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#9 / 2012

+ Home electronics

MAGAZIN

Schweizer Fachpublikation für Heimelektronik. #9 / September 2012 / Fr. 9.50 / www.home-electronics.ch

Foto & Video

Canon-SyStemkameraS // 3D-Full-HD-Beamer // Blu-ray-player // netzwerkSpieler // verStärker // kompaktlautSpreCHer // FilmverwaltungS-programme // SmartpHone-akku optimieren

Die erFolgS-geSCHiCHte 75 Jahre Canon, 25 Jahre EOS: Die Historie ihrer Systemkameras. Plus: Test der EOS 650D. S. 42

TV & Heimkino

Für groSSe BilDer Von einem Beamer erwartet der Heimkino-Fan satte Farben auf breiten Wänden. Sicher in Full HD, gerne auch in 3D. Wie stark leuchtet der BenQ W7000? S. 24 Audio

zu neuen Horizonten Der Netzwerkspieler mit DAWandler von Cambridge öffnet weite audiophile Welten. Der Stream Magic 6 mit eigenem Vollverstärker im Test. S. 32 Multimedia & Netz

in BeSter orDnung Wer Filme sammelt, braucht den Durchblick. Gute Programme zur Filmverwaltung helfen beim Archivieren und besorgen Zusatzinfos aus dem Netz. S. 52



[ editorial ]

OLED OLé Es muss manchmal frustrieren, Produktmanager bei innovationsfreudigen Firmen wie Samsung oder LG zu sein. Die koreanischen Erzkonkurrenten in Sachen Unterhaltungselektronik präsentierten während des „Innovations Media Briefing“ zur Internationalen Funkausstellung viele schöne und nützliche Dinge rund um Haustechnik, Computer, Musikanlagen – und natürlich auch smarte und vor allem grosse Fernseher. Doch die entsprechend gebrieften Medienleute schossen sich während der anberaumten Frageminuten nur auf vier Buchstaben ein: OLED. Die Organic Light-Emitting Diodes sollen dem TV-Geschäft neuen Schwung geben, frei nach dem Motto: Olé OLED. Auf der CES Las Vegas Anfang des Jahres waren die fantastischen Bilder aus den dünnen Schichten der halbleitenden organischen Materialien erstmals prototypisch zu sehen – Home Electronics berichtete. Jetzt haben beide Koreaner wohl die Probleme der Fertigung und vor allem der Lebensdauer der Wunderlampen im Griff und kündigten serienreife Modelle für die IFA vom 31. August bis 5. September in Berlin an. Unter den Namen 55EM960V (LG) und ES 9500 (Samsung) werden dort zwei 55-Zoll-Flachbildschirme zu bestaunen sein, die unter fast jedem Blickwinkel hinsichtlich Farbreinheit, Leuchtkraft und Im-Bild-Kontrast neue Massstäbe setzen. LG könnte mit seinen WRGB-OLEDs alles überstrahlen. Die weisse (W) Zusatzfläche zu Rot, Grün, Blau und damit 4 Pixel je Bildpunkt sorgten bei der Vorschau jedenfalls für Szenenapplaus. Auf angeblich 60 000 Stunden sollen die Fernost-Techniker inzwischen die Halbwertszeit ihrer OLEDs aufgebohrt haben – das wäre brillant. Karger fielen bei beiden Herrstellern konkrete Aussagen zur Markteinführung aus. Zwischen viertem Quartal und Weihnachtsgeschäft pendelten die Aussagen. Zu Preisen herrschte Schweigen. Doch es gibt ja die gewöhnlich gut unterrichteten Kreise, aus denen die Zahl um 8000 Euro beziehungsweise knapp 10 000 Franken zu hören war. Olé. // Lothar Brandt, Chefredaktor

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[ Inhalt ]

#9 / 2012 in dieser AusgAbe om apple.c

itunes.

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75 Jahre Canon, 25 Jahre eos

audiophile netzwerker

Am Anfang waren Nachbauten von Leica- und Contax-Kameras das Ziel. „Kwanon“ hiess eines der ersten Modelle von 1937. Heute ist Canon einer der grössten Digital-Imaging-Konzerne der Welt. Lesen Sie alles über die Canon-Erfolgsgeschichte und einen Test zur EOS 650D.

Das Angebot an audiophilen Netzwerkspielern wächst. Ein vielversprechendes Modell ist der Stream Magic 6 von Cambridge Audio. Wir haben ihn zusammen mit dem Vollverstärker Azur 651A getestet.

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Magazin

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neueS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 umfrage: Kaufen Sie noch LPs? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Vinyl-tippS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 muSiktippS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 filmtippS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 gaSteinerS Durchblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 auSprobiert: • Computer-Maus Logitech Touch Mouse M600 • Mobiler Scanner Brother DS-700D � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 20 • Smartphone Samsung Galaxy S III � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 21 • DSLR-Zoom Tamron SP 24–70 mm f/2,8 Di VC USD • DAB-Smartphone-Adapter Lingo iVy � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 22 • Android-Tablet Asus/Google Nexus 7 • All-in-one-PC HP Omni27 � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 23 TV & HeiMkino teSt: 3D-Full-HD-Beamer • BenQ W7000 � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 24 teSt: Blu-ray-Spieler • Philips BDP7700� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 28 aUDio teSt: Netzwerkspieler und Vollverstärker • Cambridge Audio Stream Magic 6 • Cambridge Audio Azur 651A � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 32 teSt: Kompaktlautsprecher • KEF LS50 � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 38 FoTo & ViDeo report: Die Geschichte der Canon-Systemkameras • 75 Jahre Canon, 25 Jahre EOS � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 42 teSt: DSLR-Systemkamera • Canon EOS 650D � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 48 MULTiMeDia & neTz

Smartphone-akkuS Der Akku eines Smartphones macht oft im falschen Moment schlapp. Wie Sie die Akku-Leistung mit den richtigen Einstellungen und passenden Apps wesentlich verbessern, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

ratgeber: Filme verwalten • Software My Movies • Software Movienizer • Von der Scheibe auf die Festplatte � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 52 ratgeber: Smartphone-Akku optimieren • App EasyProfiles • App JuiceDefender • App Locale • App Tasker • App On{X} � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 56 SeRViCe eDitorial � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 3 agenDa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 neuheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31, 41, 51, 61 technik, einfach erklärt: Apt-X – Gute Töne für Bluetooth . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 impreSSum/VorSchau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

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Magazin [ NeueS ]

Sony

AndroIder WALkMAn

Veranstaltungen

AgendA national

Canon

30. 8. – 2. 9. 2012 Bauen & Modernisieren, Zürich www.bauen-modernisieren.ch

erste eos oHne sPIegeL

27. 9. – 29. 9. 2012 Media Home exhibition, Volketswil www.voice70.ch 19. 10. – 21. 10. 2012 High end Swiss, Regensdorf www.highendsociety.de 21.10. – 23. 10. 2012 Light & Sound, Luzern www.lightandsound.ch

international 31. 8. – 5. 9. 2012 IFA, Berlin (D) www.ifa-berlin.de 8. 9. – 9. 9. 2012 Westdeutsche Hifi-Tage, Maritim Hotel, Bonn (D) www.bonnaudio.de 18. 9. – 23. 9. 2012 Photokina; Köln (D) www.photokina.de

Mit der neuen eOS M hat nun auch Canon eine spiegellose Systemkamera im Sortiment. Im Gegensatz zur Nikon 1 integriert Canon die M in die grosse eOS-Familie, ausgestattet mit eOS-650D-verwandten eigenschaften (mehr ab Seite 42/48). Vom Konzept her erinnert die eOS M an das NeX-System von Sony: ein sehr kompaktes Gehäuse mit wenigen Bedienelementen, ein APSC-Sensor (18 Megapixel) und ein neues Bajonett (eF-M) wegen des kleineren Auflagemasses – mit der Möglichkeit, per Zusatzadapter auch alle eF-Objektive zu verwenden. Canon sieht die Nutzer der eOS M weniger unter Fotografen, die eine kompakte SLR-ähnliche Zweitkamera brauchen, als bei Aufsteigern aus dem Kompaktkamera-Bereich – die Rückseite gleicht denn auch einer Kompakten. Zur Scharfstellung setzt die eOS M auf das neue HybridAF-System der eOS 650D, mit kombinierter Phasen- und Kontrast-AF-Technik auf dem Live-CMOS-Sensor. Als AF-Optionen kann man zwischen One-Shot oder Servo-AF wählen. Weiter stehen Gesichtserkennung, FlexiZone-Multi (31 AF-Felder) oder FlexiZone-Single (1 AF-Feld) zur Auswahl, zudem Touch-AF. Auch die Motivwahl erfolgt per Live View, über das rückseitige unbewegliche 3-Zoll-LCD mit 1,04 Millionen Subpixeln. ein elektronischer Sucher ist nicht integriert und auch als Zubehör nicht vorgesehen. Über die Touch-Oberfläche vom Monitor lassen sich alle wichtigen einstellungen vornehmen.

