten im Ebenenbedienfeld klicken Sie die Schaltfläche Ebenenmaske hinzufügen bei gehaltener Alt-Taste an. Erstellen Sie eine neue Ebene über Strg+Umschalt+N, füllen Sie diese mit weißer Farbe (Umschalt+F5), und ziehen Sie die Ebene unterhalb der Gruppe. So erhalten Sie wieder eine weiße Basis.

Gehen Sie auf Ebene > Neue Füllebene > Farbfläche, und geben Sie die Farbe #770033 (RGB 119, 0, 51) ein. Stellen Sie die Füllmethode von Normal auf Negativ multiplizieren um. Über einen Doppelklick auf die Ebenenminiatur kann im Dialog-Fenster der Farbton genauer definiert werden. Die Farbe sollte nicht zu hell und nicht zu dunkel erscheinen.

Zwei Aufnahmen werden oberhalb der Kontur eingefügt: das Foto eines Kampfes und die Komposition zweier Fäuste. Falls Ihre Aufnahmen zu flach wirken, so nutzen Sie den Filter > Camera RAWFilter und erhöhen den Regler Klarheit. Ändern Sie die Füllmethode auf Negativ multiplizieren. Für einen weichen Übergang nutzen Sie Masken.

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TIPP

GLITZER EINFÜGEN

FEINHEITEN

Fügen Sie eine Textur mit einem Glitter-Effekt ein. Die Füllmethode stellen Sie auf Weiches Licht. Eine Ebene mit Bokeh folgt, um an den Beinen einen Abschluss zu bilden. Die Füllmethode steht auf Negativ multiplizieren. Zur Unterstützung habe ich auf einer weiteren Ebene mit weißer Vordergrundfarbe und dem Pinsel den Übergang optimiert.

Drücken Sie Strg+Umschalt+N und stellen Sie den Modus auf Ineinanderkopieren um. Aktivieren Sie Mit neutraler Farbe füllen (50 % Grau). Gehen Sie auf Filter > Rauschfilter > Rauschen hinzufügen, mit Gaußsche Normalverteilung und Monochromatisch. Aktivieren Sie eine Neue Einstellungsebene > Tonwertkorrektur, und klicken Sie auf Auto. 

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GEGENLICHTAUFNAHMEN ERZEUGEN Gegenlichtaufnahmen können Sie auch komplett in Photoshop simulieren. Stellen Sie das Model dazu zunächst komplett frei, und aktivieren Sie den Ebenenstil > Farbüberlagerung mit schwarzer Farbe. Zwar bleiben so innerhalb der Silhouette keine Linien bestehen, die Konturen nachzeichnen, doch werden Sie auch damit ähnliche Ergebnisse erreichen.

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ALTERNATIVE VERSION Wenn Ihnen dieser Workshop so viel Spaß gemacht hat wie mir, dann greifen Sie doch mal auf die beiden anderen Gesichtsausdrücke zurück, die Sie auf der Heft-DVD finden. Auch eine ernste oder etwas grimmige Mimik kann eine gute Vorlage sein.

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsmaterial auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 120 Minuten Software Photoshop CC

Fotos, Texte und Screenshots: Gabor Richter; Model: Marko Bogdanovic

LEICHT GEMACHT COMIC-STYLE


Begleitmaterial auf der Heft-DVD

COMIC-STYLE LEICHT GEMACHT

Comic-Style: So erstellen Sie aus einem Foto ein Comic-Motiv

Witziger Porträtlook Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es wäre, wenn Sie eine Comic-Figur wären? Wäre es nicht wunderbar, einmal abzutauchen und für einen Moment in die Rolle einer Comic-Figur zu schlüpfen und gar der Schöpfer einer solchen zu sein? In diesem Workshop zeige ich Ihnen, wie Sie so eine Figur mit Photoshop erstellen.

GABOR RICHTER Fotograf und Bildbearbeiter

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n diesem Workshop möchte ich Ihnen Schritt für Schritt zeigen, wie mein Comic-StyleMotiv „Kalte Jahreszeit“ entstanden ist. Dafür benötigen Sie zunächst die RAW-Dateien meines Ausgangsmaterials, die Sie auf der beiliegenden Heft-DVD finden. Jeder Arbeitsschritt sollte mit Sorgfalt ausgeführt werden und führt schlussendlich zu einem Ergebnis, wie Sie es auf der

linken Seite sehen können. Selbstverständlich können Sie die einzelnen vorgestellten Techniken auch für andere Zwecke umsetzen. Wenn Sie lieber Ihre eigenen Porträts umsetzen möchtet, dann können Sie das natürlich sehr gerne machen. Aber jetzt möchte ich Ihnen viel Spaß mit diesem Workshop und bei der Umsetzung dieses Motivs wünschen.

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO VERWANDELN SIE EIN PORTRÄT IN EINE WITZIGE KARIKATUR

RAW-ENTWICKLUNG

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Öffnen Sie für den Kopf die Datei GR_Kopf_4541.DNG und für den Körper die Datei GR_ Body_473.DNG in Camera Raw. Wir starten mit dem Kopf und erhöhen in den Grundeinstellungen (1) die Belichtung auf 0,15. Um das Ganze grafischer zu gestalten, werden die Regler der Lichter auf –55 und die Tiefen auf +58 geschoben. Die Dynamik wird auf +32 positioniert, damit das Bild noch farb­intensiver wird. Für den Feinschliff können wir im Reiter HSL/Graustufen die Farben individuell anpassen. Hier konzentrieren wir uns erst einmal auf die Hauttöne. Im Reiter Sättigung (2) setzen Sie die Orangetöne auf +15, die Gelbtöne, welche überwiegend für den Pullover sind, schieben wir auf +39. Im Reiter Luminanz (3) setzen wir die Gelbtöne auf +14. Damit die Rottöne im Gesicht noch intensiver werden, verschiebe ich hier die Luminanz auf +10. Wenn wir diese Einstellungen auch auf unsere zweite Datei des Körpers übernommen haben, öffnen wir die Bilder anschließend beide in Photoshop.

BILDER POSITIONIEREN

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In diesem Schritt geht es darum, Körper und Kopf für die spätere Montage zu positionieren. Zu Beginn sollten sich beide entwickelten RAW-Bilder in einer Photoshop Datei befinden und der Kopf auf der obersten Ebene liegen. Um bei der Platzierung dem Kopf mehr Spielraum zu gewähren, müssen wir die Arbeitsfläche erweitern. Dazu klicken wir die Ebene an, wählen das FreistellungsWerkzeug aus und vergrößern die Fläche. Dabei halten wir Umschaltund linke Maus-Taste gedrückt und ziehen die linke und rechte Ecke proportional nach oben. Mit dem Verschieben-Werkzeug positionieren wir den Kopf so lange, bis er auf dem Hals aufsitzt. Dann fügen wir der Kopf-Ebene eine Maske hinzu und maskieren mit dem Pinsel sowie schwarzer Vordergrundfarbe den Bereich um den Hals aus. 1/2019

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NASE VERGRÖSSERN

MUND UND KINN VERGRÖSSERN

Bevor wir die Form des Gesichts verändern, werden wir zunächst Nase und Kinn vergrößern. Dazu wählen wir die Kopf-Ebene an und ziehen mit dem Auswahlellipse-Werkzeug eine großzügige Auswahl um die Nase herum auf. Mit Strg+J kopieren wir die Nase auf eine neue Ebene. Um das Ganze zu transformieren, also in der Größe anzupassen, drücken wir Strg+T, halten dann die UmschaltTaste gedrückt und vergrößern die Nase nach Belieben.

Schritt 3 wiederholen wir nun für Mund und Kinn, dann verschieben wir beide nach unten, damit noch ausreichend Raum für die Nase bleibt (1). Jetzt wollen wir die Gesichtsteile verschmelzen. Hierfür müssen wir auf jeder Ebene eine Maske anlegen und einen weichen Pinsel mit schwarzer Vordergrundfarbe bei 100 % Deckkraft anwenden, um die harten Übergänge auszublenden (2). Dann fügen wir alle Ebenen, die zum Kopf gehören, in eine Gruppe namens „Form“.

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KOPF VERFLÜSSIGEN

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Blenden Sie die Körper-Ebene aus, gehen Sie auf die Gruppe „Kopf“, und drücken Sie Strg+Umschalt+Alt+E, um alle sichtbaren Ebenen auf einer neuen Ebene zusammenzufassen. Benennen Sie die Ebene „Form“, und wenden Sie Filter > Verflüssigen an. Hier gibt es keine Regeln, achten Sie nur darauf, dass Sie nicht zu viel verformen, damit Ihr Motiv nicht zu sehr verpixelt und die Schärfe nicht verloren geht. Mit dem Mitziehen-Werkzeug (1) können Sie Kopfform, Nase, Augenbrauen und Zähne beliebig verändern. Tipp: Mit dem Fixierungsmaske-Werkzeug (2) können Sie Bereiche wie die Augen maskieren, damit diese beim Verflüssigen nicht verändert werden. Bestätigen Sie mit OK. Damit Sie den Überblick über die weiteren Schritte behalten, sollten Sie eine neue Gruppe namens „Kopf“ erstellen. Ziehen Sie nun die Gruppe „Form“ in die Gruppe „Kopf“.

KÖRPER VERFLÜSSIGEN

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Dieser Vorgang gleicht dem Schritt zuvor. Erstellen Sie zunächst eine Gruppe mit der Bezeichnung „Körper“, in der sich nochmals eine Gruppe „Form“ befindet. Duplizieren Sie die Ebene Körper mit Strg+J, und verflüssigen Sie die oberste Ebene. Achten Sie beim Verflüssigen darauf, dass die obere Hälfte des Körpers sehr schmal wirkt, denn genau so wirkt das Bildergebnis am besten. Schieben Sie den Körper zusammen, und strecken Sie ihn richtig nach oben, ohne Rücksicht auf den Kopf zu nehmen – dieser wird später nicht benutzt.

FREISTELLEN Um Kopf und Körper optimal freistellen zu können, werden wir das Zeichenstift-Werkzeug mit der Option Pfad benutzen. Starten Sie mit dem Kopf, und setzen Sie einzelne Pfadpunkte an der Kontur he­rum. Die Kontur darf ruhig sehr scharfkantig sein, einzelne Barthaare oder Flusen der Mütze müssen nicht beachtet werden. Sobald Sie den Pfad geschlossen haben, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Arbeitsfläche und wählen Auswahl erstellen. Zum Ab­­schluss klicken Sie auf die Kopf-Gruppe in der Ebenen-Palette und wenden jetzt eine Maske auf die Gruppe an. Nun sollte der Kopf vom Hintergrund getrennt sein. Da wir jetzt noch einen Körper haben, wiederholen Sie diesen Schritt eins zu eins. 106

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MASKE VERBESSERN

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Um die Auswahl des Kopfs zu verbessern, blenden Sie die Körper-Gruppe aus und klicken mit gedrückter Umschalt-Taste auf die Maske des Kopfs, um diese auszublenden. Achten Sie darauf, dass Sie sich auf der obersten Gruppe befinden, und drücken Sie Strg+Umschalt+Alt+E. Ziehen Sie die Maske des Kopfs auf die oberste, neue Ebene, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Maske, und wählen Sie Auswählen und maskieren (1). Wählen Sie im linken Menü das Kante-verbessernPinsel-Werkzeug aus, und fahren Sie an der äußeren Kante entlang, um verloren gegangene Barthaare und Flusen zurückzugewinnen. Tipp: Fahren Sie nicht an der Wange entlang, da dies für ein unsauberes Ergebnis sorgt. Bestätigen Sie mit OK (2). Ziehen Sie die Ebenenmaske zurück auf die Gruppe, und löschen Sie die oberste Ebene (3). Wiederholen Sie die Schritte auch für den Körper.

Fotos, Texte und Screenshots: Gabor Richter; Model: Marko Bogdanovic

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COMIC-STYLE LEICHT GEMACHT

DODGE-AND-BURN FÜR MEHR PLASTIZITÄT HINTERGRUND ERSTELLEN

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Damit unsere Figur nicht im Verlorenen steht, erhält sie einen Hintergrund. Dafür benötigen wir eine Gruppe, diese nennen wir „Hintergrund“ und positionieren sie in der Ebenen-Palette ganz unten. Erstellen Sie eine Einstellungsebene Verlaufsfüllung mit Winkel = –90°. Bei der Auswahl der Farbe habe ich mich für ein kühles Blau (#00a4e8) und Weiß (#ffffff) entschieden (1). Für den Schnee erstellen Sie eine Farbfläche-Einstellungsebene mit der Farbe Weiß. Aktivieren Sie die Maske, und wählen Sie Filter > Rauschfilter > Rauschen hinzufügen. Wählen Sie dort den höchsten Wert von 400 % aus (2).

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Nun wollen wir die Figur plastischer gestalten. Erstellen Sie jeweils für die Kopf- und Körper-Gruppe eine neue Gruppe, mit der Bezeichnung „Dodge and Burn“. Dazu halten Sie die Alt-Taste gedrückt und klicken auf das Neue-Ebene-Symbol am Fuße der Ebenen-Palette. Setzen Sie im Dialogfenster die Füllmethode auf Weiches Licht und aktivieren „Mit neutraler Farbe...“. Malen Sie nun im Wechsel mit schwarzer und weißer Vordergrundfarbe Lichter und Schatten auf den Kopf und den Körper. Verwenden Sie eine beliebige Pinselgröße mit einer Härte von 0 % bei einer Deckkraft zwischen 3 % und 5 %. Malen Sie mit Schwarz über die Bereiche, die dunkler, und mit Weiß über die Bereiche, die heller werden sollen. Dieser Vorgang benötigt etwas Übung und Geduld.

WINTERLICHE FARBGEBUNG

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Die Farben im Bild entsprechen noch nicht wirklich einer winterlichen Stimmung. Um hier nachzuhelfen, wählen Sie den Bereich aus, der umgefärbt werden soll. Verwenden Sie dazu den Pinsel, klicken Sie unten in der Werkzeugleiste auf Im Maskierungsmodus bearbeiten, und erstellen Sie eine grobe Auswahl der Mütze. Zum Beenden drücken Sie die Q-Taste. Jetzt haben wir eine Auswahl der Mütze. Erstellen Sie eine Einstellungsebene Farbton/Sättigung. Hier geht es darum, die Referenz-Farbe der Mütze zu bestimmen. Dafür aktivieren Sie das Hand-Symbol und klicken mit der Pipette auf eine gut gesättigte Stelle der Mütze. Nun können Sie den Farbton verändern und, falls gewünscht, Helligkeit und Sättigung anpassen. Nutzen Sie diese Vorgehensweise auch, um andere Kleidungsstücke zu färben, wie z. B. die Nase roter zu machen oder die Zähne zu weißen.

STREIFLICHTER

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Streiflichter können selbstverständlich mit fotografiert werden. Falls das nicht passiert ist, können wir diese schönen Highlights aber auch selbst dazumalen. Zuerst benötigen Sie eine Einstellungsebene Farbfüllung mit der Farbe Weiß, der Füllmethode Linear abw. (Add.) und einer Deckkraft von 40–60 %. Jetzt invertieren Sie die dazugehörige Maske mit Strg+I. An dieser Stelle ist wieder unser Feingefühl gefragt. Dafür wählen Sie einen weißen Pinsel mit einer Deckkraft von ca. 7 %. Nun fahren Sie fein säuberlich an den Konturen entlang, genau dort, wo Sie das Streiflicht gerne haben möchten. Je öfter Sie über eine Stelle drübermalen, desto intensiver wird dieser Effekt.

FINALER FEINSCHLIFF

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KALTE LICHTSTIMMUNG

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Um eine kühlere Stimmung zu erzeugen, erstellen wir eine Einstellungsebene Farbfläche mit dem Farbwert #2bb7c0 (Füllmethode Farbe) (1). Der Effekt funktioniert schon ganz gut, allerdings würde ich ihn nur auf ein paar Teilbereiche anwenden. Invertieren Sie daher die Maske, wählen Sie einen weißen, weichen Pinsel mit einer Deckkraft von ca. 5 %, und malen Sie an den Gesichtskonturen ein paar frostige Glanzstellen hinein (2).

Wenn Sie am Ende Ihrer Comic-Retusche angekommen sind, sollten Sie am besten noch einmal eine Nacht darüber schlafen. Denn alle Schritte, die wir bis jetzt gemacht haben, waren nichtdestruktiv. Das bedeutet, Sie können jederzeit auf einzelne Ebenen zurückgreifen, um eventuelle Korrekturen vorzunehmen. Mit meinem Motiv bin ich ganz zufrieden. Dennoch würde ich die Person gerne im Detail noch etwas umformen, um es doch noch etwas schicker zu machen. Hierfür fassen Sie mit Strg+Umschalt+Alt+E alles auf einer neuer Ebene zusammen. Bei Bedarf können Sie mit einem Rechtsklick auf die Ebene das Ganze in ein Smartobjekt umwandeln. So können Sie jederzeit wieder zum Filter wechseln, um etwas zu korrigieren oder rückgängig zu machen, wenn Sie jetzt den Verflüssigen-Filter anwenden.  1/2019

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LEICHT GEMACHT MALERISCHER EFFEKT

So gehtʼs: Arbeiten mit Texturen, Masken und Füllmethoden

Kreativer Fingerabdruck Hier erklärt der Photoshop-Profi Dirk Metzmacher, wie Sie einen Fingerabdruck, dank kreativer Komposition mit einer Porträt-Aufnahme verschmelzen lassen.

DIRK METZMACHER Photoshop-Künstler

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u Beginn eines Composings in Photoshop stehen oftmals zahlreiche Experimente an. So dachte ich hier zunächst, dass es ausreichen würde, einen Fingerabdruck einzuscannen und diesen als Grundlage für

eine Maske zu verwenden. Doch leider weit gefehlt! Die Kombination aus einem Bild mit der typischen Linienführung der Papillarleisten zu einem einzigartigen Composing verlangt nach anderen Techniken, die zwar leicht in der Umsetzung sind, aber dennoch etwas Fleißarbeit verlangen. Wichtig ist zum einen, dass die Linien des Fingerabdrucks den Rundungen des Kopfes, der Wangen und Nase, der Augen und des Mundes folgen. Zum anderen sollten Sie bereits bei der Auswahl des Porträts dar-

auf achten, dass dieses alles andere als alltäglich wirkt. Um den besonderen Look zu unterstreichen, wird es noch vor der Umwandlung in einen Abdruck in eine Variante umgesetzt, die eher wie von Hand gemalt wirkt. Auch die Kontraste und Farben werden dabei gesteuert, sodass eine Mischung aus gesättigten und ungesättigten Bereichen entsteht. Um das nebenstehende Ergebnis zu erzielen wurden schließlich verschiedene Fingerabdrücke miteinander verrechnet.

SCHRITT FÜR SCHRITT: LEICHTER MALEFFEKT UND GROSSER TEXTURENEINSATZ

BILDMATERIAL AUSWÄHLEN

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ÖLFARBE-FILTER EINSETZEN

Dieser Effekt verlangt nach einer sehr intensiven Porträtaufnahme. Ein Charakterkopf ist hilfreich, da im Zusammenspiel mit den zahlreichen Linien der Fingerabdrücke das Gesamtbild stark aufgebrochen wird. Sprich: Es bleibt von dem Foto nicht mehr so viel übrig und der Rest muss den Bildinhalt transportieren. Neben dem Porträt benötigen Sie große Fingerabdrücke und schmutzige Texturen.

Die hier genutzte Aufnahme hat die Größe 4896 x 3264 px. Filter reagieren je nach Bildgröße anders, weshalb sich die folgenden Werte darauf beziehen. Gehen Sie auf Filter > Stilisierungsfilter > Ölfarbe, und stellen Sie die Stilsisierung auf 5, Reinheit auf 3, die Skalierung auf 6 und die Borstendetails auf 10 ein. Die Beleuchtung ist deaktiviert. Flächige Bereiche werden damit weicher umgesetzt.

DAS BILD NACHSCHÄRFEN

FARBGEBUNG DES PORTRÄTS ANPASSEN

Um der Weichzeichnung des Ölfilters etwas entgegenzusetzen, gehen Sie auf Filter > Scharfzeichnungsfilter > Unscharf maskieren. Setzen Sie den Radius auf 0,4 und den Schwellenwert auf 5 Stufen (um flächige Bereiche von der Schärfung auszunehmen). Erhöhen Sie langsam die Stärke. Achten Sie dabei besonders auf die Haare und Augen, bei denen sich die Schärfung schneller auswirkt.

Es folgt im Menü Ebene > Neue Einstellungsebene > Dynamik. Reduzieren Sie die Dynamik um –30, um allzu stark gesättigte Farben abzuschwächen. Bei der Ebene > Neue Einstellungsebene > Schwarzweiß klicken Sie auf Auto und nutzen dann die Maske der Ebene, um mit dem Pinsel und schwarzer Farbe wenige Bildbereiche wieder farbig werden zu lassen, besonders im Gesicht.

Fotos: Adobe Stock: Texte, Bildbearbeitung und Screenshots: Dirk Metzmacher

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MALERISCHER EFFEKT LEICHT GEMACHT

SPUREN HINTERLASSEN Scheinbar ist nur ein großer Abdruck zu sehen, dabei besteht das Ergebnis aus einer ganzen Collage. Letztlich wurden verschiedene Fingerabdrücke miteinander verrechnet.

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsmaterial auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 60 Minuten Software Photoshop CC


Begleitmaterial auf der Heft-DVD

TIPP

Fotos: Adobe Stock: Texte, Bildbearbeitung & Screenshots: Dirk Metzmacher

LEICHT GEMACHT MALERISCHER EFFEKT

KREATIVE HILFSMITTEL In diesem Workshop kommen neben unseren Ausgangsbildern auch Partikel-Texturen zum Einsatz (s. Schritt 15). Diese stammen von der Kreativplattform Media Militia und sind selbst für kommerzielle Projekte kostenfrei nutzbar. Stöbern Sie ein wenig auf dieser Seite, dort finden sich noch zahlreiche andere kostenfreie Grafikprodukte.

LICHT STEUERN ÜBER DODGE & BURN

MASKIERUNG VORBEREITEN

Um Bildbereiche hervorzuheben, erzeugen Sie eine neue Ebene über Strg+Umschalt+N. Stellen Sie den Modus von Normal auf Ineinanderkopieren um, und aktivieren Sie Mit neutraler Farbe füllen (50 % Grau). Nutzen Sie das Abwedler-Werkzeug, um Bereiche wie etwa die Augen zu betonen, oder den Nachbelichter, um Stellen abzudunkeln.

Ein Doppelklick auf die Hintergrundebene wandelt diese in eine normale Ebene um. Wählen Sie nun alle Ebenen bei gehaltener Umschalttaste aus, und drücken Sie Strg+G um diese zu gruppieren. Gehen Sie auf Ebene > Ebenenmaske > Alle einblenden. Unterhalb dieser Gruppe legen Sie eine weiß gefüllte Ebene als Hintergrundfläche an.

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MASKIERUNG UMSETZEN

TONWERTE OPTIMIEREN

GESICHT FORMEN

Wer sich ganz sicher ist, kann die Ebenen der Gruppe auch auf eine Ebene reduzieren (Strg+Umschalt+Alt+E). In der Maske wird mit einem weichen Pinsel bei schwarzer Vordergrundfarbe die spätere Form des Fingerabdrucks grob definiert. Auch die Stirn und der Bart wurden zum Teil ausgeblendet.

Gehen Sie auf Neue Einstellungsebene > Tonwertkorrektur, und erhöhen Sie die Schatten-Tonwertspreizung auf 30. Aktivieren Sie den Button der Schnittmaske im Eigenschaftendialog. Eine ergänzende Einstellungsebene Helligkeit/Kontrast, ebenso mit einer Schnittmaske, verstärkt die Tiefen weiter.

Erstellen Sie eine neue Ebene, und aktivieren Sie den Pinsel. Stellen Sie in der Optionsleiste die Deckkraft auf 20 % ein. Malen Sie mit schwarzer und weißer Farbe neue Schatten und Lichter ein. Mit den Einstellungsebenen wurden vorhandene Tiefen verstärkt. Jetzt folgen weitere Schatten von Hand.

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FINGERABDRUCK POSITIONIEREN

FINGERABDRUCK EINARBEITEN

Der erste Fingerabdruck wird oberhalb der rechten Wange positioniert. Achten Sie darauf, dass die Linien dem Verlauf des Gesichts folgen. Über Strg+T, für das Freie Transformieren, wird die Form in der Größe verändert und gedreht. Über Bearbeiten > Transformieren > Verformen kann sogar der Verlauf der Linien durch Klicken und Ziehen der einzelnen Felder beeinflusst werden.

Jeder Fingerabdruck erhält eine Maske, um die Struktur nur da anzeigen zu lassen, wo der entsprechende Linienverlauf passt. Stellen Sie die Füllmethode auf Ineinanderkopieren um, und reduzieren Sie die Deckkraft, bis sich die typischen Linien harmonisch in das Gesicht einfügen. Jeder Abdruck wird dazu etwas anders positioniert, verzerrt und die Deckkraft verschieden eingestellt.

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MALERISCHER EFFEKT LEICHT GEMACHT

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DER FINGERABDRUCK WURDE RECHT GROB AUF DAS PAPIER GEBRACHT, WESHALB EINIGE STELLEN VERSCHMIERT SIND.

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DIRK METZMACHER, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

FEINE UND GROBE LINIEN

FÜLLMETHODEN KOMBINIEREN

Nach und nach kommen so weitere Fingerabdrücke hinzu. In kleineren Bereichen, wie etwa an der Nase oder links und rechts daneben, sorgen feinere Linien für das Nachzeichnen. Im Haar und im Bart sind grobe Strukturen möglich. Stolze 37 Ebenen mit Fingerabdrücken wurden so umgesetzt.

Die Aufnahme des Porträts zeigt hellere und dunklere Bereiche. Da kommt es vor, dass sich ein Fingerabdruck in einem helleren Bereich nicht so leicht über den Modus Ineinanderkopieren einarbeiten lässt. Eine Kopie der Ebene im Modus Multiplizieren sorgt dann für die nötige Grundlage.

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SCHMUTZIGE STREIFEN EINARBEITEN

DRECKIGE PARTIKEL

Der Fingerabdruck wurde recht grob auf das Papier gebracht, weshalb einige Stellen verschmiert sind und auch schmutzige Streifen von wenig Rücksicht zeugen. Dieser Schmutz entsteht aus einer Textur, aus der Sie mit dem Polygonlasso-Werkzeug entweder einen Streifen oder einen Flecken auswählen und kopieren und im Dokument über die Füllmethode Multiplizieren einarbeiten.

Für weiteren Schmutz nutzen Sie feine Partikel. 25 verschiedene PartikelTexturen auf transparentem Hintergrund liegen im Particles Pack auf mediamilitia.com kostenfrei bereit (https://tinyurl.com/ycubm9kf). So können Farbspritzer und andere kleine Fehler schnell eingearbeitet werden. Um deren Farben zu steuern, aktivieren Sie Ebene > Ebenenstil > Farbüberlagerung.

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TIPP

GESICHT WEITER AUSBLENDEN

FINALE KORREKTUREN

Nachdem das Gesicht komplett mit den Linien der Fingerabdrücke nachgebildet wurde, probieren Sie, weitere Stellen des Fotos über die Maske auszublenden. So werden Bereiche heller umgesetzt, Strukturen reduziert, und es bleiben einzig die Papillarleisten sichtbar. So erscheint die Collage stärker als ein echter Fingerabdruck.

Mit dem Kürzel Strg+Umschalt+Alt+E legen Sie alle Ebenen wie reduziert auf einer neuen Ebene ab. Gehen Sie im Menü auf Bild > Auto-Farbton und Bild > AutoKontrast. Zur Schärfung nutzen Sie wieder Filter > Scharfzeichnungsfilter > Unscharf makieren (s. Schritt 3), dieses Mal mit einem Radius von 0,3 und geringerer Stärke. 

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TEXTUREN GESTALTEN Schmutzige Texturen und auch die Fingerabdrücke lassen sich leicht mit Tinte vom Stempelkissen auf Papier bringen und einscannen. Dabei sollten vor allem die Fingerabdrücke in bester Qualität digitalisiert werden, da Sie sie in vergrößerter Form über den Bildinhalten ablegen.

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DIE KREATIVSTEN PHOTOSHOP-

LOOKS SEITE 118

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KREATIVE LOOKS LEICHT GEMACHT

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SEITEN SPEZIAL

DIRK METZMACHER Photoshop-Profi

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Normale Aufnahmen werden dank Bildlooks zu kleinen Meisterwerken. Die Kombination aus bewusst eingesetzten Farbtönen, ergänzenden Bildelementen und oft auch Texturen, die mit dem Foto verrechnet werden, sorgt für faszinierende Ergebnisse. Einige der aktuellsten Bildlooks lernen Sie in diesem Beitrag kennen – von einer simulierten doppelten Belichtung über einen Wasserfarben-Look bis hin zu Low-Poly-Stil und Texturüberlagerungen. Fotos: Adobe Stock; Texte und Bildbearbeitung: Dirk Metzmacher

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD

LEICHT GEMACHT KREATIVE LOOKS

Zwei Farbtöne

SCHRITT FÜR SCHRITT: FARBSTIMMUNG

Der Duplex-Modus wird schon seit Jahrzehnten verwendet, um ein Foto auf wenige Farben zu reduzieren. Nach Bild > Modus > Graustufen folgt dabei Bild > Modus > Duplex. Über den Eintrag Art bestimmen Sie, ob zwei, drei oder vier Farben im Bild verwendet werden. Die Druckfarben legen Sie im Farbwähler über die Farbbibliotheken fest. Das so farbseparierte Bild konnte dann von nur zwei Druckplatten umgesetzt werden. Einerseits sparte das Kosten, andererseits war der Effekt auch sehr ansprechend. Heute kön-

nen solche Duotone-Looks weitaus leichter nachgebildet werden, wobei die Farben zu jederzeit editierbar bleiben und auch der Modus nicht gewechselt werden muss. Eine einzelne Einstellungsebene reicht dazu aus. Noch einen Schritt weiter geht die Simulation einer doppelten Belichtung mit zwei solcher farbreduzierten Aufnahmen. Dabei werden die Fotos eines Models in verschiedenen Posen übereinander gelegt und miteinander kreativ verrechnet. Eine einfache Technik, mit vielen Optionen.

Fotos: Adobe Stock; Texte und Bildbearbeitung: Dirk Metzmacher

Beim Duotone-Effekt wird das Bildmaterial mit nur zwei Farben nachgebildet. Diese Reduzierung sorgt für stimmungsvolle, minimalistische Umsetzungen.

BILDMATERIAL VORBEREITEN

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Die Wirkung des Effekts verstärkt sich, sobald flächige Bereiche im Bild zu sehen sind. Im Foto der Skyline war der Himmel noch zu unruhig. Zum Abdecken wählen Sie mit dem Auswahlrechteck-Werkzeug eine Stelle des Himmels aus, der etwas ruhiger ist, und gehen nach Strg+J zum Kopieren auf Bearbeiten > Inhaltsbasiert skalieren. Ziehen Sie die Kopie auseinander.

SCHWARZWEISS-UMSETZUNG

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Gehen Sie auf Ebene > Neue Einstellungsebene > Schwarzweiß. Aktivieren Sie das Werkzeug der Funktion, damit Sie im Bild klicken und ziehen können, um Bereiche anzupassen. Das Ziel ist es, die Kontraste gezielt für bestimmte Farbbereiche abzuschwächen und Schatten aufzuhellen. Auch in den dunkelsten Bereichen wirkt sich später so die Farbe aus.

VERLAUFSUMSETZUNG

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Legen Sie die gewünschten Farbtöne als Vorder- und Hintergrundfarbe fest. Dabei wählen Sie einen hellen Farbton für die Highlights und einen dunkleren Farbton für die Schattenbereiche. Mit einer Ebene > Neue Einstellungsebene > Verlaufsumsetzung sorgen Sie nun für den Duotone-Effekt. Umkehren invertiert die Farben bei falscher Darstellung. 114

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LO O K 1 DUOTONE

SCHRITT FÜR SCHRITT: MIT DIESER TECHNIK ERZEUGEN SIE DEN DOPPELTEN DUOTONE

ZWEI VERLAUFSUMSETZUNGEN

MULTIPLIZIEREN

KONTRASTE STEUERN

Öffnen Sie zwei Fotos eines Models in verschiedenen Posen. Nach Strg+A und Strg+C zum Kopieren eines Fotos wechseln Sie in das andere Dokument und drücken Strg+V zum Einfügen. Aktivieren Sie für beide Ebenen jeweils eine Verlaufsumsetzung in verschiedenen Farbtönen. Gehen Sie für beide Ebenen auf Ebene > Schnittmaske erstellen.

Die Schnittmasken sorgen dafür, dass sich die jeweils gewählten Farben nur auf die darunter liegende Ebene auswirken. Aktivieren Sie jetzt die Ebene mit dem obersten Foto, und ändern Sie dort die Füllmethode von Normal auf Multiplizieren ab. Beide Aufnahmen sollten nun sichtbar sein, dass Ergebnis ist allerdings noch etwas zu dunkel.

Gehen Sie deshalb auf Ebene > Neue Einstellungsebene > Tonwertkorrektur, und klicken Sie auf die Schaltfläche Auto. Über den Regler für die Mitteltöne können Sie die Helligkeit weiter steuern. Anschließend folgt eine Ebene > Neue Einstellungsebene > Helligkeit/Kontrast, um das Ergebnis noch deutlicher vom Hintergrund zu trennen.

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LO O K 2 WASSER FARBE

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DAMIT SICH DIE WERKZEUGSPITZE WIE VERLAUFENDE WASSERFARBE VERHÄLT, GEHEN SIE AUF FENSTER > PINSELEINSTELLUNGEN.

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DIRK METZMACHER, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

Aquarell simulieren Die Simulation eines Gemäldes, das scheinbar mit Wasserfarben umgesetzt wurde, verlangt nach einer eigenen Werkzeugspitze, etwas Filterarbeit und einem passenden Malgrund für das freigestellte Motiv.

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO ERSCHAFFEN SIE MALERISCHE MEISTERWERKE

TEXTUR IM HINTERGRUND

BILDELEMENT FREISTELLEN

Als Grundlage setzen Sie eine strukturierte Papiertextur ein. So bietet Ihnen das Dokument schon den Eindruck einer Leinwand. Haben Sie besonderes Papier zur Hand, scannen Sie es einfach ein. Da die Farbgestaltung später gezielt erfolgt, gehen Sie auf Bild > Korrekturen > Sättigung verringern.

Aktivieren Sie das Schnellauswahl-Werkzeug, und malen Sie über das Bild­ element, das Sie als Aquarell umsetzen möchten. Die Größe des Pinsels bestimmt die Feinheit der Umsetzung. Über Auswählen und maskieren in der Optionsleiste können Sie die Selektion noch verfeinern. Strg+C kopiert deren Inhalt.

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KREATIVE LOOKS LEICHT GEMACHT

ÖLFARBE ANWENDEN

BEREICHE ERWEITERN

PINSELVORGABE ERSTELLEN

Drücken Sie Strg+V zum Einfügen im Dokument mit der Papierstruktur. Strg+T für das freie Transformieren ermöglicht eine Änderung der Größe und Form. Es folgt der Filter > Stilisierungsfilter > Ölfarbe mit Stilisierung: 5, Reinheit: 3, Skalierung: 6 und Borstendetails: 10. Diese Werte sind stark abhängig von der Größe des Dokuments.

Am Rand des Bildelements soll später zwar dessen Farbe, nicht aber die Struktur zu sehen sein. Es soll den Anschein haben, dass der Künstler in der Mitte sehr fein, zum Rand hin jedoch eher grob gearbeitet hat. Aktivieren Sie dazu das Wischfinger-Werkzeug, und ziehen Sie vom Rand die Farbe Strich für Strich etwas heraus.

Noch wirkt das Bildelement eher wie ein surreales Gebilde als ein fein gemaltes Aquarell. Dazu benötigen Sie eine passende Werkzeugspitze. Diese können Sie etwa auf brusheezy.com entdecken oder mit Wasserfarben selbst malen und einscannen. Eine Auswahl und Bearbeiten > Pinselvorgabe festlegen speichert dann die Spitze ab.

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TIPP

FEINHEITEN EINER KOMPOSITION Oft kann eine Komposition mit kleinen Extras weiter aufgewertet werden. So könnten bei einem Gemälde einige Tropfen Farbe auf das Bild gekommen sein oder das Bild ist schon so alt, dass an manchen Stellen die Farbe Kratzer zeigt oder gar abblättert. Studieren Sie die Realität als Vorlage, um Ihre Kompositionen mit zahlreichen Feinheiten aufzuwerten.

WERKZEUGSPITZE OPTIMIEREN

BILDELEMENT EINZEICHNEN

Damit die Werkzeugspitze sich beim Zeichnen wie verlaufende Wasserfarbe verhält, gehen Sie auf Fenster > Pinseleinstellungen. Unter Pinselform stellen Sie den Abstand auf 60 %, unter Formeigenschaften den Größen-Jitter auf 40 %, den Winkel-Jitter auf 80 % und den Rundheit-Jitter auf 20 %. Die Streuung stellen Sie auf 45 %, die Anzahl auf 2.

Aktivieren Sie die Ebene mit dem Bildelement, das nachgezeichnet werden soll. Klicken Sie bei gehaltener Alt-Taste auf den Button Ebenenmaske hinzufügen am Fuße des Ebenenbedienfelds. Stellen Sie die Vordergrundfarbe auf Weiß, und malen Sie mit dem Pinsel und der soeben erstellten Werkzeugspitze das Element wieder ein.

BEREICHE VERSTÄRKEN

DODGE & BURN

FARBEN STEUERN

Nach diesem ersten Einzeichnen muss das Motiv noch nicht komplett sichtbar sein. Leichter ist es, die Ebene zu kopieren, die Maske der Kopie wieder mit Schwarz zu füllen, um dann eine weitere Schicht mit dem Pinsel aufzutragen. So ergeben sich ganz natürlich stärkere und schwächere Bereiche, wie es auch beim echten Malen vorkommt.

Um die Helligkeitswerte im Bild zu steuern, erstellen Sie zunächst eine neue Ebene über Strg+Umschalt+N. Stellen Sie den Modus auf Inei­ nanderkopieren, und aktivieren Sie Mit neutraler Farbe füllen (50 % Grau). Arbeiten Sie mit dem AbwedlerWerkzeug Licht und mit dem Nachbelichter Schatten ein. So betonen Sie die Formen des Gemäldes.

Die Farben des freigestellten Motivs sind zu realistisch. Um diese zu steuern, erstellen Sie eine neue Ebene und ändern dessen Füllmethode auf Farbe ab. Hier wurde mit einem Beigeton über die Mauern gemalt und mit einem weichen Blauton über das Dach und die Fenster. Die Farben sind so reduziert und wirken eher wie bei einem Gemälde.

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Texte und Bildbearbeitung: Dirk Metzmacher; Fotos: Adobe Stock

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LEICHT GEMACHT KREATIVE LOOKS

Low-Poly-Effekt Bei diesem Bildlook geht es um Polygone. Genauer: um zahlreiche Dreiecke, die mal größer, mal feiner ein Bildelement abstrahiert nachzeichnen. In Photoshop ist dazu viel Fleißarbeit gefragt. Die Technik des Effekts ist leicht umsetzbar, auch ohne große Vorkenntnisse, doch brauchen Sie hier etwas Zeit und Geduld. Die Idee des Low Poly lehnt sich an frühere 3D-Computergrafiken an, deren Form sich aus einer relativ kleinen Anzahl an Polygonen aufbauen musste, da die Hardware zu mehr nicht fähig war. Natürlich können Sie die Polygone heute mit einer beliebigen Anzahl von Seiten umsetzen, die Formen werden aber gewöhnlich in Dreiecke zerlegt.

Generell gilt: Je mehr Dreiecke in einem Motiv verwendet werden, desto detaillierter ist das Objekt, aber umso rechenintensiver ist auch die Darstellung als 3D-Grafik. Zur Simulation eines Retro-ComputerGefühls ist daher meine Empfehlung, wichtige Bereiche mit zahlreichen kleinen Dreiecken abzubilden, damit feine Strukturen bestehen bleiben (besonders Augen, Mund oder wie hier der Schnabel), eher unwichtige Bereiche mit sehr großen Dreiecken. So entsteht eine ausgewogene Darstellung.

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO ZEICHNEN SIE DREIECK AN DREIECK

MOTIV GESCHICKT AUSWÄHLEN

BILDELEMENT OPTIMIEREN

Wählen Sie das Bildelement, welches Sie nachzeichnen möchten, bewusst aus. Es sollte sehr plakativ und nicht zu groß sein und wenige Details enthalten: selbst das hier gezeigte Beispiel eines kleinen Vogels kommt schon auf über 220 Dreiecke.

Falls nötig, passen Sie die Farben noch etwas an. Immerhin wird hier eine alte Computergrafik simuliert. Der schnellste Weg zum besonderen Farblook führt über das Menü und Ebene > Neue Einstellungsebene > Color Lookup. Poppige Farben sind jetzt gefragt.

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Texte und Bildbearbeitung: Dirk Metzmacher; Fotos: Adobe Stock

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WERKZEUG VORBEREITEN

ERSTE DREIECKE

FORMEN OPTIMIEREN

Aktivieren Sie das Zeichenstift-Werkzeug aus Werkzeugleiste und Form statt Pfad oder Pixel in der Optionsleiste. Halten Sie die I-Taste gedrückt, um für einen Moment mit der Pipette eine Farbe aus dem Bereich aufzunehmen, den Sie nachzeichnen möchten. Den Aufnahme-Bereich stellen Sie größer auf 11 x 11 px im Durchschnitt ein.

Zoomen Sie mit der Lupe an einen Bereich des Bildelements näher heran, und zeichnen Sie mit dem Zeichenstift das erste Dreieck ein. Oft wird in der hohen Zoomstufe schon ersichtlich, wo sich die Dreiecke bilden müssen. Nach und nach zeichnen Sie so Dreieck an Dreieck, wobei für jeden Bereich erneut eine Farbe mit der Pipette aufgenommen wird.

Jedes Dreieck hat Seiten, an denen das nächste Dreieck angelegt werden kann, sodass sie sich eine Seite teilen. Damit größere Dreiecke entstehen können, sollten Sie diese Regel öfters auf brechen. So verhindern Sie auch den Eindruck größerer „Sterne“, die sonst schnell aus allzu gleichmäßig angelegten Dreiecken entstehen.

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LO O K 3 POLYGON E

KREATIVE LOOKS LEICHT GEMACHT

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LÜCKEN AUFFÜLLEN

HINTERGRUND ANLEGEN

Auch wenn sehr genau gearbeitet wird, zeigen sich zwischen den Dreiecken feine Lücken, sobald das Foto ausgeblendet wird. Erstellen Sie deshalb unterhalb aller Dreiecke eine leere Ebene, auf der Sie mit dem Buntstift und passenden Farben diese Linien auffüllen. Die Pipette sollte in der Optionsleiste auf Aufnehmen: Alle Ebenen stehen.

Das gewünschte Motiv wurde nachgezeichnet, steht aber noch vor dem Hintergrund des Originals. Legen Sie für einen neuen Hintergrund eine Ebene unterhalb der Dreiecke an, und ziehen Sie mit dem Verlaufs-Werkzeug einen Radialverlauf ein. Dabei sollten die Farben eher Pastelltöne zeigen, um nicht mit dem Low-Poly-Motiv zu konkurrieren.

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ZEICHNEN SIE DREIECK AN DREIECK, WOBEI FÜR JEDEN BEREICH ERNEUT MIT DER PIPETTE EINE FARBE AUFGENOMMEN WIRD.

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DIRK METZMACHER, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

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LO O K 4 TEXTURE N

Erwünschte Fehler Texturen helfen dabei, schnell Schmutz in ein Bild einzufügen. Dazu werden mehrfach Oberflächen überlagert. Für harte Effekte, etwa im Grunge-Stil oder als GlitchVerfälschung, oder für zahlreiche Retro-Effekte bieten sich Texturen an, die mit einer passenden Aufnahme verschmolzen werden. Liegen die schmutzigen Ober-

flächen als schwarzweiße Version vor, ist es dank der Füllmethoden der Ebenen ein Kinderspiel, diese in Grafiken oder Fotos einzurechnen. Die Technik lädt zum Experimentieren ein, da verschiedenste Struktu-

ren und Füllmethoden getestet und immer wieder neu angeordnet werden können. So entstehen oft Zufallsprodukte mit einem ganz eigenen Reiz. Unser Beispiel kombiniert dazu gleich zwei Techniken.

SCHRITT FÜR SCHRITT: BILDMATERIAL KOMBINIEREN

GLITCH-EFFEKT

TEXTUREN ÜBERLAGERN

WEITERE STÖRUNGEN

Strg+J kopiert die Ebene. Nach Filter > Für Smart-Filter konvertieren wenden Sie den Verzerrungsfilter > Schwingungen mit 5, 1, 570, 1, 30, 100 und 1, Art: Quadrat und Kantenpixel wiederholen an. Drücken Sie die Taste D, und gehen Sie auf Filter > Filtergalerie > Zeichenfilter > Rasterungseffekt mit Größe: 1, Kontrast: 0 und Musterart: Linie.

Kopieren Sie die Ebene zweimal, und ändern Sie die Werte beider Kopien leicht ab. Reduzieren Sie die Deckkraft dieser Ebenen auf 50 %. Legen Sie darüber verschiedene Texturen ab, und ändern Sie deren Füllmethode auf Ineinanderkopieren, auf Multiplizieren, Weiches Licht oder Negativ multiplizieren. Schon so entstehen stark verzerrte Ergebnisse.

Mit dem Text-Werkzeug ziehen Sie ein Textfeld über das Dokument und gehen auf Schrift > Platzhaltertext einfügen. Passen Sie Schriftgröße und -farbe an und ändern Sie die Füllmethode auf Weiches Licht, die Deckkraft auf 75 %. In einer Maske bestimmen Sie, wo die Buchstaben sichtbar werden. Verstärken Sie die Kontraste im Ergebnis.

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SO GEHT ’S AKTIONE : N

KREATIVE LOOKS LEICHT GEMACHT

Und: Action! Looks per Klick Aktionen ermöglichen es, Abläufe in Photoshop zu automatisieren. Gleichbleibende Aufgaben können so zeitsparend auf Knopfdruck erledigt werden. Sei es eine einfache Bildoptimierung in Helligkeit, Kontrast und den Farben oder ein komplexer Bildlook, wie auf den Seiten zuvor gestaltet: Menü-Befehle und Werkzeug-Einsätze lassen sich in Photoshop aufzeichnen und zeitsparend auf anderes Bildmaterial anwenden. Und sollte einmal eine Funktion gefragt sein, die sich nicht aufzeichnen lässt, so bauen Sie einfach eine Unterbrechung ein, um etwa Werte im Dialogfenster per Hand bestimmen zu lassen, bevor

die Aktion weiter automatisiert abläuft. Photoshop bietet Ihnen schon einige Aktionen als Vorgaben an. Über Fenster > Aktionen rufen Sie die Übersicht auf. Aus der Liste können Sie eine Aktion aussuchen und ausführen. Oft sind Aktionen in Sets geordnet, um für mehr Übersicht zu sorgen. Das kleine Dreieck auf der linken Seite öffnet ein Set und zeigt die enthaltenen Aktionen an. Spannender ist es aber, eine eigene Aktion aufzuzeichnen und wieder auszuführen.

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EIN KLICK AUF NEUE AKTION ERSTELLEN IM AKTIONEN-BEDIENFELD REICHT, UM EINE AKTION AUFZUZEICHNEN.

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DIRK METZMACHER, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO SPEICHERN SIE IHRE LOOKS UND EFFEKTE ALS AKTION AB

AUFNAHMEMODUS

UNTERBRECHUNGEN

Um eine Aktion aufzuzeichnen, reicht ein Klick auf Neue Aktion erstellen im Aktionenbedienfeld. Nach dem Bestätigen springt Photoshop in den Aufnahmemodus. Neben Menü-Befehlen, wie Filter oder Korrekturen, können auch einige Werkzeuge aufgezeichnet werden. Dazu gehören die Auswahl-Werkzeuge oder etwa auch das Verschieben-, Verlaufs-, Füll-, Text- oder Form-Werkzeug.

Wurden alle Befehle aufgezeichnet, so beenden Sie den Vorgang mit einem Klick auf Ausführen/Aufzeichnung beenden. Nicht alle Funktionen lassen sich automatisieren. Gehen Sie dann im Bedienfeld oben rechts auf die Linien und in der Auswahl auf Unterbrechung einfügen. Damit können Sie Anweisungen präsentieren, die umgesetzt werden sollen. Aktivieren Sie Fortfahren zulassen.

WERTE EINGEBEN LASSEN

AKTIONEN OPTIMIEREN

Es gibt Filter, die verlangen nach individuellen Werten. Soll die Aktion Ihnen das Dialogfenster präsentieren und erst nach einer passenden Eingabe weiterlaufen, so aktivieren Sie im Bedienfeld links neben dem Befehl Dialog aktivieren/deaktivieren. Die Aktion wird an dieser Stelle unterbrochen und das Dialogfenster gezeigt. Nach Eingabe und Bestätigung läuft die Aktion weiter ab.

Bestehende Aktionen können leicht geändert oder erweitert werden. Um einen Befehl anzupassen wird dieser doppelt angeklickt, im Dialog die Werte verändert und der Vorgang bestätigt. Soll die Aktion erweitert werden, so wählen Sie die Stelle an und klicken auf Aufzeichnung beginnen. Der neue Befehl wird eingefügt und der Vorgang mit Aufzeichnung beenden abgeschlossen. 

