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Home electronics

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MAGAZIN

Schweizer Fachpublikation für Heimelektronik. #10 / Oktober 2013 / Fr. 9.50 / www.home-electronics.ch

36 SEITEN DOSSIER: AUDIO DOSSIER AUDIO // KAUFBERATUNG LAUTSPRECHER // RATGEBER RAUMAKUSTIK // AUFBAUHILFE MUSIKNETZWERK // ANALOG-TIPPS // MEDIASERVER // AV-RECEIVER // KOMPAKTKAMERA // MUSIKTIPPS // FILMTIPPS

BESSER HÖREN Lautsprecher gehören immer, Musikserver meist dazu: Hifi heute. Plus Ratgeber Raumakustik S. 23

Smart Entertainment

KLUGE MEDIASERVER Reicht ein Router, oder sollte ein ausgewachsener NAS die Daten für das Heimnetzwerk speichern? Vertreter beider Konzepte im Praxistest. S. 60 TV & Heimkino

KAPITALER AV-RECEIVER Denon rüstet sein neues Flaggschiff AVR-X 4000 mit reichlich starker Technik aus. Bild, Klang und Bedienkonzept sollen neue Wege weisen. S. 64 Foto & Video

CLEVERE KOMPAKTKAMERA Sony bringt mit der RX100 II eine Kompakte mit Ambitionen. Ob sie das Zeug zur Klassenbesten hat, zeigt sie im Bildtest und im Netzwerk-Check. S. 68



[ EDITORIAL ]

HÖRT, HÖRT Der Mann hatte nun wirklich etwas zu sagen: „Wenn Menschen eine höhere Sensibilität in Bezug auf das Verhältnis und die Wechselwirkung Klang/Raum entwickelten (. . .), hätte das sicherlich Konsequenzen für die Architekten und das akustische Design von Häusern (. . .) Kinos und Auditorien.“ George Martin, der legendäre Produzent der Beatles, schrieb das 1979 unter der Kapitelüberschrift „Akustische Gedankenspiele“ in seiner Autobiografie, im englischen Original sinnigerweise betitelt mit All You Need Is Ears. Sie wurde unlängst in neuer deutscher Übersetzung – Es begann in der Abbey Road – bei Hannibal (www.hannibal-verlag.de) wiederveröffentlicht. So zeitlos wie die Musik seiner Schützlinge geraten dem Meister denn auch Ratschläge an den gemeinen Hörer: „(. . .) achten Sie auf den Klang. Hiermit meine ich nicht den Klang der Musik, sondern den Raumklang.“ Sir George wusste eben schon vor 34 Jahren, lange bevor die Hifi-Szene und die Zubehörindustrie das Thema für sich entdeckten, um die Tücken der Raumakustik. Mit denen hat fast jeder zu kämpfen, der Musik zu Hause von der Konserve konsumiert. Ganz eingedenk zeitgenössischer Zustell-Stilistik, schrieb er dem Konsumenten ins Handbuch für highfidelen Hausmusikgenuss: „Als Faustregel gilt: Je kleiner ein Raum, desto weniger schallschluckende Elemente sollte er enthalten.“ Und der alte Tonstudio-Fuchs erkannte: „Ein wahrer Hifi-Freak weiss eine Menge über Akustik, (. . .) hat ausgewählte Lautsprecher in seinem Wohnzimmer und richtet die komplette Einrichtung nach den persönlichen Klangvorstellungen aus. Ich bin mir sicher, dass es seine Frau mit ihm ziemlich schwer hat.“ Aber nicht nur deshalb widmet Home Electronics einige Seiten des Audio-Dossiers in diesem Heft dem Thema Raumakustik. Es geht weniger um trockene Theorie, sondern um mehr Spass an der Musik – ohne Beziehungskrisen und Stubenumbau. // Lothar Brandt, Chefredaktor Anzeige


[ INHALT ]

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IN DIESER AUSGABE om apple.c

itunes.

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MEDIASERVER IM ZWEIKAMPF

X WIE X-ZELLENT

In vielen Haushalten stehen heute Internet-Router mit ungenutztem Potenzial: Viele Modelle werden mit wenigen Tricks zum Mediaserver. Wir zeigen dies an einer Fritz-Box von AVM und schicken sie auch in einen Kampf mit dem Netzwerk speicherEinsteigermodell von Synology.

Die Klang-Eigenschaften von AVReceivern liessen in der Vergangenheit oft zu w端nschen 端brig. Anders beim neuen Flaggschiff von Denon: Der AVR-X 4000 端berzeugt bei der Wiedergabe von Bild und Ton.

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MAGAZIN

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NEUES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 VORSCHAU: High End Swiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 UMFRAGE: Was ist für Sie das Wichtigste beim Musikhören? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 GASTEINERS DURCHBLICK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 MUSIKTIPPS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 FILMTIPPS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 AUSPROBIERT: • Informations-App Panic Inc. Statusboard • Internet-/Bluetooth-Radio Pure Jongo S3. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 • Vernetzbare Steckdosenleiste Gembird Energenie PMS2-LAN • K4-Monitor Asus PQ321QE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 • WHDI-Funksystem Atlona LinkCast-AV-EU • Videobrille Sony HMZ-T3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 DOSSIER: AUDIO INHALT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FASZINATION HÖREN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KAUFRATGEBER: LAUTSPRECHER • 5 Boxen unter 1000 Franken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • plus: weitere Kauftipps für spezielle Ansprüche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RATGEBER: RAUMAKUSTIK • Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • Tipps zur Selbsthilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • Lösung für eine bestehende Anlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • Lösung für Highend-Neuanschaffung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RATGEBER: STREAMING PER iTUNES In 10 Schritten zur Top-Anlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . RATGEBER: ANALOG-REVIVAL So haben Sie Freude mit Vinyl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TIPP: Neuer Musikserver Bowers & Wilkins Aria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LEXIKON: Abkürzungen und Begriffe rund um die audiophile Unterhaltung . . . . . . . .

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SMART ENTERTAINMENT

BRAVOURSTÜCK Sony hat seine Spitzenkompakte mit 1-Zoll-Sensor überarbeitet: Die RX100 II bietet neu WLAN/NFC-Funk, ein klappbares Display sowie einen Blitzschuh. Im Test überzeugt die Kamera mit einer überragenden Bildqualität.

PRAXISTEST: Mediaserver • AVM Fritz-Box 3390/7390 • Synology DiskStation DS211+/DS213j . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 TV & HEIMKINO TEST: AV-Receiver • Denon AVR-X 4000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 FOTO & VIDEO TEST: Kompaktkamera • Sony Cyber-shot RX100 II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 SERVICE EDITORIAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 AGENDA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 IMPRESSUM/VORSCHAU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Home electronics

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Magazin [ NEUES ]

VERANSTALTUNGEN

AGENDA NATIONAL 11. – 13. 10. 2013 Sons & Sens, Montreux www.sonsetsens.ch

19. – 20. 10. 2013 Retro Technica, Freiburg www.retro-technica.com

18. – 20. 10. 2013

INTERNATIONAL

Vorschau: High End Swiss

HOHE SCHULE DES GUTEN TONS

CES, Las Vegas (USA) www.cesweb.org

Am Wochenende 18. bis 20. Oktober steht allen Freunden des guten Tones ein Pflichttermin ins Haus. Die Messe High End Swiss öffnet dann in Zürich Regensdorf ihre Pforten. Genauer die des Hotels Mövenpick, Im Zentrum 2, das diese wichtigste Schweizer Messe für guten Klang und alles, was dazugehört, erneut beherbergt.

10. – 14. 3. 2014

REICHLICH ANMELDUNGEN

Cebit, Hannover (D) www.cebit.de

Der Veranstalter, die deutsche High End Society, konnte bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe schon rund 50 Aussteller melden. Die Hersteller und Vertriebe werden auf etwa 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zahlreiche Neuheiten und eindrucksvolle Musik vorführen. Wie inzwischen fast gewohnt, werden traditionelle „analoge“ Audio-Technik und computerunterstützte Vernetzung weiter zusammenwachsen. Die Redaktion Home Electronics jedenfalls ist gespannt, wie viele „klassische“ CD-Spieler da neben grossartigen Plattenspielern, hochgezüchteten Streamern und gut gefüllten NAS überhaupt noch den Ton angeben werden. Die jeweils jüngsten Generationen von iPhone oder ihren Android-Wettbewerbern zählten in den letzten Jahren immer zum

16. – 17. 11. 2013 High End on Tour, Dortmund (D) www.highendsociety.de

7. – 10. 1. 2014

16. – 21. 9. 2014 Photokina, Köln (D) www.photokina.de

Für optimale Bildund Tonergebnisse Vertrieb in der Schweiz und in Liechtenstein:

Alto HiFi AG, 8733 Eschenbach / www. alto-hifi.ch

„Standpersonal“. Clevere Apps und wohlfeile Portale für die heissesten HD-Downloads und Streamings werden auf der Messe sicher wieder vom Geheimtipp zum Tipp mutieren.

MASSIV UND MOBIL Eine richtig grosse Audioanlage im Wert von rund 300 000 Franken hat Thierry Mayer von Audiophile Dreams angekündigt. Elektronik von Accuphase und Devialet wird abwechselnd die Superlautsprecher Grande Utopia von Focal anfeuern. Während einer „audiophilen Promenade“ sollen zehn ausgewählte Musikstücke für besondere Erlebnisse sorgen. Gespannt darf man auch die Kooperation von Auto-Tuner Carlsson und Revox erwarten. Sie werden den CML Royale-Revox zeigen, einen Eyecatcher auf Basis des Mercedes ML. Revox hat dem Showfahrzeug ein spezielles Soundsystem implantiert, das dem Insassen Musik in Livequalität bieten soll. Die Messe ist jeweils ab 10 Uhr geöffnet, die Tageskarte kostet 12 Franken. // lbr www.highendsociety.de

POWER

High End Swiss, Regensdorf www.highendsociety.de


Philips

MUSIK HÖREN & TELEFONIEREN

Asus

INDIVIDUELLES KLANGERLEBNIS Der taiwanesische Hardware-Hersteller Asus präsentiert seinen neuen Digital/Analog-Converter (DAC) „Xonar Essence STU USB“. Das Gerät besitzt einen eingebauten Kopfhörerverstärker von Texas Instruments und ist in zwei unterschiedlichen Gain-Settings einstellbar. Er soll mühelos Kopfhörer-Impedanzen bis zu 600 Ohm antreiben können. Dazu ermöglichen austauschbare Operations-Verstärker ein individuelles Klangerlebnis. Gemäss Hersteller kann der Besitzer Musik auf audiophilem Niveau geniessen. Zu dem der verbaute DAC PCM1792A von Texas Instruments beitragen dürfte, der Auflösungen von bis zu 24 Bit / 192 kHz beherrscht. Der Xonar Essence STU USB kann bei Bedarf auch als Vorverstärker arbeiten, und über den 3,5-mm-Klinkeneingang lassen sich ebenso noch weitere externe Zuspieler wiedergeben. Das Gerät kostet etwa 400 Franken. // cla

Bereits seit einigen Jahren richtet sich Philips mit der CitiScape-Kopfhörerreihe an die Zielgruppe der 18- bis 25-Jährigen. CitiScape erlaubt mit dem integrierten Mikrofon ein schnelles Hin- und Herschalten zwischen Musikhören und Telefonieren. Nun erweitert der niederländische Konzern mit drei neuen On-Ear-Modellen die Serie im trendigen Design. Mit den Modellen Fixie, Foldie und Frames sind Junge und Junggebliebene bestens gerüstet für einen Ausflug in die Stadt. Gemäss Hersteller erzeugt das Modell Frames mit seinem 40-Millimeter-Treiber einen detailreichen und natürlichen Klang. Zusätzlich sollen die weichen Ohrmuscheln für ein lang anhaltend angenehmes Tragegefühl sorgen. Gleichzeitig schirmen die Kopfhörer Aussengeräusche ab und sollen so ein ungestörtes Musikerlebnis ermöglichen. Die Variante „Foldie“ verbindet sich mit dem Smartphone sogar kabellos über Bluetooth. Das Modell Fixie kostet 80 Franken, Foldie 120 Franken und Frames 150 Franken. // cla www.philips.ch

www.asus.ch

Dell

LEICHTGEWICHT Dell stellt drei neue Serien von Ultrabooks und Notebooks aus der Latitude-Reihe vor. Nebst den Latitude-5000- und Latitude-3000-Notebooks soll das Latitude-7000-Ultrabook derzeit eines der sichersten Ultrabooks auf dem Markt sein. Zugrunde liegt ihm die Dell Data Protection Encryption, die eine umfassende Verschlüsselung verspricht, sowie der Protected Workspace für den Schutz vor Schadsoftware. Die Ultrabooks der 7000er-Serie sind mit einem leistungsfähigen, aber trotzdem stromsparenden Intel-Prozessor der vierten Generation ausgestattet. Sie werden mit dem neusten Windows 8 Pro ausgeliefert. Die drahtlose WiGig-Dockingstation ermöglicht eine kabellose Verbindung zu Bildschirmen und zahlreichen anderen Peripheriegeräten wie Drucker und Scanner. Die Ultrabooks mit 12-Zoll-Display (31,8 Zentimeter) wiegen nur 1,3 Kilogramm und haben eine Höhe von zwei Zentimetern. Die Gehäuse sollen qualitativ hochwertig verarbeitet und robust sein. Die Modelle sind auch mit Touchscreen erhältlich und kosten ab 1855 Franken. // cla www.dell.ch

Zahlbare Kinoqualität auf höchstem Niveau Sony VPL-VW500ES

AV Distribution AG • Bösch 37 • Postfach 34 • CH-6331 Hünenberg Telefon 041 785 40 20 • Fax 041 785 40 25 • info@av-distribution.ch • www.av-distribution.ch

• Hervorragende Bildqualität dank nativer Auflösung 4K (4096 x 2160 Pixel) • 1700 Lumen Helligkeit • Dynamischer Kontrast 200‘000:1 dank optimierter Iris 3 • Interface-Ausstattung für 4K 60p • Weiterentwickelte Objektive mit Zoom-Ratio 2.1x • Lensshift 85 % vertikal, 31 % horizontal


Magazin [ NEUES ]

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MAGAZIN

UPC Cablecom

- UMFRAGE

ENDLICH HBBTV

ANLAGE ODER AKUSTIK?

Sie sind gefragt: In jeder Ausgabe erkundet die Home Electronics-Redaktion das Meinungsbild ihrer Leserinnen und Leser zu einem bestimmten Thema aus der Welt der Unterhaltungselektronik. Bitte gehen Sie im Internet auf: www.home-electronics.ch/umfrage, und entscheiden Sie sich für eine der Antworten auf die dort gestellte Frage. Die Auflösung folgt im nächsten HE. Entweder reicht das Haushaltsbudget nicht für einen akustisch optimierten Hörraum, oder dann fehlt es am nötigen Kleingeld für eine adäquate Hifi-Anlage mit allem Drum und Dran. Angenommen, Sie müssten sich nun entscheiden:

Im Idealfall sind Hifi-Anlage und die Raumakustik klanglich aufeinander abgestimmt. So lässt sich die Musiksammlung wunderbar geniessen. In der Praxis wird der Musikgenuss jedoch von Sachzwängen bestimmt:

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MAGAZIN

Was ist für Sie das Wichtigste beim Musikhören? a) Die Raumakustik b) Die „perfekte“ Musik-Anlage c) Gute Musik fetzt immer Bitte geben Sie Ihr Votum ab bis

9. OKTOBER 2013 Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

- UMFRAGE VOM MONAT SEPTEMBER

Letzten Monat wollten wir von Ihnen wissen: Woher beziehen Sie Ihre Filme, Dokus oder Serien fürs Heimkino ausserhalb des TV-Programms? Die Hälfte der HE-Leser kauft BDs/DVDs, fast genauso viele nutzen einen Streaming-/Download-Dienst. Nur die wenigsten gehen zur Videothek.

Ich nutze VoD-/ Streaming-Dienste

Ich miete Filme von der Videothek

Ich kaufe Blu-rayDiscs oder DVDs

Eizo

SPARSAME MONITORE Eizo erneuert die Monitore der EVSerie. Die Modelle sind in den Grössen 23, 24 und 27 Zoll mit IPS- oder TN-Panel erhältlich. Das IPS-Panel mit LED-Backlight bietet eine gesteigerte Bildqualität und weite Blickwinkel von 178 Grad. Somit sind Kontrast und Farbe bei seitlicher Draufsicht noch gegeben. Das TNPanel verfügt ebenfalls über ein LED-Backlight und ist für den OfficeBereich geeignet. Je nach Anwendungen gibt es die entspiegelten, höhenverstell- und neigbaren Monitore in den Formaten 16:10 oder 16:9 (Full HD). Dank der Ecoview-Funktion passt sich die Helligkeit eines Bildschirms automatisch dem Umgebungslicht an, was den Stromverbrauch reduziert. Auch der neue EcoviewSense 2-Sensor trägt dazu bei. Dieser schaltet den Monitor automatisch in den Stromsparmodus, wenn man den Arbeitsplatz verlässt, und schaltet ihn wieder ein, sobald man zurückkehrt. Eizo gewährt der gesamten EV-Serie fünf Jahre On-Site-Vollgarantie. Die Monitore sind in Grau und in Weiss erhältlich und kosten zwischen 370 und 1210 Franken. // rf

UPC Cablecom übermittelt bei über 20 Sendern neu das HbbTV-Signal. Dank HbbTV kann man durch Drücken der roten Taste während einer laufenden Sendung zugehörige Informationen aus dem Internet auf dem Fernseher anzeigen. Die Technik bedingt allerdings einen HbbTVtauglichen Fernseher, der direkt mit der Kabeldose verbunden ist. Die UPC-Boxen – inklusive Horizon – filtern HbbTV bisher leider noch aus. Ab dem 16. Oktober überträgt UPC auch mehr und insgesamt 60 digitale Sender unverschlüsselt. 27 davon bieten HD-Qualität. Neu und unverschlüsselt gibt es den Unterhaltungssender S1 TV. Sportfreunde geniessen neu Sport 1 US HD. Er bringt vor allem US-amerikanische Sport-Höhepunkte. Der ebenfalls neue Sender Sportdigital überträgt unter anderem live Topspiele der internationalen FussballLigen. Des Weiteren zeigt Sportdigital die WM-Qualifikation in der CONCACAF-Region, die Copa Libertadores. Die neuen Sportsender können von Abonnenten des Programmpakets Comfort empfangen werden. // kh www.upc-cablecom.ch

www.eizo.ch

Stand am 9. 9. 2013

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Home electronics

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Eutelsat/Samsung

DEMO VON UHD VIA SATELLIT

Primetime

ALLES DRIN Ab 3000 Franken ist das Multimedia-Center Primeline des in Muttenz (BL) ansässigen Entwicklers Primetime im Fachhandel erhältlich. Das Center mit Betriebssystem Windows Media Center 7 Home Premium lässt fast keine Wünsche offen. Für den TV-Empfang lassen sich 2 bis 4 Tuner pro Empfangstechnik (DVB-C/S/T) einbauen. Das elektronische TV-Programmheft (EPG) bringt Ordnung in das Senderangebot. Sendungen werden auf einer erweiterbaren 2-TB-Festplatte aufgezeichnet. Die Aufnahmen können via WLAN/ Ethernet an Rechner und iOS/Android-Geräte ausgegeben werden. Das Center unterstützt die meisten Videoformate inkl. Containerformate. Dank optischem Laufwerk lassen sich auch (3D-) Blu-ray-Discs, DVDs und Audio-CDs abspielen. Film- und Musikcovers und weitere Infos holt sich das Center aus dem Internet und zeigt diese in der Mediathek am TV-Bildschirm an. Filme, Musik und Fotos lassen sich auf diesen Datenträgern mittels Brennfunktion archivieren. Weitere Eigenschaften: Diashow mit Musik, TV-Apps, Direktzugriff auf Internetportale wie Youtube. // rf

An der IFA demonstrierten Samsung und der Satellitenbetreiber Eutelsat, dass eine UHD-Bildübertragung (3840 x 2160 Bildpunkte) via Satellit möglich ist. Beim in Berlin gezeigten Testaufbau wurde das Signal mit dem neuen Videokompressionsstandard High Efficiency Video Coding (HEVC alias H.265) eingedampft. Damit der Samsung-Fernseher das Signal aufbereiten konnte, wurde ein Decoder an die Erweiterungsschnittstelle angeschlossen. Bis UHD-Übertragungen via Satellit oder Kabel zum Standard werden, dürfte noch einige Zeit vergehen. Die für die Standardisierung zuständige European Broadcasting Union (EBU) hat erst eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, welche die nötigen technischen Parameter definieren soll. Die Hersteller von Settop-Boxen oder Tunern werden zuwarten, bis die Standards festgelegt sind. Links zu Beispielvideos und Codecs bietet Home Electronics unter www.home-electronics.ch/uhdtest im Internet. // kh www.samsung.ch, www.eutelsat,com

www.primetime.ch

CEOL PICCOLO. GREAT. NOT BIG.

AirPlay. Spotify. Internet Radio. Network Audio Streaming. And so much more. Check it out! www.denon-hifi.ch

DKB Household Switzerland AG, 8052 Zürich - www.dkbce.com - electronics@dkbrands.com

Luxman

EDLE FLUT Die japanische Hifi-Marke Luxman stand in den 70er- und frühen 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts wie wenige für edle Verarbeitung und vollmundig-seriösen Klang. Nach Jahren unklarer Besitzverhältnisse und Markenstrategie erlebt die Nobel-Firma unter neuer Regie jetzt einen ungeahnten Aufschwung. Für die Schweiz rollt ab September eine regelrechte Neuheitenflut heran, bei deren purer Aufzählung Highend-Fans das sprichwörtliche Wasser im Munde zusammenläuft. Ab Herbst dieses Jahres stehen neu zum Kauf: der in Holzwangen gefasste, herrlich nostalgisch gestylte Pure-Class-A-Vollverstärker L-305 für 6600 Franken und die Röhren-Vor-End-Kombination CL-38u (mit 3 x ECC 83, 5 x ECC 82, 5500 Franken) / MQ-88u (mit 2 x ECC 82, 2 x ECC 83 und 4 x KT 88-Endröhren, 6000 Franken). Weiter kommen die Vollverstärker L-505uX (5850 Franken) und der etwas stärkere L-507uX (Bild oben, 6950 Franken), beide mit Phono-MM- und MC-Stufe, der Plattenspieler PD-171 (7700 Franken) und der DSD-fähige USB-DA-Wandler DA-06 (6800 Franken). // lbr www.hwv-pathos.ch; www.luxman.co.jp


Magazin [ NEUES ] Razer

KRAKEN MIT RUNDUMKLANG

Quadral

FÜR STEREO UND SURROUND Der deutsche Hersteller Quadral bringt eine komplett überarbeitete Argentum-Serie auf den Markt, bestehend aus zwei Regal-, zwei Standlautsprechern und einem grossen Center. Mit neu entwickelten Chassis, die jetzt über mit Aluminium bedampfte PP-Membranen und besonders starke Antriebe verfügen, einem spezialisierten 11,3-Zentimeter-Mitteltöner und einer neu entwickelten Seidenkalotte mit erweitertem Frequenzumfang konnte die Klangqualität laut Hersteller nochmals deutlich gesteigert werden. Die Argentum-Serie sieht elegant und hochwertig aus und lässt sich mit den Farben Schwarz oder Weiss in jeden Wohnraum integrieren. Die Lautsprecher kosten je nach Modell zwischen 310 und 1320 Franken das Paar. // cla

Der kalifornische Hersteller von Gaming-Hardware stellte an der Gamescom sein neustes Audio-Produkt vor. Das Razer Kraken 7.1 Surround Sound USB Gaming Headset soll allen Zockern ein neues Spielerlebnis bieten. Ausgestattet ist das Gerät mit einer erweiterten virtuellen SurroundSound-Engine, die laut Hersteller eine extrem geringe Latenzzeit bei der Tonverarbeitung hat. Das soll für ein realistisches 360-Grad-SurroundSound-Erlebnis sorgen. So kann der Nutzer eindeutig heraushören, wo sich im Spiel seine Gegner befinden. Gemäss dem Produzent verfügt das Headset über einen 40-mm-Neodym-Magneten, der eine Tonsignatur mit tiefen Bässen, warmen Mitten und kristallklaren Höhen erzeugt. Das digitale 360-Grad-Mikrofon soll durch einen optimierten Algorithmus die Möglichkeit für einen ausgezeichneten Voice-Chat bieten. Das Headset gibt es ab sofort für etwa 125 Franken. // cla www.razerzone.com

Sennheiser (Schweiz) AG, CH-8103 Unterengstringen, info@sennheiser.ch, www.sennheiser.ch

www.sacom.ch

Toshiba

MULTIMEDIABOLIDE Toshiba präsentiert mit dem Satellite P70-A-10P ein Highend-Multimedia-Notebook im silberfarbenen Design. Das Gerät verfügt über ein 17,3 Zoll (43,9 Zentimeter) grosses Full-HD-Display, einen leistungsstarken Intel-Core-Prozessor der vierten Generation sowie ein Blu-ray-Laufwerk. Laut Hersteller liefert die Grafikkarte GT 745M von Nvidia eine hervorragende Leistung für die realistische Darstellung von Bildern, Spielen oder Filmen. Eingebaut ist eine 1,5 Terabyte grosse Hybrid-Festplatte und ein 16 GB grosser Arbeitsspeicher. Mit der Toshiba Sleep-andMusic-Funktion lässt sich zum Beispiel Musik vom MP3-Player wiedergeben, auch wenn das Notebook ausgeschaltet ist. Der Satellite P70-A10P ist für 1800 Franken erhältlich. // cla www.toshiba.ch

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Sportal

Hewlett-Packard

LIVE-SPORT VIA INTERNET-TV

FÄHRT MIT, SIEHT MIT

Mit Sportal wurde kürzlich der erste digitale Sportsender der Schweiz lanciert. Er wird ausschliesslich via Internet verbreitet. Auf dem Programm standen die Finalspiele der lokalen Beach-Soccer-Szene. Dabei wurden bei drei Partien über fünf Stunden Live-Aufnahmen mit sechs Kameras umgesetzt. Verbreitet wurde die Sendung mit über 10 500 Livestreams auf sportalhd.com, dem 360Player (auf sport.ch, zattoo.com, 20min.ch und nzz.ch) sowie auf diversen Websites. Die Zuschauer können auf dem HD-Player die Replay-Funktion nutzen und die Live-Sendung zeitversetzt sehen. Ab 2014 soll es auf Sportal täglich eine News-Sendung in 12-minütiger Länge geben. Von Montag bis Freitag ist mit „The Daily Sports Show“ eine 48-minütige News- und Talkshow geplant. // kh

Der F210 Car Camcorder von Hewlett-Packard (HP) filmt aus dem Auto. Er startet dank einem eingebauten Kräftesensor bei einer Kollision die Videoaufzeichnung. Die Kamera kann auch automatisch filmen, sobald sich das Auto bewegt. Die Filme werden mittels GPS-Empfänger mit Positionsdaten ergänzt. Gespeichert wird auf SD-Speicherkärtchen, die maximale Auflösung beträgt 1080p (1920 x 1080) bei 30 Bildern pro Sekunde. Auf einem 2,4-ZollFarbdisplay kann man die Aufnahme verfolgen. Wenig Freude an den Dashcams hat der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte. Er fordert, auf den Einsatz von Dashcams auf öffentlichem Grund zu verzichten. Bedenken äussert auch das Bundesamt für Strassen (Astra).Es gelten dieselben Vorschriften wie für Navigationsgeräte: „Die Geräte dürfen die Sicht der fahrenden Person nicht einschränken und sollen während der Fahrt nicht bedient werden.“ Die F210 kostet rund 200 Franken. // kh

www.sportalhd.com

Amazon/Sony

MODELLPFLEGE Amazon und Sony haben ihre E-Book-Reader mit E-Ink-Display überarbeitet. Die neuste Version des Kindle Paperwhite von Amazon sieht äusserlich zwar gleich aus wie sein Vorgänger, er soll aber höheren Kontrast, einen schnelleren Prozessor und eine bessere LED-Beleuchtung haben. Je nach WLAN/Mobilfunk-Ausstattung kostet das Lesegerät 160 bis 230 Franken (ab November erhältlich). Gleichzeitig halbiert Amazon den Preis für sein Einsteigermodell ohne LED-Beleuchtung und ohne Touchscreen von rund 120 auf 60 Franken. Bei Sonys Reader PRS-T3 zählt das 6-Zoll-E-InkDisplay neu eine gesteigerte Auflösung von 1024 x 768 Bildpunkten. Eine ins Display integrierte, zuschaltbare LED-Beleuchtung, die bei den TopModellen der Konkurrenz inzwischen Standard ist, fehlt ihm aber. Stattdessen bietet Sony Schutzhüllen mit Leuchtquellen an. Mitgeliefert wird eine Schutzhülle ohne Beleuchtung, die das Display abdeckt und auf der Rückseite befestigt wird. Preis: 170 Franken. // rf

http://goo.gl/fZJQeN; www.digitec.ch;

www.amazon.de www.sony.ch

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Magazin [ NEUES ]

Canon

ZWEI EDELKOMPAKTE Bei den neuen Edelkompakten Powershot G16 (links) und S120 (rechts) setzt Canon sein Hauptaugenmerk auf eine verbesserte Bildqualität gegenüber den Vorgängern. So hat der Hersteller beide Modelle mit dem neuen Bildprozessor DIGIC 6 ausgestattet. Zusammen mit dem 1/1,7-Zoll-CMOS-Sensor und einer Auflösung von 12 Megapixeln soll der neue Prozessor vor allem den Dynamikumfang und das Rauschverhalten verbessern. Beide Modelle bieten nun eine beachtliche Lichtstärke bis ISO 12.800. Die Optik der G16 bleibt wie gehabt. Sie liefert ein lichtstarkes 5-fach-Zoom mit einem Brennweitenbereich von 28 bis 140 Millimetern (f/1.8 bis f/2.8). Die Optik der S120 mit 5-fach-Zoom reicht von 24 bis 120 Millimeter bei f/1.8 bis f/5.7 und ist damit etwas lichtstärker als der Vorgänger. Der Autofokus arbeitet bei beiden Modellen weiterhin mit neun AF-Punkten, allerdings soll sich die Geschwindigkeit dank dem neuen Prozessor verbessert haben.

Beide Edelkameras zeichnen sich durch umfangreiche manuelle Einstellungsmöglichkeiten aus, aber auch zahlreiche Kreativprogramme lassen sich verwenden. Canon hat diese um einen Nachtsterne-, Hintergrund- und einen verbesserten HDR-Modus erweitert. Beide Kameras können ihre Bilddaten im Raw-Format und Raw/JPG speichern. Im Videobetrieb zeichnen die Edelkompakten Videos in Full-HD-Auflösung (1920 × 1080, 60p) auf. Während der Aufnahme kann man zoomen und die Schärfe nachführen. Für den bequemen, kabellosen Austausch von Fotos und Videos mit einem Computer hat Canon beiden Modellen ein WLAN-Modul spendiert. Die Powershot G16 kostet 700 Franken, die Powershot S120 ist für 570 Franken erhältlich. // rf www.canon.ch

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DISK MIT SCHLOSS Die Sicherheitsfestplatten von Digittrade geben ihren Inhalt erst preis, wenn man auf einem integrierten Touch-Display ein Passwort eintippt. Die Benutzerauthentifizierung erfolgt doppelt: Zum einen wird überprüft, ob der Nutzer über eine passende Smart-Card verfügt. Wird diese in das Festplattengehäuse eingelegt, muss zusätzlich noch ein PIN direkt auf der Touch-Oberfläche der Festplatte eingegeben werden. Bei Manipulationsversuchen wird der Kryptoschlüssel auf der Karte zerstört und diese somit unbrauchbar. Die Daten auf der Festplatte bleiben geschützt. Das Datenschutzzentrum des deutschen Bundeslandes Schleswig-Holstein hat die HS256S mit dem „European Privacy Seal“ ausgezeichnet. Die sicheren Platten gibt es mit Kapazitäten von 160 bis 1000 Gigabyte. Sie kosten 500 bis 700 Franken. Günstiger sind die Modelle der Serie RS128. Sie kommen ohne Touch-Display. Sie verwenden stattdessen einen Schlüsselanhänger mit RFIDChip zur Absicherung. Die RS128Modelle sind mit 160 Gigabyte Kapazität ab 110 Franken zu haben. // kh www.digittrade.de, www.brack.ch

Philips bringt zwei neue Dockingstationen auf den Markt, die sowohl über den Apple-Lightning- als auch den 30-Pin-Anschluss verfügen. Somit können iPods, iPads und iPhones jeder Generation an die sogenannten Dualdocks angeschlossen werden. Das Dualdock DCB3270W zeichnet sich durch sein elegantes Design aus und soll einen beeindruckenden Klang liefern. Für klare Bässe sorgt das Bass-ReflexSystem mit einer zusätzlichen Röhre. Dieses Dock verfügt über DAB/DAB+ und FM-Radioempfang. Es lässt sich an die Wand montieren und kostet 400 Franken. Das mit 150 Franken etwas preisgünstigere Dualdock DS1600 (Bild) ist insbesondere für den Nachttisch geeignet. Das Gerät soll dank seinem ovalen Design für raumfüllenden Sound sorgen. Integriert ist ein Display, das über die Zeit und das Datum informiert. Mit der App „ClockStudio“ lässt sich die Wetteranzeige installieren und persönliche Bilder können als Hintergrund gewählt werden. Auch dieses Gerät empfängt Internetradiosender weltweit, es hat jedoch keinen DABEmpfänger eingebaut . // cla www.philips.ch

Auch schwarz eloxiert erhältlich.