Beim neuen Walkman F800 von Sony handelt es sich um einen webfähigen Player auf Android-4.0-Basis. er ist bereits mit zahlreichen Apps ausgestattet, von e-Mail über Maps bis hin zur Mediengalerie. WLAN und Bluetooth ermöglichen eine drahtlose Verbindung zum Heimnetzwerk und zu anderen Multimediakomponenten. Die Nutzung der Mediensammlung, der Apps und Spiele wird dank dem grossen, reaktionsschnellen 8,9-cm-Multi-Touchscreen und der hohen Prozessorleistung zum flotten Vergnügen. Die Walkmen der F800Serie akzeptieren auch verlustfreie Formate wie WAV oder FLAC. Die Videoformate umfassen MPeG-4, AVC und WMV9. Der S-Master-MXDigitalverstärker und diverse Audiotechniken sollen kristallklare Höhen und satte, druckvolle Bässe gewährleisten. Wer möchte, kann seine Musik sogar ohne externe Lautsprecher mit Freunden über das eingebaute Xloud-Lautsprechersystem teilen. Der integrierte Akku soll eine Audio-Betriebsdauer von bis zu 20 Stunden ermöglichen. Der neue Android-Walkman ist als Modell NWZF805 mit 16 GB Speicher für rund 330 Franken zu haben. Der NWZ-F805 bietet 32 GB Speicher und kostet rund 380 Franken. // mf www.sony.ch

Viel eos-, aber noch wenig eos-M-Zubehör Zum Lieferumfang gehört das kompakte Blitzgerät Speedlite 90eX mit Leitzahl 9. es lässt sich auch als kabelloser Master-Blitz einsetzen. Zusätzlich zur Kompatibilität mit den bestehenden eF-Objektiven (über den BajonettAdapter eF-eOS M), den Speedlite-eX-Blitzgeräten und weiterem eOS-Zubehör gibt es für die eOS M bereits eigenes Zubehör – etwa die ersten beiden eF-M-Objektive: Das eF-M 18–55 mm 1:3,5–5,6 IS STM ist ein kleines Standardzoom und das eF-M 22 mm 1:2 STM ein sehr kompaktes Pancake-Fixobjektiv. Beide arbeiten mit der neuen Stepper-Motortechnik (STM). Die eOS M wird in Schwarz, Weiss, Silber oder Rot erhältlich sein. Mit dem Standardzoom (18–55 mm) soll sie rund 1050 Franken kosten; mit dem Pancake (22 mm) und dem Adapter für eF-Objektive etwa 1200 Franken und im Set mit beiden Systemobjektiven (Zoom und Pancake) rund 1300 Franken. // nmp www.canon.ch

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#9 2012


Magazin [ NEUES ] Guter Riecher trotz Stumpen: Heinrich Gretler ermittelt als Wachtmeister Studer (1939) in einem Mordfall – bei Cablecom.

Bose

EINFACH GUT UNTERHALTEN Der US-Konzern Bose stellte unlängst das VideoWave-II-System vor, das HDTV, Heimkinoklang und Musikanlage in einem Produkt vereint. Der Kunde kann wählen zwischen einem jeweils LED-hintergrundbeleuchteten 46-Zollund einem 55-Zoll-Bildschirm, der mit einem einzigen Kabel mit der Mediakonsole verbunden wird. Das schlanke All-in-one-Entertainment-System kommt inklusive Standfuss zum Kunden, eignet sich aber mit separat erhältlichen Vesa-Halterungen auch zur Wandmontage. Wo es gleichfalls nach erstem Augenschein eine hervorragende Figur macht. Bis zu sechs separate Zuspieler kann der Nutzer anschliessen, die dann alle einer einzigen Fernbedienung gehorchen.

ÜBERZEUGENDES BEDIENKONZEPT Insbesondere das durchdachte Konzept mit der einen Fernbedienung dürfte dem VideoWave-II-System viele Freunde bringen. Gerade bei hochwertigen AV-Anlagen gilt ja eben nicht: Viel hilft viel. Im Gegenteil, viele Tasten und Funktionen schrecken einen bestimmten Kundenkreis eher ab. Die BoseClick-Pad-Fernbedienung kommt mit erfreulich wenigen Tasten aus und steuert per Funk auch die angeschlossenen Geräte – die nötigen Informationen liefert der Bildschirm. Während der Nutzer unverwandt auf diesen schaut, kann er mit wenigen Daumenbewegungen die meistgebrauchten Befehle wie Kanal- und Quellenwechsel oder „Play“ eingeben. Weniger ist also wirklich manchmal mehr – einfache Bedienung bringt mehr Komfort. Der Ton zum hochauflösenden Bild kommt aus den 16 im Bildschirm integrierten Lautsprechern, deren Klang das Bose-eigene „AdaptiQ“ auf die Raumakustik anpasst. Für entsprechende Tiefenwirkung sorgen die sechs Bass-Chassis, die zusätzliche akustische Energie über den Bose-typischen Waveguide in die Umwelt leiten. Bei einer ersten Vorführung jedenfalls beeindruckten das satte Fundament auch bei bassintensivem Filmton oder Technomusik wie auch die unaufdringliche Klangverteilung im Raum. Die Musik darf dank Dockingstation auch vom iPhone oder iPod kommen. Die 46er-Ausgabe kostet 6500 Franken, die 55er 7500 Franken. // lbr

Zattoo/LG

WEBSENDER AM TV LG ist der erste Fernsehanbieter, der auf seinen Smart TV eine App für das Cablecom Live-TV-Angebot des Schweizer Verteilers Zattoo anbietet. Mit Zattoo kann man bereits auf PCs, Smartphones, Tablets und Settop-Boxen über hundert Fernsehstationen live via Internet betrachten. Die App für die LG-Fernseher beschränkt sich auf rund 50 Sender, gegen eine jährliche Gebühr von 65 Franken erhält man davon 19 Sender in HD-Qualität angeliefert. Dies bedingt allerdings, dass der Fernseher mit einer GeschwinIm März hat Cablecom digkeit von mindestens 5 Mbit/sseinen an dasVideo-on-Demand-Service Internet angeschlossen ist.mit Schweizer Filmklassikern Insgesamt umfasst das AngebotWer rund 40 Schweizer Die Zattoo-App ist eineerweitert. Alternative zum teuren Kabelanschluss. bisher Filme in Originallänge. Sie datieren von 1939 (Wachtmeister über kostenloses DVB-T bestenfalls ein Dutzend Sender empfangen Studer) konnte,bis 1970 Kari) und sind zum Preis von Frankenempfängt, in der Video-on-Demanderhält so(Dällebach ein günstiges Vollangebot. Auch wer via6Satellit kann Rubrik „Klassiker“ abrufbar. In einem erstenalternativ Schritt werden elf Filme aufge„fehlende Sender“ wie ORF oder viele Lokalsender via Zattoo-App weitere folgen im April und Mai. Alle Filme sind auf Schweizerauf demschaltet, Fernseher betrachten. deutsch und in Schwarzweiss gedreht worden – ausserwie dem ersten in der LG hat angekündigt, auch weitere smarte Unterhaltungsgeräte HeimkiSchweiz produzierten Farbfilm Heidi und Peter aus dem Jahre kh // rf noanlagen und Blu-ray-Player mit der Zattoo-Funktion auszurüsten. //1955.

SCHWEIZER FILMKLASSIKER

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IN

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In-Ve

08.11.2010 11:10:55 Uhr

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Magazin [ NeueS ]

+

MAGAZIN

- Umfrage

kaufen Sie noch LPS?

Ab sofort können Sie uns jeden Monat die Meinung geigen. Wobei das Instrument ganz leicht zu beherrschen ist. Sie gehen auf www.home-electronics.ch/umfrage und entscheiden sich ganz entspannt für eine der Antworten auf die dort gestellte, spannende Frage. bereich bewegen. uns interessiert nun, ob Sie als Home ElectronicsLeser überhaupt noch Langspielplatten kaufen möchten – ob in den wenigen Läden, die es noch gibt, oder online bei Anbietern wie jpc.de, die ihren Vinylbereich ausbauen. Gerne und viel schreiben TechnikJournalisten und Feuilletonisten über die „Renaissance der Schallplatte“. Tatsache ist, dass nach wie vor Plattenspieler gebaut und gekauft werden, dass Musik wieder zunehmend auch „schwarz“ gepresst wird. Tatsache ist aber auch, dass die LP-Käufe in der Schweiz sich gegenüber CDs nach wie vor im einstelligen Prozent-

+

MAGAZIN

Kaufen Sie noch analoge Schallplatten? a) Ja, weil nur da Musik nach Musik klingt. b) Nein, digital ist besser. c) Ich kaufe keine neuen Platten, geniesse aber meine alten. Bitte geben Sie Ihr Votum ab bis

10. septemBer 2012 Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

- Umfrage vom monat JUli/aUgUst

letzten monat wollten wir von ihnen wissen: ersetzt bei Ihnen das Smartphone schon die Fotokamera? eine überwältigende Mehrheit der Home Electronics-Leser (etwa vier Fünftel) nutzt nach wie vor die eigene Kamera für anspruchsvolle Fotos. ersetzt hat das Smartphone beziehungsweise dessen eingebaute Kamera die Spezialistin bei etwa 16 Prozent. Ja, die Qualität reicht mir Um Gottes willen, nein Ja, weil ich auch die Gestaltungsfunktionen von Foto-Apps schätze

Die Juroren von links nach rechts: lothar Brandt, remy franck, attila Csampai, michael schwalb und thomas schulz.