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Fotos: Adobe Stock; Texte und Bildbearbeitung: Dirk Metzmacher

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ing; Paterson/Fu ture Publish Fotos & Texte: James : Ana Barz akova ung rstz Übe & hots Screens

Für unser stimmungsvolles Nachtbild rechts haben wir zwei Aufnahmen kombiniert: die Szenerie bei Tageslicht und ein Sternenhimmelbild. Den Rest erledigen Sie mit den Photoshop-Masken, Tonwert-Anpassungen und dem Camera-Raw-Filter.

Kreatives Spiel: So einfach verändern Sie die Tageszeit

Den Tag zur Nacht machen JAMES PATERSON Photoshop-Experte

PROJEKT-INFOS Material Zeitaufwand Software

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Ausgangsbilder auf der Heft-DVD ca. 30 Minuten Photoshop CC

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Lernen Sie hier, wie Sie eine Tagesaufnahme in ein verträumtes Nachtbild mit Sternenhimmel und leuchtenden Fenstern in Photoshop zaubern.

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ielleicht ist es Ihnen auch schon passiert: Sie besuchen einen schönen Ort im Urlaub und wünschen sich dabei, die Szenerie auch bei Dämmerung oder gar bei Nacht fotografisch aufnehmen zu können. Bei unserer Reise durch Kuba und in die schöne Stadt Trinidad war dies leider unmöglich, die Reise musste weitergehen. Im digitalen Zeitalter ist dies aber kein Problem. In diesem Workshop zeigen wir Ihnen, wie Sie in Photoshop bei einem Foto, das bei Tages-

licht gemacht wurde, einen neuen Sternenhimmel einfügen, die Farbtöne verändern und dadurch dieses in ein stimmungsvolles Nachtbild verwandeln. Hier lernen Sie, wie Sie verschiedene Photoshop-Werkzeuge zum Freistellen sowie klassische Arbeitstechniken mit Ebenenmasken, Tonwertkorrekturen und dem CameraRaw-Filter gekonnt benutzen, um alle Details im Foto so anzupassen, dass am Ende eine natürlich wirkende Nachtaufnahme entsteht.


Begleitmaterial auf der Heft-DVD

TAG ZUR NACHT LEICHT GEMACHT

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO ZAUBERN SIE DIE NACHT IN IHRE BILDER

HIMMEL MASKIEREN

PASSANTEN ENTFERNEN

Öffnen Sie Start.jpeg. Um den Himmel auszutauschen, wählen Sie diesen mit dem Schnellauswahl-Werkzeug (W) aus. Zoomen Sie ins Bild hinein, und reparieren Sie falsch ausgewählte Bereiche, indem Sie sie bei gedrückter Alt-Taste abmaskieren. Um die Auswahl zu verfeinern, klicken Sie den Knopf Auswählen und maskieren über dem Vorschaufenster an. In der Palette rechts aktivieren Sie Ansicht > Überlagerung. Mit dem Kante-verbessern-Pinsel-Werkzeug links malen Sie über die feinen Bilddetails wie z. B. das Kirchenkreuz, um sie zur Auswahl hinzuzufügen. Rechts in der Palette aktivieren Sie Radius: 4 px, den Knopf Umkehren und …

… Ausgabe in: Ebenenmaske. Bestätigen Sie mit OK. Überprüfen Sie das freigestellte Ergebnis. Bei nicht ausgewählten Stellen (z. B. dem kleinen Turm links) aktivieren Sie die Ebenenmaske rechts, und malen Sie über die Stelle mit dem Pinsel (Vordergrundfarbe: Weiß). Falsche Auswahl reparieren Sie mit einem schwarzen Pinsel. Um die für die Nacht zu vielen Passanten zu entfernen, erstellen Sie eine neue Ebene. Darin malen Sie mit dem Bereichsreparatur-Pinsel (J) (Haken bei Alle Ebenen aufnehmen) grob über die Menschen. Das Ergebnis verfeinern Sie nun mit dem Kopierstempel (S) (Aufnehmen: Alle Ebenen auswählen).

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NACHTHIMMEL EINFÜGEN

GEBÄUDE UMFÄRBEN

Bei gedrückter Alt-Taste wählen Sie immer wieder das passende Muster und bessern damit die zu reparierenden Stellen aus. Öffnen Sie nun Himmel_Start.jpeg. Mit dem Verschieben-Werkzeug ziehen Sie es in das erste Bildfenster hinein. Bewegen Sie die Himmel-Ebene ganz nach unten in der EbenenPalette, und positionieren Sie den Himmel richtig unter dem Gebäude-Foto. Um die Farbe des Gebäudes der Nachtstimmung anzupassen, erstellen Sie in Ebene 1 eine neue Misch- und Einstellungsebene > Farbbalance.

Bei Farbton wählen Sie die folgenden Einstellungen: Mitteltöne > Blau: +53, Cyan: –74; Lichter > Blau: +31, Cyan: –17; Tiefen > Blau: +15, Cyan: –4. Um die Originalfarbe des Himmels wiederherzustellen, ziehen Sie bei gedrückter Alt-Taste die Ebenenmaske der Himmel-Ebene unten in die Farbbalance-Ebenenmaske hi­nein. So wird diese kopiert. Bei der Frage Ebenenmaske ersetzen? klicken Sie auf Ja. Um die Farbe der Gebäude noch natürlicher zu machen, doppelklicken Sie die Farbbalance-Ebene, und justieren Sie die Blau- und Cyan-Werte nach.

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TIPP

KUNSTLICHT SIMULIEREN

FARBGEBUNG VERFEINERN

Um in den Kirchenfenstern Lampenlicht zu erzeugen, stellen Sie die Glasscheiben mit dem PolygonlassoWerkzeug (L) frei. Damit wählen Sie eine Scheibe aus und drücken die Umschalt-Taste kurz, wenn Sie mit dem nächsten Glas anfangen usw., bis Sie alle Glasscheiben ausgewählt haben. Erstellen Sie eine neue Misch- und Einstellungsebene > Farbfläche und suchen einen warmen, hellen Gelbfarbton aus. Um eine Art Lichtschein zu simulieren, …

… wählen Sie per Rechtsklick auf die Farbfüllung-Ebene Fülloptionen > Schein nach außen (Füllmethode: Lineares Licht, Deckkraft: 56 %, eine warme Orange-Farbe, Größe: 24 px). Bestätigen Sie mit OK. Für eine Sammelebene drücken Sie Umschalt+Strg+Alt+E. Gehen Sie auf Filter > Camera Raw-Filter und wählen unter Grundeinstellungen Farbtemperatur: –12, Farbton: +3, Kontrast: +15, Sättigung: –33. Mit dem Radial-Filter erstellen Sie eine Vignette (Belichtung: –0,60). 

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MIT EBENENSTILEN MALEN Wenn Sie das künstliche Lampenlicht (s. Schritt 6) an einer anderen Bildstelle erstellen wollen (z. B. hier beim kleinen Turm links), aktivieren Sie die Farbfüllung-Maske und malen Sie mit einem weißen Pinsel über die Fenster, die zum Leuchten gebracht werden müssen.

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Farbeffekte: So simulieren Sie stimmungsvolles Licht

Mystische Lichtspiele mit Photoshop

PROJEKT-INFOS

Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich die Atmosphäre in gewöhnlichen Landschaftsaufnahmen dramatisch verändern. Wir zeigen, wie’s geht!

JAMES PATERSON Photoshop-Experte

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it der richtigen Lichtstimmung erzeugt man in einer gewöhnlichen Landschaftsaufnahme schnell eine ganz besondere Atmosphäre. Doch beim Shooting den passenden Zeitpunkt für den gewünschten Effekt zu erwischen ist nicht immer ganz leicht. Häu-

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fig spielt das Licht nicht mit, die Sonne steht zu hoch oder die Farben erscheinen matt. Glücklicherweise bietet Photoshop einige Möglichkeiten, nachträglich noch eine tolle Atmosphäre in Ihre Bilder zu zaubern. Mit einer Kombination aus Pinselarbeiten, Überblendmodi und Einstellungsebenen kann man nicht nur die Farben eines Bildes verändern, sondern auch einen leichten Nebel simulieren und so einen träumerischen Bildlook kreieren. Eine weniger spektakuläre Waldszenerie lässt sich mit diesen Hilfsmitteln nachträglich deutlich drama-

Material Zeitaufwand Software

Ausgangsbild auf der Heft-DVD ca. 20 Minuten Photoshop ab CS

tisieren. In unserem Workshop lernen Sie, wie auch Ihnen im Handumdrehen ein stimmungsvoller Lichteffekt mit Photoshop gelingt. Folgen Sie dem Workshop zunächst Schritt für Schritt mit unserem Ausgangsbild, und orientieren Sie sich an den von uns gewählten Farben und Einstellungen. Anschließend versuchen Sie sich an einem eigenen Bild und testen aus, welche Farben sich eignen und wie stark der Effekt sein sollte – Sie werden sehen, dass Sie schon recht bald ein Gefühl für die richtige Farbstimmung und Intensität bekommen.


Begleitmaterial auf der Heft-DVD

FARBVERLAUF ERSTELLEN

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LICHTEFFEKTE LEICHT GEMACHT

FARBEN ANPASSEN

Öffnen Sie Ihr Ausgangsbild, das Sie auf unserer Heft-DVD finden, in Photoshop, und erzeugen Sie mit einem Klick auf das Symbol in der EbenenPalette eine Einstellungsebene Verlaufsumsetzung... Klicken Sie im neuen Dialogfenster auf den Verlauf, und wählen Sie für den Verlaufsbeginn mit einem Doppelklick auf die Markierung links unten die Farbe #472084 (Lila) und für die untere Markierung auf der rechten Seite die Farbe #FFD200 (Gelb).

Reduzieren Sie die Ebenendeckraft der in Schritt 1 erstellten Ebene auf 25 %. Erzeugen Sie eine Einstellungsebene Farbfläche... mit der Farbe #320227, setzen Sie die Füllmethode auf Ausschluss, und senken Sie die Deckkraft auf etwa 55 %. Ergänzen Sie eine Einstellungsebene Farbbalance... und verstärken Sie Rot (+23) und Gelb (–23) in den Mitteltönen und Gelb (–9) in den Lichtern.

KÜNSTLICHE LICHTQUELLE EINMALEN

RÄNDER ABDUNKELN

Erstellen Sie eine neue Ebene mit der Füllmethode Linear abwedeln. Wählen Sie den Pinsel aus der Werkzeugleiste, rechtsklicken Sie in das Bild, und setzen Sie Härte auf 0 und Größe auf 600 px. Wählen Sie in der Werkzeugleiste für die Vordergrundfarbe einen Grünton (#696310). Klicken Sie mit dem Pinsel in die Szene, um eine Lichtquelle zu simulieren.

Fügen Sie eine neue Ebene hinzu (Füllmethode Linear abwedeln), wählen Sie einen Braunton (#695310), vergrößern Sie den Pinsel (1.000 px), klicken Sie auf denselben Bildbereich, und setzen Sie Fläche in der Ebenen-Palette auf 50 %. Duplizieren Sie die untere Pinsel-Ebene, setzen Sie Fläche auf 10 %, markieren Sie alle Ebenen, und vergrößern Sie den Fleck über Strg+T.

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Fotos und Texte: James Paterson; Übersetzung: Nicole Lorenzen, Sandra Mamet

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LICHTSTRAHLEN ERZEUGEN

EFFEKTE VERBLENDEN UND OPTIMIEREN

Erstellen Sie eine Einstellungsebene Schwellenwert (Wert: 120), drücken Sie Strg+Umschalt+Alt+E, und löschen Sie die Schwellenwert-Ebene. Wählen Sie die oberste Ebene an, gehen Sie zu Filter > Weichzeichnungsfilter > Gaußscher Weichzeichner (Radius: 10 px), dann zu Filter > Weichzeichnungsfilter > Radialer Weichzeichner (Methode: Strahlenförmig; Wert: 100). Positionieren Sie den Weichzeichner auf Höhe des Lichtflecks.

Ändern Sie die Füllmethode auf Negativ multiplizieren, und reduzieren Sie die Deckkraft auf etwa 30 %, um den Effekt etwas abzuschwächen. Fügen Sie über einen Klick auf das Symbol in der Ebenen-Palette eine Maske hinzu, nehmen Sie einen schwarzen Pinsel zur Hand, und fahren Sie mit 20 % Deckkraft über die Bereiche, die von den Lichtstrahlen ausgenommen werden sollen, wie z. B. die Bäume – so sorgen Sie für mehr Tiefe. 

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PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN LIGHTROOM

Im Überblick: Bildbearbeitung mit Adobe Lightroom CC

Lightroom CC: Fotos in der Cloud Seit jeher gibt Adobe Fotografen mit Lightroom ein verlässliches Bildbearbeitungsprogramm an die Hand, mit dem sich RAW-Aufnahmen entwickeln lassen. Ende 2017 wurde das Tool komplett neu erfunden – Adobe Lightroom CC arbeitet nun cloudbasiert. Wir zeigen Ihnen neben den ­Neuerungen, wie sich Bilder bearbeiten, online teilen und im Netz präsentieren lassen.

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LIGHTROOM IST SEIT MEHR ALS ZEHN JAHREN DER INDUSTRIESTANDARD FÜR FOTOGRAFEN. DENNOCH WAR ES ZEIT, DAS ÜBERAUS ERFOLGREICHE PROGRAMM NEU ZU ERFINDEN.

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STEFAN VON GAGERN, FREIER JOURNALIST

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LIGHTROOM PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN

Fotos: AdobeStock; Texte: Stefan von Gagern, Caro Berger

CLOUD BASIERT

WAS SIE LERNEN IM ÜBERBLICK

Das sind die neuen Funktionen von Adobe Lightroom CC S.128

Wir zeigen, wie Sie Ihre Fotos in Lightroom CC bearbeiten. S.130

So einfach und schnell lassen sich Aufnahmen online teilen. S.132

Erfahren Sie, wie Sie Ihre Fotos im Netz präsentieren. S.134

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VIELFÄLTIGES ANGEBOT Adobe Lightroom CC gibt es für den Desktop auf Mac und Windows, mobil auf iOS und Android und zusätzlich noch als Web-App.

Lightroom CC: Was ist neu? Adobe hat in seiner aktualisierten Creative Cloud 2018 Lightroom CC komplett überarbeitet vorgestellt. Die neue Version ist dabei nicht mehr nur ein Desktop-Programm, es wird zum cloudbasierten F ­ oto-Service. Wir zeigen, welche Neuerungen es gibt und wie Sie Lightroom CC richtig anwenden.

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ightroom ist seit zehn Jahren der Industriestandard für Fotografen. Dennoch war es Zeit, das überaus erfolgreiche Programm neu zu erfinden. Die Fotografie hat sich seit der ersten Version von Lightroom, das noch als Desktop-Programm entwickelt wurde, stark gewandelt. Heute fotografiert fast jeder zusätzlich mit dem Smartphone in hoher Qualität statt allein mit der System- oder DSLR-Kamera. Auch die Bildbearbeitung findet nicht nur am Heim-PC statt, sondern mobil, auf dem Tablet und im Webbrowser. Anwender möchten von allen Geräten aus Zugriff auf ihre Bilder haben, sie in voller Auflösung bearbeiten und dann die besten Aufnahmen per Web oder Social Media direkt teilen können.

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Lightroom CC, vorgestellt Ende 2017 im Zuge der Adobe Max, wurde von Grund auf neu entwickelt: als Foto-Ökosystem in der Cloud, das Bearbeitung in hoher Qualität überall möglich macht. Alle Bilder werden in voller Auflösung mit der Cloud synchronisiert und können ohne Sorge um das Original bearbeitet werden. Das hat den Vorteil, dass immer eine Sicherungskopie in der Cloud liegt, auch wenn ein wertvolles Bild vom Shooting oder aus dem Familienurlaub versehentlich auf dem Desktop gelöscht wurde.

Das sind die größten Änderungen Lightroom CC gibt es für den Desktop auf Mac und Windows, mobil auf iOS und Android und

zusätzlich noch als Web-App in jedem Webbrowser. Am stärksten hat sich Lightroom CC auf dem Desktop verändert. Schon beim ersten Start fällt die radikal aufgeräumte Benutzeroberfläche auf. Und die vielen Einstiegshilfen: Das neue Adobe Lightroom CC bietet eine Funktion, die Anwender hilfreich durch kleine Texteinblendungen und Animationen unterstützt. Die neue Oberfläche erinnert an die mobilen Apps und fällt angenehm zurückhaltend aus. Sowohl beim Organisieren als auch Bearbeiten der Bilder können Sie sich voll und ganz auf das Wichtigste konzentrieren: die eigenen Fotos. Menüs und Schieberegler erscheinen nur dann, wenn sie auch gerade gebraucht werden.


LIGHTROOM PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN

Fotos: AdobeStock; Screenshots: Stefan von Gagern

IM ÜBERBLICK: ALLE NEUEN FUNKTIONEN

INTELLIGENTE SUCHFUNKTION

BILDER SORTIERT ANZEIGEN

ANSICHTEN UMSCHALTEN

Wer schon vorher mit Lightroom gearbeitet hat, kann nahtlos auf die neue Version umsteigen, da beim Start die bisherige Bibliothek übernommen wird. Mit dem Pluszeichen lassen sich neue Fotos hinzufügen – nicht nur vom Desktop, auch von unterwegs in den mobilen Apps. Lightroom CC verhält sich auch hier intelligent: Bereits in der Sammlung vorhandene Bilder werden erkannt und nicht erneut importiert. Über die intelligente Suchfunktion (siehe Infokasten) können Fotos schnell gefunden werden. Metadaten, wie beispielsweise die verwendete Kamera oder Geotags, katalogisieren die Bildersammlung zusätzlich. Die Suchergebnisse lassen sich so noch durch Filter verfeinern. So wird das Organisieren der Bilder eigentlich schon fast vollautomatisch erledigt.

Auf den ersten Blick sind alle Bilder in der Sammlung im Fenster von Adobe Lightroom CC zu sehen. Klicken Sie links auf das Ordner-Symbol, um die Seitenleiste für das Sortieren der Bilder einzublenden. Unter dem Zeit-Symbol (kleine Uhr) können Sie die zuletzt hinzugefügten Bilder anzeigen lassen. Optional können Sie die Fotos nach Datum sortieren, indem Sie nur Bilder aus einem bestimmten Monat aufrufen. Weiter unten finden Sie Alben und Ordner. Sollten Sie Photoshop Fix und Photoshop Mix verwenden, hat Lightroom nach dem Start schon Alben für alle Bilder aus diesen Apps angelegt. Weitere Alben legen Sie mit dem Pluszeichen an. Weiterhin können Sie alle Alben in Ordnern gruppieren. So ist es möglich, noch besser die Übersicht zu behalten.

Lightroom CC ist auf eine schnelle Bildbearbeitung getrimmt. Zur Darstellung der Fotos stehen verschiedene Ansichten zur Auswahl, zwischen denen der Anwender wechseln kann. In der Ansicht Fotoraster werden die Aufnahmen als größere Bildminiaturen aneinander und untereinander gereiht dargestellt. Dagegen werden die Miniaturen in der Darstellung Quadratraster einzeln im quadratischen Raster aufgeführt und können zudem bewertet werden. Über die Taste „G“ lässt sich zwischen den beiden Rasteransichten wechseln. Weiterhin lassen sich einzelne Bilder in Großdarstellung mit einem Filmstreifen darunter anzeigen. Durch Doppelklick auf das Bild kann dabei zwischen der Großansicht und einer Rasteransicht schnell hin- und hergewechselt werden.

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TIPP

BILDER BEARBEITEN

ZURÜCK ZUM ORIGINAL

Ebenso einfach und schnell können Sie mit Lightroom CC verschiedene Bildlooks ausprobieren: Klicken Sie oben rechts auf das Bearbeiten-Symbol und anschließend unten auf Vorgaben. Klappen Sie eine Kategorie oder mehrere aus. Fahren Sie mit dem Mauszeiger über die einzelnen Vorgaben, um in Echtzeit die Veränderungen im Bild zu sehen. Mit einem Klick auf die gewünschte Vorlage wenden Sie diese an. Weiter rechts befinden sich Schieberegler, mit denen sich unterschiedliche Einstellungen vornehmen lassen. Nutzen Sie die Vorlagen als Ausgangspunkt, und experimentieren Sie mit den Reglern. Passen Sie beispielsweise den Kontrast oder die Farbtemperatur an, und gestalten Sie das Bild ganz nach Ihren persönlichen Wünschen.

Sie können sich in Lightroom CC völlig ohne Sorge austoben, denn in der Cloud wird immer das Originalbild in voller Auflösung gespeichert. Alle Bearbeitungen in Lightroom CC sind nichtdestruktiv. Sie werden also separat abgelegt und nicht fest in das Originalbild eingerechnet. Ein schöner Vorteil, da sich so jederzeit auf das Ausgangsbild zurückgreifen lässt. Um sämtliche Änderungen, die Sie vorgenommen haben, rückgängig zu machen, wählen Sie über den Menüpfad Foto > Auf Original zurücksetzen aus. Optional können Sie auch mit der Taste „R“ wieder zur Originalversion zurückkehren. Einzelne Veränderungen können Sie über den Menüpfad Bearbeiten > Rückgängig oder Bearbeiten > Wiederholen aufheben oder erneut anwenden.

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SENSEI – SUCHFUNKTION Mit dem Smartphone werden bei jeder Gelegenheit Fotos gemacht. Für das saubere Verschlagworten der sich ansammelnden Bildermengen bleibt kaum Zeit. Hier kommt Adobe Sensei, die im letzten Jahr vorgestellte Technologie für künstliche Intelligenz und Machine Learning, ins Spiel. Sie nimmt an verschiedenen Stellen in der Adobe Creative Cloud den Kreativen Arbeit ab – jetzt auch in Lightroom CC: Nicht nur wird jedes Bild in Lightroom CC in voller Auflösung in die Cloud geladen, sondern von Adobe Sensei automatisch analysiert. Das Ergebnis ist die hervorragende Suchfunktion. 1/2019

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PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN LIGHTROOM

Lightroom: Bildbearbeitung Schritt-für-Schritt-Workshop Lightroom CC macht die Nachbearbeitung für alle Fotoenthusiasten möglich – auch wenn Sie noch nie mit einem Bildbearbeitungsprogramm gearbeitet haben. Hier erfahren Sie, wie Sie mit Lightroom CC Ihre Fotos schnell und einfach entwickeln und bearbeiten können – dank Cloud auch auf Mobilgeräten unterwegs.

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elbst wenn ein Foto gelungen scheint – eine Nachbearbeitung lohnt sich fast immer. Schon mit wenigen Korrekturen können Sie noch einiges aus Ihren Fotos he­rausholen, indem Sie zum Beispiel die Belichtung oder den Kontrast verbessern oder Ihre Bilder mit einem kreativen Look interessanter oder ausdrucksstärker aussehen lassen. Mit Lightroom CC lassen sich Fotos schnell und effizient sowohl im JPEG- als auch im RAW-Format von Smartphones und digitalen Kameras entwickeln und bearbeiten. Die Werkzeuge sind intuitiv gestaltet, sodass Anwender nicht erst lange lernen müssen, wie die Bearbeitung in Lightroom CC funktioniert. Und trotz

der einfachen Bedienung überzeugt das Ergebnis am Schluss, denn Lightroom CC kommt mit allen Funktionen, die auch professionelle und anspruchsvolle Anwender erwarten. Hierzu zählen beispielsweise die zahlreichen selektiven Effekte oder die intelligenten Retuschepinsel. Tatsächlich kann Lightroom CC deswegen Profiqualität bieten, denn es basiert auf der gleichen Technologie wie Adobes Grafikklassiker Photoshop. Die neue Version ist nicht nur ein Programm zur Überarbeitung von Bildern, sondern ein kompletter Fotodienst in der Cloud. Der Vorteil ist eindeutig: Jetzt ist es möglich, Bilder von praktisch jedem Ort aus zu bearbeiten, an dem Sie

Internetzugang haben. Zum Beispiel können Sie auf dem Mobilgerät in der Lightroom-CCApp mit der Bearbeitung beginnen und dann in Lightroom CC auf dem Desktop weitermachen. Lightroom CC synchronisiert nicht nur die Fotos in die Cloud, sondern auch die Bearbeitungen. So erhalten Sie Ihren Workflow und alle erzielten Ergebnisse automatisch auf allen Geräten. Probieren Sie auf dem Smartphone noch am Aufnahmeort verschiedene Bildkorrekturen aus. Später am Desktop lassen sich die Bearbeitungen dann verfeinern. Alle Veränderungen sind risikolos, denn Sie können jederzeit zur Originalversion zurückkehren und alle Bearbeitungen verschwinden lassen.

SCHRITT FÜR SCHRITT: MIT LIGHTROOM CC FOTOS BEARBEITEN

SCHNELLSTART: VORGABEN NUTZEN

FEINARBEIT MIT REGLERN

DETAILS HERVORHEBEN

Die Bearbeitungswerkzeuge befinden sich in Lightroom CC auf dem Desktop oben rechts. In der mobilen App sind sie unten am Rand zu finden. Ein Weg, um schnell verschiedene Looks und Korrekturen auszuprobieren, sind die Vorgaben. Ein Antippen auf dem Smartphone reicht, um Looks wie „Natürlich“ anzuwenden. Auf dem Desktop reicht die Berührung mit dem Mauszeiger, um in Echtzeit eine Vorschau der Vorgabe zu sehen. Wählen Sie aus den Überkategorien wie Kreativ, Farbe oder S/W, testen Sie die zahlreichen, verschiedenen Effekte aus, und legen Sie so die Grundrichtung der Bearbeitung fest. Da sich die interaktiven Bearbeitungsregler passend zur Vorgabe einstellen, haben Sie jetzt einen idealen Ausgangspunkt für die feineren Bearbeitungen in Schritt 2. Mit einem Klick wenden Sie die Vorgabe an.

Jetzt geht es an die Feinarbeit: Sie können jeden Regler zudem einzeln nach Ihrem eigenen Geschmack justieren und die Änderungen direkt am Bildschirm nachverfolgen. Wenn Sie einmal nicht wissen, was ein Regler eigentlich genau bewirkt, lassen Sie den Mauszeiger auf dem Begriff, etwa Belichtung, schweben. Eine kurze Animation erscheint, die demonstriert, was die Einstellung bedeutet. Wenn Sie einen Regler wieder auf null setzen möchten, bewegen Sie den Zeiger leicht nach links zum Namen, dann erscheint Zurücksetzen. Sie müssen Ihre Bearbeitung nicht speichern, das erledigt Lightroom CC automatisch und synchronisiert alles in der Cloud. Wenn Sie das gleiche Foto jetzt beispielsweise auf dem Smartphone öffnen (und eine Internetverbindung vorhanden ist), erscheint es in der neuen Optik.

Unter Effekte finden Sie in Lightroom CC drei Optionen zur gezielten Verbesserung des Bilds. Mit Klarheit und Dunst entfernen können Sie die Deutlichkeit Ihres Bilds verbessern. Über Klarheit kontrollieren Sie den Mitteltonkontrast Ihres Fotos und können es durch vorsichtige Erhöhung knackiger erscheinen lassen. Bei ungewollt nebligen Bildern ziehen Sie den Regler Dunst entfernen nach rechts, um die Stärke des Dunsts auf dem Foto zu reduzieren. Oder nach links, um ihn gewollt künstlich zu erhöhen. Zudem können Sie in derselben Kategorie mit dem entsprechenden Regler Ihrem Bild schnell eine Vignette hinzufügen. Mit Detail > Schärfen erhöhen oder senken Sie die Bildschärfe. Tipp: Experimentieren Sie ohne Kopfzerbrechen. Zum Ursprungsbild geht es unter Foto > auf Original zurücksetzen.

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INTUITIVE BEDIENUNG

Fotos: AdobeStock; Screenshots: Stefan von Gagern

Besondere Vorkenntnisse sind nicht nötig, denn Adobe Lightroom CC ist nicht nur effizient, sondern auch einsteigerfreundlich.

SELEKTIVE BEARBEITUNGEN

KLUG RETUSCHIEREN

Sie können Bearbeitungen auch nur auf bestimmte Teile eines Bilds anwenden. In unserem Beispielbild haben wir den eintönigen Himmel noch etwas dramatischer gestaltet, indem wir rechts auf Linearer Verlauf geklickt und von oben nach unten einen Verlauf hinzufügt haben. Die Optionen für den Verlauf lassen sich auf der rechten Seite auswählen – unter anderem eine Belichtung, mit der sich der Himmel und der obere Bereich des Baums aufhellen lassen. Sie können Verläufe auf Ihren Fotos jederzeit ändern und verschieben, die Auswirkung wird sofort sichtbar. Ein kleiner Tipp: Neben der Option Linearer Verlauf stehen auch Radialer Verlauf und ein Pinsel zur Verfügung. Das bietet Ihnen diverse Möglichkeiten, Effekte selektiv und ohne aufwendige Maskierungen auf Ihr Bild anzuwenden.

Die intelligenten Retusche-Werkzeuge in Adobe Lightroom CC machen es einfach, unerwünschte Elemente im Bild verschwinden zu lassen. In unserem Foto hängt ein Stromkabel störend über dem Himmel. Dieses lässt sich einfach mit dem Bereichsreparaturpinsel übermalen. Der Pinsel analysiert den Hintergrund, findet im Bild passende Bereiche zum Retuschieren und lässt mit nur drei Pinselstrichen das Kabel verschwinden. Um unerwünschte Elemente in Ihren Bildern zu entfernen, wählen Sie zunächst aus der Werkzeugleiste den Reparaturpinsel aus (oder drücken Sie „H“). Legen Sie nun die Größe fest, und malen Sie über den im Bild störenden Bereich. Anschließend erscheinen zwei Bereiche, der Auswahl- und der Vorlagenbereich, die Sie beide nach Wunsch verschieben können.

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TIPP

AUCH UNTERWEGS BEARBEITEN Bei Adobe Lightroom CC werden die Originalbilder und die Bildbearbeitungen in der Cloud gesichert. Damit haben Sie von überall aus Zugriff darauf, sofern natürlich eine Internetanbindung gegeben ist. Wenn Sie beispielsweise eine Bildbearbeitung am Desktop vorgenommen haben und das gleiche Foto später auf Ihrem Smartphone aufrufen, werden Sie feststellen, dass alle Korrekturen und Retuschen synchronisiert wurden.

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FOTOS BEQUEM TEILEN Ob über den Desktop, das Smartphone oder den Webbrowser – mit Lightroom CC können Sie Ihre Fotos unkompliziert mit Ihren Freunden und auf sozialen Netzwerken teilen.

So teilen Sie Ihre Fotos online Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit Lightroom CC Ihre Fotos ganz einfach im Netz teilen können. Dies funktioniert vom Desktop aus genauso schnell wie mobil – mit einem Klick sind Ihre (bearbeiteten) Bilder oder Alben auf Facebook, Instagram oder in anderen sozialen Netzwerken geteilt.

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OB VON UNTERWEGS ODER ZU HAUSE – MIT LIGHTROOM CC TEILEN SIE IHRE FOTOS SCHNELL UND EINFACH MIT IHREN FREUNDEN UND DER FAMILIE.

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NICOLE LORENZEN, REDAKTIONSLEITUNG 132

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otografie wäre sicher noch nicht einmal halb so schön, wenn man seine Bilder nicht Freunden, Kollegen oder der ganzen Welt zeigen könnte. Heute ist der Aufwand dabei so gering wie noch nie. In Minuten, wenn nicht gar Sekunden, ist ein Foto auf Instagram, Facebook oder in einem Webalbum veröffentlicht. Wie schon in unseren ersten beiden Artikeln zum Einstieg und zur Bildbearbeitung erwähnt, wurde Lightroom CC komplett neu erfunden und arbeitet cloudbasiert. Dieses moderne Prinzip hat nicht nur den Vorteil, dass die Fotosammlung auf allen Geräten samt Bearbeitungen verfügbar ist, sondern auch das Weitergeben von Bildern ist besonders einfach. Fotos lassen sich mit

Lightroom CC sowohl über die Desktopversion, die Smartphone-App als auch die Web-Applikation ganz bequem teilen. Der Grund: Jedes synchronisierte Bild in Lightroom CC liegt in voller Auflösung sowieso schon in der Cloud. Um es zu teilen, brauchen User nur noch einen Link mit einem Verweis auf das Bild in der Cloud an Freunde oder eine Plattform wie Facebook zu schicken, und fertig! Ein Vorteil: Ihre wertvollen Fotoaufnahmen liegen weiterhin in der Cloud als Back-up und sind damit gegen Datenverlust oder vor versehentlichem Löschen geschützt. Wir zeigen Ihnen im nebenstehenden Workshop, wie Sie mit Lightroom CC Alben erstellen und Ihre Fotos bequem online teilen können.


LIGHTROOM PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN

Fotos: AdobeStock; Screenshots: Stefan von Gagern

SCHRITT FÜR SCHRITT: FOTOS AUF FACEBOOK, INSTAGRAM UND CO. TEILEN

ALBUM ERSTELLEN

FOTOS AUF FACEBOOK TEILEN

MOBIL AUF INSTAGRAM TEILEN

In Lightroom CC auf dem Desktop können Sie nicht nur einzelne Fotos auswählen, sondern mit gedrückter Shift-Taste auch mehrere Fotos gleichzeitig markieren. Zudem praktisch: Sie können die ausgewählten Aufnahmen auch in einem Album speichern. Wählen Sie hierfür die Plustaste neben Alben aus, um die Fotos in einem neuen Album zu sichern. Dabei werden die Fotos nicht verschoben oder Ähnliches, Sie speichern praktisch nur die Auswahl der Bilder in einem virtuellen Ordner. Vergleichbar mit einer Playlist bei einem Musikstreamdienst ist es lediglich eine Verknüpfung zum bequemen Wiederaufrufen und dem Markieren aller Fotos in einem Album.

Markieren Sie ein einzelnes Bild oder auch gleich mehrere Bilder. Anschließend klicken Sie auf den Teilen-Pfeil, diesen finden Sie im Arbeitsbereich rechts oben neben dem Wolkensymbol der Cloud. Um Ihre ausgewählten Fotos auf Facebook zu teilen, wählen Sie Senden an Facebook aus. Während des Prozesses können Sie eine Beschriftung eingeben und ein Facebook-Album auswählen, in dem die Fotos landen sollen. Wenn Ihre Aufnahmen als neuer Facebook-Post erscheinen sollen, empfiehlt sich die Option Timeline. Alternativ können Sie auch ein ganzes Fotoalbum über Album teilen (Schritt 4) mit der Familie oder den Freunden teilen.

Mit Lightroom CC müssen Sie nicht mit dem Teilen warten, bis Sie wieder zu Hause am Rechner sind. Sie können Bilder einfach unterwegs bearbeiten und (mit verfügbarer Internetverbindung) direkt veröffentlichen. Tippen Sie ein Foto in der Lightroom-CCApp an und dann auf den Teilen-Pfeil. Im Menü können Sie zum Beispiel Teilen und im folgenden Bildschirm Instagram auswählen. Das Foto wird gerendert und dann in der passenden Größe an Instagram geschickt. Alternativ ist es auch möglich, die Fotos erst einmal nur auf dem Smartphone zu speichern und dann zum Beispiel von der Instagram-App aus zu öffnen und hochzuladen.

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TIPP

ALBEN IM WEB TEILEN

LIGHTROOM-WEB NUTZEN

Alben lassen sich ganz einfach komplett teilen: Klicken Sie mit rechter Maustaste auf ein Album in der linken Leiste, und wählen Sie Album teilen. Lightroom CC erzeugt daraufhin einen Link, beispielsweise „https://adobe.ly/2zGi8Jo“, den Sie in die Zwischenablage kopieren und dann auf Facebook posten, per E-Mail oder Messenger verschicken können. Da die Bilder schon in der Cloud liegen, müssen sie auf keinem anderen externen Dienst mehr hochgeladen werden. Der Empfänger kann einfach die URL anklicken und landet in einem schön gestalteten Webalbum. Tipp: Auf dem Desktop können Sie eine solche Freigabe eines Albums jederzeit aufheben, indem Sie mit der rechten Maustaste darauf klicken und Nicht mehr freigeben auswählen. Auf Mobilgeräten rufen Sie diese Option auf, indem Sie neben dem Albumnamen auf die drei Punkte tippen.

Adobe Lightroom CC können Sie auch ohne eigenen Desktop-Rechner und Smartphone an jedem PC mit Internetverbindung im Webbrowser nutzen. Unter lightroom.adobe.com öffnet sich die Web-Applikation mit einer fast vollständigen Version von Light­ room CC. Nach der Anmeldung können Sie auf Ihre Fotos zugreifen, sie bearbeiten und auch direkt von hier aus teilen. Klicken Sie hierzu auf das Teilen-Symbol, und wählen Sie die entsprechenden Fotos aus. Tipp: Profiwebseite für Fotografen. Von Light­roomWeb aus lassen sich Fotoalben auch leicht an den Dienst Adobe Portfolio senden (siehe nachfolgende Doppelseite). Mit Portfolio lassen sich leicht professionell gestaltete Fotografen-Webseiten erstellen, ohne dass Programmierkenntnisse notwendig sind. Beispiele finden Sie unter: https://www.myportfolio.com/examples.

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SPEICHER KONTROLLIEREN Wenn Sie zwischendurch nachsehen möchten, wie viel Speicher in der Cloud belegt oder noch frei ist, klicken Sie oben rechts auf das Wolken-Symbol. Es erscheint ein Fenster, das Ihnen den CloudSpeicher anzeigt. Hier können Sie erkennen, wie viel Platz noch frei und welche Datenmenge belegt ist. Mit dem Lightroom-CC-Abo erhalten Sie ein Tera­byte Cloud-Speicher, der sich bei Bedarf erweitern lässt.

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PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN LIGHTROOM

Adobe Spark und Portfolio: Fotos im Netz präsentieren Mit Lightroom CC oder dem Adobe-Foto-Abo erhalten Sie Apps und Dienste, die aus Fotos ­professionell gestaltete Social-Media-Beiträge, Web-Storys oder Online-Portfolios gestalten – auch ohne P ­ rogrammierkenntnisse. Wir zeigen, wie Sie hochwertige Designs für Ihre Onlinepräsenz gestalten.

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ute Fotos sind in der Regel nicht dazu da, sie nur in der Bibliothek auf dem PC zu horten. Viele Fotografen möchten gerne ihre Werke im Netz teilen. Oft fehlt aber die Zeit, das Geschick zum Gestalten oder WebdesignKenntnisse, um mehr aus den eigenen Aufnahmen zu machen. Mit dem Adobe-Creative-CloudFoto- oder Lightroom-CC-Abo bekommen Sie nicht nur Werkzeuge für die Bildbearbeitung, sondern auch Möglichkeiten, mit Ihren eigenen Fotos eine individuelle Onlinepräsentation zu gestalten – durch einfach und schnell bedienbare Apps und Online-Dienste.

Web-Storys mit Adobe Spark Adobe Spark möchte Profidesign für alle möglich machen. Derzeit gibt es die Mobile App für iOS, die Android-Version befindet sich bereits als Web-App in der Beta-Version. Mit Spark können Sie Social-Media-Posts, Webseiten und animierte Videos gestalten und zwar in Profiqualität und in wenigen Minuten. Adobe Spark können Sie ganz einfach auf spark.adobe.com ausprobieren. Dazu müssen Sie sich nur mit Ihrer Adobe-

ID oder per Facebook anmelden. Die Beispiele können Sie auch in der mobilen App nachvollziehen – hier sind die Abläufe praktisch identisch.

App mit Premium-Funktionen Spark ist kostenlos nutzbar. Es stehen vorgefertigte Layouts zur Verfügung, mit denen Sie zu Beispiel Ihren Social-Media-Auftritt verschönern. Dazu gibt es Premium-Funktionen, mit denen Sie mit eigenem Logo und Firmenfarben vorlagenbasierte Designs für Ihre Marke oder ein professionelles Erscheinungsbild bearbeiten können. Spark Premium ist im Adobe-Creative-Cloud-Foto-Abo, im Lightroom-CC-Abo (adobe.com/de/creativecloud/photography.html) und in Adobe Creative Cloud enthalten, kann aber auch einzeln abonniert werden. Wie einfach ihre Benutzung ist, zeigt unser Schritt-fürSchritt-Tutorial zu Adobe Spark unten.

Ebenfalls neu: Adobe Portfolio Viele Fotografen wünschen sich eine Webseite, auf der sie ihre Bilder präsentieren können. Mit dem im Adobe-Creative-Cloud-Foto-Abo,

Lightroom-CC-Abo und Creative Cloud enthaltenen Dienst Portfolio ist die Gestaltung des eigenen Onlineportfolios ohne großen Zeitaufwand einfach mit einer App im Webbrowser und ohne Programmierung möglich. Unter www.myportfolio.com können Sie sich inspirieren lassen. Jedes der Beispiele ist gleichzeitig eine Vorlage für Ihre eigene Webseite. Mit „Create a Website like this“ starten Sie eine eigene Webseite im ähnlichen Stil. Über das Pluszeichen können Sie die noch leere Seite mit Inhalten füllen. Zum Beispiel ist es ganz einfach, komplette Foto-Alben aus Lightroom CC zu importieren und auf der Seite zu platzieren. Sie können Texte überschreiben und Farben ändern, etwa für den Hintergrund. Auch lässt sich mit Preview überprüfen, wie die Seite aussieht. Das Veröffentlichen klappt mit einem Klick auf Publish. Danach ist die Seite unter meinname.myportfolio.com im Netz und bereit für das Verbreiten. Außerdem können PortfolioSeiten auch leicht wieder offline genommen werden, so eignen sie sich hervorragend für temporäre Projekte und Bildergalerien.

SCHRITT FÜR SCHRITT: ARBEITEN MIT ADOBE SPARK

SOCIAL GRAFIK ANLEGEN

LAYOUT ANPASSEN UND TEILEN

WEBSTORYS GESTALTEN

Öffnen Sie die Seite spark.adobe.com, und klicken Sie auf das obere Pluszeichen. Für einen neuen Social-Media-Beitrag wählen Sie die Option Post. Im folgenden Bildschirm werden Ihnen nun unterschiedliche Vorlagen angeboten. Zudem ist es möglich, mit Start from Scratch komplett neu zu beginnen. Vorlagen bieten sich oft als gute Inspiration und Zeitsparer zugleich an, denn sie sind komplett nach Ihren Wünschen anpassbar. Wählen Sie beispielsweise eine der möglichen Instagram-Vorlagen aus, indem Sie einfach auf das kleine Vorschaubild klicken. Adobe Spark erzeugt eine Datei, automatisch mit den richtigen Pixel-Abmessungen für die Fotoplattform und fertigen Design-Elementen wie Bild, Text und Farben, die Sie alle verändern können.

Jetzt erhalten Sie eine Vorschau der Grafik. Jede Vorlage ist lizenzfrei nutzbar und zudem individuell anpassbar. Kostenfreie Bilder können ebenso verwendet werden wie Fotos der Stock-Datenbank von Adobe, die selbstverständlich mit eingebunden ist. Sie können auch das Layout ändern, den Text und die Grafikelemente skalieren, umfärben, überschreiben oder verschieben. Fotos lassen sich natürlich auch wahlweise durch eigene ersetzen. In wenigen Minuten entsteht so eine schön gestaltete Social-Media-Grafik oder andere Designs wie Einladungskarten, Titelgrafiken oder Flyer. Mit Share können Sie die Grafik auf der Adobe-Spark-Seite veröffentlichen, einen Link zum Einbetten gestalten oder die Grafik herunterladen und auf sozialen Netzwerken teilen.

Genauso leicht wie Grafiken/Posts kann Spark kleine Webseiten komplett ohne Programmierung gestalten. Die Webstorys eignen sich hervorragend für Reisetagebücher oder zum Beispiel für Rezepte, die Sie online stellen wollen. Klicken Sie auf das Pluszeichen, und wählen Sie Page, um zur Oberfläche für eine Webseite zu gelangen. Hier können Sie den Titel und Untertitel der Seite eintippen. Über einen Klick auf Photo starten Sie das Menü zum Hochladen des ersten Fotos, dem Titelbild Ihrer neuen Seite. Hier können Sie wieder vom Computer oder aus Ihrer Lightroom-Bibliothek oder von Adobe Stock ein Bild auswählen und hochladen und wie in einem Word-Programm Texte bearbeiten. Schnell ist so die Seite gestaltet und mit einem Klick veröffentlicht. 

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FOTOS HOCHLADEN Sie können Bilder vom Computer oder aus Ihrer Lightroom-Bibliothek, von Adobe Stock, Google Photos oder aus der Dropbox auswählen und hochladen.

Fotos: AdobeStock; Screenshots: Stefan von Gagern, Lars Kreyßig

TIPP

PORTFOLIO WEB-GESTALTUNG Über die Webseite www. myportfolio.com können Sie aus unterschiedlichen Layoutvorlagen auswählen und diese für Ihr eigenes Onlineportfolio individualisieren. In unserem Test lief die Gestaltung kinderleicht. Texte, Bildgrößen oder Schriften lassen sich schnell anpassen – so wie Sie es haben möchten. Hier ist Adobe ein anwenderfreundliches WebPortfolio gelungen, das einfach online gestellt werden kann.


PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN LANDSCHAFTSRETUSCHE

Begleitmaterial auf der Heft-DVD

Aus drei mach eins: So kombinierst du das Beste aus deinen Aufnahmen

Fotografie und Photoshop – Hand in Hand zu tollen Fotos Die Fotografen sagen über die Photoshopper, sie sollen lieber anständig fotografieren. Die Photoshopper sagen oft, dass es sich die Fotografen viel zu schwer machen. In Wahrheit ist es aber so, dass die besten Resultate entstehen, wenn gute Fotografie und Photoshop kombiniert werden. Wie man das macht, wie die Grundlage und wie die Bearbeitung aussehen kann, zeigt dir Kristof in diesem Workshop. 136

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PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN

Fotos und Tex te:

Kristof Göttling

Für diese drei Aufnahmen kamen sowohl ein Stativ als auch ein ND-Filter zum Einsatz. So entstand eine klassische Langszeitbelichtung.

PROJEKT-INFOS Material Zeitaufwand Software

KRISTOF GÖTTLING Fotograf und Photoshop-Profi

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rooklyn-Bridge bei Sonnenaufgang – ein absolutes Traummotiv! Allerdings ist es gar nicht so einfach zu fotografieren, wie man denken möchte. Zum einen geht die Sonne „hinter“ New York auf (von Manhatten schaut man also in Richtung Brooklyn). Zum anderen ist auf der Manhatten-Seite alles irgendwie verbaut, sodass man nur schwer einen „sauberen“ Blick

auf Brücke und Sonnenaufgang bekommt. Wir waren hier wieder mit unserer Fotoreise, unserem Bootcamp, unterwegs und mussten außerdem nicht nur einen Spot, sondern gleich zwölf Spots haben. Hinter dem Fulton Fish Market hat es dann aber geklappt. Aufgenommen habe ich die Fotos natürlich von einem Stativ aus. Dies ist bei solchen Aufnahmen absolut essenziell und hilft dir nicht nur bei der Frame-Suche, sondern auch bei der Stabilisierung. Um eine längere Belichtung zu ermöglichen, habe ich außerdem einen ND-Filter vor die Kamera geschraubt. Quasi eine Sonnenbrille für die Kamera. Das Ziel, war eine Langzeitbelichtung zu erstellen, die das Was-

Ausgangsbilder auf der Heft-DVD ca. 60 Minuten Photoshop CC

ser schön glatt zieht und die Wolken verwischen lässt. Glücklicherweise habe ich mehre Aufnahmen von derselben Position gemacht, denn so wirklich hat mir im Nachhinein keine Aufnahme gefallen. Mal waren die Wolken nicht gut, mal das Wasser nicht so schön etc. Gut, dass ich Photoshop kann, dachte ich mir, und habe begonnen, mir aus jeder Aufnahme das Schönste herauszupicken. Wie einfach das funktioniert, wenn man gutes Ausgangsmaterial hat, zeige ich dir in diesem Workshop. Viel Spaß! Übrigens: Weitere Informationn zu unseren Bootcamps findest du auch auf der Website: http://calvinhollywood-bootcamp.de. 1/2019

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Fotos und Texte: Kristof Göttling

PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN LANDSCHAFTSRETUSCHE

ÖFFNEN UND SYNCHRONISIEREN

IN PHOTOSHOP ÖFFNEN UND ÜBERLAGERN

Ich habe mich für drei Aufnahmen entschieden, die ich miteinander kombinieren möchte. Von der einen Aufnahme gefällt mir das Wasser, von der anderen der Himmel und von der dritten nur die Gischt. Um alle drei problemlos miteinander zu verschmelzen, öffne ich alle drei mit Camera Raw, entwickle eines und synchronisiere dann die Einstellungen. Meine Einstellungen entnimmst du einfach dem Screenshot.

Sind die Einstellungen synchronisiert, wähle ich Objekte öffnen, sodass die Bilder in Photoshop erscheinen. Dass die Bilder erst mal in einzelnen Reitern geöffnet werden macht gar nichts. Mit einem Rechtsklick auf die Ebene und einem Klick auf Ebene duplizieren lässt sich die Ebene auf ein Dokument deiner Wahl (Ziel) kopieren. Sollten die Ebenen nicht exakt übereinander liegen, markiere alle Ebenen mit gehaltener UmschaltTaste und wähle Bearbeiten > Ebenen automatisch ausrichten.