NEU: LEICA X2 Und ein Moment erzählt Geschichten. Die kompakte Leica X2 ist perfekt, um aus einem Moment etwas ganz Besonderes zu machen. Sie hält die Geschichten des Lebens spontan, unverfälscht und in brillanter Bildqualität fest. Mit ihrem neuen Bildsensor, ihrem schnellen, hochpräzisen Autofokus und der Möglichkeit, jederzeit zwischen Automatik und manueller Bedienung zu wechseln, ist die in Deutschland gefertigte Leica X2 genauso vielseitig wie das Leben. Auch ihre edle Belederung verführt dazu, sie nicht mehr aus der Hand zu legen. Leica X2 – aus purer Freude am Fotografieren. Entdecken Sie mehr unter www.x2.leica-camera.com

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Magazin [ GASTEINERS DURCHBLICK ]

Albrecht Gasteiner ist Chef des firmenneutralen Informationsdienstes HDTV-Forum Schweiz.

BILLIG IST ZU TEUER // Albrecht Gasteiner

Schon klar: Es ist nicht gescheit, jede Menge Geld für unsinniges Zeug zu verpulvern. Doch auch exzessive Knausrigkeit hat ihre Tücken.

O

b „Aktion“, „Sonderangebot“, „Sale“, „Ausverkauf“, „Superrabatt“, „Cashback“, „Preisvorteil“ oder „Schnäppchen“, lautstark und ohne Pause lockt die Werbung mit Billigangeboten, mit angeblich einzigartigen Gelegenheiten, die es nur gerade jetzt gibt und vielleicht nie wieder. Verständlich, dass die Aussicht auf besonders niedrige Preise bei vielen Leuten euphorische Emotionen auslöst. Den Blick starr auf das Preisschild geheftet, stürmen sie die Läden und schleppen mit triumphalem Gesichtsausdruck die Trophäe nach Hause – um früher oder später ernüchtert festzustellen, dass das Ding nicht wirklich günstig war, sondern einfach nur billig. „Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang“, dies wusste schon Friedrich Schiller, der vernünftigerweise auch empfohlen hat: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet.“ Nun ja, wirklich ewig bindet man sich an kaum ein technisches Gerät, oft ja nicht einmal mehr an einen Lebenspartner. Doch im Prinzip hat der grosse Dichter schon recht: Man sollte sorgfältig und in aller Ruhe überlegen, ob sich ein solcher Kauf auch längerfristig wirklich lohnt. Denn sonst zahlt man teures Lehrgeld. Beispiel Computer: Das Sonderangebot glänzt mit vorzüglichen technischen Daten, doch wer genauer hinschaut, vermisst viele Programme, die man in anderen Geräten vorinstalliert findet. Dem Monitor sieht man nicht an, dass er auf dem technischen Stand von vor etlichen Jahren ist. Erst im Betrieb bemerkt man ungleichmässige Hinterleuchtung, inakkurate Farbdarstellung und verschwommene Bewegtbilder. Und wer auf eine zweite Harddisk für die Sicherheitskopien verzichtet, den kommt seine Sparsamkeit bei einem leider nicht ganz unwahrscheinlichen Defekt der zentralen Harddisk in Form von komplettem Verlust all seiner Daten teuer zu stehen. Beispiel Fernseher: Grosse und sehr grosse Geräte gibt es heute für staunenswert wenig Geld. Doch je grösser der Bildschirm, desto aufwendigere Elektronik wird benötigt, um eine hinreichend saubere Darstellung rascher Bewegungen zu ermöglichen. Ist die auf dem neuesten

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Stand? Ausserdem: Wie steht es mit der Tonqualität? Und hat das Sonderangebot auch alle nötigen Tuner sowie die wichtige Internet-Tauglichkeit eingebaut? Wenn nicht, werden zusätzlich ein Soundbar und eine Settop-Box fällig, was nicht nur mehr Ausgaben bedeutet, sondern auch Unannehmlichkeiten durch mehr Geräte, mehr Kabel und mehr herumliegende Fernsteuerungen.

LAUTSPRECHER LEBEN LANG Beispiel Audioanlage: Tuner, Verstärker, BD-Player und Lautsprecher (diese vor allem) haben eine enorm hohe Lebenserwartung. Der Kauf dieser Dinge bedeutet demnach eine Entscheidung für etliche Jahre, vielleicht Jahrzehnte. Da sollte man bedenken, dass mit zunehmender Hörerfahrung die Qualitätsansprüche steigen. Und so kommt es entschieden billiger, einmal in wirklich hochwertige Komponenten zu investieren, als alle paar Jahre das unzureichende System mit Verlust abzustossen und einen neuen Kompromiss einzugehen, der dann doch wieder nicht so recht glücklich macht. Wohlgemerkt: Wer ein Sonderangebot findet, das seinen Ansprüchen voll und ganz entspricht, dem ist von Herzen zu gratulieren. Man muss nur wissen, dass kein Hersteller und kein Händler Preissenkungen aus altruistischer Menschenfreundlichkeit anbieten. Auslöser dafür sind in aller Regel zu hohe Lagerbestände, abgespeckte Sparmodelle mit eigentlich schon überholter Technik oder einfach die Tatsache, dass schon die nächste Generation von Modellen mit noch besserer Ausstattung vor der Türe steht. Daran ist nichts Schlimmes. Nur sollte man solche Sonderangebote nicht hastig und nur wegen des verlockenden Preises kaufen. Denn dann kann sich das billige Schnäppchen leicht als teurer Fehlkauf herausstellen. Letztlich haben die Engländer schon recht, wenn sie sagen: „There is no such thing as a free lunch.“ Und wenn sie ganz nüchtern feststellen: „You get what you pay for.“ | Home electronics

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Magazin [ MUSIKTIPPS ]

DER UNERBITTLICHE // Christoph Vratz

Am 15. November vor fünfzig Jahren starb mit Fritz Reiner einer der grossen Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Sein Haus-Label würdigt ihn mit einer entsprechend umfangreichen Edition.

I

n Sachen Klassik war Amerika zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein reines Importland. Man lockte Grössen wie Gustav Mahler und Arturo Toscanini, Arthur Nikisch und Leopold Stokowski mit üppigen Gehältern in die Staaten, um sie dort missionieren zu lassen: Sie sollten die Orchester aus Boston, Philadelphia, Chicago und New York auf Höchstniveau bringen. Der erste Amerikaner, der im eigenen Land wie ein Held verehrt wurde, war ab den 1940er Jahren Leonard Bernstein. Ausgerechnet aus Ungarn, einem der kleinsten Länder im Europa nach dem Ersten Weltkrieg, kam eine Reihe vorzüglicher Dirigenten, die in Amerika hoch im Kurs standen, unter ihnen George Szell, Eugene Ormandy, Georg Solti und Fritz Reiner. Als Reiner 1889 geboren wurde, war Liszt erst zwei Jahre tot, Brahms lebte noch, Verdi standen seine späten Triumphe noch bevor, und in Frankreich erfolgten die ersten vorimpressionistischen Experimente. Mit 13 Jahren debütierte Reiner als Pianist, 1910 – mit 21 – dirigierte er Carmen in seiner Geburtsstadt. Nach Stationen in Laibach/ Ljubljana und an der Budapester Volksoper kam er 1914 in die Richard-Strauss-Hochburg Dresden – drei Jahre nach der Uraufführung des Rosenkavaliers. 1922 wanderte Reiner in die USA aus, dirigierte in Cincinnati (1922– 1931) und Pittsburgh (1938–1948), unterrichtete am Curtis Institute of Music von Philadelphia und leitete ab Ende der 1940er Jahre Aufführungen an der Metropolitan Opera in New York. Die Krönung seiner Laufbahn erfolgte, als er 1953 beim Chicago Symphony anheuerte und im folgenden Jahrzehnt das Orchester auf Weltniveau hievte. Aus Anlass seines 50. Todestages erscheint nun eine Edition, die diese Chicagoer Jahre ausführlich dokumentiert. Darunter befinden sich gleich mehrere Meilensteine der AufnahSeite 16

megeschichte. Mit Jascha Heifetz hat er das Brahms- und das Tschaikowsky-Violinkonzert aufgenommen, mit Emil Gilels das erste Tschaikowsky-Klavierkonzert. Faszinierend, zu erleben, wie Fritz Reiner dermassen viel Öl in die interpretatorische Glut giesst, dass man vor den Lautsprechern sitzt und einen Kabelbrand befürchtet. Indes, hier implodiert Kunst allenfalls an ihrer eigenen Bravour und Strenge. Mit Arthur Rubinstein hat Reiner Brahms und Rachmaninow aufgenommen, mit Van Cliburn Beethoven, Schumann, Brahms und Rachmaninow. Wenn nicht unerreicht, so doch bis heute absolute Spitzenklasse sind seine RichardStrauss-Einspielungen – Ein Heldenleben, Don Juan, Zarathustra, Domestica, Quixote: Was Reiner hier an Farben hervorzaubert, wie er die Instrumente zueinander in Beziehung setzt, wie er Transparenz bei gleichzeitiger Hochspannung erzeugt, wie er Pralles und Schimmerndes miteinander verbindet, ist schwer zu überbieten. Das Unerbittliche, das

er in den Proben seinen Musikern vorlebte, und der bedingungslose Wille zu einer modernen Orchestervirtuosität werden fast überall hörbar, auch bei Dvorˇáks Neunter, Mahlers Vierter und Bartóks Konzert für Orchester. Wem das alles nicht reicht: Es gibt unter anderem einen Rosenkavalier aus der Met (Naxos), das Verdi-Requiem aus Wien (Decca), und aus der dortigen Staatsoper die Meistersinger (Orfeo) – und unter www.stokowski. org/Fritz_Reiner_Discography.htm eine komplette Diskografie. Reiner war nie ein Meister grosser Gesten. Ähnlich wie Richard Strauss dirigierte er mit minimalen Bewegungen und erzielte damit die maximale Wirkung. Sparsam auch seine Mimik, messerscharf und hellwach sein Blick. Janos Starker, damals junger Solocellist in Chicago, gestand einmal: „Reiner gab nichts vor. Er fand seinen Stil innerhalb der Musik.“ Bis zuletzt. Am 15. November 1963 starb der grosse Dirigent in New York – während der Proben zu Wagners Götterdämmerung . . . |

Fritz Reiner – The Complete Chicago Symphony Recordings (1954–1963). Sony, 63 CDs

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Magazin [ FILMTIPPS ]

GRUSELKABINETT // Dani Maurer, outnow.ch

Wer an Spanien denkt, denkt an Sonne, Fussball und Fiesta. Das ändert sich genau jetzt. Spanische Filmemacher zeigen uns, was richtiges Gruseln vor der Glotze heisst – ganz ohne rasselnde Kettensägen.

J

effrey hat seine Frau umgebracht und flüchtet nun mit seinen zwei kleinen Töchtern in die Berge. Als sie total erschöpft in einer Waldhütte ankommen, will er auch sie erschiessen – eine unerklärbare Macht hindert ihn jedoch daran. Fünf Jahre später werden die zwei Mädchen von Jeffreys Bruder gefunden. Er will sie in seinem Heim resozialisieren. Anfangs sind die Mädchen verängstigt, machen aber bald Fortschritte. Das Problem ist nur, dass sie aus dem Wald etwas ganz Gruseliges mitgebracht haben . . . Regisseur Andrés Muschietti sorgte bereits 2008 mit seinem Kurzfilm Mamá für Furore. Darum durfte er 2013 mit einem grösseren Budget arbeiten und Mamá in Kinolänge drehen. Die Geschichte der beiden Mädchen und ihres erschreckenden Mitbringsels beginnt als Thriller und entwickelt sich in den folgenden knapp 100 Minuten zum prickelnden Gruselstück. Sobald klar ist, was genau da jetzt am Laufen ist, und dieses Etwas sogar Form und Gesicht bekommt, werden einem die Nackenhaare im Minutentakt aufgestellt. Das mag für einige sicher etwas zu viel des Guten sein, aber stillsitzen und emotionslos den Film abspulen kann man bei Mamá auch nicht. Meist findet das Gruseln im Kopf statt, was ja bekanntlich besonders intensiv ist. 2006 brachte der Mexikaner Guillermo del Toro (als Produzent auch bei Mamá involviert) ein anderes Meisterstück des Gruselns unter das Publikum: den mit drei Oscars (beste Kamera und Maske, bestes Szenenbild) prämierte Film El laberinto del fauno. Die kleine Ofelia reist mit ihrer Mutter zu ihrem Stiefvater, einem Hauptmann in der Armee während des Spanischen Bürgerkrieges. Auf dem Weg begegnet sie einer Fee, die sie in ein Labyrinth führt. Dort wartet ein Faun (eine Märchengestalt mit WidderhörHome electronics

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Titel: Mama Jahr: 2013 Regie: Andrés Muschietti Schauspieler: Jessica Chastain, Nikolaj Coster, Megan Charpentier Hersteller/Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

nern) auf Ofelia und stellt ihr drei fast unlösbare Aufgaben. Wenn sie nun ihrem Schicksal gerecht werden will, muss Ofelia diese Aufgaben lösen. Selbst wer ohne Vorwissen an Laberinto del fauno herangeht, der kann sich von spannenden, teilweise recht brutalen, aber sehr kurzweiligen 115 Minuten packen lassen. So ist der Film ein schönes Gemisch geworden aus knallharter Realität, die schnörkellos die Abartigkeit des Krieges zeigt, und den speziellen und fantasievollen Geschichten mit Riesenkröten und Gestalten ohne Augen.

VERSCHWINDIBUS Kindern mit schwerer und tragischer Vergangenheit – anscheinend ein bewährter und wirksamer Gruselfaktor – begegnen wir auch in El orfanato (Das Waisenhaus) aus dem Jahr 2007. In dieser Schauergeschichte macht sich Laura auf die Suche nach ihrem Adoptivsohn. Er ist in einem alten Waisenhaus untergebracht und verschwindet eines Tages, als er mit seinen imaginären Freunden spielt. Laura, auch in diesem Waisenhaus aufgewachsen, muss nun eine Reise in die eigene, dunkle Vergangenheit antreten, in der es richtig unheimlich wird, wenn Erinnerungen und längst vergessene Geschehnisse ans Tageslicht kommen. El orfanato baut kontinuierlich Spannung auf, lebt von einer dichten Atmosphäre und schiebt immer wieder gekonnt Schockmomente ein, die den Zuschauer unerwartet aus dem gemütlichen Sofa reissen. In den letzten Minuten gehts dann noch richtig zur Sache. Trotzdem muss man hier – wie auch bei den beiden anderen vorgestellten Filmen – weder endlose Blutorgien noch überzeichnete Masken fürchten. Das macht alle drei Schauergeschichten um Längen sehenswerter als die dumpfen Horror-Metzgeten aus Hollywood. |

Titel: El laberinto del fauno Jahr: 2006 Regie: Guillermo del Toro Schauspieler: Ivana Baquero, Sergi López, Doug Jones Hersteller/Vertrieb: Frenetic Films

Titel: El orfanato (Das Waisenhaus) Jahr: 2007 Regie: Juan Antonio Bayona Schauspieler: Belén Rueda, Fernando Cayo, Roger Princep Hersteller/Vertrieb: TBA AG

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Magazin [ AUSPROBIERT ]

Panic Inc.

Pure

VIELSEITIGE ANZEIGETAFEL SOMMER, SONNE UND Die App Status Board von Panic Inc. vereint Informationsquellen übersichtJONGO S3

lich auf dem iPad. Auf einer Matrix aus 12 mal 16 Feldern lassen sich sogenannte Panels arrangieren. Diese zeigen Datum, Uhrzeit, aktuelles Wetter und -vorhersage für einen Ort der Wahl, Kalendereinträge, Posteingang und Statistiken von IMAP-Post fächern sowie Inhalte, die mit Twitter-Konten in Verbindung stehen. Auch die Anzeige von Inhalten aus RSS-Feeds ist möglich. Grösse und Positionierung der Panels kann man weitgehend frei bestimmen und sich so eine persönliche Info-Tafel zusammenstellen. Der Nutzer kann zudem über drei weitere Panels (Graph, Table und Do-itYourself) Diagramme, Tabellen und Webseiten in die Info-Tafel einbinden. Auch auf in Dropbox abgelegte Dokumente versteht sich Status Board. Auf diesem Weg lassen sich beispielsweise Zugriffsstatistiken für Internetseiten, Aktienkurse oder Verkaufsaufstellungen für Apps visualisieren.

AUCH AM FERNSEHER Zahlreiche von Nutzern angefertigte Panels sind kostenlos verfügbar. Konfigurierte Status Boards lassen sich per E-Mail im- und exportieren. Die Anzeige lässt sich per Airplay-Mirroring an Apple TV oder über den AppleDigital-AV-Adapter per HDMI-Kabel an ein Fernsehgerät ausgeben. Um die volle Auflösung eines externen Bildschirms nutzen zu können, muss man zusätzlich die In-App „HD Out Support“ kaufen. Das Einrichten der persönlichen Anzeigetafel ist einfach gestaltet. Allerdings lässt sich die Grösse der Panels nicht völlig frei bestimmen – eine Beschränkung, die bisweilen willkürlich anmutet. Daher kommt es zu einem Darstellungsfehler, wenn ein im Hochformat gesetztes Status Board im Querformat angezeigt wird. Im Vergleich mit anderen Anzeige-Lösungen, die vielfach auf Abonnement-Modellen basieren, ist Status Board für 10 Franken günstig und vielfältig einsetzbar. // jk/se

Heutzutage ist es völlig normal, dass Musik von mobilen Devices auf externe Lautsprecher gestreamt wird. Deshalb brachte der englische Digitalradiohersteller Pure ein kompaktes und in der HE-Probe überzeugendes Gerät heraus. Der 350 Franken teure Jongo S3 lässt sich problemlos mit einem Smartphone oder einem Tablet über Bluetooth und WLAN verbinden. Zudem besitzt der S3 Zugriff auf über 20 000 Internetradiosender in der ganzen Welt. Die iOS- und Android-App „Pure Connect“ kann der Benutzer kostenlos downloaden und hat so die Möglichkeit, diese bequem vom Smartphone aus zu steuern. Zusätzlich bietet Pure die Option, mehrere Jongo-Lautsprecher zu kombinieren und diese über das WLAN miteinander zu verkoppeln. Möglich ist auch, die Boxen im gesamten Raum zu verteilen, damit ein ganzes Musiksystem entsteht. Steuern lässt sich das aber nur mit der App.

MIT VIELEN EXTRAS Der S3 überzeugt nicht nur mit dem modernen Design, sondern auch mit der hervorragenden Soundwiedergabe. Der 13,1 x 13,9 x 13,5 Zentimeter grosse Lautsprecher sieht aus wie ein Würfel und ist in den Farben Schwarz und Weiss erhältlich. Für 37 Franken Aufpreis bietet Pure weitere Frontabdeckungen in verschiedenen Farben an, die sich einfach auswechseln lassen. Der Klang ist kräftig, die Höhen sind deutlich und die tiefen Töne erklingen voluminös. Das imposante S3 besitzt vier seitlich angebrachte Hochtöner und einen nach oben gerichteten Mitteltöner, der für einen gehörigen Bass sorgt. Das kabellose Gerät informiert mit einem Mini-Display rückseitig über den aktuellen Zustand. Der Akku hält laut Hersteller bis zu 10 Stunden und somit eignet sich das 1,25 Kilo schwere Gerät optimal auf Reisen oder auf einer Grillparty. // cla

STECKBRIEF STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

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Panic Inc. Status Board 10 Franken (HD Out zusätzlich 20 Franken) panic.com/statusboard Systemvoraussetzungen: iPad (ab iOS 5.0)

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Pure Jongo S3 350 Franken pure.com Drahtloser Lautsprecher mit WLAN- und Bluetooth, bis 10 Stunden Akkulaufzeit, 4 x Mylar-¾"-Hochtöner, 1 x Neodymium-Motor mit nach oben gerichtetem Mittel-/ Basstöner 3,5". 1,25 kg mit ChargePAK.

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Gembird

SMARTE STECKDOSENLEISTE Überall wo ein Computer steht, ist die Steckdosenleiste nicht fern. Meist verfügt diese über einen zentralen Schalter, morgens wird der ganze Gerätepark aus Bildschirm, Drucker, Scanner, und allenfalls externer Festplatte ein- und abends wieder ausgeschaltet. Die Mehrzahl der Geräte verheizt dabei grösstenteils untätig sinnlos Strom. Die Steckdosenleiste Energenie PMS2-LAN von Gembird ist nun wirklich eine smarte Alternative. Dank Netzwerkanschluss und interner Uhr wird jede der vier Steckdosen zeitgesteuert, beim Hochfahren des PC oder beim Starten bestimmter Apps geschaltet. Manuell kann man die Dosen via Browser und Apps für Android und iOS steuern. Die Installation ist einfach. Die Energenie wird per Ethernetkabel mit dem Heimnetz verbunden. Die mitgelieferte Windows-Software findet danach die Steckerleiste automatisch und bildet sie mit auf dem Bildschirm. Per Maus-Doppelklick lassen sich dann alle Dosen einfach ein- und ausschalten.

GRAFIKPROGRAMM STARTET SCANNER Hinter dem Einstellungsdialog jeder einzelnen Dose verbergen sich aber viele kluge Zusatzfunktionen. So kann man bei jeder Dose bestimmen, ob sie beim PC-Start geschaltet werden soll. Ferner können einzelne Windows-Programme beim Starten und Schliessen die Dose schalten. Auch frei definierbare Tastenkombinationen werden zu Schaltbefehlen. Vom PC unabhängig ist die in der Leiste integrierte Uhr, die jede Dose minutengenau schalten kann. Bei unserem Test startet die Energenie morgens um 7 Uhr Router und WLAN. Mit dem Hochfahren des PC wird der Bildschirm eingeschaltet. Der Scanner hat nur Strom, solange das Grafikprogramm genutzt wird. Begeistert hat uns die Steuerung aus der Ferne. Im Heimnetz lässt sich die Dose via Browser steuern. Ist man unterwegs, kann man den kostenlosen Internetdienst von Gembird nutzen, der die heimische Dose weltweit findet und schaltet. Via Browser oder Apps für iOS und Android kann man so die Kaffeemaschine im Büro bereits unterwegs einschalten. Das Android-Programm neigte im Test allerdings zu Abstürzen. Fazit: Die Energenie PMS2-LAN spart Strom und bietet Komfort. Dass sie mittels Überspannungsfilter auch angeschlossene Geräte schützt, macht sie noch wertvoller. // kh

Asus

FEINZEICHNER Asus’ PQ321QE stellt mit seiner 4K-Auflösung auch feinste Details gestochen scharf dar und bietet auf seiner riesigen Bildfläche reichlich Platz für Icons und Fenster. In ihm steckt ein IPS-Panel mit 3840 x 2160 Bildpunkten und einer Diagonalen von 32 Zoll (rund 81 Zentimeter). Bildsignale nimmt er ausschliesslich über seinen Displayport-Eingang entgegen. Der Rechner benötigt dafür eine Displayport-1.2-Grafikkarte – ältere Modelle liefern nicht genug Bandbreite für die UHD-Auflösungen. In der Voreinstellung läuft das Display im sogenannten SSTModus (Single Stream Transport), der bei 4K-Signalen nur für Bildwiederholraten bis 30 Hz reicht. Beim Arbeiten stört das nicht, für schnelle Spiele eignet sich der SST-Modus dagegen nicht. Wer 60 Hz wünscht, muss im Monitormenü in den MTPModus (Multi Stream Transport) schalten.

BEEINDRUCKENDES 4K-ERLEBNIS Der PQ321QE zeigt bei direkter Draufsicht satte Grundfarben, auch Realmotive sehen natürlich aus. Grautöne landen ohne Farbstiche auf dem Schirm. Aufgrund der geringen Winkelabhängigkeit bleibt das so, wenn man von der Seite auf das Display schaut. Weitaus beeindruckender ist aber das 4K-Erlebnis: Dank 140 dpi holt der PQ321QE auch kleinste Bilddetails auf den Schirm. Zudem hat man auf der üppigen Schirmfläche genügend Platz für mehrere gleichzeitig geöffnete Fenster. Trotz der sehr guten Bildqualität dürfte der PQ321QE wegen seines Preises vor allem für professionelle Nutzer infrage kommen // spo

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Gembird Energenie PMS2-LAN 130 Franken brack.ch; energenie.com Steckdosenleiste mit vier via Netzwerk schaltbaren Dose, Schaltleistung max 2500 Watt, 1 manueller Schalter, 1 permanent eingeschaltete Dose, Ethernetanschluss. Stromverbrauch: 2,5 Watt Steuerung via Software für Windows, iOS, Android, via Browser im Heimnetz oder via kostenlosem Webdienst weltweit.

#10 2013

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Asus PQ321QE 3800 Franken asus.com/ch-de Auflösung: 3840 x 2160 Pixel Displayport, RS-232C, Kopfhörer-Anschluss, PC/AV-Audio-Input, Stereo-Lautsprecher (2 x 2 Watt), höhenverstellbar, drehbar

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Messe für Bauen, Wohnen + Garten

Quelle: marty häuser ©

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GUTINFORMIERT MIT EINEM JAHRESABO #1 / 2013

Die wichtigsten Trends, Tests und Ratgeber aus der Welt der Unterhaltungselektronik.

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Schweizer Fachpublikation für Heimelektronik. #1 / Januar 2013 / Fr. 9.50 / www.home-electronics.ch

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Foto & Video: MFT-Systemkameras

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FAZIT

MAGAZIN

Olympus veredelt seine beiden kompakteren Systemkameras Pen Lite (E-PL5) und Pen Mini (E-PM2) nicht nur mit einer höheren Serienbildgeschwindigkeit und einem hinzugekommenen Kunststoffgriff, sondern vor allem mit

Schweizer Fachpublikation für Heimelektronik. #1 / Januar 2013 / Fr. 9.50 / www.home-electronics.ch

dem neuen Four-Thirds-CMOS-Bildsensor mit einer von 12 auf 16 Megapixel gestiegenen Auflösung und einer überarbeiteten Signalverarbeitung. Im Vergleich zu den Pen-Vorgängerinnen E-PL3 und E-PM1 erreichen die beiden Pen-Neuheiten E-PL5 und E-PM2 dadurch

eine signifikant bessere Bildqualität und schliessen zur OM-D E-M5 auf. Da diese noch mehr Bedienkomfort bietet und zu den wenigen spiegellosen Systemkameras mit Spritzwasserschutz gehört, verteidigt sie ihren ersten Platz unter den Olympus-Modellen. |

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www. Abmessungen (B x H x T), Gewicht mit Akku

Foto & Video: MFT-Systemkameras

MEHR QUALITÄT FÜRS GELD TELECLUB IN HD // AUDIOPHILE SACDS// MFT-SYSTEMKAMERAS // HEIMKINO-BEAMER // AUDIO-NETZWERK-MINIANLAGE // RATGEBER: AUDIOSTREAMING // WINDOWS 8 ALS UNTERHALTER // 7-ZOLL-TABLETS

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Olympus stattet seine Pen-Kameras mit Spitzenelektronik aus. Die produziert sehr gute Bilder. S. 42

Olympus OM-D E-M5 1300 Franken (nur Gehäuse) olympus.ch 121 x 90 x 42 mm, 425 g

Olympus Pen E-PL5 (Lite) 900 Franken (mit Objektiv 14–42 mm) olympus.ch 122 x 66 x 39 mm, 325 g

Olympus Pen E-PM2 (Mini) 800 Franken (mit Objektiv 14–42 mm) olympus.ch 120 x 65 x 34 mm, 270 g

BILDSENSOR/DATEI BILD Pixelklasse, Format Auflösung (nicht interpoliert) Pixelgrösse (Pixelpitch)/förderliche Blende Sensorgrösse/Bildwinkelfaktor Sensortyp/Sensorreinigung/Bildstabilisator Sensortyp/Sensorreinigung/Bildstabilisator Dateiformate

Olympus stattet seine Pen-Kameras mit Spitzenelektronik aus. Die produziert sehr gute Bilder. S. 42

16 Mega, Four Thirds (4:3) 4608 x 3456 Pixel 3,8 µm/ f/6,2 17,3 x 13,0 mm/2,0-fach CMOS/•/• JPEG, RAW, RAW + JPEG

16 Mega, Four Thirds (4:3) 4608 x 3456 Pixel 3,8 µm/ f/6,2 17,3 x 13,0 mm/2,0-fach CMOS/•/• JPEG, RAW, RAW + JPEG

16 Mega, Four Thirds (4:3) 4608 x 3456 Pixel 3,8 µm/ f/6,2 17,3 x 13,0 mm/2,0-fach CMOS/•/• JPEG, RAW, RAW + JPEG

35 AF-Sensoren/–/• 1/4000–60 s/Blitz 1/250 s/B mittenbetont, Spot, Matrix (324 Felder) P (mit P-Shift), Av, Tv, M ±3 Blenden, ±3 Blenden •/•

35 AF-Sensoren/–/• 1/4000–60 s/Blitz 1/250 s/B mittenbetont, Spot, Matrix (324 Felder) P (mit P-Shift), Av, Tv, M ±3 Blenden, ±3 Blenden •/•

35 AF-Sensoren/–/• 1/4000–60 s/Blitz 1/250 s/B mittenbetont, Spot, Matrix (324 Felder) P (mit P-Shift), Av, Tv, M ±3 Blenden, ±3 Blenden •/•

einstellbar/200–25 600/• automatisch, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle Korrektur, Reihe Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/ Schattenkorrektur, Rauschfilter

einstellbar/200–25 600/• automatisch, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle Korrektur, Reihe Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/ Schattenkorrektur, Rauschfilter

einstellbar/200–25 600/• automatisch, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle Korrektur, Reihe Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/ Schattenkorrektur, Rauschfilter –/optional (1,44 Millionen Subpixel, 100%-Abbildung) 3,0 Zoll/460 000 Subpixel/ Touchscreen Live View, Sensor-AF mit 35 Feldern, Lupe, Histogramm, Lichter- und Schattenwarnung Histogramm, Lichter- und Schattenwarnung

AUFNAHMESTEUERUNG A AU F AF-Felder/Kreuzsensoren/manueller Fokus Verschlusszeiten/kürzeste Blitzsync./Bulb Belichtungsmessung Belichtungsprogramme Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorrektur Belichtungsreihe/Blitzbelichtungsreihe Belichtungsreihe/Blitzbelichtungsreihe Empfindlichkeitswahl: ISO-Autobereich variabel/manuell/Reihe Weissabgleich Steuerbare Grundeinstellungen

SUCHER/MONITOR/DISPLAY SUC Sucher: optisch/elektronisch (RGB-Auflösung) (RGB-Auflösung) Bildmonitor: Grösse/RGB-Auflösung/Extras

VEREDELTE LINIE

für rund 500 Franken, die E-PL3 um 600 Franken inklusive Aufsteckblitz – Tendenz fallend. Für die Nachfolger muss man noch rund 300 Franken mehr ausgeben. Das Gehäuse der Pen E-P3 kostet rund 800 Franken mit integriertem Blitz, das der OM-D E-M5 um 1300 Franken. Letztere setzt sich nicht nur preislich deutlich von der Pen-Familie ab, sondern hat im Gegensatz dazu auch einen eingebauten elektronischen Sucher und als besonderes Highlight ein abgedichtetes Gehäuse und Set-Objektiv (12–55 mm) – bei spiegellosen Systemkameras noch immer ein höchst seltenes Gut. Panasonic hat nun jedoch ebenfalls ein spritzwassergeschütztes Modell, die Lumix DMC-GH3.