Mahler-Schallplattenpreis

PreiSgekrönt Gustav Mahler (1860–1911) zählt zu den meisteingespielten Komponisten des Tonträger-Zeitalters – die Diskografie verzeichnet inzwischen mehr als 3000 Konserven mit seiner Musik. Bei der immer wichtigeren Orientierung in dieser völlig unübersichtlich gewordenen Masse an Neu- und Wiederveröffentlichungen hilft der Internationale Schallplattenpreis „Toblacher Komponierhäuschen“. Jedes Jahr im Juli tritt in dem Südtiroler Ferienort Toblach/Dobbiaco, wo Mahler während seiner Sommerurlaube seine letzten Werke komponierte, eine fünfköpfige Jury zusammen, um aus dem Angebot des abgelaufenen Jahres die besten Tonträger zu küren. Die Juroren, unter ihnen Home Electronics-Redaktor Lothar Brandt, zeichneten heuer als beste Neueinspielung die der neunten Sinfonie unter dem Mahler-Veteranen Bernard Haitink aus. Der niederländische Dirigent führt seit 55 Jahren Mahlers Musik auf, dementsprechend souverän leitet er bei dem auch technisch exzellenten Live-Mitschnitt (BR Klassik 9001113) das über sich hinauswachsende Orchester des Bayerischen Rundfunks durch die komplexe Partitur. Haitink lässt Mahlers letztes vollendetes Werk mit grosser innerer Ruhe zu einem grandiosen Abgesang auf Leben und Liebe erblühen.

sonDerpreis für einen tonmeister eine völlig andere Sinfonie und ein gänzlich anderer Dirigenten-Typus ist zu hören auf der 1963er Liveaufnahme der sechsten Sinfonie unter Antal Dorati, die bei den Archiv-Auswertungen den Preis davontrug. Der Mitschnitt (Helicon/HMF 02-9642) des damals noch weitgehend unbekannten sinfonischen Albtraums zeigt ein glänzendes Israel Philharmonic Orchestra und einen ungarischen Dirigenten, der den speziellen „kakanischen“ Tonfall von Mahlers Klangsprache modellhaft beherrscht. einen Sonderpreis vergab die Jury an den japanischen Tonmeister und Produzenten Tamoyoshi ezaki. Seine audiophilen, transparenten und hochpräzisen Aufnahmen der ersten, dritten, vierten und fünften Sinfonie mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra unter Manfred Honeck für das Label exton kommen dem von Mahler immer wieder geforderten Ideal der absoluten Klarheit und Deutlichkeit sehr nahe. Wie auch schon bei den Mehrkanal-Aufnahmen der Sinfonien 3, 4, 5 und 7 mit Zdenek Macal für dasselbe Label zeichnet ezaki auch auf seinen stereofonen SACDs ein natürlich ausbalanciertes, fast holografisches Klangbild. Der hohe Anteil des Tonmeisters am künstlerischen Gesamtergebnis eines Tonträgers wird so bestens ohrenfällig. // lbr

Stand am 17. 8. 2012

www.gustav-mahler.it Seite 8

Home electronics

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Bang & Olufsen

Musik wireless

Denon

Mehr Auf die Ohren Gleich acht neue Kopfhörer in vier Kategorien stellt Denon in seiner „Sounds Like You“-Serie vor. Flaggschiff ist der Music Maniac AH-D 7100 für 1600 Franken (Bild), der eine besonders neutrale, transparente Wiedergabe bieten soll. Der kleinere, ebenfalls als Over-Ear-Hörer konzipierte AH-D600 kostet 700 Franken, die In-Ear-Variante AH-C400 dann 550 Franken. Zu Preisen zwischen 300 und 430 Franken gibt es die „Urban Raver“-Modelle, konstruiert für besonders kraftvolle Bässe. Die On-Ear-Variante heisst AH-D400, die In-Ear AH-C300. Die kabellosen „Global Cruise“-Modelle (AH-NCW500: 600 Franken, AH-W 200: 250 Franken) wenden sich mit ihrer Noise-Cancelling-Funktion vorwiegend an die reisende Zielgruppe. Die Sportler ins Visier nimmt schliesslich der „Exercise Freak“Hörer, in Schwarz, Blau und Gelb zu haben ab 230 Franken. Zu jeder der vier Kategorien liefert Denon angepasste Bedien-Apps für iOS und Android. So bietet etwa die AudioApp für die „Music Maniac“-Reihe einen integrierten Audioplayer sowie Internetradio-Zugriff. // lbr www.denon-hifi.ch

Home electronics

#9 2012

Playmaker nennt Bang & Olufsen sein eher unscheinbares, weisses Gerät (Bild unten, rechts), das digitale Musik drahtlos an die BeoLabAktivlautsprecher des dänischen Herstellers streamen kann. Aktivlautsprecher benötigen keinen separaten Verstärker – von einigen Stromstrippen abgesehen, kann sich der Kunde über ein komplett drahtloses Stereosystem freuen. Über Apple Airplay oder DLNA versorgt sich der Playmaker von Smartphones, Tablets, Macs, PCs oder Mediaserver mit Musik, lässt sich auf Tastendruck aber auch mit einem Router verbinden. Mithilfe der BeoSetup-App lässt sich der Playmaker laut Hersteller in wenigen Schritten einrichten und verbindet sich innerhalb von Sekunden mit einem Drahtlos-Netzwerk. So kann jedes Familien mitglied, aber auch jeder Gast sich einfach mit der drahtlosen Stereoanlage verlinken. Für verschiedene Räume gilt es, zu jedem B&OLautsprecherpaar einen Playmaker einzusetzen. Der Playmaker wird ab Ende August für 425 Franken beim B&O-Händler stehen. // lbr

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The Network Innovation


Magazin [ Neues ]

Panasonic

Lichtstarke MegazooMerin

Sony

koMpakte Mit 1-zoLL-sensor Man nehme einen etwa viermal grösseren Bildsensor als bei Kompaktkameras üblich, ein hochwertiges 3,6-fach-Zoomobjektiv (Carl Zeiss Variosonnar T* 1:1,8–4,9/28–100 mm), die neuste Prozessortechnik und ein gutes Metallgehäuse – fertig ist die neue Cyber-shot RX100 von sony. In der edelkompakten wurde erstmals ein 1-Zollexmor-CMOs-sensor eingebaut, punkto Fläche vergleichbar mit demjenigen einer Nikon 1. er hat jedoch die doppelte Auflösung von 20 Megapixeln. Damit gelingen der RX100 rauscharme und detailreiche Fotos (in JPeG und RAW) wie auch Full-HD-Videos, selbst bei schlechten Lichtverhältnissen. Videos filmt die RX100 in Full HD mit 50i oder 50p im AVCHD-Format. Das 3-Zoll-LCD ist besonders hell, da neben den drei üblichen RGB-subpixeln ein viertes, weisses hinzukommt. Die Auflösung des Monitors erreicht so total 1,23 Millionen subpixel. Das Bedienkonzept mit Drehring am Objektivsockel sowie zusätzlich rückseitigem Drehrädchen mit Kombi4-Weg-Wippe ist neu bei sony. Der stufenlos drehbare und programmierbare Frontring ermöglicht so die Auswahl von Belichtung, Zoom, Bildeffekten und anderen Funktionen. Die Fn-Taste auf der Rückseite der Kamera ist damit kombinierbar. Die sony Cyber-shot DMC-RX100 kostet bei einführung rund 800 Franken. // nmp

Mit der Lumix DMC-FZ200 bietet Panasonic eine neue Bridge-Kamera an, deren 24-fach-Zoom sich als erstes Objektiv in einer „Komplettkamera“ durch eine hohe Lichtstärke von f/2,8 über den gesamten Brennweitenbereich (25–600 mm) auszeichnet. Die Nanotechnologie-Vergütung in der aufwendigen Leica-Optik schützt vor Reflexen und Geisterbildern. Der optische Bildstabilisator Power-OIs wurde auch verbessert und unterdrückt im Aktivmodus Wackler nun auch bei Videoaufnahmen wirkungsvoll. Der kleine 1/2,3-Zoll-MOs-sensor mit 12 Megapixeln ist mit schwerpunkt auf höhere empfindlichkeit und schnellere signalauslesung neu entwickelt worden und der Ve-Bildprozessor daraufhin optimiert. so werden serienbilder mit 12 B/s bei voller Auflösung und eine schnellere AF-Reaktion möglich. Auch die Videoaufzeichnung in Full HD profitiert davon; im AVCHD-Format mit 50p oder alternativ in MP4 mit 25p. Die Auflösung des elektronischen Live-View-suchers ist mit 1,3 Millionen subpixeln nun sechsmal höher als noch in der Vorgängerin FZ150. Für die kreative Bildgestaltung kann der FZ200-Nutzer zwischen zahlreichen manuellen einstellmöglichkeiten und intelligenten Automatikfunktionen wählen. Die Lumix DMC-FZ200 von Panasonic gibt es für rund 700 Franken. // nmp www.panasonic.ch

Panasonic

MFt – LuMix g5 und teLezooM Mit der Lumix DMC-G5 als Nachfolgerin für die G3 erneuert Panasonic ihr Micro Four Thirds (MFT) systemkamera-sortiment weiter. Das ergonomisch verbesserte Gehäuse der G5 und ein relativ grosser eVF (electronic View Finder) mit 1,44 Millionen subpixeln, sowie ein schwenkbares 3-ZollLCD mit neu 920 000 subpixeln und Touch-steuerung, steigern das Quasi-sLR-Feeling merklich. Der neue 16-Megapixel-CMOs ist rauschärmer konzipiert, und der Full-HD-Video-Modus schafft jetzt die 1080/50p mit AVCHD, mit MP4 sind es 25p. Die serienbildrate wurde auf 6 B/s gesteigert. Automatiken, Motivprogramme sowie die Möglichkeit zur manuellen steuerung machen diese MFT-systemkamera für viel Anweder interessant. Neu sind der silent-shutter-Modus und die HDRAutomatik, die verschieden belichtete Fotos aufnimmt und zu einem Bild mit höherem Dynamikumfang kombiniert. Das Gehäuse der Lumix DMC-G5 gibts für 800 Franken. Im Kit mit dem standard-Zoom kostet sie 950 Franken und mit beiden Zooms (standard und Tele) 1200 Franken. Dieses neue, sehr kompakte und leichte MFTTelezoom Lumix G Vario 4,0–5,6/45–150 mm Asph./OIs (KB: 90–300 mm) gibt es natürlich auch separat für rund 400 Franken. // nmp www.panasonic.ch