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ICH HABE MIR AUS JEDER AUFNAHME DAS SCHÖNSTE HERAUSGEPICKT.

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KRISTOF GÖTTLING, PHOTOSHOP-KÜNSTLER & FOTOGRAF

EBENENMASKEN ERSTELLEN

BILDELEMENTE MASKIEREN

Erstelle dir nun für die zweite und dritte Ebene eine schwarze Maske. Die Ebene ohne Langzeitbelichtung mit der Gischt ist hierbei die oberste Ebene. Die Reihenfolge der beiden anderen spielt an dieser Stelle keine Rolle. Wenn du beim Klick auf Maske hinzufügen die Alt-Taste gedrückt hältst, erhältst du automatisch eine schwarze Maske.

Beim Maskieren kannst du nun ganz nach deinem Geschmack vorgehen und die Teile ins Bild zurückmalen, die du gerne übernehmen möchtest. Nimm dafür einen großen weichen Pinsel mit weißer Farbe. Ein kleiner Trick ist, die Deckkraft manchmal zu verändern, so kannst du z. B. bestimmte Teile des Himmels miteinander mixen.

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ZWEITE RAW-ENTWICKLUNG

6 FÜR SMART-FILTER KONVERTIEREN

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Achtung, jetzt kommt ein Fingerbrecher: Mit der Tastenkombination Strg+Umschalt+Alt+E erstellst du eine neue Ebene, die alle sichtbaren, darunter liegenden Ebenen zu einer gemeinsamen vereint. Diese Ebene konvertierst du dann für Smart-Filter. Den Befehl findest du im Menü Filter.

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Wähle nun Filter > Camera-Raw-Filter, um erneut das Camera-RawModul aufzurufen. Dieser Schritt ist wahrscheinlich der schwierigste bzw. der, der am meisten Übung benötigt. Wir nehmen uns nun den Radialfilter zur Hilfe, um die Sonne scheinen zu lassen. Denn was ist ein Sonnenaufgang ohne direkte Sonne? Daher legen wir nun mehrere Radialfilter übereinander, die die Sonne imitieren. Ziehe einen Radialfilter auf, wechsle den Effekt von „außen“ nach „innen“ und füge dann Belichtung (+1,85), Farbtemperatur (+51) und Farbton (+24) hinzu. Hierdurch bekommst du schon mal einen leuchtenden Schein, der eine Sonne vermuten lässt. Wichtig: Die Schatten müssen abgedunkelt werden. Dies verhindert, dass die Brücke an der Vorderseite (wo keine Sonne hinkommt) aufgehellt wird.


LANDSCHAFTSRETUSCHE PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN

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DIE BESTEN RESULTATE ENTSTEHEN, WENN MAN GUTE FOTOGRAFIE UND PHOTOSHOP KOMBINIERT. WIR BAUEN EINE SONNE

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Wiederhole nun den Schritt mit dem Radialfilter. Werde dabei immer kleiner und heller, bis du irgendwann den Mittelpunkt der „Sonne“ erreicht hast. Mit den Werten für Belichtung und Temperatur musst du dabei gegebenenfalls etwas variieren.

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SPIEGELUNG

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Denke auch daran, mindestens einen der Radialfilter auch auf das Wasser zu legen, da eine so starke Sonneneinstrahlung, wie wir sie hier imitieren, dort auch zu einer Reflexion führt.

PINSEL IN PHOTOSHOP LADEN

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KRISTOF GÖTTLING, PHOTOSHOP-KÜNSTLER & FOTOGRAF

Du hast sicher schon festgestellt, dass bei längeren Belichtungszeiten, Lichter zu „Sternen“ werden. Dies werden wir hier nun mit Hilfe eines Pinsels nachstellen, den ich euch gerne für eure freien Projekte schenken möchte. Leider passte er nicht mehr auf die Heft-CD, daher könnt ihr ihn unter www.digitalphoto. de/heft herunterladen – natürlich kostenlos. Öffne die Pinselvorgaben, klicke oben rechts auf die Menüminiatur und wähle Pinsel laden.

EINEN STERN ERZEUGEN

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Erstelle nun eine neue, leere Ebene, wähle die Farbe Weiß oder ein sehr helles Gelb (Pinsel-Werkzeug aktiviert) und male nun einen Stern ins Bild, indem du mit der Maus ins Bild klickst, dort wo der Stern zu sehen sein soll. Die Ebene mit dem Stern lässt sich ganz einfach duplizieren (Strg+J) und mit Strg+T drehen, sodass der Stern noch besser zum Vorschein kommt.

FINALE ANPASSUNGEN

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Das Bild ist eigentlich fertig. Als kleine Schönheitskorrektur habe ich nun über eine Einstellungsebene Farbbalance (1) noch etwas warme Farbtöne in die Mitteltöne gebracht. Und über eine Tonwertkorrektur mit Maske (2), den linken Pfeiler der Brücke etwas aufgehellt, da dieser zu dunkel geworden war.  1/2019

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD

PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN ge Die kurzen Winterta n ße grü Be lt: zäh sind ge t wir den Frühling mi n! rbe Fa n de ten leuch

Camera Raw: Frühlingshafte Motive optimieren

Strahlende Farben Ein frühlingshaftes Motiv lebt von leuchtenden Farben und starken Kontrasten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ein im Studio fotografiertes Stillleben in der RawEntwicklung gezielt bearbeiten und so stimmungsvoll aufpeppen.

HEIKE HERDEN Fotografin und Autorin

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ach einem langen, tristen Winter ist es immer eine wahre Freunde, wenn bunte Farben aus der Natur wieder Einzug in unsere Bilder halten. Dies gilt auch für Bilder im Fotostudio, wie für Stilllife und Food-Aufnahmen. Denn auch hier machen frische Farben durch Blumen etwas her und bringen Leben und Kontraste ins Bild. Vor allem bei dunklen Hintergründen wirken strahlende Farben besonders leuchtend. Dies kann durch die richtige RAW-Optimierung sogar noch verstärkt werden. Die meisten RAW-Konverter bieten verschiedene Mög-

lichkeiten an, gezielt einzelne Farben im Bild anzupassen. Klassische Einstellungen sind die Veränderung der Sättigung, des Farbtons und der Luminanz, also der Helligkeit der einzelnen Farben. So lassen sich gezielt bestimmte Farbbereiche im Bild betonen. Um eine noch gezieltere Bearbeitung einzelner Farben im Bild zu ermöglichen, gibt es bei Camera Raw den Korrekturpinsel. Mit diesem lassen sich Bildbereiche mit einer Maske markieren, in welcher wiederum gezielt Farben, Kontrast und andere Einstellungen angepasst werden können. Dies ist zum Beispiel besonders bei einzelnen Blüten praktisch, die etwas aufgehellt oder in der Sättigung gesteigert werden sollen. Arbeiten Sie bei solchen Masken immer mit einer weichen Pinselspitze, damit der Effekt zu den Seiten hin weich ausläuft. So verhindern Sie unschöne Farbkanten im Bild.

Fotos, Texte und Screenshots: Heike Herden

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO VERSTÄRKEN SIE FARBE UND KONTRAST

GRUNDEINSTELLUNGEN

VIGNETTE ERZEUGEN

FARBEN VERSTÄRKEN

Optimieren Sie als Erstes Ihr Bild in allen Grundeinstellungen. Erhöhen Sie den Kontrast maximal, hellen Sie die Lichter etwas auf, und dunklen Sie die Tiefen ab. So erzeugen Sie noch mehr Kon­ traste im Bild. Durch die Steigerung der Klarheit werden die Strukturen im Bild klarer. Durch die Erhöhung der Dynamik erhöhen Sie dezent die Sättigung.

Wählen Sie nun das Effekte-Menü an. Erstellen Sie eine Vignette der Art Lichtpriorität. Nehmen Sie eine Stärke von ­­­–33, um die Ecken des Bilds abzudunkeln. Verändern Sie auch den Mittelwert, um die Mitte des Bilds, welche vom Effekt ausgespart wird, zu vergrößern. So werden die Blumen weniger abgedunkelt, der Effekt besteht jedoch weiterhin.

Gehen Sie ins Menü HLS/Graustufen. Erhöhen Sie dort unter Sättigung nun alle Farbe, welche Sie im Bild besonders betonen wollen. In diesem Fall erhöhen Sie stark die Orangetöne auf einen Wert von +57. Heben Sie außerdem die Gelbtöne an. Wählen Sie hier einen mittleren Wert von +33, um insbesondere die gelben Rosen zu betonen.

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FARBEN UND KONTRASTE PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN

OSTERHASE MAL ANDERS Sie müssen Ihr Ostermotiv nicht zwingend vor einem farbenfrohen Hintergrund fotografieren, aber farbige Elemente gehören zum Frühling einfach dazu!

PROJEKT-INFOS Material Zeitaufwand Software

TIPP

HELLIGKEIT DER FARBEN

LOKALE ANPASSUNGEN

Wechseln Sie das Menü von Sättigung zu Luminanz. Hier können Sie die Helligkeiten der einzelnen Farben anpassen. Auch hier beschäftigen wir uns mit den Orangetönen. Hellen Sie diese mit einem Wert von +12 leicht auf, ohne sie ausbrennen zu lassen. Erhöhen Sie jetzt die Rottöne auf einen Wert von +16, um auch diese etwas aufzuhellen.

Markieren Sie mit dem Korrekturpinsel die beiden orangenen Blüten mit einer weichen Pinselspitze. Hellen Sie zuerst die Blüten auf, indem Sie die Tiefen aufhellen und die Belichtung vorsichtig steigern. Um ein Ausbrennen zu verhindern, reduzieren Sie die Lichter. Ziehen Sie den Farbton leicht ins Magenta, um die Blüten etwas aufzufrischen. 

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Ausgangsbild auf der Heft-DVD ca. 30 Minuten Photoshop CC

MIT KONTRASTEN ARBEITEN Denken Sie schon beim Fotografieren an die farbigen Kontraste im Bild. Leuchten Farben, wie zum Beispiel von Blüten, wirken besonders schön vor dunklen Hintergründen und können ein sonst düsteres Bild auffrischen. Auch das Verwenden von Komplementärfarben in der Bildkomposition kann wirklich fantastisch aussehen. Doch Vorsicht: Zu bunt sollte es auch nicht werden!

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PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN HIMMEL AUSTAUSCHEN

PROJEKT-INFOS Material Zeitaufwand Software

Ausgangsbild auf der Heft-DVD ca. 15 Minuten Photoshop Elements

Austausch: So verändern Sie in kurzer Zeit die Stimmung in Ihren Aufnahmen

Dramatischer Himmel Wirkt der Sonnenuntergang in Ihren Bildern noch nicht spannend genug? Dann tauschen Sie ihn doch einfach aus! Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Aufnahmen einen neuen Himmel hinzufügen.

JAMES PATERSON Photoshop-Experte

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in Workshop zum Thema „Himmel in Landschaftsaufnahmen austauschen“ wird bei vielen Fotografen wohl zunächst eher ein Kopfschütteln auslösen. Gilt es doch, als Fotograf stets auf den richtigen Moment zu warten und die Szene dann direkt in einer Aufnahme festzuhalten. Grundsätzlich ist dies natürlich voll-

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kommen richtig. Doch manchmal ist es einfach nicht möglich, stundenlang auf den einen perfekten Moment zu warten. Exakt für diese Situation eignet sich unsere hier vorgestellte Technik. Hilfreich ist es, wenn Sie sich bereits im Vorfeld eine kleine Bibliothek anlegen, in der Sie Aufnahmen von interessanten Himmelsformationen ablegen – so können Sie rasch auf eine gewisse Auswahl zurückgreifen. Achten Sie bei der Auswahl der Bilder, die Sie zusammenfügen möchten, immer darauf, dass diese bei ähnlichen Lichtverhältnissen aufgenommen wurden sowie Farben und Kamerawin-

kel stimmen. In unserem Beispielbild wurden sowohl der Pier als auch der Himmel gegen die Sonne aufgenommen, das hilft uns dabei, ein realistisches Ergebnis zu erzielen. Lernen Sie nun in unserem Workshop, wie Sie Bilder gekonnt zusammenfügen, wie Ihnen Auswahlen perfekt gelingen und wie Sie mit Masken und Ebenen arbeiten. Außerdem zeigen wir Ihnen einen schnellen und einfachen Trick, mit dem Sie eine Spiegelung erzeugen. Übrigens: Die Techniken, die Sie in diesem Workshop lernen, können Sie natürlich auch auf andere Aufnahmen anwenden.


Begleitmaterial auf der Heft-DVD

HIMMEL AUSTAUSCHEN PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO TAUSCHEN SIE DEN HIMMEL IN IHREN BILDERN AUS

WÄHLEN SIE DEN HIMMEL AUS

RÄNDER UND KANTEN OPTIMIEREN

Öffnen Sie im ersten Schritt das Ausgangsbild Pier.jpg (zu finden auf der Heft-DVD) in Photoshop Elements. Nehmen Sie das Schnellauswahl-Werkzeug zur Hand und fahren Sie mit diesem über den Himmel. Zoomen Sie nah heran, um die Ränder und Kanten besser beurteilen zu können. Halten Sie die Alt-Taste gedrückt, um bereits ausgewählte Bereiche wieder von der Auswahl abzuziehen.

Gehen Sie zu Auswahl > Kante verbessern, wählen Sie bei Anzeigen die Option Überlagerung, erhöhen Sie den Radius auf 5 Pxl, zoomen Sie nah an die Auswahlkanten heran und fahren Sie mit dem Radius-Verbessern-Werkzeug über die Details, die bisher nicht ausgewählt wurden. Sind Sie zufrieden, wählen Sie im Bereich Ausgabe an die Option Ebenenmaske und bestätigen Sie mit Ok.

DEN HIMMEL IN DAS BILD EINFÜGEN

EBENEN RICHTIG POSITIONIEREN

Wählen Sie in der Ebenenpalette die Maske an, die Sie in Schritt 2 Ihrer Ebene hinzugefügt haben, und drücken Sie Strg+I, um diese zu invertieren – es wird nur noch der Pier angezeigt, der Himmel wurde durch ein Kästchenmuster ersetzt. Öffnen Sie das Bild Himmel.jpg, wählen Sie das Verschieben-Werkzeug und ziehen Sie den Himmel auf den Reiter des Pier-Bildes und dann hinunter in die Datei.

Gehen Sie zur Ebenenpalette und ziehen Sie dort die in Schritt 3 eingefügte Himmel-Ebene unter die Ebene des Piers, so dass der Himmel in Ihrem Bild hinter der zuvor freigestellten Landschaft sitzt. Verwenden Sie das Verschieben-Werkzeug, um die Ebene so zu verschieben, damit es möglichst real aussieht. Mit Strg+T können Sie die Ebene drehen oder in der Größe verändern.

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Fotos & Texte: James Paterson/Future Publishing; Übersetzung & Screenshots: Nicole Lorenzen

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EINE SPIEGELUNG HINZUFÜGEN

AUF DER MASKE MALEN

Aktivieren Sie die Himmel-Ebene, duplizieren Sie sie mit Strg+J und schieben Sie das Duplikat an die oberste Stelle der Ebenenpalette. Gehen Sie zu Bild > Drehen > Ebene vertikal drehen und ziehen Sie das Bild mit dem Verschieben-Werkzeug nach unten, bis es am Horizont endet. Wählen Sie Filter > Weichzeichnungsfilter > Gaußscher Weichzeichner mit einem Radius von 30. Bestätigen Sie mit Ok.

Setzen Sie die Füllmethode auf Ineinanderkopieren, reduzieren Sie die Deckkraft auf 50 %, halten Sie die Alt-Taste gedrückt und klicken Sie auf das Ebenenmaske-hinzufügenSymbol innerhalb der Ebenenpalette, um der Ebene eine schwarze Maske hinzuzufügen. Wählen Sie den Pinsel (mit Vordergrundfarbe Weiß) und fahren Sie auf der Maske über den Bereich des Sandes, um die Reflexion zurückzuholen. 

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TIPP

AUSWAHL ÜBERPRÜFEN Als wir den Himmel ausgewählt haben, wurde dieser unterhalb des Piers nicht vollständig miteinbezogen und war dort noch zu sehen. Diese Bereiche händisch auswählen zu müssen, kann ganz schön langwierig sein. Also haben wir lieber den Zauberstab verwendet. Entfernen Sie hier in den Werkzeugoptionen zuvor den Haken bei Benachbart. So wird mit einem Klick ins Motiv im gesamten Bild nach ähnlichen Pixeln gesucht. Halten Sie dazu die Umschalt-Taste gedrückt und klicken Sie weiter, bis Sie alle Bereiche ausgewählt haben. Wechseln Sie dann zum Schnellauswahl-Werkzeug, halten Sie die AltTaste gedrückt und malen Sie über alle Bereiche der Auswahl, die Sie wieder von der Auswahl abziehen möchten.

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PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN UNSCHÄRFE ERZEUGEN

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsbild auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 15 Minuten Software Photoshop CC

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO ERZEUGEN SIE EINEN UNSCHARFEN HINTERGRUND

TIPP

BILDAUSWAHL Die hier vorgestellte Technik eignet sich nicht für jedes Foto. Am besten eignet sie sich für Makroaufnahmen wie beispielsweise ein Schmetterling oder Porträts von Tieren oder Personen vor einem unschönen, überladenen und/oder unruhigen Hintergrund.

ERSTE SCHRITTE

PINSELGRÖSSE FESTLEGEN

Importieren Sie das gewünschte Bild (oder unser Ausgangsbild) in Lightroom, wählen Sie es aus und klicken Sie auf die Schaltfläche Entwickeln. Klicken Sie oben rechts unterhalb des Histogramms auf das Symbol für Korrekturpinsel. Ziehen Sie die Regler für Schärfe und Klarheit auf –100. Mit diesen Einstellungen werden Sie die Hintergrunddetails verschwimmen lassen. Alle andere Werte belassen Sie so.

Im Bereich Pinsel legen Sie eine etwas größere Pinselspitze von rund 30 fest, um bereits im ersten Schritt den Großteil Ihres Bildhintergrunds bearbeiten zu können. Die Werte für Fluss und Dichte belassen Sie bei 100. Setzen Sie schließlich noch einen Haken bei Überlagerung für ausgewählte Maske anzeigen und fahren Sie dann über den Bildhintergrund. Dieser wird Ihnen von Lightroom nun Rot dargestellt.

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD

UNSCHÄRFE ERZEUGEN PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN

Im Fokus: So heben Sie zentrale Bildelemente hervor

Unschärfe mit dem Korrekturpinsel erzeugen Lauren Scott zeigt Ihnen, wie Sie den Korrekturpinsel aus Lightroom nutzen, um Unschärfe zu erzeugen und so Objekte, Personen oder Tiere vom Hintergrund hervorzuheben. Von dieser Technik profitieren alle Aufnahmen mit einem eher unspektakulären Hintergrund.

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ange Brennweiten, große Blendenöffnungen oder eine kurze Distanz zwischen Objekt und Kamera – all dies kann dazu führen, dass der Hintergrund einer Szene verschwommen wirkt. Trotzdem ist es nicht immer möglich, bereits in der Kamera für einen unscharfen Hintergrund zu sorgen. So kann es sein, dass Sie vielleicht nicht das richtige Objektiv mit der passenden Brennweite dabeihaben oder es vielleicht nicht möglich ist, eine entsprechend große Blendenöffnung zu wählen, da am langen Ende des Zoombereichs lediglich eine Lichtstärke von f/6,3 möglich ist. Wie zeigen wir Ihnen, wie Sie den Hintergrund Ihrer Aufnahmen in der Nachbearbeitung unscharf erscheinen

LAUREN SCOTT

Fotos & Texte: Lauren Scott/Future Publishing; Übersetzung & Screenshots: Nicole Lorenzen

Photoshop-Expertin

lassen. Diese Technik eignet sich am besten für Bilder, in denen ein eher unruhiger Hintergrund vom zen­t ralen Motiv ablenkt – wie es beispielsweise bei Wildlife- oder Porträtaufnahmen der Fall sein kann. Verschwommene Hintergründe sind eine gute Möglichkeit, um Objekte vom Hintergrund hervortreten zu lassen und un­attraktive oder einfach unwichtige Details verschwinden zu lassen. Die Aufnahme unseres Eisvogels wurde mit einem 17-40mm-Objektiv bei einer Blende von f/5,6 aufgenommen. Während der Hintergrund bereits außerhalb des Fokus lag, konnten wir den Vogel mit Hilfe von Lightroom CC noch etwas mehr aus der Landschaft herausstechen lassen.

ÜBERPRÜFEN UND VERFEINERN

EINE VIELZAHL AN PINSELN

Wenn Sie den Großteil des Bildhintergrunds Rot eingefärbt (maskiert) haben, ist es nun an der Zeit für die Details. In unserem Bild müssen wir uns um die Federn kümmern. Zoomen Sie nah in das Bild hinein, wählen Sie eine kleinere Pinselspitze von etwa 10 und reduzieren Sie den Fluss auf etwa 50. Fahren Sie nun ein wenig über die Flügel, wird dies nicht auffallen. Sie müssen hier nicht allzu genau vorgehen.

Wenn Sie mit dem Maskieren des Hintergrunds zufrieden sind, klicken Sie das Häkchen bei Überlagerung für ausgewählte Maske anzeigen an und ab, um den Vorher-NachherEffekt zu begutachten. Sie können viele Korrekturpinsel auf Ihr Bild anwenden, jeder wird als Pin dargestellt, den Sie im Bild platzieren. So könnten Sie zum Beispiel einen weiteren Pinsel nutzen, um Belichtung oder Farbe des Objekts zu verändern. 

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MASKIERUNG Wenn Sie einen Haken bei Überlagerung für ausgewählte Maske setzen, werden Ihnen die Bildbereiche rot angezeigt, die von Ihrer Bearbeitung betroffen sind. Sie finden diese Option unterhalb des zentralen Arbeits-fensters (s. Schritt 2).

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PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN NACHSCHÄRFEN

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsbild auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 30 Minuten Software Photoshop CC

Schärfen: Mit Hochpass-Filter und Fokusbereich

Selektiv nachschärfen Erfahren Sie, wie Sie Ihren Makroaufnahmen mit dem geschickten Zusammenspiel aus Hochpass-Filter und der Funktion Fokusbereich gezielt zu mehr Ausdruck verhelfen und Ihre Bilder nur dort nachschärfen, wo es auch wirklich nötig ist.

JAMES PATERSON Photoshop-Experte

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s gibt unzählige Techniken und Methoden, mit denen Sie Ihre Bilder nachschärfen können, aber nur wenige sind so effektiv wie das Schärfen mit Photoshops Hochpass-Filter. Dieser unterteilt bei seinem Einsatz das Bild in zwei Bereiche: hohe und niedrige Frequen-

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zen. So haben Sie die Möglichkeit, die Bildränder, also die Bereiche, in denen helle Pixel auf dunkle Pixel treffen, direkt anzusteuern und diesen zu mehr Kontrast und knackscharfen Details zu verhelfen. Die Hochpass-Methode eignet sich insbesondere, um Bildbereiche gezielt zu schärfen, also dann, wenn in Ihrer Aufnahme Bereiche nicht im Fokus liegen und dort nur wenige Details vorhanden sind – wie es bei Makrofotos oft der Fall ist. Dann sollten Sie nicht direkt das gesamte Bild schärfen, denn alles, was Sie damit

erreichen, ist, das Bildrauschen zu verstärken. Hier empfiehlt es sich, die wirklich wichtigen Bereiche selektiv zu schärfen. In diesem Workshop zeigt Ihnen James Paterson, wie Ihnen dabei die Funktion Fokusbereich helfen wird. Diese wählt automatisch Bildbereiche aus, die im Fokus liegen. Normalerweise verwendet man diesen Dialog, um Objekte freizustellen, aber hier können wir uns den Befehl optimal zunutze machen, um nach detailreichen Bildbereichen zu suchen, um diese schließlich zu schärfen.


Begleitmaterial auf der Heft-DVD

NACHSCHÄRFEN PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO SCHÄRFEN SIE TEILBEREICHE IHRER BILDER NACH

TIPP

DUPLIZIEREN UND KONVERTIEREN

FÜLLMETHODE ÄNDERN

Öffnen Sie das Ausgangsbild in Photoshop CC, gehen Sie zur Ebenenpalette (Fenster > Ebenen) und drücken Sie Strg+J, um die Hintergrundebene zu duplizieren. Klicken Sie mit der Maus doppelt auf den Namen der duplizierten Ebene und nennen Sie diese Scharf. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Ebene und wählen Sie In Smartobjekt konvertieren.

Öffnen Sie (über den kleinen Pfeil in der Ebenenpalette) das Dropdown-Menü der Füllmethoden und wählen Sie die Füllmethode Ineinanderkopieren. Klicken Sie mit der Maus doppelt auf das Zoom-Werkzeug – damit öffnet sich automatisch die 100 %-Ansicht Ihrer Aufnahme. Nur so können Sie die Schärfe im gesamten Bild wirklich optimal beurteilen.

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UNSCHÄRFE ERZEUGEN Um zentrale und wichtige Bildelemente in den Vordergrund zu rücken, müssen Sie diese nicht zwingend nachschärfen. Stattdessen können Sie auch versuchen, unwichtige Bereiche mit Unschärfe zu versehen.

HOCHPASS-FILTER ANWENDEN

DIE SCHÄRFE OPTIMIEREN

Gehen Sie zu Filter > Sonstige Filter > Hochpass. Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Radius-Werten, und beobachten Sie, welchen Effekt diese Werte auf die Bilddetails haben. Der richtige Wert hängt immer vom zu bearbeitenden Bild ab. Wir haben hier einen Radius von 3,7 Pixeln gewählt. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, bestätigen Sie mit Ok.

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Das Gute an Smartobjekten: Man kann Sie erneut bearbeiten. Somit können Sie die Stärke des Filters jederzeit justieren. Klicken Sie das Augensymbol der Smartfilter-Ebene an und aus, um den Effekt zu überprüfen. Wollen Sie Ihr Bild optimieren, klicken Sie mit der Maus doppelt auf den Begriff Hochpass der Smartfilter-Ebene und optimieren Sie den Wert (hier: 4,2 Pixel).

FOKUSBEREICH IM EINSATZ

MASKE ERSTELLEN

Wählen Sie die Hintergrund-Ebene an und gehen Sie zu Auswahl > Fokusbereich. Öffnen Sie das Dropdown-Menü bei Ansicht (über den kleinen Pfeil) und wählen Sie Überlagerung. Setzen Sie den In-Fokus-Bereich-Regler auf 0 und ziehen Sie ihn dann ganz leicht nach rechts, bis alle scharfen Bereiche ausgewählt sind – hier etwa 2,80. Bestätigen Sie mit Ok.

Wählen Sie die oberste Ebene an und klicken Sie auf das Icon für Ebenenmaske hinzufügen am Fuße der Ebenenpalette, um die Auswahl in eine Maske umzuwandeln. Um die Auswahl zu verfeinern, nehmen Sie den Pinsel zur Hand, drücken Sie Taste D > Taste X, um die Vordergrundfarbe auf Schwarz zu setzen, wählen Sie die Maske an und optimieren Sie sie. 

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Fotos & Texte: James Paterson/Future Publishing; Übersetzung & Screenshots: Nicole Lorenzen

SO SCHÄRFEN SIE RICHTIG Das selektive Schärfen von Bildbereichen, das wir Ihnen in diesem Workshop vorstellen, wird auch als Creative Sharpening bezeichnet. Zu Beginn der Bearbeitung sollte jedoch stets das Capture Sharpening erfolgen. Dieser Prozess ist besonders bei RAW-Aufnahmen wichtig, da diese nicht wie JPEGs bereits kameraintern geschärft wurden. Führen Sie diesen Schärfevorgang in einem RAW-Konverter Ihrer Wahl durch. Möchten Sie Ihre Aufnahme für den Druck optimieren, folgt schließlich noch das Output Sharpening. Dieses sollte immer am Ende des Bearbeitungsprozesses stattfinden, also nachdem Sie sich für ein Format und die Ausgabeform entschieden haben. Andere nützliche Werkzeuge für das Creative Sharpening sind u. a. der Korrekturpinsel aus Adobe Camera Raw.

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Foto: James Paterson / Future Publishing; Übersetzung & Screenshots: Nicole Lorenzen

PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN DRUCKOPTIMIERUNG

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsbild auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 10 Minuten Software Photoshop Elements

Druckoptimierung: Farbgebung, Schärfe und Druckformat anpassen

Perfekter Ausdruck Bildbearbeitungs-Profi James Paterson zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Aufnahmen für jede Ausgabeform optimieren – egal, ob Bildschirm oder Fotopapier. Dabei lernen Sie Schritt für Schritt Farben zu intensivieren, für die richtige Schärfe zu sorgen und den richtigen Beschnitt zu wählen.

JAMES PATERSON Photoshop-Experte

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eider werden digitale Fotos immer seltener von der Speicherkarte oder dem Rechner befreit und auf Fotopapier gedruckt. Dies liegt häufig daran, dass viele Fotografen den Aufwand scheuen, der im Vorfeld des Drucks tatsächlich betrieben werden muss. Denn ist man früher mit seiner Filmrolle einfach in den nächsten Fotoladen gegangen und hat seine 24 oder

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36 Bilder entwickeln lassen, müssen heute ein paar Dinge im Vorfeld beachtet werden. So steht am Anfang natürlich die Entscheidung, welches Bild überhaupt gedruckt werden soll. Ist die Auswahl getroffen, muss das Bild im Anschluss für den Druck optimiert und überlegt werden, wo es schließlich gedruckt werden soll: bei einem Online-Druckservice, im Fotofachgeschäft, auf dem heimischen Drucker oder soll es vielleicht sogar nur am Bildschirm betrachtet werden? Um Ihre Bilder für den Druck zu optimieren, sollten Sie ein paar grundlegende Techniken wie Schärfen, Druckauflösung und Farboptimierung beherrschen – und genau dies wollen wir Ihnen

in diesem Workshop zeigen. Dafür nutzen wir Photoshop Elements. Zunächst werden Sie die Farben Ihrer Bilder intensivieren und im Anschluss die Größe des Bildes auf das gewünschte Druckformat zurechtschneiden. Final werden Sie das Bild noch etwas schärfen. Mit Letzterem sorgen Sie für knackscharfe, detailreiche Drucke. Wichtig ist, dass der Schärfevorgang immer zum Schluss stattfindet, also dann, wenn das Bild bereits für den gewünschten Ausgabezweck, sei es Druck oder Bildschirm, zugeschnitten wurde. So können Sie die Schärfe ganz genau an die Betrachtungsgröße und Auflösung anpassen.


Begleitmaterial auf der Heft-DVD

DRUCKOPTIMIERUNG PHOTOSHOP FÜR FOTOGRAFEN

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO OPTIMIEREN SIE IHRE BILDER FÜR DEN DRUCK

TIPP

TONWERTE OPTIMIEREN

DIE BLAUTÖNE VERSTÄRKEN

Öffnen Sie Ihr Bild im Fotoeditor und klicken Sie auf den Reiter Experte. Erstellen Sie eine Einstellungsebene Tonwertkorrektur, ziehen Sie die Regler für Schatten und Lichter etwas in die Mitte und verstärken Sie so die Kontraste. Um ein Clipping (engl. für abschneiden) der Pixel zu vermeiden und sich dies im Bild anzeigen zu lassen, drücken Sie dabei die Alt-Taste.

Erstellen Sie nun eine Einstellungsebene Farbton/Sättigung und erhöhen Sie zunächst die allgemeine Sättigung um +10 (1). Wählen Sie jetzt aus dem Kanal-Dropdown-Menü den BlauKanal und erhöhen Sie hier die Sättigung auf etwa +35 (2). Drücken Sie die Tastenkombination Strg+Umschalt+Alt+E, um alle sichtbaren Ebenen auf einer neuen Ebene zusammenzufassen.

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WIE SCHARF DARF ES SEIN? Bilder, die physikalisch ausgedruckt werden, vertragen durchaus mehr Schärfe als Bilder, die anschließend lediglich am Bildschirm betrachtet werden. Behalten Sie also stets die Ausgabeform im Hinterkopf, wenn Sie Ihre Bilder schärfen.

DER SCHÄRFEPROZESS

DRUCKAUFLÖSUNG FESTLEGEN

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LEGEN SIE EINE BILDGRÖSSE FEST

Nehmen Sie das Freistellungswerkzeug aus der Werkzeugleiste zur Hand. Blenden Sie die Werkzeugoptionen mit einem Klick auf WZ-Optionen im unteren Bereich ein. Setzen Sie die Auflösung auf 300 Pixel/Zoll – das ist die richtige Auflösung für alle Arten von Ausdrucken. Für ein Bild, das am Bildschirm oder im Web betrachtet werden soll, reichen 72 Pixel/Zoll.

Legen Sie für Breite 29,7 cm und für Höhe 21 cm fest, um ein A4-Format zu erhalten und es so auf einem A4-Drucker ausdrucken zu können. Ziehen Sie einen Rahmen auf, platzieren Sie das zentrale Motiv mittig, bestätigen Sie die Auswahl mit einem Klick auf den grünen Haken und beschneiden Sie so das Bild.

SCHÄRFEN FÜR DEN DRUCK

DRUCKPROFIL AUSWÄHLEN

Klicken Sie doppelt auf das Zoomwerkzeug (Lupe), um zur 100 %-Ansicht zu gelangen und die Schärfe des Bildes beurteilen zu können. Gehen Sie zu Überarbeiten > Unscharf maskieren und wählen Sie Betrag: 168 %, Radius: 1,7 Pixel und Schwellenwert: 1 Stufe. Mit Betrag regeln Sie die Intensität und mit Radius legen Sie fest, wie weit die Ränder geschärft werden.

Gehen Sie zu Datei > Drucken. Legen Sie Drucker und Papierformat fest und stellen Sie unter Druckformat Originalgröße ein. Unter Mehr Optionen wählen Sie Farbmanagement an, setzen Sie Farbhandhabung auf Durch Photoshop Elements und wählen Sie ein Druckprofil aus (zu finden beim Druckerhersteller), bestätigen Sie mit Ok und klicken Sie auf Drucken. 

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In diesem Workshop geht es um das Schärfen kurz vor der Druckausgabe, das Output Sharpening. Dieses sollte stets am Ende des Prozesses stattfinden, also nachdem Sie sich für ein Format und die Ausgabeform entschieden haben. Doch es gibt auch andere Stadien des Schärfens. So zum Beispiel das Capture Sharpening, das zu Beginn der Bearbeitung erfolgen sollte. Dieser Prozess ist besonders bei RAW-Aufnahmen wichtig, da diese nicht wie JPEGs bereits kameraintern geschärft wurden. Führen Sie diesen Schärfevorgang in einem RAW-Konverter Ihrer Wahl durch. Letztlich gibt es noch das Creative Sharpening. Hier werden wichtige Bildbereiche selektiv geschärft.

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EINFACH KREATIV COMPOSING-TECHNIKEN

AUSGANGSMATERIAL Das Selfie hat Lasse Behnke in seinem Studio aufgenommen, die Bergfotos entstanden im Skiurlaub. Alle drei Bilder hat er Ihnen auf der Heft-DVD zur Verfügung gestellt.

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COMPOSING-TECHNIKEN EINFACH KREATIV

So geht’s: Composing-Techniken für starke Ergebnisse

Realistische Fotomontagen Lasse Behnke, vielen wohl auch unter Lassedesignen bekannt, ist erfolgreicher Stockfotograf und verkauft seine kreativen Photoshop-Arbeiten weltweit. In diesem Workshop zeigt er Ihnen, wie Sie eine Studioaufnahme und zwei Hintergrundbilder zu einer realistischen Montage verschmelzen.

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD

EINFACH KREATIV COMPOSING-TECHNIKEN

LASSE BEHNKE Photoshop-Künstler

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsmaterial auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 60–90 Minuten Software Photoshop ab CS6

I

m meinem fertigen Bild sehen Sie einen Skifahrer der zwischen schneebedeckten Berggipfeln ein Selbstporträt schießt. Doch wer meine Bilder kennt, der weiß, dass sie meistens keine Szene zeigen, die genau so fotografiert wurde – und so war es natürlich auch hier. Ich bin zwar wirklich ein begeisterter Skifahrer, aber das Land vor meiner Haustür in Bremen ist so ziemlich das platteste, was man in Deutsch-

land bekommen kann. Hintergründe habe ich zum Glück während meiner letzten Skiurlaube zur Genüge fotografiert, aber für das Selbstporträt habe ich meine Skiausrüstung aus dem Keller geholt und mich ins Fotostudio begeben. Wie ich das Ganze realisiert habe und wie auch Sie realistisch aussehende Selfies in Studioqualität erstellen können, zeige ich Ihnen in diesem Schritt-für-Schritt-Workshop.

Studio-Selfie erstellen Das Ausgangsfoto ist tatsächlich ein echtes Selbstporträt, welches ich ohne Hilfe einer weiteren Person mit einer DSLR geschossen habe. Allerdings habe ich ein wenig geschummelt. Der Arm, der in Richtung Kamera zeigt, soll vermuten lassen, dass ich das relativ schwere Gerät in einer Hand gehalten habe. Ich muss hier aber zugeben, dass mir das zu anstrengend gewesen wäre und ich in der Hand nur eine kleine Fernbedienung halte und die Kamera selbst auf einem Stativ steht. Als Alternative zur Fernbedienung kann man natürlich auch auf den Selbstauslöser zurückgreifen. Durch diesen weniger anstrengenden Aufbau konnte ich mich viel

besser auf meine Pose konzentrieren. Um den Selfie-Look zu simulieren brauchte ich außerdem ein Objektiv mit einem großen Weitwinkel, um die Brennweite von aktuellen Smartphones nachzuahmen. In diesem Fall waren es 14mm. Beim Licht habe ich mich für hartes Streiflicht von hinten entschieden, welches im späteren Endresultat das direkte Sonnenlicht darstellen soll. Der zweite Blitz, den ich verwendet habe, ist in der Spiegelung der Brille zu erkennen und gegen die weiße Zimmerdecke gerichtet. Durch die Reflexion der Wände des Raums entsteht ein weiches Licht, welches ich zum Aufhellen meiner vorderen Körperseite verwendet habe.

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO FÜGEN SIE IHR AUSGANGSBILD IN EINE WINTERLANDSCHAFT EIN

FREISTELLEN DER PERSON

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Öffnen Sie die Datei Ski-Selfie.jpg in Photoshop, und erstellen Sie eine Ebenenmaske durch einen Klick auf das entsprechende Symbol unterhalb der Ebenen-Palette. Wählen Sie den Pinsel mit schwarzer Farbe, und maskieren Sie die Bereiche um die Person und die Skier. Passen Sie dabei die Härte des Pinsels an die Schärfe der Kante der Person an, also benutzen Sie bei scharfen Kanten einen harten und bei den unscharfen Kanten, die näher an der Kamera liegen, einen weichen Pinsel. Versuchen Sie dabei möglichst sorgfältig zu arbeiten. Falls Sie versehentlich zu viel maskiert haben, können Sie die Farbe Ihres Pinsels auf weiß ändern und sich die gewünschten Bereiche zurückmalen. 152

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COMPOSING-TECHNIKEN EINFACH KREATIV

GEBIRGE EINSETZEN

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Ziehen Sie die Datei Berge.jpg per Drag-and-Drop in Ihr geöffnetes Photoshop-Dokument mit der Person. Gehen Sie nun genau so vor wie in Schritt 1, und maskieren Sie den Himmel mit einem harten Pinsel (100 %). Hierbei ist eine exakt freigestellte Gebirgskante nicht ganz so ausschlaggebend, denn kaum jemand wird die Bergkette oder eine falsche freigestellte Felsformation erkennen. Nachdem Sie den Himmel maskiert haben, ziehen Sie die Ebene mit dem Gebirge unter die Person in der Ebenen-Palette. Über das Tastenkürzel Strg+T gelangen Sie zur Transformationssteuerung und können die Ebene formatfüllend skalieren. Hierbei bietet es sich an, an einem der äußeren Anfasser zu ziehen und die Umschalt-Taste gedrückt zu halten, um das Bild proportional zu vergrößern. Bestätigen Sie die Transformation mit der Enter-Taste. Um den Horizont an die richtige Position zu bringen, wählen Sie das Verschieben-Werkzeug, und gleichen Sie die Lage mit dem Screen­ shot ab. Das Gebirge sollte unterhalb des Helmes der Person sitzen, damit der Betrachter das Gefühl hat, die Person befindet sich auf einem Gipfel.

LICHTRICHTUNG BEACHTEN

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HIMMEL EINSETZEN

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Bringen Sie die Datei Himmel.jpg per Drag-and-Drop in Ihre geöffnete Photoshop-Datei, und verschieben Sie die Ebene in der Ebenen-Palette an die unterste Stelle. Skalieren Sie den Himmel formatfüllend wie in Schritt 2 beschrieben. Nutzen Sie danach das Verschieben-Werkzeug, um den Himmel in die richtige Position zu bringen. Die Landschaft unterhalb des Himmels sollte knapp hinter der schneebedeckten Bergflanke verschwinden.

Ich habe bei der Auswahl der Hintergrundbilder auf die richtigen Lichtverhältnisse geachtet. Sowohl Himmel als auch Gebirge zeigen eine relativ klare Sonneneinstrahlung von der Seite. Beim Himmel kommt die Sonne von rechts oben, also genau wie bei unserem Studioporträt. Beim Gebirge können wir an den Schatten der Bäume sehr gut erkennen, dass das Licht von links oben einfällt. Hier muss das Bild also noch einmal gespiegelt werden, um sich passend einzufügen. Wählen Sie die Ebene des Gebirges aus. Mit der Tastenkombination Strg+T und einem darauffolgenden Rechtsklick im Bild öffnet sich ein Drop-down mit der Option Horizontal spiegeln, die Sie auswählen. Positionieren Sie das Gebirge gegebenenfalls erneut über das Verschieben-Werkzeug.

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DUNST EINMALEN

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Um Berge und Himmel etwas verschmelzen zu lassen, erstellen Sie als Erstes eine neue Ebene über das Ebenensymbol an der Ebenen-Palette. Die Ebene sollte zwischen Gebirge und Himmel liegen. Auf dieser Ebene malen Sie mit einem großen weichen weißen Pinsel mit wenig Deckkraft (Größe 1.400 px, Härte: 0 %, Deckraft: unter 20 %) mehrmals über den Bereich direkt hinter den Gipfeln im Hintergrund. Das Gleiche wiederholen Sie auf einer zweiten neuen Ebene, die über dem Gebirge liegt (Pinselgröße ca. 500 px, Härte: 0 %, Deckraft: unter 20 %). Damit Sie das Ergebnis besser vergleichen können, habe ich den Skifahrer im Screenshot ausgeblendet.

WER MEINE BILDER KENNT, DER WEISS, DASS SIE MEISTENS KEINE SZENE ZEIGEN, DIE GENAU SO FOTOGRAFIERT WURDE – UND SO WAR ES NATÜRLICH AUCH HIER.

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LASSE BEHNKE, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

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EINFACH KREATIV COMPOSING-TECHNIKEN

FISHEYE-EFFEKT ERZEUGEN

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Damit Person und Hintergrund noch besser zusammenpassen, erstellen Sie nun einen Fisheye-Effekt für den Hintergrund. Dafür markieren Sie alle Hintergrund-Ebenen in der Ebenen-Palette (beide DunstEbenen, Gebirge und Himmel). Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine der Ebenen, und wählen Sie In Smartobjekt konvertieren. Wählen Sie das neu erstellte Smartobjekt in der Ebenen-Palette an, drücken Sie Strg+T für die Transformationssteuerung, klicken Sie mit der rechten Maustaste ins Bild, und aktivieren Sie Verformen. Wählen Sie in der Optionsleiste für Verformen: Fischauge und bei Biegung etwa –30 %. Danach wechseln Sie wieder zu Benutzerdefiniert und erzeugen durch Klicken und Ziehen entlang der Bergflanke eine leichte Rundung des Horizonts. Sind Sie zufrieden, bestätigen Sie mit der Enter-Taste.

SPIEGELUNG IN DER BRILLE

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Duplizieren Sie die Ebene Hintergrund, indem Sie die Alt-Taste gedrückt halten und die Ebene in der Ebenen-Palette nach oben ziehen. Danach machen Sie einen Rechtsklick auf die neue Ebene und klicken auf Ebene rastern. Benutzen Sie dann die Tastenkombination Strg+T, um die Möglichkeit zum Transformieren zu bekommen. Skalieren Sie die Ebene so, dass sie die Brille gerade noch komplett abdeckt. Halten Sie beim Skalieren die Umschalt-Taste gedückt, damit Sie die Ebene nicht verzerren. Wechseln Sie nun in die Kanäle, und klicken Sie bei gedrückter Strg-Taste auf das Miniaturbild des Kanals mit der gespeicherten Brillenauswahl, um sie zu aktivieren. Danach wechseln Sie zurück zur Ebenen-Palette und klicken auf das Symbol für die Ebenenmaske. Wechseln Sie wieder in die Kanäle, und aktivieren Sie nun die zweite gespeicherte Auswahl auf die gleiche Weise. Es geht erneut zurück zu den Ebenen, wo Sie nun auf die Ebenenmaske der duplizierten Ebene klicken. Stellen Sie die Vordergrundfarbe auf weiß, und drücken Sie die Entfernen-Taste auf der Tastatur.

BRILLENSPIEGELUNG ANPASSEN I

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Erstellen Sie über das Symbol für die Einstellungsebenen zwei Tonwertkorrektur-Ebenen oberhalb der Ebene mit der Brillenspiegelung. Erstellen Sie jeweils eine Schnittmaske mit der darunter liegenden Ebene über das Symbol in den Eigenschaften der Tonwertkorrektur. Stellen Sie die Eigenschaften der Tonwertkorrektur so ein, wie in den Screenshots zu sehen. Klicken Sie dann auf die Maske der oberen Tonwertkorrektur, und wählen Sie einen weichen Pinsel (0 % Härte) mit schwarzer Farbe. Maskieren Sie nun den inneren Bereich des Brillenglases, sodass ein dunkler Bereich am Rand des Glases bleibt. Zusätzlich können Sie die Maske der Ebene mit der Brillenspiegelung an einigen Bereichen etwas transparenter gestalten, um mehr Realismus zu erlangen. 154

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AUSWAHLEN FÜR DIE SPIEGELUNG

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Erstellen Sie eine Auswahl der Brille, wie im Screenshot oben zu sehen. Nutzen Sie dafür das Auswahl-Werkzeug Ihrer Wahl. Ich nutze für derartige Auswahlen fast immer das Zeichenstift-Werkzeug mit der Option Pfade. Nachdem Sie die Auswahl erstellt haben, gehen Sie in der Photoshop-Menüleiste auf Auswahl > Auswahl speichern. Vergeben Sie einen Namen, und klicken Sie auf OK. Mit der Tastenkombination Strg+D können Sie die Auswahl aufheben. Erstellen Sie nun eine neue Auswahl für den Arm inklusive der Kamera sowie die Skier in der Spiegelung der Brille (siehe Screenshot unten). Speichern Sie erneut die Auswahl, und heben Sie sie danach auf.


COMPOSING-TECHNIKEN EINFACH KREATIV

BRILLENSPIEGELUNG ANPASSEN II

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Als Nächstes erzeugen Sie eine Einstellungsebene Farbton/Sättigung (mit Sättigung: –84) oberhalb des Skifahrers und verankern diese per Schnittmaske. Klicken Sie dann auf die Maske der Einstellungsebene und drücken Strg+I, um diese umzukehren bzw. den Effekt komplett auszublenden. Holen Sie den Effekt mit einem weichen weißen Pinsel an den Stellen zurück, an denen Sie farbige Kanten oder störende Farbe an den Skiern oder dem Arm in der Spiegelung sehen.

REISSVERSCHLUSS BEGRADIGEN

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Aktivieren Sie die Ebene des Skifahrers, und konvertieren Sie sie in ein Smartobjekt. Gehen Sie dann oben in der Photoshop-Menüleiste auf Filter > Verflüssigen. Wählen Sie das Nach-links-schieben-Werkzeug, und orientieren Sie sich an den Einstellungen im Screenshot. Bewegen Sie dann das Werkzeug in der Nähe des Reißverschlusses von oben nach unten, bis die starke Wölbung verschwunden ist. Bestätigen Sie mit OK.

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ICH NUTZE FÜR DERARTIGE AUSWAHLEN FAST IMMER DAS ZEICHENSTIFT-WERKZEUG MIT DER OPTION PFADE.

SKIER UMFÄRBEN

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Um die Farben im Bild zu begrenzen und das Bild harmonischer zu gestalten, werden Sie nun die gelben Bereiche des Skis rot färben. Erstellen Sie dafür eine neue Einstellungsebene Farbton/Sättigung oberhalb der Ebenen, die zum Skifahrer gehören. Änderen Sie den Ebenenmodus auf Farbton. Verankern Sie die Ebene per Schnittmaske, und übernehmen Sie die Einstellungen wie im Screenshot. Ich empfehle Ihnen, die Ebenenmaske umzukehren (Strg+I) und sich den Effekt an den gewünschten Stellen mit einem weißen Pinsel zurückzuholen.