// Annette Kniffler

Mit den neuen Pen-Modellen E-PL5 und E-PM2 führt Olympus den 16-Megapixel-Sensor des Topmodells OM-D E-M5 im Four-Thirds-Format sowie viel von dessen leistungsstarker Elektronik nun auch in ihren kompakten Micro-Four-Thirds-Kameras unter 1000 Franken ein. TV & Heimkino

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Microsofts neues Betriebssystem soll wahre Wunderdinge vollbringen. Wir haben seine Fähigkeiten als Unterhalter im Heimnetzwerk getestet. S. 52

O

lympus splittet sein Micro-Four-ThirdsSystem in die wenige Monate alte, klar über 1000 Franken teure OM-D E-M5 und die bereits über mehrere Generationen bewähr te Pen-Serie mit Kameras bis rund 1000 Franken. Die lassen sich wiederum grob unterteilen in Seite 42

SENSOR UND AUFLÖSUNG die gehobene Pen E-P3 und die kompakteren Modelle Pen Lite und Pen Mini. Genau diese beiden Einstiegsvarianten hat Olympus zur Photokina 2012 neu aufgelegt: Die Pen E-PL5 alias Pen Lite und die Pen E-PM2, genannt Pen Mini. Über kurz oder lang sollen sie die E-PL3

und E-PM1 ablösen. Zunächst dürfte es allerdings wie so oft erst einmal auf eine zeitlich begrenzte Koexistenz hinauslaufen. Denn einige Händler haben die älteren Pen-Modelle noch an Lager und verkaufen sie nun zu verlockenden Preisen: die E-PM1 im Objektiv-Kit Home electronics

#1 2013

– also dem (Micro-)Four-Thirds-Standard. Da es sich dabei um einen von mehreren Herstellern getragenen Standard mit offener Lizenzpolitik handelt, bietet Micro-Four-Thirds (MFT) einen entscheidenden Vorteil gegenüber Konkurrenzsystemen wie Sony NEX und Samsung NX: eine grosse, vielseitige Auswahl an passenden Objektiven. Neben den etwa 28 Optiken von Olympus und Panasonic zwischen 7 und 300 mm (von 14 bis 600 mm KBäquivalent) gibt es auch diverse MFT-Festbrennweiten von Fremdmarken wie Sigma, Tokina, Voigtländer/Cosina und Walimex (bis 1360 mm). Alles in allem hat man mittlerweile die Wahl aus mehr als 40 MFT-Objektiven. Hinzu kommen noch einmal so viele FourThirds-Optiken, die sich über Adapter an MFT-Gehäuse anschliessen lassen.

Während die ältere Generation (die Pen E-P3, E-PL3 und E-PM1) noch mit 12 Megapixeln auskommen muss, sind die jüngeren Modelle AUSSTATTUNG OM-D E-M5, Pen E-PL5 und E-PM2 bereits mit Alle neuen Olympus-Systemkameras bringen I AM THE NIKON D600. Ich eröffne neue Welten. dem neuen 16-Megapixel-CMOS ausgestattet. sowohl ein Sensor-Reinigungssystem mit als Die Sensorfläche entspricht stets 17,3 x 13,0 mm auch einen mechanischen Bildstabilisator und

Mit 24 Megapixel und einem Vollformat-Bildsensor, der zuvor ausschliesslich professionellen Kameras vorbehalten war,

Home erfasse ich #1auch die kleinsten Details mit HDR-Technologie electronics 2013 und Full-HD-Video. Ich bin ein Profi für alle. nikon.ch Seite 46

Monitorfunktionen bei Aufnahme

fühlen sich im sauber verarbeiteten Vollmetallgehäuse hochwertig an. Besonders sicher liegt die OM-D E-M5 mit Griffausbuchtung, weit hervortretender Daumenauflage und strukturierter Oberfläche in der rechten Hand. Bei E-P3 und E-PL5 lässt sich der Kunststoffgriff abnehmen und durch den grösseren MCG-2 ersetzen. Das geht zwar an der E-PM2 nicht, doch bietet sie immerhin eine kleinere Auswölbung an der vorderen Auflagefläche; E-PM1 und E-PL3 haben dagegen nur eine ebene, glatte Front. Auch beim Monitor sind OM-D und P3 den kleineren Pen überlegen: Statt des einfachen 16:9-LC-Displays haben sie berührungsempfindliche und höher auflösende OLED-Monitore, die vorab im hellen Licht eine sichtbar bessere Vorschau zeigen. Das Scharnier, mit dem der Monitor um rund 90 Grad nach oben oder um etwa 45 Grad nach unten geklappt werden kann, verbaut Olympus nur in der Pen Lite und der OM-D. Deren 100-Prozent-EVF liefert zwar ein ordentliches Bild, erreicht aber nicht

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Einblendungen bei Bildwiedergabe

–/• (1,44 Millionen Subpixel, 100%-Abbildung) 3,0 Zoll/609 900 Subpixel/ Touchscreen, ausklappbar Live View, Sensor-AF mit 35 Feldern, Lupe, Histogramm, Lichter- und Schattenwarnung Histogramm, Lichter- und Schattenwarnung

–/optional (1,44 Millionen Subpixel, 100%-Abbildung) 3,0 Zoll/460 000 Subpixel/ Touchscreen, ausklappbar Live View, Sensor-AF mit 35 Feldern, Lupe, Histogramm, Lichter- und Schattenwarnung Histogramm, Lichter- und Schattenwarnung

Micro Four Thirds/SDHC, SDXC/Li-Ion –/Blitzschuh USB 2.0, AV-TV, HDMI

Micro Four Thirds/SDHC, SDXC/Li-Ion –/Blitzschuh USB 2.0, AV-TV, HDMI, WLAN-ready

MOV (H.264)/1920 x 1080p, 30 B/s, 29 min/• spiegellos/•

MOV (H.264)/1920 x 1080p, 30 B/s, 29 min/• spiegellos/–

MOV (H.264)/1920 x 1080p, 30 B/s, 29 min/• spiegellos/–

+ Bild- und Gehäusequalität (Schutz) + flexibler und sehr schneller Autofokus + ausklapp- und kippbarer Touch-Monitor

+ Bild- und Gehäusequalität + flexibler und schneller Autofokus + ausklapp- und kippbarer Touch-Monitor

+ Bild- und Gehäusequalität + flexibler und schneller Autofokus + Touch-Monitor

+ 5-Achsen-Bildstabilisator im Gehäuse + guter elektronischer Sucher (EVF) − kein integrierter Aufklappblitz − kein 50p-Full-HD-Videomodus − Texturverluste ab ISO 1600/3200

+ Bildstabilisator im Gehäuse − elektronischer Sucher nur optional − kein integrierter Aufklappblitz − kein 50p-Full-HD-Videomodus − Texturverluste ab ISO 1600/3200

+ Bildstabilisator im Gehäuse − elektronischer Sucher nur optional − kein integrierter Aufklappblitz − kein 50p-Full-HD-Videomodus − Texturverluste ab ISO 1600/3200

DIVERSES Bajonett/Speichermedien/Akkutyp Interner Blitz/Anschluss externer Blitz Schnittstellen Video: Format/maximale Auflösung, max.Bildfrequenz, max. Länge/AF-Funktion Spiegelvorauslösung/Spritzwasserschutz Spiegelvorauslösung/Spritzwasserschutz

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Atlona

Sony

FULL HD PER FUNK

MOBILES KINO

Anspruchsvolle Heim-Cineasten kennen das Problem: Oft steht der Grossfernseher meterweit vom BD-Spieler oder von der TV-Box entfernt – und dazwischen verunstaltet ein hässliches HDMI-Kabel die schöne Stube. Das muss nicht sein. Das Funksystem LinkCast-AV-EU des US-Herstellers Atlona überträgt drahtlos Full-HD- und Surround-Formate und macht das HDMI-Kabel somit überflüssig. Das System besteht aus Funksender und -empfänger. Den kleinen Sender steckt man in die HDMI-Buchse eines Abspielgerätes (TV-Box, BD/DVD-Spieler, Notebook, Spielkonsole), Strom bezieht er über eine USB-Buchse. Der etwas grössere Empfänger wird mit einem sehr kurzen HDMI-Kabel an den Fernseher oder Beamer gehängt. Ein Netzteil sorgt hier für die Stromversorgung. Zwischen 7,5 und 12 Meter soll LinkCast 1080p-Bildsignale, Dolby-Digital sowie DTS bis 5.1 einwandfrei übertragen können. An einen Empfänger lassen sich maximal fünf Sender bzw. Abspielgeräte koppeln. Mit der mitgelieferten Fernbedienung wählt man die gewünschte Quelle aus.

Zur IFA hat Sony die Neuauflage seiner OLED-Videobrille HMZT3 vorgestellt. Mit ihr kann man Filme in HD und 3D jetzt auch unterwegs geniessen. Die Auflösung der Mikrodisplays im schwarzen Visier ist mit 1280 x 720 Pixel gleich geblieben wie beim Vorgängermodell T2. Das kontraststarke Bild wirkt etwa so gross wie eine Leinwand, betrachtet aus dem vorderen Drittel eines Kinosaals. Der Akku in der nun mobilen Anschlussbox hält gut zweieinhalb Stunden durch und reicht auch für längere Filme. Man lädt die Box mit einem herkömmlichen USB-Netzteil auf. Schliesst man Mobilgeräte mit MHL-Schnittstelle (Mobile High Definition Link) per HDMI an, wird der Inhalt des Mobil-Displays auf die OLEDs in der Brille gespiegelt.

EINSTECKEN, BIS ZEHN ZÄHLEN, SCHAUEN

STIMMIGER 3D-EFFEKT

Der Kurztest macht Freude. Wir stecken den Sender in die Sat-TV-Box, den Empfänger an den Fernseher. Danach blinken die beiden Funkpartner ein paar Sekunden – und schon sehen wir die HD-Sender (720p) in gewohnter Schärfe und mit klarem, synchronem Ton. Eine Konfiguration ist nicht nötig. Einmal mehr hat uns auch die ab DVD auf 1080i hochgerechnete Disney-Animation Ratatouille beeindruckt. Einen Qualitätsunterschied zur HDMI-gebundenen Übertragung stellen wir mit Augen und Ohren nicht fest. Erst nach dem Umplatzieren des DVD-Spielers in ca. 7 Meter Entfernung entstehen erste Bildstörungen. Die vom Hersteller angegebenen maximalen Funkdistanzen dürften also stimmen (siehe Steckbrief). Auffallend ist die starke Hitzeentwicklung sowohl am Sender wie am Empfänger. Dies verwundert jedoch kaum: Die verwendete WHDI-Funktechnik hat bei HD-Material ordentlich was zu ackern. Man fragt sich aber, wie lange die Technik unter diesen Umständen bis zum „Burn out“ durchhalten mag. Bei einem happigen Set-Preis von 480 Franken und 250 Franken für einen zusätzlichen Sender darf man eine längere Lebensdauer erwarten. Fazit: Das Funksystem LinkCast-AV-EU von Atlona ist zwar ein teurer, aber technisch überzeugender HDMI-Kabelersatz für kurze Distanzen. // rf

3D-Signale nimmt die HMZ-T3 per HDMI-1.4a entgegen. Hier überzeugt die Brillendarstellung im Vergleich zu anderen Display-Varianten: Weil jedes Auge genau sein zugehöriges Stereobild sieht, treten keine Übersprecher auf und der Tiefeneindruck bleibt jederzeit stimmig. Die beiden Displays lassen sich passend zum eigenen Augenabstand im Gestell verschieben. Die rund 300 Gramm schwere Brille wird mit zwei gepolsterten Riemen am Kopf gehalten. Das Gewicht verteilt sich dabei im Wesentlichen auf zwei Punkte im Nacken und auf der Stirn. Trotzdem ist die Brille zu schwer und wird nach einer halben Stunde unbequem. Ausserdem zieht sie den Kopf nach unten. Hinlegen kann man sich nur eingeschränkt: Verrutscht die Brille, wird die Bilddarstellung unscharf. Mit 1500 Franken ist die HMZ-T3 auch im Vergleich zum Flachbildschirm, auf den immerhin mehrere Leute gleichzeitig schauen können, leider ein arg teurer Spass. // uk

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Home electronics

Atlona LinkCast-AV-EU 480 Franken av-distribution.ch, atlona.com Übertragungsraten Video 3 Gbit/s, Audio 18 Mbit/s; max. Dist. Notebooks (1080p) 12,2 m, 1080p(24 Hz)-Quellen 10,7 m, 1080p(60Hz)-Quellen 7,6 m; Stromverbrauch 7,5 W

#10 2013

STECKBRIEF Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Sony HMZ-T3 1500 Franken sony.ch Auflösung: 1280 x 720 Pixel (16:9); Anschluss: HDMI-In/-Out, Micro-USB, Klinke (an Videobox); Ausstattung: In-Ear-Kopfhörer, Lichtschutz, USB-Netzteil; Kabel: HDMI, USB

Seite 21


THE MAGIC OF ULTRA HD Nach Full-HD sind Ultra-HD-Fernseher von Toshiba der nächste Schritt. Erleben Sie ein unglaublich intensives Fernseherlebnis mit einer Bildqualität, die Ihre Fantasie fesseln wird.

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DOSSIER

AUDIO 10

#

2013

INHALTSVERZEICHNIS AUDIO FASZINATION HÖREN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 KAUFRATGEBER: LAUTSPRECHER • 5 Boxen unter 1000 Franken . . . . . . . . . . . . . . . 28 • plus: weitere Kauftipps für spezielle Ansprüche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 RATGEBER: RAUMAKUSTIK • Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • Tipps zur Selbsthilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • Lösung für eine bestehende Anlage . . . . • Lösung für Highend-Neuanschaffung . .

34 38 42 44

RATGEBER: STREAMING PER iTUNES 10 Schritten zur Top-Anlage . . . . . . . . . . . 46

• In

RATGEBER: ANALOG-REVIVAL • So haben Sie Freude mit Vinyl . . . . . . . . . . . . 50 TIPP: • Neuer Musikserver Bowers & Wilkins Aria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 LEXIKON • Abkürzungen und Begriffe rund um die audiophile Unterhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Home electronics

#10 2013

Seite 23


Home #10 Illustration: 2L electronics 2013


Audio [ FASZINATION HÖREN ]

DAS WUNDER DES HÖRENS // Andreas Günther

Was geht in unseren Ohren vor? Und noch wichtiger: Was geschieht zwischen unseren Ohren? Das Gehör ist die grösste Interpretationsmaschine des Menschen. Eine Tour d’Horizon vom Trommelfell zum Hippocampus.

W

enn Sie das nächste Mal am Ohr Ihres Partners knabbern – bedenken Sie, dass Sie ein Stück prähistorische Geschichte zwischen den Zähnen haben. Trotz der erotisierenden Form eines schönen Ohrenpaars: Das menschliche Ohr ist vor allem ein gnadenlos gutes Arbeitsgerät; zudem das beste Zeichen, dass wir uns vor einigen Millionen Jahren als kleine glitschige Krabbelflossler an Land geschleppt haben. Im Aufbau des Innenohrs sehen Wissenschafter den Beweis für unsere Herkunft aus dem Wasser. Hinter den mechanischen, knöchernen Übertragern Amboss, Hammer und Steigbügel lebt ein konserviertes Meer aus körpereigener Flüssigkeit. Die weitere Botschaft der Forscher: Mehrere Arten der frühen Kreaturen haben unabhängig voneinander ein Hörorgan entwickelt. Die Evolution sah es offenbar als Vorteil an, die Schwingungen der Luft in Töne zu

Home electronics

#10 2013

übersetzen – wer seinen Feind oder seine Beute hören konnte, überlebte sicherer. Dazu wurde der Bauplan des Körpers erweitert. Aus dem uralten Gleichgewichtsorgan, über das selbst Quallen verfügen, wurde ein Teil für eine neue Konstruktion „freigegeben“. Es entwickelte sich jenes bekannte System zwischen Trommelfell und Schnecke, das heute unser Leben bereichert. So geschehen vor 100 bis 215 Millionen Jahren. Gut zu wissen. Für die tieferen Hintergründe des Hörens aber nur ein Nebenaspekt. Spannend sind die Wunder hinter der puren Schallübertragung. Was fängt unser Gehirn mit Musik an? Das Geheimnis entsteht vor unserer Geburt. Im Mutterleib wird der Bauplan des Innenohrs bereits drei Wochen nach der Befruchtung umgesetzt. Im dritten Monat formt sich der komplette Hörapparat, spätestens im fünften Monat können und sollten werdende Mütter ihrem Nachwuchs ein Lied singen. Schon ab diesem

Zeitpunkt werden erste Verknüpfungen im Hirn aktiviert. Der Mensch lernt hören. Alles andere sind weitgehend unveränderliche Äusserlichkeiten. Das Mittel- und Innenohr altert nicht. Die Grundarchitektur bleibt gleich – ein absoluter Ausnahmefall im gesamten menschlichen Reifeprozess. Zwischen dem Säugling und dem 90-Jährigen bestehen hier keine Wachstumsunterschiede.

VON DER MUSCHEL ZUM ELEKTRIZITÄTSWERK Interessantes Detail: Ausgerechnet der gottbegnadetste unter den Komponisten, Wolfgang Amadé Mozart, soll mit einer missgebildeten Ohrmuschel auf die Welt gekommen sein. Da sich die Form des Ohres nach der Geburt praktisch nicht mehr verändert, ist sie auch weit besser zur Personenerkennung geeignet als ein gemeiner Fingerabdruck. Die eigentliche biologische Bestimmung einer Ohrmuschel liegt in ihrer Rolle als optimierter Schalltrichter. Die kleinen Berge und Täler der Muschel helfen beim Richtungshören. Durch den

äusseren Gehörgang geht es zum Mittelohr. Hier findet die erste Wandlung statt. Das Trommelfell vibriert, die winzige Kette von Hammer, Amboss und Steigbügel (die kleinsten Knochen im menschlichen Körper) fungieren wie die Schaltung eines MountainBikes: Das grosse Schwingen des Trommelfells wird in ein kompaktes Pochen zum Innenohr „übersetzt“, in 20-facher Verstärkung. An der Grenze von Mittel- und Innenohr ändert sich auch das Medium. Aus Luftschall wird Wasserschall. In der schneckenartigen Konstruktion des Innenohres setzen Haarzellen die Wasserwellen in Nervenimpulse um – ein hochkomplexer Analog-Digital-Wandler, der über den Hörnerv alle Signale zur weiteren Auswertung an das Gehirn weiterreicht Wir verlieren mit der Zeit entscheidende Sinneszellen und damit höchste Frequenzen im Innenohr, doch wir gewinnen die komplexe Vernetzung unseres „Hörwissens“. Bei alten Menschen sinkt die Hochtonsensibilität; über 13 000 Hertz können 50-Jährige bereits faktisch taub sein. Dafür springt der Motor der Klanginterpretation leichter an. Wir können nicht nur im besten Fall bis zu 4000 unterschiedliche Tonhöhen unterscheiden, sondern auch 300 Lautstärkestufen.

Seite 25


Audio [ FASZINATION HÖREN ]

In der wissenschaftlichen Literatur existieren konkrete Rechenbeispiele: Unsere Augen wandeln Licht im Wellenbereich von 380 bis 780 Nanometern – von Dunkelblau bis Tiefrot, alles darunter gilt als Ultraviolett, alles darüber als Infrarot. Unsere Ohren nehmen dagegen Schallwellen von 20 bis 20 000 Hertz war. Unsere Augen können den Umfang nur einer einzigen Oktave interpretieren, während unsere Ohren bis zu zehn Oktaven analysieren. Eine eindrucksvolle, aber eben auch angreifbare Rechnung zwischen den berühmten Äpfeln und Birnen. Auge und Ohr sind Partner und haben dem Menschen die besten Chancen in der Evolution gebracht – bis jetzt. Nach den Faserfeldern des Innenohres beginnt eine Art Staf-

fellauf durch das Gehirn. Grenzposten wachen über die Aussagekraft des Signals. Erste Station: der Hirnstamm. Hier wird unbewusst das Wichtige vom nur Schönen unterschieden. Hören zum Lebenserhalt: Die Laufzeitunterschiede zwischen linkem und rechtem Ohr zeigen die Richtung des Geräuschs. Von welcher Seite nähert sich der Säbelzahntiger?

HÖREN WIRD ARBEIT Was für die Höhlenmenschen lebenswichtig war, ist auch im Highend-Prozess entscheidend: Wenn wir die Richtung eines Klangsignals nicht genau bestimmen können, wenn die Tontechniker vielleicht sogar mit der Phase gespielt haben, dann beginnt das Hirn zu rackern. Hören wird dann zur Arbeit, verursacht Stress. Aus Lust wird Last, nicht selten sogar Panik. Denn: Alle Klanginformation will entschlüsselt werden.

Jedes unerkannte Signal wird im Hirnstamm im schlechtesten Fall nicht nur als nebensächlich, sondern sogar als potenziell gefährlich eingestuft. Im Thalamus, dem grössten Teil des Zwischenhirns, beginnt das bewusste Erfassen von Tönen und Inhalten. Information zur Grosshirnrinde durchstellen oder weiterschlafen lassen? Nach neusten Forschungen unterscheidet unser Hirn auch zwischen „ganzheitlichem“ und „analytischem“ Hören. In der linken Gehirnhälfte sitzt unser Rechenmeister und forscht den harten Strukturen von Logik und Takteinteilung nach. In der rechten Gehirnhälfte leben die „weichen“ Werte wie die Seligkeit schöner Melodien. Im Idealfall erschaffen beide Bereiche eine Aura wissenden Geniessens

– die dann unmittelbar ins lymbische System vordringen kann. Und die ersehnten Botenstoffe der Selbstbelohnung kommen über uns – wonniger Schauder, aufgestellte Härchen, Befriedigung. Die Basis von gutem Sex und gutem Hören ist gleich. Der Hippocampus entscheidet über jede Form der Datenverarbeitung. Ohne ihn würde der Mensch in einem Meer der Eindrücke, der uninterpretierbaren Informationen trudeln. Er ist unsere „Schere“ im Kopf. Auf der einen Seite macht uns der Hippocampus nüchtern, auf der anderen steigert er unsere Sehnsucht nach dem Transzendenten, dem Rausch. Studien belegen, dass bei Meditierenden der Austausch zwischen Scheitellappen und Hippocampus heruntergefahren wird. Der Mensch bringt sich in eine spirituelle Welt. Eigentlich eine Form der Mangelerscheinung.

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Ein Zwiespalt: Der Mensch braucht die Disziplin des Hippocampus, zugleich sucht er die Absetzung des Diktators. Kontrolle und Rausch. Auf diesen beiden Grundpfeilern basiert alles Hören – und auch alle Vision vom „besseren“ Highend. An den Lautsprechern soll der Konzertsaal von Luzern möglichst detailgenau und informationsreich abgebildet werden – und doch ist er nur ein Abbild, für die Ohren eigentlich eine Form der Lüge. Das Gehör ist die grösste Interpretationsmaschine des Menschen. Sie will gefüttert werden. Liegt das Signal unterhalb der klassischen Hifi-Werte, kann unser Hirn die Künstlichkeit ak zeptieren – und abstrahieren. So nehmen wir beispielsweise am Telefon eine Männerstimme wahr, obwohl die tiefen, charakteristischen Frequenzen komplett fehlen. Kenner sprechen vom Resi-

duum-Hören. Das Hirn ergänzt, was wir zum Erkennen brauchen. Gehobenes Sampling. Eine weitere erstaunliche Interpretationsleistung: Der „Cocktail-PartyEffekt“ – der Mensch kann sich in einer angespannten Atmosphäre mit vielen Klanginformationen auf ein bestimmtes Ereignis konzentrieren. Alle störenden Schallanteile können bis zu 15 Dezibel unterdrückt werden – durch pure Konzentration.

HÖREN WIRD GENUSS Nochmals die Kernfrage: Wohin führt der ganze Aufwand? Warum soll uns Hören Genuss verschaffen? Knifflig. Selbst für Wissenschafter. Eine ernsthafte Theorie geht davon aus, dass wir alle wie kleine Höhlenmenschenkinder reagieren. Das beruhigende Grunzen der Mutter erreicht unser Bewusstsein, die Haare werden aufgestellt (damals

hatten wir deren mehr) – das Fell isoliert besser, das Rudel braucht weniger Brennholz, die Chancen des Überlebens steigen. Die griechischen Philosophen sahen gar in den Klängen ein direktes Abbild des Kosmos und des Göttlichen. Sie schrieben der Musik alle möglichen – gewollte wie gefährliche – Nebenwirkungen zu. Der Harvard-Psychologe Steven Pinker vertritt die Gegenseite aller romantisierenden Verklärung. Er spitzte in seinem Buch How the Mind Works die Kernfrage zu: Welchen Überlebensvorteil bringt es, musikalische Fähigkeiten zu besitzen? Zumal die Evolution zeigt, dass alles, was keinen Nutzen bringt, gnadenlos abgeworfen wird. Irgendeinen Sinn muss es also geben. Die schönste These: Ein

Neandertaler, der in seiner Höhle ein Liedchen trällerte, zeigte allen Damen, dass er fit, fesch und so leistungsstark sei, dass er sich diesen sinnlosen Luxus eben leisten könne. Noch heute wissen sorgende Eltern, dass säuselnde Popsänger aufblühende Mädchen in die Ohnmacht treiben können. Musik also als darwinistisches Prinzip bei der sexuellen Auswahl? Der Psychologe Steven Pinker sieht die Angelegenheit eher selbstbezogen, in einem einfachen Selbstbelohnungsprizip: Musik sei „ein Cocktail weicher Drogen, die nach ihrer Einnahme gleich eine ganze Reihe lustbringender Schaltkreise stimulieren“. Nach seiner Analyse ist dieser Effekt ganz banal vergleichbar: „Musik ist Käsekuchen für die Ohren.“ |

Neue UHD TVs von Samsung – Die Zukunft jetzt im Handel UHD TV von Samsung bietet eine ganz neue Tiefe, Schärfe und Intensität und ist dank One Connect und Smart Evolution garantiert zukunftssicher

Der Samsung S9 Timeless bietet ein herausragendes Bild in einem einzigartigen Rahmen

ner bisher nicht gekannten Detailtreue erlebbar. Und endlich kommen auch Fotos voll zur Geltung: Viele Digitalkameras unterstützen längst Bildauflösungen auf UHD-Niveau – der Samsung UHD TV sorgt so für staunende Gesichter beim nächsten Fotoabend. KEIN KABELSALAT UND ZUKUNFTSICHER DANK EVOLUTIONARY TV Um für künftige Innovationen und Standards gerüstet zu sein, verfolgt Samsung das Smart Evolutionary TV Konzept. Kunden, die sich heute für einen UHD TV entscheiden, möchten sicher sein, dass sie auch künftig auf dem neuesten Stand der Technik bleiben. Samsung hat hier vorgesorgt und bietet als aktuell einziger Hersteller neben Software-Updates auch die Option für ein zukünftiges Hardware-Update durch die externe One Connect Box. AnDiese bietet, wie es der Name schon sagt, eine weitere evolutionäre Funktion. Alle An schlusskabel des TVs laufen in der One Connect Box zusammen und verschwinden damit dezent im Hintergrund. So führen nur noch zwei Kabel zum Fernseher und das Gerät lässt sich entsprechend flexibel aufstellen.

UHD TV ist ein Meilenstein in der Evolutionsgeschicht des Fernsehens. Ultra High Definition bringt eine Auflösung von 3840 mal 2160 Pixeln, also mehr als acht Millionen Pixel auf den Bildschirm. Zuschauer tauchen dank dieser Technologie in eine fantastische Bilderwelt ein, die in ihrer Detailgenauigkeit der vierfachen Auflösung von Full HD entspricht. Die aussergewöhnlich hohe Bildqualität von Samsung UHD TV versetzt Cineasten und Heimkinofans ins Staunen: Die Bilder bestechen durch ihre enorme Tiefenwirkung und die Kontraste wirken auf dem Screen teilweise schärfer als die Realität. Dazu trägt Micro Dimming Ultimate bei: Die von Samsung entwickelte Technologie schafft tiefere Schwarz- und hellere Weißwerte durch eine optimierte Hintergrundbeleuchtung sowie eine hohe Kontrastschärfe. UPSCALING VON NICHT 4K- INHALTEN Samsung UHD TVs sind mit einem Upscaler ausgestattet, der das aktuell gängige SD, HD und Full HD Bildmaterial genauso wie Webvideos und Filme von Blu-ray Disc in UHD-Auflösung wiedergibt. Die Upscaling-Funktion macht so auch gering aufgelöste Inhalte in ei-

LUXUS PUR: UHD TV S9 TIMELESS Der Samsung S9 Timeless ist das Flaggschiff, der grosse Bruder unter den UHD TVs. Mit ihm haben die Ingenieure und Designer ein technisches und ästhetisches Meisterstück gebaut. Der S9 Timeless bietet eine Bildschirmdiagonale von 85 Zoll und eine elegante Rahmenkonstruktion, die das Audiosystem beherbergt. UHD TV SERIE F9000 Die beiden Modelle der Samsung UHD TV Serie F9000 mit Bildschirmdiagonalen von 55 und 65 Zoll vervollständigen Samsungs Line-up an Fernsehern der allerneusten Generation. Sie erfüllen mit ihrem hochwertigen minimalistischen Metall-Gehäuse mit dem schlanken Rahmen nicht nur technisch, sondern auch optisch die höchsten Ansprüche von Heimkinoenthusiasten.

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Grosser Klang für kleines Geld: Aus dem riesigen Angebot suchte Home Electronics fünf Kompaktlautsprecher für unter 1000 Franken das Stück, die das vollmundige Versprechen auch wirklich erfüllen. Paarpreis 500 Franken

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as Vorurteil ist so alt wie der Begriff selbst. Seitdem es im Audiobereich die Nobelsparte „High End“ gibt, muss sie sich mit dem Konnotat „teuer“ plagen. Oft zu Recht, denn Nobles hat seinen Preis. Doch schon immer galt auch die Definition: „High End bedeutet möglichst viel Klang fürs Geld“ – und hier kommen insbesondere bei den Lautsprechern jene Preziosen ins Spiel, bei denen Erfahrung, Knowhow und knappe Kalkulation echte Preis-LeistungsHits bescheren. Doch angesichts des riesigen Lautsprecher-Angebotes dürfte es dem Konsumenten nicht immer leichtfallen, sein Wunschmodell zu finden. Home Electronics hat deshalb den Markt nach aktuellen und bereits etablierten Boxen in verschiedenen Preisklassen durchforscht. Dabei ging es nicht um möglichst viel Material für ein möglichst kleines Budget, sondern um einen möglichst ausgewogenen Klang für eine Investition, die sich eben auch langfristig auszahlen soll. Zu den fünf ausgesuchten Kompaktlautsprechern kommen drei weitere Tipps für spezielle Ansprüche. Alles High End, das seinen Preis wert ist.

