Fitness Umschau Ausgabe 04 - 2013

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FITNESS UMSCHAU

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Langfristig kann sie zu Schlaganfällen, Herzinfarkten und auch psychischen Erkrankungen führen. Wenn der Parasympathikus aktiviert ist, schaltet der Körper auf Erholung und Regeneration um. Herzfrequenz und Blutdruck sinken ab, die Verdauungsfunktionen im Magen- und Darmtrakt funktionieren optimal und der Körper kommt zur Ruhe und kann regenerieren. Auf lange Sicht betrachtet, ist dieser Zustand gesünder für uns und unseren Körper. Entspannung aktiviert den Parasympathikus, so dass der Sympathikus Pause hat. Folge davon ist, dass Stresshormone, wie beispielsweise das Adrenalin, deutlich und messbar weniger werden. Mit Entspannung können wir also unseren Körper und unsere Psyche bewusst vor den schädlichen Folgen von Stress bewahren und gesund werden und bleiben. Freizeit mit Leistung entspannt nicht Das erklärt auch, warum uns Fernsehen, PC-Spiele und Sport, bei denen es um Leistung geht, nicht entspannen. Bei diesen Dingen ist der Parasympathikus nicht aktiviert. Fernsehen ist noch nicht mal Erholung. Im besten Falle Ausruhen.

einen moment der stille bewusst geniessen - richtige entspannung wirkt nicht nur stress und sorgen entgegen, sondern steigert gesundheit und wohlbefinden.

Aber was ruht beim Fernsehen? Letztlich nur der Körper und das ist nicht nur gesund. Geist und Seele ruhen beim Fernsehen nicht. Die Nachrichten senden Berichte, die wir verstehen wollen, die Bilder verfolgen uns, der Krimi wühlt uns auf und der Liebesfilm berührt uns, auch wenn er mit uns und unserem wirklichen Leben nichts zu tun hat. Meistens schauen wir abends fern. Anschließend in einen ruhigen, erholsamen Schlaf zu gelangen, ist fast unmöglich. Während des Fernsehens, der PC-Spiele und dem Sport ist der Sympathikus aktiv. Unser Nervensystem schaltet nicht auf den Parasympathikus um. Das ist aber die Voraussetzung für Entspannung! Entspannung und Ernährung? Hängen zusammen! Entspannung bedeutet auf Regeneration umschalten und auf Ruhe. Das geht einher mit Langsamkeit im Sinne von Bewusstheit, von Achtsamkeit. Das trägt wie die heilsame Anwendung von Wasser im Sinne von Kneipp zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden bei. Achtsamkeit lässt sich am besten an einem einfachen Beispiel ausprobieren. Nehmen Sie sich einen Apfel oder wahlweise ein anderes Stück Obst, falls Sie Äpfel nicht mögen.

Schneiden Sie den Apfel in Achtelstücke. Nun legen Sie sie vor sich auf einen Teller. Schauen sie sich die Apfelstücke an, als würden Sie sie zum ersten Mal sehen. Was sehen Sie? Beschreiben Sie die Äpfel so, als würden Sie sie jemandem am Telefon erklären, der sie nicht sehen kann und Sie das Wort Apfel nicht verwenden dürfen. Welche Farbe haben sie? Welchen Farbverlauf? Wie groß sind sie? Welche Form haben sie? Nehmen Sie ein Stück in die Hand. Wie fühlt es sich an? Rau oder glatt? Weich oder hart? Ist es klebrig? Riechen Sie an dem Apfelstück. Wonach riecht es? Wie würden Sie den Duft des Apfelstückes beschreiben? Süß? Frisch? Blumig? Sauer? Beißen Sie nun nicht direkt rein, sondern lassen Sie sich Zeit. Öffnen Sie erstmal langsam den Mund und führen Sie ein Apfelstück zum Mund, aber beißen Sie noch nicht zu. Wie reagieren Sie? Läuft Speichel in Ihrem Mund zusammen? Schmecken Sie schon vorab den Apfelgeschmack? Beißen Sie nun ein Stück von dem Apfel ab, lassen Sie es auf der Zunge liegen. Was passiert? Wie fühlt es sich an? Nun beginnen Sie ganz langsam zu kauen. Lassen Sie sich Zeit und beobachten Sie, wie es sich anfühlt, wenn der Apfel langsam weich wird. Schlucken Sie bewusst langsam.


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