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Kabellose Hifi-boxen Smartphones und Tablet-PCs avancieren immer mehr auch zur Fernbedienung. Auf diesen Trend setzt Philips: Die neuen Boxen aus der Fidelio-Wireless-Hifi-Serie lassen sich bequem über Apple- und Android-Geräte bedienen. Die Installation und Bedienung sollen sehr einfach und intuitiv via AirStudio-App funktionieren. Fidelio-Wireless umfasst die drei aktiven Boxensysteme A3, A5 und A9, die sich durch ihr spezielles 3D-Design und integrierte Digital-Endstufen auszeichnen. Fidelio A9 (Preis 900 Franken) ist besonders für Sound-Puristen interessant: Es besteht aus einem Satz von zwei Lautsprechern und beschallt auch grosse Räume mit vollem Stereo-Sound. Fidelio A5 (Preis 600 Franken) enthält einen Lautsprecher und passt auf jeden Schreib- oder Nachttisch, Küchenschrank oder in jedes Regal. Der 450 Franken teure Fidelio A3 eignet sich dank kompaktem Design besonders für kleinere Räume. Materialien wie Holz, gebürstetes Aluminium und vergoldete Stecker zeugen von der hochwertigen Verarbeitung der Fidelio-Wireless-Hifi-Serie. // mf

Primare

voll digitalisiert Lange erwartet und nun endlich lieferbar: Das 1450 Franken teure Media I/O Modul 30 ergänzt den Vollverstärker I32 und den neuen Vorverstärker PRE32 mittels Einschubplatine. Diese enthält einen 24-Bit/192-kHz-DA-Wandler sowie einen LAN/WLAN-Anschluss und ist somit ein ideales Upgrade für die verlustfreie Wiedergabe digitaler Quellen und für audiophiles Streaming von High-Resolution-Files über das Heimnetzwerk. Aber auch Internetradio ab vTuner-Plattform wird damit erschlossen. Durch UPnP-Standard kann Musik von PC/ Mac/NAS, iPod, iPad, iPhone oder USB-Speichermedien wiedergegeben werden. Ausserdem werden diverse Digitaleingänge angeboten: Dank asynchroner Masterclock fällt extrem geringer Jitter an. Mit der Primare-App für Apple iOS soll die Bedienung kinderleicht sein. // mf

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Magazin [ Neues ]

Pure

Microsoft

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WindoWs 8 für TableTs

Das sensia 200D Connect ist das erweiterte Nachfolgemodell des bewährten uKW-/Internetradios sensia. es soll sich durch raumfüllenden Klang auszeichnen und bietet usB-Aufzeichnung auf Knopfdruck an. Mit der Funktion Pure stream kann der Benutzer Musik und Radioprogramme von seinem Android-smartphone, iPhone, iPod Touch oder iPad drahtlos abspielen. Der 5,7-Zoll-Farb-Touchscreen zeigt Albumcover sowie Audiodaten in Form einer Digital- und Internetradio-slideshow an. Das sensia 200D Connect ermöglicht die unmittelbare Aufzeichnung von Radiosendungen auf usB-Memorysticks. Der 30 Watt starke, DsP-gestützte Klasse-D-Verstärker sorgt zusammen mit speziell entwickelten Lautsprechern für realistischen, kräftigen stereoton. Weitere Merkmale sind ein eingang für einen iPod/MP3-Player, diverse Timer- und Weckfunktionen sowie eine Kopfhörerbuchse. Mit dem als Zubehör erhältlichen F1 ChargePAK-Akku (75 Franken) kann man das rund 480 Franken teure sensia 200D Connect auch unterwegs nutzen. // mf

In Kürze wird Microsoft sein neues PC-Betriebssystem Windows 8 für den Verkauf freigeben und erste „richtige“ Windows-Tablets auf den Markt bringen. Am 26. Oktober sollen die Tafelrechner in zwei Versionen erhältlich sein: Tablets unter der Bezeichnung surface RT, die wie Apples iPad mit einem reduzierten Betriebssystem und speziellen Programmen zurechtkommen, und solche der Reihe surface Pro für Businessanwender. Darin arbeitet ein mit PC-Rechnern identisches Windows 8. es funktionieren alle gewohnten PC-Programme. Die Bildschirmdiagonalen liegen zwischen 10,1 und 11,6 Zoll, der speicher beträgt bis 128 GB. Hersteller wie Asus, Dell, Hewlett-Packard, Lenovo und samsung ziehen bereits nach. Bei ersten Tests hatten die 500 bis 1000 g schweren Tablets eine Laufzeit bis zu 13 stunden bei der Videowiedergabe. Im Halbschlaf, wenn die Rechner nur sporadisch neue Mails und Infos abrufen, schaffen die surface-Geräte bis zu 400 stunden. Clever an den Microsoft-Tablets ist, dass die schutzhülle auch als Tastatur dient. Preise waren noch nicht in erfahrung zu bringen. // kh

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Schweizer Fachpublikation für Heimelektronik. #7-8 / Juli/August 2012 / Fr. 9.50 / www.home-electronics.ch

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FAsziNiereNde komBiNAtioN Der Revox Joy S 119 verbindet einen audiophilen Vollverstärker mit einem Netzwerk-Streamer. Da kommt Freude auf. S. 34

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Längst hat sich das Smartphone als Musiklieferant durchgesetzt. Wie Ihre Sammlung mobil wird und welche Kopf hörer Klanggenuss bringen. S. 52

Dynaudio möchte mit dem XEO-Konzept besten Klang zum Lautsprecher bringen – ohne Kabel. Die XEO 5 bewährte sich souverän im Test. S. 38

Die Klasse der semiprofessionellen DSLR-Systemkameras beherrschen Canon und Nikon. Oder kann sich ein Dritter im Vergleich durchsetzen? S. 42

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SES Astra

Sat-tV im Heimnetz Dank Sat-IP sollen sich in Zukunft PCs, Tablets und Smartphones besser mit Satellitenfernsehen verstehen. Bereits heute besteht Sat-TV nur aus Bits und Bytes. Und eigentlich können Notebooks, PCs, Smartphones und Tablets problemlos mit den Einsen und Nullen umgehen. Dass sich PCs und Mobilgeräte mit dem Satellitenfernsehen dennoch schwertun, liegt an der Verpackung der digitalen Informationen. Das Fernsehsignal aus dem All kommt beim Standard DVB-S als kontinuierlicher Datenstrom zur Erde. Die Computertechnik erwartet stattdessen, dass die Daten in kleinen Paketen (TCP/IP) angeliefert werden. Das soll sich noch dieses Jahr ändern. SES als Betreiber der Astra-Satelliten sitzt mit Sendern und Industriepartnern zusammen, um einen Standard auszutüfteln, damit die Fernsehdaten einfacher im computertauglichen Format

im Heimnetzwerk genutzt werden können. Das Ganze nennt sich Sat-IP und wurde an der Fachmesse ANGA in Köln vorgestellt. Bei Sat-IP wandelt ein spezieller Satellitenempfänger den Datenstrom von DVB-S in für PCs taugliche Päckchen um und speist diese ins Heimnetzwerk (LAN) ein. PCs oder Mobilgeräte können dieses „Fernsehsignal“ dann direkt via Kabel oder Funk (WLAN) nutzen. Allerdings darf man das LAN nicht einfach mit den Daten aller 3000 Sat-Sender gleichzeitig überfluten. Abspielgerät und Sat-Empfänger handeln deshalb aus, welche Datenströme eingespeist werden. In einem üblichen 100-Mbit-Netzwerk lassen sich laut SES 8 HD-Sender oder bis 30 SD-Sender parallel übertragen. // kh www.astra.de/11945286/sat-ip

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BE INSPIRED. BE CONNECTED


Magazin [ Vinyl-TippS ]

Frisch gepresst // Lothar Brandt

Die Schallplattenpressen laufen weiter auf Hochtouren: Es gibt wieder reichlich Nachschub an attraktiven Rock-, Pop-, Jazz- und sogar Klassik-LPs.