DALI ZENSOR 3 Für reichlich Aufsehen im Markt sorgt derzeit die neue Kompaktbox Zensor 3 von Dali. Als grösserer Regallautsprecher siedelt er zwischen der kompakteren Zensor 1 und dem Standmodell Zensor 5. Gegenüber der Zensor 1 wuchs das Gehäuse ein wenig auf jetzt 21 x 36 x 30 Zentimeter. Der Tiefmitteltöner misst in dieser Klasse ungewöhnlich grosse 18 Zentimeter Durchmesser. Er ist bereits von der Zensor 7 bekannt. Der Woofer besteht aus einer mit Holzfasern gepressten, sehr leichten Papiermembran. Der Mix soll Resonanzen minimieren und gleichzeitig für hinreichend Steifigkeit sorgen. Für Druck im Keller sorgt ein Bassreflexsystem, das auf etwa 46 Hertz abgestimmt ist. Die bewährte 25-Millimeter-Gewebekalotte verantwortet den Hochtonbereich ab 2,6 Kilohertz. Hochwertige Verarbeitung und ein ansehnliches Finish, bei dem man drei unterschiedliche Optiken wählen kann, zeichnen die Zensor 3 aus. Die markante schwarze oder weisse Front, in die sich die Treiber optisch auffällig einfügen, verleiht ihm eine moderne Optik. Auf Wunsch gibt es einen passenden Ständer für 220 Franken pro Paar zur Aufstellung frei im Raum dazu. Bereits der Hersteller selbst behauptet, die Box klinge „erwachsener“, als sie optisch vermuten liesse. Tatsächlich durchbricht sie gewohnte Grenzen. Trotz kompakten Massen werkelt der Bass in erstaunlichen Tiefen, ohne es sich dort bequem zu machen und unkonturiert zu wirken. Dafür verantwortlich ist der kraftvolle Magnetantrieb des Chassis mit seiner vierlagigen Schwingspule. Höhen und Mitten präsentieren eine weite Klangkulisse und exakte Raumabbildung. Die Leichtigkeit der Misch-Membran wird hier geradezu spürbar. Home Electronics kann diese kompakte Highend-Box angesichts ihres Preises nachdrücklich empfehlen – für alle Freunde eines eher stimmig-runden als aggressiven Klanges. // vs www.horndistribution.com

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TIPP

2 Paarpreis 820 Franken

CANTON CHRONO 503.2 Die Chrono-Serie platziert der deutsche Traditionshersteller bewusst im Umfeld günstiger Lautsprecher. Doch die immense Erfahrung des Lautsprecherspezialisten lässt auch hier wohlklingende Ergebnisse erhoffen. Und die neuste Kompaktbox 503.2 mit den Massen 19 x 36 x 28 Zentimeter enttäuscht die Erwartungen nicht. Die nach klassischem Zweiwege-Konzept aufgebaute Neue kann auf altbewährte Zutaten zurückgreifen: Die Hochtonkalotte mit Aluminium-MagnesiumMembran tut auch schon in den teureren Karat- und Vento-Serien gute Dienste. Hinter der abnehmbaren Frontabdeckung erkennt man die neue Schallführung aus glasfaserverstärktem Polycarbonat, die das Rundstrahlverhalten verbessern soll. Kalotte und Schwingspulenträger fertigt Canton aus einem Stück der Leichtmetalllegierung, um das Gewicht weiter zu reduzieren und die lebenserhaltene Wärmeableitung zu optimieren. Mit dem Werkstoff Aluminium kennt sich Canton seit eh und je gut aus – ihm die Membran des Tiefmitteltöners anzuvertrauen, war sicher kein Fehler. Denn mit erstaunlichem Tiefgang – die untere Grenzfrequenz ermittelten Labore mit erstaunlichen 39 Hertz – bei erfreulich geringen Verzerrungen kann die kleine Deutsche auch Freunde satter Bässe erfreuen. Hinzu kommt eine definitiv „highendige“ Räumlichkeit, gepaart mit einer sehr präsenten Stimmwiedergabe. Mit der Verstärkerleistung geht die in Weiss besonders schicke Deutsche genügsam um: Der Wirkungsgrad liegt mit 89,5 dB/2,83 V/1 m recht hoch. Anhänger ausgesprochen spritzig-lebendiger Klangbilder oder Musikfans mit recht stark bedämpften Hörräumen kommen hier voll auf ihre – wieder einmal erstaunlich geringen – Kosten. www.telanor.ch

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Audio [ KAUFRATGEBER - LAUTSPRECHER ]

Paarpreis 950 Franken

TOTEM ACOUSTIC DREAMCATCHER Weisser Zwerg – diese Assoziation kam dem Autor als Erstes angesichts der sehr kleinen Ausmasse von 13 x 29 x 18 Zentimetern. Doch als die aus dem fernen Kanada von der High End Company (sic!) in die Schweiz importierte Dreamcatcher dann während der letzten High-End-Messe aufspielte, dachte er eher an akustisches Gold. Als schliesslich der Blick auf die Preisliste fiel, blieb bares Staunen. Nein, es handelt sich nicht um den Stück- sondern definitiv um den Paarpreis. Und damit macht die Zweiwege-Bassreflexbox aus Übersee ihrem ambitionierten Namen wirklich alle Ehre. Insbesondere, wenn man ihrer Titankalotte die empfohlene lange Einspielzeit gegönnt hat, verwöhnt die kleine Weisse – die es gegen 100 Franken Aufpreis auch in Kirsche gibt – mit einer fantastischen räumlichen Abbildung. Hier spielen Kompaktlautsprecher mit eng beieinander montierten Chassis ihre Überlegenheit gegenüber Boxenriesen oft aus. Sofern die restliche Technik wie die Frequenzweiche nicht mit Phasendrehungen oder minderwertigen Leistungsfressern ausbremst. Dies ist bei der Dreamcatcher nicht der Fall – schliesslich kann sie auf eine 25-jährige Firmentradition bauen. Die Weiche kommt mit wenigen, aber hochwertigen Bauteilen aus und trennt Hoch- und Tiefmitteltöner bei etwa 2500 Hertz mit eher sanfter Filterung. Wenn das sauber durchgerechnet ist, bürgt das dafür, dass die von beiden Chassis abgestrahlten Frequenzanteile zur gleichen Zeit beim Hörer-Ohr ankommen – und das wiederum ist Voraussetzung für eine räumlich saubere Abbildung. Doch neben dieser Paradedisziplin überzeugt die Kanadierin auch sonst mit noblen Manieren. Stimmen gibt sie völlig unaufdringlich, aber mit dem nötigen Durchsetzungsvermögen wieder, denn mit ausreichend starken Verstärkern im Rücken kann die kleine auch grosse Dynamik entfesseln. Nur Tieftongewitter sollte man von ihr bitte nicht erwarten, im Bass und in der Maximallautstärke sind physikalische Grenzen gesetzt, die aber selbst bei Orchestermusik noch genussdienlich weit gezogen erscheinen. Wer also nur eher kleine Räumlichkeiten zur Verfügung hat, dort statt Disco-Radau lieber detailreich Musik hören möchte – dessen Träume kann die Dreamcatcher erfüllen. www.highendcompany.ch

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Paarpreis 1450 Franken

BOWERS & WILKINS CM 5 TIPP

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Innert der CM-Serie hat der britische Spezialist Bowers & Wilkins schon so einige Klassiker vorgestellt: Erinnert sei nur an die kleine Wunderbox CM 1 – oder ganz aktuell an die exzellente Standbox CM 10 (siehe auch HE 9/13, sie stand auch Modell für das Cover dieser Ausgabe ). Bereits seit ihrem Markteintritt 2009 begeisterte jedoch auch die CM 5 mit einem vorbildlich neutralen, seidig nuancierten Klang. Im traditionellen Quadergehäuse von 20 x 34 x 28 Zentimetern darf die Hochtonkalotte im sogenannten „Nautilus“-Separee hausen. Ein eigenes, sich nach hinten verjüngendes Rohrgehäuse, in dem sich seine nach hinten abgestrahlten Schallanteile sozusagen durch Totlaufen selber unschädlich machen. Der 17-Zentimeter-Tiefmitteltöner darf dank einer sehr flexiblen Sicke recht grosse Sprünge machen – deswegen kann die B&W auch ziemlich dynamisch auftreten. Leicht zum Hörer eingewinkelt und nach Möglichkeit mit gebührendem Abstand zu den seitlichen Wänden kann die CM 5 ein sehr weiträumiges Klangbild aufbauen, dem es physikbedingt nur am allertiefsten Fundament etwas mangelt. Warum Kompaktlautsprecher schon längst nicht mehr Regallautsprecher heissen, macht sie auch unmissverständlich klar: Zwischen Büchern eingepfercht, geht sie regelreicht ein. Frei aufgestellt, dankt sie es mit Dynamik, Räumlichkeit und feinen Nuancen. Wer in Sachen Kompaktlautsprecher nach den höchsten der Gefühle strebt, wird übrigens unter anderem auch bei B & W fündig. Für die etwas grössere Brieftasche empfiehlt Home Electronics die unfassbar fein, räumlich und dynamisch aufspielende 805 Diamond. Das Schmuckstück mit Diamant-Hochtöner kostet freilich auch 5400 Franken pro Paar. www.bwgroup.ch

homeelectronics_10.pdf 1 03.09.13 16:47

Es wird nie mehr so sein wie es war

Wir definieren das Kabel neu. Sie hören die Musik neu.

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Audio [ KAUFRATGEBER - LAUTSPRECHER ]

SPEZ TIPPIAL

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Paarpreis ab 1700 Franken

ELAC BS 244 Alle bis hier vorgestellten Empfehlungen folgten dem bewährten Zweiwege-Prinzip mit Kalottenhochtöner. Die Kieler Manufaktur Elac geht seit Jahren eigene Hochton-Wege. Die Norddeutschen fliegen mit Vorliebe auf den sogenannten JET. Bei diesem Typ bildet die 15-mal gefaltete Membranfolie mit ihren aufgedruckten elektromagnetischen Leiterbahnen eine Einheit. Fliesst nun ein Signalstrom, presst die Membran die Luft wie eine Handorgel im Takt der Musik heraus – Töne erklingen. Beim 17-Zentimeter-Tieftöner geht es etwas konventioneller zu – allerdings soll dessen Sandwich-Membran aus einem Papierkonus und vielfach gestanztem Aluminium-Besatz allen unerwünschten Partialschwingungen abhold bleiben. Gar nicht abhold dürften alle Fans eines zupackenden, direkten Klanges bleiben. Denn die BS 244 neigt bei aller Neutralität zu einem vollfarbigen, detailstrotzenden Klangbild. Da mögen manche Freigeister vielleicht ein wenig räumliche Tiefe vermissen, aber das macht die Elac mit extrem hoher Auflösung glatt wieder wett. Keine Frage, diese Kompaktbox klingt ausgesprochen erwachsen, was sie mit einem für ihre Grösse auch sehr ordentlichen Bass untermauert. Den liefert sie auch gerne möglichst frei aufgestellt, aber auch Wandnähe bis etwa 40 Zentimeter nimmt sie nicht allzu übel. Ein wenig Power sollte der anliefernde Verstärker mitbringen. Den schmucken, 20 x 33 x 28 Zentimeter grossen Lautsprecher gibt es gegen Aufpreis auch in der noch schmuckeren „Black Edition“.

Für Standboxen-Fans

www.sennheiser.ch

KEF Q 700 Paarpreis 1600 Franken Viel Gehäuse, viel Chassis, allerdings davon zwei passiv. Eines davon aber ein Koax mit in der Mitte platziertem Hochtöner. Viel Bass, zupackende Art, gute Ortbarkeit. www.audiovisiontrends.ch

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SPEZ TIPPIAL

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...small and elegant design...

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Die Genfer Victoria Concert Hall ist ein mit 3,5 Sekunden Nachhallzeit sehr halliger Raum, wegen der guten Verteilung des Nachhalls bei klassischen Konzerten aber trotzdem sehr gesch채tzt. Die elektrische Beschallung gelingt nur mit vielen versteckten Lautsprechern.

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Audio [ RAUMAKUSTIK - EINLEITUNG ]

DER UNSICHTBARE DRITTE // Malte Ruhnke

Lautsprecher und Hifi-Elektronik sind essenziell für guten Klang – das weiss jeder, der im Heim Musik hören will. Doch der dritte Spielpartner wird gern übersehen, denn man kann ihn nicht anfassen und nicht im Laden kaufen: die Raumakustik. Doch was geschieht eigentlich mit dem Klang im Raum, und warum ist das so wichtig? Wo liegen die Ursachen für eine Verschlechterung des Klangs?

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ie Musikinstrumente klingen scharf und blechern, die Bässe dröhnen, und Stimmen wabern im Raum umher, statt an ihrem angestammten Platz zu stehen – nach einem Umzug wird vielen Hörern bewusst, wie entscheidend die Raumakustik für die Wiedergabequalität einer Hifi- oder SurroundAnlage ist und wie stark der Raum das Klangempfinden verändert. Dabei sind doch alle Komponenten dieselben geblieben, warum klingt es so viel schlechter? Die erste Antwort darauf ist einfach: Der Raum verändert den Schall einfach sehr deutlich; viel stärker, als es verschiedene Verstärker oder selbst vollkommen verschieden klingende Lautsprecher je tun würden. Mehr als die Hälfte der Schallwellen, die beim Hörer eintreffen, sind nicht von den Lautsprechern selbst abgestrahlt – der Akustiker spricht hier von Direktschall –, sondern werden vom Raum reflektiert: Das ist der sogenannte Indirektschall. Der Raum kann zum Beispiel bewirken, dass ein bestimmter Basston mit 10-facher Lautstärke beim Hörer ankommt wie ein Ton anderer Frequenz, obwohl der Lautsprecher beide mit identischer Stärke abgestrahlt hat! Wer wissen will, wie stark die Auswirkungen der Raumakustik sind, höre seine Anlage einmal im Garten – die Unterschiede werden überraschend sein.

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EVOLUTION DES HÖRENS Die andere Erklärung: Das menschliche Gehör ist extrem sensibel, wenn es um minimale akustische Unterschiede geht, die durch den Raum und die Aufstellung der Lautsprecher verursacht werden können. Treffen zwei Schallereignisse etwa gleichzeitig beim Hörer ein (wie beim Stereohören üblich), kann schon eine Zeitdifferenz von 40 Mikrosekunden (oder 1/25000 Sekunde!) zwischen beiden zu einem anderen Ortungs- und Raumeindruck führen. Denn der menschliche Hörsinn versucht permanent, aus den unzähligen eintreffenden Schallwellen ein konsistentes Bild der Umgebung zu errechnen, sich eine Vorstellung von Raumgrösse, Beschaffenheit der Umgebung und vor allem von den Richtungen der eintreffenden Schallereignisse zu machen. Letztgenannte Funktion hat evolutionäre Ursachen: Für unsere urzeitlichen Vorfahren war der Gehörsinn eine Art Frühwarnund Ortungssystem. Eine potenzielle Gefahr, wie ein angreifendes Raubtier, sollte schnell erkannt und ihre Richtung geortet werden, selbst wenn sie nicht sichtbar war. Doch was macht eigentlich der Raum mit dem Schall einer Hifi-Anlage? Schallwellen breiten sich – je nach Frequenz mehr oder minder gleichmässig – ähnlich wie Lichtstrahlen von der Quelle aus und werden mit wachsender Entfernung immer schwächer, also leiser.

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Audio [ RAUMAKUSTIK - EINLEITUNG ]

Treffen Sie auf ein Hindernis, etwa eine harte Wand, werden sie grossteils reflektiert und wandern dann in entsprechend abgelenktem Winkel weiter, vergleichbar mit einem Lichtstrahl an einem Spiegel. Wenn sich im Raum viele harte Wände befinden, wird der Schall in Millionen von unterschiedlichen Richtungen und Winkeln immer und immer wieder reflektiert, bis er verklungen ist. Die Gesamtheit aller dieser Reflexionen nennt man Nachhallfeld, die Zeit, in der der Nachhall verklungen ist, ist die Nachhallzeit (siehe Glossar).

Eine Nachhallzeit von unter 0,3 Sekunden wird als trocken empfunden, je nach Raumgrösse und Hörentfernung tritt der Hall ab etwa 0,7 Sekunden hervor, der Mensch „hört den Raum“. Nicht nur die Stärke des Nachhalles ist hier entscheidend, auch die spektrale Zusammensetzung und der zeitliche Ablauf. Ein Hallmuster mit wenig Höhen etwa signalisiert dem Gehirn viele Stoffe, Holz und Polster. Dominiert der direkte Schall, bedeutet dies: Die Schallquelle ist nah. Kommen die ersten Reflexionen erst spät nach dem Direktschall

DIE NACHHALLZEIT ENTSCHEIDET

Glossar

Grundbegriffe der Akustik ABSORPTION Bedämpfung von Luftschall, die meisten absorbierenden Materialien wie Stoff, Teppich oder Polster dämpfen unterschiedliche Frequenzen unterschiedlich stark. DEZIBEL (SPL) Einheit für Schallpegel. 0 Dezibel (dB) entspricht etwa der menschlichen Hörschwelle, 100 Dezibel entsprechen einem sehr lautem Musikpegel, 130 Dezibel der Schmerzschwelle. Die Skala ist logarithmisch, eine Zunahme von 10 Dezibel wird etwa als doppelte Lautstärke empfunden, +20 dB als die vierfache Lautstärke usw. DIFFUSION Schallreflexion, bei der das Schallereignis in möglichst verschiedene Richtungen zerstreut, jedoch nicht bedämpft wird. DIREKTSCHALL Jener Schallanteil, der den Hörer von der Schallquelle (Lautsprecher, Instrument, Stimme) ohne Umwege als erster erreicht. ECHO Reflektierte Schallanteile, die vom Menschen als getrenntes Ereignis wahrgenommen werden. Hierfür müssen sie um mindestens 0,05 Sekunden gegenüber dem Direktschall verzögert ankommen, was in Hörräumen manchmal als Mehrfachreflexion oder sogenanntes Flatterecho für Trübung des Hörgenusses sorgt. FREQUENZ Masseinheit für Tonhöhe in Hertz (=Schwingungen pro Sekunde, Hz), der Mensch hört etwa den Bereich zwischen 20 und 20 000 Hertz. HALL Summe aller Schallreflexionen, die je nach Raum in Frequenz und Zeit unterschiedlich stark auftreten und mehr oder minder langsam verklingen.

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zum Ohr, weiss der Hörsinn: Dieser Raum ist sehr gross. Deshalb darf auch in grossen Sälen die Nachhallzeit höher sein: In Sprechtheatern strebt man Zeiten unter 1,2 Sekunden an, in Konzertsälen ist der Nachhall mit Werten zwischen 1 und 2,5 Sekunden für das Musikereignis essenziell, Kirchen hallen sogar mit bis zu 10 Sekunden. Für Hifi-Anlagen im heimischen Wohnzimmer ist eine Nachhallzeit zwischen 0,3 und 0,5 Sekunden ausgewogen – hier soll das vom Raum erzeugte Hallfeld, im Gegensatz zum Livekonzert, möglichst nicht bewusst vom Hörer wahrnehmbar sein. Denn auf der Aufnahme, egal ob Pop oder Klassik, befinden sich immer auch Hallinformationen, die vom Hörraum nicht überlagert werden sollten.

HALLRADIUS Abstand zwischen Schallquelle und Hörer, bei dem direkter und indirekter Schall etwa gleich stark auftreten. Meist frequenzabhängig. INDIREKTSCHALL Schallanteile, die den Hörer von der Schallquelle nur über Reflexionen oder Mehrfach-Reflexionen erreichen. NACHHALLZEIT Zeit, die vergeht, bis das Hallfeld in einem Raum um den Faktor 1000 (oder -60 dB) abgeklungen ist. Fachbegriff: RT60 (DISKRETE) REFLEXION Einmalige Spiegelung einer Schallwelle an einem schallharten Hindernis, etwa einer Wand oder Glasfläche, bei diskreten Reflexionen bleiben zeitliche und räumliche Zusammensetzung des Schalls erhalten. RICHTWIRKUNG/BÜNDELUNGSMASS Technische Angabe, wie stark ein Lautsprecher oder ein Musikinstrument den Schall auf einen engen Winkel fokussieren. Ist meistens deutlich frequenzabhängig und zu den Höhen hin tendenziell steigend. Trompeten und Hornlautsprecher weisen zum Beispiel eine hohe Richtwirkung auf. SCHALLHARTE FLÄCHEN Materialien wie Beton, Stein, Glas oder lackiertes Holz reflektieren einen Grossteil des Schallspektrums. WELLENLÄNGE Strecke, die eine Schallwelle im Raum zurücklegt, während sie einmal zum Druckmaximum, zum Minimum und wieder zurück geschwungen ist. Berechnet sich: Wellenlänge = Schallgeschwindigkeit (340 m/s) geteilt durch die Frequenz.

Denn je höher die Nachhallzeit, desto mehr indirekter Schall kommt im Vergleich zum direkten Schall beim Hörer an. Das Klangbild wird dann zwar räumlicher und distanzierter, aber auch weniger deutlich, lässt Detailtreue und Ortbarkeit der Instrumente vermissen, ja es kann sogar unangenehm scheppernd und scharf klingen, wenn der indirekte Schall zu stark dominiert. Was genau passiert, variiert von Raum zu Raum, von Anlage zu Anlage, denn die Nachhallzeit ist niemals für alle Frequenzen konstant. Bei den meisten Räumen ist sie im Bass sehr hoch, um dann zu den Mitten mehr oder minder stark abzusinken. Räume mit zu den Höhen stark sinkender Nachhallzeit werden als dumpf, muffig empfunden, eine absolut konstante Nachhallzeit dagegen als zu hell. Im Tieftonbereich steigen die Nachhallzeit und damit der Schallpegel im Raum immer an. Das hat mehrere Gründe: Zum einen gibt es in Wohnzimmern kaum Elemente, die den Tiefton mit seinen grossen Wellenlängen effektiv bedämpfen können, selbst grosse Polstermöbel bewirken hier wenig. Zum anderen sorgen die Reflexionen der Schallwellen an den Wänden fast immer für eine Verstärkung des Pegels, bei bestimmten Tonhöhen stellt sich sogar eine Welle ein, die mehrfach zwischen gegenüberliegenden Wänden hin- und herwandert und sich dabei selbst verstärkt. Diese auch als Raumresonanzen oder Raummoden bezeichneten Phänomene sind besonders gefürchtet, sorgen sie doch nicht nur für einen viel zu lauten, sondern auch dröhnenden, schwammigen und unausgewogenen Tiefton. Je näher sich Lautsprecher oder Hörer an den Wänden befinden, desto stärker wird das Phänomen des „Wummerns“ der Bässe. Auch wenn die Home electronics

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Der Hall ist schon auf der CD Der jüngst verstorbene US-amerikanische Lautsprecher-Pionier Prof. Amar Bose postulierte, dass etwa 90 % des in einem Konzert dem Ohr zugeführten Schalls indirekter Natur seien. Das ist in grober Näherung auf mittleren oder hinteren Hörplätzen auch richtig. Daraus allerdings zu schliessen, auch im Hörraum mit der Hifi-Anlage müssten 90% des Schalls indirekt sein, ist aus Sicht des Elektroakustikers nicht plausibel: Denn fast alle Musikaufnahmen – sowohl aus der Klassik wie aus dem Pop – enthalten ja schon mehr oder weniger Hallanteile, die den Raumeindruck des Konzertsaales transportieren oder künstlich hinzugefügt wurden. Starker zusätzlicher Indirektschall im Abhörraum hiesse also doppelter Hall und würde den Direktschall zu weit zurückdrängen und das Musikerlebnis distanziert, schwammig und langsam machen. Deshalb sollte ein Hifi-Hörraum oder ein Studio auch akustisch trockener sein als ein Konzertsaal.

Abmessungen eines Raumes mathematische Vielfache voneinander sind (beispielsweise 6 x 6 x 3 m) treten die Dröhnfrequenzen besonders gehäuft auf. Dies gilt nicht, wenn Teile des Hauses in sogenannter Leicht- oder Trockenbauweise errichtet wurden: Die dann eingesetzten Rigips- oder Holzplatten schwingen mit dem Bass mit und entziehen ihm eher Energie, weshalb Räume in dieser Bauweise oft sogar ein Problem mit einem zu „dünn“ klingenden Klangfundament haben. Ideal sind für den Bass Räume mit nicht parallelen Wänden, also zum Beispiel fünfeckige oder mehrfach verwinkelte Grundrisse. Neben der Frequenz sind auch die zeitliche Zusammensetzung und die Richtung des Nachhallfeldes wichtig: Treffen viele Reflexionen früh nach dem Direktschall aus einer Vorzugsrichtung beim Hörer ein, stört dies die Abbildungsgenauigkeit, Stimmen werden breit, erklingen scheinbar aus mehreren Richtungen gleichzeitig oder beginnen zu springen. Ein möglichst diffuses Hallfeld im Abhörraum

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klingt deshalb immer natürlicher und angenehmer als eines, bei dem einzelne Reflexionen zum Beispiel von der Decke oder von Seitenwänden hervortreten. Je mehr schräge und unregelmässige Flächen und Möbel im Raum, desto besser. Wenn Ihnen jetzt einige Erlebnisse und Höreindrücke seit dem letzten Umzug bekannt vorkommen – nicht verzweifeln! In vielen Wohnräumen ist die akustische Basis zum Musikhören zwar ungünstig, mit etwas RaumTuning, der Wahl der richtigen Lautsprecher und dem Beachten einiger Regeln bei der Aufstellung wird die Musikwiedergabe in fast jedem Raum zum Erlebnis. Denn so toll das Konzerterlebnis ist – zu Hause wird man beim Musikhören am wenigsten gestört! |

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Audio [ RAUMAKUSTIK – KLEINE TRICKS ]

MEHR FÜR WENIGER // Malte Ruhnke

Eine gezielte Verbesserung von Raumakustik und Aufstellung der Anlage bringt den Klang in Ihrem Heim weit nach vorne. Das beste daran: Den Klanggewinn gibt es auch gratis oder mit geringem finanziellem Aufwand.


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oxen raus aus dem Regal! Vorhänge vors Fenster! Immer in der Mitte sitzen! Solche einfachen Tipps zur Verbesserung des Klanges kennt jeder. Doch die Interaktion zwischen Raumakustik und der aufgestellten HifiAnlage ist komplex. Es lohnt sich daher, die Schwächen im eigenen Hörraum zu analysieren und systematisch vorzugehen. Mit diesen 8 Tipps bringen Sie Ihre Anlage weit nach vorn – mit keinen oder nur geringen Investitionen.

1.

NACHHALLZEIT VERRINGERN

Je mehr harte, reflektierende Flächen (Stein, Beton, Parkett, Glas etc.) in einem Raum offen zu sehen sind, desto stärker wird der Raum auch hallen. Ein guter Anhaltspunkt ist hierbei die Nachhallzeit, die man per Klatschen oder mittels eines Knackfrosches selbst hören kann – je länger der Hall „nachschwingt“ oder sogar kurze, schnarrende Echos zu hören sind, desto höher ist die Nachhallzeit. Materialien, die den Schall zumindest in bestimmten Frequenzbereichen absorbieren, helfen bei einer Verringerung derselben: Polstermöbel, Teppiche, Vorhänge, abgehängte Stoffbahnen, offene, gefüllte Bücherregale. Doch Vorsicht: Viele Materialien wie Holz und dünne Stoffe dämpfen nur die Höhen deutlich, lassen Mitten und Bässe jedoch beinahe unbeeinflusst. Dann klingt zwar der Nachhall dunkler und wärmer, bei Musikwiedergabe kann es jedoch unangenehm topfig und plärrend klingen. In diesem Fall helfen nur dickere Absorber z. B. aus Schaumstoff, die auch den Mittelton bedämpfen und die man auch hinter Bildern oder Deckenverkleidungen verbergen kann. Wer von Anfang an auf dickere und dichtere Materialien setzt – etwa Stoff-Sofas, hochflorige Teppiche, Sitzsäcke, Deckenpaneele aus Schaumstoff und schwere/mehrlagige Vorhänge –, der hat eine deutlich bessere Ausgangssituation.

2.

FÜR DIFFUSION SORGEN

Von Schallreflexionen an einer einzigen Fläche, die geballt und kurze Zeit nach dem direkten Schall beim Hörer eintreffen, lässt sich das Gehör stärker irritieren als von einem gleichmässigen Hallfeld mit mehrfach reflektierten Schallanteilen. Ebenso sind Echo-ähnliche Reflexionen, die in gleichmässigem Takt zwischen zwei Wänden hin- und herlaufen, deutlich störender als chaotisch im Raum verteilte. Wer seinen Raum von vornherein mit schrägen Wänden oder schräg platzierten Schränken/Regalen ausstatten kann, ist also schon einmal im Vorteil. Auch grossflächige offene Bücherregale, Pflanzen mit grossflächigen, harten Blättern (wie Palmen) oder verwinHome electronics

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kelte, offene Regale wirken zuweilen Wunder. Problematisch sind dagegen Glasvitrinen oder Schranksysteme mit glatter Front.

3.

ECHOS VERMEIDEN

Reflexionen, die zwischen zwei parallelen, reflektierenden Flächen immer wieder hinund herwandern, sind für den Räumlichkeitseindruck besonders schädlich. Am besten geht man nach dem „Live End – Dead End“-Konzept vor: Ist eine Wand unverkleidet, sollte jene auf der anderen Seite grossflächig absorbierend gestaltet werden, etwa durch Bücherregale oder poröse Absorber. Ist die Decke schallhart, hilft ein grosser Hochflorteppich.

4.

SYMMETRIE SCHAFFEN UND SEITENWAND-REFLEXIONEN VERRINGERN

Für die Qualität der Stereowiedergabe ist es wichtig, dass die linke und die rechte Box in ähnlicher akustischer Umgebung aufgestellt sind. Besonders die Seitenwände links und rechts neben den Boxen sowie der Boden zwischen Box und Hörplatz sind entscheidend, denn hier entsteht die erste Reflexion, die den Hörer direkt nach dem direkten Schall erreicht. Steht etwa ein Lautsprecher direkt neben einer grossen Glasfläche und der andere neben einem freien Durchgang, sind schlechte Abbildung

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Hörexperimente zum Selbst-Check Wie gut oder wie schlecht Raumakustik im eigenen Hörraum tendenziell ist, lässt sich auch ohne aufwendige Messverfahren einfach herausbekommen. Hier die besten „Hausmittel“ zum Testen von Raum und Anlage: KLATSCHEN SIE MAL Klatschen Sie in die Hände oder benutzen Sie einen „Knackfrosch“! Schwingt der nachfolgende Raumhall lange nach und ist nach einer halben Sekunde nicht vollständig verklungen, haben Sie eine zu hohe Nachhallzeit. Hören Sie eine mehrfache, oft schnarrende Wiederholung des Schalls, gibt es ein Echo- oder Flatterecho-Problem im Raum. Und klingt der Hall dumpf und zunehmend blechern, sind die mittleren Frequenzen zu dominant im Raum, zischt es dagegen scharf, sind die Höhen zu stark. Probieren Sie das Experiment mit mehreren verschiedenen Räumen aus, auch beim Hifi-Händler, um einen Eindruck von verschiedenen Hallfeldern zu bekommen. GLEITENDER BASS Um die Ausgewogenheit des Tieftones oder die Anfälligkeit des Raumes zum Dröhnen zu testen, empfiehlt sich ein absteigender oder aufsteigender Sinuston, ein sogenannter Sweep. Den gibt es bei Amazon unter dem Stichwort „Sine Sweep“ als .MP3 oder bei Youtube als „Sine Wave Sweep“, am besten im Frequenzbereich 20–100 oder 20–150 Hz. Über die Anlage in mittlerer Lautstärke abgespielt, sollte der Basston seine Tonhöhe, aber nicht seine Lautstärke ändern. Schwankt Letztere deutlich oder schaukelt sich der Bass bei einigen Tonhöhen sogar zu einem Wummern oder Dröhnen auf, sind Raumakustik im Bass und Aufstellung der Boxen bzw. Subwoofer verbesserungswürdig. Hier hilft auch eine App fürs iPhone (s. Kasten). BASS-SALTO RÜCKWÄRTS Falls Ihr Raum zu Dröhnen oder fettem Bass neigt, können Sie so eine dröhnarme Position für die Lautsprecher finden: eine Box selbst auf den gewünschten Hörplatz stellen, also zum Beispiel das Sofa (!). Dann bei laufender Musik oder dem Bass-Sweep im Raum umhergehen und zwei Positionen finden, bei der der Tiefton am ausgewogensten klingt und weder dröhnt noch zu schwach ist. Wenn Sie dort die Boxen platzieren, ist der Bass wiederum am Hörplatz in der Regel ausgewogen. Achten Sie hierbei auf die richtigen Höhen. Besitzen Sie zum Beispiel Standlautsprecher mit bodennahen Bässen/Reflexrohren, sollten Sie auch in Bodennähe diesen Hörtest machen. Umgekehrt müssen bei einer hohen Sitzposition auch die Bässe annähernd in Ohrhöhe sein, eine Standbox darf hier ausnahmsweise auch auf dem Kopf stehend betrieben werden. DER MONO-TRICK Um die Abbildungsgenauigkeit der Stereoanlage zu testen, hören Sie am besten einen Radiosprecher oder eine Singstimme ohne Begleitung in Mono. Es sollte sich der Eindruck einer virtuellen, sehr schmalen Schallquelle in der Mitte zwischen den Boxen einstellen, die beiden tatsächlich spielenden Stereo-Boxen schweigen scheinbar. Ist die Stimme dagegen breit, schwankt im Raum, ist doppelt zu hören oder Sie können die Boxen selbst orten, gibt es ein Problem mit Schallreflexionen, zu grossem Hörabstand oder der Raumakustik allgemein. Bei Surround-Anlagen empfiehlt sich dieser Test, indem man im AV-Receiver zwischen „Center: Large“ und „Center: No/ Phantom“ umschaltet. Der Ortungseindruck sollte sich nicht oder nur wenig ändern.