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LASSE BEHNKE, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

DODGE & BURN

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Erstellen Sie eine neue Ebene oberhalb der Skifahrer-Ebenen über das Ebenensymbol an der Ebenen-Palette. Halten Sie dabei die Alt-Taste gedrückt. Übernehmen Sie die Einstellungen wie im Screenshot zu sehen. Wählen Sie dann das Pinsel-Werkzeug, und setzen Sie die Vorder- und Hintergrundfarbe mit der Taste D auf schwarz und weiß. Nun können Sie mit einem weichen Pinsel mit wenig Deckkraft oder Fluss (ca. 5 %) auf der neuen Ebene malen und bestimmte Bereiche mit weißer Farbe betonen und mit schwarzer Farbe mehr in den Hintergrund treten lassen, um einen interessanten Look zu kreiren. Mit der Taste X auf der Tastatur können Sie zwischen Vordergrund- und Hintergrundfarbe wechseln. Die Pinselgröße variiert selbstverständlich je nach Bereich.

ABSCHLIESSENDER FARB- UND KONTRASTLOOK

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Erstellen Sie abschließend zwei Tonwertkorrektur-Ebenen wobei die erste den Ebenenmodus Weiches Licht bekommt und mit 50 % Deckkraft eingesetzt wird. Die zweite Tonwertkorrektur-Ebene bleibt im Modus Normal und auf voller Deckkraft. Die weiteren Einstellungen entnehmen Sie den Screenshots.  1/2019

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Fotos: Adobe Stock; Texte & Screenshots: Dirk Metzmacher

EINFACH KREATIV DYNAMISCHE FOTOMONTAGE

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsmaterial auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 2 Stunden Software ab Photoshop CS6

So geht’s: Dynamische Fotomontage mit grafischen Elementen

Energiegeladen Dieser Sprung hat es in sich. Er ist nicht nur ath­le­tisch und künstlerisch, sondern vor allem so energiegeladen und dynamisch, dass sich Oberflächen auflösen und darunter liegende Strukturen zum Vorschein kommen – und das alles dank etwas Photoshop-Zauber!

DIRK METZMACHER Photoshop-Künstler

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ir können uns vorstellen, wie viel Spaß Fotograf und Model bei diesen Aufnahmen hatten. Nach zahlreichen Versuchen war es dieser eine Sprung, der perfekt saß. Die Haare in Bewegung, die Beine im perfekten Winkel, der Bauch gerade und das Gesicht 156

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nach oben gerichtet. Die passende Grundlage für die folgende Komposition, bei der das Model zunächst grob, dann immer feiner freigestellt wird. Dabei kommen Pfade zum Einsatz, die es erleichtern, perfekte Kurven nachzuziehen. Einige Farbanpassungen helfen dabei, das Ergebnis noch etwas plakativer zu gestalten, damit die roten Haare stärker leuchten und das Top einen kräftigen Grünton erhält. Ist das geschafft, so entscheiden Sie, welche Bereiche durch eine Gitternetzstruktur ersetzt werden sollen, die von Hand eingezeichnet wird.

Dafür entfernen Sie von dem nun freigestellten Model gezielt zwei oder mehr Abschnitte des Körpers und wenden den Linienzeichner in schwarzer Farbe mehrfach an. Die so entstandene Struktur folgt dem Verlauf des Körpers, der ausgeblendet wurde. In weißer Farbe entstehen weitere Linien, die die restlichen Formen des Körpers betonen. Besonders wird diese Komposition dann durch die zahlreichen Partikel, die von der Gitterstruktur scheinbar abgesprungen sind. So wird die Energie der Bewegung noch unterstrichen.


DYNAMISCHE FOTOMONTAGE EINFACH KREATIV PHOTOSHOP-KOMPOSITION: BILDELEMENTE MIT NEUEN STRUKTUREN VERSEHEN

BILDMATERIAL AUSWÄHLEN

FARBEN ANPASSEN

FREISTELLUNG VORBEREITEN

Für diesen Effekt benötigen Sie ein Ausgangsbild, das das Model in Bewegung zeigt. An den Varianten können Sie ablesen, wie unterschiedlich ein Sprung umgesetzt werden kann. Achten Sie auf Bereiche, die sich leicht durch ein Gitternetz ersetzen lassen und Raum für den Partikeleffekt bieten.

Ist das Foto ausgewählt, so können Sie dieses optimieren. Hier wurden die Farben etwas angepasst. Gehen Sie dazu auf Bild > Korrekturen > Farbton/Sättigung und wählen Sie aus dem Drop-DownMenü bei Standard die Farbbereiche aus, die Sie ändern möchten, um das Bild plakativer zu gestalten.

Nehmen Sie das Zeichenstift-Werkzeug zur Hand und stellen Sie in der Optionsleiste Pfad statt Form oder Pixel ein. Weiter rechts klicken Sie auf das Zahnrad-Icon und aktivieren dort die Option Gummiband, um den Pfadverlauf besser verfolgen zu können. Auch Autom. hinzuf./löschen sollte aktiviert sein.

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PFAD UM DAS MODEL ANLEGEN

ANGELEGTEN PFAD VERFEINERN

Zoomen Sie mit der Lupe an das Model heran und setzen Sie einen Punkt an den Rand. Lassen Sie weitere Punkte folgen. An einer Kurve gehen Sie an deren Ende, halten nach dem Klick die Maustaste gedrückt und ziehen die Kurve auf. Möchten Sie danach keine weitere Kurve ziehen, so klicken Sie den letzten Punkt bei gehaltener Alt-Taste an.

Bei gehaltener Strg-Taste können Sie gesetzte Punkte verschieben und so neu positionieren. Benötigen Sie einen weiteren Greifpunkt, so klicken Sie einfach an gewünschter Stelle auf den Pfad. Soll ein Punkt gelöscht werden, so klicken Sie diesen an. Die Haare wurden hier nur sehr grob mit dem Pfad umrundet und erst im nächsten Schritt freigestellt.

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BEI GEHALTENER STRG-TASTE KÖNNEN SIE GESETZTE PUNKTE VERSCHIEBEN UND SO NEU POSITIONIEREN.

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DIRK METZMACHER, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

FREISTELLUNG OPTIMIEREN

VERLAUF IM HINTERGRUND ERZEUGEN

Drücken Sie Strg+Eingabetaste, um aus dem Pfad eine Auswahl zu erstellen. Klicken Sie dann auf den Button Ebenenmaske erstellen unten im Ebenenbedienfeld. Es entsteht eine Maske und das Model ist damit freigestellt. Um diese Freistellung zu verbessern, klicken Sie die Ebenenmaske doppelt an. Es öffnet sich der Dialog Auswählen und maskieren. Aktivieren Sie den Kante-verbessern-Pinsel und malen Sie damit über den Rand der Haare, immer etwas mehr über den aktuellen Hintergrund, damit Photoshop diesen erkennt. Bestätigen Sie über OK.

Erstellen Sie eine neue Ebene. Ändern Sie die Ebenenreihenfolge so, dass diese Ebene hinter dem Model liegt. Aktivieren Sie das Verlaufswerkzeug und stellen Sie in der Optionsleiste einen linearen Verlauf von der Vorder- zur Hintergrundfarbe ein (Vordergrundfarbe: Weiß, Hintergrundfarbe: heller Grauton (#e7e7e7)). Ziehen Sie den Verlauf von oben links nach unten rechts auf. Wählen Sie das Polygon-Werkzeug aus, aktivieren Sie über das Zahnrad-Icon in der Optionsleiste Stern mit Seiten einziehen um 50 % und ziehen Sie den Stern dann mit dem Werkzeug auf.

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EINFACH KREATIV DYNAMISCHE FOTOMONTAGE

BEREICHE AUSBLENDEN

KÖRPER NACHZEICHNEN

GROBES GITTERNETZ

Aktivieren Sie das Polygon-Lasso-Werkzeug und wählen Sie damit einen Bereich des Körpers des Models aus. Achten Sie darauf, dass Sie die Maske der Ebene mit dem freigestellten Model durch Anklicken aktiviert haben. Ist die Hintergrundfarbe Schwarz, so reicht ein Klick auf die Entfernentaste, um die Auswahl transparent werden zu lassen.

Aktivieren Sie das Linienzeichner-Werkzeug und stellen Sie in der Optionsleiste Pixel (statt Form oder Pfad) ein sowie eine Stärke von ca. 3 Pixeln. Zeichnen Sie auf einer neuen Ebene in weißer Farbe Linien über dem Model ein. Diese sollen eine Art Polygonnetz bilden, welches die Grundformen nachbildet. Reduzieren Sie leicht die Deckkraft der Ebene.

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Zeichnen Sie in schwarzer Farbe auf einer weiteren Ebene die Form der Stellen als Gitternetz nach, die Sie soeben in der Maske ausgeblendet hatten. Hier sind es der Bauch und das Knie, welche Strich für Strich nachgebildet werden. Sie können auch mit dem Ellipse-Werkzeug einen Punkt erzeugen, von dem aus zahlreiche Linien wegführen.

WEITERE STRUKTUREN

DREIECKE FÜLLEN

Auf weiteren Ebenen zeichnen Sie zahlreiche Linien im Stil eines Polygongitters ein. Um Tiefe zu simulieren, reduzieren Sie bei diesen Ebenen die Deckkraft ganz unterschiedlich. So scheinen manche Strukturen im Hintergrund zu liegen. Hier entstanden 15 Ebenen nur mit Gitternetzstrukturen. In Kombination entsteht die gewünschte Dichte.

Beim Zeichnen eines Polygonnetzes entstehen automatisch Dreiecke. Um einige dieser Dreiecke über dem Körper zu betonen, werden diese mit weißer Farbe gefüllt. Erstellen Sie dazu eine neue Ebene (Deckkraft: 25 %) und wählen Sie einige der Dreiecke mit dem Polygon-Lasso aus. Füllen Sie die Flächen über Umschalt+F5 mit weißer Farbe.

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IST DIE HINTERGRUNDFARBE SCHWARZ, SO REICHT EIN KLICK AUF DIE ENTFERNENTASTE, UM DIE AUSWAHL TRANSPARENT WERDEN ZU LASSEN.

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DIRK METZMACHER, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

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DREIDIMENSIONALITÄT ERZEUGEN

PARTIKEL KOSTENFREI HERUNTERLADEN

Der Körper des Models ist dreidimensional. Normalerweise müssten wir also an den Abbruchkanten etwas vom inneren oder hinteren Teil des Körpers sehen. Simulieren können Sie das ganz leicht, in dem Sie auf einer neuen Ebene, die unter der Ebene des freigestellten Models liegt, mit dem Polygon-Lasso einen Rand auswählen, den Sie mit dem dunkleren Farbton der Umgebung füllen. Nehmen Sie dazu mit der Pipette die passende Farbe auf, klicken Sie die Vordergrundfarbe an und ändern Sie die Farbe auf einen leicht dunkleren Ton ab.

Unter https://mediamilitia.com/particles-pack-25-free-images/ können Sie das Particles Pack mit 25 kostenlosen Partikeltexturen kostenfrei herunterladen. Die Texturen sind selbst für kommerzielle Zwecke freigegeben. Praktisch ist, dass sie auf transparentem Hintergrund liegen und so leicht in eine Komposition einzufügen sind. Alle PNGs sind etwa 3000 Pixel breit, bei einer Auflösung von 300 dpi – groß genug für anspruchsvolle Kompositionen. Manche der Texturen zeigen Unschärfen. Wir benötigen die eher scharf gezeichneten Versionen.

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD

DYNAMISCHE FOTOMONTAGE EINFACH KREATIV

PARTIKEL INS BILD EINFÜGEN

WEITERE PARTIKEL ERZEUGEN UND EFFEKT VERSTÄRKEN

Nach dem Entpacken des Particle Packs öffnen Sie die gewünschten Texturen in Photoshop und fügen einige oberhalb des Models ein. In einer Maske bestimmen Sie, wo die Partikel sichtbar werden. Der Betrachter soll denken, dass durch den Schwung die Oberfläche aufgesprungen ist. Um die Farben dieser Oberflächen auch auf den Partikeln abzubilden, erstellen Sie darüber eine neue Ebene und gehen auf Ebene > Schnittmaske erstellen. Mit der Pipette nehmen Sie Farben des Models auf und malen dann mit dem Pinsel über die Partikel.

Um den Effekt zusätzlich zu verstärken, benötigen Sie weitere, größere Partikel. Diese erzeugen Sie mit dem Polygon-Lasso. Wählen Sie oberhalb der Jeans, der Haut und dem Top Dreiecke aus. Gehen Sie dann auf Bearbeiten > Auf eine Ebene reduziert kopieren. Es folgt Bearbeiten > Einfügen und die Positionierung mit dem Verschieben-Werkzeug. Über Strg+T können Sie die Dreiecke zusätzlich drehen und verzerren. So entstehen zahlreiche große Partikel, die mal über dem Gitternetz, mal etwas weiter weg angeordnet werden.

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GITTERNETZ VERFEINERN

LICHTEFFEKT EINFÜGEN

MIT DODGE & BURN OPTIMIEREN

Um das Gitternetz noch feiner und komplexer umzusetzen, können Sie es mit dem Polygon-Lasso auswählen und über Bearbeiten > Auf eine Ebene reduziert kopieren und Bearbeiten > Einfügen auf eine Ebene zusammenfassen und über Strg+T verkleinern. Diese Variante ordnen Sie unterhalb der Ebene mit dem freigestellten Model an.

Erstellen Sie eine neue Ebene oberhalb aller anderen Ebenen. Füllen Sie die Fläche mit 50 % Grau und stellen Sie die Füllmethode von Normal auf Ineinanderkopieren um. Es folgt der Filter > Renderfilter > Blendenflecke mit Objektivart: 105 mm und Helligkeit 100 %. Der Blendenfleck sollte oberhalb des Models angeordnet werden.

Drücken Sie Strg+Umschalt+N und stellen Sie den Modus auf Ineinanderkopieren ein. Aktivieren Sie Mit neutraler Farbe füllen (50 % Grau). Mit dem Abwedler-Werkzeug malen Sie gezielt Licht ein, mit dem Nachbelichter Schatten. Hier wurde besonders das Gesicht aufgehellt sowie allzu dunkle Schattenbereiche angeglichen.

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ERGEBNIS VERFORMEN

LETZTER FEINSCHLIFF

Wählen Sie die Ebenen mit Partikel, Gitterstrukturen und dem Model bei gehaltener Umschalttaste aus und drücken Sie Strg+J zum Kopieren. Strg+E fügt die Ebenen auf eine Ebene zusammen. Blenden Sie die kopierten Ebenen aus und gehen Sie bei der zusammengefassten Version auf Bearbeiten > Formgitter zum gezielten Verformen.

Erstellen Sie oberhalb aller Ebenen über Ebene > Einstellungsebene eine Tonwertkorrektur. Klicken Sie auf den Button Auto. Es folgt eine Einstellungsebene > Dynamik, bei der Sie die Dynamik heraufsetzen. Möchten Sie das Ergebnis schärfen, so nutzen Sie Strg+Umschalt+Alt+E, um alle Ebenen auf eine Ebene kopiert abzulegen, und schärfen Sie das Bild nun mit dem gewünschten Filter. 

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Die hier vorgestellten Techniken können Sie vielfältig nutzen. So sind Standards wie etwa Dodge & Burn oder das Anpassen von Farben bei jeglichen Aufnahmen von Vorteil. Aber auch kreative Techniken, wie eben das Ersetzen von Bildbestandteilen mit einem Gitternetz, können anderweitig angewendet werden. So könnten auch technische Objekte einen faszinierenden Effekt einer aufgebrochenen Oberfläche erhalten. Bei allen Anleitungen heißt es quer denken, „Outside the box“, um Methoden und Ideen für ganz eigene Werke einzusetzen. So entstehen aus der Mischung weitere Optionen, die zu besseren Ergebnissen führen.

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Fotos: Adobe Stock; Texte & Screenshots: Dirk Metzmacher

TECHNIKEN ANWENDEN

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EINFACH KREATIV AUTORETUSCHE

Begleitmaterial auf der Heft-DVD

Autocomposing: So entsteht aus Alltagsbildern eine starke Montage

Monochrome Autoretusche

In diesem Workshop zeigt Ihnen Tomasz Buttler, wie Sie aus farbigen Alltagsfotos ein Auto-Composing im monochromen Look mit farbigen Akzenten kreieren. RĂźcken Sie Ihr Auto gezielt in den Fokus des Betrachters, und lassen Sie es im neuen Glanz erstrahlen!

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AUTORETUSCHE EINFACH KREATIV

Fotos und Texte: Tomasz Buttler

Mit diesen Ausgangsbilde rn ent stand unser auf wendiges Compos ing. Das gesamte Ausgangsmaterial finden Sie auf der beigefügten Hef t-D VD.

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EINFACH KREATIV AUTORETUSCHE

TOMASZ BUTTLER Fotograf und Bildbearbeiter

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsmaterial auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 60 Minuten Software ab Photoshop CS 6

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s ist nicht immer einfach, passende Bilder beziehungsweise Motive für eine Schwarzweiß-Umsetzung zu finden. Fällt der Begriff „Monochromie“, denkt man zunächst an Hochzeits- oder Aktfotografie. Dass es auch in der AutoFotografie gute Beispiele für eine SchwarzweißWiedergabe gibt – etwa Fahrzeugaufnahmen, die den sportlichen Charakter eines Wagens betonen sollen –, zeigt Ihnen Tomasz Buttler in diesem Workshop. Alles, was Sie für dieses Projekt benötigen, sind drei ganz einfache Alltagsfotos: das Bild Ihres Lieblingswagens, ein passendes Hintergrundbild (zum Beispiel das Bild einer Mauer) und ein Bild mit Wasserreflexionen. Erfahren Sie

nun Schritt für Schritt in diesem Workshop, wie Sie einen Hintergrund geschickt austauschen, welche der zahlreichen Möglichkeiten sich am besten eignet, um eine Karosserie zu retuschieren, mit welchen Methoden die Konturen und Details des Wagens am besten verstärkt werden, wie Sie eine Spiegelung des Wagens auf einem Asphalt schaffen, farbige Akzente einfügen und wie Sie Ihr Bild abschließend in ein Schwarzweiß-Bild umwandeln. Anschließend zeigen wir Ihnen außerdem, wie Sie gezielt farbige Akzente nach einer solchen Umwandlung wieder ins Bild zurückholen, um den Wagen in einem neuen Look erstrahlen zu lassen und ihn zu einem echten Hingucker zu machen.

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO ERSTELLEN SIE AUS DREI AUSGANGSBILDERN EIN STARKES COMPOSING

GRUNDEINSTELLUNGEN IN CAMERA RAW

GRADATIONSKURVE IN CAMERA RAW

Im ersten Schritt passen wir das Bild in einem RAW-Konverter optimal an. Öffnen Sie dazu das Ausgangsbild von der Heft-DVD in Adobe Camera Raw. Beim Betrachten des Ausgangsbildes fällt auf, dass bestimmte Bildbereiche, wie z. B. Schatten, einige Farben oder Lichter etwas zu stark oder zu tief wirken. Mildern Sie diese Bereiche ab, indem Sie in der Palette Grundeinstellungen die Belichtung auf +0.50, die Tiefen auf +30 und den Wert für Schwarz auf +35 anheben. Um die Farbintensität zu erhöhen, bringen Sie die Dynamik auf +40.

Nachdem Sie erste Grundanpassungen vorgenommen haben, wechseln Sie zur Palette Gradationskurve > Punkt (1). Im Kanal RGB hellen Sie die Lichter auf, indem Sie den oberen rechten Bereich der Kurve nach links verschieben. Gehen Sie nun zur Palette Gradationskurve > Parametrisch (2), und stellen Sie den Regler für Helle Farbtöne auf +10 und den für Dunkle Farbtöne auf +5 ein.

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Fotos und Texte: Tomasz Buttler

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DETAILS IN CAMERA RAW

OBJEKTIVKORREKTUREN IN CAMERA RAW

In Schritt 3 kümmern wir uns um die Konturenschärfung und Glättung einheitlicher Oberflächen. Um den Effekt besser beurteilen zu können, wählen Sie als Erstes für die Zoomstufe 100 % aus. Im Menüpunkt Schärfen stellen Sie die Parameter wie folgt ein: bei Betrag 95, bei Radius 0.9 und bei Detail 25. Um einheitliche Oberflächen zu glätten, setzen Sie bei Rauschreduzierung die Luminanz auf 53. Im nächsten Schritt entnehmen Sie aus dem Bild das farbige Rauschen. Dazu stellen Sie den Farbe-Regler auf 100.

In der Palette Objektivkorrekturen > Farbe aktivieren Sie das Feld Chromatische Aberration entfernen. Mit den Reglern steuern Sie sowohl die Intensität als auch den Farbton der Aberration. Wie bereits im Schritt 3 wählen Sie auch hier für die Zoomstufe 100 % aus, um die Auswirkungen des Effekts besser kon­ trollieren zu können. In der Palette Objektivkorrekturen > Profil markieren Sie Objektivprofilkorrekturen aktivieren und wählen Marke und Model Ihres Objektivs aus, das Sie zum Erstellen des Bildes verwendet haben.

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AUTORETUSCHE EINFACH KREATIV

KORREKTURPINSEL CAMERA RAW

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Bevor es in Photoshop weitergeht, wenden wir uns noch den Felgen, den Rückleuchten und den Bremsen zu (1). Nehmen Sie dazu den Korrekturpinsel aus der oberen Werkzeugleiste, und beginnen Sie mit der Bearbeitung der Felgen. Den Regler Belichtung stellen Sie auf +0.40 und Kontrast auf +15 ein. Bei Weiche Kante wählen Sie den Wert 50 aus, und markieren Sie Felgen, Reifen und Schatten über den Rädern. Ein ähnliches Vorgehen empfiehlt sich bei den Rückleuchten und Bremsen mit dem kleinen Unterschied, dass Sie hier zusätzlich auf Farbe klicken müssen (2). Im Dialogfenster wählen Sie bei Farbton 4 und bei der Sättigung 41 aus.

BILD ZUSCHNEIDEN MIT PHOTOSHOP

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Öffnen Sie das Bild in Photoshop. Als Erstes legen Sie mit Hilfe des Freistellungs-Werkzeugs aus der linken Werkzeugleiste den gewünschten Bildausschnitt fest und richten es gerade aus. Sehr hilfreich ist hier die Drittelregel. Wählen Sie diese im Menü Anzeigen aus. Die nun erscheinenden Senkrechten und Waagrechten der Drittelregel helfen Ihnen, das Bild optimal zuzuschneiden. Gefällt Ihnen der Bildausschnitt, bestätigen Sie mit der Enter-Taste.

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HINTERGRUND AUSTAUSCHEN

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Im nächsten Schritt verpassen wir dem Bild einen neuen, zum Charakter unseres Autos und unseres Untergrundes passenden Hintergrund. Hierfür stehen uns zwei Bilder zur Verfügung: das erste Bild zeigt eine Mauer, das zweite unscharfe Wasserreflexionen. Öffnen Sie nun das Bild mit der Mauer, und verschieben Sie es unter die Auto-Ebene. Wiederholen Sie diesen Vorgang beim zweiten Bild mit den Wasserreflexionen. Die Ebenen-Deckkraft der Mauer bleibt bei 100 %, und sein Mischmodus bleibt ebenfalls unverändert. Den Mischmodus der Wasserreflexionen-Ebene ändern Sie in Weiches Licht, und verringern Sie die Deckkraft auf etwa 60 %. Positionieren Sie die Wasserreflexionen über den Befehl Frei transformieren (Strg+T).

ACHTEN SIE BEIM TAUSCH DES HINTERGRUNDES DARAUF, DASS IM VERWENDETEN BILD DIE LICHTFÜHRUNG UND PERSPEKTIVE PASST, SONST WIRKT DAS COMPOSING WENIG ÜBERZEUGEND.

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TOMASZ BUTTLER, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

FREISTELLEN DES WAGENS

UMGEBUNGSRETUSCHE – ASPHALT UND MAUER

Hierzu verwende ich gewöhnlicherweise das Zeichenstift-Werkzeug mit der Option Pfad. Dieses Werkzeug ist sehr präzise und erlaubt uns, jeden noch so kleinen Schritt zu korrigieren, ohne bei jedem Fehler gleich wieder von vorne anfangen zu müssen. Zeichnen Sie mit dem Werkzeug den ganzen Wagen ab (in diesem Fall zusammen mit dem Untergrund) und gehen Sie dann in die Palette Pfade und klicken auf Pfad als Auswahl laden. Auf Basis dieser Markierung erstellen Sie eine Maske. Gehen Sie dazu in die Ebenen-Palette und klicken auf das Bedienfeld Ebenenmaske hinzufügen. Um harte Kanten der Maske abzuschwächen, doppelklicken Sie auf die Maske und stellen Sie im Dialogfenster ca. 2–3 px bei dem Parameter Weiche Kante ein.

Entfernen Sie nun alle störenden Elemente auf dem Asphalt und der Mauer. Erstellen Sie dazu eine neue, leere Ebene und nennen diese „Umgebungsretusche“. Je nachdem welche Oberflächen Sie entfernen wollen, nehmen Sie aus der Werkzeugleiste entweder den Reparaturpinsel oder den Kopierstempel zur Hand. Bei Konturen empfehle ich Ihnen den Kopierstempel, bei einheitlicheren Oberflächen den Reparaturpinsel zu verwenden. Achten Sie dabei darauf, dass der Aufnahmemodus „Aktuelle und darunter“ aktiviert ist. Die Härte setzen Sie auf etwa 20 %. Danach fangen Sie an, alle Verschmutzungen, Flecken und überflüssigen Blätter zu entfernen.

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EINFACH KREATIV AUTORETUSCHE

AUTORETUSCHE – DIE GRUNDLAGEN

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Bei der Autoretusche ist, wie der Name schon sagt, der Wagen mit seinen vielen Details das Retusche-Objekt. Aus diesem Grund sollten Sie sehr vorsichtig und präzise arbeiten. Bevor wir mit der Retusche starten, möchte ich Ihnen noch wertvolle Tipps mit auf den Weg geben, um Ihnen die aufwendige Retusche zu erleichern. Zum Ersten: Wegen der zahlreichen Linien und Rundungen des Wagens markieren Sie zunächst die Stelle, die Sie retuschieren wollen. Zum Zweiten: Nehmen Sie dann mit dem Retusche-Werkzeug Veränderungen vor und zwar nur an der Stelle, die Sie vorher markiert haben. Zum Dritten: Mit Hilfe eines einfachen Pinsels können Sie die Karosserie eventuell übermalen und sie später anpassen. Die detaillierte Vorgehensweise entnehmen Sie nun den Schritten 11–13.

KAROSSERIE-RETUSCHE I

KAROSSERIE-RETUSCHE II

Um aus der Karosserie Staubpartikel und andere Fremdkörper zu entfernen, nehmen Sie zunächst das Lasso-Werkzeug zur Hand, und stellen Sie in der Optionsleiste für Weiche Kante etwa 5-10 px ein. Wählen Sie anschließend die Stelle aus, die Sie retuschieren wollen, und beginnen Sie mit der Retusche innerhalb des markierten Bereiches. Diese Retusche-Methode eignet sich besonders dann, wenn die Grenze zwischen zwei Materialien, Bereichen oder Strukturen markant ist. Beachten Sie: je höher der Wert für „Weiche Kante“, desto sanfter ist der Übergang zwischen den zwei Bereichen.

An Stellen, wo die Retusche wegen zu vielen störenden Details zu aufwendig wird, können Sie die Karosserie einfachheitshalber mit passender Farbe übermalen. Nehmen Sie dazu das Pipette-Werkzeug zur Hand, ändern Sie in der Optionsleiste die Aufnahmegröße der Pipette in 3 x 3 Pixel, und bestimmen Sie die Farbe, welche die Karosserie im Bereich Ihrer Retusche haben muss. Als Nächstes umkreisen Sie den Retuschebereich mit dem Lasso-Werkzeug. Stellen Sie „Weiche Kante“ ein, und fangen Sie an mit dem Pinsel die Karosserie selektiv zu übermalen – hilfreich z. B. bei der Fensterretusche.

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UMGANG MIT DER PIPETTE Um eine Probeentnahme mit der Pipette aus einem nicht-repräsentativen Pixel zu vermeiden, wählen Sie einen Durchschnitt mit den Maßen 3 x 3 Pixel (Anzahl der mit der Pipette aufgenommenen Pixel). Im Anschluss wird Photoshop selbst eine Durchschittsprobe aus dem Bereich mit den Maßen 3 x 3 Pixel bilden.

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Fotos und Texte: Tomasz Buttler

TIPP

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NEUE LACKFARBE ANPASSEN

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Nun passen Sie die neue Lackfarbe an. Erstellen Sie dazu eine Einstellungsebene Gradationskurve. Beschränken Sie die Wirkung der Gradationskurve nur auf die untere Retusche-Ebene, indem Sie zwischen den Ebenen bei gedrückter Alt-Taste klicken. Ziehen Sie die Gradationskurve in der Mitte nach Bedarf in eine neue Form: zum Abdunkeln des retuschierten Bereiches nach unten, zum Aufhellen nach oben. Alternativ können

Sie aus dem Drop-down-Menü einen Kanal auswählen und den Farbton anpassen. Dann wählen Sie Filter > Rauschfilter > Rauschen hinzufügen, um der neuen Lackfarbe einen realistischeren Look zu verleihen. Die Stärke stellen Sie auf etwa 1–3 % ein, wählen Sie für Verteilung die Gaußsche Normalverteilung, und aktivieren Sie Monochromatisch. Dann maskieren Sie den Bereich der Lackfarbe, der im fertigen Bild nicht erscheinen soll.


AUTORETUSCHE EINFACH KREATIV

DODGE & BURN IN DER THEORIE

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Dodge & Burn sind Werkzeuge zum Belichten und Abwedeln von Bildbereichen. Diese Technik kommt ursprünglich aus der Dunkelkammer und wird genutzt, um durch das Aufhellen und Abdunkeln von Bildbereichen Lichtstimmung im Bild entstehen zu lassen. Achten Sie dabei besonders darauf, dass es ein Unterschied ist, ob man die Haut einer jungen Frau retuschiert (z. B durch Minderung, Glättung oder kleinere Kontraste) oder ob Haare, Kleidung oder Karosserie betont werden. Beim Letzteren ist es wichtig, die Dimension hervorzuheben. Für die Dodge & Burn-Technik gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, ich persönlich habe mich für die Umsetzung durch Gradationskurven entschieden.

DODGE & BURN IN DER PRAXIS

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Erstellen Sie jetzt zwei Einstellungsebenen Gradationskurve mit den Namen „Dodge“ und „Burn“. Hellen Sie die eine in den Mitteltönen auf, die andere dunkeln Sie ab. Auf beiden Gradationskurven wählen Sie für die Maske die Farbe Schwarz. Nun können Sie mit Hilfe eines weißen, weichen Pinsels in den Masken malen und einzelne Bereiche aufhellen (in der Maske von Dodge-Ebene) oder abdunkeln (in der Maske von Burn-Ebene). Passen Sie die Größe und die Deckkraft des Pinsels nach Bedarf an.

Erstellen Sie neue Lichtreflexionen am besten auf neuen Ebenen, die Sie später zu einer neuen Gruppe zusammenfügen können. Jede Ebene kann so separat frei transformiert werden, die Deckkraft oder der Mischmodus geändert werden.

LICHTREFLEXIONEN AUF DER KAROSSERIE ERSTELLEN

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Um den Effekt noch etwas zu verstärken, werden wir ein paar Lichtreflexionen auf der Karosserie hinzufügen. Erstellen Sie dazu eine neue, leere Ebene, nehmen Sie einen weißen Pinsel mit einer Härte von 0 % zur Hand, und klicken Sie auf das Bild, bis ein weißer Kreis mit weicher Kante erscheint. Gehen Sie nun zu Bearbeiten > Frei transformieren (oder Strg+T) und bilden aus dem Kreis eine Lichtreflexion. Mit Hilfe des Bewegungsunschärfe-Filters (Filter > Weichzeichnungsfilter)

können Sie den Effekt noch einmal gezielt verstärken. Wählen Sie dazu einen Winkel mit dem Wert 0 und einen Abstand nach Bedarf, und überprüfen Sie, wie der Filter wirkt. Mit dem Verschieben-Werkzeug ziehen Sie die Lichtreflexion an eine beliebige Stelle auf der Karosserie. Eventuell können Sie auch die Anpassung vornehmen, indem Sie den Befehl Frei transformieren auswählen. Wenn die Lichtreflexion zu groß erscheint, können Sie diese problemlos ein wenig maskieren.

TIPP

DODGE & BURN Die Größe und die Deckkraft des Pinsels in Schritt 15 sollten mit Bedacht ausgewählt werden. Am besten nach dem Motto: weniger ist mehr. Ich persönlich wähle gewöhnlich eine Pinseldeckkraft zwischen 5 und 15 % und eine Pinselgröße je nach Größe des Bereiches, den ich retuschieren möchte. Wichtig ist auch die Härte eines Pinsels. Beim Retuschieren im Bereich von Konturen arbeiten Sie mit einer höheren Pinselhärte, bei weichen, einheitlichen Bereichen mit einer geringeren.

VERSTÄRKUNG DER WEISSEN FARBE

DER FARBEN-KONTRAPUNKT

Um der Karosserie zu mehr Glanz und Kontrast zu verhelfen, verstärken Sie die weiße Farbe noch ein wenig. Indem Sie Lichter und Mitteltöne aufhellen, erhält das Bild einen dreidimensionaleren Look. Erstellen Sie dazu eine Einstellungsebene Selektive Farbkorrektur, wählen Sie aus dem Farben-drop-down-Menü die Farbe Weiß, und ziehen Sie den Schwarz-Regler nach links, bis Sie mit dem Effekt zufrieden sind. Setzen Sie einen Haken bei Absolut, und bestätigen Sie mit OK.

Ein sehr wichtiges Kompositionselement ist der Kontrapunkt. Ohne ihn kann ein Bild schnell langweilig wirken, denn es fehlt ihm ein Akzent, auf dem der Betrachter seine Aufmerksamkeit konzentrieren kann. Indem der Kontrapunkt die Regularität der Komposition durchbricht, macht er ein Bild lebendig und verleiht ihm Ausdruckskraft. Ich habe mich hier für einen Kontrapunkt in Bezug auf Farben entscheiden. Die Position des Kontrapunktes nehmen in meinem Beispiel das Rücklicht und die Bremsen ein, die als farbige Gegenpunkte zur einfarbigen Karosserie fungieren.

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EINFACH KREATIV AUTORETUSCHE

RÜCKLICHT UND BREMSEN VERSTÄRKEN

DEN VORDEREN SCHEINWERFER EINSCHALTEN

Erstellen Sie eine Einstellungsebene Selektive Farbkorrektur, wählen Sie aus dem Farben-drop-down-Menü Magentatöne, und verschieben Sie den Regler Magenta nach rechts. Verschieben Sie den Regler Magenta ebenfalls im Farben-drop-down-Menü Rottöne nach rechts. Die neu erstellte Einstellungsebene wirkt sich auf das gesamte Bild aus, beschränken Sie ihre Wirkung nur auf das Rücklicht und die Bremsen. Klicken Sie auf die Maske, gehen Sie zu Bearbeiten > Fläche füllen (Inhalt = Schwarz), und bestätigen Sie mit OK. Wählen Sie einen weißen Pinsel, und decken Sie den angewandten Effekt nur beim Rücklicht und den Bremsen auf.

Um den vorderen Scheinwerfer zum Leuchten zu bringen, erstellen Sie zunächst eine neue, leere Ebene. Wählen Sie dann einen weißen Pinsel mit einer Härte von etwa 10 %, und malen Sie über den Scheinwerfer eine Ellipse mit weichen Kanten ein. Fügen Sie nun ein Flutlicht ein, ähnlich wie im Screen­ shot zu sehen. Mit demselben weißen Pinsel bei einer Härte von 0 % und einer etwas größeren Größe klicken Sie jetzt ein zweites Mal auf den Scheinwerfer. Passen Sie im letzten Schritt die Ebenen-Deckkraft an. Achten Sie dabei besonders darauf, dass das Licht nicht zu hell wird.

ÖLFARBE-FILTER EINSETZEN

SPIEGELUNG DES WAGENS AUF DEM ASPHALT

Damit die Mauer und der Untergrund nicht zu dominant wirken, mildern Sie ihr Muster mit dem Mal-Effekt ein wenig ab. Fügen Sie dafür alle Ebenen über Strg+Umschalt+Alt+E zu einer neuen Ebene zusammen. Gehen Sie dann zu Filter > Ölfarbe, und stellen Sie die ersten beiden Regler auf Maximum, die letzten vier auf Minimum ein. Sollte Ihnen der Effekt noch nicht zusagen, spielen Sie mit den Reglern für Stilisierung und Reinheit. Da der Mal-Effekt am Wagen nicht erwünscht ist, erstellen Sie eine Maske und maskieren Sie die ungewünschten Bereiche mit einem schwarzen, weichen Pinsel aus.

Um eine Spiegelung des Wagens auf dem Asphalt zu schaffen, fassen Sie erneut alle Ebenen auf einer neuen Ebene mit Strg+Umschalt+Alt+E zusammen. Als Nächstes stellen Sie die Ebene „auf dem Kopf“, indem Sie sie mit Strg+T markieren. Dann klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Bild und wählen Vertikal spiegeln. Mit dem Verschieben-Werkzeug verschieben Sie die Ebene auf die untere Bildpartie. Zum Schluss maskieren Sie störende Elemente der Spiegelung mit einem weichen, schwarzen Pinsel auf einer weißen Maske aus. Es lohnt sich hier, die Ebenen-Deckkraft anzupassen.

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RAUSCHEN HINZUFÜGEN

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Im Schritt 23 kommt der Rauschfilter zur Anwendung, und zwar dort wo, Sie den Mal-Effekt angewandt haben (wie z. B. am Boden oder an den Mauerziegeln), aber auch in geringerem Umfang auf der Autokarosserie. Dadurch wirken der Hintergrund und der Boden realistischer, und die Karosserie fügt sich mehr in die Umgebung ein. Fügen Sie dafür alle Ebenen zu einer neuen Ebene zusammen (Strg+Umschalt+Alt+E), wählen Sie über Filter > Rauschfilter > Rauschen hinzufügen den Rauschfilter aus, und erzeugen Sie bei einer Stärke von etwa 2–4 % und den Optionen Gaußsche Normalverteilung und Monochromatisch ein leichtes, monochromatisches Rauschen. Sie sollten hier mit wenig Stärke arbeiten und die weichgezeichneten Kanten bei der Mauer und beim Boden nicht zu markant machen, das wirkt schnell übertrieben und künstlich. Sollte der Effekt dennoch zu stark sein, können Sie ihn anpassen, indem Sie ihn mit einem Pinsel auf der Ebenenmaske maskieren. 166

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AUTORETUSCHE EINFACH KREATIV

LICHTSTREIFEN HINZUFÜGEN

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VERSTÄRKUNG DER KONTUREN

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Das Blech der Karosserie wird erst dann ansprechend aussehen, wenn es gleichmäßig und sanft erhellt ist, jedoch die Konturen deutlich zu sehen sind. Kümmern wir uns also nun um ihre Verstärkung. Fassen Sie alle Ebenen über Strg+Umschalt+Alt+E auf einer neuen Ebene zusammen. Gehen Sie als Nächstes zu Filter > Sonstige Filter > Hochpass, und stellen Sie den Radius auf ca. 4 px ein. Im weiteren Schritt stellen Sie den Mischmodus auf Weiches Licht. Wenn Sie den Konturenverstärkungseffekt vergrößern wollen, stellen Sie den Mischmodus auf Ineinanderkopieren ein.

Fotos und Texte: Tomasz Buttler

Damit der Hintergrund Tiefe erhält, ist es wichtig, Lichtstreifen auf die Mauer und den Boden einzuzeichnen. Erstellen Sie dazu eine neue Ebene. Mit einem weißen Pinsel bei einer Härte von 0 % malen Sie Lichtstreifen auf die Mauer und den Asphalt ein. Achten Sie dabei auf die Fluchtlinien, die sowohl bei der Mauer als auch beim Asphalt unterschiedlich verlaufen! Um gerade Lichtstreifen zu erhalten, zeichnen Sie Ihre Lichtstreifen bei gedrückter Umschalt-Taste, und klicken Sie erst dort, wo der Lichtstreifen enden soll. In der rechten, oberen Bildecke können Sie den Effekt verstärken und damit gleichzeitig die Richtung des fallenden Lichts simulieren. Anschließend passen Sie die Ebenen-Deckkraft an, und wählen Sie für den Ebenen-Mischmodus Weiches Licht aus. Wenden Sie den Gaußschen Weichzeichner an, um einen sanfteren Verlauf der Lichtstreifen zu erzeugen.

VIGNETTIERUNGSEFFEKT

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Nun dunkeln Sie über eine Einstellungsebene Gradationskurven den Vorder- und Hintergrund ab, damit der Fokus auf dem Wagen liegt und der Wagen nicht mit dem Hintergrund konkurriert. Dies erreichen Sie, indem Sie die Kurve im RGB-Kanal mittig etwas nach unten ziehen. Als Nächstes decken Sie den Vignettierungseffekt am Wagen mit einer Maske ab, indem Sie mit einem schwarzen, weichen Pinsel auf der Ebenenmaske über den Wagen malen.

SCHWARZWEISS-UMWANDLUNG

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Nun gilt es, das Bild in ein Schwarzweiß-Bild umzuwandeln. Hier gibt es zahlreiche Methoden, um ans Ziel zu kommen. Ein meiner Meinung nach sehr gutes Ergebnis erzielen Sie hier mit Hilfe einer Verlaufsumsetzung, dank welcher die Schatten schwarz und die Lichter weiß eingefärbt werden sowie der Kontrast leicht angehoben wird. Wählen Sie dazu zunächst für die Vordergrundfarbe Schwarz und für die Hintergrundfarbe Weiß aus. Als Nächstes klicken Sie auf die Verlaufsumsetzung. Sind Sie mit dem Ergebnis unzufrieden, klicken Sie in den Verlaufbalken, um die Verlaufsumsetzung erneut aufzurufen und den Verlauf zu ändern. Zum Schluss holen Sie die roten Akzente wieder ins Bild zurück, indem Sie mit einem schwarzen Pinsel über die entsprechende Maske der Einstellungsebene malen.

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FINALER BILDLOOK

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Zum Schluss fassen Sie erneut alle Ebenen auf einer neuen Ebene zusammen (Strg+Umschalt+Alt+E). Wenn Sie möchten, nutzen Sie diese Ebene zum spielerisch-spontanen Experimentieren mit Photoshop oder Camera Raw. Sie können diese Ebene jederzeit löschen und wieder neu erstellen, ohne bereits bearbeitete Ebenen zu verlieren. 

SETZEN SIE GEZIELT FARBIGE AKZENTE, UM DEN WAGEN NACH EINER SCHWARZWEISSUMWANDLUNG IN EINEM NEUEN LOOK ERSTRAHLEN ZU LASSEN.

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TOMASZ BUTTLER, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

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EINFACH KREATIV FUSSBALLCOMPOSING

Dynamisch: Fesselnde Sportmontage mit Kick

Farb- und Lichteffekte Photoshop-Profi Kevin Lohstroh zeigt Ihnen in diesem Workshop, wie ein dynamisches Composing durch gleißende Lichtlinien und fliegende Funken zum futuristischen Kunstwerk wird. Die Lichteffekte sind umfangreich, aber einfach umzusetzen und auch auf Ihre eigenen Bilder übertragbar.

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Fotos: Adobe Stock, Shutterstock; Bildbearbeitung & Texte: Kevin Lohstroh; Screenshots & Übersetzung: Nicole Lorenzen

FUSSBALLCOMPOSING EINFACH KREATIV

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD

EINFACH KREATIV FUSSBALLCOMPOSING

KEVIN LOHSTROH Grafikdesigner

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsmaterial auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 12 Stunden Software ab Photoshop CS 6

I

m Juni und Juli 2018 war ganz FußballDeutschland wieder im WM-Fieber. Auch Photoshop-Profi Kevin Lohstroh freute sich bereits auf die Weltmeisterschaft in Russland und hat passend dazu ein dynamisches Sportcomposing erstellt. Er hatte die Idee, eine actionreiche Szene zwischen Feldspieler und Torwart darzustellen. Die Energie beider Spieler sollte dabei von zahlreichen Licht- und Farbeffekten getragen werden – diese eignen sich immer, um Dynamik zu transportieren und Szenen in Bewegung zu versetzen. Kevin Lohstroh wird Ihnen dabei zunächst die grundlegenden Techniken vorstellen, mit denen Sie solche Effekte in Photoshop erstellen. Anschließend ist es Ihre Entscheidung, wie viele Lichtspuren und farbige Elemente Sie in Ihrem Composing einsetzen möchten – das finale Ergebnis liegt also in Ihrer Hand. Um

Ihnen den Einstieg in den Workshop so einfach wie möglich zu gestalten, haben wir Ihnen das hier verwendete Ausgangsmaterial wie gewohnt zusammengestellt. Dieses finden Sie unter www. digitalphoto.de/heft. Dort finden Sie neben den Ausgangsbildern auch die bereits freigestellten Fußballspieler als PSD-Datei, so dass Sie, wenn Sie möchten, die Schritte 2 und 3 überspringen und mit Schritt 4 starten können. Lediglich den Buchstaben „X“, der in Schritt 11 zum Einsatz kommt, dürfen wir Ihnen aus lizenzrechtlichen Gründen nicht zum Download zur Verfügung stellen. Die benötigte Schrift können Sie jedoch unter http://mediamilitia.com/ shattered-3d-font-free kostenfrei herunterladen. Noch ein Tipp: Sie werden hier mit vielen Ebenen arbeiten – das Composing von Kevin Lohstroh besteht aus rund 200 Ebenen – ordnen Sie diese in Gruppen, um den Überblick zu behalten.

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO GESTALTEN SIE EIN DYNAMISCHES SPORTCOMPOSING MIT FARB- UND LICHTEFFEKTEN

FUSSBALLER VOM HINTERGRUND FREISTELLEN DOKUMENT ANLEGEN UND FORMAT FESTLEGEN

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Erstellen Sie im ersten Schritt ein neues Dokument in Adobe Photoshop, indem Sie das Programm öffnen und Strg+N drücken. Wir haben uns für das Format 470 mm Breite x 303 mm Höhe entschieden (Farbmodus: RGB; Auflösung: 300 Pixel/Zoll; Hintergrundinhalt: Schwarz). Bennen Sie das Dokument entsprechend (hier: Fussball-Composing). Bestätigen Sie mit einem Klick auf Erstellen.

AUSWÄHLEN UND MASKIEREN

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Beim Einsatz des Kante-verbessern-Pinselwerkzeugs haben Sie vermutlich unabsichtlich einige Bereiche des Fußballers entfernt. Um dies rückgängig zu machen, nehmen Sie den Pinsel zur Hand und fahren Sie mit diesem vorsichtig über die Bereiche, die Sie wieder ins Bild malen wollen. Gehen Sie vorsichtig vor, und lassen Sie sich Zeit. Setzen Sie Ausgabe in auf Ebenen und Ebenenmaske und bestätigen Sie mit Ok. Stellen Sie den Torwart auf die gleiche Weise frei. 170

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Öffnen Sie die Bilder der Fußballer (AdobeStock_176381936.jpeg und AdobeStock_158472649.jpeg) und stellen Sie beide vom Hintergrund frei. Beginnen Sie mit dem Feldspieler. Gehen Sie zu Auswahl > Auswählen und maskieren und wählen Sie das Kante-verbessern-Pinselwerkzeug mit den Einstellungen: Ansicht: Überlagerung; Deckkraft (zunächst) etwa 50 %; Farbe: Schwarz; Gibt an: Maskierte Bereiche; alle anderen Werte: 0. Fahren Sie um den Spieler herum, um den Hintergrund zu entfernen. Erhöhen Sie zwischendurch die Deckkraft auf 100 %, um das Ergebnis noch besser überprüfen zu können.

HINTERGRUND UND KOMPOSITION FESTLEGEN

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Nachdem Sie die Fußballer freigestellt haben, legen Sie die Komposition fest. Um eine dynamische Szene zu erstellen, fügen Sie die Spieler in das in Schritt 1 erstellte Dokument ein und platzieren Sie sie gegenüber voneinander. Passen Sie die Größenunterschiede und Perspektive über Strg+T an, bis beide zuei­nanderpassen und es so aussieht, als würden Sie als Betrachter hinter dem Torwart stehen. Schneiden Sie den Ball mit einem passenden Werkzeug aus (z. B. Auswahlellipse-Werkzeug), legen Sie ihn auf einer neuen Ebenen ab und platzieren Sie ihn hinter den Händen des Torwarts.


FUSSBALLCOMPOSING EINFACH KREATIV FARBE DES FELDSPIELERS

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Um die Farben des Feldspielers anzupassen, erzeugen Sie eine Einstellungsebene Farbton/Sättigung. Wählen Sie die Rottöne an und setzen Sie Farbton auf +50 (1). Dann wählen Sie Standard und setzen Sättigung auf +61 (2). Klicken Sie auf das Symbol für Schnittmaske erstellen am Fuße des Dialogfensters (3), um den Effekt auf die Ebene darunter zu beschränken. Über die Maske der Einstellungsebene beschränken Sie den Effekt auf die Hose und den Kragen des Trikots. Fügen Sie eine neue Ebene im Modus Multiplizieren hinzu und wählen Sie den Pinsel (Härte: 100 %; Farbe: Blauton) und fahren Sie mit diesem über die weißen Bereiche des Trikots und die Strümpfe, um sie Blau zu färben.