THE BYRDS MR. TAMBOURINE MAN

bar auf das sehr gute Remaster von anno 1997 zurück. Angeschrammelte frühe deutsche oder Schon auf ihrem 1965er niederländische Billigpressungen dürfen über Debüt hatten die Jungs um den Jordan gehen. (Music on Vinyl, 12 Tracks) Nöl-Stimme Jim (später Roger) McGuinn ihre JOE COCKER Trade marks entwickelt: SHEFFIELD STEEL Der Gasinstallateur aus der Sound der zwölfsaitiSheffield lieferte nach gen Rickenbacker-Gitarre, der fantastische zahllosen Abstürzen und Satzgesang unter Führung von David Crosby, Krisen 1982 wieder ein die starke Rhythm Section mit Chris Hillman Erfolgsalbum ab. Produam Bass. Und nicht zu vergessen: superbe zent Chris Blackwell hatte Covers von Dylan-Songs, oft mitreissender als die Originale. Gleich vier Songs des Meisters ihn auf die Bahamas geholt, wo er der Reibverzeichnet das Tracklisting. Doch auch sonst eisenstimme eine erstklassige Band zur Seite gibt es keine Durchhänger, die Westküsten- stellte, unter anderem die Rhythm Section Sly Folk-Contry-Rocker hatten auch die füllerfreie Dunbar und Robbie Shakespeare. Sogar KingLangspielplatte mit zur Reife entwickelt. Der Crimson-Gitarrist Adrian Belew gibt ein Gastoffene, frische Klang des Reissues geht offen- spiel. Die Songauswahl, bei dem „Nur“-InterSeite 14

preten Cocker immer entscheidend, ist okay. Aber es hat auch schon beseeltere Covers von Jimmy Cliffs Many Rivers To Cross gegeben. Was solls, seit diesem Album lieferte Joe Cocker immer wieder die Pop-Rock-Konfektionsware ab, mit der er endlich reich und glücklich wurde. Als Neupress-Vorlage diente offenbar die Remaster-CD, die etwas klarer und nuancierter, zum Teil aber minimal harscher tönt als die deutsche Island-Pressung seinerzeit. (Island/Music On Vinyl, 10 Tracks)

LEONARD COHEN VARIOUS POSITIONS Bestünde diese 1984 unter der Regie von John Lissauer produzierte LP nur aus dem unvergleichlichen Hallelujah, sie würde schon mehr Home electronics

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Raum im Songwriter- Himmel einnehmen als das Gesamtwerk manch anderer Barden. Selbst Cohen schaffte selten (und auf diesem Longplayer gar nicht) Grösseres. Einzig das von einer grandios s ingenden Jennifer Warnes mitgetragene If It Be Your Will geht ähnlich tief. Textlich auf dem gewohnten Niveau, verliess sich Cohen musikalisch meist auf zwischen Bar, Country und Lagerfeuer changierende Standardware. Music On Vinyl schreitet wacker voran mit der Wieder-Einschwärzung des Cohen-Katalogs, auch hier gibt es solide, aber nicht überragende Klang- und Press qualität zu hören. (Music on Vinyl, 9 Tracks)

BOB DYLAN & THE BAND THE BASEMENT TAPES So um die hundert Songs sollen die ehemalige Begleitband von Ronnie Hawkins und Bob Dylan 1967 da im Keller des Hauses Big Pink in Woodstock mit einfachsten Mono-Mitteln eingespielt haben. Um die Goldgrube für Bootlegger auch ein wenig abzugraben, veröffentlichte Columbia 1975 diese Auswahl von 24 Songs, und bei 16 davon singt Dylan die Lead Vocals. Dabei hatte er teilweise ordentlich einen ge hoben oder geraucht. So finden die einen dieses Doppelalbum musik historisch stramm überbewertet, die anderen bewundern dieses grossartige Kondensat aus allem, was viel später einmal „Americana“ heissen wird. Wie auch immer: So gut wie von Mobile Fidelity klangen die Tapes analog noch nie, ältere deutsch-niederländische Pressungen und auch das Music-On-Vinyl-Reissue werden abgehängt. Und dafür, dass im OriginalMaster zum Beispiel I Shall Be Released fehlt, kann MoFi ja nichts. (MFSL, 2 LPs, 24 Tracks)

MELODY GARDOT THE ABSENCE Gibt es ein reizvolleres Argument für die LP- Grösse als dieses Cover? Doch ausser dem Artwork in bester Roxy-Music- Tradition hat die amerikanische Sängerin, Pianistin und Gitarristin mit dem klingenden Namen auf ihrem neusten Album noch viel zu bieten: einen brillant musizierten Multikulti-Softjazz zum Beispiel, in dem portugiesischer Fado ebenso durchklingt wie lateinamerikanische Rhythmik und orientalische Harmonik. Miss Gardot singt dazu hauptHome electronics

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sächlich englisch, aber auch mal französisch oder lusitanisch – meist lasziv die Stimm bänder räkelnd, nur selten auch mal lüstern gurrend. Produzent, Arrangeur, Keyboarder und Gitarrist Heitor Pereira zauberte ihr dazu ein höchst attraktives Klanggewand, dem Bernie Grundmans Mastering die audiophile Krone aufsetzt. (Decca/Universal, 11 Tracks)

GRATEFUL DEAD TErrAPIN STATION Die legendären WestcoastRocker begaben sich 1977 für ihr neuntes Studioalbum unter die Fittiche von Produzent Keith Olsen. Der verstärkte die noch einmal in Septett-Stärke angetretenen Musiker (also mit Keith und Donna Godchaux) behutsam um Streicher und Bläser. Und im die komplette B-Seite überspannenden Titelstück wogt sogar etwas Orchester-ChorBombast. Auf der A-Seite gibt es neben einem mässig überzeugenden Cover von Dancing In The Streets überwiegend einen entspannt grovenden Mix aus Rock, Funk, Westcoast, Soul und dem damals schwer angesagten Reggae. Leider geizt das Reissue mit Infos, dafür verblüfft der klare, dynamische Sound, den Analogue Productions hinbekam. Um Welten besser als die seinerzeit kursierenden deutschen Arista-Pressungen. (AP, 6 Tracks)

ROY ORBISON AND THE TEEN KINGS Noch ohne Markenzeichen-Sonnenbrille, aber schon mit MarkenzeichenTenor nahm Roy Kelton Orbison aus Vernon, Texas, blutjung wie viele seiner Rock-’n’-Roll- und Rockabilly-HeldenKollegen bei Sun in Memphis Tennessee auf. Mit seiner Band The Teen Kings bis Ende 1956 (Sun LP 1050), dann als Solist noch bis Anfang 1958, bevor er zu RCA, später zu Monument wechselte. Doch den mitreissenden Schwung, den fetzig-ursprünglichen Rock etwa von Ooby Dooby, brachte Orbison später nie mehr so in die Rille wie in seinen Teen-Jahren. Das hat definitiv King-Klasse, mei lenweit weg vom Heulsusen-Pop. Okay, in Mono, aber so erstklassig vom DJ Alain „Ding Dong“ Pourquier remastered und so liebevoll gepresst, dass es Lust auf mehr von diesem unverfälschten Stoff macht. Wären doch nur alle Fifties-Reissues so gut! (Charly, 14 Tracks)

ANTONIO VIVALDI DIE vIEr JAHrESzEITEN

Die Aufnahme aus der Kirche San Vigilio galt seit ihrem Erscheinen auf CD als Geheimtipp unter Audiophilen – und unter Barock-Liebhabern. Denn der Geiger Giuliano Carmignola, längst zu den BROOKE MILLER Klassik-Platzhirschen der Deutschen GrammoFAMILIAr Wieder eine typische Pro- phon gewechselt, steckte 1992 noch am Beginn duktion aus dem Wohl- seiner Karriere: Voller Feuer, Elan und mit klang-Haus Stockfisch im toller Farbgebung strich er Vivaldis Evergreen niedersächsischen Nort- zum Hit mit Tiefgang. Seine Begleiter, die heim: Die auch optisch höchst inspirierten Sonatori de la Gioiosa höchst ansprechende kana- Marca, trugen ein gehöriges Mass Italianità dische Singer/Songwriterin Brooke Miller zum hervorragend gelungenen Klanggemälde brachte lediglich ihre kraftvolle, zwischen bei. Das Schweizer Label Divox hatte damals Joni Mitchell und Sara K changierende Stimme, eine superben Sound produziert, den auch ihre akustische Greenfield-Gitarre und den schon das amerikanische Highend-Label Cisco Bassisten/Keyboarder Don Ross mit ins 2007 in die schwarze Rille pressen liess, und Studio sowie zehn Songs, das Titellied in den nun nach deutschem Analog-Remaste„Piano“- und „Guitar“-Version. Günter Pauler ring im Renommierstudio Pauler Acoustics das produzierte die sanft-melodische Musik zwi- Hongkonger Label Silk Road in Topqualität schen Folk, Country und klassischem Songwri- erneut fertigte. Auch wer sonst keine Geige ter gewohnt audiophil – es ist immer wieder ein mag – hier hängt der Klanghimmel voll davon. entspannender Hochgenuss, seinen Tonträgern (Silk Road Music, 12 Tracks) zu lauschen. Wer statt der perfekt gepressten 180-Gramm-LP partout digital hören will, kann in hoher Auflösung die dann klanglich ebenDiese und viele weitere LP-rezensionen bürtige Zweikanal-Hybrid-SACD goutieren. finden Sie im Internet unter (Stockfisch, 11 Tracks) www.home-electronics.ch/vinyl

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Magazin [ MuSiktippS ]

Getriebener Missionar // Christoph Vratz

Er geniesst auch im Jahr seines 80. Geburtstages und seines 30. Todestages immer noch einen Sonderstatus: der kanadische Pianist Glenn Gould.