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Audio [ RAUMAKUSTIK – KLEINE TRICKS ]

und gestörte Räumlichkeit fast immer die

logischen Folgen. Ein Dreh am Balance-Regler hilft hier wegen des in Zeit und Frequenzabhängigkeit verzerrten Schallfeldes übrigens nichts. Man sollte sich also Gedanken machen, wie man die Boxen möglichst frei mit identischem Abstand zu den Seitenwänden aufstellen kann. Befindet sich neben der linken Box etwa ein Bücherregal, ist es sinnvoll, auch neben der rechten ein akustisch ähnliches Regal zu platzieren. Sind die beiden seitlichen Wände ohne Möbel, empfiehlt es sich, jeweils einen Schaumstoff-Absorber oder ein Absorber-Bild genau dort neben die Lautsprecher anzubringen, wo die erste Schallreflexion nach der Regel „Einfallswinkel = Ausfallswinkel“ entsteht. Falls sich die Symmetrie überhaupt nicht herstellen lässt und auch der Mono-Test (siehe Box) kein zufriedenstellendes Ergebnis bringt, ist eine Neuanordnung der Möbel und der Anlage oft eine gute Idee, etwa wenn man die gesamte Positionierung um 90 Grad im Raum dreht.

5.

PLATZ ODER BEDÄMPFUNG HINTER DEM HÖRER SCHAFFEN

Hörplätze direkt vor einer Wand sind aus mehreren Gründen akustisch ungünstig: Hier sammeln sich nicht nur die dröhnenden Raumresonanzen, sondern auch diskrete Reflexionen. Ein Hörplatz mit 50 Zentimeter, besser einem Meter und mehr Abstand von der Rückwand klingt meist ausgewogener, klarer und räumlicher. Ist das nicht möglich, sollte ein Diffusor oder Absorber hinter dem Hörer installiert werden oder wenigstens ein Bücherregal oder Pflanzen mit grossflächigen, dicken Blättern.

6. WAND, REGAL UND BASS

Je näher die Lautsprecher zur Wand hinter ihnen stehen, desto stärker wird der Tiefbass angehoben. Zugleich werden die gefürchteten Raumresonanzen stärker angeregt, wenn zwischen Box und Rückwand nur 90 Zentimeter Platz oder weniger liegen. Noch extremer ist

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Elemente zum Raum-Tuning PORÖSER FLÄCHENABSORBER Meist aus Spezial-Schaumstoff wie dem bekannten Basotect, zwischen 2 und 10 Zentimeter dick und in praktisch allen Grössen erhältlich. Absorbiert den Schall in Mittel- (bei dickeren Exemplaren) und Hochtonbereich; je grösser, desto stärkere Absorptionswirkung. Es gibt sie in allen Oberflächen vom Studio-Grau über farbige Stoffbespannung bis zu Spezialmodellen mit Fotodruck in edlen AluRahmen, die dann entsprechend teurer sind. Besonders geeignet sind Exemplare mit teilweiser Holzbeschichtung, die im Mittelton stark absorbieren, im Hochton aber reflektieren (siehe Bild, Quelle: Vicoustic). FOLIENABSORBER Wirkt ähnlich wie der poröse Absorber, aber meist eher im Mitteltonbereich, besteht nur aus einer oder zwei Lagen sogenannter mikroperforierter Folie. Gern angewandt als gespannte Folienbahn an der Decke oder als Rollo vor grossflächigen Fenstern. DIFFUSOR Anstatt den Schall zu schlucken, verteilt der Diffusor ihn möglichst in verschiedene Winkel. Die meisten Diffusoren bestehen aus unterschiedlich tiefen kleinen Regalkammern oder -fächern. Gibt es ebenfalls mit Stoffbespannung hinter Fotodrucken und mit richtigen Rahmen oder als edle Echtholz-Elemente (siehe Bild, Quelle: Vicoustic). PLATTENABSORBER Meist aus Holz gefertigt und ziemlich gross (80 x 80 x 40 Zentimeter sind eher kleinere Exemplare), enthalten diese Kästen eine schwingende Platte, die breitbandig tiefen Tönen die Energie entzieht. Werden besonders gern in Raumecken gegen Raumresonanzen und Dröhnen eingesetzt oder wenn der Bass langsam klingt. HELMHOLTZ-RESONATOR Sieht aus wie eine passive Bassreflexbox ohne aktives Chassis. Wirkt wie der Plattenabsorber im Tiefton, allerdings schmalbandiger, womit sich jeweils nur eine Resonanz bekämpfen lässt. Sollte vom Fachmann genau auf den Raum abgestimmt werden, und meist braucht man auch mehrere davon, zum Beispiel in jeder Ecke einen.

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die Situation, wenn Kompaktboxen in einem Regal platziert sind. Ist der Bass in irgendeiner Weise zu fett, dröhnt oder spielt „langsam“, heisst es: Boxen weg von der Wand rücken, bis der Bass präziser wird! Basstaugliche Kompaktboxen gehören auf einen Ständer und nicht ins Regal. Wer die optimale Positionierung für den Bass sucht, kann zum Bass-rückwärts-Trick (siehe Box Hörexperimente) greifen. In Extremfällen, wenn ein ausreichender Wandabstand nicht realisierbar ist, kann man es auch mit dem Verschliessen eines oder mehrerer Bassreflexrohre (verdichteter Stoff oder Schaumstoff) versuchen.

7.

STEREODREIECK UND HÖRABSTAND Sowohl bei Zweikanal-Stereo als auch bei Mehrkanal sollten die Front-Lautsprecher mit dem Hörer ein annähernd gleichseitiges Dreieck bilden: Der Abstand vom Hörplatz zum linken Lautsprecher sollte identisch sein mit dem zum rechten (Toleranz weniger als 5 Zentimeter), der Abstand zwischen den beiden Boxen kann leicht (+/– 10%) davon abweichen. Wie stark und in welche Richtung, sollte man per Hörexperiment herausfinden. Zunächst gilt es, den optimalen Hörabstand zu finden: Ein kleineres Stereodreieck (unter 2 Meter Hörabstand spricht man vom Nahfeldhören) sorgt oft für eine sehr gute Ortungsschärfe, aber lässt den Raum klein und eingeschränkt erscheinen. Ein zu grosser Hörabstand dagegen klingt oft diffus, verwaschen und überräumlich, Stimmen sind zunehmend schlecht ortbar. Den idealen Kompromiss findet man am besten mit dem Mono-Test (siehe Kasten): Man geht von einem kleinen Stereo-Dreieck aus, ermittelt die Ortungsgenauigkeit und rückt dann die Boxen in Schritten von 15 oder 20 Zentimetern vom Hörer weg. Da, wo die Mittenortung gerade noch stabil und scharf ist, ist meist der ideale Hörabstand. Besitzer von bündelnden Lautsprechern wie Hörnern oder Elektrostaten haben es hier besser: diese ermöglichen auch in weitem Abstand noch eine gute Ortbarkeit.

8. EINWINKELN FÜR PROFIS

Sollen die Boxen nun parallel zur Wand aufgestellt werden, in 20, 30 oder gar 45 Grad eingewinkelt werden? Die Einwinkelung beeinflusst gleich drei Wiedergabekriterien, und zwar deutlich: Die Klangfarbenneutralität, die Abbildungsgenauigkeit und die Räumlichkeit. Die meisten Lautsprecher strahlen ausserhalb Home electronics

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der idealen 90-Grad-Achse weniger Schall in den oberen Mitten und Höhen ab. Es empfiehlt sich also, mit einer direkt auf den Hörer gerichteten Aufstellung die Experimente zu beginnen: Klingen die Höhen zu spitz oder ist das Klangbild insgesamt zu hell, müssen die Boxen vom Hörer weggedreht werden – ob nach aussen oder nach innen, ist für die Klangfarben nicht entscheidend. Ein Wegdrehen nach aussen hin zur parallelen Aufstellung vergrössert meist den Räumlichkeitseindruck, kann jedoch auch die Ortbarkeit verschlechtern (Mono-Test machen, siehe Kasten!) und für weitere Hörer, die neben dem Haupt-Hörplatz sitzen, die Abbildung zusätzlich verschlechtern. Eine Einwinklung nach innen, also 35–50 Grad zur Wand, verbessert oft die Ortbarkeit, kann aber zu einer begrenzten Räumlichkeit führen. Hören mehrere Personen nebeneinander, ist dies aber fast immer zu bevorzugen, um allen eine gute Mittenortung zu ermöglichen |

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Raumakustik selber messen Um erste Erkenntnisse zu gewinnen, reicht aber oft ein iPhone oder Android-Phone, in den entsprechenden App-Stores gibt es mittlerweile eine Fülle von Applikationen zur Messung der Raumakustik. Man sollte sich aber immer der Tatsache bewusst sein, dass die in den Telefonen eingebauten Mikrofone in ihrer Auflösung deutlich limitiert sind. SOUND-METER / SPL-METER Verschiedene kostenlose Apps zeigen den aktuellen Pegel in Dezibel und den Verlauf. Praktisch, wenn man mittels verschiedener Basstöne oder des Bass-Sweeps die Probleme von Raumresonanzen aufspüren will. Tipp: Zuverlässiger arbeiten die eingebauten Mikrofone, wenn der Pegel relativ hoch gewählt wird. FREQUENSEE (iOS, Android) Zeigt den Echtzeit-Frequenzgang in guter Auflösung, mittels eines sogenannten Rosa Rauschens (bei Amazon erhältlich als „Pink Noise“), sehr laut abgespielt, lässt sich ganz gut der Frequenzgang des indirekten Schalles ermitteln, wenn das Mikrofon nicht im Beschallungsbereich der Lautsprecher platziert ist. REVMETER PRO (iOS) Ermittelt die Nachhallzeit recht zuverlässig – im Gegensatz zu simpleren Programmen wie ClapIR –, setzt aber bei der Interpretation ein wenig Grundkenntnisse in Akustik voraus. RTA PRO ANALYZER (iOS, Android) Sehr zuverlässiger Spektrum-Analyzer.

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Audio [ RAUMAKUSTIK – AUDIOVOLVER ]

DIE GEHEIMWAFFE // Lothar Brandt

Sie haben bereits eine tolle Hifi-Anlage – und eine schöne Wohnungseinrichtung. Und an beidem wollen Sie tunlichst nichts ändern. Nur: Es klingt weder toll noch schön. Doch es gibt Hilfe.

Unscheinbarer Retter: Der Audiovolver II von Audiodata passt den Klang perfekt an den Raum und die Wünsche des Besitzers an. Nebenbei kann er auch streamen. Ein Meisterwerk der Digitaltechnik.

D

ie Hilfe naht in Form von ausgefuchster Digitaltechnik – im Zusammenspiel mit dem entsprechenden menschlichen Know-how. Denn beides muss schon zusammenkommen, will man eine Filterbank von sage und schreibe 64 000 Einflussmöglichkeiten so beherrschen, dass so abstrakte Dinge wie Amplitudenfrequenzgang, Sprungantwort und Phasenlage zu einem konkret schönen Musikerlebnis werden. Der Aachener Lautsprecher-Entwickler, Musikfan, Messtechniker und Ingenieur Peter Schippers dürfte einer der wenigen Menschen auf dieser immer komplizierteren Welt sein, der das im besten Sinne des Wortes in Einklang zu bringen vermag. Seine Geheimwaffe: Der Audiovolver, oder in der Firmenschreibweise: AudioVolver II. Wer nun meint, dieses eher unscheinbare Gerät im 43-ZentimeterFormat sei so eine Art besserer Equalizer, hat den Zauberkasten allerdings grob unterschätzt. Seine Einsatzvoraussetzungen dürften für viele Haushalte in der Schweiz hinreichend gegeben sein: Man(n) hat bei dem Händler seines Vertrauens eine fortgeschrittene Musikanlage gekauft, die aus diversen Quellen wunSeite 42

dervolle Klänge schöpfen kann. Oder: konnte. Denn zu Hause, wo alles in Absprache mit der besseren Hälfte seinen Platz in der Stube zugewiesen erhielt, tönt es gar nicht mehr fein und harmonisch, sondern es plärrt, dröhnt oder verwischt die Klänge, dass im schlimmsten Fall der Hausfriede mächtig wackelt. Oder wo der Besitzer einen eigenen Musikraum sein eigen nennen darf, zerrinnt das beim Händler so klare, konturenscharfe Klangbild zu einem undefinierbaren Brei. Das Haus, die Einrichtung, die Zimmerzuteilung und natürlich die bessere Hälfte sollen bleiben. Also muss Peter Schippers ran. Der kommt aus Deutschland auch gerne in die Schweiz, um die Probleme vor Ort zu lösen. Das ist entscheidend, denn die beste Computer-Simulation bringt nichts, wenn nicht die Beteiligten am Ende ihr Plazet geben können. Home Electronics hat sich den Meister der Filterbänke buchstäblich ins Haus geholt – denn erzählen kann man ja viel. Kann auch Peter Schippers, der – freilich nur auf Kundenwunsch – sehr anschaulich erklären kann, was sich in einem Raum akustisch so tun kann und tut. Er hat in mehreren

Silberkoffern einen Laptop, ein Behelfsnetzwerk, natürlich den Audiovolver, etwas Musik, ein hochempfindliches, sündhaft teures Messmikrofon und im Kopf eine wirklich immense Erfahrung mitgebracht. Der Audiovolver, der „nebenbei“ übrigens längst auch Musik aus einem eventuell vorhandenen Netzwerk streamen kann, dockt an einem Hochpegel-Eingang des Vor- oder Vollverstärkers an. Dann erfolgt eine Messung, für die das Mikro exakt an der oder bei mehreren Durchgängen auch an den Hörpositionen platziert wird. Es spielt die vom Besitzer nach seinen Wünschen ausgewählte und aufgestellte Anlage und Musik. Wohltuend enthält sich Schippers, so diese nicht erwünscht sind, jedweder Ratschläge hinsichtlich LautsprecherNeukauf, -Umstellung oder gar Umbaumassnahmen. Der „original“ vermessene Raum weist ein eindeutiges akustisches Profil auf. Beispielsweise regen die Lautsprecher bestimmte Raummoden (siehe die vorherigen Seiten) über Gebühr an, brauchen Bässe unbotmässig lange, bis sie abklingen oder treffen tiefe, mittlere und hohe Frequenzen eines Schallereignisses nicht zu gleicher Zeit beim Hörplatz ein. Und schon sind Abstrakta wie Frequenzgang, Nachhallzeit oder Phasenlage plötzlich sehr konkret. Die entsprechenden Diagramme hat Schippers nun in seinem Rechner abgespeichert und spricht auch hier auf Wunsch erklärende Worte. Schon während sich der Laptop buchstäblich heiss rechnet. Die Software braucht reichlich Power, die Prozessoren müssen eine Unmenge Daten abgleichen, optimieren, neu variieren, wieder abgleichen undsoweiter undsoweiter. Doch haben sie ihre Rechenzeit beendet, ist Schippers noch lange nicht am Ende. Er nähert sich seinem Ziel, beziehungsweise dem Wunschklang seines Kunden iterativ, in kleinen Schritten. Wie er sich ausdrückt, stapelt er Home electronics

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Hilfreiches Panel: Die zweifache Beschriftung der Anschlüsse lässt sich auch von oben gut ablesen. Neben dem „harten“ Netzschalter links die Kennung für phasenkorrekten Stromanschluss.

„Bauklötzchen“ aufeinander, bis der Klanggipfel erreicht ist. Und weil nun viele Parameter auf einmal beachtet und betrachtet werden müssen, gleicht seine Arbeit auch dem berühmten Tischtuch, an dem man an vielen Seiten zieht. Letztendlich soll der ganze Tisch bedeckt, sprich: alle Wünsche erfüllt sein. Und das hat nun wirklich mit einem Equalizer, der also „nur“ den Frequenzgang mehr oder weniger geradebiegt, nichts mehr zu tun. Das hochkomplexe Ergebnis der Rechen- und Korrekturarbeit speichert Schippers auf einem Stick, der in den Audiovolver eingesteckt wird und seine Weisheit an den Apparat weitergibt. Das Ergebnis: frappierend. Der Autor hatte bewusst überdimensionierte Lautsprecher mit bodennah angebrachten, mächtigen Tieftönern ausgewählt, die mit ihren Bässen je nach Sitzplatz gewaltige Dröhneffekte aufschaukeln können. Der lästige Effekt war wie weggeblasen. Alle Stärken der liebgewordenen Grosslautsprecher traten wieder wie gekannt zuvor, ihre Schwächen schienen verschwunden. Da spielte endlich wieder eine echte Highend-Anlage. Der Audiovolver muss her. Der Schippers-Service hört übrigens mit dem Kauf der Hardware nicht auf. Hat er die Daten erst einmal personalisiert in seinem Rechner, kann er jederzeit per Ferndiagnose auf bestimmte Kundenwünsche („Ich hätte doch jetzt gerne wieder ein etwas frischeres Klangbild“) eingehen und die „persönliche Kurve“ nacharbeiten. Ohne dass er erneut anreisen muss. Womit wir beim Thema Kosten wären. Die Hardware schlägt je nach Ausrüstung mit zirka 6500 Franken zu Buche, die zwingend erforderliche Betreuung vor Ort mit etwa 700 Franken plus Fahrtkosten – kein Rappen zu viel für das Ergebnis und den Service, auch den nach dem Kauf. Hardware- und Firmware-Updates, im Computerzeitalter mehr als alltäglich, sind immer drin. Ist alles geklärt, geht es dann ganz schnell: Über die Website lädt man sich über seinen individuellen Zugang alles herunter, steckt den Stick in seinen Audiovolver, vergleicht in aller Ruhe alt und neu, erfreut sich an einer im Paket enthaltenen zweiten Kurve (etwa fürs Leisehören nach 22 Uhr) und hat im Übrigen wieder viel Freude an seiner Anlage und seiner Musik. Eigentlich unbezahlbar. | www.audiodata.eu Kontakt Schweiz: www.audio-forum.ch Peter Schippers gründete Audiodata 1982 als Ingenieurbüro für Elektroakustik. Hoher Qualitätsanspruch und Service am Kunden treiben ihn bis heute an.

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DIE MESSE FÜR EXZELLENTE UNTERHALTUNGSELEKTRONIK

18. - 20. OKTOBER 2013 MÖVENPICK HOTEL ZÜRICH-REGENSDORF Fr. 10-20 Uhr, Sa. 10-18 Uhr, So. 10-16 Uhr

www.HighEndSwiss.de


Audio [ RAUMAKUSTIK - STEINWAY-LYNGDORF ]

DIE A-PRIORILÖSUNG // Lothar Brandt

Sie haben ein schönes Heim und wollen eine Anlage, die dort perfekt spielt. Ohne Rücksicht auf raumakustische Beschränkungen. Für Stereo, aber auch fürs Heimkino. Wir haben da etwas gehört.

S

Die grosse Show: Mit dem Model D von Steinway Lyngdorf sind Sie klanglich, Hifi-technisch und ästhetisch Jenseits von Gut und Böse. Hier sieht man etwa ein Drittel davon.

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ie lieben Musik. Aber Sie haben jahrelang zu Hause Kompromisse gemacht, wenn Sie Musik hörten. Nie zu laut, nie richtiger Bass. Dabei haben Sie eigentlich schon immer von einem tollen Hifi-System geträumt, mit dem Sie es auch einmal richtig krachen lassen können, das Ihnen aber auch im Leise-Gang nie auf die Nerven geht. Und immer das Gefühl gibt: Jetzt ist alles richtig. Sie haben es zu etwas gebracht – und endlich die Gelegenheit, Ihren Traum wahr zu machen. Und nun nimmt Ihnen Home Electronics die Vorfreude und mahnt zur Vorsicht: Egal, wie viel Geld Sie ausgeben, es kann zu Hause richtig billig klingen. Eben wegen des ständigen Mitspielers Raumakustik. Von dem aber wollen Sie sich den Spass nicht verderben lassen. Über einen Mangel an Ratschlägen müssen Sie sich nicht beklagen, nur: Die meisten kommen für Sie nicht infrage – denn Ihre sonstige Einrichtung soll keinesfalls unter der neuen Anlage leiden oder umgekehrt. Es müsste also ein System her, das von vornherein perfekt zu Ihnen, Ihrer Wohnung – und möglichst noch zu jedem Musikgeschmack jedes Familienmitglieds und jeder Art von Musik passt. Gibts nicht? Gibts doch. Home Electronics wurde fündig bei der Suche nach dieser ganz grossen, sozusagen der A-priori-Lösung. Nicht für das Tonstudio, sondern für den Wohnraum, für jeden Wohnraum. Alles ist von vornherein nicht nur gut, sondern optimal – soweit das eben überhaupt geht. Die Hifi- und Highend-Branche hat sicher das eine oder andere Genie hervorgebracht, doch nur wenige Geister dürften einen Ruf Home electronics

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Höchste Vollendung Egal welche Musikrichtung gespielt wird – PIEGA Lautsprecher verzaubern mit einem makellosen und authentischen Klangbild. Ein Hörgenuss für die Sinne – während Jahren.

Die klingende Intelligenz: Das technisch und klanglich verblüffenste System aus dem guten Hause Steinway Lyngdorf ist die S-Serie. Man traut seinen Augen und Ohren kaum.

haben wie Peter Lyngdorf, so eine Art Steve Jobs plus Steve Wozniak der Audio-Branche. Der Däne tat sich 2006 mit dem deutschamerikanischen Klavierbauer Steinway zusammen, um eben das kompromisslose Beschallungssystem zu entwickeln. Bei „kompromisslos“ denkt sicher mancher an raumhohe Lautsprecher-Ungetüme, wahre Schreckgespenster für empfindsame Damen.

KEINE ANGST VOR TITANEN Doch mit wirklich ungeheurer Cleverness, extremem digitalem und akustischem Knowhow, gepaart mit handwerklicher und ästhetischer Perfektion, stellte Lyngdorf eben auch „kleine“ Systeme auf die Beine, wie die S-Serie. Isoliert betrachtet handelt es sich bei der Stereo-Variante um zwei handliche, überraschend flache Hauptlautsprecher mit Aussenmassen von gerade einmal 26 x 20 x 8 (!) Zentimetern. Dazu kommen zwei Subwoofer (zwei müssen es sein, sonst tut es nicht), angesteuert von den „intelligenten“ Kontrolleinheiten: dem SP-1, einem sogenannten Stereoprozessor, und dem digitalen Vollverstärker A1, die beide dezent irgendwo verschwinden können. Zum Set-Preis von etwa 25 000 Franken gehört der Rundum-Service dazu. Der Schweizer Generalvertreter Intellihome reist aus Baar an, übernimmt alles inklusive des Aufbaus nach Kundenwunsch, des Einmessens – es soll ja kompromisslos gut klingen – und der gesamten Installation. Wer will schon Kabel herumliegen sehen? Man könnte Romane schreiben über die Technik, doch hier soll einmal der Zweck das Mittel heiligen. Bei der Vorführung fuhr der Autor leise Pegel, mittlere Pegel, hohe Pegel und extreme Pegel. Doch da dröhnte nichts, da gaben die misstrauisch beäugten Heizungsabdeckungen, die Türen, die Lautsprecher selbst kein Tönchen der Missbilligung von Home electronics

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sich. Dezent, nie aufdringlich, wenn es sein musste aber mit unfassbarer Durchschlagskraft erklang jede Art von Musik. Klassische Orchester, „typische“ audiophile Musik, harter Rock, tosender Techno und wieder zarte Frauenstimmen – da passte einfach alles. Der Raum drum herum schien wirklich zu verschwinden. Angesichts der winzigen sichtbaren Schallwandler noch schwerer zu begreifen. Ob an der Wand, auf Ständern oder frei platziert – die rocken. Selbstverständlich dürfen Filmfans aufrüsten zu einem Preis um die 40 000 Franken, inklusive Surround-Prozessor P1 und 5.2-Setup. Auch das hörte (und sah) sich Home Electronics an – mit dem gleichen ungläubigen Staunen und dann grosser Begeisterung. Fast schon überflüssig, zu erwähnen, dass man nahezu an jeder Stelle des Raumes immer optimale Ergebnisse hatte. Na klar, da geht noch mehr. Mit seinem „Model D“ (HE 11/2012, S. 7) bietet Steinway Lyngdorf ein Lautsprechersystem im deutlich sechsstelligen Frankenbereich an. Nur: das beherrscht eindeutig den Raum. Kompromisslos. Auch optisch - siehe links. Und da hört für manche Mensch(innen) schon wieder der Spass auf. Aber es gibt ja die S-Serie. | www.steinwaylyngdorf.com Kontakt Schweiz: www.intellihome.ch

Peter Lyngdorf entwickelte unter anderem die ersten "richtigen" Digitalverstärker. Der Däne zählt zu den klügsten Köpfen der Audio-Szene.

PIEGA SA, Bahnhofstrasse 29, 8810 Horgen www.piega.ch


Audio [STREAMING ]

ICH BAU DIR EIN NETZ . . . // Joachim Pfeiffer

So wie im Märchen: unkompliziert, günstig und ohne IT-Fachchinesisch zum eigenen Audio-Netzwerk. Der Ratgeber für audiophile Musikfreunde, die es bisher für Spinnerei hielten, den PC mit dem Hifi-System zu verknüpfen.

E

s ist nicht wegzudiskutieren: Die Hifi-Welt ist anno 2013 gespalten. Auf der einen Seite sammeln sich die Traditionalisten mit ihren konventionellen Komponenten, auf der anderen tummeln sich die Neuerer mit ihren ausgeklügelten Netzwerken. Der Riss zwischen den Lagern ist tief und ebenso tiefgründig. Für den klassischen Fan ist die Hifi-Anlage ein Ort der Ruhe, der Besinnung und der Musse. Und wenn die Ansprüche wachsen und das Bankkonto es zulässt, wird auch einmal eine Komponente ausgetauscht. In dieser beschaulichschönen Hifi-Welt erzeugten und erzeugen solche Veränderungen niemals Kopfschmerzen: wie beispielsweise ein neuer CD-Player oder erst recht ein Plattenspieler in die Anlage zu integrieren und dann zu bedienen ist – ein Kinderspiel. Das ist, wie von einem Auto in ein anderes zu steigen – da braust man auch nach einem kurzen Check – wo befindet sich was – einfach nur los. So simpel geht es in der Welt der Hifi-Netzwerke wahrlich nicht zu, diese Welt ist nicht barrierefrei. Zwar verantworten letztlich auch in dieser Lautsprecher und Verstärker den „letzten akustischen Meter“, aber die Beherrschung der rein digital sprudelnden Quellen ist und bleibt eine Herausforderung. Schon deshalb, weil Produkte aus ganz anderen Technologiebereichen die Brückenpfeiler für ein Netzwerk definieren. Somit kommen Begriffe aus Telefonie und Computerei ins Spiel, die sich nicht selbst erklären und die auch nicht intuitiv zu beherrschen sind. Davon sollen Sie in diesem Beitrag weitestgehend verschont bleiben: Bauen Sie Ihr Netzwerk in kleinen, überschaubaren Schritten. Die Architektur stammt fürs Erste überwiegend vom US-Giganten Apple, was auch Nachteile birgt. Doch der Spass kommt dafür umso schneller.

Für Insider:

1.

CHECKEN SIE DEN RECHNER

Speicherplatz im Computer, noch um die Jahrtausendwende ein kostbares und rares Gut, spielt bei den neusten Modellen nur eine untergeordnete Rolle: Man hat einfach genug davon. In den Kindertagen des Computers passten ganze drei Songs auf die damaligen Festplatten, heute – so errechneten es schlaue Köpfe – würden rund 209 715 üblich komprimierte Lieder auf einer nicht einmal exotischen 1-Terabyte-Festplatte unterkommen. Viele nutzen heute schon Festplatten mit doppelter oder gar dreifacher Kapazität, will sagen: Auch für die platzsparende Komprimierung von Musik, für das Erstellen von sogenannten MP-3-Files, haben sich die Gründe in Wohlgefallen aufgelöst. Wenn Sie noch genug freien Speicherplatz (100 Gigabyte und mehr) auf Ihrem Rechner vorfinden, ist die wesentliche Hürde übersprungen – Sie können mit dem Aufbau des Netzwerkes starten.

Die Nachteile der Apple/iTunes-Lösung

• kein FLAC • kein DLNA via iTunes • kein Lossless via Airplay • kein Sync mit Android-Mobilgeräten

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2.

INSTALLIEREN SIE iTUNES

Nicht jeder ist ein Fan von Apple, aber iTunes ist für jedermann geeignet. Die clevere Musikdatenbank ist sowohl auf Mac- als auch auf WindowsRechnern zu installieren. Gehen Sie auf http://www.apple.com/ch/itunes/, und nach wenigen Klicks ist iTunes auf Ihrem Rechner betriebsbereit. Das Programm ist übrigens komplett gratis. Kosten entstehen nur, wenn Sie über iTunes Musik kaufen. Aber das wollen wir hier gar nicht betrachten. Im konkreten Fall nutzen wir iTunes nur als Mittel, um die eigene CD-Sammlung auf den Rechner zu übertragen.

4.

APPLE-ACCOUNT EINRICHTEN

Die gute Nachricht: Der Account (den iPhone-Besitzer ohnehin schon haben) verpflichtet zu nichts, bringt aber einen entscheidenden Vorteil, wenn Sie Ihre CD-Sammlung auf die Festplatte übertragen: Nun ergänzt iTunes automatisch die richtigen Cover der übertragenen CDs und sorgt so für eine bessere Ordnung und Orientierung. Sonst klappt der Transfer der Silberscheiben ziemlich unangestrengt: Der Titel der CD, die der einzelnen Tracks, Interpreten, Genre, Komponisten usw. holt sich iTunes, sofern der Rechner mit dem Internet verbunden ist, aus der Gracenote-Datenbank – das heisst: Sie brauchen nichts mehr einzutippen. Der Account ist kostenlos, hat dennoch seinen Preis: Sie müssen die Daten einer Ihrer Kreditkarten Apple anvertrauen. Auch dann, wenn Sie im Traum nicht daran denken, irgendetwas aus dem Apple-Store zu kaufen.

5.

IMPORTIEREN SIE ALLE CDS

3.

NUR KEINE KOMPROMISSE

Das Management von iTunes ist kein Hexenwerk, das Programm lässt sich wirklich intuitiv bedienen, das ist ja das Schöne an Software von Apple. Aber: Starten Sie auf keinen Fall ohne Anpassung der Importeinstellungen von iTunes, wenn Sie Ihre CD-Sammlung übertragen. Sie würden es später bitter bereuen – oder Sie müssten wieder von vorne anfangen. Weshalb das so ist und was Sie unbedingt tun sollten: Werkseitig nutzt iTunes eine kompromissbehaftete Importeinstellung für CDs. Es handelt sich hierbei um AAC (Apple Advanced Coding), das Musik mit einer Datenrate von 256 kbit pro Sekunde transformiert. Mit dem identischen Format offeriert Apple Musik auch im hauseigenen Store zum Download. Für viele Zeit- und Eidgenossen mögen besagte 256 kbit ausreichen, echte HifiFans streben nach mehr. Sie wissen, dass datenreduzierte Musik niemals exakt so klingt wie das unangetastete Original. Deshalb öffnen Sie ganz am Anfang den Menüpunkt „Einstellungen“, gehen auf den Unterpunkt „Allgemein“, und genau hier finden Sie die Importeinstellungen. Aktivieren Sie entweder das Format WAV oder – wenn Sie sonst Apple-Produkte nutzen – Apple Lossless. Das aus der Windows-Welt stammende WAV verhält sich quasi wie eine überdimensionierte Datenautobahn, die sämtliche Songs (auch die mit virtueller „Überbreite“) verlustfrei, unkomprimiert auf die Festplatte bringt. Statt der mickrigen 256 kbit pro Sekunde nutzt WAV stattlich-starre 1411 kbit. Flexibler verarbeitet Apple Lossless CD-Daten: Je nach Länge des importierten Tracks variiert die Datenrate, liegt aber mit CDs stets unterhalb der WAV-Lösung.