FARBEN DES TORWARTS FESTLEGEN

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Um das Trikot und Strümpfe des Torwarts Gelb zu färben, erzeugen Sie eine Einstellungsebene Farbfläche mit einem gelben Farbton (#dcb918). Setzen Sie den Modus auf Linear abw. (Add.). Entfernen Sie die Farbe mit einem harten Pinsel auf der Maske von allem, außer den Strümpfen und dem Trikot. Spielen Sie mit einer Einstellungsebene Farbton/Sättigung ein wenig mit der Farbgebung. Beide Einstellungsebenen verwenden Sie als Schnittmasken zur Torwart-Ebene. Hose und Ärmel erhalten ein leichtes Dunkelgrün, indem Sie eine neue Ebene erstellen (Deckkraft: 20 %; Modus: Linear abw. (Add.)) und mit einem dunkelgrünen Pinsel über diese Bereiche fahren.

DYNAMISCHE FORMEN ENTWICKELN

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Fügen Sie hinter dem Feldspieler eine neue Ebene hinzu, nehmen Sie das Zeichenstift-Werkzeug zur Hand und setzen Sie per Mausklick an seiner linken Hand den ersten Ankerpunkt. Jedes Mal, wenn Sie nun klicken, setzen Sie einen neuen Ankerpunkt; mit Klick, halten und ziehen formen Sie eine geschwungene Linie. Mit dem Direktauswahl-Werkzeug (A) können Sie die Ankerpunkte verschieben und an den Grifflinien ziehen, um die Beugung des Pfades zu ändern. Setzen Sie den letzten Ankerpunkt hinter seinem Bein. Nehmen Sie sich für diesen Schritt Zeit, da es ein wenig Übung benötigt, um mit dem Werkzeug zurechtzukommen.

DEN PFAD WEITER ANPASSEN

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Fügen Sie der Form aus Schritt 7 die Fülloption Verlaufsumsetzung hinzu (fx-Symbol am Fuße der Ebenenpalette). Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Ebene und wählen Sie In Smartobjekt konvertieren. Duplizieren Sie die Form-Ebene (Strg+J) und fügen Sie die Kopie als Schnittmaske zur Haupt-Formebene hinzu. Schieben Sie die zweite Form an eine andere Position und verleihen Sie dieser Ebene den gleichen Verlauf – mit einem anderen Winkel. Duplizieren Sie die Haupt-Formebene erneut und platzieren Sie die Kopie an die oberste Stelle der Form-Ebenen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Ebene und wählen Sie Ebene rastern (Modus: Negativ multiplizieren; Deckkraft: 60 %). Gehen Sie zu Filter > Weichzeichnungsfilter > Gaußscher Weichzeichner und spielen Sie mit den Werten. Für etwas Glanz erstellen Sie eine neue Ebene (Modus: Negativ multiplizieren), wählen einen weichen Pinsel mit einer Farbe des Verlaufs und malen mit diesem Glanz an die Ränder der Form.

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Duplizieren Sie die Wellen aus den Schritten 7 und 8. Entfernen Sie hier jedoch den Glanz und den Gaußschen Weichzeichner und reduzieren Sie beide Ebenen auf eine, indem Sie beide anwählen, mit der rechten Maustaste auf diese klicken und Auf eine Ebene reduzieren wählen. Gehen Sie zu Filter > Verzerrungsfilter > Strudel und setzen Sie Winkel auf etwa 600 Grad. Bestätigen Sie mit Ok. So entsteht ein Strudel-Effekt. Spielen Sie mehrfach mit diesem Filter und der Gradzahl des Winkels und erzeugen Sie so zahlreiche Strudel. Platzieren, transformieren und rotieren (Strg+T) Sie diese um den Spieler herum, bis Sie zur Körperform des Feldspielers passen.

Fotos: Adobe Stock, Shutterstock; Bildbearbeitung & Texte: Kevin Lohstroh; Screenshots & Übersetzung: Nicole Lorenzen

STRUDEL ERZEUGEN

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VERÄNDERN SIE DIE ATMOSPHÄRE DURCH DIVERSE LICHTEFFEKTE – SO VERLEIHEN SIE IHREM BILD MEHR WIRKUNG.

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KEVIN LOHSTROH, GRAFIKDESIGNER

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EINFACH KREATIV FUSSBALLCOMPOSING

WEITERE FORMEN UND DETAILS HINZUFÜGEN

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Nun werden wir weitere Formen aus Photoshop hinzufügen. Dazu wählen Sie das Eigene-Form-Werkzeug an. Beginnen Sie mit einem Kreis und bearbeiten Sie ihn, wie in Schritt 7 und 8 beschrieben. Platzieren Sie mehrere Kreise an ver-

schiedenen Positionen hinter dem Feldspieler. Erstellen Sie nun mit dem Zeichenstift-Werkzeug neue Pfade für Details an den Armen und Beinen (siehe Screenshot rechts oben). Gehen Sie hier ebenfalls vor wie in den Schritten 7 und 8 beschrieben. Erstel-

len Sie eine Reihe von gleichen Formen in verschiedenen Größen – von groß zu klein oder umgekehrt. Passen Sie sie in der Form an den Fuß bzw. Arm des Feldspielers an. Achten Sie darauf, dass sie passend zur Komposition platziert werden.

MEHR LEUCHTKRAFT

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VERZERREN-FILTER IM EINSATZ

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Laden Sie unter http://mediamilitia.com/ shattered-3d-font-free zunächst die kostenlose 3D-Schrift herunter. Erzeugen Sie eine neue Ebene, wählen Sie einen weißen, weichen Pinsel und setzen Sie mit diesem hinter dem Feldspieler einige weiße Lichtpunkte. Gehen Sie zu Filter > Verzerrungsfilter > Versetzen und setzen Sie Horizontal und Verti-

kal skalieren auf 200. Im Bereich Verschiebungsmatrix wählen Sie Auf Auswahlgröße skalieren und unter Undefinierte Bereiche wählen Sie Kantenpixel wiederholen. Bestätigen Sie mit Ok, navigieren Sie zu der soeben heruntergeladenen Schrift und wählen Sie dort den Buchstaben X. Passen Sie Größe und Position an (Strg+T), bis der Effekt zur Komposition passt.

Erzeugen Sie eine neue Ebene hinter dem Spieler. Wählen Sie einen hellen Blauton aus dem Verlauf der Formen und malen Sie mit einem großen, weichen Pinsel einen großen Kreis. Erzeugen Sie eine weitere neue Ebene vor dem Spieler im Modus Negativ multiplizieren. Wählen Sie erneut einen hellen Blauton und fahren Sie mit einem weichen Pinsel vorsichtig um den Spieler herum. Die leuchtenden Elemente dürfen den Spieler überlappen – so entsteht der Anschein, als ob das Licht von hinten kommen würde.

ZWISCHENSTAND: ERSTE ANPASSUNGEN VORNEHMEN

BEWEGUNGSUNSCHÄRFE ERZEUGEN

Duplizieren Sie die Spieler-Ebene (Strg+J), setzen Sie die Fläche in der Ebenenpalette auf 0 %, fügen Sie den Ebenenstil (fx-Symbol am Fuße der Ebenenpalette) Schein nach innen hinzu (Modus: Negativ multiplizieren; Größe: 16; Bereiche: 36) und bestätigen Sie mit Ok. Klicken Sie mit der rechten Maustaste innerhalb der Ebenenpalette auf diese Ebene und wählen Sie In Smartobjekt konvertieren. Fügen Sie eine weitere neue Ebene hinzu (als Schnittmaske zur Spieler-Ebene), nehmen Sie einen weichen Pinsel zur Hand, malen Sie mit diesem Schatten an Armen und Beinen ins Bild und dunkeln Sie, wo nötig, Bildbereiche ab – z.  B. an den Haaren und Füßen.

Jetzt ist es an der Zeit, für Dynamik im Bild zu sorgen. Dazu wählen Sie Bereiche der Arme und des Körpers des Feldspielers aus und duplizieren diese Auswahl. Gehen Sie zu Filter > Weichzeichnungsfilter > Bewegungsunschärfe und setzen Sie Abstand auf 300 Pixel und Winkel auf 12 Grad. Den Modus der Ebene stellen Sie auf Negativ multiplizieren. Achten Sie darauf, als Vordergrundfarbe wieder einen hellen Blauton aktiviert zu haben. Fügen Sie der Ebene den Ebenenstil Farbüberlagerung hinzu und platzieren Sie die Ebene so über dem Feldspieler, dass es aussieht, als würde er seine Arme bewegen.

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FUSSBALLCOMPOSING EINFACH KREATIV

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WENN SIE MIT SMARTOBJEKTEN UND EINSTELLUNGSEBENEN ARBEITEN, KÖNNEN SIE ALLE EINSTELLUNGEN JEDERZEIT PROBLEMLOS KORRIGIEREN.

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KEVIN LOHSTROH, GRAFIKDESIGNER

LICHTEFFEKTE FÜR DEN TORWART

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Widmen wir uns nun dem Torwart. Dieser wird im Laufe der nächsten Schritte zahlreiche Lichteffekte erhalten. Hier gibt es kein richtig oder falsch – hier gilt es, zu experimentieren wie bereits beim Feldspieler und mit den Techniken aus den Schritten 7, 8 und 9 zu arbeiten. Diese Techniken werden hier jedoch noch um Bewegungsunschärfe

ergänzt. Erzeugen Sie nun also eine neue Lichtspur um die Beine des Torwarts. Duplizieren Sie diese (Strg+J) und fügen Sie beide Ebenen zu einer zusammen (Strg+E). Gehen Sie zu Filter > Weichzeichnungsfilter > Bewegungsunschärfe. Setzen Sie Abstand auf 5 Pixel und Winkel auf 45 Grad. Der Ebenenmodus sollte auf Negativ multiplizieren stehen.

UNZÄHLIGE LICHTSPUREN

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Fotos: Adobe Stock, Shutterstock; Bildbearbeitung & Texte: Kevin Lohstroh; Screenshots & Übersetzung: Nicole Lorenzen

In den nächsten Schritten werden wir mehr und mehr Lichteffekte hinzufügen. Diese sollen in unterschiedliche Richtungen strahlen. Wiederholen Sie dazu alle bisherigen Schritte und platzieren Sie die Lichtspuren vor und hinter dem Torwart. Spielen Sie mit dem Strudel-Filter, um unterschiedliche Ergebnisse zu erzielen. Achten Sie stets darauf, dass die Effekte zur Körperform passen. Falls nötig, nutzen Sie Bearbeiten > Transformieren > Verformen, um die Lichtspuren besser miteinander verbinden zu können.

FEUERWERK DER LICHTER

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Auch in diesem Schritt fügen wir weitere Lichtspuren hinzu. Hier gilt ebenfalls: Achten Sie da­rauf, dass diese zueinanderpassen und ein harmonisches Bild ergeben. Indem Sie Strudel in verschiedenen Stärken und Farben erstellen, entsteht ein leichter 3D-Effekt, der für mehr Dynamik sorgt. Fügen Sie zudem Bewegungsunschärfe und leichte Glüheffekte hinzu – experimentieren Sie und lassen Sie sich ausreichend Zeit, bis Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind.

WOLKIGE ATMOSPHÄRE IM HINTERGRUND

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PASSENDER VERLAUF IM HINTERGRUND

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Auch ein passender Hintergrund darf natürlich nicht fehlen. Hier kommt eine Einstellungsebene Verlauf zum Einsatz. Wählen Sie einen dunklen Blauton (#01132a) und einen dunklen Grünton (#012821). Diese Farben passen optimal zu den bisherigen Licht- und Farbeffekten der Fußballer. Wählen Sie folgende Einstellungen: Art: Linear; Winkel: -45 Grad; An Ebene ausrichten: Aktiv.

Für mehr Struktur im Hintergrund sollen wolkige Elemente sorgen. Sie können dazu entweder ein Stockfoto mit Wolken einfügen oder aber Sie erzeugen die Wolken in Photoshop. Erstellen Sie dazu eine neue Ebene, füllen Sie diese mit Schwarz (Bearbeiten > Fläche füllen), gehen Sie zu Filter > Renderfilter > Differenz-Wolken. Setzen Sie den Ebenenmodus auf Luminanz, fügen Sie eine Maske hinzu, reduzieren Sie die Deckkraft auf 10 % und entfernen Sie einige Wolken mit einem weichen Pinsel, um dunkle Bereiche im Hintergrund beizubehalten. Spielen Sie mit dem Wolkeneffekt, indem Sie die Ebene (gerne auch mehrfach) duplizieren, drehen und den Ebenenmodus z.  B. auch mal auf Aufhellen setzen. 1/2019

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EINFACH KREATIV FUSSBALLCOMPOSING

KREISE MIT DEM AUSWAHLELLIPSE-WERKZEUG

DIE SPIELER ZUM LEUCHTEN BRINGEN

Wählen Sie alle Wolken-Ebenen an und reduzieren Sie diese auf eine Ebene. Mit dem Auswahlellipse-Werkzeug aktiv setzen Sie in der Optionsleiste Weiche Kante auf 200 Pixel. Halten Sie die Umschalt-Taste gedrückt und ziehen Sie mit dem Werkzeug einen Kreis auf. Duplizieren Sie die Ebene (Strg+J), so dass ein großer Kreis mit einem weichen Rand entsteht. Platzieren Sie die Kreise hinter den Spielern. Stellen Sie den Ebenenmodus auf Aufhellen und spielen Sie mit der Deckkraft. Platzieren Sie den Effekt ein wenig auf den Spieler. Achten Sie jedoch darauf, dass er die Komposition nicht dominiert.

Duplizieren Sie die Torwart-Ebene, drücken Sie Strg+L und setzen Sie die Werte für Tonwertumfang auf 255. Die Ebene wird nun Weiß. Gehen Sie zu Filter > Weichzeichnungsfilter > Gaußscher Weichzeichner mit einem Radius von 10 bis 15 Pixel. Fügen Sie der Ebene eine Maske hinzu und entfernen Sie auf dieser zu stark „glühende“ Bereiche aus dem Bild. Erzeugen Sie eine neue Ebene mit dem Ebenenmodus Ineinanderkopieren, wählen Sie den Pinsel mit weicher Spitze und hellgelber Farbe und fahren Sie über das Glühen, um so einen weiteren Lichteffekt ins Bild zu malen. Wiederholen Sie diesen Schritt, bis Sie zufrieden sind.

NOCH MEHR LICHTSCHEIN FÜR NOCH MEHR DYNAMIK

LEUCHTENDE KREISE

Optimieren Sie die Lichtpunkte um den Torwart, z. B. an seinen Haaren oder Armen. Wir wollen diesen Bereich abdunkeln und Schatten hinzufügen, und im Gegenzug um seinen Körper herum helle Lichteffekte setzen. So sorgen wir dafür, dass diese zum Lichteinfall passen. Erzeugen Sie eine neue Ebene und korrigieren Sie diese Bereiche mit einem weichen Pinsel. Öffnen Sie den Tonwertkorrektur-Dialog (Strg+L) und spielen Sie mit den Werten. Duplizieren Sie alle Ebenen des Torwarts, reduzieren Sie sie auf eine Ebene (Strg+E) und gehen Sie zu Filter > Weichzeichnungsfilter > Bewegungsunschärfe (Winkel: -45; Abstand: 200 Pixel).

Aktivieren Sie das Eigene-Form-Werkzeug und wählen Sie aus dem Dialogfenster (zu finden in der Optionsleiste neben Form) einen kleinen Kreis aus, dem Sie eine Verlaufsüberlagerung (Grün-zu-Gelb) hinzufügen. Dann ergänzen Sie zwei weitere Kreis-Ebenen – Weiß und Gelb. Verschieben Sie diese so gegeneinander, dass ein 3D-Effekt entsteht. Duplizieren Sie die Ebenen, fügen Sie sie zusammen, bearbeiten Sie sie mit dem Gaußschen Weichzeichner (Radius nach Belieben) und setzen Sie den Ebenenmodus auf Negativ multiplizieren. Fügen Sie den Kreis mehrfach in unterschiedlichen Größen und Perspektiven (Strg+T) hinter dem Torwart ein.

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TIPP

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EINSTELLUNGSEBENEN Einstellungsebenen sind für den Workflow eines Composings einfach unerlässlich. Denn diese lassen sich jederzeit bearbeiten und anpassen, ohne dass das Ausgangsbild dadurch betroffen ist. So können Sie das Bild einen Tag ruhen lassen und mit einem frischen Auge im Nachgang eventuelle Anpassungen vornehmen.

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BALL UND HANDSCHUHE AN LICHT- UND FARBGEBUNG ANPASSEN

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Wählen Sie die Ball-Ebene an, die Sie in Schritt 4 durch eine Auswahl erstellt haben. Erzeugen Sie eine neue Ebene (als Schnittmaske zur Ball-Ebene), wählen Sie einen weichen Pinsel und malen Sie nun abwechselnd mit weißer und schwarzer Farbe eine dunkle und eine helle Seite auf den Ball. Spielen Sie dabei mit den Ebenenmodi Ineinan-

derkopieren, Multiplizieren und Weiches Licht. Erstellen Sie eine neue Ebene mit dem Ebenenstil Schein nach außen (Farbe: #00e4ff; Größe: 10; Bereich: 40). Bestätigen Sie mit Ok. Malen Sie jetzt mit einem harten, weißen, 3 Pixel großen Pinsel feine Linien in die Rillen des Balls. Wiederholen Sie diesen Schritt für die Handschuhe und für weitere Effekte.


FUSSBALLCOMPOSING EINFACH KREATIV

MEHR TIEFE ERZEUGEN

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Wählen Sie das Zeichenstift-Werkzeug und ziehen Sie mit diesem einen neuen Strudel-Pfad auf. Dieser erhält einen Verlauf. Duplizieren (Strg+J) Sie die Ebene und fügen Sie beide zusammen (Strg+E). Ergänzen Sie eine neue Ebene als Schnittmaske und malen Sie auf dieser mit einem weichen Pinsel und hellen Gelbund Grüntönen sowie Weiß einige leuchtende Effekte ins Bild. Duplizieren Sie die Strudel-Ebene erneut, wählen Sie den Modus Negativ multiplizieren und bearbeiten Sie die Ebene mit dem Gaußschen Weichzeichner. Für einen stärkeren Effekt gehen Sie zu Filter > Verzerrungsfilter > Verbiegen. Experimentieren Sie mit den Einstellungen.

BILDKOMPOSITION MIT LEUCHTSPUREN VERVOLLSTÄNDIGEN

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Beginnen Sie jetzt, Ihrer Vorstellungskraft freien Lauf zu lassen und weitere Strudel wie in Schritt 25 zu gestalten. Für den Feldspieler verwenden Sie dabei die Farben Blau und Gelb. Doch Vorsicht: Übertreiben Sie diesen Schritt nicht. Alle Ebenen sollten in Einklang mit der Komposition sein. Lassen Sie die Strudel in verschiedene Richtungen fließen und sich überlagern. Bearbeiten Sie die Strudel mit dem Gaußschen Weichzeichner und verwenden Sie unterschiedliche Radius-Werte. Auch der Filter Bewegungsunschärfe kann dezent zum Einsatz kommen.

FARB- UND LICHTDETAILS

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Fotos: Adobe Stock, Shutterstock; Bildbearbeitung & Texte: Kevin Lohstroh; Screenshots & Übersetzung: Nicole Lorenzen

Ergänzen Sie eine neue Ebene im Modus Ineinanderkopieren. Verwenden Sie einen harten Pinsel (Größe: 2 Pixel) und malen Sie ein paar Lichter um den Feldspieler, den Torwart und die Strudel ins Bild. Ergänzen Sie eine Maske und entfernen Sie auf dieser mit einem weichen Pinsel vorsichtig die Anfangs- und Endpunkte der gemalten Linien. Fügen Sie noch eine leere Ebene hinzu und malen Sie auf dieser mit einem Pinsel (nicht größer als 6 Pixel) ein paar Punkte in unterschiedlichen Größen um die Spieler herum ins Bild. Verwenden Sie strahlende, helle Farben, so dass eine Art Sternenhimmel entsteht – oder verwenden Sie einfach das Stockfoto eines Sternenhimmels. Bearbeiten Sie den Hintergrund frei nach Ihren Vorstellungen.

OPTIONAL: DAS PLUG-IN TOPAZ ADJUST

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Ich habe für den finalen Feinschliff das Plug-in Topaz Adjust verwendet. Damit erhalten Sie quasi per Mausklick schärfere und kontrastreichere Bilder mit intensiveren Farben. Eine kostenlose Testversion können Sie auf der Website des Herstellers herunterladen: www.topazlabs.com/adjust. Probieren Sie es einfach mal aus. Erstellen Sie vor dem Einsatz jedoch zunächst eine Sammel­ ebene (Strg+Umschalt+Alt+E) und positionieren Sie diese in der Ebenenpalette an oberster Stelle. Öffnen Sie dann das Plug-in und bearbeiten Sie Ihr Composing.

FINALE WEICHZEICHNUNG

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Zum Schluss erstellen Sie eine weitere Sammelebene und wenden auf dieser den Gaußschen Weichzeichner mit einem Radius von 120 Pixeln an. Fügen Sie der Ebene eine Maske hinzu, wählen Sie einen weichen Pinsel (Farben: Schwarz und Weiß im Wechsel) und arbeiten Sie mit diesem auf der Maske, um die Fußballspieler durch die Weichzeichnung im Hintergrund hervorzuheben.  1/2019

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD

EINFACH KREATIV POSTER-DESIGN

Poster-Design: Filmreife Gestaltung, Typografie und Inszenierung

Geniales Filmplakat In diesem Workshop zeigt Ihnen Gabor Richter, wie Sie Schritt für Schritt ein Filmplakat im Stil eines echten Hollywood-Blockbusters erstellen. Erfahren Sie zunächst, was es bereits beim Shooting zu beachten gilt, und lassen Sie Ihren Protagonisten anschließend in eine authentische Kampfpose eintauchen.

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GABOR RICHTER Photoshop-Profi

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsmaterial auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 3 Stunden Software ab Photoshop CS 6

tanden Sie auch schon mal vor einem Filmplakat und haben daran gedacht, ein solches selbst zu gestalten? Aber Sie wussten nicht, wie die diversen kreativen Effekte und Looks entstanden sind? Dann schauen Sie in diesem Workshop dem Fotografen und Photoshop-Profi Gabor Richter bei seiner Arbeit über die Schulter, und erfahren Sie, wie Sie eine Szene erstellen, die auch auf aktuellen Kinopostern zu finden sein könnte – vom Lichtaufbau beim Shooting über die Bildbearbeitung in Photoshop und Camera Raw bis hin zur Suche nach der passenden Schrift. Um diesen Workshop von Anfang bis Ende nacharbeiten zu können, benötigen Sie entweder unsere beiden Ausgangsbilder 01_GR_Fighter.

DNG und 02_GR_Fighter.DNG, die wir Ihnen wie gewohnt auf der Heft-DVD zur Verfügung stellen. Oder Sie verwenden ein eigenes Sportler-Porträt und setzen die vorgestellten Techniken an Ihrem Motiv um.

Fotomontage in Photoshop Der richtige Umgang mit Einstellungsebenen, Masken, Füllmethoden und Co. wird nach diesem Schritt-für-Schritt-Workshop kein Problem mehr für Sie sein. Denn Gabor Richter erklärt Ihnen im Detail, mit welchen Photoshop-Werkzeugen sein Composing entstanden ist. So lernen Sie zahlreiche Techniken kennen, die Sie anschließend auch bei anderen kreativen Projekten anwenden können.

Fotos, Bildbearbeitung, Screenshots & Texte: Gabor Richter; Model: Thomas Buschkamp (www.thomas-buschkamp.de)

STYLING

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SET-AUFBAU Fotografiert wurde das Ausgangsbild im Studio mit einem 50mm-Objektiv, um dem klassischen Porträt-Stil gerecht zu werden. Für den Hintergrund wählte ich einen grauen Falthintergrund. Dieser bietet mir zwei Vorteile: Zum einen wird nicht zu viel Licht vom Hintergrund reflektiert, und es entsteht kein flaues Licht an der Kontur der Person. Zum anderen liegt der Vorteil darin, dass sich die Person in der anschließenden Bildbearbeitung besser freistellen lässt. Im Falle von einem schwarzen Hintergrund wäre es später einfach schwe-

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rer gewesen, die Konturen an der Person zu finden. Um eine Lichtstimmung zu schaffen, die einem Boxring gleichen könnte, habe ich mich für harte Lichtquellen entschieden. Diese werfen zwar harte Schatten, doch genau dies machen wir uns hier zunutze, um eine möglichst authentische Szene eines Boxkampfs nachzustellen. Die Blitze stehen links und rechts jeweils etwa 1,5 Meter von unserem Model entfernt. Diese Lichtquellen sind so positioniert, dass sie aus der Höhe auf seinen Nacken herableuchten.

Um die ganze Szene bereits im Vorfeld so realistisch wie möglich zu gestalten und mir eine aufwendige Nachbearbeitung in Photoshop zu ersparen, habe ich mich hier entschieden, mit ein paar Hilfsmitteln zu arbeiten. Die Kampfverletzungen unseres Akteurs könnten wir natürlich auch in Photoshop mit ein paar Pinselspitzen erstellen, aber ich empfehle Ihnen, dies lieber selbst vor Ort zu machen. Ich habe dafür ein recht einfaches Hausmittel genutzt und zwar eine handelsübliche Back-

und Speisefarbe in Rot, die man sonst eigentlich zur Verzierung von Kuchen oder Muffins benutzt. Für den Effekt verteile ich die Zuckerfarbe auf ein paar Stellen seines Oberkörpers. Außerdem lasse ich das Model davon etwas in den Mund nehmen und mit einem Schluck Wasser wieder ausspucken, sodass es aus seinem Mund herausläuft. Mit einer Sprühflasche, in der sich Leitungswasser befindet, sprühe ich über seinen Kopf, den Oberkörper und die roten Zuckerstellen.



EINFACH KREATIV POSTER-DESIGN SCHRITT FÜR SCHRITT: SO GESTALTEN SIE EIN AKTUELLES KINOPLAKAT ENTWICKLUNG IN CAMERA RAW

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Öffnen Sie die zwei Ausgangsbilder 01_GR_Fighter.DNG und 02_GR_Fighter.DNG gleichzeitig in Camera Raw (1). Dort werden Sie nun ein paar Einstellungen vornehmen, um für später eine gute Grundlage zu haben. Bisher wirkt die Aufnahme noch recht sauber. Doch das soll sich gleich ändern. Als Erstes setzen Sie die Lichter auf –100 und im Gegenzug die Tiefen auf +100. Somit haben Sie ein etwas grafischeres Porträt. Um den Kontrast der Konturen zu verstärken, schieben Sie den Klarheit-Regler auf starke +80. Als letzte Einstellung schieben Sie nun den Kontrast auf +10 (1). Auf der linken Seite sehen Sie eine Vorschau der beiden RAW-Daten. Markieren Sie beide Vorschau-Bilder, achten Sie aber darauf, dass das entwickelte Motiv aktiv ist. Mit einem Rechtsklick auf das entwickelte Bild können Sie nun die Einstellungen synchronisieren (2). Öffnen Sie danach beide Raw-Daten in Photoshop mit einem Kick auf Objekte öffnen.

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BILDMONTAGE AUS ZWEI AUFNAHMEN

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Manchmal kommt es vor, dass zwei Motive für das finale Bild zur Auswahl stehen: einmal ist die Körperhaltung besser, dann der Gesichtsausdruck. Um beide Vorteile miteinander zu kombinieren, werden Sie nun eine kleine Bildmontage durchführen. Setzen Sie das Bild 01_GR_Fighter in der Ebenenpalette nach unten und das Bild 02_GR_Fighter nach oben. Reduzieren Sie die Deckkraft der obersten Ebene auf ca. 70 %. Dies soll Ihnen im Anschluss beim Skalieren und Positionieren des Kopfes helfen. Mit dem Befehl Strg+T öffnen Sie Frei transformieren. Skalieren Sie den Kopf nur so weit, bis er wieder auf die Schultern der unteren Ebene passt.

Bei Bedarf können Sie den Kopf auch leicht drehen. Sobald Sie Ihre Position gefunden haben, bestätigen Sie den Vorgang mit OK und erhöhen Sie die Deckkraft wieder auf 100 %. Fügen Sie der Kopf-Ebene eine Maske hinzu, und invertieren Sie diese mit Strg+I. Wählen Sie einen runden, weichen Pinsel bei 100 % Deckkraft und einer Härte von 20%, und malen Sie Schritt für Schritt den Kopf hinein. Achten Sie bei den Übergängen an den Schultern darauf, dass diese gut passen. Sobald Sie fertig sind, fassen Sie beide Ebenen mit dem Tastenkürzel Strg+Umschalt+Alt+E zu einer Ebene zusammen und benennen Sie diese Montage.

ICH BEGINNE MEINE BILDBEARBEITUNG IMMER MIT EINER OPTIMIERUNG IN CAMERA RAW. SO HABE ICH STETS EINE GUTE BASIS FÜR MEINE ANSCHLIESSENDE FOTOMONTAGE.

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GABOR RICHTER, PHOTOSHOP-PROFI

DETAILGEWINNUNG MIT INTENSIFY PRO

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Damit das Motiv an Details gewinnt und somit rauer und härter aussieht, werden wir zu einem externen Programm greifen: Intensify Pro von MacPhun. Dieses können Sie sowohl als eigenständige Version als auch als Plug-in in Photoshop nutzen. Eine kostenlose Testversion steht Ihnen unter dem Link https://skylum.com/de/intensify zur Verfügung. Haben Sie die Software installiert, öffnen Sie das Motiv in diesem Programm. Auf der rechten Seite finden Sie bereits zahlreiche Presets. Wählen Sie die Kategorie Kreativ aus, aktivieren Sie das Preset Künstlerisch, und belassen Sie alle Regler so wie sie sind. Lassen Sie sich von der übertriebenen Sättigung nicht irritieren. Auch die ausfressenden Konturen des Körpers werden später kein Problem mehr für uns sein. Bestätigen Sie das Preset in Intensify Pro, speichern Sie das Bild ab, und kehren Sie wieder zurück zu Photoshop. Platzieren Sie das Ergebnis aus Intensify Pro auf der obersten Ebene Ihrer Ebenenpalette, und setzen Sie die Füllmethode der Ebene auf Luminanz. 178

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POSTER-DESIGN EINFACH KREATIV

TIPP

ZENTRALES MOTIV FREISTELLEN

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Fotos, Bildbearbeitung, Screenshots & Texte: Gabor Richter; Model: Thomas Buschkamp (www.thomas-buschkamp.de)

Erstellen Sie zunächst mit dem Kürzel Strg+G eine neue Ebenengruppe, und nennen Sie diese Boxer. Verschieben Sie alle bisherigen Ebenen in diese Gruppe. Jetzt beginnen Sie, das Model freizustellen. Achten Sie darauf, dass Sie die Ebene Montage angewählt haben, und wählen Sie im

Menü Auswahl > Motiv. Photshop wird jetzt automatisch versuchen zu erkennen, was das Hauptmotiv des Bildes ist und eine Auswahl von diesem erstellen. Sobald die Auswahl getroffen wurde, fügen Sie der Gruppe Boxer über das Symbol am Fuße der Ebenenpalette eine Ebenenmaske hinzu.

ARBEITEN MIT DODGE & BURN Dodge & Burn (engl. für Abwedeln und Nachbelichten) ist eine Technik, die aus der analogen Dunkelkammer stammt. Hier werden Bildbereiche manuell aufgehellt und abgedunkelt. In Photoshop empfiehlt es sich, mit einem weichen, weißen bzw. schwarzen Pinsel auf einer grauen Ebene zu arbeiten (s. Schritt 6).

AUSWAHL OPTIMIEREN

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LICHTER UND SCHATTEN MIT DODGE & BURN

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Maske, wählen Sie Auswählen und maskieren, und aktivieren Sie nun in der Optionsleiste Alle Ebenen aufnehmen. Jetzt können Sie mit dem Kante-verbessern-Pinselwerkzeug über die Bereiche der Haare fahren, an denen die Kontur unsauber aussieht. Sobald Sie fertig sind, bestätigen Sie mit OK. Bei Bedarf können Sie mit einem weißen und schwarzen Pinsel die Mask­e noch etwas korrigieren. Sobald Sie fertig sind, erstellen Sie eine Einstellungsebene Farbfläche mit der Farbe Weiß (#ffffff), und platzieren Sie diese außerhalb der Gruppe an die unterste Position der Ebenenpalette.

Dieser Vorgang hat zwei besonders tolle Vorteile. Zum einen betont das Malen mit Licht die einzelnen Muskeln. Zum anderen wirkt das Motiv etwas plastischer als zuvor. Starten Sie, indem Sie mit Strg+Umschalt+N eine neue Ebene erstellen. Nennen Sie diese Ebene DNB, setzen Sie den Modus auf Ineinanderkopieren, und machen Sie einen Haken bei Mit neutraler Farbe für den Modus Ineinanderkopieren füllen (50 % Grau). Wählen Sie einen weichen Pinsel mit einer Deckkraft von 3 %, und betonen Sie mit schwarzer Vordergrund-Farbe die Tiefen im Motiv. Mit weißer Vordergrund-Farbe hellen Sie die Glanzstellen nochmals auf.

SELEKTIVE ABDUNKLUNG

PLATZ SCHAFFEN FÜR DEN ÜBERGANG MIT DEM PINSEL

Um den Fokus auf den Oberkörper zu lenken, dunkeln Sie jetzt den unteren Bereich des Motivs und die Partie der Haare stärker ab. Erzeugen Sie eine Einstellungsebene Tonwertkorrektur, und setzen Sie den Mittelton auf 0,28. Um die Farben nicht anzugreifen, setzen Sie die Füllmethode auf Luminanz. Invertieren Sie die Maske (Strg+I), da wir gleich nur gewisse Bereiche einmaskieren werden. Mit einem weißen, weichen Pinsel bei 10 % Deckkraft fahren Sie über seinen rechten Oberarm und seine Rippen. Was die Abdunklung betrifft, dürfen Sie hier gerne großzügig sein. Zum Schluss dunkeln Sie den Bart und die Haare ebenfalls ab.

Laden Sie das Pinsel-Set https://tinyurl.com/ydhvtb6c kostenfrei herunter. Um die Maske, die Sie zuvor als Freisteller erzeugt haben, nicht zu zerstören, verschieben Sie die Gruppe in eine neue Gruppe, nennen Sie diese Boxer+Effekt, fügen Sie ihr eine Maske hinzu, wählen Sie die Pinselspitze Dried-Blood-Splatters aus dem Paket aus und klicken Sie großzügig und mit voller Deckkraft über den rechten Arm bis hoch zum Kopf. Reduzieren Sie die Deckkraft auf 20 %, und fahren und klicken Sie über die Kontur – für einen weicheren Übergang. Wichtig: nicht mit dem Pinsel wischen, sondern vielmehr im Wechsel klicken.

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EINFACH KREATIV POSTER-DESIGN

WEISSE FUNKEN INS BILD MALEN

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DUNKLE FUNKEN INS BILD MALEN

HAUTTON-FUNKEN

BEWEGUNGSUNSCHÄRFE FÜR MEHR DYNAMIK

In diesem Schritt werden wir nun wie in Schritt 9 und 10 verfahren. Sie können gerne mit der gleichen Pinselspitze weiterarbeiten. Wählen Sie hier allerdings einen Farbton aus der Haut (mit einem Klick mit der Pipette auf die Haut). Beginnen Sie mit kleinen, feinen Fetzen, die vom Körper wegfliegen. Danach erzeugen Sie eine zweite Einstellungsebene Farbfüllung. Sie müssen allerdings jetzt nicht jedes Mal den gleichen Hautton nehmen. Wählen Sie gerne einen anderen Ton aus. Beim zweiten Vorgang werden die Spritzer wieder etwas länger und größer. Im dritten Schritt empfehle ich, große und kräftige Flecken zu malen.

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Sollte Ihnen der Effekte noch nicht ganz ausreichen, können Sie dem ganzen etwas mehr Dynamik verleihen. Wählen Sie dazu eine Maske an, die Ihnen noch etwas zu langweilig wirkt. Gehen Sie zu Filter > Weichzeichnungsfilter > Bewegungsunschärfe. Ich empfehle Ihnen, hier einen Winkel zu wählen, der zur Flugrichtung Ihrer bestehenden Spritzer passt. In meinem Fall ist es ein Winkel von –45°. Den Abstand setze ich auf 30 px. Allerdings kann es von Motiv zu Motiv anders wirken, sodass ich diesen Wert Ihnen überlasse. Mein Tipp: Achten sie darauf, dass es nicht zu verzerrt aussieht und wie ein einfacher Schweif wirkt.

SPOT-ÜBERSTRAHLUNG

FARBE UND KONTRAST ANPASSEN

In Schritt 13 geht es darum, einen Lichtschein zu erzeugen, der an der Person vorbeileuchtet. Sie können diesen Vorgang gerne schon in einer neuen Gruppe umsetzen, die Sie gleich Look benennen. Als Erstes brauchen Sie eine Einstellungsebene Farbfüllung mit einer weißen Fläche (#ffffff). Invertieren Sie gleich die Maske (Strg+I). Mit einem kleinen, weichen Pinsel bei 100 % Deckkraft malen Sie einen weißen Punkt ins Bild. Mit Strg+T skalieren Sie den Punkt so groß, wie Sie möchten. In meinem Fall habe ich den Punkt zwischen seiner linken Schulter und seinem Kinn platziert. Jetzt wirkt es wie eine Lichtquelle, die durch ihn durchstrahlt. Belassen Sie die Füllmethode auf Normal.

Nun wollen wir das Motiv farblich anpassen und den Kontrast verstärken. Als Erstes benötigen Sie dazu eine Einstellungsebene Schwarzweiß mit der Füllmethode Ineinanderkopieren. Wie Sie nun sehen, ist Ihr Bild sehr kontrastreich. Senken Sie daher die Deckkraft auf 50 %. Als Nächstes sollten Sie die Sättigung reduzieren. Hierfür eignet sich eine Einstellungsebene Farbton/Sättigung. Reduzieren Sie im Standard-Modus die Sättigung auf –20 %. Wählen Sie im Anschluss die Rottöne aus, und reduzieren Sie dort nochmals die Sättigung auf einen Wert von –30 %. Sollte Ihnen die Beißschiene zu sehr auffallen, können Sie diese selektiv auswählen und von der Sättigung reduzieren.

Jetzt fangen wir an, die ersten Effekte ins Motiv zu malen. Dazu benötigen Sie erneut eine spezielle, kostenfreie Pinselspitze: https://tinyurl.com/y7s6lnnb. Erstellen Sie eine neue Gruppe, nennen Sie diese Funken, und legen Sie eine Einstellungsebene Farbfläche mit der Farbe Weiß an. Invertieren Sie die mitgelieferte Maske (Strg+I). Sobald Sie einen Pinsel aus dem Paket gewählt haben, nehmen Sie eine weiße Vordergrundfarbe und malen die Spritzer nur auf die Maske. Beginnen Sie mit kleinen Effekten. Malen Sie dabei nicht von der Person weg, sondern in die Person hinein. Bei Bedarf können Sie gerne eine weitere Farbfläche erstellen und dort etwas großzügiger mit einem größeren Pinsel arbeiten.

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Dieser Vorgang gleicht dem aus Schritt 9. Nur mit dem Unterschied, dass wir diesmal mit einem dunklen Pinsel arbeiten. Erstellen Sie eine Einstellungsebene Farbfläche, und nehmen Sie mit der Pipette einen dunklen Farbton aus dem Motiv auf. Gerne darf es aus dem Haar oder aus einem dunklem Schattenbereich sein. Wie im Schritt zuvor malen Sie wieder auf der Maske. Diesmal jedoch von der Kontur hinweg nach außen. Fangen Sie gerne wieder mit feinen kleinen Spritzern an, die sehr leicht vom Körper wegfliegen. Mit einer zweiten Einstellungsebene Farbfläche malen Sie dann die größeren Effekte hinein.

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POSTER-DESIGN EINFACH KREATIV

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BILDLOOK ERZEUGEN Für den Bildlook benötigen Sie eine Einstellungsebene Gradationskurven. Packen Sie links unten die Tiefen an, und schieben Sie diese nach oben und dezent nach rechts (Eingabe = 20; Ausgabe = 26). Somit sind die Tiefen etwas aufgehellt und ein paar Details verschwinden in den Tiefen, was das Motiv etwas künstlerischer wirken lässt (1). Wählen Sie dann

nur den Blau-Ton aus. Schieben Sie den Tiefenregler auf Eingabe 7 nach oben und die Ausgabe auf 12, indem Sie sie nach rechts schieben. Zum Schluss färben wir die Lichter etwas ein, indem Sie den Regler oben rechts nach unten schieben. Die Ausgabe sollte bei 243 sitzen. Jetzt haben Sie aus einem weißen Hintergrund einen leicht gelbstichigen Hintergrund gemacht.

CAMERA-RAW-FILTER

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Einer meiner liebsten Filter in Photoshop ist Filter > Camera-Raw-Filter. Öffnen Sie diesen, um noch mehr Kontraste an den Konturen zu gewinnen. Schieben Sie dazu den Klarheit-Regler auf +20. Die Muskeln und Glanzstellen werden im Motiv stärker betont, und es wirkt im gesamten noch rauer. Als Nächstes öffnen Sie den Reiter HSL/Graustufen. Wählen Sie Luminanz aus, und verstärken Sie nur die Orangetöne, indem Sie den Regler auf +30 setzen. Jetzt haben Sie die Hauttöne von unserem Boxer aufgehellt und den Glanz der Muskeln verstärkt.

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GABOR RICHTER, PHOTOSHOP-PROFI

BILDAUSSCHNITT FESTLEGEN

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In diesem Schritt möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie mit einer leichten Veränderung mehr Spannung in das Motiv bringen können. Wählen Sie dazu die oberste Ebene an, und fassen Sie mit Strg+Alt+Umschalt+E alle Ebenen zu einer neuen Ebene zusammen. Nennen Sie diese Ebene Drehen – und genau das machen wir jetzt. Drücken Sie Strg+T, und kippen Sie das Motiv um 5°–10°. So haben wir das Gefühl, dass der Boxer mehr zu Boden blickt. Im Gegenzug fliegen die Funken steiler nach oben. Bei Bedarf können Sie auch einen etwas anderen Bildausschnitt wählen. Hierfür eignet sich das Freistellungswerkzeug am besten.

ZENTRALER SCHRIFTZUG

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Für den optimalen Filmlook positionieren wir noch einen Text. Wählen Sie das horizontale Text-Werkzeug aus, und ziehen Sie mit diesem eine Auswahl auf dem Motiv auf. In meinem Beispiel habe ich mich für die Standard-Systemschrift Impact Regular entschieden. Auf den ersten Blick wirkt diese nicht sehr besonders. Doch mit ein paar kleinen Feinschliffen erhalten wir einen coolen Effekt. Ich habe für den Text Fighter eine Schriftgröße von 80 pt genommen mit einer Laufweite von etwa 600. Den Teil der Schrift, der auf der Haut liegt, färben Sie weiß, den anderen Teil dunkeln Sie mit einem Wert von #212121 ab.

SCHRIFTZUG IM OBEREN BEREICH

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Bei Bedarf können Sie oben noch einen Text mit dem Namen Ihres Models positionieren. In meinem Fall war die Schrift in Weiß nicht gut lesbar. Besser war es mit einem dunkleren Farbton von #212121. Um zusätzlich die Lesbarkeit zu verbessern, empfehle ich Ihnen den Ebenenstil-Modus der Schrift zu aktiveren (mit einem Klick auf das fx-Symbol am Fuße der Ebenenpalette). Aktivieren Sie dort den Schlagschatten mit der gleichen Farbe wie die vom Hintergrund.  1/2019

Fotos, Bildbearbeitung, Screenshots & Texte: Gabor Richter; Model: Thomas Buschkamp (www.thomas-buschkamp.de)

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WENN SIE MIT DEM WORKSHOP FERTIG SIND, VARIIEREN SIE DOCH MAL MIT DEN FARBEN UND HELLIGKEITEN – FÜR EINEN VÖLLIG NEUEN LOOK.

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EINFACH KREATIV SCHNEE- UND GLASEFFEKTE

EXPLOSIVE MISCHUNG Solch dynamische Kompositionen wirken kompliziert. Mit unserem Workshop gelingen Ihnen Werke wie dieses aber spielend leicht.

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SCHNEE- UND GLASEFFEKTE EINFACH KREATIV

Dynamisch: Erzeugen Sie explosive Schnee- und Glaseffekte

Winterlandschaft mit Knalleffekt Dieser Workshop richtet sich an alle Photoshop-Enthusiasten, die ihre kreativen Grenzen erweitern möchten. Auf den ersten Blick mag unsere Montage kompliziert wirken, aber mit den richtigen Schritten gelingen Ihnen solche Ergebnisse garantiert. Für die passende Atmosphäre optimieren wir nebenbei unsere Komposition.

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EINFACH KREATIV SCHNEE- UND GLASEFFEKTE

KEVIN LOHSTROH Grafikdesigner

PROJEKT-INFOS Material Zeitaufwand Software

eigenes Ausgangsmaterial ca. 6–8 Stunden Adobe Photoshop CC

O

ft ist eine der schwierigsten Aufgaben für Grafikdesigner, Bewegung in ein statisches Werk zu bringen. Photoshop kann uns dabei mit seiner Vielzahl an Funktionen aber außerordentlich nützlich sein, wie zum Beispiel mit den Bewegungsunschärfe-Filtern, die wir einsetzen können, um Objekte zu verformen und Bewegungseffekte hinzuzufügen. In diesem Tutorial zeigen wir Ihnen, wie Sie das Ausgangsmaterial so kombinieren, dass eine dynamische und komplex wirkende Montage entsteht. Zu den wichtigsten Techniken gehören hierbei Bewegungs­u nschärfe-Filter, Füllmethoden, Einstellungsebenen sowie Auswählen und maskie-

ren. Licht- und Farbanpassungen sind für eine realistische Wirkung ebenfalls wichtig – und sorgen für einen professionellen Look. Bevor Sie beginnen, sollten Sie eine Bildersammlung anlegen und skizzieren, wie Sie diese arrangieren möchten. Die Bilder des Workshops stammen von Shutterstock (www.shutterstock.com). Die hier verwendeten Bildnummern finden Sie in den einzelnen Schritten. Leider dürfen wir Ihnen diese aus lizenzrechtlichen Gründen nicht auf der Heft-DVD zur Verfügung stellen. Alternativ können Sie natürlich auch eigenes Bildmaterial nutzen oder sich bei anderen Stockfotoanbietern bedienen, wie beispielsweise Adobe Stock (www.stock.adobe.com/de).

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO GELINGT DIE KOMPLEXE FOTOMONTAGE

WÄHLEN SIE DIE DOKUMENTGRÖSSE AUS

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Öffnen Sie ein neues Dokument (Strg+N). Vergeben Sie einen Namen, und geben Sie die folgenden Angaben ein: Breite 470 mm, Höhe 303 mm, Auflösung 300 DPI (für die Druckausgabe sind mindestens 300 DPI nötig). Setzen Sie den Farbmodus auf RGB. Diesen können Sie im Dokument via Bild > Modus > CMYK anpassen. Setzen Sie den Hintergrund auf Weiß oder Transparent.

LEGEN SIE DIE HINTERGRUNDSZENERIE AN

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Für diesen Schritt nutzen wir einen winterlichen Hintergrund. Sie können Ihr eigenes Design verwenden, oder aber ein Stockbild wie in unserem Beispiel verwenden. Wir wählten hier das Bild 756447529 (Winterlandschaft) aus. Konvertieren Sie das Bild zunächst in ein Smartobjekt, indem Sie mit der rechten Maustaste auf die Ebene klicken und dann In Smartobjekt konvertieren wählen. Passen Sie die Größe formatfüllend über das Tastenkürzel Strg+T an.

POSITIONIEREN SIE DIE ELEMENTE

STELLEN SIE DIE EINZELBILDER FREI

Nun können Sie die ausgewählten Stockbilder in das Dokument einfügen. Öffnen Sie dazu die beiden Bilder ­505900210 (Skispringer) und 116568004 (Monitor). Stellen Sie die Objekte sorgfältig frei. Wie das genau geht, zeigen wir im nächsten Schritt. Beachten Sie die Perspektive und die Ausrichtung der Objekte, um einen realistischen Look zu erreichen. Dies ist besonders wichtig, weil Sie damit die visuelle Balance Ihrer Komposition bestimmen.

Öffnen Sie das Bild ­505900210 (Skispringer). Stellen Sie den Athleten vor dem Hintergrund mit den folgenden Schritten frei: Aktivieren Sie das Lasso-Werkzeug (L), und ziehen Sie eine Auswahl um den Skispringer auf. Klicken Sie auf Auswählen und maskieren (Strg+Alt+R). Aktivieren Sie nun das Kante-verbessern-Pinselwerkzeug (R). Setzen Sie rechts alle Optionen auf 0 und Transparenz auf 50%. Malen Sie um den Athleten herum.

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SCHNEE- UND GLASEFFEKTE EINFACH KREATIV

EBENEN UND EBENENGRUPPEN AUSWÄHLEN UND MASKIEREN

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Mit dem Kante-verbessern-Pinsel-Werkzeug haben Sie wahrscheinlich einige Bereiche des Athleten maskiert. Das können Sie mit dem Pinsel-Werkzeug rückgängig machen. Malen Sie dazu über die gelöschten Bereiche der Auswahl. Experimentieren Sie mit dieser Technik, um optimale Resultate zu erzielen. Wählen Sie unter Ausgabeeinstellungen Neue Ebene mit Ebenenmaske. Masken sind non-destruktiv, sodass sie später angepasst werden können. Klicken Sie auf OK.