E

r war schon zu Lebzeiten eine Legende, er war Kauz, Hypochonder und Revolutio­ när. Er war ein eigenwilliger Denker, der jede Note, jede Vortragsanweisung tausendmal las und hinterfragte, bevor er sie umsetzte. Heilig­ keitswert besass für ihn nichts, angemahnte Werktreue war ihm verdächtig. Die Anek­ doten und Mythisierungsversuche um Glenn Gould, der am 4. Oktober 1982 – kaum zwei Wochen nach seinem 50. Geburtstag – gestor­ ben ist, verschleierten oft eine klare Sicht auf die Fakten: „Ihn umgibt die Aura des For­ schers, des Rebellen, des Aussenseiters, die nach seinem Tod trotz des Erfolges, den er bei den breiten Massen ohnehin schon genoss, seinen Ruhm noch erhöht hat. Seine exzentri­ schen Interpretationen, sein manieriertes Ver­ halten auf der Bühne, […] die Tatsache, dass er zu einer Art Aussteiger wurde – all das deutet auf hartnäckigen Widerstand gegen Autori­ täten und Konventionen und macht ihn zu einer höchst anziehenden Gestalt.“ So hat es sein Biograf Kevin Bazzana einmal treffend umschrieben, das Phänomen Gould.

hatte. Er wählte immer nur Musik, die er unter ästhetischen Gesichtspunkten bewunderte, von Byrd bis Schönberg, von Bach bis Krenek – Musik, die er auch für moralisch erhebend hielt, weil sie rational, abstrakt und intro­ spektiv war. Ausser Mozart – das war ein Hassliebe­Verhältnis. Wenn man Goulds Auf­ nahme sämtlicher Sonaten hört, will man nicht glauben, dass er ihn heimlich vielleicht doch bewundert hat. So technisiert, so verzerrt rasant hat man diese Werke nie wieder gehört. Goulds langjähriger Labelpartner Colum­ bia, heute Sony, nimmt seine Lebensdaten zum Anlass für einige Neu­ und Wiederveröffentli­ chungen. So erscheint die sogenannte „weis se“ Edition, die Gould Collection, nachdem sie jah­ relang vom Markt verschwunden war, neu: In 20 Folgen kann man wählen, ob man sich für Gould, den Beethoven­Spieler, oder lieber für den Begleiter von Strauss­Liedern (mit Elisabeth Schwarzkopf!) oder für den Interpre­ ten der Zweiten Wiener Schule interessiert.

Seine sämtlichen Bach­Aufnahmen erscheinen zudem gesondert, in einer De­luxe­Ausgabe auf 38 CDs und 6 DVDs mitsamt einem beilie­ genden Buch. Bereits im Handel ist Glenn Gould on Television. Auf zehn DVDs erleben wir den Aus­ nahmekünstler als einen Getriebenen, der sich zugleich als Missionar berufen fühlte. In Gesprächen mit dem britischen Musikjourna­ listen Humphrey Burton etwa erklärt Gould beinahe gelangweilt und doch auf faszinie­ rende Weise, warum er klassische Konzerte für ziemlich rückwärtsgewandte Veranstal­ tungen hält und weshalb er diesem Gewerbe geradezu zwangsläufig die kalte Schulte zeigen musste. Wir lernen Gould als einen verschro­ benen, originellen, aber auch liebenswerten Charakter kennen, als einen Menschen, der gern lachte und der sich stets von seiner Vorliebe für alles Technische leiten liess. Sogar zur Mitarbeit an der Star Wars-Filmmusik liess er sich über reden. �|

Kristalliner Bach, verzerrter Mozart Legendär ist Goulds Bach­Spiel auf dem Flügel, auch wenn es nicht jedem gefällt. Es ist ein kristalliner Bach, stechend cembalohaft, aber auch immer von einer Klarheit, die keinen Zweifel über die Zuordnung der Stimmen zulässt. Die Goldberg-Variationen wurden zu seinem pianistischen Markenzeichen, ob in der 1955er­Columbia­ oder in der späten, schon digitalen Studioaufnahme. In seinen frühen Jahren hat Gould wie der Teufel geübt, in späteren Jahren weniger, dafür übertrug sich seine Akribie auf die sterile Per­ fektion des Tonstudios, in das er sich verkroch, nachdem er der Bühne längst Adieu gesagt Seite 16

ProduKtionen Mit Glenn Gould

Glenn Gould on Television. The Complete CBC Broadcasts 1954–1977. 10 DVDs. 886979521094

Gould – The Complete Bach. 38 CDs + 6 DVDs (erscheint Anfang September).

Glenn Gould Collection. 20 Vol. zu je 2 bis 5 CDs (erscheint Ende August). Alle: Sony Classical

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Magazin [ FilmtippS ]

Literatur-Kurs // Dani Maurer, outnow.ch

Am Anfang war das Wort, dann das Buch. Bei besonders spannenden, romantischen oder abenteuerlichen Geschichten folgt schnell ein Film dazu. Eine Auswahl gelungener Adaptionen stellen wir hier vor.

J

ohn Le Carré ist ein gerngelesener Autor. Seine Romane sind stets spannend, brisant und bieten dem Leser beste Unterhaltung. Kein Wunder, hat der schwedische Regisseur Thomas Alfredson eines der bekanntesten Bücher Le Carrés verfilmt. Tinker, Tailor, Soldier, Spy heisst der Film, der 2012 mit drei Oscar-Nominationen belohnt wurde. Darunter war auch eine für Hauptdarsteller Gary Oldman. Er spielte die Rolle von Top-Spion Smiley einfach grandios. George Smiley ist einer der „alten“ Garde des britischen Geheimdienstes MI6 und wird in Rente geschickt. Da im Jahr 1973 der kalte Krieg aber noch voll im Gange ist und man sich gegenseitig nicht über den Weg traut, wird Smiley bald zurückbeordert. Man befürchtet einen Doppelagenten der Sowjetunion in den eigenen Reihen, und prompt wird Smiley bei seinen Untersuchungen mit einem russischen Meisterspion konfrontiert, den er eigentlich schon vor Jahren eliminiert zu haben geglaubt hat. Nun darf über zwei Stunden gerätselt werden, welche Figur auf welcher Seite steht, wer falschspielt und wie man ihm auf die Schliche kommen kann. Auf der DVD werden dazu mittels Making-of und einiger Interviews noch mehr Details und Informationen zu dieser spannenden und den Zuschauer fordernden Geschichte erzählt. Wer es lieber ein bisschen klassischer mag, greift zu Der Kaufmann von Venedig von William Shakespeare. Die Geschichte handelt vom Juden Shylock, der 1596 in Venedig lebt und sich und seinesgleichen den Anfeindungen der Christen ausgesetzt sieht. Doch wenn es um finanzielle Geschäfte geht, dann sind die jüdischen Mitmenschen als Kreditgeber gerade gut genug. So nimmt Kaufmann Antonio bei Shylock einen Kredit über 3000 Dukaten auf. Home electronics

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Titel: Tinker, Tailor, Soldier, Spy (Dame, König, As, Spion) Jahr: 2011 Regie: Tomas Alfredson Schauspieler: Gary Oldman, Colin Firth, John Hurt Hersteller/Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment

Als Sicherheit fordert Shylock ein Pfund Fleisch von Antonios Körper, sollte dieser die Schulden binnen dreier Monate nicht zurückzahlen können. Eine langweilige und geschmacklose Sache? Nicht bei Shakespeare, der das Schicksal eine gruselige Rolle spielen lässt, während Altstar Al Pacino den grimmigen Juden mimt und Jeremy Irons um sein Fleisch bangt. Die filmische Umsetzung scheint uns also mehr als geglückt, mitunter wirkt die Adaption aber etwas gar schwer und geht einem sprichwörtlich an die Nieren.

Der 100-Minuten-AlbtrAuM Apropos Fleisch aus dem Körper schneiden – gut, so weit geht Kathy Bates als Annie Wilkes in Misery nicht, aber Schmerzensschreie gibt es auch hier. In der Verfilmung des bekannten Buchs Sie von Stephen King holte sich Bates verdientermassen einen Oscar ab für ihre Rolle als Einsiedlerin, die einen Mann nach einem Autounfall pflegt. Der Verletzte entpuppt sich als Schriftsteller, der soeben seinen letzten Roman abgetippt hat und darin seine Hauptfigur sterben lassen will. Annie, ein Fan der Buchreihe, akzeptiert das nicht und hält den Mann so lange gefangen, bis er die Geschichte entsprechend ändert. Und das tut sie mit aller Gewalt und Brutalität. Misery ist ein 100 Minuten dauernder Albtraum, der einen auch nach dem Abspann nicht mehr loslässt und heutzutage seinesgleichen sucht. Die DVD als „Special Edition“ enthält neben den üblichen Extras die sehenswerte Dokumentation Misery Loves Company, in der man einiges über den Film und die Romanfigur erfährt. Marc Shaimon’s Musical Misery Tour bringt uns die musikalische Untermalung des Films näher. Das achtseitige Booklet ist ebenfalls beeindruckend. �|

Titel: The Merchant of Venice (Der Kaufmann von Venedig) Jahr: 2004 Regie: Michael Radford Schauspieler: Al Pacino, Jeremy Irons, Joseph Fiennes Hersteller/Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment

Titel: Misery (Sie) Jahr: 1990 Regie: Rob Reiner Schauspieler: Kathy Bates, James Caan, Lauren Bacall Hersteller/Vertrieb: Fox Home Video

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Magazin [ GaSteinerS durchblick ]

Albrecht Gasteiner ist Chef des firmenneutralen Informationsdienstes HDTV-Forum Schweiz.

Was ist los mit 3D? // Albrecht Gasteiner

Vor bald drei Jahren wurde das dreidimensionale Fernsehen als die Revolution des Jahrzehnts angepriesen. Doch inzwischen ist es um 3D verdächtig still geworden.