Das Projekt „Netzwerk“ ergibt nur dann Sinn, wenn Sie möglichst viele Tonträger auf den Rechner gebracht haben. Und das bedeutet im Umkehrschluss: Es dauert eine Weile, bis eine relevante Menge an Songs auf der Festplatte abrufbar ist. Empfehlung: „Pflegen“ Sie am besten die CDs ein, wenn Sie ohnehin gerade an Ihrem Rechner arbeiten, surfen oder auch spielen. Oder lassen Sie diesen Job von jemand anderem erledigen.

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Audio [ STREAMING ]

6.

ANLAGE MIT DEM PC VERBINDEN

Den Rechner mitsamt der installierten Musikdatenbank könnte man natürlich direkt neben die Anlage stellen und via Kabel (beispielsweise MiniKlinke auf Cinch) mit einem der Eingänge des Verstärkers verbinden. Was allerdings weder elegant noch komfortabel sein dürfte. In der Regel parkieren PC und Hifi-System in unterschiedlichen Räumen. Damit sie miteinander spielen, wird nun die erste Anschaffung fällig. Empfohlen sei eine, die – auch bei späterer Auf- und Hochrüstung – weiter verwendet werden kann: Die Airport Express von Apple zum Preis von 109 Franken. Für ein Computer-Accessoire vielleicht viel Geld, für eine Hifi-Komponente bizarr wenig. Denn als solche wird sie in unserem kleinen, aber gleichwohl feinen Netzwerk eingebunden. Im Inneren der kleinen Station verbirgt sich unter anderem ein – gar nicht mal so schlecht klingender – Digital-Analog-Wandler, der via Mini-Klinke und entsprechenden Cinch-Adapter mit jedem Hochpegeleingang am Verstärker harmoniert. Die Airport Express stellen wir folglich (wie eine konventionelle Komponente) zur Hifi-Anlage. Und voilà – das Netzwerk ist errichtet. Die Konfiguration des günstigen Apple-Produkts ist übrigens recht simpel: Sie brauchen sich nicht mit irgendwelchen fachchinesischen Begriffen herumzuplagen, keine IP-Adressen zuzuordnen oder sonst etwas in der Art. Mit dem gratis zu ladenden „AirPort Dienstprogramm“ geschieht das, nahezu intuitiv, in kurzer Zeit. Nicht nur mit Macs, sondern genauso leicht und gut mit Windows-Rechnern. Über die Airport-Luftbrücke werden digitale Signale mit einer Wortbreite von 16 Bit und einer Sampling-Rate von 48 kHz drahtlos übertragen, die Wandlung in ein analoges Signal erfolgt in dem weissen Kästchen – oder auch nicht. Wer einen separaten Digital-Analog-Wandler, einen CD-Player mit entsprechendem Eingang oder einen AV-Receiver besitzt, kann das Signal von der Express auch digital abgreifen. Allerdings nur über eine (optische) Toslink-Schnittstelle.

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7.

TELEFON INTEGRIEREN

Die Musiksammlung in Ihrem PC hat nunmehr eine Grösse erreicht, bei der es schwerfällt, den Überblick zu wahren. Und obendrein haben Sie auch keine Lust, ständig zwischen HifiAnlage und Rechner zu pendeln, um das nächste Songpaket auf die Reise zu schicken. Spätestens dann empfiehlt es sich, das Smartphone zum „Steuerknüppel“ fürs Netzwerk zu befördern. Wenn Sie ein Mobiltelefon mit Android-Betriebssystem nutzen, haben Sie die Qual der Wahl; Programme wie TeamViewer, Remote Control Collection und Co. können diesen Service leisten. Der Pferdefuss dabei: Sie müssen schon exakt nachschauen, mit welchem der vielen Android-Betriebssysteme Ihr Telefon gerüstet ist und ob die Applikation auch dafür programmiert ist. Einfacher klappt es – wieder einmal – mit Apple und dem iPhone oder iPad. Die kostenlose und von Apple selbst entwickelte App „Remote“ steuert völlig selbstverständlich und selbsterklärend Ihr Netzwerk – und bringt auch recht ansprechend die Cover der gerade gespielten Tracks aufs iPhone beziehungsweise iPad.

8.

INNEHALTEN UND GENIESSEN

Die bisherige Bilanz kann sich sehen und hören lassen: Ohne einen Griff ins Portemonnaie konnten Sie Ihre CD-Sammlung ohne klangliche Verluste auf Ihren Rechner überspielen, und dank cleveren Apps steuern Sie nun bequem die Musikdatenbank mit Ihrem Smartphone. Mit 109 Franken für die leicht einzurichtende Schnittstelle Airport Express blieben die Ausgaben bis jetzt ausgesprochen moderat. Die Erfahrung lehrt: Schon mit diesem Mini-Netzwerk dürften sich Ihre Gewohnheiten, Musik über die Anlage zu hören, verändern. Sie werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder mehr auf musikalische Entdeckungsreisen gehen – weil es so komfortabel und einfach ist, unterschiedliche Tracks von diversen CDs zu spielen. Vielleicht haben Sie ja in der Vergangenheit immer wieder versucht, Ordnung in Ihre CD-Sammlung zu bekommen, erstellten womöglich Listen, sortierten CDs nach Label, Erscheinungsjahr, Genre oder schlicht alphabetisch. Aber diese ganzen (oft aussichtslosen) Bemühungen verblassen gegen den super Service, den Ihnen jetzt iTunes bietet. Je nach Qualität der üblichen Zuträger, ob konventioneller CD-Player oder analoger Plattendreher, vernehmen Sie womöglich auch klangliche Unterschiede. Möglicherweise klingen die Altvorderen um Nuancen besser. Sind aber beispielsweise Freunde zu Besuch, und die Anlage soll für eine angenehme musikalische Begleitung sorgen, werden Sie dankbar (und auch stolz) das Netzwerk anwerfen. Garantiert. Mit dem Erreichten können Sie zufrieden sein – oder noch tiefer beziehungsweise noch „weiter“ einsteigen.

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9.

QUANTITATIV ERWEITERN

Das Wesentliche, der „Kern“ Ihres Netzwerks, ist die Datensammlung auf der Festplatte Ihres Rechners. Heute zapfen wir von dort aus die Musik ab und reichen diese der gewohnten HifiAnlage weiter. Nun mag es auf Dauer lästig sein, stets den Rechner hochzufahren, um das Netzwerk damit zu füttern. Wenn Sie so richtig auf den Geschmack gekommen sind und nicht nur Ihre Musik, sondern beispielsweise auch Videos und Fotos streamen wollen, sollten Sie sich mit der Anschaffung einer NAS-Festplatte anfreunden. Diese wird wiederum mit einem Router (empfohlen sei die Fritz-Box von AVM) verbunden. So ein NAS-Speicher (Network Attached Storage oder übersetzt: netzgebundener Speicher) ist übrigens ähnlich wie ein regulärer Rechner zu konfigurieren. Trivial ist dies nicht, aber durchaus beherrschbar. Nach getaner Installationsarbeit darf sich Ihr Rechner wieder mit anderen Aufgaben beschäftigen – und abends wie auch am Wochenende stromsparend ausgeschaltet bleiben. Wollen Sie mehr als einen Raum mit den Segnungen des Netzwerks rüsten, bieten sich eine Reihe teilweise extrem leicht zu beherrschender Optionen an. Für reinrassige Apple-Fans dürften separate Soundsysteme mit Airplay eine treffliche sein. Airplay benötigt in der Regel eine WLAN-Umgebung, und nach einmaliger Anmeldung der Sound-Komponente im Netzwerk greift diese nun auf die Datenbank des Rechners zu oder spielt ebenso drahtlos (also ohne Dock) die Musik von iPhone und iPad. Sowohl an Mac- als auch PC-Betreiber richten sich die klangstarken Komponenten von Sonos. Sie sind kinderleicht zu installieren und eignen sich sehr gut, um diverse Räume zu beschallen. Oder wie wäre es, die komplette Musik auch auf Reisen mitzunehmen? Gewiss, einen Teil können Sie sich ja ohnehin aufs Smartphone ziehen und über Kopfhörer oder Sound-Stationen mit Bluetooth anhören. Aber die gesamte Musikbibliothek lässt sich, auch wenn Sie die einzelnen Songs stark komprimieren, kaum ins Telefon zwingen. Explizit für iPhone-Nutzer sei iTunes Match empfohlen. Für ein jährliches Abo in Höhe von 35 Franken geschieht mit iTunes Match Folgendes: Das Programm analysiert Ihre Musik und „schaut nach“, ob die Tracks auch im iTunesStore verfügbar sind. Falls nein, lädt iTunes Match die Musik hoch und schickt sie danach in die Wolke, die Cloud. Spätestens nach der ersten Analyse- und Hochlade-Nacht finden Sie Ihre komplette Musik auf dem iPhone wieder. Streng genommen nur das Verzeichnis davon. Denn wenn Sie die Musik – mit einer Bit-Rate von 256 kbit pro Sekunde – auch hören wollen, lädt sie das iPhone in wenigen Sekunden aus der Wolke. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie sich entweder in einer WLAN-Umgebung aufhalten oder eine 3G- beziehungsweise LTE-Verbindung haben.

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MUSIK IST UNSERE LEIDENSCHAFT!

10.

QUALITATIV ERWEITERN

Wer träumt nicht davon, Musik so zu vernehmen, wie sie originär im Studio aufgezeichnet wurde? Und der eingeweihte Hifi-Fan weiss natürlich, dass die CD und ihre in die Jahre gekommene Auflösung nur ein Abziehbild des Originals darstellen kann. Derweil gibt es mittlerweile eine Reihe von Downloadportalen wie Linn Records, die ganz legal diverse Produktionen mit einer Auflösung von 24 Bit bei einer Sampling-Rate von bis zu 192 kHz anbieten. Unser bisheriges Netzwerk ist auf diesen Datenfluss nicht getrimmt. Um derartige Ströme zu transportieren und zu wandeln, brauchen Sie einen Netzwerkspieler. Und der kann, wenn Ihnen Klangqualität über alles geht, schon gehörig ins Geld gehen. Ins Spiel kommen hier besonders zwei Marken, die in der klassischen Welt der High Fidelity bestens beleumundet sind: Linn und Naim. Deren Einstiegskomponenten starten bei knapp über 2000 Franken, wer mehr will, kann beherzt ein Vielfaches davon ausgeben.

MUSIK IST UNSERE LEIDENSCHAFT!


Audio [ ANALOG-REVIVAL ]

T RO F A

// Andreas GĂźnther

L E I DE

T

R E E N I

Die Schweiz ist das Mutterland der Schallplatte? Nicht ganz, aber fast. Vor allem profitiert sie von der neuen Freude am alten Vinyl. Ein kurzer historischer Einblick – und viele Tipps, wie alte und neue Fans die audiophile Kraft der schwarzen Scheiben am besten und nachhaltigsten nutzen.

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W

er heute eine Schallplatte rotieren lässt, sollte eine Gedenkminute für die vielen Helden dieses Mediums einlegen. Einige hätten sogar fast mit ihrem Leben dafür bezahlt. So legte sich der erste Wissenschafter, der Klang aufzeichnen wollte, mit der Inquisition an. Giovanni Battista della Porta (1535–1615) war fest davon überzeugt, dass sich Klang „eintopfen“ liesse – in grosse Bleigefässe, und dann einen Korken darauf. Bei seiner Camera obscura hatte das Einfangen ja funktioniert – doch wie so häufig: Optische Erlebnisse lassen sich einfacher bändigen als akustische. Nach della Porta wagte sich lange Jahre kein weiterer Wissenschafter an das Thema. Erst mit dem Aufkommen der Spieluhren zündete die Idee erneut. In der Folge auch mit einem grossen Namen aus der Schweiz: Thorens hatte dereinst als beschauliche Manufaktur für Spieldosen angefangen – und gilt heute mit 130 Lebensjahren als das älteste Unternehmen der Unterhaltungselektronik überhaupt. Die Schweiz ist also das Mutterland der Schallplatte. Ehrlicherweise: eines von drei Mutterländern – mit den USA und Deutschland. Natürlich muss noch Thomas Alva Edison (1847–1931) und seiner „Speaking Machine“ von 1877 gehuldigt werden. Gleich danach Emil Berliner (1851–1929), der aus der Walze eine Platte machte und die moderne Serienproduktion eröffnete. Doch an echten Stars mangelte es in der Anfangsphase. Grosse Künstler waren sich zu schade dafür, mit ihrer Stimme in einen bis zu drei Meter langen Trichter zu brüllen. Einer der Ersten, die mit dieser Standesehre brachen, war Enrico Caruso. Der legendäre italienische Tenor verhalf der Schallplatte zur Home electronics

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Rega RP8

KUMPEL IM SKELETT Der neue RP8 von Rega kann sowohl eckig als auch futuristisch rund aufspielen. Ein Laufwerk, das wie ein Skelett, wie ein Puzzleteil im Inneren eines klassischen Quadrats liegt. Rega selbst ist seit Jahrzehnten der Inbegriff des günstigen, aber ambitionierten VinylGenusses von den Britischen Inseln. Manche Vergleiche verbieten sich, doch Rega-Chef Roy Gandy ist in diesem Geschäft ein Kultmanager, wie Steve Jobs es in der Apple-Welt gewesen sein mag. Der RP8-Plattenspieler ist in diesem Sinn das berühmte „One more thing“. Wobei der RP8 eher spartanisch daherkommt: steife Ebene, steifer Teller, steifer Arm – showfreie Zone. Oder besser: bewusste Reduktion. Im klassischen Quadratrahmen hat Roy Gandy eine geschwungene Dreibeinkonstruktion untergebracht. Mit allen entscheidenden Komponenten: Laufwerk, Sublager, Arm-Board, Arm. Die drei Füsse fügen sich in einen grösseren Rahmen, welcher der Konstruktion schliesslich das bekannte Rega-Design verleiht und dessen einzige technische Aufgabe darin besteht, die Befestigung für die mitgelieferte Schutzhaube zu bieten. Von oben betrachtet, wirkt das Ensemble wie eine kreative Laubsägearbeit. Das Chassis selbst besteht aus einem Mix aus dünnen Lagen Phenolharz und geschäumtem Polyolefin. Hier lebt auch ein weiterer Glaubensgrundsatz von Rega auf – stets Materialien mit unterschiedlichen Eigenfrequenzen zu kombinieren. Also den bösen Resonanzen des laufenden Betriebs wie denjenigen von aussen keine gemeinsame Angriffsfläche, keine gemeinsame Anregungsfrequenz bieten. Dies wird konsequent weitergeführt auch beim Teller, der in einer britischen Glasfabrik in einzelnen Schichten aufgebaut und verklebt wird. Den Strom liefert ein externes TT-PSU-Netzteil, pflegeleicht auch in der Umschaltung zwischen 33 und 45 Umdrehungen – ein Knopfdruck genügt. Als Tonarm kombinierte Roy Gandy den neuen RB 808 hinzu. Sieht aus wie der Archetyp des modernen Tonarms, straight und robust zugleich. Einziger möglicher Haken: König Kunde muss selbst einen Tonabnehmer hinzugesellen. Gute Händler übernehmen diese Wahl gern – mit Knowhow und Verständnis für die persönlichen Klangideale des Käufers.

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Audio [ ANALOG-REVIVAL ]

Anerkennung. Seit 1904 wurden Platten und Grammophone endlich auch in seriösen Musikgeschäften verkauft. Zuvor waren sie nur erhältlich – in Spielwarenläden. Provokative Frage: Ist das die Vinyl-Schallplatte nicht auch noch heute? Ein Spielzeug? Der gegenwärtige Boom ist nicht wirklich tief erforscht, aber alle Verkaufszahlen deuten eine Trennlinie an: Auf der einen Seite die Besserverdiener, die sich der Schallplatte wieder als ernsthaftem Highend-Medium zuwenden. Auf der anderen Seite die Jugend, die Vinyl zum ersten Mal entdeckt – bewusst als Gegenbewegung zum Digitalen. Aber Vorsicht vor einem Fehlschluss: Vinyl-Freunde sind keine Hinterwäldler, die einem verblichenen Gott aus einem vorigen Jahrhundert huldigen. Vielmehr ist es die CD, die aus heutiger Sicht zu schnell und unreflektiert als Goldenes Kalb angebetet wurde. In einer legendären Pressekonferenz in Salzburg reckte am 15. April 1981 Herbert von Karajan die erste „Compact Disc“ der Welt entgegen. Mit dem markanten Spruch: „Alles andere ist Gaslicht“. Faktisch ist genau das heute eher die CD – ein nichtflexibles Medium bei bescheidenen 16 Bit und 44,1 Kilohertz. Das zudem der Plattenindustrie nach dem Steilflug den grössten Umsatzeinbruch brachte – die Digitalisierung frass ihre Kinder. Und die Schallplatten wanderten milliardenfach in Dachspeicher und Keller. Glücklicherweise. Ein Grossteil des heutigen VinylBooms basiert auf diesen eingelagerten Schätzen. Wer einer LP wieder oder zum ersten Mal begegnet, staunt in der Regel über die Klangpotenz. Die PR-Maschine der CDFürsprecher hat in unserem Unterbewusstsein einen Generationensprung hinterlassen: Viele assoziieren Vinyl mit Schellack und eben Knistern, Rauschen, Rumpeln. Tatsächlich muss nichts davon den Klanggenuss trüben. Wenn denn der Plattenspieler gut justiert und das Vinyl untadelig ist. Genau hier liegt das zugegebenermassen vorhandene Manko: Vinyl braucht Kenntnis und perfekte Lebensumstände. Ausgerechnet der Apple-Gründer Steve Jobs war begeisterter Vinyl-Freund – und wunderte sich, was Menschen dazu brachte, den besseren Klang nur für die leichtere Handhabung aufzugeben.

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Thorens TD 206 & TD 209

DAS HERZ DER MITTELKLASSE Die Überraschung war gross, als Thorens den Ritterschlag erhielt: Die renommierte EISAVereinigung der Europäischen Fachjournalisten wählte den TD 309 zum Plattenspieler des Jahres 2010/2011. Wo genau liegt die Überraschung? In der Vergangenheit: Thorens war in den goldenen Tagen der Schallplatte die Marke mit dem stärksten Renommee – ein Imperium fast. In der Folge natürlich vom Niedergang der Schallplatte auch am heftigsten betroffen. Bis an den Rand des Überlebens. Heute führt der Basler Unternehmer Heinz Rohrer die Company – und hat sie wieder gut auf einen Zukunftskurs gesetzt. Wie eben die Ehrung für den TD 309 beweist. Von dessen hohem technischen wie musikalischen Standard hat Thorens jetzt zwei Geschwister abgeleitet. Wobei der TD 209 sehr offensichtlich die gleiche Formensprache spricht: Ein Dreibein-gelagertes Chassis, von oben betrachtet in der Form eines Wappens. Der TD 206 ist weitgehend bauidentisch – auch ein Dreibein, nur mit dem formellen Unterschied, dass hier mit der klassisch rechteckigen Form eine eher konventionell orientierte Zielgruppe angesprochen wird. Das Chassis besteht in beiden Fällen aus präzisionsgefrästem MDF – bewusst für minimale Fertigungstoleranzen ausgewählt. Kombiniert mit Füssen, die sich praktisch von der Oberseite des Plattenspielers in der Höhe verstellen lassen. Ein wichtiger Aspekt: Die Vinylscheibe muss immer absolut in Waage zum Tonabnehmer rotieren. Bei manchen Plattenspielern kommt die Justage einem Geduldsspiel gleich – das ist hier praxisnah und effektiv gelöst. Für den Plattenteller setzt Thorens auf einen Mix aus Aluminium und Acrylglas. Angetrieben vom gleichen elektronisch geregelten Gleichstrommotor wie im Grossen-Bruder-Modell TD 309. Der TP-90-Tonarm folgt der Rille auf einem extrem reibungsarmen Lager, mit magnetischem Anti-Skating-System. Das Armrohr selbst besteht aus kaltverdichtetem Spezialaluminium. Vor allem: Thorens liefert die Gesamtkombination komplett aufgebaut und vorjustiert aus, inklusive MM-Tonabnehmer – „out of the box“, zu einem humanen Preis und in Schwarz, Weiss oder Rot. Bleibt die politische Dimension. Wohin strebt Thorens mit diesen beiden Neulingen? Heinz Rohrer: „Was wirklich gutes Vinyl ist – das hören Sie in der untersten Billigklasse nicht. Das sind zu oft traurige Kompromisse. Umgekehrt ergibt es keinen Sinn, hyperteure Laufwerke für zwei, drei wohlhabende Kenner zu bauen. Unsere Zielgruppe liegt in der Mitte: Menschen mit Wissen, Ambition und eben nicht unendlichen Geldmitteln – aber vielleicht unendlichem Schallplattenhunger.“

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Tonabnehmer

Clearaudio – Performance DC

HOPP SCHWIIZ!

ÄSTHET DER FEINMECHANIK

Warum in die Ferne schweifen? Klar gibt es gute Tonabnehmer aus Fernost. Doch alle Welt möchte am liebsten in der Schweiz ordern. In Neuhausen SH steht eine Manufaktur, die sich seit Jahrzehnten zu einer Legende gewebt hat. Vielmehr gewickelt: Bei Benz Micro werden in steter Handarbeit grossartige Testsieger produziert. Eine unfassbar komplexe Kunst, in der es auf Nadelträger, Spulen, Magnete und nicht zuletzt den richtigen Schliff von winzigen Edelsteinen ankommt. So kann man grosse Summen für die kleinsten Bauelemente eines Plattenspielers ausgeben. Ein Tonabnehmer, so teuer wie das Vinyl-Laufwerk selbst – das ist keine Seltenheit, fast sogar ein Standard in der gehobenen Highend-Welt. Doch keine Angst: Benz Micro stellt auch ein paar der besten Abnehmer im Segment der gepflegten Mittelklasse her. Tipp: Das ACE ist der Inbegriff der guten Geldanlage, zudem maximal passgenau dank drei unterschiedlichen Ausgangsspannungen (low, middle, high).

In einem TV-Porträt hat es der Geschäftsführer Robert Suchy kürzlich offen ausgesprochen: Das vergangene Jahr sei das beste in der Firmengeschichte gewesen. Was nicht am Vinyl-Boom an sich liegt. Sondern vor allem daran, dass das Familienunternehmen aus Erlangen weiss, auf welche Reize die Zielgruppe anspringt – Eleganz plus höchste Feinmechanik. Der neue Performance-DC-Plattenspieler ist in diesem Sinne ein Gesamtkunstwerk. Anbeissen werden Menschen mit ästhetischem Bewusstsein, aber wenig Vorkenntnissen. Weshalb Clearaudio diese Zielgruppe sehr schlau mit einer perfekten Inszenierung und Verpackung anzieht: Der Clarify-Carbon-Tonarm ist vormontiert, der Virtuoso-V2-Tonabnehmer ebenfalls. Zwischen der Ankunft des Paketbotens und dem ersten Ton müssen nicht mehr als zehn Minuten liegen. Alle, wirklich alle entscheidenden Elemente liegen der Verpackung bei. Eine Tonarmwaage, eine Einstellschablone, Lageröl und ein zusätzliches Gegengewicht für extraschwere Tonabnehmer, falls man später einmal aufrüsten will. Der Plattenteller selbst besteht aus einem thermoplastischem Kunststoff namens Polyoxymethylen. Er sieht edel aus, frisst böse Schwingungen und lässt sich per CNC präzisionsdrehen. Er rotiert auf einem „Ceramic Magnetic Bearing“-Lager: Zwei gleichpolige Magnetfelder stossen einander ab, die Achse aus polierter Keramik zwingt eine Art Schwebeteppich herbei – die Reibung ist revolutionär gering. Last, but not least: Für die Abtastung spendiert Clearaudio sein neues Virtuoso-V2-System. Einen feinen Moving-Magnet-Tonabnehmer im handpolierten Ebenholz-Gehäuse.

Richtig wumms unter der Haube. Bei den TV-Möbel-Lösungen von Spectral sind die Lautsprecher unsichtbar im Möbel integriert. Die Kabel verstecken sich ebenfalls dort. iPad, iPhone oder iPod bekommen einen festen Lade- und Abspielplatz. Aus vielen verschiedenen Fernbedienungen wird eine einzige. Und mit dem Infrarot-Link-System können die Geräte sogar bei geschlossenen Klappen bedient werden – mehr Infos unter spectral.eu

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Audio [ ANALOG-REVIVAL ]

Als offizielles Geburtsdatum der modernen

Vinyl-LP gilt nebenbei der 21. Juni 1948. Der gebürtige Ungar Peter Carl Goldmark hatte für Columbia Records die Technik und die Spezifikationen festgeschrieben. Ein Erfolg auf ganzer Linie – zähneknirschend auch von den Konkurrenten als epochal anerkannt. 1950 sattelte die Decca um, ein Jahr später die Deutsche Grammophon, 1952 schliesslich die alte Tante EMI. Erst vor kurzem und pünktlich zum 65. Geburtstag berichtete Spiegel TV über die Renaissance der Schallplatte. Mit Jubelworten: „Back in Black – es ist das Comeback der letzten Jahre und sprengt alle Verkaufsrekorde.“ Nichts liegt uns ferner, als diese Euphorie zu bremsen. Doch die Fakten widersprechen der journalistischen Marktschreierei. Wirklich gesicherte Zahlen liegen für die Schweiz als eigenständigen Markt nicht vor. Doch exemplarisch und vergleichbar sind die Analysen des Bundesverbands Musikindustrie für Deutschland: Von 2011 auf 2012 ist der Umsatz um 40 Prozent gestiegen. Eine Sensation. Fast. Ein dezidiertes Bild ergibt sich, wenn man Vergleichszahlen hinzunimmt: 1984 verkaufte die deutsche Phonoindustrie 71 Millionen Langspielplatten – im Verhältnis zu 3 Millionen CDs. Nahezu gespiegelt die Verhältnisse heute: 93 Millionen CDs stehen etwas mehr als 1 Million LPs gegenüber. Nur ein trauriges Prozent am gesamten Stückzahlvolumen. Der voluminöse Secondhand-Markt, auf dem CDs rasant an Wert verlieren, gebrauchtes Vinyl je nach Titel aber ordentliche Umsätze bringt, ist da natürlich aussen vor. Die gute Botschaft hingegen für alle Beschäftigten der Branche: Der Vinyl-Trend ist noch nicht in jedem Wohnzimmer angekommen. Viel Raum für gute Verkäufer und neue Produkte. Die spannendsten zeigen wir auf diesen Seiten. Bewusst ein Lockruf in die schwarze Leidenschaft – wie man einsteigt, wie man sie geniesst, wie man dem Medium treu bleibt. |

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Phono-Vorverstärker

POTENTE KLEINKRAFTWERKE Der CD-Boom hat nicht nur die Aufschrift „Phono“ an den meisten Verstärkern vertrieben – auch das technische Bauteil hinter dem Schriftzug ist entschwunden. Wichtig: Von einem Tonabnehmer gehen die kleinsten Impulse in einer Highend-Kette aus. Die wenigen Mikro- oder Millivolt müssen auf ein praxistaugliches Niveau gebracht und zudem noch entzerrt werden. Fehlt der Phono-Baustein im Verstärker, lässt sich ein Plattenspieler nicht direkt ankoppeln. Es bedarf eines externen Phono-Amps. Der klein sein kann wie eine Zigarettenschachtel oder formatfüllend wie eine komplette Endstufe. Neben den Kosten und Ambitionen sind hier ein paar Details vor dem Kauf zu bedenken. Kernfrage: Welcher Tonabnehmer arbeitet an der Spitze des Tonarms? Der Markt kennt zwei Systeme: Moving Magnet (MM) oder Moving Coil (MC). Bewusst pauschal abgekürzt: MM-Systeme sind in der Regel günstiger und bieten den höheren Output, MC-Systeme können atemberaubend teuer werden und bringen deutlich geringere Signalströme. Auch Mischformen haben sich etabliert „High-Output-MCs“ – eben im Signalstrom auf MM-Höhe. Wer sicher ist, nur auf MMNiveau wandeln zu wollen, kann sich einen reduziert-spezialisierten MM-Amp zulegen, wer jetzt oder später mehr möchte, sollte kombinierte MM/MC-Phonostufen anschaffen. Unser Tipp: Klangstark und überaus günstig übernehmen diesen Job die Phonostufen des englischen Herstellers Musical Fidelity aus der V-Serie. Der V-LPS II ist edel verpackt, hat aber die kompakten Masse einer kleineren Zigarrenkiste. Wer höher hinaufwill, kann ihn mit einem externen Netzteil in gleicher Baugrösse aufwerten. Mittlerweile ebenfalls fast Standard: Phono-Amps, die zusätzlich die digitale Wandlung übernehmen – perfekt für alle jene, die ihre Schallplattensammlung digitalisieren möchten. Hier ist im Markt Pro-Ject stark aufgestellt. Einer der grossen Plattenspielerhersteller mit Sitz in Wien und gut-günstigen Fertigungswegen in Tschechien. In der Budget-Line gibt es für kleinstes Geld das Einstiegsmodell Record Box USB, zwar ohne MC-Stufe und höhere Sampling-Raten – aber eben mit USB-Ausgang und einem von PC wie Mac unterstützten internen Burr-Brown-A/D-Wandler bei 16 Bit. Wie weit es in den Himmel der Phono-Amps hinaufgehen kann, zeigt der US-amerikanische Hersteller Audio Research. Dessen Vorstufe Reference Phono 2 SE ist ein Flaggschiff des Vinyl-Kults. Gross wie ein ausgewachsener Vollverstärker, ebenso schwer, umfassend feinjustierbar und mit feinsten Röhren bestückt. Ein Traum – aber im Gegenwert eines gepflegt ausgestatteten Smart Cabrio.