SCHNITTMASKE ERZEUGEN

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Erzeugen Sie ein Rechteck (U), und passen Sie die Form mit dem Transformieren-Befehl so an, dass Sie zur Perspektive des Bildschirms passt. Duplizieren Sie den Hintergrund (Bildnummer: 756447529), ziehen Sie die Kopie oberhalb der Rechteck-Ebene, und erzeugen Sie eine Schnittmaske. Halten Sie die Alt-Taste gedrückt, bewegen Sie den Mauszeiger über die Trennlinie zwischen den beiden Ebenen (der Mauszeiger zeigt ein anderes Symbol), und klicken Sie dann. Transformieren Sie die Form erneut, bis sie perfekt zum Monitor passt.

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Es ist sehr wichtig, die Ebenen gut zu organisieren und richtig zu benennen, besonders bei einem recht komplexen Projekt. Sie können Ebenengruppen ein- oder aufklappen, um die Ebenen zu sehen oder zu verbergen. Wählen Sie einige Ebenen aus, und drücken Sie Strg+G (oder wählen Sie alternativ Ebene > Neu > Gruppe aus Ebenen). Die ausgewählten Ebenen befinden sich automatisch in dieser Gruppe. Ebenengruppen lassen sich genau wie normale Ebenen verbergen, sperren, verschieben u. v. m.

LEGEN SIE DIE BASIS FÜR DIE BEWEGUNG FEST

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Öffnen Sie das Bild 134951735 (gefrorene Lanschaft). Am schnellsten können Sie dieses Bild mit dem Zauberstab-Werkzeug (W) freistellen. Klicken Sie in den schwarzen Bereich des Bilds, und entfernen Sie diesen mit der Löschen-Taste. Wählen Sie die Ebene an, und konvertieren Sie diese in ein Smartobjekt. Ziehen Sie das freigestellte Bild auf Ihr Dokument, und setzen Sie es über den Bildschirm. Transformieren (Strg+T) Sie es, und passen Sie die Größe an.

Texte und Screenshots: Kevin Lohstroh; Übersetzung: Carsten Mohr

VERFORMEN

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Drehen Sie das Bild um 70° nach rechts. Verzerren Sie es durch Ziehen an einem Eckpunkt (Bearbeiten > Transformieren > Verzerren). Fügen Sie eine Vektormaske hinzu (Ebene > Vektormaske > Alle einblenden). Platzieren Sie das Objekt rechts unten im Bildschirm. Selektieren Sie die überflüssigen Bereiche mit dem Polygonlasso (L), und löschen Sie diese. Doppelklicken Sie auf die Ebene in der Ebenen-Palette, und wählen Sie unter Farbüberlagerung ein Blau aus (Füllmethode: Weiches Licht).

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OPTIMIEREN SIE DIE PERSPEKTIVE UND DIE PROPORTIONEN VON OBJEKTEN, UM AUSGEWOGENE KOMPOSITIONEN ZU ERZEUGEN.

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KEVIN LOHSTROH, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

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PASSEN SIE DIE LANDSCHAFT AN

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Verändern Sie den Hintergrund hinter dem Bildschirm. Wählen Sie diesen Bereich mit dem Ausbessern-Werkzeug (J) aus. Die Option Inhaltsbasiert erzeugt Bereiche aus umliegenden Pixeln für nahtlose Übergänge. Alternativ können Sie den Hintergrund duplizieren, einen passenden Bereich darin auswählen und ihn hinter den Bildschirm setzen. Selektieren Sie einige Schneebereiche mit dem Zeichenstift-Werkzeug, duplizieren Sie diese, und setzen Sie sie vor den Bildschirm. Verformen Sie diese Ebenen, bis sie realistisch wirken.

ERZEUGEN SIE EIGENE SCHNEE-OBJEKTE

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Malen Sie mit dem Zeichenstift-Werkzeug einige Formen auf den Bildschirm. Lassen Sie diese so wirken, als ob Schnee oben auf den Bildschirm gefallen wäre und unten Eiszapfen hängen würden. Füllen Sie die Formen mit Weiß. Einen Schnee-Look erhalten Sie, indem Sie diesen per Schnittmaske ein Schneebild zuweisen (z. B. Schneebereiche aus dem Hintergrund). Fügen Sie überall per Farbüberlagerung eine kühl-blaue Tonung hinzu.

TIPP

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DER VERFORMEN-BEFEHL

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Erstellen Sie weitere Schnee-Objekte. Sie können diese (wie in Schritt 11) selbst zeichnen oder mit dem Zeichenstift Bereiche aus dem Hintergrund herausschneiden. Erstellen Sie mehrere Ebenen mit unterschiedlichen Formen. Nutzen Sie den Verformen-Befehl (Bearbeiten > Transformieren > Verformen). Manipulieren Sie die Formen, indem Sie an verschiedenen Punkten ziehen.

SKIZZIEREN SIE VORAB Bevor Sie mit der Montage in Photoshop beginnen, sollten Sie eine grobe Skizze Ihres Vorhabens anlegen. Das hilft bei der Platzierung der Elemente und verbessert die Komposition. Anschließend können Sie die Skizze als Referenz einscannen. Es ist wichtig, Ihre Arbeit immer wieder mit etwas Abstand zu betrachten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. So sparen Sie später viel Zeit, weil Sie komplexere Änderungen vermeiden.

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WINTER-ELEMENTE HINZUFÜGEN

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Nun können Sie weitere Winter-Elemente hinzufügen, um die Montage zu verfeinern, wie beispielsweise Schneebälle und Eiszapfen. Öffnen Sie das Bild 163609031 (Schneebälle), stellen Sie die Schneebälle frei, und ziehen Sie diese in Ihr Dokument. Wiederholen Sie Schritt 11, um einige Eiszapfen zu erstellen. Verleihen Sie diesen Objekten eine kühle Farbüberlagerung. Platzieren Sie die neuen Elemente nun so im Bild, dass es insgesamt dynamischer und ausgewogener erscheint.

DRAMATISCHE HINGUCKER ERZEUGEN

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Zersplitterndes Glas sorgt für Dramatik und Aufmerksamkeit. Visuell steht es für Konflikt und Energie, sein grafisches Erstellen ist voller technischer Herausforderungen. Aktivieren Sie das Polygonlasso-Werkzeug. Erzeugen Sie eine Auswahl scharfkantiger Formen am Bildschirmrand. Füllen Sie diese per Füll-Werkzeug (G) mit einem hellen Blau. Erzeugen Sie eine neue Ebene, und fügen Sie durch Wiederholung dieses Schrittes weitere Splitter hinzu.


SCHNEE- UND GLASEFFEKTE EINFACH KREATIV

FÜGEN SIE WEITERE GLASSPLITTER HINZU

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Nun erzeugen wir mit Hilfe von Stockmaterial fliegende Glassplitter. Diese werden eine spannende Bewegungsspur ergeben und die Komposition dynamischer wirken lassen. Öffnen Sie das Bild 131795795 (zerbrochenes Glas), und stellen Sie die Elemente frei (wie in Schritt 5). Konzentrieren Sie sich auf die Bereiche mit zersplitterndem Glas, und löschen Sie den Rest. Platzieren Sie die Splitter, und fügen Sie eine kühl-blaue Farbüberlagerung hinzu.

SCHNEE-ERUPTION

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Texte und Screenshots: Kevin Lohstroh; Übersetzung: Carsten Mohr

Öffnen Sie das Bild 619222487 (Schneeflocken), und stellen Sie den Schnee per Auswählen und maskieren frei. Überflüssige dunkle Bereiche können Sie entfernen, indem Sie mit dem Nachbelichter-Werkzeug (O) über die entsprechenden Bereiche auf der Maske malen. Platzieren Sie die Schnee-Elemente, duplizieren Sie das Ganze, und verteilen Sie die Elemente im Bild. Verleihen Sie den Elementen bei Bedarf einen leicht kühlen Farbton.

LASSEN SIE DIE BÄUME ZERBERSTEN

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Öffnen Sie erneut das Hintergrundbild, und stellen Sie einige Bäume per Auswählen und maskieren frei (siehe auch Schritt 5). Fügen Sie diese Ebene oberhalb der Ebene aus Schritt 8 ein, und schneiden Sie einige gerade Teile aus der Ebene heraus. Nutzen Sie dabei eine Maske. Achten Sie auf die perfekte Positionierung, damit die Bäume inmitten der Eruption zu stehen scheinen.

BEWEGUNGSUNSCHÄRFE

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Erzeugen Sie mit dem Rechteck-Werkzeug (U) eine Form. Fügen Sie einen Rot-Blau-Verlauf hinzu (Ebene > Neue Füllebene > Verlauf). Reduzieren Sie diese Ebenen (Strg+E). Wählen Sie Filter > Weichzeichnungsfilter > Bewegungsunschärfe, und spielen Sie mit den Werten. Duplizieren Sie diese, und platzieren Sie sie oberhalb der Eiszapfen auf dem Bildschirm. Setzen Sie die Füll­methode auf Ineinanderkopieren und Negativ multiplizieren. Wählen Sie Ebene > Neue Einstellungsbene > Farbton/Sättigung, und probieren Sie Farben aus.

ATHLETEN ANPASSEN

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Fügen Sie eine Einstellungsebene Farbton/ Sättigung hinzu. Clippen Sie diese an die Athleten-Ebene (siehe Schritt 7), und setzen Sie den Farbton auf –39. Wiederholen Sie den Vorgang, und malen Sie mit einem weißen, weichen Pinsel um den Athleten. Spielen Sie mit der Deckkraft und der Härte des Pinsels. Wiederholen Sie den Schritt mit einem harten Pinsel, um Schnee um den Athleten herum einzufügen.

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ES IST HILFREICH, EINIGE EFFEKTEBENEN ANZULEGEN, SODASS SIE MIT DER DECKKRAFT UND DEN FÜLLMETHODEN SPIELEN KÖNNEN.

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KEVIN LOHSTROH, PHOTOSHOP-KÜNSTLER 1/2019

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EINFACH KREATIV SCHNEE- UND GLASEFFEKTE

VERBESSERN SIE DIE SKIBRILLE

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Zeichnen Sie mit dem Zeichenstift-Werkzeug um die Brille herum, und verbinden Sie den ersten und den letzten Ankerpunkt. Klicken Sie mit der rechten Maustaste, und wählen Sie Auswahl erstellen. Bestätigen Sie, und drücken Sie dann Strg+J. Die Brille liegt nun auf einer separaten Ebene. Fügen Sie den Ebenenstil Farbüberlagerung hinzu (Linear abwedeln, Deckkraft 50 %, gelbe Farbe).

NEONLICHT ERZEUGEN

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Wiederholen Sie Schritt 20, aber für einen Pfad um die Skier. Duplizieren Sie die Auswahl (Deckkraft 0 %). Fügen Sie einen weißen Pinselstrich per Füllmethode hinzu (Größe 4). Klicken Sie auf Schatten nach innen (Deckkraft 75 %, Gelb, Abstand 13, Größe 29) und Schein nach außen (Größe 90, Bereich 50, Gelb). Duplizieren und reduzieren Sie die Ebenen. Wählen Sie Filter > Weichzeichnungsfilter > Gaußscher Weichzeichner (Radius 10, Negativ mutliplizieren).

MEHR BEWEGUNG

TIPP

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Duplizieren Sie die Neon-Ebene aus Schritt 21 (Strg+J), und setzen Sie die Füllmethode auf Negativ multiplizieren. Wählen Sie Filter > Weichzeichnungsfilter > Bewegungsunschärfe (Winkel 15–30°, Abstand 150–250 px). Passen Sie den Filter auf die unterschiedlichen Winkel der Skier an. Erzeugen Sie eine neue Ebene, und malen Sie mit einem weichen, gelben Pinsel (Füllmethode Negativ multiplizieren) über die Skier und die Brille.

NUTZEN SIE MASKEN! Nur für den Fall, dass Sie es vergessen haben sollten: Arbeiten Sie niemals de­struktiv! Wir benutzen in diesem Workshop Masken. Damit können Sie jederzeit zu einem vorherigen Status zurückkehren.

BETONEN SIE DIE GESCHWINDIGKEIT

VERSTÄRKEN SIE DEN EFFEKT

Mit diesem Effekt erzeugen wir ein echtes Gefühl von Geschwindigkeit, so als ob der Athlet mit Überschallgeschwindigkeit durch das Bild fliegen würde. Wir fügen dazu kleine Bewegungsunschärfen ein, indem wir den Athleten mehrfach duplizieren. Wiederholen Sie Schritt 22, und achten Sie auf den Winkel der Skier. Setzen Sie die Füllmethode auf Ineinanderkopieren. Spielen Sie mit der Deckkraft der duplizierten Ebenen, und platzieren Sie diese hinter dem Athleten.

Duplizieren Sie die Ebenen aus Schritt 23, und platzieren Sie die Bewegungsspuren auf dem Athleten. Achten Sie auf die passenden Winkel. Fügen Sie einige Farbanpassungen durch: Erzeugen Sie eine neue Ebene (Füllmethode Ineinanderkopieren / Negativ multiplizieren / Weiches Licht – je nach gewünschtem Effekt). Aktivieren Sie einen weichen Pinsel (Deckkraft 15–25 %), und malen Sie über den Athleten, um Farbeffekte zu erzeugen.

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SCHNEE- UND GLASEFFEKTE EINFACH KREATIV

LICHT HINZUFÜGEN

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Nun fügen wir eine dezente Lichtquelle hinzu. Wiederholen Sie zunächst die Technik aus Schritt 18 (Bewegungsunschärfe). Wählen Sie Weiß, und setzen Sie die Füllmethode auf Negativ multiplizieren. Arbeiten Sie mit dem Befehl Frei transformieren, und richten Sie die Lichtspuren aus (zur Orien­ tierung können Sie temporäre Hilfslinien nutzen). Kopieren Sie die Eruptionsebene aus Schritt 8, fügen Sie eine Bewegungsunschärfe hinzu, und setzen Sie die Füllmethode auf Negativ multiplizieren.

ELEKTRISCHE LINIEN

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VERSUCHEN SIE, MÖGLICHST DYNAMISCH ZU ARBEITEN, DAMIT DER BLICK INS BILD GEZOGEN WIRD.

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KEVIN LOHSTROH, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

OPTIONAL: TOPAZ-ADJUST-PLUG-IN

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Erzeugen Sie eine neue Ebene. Zeichnen Sie einige Linien vom Bildschirm zum Athleten ein (harte Pinselspitze, Größe 1–5 px) – nicht so detailliert wie bei richtigen Blitzen, sondern ruhig etwas dezenter. Klicken Sie in den Ebenenoptionen auf Schein nach Außen (Überfüllen 0, Größe circa 50, Bereich 100). Duplizieren Sie die Linien, reduzieren Sie diese Ebenen (Strg+E), und wenden Sie einen Bewegungsunschärfefilter darauf an.

Mit Hilfe des Topaz-Adjust-Plug-ins können Sie die Tonwertkontraste effektiv anpassen. Duplizieren Sie alle Ebenen, reduzieren Sie diese, und platzieren Sie die neue Ebene ganz oben in der Ebenen-Palette. Starten Sie das Plug-in, und wählen Sie die gewünschten Einstellungen. Um das Bild ohne Plug-in zu optimieren, können Sie auch nach dem Reduzieren der Ebenen den HochpassFilter nutzen (Filter > Sonstige Filter > Hochpass) und anschließend einen blauen Fotofilter hinzufügen (Bild > Korrekturen > Fotofilter).

OPTIONAL: TOPAZ-CLEAN-PLUG-IN

GAUSSSCHER WEICHZEICHNER

Mit dem Topaz-Clean-Plug-in lassen sich weiche, perfekte Hautstrukturen oder Wirbel-Effekte erzeugen. Damit können Sie schnell und einfach die Detailtiefe eines Bildes reduzieren und gleichzeitig wichtige Strukturen erhalten sowie Kontrastkanten verbessern. Starten Sie das Plug-in, und wählen Sie die gewünschten Einstellungen. Alternativ können Sie auch den Stilisierungsfilter Ölfarbe nutzen. Setzen Sie diese Effekte aber unbedingt dezent ein.

Duplizieren Sie die Ebene aus Schritt 28. Wählen Sie Filter > Weichzeichnungsfilter > Gaußscher Weichzeichner (Radius circa 80), und klicken Sie auf OK. Erzeugen Sie eine Maske, aktivieren Sie das Radiergummi-Werkzeug, und wählen Sie eine weiche Pinselspitze aus. Malen Sie über die Bildbereiche, auf die Sie den Fokus lenken wollen. Setzen Sie die Deckkraft der Ebene auf 80 %. So sorgen Sie für die nötige Aufmerksamkeit. 

Texte und Screenshots: Kevin Lohstroh; Übersetzung: Carsten Mohr

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EINFACH KREATIV TASSENLANDSCHAFT

FANTASIELANDSCHAFT

Fotos: Lasse Behnke, Adobe Stock; Texte: Lasse Behnke

Sie haben noch nie eine Landschaft in einer Tasse gesehen? In diesem Workshop zeigt Ihnen PhotoshopProfi Lasse Behnke, dass mit Photoshop fast alles möglich ist. Lassen Sie Ihrer Fantasie einfach freien Lauf und machen Sie mit.

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TASSENLANDSCHAFT EINFACH KREATIV

Kreativ: So entstehen neue Welten in Photoshop

TassenLandschaft Erfahren Sie von Photoshop-Profi Lasse Behnke, wie Sie aus vielen Einzelaufnahmen und mit der Hilfe von Photoshops Filtern, Pinseln und Masken ein fantasievolles Motiv entstehen lassen.

Die Ausgangsbilder des Workshops hat uns Lasse Behnke freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Diese finden Sie wie gewohnt auf der beiliegenden Heft-DVD.

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD

EINFACH KREATIV TASSENLANDSCHAFT

LASSE BEHNKE Photoshop-Profi

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsmaterial auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 2 Stunden Software ab Photoshop CS6

I

n diesem Workshop zeigt Ihnen PhotoshopProfi und Adobe Stock Contributor Lasse Behnke, wie Sie eine interessante Landschaftsszene innerhalb und um eine Kaffeetasse herum kreieren können. Die Idee des „Tassenlandschaftscomposings“ ist durchaus nichts Neues und ist dem Künstler in den letzten Jahren des Öfteren im Internet begegnet: „Ich versuche beim Aufgreifen bekannter Ideen, immer meinen eigenen Stil und meine individuellen Ideen in das Bild einfließen zu lassen, damit keine bloße Kopie entsteht. So habe ich mir für meine Version die Szene mit dem Wasserfall, der von der Tischkante in die Tiefe stürzt, ausgedacht.“ Lasse Behnke möchte Sie mit diesem Workshop natürlich dazu ermutigen, seine Composing-Version nachzubauen, dazu finden Sie alle verwendeten Ausgangsbilder wie gewohnt auf unserer Heft-DVD. Fühlen Sie sich aber auch frei, Ihre eigenen Ideen und vor allem Ihren

eigenen Geschmack und Stil in diesen Workshop einfließen zu lassen – dazu werden Sie an einigen Stellen gute Möglichkeiten finden. Lernen Sie nun Schritt für Schritt, wie Sie unterschiedliche Bilder zu einem stimmigen Gesamtkunstwerk zusammensetzen. Der Photoshop-Profi wird Ihnen unter anderem zeigen, wie Sie mit Pinselspitzen realistisch wirkendes Gras und einen Wasserfall erzeugen oder wie Sie mit dem Photoshop-Filter Renderfilter > Baum ganz unterschiedliche Baum- und Pflanzenarten für Ihr Bild generieren können. Auch das Malen von Schatten und der gezielte Einsatz von Schärfe und Unschärfe wird im Fokus dieses Workshops stehen. Um Ihrem Bild schließlich noch einen finalen, stimmigen Look zu verleihen, demonstriert Ihnen Lasse Behnke noch eine Technik für einen simplen, aber wirkungsvollen Farblook. Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß mit diesem Workshop.

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO ENTSTEHT EINE FANTASIELANDSCHAFT IN EINER KAFFEETASSE

HINTERGRUND EINFÜGEN

HINTERGRUNDUNSCHÄRFE ERZEUGEN

Öffnen Sie die Ausgangsbilder Tasse.png und Wald.jpg in Photoshop. Kopieren Sie das Bild Wald.jpg mit Strg+A > Strg+C und fügen Sie es mit Strg+V in die Datei Tasse.png ein. Platzieren Sie es in der Ebenenpalette unterhalb des Tischs mit der Tasse. Über Strg+T gelangen Sie in den Transformieren-Modus und skalieren das Waldbild so, wie im Screenshot zu sehen. Halten Sie dabei die Umschalt-Taste gedrückt, um das Bild weder zu strecken noch zu stauchen.

Um einen möglichst realistischen Eindruck zu vermitteln, sollte der Hintergrund sehr viel unschärfer wirken. Unter Filter > Weichzeichnergalerie finden Sie den Feld-Weichzeichner. Wählen Sie für Weichzeichnen 84 Px. Besonders wichtig ist hier der Regler für die Bokeh-Lichter. Setzen Sie diese auf 40 %, die BokehFarbe belassen Sie bei 0 % und die Werte für den Helligkeitsbereich sollten zwischen 164 und 255 liegen. Bestätigen Sie danach Ihre Eingaben mit OK.

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AUSWAHL FÜR TASSENINNERES

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Erstellen Sie über das Ordnersymbol am Fuß der Ebenenpalette eine neue Gruppe. Ziehen Sie danach mit dem Auswahlellipse-Werkzeug eine runde Auswahl auf. Über einen Rechtsklick ins Bild öffnet sich ein neues Dialogfenster. Wählen Sie dort die Option Auswahl transformieren, die Ihnen dabei hilft, den Auswahlkreis genau an den Rand der Tasse anzupassen. Bestätigen Sie Ihre Auswahl mit der Enter-Taste. Achten Sie jetzt darauf, dass die neue Gruppe in der Ebenenpalette angewählt ist, und klicken Sie auf das Maskensymbol am Fuß der Ebenenpalette. Sie sehen nun, dass der Gruppe eine Maske in Form des Tasseninneren hinzugefügt wurde. 192

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TASSENLANDSCHAFT EINFACH KREATIV BACHLAUF EINFÜGEN UND MASKIEREN

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Fotos: Lasse Behnke, Adobe Stock; Texte: Lasse Behnke

Bringen Sie das Bild Bach.jpg in Ihre Datei. Entweder Sie gehen vor wie in Schritt 1 beschrieben oder Sie ziehen die Datei ganz einfach per Drag-andDrop in Ihr Bild. Platzieren Sie das Bild in Ihrer zuvor in Schritt 3 erstellten Gruppe. Das Bachbild sollte nun nur im Inneren der Tasse zu sehen sein. Bringen Sie den Wasserlauf über das Verschieben-Werkzeug in die Position, wie im linken Screenshot zu sehen. Erstellen Sie dann eine Maske für diese Ebene (Maskensymbol unterhalb der Ebenenpalette). Wählen Sie danach den Pinsel mit schwarzer Vordergrundfarbe. Über einen Rechtsklick ins Bild können Sie Pinselgröße und Härte einstellen. Die Größe variieren Sie nach Bedarf, die Härte sollte immer bei 100 % liegen. Malen Sie nun mit dem Pinsel im Bild und maskieren Sie die Bereiche oberhalb der Steine am Ufer, wie im rechten Screenshot zu sehen.

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BEIM AUFGREIFEN BEKANNTER IDEEN VERSUCHE ICH IMMER, MEINE EIGENEN IDEEN UND INDIVIDUELLEN STIL IN DAS BILD EINFLIESSEN ZU LASSEN.

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LASSE BEHNKE, PHOTOSHOP-PROFI

BAUMSTAMM MIT DEM KOPIERSTEMPEL RETUSCHIEREN

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Erstellen Sie eine neue Ebene oberhalb der Bachebene. Für die neue Ebene erstellen Sie eine Schnittmaske, indem Sie im Bereich des Ebenennamens der neuen Ebene rechtsklicken und Schnittmaske erstellen wählen. Benutzen Sie nun das Stem-

pelwerkzeug, um den abgeschnittenen Baumstamm über dem Wasserfall zu retuschieren. Mit gedrückter Alt-Taste können Sie im Bild eine Quelle aufnehmen und diese dann auf den Baumstamm stempeln. Die Härte der Stempelspitze sollte bei 100 % liegen.

PFLANZEN UND BÄUME ERGÄNZEN

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Erstellen Sie eine neue Gruppe unterhalb der Gruppe des Bachs. Übernehmen Sie die Ebenenmaske der Bachgruppe, indem Sie sie in der Ebenenpalette bei gehaltener Alt-Taste auf die neue Gruppe ziehen. Erstellen Sie eine neue Ebene innerhalb der Gruppe. Gehen Sie zu Filter > Renderfilter > Baum und erstellen Sie einen Baum nach Ihren Vorstellungen (siehe Screenshot). Über Basis-Baumtyp können Sie die Art des Baumes einstellen und ihn dann nach Ihren Wünschen über die Regler anpassen. In meinem Bild kamen die Eiche, die Esche, die Weide und einige Sträucher zum Einsatz. Erschaffen Sie so viele Bäume, wie Sie möchten, und legen Sie für jede Pflanze eine neue Ebene an. Über das Tastenkürzel Strg+T können Sie die Bäume ggf. anpassen und an den gewünschten Ort bringen. Wenn Sie möchten, dass ein Baum aus der Tasse herausragt, ziehen Sie die zugehörige Ebene einfach aus der Gruppe. Fügen Sie nach Belieben weitere Pflanzen auch vor der Tasse (oberhalb der Ebene „Tasse und Tisch“) ein und fügen Sie Ebenenmasken hinzu, um diese beispielsweise hinter der Tasse oder innerhalb des Henkels zu platzieren. 1/2019

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EINFACH KREATIV TASSENLANDSCHAFT

PINSELEINSTELLUNGEN ZU SCHRITT 7:

RASENFLÄCHEN MIT DEM PINSEL EINMALEN

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Erstellen Sie eine neue Ebene unterhalb der Pflanzen. Wählen Sie den Pinsel und klicken Sie mit der rechten Maustaste ins Bild, um die Einstellungen für die Pinselspitze zu öffnen. Über das kleine Zahnrad oben rechts können Sie die früheren Pinsel abrufen, die dann in Ihre Pinselvorgaben übernommen werden. Unter Frühere Pinsel > Standardpinsel finden Sie die Spitze Dünengras. Wechseln Sie dann in die Pinseleinstellungen über das Ordnersymbol mit dem Pinsel in der Optionsleiste und übernehmen Sie die Einstellungen aus dem Kasten rechts. Als Nächstes stellen Sie eine Pinselgröße von ca. 60 px ein. Bei gedrückter Alt-Taste gelangen Sie zum Pipettenwerkzeug und können sich einen Grünton aus Ihrem Bild für Ihren Pinsel wählen. Malen Sie nun Gras unterhalb der Tasse ein.

Formeigenschaften:  Größen-Jitter: 100 %  Steuerung: Zeichenstift-Druck  Mindestdurchm.: 1 %  Neigungsgröße: Inaktiv  Winkel-Jitter: 9 %  Steuerung: Aus  Rundheit-Jitter: 37 %  Steuerung: Aus  Mindestrundheit: 25 %  Haken bei: x-Achse spiegeln – Zufall Streuung:  Haken bei: Beide Achsen

 Streuung: 56 %  Steuerung: Aus  Anzahl: 4  Anzahl-Jitter: 98 %  Steuerung: Aus Farbeinstellungen:  Haken bei: Pro Spitze anwenden  Vordergrund-/ Hintergund-Jitter: 10 %  Steuerung: Aus  Farbton-Jitter: 9 %  Sättigungs-Jitter: 12 %  Helligkeits-Jitter: 17 %  Reinheit: 0 %

TASSENINNERES ABDUNKELN

WEITERE SCHATTEN INS BILD MALEN

Erstellen Sie eine Einstellungsebene Helligkeit/Kontrast an oberster Stelle in der Gruppe des Bachlaufs. Gehen Sie dazu über das Symbol mit dem geteilten Kreis unten an der Ebenenpalette. Bringen Sie den Helligkeitsregler auf -100. Klicken Sie auf die Maske der Einstellungsebene und invertieren Sie diese mit Strg+I. Mit einem weißen Pinsel (Härte 0 %) malen Sie den Abdunklungseffekt nun im hinteren Bereich des Tasseninneren zurück, um dort den Effekt von Tiefe zu erzeugen. Schaffen Sie einen weichen Übergang in den vorderen Bereichen. Ich empfehle eine niedrige Pinsel-Deckraft bzw. einen niedrigen Fluss (unter 10 %), um den Effekt behutsam einmalen zu können. Die Pinselgröße sollte zwischen 400 px und 1000 px liegen.

Die erste Schattenebene erzeugen Sie unterhalb Ihrer Pflanzen, aber oberhalb der Grasebene. Übernehmen Sie die Maske des Tasseninneren für die neue Ebene (Maske bei gedrückter Alt-Taste auf die Ebene ziehen). Malen Sie mit einem schwarzen, weichen Pinsel Schatten im Inneren der Tasse hinter die Bäume und Sträucher sowie einen leichten Schatten hinter die Steine am Ufer des Wassers (Pinseleinstellungen: Größe: ca. 250 px; Härte: 0 %; Deckkraft: unter 10 %). Die zweite Schattenebene erstellen Sie an oberster Stelle der Ebenenpalette (Pinseleinstellungen: gleich; außer Größe: variieren). Malen Sie dort Schatten, wo das Gras auf die Tasse trifft, sowie an und unter den Pflanzen, die Sie um die Tasse platziert haben.

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PINSELEINSTELLUNGEN ZU SCHRITT 10 Pinselform:  Größen: 46 px K ein Haken bei: x-Achse spiegeln und y-Achse spiegeln  Winkel: 0°  Rundheit: 100 %  Härte: Inaktiv A bstand: 118 % Formeigenschaften: G rößen-Jitter: 100 %  Steuerung: Zeichenstift-Druck  Mindestdurchm.: 0 %  Neigungsgröße: Inaktiv

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 Winkel-Jitter: 100 %  Steuerung: Aus  Rundheit-Jitter: 72 %  Steuerung: Aus  Mindestrundheit: 25 %  Keine weiteren Haken gesetzt Streuung:  Kein Haken bei: Beide Achsen  Streuung: 37 %  Steuerung: Aus  Anzahl: 4  Anzahl-Jitter: 0 %  Steuerung: Aus

WASSERFALL MIT DEM PINSEL ERSTELLEN

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Erzeugen Sie eine neue Ebene an oberster Stelle der Ebenenpalette. Wählen Sie den Pinsel und Sie gelangen über einen Rechtsklick ins Bild in die Einstellungen für die Pinselspitze. Wählen Sie dort unter Frühere Pinsel > Standardpinsel einen der Spritzerpinsel. Übernehmen Sie die Pinseleinstellungen, wie im Kasten links beschrieben. Mit der Pipette (Alt-Taste) nehmen Sie eine helle Farbe im Wasser auf. Ziehen Sie einige Pinselstriche vom Tassenrand bis zum Bildrand nach unten. Halten Sie dabei die Umschalt-Taste gedrückt, um gerade Striche zu ziehen.


TASSENLANDSCHAFT EINFACH KREATIV

WASSERFALL IN BEWEGUNG VERSETZEN

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Damit Sie non-destruktiv arbeiten können, wandeln wir die Wasserfallebene nun in ein Smartobjekt um. Klicken Sie dafür rechts im Bereich der Ebenenbezeichnung und wählen Sie In Smartobjekt konvertieren. Gehen Sie dann in der Menüleiste auf Filter > Weichzeichnungsfilter. Dort wählen Sie die Bewegungsunschärfe. Stellen Sie einen Winkel von 90° und einen Abstand von etwa 40 px ein. Bestätigen Sie mit Ok. Fügen Sie falls nötig eine Ebenenmaske ein, um den Bereich oberhalb der Tassenkante zu maskieren.

WASSERDUNST ERZEUGEN

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Erstellen Sie eine neue Ebene oberhalb des Wasserfalls und wählen Sie den Pinsel aus. Setzen Sie die Vordergrundfarbe auf Weiß (drücken Sie dazu erst die Taste D und dann X), wählen Sie eine Pinselgröße von ca. 250 px (Härte 0%) und reduzieren Sie die Deckkraft auf unter 10 %. Malen Sie den Dunst über und um den Wasserfall ein. Auch der Bach selbst und die Wasserkante an den Steinen sowie der Übergang zum Wasserfall vertragen ein wenig Dunst.

SCHÄRFE ANPASSEN

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Passen Sie die verschiedenen hinzugefügten Elemente des Bildes (Pflanzen, Gras, Bach) im Hinblick auf den Unschärfeverlauf von Tasse und Tisch an. Für die Bäume eignet sich hier Filter > Weichzeichnungsfilter > Gaußscher Weichzeichner. Für das Gras und den Bach können Sie das Weichzeichnerwerkzeug benutzen. Legen Sie sich bei Ebenen, die Sie mit dem Weichzeichnerwerkzeug bearbeiten ggf. eine Sicherheitskopie an. Die anderen Ebenen können Sie jeweils in ein Smartobjekt konvertieren und dann den Weichzeichnungsfilter verwenden. Im Screenshot sehen Sie, welche Ebenen ich ein wenig weich gezeichnet habe, damit sie sich besser in das Bild einfügen (grün markiert).

DEN BLICK LEITEN

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Erstellen Sie oberhalb aller Ebenen eine Einstellungsebene Farbton/Sättigung mit Farbton: 34, Sättigung: 30 und Helligkeit +30. Diese setzen Sie auf den Ebenenmodus Weiches Licht.

Fotos: Lasse Behnke, Adobe Stock; Texte: Lasse Behnke

FARBLOOK HINZUFÜGEN

Um die Blickführung zu optimieren, erstellen Sie eine letzte, neue Ebene an oberster Stelle der Ebenenpalette im Modus Weiches Licht. Wählen Sie den Pinsel (Härte: 0 %; Größe: ca. 3000 px; Deckkraft: unter 10 %). Stellen Sie die Vordergrundfarbe auf Schwarz und malen Sie über den Bereich links neben der Tasse, um ihn leicht abzudunkeln. Genauso verfahren Sie mit der unteren rechten Ecke. Klicken Sie mit weißer Vordergrundfarbe wenige Male auf das Innere der Tasse, um es minimal aufzuhellen. Wählen Sie mit der Pipette einen warmen hellen Gelbton aus Ihrem Bild und malen Sie mehrmals über die obere rechte Ecke des Bildes, um das Gefühl einer leichten Sonneneinstrahlung zu vermitteln.  1/2019

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EINFACH KREATIV RASANTE FOTOMONTAGE

Radfahren extrem: So verleihen Sie Bildern Dynamik

Rasante Fotomontage In diesem Workshop zeigt Ihnen der Fotograf und Bildbearbeiter Tomasz Buttler, wie Sie mit Hilfe von Photoshop in nur wenigen Schritten ein actionreiches Composing zum Thema Extrem-Radsport erstellen.

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Fotos und Texte: Tomasz Buttler

RASANTE FOTOMONTAGE EINFACH KREATIV

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Begleitmaterial auf der Heft-DVD

EINFACH KREATIV RASANTE FOTOMONTAGE

TOMASZ BUTTLER Fotograf und Bildbearbeiter

PROJEKT-INFOS Material Ausgangsmaterial auf der Heft-DVD Zeitaufwand ca. 3 Stunden Software ab Photoshop CS6

U

m ein gelungenes Composing zu erstellen, braucht man als Erstes eine überzeugende Idee. Die Idee hinter meinem Bild war, Radfahrer in Extremsituationen vor einer verregneten Bergkulisse zu zeigen. Daher auch der Titel des Bildes: Radfahren extrem. Das dafür passende Bildmaterial – falls kein eigenes vorhanden – finden Sie ganz einfach bei Stock­agenturen. Die von mir verwendeten Ausgangsbilder finden Sie auf der Heft-DVD, die dieser Ausgabe beiliegt. In meinem Workshop zeige ich Ihnen, auf welche Details Sie bei der Auswahl der Motive achten müssen und wie Sie diese perspektivisch anpassen und farblich aufeinander abstimmen. Der große Radfahrer ist hier das Hauptmotiv, der den Blick des Betrach-

ters auf sich lenken soll. Um den Eindruck einer realistischen Szenerie zu verstärken, ließ ich den Radfahrer eine Anhöhe hochfahren. Zudem habe ich im Hintergrund drei weitere Radfahrer plaziert, die hoch in den Bergen ihre Tricks und Performances zeigen. Der Hintergrund ist in gedämpften Farben gehalten, damit sich die Radfahrer besser von ihm abheben. Damit wirkt das Bild harmonischer und klarer in der Aussage. Außerdem erzeugte ich Nieselregen, Wasserspritzer und eine Sprungschanze und versetzte die Räder in Bewegung. Zum Schluss verpasste ich dem Bild noch einen besonderen Look und eine optimale Lichtstimmung. Finden Sie die Idee auch so spannend wie ich? Dann bereiten Sie Ihre Bilder vor, und legen Sie los!

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO ERZEUGEN SIE DYNAMISCHE FOTOMONTAGEN

GRUNDEINSTELLUNGEN IN CAMERA RAW

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Den Grundstein für ein gelungenes Composing legt die RAW-Entwicklung. Fangen wir mit dem Hauptmotiv, dem großen Radfahrer an. In der Palette Grundeinstellungen erhöhen Sie den Wert für Belichtung auf +0.10. Die Lichter reduzieren Sie auf –70 und Weiß auf –20. Den Wert für Tiefen erhöhen Sie auf +40 und den für Schwarz und Klarheit auf +10. Zum einen erzielen Sie damit eine gewisse Kontrastreduzierung, zum anderen bewirken Sie damit aber auch, dass die Details stärker betont werden – für bessere Ergebnisse bei der weiteren Bearbeitung.

DETAILS IN CAMERA RAW

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In der Palette Details ziehen Sie im Bereich Rauschreduzierung den Regler Farbe auf 40, um so das farbige Rauschen zu entfernen. Als Nächstes schärfen Sie das Bild mit Betrag 30 bei einem Radius 1,0 nach. Um einen leicht malerischen Effekt zu erreichen, stellen Sie den Luminanz-Regler auf 25.

OBJEKTIVKORREKTUREN IN CAMERA RAW TEILTONUNG IN CAMERA RAW

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Das Bild soll in kühlen Farben gestaltet werden. Um dem Bild bereits vorab einen kühleren Look zu verleihen, gehen Sie in die Palette Teiltonung und im Bereich Tiefen stellen Sie den Regler Farbton auf 215 und die Sättigung auf 5. Den finalen Farblook erhält das Bild ganz zum Schluss in Photoshop.

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Sind in Ihrem Bild chromatische Aberrationen zu erkennen – z. B. an den Rändern –, gehen Sie zum Reiter Objektivkorrekturen > Farbe und aktivieren Sie die Option Chromatische Aberration entfernen. Alternativ wählen Sie im selben Reiter Profil an und setzen dort einen Haken bei Objektivprofilkorrekturen aktivieren. Hier ist es vor allem hilfreich, eine Korrektur durchzuführen, die die Brennweite des Objektivs berücksichtigt.


RASANTE FOTOMONTAGE EINFACH KREATIV

VERLAUFSFILTER IN CAMERA RAW

5

Mit dem Verlaufsfilter können Sie weitere Belichtungskorrekturen durchführen. Klicken Sie dazu auf das Icon des Filters oben in der Werkzeugpalette. Als Nächstes ziehen Sie von oben nach unten einen Verlauf auf, und senken Sie die Belichtung auf –0,55. Einen zweiten Verlauf ziehen Sie von unten nach oben auf und stellen die Belichtung auf –0,40. Im Ergebnis werden damit die hellen Wolkenbereiche graduell abgedunkelt und sie wirken nicht mehr überbelichtet.

KORREKTURPINSEL IN CAMERA RAW

6

Ist es Ihnen nicht gelungen mit dem Verlaufsfilter alle notwendigen Bereiche zu korrigieren, greifen Sie zum präziseren, lokalen Werkzeug, dem Korrekturpinsel. Stellen Sie hierzu die Belichtung auf ca. –0,50 und Weiche Kante auf ca. 50–60 ein, und markieren Sie alle Bereiche, die noch zu hell erscheinen. Übergeben Sie das Bild anschließend an Photoshop.

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BELICHTUNGSKORREKTUREN FÜHRE ICH IN ADOBE CAMERA RAW ENTWEDER MIT DEM VERLAUFSFILTER ODER DEM KORREKTURPINSEL DURCH.

HINTERGRUND FÜR PHOTOSHOP VORBEREITEN

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Fotos und Texte: Tomasz Buttler

In Photoshop widmen wir uns zunächst dem Hintergrund. Als Erstes fügen wir Berge in das Composing ein. Öffnen Sie dazu Ihre Datei mit Bergen in Adobe Camera Raw. Hier ist es wichtig, geeignete Einstellungen zu finden, die die Berge stark vom Rest des Hintergrunds abheben. Die feinen Bergstrukturen spielen in diesem Fall keine Rolle. Nebelwolken, wie in meinem Bild zu sehen, sind ein schönes Element, das das Gesamtbild optisch aufwertet.

DEN HINTERGRUND IN SCHWARZWEISS UMWANDELN

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Im nächsten Schritt werden wir dem Bild die Farben entziehen. Gehen Sie dazu in die Palette HSL/Graustufen, und setzen Sie einen Haken bei In Graustufen konvertieren. Um die Berge mehr vom Hintergrund abzuheben, wählen Sie die Einstellungen wie im Screenshot. Essenziell sind in diesem Fall die Rot- und Blautöne.

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TOMASZ BUTTLER, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

DEN HINTERGRUND OPTIMIEREN

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Kehren Sie zu den Grundeinstellungen zurück, und erhöhen Sie drastisch den Kontrast. Stellen Sie dazu den Kontrast-Regler auf +100, die Lichter auf +10, die Tiefen -–10, Weiss auf +5 und Schwarz auf –40 ein. Das Bild wirkt jetzt etwas übertrieben, doch es ist kein Fehler, sondern ein von mir beabsichtigter Schritt, der als Grundlage für die weitere Bearbeitung dient. 1/2019

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FAHRER & HINTERGRUND ANGLEICHEN

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Damit Radfahrer und Hintergrund gut zusammenpassen, müssen diese noch etwas angeglichen werden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt hier in der richtigen Kombination aus verschiedenen Mischmodi. Im Resultat erhalten wir perfekte Bergkonturen am Himmel. Legen Sie dazu beide Bilder als Ebenen übereinander, und weisen Sie der oberen Radfahrer-Ebene den Mischmodus Aufhellen zu. Den Mischmodus der Hintergrund-Ebene belassen Sie bei Normal. Über eine Maske stellen Sie sicher, dass keine Struktur des Hintergrunds auf dem Radfahrer durchscheint.

VORDERGRUND FÜR PHOTOSHOP VORBEREITEN

VORDERGRUND OPTIMIEREN UND DUNST ERZEUGEN

In Schritt 11 verpassen wir dem Radfahrer eine neue Berganhöhe, die er mit Schwung hochfahren darf. Öffnen Sie dazu ein passendes Bild in Adobe Camera Raw, und wandeln Sie es wie in Schritt 8 beschrieben in Schwarzweiß um (1). Versehen Sie das Bild mit einer leichten bläulichen Tonung in den Schatten (2). Übergeben Sie das Bild anschließend an Photoshop, und platzieren Sie es im Composing an oberster Stelle der Ebenen-Palette. Mit Hilfe einer Maske maskieren Sie den störenden Rest des Himmels (3).

Für einen realistischen Übergang vom Vordergrund zu den Rädern des Fahrrads fügen wir etwas Dunst und Wasserspritzer ein. Fangen wir mit dem Dunst an. Ziehen Sie mit dem Auswahlrechteck-Werkzeug ein schmales Rechteck auf, und füllen Sie dieses mit weißer Farbe (1). Platzieren Sie das Rechteck auf der Vordergrundkante, und zeichnen Sie es mit Hilfe des Gaußschen Weichzeichners bei einem Radius von ca. 60 px (2) und des BewegungsunschärfeFilters bei einem Winkel 30° und einem Abstand 500 px weich (3).

TIPP

FREISTELLEN MIT DEN MISCHMODI Um das hier in Schritt 13 vorgestellte Freistellverfahren per Mischmodus noch effektiver zu gestalten, empfehle ich Ihnen, im Vorfeld zusätzlich noch den Kontrast der Ebene zu erhöhen.

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Fotos und Texte: Tomasz Buttler

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KLEINE RADFAHRER EINFÜGEN WASSERSPRITZER EINFÜGEN

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Für mehr Effekte im Bild wurden diverse Wasserspritzer aus dem Partikel-Paket von RAWexchange (erhältlich unter www.rawexchange.de) um die Räder herum verteilt. Fügen Sie diese oder ähnliche Partikel nach einer Schwarzweiß-Umwandlung auf einer neuen Ebene ein, und ändern Sie den Mischmodus der Ebene in Negativ multiplizieren. Da die Wasserspritzer vor einem schwarzen Hintergrund fotografiert wurden, lassen sich diese mit dem gewählten Mischmodus schnell und leicht freistellen.

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Ähnlich wie die Wasserspritzer werden auch die drei anderen Radfahrer einfügt. Da sie sehr weit weg vom Hauptmotiv platziert werden, sind nur ihre Silhouetten von Bedeutung. Optimieren Sie als Erstes Ihre Radfahrer-Bilder in Adobe Camera Raw. Achten Sie dabei besonders darauf, dass sich die Konturen der Radfahrer deutlich vom Hintergrund abheben. Je heller der Hintergrund und je dunkler die Silhouetten, desto höher die Chance, dass die Radfahrer besser mit dem Hintergrund verschmelzen. Positionieren Sie die Radfahrer mit Hilfe des Frei-transformierenWerkzeugs (Strg+T) wie im Screenshot gezeigt.


RASANTE FOTOMONTAGE EINFACH KREATIV

TIPP

RADFAHRER ANPASSEN

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Nun müssen die Radfahrer an den Hintergrund angepasst werden. Da wir es hier mit einem hellen Hintergrund zu tun haben, eignet sich der Mischmodus Multiplizieren zum Verrechnen der Ebenen am besten. Setzen Sie nun die jeweilige Radfahrer-Ebene in den Mischmodus Multiplizieren, und reduzieren Sie die Deckkraft. Im Ergebnis bleiben die dunklen Bereiche sichtbar und die hellen werden ausgeblendet. Sie sehen, wie wichtig eine kontrastreiche Entwicklung der kleinen Radfahrer ist.

SEIL UND WASSERSPRITZER

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Das Seil habe ich ganz einfach manuell mit dem Pinsel gezeichnet. Mittels Freitransformieren > Verformen (Strg+T > Rechtsklick) können Sie es nun in seiner Form verändern. Um eine gerade Linie zu erhalten, halten Sie beim Zeichnen die Umschalttaste gedrückt und klicken auf den gewünschten Endpunkt. Bei den Wasserspritzern gehen Sie ähnlich vor, wie in Schritt 13 erklärt, mit dem Unterschied, dass Sie hier zusätzlich noch den Gaußschen Weichzeicher (Filter > Weichzeichnungsfilter) anwenden, wie am Beispiel des kleinen Radfahrers gezeigt.

ZU SCHARF? Sollten die Silhouetten der Radfahrer im Hintergrund einen zu hohen Schärfegrad aufweisen, zeichnen Sie diese mit dem Gaußschen Weichzeichner bei einem Radius von etwa 1 px weich. Als Orientierungspunkt wählen Sie die Kontur des Bergs. Der Schärfegrad des Radfahrers sollte in etwa dem des Bergs entsprechen.

DIE SPRUNGSCHANZE ENTSTEHT

UMGEBUNG, FAHRRAD & RADFAHRER RETUSCHIEREN

Die Sprungschanze entsteht aus einer Brücke. Öffnen Sie dazu das Bild einer Brücke in Adobe Camera Raw, und reduzieren Sie den Kontrast (1). Als Nächstes stellen Sie die Brücke frei (2). Im Anschluss gehen Sie zu Bearbeiten > Transformieren > Verformen (oder Strg+T > Rechtsklick) und wählen in der Optionsleiste Verformen: Flagge. Bestätigen Sie mit Enter (3). Rufen Sie erneut das Werkzeug Transformieren > Verformen auf, und geben Sie der Sprungschanze nun manuell die gewünschte finale Form (4). Um diese zu schattieren, verwenden Sie eine Einstellungsebene Gradationskurven mit einer Schnittmaske (5).

Enfernen Sie in diesem Schritt alle störende Flecken und andere Elemente, wie z. B. Schriftzüge, Zeichen und Muster der Kleidung und des Fahrrads. Legen Sie dazu eine neue, leere Ebene an, und nennen Sie diese Umgebungsretusche. Retuschieren können Sie jetzt entweder mit dem Reparaturpinsel oder dem Kopierstempel. Stellen Sie die Pinselhärte auf ca. 30 % ein, und aktivieren Sie den Aufnahmemodus „Aktuelle und darunter“. Beginnen Sie mit der Retusche. Da die Retusche auf einer neuen Ebene durchgeführt wird, haben Sie später immer die Möglichkeit, diese zu korrigieren.

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RÄDER IN BEWEGUNG SETZEN PHOTOSHOP CC Nutzer von Adobe Photoshop CC können statt des radialen Weichzeichners auch den kreisförmigen Weichzeichnungsfilter (zu finden in der Weichzeichnungsgalerie) anwenden. Hierzu genügt es, die Größe und Form des Filters an die Größe und Form des Rads anzupassen und den Grad der Filterwirkung zu bestimmen.