D

as soll nicht heissen, dass 3D verschwunden ist. Ganz im Gegenteil: Jeder bessere Fernseher kann heute 3D-Bilder zeigen. Allerdings tut es nicht jeder auf dieselbe Weise – und damit fängt der Schlamassel an. Verkäufer wie Konsumenten sehen sich mit drei verschiedenen Wiedergabesystemen konfrontiert, jedes davon auf seine eigene Weise unzulänglich und unpraktisch. Man kann das beschönigend Vielfalt nennen, tatsächlich wirkt es jedoch verunsichernd und als Kaufbremse. Kein Wunder, dass „3D-tauglich“ heute schon nicht mehr als primäres Verkaufsargument hervorgehoben, sondern meist nur noch im Kleingedruckten als eine Möglichkeit unter vielen erwähnt wird. Dass 3D derzeit ein eher stilles Dasein fristet, hängt ganz wesentlich auch damit zusammen, dass es wenig Futter für 3D-Bildschirme gibt. Und ganz wenig gutes. Da kaufen ahnungslose Zeitgenossen DVDs, auf denen „3D“ draufsteht und sogar „3D-Brillen beiliegend“. Doch diese Discs sind nach dem Anaglyphen-, Pulfrich- oder Colorcode-Verfahren codiert, sie liefern fast immer eine unerträglich grauenhafte Bild qualität, und so gelten sie zu Recht als zuverlässige Garanten für Kopfschmerzen oder Schlimmeres. Als Datenträger kommt also einzig die Blu-ray-Disc infrage. Hier gibt es mittlerweile etwas mehr als 300 Titel in 3D, doch nicht überall, wo 3D draufsteht, ist auch richtiges 3D drin. Viele, allzu viele Discs enthalten ganz herkömmlich gedrehte Filme, die man mit irgendeinem billigen Computerprogramm nachträglich zu einer Art künstlichem 3D hochgepäppelt hat. Statt faszinierend wirken solche Machwerke eher verstörend, was dem Ruf von 3D nicht gerade förderlich ist. Aber eine Kennzeichnungspflicht für Pseudo-3D gibt es nicht. Leider. Bleibt das Fernsehen – und da ist 3D ausgesprochene Mangelware. Ausser den paar ewig gleichen Demonstrationsschleifen findet man hier fast nur Pay-TV (Sport und „Horizontalsport“), und auch davon nur Seite 18

ganz wenig. Manchmal schieben BBC HD oder Arte eine 3D-Sondersendung ein, doch von den 24 TV-Kanälen, auf denen die BBC während der Olympischen Sommerspiele berichtet hat, hat kein einziger 3D gesendet. Traurig, aber für diese Beschränkung muss man sogar Verständnis aufbringen, denn 3D-Sendungen ergeben auf einem StandardFernsehgerät zwei nebeneinanderstehende, gequetschte Bilder. So etwas ist keinem 2D-Zuschauer zuzumuten, also ist der Sender gezwungen, für 2D- und 3D-Empfänger separate Übertragungsstrecken einzurichten, also Satellitenkanäle. Deren Miete ist aber dermassen teuer, dass sich das angesichts der relativ wenigen 3D-Zuschauer kommerziell nicht rechtfertigen lässt.

RETTUNG AUS DER SCHWEIZ Doch Rettung naht – und sie kommt aus der Schweiz. Kürzlich hat in Genf das DVB-Konsortium, bestehend aus mehr als 230 Fernsehstationen, Geräteherstellern, Softwareentwicklern und Behörden, die Spezifikationen eines neuartigen Sendestandards mit der Bezeichnung „Service Compatible“ verabschiedet. Bei diesem wird das 3D-Programm im Sender so codiert, dass es mit einem 3D-tauglichen Empfänger in 3D empfangen werden kann – und zwar ohne die heute noch unvermeidliche Einbusse an Vertikalauflösung! –, während dieselbe Sendung mit einem konventionellen 2D-Gerät auch im herkömmlichen 2D zu sehen ist. Das Umschalten im Empfänger geschieht automatisch, genau wie zwischen Farbe und Schwarzweiss oder Stereo und Mono. Das macht den Umgang mit 3D für alle Beteiligten sehr viel leichter und billiger, vor allem entfällt damit das kostspielige Anmieten eines eigenen 3D-Transponder-Kanals. So darf erwartet werden, dass mit der Einführung dieses Verfahrens die Zahl der empfangbaren 3D-Programme sprunghaft ansteigen wird. Und dann wird 3D endlich sein, wie es sein soll: praktisch, preiswert, perfekt – und populär. �| Home electronics

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DIE NEUE ART DES FERNSEHENS

BeoPlay V1 ist designt für Ihren persönlichen Lebensstil. Ob an der Wand, auf dem Boden oder von der Decke hängend, in 32“ oder 40“ – er ist so flexibel, wie Sie es wünschen. Sein kraftvoller Sound aus aktiven Stereolautsprechern macht Fernsehen zum besonderen Erlebnis. Verbinden Sie BeoPlay V1 mit einem Blu-ray Player, einer Spielkonsole oder Apple TV und nutzen Sie alles mit nur einer Fernbedienung. Erleben Sie den neuen BeoPlay V1. Ihr nächstgelegenes Bang & Olufsen Geschäft finden Sie unter beoplay.com/findstore. BeoPlay V1: ab CHF 2’999.- (uvP) Energieeffizienzklasse C. Preis variiert nach Grösse und Ausstattung.

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Magazin [ auSprobiert ]

Brother Logitech

Berührt – geführt Logitech hat das rad neu erfunden. präziser: abgeschafft. Die neue touch Mouse M600 kommt jetzt endlich ohne rad aus. Wie beim weissen Konkurrenzprodukt Magic Mouse von apple wurde das rädchen durch eine berührungssensitive ober­ fläche ersetzt. Schluss ist folgerichtig auch mit den beiden rechts­ und Links­Klick­tasten. auf der gesamten Mausfläche lässt sich (je nach Hälfte) ein rechts­ oder Links­Klick machen. Scrollen ist ebenfalls wie bei einem Smartphone in alle rich­ tungen über die gesamte oberfläche hinweg möglich. Das macht die bedienung auch mit Wurstfingern einfacher.

Blickfänger Dass die neuen Mäuse ohne den ärgerlichen Staub­ und Finger­ fettfänger auskommen, ist positiv und erleichtert die reini­ gung. Das schwarz gemusterte Glanzdesign macht die Maus überdies zu einem attraktiven blickfänger auf dem Schreib­ tisch. an die Grazie der fein geschwungenen apfel­Konkurrenz kommt Sie allerdings nicht heran. Zudem will die Logitech­ Streichelmaus allzeit sorgfältig vor Kratzern bewahrt und mit Sorgfalt behandelt werden. entsprechend sollte sie beim transport konsequent im mitgelieferten beutelchen verstaut werden. und ein weiterer Wermutstropfen: Die M600 benötigt einen uSb­Dongle und lässt sich leider nicht direkt über blue­ tooth mit dem Computer verbinden. // er

SteckBrief

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Seite 20

Logitech Touch Mouse M600 100 Franken logitech.ch Mit ein oder zwei Batterien verwendbar (1x AA etwa 3 Monate, 2x AA etwa 6 Monate); verstaubarer Unifying-Empfänger; für Rechts- und Linkshänder

Schnell hinein platz und Zeit sind kostbare Güter in der modernen arbeits­ und Freizeitwelt. beides sparen helfen kompakte tischscanner, die unterwegs, auf dem Schreibtisch oder im Heimbüro nur wenig raum beanspruchen. Wo der übliche scanfähige Mehrzweckdrucker zu sperrig, zu mühsam zu erreichen oder zu langsam ist, springt brother mit den neuen mobilen Scannern, dem DS­600 für 200 Franken und dem besser ausgestatten DS­700D für 360 Franken, ein. Home Electronics probierte den in einer praktischen Ledertragtasche gelieferten DS­700D aus, der bis zu drei Farbseiten pro Minute scannen kann, im beidseiti­ gen (Duplex­)betrieb die Hälfte. Seinen Strom bezieht er über uSb 2.0 vom rechner.

flink und schwierig Zum Lieferumfang gehört neben Kunststoff­einführfolien sowie Kalibrier­ und reinigungs­ blatt die installations­DVD, welche auch das benutzerhandbuch enthält. Die installation und Kalibrierung ging am Mac völlig problemlos und schnell, binnen weniger Minuten war das Gerät einsatzfähig. Die bedienungsanleitung indes dürfte ungeübten etliche rätsel aufgeben. Was hat es mit dem grünen ein/aus­Schalter auf der abdeckung auf sich? Wie schalte ich das Gerät in die Duplex­Funktion? Diese und weitere Fragen lässt die anleitung offen. Der wichtigste Kritikpunkt betrifft die mitgelieferte Software wie pageManager und bizCard. Was können diese praktischen (wenn man sie beherrscht) Helfer, zum bei­ spiel bei der Dokumentenverwaltung, und wie sind sie zu nutzen? eine didaktisch auf­ bereitete Wegleitung hätte die Datenkapazität der DVD sicher nicht gesprengt – doch der Novize bleibt hilflos. es sei denn, er quält sich durch die Hilfe­Dateien der Software. Seinen eigentlichen Job hingegen verrichtet der DS­700D einwandfrei. Selbst mit leichten Übergrössen und recht dicken blättern wird er fertig, sogar Musiknoten und farbsatte Fotos brachte er mit hervorragender Qualität auf den rechner. im täglichen umgang und beim Datenaustausch bewährt hat sich ausgabe wahlweise als pDF­, JpG­ oder tiFF­ Dateien. // lbr

SteckBrief

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Brother DS-700D 360 Franken brother.ch Mobiler Scanner für Dokumente bis 216 x 356 mm; maximale Auflösung 600 x 600 dpi, Farbtiefe 24 Bit, Stromversorgung 5 V über USB; Treiber für Windows XP/Vista/7; Mac OS 10.4 und höher, 1 GB RAM empfohlen; Ausgabe PDF, TIFF oder JPEG.

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Samsung

mobileS UnterhaltUngScenter Das Smartphone Samsung Galaxy S III (auch S3) ist nicht nur ein hervor­ ragendes Smartphone, sondern auch ein ausgereiftes tragbares Unter­ haltungscenter mit Spielen, Musik und Film. Es verbindet sich nahtlos mit dem Fernseher und der Stereoanlage. Es dient als Nabelschnur in soziale Netzwerke, werkelt als E­Mail­Helfer, Surfplattform, Organisator, füttert digitale Tagebücher mit Fotos und Videos. Das Telefonieren ist beim S III definitiv zur Nebensache geworden.