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Weg mit dem Dreck: Sauberes Vinyl klingt besser

REINIGUNGSKRÄFTE Die Schätze liegen millionenfach auf Dachböden und in Kellern. Bei guter Lagerung klingen sie so taufrisch wie am Tag des letzten Abspielens. Spannend: Nicht selten sogar klingen legendäre Pressungen besser als die Masterbänder in den Tonstudios – die ihre magnetische Kraft längst eingebüsst haben. Doch wenn es schlecht gelaufen ist, haben sich Staub, Fingerabdrücke und, noch schlimmer, Reste von Nassabspiel-Flüssigkeit in den Rillen festgesetzt. Nicht schön, aber kein Drama. Der Markt an Reinigern und sogar speziell entworfenen Plattenwaschmaschinen ist gross. Klingt für manche Menschen skurril, ist aber für Vinyl-Kenner gepflegter Alltag. Die Qualität einer guten Plattenwaschmaschine ist – recht logisch – an den Preis gekoppelt. Zwei Grundmodelle kennt der Markt: Die Reinigungsflüssigkeit wird über einen Punkt abgesaugt – ein kleiner Saugschlauch läuft wie ein Tonarm von aussen nach innen. Oder über eine Fläche: Ein Ausleger wird über die komplette Seite von der Einlauf- bis zur Auslaufrille gestreckt, ein Schlitz saugt die Reinigungsflüssigkeit flächig ab. Was beide Systeme erzwingen: Zeit und eine gewisse Rückfallgefahr. Die Platte muss gewendet werden. Ein Saugvorgang für Seite A, einer für Seite B. Beim Wenden kann Flüssigkeit auf die bereits gesäuberte Seite träufeln oder Schmutz vom Teller wieder in die Rillen gelangen. Clearaudio hat hier die Welt um die doppelseitige Plattenwaschmaschine bereichert. Die „Double Matrix Professional“ wird von Vielkäufern und Gebrauchtvinyl-Händlern natürlich geliebt – geht flott, macht vor den Kunden Eindruck, im Web existieren sogar Serviceangebote: Schicken Sie uns Ihre Schätze, wir reinigen auf einer Double Matrix Professional. Wer eine wirklich grosse Plattensammlung sein Eigen nennt und an keinem Plattenladen vorbeigehen kann – will so ein Meisterwerk natürlich selbst in seinem Machtbereich haben. Das Konkurrenzprodukt in der Edel-Liga: Eine Plattenwaschmaschine von Loricraft. Diese sieht auf den ersten Blick aus wie ein grossformatiger Plattenspieler – statt des Tonarms wird aber eine Saugdüse aufgesetzt, die Zentimeter für Zentimeter die Reinigungsflüssigkeit aus der Rille saugt, clever gepuffert durch einen mitlaufenden Bindfaden, um jegliches Zerkratzen der Oberfläche zu vermeiden. Bei den Reinigungsflüssigkeiten selbst existieren unterschiedliche Geheimmischungen und Eigenbrauerei-Erzeugnisse. Den besten Rat gibt der Fachhändler des Vertrauens. Der dem Kunden zudem einen weiteren Tipp mit auf den Weg gibt: Alle gewaschenen Schallplatten verdienen ein neues Heim – unbedingt die alten Innenhüllen entsorgen und zu neuen greifen. Mit Schutzfolien aus antistatischem Polyethylen gefütterte Inner-Sleeves sollte Ihr Vinyl-Dealer im Angebot haben. Precide hat die Highend-Variante von Nagaoka im Schweizer Vertrieb. Noch ein Tipp für alle, die sorgsam, effektiv, aber auch sparsam vorgehen wollen – es gibt ihn noch, den alten Discofilm (www.discofilm.eu). Die klebrige Masse auftragen, das Label schützen, warten und ideal erst am nächsten Tag abziehen. Sieht rustikal aus, hilft aber und schadet bei sensiblen Fingern dem kostbaren Vinyl natürlich nicht.

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Wir fertigen ausschliesslich langlebige Qualitätsprodukte mit hoher Werterhaltung. Dies gilt für sämtliche von uns hergestellten und vertriebenen Marken. Dies ist kein Zufall, da die von uns vertretenen Firmen sich für die gleiche Philosophie einsetzen; keine schnellebigen Massenprodukte herzustellen. Vertrauen Sie Ihren Ohren, die Ihnen für ein so hohes Mass an natürlicher Musikwiedergabe, über lange Jahre hinweg dankbar sein werden! Http://www.precide.ch

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Audio [ TIPP / LEXIKON ]

BEGRIFFE & ABKÜRZUNGEN TIPP: MEDIASERVER

DIENSTLEISTER FÜR MUSIK

AAC Das Audio-Codierverfahren Advanced Audio Coding ist leistungsfähiger als MP3. Es kann Musikdateien um bis das 16-Fache (MP3: 12-fach) komprimieren. AAC wird vor allem im Rundfunk und im elektronischen Musikvertrieb eingesetzt. Abspielliste Auch Playlist; bei Musikplayern und Servern: eine Liste von Titeln, die man sich nach bestimmten Kriterien, zum Beispiel nach Genre, zusammenstellt. Sie kann gespeichert und jederzeit wieder gespielt werden.

Kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe erreichte uns die freudige Nachricht, dass die B&W Group eine neue, schlüsselfertige Musikserver-Plattform in den Handel bringt. Eine schöne Ergänzung zu den Artikeln auf Seite 46 und Seite 60. Der Aria eignet sich als Server, also quasi als Musikdienstleister und -versorger für Highend-Systeme mit UPnP/DLNA-Standard und läuft laut Hersteller auch mit Produkten von Drittanbietern „plug and play“. Zusätzlich gibt es die Kit-Variante für den Blu-ray-Player Oppo 105. Als erster Musikserver erlaubt der Aria eine unlimitierte Anzahl von Metadatenfeldern, was die Verwaltung der Musikdatenbank insbesondere auch für Intensivsammler erheblich aufwertet. Als Software dient die iPad-App „iAria“. Sie hat 18 vordefinierte Metadatenfelder zur Anzeige und Auswahl der Alben, welche der Struktur der bewährten Datenbank Sonata DB entsprechen. Die holte sich auch in Home Electronics Lorbeeren ab. Der Kunde kann dazu nach eigenem Wunsch Metadatenfelder selber erstellen, verwalten oder löschen. Neben der Steuerung per iPad-App – in zehn Sprachen verfügbar – soll im vierten Quartal 2013 eine Android-Version folgen. In weiterer Zukunft soll die Software PerfectTunes dann das Tagging automatisieren. Dass der Server neben Musik noch Bilder und Filme auf internen oder externen Festplatten anzeigen und abspielen kann, versteht sich von selbst. Ebenso die Wiedergabe in mehreren unabhängigen Zonen. // cla PREIS: 5000 Franken www.bwgroup.ch

AIFF Audio Interchange File Format ist ein verlustfreies Dateiformat von Musikdaten. AudioCDs speichern ihr Audiosignal im Format CDDA, das mit AIFF nahezu identisch ist. Deshalb landet Musik, die von CD im AIFF-Format gerippt wird, fast unverändert auf der Festplatte. Das kann klangliche Vorteile haben. Apple Lossless Von Apple entwickeltes Verfahren zum verlustlosen Komprimieren von Tondateien; es ist mit keinem anderen Kompressionsverfahren kompatibel, reduziert die Dateigrösse um 40 Prozent. Client In der vernetzten UE: Gerät, das von einem Server elektronische Ton- und/oder Bilddaten empfängt und sie so aufbereitet, dass daraus wieder Musik, Fotos oder Videos entstehen. DAB Digital Audio Broadcasting; digitale (Funk-) Übertragungstechnik für Radioprogramme, kann bei entsprechend hohen Datenraten HifiQualität bringen, ist bei Antennenempfang weniger störanfällig als UKW. Das neue DAB+ liefert bei niedrigen Datenraten bessere Qualität als DAB. DLNA Die Digital Living Network Alliance hat sich zum Ziel gesetzt, Geräte der Unterhaltungselektronik, Kommunikationstechnik und der

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Computertechnik einfach miteinander zu vernetzen. Beispiel: Ein DLNA-Handy kann gespeicherte Musik oder Videos ohne weitere Hilfsmittel direkt über eine DLNA-fähige Hifioder Video-Anlage spielen. EPG Electronic Program Guide; elektronischer Programmführer, der bei Satellitenradio eine Übersicht über Sender und Programme liefert. Moderne Videorekorder können direkt über den EPG programmiert werden. Ethernet Weltweit verbreiteter und am häufigsten verwendeter Standard für lokale Datennetze; auch als LAN (Local Area Network) bezeichnet. Hier werden die Daten in der Regel über Kabel mit verdrillten Kupferadern transportiert. FLAC Free Lossless Audio Codec; frei verfügbares Verfahren zum verlustfreien Komprimieren von Tondokumenten, reduziert die Dateigrösse um etwa die Hälfte. Highend Steht bei Hifi für eine nicht genau umrissene Produktkategorie auf dem höchsten Niveau der Klangreproduktion. Dabei spielt es keine Rolle, mit welcher Art von Technik dies erreicht wird. Es müssen auch nicht immer sehr teure Geräte sein. Kompression In der Datentechnik ein Verfahren zum Reduzieren der Datenmenge bei Ton, Bild und Video. Sinn des Ganzen ist, entweder Speicherplatz oder Bandbreite bei der Übertragung zu sparen. Typische Vertreter solcher Verfahren sind etwa MP3 für Audiodaten, JPG für Bilder oder MPEG für Videos. In der Musik beziehungsweise in der Aufnahmetechnik die Anhebung leiser und Abschwächung lauter Signale zur Minderung der Dynamik und Erhöhung des Lautstärke-Eindrucks. LAN siehe Ethernet

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MC Moving Coil: Moving-Coil-Tonabnehmer für Plattenspieler; hier wird das elektrische Signal durch eine kleine Spule erzeugt, die sich in einem Magnetfeld bewegt. MC-Tonabnehmer liefern ein schwächeres Signal als MMTonabnehmer, gelten vom Klang her aber als besser. Mediaserver Spezielle Server-Software zum Verwalten von digitalen Musik-, Film- oder Bildsammlungen auf einem Computer. MM Moving Magnet: Moving-Magnet-Tonabnehmer für Plattenspieler; hier wird das elektrische Signal durch einen kleinen Magneten erzeugt, der sich zwischen feststehenden Spulen bewegt. MM-Tonabnehmer liefern ein stärkeres Signal als MC-Tonabnehmer, gelten aber klanglich als weniger gut. MP3 Kurzform von MPEG-2, Layer 3. Es bezeichnet ein Verfahren, das die Datenmenge eines digitalisierten Musikstücks reduziert. Eine MP3Musikdatei mit einer ordentlichen Klangqualität ist etwa ein Zehntel so gross wie das Original von der Silberscheibe. MP3-Tag Zusatzinformationen (Metadaten), welche in Audiodateien des MP3-Formats enthalten sein können. Sie können Angaben zu Genre, Komponist, Interpret, Albumtitel, Songtitel usw. enthalten. NAS Network Attached Storage; „intelligente“ Festplatte, die direkt ans Datennetz angeschlossen werden kann. Bessere NAS können direkt als Server für digitale Musiksammlungen eingesetzt werden. Ogg Vorbis Auch nur Ogg genannt; Kompressionsstandard für Audiodaten. Bei gleicher Klangqualität liefert Ogg kleinere Dateien als MP3, zudem kostet es den Hersteller keine Lizenzgebühren.


Audio [ LEXIKON ]

ADRESSEN Phono-Vorstufe Signale von Plattenspielern müssen zuerst auf ein Niveau angehoben werden, das HifiVerstärker auch verarbeiten können. Zudem ist Musik auf Schallplatte nach RIAA-Verfahren mit stark abgeschwächten Bässen und kräftig angehobenen Höhen gespeichert, um Platz zu sparen beziehungsweise Rauschen zu mindern. Diese lineare Verzerrung muss der Phono-Vorverstärker entzerren. Hat ein Verstärker oder Receiver keinen Phono-Eingang, muss ein separater Phono-Amp (auch: Entzerrrer-Vorverstärker) eingesetzt werden.

Server In der vernetzten Unterhaltung: Gerät, das elektronische Ton- und/oder Bilddaten archiviert und sie an Clients weitergibt. Subwoofer Separater Lautsprecher zur Wiedergabe tiefer Frequenzen. Aktiv-Subwoofer bringen ihre eigene Leistungs-Endstufe gleich mit.

PLC siehe Power Line Communication

Surround-Sound Raumklang (5.1) mit fünf Tonkanälen für zwei Frontlautsprecher, einen Center und zwei Rücklautsprecher. Dazu kommt ein spezieller Tiefton-Effektkanal (LFE). Die Version 7.1 hat noch zwei zusätzliche seitliche Lautsprecher.

Power Line Communication Auch Power Line genannt; Verfahren zum Übertragen von Daten über Stromnetze in Wohnungen, zum Beispiel über die 230-VoltHausleitungen.

UKW Ultrakurzwelle, auch FM; analoge Übertragungstechnik (Frequenz-Modulation) für Radioprogramme. Liefert über Kabel gute Qualität, ist über Antenne aber störanfällig.

RIAA-Entzerrung siehe Phono-Vorstufe

UPnP Universal Plug and Play; dient zur einfachen Vernetzung verschiedenster Gattungen von Heimelektronik (Stereoanlagen, Router, Drucker, Haussteuerungen) über ein Netz.

Rippen Fachjargon aus der Computerszene; meint das Kopieren eines digitalen Datenträgers wie CD oder DVD auf die Festplatte eines PCs. Meist ist das gleichzeitig mit einer Reduktion der Dateigrösse (Kompression) verbunden. Router Der Router ist ein Bindeglied zwischen den Rechnern in einem Hausnetz und dem Internet. Er vermittelt also Datenpakete zwischen verschiedenen Netzen. In jedem Datenpaket stehen, wie auf einem normalen Päckchen, der Empfänger und der Absender. Anhand dieser Informationen verbindet der Router zwei oder mehrere Netzsegmente intelligent miteinander. SACD Kürzel für Super Audio Compact Disc. Dieser von Philips und Sony entwickelte Tonträger in CD/DVD-Grösse eignet sich ideal für mehrkanalige Musikaufnahmen in hoher Auflösung. Braucht geeignete Abspielgeräte. Heute sind SACDs fast nur noch bei besonders hochwertigen Aufnahmen in den Bereichen Klassik und Jazz anzutreffen. Dann meist als Hybrid-SACDs mit einer SACD-Schicht (Layer) und einer CD-Schicht, die auch normale CDPlayer auslesen können. Seite 58

HIFI ALLGEMEIN www.home-electronics.ch

Website der Zeitschrift Home Electronics mit News und Informationen zu den Themen Hifi, Musik und vielem mehr. www.aaa-switzerland.ch

Website des Vereins zur Erhaltung und Förderung der analogen Musikwiedergabe. www.highendsociety.de

Website der deutschen High End Society, die auch die Messe High End Swiss organisiert. MUSIK www.hiresaudio.com

Portal für hochauflösende Musik-Downloads. www.broadcast.ch Alle Infos zum Empfang der Schweizer Radioprogramme.

SOFTWARE USB Universal Serial Bus; kommt aus der PCTechnik und dient als Anschluss für externe Geräte wie Maus, Tastatur oder Modem. Daran lassen sich aber auch externe Festplatten zum Archivieren von Bild- und Tondokumenten anschliessen. WLAN Wireless LAN; Bezeichnung für drahtlose Datennetze. Viele Clients, Server und Router verfügen heute über diese Technik und erlauben so das einfache Vernetzen von Unterhaltungselektronik. WMA Windows Media Audio; Datenreduzierung von Microsoft, ähnlich MP3.

www.tversity.com Kostenlose Mediaserver-Software. www.twonkymedia.com Kommerzielle MediaserverSoftware. www.exactaudiocopy.de Windows-Programm zum exakten Auslesen von Musik-CDs. www.dbpoweramp.com Kommerzielles Windows-Programm zum exakten Auslesen von Musik-CDs.

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Schöner fernsehen.

Mit der DesignLine von Philips. Ein Fernseher, ein Designobjekt, ein Statement: Pur und einfach, aus einem rahmenlosen, geschliffenen Stück Glas und mit beeindruckendem Ambilight stellt die DesignLine von Philips die perfekte Verbindung von Form, Funktion und neuester Technologie dar. Mehr unter www.philips.ch/de/tv PHILIPS SMART TV. EINFACH BESSER FERNSEHEN.


Smart Entertainment [ PRAXISTEST - MEDIASERVER ]

DUELL DER MUSIKDIENER // Kurt Haupt

Wer seine Musik im Heimnetzwerk nutzen will, braucht einen Mediaserver. Wie schlägt sich dieser bei der verbreiteten Fritz-Box im Vergleich zu einer spezialisierten Netzwerkfestplatte von Synology? Im ungleichen Kampf punkten beide Lösungen.

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in Mediaserver ist das Herz bei der vernetzten Unterhaltung. Auf ihm befinden sich Audio- und Musikdateien sauber sortiert. Er sorgt dafür, dass Abspielgeräte von Smartphone über Tablet-PC, Fernseher, Hifi-Anlage bis zum Küchenradio die passenden Dateien für Bild und Ton angeliefert erhalten. Oft werkelt ein Windows-Rechner als Mediaserver. Denn sobald man den Windows Media Player startet und einige Häkchen setzt (http://goo.gl/gKz8Ch) kann man mit einem ein fachen Mausklick Musik und Filme an beliebige DLNA-taugliche Abspielgeräte schicken. Alternativ können sich diese Abspieler auch selbständig beim Server bedienen. Seite 60

Schaltet man den PC aus, zerplatzt allerdings der Traum vom vernetzten Genuss. Deshalb ist es praktischer, wenn man einen Mediaserver hat, der rund um die Uhr bereitsteht und dennoch wenig Strom verbraucht.

INTERNETROUTER ALS MEDIASERVER Ein einfacher und stromsparender Mediaserver steht bereits in vielen Haushalten, ohne dass man es weiss. Denn viele Internetprovider schenken ihren Kunden einen Router mit USB-Anschluss und integriertem Mediaserver. So rüstet beispielsweise Sunrise ihre Abonnenten automatisch mit einer Fritz-Box 7390 aus. Einige Provider bieten auch einen Router-

Austausch an, oder sie unterstützen selbst gekaufte Router von Markenherstellern wie Asus, D-Link, Linksys, Netgear und Zyxel. Diese Hersteller bieten alle Modelle mit integriertem Mediaserver. Für unseren Test wählten wir die Fritz-Box 3390, die neu auf dem Schweizer Markt erhältlich ist. Sie bietet als Mediaserver dieselben Fähigkeiten wie die von Sunrise verteilte FritzBox 7390. Die 3390 ist allerdings im Laden preislich günstiger.

ANSTECKEN, KLICKEN, FERTIG! Um eine Fritz-Box als Mediaserver zu nutzen, muss man einmal stöpseln und einmal klicken. Home electronics

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Der Synology DS213j kommt auch mit grossen Musiksammlungen klar und bietet nützliche Zusatzfunktionen.

Als Erstes kopiert man seine Musik auf einen USB-Datenträger. Einige hundert Songs passen auf einen USB-Stick, Musiksammler und vor allem Filmfreunde greifen stattdessen zu einer USB-Festplatte. Weil man nie genug Speicherplatz haben kann, empfiehlt es sich, dann gleich eine externe 2,5-Zoll-Festplatte mit 1000 Gigabyte Speicher (1 Terabyte) an die Fritz-Box anzustöpseln. Diese kostet unter 100 Franken und benötigt kein eigenes Netzteil. Die Fritz-Box unterstützt übrigens die Dateisysteme FAT, NTFS und EXT2, kommt also auch mit grossen Medien und Dateien zurecht. Nun stöpselt man den Musikdatenträger an die USB-Dose der Fritz-Box und schaltet den Mediaserver ein. Dazu tippt man im Browser einfach die Adresse fritz.box ein und klickt sich im Menu links zum Heimnetz, dann zum Speicher durch, wo man bei „Mediaserver aktiv“ ein Häkchen setzt (vgl. Bild). Der Mediaserver startet nun, durchsucht den USBDatenträger nach Musik und sortiert diese aufgrund der Metainformationen sauber in seine Bibliothek. Den PC könnte man nun ausschalten, weil sich die Fritz-Box um die Auslieferung der Musik kümmert. Sie gibt sich mit einigen Watt Strom zufrieden und schaltet die USB-Festplatte aus, solange deren Daten nicht benötigt werden.

ALLE MUSIK ÜBERALL Nun kann man seinen neuen Mediaserver bereits testen. Dazu startet man am PC beispielsweise den Windows Media Player und klickt links die Medienbibliothek AVM Home electronics

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Die Fritz-Box 3390 ist günstig und erledigt den Job als Musikserver nebenbei.

Fritz!Mediaserver an. Mit einigen Klicks navigiert man zum gewünschten Song und startet dessen Wiedergabe. Tippt man im Browser fritz.nas ein, kann man seine Musik ebenfalls sofort am PC abspielen. Die Songs von der Fritz-Box lassen sich im gesamten Heimnetzwerk auf allen UPnP/ DLNA-fähigen Geräten abspielen. Das reicht vom Fernseher über das Smartphone bis zum vernetzten Küchenradio. Für AndroidGeräte liefert AVM sogar eine passende App (Fritz!App Media) aus. Diese funktioniert als zentrale Musiksteuerung, kann also Songs von der Fritz-Box auf einem beliebigen Lautsprecher im Heimnetzwerk ausgeben. Selbstverständlich kann man seine Musikbibliothek auf der Fritz-Box auch jederzeit mit

neuen Songs vom PC ergänzen. Dazu tippt man einfach im Dateimanager statt eines Laufwerkbuchstabens den Begriff \\fritz.box ein. Nun greift man auf den an der Box angeschlossenen Datenträger wie gewohnt zu. Selbstverständlich kann man auch Musikverwalter wie Mediamonkey anweisen, von CDs gerippte Musik direkt auf dem Datenträger der Fritz-Box zu speichern.

FRITZ UND SEINE GRENZEN Im Test begeisterte der Mediaserver der FritzBox vor allem durch seine Einfachheit und die zuverlässige Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Abspielgeräten. Es gibt nichts zu konfigurieren oder zu justieren – das Konzept ist auch für Laien verständlich. Für den

Ordner und Tags Wer einen Mediaserver nutzen will, muss als Erstes seine Musik richtig organisieren. Die gängigen Musikverwaltungsprogramme wie iTunes und Windows Media Player erstellen automatisch eine Ordnerstruktur nach dem Muster Interpret/Albumtitel, wenn man eine Audio-CD auf den PC kopiert. Im Ordner „Keith Jarrett“ befindet sich also ein Ordner für das Album Changeless und darin alle Songs. Unter Windows findet man diese Musikdateien im Ordner „Eigene Musik“. Von dort lassen sie sich einfach auf andere Medien kopieren. Praktisch alle CDs werden beim Einlesen automatisch erkannt und die einzelnen Songs mit dem richtigen Titel benannt. Jede einzelne Musikdatei enthält dabei sämtliche Informationen über Albumtitel, Interpret, Genre und persönliche Wertung. Nötigenfalls kann man diese Angaben auch manuell ändern. Diese Angaben bezeichnet man als Tags (Etiketten). Ein Mediaserver verwendet diese Tags für die Sortierung der Bibliothek. Falsche Tags führen zu unauffindbaren Songs auf dem Mediaserver. Die kostenlosen Programme iTunes und Windows Media Player haben Schwächen beim Einlesen und Taggen von CDs. Besser ist die Alternative Mediamonkey, und echte Musiksammler verwenden DBPoweramp. Einen ausführlichen Beitrag über das Einlesen von CDs und die Organisation des Gerippten findet man unter www.home-electronics.ch/cd-rippen im Internet.

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Smart Entertainment [ PRAXISTEST - MEDIASERVER ] Die Synology Audio Station sieht im Browser wie eine App aus. Als zentrale Mediensteuerung kann sie DLNA-Geräte und Airplay-Lautsprecher bespielen.

Die zuletzt gespielten Songs werden auf der Smartphone-App von Synology automatisch gespeichert und sind auch offline dabei.

üblichen Hausgebrauch mit einigen tausend Songs erledigt die Fritz-Box die Arbeit als Musiklieferant sehr zuverlässig. Erst wenn man mit der Fritz-Box sehr grosse Audiobibliotheken, audiophile verlustfreie Musik oder gar Filme verwalten will, stösst man an ihre Grenzen. So liegt beispielsweise das maximal erreichte Tempo des USB-Anschlusses bei rund 6 Megabyte pro Sekunde. Wer viele Daten via Fritz-Box kopiert, braucht also Geduld. Ab 10 000 Musiktiteln ächzte im Test die Fritz-Box 3390 spürbar, was sich vor allem

beim sehr gemächlichen Durchblättern der Musikbibliothek zeigte. Wer seine Musikbibliothek häufig mit neuen Titeln ergänzt, wird sich am fehlenden automatischen Neuindizieren stören. Das Aktualisieren der Bibliothek muss über den Webbrowser ausgelöst werden. Wer seine audiophile Musik im verlustfreien FLAC-Format speichert, wird mit dem Mediaserver der Fritz-Box ebenfalls nicht glücklich. Die Box kann solche Songs zwar an Geräte ausliefern, sie aber nicht sauber in ihrem Medienindex verwalten. Aufgrund der beschränkten Prozessorleistung kann die

Musik automatisch anpassen Der Musikliebhaber steht heute vor der schwierigen Entscheidung, ob er seine Musik im universellen, aber verlustbehafteten MP3-Format oder stattdessen als verlustfreie, audiophile Dateien im FLAC-Format speichern soll. Denn einerseits unterfordert das verlustbehaftete MP3 teure Highend-Anlagen, und andererseits kommen günstigere Audio- und Mobilgeräte nicht mit FLACDateien zurecht. Die Lösung aus diesem Dilemma heisst Transcodierung. Der Mediaserver erkennt, was ein Abspielgerät beherrscht, und beliefert dieses mit dem passenden Format. Highend-Komponenten erhalten eine FLAC-Datei. Beherrscht das Abspielgerät kein FLAC, wandelt der Mediaserver die Datei in Echtzeit in ein taugliches MP3-Format um. Dies bezeichnet man als Transcodierung. Die Geräte von Synology versprechen solches Transcoding. In der Praxis gibt es aber Einschränkungen. So können die günstigen Modelle nur Airplay-Geräte mit transcodierten WMV-Datenströmen versorgen und keine MP3-Dateien erzeugen. Unsere Versuche mit der DS213j, eine 24/192-FLAC-Datei von der Synology transcodiert an einen LG-Fernseher oder an ein Sony-HifiSystem zu schicken, scheiterten. Der NAS fütterte sie mit einer WMV-Datei, mit der die Abspieler nicht zurechtkamen. Wer Datenblätter genau liest, erfährt dass nur die teureren Synology-Modelle, beispielsweise der DS713+ (ab 820 Franken mit 2 Terabyte) eine Transcodierung ins MP3-Format unterstützen. Wer also einen günstigeren NAS kauft, muss seine Songs doppelt in zwei Medienbibliotheken jeweils im MP3- und FLAC-Format speichern.

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Fritz-Box auch keine Musik in Echtzeit von einem Format (FLAC) in ein anderes (MP3) umwandeln (sog. transcodieren, siehe Kasten auf dieser Seite). Nur beschränkt geeignet ist die Fritz-Box ferner als Mediaserver für Videos. Sie kann diese zwar in einer Ordnerstruktur verwalten und kommt sogar mit mehr als 4 Gigabyte grossen Brocken zurecht. Wenn es allerdings darum geht, ein HD-Video auszuliefern, gerät die Hardware an ihr Leistungslimit, wenn sie gleichzeitig mit ihrer Hauptaufgabe als DSLRouter und Funknetzverwalter beschäftigt ist. Die Überlastung zeigt sich dann mit sporadischen Bildrucklern. Fazit: Den integrierten Mediaserver der Fritz-Box erhält man bei einem Router-Kauf faktisch geschenkt. Die Lösung eignet sich auf jeden Fall perfekt, um erste Erfahrungen mit vernetzter Heimunterhaltung zu sammeln.

MEHR LUXUS MIT ECHTEM NAS Wer mit den Schwächen der Fritz-Box 3390 nicht leben kann, muss mehr Geld und Strom investieren. Er greift dann zu einem echten Netzwerkserver wie beispielsweise dem günstigen DS213j von Synology. In unserem Test verwendeten wir einen bewährten DS211+, der mit der neusten Software (DSM 4.3) ausgerüstet ist. Allerdings ist der Vergleich zwischen einer Fritz-Box 3390 und einem Synology grob unfair. Denn das Einsteigermodell DS213j kostet bereits ohne Festplatte 240 Franken, mit 2 Terabyte Speicher muss man 420 Franken auf den Tisch legen. Auch beim Stromverbrauch Home electronics

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Jeder WindowsRechner beherrscht im Media Player den Umgang mit Servern wie der Fritz-Box oder dem Synology.

Die Android-App zur Fritzbox ist zwar einfach, aber zweckmässig.

sind die Differenzen beträchtlich. Während sich die Fritz-Box mit rund 10 Watt begnügt, gönnt sich der Synology schnell das Doppelte. Auch bei der Komplexität stellt der Synology höhere Anforderungen. Während man an die Fritz-Box einfach einen USB-Stick stöpselt, will ein Synology eingerichtet werden. Das geschieht zwar mit hilfreichen Assistenten und ziemlich narrensicher, beschäftigt einem aber doch schnell eine Stunde.

MUSIKSTEUERZENTRALE Die Investitionen lohnen sich jedoch. In unserem Test leistete sich der Synology kaum Schwächen und überwand auch alle Hindernisse, an denen die Fritz-Box 7390 scheiterte. Eine Audiobibliothek mit 60 000 Titeln verwaltet der Synology problemlos. Das Abspielen der Musik ist dabei nicht über die bekannten Programme, sondern auch sehr komfortabel mit dem mitgelieferten Musikprogramm Audio Station im Internetbrowser möglich. Songs lassen sich über ein universelles Suchfenster schnell aufstöbern und dann direkt am PC oder an beliebigen anderen UPnP/DLNA-Geräten im Heimnetzwerk abspielen. Audio Station kommt sogar unter Windows mit Airplay-Lautsprechern zurecht. Da der Synology parallel mehrere Playlisten abspielt, kann er mehrere Räume mit unterschiedlicher Musik versorgen. Wer selber mitsingen will, kann sich von der Audio Station auch Songtexte anzeigen lassen. Diese holt der Medienverwalter per Mausklick aus dem Internet und bindet sie in die Metadaten ein. Ferner ist es auch möglich, Home electronics

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die Angaben von einzelnen Titeln oder Alben direkt im Browser zu korrigieren und so seine Metadaten schnell zu aktualisieren. Ein besonderer Pluspunkt der SynologyLösung ist die transparente Integration von Internetradiostationen. In durchsuchbaren und sortierten Verzeichnissen sind Hunderte Stationen bereits erfasst und können mit eigenen Stationen ergänzt werden. Die Wiedergabe der Radios erfolgt dann ebenfalls wahlweise auf dem PC, auf DLNA-Abspielern oder AirplayLautsprechern. Damit mutieren alle vernetzten Audiogeräte im Heim zu Internetradios.

APP SPEICHERT MUSIK Ausgeklügelt ist auch die Musik-App „DS Audio“, die Synology für Android, iOS und Windows Phone kostenlos anbietet. Sie beherrscht nicht nur alle Tricks der oben beschriebenen Musikzentrale, sondern musiziert sogar weiter, wenn der NAS nicht mehr erreichbar ist. Denn alle vom Musikserver an das Mobilgerät gelieferten Songs werden dort automatisch zwischengespeichert. Der dafür verwendete Speicherplatz lässt sich einstellen. Songs lassen sich auch explizit in diesen Zwischenspeicher laden, ohne dass man sie anhören muss. Verlässt man also das traute Heim, kann man die zuletzt gehörten Songs auch unterwegs weiterhin geniessen, ohne dabei eine teure Internetverbindung zu bezahlen. DS Audio kann ebenfalls mehrere Musikgeräte im ganzen Haus steuern. Songs lassen sich nicht nur auf dem Handy abspielen, sondern auch auf beliebige andere DLNA- und Airplay-Geräte umleiten.

LEISTUNGSRESERVEN FÜR VIDEO Der NAS von Synology bietet genügend Leistungsreserven, um Videofilme an einen Fernseher auszuliefern. Auch hier lässt sich die Wiedergabe zentral steuern, das ebenfalls mitgelieferte Programm „Video Station“ bietet entsprechenden Komfort. Auf leistungsfähigeren Modellen lässt sich sogar ein spezieller Videoserver (Plex) installieren. Plex bietet Server für NAS, Windows, Mac und Linux sowie Abspielprogramme für Smart TV, Android und iOS. Wir werden die Filmverwaltung mit Plex demnächst ausführlich vorstellen. Fazit: Ein spezialisierter NAS, wie beispielsweise der DS213j, bietet als Musikserver viel zusätzlichem Komfort gegenüber einem minimalen Audioserver, wie ihn die Fritz-Box bietet. Der Aufpreis dafür ist allerdings hoch, und die vielen Möglichkeiten einer Synology setzen auch voraus, dass man sich intensiv damit beschäftigt. |

Das Server-Duell Diesen Praxistest können Sie auf unserer Website www.home-electronics.ch/audio server nachlesen. Dort finden Sie auch die technischen Spezifikationen der Geräte in einem Steckbrief zusammengefasst.

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TV & Heimkino [ TEST - AV-RECEIVER ]

SOUVERÄNE X-ZELLENZ // Lothar Brandt

Denons neues Receiver-Flaggschiff fühlt sich nicht nur wohl bei Heimtheater-Donner. Sondern auch in sanften Streicher-Wogen. Der AVR-X 4000 macht dem X in seinem Namen alle Ehre. X wie X-zellent.