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Für mehr Dynamik im Bild werden wir nun die Räder in Bewegung setzen. Kehren Sie zur Ebene mit dem großen Radfahrer zurück. Mit dem Auswahlellipse-Werkzeug bei einer weichen Kante von ca. 6 px wählen Sie eines der Räder aus, und kopieren Sie dieses anschließend auf eine neue Ebene. Um die Wirkung des Filters nur auf das Rad zu beschränken, klicken Sie mit gehaltener Strg-Taste auf die Rad-Ebene, um die Auswahl anzuzeigen. Gehen Sie auf Filter > Weichzeichnungsfilter > Radialer Weichzeichner (Methode: Kreisförmig, Qualität: sehr gut), legen Sie den Mittelpunkt in die Mitte des Rads, und stellen Sie mit dem Stärke-Regler die gewünschte Drehgeschwindigkeit ein. Wiederholen Sie den Vorgang beim zweiten Rad. Fügen Sie eine Maske hinzu, um bestimmte Bereiche von dem Effekt wieder zu befreien.

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FELGEN BETONEN FÜR MEHR REALISMUS

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Nun werden wir gezielt Formen und Linien betonen. Fangen wir mit den Felgen an. Da wir es hier mit geometrischen Formen zu tun haben, gehen Sie wie folgt vor: Legen Sie eine neue, leere Ebene an. Wählen Sie mit dem Auswahlellipse-Werkzeug eine der Felgen aus, gehen Sie dann in die Palette Pfade, und klicken Sie unten im Dialogfenster auf Arbeitspfad aus Auswahl erstellen. Nehmen Sie anschließend einen weißen, weichen Pinsel (ca. 4–10 px) zur Hand, und klicken Sie neben dem vorherigen Befehl auf Pfadkontur mit Pinsel füllen. Passen Sie die Form über Bearbeiten > Transformieen > Verformen an. Reduzieren Sie die Ebenendeckkraft, und maskieren Sie unnötig betonte Bereiche. Wiederholen Sie den Vorgang bei der zweiten Felge.

DODGE & BURN

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Andere Elemente, wie z. B. die Kleidung oder das Fahrrad betonen wir mit Hilfe der Dodge-and-Burn-Technik. Dazu erstellen Sie zwei Gradationskurven. Nennen Sie die erste „Aufhellen“, und ziehen Sie sie mittig nach oben, um die Mitteltöne aufzuhellen. Die andere nennen Sie „Abdunkeln“ und dunkeln dort die Mitteltöne ab. Wählen Sie für die Maske beider Ebenen Schwarz. Nehmen Sie nun einen weißen, weichen Pinsel, und malen Sie über die Maske der Aufhellen-Ebene die Bereiche, welche Sie aufhellen, und über die Maske der AbdunkelnEbene die, die Sie abdunkeln möchten. Über die Pinseldeckkraft steuern Sie den Grad der Aufhellung bzw. Abdunklung.

HELLE BEREICHE VERSTÄRKEN

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Um das Bild dreidimensionaler und dynamischer wirken zu lassen, werden wir in diesem Schritt die weiße Farbe verstärken. Diese Technik ist sehr einfach und wertet das Bild zusätzlich auf. Erstellen Sie eine Einstellungsebene Selektive Farbkorrektur. Aus dem Farben-Drop-down-Menü wählen Sie Weiß, und ziehen Sie den Schwarz-Regler nach links. Achten Sie darauf, dass die weißen Bereiche nicht ausbrennen und die Details in den Lichtern erhalten bleiben.

MALERISCHER EFFEKT

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Für den malerischen Effekt fügen Sie zunächst alle Ebenen über Strg+Umschalt+Alt+E zu einer neuen Ebene zusammen. Duplizieren Sie diese Ebene bereits jetzt für Schritt Nr. 24, und blenden Sie sie aus, indem Sie auf das Augen-Symbol in der Ebenen-Palette klicken. Kehren Sie zur Mal-EffektEbene zurück. Gehen Sie zu Filter > Rauschfilter > Rauschen reduzieren, und stellen Sie den Stärke-Regler auf 10, alle anderen auf 0 ein. Bestätigen Sie mit OK. Bei Bedarf reduzieren Sie die Ebenendeckkraft. An Stellen, wo der Effekt nicht vorteilhaft ist, maskieren Sie die Bereiche mit einem schwarzen, weichen Pinsel aus. 202

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KONTUREN VERSTÄRKEN

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Im vorigen Schritt sind uns ein paar wichtige Konturen verloren gegangen, die wir an dieser Stelle zurückholen werden. Blenden Sie dazu die duplizierte Konturen-Ebene wieder ein, gehen Sie zu Filter > Sonstige Filter > Hochpass, und stellen Sie den Radius auf ca. 2 px ein. Im weiteren Schritt stellen Sie den Mischmodus auf Weiches Licht. Ist der Konturenverstärkungs-Effekt noch zu schwach, ändern Sie den Mischmodus in Ineinanderkopieren.


RASANTE FOTOMONTAGE EINFACH KREATIV

VERSCHMUTZTE LINSE

NIESELREGEN ERSTELLEN

Da das Wetter regnerisch sein soll, verpassen wir dem Bild ein paar Flecken. Dazu verwende ich – wie bereits in Schritt 13 – Texturen aus dem Partikel-Paket von RAWexchange. Wenn Sie den Mischmodus auf Negativ multiplizieren ändern, müssen die Partikel nicht mehr freigestellt werden. Passen Sie in unserem Beispiel daher ausschließlich die Ebenendeckkraft an. Große statische Flecken sollen hier eine verschmutzte Linse simulieren, kleine Flecken fallende Regentropfen. Letztere werden wir noch in Bewegung versetzen. Störende Flecken retuschieren Sie am besten bereits auf der Textur.

Den Nieselregen erzeugen Sie am schnellsten, wenn Sie eine Textur mit kleinen Partikeln verwenden. Wandeln Sie die gewählte Textur in ein Smartobjekt um (Rechtsklick auf die Ebene > In Smartobjekt konvertieren). Gehen Sie zu Filter > Weichzeichnungsfilter > Bewegungsunschärfe, und stellen Sie den Winkel auf –47° und den Abstand auf ca. 20 px ein. Bestätigen Sie mit OK. Die Fallrichtung der Tropfen habe ich deshalb von links oben nach rechts unten gewählt, weil sie schön mit der Fahrtrichtung des Radfahrers harmoniert, der genau in die entgegengesetzte Richtung fährt.

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FARBGEBUNG DEM REGENWETTER ANPASSEN

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TOMASZ BUTTLER, PHOTOSHOP-KÜNSTLER

Fotos und Texte: Tomasz Buttler

Für ein Regenwetter-Bild bietet sich ein eher kühler Look mit etwas wärmeren Elementen an. Erstellen Sie dazu zunächst eine neue Einstellungsebene Farbbalance. Hier führen Sie folgende Verschiebungen durch: Den Tiefen geben Sie mehr Blau und Cyan, den Mitteltönen und Lichtern etwas Rot und Gelb. Auch eine Einstellungsebene Selektive Farbkorrektur kann an dieser Stelle unterstützend eingesetzt werden. Hierzu wählen Sie aus dem Farben-dropdown-Menü Blautöne und verschieben den Schwarz-Regler nach rechts.

ACHTEN SIE DARAUF, DASS IHRE TEXTUREN ALS SMARTOBJEKTE EINGEFÜGT WERDEN. SO KÖNNEN SIE DIESE STETS KORRIGIEREN, OHNE DABEI AN BILDQUALITÄT ZU VERLIEREN.

FINALER LOOK

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Für den finalen Schliff Ihres Bilds fügen Sie im ersten Schritt alle Ebenen über Strg+Umschalt+Alt+E zu einer neuen Ebene zusammen und nutzen diese, um Ihre eigenen Visionen umzusetzen. Ich persönlich habe mich dazu entschieden, den oberen Bereich des Himmels mit Gradationskurven abzudunkeln, um dem Bild mehr Tiefe zu verleihen. Anschließend habe ich nach störenden Kleinigkeiten gesucht, um sie zu verbessern, anzupassen oder zu retuschieren.

ALTERNATIVE BILDLOOKS

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Zum Schluss empfehle ich Ihnen, auch einmal alternative Bildlooks auszuprobieren. Als Alternativen eignen sich hier besonders Filter aus der Nik Collection oder von Topaz Labs. Der erste, den ich hier angewandt habe, ist Color Efex Pro 4, der zweite B&W Effects 2. Beide verfügen über eine Vielzahl an Werkzeugen, die das individuelle Anpassen der Filterwirkung erleichtern.  1/2019

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Ausblick: Welche Trends erwarten uns in der nächsten Zeit?

Aktuelle Design-Trends STEFAN VON GAGERN Freier Journalist und Experte für digitale Kreativthemen

Für Kreative ist es wichtig, aktuelle Design-Trends stets im Blick zu behalten, um am Puls der Zeit zu bleiben. Wir wagen einen Blick in die Zukunft und sagen Ihnen, was in der nächsten Zeit in den Bereichen digitales Design, Web und Bildbearbeitung angesagt sein wird – und befragen Experten dazu.

Cinemagraphs kommen Sie verbinden die Vorteile von Foto und Video. Derzeit kommen die bewegten Bilder aus der Nische. Cinemagraphs verschmelzen High-End Fotografien mit Videos, die in einer Dauerschleife ablaufen. Der Effekt ist unglaublich, erzeugt einen echten Eye-Catcher beim Betrachter, und dennoch bleibt die Magie von Still-Fotografie dabei erhalten. Und, Cinemagraphs sind keine Spielerei: Zum Beispiel können sie in der Lifestyle- oder FashionFotografie einen echten Nutzen für den Betrachter bringen, der Stoffe so auch in Bewegung sehen kann (Beispiele unter: http://cinemagraphs.com/ fashion/). Cinemagraphs gibt es schon seit einigen

Jahren, doch in letzter Zeit werden sie immer stärker im Web und in den sozialen Medien eingesetzt – auch im Werbebereich. Auf der technischen Seite haben sie Vorteile: Sie wirken so gut wie Videos, brauchen aber weniger Bandbreite. Zudem nutzen sie zwar den Effekt vom Bewegtbild und erzeugen damit Aufmerksamkeit, sie sind aber nicht so störend und unruhig wie „echte Videos“, die den Nutzer oft noch mit Sound belästigen. Außerdem: Cinemagraphs lassen sich mit dem bewährten Tool Photoshop gestalten. Fotos: Cinemagraphs.com

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TREND

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DESIGN-TRENDS TOOLBOX

UX Design stark gefragt Bei Apps und Websites geht es im Design nicht nur um visuell schönes Design – sondern primär um die Bedienfreundlichkeit. Immer öfter geht es bei Projekten nicht nur darum, Grafiken zu gestalten, sondern die Ziele des Nutzers in eine produktbasierte Lösung zu übersetzen. Genau das leistet User Experience Design, kurz UX Design. Der Unterschied zeigt sich auch im Ergebnis: Grafikdesign erzeugt in erster Linie visuellen Appeal, während UX Designer für Ergebnisse sorgen, zum Beispiel Apps, die viele Produkte verkaufen oder dafür sorgen, dass die Nutzer damit ihre Ziele umsetzen können. Da heute oft User Interfaces gestaltet werden, ist UX

Design immer stärker gefragt, und darum lohnt es sich, für jeden Designer diese Disziplin zu lernen. UX Design erfordert auch bei den Tools Umdenken. Daher gibt es dafür neue Programme, wie zum Beispiel Adobe Experience Design. Es ermöglicht, mit modernen Konzepten wie Symbolen schnell von der Idee zum fertigen Prototypen zu kommen, da sich eine Änderung auf viele Screens auswirken kann. Auch Abstimmung und Test sind direkt möglich.

TREND

Foto: www.degordian.com

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Schöne Typografie Ein simples, wenig aufdringliches, aber umso wirksameres Designelement wird weiter an Beachtung gewinnen. Wer mag nicht eine wunderschön gestaltete Typografie? Bekannt als das stärkste DesignMedium, das Emotionen wecken und die Atmosphäre bestimmen kann, wird Typo für Marken weiterhin den Unterschied auf vielen Geräten ausmachen und versuchen, Kunden anzuziehen. Designer lieben schöne Typografie, also wird es noch mehr einmalige, aufwendig gezeichnete Typografie geben, die im Web mit Animationen, Illustrationen und scrollenden Designs zusammen arbeitet. Es gibt auch immer

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mehr Websites, in denen Typografie das zentrale Designelement ist. Eine erstaunliche Entwicklung, da noch vor nicht allzu vielen Jahren das Web in Sachen Schriftgestaltung sehr limitiert war. Designer mussten noch auf Grafiken als Hilfsmittel zurückgreifen – was heute oft noch Praxis ist. Viele Websites arbeiten aber heute mit Web-Fonts, die sich einbinden lassen und Gestaltungsmöglichkeiten fast wie im Print erlauben. Ein Dienst, der hier viele Fonts bereitstellt und bei der Einbindung hilft, ist Typekit. www.typekit.com

Foto: www.dezeynne.com

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Intuitiver gestalten Vom Stift bis zur Stimme: Design soll intuitiver werden. Dazu arbeiten die Hard- und Softwarehersteller immer weiter an neuen Ideen. Dass Design mit der Maus nicht unbedingt der natürliche Weg ist, wissen alle. Deswegen arbeiten verschiedene Hersteller an Wegen, wie die Eingabe von kreativen Ideen einfacher und schneller gehen kann. Der Stift wie bei Grafiktabletts oder dem iPad Pro ist ein Weg, dazu kam schon im letzten Jahr die Touchbar im Macbook Pro, die zum Beispiel die Farbauswahl in Photoshop und anderen Programmen schneller und einfacher machen soll. Auf der IFA stellte Logitech mit Craft eine neue Tastatur vor, die mit einem berührungsempfindlichen

Einstellrad, genannt Crown, ausgerüstet ist. Es kann in Photoshop zum Beispiel schneller und intuitiver die Pinselstärke durch Drehbewegung einstellen. Daneben bemühen sich die Softwarehersteller immer mehr, Design einfacher und für jeden möglich zu machen. Ein Paradebeispiel dafür ist Adobe Spark, damit kann jeder ohne große Vorkenntnisse schöne Grafiken, Animationen oder Websites gestalten. In naher Zukunft soll auch Design per Spracheingabe möglich werden.

TREND

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Foto: Logitech

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SURRESH VITTAL (ADOBE) Vittal, President of Adobe Marketing Cloud, kennt als Experte für digitales Marketing die Entwicklungen in Content und Design. Wir trafen ihn auf der „Dmexco“ in Köln.

TREND

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: Herr Vittal, Sie haben in Ihrer Keynote auf der „Dmexco“ viel über künstliche Intelligenz gesprochen und wie sich Marketing und Content verändern werden. Trifft das auch auf Design zu? Surresh Vittal: Kreativität ist heute nicht mehr nur die Domäne für Experten. Die Einstiegshürde für Content und Kreativität ist heute so niedrig wie noch nie – und wir bei Adobe waren maßgeblich daran beteiligt, dass dies so passiert. Mein elfjähriger Sohn betreibt einen YoutubeKanal und schneidet Videos mit Adobe-Tools. Er weiß auch, was Photoshop und was Lightroom ist. Das ist toll, und ich glaube, dass künstliche Intelligenz die Tools sehr viel zugänglicher für eine viel größeres Publikum machen kann. Wir hatten schon immer AI in unseren Produkten, bevor es überhaupt zum Trend in der Industrie erklärt wurde – zum Beispiel in Photoshop mit den intelligenten Werkzeugen und Funktionen wie „gesichtsbezogenes Verflüssigen“. Hier ist die künstliche Intelligenz bei der Arbeit, und hier zeigt sich ihr Potenzial: Jeder kann tolle Inhalte gestalten. Das ist ein großer Trend in der Kreativität – jeder kann heute kreativ sein, und die Tools dafür werden für mehr Leute verfügbar.

Mutige Farben Das Instagram-Logo hat es vorgemacht und geschockt: Aber knallige Farben fallen auf. Das knallbunte, neue Instagram-Logo oder die neue, giftgrüne Farbe von Spotify waren bei ihrem Erscheinen die Aufreger im Netz und schockten die Nutzergemeinde. Doch man kann sie mögen oder nicht – mutige Farben sorgen für Aufmerksamkeit und können sich zum Beispiel auf dem winzigen Smartphone-Bildschirm gegen unauffällige App-Symbole durchsetzen. Und sie passen perfekt zum Flat-Design, das auch weiterhin ein großer Trend sein wird. Also werden Designer auch im nächsten Jahr, vielleicht sogar noch mehr, zu mutigen und knalligen Farben, wie auch Verläufen für Logos, Symbole und Typografie greifen. Fotos: www.sergevasil.com

Video bleibt König Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte – und Video offensichtlich noch viel mehr. Ähnlich wie eine Animation fängt ein Video automatisch die Aufmerksamkeit des Users. Video ist zwar längst nicht mehr neu, kann aber sehr vielseitig für Storytelling und Marketing eingesetzt werden. Eine Studie von Cisco sagt voraus, dass 2020 82 % des gesamten Internet-Traffics von Videos kommen wird. Für Designer bedeutet das: Es lohnt sich, sich mit Video zu beschäftigen. Zum Glück werden Videotools immer einfacher. Zum Beispiel machen Tools wie Apple iMovie oder Adobe Premiere Clip den Schnitt einfach und sogar mobil möglich. So ist Video längst nicht mehr nur ein Thema für Power-User.

TREND

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Fotos: Stefan von Gagern

Video ist nach wie vor auf dem Vormarsch – und die Tendenz ist immer noch steigend.

Also ist künstliche Intelligenz in erster Linie ein Thema für Einsteiger? Nein, AI hilft auch dem PowerUser, sie kann ihm die unangenehmen, sich wiederholenden Aufgaben abnehmen. Er kann sich dann besser auf komplexe Aufgaben wie Storytelling konzentrieren – im Prinzip auf seine Ideen. Das ist eine große Sache: Es wird dadurch neue Ideen und bessere Wege geben die bestehenden Ideen zu erzählen. Es öffnet die

Gedanken des Power-Users für neue Dinge und Ideen, wenn Ihm viele der unangenehmen Aufgaben abgenommen werden. Welche Trends sehen Sie in Bezug auf Design im Allgemeinen? Surresh Vittal: Derzeit gibt es eine Explosion an Inhalten. Jeder kann heute ein Content-Produzent sein. Wenn es so viel Auswahl an Inhalten gibt, muss man nicht nur besser sein, man muss die Inhalte auch noch pflegen, organisieren und verschlagworten können. Das ist neben dem Design selbst heute die große Herausforderung: den richtigen Inhalt zur richtigen Zeit an die richtige Zielgruppe zu bringen. Auch hier können Datenanalyse und künstliche Intelligenz eine große Hilfe sein. Gleichzeitig können sie den Kreativen helfen, indem sie handfeste Daten liefern, welche Art von Inhalten funktioniert und welche nicht. Wie sieht das konkret in der Praxis aus? Nehmen wir wieder das Beispiel mit den Youtube-Videos: Man bekommt als Kanal-Betreiber eine Menge Informationen: Wie viele Zugriffe habe ich, wie oft und wo wurde das Video gestoppt und wie viele neue Abonennten habe ich bekommen? So haben Kreative heute viel mehr Zugriff auf Daten über ihren Content, und das macht sie selbst und ihr Design sehr viel zielgerichteter als zuvor. Sie bekommen Feedback fast in Echtzeit. Statt sich selbst überlegen zu müssen, was funktioniert und was nicht, bekommen sie handfeste Beweise geliefert. Also gibt es heute den Trend, dass sich der kreative Prozess, Marketing und das Ausliefern von User Experience verbinden. Und hier kommt wieder die künstliche Intelligenz ins Spiel: Erstens kann


DESIGN-TRENDS TOOLBOX

In Bezug auf künstliche Intelligenz im Design gibt es auch kritische Stimmen. Kann der Computer Designern die Arbeit abnehmen? Menschen wissen – und das ist einmalig –, wie man gute Ideen hat. Künstliche Intelligenz kann die Kreativität verstärken und die Verbindung zwischen Kreation und Ausführung verbessern, aber nie die Ideen der Menschen ersetzen.

In den Creative-Cloud-Programmen gibt es mit Adobe Sensei bereits eine Engine für künstliche Intelligenz. Was ist der Vorteil dieses Ansatzes? Das ist richtig. Sensei ist unser übergreifendes Framework für künstliche Intelligenz und Machine Learning – übergreifend heißt hier, in allen Cloud-Lösungen von Adobe integriert. Sensei ist in zweierlei Hinsicht einmalig: Es hat zum einen Zugang zum gesamten Content in unseren Cloud-Lösungen. Dadurch kann es ständig dazulernen und immer schneller noch smarter werden. Und zum anderen wissen wir durch unsere jahrelange Erfahrung, wie Kreative und Marketer arbeiten. Sensei kann beides optimieren und so Kreativen und Marketern helfen, die richtigen Entscheidungen schneller zu treffen. Zudem ist es offen für Dritthersteller – somit ist es eine richtige und wichtige Plattform. Wir stehen also erst am Anfang.

Parallax Scrolling

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3D, AR und VR Foto: Stefan von Gagern

sie helfen, den Content zu organisieren, zweitens, ihn zu pflegen, und drittens, Analysen zum Content zu liefern. Das macht Kreative produktiver und MarketingTeams erfolgreicher. Sie kann helfen zu entscheiden, welche Kombination aus visuellen Elementen, Botschaften, Inhalten und Angeboten das beste Ergebnis bringen wird. Die Kombination aus diesen Elementen kann schnell sehr komplex werden. Hier kann die künstliche Intelligenz große Dienste leisten.

Die Nachfrage nach 3D-Inhalten steigt. Es wird immer mehr Plattformen dafür geben. Die Bemühungen der größten Firmen der digitalen Indus­t rie wie Apple, Google und Facebook in Richtung 3D und VR schaffen neue Plattformen, die nach Anwendungen und Inhalten verlangen, die Designer füllen. Dabei gibt es viel Raum für neue Ideen wie zum Beispiel Werbung in VR-Anwendungen, wie Adobe auf dem Summit in London dieses Jahr als Vorschau auf die Zukunft zeigte. Es ist aber nicht nur Zukunftsmusik: Apple startet mit iOS 11 ein System mit Augmented Reality, für die jeder sofort entwickeln und gestalten kann. Foto: Stefan von Gagern

Parallax Scrolling ist ein Trend, der sich wacker im Web hält. Neue Tools bringen das nächste Level. Websites mit Scrolling-Effekten können hervorragend ein einzigartiges Designelement zu einer Website hinzufügen und Geschichten erzählen oder Produkte erklären. Doch Vorsicht: Schlecht umgesetzt, kann Pa­rallax Scrolling auch zu unnützer Effekthascherei und schlechter Usa-

bility ausarten. Zukünftig werden gute Websites mehr Interaktion hinzufügen und mit verfeinerten Scrolling-Mechanismen arbeiten. Wie das aussehen kann, zeigt eindrucksvoll Multi Layered Parallax Scrolling mit Videos auf der Demo-Seite von D.ex, einem Wordpress-Plug-in, das es für 22 US-Dollar zu kaufen gibt. Es kann durch transparente Elemente und Videos, die übereinander geschichtet werden, beim Scrollen unterschiedlich schnell die Inhalte bewegen und so einen Eindruck von 3D und Tiefe erzeugen und Elemente fast aus dem Bildschirm heraustreten lässt. Wie das aussieht, zeigen die animierten Demos unter: TREND http://bit.ly/2xsYHBW www.codecanyon.net

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TREND

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Mobile First

Mobile hat den PC schon lange überholt. Jetzt ist es aber auch in den Köpfen angekommen. Beim Design hatte man lange Zeit den großen Bildschirm im Fokus. Als die entsprechenden Nutzerzahlen da waren, rückte Responsive-Design für mehrere Bildschirmgrößen in den Mittelpunkt – und ist bis heute Pflicht im Webdesign. Was sich demnächst ändern dürfte, ist, dass Smartphones künftig die primäre und wichtigste Plattform sein werden, auf der die Nutzer das Web besuchen. Mehr und mehr Firmen werden dies verstehen und qualitativ hochwertige Inhalte für den kleinen Bildschirm ausliefern. Als Designer ist es wichtig, den Fokus eines Screendesigns auf dieses Endgerät zu richten und erst dann an Tablet und den großen PC-Bildschirm zu denken. Wer dies früh verinnerlicht, wird auch mehr Nutzer auf der erfolgreichsten Plattform Mobile erreichen. 

Foto: codecanyon.net

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TOOLBOX 3D-DESIGN KOMPLETT IN 3D Diese fotorealistische Szene wurde mit automatischer Beleuchtung im neuen Adobe-3D-Programm Project Felix gestaltet.

3D-Design im Aufwind: Eine neue Chance für Kreative

Ab in die dritte Dimension! 3D-Design war bisher meist ein Thema für Spezialisten. Neue Tools und neue Anwendungen machen 3D nun sogar für Nicht-3D-Designer machbar. Daneben ist aber auch der Bedarf an 3D-Inhalten von Power-Usern nach wie vor hoch. Wir zeigen, in welchen Bereichen und warum 3D heute so stark gefragt – und was damit alles möglich ist.

STEFAN VON GAGERN Freier Journalist und Experte für digitale Kreativthemen

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eistens merkt man es heute gar nicht, wenn man mit 3D-Design in Berührung kommt. Der Grund: 3D-Modelle sehen heute so gut aus, dass der Betrachter sie von echt fotografierten Motiven gar nicht mehr unterscheiden kann. Ein klassisches Beispiel ist die Autowerbung: Nicht nur auf Plakaten und Print-Anzeigen in Hochglanz-Magazinen sind 3D-Modelle zu sehen, die einfach vor einen reell fotografierten Hintergrund montiert wurden – sogar in Werbespots im TV und auf Youtube rollen aus Drahtgit-

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ter-Modellen modellierte und realistisch texturierte 3D-Modelle. Die Szenen, die es tatsächlich so nie gegeben hat, sehen aber so realistisch aus, dass sie vom Realfilm oder echt fotografierten Autos nicht mehr zu unterscheiden sind. Auch die Möbel im Ikea-Katalog sind nicht „echt“. Der größte Teil des Ikea-Katalogs ist computergeneriert, und aus dem Unternehmen heißt es, dass bald alles virtuell sein werde.

Viele Vorteile von 3D Der Grund für den so vielfältigen Einsatz von 3D ist ganz einfach: 3D-Renderings können heute teure und aufwendige Fotoshootings ersetzen und somit um ein Vielfaches günstiger machen. Nach Ansicht von Chantel Benson, Produktmanagerin bei Adobe und Veteranin der 3D-Branche, hat die Nutzung von 3D viele Vor-

teile. Abgesehen davon, dass man keine Fotoshootings mit einem echten Auto machen muss und dem Hersteller damit erhebliche Kosten erspart, bietet 3D auch eine ganze Reihe von zukünftigen Möglichkeiten. Zum Beispiel beim Einsatz bei Ikea: „Sie springen auf diesen Zug auf, weil sie ihren Content nicht nur als Ergänzung für statisches Marketing nutzen können, etwa auf 2D-Seiten – nein, sie können den gleichen Stuhl, die gleiche Tasse und die gleiche Jalousie auch für Shopping-Erlebnisse verwenden, bei denen man virtuell zwischen den Produkten herumlaufen kann“, erklärt Benson. In 3D erstelltes Material ist sehr flexibel: Statt Requisiten oder echte Produkte aus dem Lager für Fotoshootings zu kombinieren, reicht es, eine Datenbank mit 3D-Modellen anzulegen. Die 3D-Daten können oft, da Produkte heute meist


3D-DESIGN TOOLBOX

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MAN KANN DAS BILD EINES TISCHES NEHMEN UND DANN EINFACH EIN GERÄT DRAUFLEGEN.

Der interaktive Konfigurator bei Audi zeigt Farben sofort im 3D-Modell.

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Autos in 3D: Perfekter als echt Fotos: Adobe / Vladimir Petkovic

eh am Computer und in 3D de­signt oder entwickelt werden, direkt aus der Entwicklungsabteilung übernommen werden. Dann sind die Einsatzmöglichkeiten vielfältig: Ob als Bild für die Website, Video oder als interaktiv drehbares 3D-Modell in einer virtuellen Umgebung ist nur eine Frage des Ausgabeformats. Und auch sonst kann 3D viel Aufwand sparen. „Die kompliziertesten Dinge, die wir fotografieren sind Küchen“, sagt Martin Enthed von der Inhouse-Kommunikationsagentur von Ikea gegenüber cgsociety. org. „Wir müssten all die weiße Ware von überall her liefern und dann wieder zurückschicken. Küchen sind die Räume, die in jedem Land der Welt anders aussehen. Eine Küche aus den USA sieht anders aus als eine aus Japan oder Deutschland. Also brauchen wir verschiedene Layouts, um die Küchen zu lokalisieren. Wir haben rund 200 CG-generierte Versionen im Einsatz.”

Fotos: Audi.de

MICHAEL DOLAN, GRAFIKDESIGNER

Bei der Autowerbung hat der Einsatz von 3D viele Vorteile. Fotoshootings oder Videodrehs mit einem echten Auto sind teuer. Oft finden sie vor spektakulären Landschaften statt – und an Locations, wo das Wetter immer gut ist, zum Beispiel in Südafrika. Neue Automodelle an diese Orte zu transportieren ist nicht nur teuer, es ist auch schwierig, neue Modelle vor dem Marktstart vor neugierigen Blicken zu schützen. 3D macht alles einfacher: Das Team kann sich mit einem Dummy für die spätere

Beleuchtung darauf konzentrieren, den Hintergrund perfekt einzufangen. Das Auto kann später mit 3D-Daten aus der Fahrzeugentwicklung perfekt gerendert werden. Sogar perfekter als echt: Bei den Modellen ist es möglich, jedes Teil des Autos gleichzeitig im optimal sichtbaren Licht zu präsentieren – was mit „echter“ Fotografie niemals möglich ist. Optische Wünsche des Kunden wie „Rückspiegel heller“ können Kreative mit ein paar Beleuchtungsänderungen einfach umsetzen.

Schon lange ist 3D in der Automobilwerbung im Einsatz. Da Autos und auch das Interieur schon länger am Computer entwickelt werden, können die Modelle auch leicht für Fotoshootings, Printwerbung auf der Website und in interaktiven Animationen – etwa für drehbare 360-GradAutomodelle – zum Einsatz kommen. Ebenso sind Auto-Konfiguratoren heute Standard auf der Website jedes Herstellers. Der Besucher kann sich damit nicht nur sein Wunschauto zusammenklicken, er sieht auch in fotorealistischem 3D wie sein Auto oder die Innenausstattung tatsächlich aussehen wird. Möglich werden der Einsatz von 3D und diese Effizienz aber erst durch den Quantensprung, den die 3D-Tools vollzogen haben. Durch die hohe Rechenleistung der Hardware, hohe Qualität der 3D-Programme beim Rendern in Sachen Texturen und Auflösung sind heute am Computer generierte 3D-Bilder nicht mehr von realen Fotos zu unterscheiden.

3D nur für 3D-Designer? Der Haken an 3D-Design war bisher aber die hohe Einstiegshürde. 3D gab es bisher immer nur in so komplexen 3D-Programmen, dass meistens nur 3D-Spezialisten damit arbeiten konnten. Es gibt aber auch einfachere 3D-Tools, zum Beispiel in Illustrator oder Photoshop, wo sich Formen und Logos „extrudieren“, also in die dritte Dimension aufziehen lassen. Zu den frühesten Nut-

Fotos: Adobe Stock

Von Print bis interaktiv

Produkte: Alles ist möglich Wer denkt, die liebevoll eingerichteten Wohnlandschaften im heimischen Ikea-Katalog stehen irgendwo im Fotostudio, liegt falsch: Denn tatsächlich stammen diese Bilder aus der Datenbank. Etwa 75 Prozent der Produktbilder auf der Website und im Katalog sind computergeneriert. Der Vorteil: Ikea kann sie leicht einzeln und freigestellt darstellen – oder einfach beliebig in verschiedenen Räumen zusammenstellen. Ein anderer Vorteil ist das Zusammenspiel

von Produktdesign und -Visualisierung: Mit 3D ist es möglich, schon Produkte perfekt zu zeigen, bevor es sie überhaupt gibt. Wenn Apple sein neuestes iPhone in Großaufnahme auf der Leinwand glänzen lässt, ist hier sicher kein echtes Modell, sondern ein 3D-Abbild im Einsatz. Hier kann die Kreativ-Abteilung das Aussehen jedes Knopfes und jede Spiegelung im Display beliebig gestalten und verändern – auch wenn die erste Fuhre der neuen Telefone gerade noch in Produktion sein sollte.

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TOOLBOX 3D-DESIGN

Adobe Project Felix 3D-Visualisierung für alle! 3D FÜR DESIGNER Project Felix soll 3D-Visualisierungen für jeden Kreativen ohne 3D-Vorkenntnisse einsteigerfreundlich möglich machen.

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2D-DESIGNER DENKEN EIGENTLICH SCHON IN 3D, WEIL SIE SO TIEF IN DIE BILDER EINTAUCHEN.

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CHANTEL BENSON, PRODUKTMANAGERIN DIGITAL IMAGING ADOBE

Die klassischen 3D-Programme schrecken viele Gestalter aufgrund ihrer Komplexität oft ab. Adobe will darauf mit seinem neuen Programm „Project Felix“ die Antwort liefern. Damit sollen Designer fotorealistische Bilder gestalten können, auch wenn sie keine 3D-Experten sind. Eine integrierte Bibliothek liefert 3D-Objekte und -Materialien, Hintergründe stammen aus eigenen Bildern oder dem verknüpften Adobe-Stock-Bilderdienst. 3D-Modelle, -Materialien und Beleuchtungen lassen sich per Drag-and-Drop aus der Bibliothek im linken Bereich einfügen. Danach wählt der Designer ein Hintergrundbild. Project Felix erkennt dabei automatisch den Horizont und hilft dann mit verschiedenen Linien beim korrekten Platzieren von Objekten. Das Programm kann sogar bei der korrekten Beleuchtung helfen, indem es das Hintergrundbild analysiert. Beim Auswählen von Objekten – oft eine große Herausforderung in herkömmlichen 3D-Programmen – hilft einmal mehr die künstliche Intelligenz, die bei allen Adobe SenseiTechnologien die Segmente und die Kanten im Modell erkennt und darstellt. Das Umfor-

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men von Objekten sowie die Änderung von Materialien und Farben ist dank der künstlichen Intelligenz so einfach wie die Benutzung des Zauberstabs in Photoshop. Beim eigentlichen Rendern berechnet Felix schließlich Beleuchtung und Schatten, um ein fotorealistisches 3D-Modell zu erschaffen. Das Ergebnis können Nutzer in Photoshop importieren und weiterbearbeiten. Project Felix ist noch im Beta-Status. Die Entwickler stellen das Tool den CreativeCloud-Abonnenten ohne Aufpreis zur Verfügung und verbessern es mit Feedback von den Nutzern nicht nur bis zur Marktreife, sondern wollen vor allem zusammen mit der Community das Tool weiterentwickeln und basierend auf dem Feedback die Bedienung weiter verbessern und vereinfachen. In der letzten Version kam zum Beispiel auf Wunsch der Anwender eine Bookmark-Funktion hinzu. Damit ist es möglich, Betrachtungswinkel der Szene zu speichern und dann mit einem Klick aufzurufen. So kann der Designer schnell zwischen verschiedenen Kameraperspektiven umschalten und experimentieren, ohne jedesmal die Szene neu arrangieren zu müssen.

zern dieser Möglichkeiten gehören Grafikdesigner, die mit Branding arbeiten. Sie verwenden solche 3D-Tools, um ein Logo oder ein Verpackungsdesign auf der Flasche oder auf dem Karton zu zeigen. Oder sie verwenden 3D-Grafiken für Infografiken. Digitalkünstler erkunden die kreative Seite des 3D-Designs. Der Grafikdesigner Michael Dolan hat mit 3D-Kunst experimentiert – sowohl aus künstlerischem Ansporn als auch im Auftrag seiner Kunden. „Es macht immer Spaß, wenn man mal einen Schritt von der Arbeit zurücktritt und einfach etwas Kreatives erschafft. Ich sehe etwas, was mich inspiriert, und sage mir: ‚Das kann ich auch‘“, sagt Michael. „Ich verwende 3D auch für kommerzielle Projekte. Es ist hilfreich, wenn man Modelle von Telefonen und anderen Geräten virtuell auf einem Tisch platzieren will. Man kann das Bild eines Tisches nehmen und dann einfach ein Gerät drauflegen.“

Einfacherer Einstieg Mehr kreative Möglichkeiten sollen jetzt neue Tools bringen: Adobe hat mit Project Felix ein neues Werkzeug am Start, das 3D-Modelle vor fotorealistischen Hintergründen platziert und in hoher Qualität rendern kann. Mit Project Felix soll der Wechsel von 2D-Design in die dritte Dimension so einfach wie noch nie fallen. Doch wie schwer ist es, zu 3D zu wechseln, wenn man aus dem 2D-Design kommt? Chantel Benson arbeitet mit dem Project-Felix-Entwicklerteam zusammen. Sie sagt, dass der Übergang zunächst einschüchternd sein könne, die 2D-Skills der Designer sich aber gut übertragen lassen und den Einstieg erheblich erleichtern. „Ich sage den Designern, dass sie eigentlich schon in 3D denken, weil sie so tief in die Bilder eintauchen und eine genaue Vorstellung davon haben, wie sie aussehen sollen. Sie wissen intuitiv, wo Schatten und Licht nicht richtig zusammenpassen und ob die Farbwerte daneben liegen“, so Chantel. „Designer sind Experten darin, Fehler in 2D-Kombinationen zu finden, weil sie alle mit denselben Herausforderungen zu tun haben, wenn sie mehrere flache Bilder


3D-DESIGN TOOLBOX

zusammenfügen. Wie simuliert man diesen Schatten? Wie findet man Fotos des Bildgegenstandes in genau der richtigen Position? Wenn sie mit einer Anwendung wie Felix arbeiten, lösen sich die Designer von diesen Problemen und befassen sich mit Positionierungen, Platzierungen, Licht und Schatten, anstatt mit Tricks zu arbeiten, damit es so aussieht, als sei etwas aus einem ganz bestimmten Winkel aufgenommen worden.“

3D-Modelle und -Materialien

Adobe Stock bietet nicht nur Fotos und Videos, sondern auch 3D-Modelle und Materialien.

Fotos: Apple

Sich mit 3D-Design zu beschäftigen, dürfte sich auf jeden Fall lohnen, denn es sieht auch in Zukunft so aus, als würde der Bedarf weiter steigen. Wenn Chantel Benson nach vorn blickt, sieht sie große Entwicklungen im Bereich des 3D-Designs. 3D wird und ist der große Trend auf Mobilgeräten, mit denen die Nutzer heute einen großen Teil ihrer Zeit verbringen. Ob Spiele wie Pokemon Go, die mit Ortsdaten in virtuelle Welten eintauchen lassen oder Augmented-Reality-Anwendungen, die reale Umgebung und 3D-Objekte miteinander verschmelzen: Der Bedarf an 3D-Designs wird noch stark ansteigen. Alle großen Player wie Facebook, Google, Apple und Samsung investieren derzeit viel in 3D-Technologien wie VR (Virtuelle Realität) und AR (Augmented Reality). Auch wenn die Auffassungen der Hersteller, welche Technologie wie an die mobilen Nutzer gebracht werden sollte, sehr unterschiedlich ist – Apple setzt zum Beispiel auf Augmented Reality mit iOS 11, während Google mit Cardboard versucht, die virtuelle Realität unter die Massen zu bringen –, sind sich alle Hersteller in einem Punkt einig: 3D ist das nächste große Ding auf Mobilgeräten. Warum? Bisher bedeutete das Smartphone gegenüber leistungsfähigen Desktop-PCs immer Abstriche: Weniger Leistung, kleinere Bildschirme und schlechterer Klang bestimmen immer noch die Mobilerfahrung. VR und AR können da eine Premiere sein, denn sie versprechen beide digitale Erlebnisse, die den Desktop übertreffen. Augmented Reality braucht zum Beispiel die Mobilität, um spannender zu sein, da es reale Objekte aus der Umgebung kombiniert. Und die Technik braucht die mobile Hardware mit der Möglichkeit der Ortsbestimmung und nutzt Spezialitäten von Smartphone und Tablet wie die beiden eingebauten Kameras. Der Siegeszug von virtueller Realität scheiterte bisher oft an klobigen oder teuren Brillen. Google hat hier mit Cardboard eine Lösung am Start, die als Hightech-Element einfach das Smartphone nutzt, das heute eh jeder in der Hosentasche hat. Einziges Hilfsmittel, das die Plattform zusätzlich braucht, ist ein Pappkarton, den jeder selbst falten kann, und schon können die Nutzer mit einer App tief in virtuelle Welten eintauchen. Welche Technik das Rennen machen wird, bleibt spannend. Sicher ist jedoch eines: 3D-Content ist stark im Kommen, und wir stehen erst am Anfang des Booms. 

Fotos: Google

Bedarf an 3D: steigend

Ein weiteres Hindernis beim Einstieg ins 3D-Design ist das nicht ganz einfache Modellieren von 3D-Objekten. Auch hier versucht das 3D-Programm Project Felix Einsteigern mit der direkten Anbindung an den Marktplatz Adobe Stock zu helfen. Dort gibt es nicht nur StockMaterial für Hintergrundbilder zu lizensieren, sondern auch fertig verwendbare 3D-Modelle, -Materialien und Lichter. Durch die direkte Anbindung können Designer aus dem Programm nach Materialien suchen und sie in die aktuelle Szene laden. So lassen sich schneller Szenen mit realistisch wirkenden Gegenständen, Lichtern, Reflexionen und Materialien gestalten, die wirklich überzeugen, anstatt sich stundenlang mit Details wie der Modellierung und Gestaltung von Materialien aufhalten zu müssen.

Apple AR Kit vs. Google Cardboard Apple hat in das letzte Update seines mobilen Betriebssystems iOS 11 AR Kit, eine Entwicklungsplattform für Augmented Reality eingebaut. Damit haben Entwickler viele Möglichkeiten, spannende Apps zu gestalten. Auf Apples Entwicklerkonferenz WWDC (Worldwide Developers Conference) zeigte der Hersteller ein Demo auf dem eine virtuelle Figur lebensecht auf der Tischplatte marschiert und auf die Gesichtsbewegungen des Nutzers reagieren kann. Eher auf VR (virtuelle

Realität) setzt Google, zum Beispiel mit Cardboard. Dabei ersetzt ein günstiger Karton, in den einfach das Smartphone eingesetzt wird, eine teure Hightech-VR-Brille. Google Cardboard soll so eine günstige und damit weit verbreitete VR-Plattform werden. Werbepartner können dann nicht nur günstig, weil auf den populären Systemen wie Android und auch iOS basierende, VR-Anwendungen verbreiten, sondern sogar gebrandete eigene CardboardBrillen zum Selbstfalten verteilen.

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TOOLBOX BILDSUCHE

Adobe Stock: So sparen Sie ab sofort Zeit bei der Suche nach Stockfotos

Schnellere Bildsuche mit künstlicher Intelligenz STEFAN VON GAGERN Freier Journalist und Experte für digitale Kreativthemen

CREATIVE-CLOUDBIBLIOTHEK Die persönliche CreativeCloud-Biblitothek ist als Platz gedacht, an dem der Kreative alle Materialien wie Farben, Schriften und Grafiken sammelt – und überall, egal ob Desktop-Programm oder mobile App, griffbereit hat. Vorschau-Bilder aus Adobe Stock werden im „Downloads“Unterordner der Bibliothek gespeichert.

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Die Suche nach Bildmaterial kann oft langwierig und mühsam sein. Adobe hat seinen Bilderdienst Stock mit künstlicher Intelligenz, mehr Vielfalt und direkter Anbindung an die Creative Cloud ausgerüstet. Das soll dem Anwender ab sofort viel Zeit sparen. Wir zeigen Ihnen wie.

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eder Kreative kennt das: Die Idee und das Grund­layout stehen eigentlich, es muss „nur“ noch das passende Bild her. Das kann in der Praxis aber schwieriger als gedacht ausfallen – das weiß jeder, der schon einmal bei einem Stock-Anbieter nach einem bestimmten Motiv gesucht hat. Zum Beispiel ist es ganz leicht, ein Bild von einem Mann mit Hund zu finden. Wenn aber der Mann links und der Hund rechts stehen soll, wird es schnell schwierig und die Bildsuche zur Geduldsprobe oder zum Glücksspiel. Hier wird schnell klar, dass Texte und Beschreibungen nicht unbedingt der beste Weg sein können, um ein Bild zu suchen. Spaß macht es den meisten Kreativen auch nicht unbedingt. „Bilder suchen ist wie den Abwasch erledigen“, betont Scott Braut, Head of Content bei Adobe. Wir sprachen mit ihm in New York, als Adobe mit einem großen Update

die „nächste Generation der Bildsuche“ einläutet. „Es ist einfach sehr schwierig, Bilder mit Worten auszudrücken. Wir suchen daher nach natürlicheren, intuitiveren Wegen, um Bilder zu suchen.“ Das Geheimrezept soll dabei künstliche Intelligenz sein. Dabei kommt wieder eine übergreifende Technologie von Adobe namens Sensei ins Spiel.

90 Millionen Bilder für mehr Vielfalt Adobe Sensei wurde schon im letzten Jahr auf der Hausmesse Adobe MAX vorgestellt. Das übergreifende Framework will mit Intelligenz den Kreativen lästige Arbeit abnehmen und soll jetzt auch den Bilderdienst verbessern. Vielfalt ist eine Stärke bei Adobe Stock, kann aber bei der Suche auch zum Problem werden. Inzwischen finden sich 90 Millionen Assets im Programm, darunter nicht nur Bilder, sondern auch


BILDSUCHE TOOLBOX

aber einen Vorteil, den sonst kein Bilderdienst hat: Die direkte Anbindung an die hauseigenen Kreativ-Programme. „Adobe Stock ist keine weitere Stock-Website oder eine weitere Bildagentur“, betont Murat Erimel, früher Chef von Fotolia, jetzt Head of Marketing für Adobe Stock. „Adobe Stock ist ein Ökosystem, der führende und umfassende Marktplatz für Stock-Medien. Adobe Stock ist im Herzen der Creative Cloud und kommt mit der Power von Adobe Sensei.“

ADOBE MARKET DIE KOSTENFREIE ALTERNATIVE Neben den kostenpflichtigen Bildern in Adobe Stock bekommt jeder Creative-Cloud-Abonnent im sogenannten Market massig kostenlose Grafiken (bis zu 500 Elemente pro Monat) und Vorlagen geliefert. Market können Sie direkt über die Desktop-App der Creative Cloud unter „Elemente > Market“ aufrufen. Dort können Sie Grafiken, Vektorformen, Muster, Symbole, Pinsel und Vorlagen nach Stichworten suchen und die Ergebnisse kostenlos in Ihre Creative-CloudBibliothek laden.

Intelligente Suche In Hamburg zeigte Adobe kurz nach dem eigentlichen Launch in New York die neue Plattform mit Sensei-Unterstützung in Aktion. „Sensei ist der Innovationsmotor bei Adobe“, sagt Lars Trieloff, Manager für die Adobe-Cloud-Plattform und der Spezialist für künstliche Intelligenz. Laut Trieloff soll Sensei bei Adobe Stock helfen, schneller Entscheidungen zu treffen und Informationen schneller zu finden. In der Praxis kommt es oft vor, dass es schon ein passendes Bild für ein kreatives Projekt gibt, das zum Beispiel von einem Bekannten oder einfach von Googles Bildsuche stammt und bei dem die Rechtslage unklar ist. Mit Adobe Stock lässt es sich leicht durch ein rechtlich sicheres StockBild ersetzen. Mit der Bildsuche können Kreative einfach das Ursprungsbild in den Web­browser ziehen. Stock findet treffsicher ähnliche Bilder. Dabei analysiert Sensei den Bildinhalt sehr präzise und erkennt auch Personen, Gegenstände und ermittelt, in welchem Verhältnis sie auf dem Bild zueinander stehen. So findet die Bildsuche schnell passende Gegenstücke zum Original aus dem Fundus. Zweitens hilft Sensei, die Suchergebnisse besser zu filtern. Mit den neuen Filtern wie

Fotos: Hersteller, Stefan von Gagern; Texte: Stefan von Gagern

Videos, 3D-Inhalte wie Modelle und Texturen, Vektorgrafiken und Design-Vorlagen. Der Content-Berg wächst mit dem Update noch deutlich: So kommen jetzt Inhalte von Nachrichtenanbietern durch Kooperationen zum bisherigen StockBildmaterial dazu. Eine Kooperation mit Reuters spült zwölf Millionen redaktionelle Bilder ins Programm von Adobe Stock. In Kürze sollen USA Today und weitere folgen. Im Premium-Bereich liefert Stocksy anspruchsvolles Bildmaterial für Designer. „Es geht uns dabei aber nicht um die Zahlen, sondern rein um die Qualität“, betont Scott Braut. „Stocksy ist zum Beispiel bekannt für sein lebendiges, sehr nützliches Bildmaterial.“ Adobe Stock entstand ursprünglich aus dem Bilderdienst Fotolia. Als Adobe vor zwei Jahren den Bilderdienst Fotolia kaufte, war das für viele auf den ersten Blick eine Überraschung – auf den zweiten aber sicher ein logischer Schritt: Aus dem Stand sicherte sich Adobe damit einen großen Anteil am weltweiten Markt für Bilddatenbanken – und noch mehr: Nach eigenen Angaben arbeiten rund 85 Prozent der Kreativen, die Stock-Bilder kaufen, sowieso mit Software von Adobe. Welche Möglichkeiten sich daraus ergeben, zeigt der Blick in die Vergangenheit: Schon zuvor hat Adobe mit Typekit einen Anbieter von Schriften gekauft und den Online-Dienst dann in die Creative-Cloud-Programme und damit in die ganze Kreativ-Plattform integriert. IndesignAnwender können dank Typekit mit einem Klick fehlende Schriften vor dem Öffnen eines Dokuments installieren. Genau so einfach sollte es im nächsten Schritt mit Stock-Bildmaterial werden. Also wurde der hauseigene Bilderdienst Adobe Stock ins Leben gerufen, während bis heute der ursprüngliche Dienst Fotolia weiter existiert. Adobe Stock hat

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO NUTZEN SIE DIE BILDBASIERTE SUCHE IN ADOBE STOCK

BILD HOCHLADEN

ERGEBNISSE ANZEIGEN LASSEN

ÄHNLICHE BILDER SUCHEN

Klicken Sie im ersten Schritt auf das Kamerasymbol rechts im Sucheingabefeld. Damit öffnet sich ein Fenster, in das Sie das Ausgangsbild ziehen können. Anschließend wird Ihr Beispielbild hochgeladen und analysiert.