D

as Leben unschuldiger Bäume schont Denon dankenswerter Weise so wie die Nerven frohgemuter Heimkino-Aufrüster. Die 280 (in Worten: zweihundertachtzig) Seiten der deutschen Bedienungsanleitung geben die japanischen Heimkinoverstärker-Spezialisten ihrem neuen AV-Receiver AVR-X 4000 nicht in gedruckter Buchform, sondern als platz- und ressourcensparende CD-ROM mit. Mindestens genauso lobenswert: Der Inhalt dieses Konvoluts erschliesst sich rasch und vergleichsweise unkompliziert. Was auch an dem durchdachten, gut nachvollziehbaren Bedienkonzept liegt, mit dem Denon für seine neue ReceiverLinie mit dem markanten „X“ in der Mitte reichlich Sympathiepunkte einheimst. Natürlich ist und bleibt ein moderner AVReceiver ein hochkomplexes „Wesen“, mit Fähigkeiten und Möglichkeiten, die von einem klassischen Hifi-Vollverstärker so weit entfernt sind wie ein Schlachtschiff aus Nelsons Zeiten von einer schwimmenden Festung des 21. Jahrhunderts.


Denons neues Flaggschiff jedenfalls prunkt mit dem ganzen Arsenal aktueller audiovisueller Technik – und mit noch ein bisschen mehr. Wie schon der unmittelbare Vorgänger kann er intern eingehende Videosignale auf die vierfache Auflösung (4K) von High Definition (HD) hochskalieren. Das ergibt zwar noch nicht Ultra High Definition (UHD) – da gehört noch etliches mehr dazu wie erweiterter Farbraum, erhöhte Bilddynamik von 8 auf 10 bis 12 Bit und superschnelle Schnittstellen –, kann aber an entsprechenden Fernsehern und Beamern für sattere Farben, weniger Rauschen und mehr Details sorgen.

NATÜRLICH NETZWERKFÄHIG Kaum ein Hersteller von Unterhaltungselektronik kann es sich noch leisten, Geräte ohne Netzwerkanschluss anzubieten. Und so gewährt natürlich auch der AVR-X 4000 Datenströme gemäss den Richtlinien der Digital Living Network Alliance (DLNA; weiss eigentlich noch jemand, dass die vor präzise zehn Jahren von Sony und Intel ins Leben gerufen wurde?) Einlass über seine Ethernet-Schnittstelle. Damit reiht er sich bevorzugt ein ins Local Area Network (LAN), zum drahtlosen Wireless-(WLAN-)Betrieb fehlt ihm die Ausrüstung. Da belässt er es beim Airplay zur Kommunikation mit Apples i-ern aller neueren Art. Die aber auch über die etwas hakelige USB-Buchse andocken dürfen. Was solls, hängt der Denon erst einmal am Netz, öffnen sich via Internet die Welten des Internetradios (vTuner, Last FM ist zudem

vorinstalliert), für entsprechend abonnierte Musikfans hält der Datendienst Spotify den Bauchladen weit offen, Foto-Exhibitionisten verteilen ihre Werke via Flickr. Hat der Besitzer einen prallgefüllten Network Attached Storage (NAS), saugt sich Denons Dickschiff auch hier gerne mit Unterhaltung voll. Und das alles wirklich nutzerfreundlich, das Graphical User Interface (GUI) leistet als hübsch gestalteter Leitfaden gute Dienste beim Pflügen durch den Daten- und Dienstedschungel. Am guten Ton dazu haben die Entwickler hingebungsvoll gearbeitet. Sie statteten klangrelevante Bereiche in Vor- und Endstufen nicht nur mit Kondensatoren höherer Kapazität aus, sie tunten den Sound – das jedenfalls bestätigten Messungen – auch auf feine Durchzeichnung und sehr ohrenfreundliche Klirrverläufe. Beim Digital-Analog-Wandler (DAC) implantierten sie als Herz den Chip Burr Brown PCM 1690, der laut Datenblatt bis zu 8 Kanäle mit einer Auflösung von 32 Bit Wortbreite und 192 Kilohertz Abtastfrequenz verarbeiten kann. Als sogenannte Operationsverstärker stehen ihnen JRC NJM 8080 zur Seite, was nach Ruf dieser ICs für blitzsaubere Spannungsverläufe sorgen dürfte. Damit nicht genug: Weil wahre Surround-Fans nie genug bekommen, dürfen sie neben den verbreiteten Mehrkanalverfahren noch das neue DTS Neo:X entzünden. Zum gewöhnlichen Lautsprecher-Arsenal (Front, Center, Rear, Subwoofer) feuern dann noch ein Rear Center, ein zweiter Subwoofer, ein Paar Surround Back und vor allem ein Paar Front Height auf die Trommelfelle des Hörers. Das kann faszinierende

Steuergerät: Der DenonReceiver lenkt auch grosse AV-Anlagen souverän. Die Fernbedienung wirkt dagegen noch kleinteilig.

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TV & Heimkino [ TEST - AV-RECEIVER ]

Klangerlebnisse bereiten, wovon sich Home Electronics bei einer Denon-Demo überzeugen konnte. Bei entsprechenden Filmen kann die Höhendimension im Ton – Regen kommt wirklich von oben – für noch mehr Hühnerhaut sorgen. Unfassbar. Im heimischen Testraum klappte das nicht in dieser Fülle. Zum einen mangels Lautsprechern und Stellmöglichkeiten, zum anderen, weil der Denon selber „nur“ bis 7.1. befeuern kann und für – Sie haben richtig gezählt – 11.2 über den eigenen Vorstufen-Ausgang externe Kräfte in Form von weiteren Endstufen einbeziehen muss.

MIT MUSIK UND FILM AUF BESTEM KURS Aber auch als Einzelkämpfer verblüffte dieser AVR-X 4000 die Jury. Von einem gewöhnlichen CD-Player per Cinch-Buchsen als „analoger“ Verstärker genutzt, überzeugte dieser Teufelskerl schon mit einer Feindynamik und Auflösung, wie man sie doch eher von spezialisierten Kollegen aus dem Hifi-Lager gewohnt ist. Die grosse Stunde schlug, als der schon äusserlich so souverän auftretende Japaner mit dem Format Audio Only oder Pure Audio Blu-ray Disc (siehe HE 9/13, Seite 48) spielen durfte. Bereits im Stereo-Betrieb, etwa mit der unglaublich packenden Einspielung von Beethovens siebter Sinfonie unter Carlos Kleiber (DG), baute dieser AV-Receiver ein Klangbild auf, das neben zupackender Dynamik eine Unzahl von Klangfarben und instrumentalen Details offenbarte. Das kam einem Spezialisten-Team aus HighendDAC und Top-Vollverstärker schon bedrohlich nahe. Hut ab! Nun sind sanfte Streicher und feine sinfonische Strukturen ja schön und gut. Ein ordentlicher AV-Receiver – ja, auch der Denon verdient sich mit dem obligatorischen, analogen Radio-Tuner-Teil diese überholte Bezeichnung – hat sich aber natürlich vor allem in den Klangschlachten moderner Blockbuster manierlich zu schlagen, oder? Aber der neue Denon gab sich auch hier keinerlei Blösse. Wobei ein wenig Zeit und Mühe und Studium der Anleitung hier gut investiert sind. Schliesslich

verfügt der AVR-X 4000 mit dem umfangreichsten Audyssey-Einmesssystem über eine Waffe, die auch in widerlicher Raumakustik selbst einem suboptimal platzierten Lausprecher-Setup zu höherer Durchschlagskraft verhilft. Nach der – übrigens gar nicht so aufwendigen – Prozedur gab es sogar bei bewusst asymmetrisch postierten Pärchen vorne und hinten nichts zu mäkeln. Beim letzten Durchgang wurde zurechtgerückt, neu eingemessen – und ab ging die Post. Etwa mit jeder Menge pulverisiertem Material in Actionknüllern wie dem jüngsten Die Hard: Bruce Willis und Co. zerlegten Autos, Baugerüste und Helikopter mit brachialer Präzision. Dabei waren es nicht nur die selbstverständlich imposanten Bass-Attacken, für die ja in erster Linie der aktive Subwoofer des Canton-Sets sorgte, sondern vor allem die vom Denon verantworteten Geräuschkulissen klirrender Glasscheiben und krachender Holzbalken, die mit erbarmungsloser Wucht für Dramatik sorgten. Eine Stufe runter, ein paar Dekaden zurück: Der zweite Beatles-Spielfilm Help erschien unlängst grandios remastert auf Blu-ray-Disc. Wenn es je einen Zweifel gegeben hat an der möglichen Wohltat digitaler Restauration von Bild und Ton: Nie hat man die Fab Four in der haarsträubenden Komödie von Richard Lester farbenfroher und musikalisch mitreissender erlebt. Der Denon assistierte bei der Beweisführung bewundernswert neutral und detailgetreu. Nun soll es ja auch Filmfans geben, die auf so etwas wie Dialog, Hintergrundgeräusche oder andere spannungsfördernde Leisetreterei Wert legen. Der grandiose Gary Oldman als Smiley in Dame, König, As, Spion muss nicht viel ballern, dafür mehr denken und diskutieren, bis er den Maulwurf im Spionage-Apparat exhumiert hat. Die Sprachverständlichkeit sowohl der englischen Originalfassung als auch der deutschen Synchronversion, die diffizilen Knarr-Nuancen beim Schreiten über Holzbohlen blieben vorbildlich, um nicht zu sagen: X-zellent. Denons neues Receiver-Flaggschiff jedenfalls hat bei Home Electronics einen X-trem überzeugenden Stapellauf hingelegt. |

Aufgeräumt: Verglichen mit den BuchsenBatterien früherer AV-Receiver zeigt das neue Denon-Flaggschiff auch ein ordentliches Heck.

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Home electronics

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Aufgeklappt: In Silber macht der AVR-X 4000 gleichfalls ein starke Figur. Hinter der voluminösen Frontklappe stecken die selten gebrauchten Knöpfe und Schalter.

& g e i r K den e i r F AURUM P8/M8 Vor-/Endstufenkombination AURUM VULKAN VIII R im Test: - Stereoplay 05/2013: Highlight - Stereo 02/2013: Preis/Leistung – Exzellent - Hifi News 05/2013: Highly Commended

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www.

Denon AVR-X 4000 1750 Franken dkbce.com, denon-hifi.ch

TECHNISCHE DATEN Abmessungen B x H x T Gewicht Sinusleistung Stereo (4 Ohm) Sinusleistung Surround Verbrauch Standby/Betrieb

44 x 17 x 38 cm 12,3 kg 2 x 200 Watt 7 x 150 Watt 2,7/670 Watt

AUSSTATTUNG HDMI In/Out 3D-Unterstützung 4K-Auflösung Digital Audio koaxial/optisch Analog Audio In/Out Netzwerk iPod-/iPhone-Unterstützung Lautsprecherausgänge Vorverstärkerausgänge Set/Subwoofer Dolby Digital/EX/True HD/PL2/PL2x /PL 2z DTS/DTS-ES/DTS-HD/Neo X Einmessautomatik

6/3 • • 2/2 5/1 Ethernet, USB ja F/C/S/Front Height, F. Wide 11/2 alle alle Multi EQ-XT32

Mehr Infos, Daten, Details? www.aurumspeakers.com

+

WERTUNG MAGAZIN

+ ausgezeichenter Klang: neutral, dynamisch, offen + auch in Stereo vergleichbar mit guten Hifi-Vollverstärkern + gutes Bedienkonzept + zukunftssicher dank 4K-Tauglichkeit und Neo:X − Fernbedienung wenig wertig und übersichtlich, USB-Buchse eng Home electronics

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Foto & Video [ TEST - KOMPAKTKAMERA ]

KLASSENBESTE // Reinhard Merz, Erich Baier

Der grosse Sensor der Sony RX100 II verspricht eine überragende Bildqualität. Dank WLAN kann die Edelkompakte ihre Bilder ohne Kabelverbindung am Fernseher zeigen und sogar vom Smartphone ferngesteuert werden. Im Test.

Z

ur letzten Photokina kam die Trendwende. Ging der Mainstream bei den Kompaktkameras vorher vor allem dahin, noch mehr Megapixel auf einen 1/2,3-Zoll-Sensor zu packen, beobachten wir seitdem immer mehr Kameras, die trotz äusserst kompakten Abmessungen mit Sensoren im Format 1/1,7, 2/3 oder 1 Zoll kommen. Noch im Juni dieses Jahres brachte Sony mit der RX100 II einen weiteren Vertreter dieser Gattung auf den Markt, den wir getestet haben. Bereits die Testergebnisse des Vorgängermodells RX100 vom letzten Seite 68

Jahr hatten die HE-Redaktion begeistert und zum Urteil leiten lassen: „Sony landet mit der RX100 einen echten Volltreffer. An SLR- und Systemkameras mit grösseren Sensoren kommt sie zwar nicht ganz heran, für eine Kompaktkamera setzt sie aber neue Massstäbe.“ Bei der neuen RX100 II erschliessen sich zwei Unterschiede bereits auf den ersten Blick: Auf der Kamera sitzt ein Zubehörschuh für einen externen Blitz oder einen Aufstecksucher, der Monitor ist nun klappbar. Im Inneren verfügt die Kamera neu über WLAN und einen Home electronics

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Der Sensor machts möglich: Sony verwendet in der RX100 II einen 1-ZollSensor, wie ihn auch Nikons Systemkamera J hat. Bei Weitwinkelstellung ist die Lichtstärke des Objektivs mit 1,8 am stärksten.

NFC-Chip. Das Entscheidende ist jedoch: Sony hat den ExmorCMOS-Sensor durch einen neuen mit rückwärtiger Belichtung und entsprechend höherer Empfindlichkeit ersetzt. Er hat wie beim Vorgängermodell eine effektive Auflösung von 20,2 Megapixeln bei einer Grösse von 1 Zoll – so gross wie bei einer Nikon-1 und damit deutlich kleiner als ein APS-C-Sensor, aber auch deutlich grösser als die typischen besseren Kompaktkamera-Sensoren in der Canon G15 oder der Nikon P7700.

GEHÄUSE UND BEDIENUNG Die etwa 250 Gramm schwere Kamera steckt in einem kompakten Gehäuse von 102 x 62 x 39 Millimeter. Die Kameraoberfläche ist insgesamt samtig glatt. Nur an der rechten Daumenposition gibt es eine 15 x 16 mm kleine, strukturierte Oberfläche. Durch Druck mit dem Daumen ist das Gehäuse dann etwas besser zu halten, wirklich griffsicher ist aber anders. Das Haupteinstellrad an der Kameraoberseite hat eine kräftige Riffelung und ist zum Schutz gegen unbeabsichtigtes Verstellen versenkt. Der Durchmesser des Auslösers misst 8 mm. Die anderen Tasten mit 4,5 mm sind dagegen arg klein geraten, ebenso ihre Kennzeichnung. Beim Knöpfedrücken ist viel Fingerspitzengefühl gefordert, Wurstfinger dürften es schwer haben. Das Haupteinstellrad bietet die von SLR bekannten Einstellungen P, A, S, und M, und im umfangreichen Hauptmenü gibt es eine Fülle weiterer Optionen. Oft ist eine schnelle Veränderung der Kameraeinstellung erforderlich, und man kann nicht in den Tiefen des Menüs herumwühlen. Sony hat das pfiffig gelöst und reduziert für die praktische Anwendung das Hauptmenü mit einer Fn-Taste auf das Wesentliche. Auf diese Funktionstaste können individuell bis zu 7 Einstellwerte ausgelagert werden. Das 3-Zoll-Display hat eine Auflösung von 921 600 Subpixeln. Die Bildwiedergabe ist gestochen scharf, und die Farben sind brillant. Im Gegensatz zum Vorgängermodell ist das Display jetzt nach oben um etwa 90 Grad und nach unten um etwa 60° neigbar. Damit können auch ungewöhnliche Aufnahmepositionen gemeistert werden. Schriften sind noch gut zu lesen, die angezeigten Symbole sind allerdings ziemlich klein und mitunter schwer zu erkennen. Home electronics

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AUSSTATTUNG Die Brennweite von 28 bis 100 mm (KB) beschränkt sich auf das Wesentliche. Die Lichtstärke von 1,8 bei der kurzen Brennweite kann sich sehen lassen, dass sie allerdings bei doch bescheidenen 100 mm (KB) schon auf 4,9 absackt, verwundert ein wenig. Gut gelöst ist die manuelle Fokussierung: Das Objektiv wird von einem gerändelten Ring mit 58 mm Durchmesser umschlossen. Dieser Ring ist in beide Richtungen frei drehbar. Damit wird bei der Einstellung „Manual Focus“ scharfgestellt. Je nach Kameraeinstellung wird bei Berührung des Fokusrings auch noch eine Lupe wirksam, die das Scharfstellen erleichtern soll. Der Blitzschuh erlaubt bei der RX100 II nun die Verwendung von stärkeren externen Blitzgeräten. Auch wenn die doch recht kompakte RX100 II dann aussieht wie ein Zubehörteil des Blitzgeräts und nicht umgekehrt. Am Blitzanschluss kann auch weiteres Zubehör angebracht werden. Optional erhältlich sind ein elektronischer Sucher – der mit einem Preis von etwa 550 Franken allerdings bald so viel kostet wie die Kamera – und ein Stereomikrofon. Die DSC-RX100 II lässt sich via WLAN ins Heimnetzwerk einbinden. Besonders praktisch ist die unkomplizierte Bildübertragung aufs iPhone, iPad oder Android-Smartphone. Mit nur einem Klick steht die Verbindung, wenn das Mobilgerät NFC-fähig ist (ausführlicher Praxistest auf S. 71). Dann lässt sich das Mobiltelefon auch als praktische Fernbedienung verwenden. Den selbstklebenden Ring mit Filtergewinde konnten wir nicht testen, dieses Gewinde wirkt im Vergleich zur sonstigen Ausstattung aber eher unprofessionell. Die Verarbeitung der Kamera ist solide. Ein Schmuckstück ist der butterzart laufende Fokuseinstellring. Auch die Monitorbefestigung und -mechanik versprechen lange Haltbarkeit. Die Kamera macht einen insgesamt guten Eindruck.

BILDQUALITÄT Die Lichtempfindlichkeit kann in einem Bereich von ISO 100–25 600 eingestellt werden, und bis ISO 800 sind die Bilder, mit Abstrichen, tatsächlich überragend. Natürlich sind die hohen und höchsten Empfindlichkeiten nicht mehr überragend, aber manche Kompakte ist bereits bei ISO 100 schlechter. Und der Hauptunterschied bei der Bildqualität

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Foto & Video [ TEST - KOMPAKTKAMERA ] STECKBRIEF Hersteller Modell Preis Info www. Abmessungen (B x H x T), Gewicht mit Akku

Sony Cyber-shot DSC-RX100 II 850 Franken sony.ch 102 x 62 x 38 mm, 280 g

BILDSENSOR/DATEI

Neu ist der Blitzschuh auf der Oberseite. Hier lassen sich externe Blitzgeräte oder ein elektronischer Sucher anstecken.

Pixelklasse, Diagonale (Format) Auflösung (nicht interpoliert) Pixelgrösse (Pixelpitch)/förderliche Blende Sensorgrösse/Bildwinkelfaktor Sensortyp/Sensorreinigung Dateiformat

20 Mega, 1 Zoll (3:2) 5472 x 3648 Pixel 2,4 µm/f/3,9 13,2 x 8,8 mm/2,7-fach CMOS/– JPEG, RAW, RAW + JPEG

OBJEKTIV Lichtstärke/Brennweite Vergleichbare KB-Brennweite, Zoomfaktor, Bildstabilisator

1:1,8–4,9/10,4–37,1 mm 28–100 mm, 3,6-fach-Zoom, im Objektiv

AUFNAHMESTEUERUNG AF-Felder/Kreuzsensoren/manueller Fokus Verschlusszeiten/kürzeste Blitzsync./Bulb Belichtungsmessung

Das Display ist jetzt nach oben und unten kippbar.

Belichtungsprogramme Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorr. Belichtungsreihe/Blitzbelichtungsreihe Empfindlichkeitswahl: ISO-Autobereich variabel/manuell/Reihe Weissabgleich

Steuerbare Grundeinstellungen

25 AF-Sensoren/–/• 1/2000–4 s/k. A./B mittenbetont, Spot, Matrix (1200 Felder) P (mit P-Shift), Av, Tv, M ±3 Blenden, ±2 Blenden •/– 160–12 800, einstellbar/100-12 800/– automatisch, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle Korrektur, Reihe Schärfe, Kontrast, Sättigung, Rauschfilter

SUCHER/MONITOR/DISPLAY zum Vorgängermodell liegt tatsächlich in den sichtbar besseren Bil-

dern bei mittleren Empfindlichkeiten zwischen ISO 400 und 1600. Bei der Auflösung tut sich wenig. Beide Kameras zeigten im Test sehr ähnliche Messwerte. Die RX100 II liefert 1567 LP/BH bei ISO 100 und fällt nur dezent auf 1494 LP/BH bei ISO 1600. Die Dead-LeavesKurven zeigen, dass die Kontraste der RX100 II nicht künstlich angehoben werden, wie dies noch bei der Vorgängerin der Fall war, und unsere Testaufnahmen lieferten Bilder mit einem Detailreichtum, den keine andere Kompakte erreicht. Auch das Rauschverhalten ist vorbildlich. Bei ISO 100 sind es gute 0,6 VN. Bis ISO 6400 liegt die RX100 II unter 1 VN und springt erst bei ISO 12800 auf deutliche 6,1 VN. Bei der RX100 liegen die Werte mindestens ein Zehntel höher. Allein der vergleichsweise kräftige Schärfeverlust nach den Ecken hin könnte besser sein. Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.

FAZIT Nach kurzer Eingewöhnungsphase ist die Sony RX100 II eine ausgezeichnete Kompaktkamera. Wichtiges lässt sich sehr einfach von weniger Wichtigem trennen – so wird die Handhabung richtig flott. Der absolute Hammer ist die Bildqualität. Die ist für eine Kompaktkamera schlichtweg überragend und zum Teil noch etwas besser als bei der RX100, und selbst im Vergleich mit SLR und spiegellosen Systemkameras kann sich die Sony RX100 II durchaus sehen lassen. | Seite 70

Sucher: optisch/elektronisch Bildmonitor: Grösse/RGB-Auflösung/Extras Monitorfunktionen bei Aufnahme Einblendungen bei Bildwiedergabe

(optional)/(optional) 3,0 Zoll/921 600 Subpixel/ verstellbar Live View, Lupe, Lichter- und Schattenwarnung Histogramm, Lichter- und Schattenwarnung

DIVERSES Speichermedien/Akkutyp Interner Blitz/Anschluss externer Blitz Schnittstellen Video: Format/max. Auflösung, Bildfrequenzen, max. Länge/AF-Funktion

SDHC, SDXC/Li-Ion •/Blitzschuh USB 2.0, Micro-HDMI, WLAN, NFC MP4 (AVCHD)/1920 x 1080p, 50 B/s, 29 min/•

TESTERGEBNISSE Bildqualität bei ISO 100 bis 400 Bildqualität bei ISO 800 bis 1600 Bildqualität bei ISO 3200 bis 6400 Ausstattung/Leistung +

WERTUNG MAGAZIN

+ + + −

überragende Bildqualität bei ISO 100 bis 400 ausgereifte WLAN/NFC-Funktionalität gegenüber Vorgängermodell: Klappmonitor und Blitzschuh eher teuer

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Am Smartphone wird das Sucherbild der Kamera kontrolliert, gezoomt und ausgelöst.

Schnappschüsse landen auf dem Smartphone und können beliebig weiterverschickt werden.

Die Sony RX100 II kooperiert drahtlos mit Smartphone, Fernseher und PC.

SO KOMFORTABEL IST DRAHTLOS Zu den wichtigsten Verbesserungen der Sony RX100 II gegenüber ihrer Vorgängerin gehört die neu integrierte Funktechnik. Dank dieser kooperiert sie drahtlos, einfach, schnell und intuitiv mit Smartphones, Fernseher, PC und Heimnetzwerk. Eine App auf dem Smartphone macht das Telefon zum drahtlosen Zusatzsucher und Fernauslöser. Will man später einen besonders gelungenen Schnappschuss gar einem Freund weitergeben, muss dieser nur sein Smartphone auf die Kamera legen und erhält so das Bild wie von Zauberhand „gebeamt“.

NFC UND WI-FI DIRECT Sony hat die RX100 II gleich mit zwei Funktechniken aufgerüstet. Near Field Communication (NFC) sorgt dafür, dass sich die Kamera mit anderen Geräten innert Sekunden vollautomatisch verbindet und alle Passwörter automatisch austauscht. Wi-Fi Direct sorgt dann für das hohe Datentempo, das für das Live-Sucherbild und den Transfer von Fotos oder Filmen benötigt wird. Mit Wi-Fi Direct werden pro Sekunde megabyteweise Daten über Dutzende Meter gesendet. Am eindrücklichsten zeigt sich die drahtlose Zusammenarbeit, wenn man auf einem Android-Smartphone mit NFC die kostenlose App „PlayMemories Mobile“ installiert. Will man die Zusammenarbeit zwischen Smartphone und Kamera starten, hält man nun einfach das Smartphone an den Kameraboden. Alles andere – vom App-Start bis zum Verbindungsaufbau – geschieht danach vollautomatisch.

FERNSTEUERN Befindet sich die RX100 im Foto-Modus, startet auf dem Smartphone die Fernsteuerfunktion. Man sieht dann auf dem Handy-Display das Sucherbild der Kamera in Echtzeit. Das Umschalten zwischen Foto- und Video-Mode ist am Handy möglich. Mittels Tippen auf dem Handy-Bildschirm lässt sich sogar das Kamerazoom steuern, ein Antippen mit der Fingerspitze knipst das Bild. In vielen Fällen ist diese Fernsteuerfunktion ein Genuss: Noch nie waren Selbstporträts so einfach und die Resultate so gut. Auch ausgefallene Kamerapositionen im tiefen Gras lassen sich ohne Verrenkungen handhaben. Die Kamera darf Dutzende Meter vom Handy entfernt sein, die WLAN-Technik durchdringt sogar Mauern. Das fertige Bild landet sowohl im Kameraspeicher in voller Bildauflösung als auch im Smartphone mit reduzierter Auflösung. Ein zusätzHome electronics

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liches Antippen genügt, um es via beliebige App im Internet zu publizieren oder per E-Mail zu verschicken.

BILDER UND FILME WEITERGEBEN Befindet sich die RX100 im Wiedergabemodus und zeigt Fotos oder Filme an, startet die Berührung mit dem Smartphone automatisch die Transferfunktion. Das angezeigte Bild wird innert Sekunden auf das Smartphone übertragen, auf Wunsch sogar in voller Auflösung. Der Transfer klappt auch mit MP4-Videos in HD-Auflösung, pro Sekunde wird dabei rund 1 Sekunde Gefilmtes übertragen. Fernsteuerung und Transfer funktionieren zwar auch mit iOS-Geräten. Mangels NFC muss man dabei aber manuell das iOS-Gerät mit dem WLAN der Kamera verbinden, Passwörter eintippen, Fernsteuerfunktion an der Kamera sowie die App auf dem iOS-Gerät selber starten.

DRAHTLOS ZU TV UND PC Die Sony RX100 II überträgt Fotos auch drahtlos zum Fernseher. Erste TV-Geräte mit NFC sind angekündigt, konnten von uns aber noch nicht getestet werden. Hat das Fernseher selber ein WLAN-Modul, wird er direkt von der RX100 gefunden. Alternativ kann sich die Kamera mit dem drahtlosen Netzwerk im Heim verbinden. Die Kamera beherrscht dabei die einfache Kopplung via WPS: Ein Tastendruck an Kamera und Router genügt, damit Passwörter ausgetauscht und die Verbindung aufgebaut werden. Danach fand die RX100 II in unserem Test problemlos den via Ethernet angeschlossenen Fernseher von LG. Nach wenigen Tastendrücken an der RX100 startete die Diashow am Fernseher – kabel- und ärgerfrei. Videos lassen sich aber leider so nicht drahtlos am Fernseher abspielen. Für das Heimkino muss man die RX100 per HDMIKabel mit dem Fernseher verbinden. Im letzten Test schickte die RX100 dann ihre Werke noch drahtlos an den Windows-PC. Die entsprechenden Programme (Windows: www.sony.net/pm, Mac: www.sony.co.jp/imsoft/Mac) liefert Sony gratis. Sind diese installiert und der PC eingeschaltet, genügt ein Tastendruck an der Kamera, damit alle neuen Fotos und Videos sauber sortiert auf der PC-Festplatte landen. Fazit: Mit der RX100 II demonstriert Sony, wie viel Komfort der Fotograf durch die Drahtlostechnik gewinnt. Dank Standards wie NFC, Wi-Fi Direct und DLNA funktioniert das herstellerübergreifend. Lediglich die proprietäre Apple-Welt kann nur teilweise profitieren. // kh

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Magazin [ VORSCHAU/IMPRESSUM ]

VORSCHAU 11/2013 AUSGABE 11/2013 ERSCHEINT AM 25. OKTOBER AM KIOSK.

17. Jahrgang 2013

Impressum VERLEGER Dr. Daniel Kaczynski GESCHÄFTSFÜHRER/VERLAGSLEITER Dominik Achermann Telefon 044 245 45 10 dominik.achermann@home-electronics.ch CHEFREDAKTOR Lothar Brandt (lbr): Leitung Audio, TV & Heimkino REDAKTION Rolf Frank (rf): stellvertretender Chefredaktor, Leitung Multimedia & Netz, Foto & Video Kurt Haupt (kh): Multimedia & Netz, Leitung HE Online Clarissa Lack (cla): Praktikantin REDAKTIONELLE MITARBEITER IN DIESER AUSGABE Erich Baier, Stephan Ehrmann (se), Albrecht Gasteiner, Andreas Günther, Ulrike Kuhlmann (uk), Jürgen Kuri (jk), Dani Maurer, Reinhard Merz, Joachim Pfeiffer, Stefan Porteck (spo), Malte Ruhnke, Volker Strassburg (vs), Christoph Vratz

ZUBEHÖR FÜR SMARTPHONES UND TABLETS Akku-Packs, Outdoor-Schutzhüllen, praktische Tastaturen – wir haben uns durch den dichten Zubehör-Dschungel für Smartphones und Tablets geschlagen und präsentieren nun viele nützliche, schöne, aber auch schräge Beutestücke in unserem Ratgeber.

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KORREKTORAT Eva Koenig, Barbara Stuppia DRUCK UND VERSAND AVD Goldach AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Folgende Beiträge wurden übernommen und den schweizerischen Marktverhältnissen angepasst: c’t: 18, 19, 21; ColorFoto: 68–70. BILDQUELLEN & AGENTURMELDUNGEN Falls nichts anderes vermerkt, stammen die Bilder aus dem Archiv der Zeitschrift Home Electronics oder von den Herstellern der abgebildeten Produkte. Home Electronics verwendet Agenturmeldungen von Pressetext (pte). COPYRIGHT © 2013 p.a.media ag Nachdruck nicht gestattet. Das Fotokopieren aus Home Electronics, das über Einzelstücke hinausgeht, ist untersagt. Die p.a.media ag ist eine Tochtergesellschaft der Swisscontent AG.

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DENON CEOL Piccolo CEOL Piccolo ist das grösste unter den kleineren Denon-Produkten des Jahres: Netzwerkfähigkeit, umfassende Anschlussmöglichkeiten, Internetradio, Audio-Streaming und Wi-Fi stehen hier in kompakter Form zur Verfügung. Die Lautsprecher sind technisch perfekt an digitale Medien angepasst und sorgen so für erstklassige Unterhaltung. Apple-Produkte können je nach Wunsch über die Docking-Einrichtung, den vorderen USB-Anschluss oder über Air Play verbunden werden. Zudem ist Ceol Piccolo DLNA-1.5-zertifiziert, das heisst, das System kann einfach und direkt an das heimische Netzwerk angeschlossen werden. Sobald dies geschehen ist, lässt sich Musik über einen PC, einen NAS (Network Attached Storage) oder über das Internet streamen. Der beliebte Online-Dienst Spotify wird ebenfalls vom Gerät unterstützt. Der optische Digital-Eingang bietet zusätzliche Erweiterungsoptionen des Systems, z. B. für das Anschliessen eines Fernsehers oder einer Settop-Box. Bei der Steuerung hat der/die Nutzer/-in die bequeme Wahl zwischen der mitgelieferten Fernbedienung und der Denon Remote App, welche für Apple- und Android-Produkte kostenlos angeboten wird.

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