Die Suche liefert meist wirklich verblüffend treffende Ergebnisse, in denen nicht nur ähnliche Personen, Gegenstände oder Gebäude vorkommen, sondern sogar auch noch die Anordnung und Perspektive zum Ausgangsbild stimmt.

Mit „Ähnliche suchen“ können Sie eine neue Anfrage mit dem in Schritt 2 ausgewählten Bild als Ausgangspunkt starten. Das Bild können Sie dann entweder herunterladen, an Photoshop senden oder in der CC-Bibliothek speichern.

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TOOLBOX BILDSUCHE

„Tiefenschärfe“ oder „lebhafte Farbe“ können zum Beispiel in Sekunden Bilder mit unscharfem Hintergrund oder Bilder, die knallbunt oder in dezenter Sepia-Optik daherkommen, herausgesucht werden. Das klappte schon in der noch als Beta gekennzeichneten Version sehr gut – wie sie zu Beginn jeder unter stock.adobe.com ausprobieren kann –, wird aber künftig immer treffsicherer ausfallen. „Dadurch, dass Adobe Stock schnell wächst, können wir mehr lernen, je öfter die Funktionen genutzt und je mehr Bilder bei uns landen. Wir können coole Algorithmen mit coolen Daten kombinieren und so in Zukunft noch besser beschreiben, was wirklich auf den Bildern drauf ist“, verspricht Lars Trieloff.

ADOBE STOCK AUF IPHONE UND IPAD In den mobilen Apps, wie z. B. dem LayoutTool Adobe Comp, können Sie auch vom iPhone oder iPad aus auf den Bilderdienst Stock zugreifen. Die gefundenen Bilder laden Sie dann als Vorschau direkt mit Wasserzeichen in die App. Wenn Sie ein Bild von der App aus kaufen, verschwindet das Wasserzeichen.

Aus Programmen suchen & kaufen Neben den Suchfunktionen ist die Eigenschaft, mit der sich Stock von allen anderen Anbietern unterscheiden will, die direkte Integration in die Creative Cloud. Kreative können aus den Creative-Cloud-Programmen wie zum Beispiel Photoshop, Indesign und Illustrator sowie den mobilen Apps die Suchanfragen starten, gefundene Assets mit Creative-Cloud-Bibliotheken transportieren und direkt in den Programmen mit kostenlosen Vorschaudateien von Adobe Stock arbeiten. Hat sich dann das Team oder der Kunde für einen Entwurf entschieden, ist das Lizenzieren praktisch mit ein paar Klicks in Minuten erledigt. „Durch die Integration können Kreative bis zu zehnmal schneller arbeiten“, kommentiert Murat Erimel den Unterschied.

Einfacher selbst verkaufen Dank Adobe Stock soll auch jeder ganz einfach selbst zum Stock-Anbieter werden können. Die Hürde beim Anbieten vom Bildmaterial war bisher oft der zeitliche Aufwand: Bilder müssen nicht nur hochgeladen, sondern mit Schlagwörtern versehen werden. Das kann aufwendig sein, sodass sich viele scheuen, ihre Bilder zu verkaufen. Hier kommt wieder die künstliche Intelligenz ins Spiel: Mit dem gleichen Algorithmus wie bei der Bildsuche kann Adobe Stock die Bilder „lesen“ und so die Information, die in den Bildern steckt, erfassen. Dabei geht es nicht nur um Gegenstände wie Gebäude, Bäume oder Personen. Sensei kann auch lesen, wie viel Schärfe und Farbe in den Motiven steckt oder wo Transparenz auftritt. Die Analyse kann genutzt werden, um das hochgeladene Bild dann automatisch zu verschlagworten. Adobe verspricht, dass in Zukunft mit der Masse der Bilder die Qualität der Bilderkennung immer besser wird. 

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO VERWENDEN SIE DIE NEUEN INTELLIGENTEN SUCHFILTER

SUCHFILTER ANWENDEN

PREIS UND ART DER BILDER

NACH FARBIGKEIT SUCHEN

Mit den intelligenten Suchfiltern können Sie die Ergebnisse nach neuen Optionen sortieren. Das lohnt sich besonders bei Suchen, die viele Ergebnisse liefern – wie z. B. „New York Manhattan“.

Klicken Sie auf Filter, um die Seitenleiste einzublenden. Die Sortiermöglichkeiten wie Preis oder nach Art der Bilder (Illustrationen, Fotos oder Vektoren) gab es schon länger. Neu ist Tiefenschärfe.

Mit dem Filter Lebhafte Farbe können Sie besonders bunte Fotos oder Grafiken herausfiltern oder mit der Einstellung Niedrig Bilder mit Sepiatönen oder Schwarzweiß hervorholen lassen.

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Fotos: Hersteller, Stefan von Gagern; Texte: Stefan von Gagern

BILDSUCHE TOOLBOX

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO KAUFEN SIE EIN BILD

ADOBE STOCK STARTEN

BILDER INS DOKUMENT ZIEHEN

BILDER BEI ADOBE KAUFEN

Die Stock-Suche starten Sie aus Adobe-Programmen ganz einfach mit Datei > Adobe Stock durchsuchen… Alternativ können Sie die CreativeCloud-Bibliothek auch über Fenster > Bibliotheken oder Fenster > CC Libraries öffnen.

Aus dem Fenster oder dem Ordner Downloads (auf Ihrem Rechner) können Sie die geladenen Stock-Bilder in ein Dokument ziehen. Die Bilder verhalten sich ganz normal – sind jedoch mit einem Wasserzeichen gekennzeichnet.

Das Kaufen von Bildern aus Indesign und anderen Programmen ist abschließend ganz einfach machbar: Die Bilder sind noch mit Adobe Stock verknüpft. Beim Markieren erscheint oben rechts ein Symbol mit einem Einkaufswagen.

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SCHRITT FÜR SCHRITT: SO VERKAUFEN SIE IHRE ­EIGENEN FOTOS BEI ADOBE STOCK

BILDER HOCHLADEN

BILDER VERSCHLAGWORTEN

IDENTITÄT BESTÄTIGEN

Klicken Sie auf Hochladen, und wählen Sie die Bilder aus, die Sie hochladen möchten. Zudem können Sie auch Vektordateien als .ai oder .eps hochladen. Videos können nur per FTP hochgeladen werden.

Adobe Stock analysiert das Bild und bietet automatisch Schlagwörter an. Nicht nur welche, die zum Bild passen, sondern auch solche, die in letzter Zeit gut verkauft wurden und so Erfolg versprechen.

Vor dem ersten Verkauf müssen Sie noch Ihre Identität bestätigen. Unten können Sie die Einverständniserklärung von erkennbaren Personen einreichen. Dann kann der Verkauf losgehen.

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TOOLBOX PHOTOSHOP-TOOLS

Marktübersicht: Photoshop-Tools

Gemacht für Photoshop

Intuitive Bildbearbeitung verlangt weitaus mehr als Maus und Tastatur. Die Nachfrage nach arbeitserleichternden Werkzeugen steigt. Wir stellen Ihnen passendes Zubehör vor, dass Ihre Arbeit mit Photoshop effizienter machen wird.

OPTIMIERTE TASTATUREN LOGITECH CRAFT Mit der Logitech Craft ist eine kabellose Tastatur für kreative Anwender auf dem Zubehörmarkt erhältlich. Das Highlight der beleuchteten Tastatur ist ein Drehregler, der programmspezifische Funktionen unterstützt. In Adobe Photoshop kann das beispielsweise die Stiftgröße und -härte sein. Dank Software ist der Regler individuell programmierbar. www.logitech.de, Preis: 150 €

LOUPEDECK Wie sieht eine Tastatur aus, die all die digitalen Einstellregler in Adobe Lightroom haptisch in einer Tastatur verkörpert? Loupedeck weiß die Antwort auf diese Frage und liefert mit gleichnamigem Modell ein hochpreisiges Zubehör für Lightroom-Anwender. Einstellungen lassen sich so schnell und präzise auf Knopfdruck umsetzen. www.loupedeck.com, Preis: 230 €

PALETTE GEAR Das Funktionsprinzip von Palette Gear ist ähnlich, wie das der Loupedeck-Tastatur: Einstellungen werden intuitiv per Drehregler vorgenommen. Allerdings folgt Palette Gear einem anderen Aufbau: Hier sind Regler und Tasten einzeln erhältlich und individuell aufbaubar. Dafür ist es sehr hochpreisig: Vier Module bilden ein Starterkit für 239 Euro. www.palettegear.com, Preis: 239 € (Starterkit)

BEHRINGER X-TOUCH MINI Wer Geld sparen möchte, muss Kompromisse eingehen. Midi-Controller wie das Behringer X-Touch Mini lassen sich mit einer Modifizierung in Adobe Lightroom als günstige Alternative zu den Modellen von Loupedeck und Palette Gear verwenden. Hier ist mehr Eigeninitiative zur Einrichtung nötig, dafür ist der Preis unschlagbar günstig. www.amazon.de, Preis: 60 € 216

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WE R K Z E UG E FÜR PHOTOSH OP


PHOTOSHOP-TOOLS TOOLBOX

KOMPAKTE HELFER FÜR DEN ALLTAG WACOM BAMBOO SKETCH & INK Wer gerne digital auf einem Display skizziert, sollte einen Blick auf das Stiftangebot von Wacom werfen. Mit dem Bamboo Sketch (für Windows) und Bamboo Ink (für iOS) hat der Hersteller nun zwei moderne Stifte zur Digitalisierung von händischen Skizzen und Notizen vorgestellt. Die Stifte sind mit Apps von Wacom kompatibel. www.wacom.com, Preis: 80 € (Sketch), 70 € (Ink)

MICROSOFT SURFACE DIAL Anwender von modernen Microsoft-Surface-Geräten sollten unbedingt einen Blick auf das Surface Dial werfen. Dieser intuitive Drehregler im Aluminiumgehäuse lässt sich neben oder auf einem Touchscreen verwenden und vereinfacht die Bedienung verschiedenster Programme. Das runde Tool ist auch mit dem Surface-Stift kombinierbar. www.microsoft.de, Preis: 85 €

DATACOLOR SPYDER5PRO Bildbearbeitungsprofis predigen es immer wieder: Für professionelle Bildergebnisse muss der Monitor kalibriert sein. Sofern der Monitor nicht über ein integriertes Messgerät verfügt, ist ein optionales nötig. Dieses ist bei Herstellern, wie beispielsweise Datacolor, zu haben. Der Spyder5Pro ist für eine detailreiche Kalibrierung eine gute Wahl. www.datacolor.com/de, Preis: 150 €

X-RITE COLORMUNKI PHOTOGRAPHER KIT Fotografen, die sichergehen wollen, dass sowohl ihr Monitor die richtigen Farben anzeigt als auch die Kamera eine korrekte Farbwiedergabe leistet, finden hier das passende Zubehör. Das Colormunki Photographer Kit von X-Rite besteht aus einem Monitor-Messgerät und einer Farbtafel, die beim Fotografieren abfotografiert werden kann.

Fotos: Hersteller, amazon.de; Preise recherchiert auf idealo.de, Stand: 23.08.2018

www.x-rite.com/de, Preis: 230 €

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NUTZEN SIE INTUITIVES ZUBEHÖR FÜR EINE OPTIMIERTE BEDIENUNG IN ADOBE PHOTOSHOP.

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TIM HERPERS, DIGITALPHOTO PHOTOSHOP-REDAKTEUR

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TOOLBOX BILDBEARBEITUNGS-SOFTWARE ÜBER DIE ZIELLINIE IST MIETEN DAS NEUE KAUFEN?

In der großen Marktübersicht treten gleich zwölf Kandidaten an – alle mit dem Ziel, auf Ihrem Desktop zu landen.

Adobe hat es vorgemacht und bietet Photoshop und Lightroom sowie alle anderen Cloud-Produkte nur noch im Abo an. Der Vorteil dieser Lösung ist offensichtlich – als Anwender hat man immer die aktuellste Programmversion zur Hand und der Hersteller natürlich treue Stammkunden. Denn wird das Abo beendet, kann man auch die Software nicht mehr nutzen. Das ist wohl einer der Gründe, warum viele Anwender im privaten Bereich den Schritt in die Softwaremiete noch scheuen. Denn anders als bei Profis tut es auch ein Lightroom 5 oder Photoshop von 2015 noch ganz hervorragend. Wohl aus diesem Grund bietet im Test neben Adobe nur noch Zoner seine Software im Abo an, alle anderen setzen auf klassische Kaufversionen. Eine Ausnahme macht übrigens Adobe selbst: Die Einsteigersoftware Photoshop Elements 2018 gibt es nur als Kaufversion und nicht im Abo.

Vergleich: Bildbearbeitung für Zuhause

Software im Test Photoshop gilt nach wie vor als State-of-the-Art-Software für professionelle Bildbearbeiter. Doch mittlerweile tummeln sich auch unzählige alternative Programme am Markt. Wir zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile auf.

JÖRG RIEGER Softwareexperte

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ie Welt der Bildbearbeitung ist in Bewegung. Nie gab es so viele Lösungen für unterschiedliche Bedürfnisse am Markt – „Photoshop only“ gilt schon lange nicht mehr. Durch die Vielfalt fällt es aber auch gleichzeitig schwer, den Überblick zu bewahren. Welche Software ist die richtige für welchen Anwendungszweck? Denn die Spanne vom Spezialprogramm für ganz bestimmte Korrekturen bis hin zum kompletten Allrounder ist groß. Wir haben in diesem Vergleichstest einen Querschnitt aktueller Bildbearbeitungs- und Korrekturprogramme ausgewählt – von Klassikern bis hin zu Newcomern, vom Einsteigerprogramm bis zur Profilösung zeigen wir auf, welche digitalen Pixelkünstler am besten zu Ihnen passen.

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Einstieg leicht gemacht? Tatsächlich ist die Auswahl bei wirklicher Einsteigersoftware eher klein. Mit Photoshop Elements und Zoner Fotostudio gibt es in unserer Übersicht zwei Kandidaten, die sich auf den Hobby-Anwender fokussieren, mit den damit verbundenen Einschränkungen – die Bearbeitungsmöglichkeiten sind nicht so groß wie bei den „Kollegen“, dafür wird Wert auf einfache Bedienung, Assistenten und beispielsweise die Erstellung von Kreationen wie Karten, Kalender oder Fotobücher gelegt. Wem das zu wenig ist: Fast alle Bildbearbeitungsprogramme haben einen Lern- oder Einsteigermodus mit an Bord, der beispielsweise die Benutzeroberfläche aufräumt und nur die wichtigsten Tools bereitstellt oder mit Schritt-für-SchrittAnleitungen zum Ziel führt.

Neue Wege für beste Bilder? Neue Wege in der Bildbearbeitung geht Luminar und bietet mit seiner Filtertechnik profes-

sionelles Arbeiten ganz ohne Fachchinesisch. Noch radikaler ist nur Photolemur: Hier wird das Bild geladen, analysiert und die beste Korrekturmöglichkeit angezeigt. Im Grunde genommen ist diese Software für alle geeignet, die gar keine Fotobearbeitung machen, aber trotzdem gute Ergebnisse erhalten wollen. Mit allen damit verbundenen kreativen Einschränkungen.

Profi auf allen Gebieten? Für den ambitionierten Anwender steht zu Beginn die Entscheidung, wie viel man in die Nachbearbeitung der Bilder investieren möchte. Geht es um die handwerkliche Korrektur, sind Photolab von DxO, Adobe Lightroom oder auch Luminar 2018 einen Blick wert. Diese Programme sind Experten für das Perfektionieren von RAW-Fotos. Wer auf Composings und aufwendige Retuschen abzielt, wird beim Klassiker Adobe Photoshop oder den Alternativen Affinity Photo beziehungsweise Paintshop Pro landen. Adobe ist hier mit Abstand der teuerste Kandidat im Rennen, allerdings für den Profibereich auch nach wie vor die erste Wahl – wenngleich der Funktionsumfang wohl nur von den wenigsten ausgenutzt wird. Ob es eine der preiswerteren Alternativen auch tut, muss man tatsächlich selbst entscheiden. Sprich, welche Funktionen man benötigt und welche nicht. Letztlich haben Sie als Anwender trotzdem noch ein wenig die Qual der Wahl. Denn wie bei der Wahl der Kamera ist auch die Fotobearbeitung ein Mix aus Gewohnheit, Sympathie und Technik.


Das neue Pfadwerkzeug erleichtert das Frei­stellen.

Fotos: Adobe Stock; Screenshots: Jörg Rieger

BILDBEARBEITUNGS-SOFTWARE TOOLBOX

PROFI-TOOL

Animierte Tooltipps sollen Einsteigern bei den ersten Bearbeitungsschritten helfen.

Hersteller Adobe Website www.adobe.de Systemanforderung Windows 8/macOS 10.10 Preis (UVP/Handel) 12 €/Monat

PRO & KONTRA

Adobe Photoshop CC 2018 Adobe Photoshop bietet ausgereifte Funktionen für die Bildkorrektur bis hin zu anspruchsvollsten Composings. Einsteiger dürften mit der seit Jahren gewachsenen Menüstruktur zu Beginn ihre Probleme haben. Zusätzlich verwirrt, dass je nach gewähltem Arbeitsbereich sich auch die Werkzeuge ändern. Einen Arbeitsbereich mit sämtlichen Werkzeugen gibt es nicht, den muss

man sich selbst zusammenstellen. Trotzdem: Die Intelligenz der einzelnen Tools kann voll überzeugen, die Bedienung selbst ist meist intuitiv. Egal, ob es um das Ausbessern von Bildfehlern oder das neu hinzugekommene Rundungszeichenstift-Werkzeug geht. Für Profis ist und bleibt Photoshop ohne Alternative und bietet hochprofessionelle Arbeitsabläufe.

 umfangreichste Komplettlösung  perfekt für Fotocomposings  professionelle Ergebnisse  neues Pfad-Werkzeug  Arbeitsbereiche mit Werkzeug-Auswahl  nur im Abo mit Lightroom verfügbar BEWERTUNG

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TESTSIEGER

SUPER

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Photoshop CC 2018

Adobe Lightroom CC und Classic CC

Aufgeräumt – die neue Benutzeroberfläche in CC. Die Classic-Version bleibt unverändert.

Hersteller Adobe Website www.adobe.de Systemanforderung Windows 7/macOS 10.10 Preis (UVP/Handel) ab 12 €/Monat, mit 1 TB 24 €

Von der Fotoverwaltung bis hin zur ErgebnisAusgabe im Netz, als Fotobuch oder Fotoshow: Lightroom präsentiert sich als Komplettlösung. Die Classic-Version verwaltet die Bilder wie bisher lokal, die als neuer Standard gesetzte CC-Version erledigt das in der Cloud und synchronisiert automatisch auf alle Geräte; das führt direkt ein Upgrade des Cloudspeichers auf ein Terabyte mit sich – Lightroom wird damit

doppelt so teuer. CC ist eine komplette Neuentwicklung mit sehr guter, übersichtlicher Benutzeroberfläche. Classic stellt lediglich eine Weiterentwicklung der bekannten Version dar. Unverändert gut: Die Funktionen im EntwickelnBereich liefern exzellente Ergebnisse, Automatiken wie die Perspektivenkorrektur oder die Dunstentfernung führen in beiden Versionen schnell zum perfekten Bild.

Schnellere Bildbearbeitung im neuesten Update.

PRO & KONTRA  sehr gute RAW-Fotobearbeitung  überarbeitete Benutzeroberfläche in CC  Geräte-Synchronisation in der CC-Version  nur im Abo erhältlich  „Cloud-Zwang“ in der CC-Version  neue Benutzeroberfläche nur in CC BEWERTUNG

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SEHR GUT

SEHR GUT 02|2018

Lightroom CC / Classic

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TOOLBOX BILDBEARBEITUNGS-SOFTWARE

RAW-Bearbei­tung inklusive – mit HDR-Effekt-Tool.

Die sehr übersichtliche und schnelle Fotoverwaltung sorgt für Ordnung auf dem Bildschirm.

Hersteller Cyberlink Website www.cyberlink.com Systemanforderung Windows 10/macOS 10.9 Preis (UVP/Handel) ab 59 €

PRO & KONTRA

Cyberlink Photo Director 9 Die Software startet mit der Foto-Bibliothek als zentrales Steuerungswerkzeug. Sie bietet umfangreiche Tools, um die Bildersammlung zu organisieren. Unterteilt wird in RAW-Bearbeitung und dem eigentlichen Fotoeditor. Bei der RAW-Korrektur setzt der Photo Director auf gewohnte Bedienung per Schieberegler. Eine Besonderheit ist hier der HDR-Effektregler, der

PROFI-TOOL

auch ohne Belichtungsreihe den beliebten Look erzeugt. Auch ein zweiter Monitor wird zum Fotovergleich unterstützt. Bei der Fotobearbeitung startet man lösungsorientiert, die notwendigen Werkzeuge werden bereitgestellt. Freies Arbeiten mit Werkzeugen ist nicht möglich. Die Ebenenfunktion kommt für kreatives Arbeiten mit Text und Effekten zum Einsatz.

 Fotoverwaltung  R AW-Editor  einfache Bedienung  360°-Fotobearbeitung (ab Ultra-Version)  unnötige Unterteilung in 3 Editionen  keine freie Fotobearbeitung BEWERTUNG

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GUT 02|2018

Photo Director 9

Corel Paintshop Pro 2018

Hersteller Website Systemanforderung Preis (UVP/Handel)

weg gute Arbeit. Selbst aufwendige Composings sind dank intelligenter Freistell-Werkzeuge und der gut gelösten Ebenenfunktion kein Problem. Des Weiteren fallen beim Arbeiten mit „PSP“ kleine, praktische Details auf: So liefert das Beschnitt-Werkzeug den goldenen Schnitt als Raster mit oder das Retro-Lab das Handwerkszeug für den Analog-Look. Ebenfalls inklusive ist eine praktische Fotoverwaltung.

Corel www.corel.de Windows 7 69 €

PRO & KONTRA  Allrounder für Korrektur und Composing  einfache Bedienung  durchdachte Bearbeitungswerkzeuge  Fotoverwaltung  zu bunte Benutzeroberfläche

BEWERTUNG

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SEHR GUT 02|2018

PaintShop Pro 2018

Die neue Benutzeroberfläche ist aufgeräumter.

Fotos: Adobe Stock; Screenshots: Jörg Rieger

Das Retro-Lab ist ideal für analoge Filmlooks und steht als separates Werkzeug bereit.

Paintshop Pro hat in der aktuellen Version die Bedienung deutlich vereinfacht – die mit Funktionen überfüllten Menüs und Paletten werden je nach gewähltem Arbeitsbereich übersichtlich präsentiert. In Sachen Fotokorrektur und Bildbearbeitung hat die Software alles an Bord, was für den ambitionierten Anwender notwendig ist. Die Funktionsvielfalt lässt keine Wünsche offen, und die Werkzeuge leisten im Test durch-


AUSGABE VERPASST? Jede Ausgabe von DigitalPHOTO jetzt einfach nachbestellen! Als Print oder als Digitalversion zum Direkt-Download Bestellen Sie DigitalPHOTO in gedruckter Form oder lesen Sie das digitale Heft auf dem Tablet oder Ihrem Smartphone. Praktisch: Über das Heft-CD-Archiv können Sie auch auf alle Begleitinhalte zurückliegender Ausgaben zugreifen.

Sie wollen Ihr Fotowissen vervollständigen? Finden Sie unsere kompletten Jahrgänge sauber strukturiert in unserem Webshop.

shop.digitalphoto.de/magazine Entdecken Sie auch unsere DigitalPHOTO Sonderthemen Ganz gleich ob Sport und Action, Schwarzweiss oder RAW-Fotografie: mit unseren Sondertiteln bieten wir Ihnen gewohnt fundiertes Know-how im XXL-Bibel-Format.


Fotos: Adobe Stock; Screenshots: Jörg Rieger

TOOLBOX BILDBEARBEITUNGS-SOFTWARE

Beeindruckende Ergebnisse mit HDR-Tonemapping.

PROFI-TOOL

Statt Zusatzfenster werden Korrekturen und Effekte über Paletten eingestellt.

Hersteller Serif Website www.serif.com Systemanforderung Windows 7/macOS 10.7 Preis (UVP/Handel) 55€

PRO & KONTRA

Serif Affinity Photo 1.6 Serif hat mit Affinity Photo einen Überraschungserfolg gelandet – die Software des Herstellers erfreut sich bei Fotografen großer Beliebtheit und ist mittlerweile endlich auch für WindowsAnwender erhältlich. Wer Photoshop kennt, wird mit der Software vor keine großen Rätsel gestellt, die Bedienung folgt in vielen Bereichen der bekannten Logik – selbst Tastenkombinati-

R AW-EDITOR

Hersteller DxO Website www.dxo.com Systemanforderung Windows 7/macOS 10.11 Preis (UVP/Handel) 99 €/199 €

PRO & KONTRA  Autokorrektur auf Basis von Kameradaten  Filmsimulation und Effekte  lokale Korrekturfunktion  Smart Lighting für Gesichter  Zusatzkosten bei Extra-Funktionen  Fuji-Sensoren werden nicht unterstützt. BEWERTUNG

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GUT 02|2018

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BEWERTUNG

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SEHR GUT

PREISTIPP 02|2018

Affinity Photo 1.6

DXO Photolab

Lokale Korrekturen sind neu bei der Software DxO Photolab, und das Arbeiten ist sehr intuitiv.

GUT

onen sind häufig identisch. Dennoch verfolgt Affinity einen ganz eigenen Weg zur Bildbearbeitung: Effektfilter werden direkt über Paletten am Originalbild gezeigt, Korrekturen generell als Ebene abgelegt. Wer sich bereits mit Fotobearbeitung auskennt, wird sich bei der Bedienung der Software schnell zurechtfinden – ein großes Plus ist außerdem der Preis.

 Allround-Fotobearbeitung  gelungenes Bedienkonzept  Live-Effekte  HDR-Tonemapping  Preis  Programmgeschwindigkeit

DxO PhotoLab

Die klassische RAW-Fotobearbeitung, bisher als DxO Optics Pro bekannt, präsentiert sich mit neuem Namen und erweitertem Funktionsumfang. Gleich geblieben ist die Unterteilung in zwei Editionen, innovative Zusatzfunktionen lässt sich der Hersteller leider mit einem ordentlichen Aufpreis vergolden. Insgesamt ist die Software aber ein idealer Werkzeugkoffer zur RAW-Fotooptimierung. Schon beim Öffnen

wird anhand von Kamera- und Objektivdaten eine Bildkorrektur durchgeführt. Im Detail stehen dem Anwender umfassende Korrekturen per Schieberegler zur Verfügung. Die neuen lokalen Korrekturen sind gelungen, die Rauschunterdrückung für Aufnahmen mit hohem ISO-Wert und Clear View für Landschaftaufnahmen liefern Topergebnisse, die letzten beiden sind aber leider der Elite-Version vorbehalten.

Zahl­reiche Korrektur-Werkzeuge zur Foto­optimierung.


BILDBEARBEITUNGS-SOFTWARE TOOLBOX

P EINSTEIGER-TIP

Perfekt für alle Einsteiger – Assistenten für Effekte, Composings und Korrekturen.

Augen auf! Das klappt mit Elements erstaunlich gut und kostet nur zwei Klicks.

Hersteller Adobe Website www.adobe.de Systemanforderung Windows 7/macOS 10.11 Preis (UVP/Handel) 98 €

PRO & KONTRA

Adobe Photoshop Elements 2018 Das „kleine Photoshop“ hat sich schon vor Jahren von seinem großen Bruder verabschiedet und ist mittlerweile als Einsteigersoftware für den Hobby-Anwender zu verstehen. Die Komplettlösung kann mit dem Foto-Organizer voll überzeugen. Die „Foto-Zentrale“ sortiert sämtliche Digitalfotos nach Aufnahmedatum und bietet mit Alben und Tags sehr gute und unkompli-

MBIPAKE T PERFEK TES KO

BEWERTUNG

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GUT 02|2018

Photoshop Elements 2018

Magix Photo & Graphic Designer

Die Tonwertkorrektur kommt bei Magix in einer separaten Palette daher.

Hersteller Website Systemanforderung Preis (UVP/Handel)

zierte Sortierfunktionen. Der Bildeditor setzt ganz auf Anleitungen und Assistenten für gängige Bildaufgaben. Vom Fotopanorama bis hin zur Korrektur von Porträtaufnahmen oder kleinen Composings wird der Anwender Schritt für Schritt an die Hand genommen. Ein beeindruckendes Highlight ist der „Augenöffner“, der geschlossene Augen sozusagen „ersetzt“.

 sehr gute Foto-Organisation  Assistenten für Einsteiger  zahlreiche Kreativfunktionen  eingeschränkte Bildbearbeitung  relativ teuer

Mit dem Photo & Graphic Designer verbindet Magix Fotobearbeitung und Layout. Wer den Fokus eher auf die Gestaltung von Karten, Kalendern, Webbannern oder Grafiken in Verbindung mit Fotos legt, ist mit dieser Software gut bedient. Die Korrekturfunktionen für Bilder sind daher auch eher Basis-Kost und quasi „nebenbei“ in einer Werkzeugpalette versteckt. Allerdings leistet beispielsweise der Pinsel „Magic

Erase“ zur Entfernung unerwünschter Objekte hervorragende Arbeit. Gut gelungen ist, dass sämtliche Effekte Grafik, Text oder Bild zugewiesen werden können und dabei alles editierbar bleibt. Die Übergänge zwischen Fotoeditor und Grafikprogramm sind damit sehr fließend. Zudem unterstützt der Photo & Graphic Designer in der aktuellen Version die Ausgabe von Dokumenten im CMYK-Farbraum.

Magix www.magix.de Windows Vista 45 €

PRO & KONTRA  Kombilösung aus Foto- und Layoutsoftware  umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten  preiswert  CMYK-Ausgabe  eher einfache Fotokorrektur  Einarbeitungszeit notwendig BEWERTUNG

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Layout und Bildbearbeitung in Kombi­nation.

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Photo & Graphic Designer

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TOOLBOX BILDBEARBEITUNGS-SOFTWARE

INNOVATION

Ein­fachste Bedienung mit vielen Korrekturmöglichkeiten.

Konsequent – auch die Arbeitsbereiche sind nach Aufgabenstellung unterteilt.

Hersteller Website Systemanforderung Preis (UVP/Handel)

Macphun www.macphun.com Windows/macOS 10.10 69 €

PRO & KONTRA

Macphun Luminar 2018 Kaum ein Jahr nach Veröffentlichung der ersten Programmversion präsentiert sich Luminar 2018 mit optimierter Benutzeroberfläche und Zusatzfunktionen. Das Bedienkonzept von Luminar ist anders als bei einer klassischen Fotobearbeitung. Hier wird lösungsorientiert gearbeitet – für fast jedes Bildproblem gibt es den passenden Filter, der individuell justiert werden kann.

Was nach Einsteigerprogramm klingt, entpuppt sich als ausgereifte Profisoftware mit sehr guten Bildergebnissen und vielen Korrekturmöglichkeiten. Detailkorrekturen werden über das Klonen-Werkzeug und Masken gelöst. Schade, dass Luminar zwar mehrere Bilder parallel öffnen kann, diese aber jeweils in separaten Programmfenstern ablegt.

 intuitive, einfache Bedienung  exzellente Bearbeitungsfunktionen  zahlreiche Kreativfunktionen  Je Foto wird ein Programmfenster geladen.  Performance

BEWERTUNG

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SEHR GUT

EMPFEHLUNG 02|2018

Luminar 2018

Picktorial 3

Retro geht immer – auf Wunsch gibt es AnalogEffekte per Mausklick.

Hersteller Website Systemanforderung Preis (UVP/Handel)

Picktorial LTD www.picktorial.com macOS 10.10 50 €

Exklusiv für Mac-Besitzer gibt es Picktorial mittlerweile in der dritten Version. Die Software versteht sich als klassische Fotooptimierung für RAW-Bilder und andere Bildformate. Die Benutzeroberfläche unterscheidet sich daher kaum von den Mitbewerbern und setzt auf klassische Bedienelemente per Schieberegler. Bei der Detailkorrektur setzt Picktorial allerdings auf ausgefeilte Retusche-Werkzeuge, die schnell

zum Ziel führen und sehr natürliche Ergebnisse liefern. Jedes Werkzeug wird außerdem äußerst ausführlich in der Funktionsweise erläutert, was bei den ersten Schritten mit der Software sehr hilfreich erscheint. Nicht nur für Einsteiger interessant sind die rund 40 sehr gut gemachten Bildlook-Vorgaben, die auf Wunsch frei angepasst werden können. Dazu passend werden Effekte für Rahmen und Overlays mitgeliefert.

Gelungene Detailretusche, beispielsweise für Haut.

 Retusche-Werkzeuge für Detailkorrektur  Look-Vorgaben  Werkzeug-Erläuterungen & Bedienung  lediglich Standard-Werkzeuge zur Korrektur  nur für MacOS erhältlich

BEWERTUNG

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GUT 02|2018

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Picktorial 3

Fotos: Adobe Stock; Screenshots: Jörg Rieger

PRO & KONTRA


BILDBEARBEITUNGS-SOFTWARE TOOLBOX

ONSSOF T WARE TI A E R K LE A E ID Ein RAW-Editor ist bei Zoner inklusive.

Fotobücher und vieles mehr werden im Programm gelayoutet, bestellt oder gedruckt.

Hersteller Website Systemanforderung Preis (UVP/Handel)

Zoner www.zoner.com Windows 7 39 €/Jahr

PRO & KONTRA

Zoner Photostudio An Einsteiger richtet sich Zoner Photostudio, bietet aber mit Foto-Manager und RAW-Bearbeitungs-Editor grundsätzlich das gesamte Portfolio der Bearbeitungsmöglichkeiten. Die Fotoverwaltung überzeugt mit schnellem Bildaufbau und bietet die Möglichkeit, zwei Verzeichnisse parallel zu öffnen. Die RAW-Korrektur beinhaltet gängige Korrekturen, die leider nicht ganz so detail-

FEL BEITUNGSMUF FÜR FOTOBE AR

Die zu bearbeitenden Fotos werden in einem separaten Bereich abgelegt.

Hersteller Photolemur Website www.photolemur.com Systemanforderung Windows 8/macOS 10.11 Preis (UVP/Handel) 25€

liert arbeiten, wie man es von den Mitbewerbern gewohnt ist, bei der Korrektur von Lichtern und Tiefen kommt es recht schnell zu Abrissen. Der Fotoeditor ist in Modulen aufgebaut – für fast jedes Bildproblem steht eine Korrektur bereit. Praktisch: Die Kreationen für Fotobücher und Co. können gestaltet, selbst gedruckt oder bestellt werden.

 einfache Bedienung  aufgabenorientiertes Arbeiten  Erstellen-Funktion für Fotobücher u. a.  R AW-Korrekturen  nur als Abo verfügbar

BEWERTUNG

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GUT 02|2018

Zoner Photostudio

Photolemur 2 Mit Photolemur 2 steht ein Programm auf unserer Vergleichsliste, das wohl den radikalsten Ansatz verfolgt. Bilder werden einfach auf die Oberfläche gezogen und direkt von der Software analysiert. Hier verspricht der Hersteller, dass Bildelemente vollautomatisch erkannt und entsprechend bearbeitet werden. Tatsächlich sind die Ergebnisse, wenn die Fotos klar erkennbare Objekte wie Gebäude, Berge oder Himmel bein-

halten, erstaunlich gut. Da stört es dann auch nicht, dass der einzige Schieberegler in der Software zur Steuerung der Effektstärke zuständig ist. Mehr Einstellungen sind dann aber leider tatsächlich nicht möglich. Ganz klar, diese Software ist wirklich nur dazu da, mit nicht einmal einem Mausklick ein Bild nach gängigen Kriterien „schön“ zu bekommen. Mehr verspricht Photolemur aber auch nicht. 

Ein Schieberegler für alle Bedürfnisse.

PRO & KONTRA  schnelle Ein-Klick-Korrektur mit künstlicher Intelligenz

 keine Beeinflussungsmöglichkeiten bei der Korrektur

 wenig Einstellmöglichkeiten

BEWERTUNG

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BEFRIEDIGEND 1/2019

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IMPRESSUM

Das Sonderheft von den Machern der DigitalPHOTO erscheint bei falkemedia GmbH & Co. KG

MAGAZIN FLATRATE FÜR FOTOGRAFEN

Chefredakteurin Wibke Pfeiffer (verantwortlich) Redaktion Ana Barzakova, Caroline Berger, Kerstin Drews (Volontärin), Jill Ehrat, Tim Herpers, Lars Kreyßig, Benjamin Lorenz (Stellv. Chefredakteur), Nicole Lorenzen (CvD), Jörg Rieger Freie Mitarbeit Lasse Behnke, Tomasz Buttler, Kristof Göttling, Heike Herden, Sebastian Hoffmann, Benjamin Langer, Kevin Lohstroh, Dirk Metzmacher, James Paterson, Gabor Richter, Lauren Scott, Stefan von Gagern Layout & Grafik Ines Peichär

NEU Hier wird jeder Fotograf fündig, mit rund 30 Erscheinungen im Jahr liefert die Foto-MedienFlat von falkemedia Titel für jeden Bedarf: Vom Einsteigerheft FotoEASY über CanonFoto, das Erfolgs-Magazin für Canon-Fotografen bis zur DigitalPHOTO und der PhotoshopBIBEL für Bildbearbeiter.

Covermotiv Dirk Metzmacher, Adobe Stock Redaktionsanschrift falkemedia GmbH & Co. KG, Redaktion DigitalPHOTO Goltsteinstraße 28–30, D-50968 Köln Telefon +49 (0) 221 7161 08-0  Telefax +49 (0) 221 7161 08-18 E-Mail redaktion@digitalphoto.de

DigitalPHOTO (6,99 €*) CanonFoto (9,99 €*) FOTOEASY (9,99 €*)

Herausgeber Kassian A. Goukassian

FotoBIBEL (9,99 €*)

Verlag falkemedia GmbH & Co. KG. An der Halle 400 #1, D-24143 Kiel Tel. +49 (0) 431 200 766-0 Telefax +49 (0) 431 200 766-50 E-Mail info@falkemedia.de HRA 8785 Amtsgericht Kiel, PhG: falkemedia lifestyle GmbH (HRB 12311 AG Kiel), Geschäftsführer: Kassian Alexander Goukassian

PhotoshopBIBEL (12,99 €*) NikonBIBEL (9,99 €*)

30 Tage

GRATIS lesen

Heftbestellung E-Mail shop@falkemedia.de Telefon +49 (0) 431 200 766-0

danach nur 8,99 € monatlich

Anzeigenleitung Sascha Eilers Telefon +49 (0) 4340 49 93 79 Mobil +49 (0) 151 53 83 44 12 Telefax +49 (0) 431 200 766 50 E-Mail s.eilers@falkemedia.de Anzeigenpreise siehe Mediadaten 2018 unter www.digitalphoto.de/Mediadaten

entspricht dem Preis des gedruckten Magazins

Datenschutzbeauftragter Jürgen Koch Datenschutzanfrage@falkemedia.de Produktions- & Druckmanagement Impress-Media, Heinz-Nixdorf-Straße 21, 41179 Mönchengladbach, Telefon +49 (0) 2161 29 998-0 144 FOTO-SCHNÄPPCHEN: SO SPAREN SIE GELD 15. JAHRGANG • 6,99 €

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PORTRÄTS: SO GEHT'S Profi-Tipps zur Lichtsetzung und natürlichen Retusche

Canon, Sony, Fujifilm u.v.m.

NIKON

} Photokina-Kracher in Japan vorgestellt } Zwei Modelle: 24 und 45 Megapixel

TEST: TELEZOOM-DUELL CANON VS. TAMRON

} Semiprofi-Objektive mit 70-200mm } Macht der Preis den Unterschied?

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HIGHLIGHTS der Heft-CD KREATIV: 99 STARKE LICHTEFFEKTE FÜR IHR PROJEKT

WORKSHOPS: OPTIMIEREN MIT SPASS

Exklusiv für Sie haben wir von www.psd-tutorials.de ein Paket mit 99 starken Lensflare- und Bokeh-Effekten zusammengestellt. Nutzen Sie die hochaufgelösten Bilder für Ihre eigenen Projekte – inkl. ausführlichem Anleitungsvideo. Das komplette Paket mit über 1000 Aufnahmen erhalten Sie beim Hersteller.

Wibke Pfeiffer Chefredakteurin

Optimieren Sie Ihre Landschaftaufnahmen mit Lightroom und sorgen Sie mit Photoshop für natürlich retuschierte Porträts. Das passende Bildmaterial finden Sie wie immer zum Mitmachen auf der Heft-CD.

Benjamin Lorenz Stv. Chefredakteur

SPEZIAL: MEISTERN SIE JEDES LICHT 22 Fototipps für alle Tageszeiten

DIESEN MONAT AUF IHRER HEFT-CD

Fotos: Hersteller, Sonja Dirscherl, Adobe Stock

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JEDEN TAG KREATIV SEIN, MIT DER 24,2 Megapixel APS-C-Sensor • Elektronischer Sucher • ca. 180° schwenkbares Touch-LCD Bluetooth und Wi-Fi Konnektivität • Hochauflösende Videos und 4K Funktionen Große Auswahl an kompatiblen Objektiven

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Ob gelungene neue Bildkomposition oder geheime KameraFeatures, sie kennt die besten Praxis tricks für Topfotos.

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Ab dem 26. September öffnet die photokina in Köln ihre Pforten. Während der leicht verkürzten Messewoche (mehr dazu auf S. 15) haben Sie bis einschließlich Samstag Zeit, die Neuheiten und Trends der Fotobranche zu erleben. Und in Sachen Highlights erwarten wir echte Kracher – es könnte sogar die spannendste photokina der letzten zehn Jahre werden! Der Grund: Nikon steigt (endlich) mit gleich zwei Kameras in den boomenden Markt der spiegellosen VollformatSystemkameras ein – wir waren bei der Weltpremiere in Tokio dabei; mehr dazu im exklusiven Report ab Seite 12. Zudem soll Canon – so unser Wissensstand zum Redaktionsschluss – im September ebenfalls mindestens ein spiegelloses Vollformat vorstellen. Für Fotografiebegeisterte gleich zwei gute Gründe

mehr, nach Köln zu kommen – wir werden da sein. Was wir jetzt schon sagen können: Canons und Nikons Neuheiten sind ein starkes und lang ersehntes Signal. Nach fünf Jahren ohne Alternativen zum 7er- und 9er-System von Sony finden Wechselwillige jetzt auch bei der eigenen Hausmarke spiegellose Vollformat-Modelle. Es wurde Zeit. Denn nach jüngsten Zahlen führt Sony in Deutschland mittlerweile das Segment der Vollformatkameras insgesamt an. Sind Spiegelreflexkameras ein Auslaufmodell? Schreiben Sie mir Ihre Meinung! Viele Grüße aus Köln

Benjamin Lorenz, stv. Chefredakteur und Diplom-Fotoingenieur

>> Tel. +49 (0) 221 7161 08-0 >> E-Mail bl@digitalphoto.de >> Twitter @digitalphoto_de

CD

#163

START

VIDEO & EBOOK

SOFTWARE

WORKSHOPS

TESTBILDER

ABO

IMPRESSUM

WILLKOMMEN ZUR HEFT-CD #163 Die Highlights: 2 Vollversionen – Cutout 5 Standard & Focus Projects, 23 Min. Videotraining und 99 Lichteffekte für tolle Fotomontagen.

(Win ab 7, macOS ab 10.9) 23 MIN. VIDEOTRAINING* PHOTOSHOP-SÜNDEN MEIDEN

23 MIN. VIDEOTRAINING Photoshop-Sünden meiden Unterhaltsames Video zu typischen „So nicht!“-Bildern auf Instagram und Co.

Jill Ehrat Fotopraxis

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Matthias Butz hat aus Facebook & Co. die besten Bildbearbeitungssünden für Sie zusammengestellt und erläutert in seinem Video, wie Sie die gröbsten Photoshop-Fehler vermeiden.

Vollversionen (Win/Mac)*

ALLE NEUEN TESTBILDER* AUS UNSEREM TESTLABOR

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Ob kreativer Ansatz oder praktische Umsetzung, Jill vermittelt, worauf es bei einer guten Aufnahme ankommt.

Kreativ mit Photoshop & Co. Hochaufgelöstes Material zum Experimentieren in der Bildbearbeitung.

Nicole Lorenzen Bildbearbeitung

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TESTBILDER* Kameras Sony RX100 VI Objektive Tamron 70-210 Canon EF 70-200 mm

Die Photoshop-Expertin kümmert sich um die breite Auswahl an Workshops zum Mitmachen und holt aus jedem Bild mehr raus.

Caroline Berger digitalphoto.de

BESTENLISTE 10/2018* 358 getestete Kameras und 269 getestete Objektive

Allroundtalent und Fotoingenieurin. Verantwortet die DigitalPHOTO-Website und die sozialen Netzwerkkanäle.

Jörg Rieger Heft-CD & Foto-Software

HINWEIS: In dieser Ausgabe ist die HeftCD auf dem Cover aufgespendet. Fehlt sie in Ihrer Ausgabe? Dann schicken Sie uns eine formlose E-Mail mit Ihrer Adresse. Sollte die CD auf Ihrem Rechner nicht einwandfrei laufen, schicken Sie uns bitte ebenfalls eine E-Mail unter Angabe des von Ihnen verwendeten Betriebssystems und Browsers. Sie erreichen uns über die E-Mail-Adresse: redaktion@digitalphoto.de.

Ob hochwertige Vollversion oder hilfreiches Videotraining. Jörg stellt für Sie die Inhalte unserer Heft-CD zusammen. Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Immer her damit. Schreiben Sie uns eine E-Mail an redaktion@digitalphoto.de. Wir freuen uns auf Ihr direktes Feedback zur DigitalPHOTO.

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Stempeln und retuschieren

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Matthias Butz vom Portal fotografieren-lernen.eu zeigt im Video krasse Bildbearbeitungssünden auf Facebook und Instagram. Natürlich liefert er direkt eine Anleitung mit, wie man die Bearbeitung in Photoshop wirklich gut erledigt. Unterhaltsam und mit viel Praxiswissen.

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Hinweis zum Videotraining der Ausgabe 9/2018: Auf der HeftCD ist die Verlinkung zum Videotraining Levitation mit Matthias Butz nicht korrekt. Das Video finden Sie beim Zusatzmaterial der DigitalPHOTO 9/2018 unter www.digitalphoto.de/heft.

Fotos: Hersteller, Julian Lorenzen, Matthias Butz

© 2018 FALKEMEDIA

Das Kompendium wird im Zeitschriftenhandel und Fachhandel vertrieben. Die PDF-Version ist u. a. im falkemedia-Webshop und im Apple iTunes-Store erhältlich. Der Einzelpreis der Ausgabe liegt in Deutschland und Österreich bei 12,99 EUR und in der Schweiz bei 24,50 CHF. In den Preisen sind gesetzliche Mehrwertsteuer und Zustellung enthalten. Manuskripte jeder Art werden gerne entgegengenommen. Sie müssen frei von Rechten Dritter sein. Mit der Einsendung gibt der Verfasser die Zustimmung zum Abdruck des Manuskriptes auf Datenträgern der Firma falkemedia GmbH & Co. KG. Honorare nach Vereinbarung oder unseren AGB. Für unverlangt eingesandte Manuskripte über­nimmt der V ­ erlag keine Haftung. Alle hier veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Reproduktionen jedweder Art sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags zulässig. Sämtliche Veröffentlichungen in dieser Zeitschrift erfolgen ohne Berücksichtigung eines eventuellen Patentschutzes. Warennamen werden ohne Gewährleistung einer freien Verwendung benutzt. Für Fehler in Text, in Schaltbildern, A ­ ufbauskizzen oder Ähnlichem, die zum Nichtfunktionieren oder eventuell Schä­den von Produkten oder Bauelementen führen, wird keine Haftung ­übernommen.

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