Spielt Audiophile FormAte AB Das Galaxy S III von Samsung zählt damit zu Recht zu den Smartphones der Oberliga. Sein grosses, leuchtstarkes Display, einfache Bedienung und gute Akku­Ausdauer bei geringem Gewicht überzeugen. Bei unserem Praxistest widmeten wir uns insbesondere den multimedialen Fähigkeiten des S III. Meist wird es dabei wohl als Taschenmusikbox arbeiten. Dank Android und microSD­Speicherkärtchen lässt es sich einfach mit MP3­ Songs oder verlustfreien FLAC­Dateien befüllen. Der Soundchip im S III (Wolfson Micro WM1811) ist sogar in der Lage, audio­ phile Formate mit 24 Bit Auflösung und 96 kHz Sampling­Rate (24/96) abzu­ spielen. Der installierte Mediaplayer von Samsung schafft dies aber nicht, Abhilfe bringt die App Poweramp. Alternativ kann man das S III sogar mit einem USB­DAC mit einer Highend­Anlage verbinden. Laut Berichten im Internet schickt dann das Smartphone Digitalsound direkt an die Wandler von iBasso, RSA, Fiio E7 und Go Vibe.

mit neuem Bluetooth-StAndArd Ein besonderer audiophiler Pluspunkt des neuen Samsung­Smartphones ist dessen Unterstützung des Apt­X­Codec (siehe „Kurz erklärt“, S. 65). Der neue Standard verbessert die Qualität bei drahtloser Musikübertragung via Blue­ tooth. Für den Test stöpselten wir den 140 Franken teuren uPlay­Bluetooth­ Adapter von QED (Bezugsquellen bei http://www.horndistribution.ch) an die Stereoanlage und funkten dann vom S III drahtlos Musik in CD­Qualität auf die Heimanlage. Der Unterschied zwischen üblichem Bluetooth­Funk und der Apt­X­Version ist klar hörbar. Der Qualitätsgewinn rechtfertigt die Home electronics

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Investition in Apt­X­fähige Adapter und Docks. Mit dem DA­E751 hat Samsung auch selber ein entsprechendes Audio­Dock im Angebot.

BrillAnteS tASchenkino Als Taschenkino brilliert das S III dank grossem 4,8­Zoll­OLED­Display, hoher Auflösung von 1280 x 720 Bildpunkten und vielen unterstützten Formaten. H.264­Filme in Full HD (1920 x 1080) mit AC3­5.1­Ton spielt der installierte Player ab, der MX­Videoplayer kommt sogar mit Filmen mit DTS­Tonspuren zurecht. Da Samsung sich zu den Standards UPnP und DLNA bekennt, ist die Integration im Heimnetzwerk vorbildlich. Musik und Filme vom S III können einfach auf Stereoanlagen oder Fernsehern direkt drahtlos abgespielt wer­ den, sofern diese das DLNA­Logo tragen. I n unserem Test streamte das S III ein Full­HD­Video ruckelfrei und drahtlos auf einen Fernseher von LG. Medien auf anderen Festplatten im Netzwerk lassen sich direkt auf dem S III abspielen oder mit der Steuer­App auf ein anderes Gerät umdirigieren. Alternativ kann das S III auch via HDMI­Kabel an den Fernseher oder Monitor angeschlossen werden und bietet dann ebenfalls Full­HD­Videos. Dank der „Beam“­Funktion können Multimediadaten sehr schnell drahtlos zwischen zwei Smartphones durch einfaches „Aneinanderhalten“ übertragen werden. Fazit: Das Samsung S III begeistert als Mediengerät sowohl im Audio­ als auch im Videobereich und integriert sich perfekt in die vernetzte Heim­ unterhaltung. // kh

Steckbrief

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Samsung Galaxy S III (GT-I9300) 810 Franken samsung.com/ch Smartphone mit Android 4.0, Masse 136,6 x 70,6 x 8,6 mm, Gewicht 133 Gramm, 4,8-Zoll-Display (sAMOLED), Auflösung 720 x 1280 Bildpunkte, 8-Megapixel-Kamera mit Full-HD-Video, 16 bis 32 GB Memory, mit 64 GB microSD erweiterbar

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Magazin [ AuSprobiert ]

Lingo iVy Tamron

Lichtstarke aLternative Mit dem Sp 24–70 mm f/2,8 Di VC uSD bietet der japanische objektivhersteller tamron seit kurzem eine modernisierte Alternative zu den lichtstarken Standardzooms von Canon, Nikon und Sony. Vor allem vereint es Spritzwasser- und Staubschutz mit einem ultraschall-Autofokus und einem bei der Konkurrenz fehlenden optischen bildstabilisator. Aber auch mit dem vergleichsweise günstigen preis von 1690 Franken kann das tamron punkten. Die brennweite vom deutlichen Weitwinkel bis ins leichte tele und die durchgehend grosse blendenöffnung von 1:2,8 decken einen universellen einsatzbereich ab. Das potenzial zum Freistellen des Motivs vor seinem jeweiligen Hintergrund wird durch die neun blendenlamellen für eine nahezu kreisrunde Öffnung und folglich ein weiches bokeh (vom objektiv projizierte unschärfe) unterstrichen.

SehenSwerte Bildqualität Die Verarbeitung des objektivs ist solide, die breiten ringe zur bedienung des Zooms und der Fokussierung arbeiten butterweich. Die eingestellte Fokusdistanz wird in einem Fenster am objektiv angezeigt. Auch die bildqualität ist auf hohem Niveau. bei Nutzung der Lichtstärke von f/2,8 muss man jedoch mit kleinen Schwächen leben. Sofern die bilder stark vergrössert werden, wirken sie in den bildecken im Gegensatz zum bildzentrum etwas weicher. es hilft, abzublenden. bei Landschaftsaufnahmen empfiehlt sich beispielsweise blende f/11, mit der die bilder insgesamt am ausgewogensten wirken. Mit dem Abblenden verschwindet auch die leichte randabdunklung. An starken Kontrastkanten können schwache Farbsäume auftreten, wobei der Weitwinkelbereich davon wieder am ehesten betroffen ist. Über mehr als 2 pixel erstrecken sich diese an einer 22 Megapixel auflösenden Kleinbild-DSLr aber nicht. Am auffälligsten ist die Verzeichnung vor allem im Weitwinkel, bei Architekturfotografie kann sie stark stören. Als Fazit lässt sich festhalten, dass das tamron Sp 24–70 mm f/2,8 Di VC uSD bereits bei offener blende im bildzentrum äusserst knackig ist. Für eine gleichmässige bildschärfe bis in die ecken, etwa für Landschaftsaufnahmen, sollte es aber deutlich abblendet werden. Das tamron stellt eine äusserst attraktive Alternative zu den originalen Herstellerobjektiven dar und braucht sich mit seiner Leistung keinesfalls zu verstecken. // bk

steckbrief

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

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Tamron Tamron SP 24–70 mm f/2,8 Di VC USD 1690 Franken perrot-image.ch Aufbau mit 17 Linsen in 12 Gruppen, darunter ED-Gläser und asphärische Elemente, Blende durchgehend f/2,8 bis f/22 mit 9 Blendenlamellen, optischer Bildstabilisator, Ultraschallantrieb, Innenfokussierung, Staub- und Spritzwasserschutz, 82-mm-Filtergewinde, 825 g, 108,5 x 88,5 mm (L x Ø)

Dab für iphones unD anDroiDen Das Lingo iVy sieht aus wie ein ohrhörer mit zu gross geratenem Ansteckclip. es macht aber aus jeden ioS-Gerät oder AndroidSmartphone einen komfortablen radioempfänger für DAb+ und uKW. DAb+ ist die schönste und störungsfreiste Art, radio zu hören. Mit Sendern wie Swiss Classic kann man sich laberfrei unterhalten oder mit DrS 4 News kompetent informieren lassen. Normale Smartphones haben aber keinen empfänger für DAb+ eingebaut, bestenfalls bieten sie uKW. Der kleine Clip iVy des taiwanesischen Herstellers Lingo bringt deshalb DAb+ auf das Smartphone. im zündholzschachtelgrossen Gehäuse befinden sich ein DAb+-empfänger und ein Akku für 3,5 Stunden radiogenuss. Die mitgelieferten ohrstöpsel dienen nebenbei als Antenne. bluetooth-Funk sorgt für die drahtlose Verbindung zwischen Clip und Smartphone.

Gut Bedient mittelS app bedient wird der ivy über eine kostenlose App, Sender können so direkt per Fingerspitze angewählt werden. unter ioS ist der Clip sogar ein Airplay-Gerät, das heisst, sämtliche Audiosignale innerhalb eines Netzwerkes können auf die ohrhörer umgeleitet werden. Selbstverständlich dient der Kopfhörer auch für telefongespräche. ivy macht Spass, lässt sich einfach bedienen und bietet einen recht guten DAb-empfang unterwegs. im Auto ist allerdings das ohrhörerkabel als Antenne überfordert. Die Federmechanik des Ansteckclips ist leider sehr fragil und brach bei unserem testgerät. Für ioS und Android muss man ferner jeweils ein unterschiedliches Modell des iVy anschaffen. // kh

steckbrief

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Lingo iVy 100 Franken lingodab.co.uk, k55.ch UKW- (inkl. RDS) und DAB+-Empfänger, 32 Gramm, 6 x 3 x 2,2 cm, USB-Lade kabel, 3,5-mm-Kopfhörer-Dose, Akkuleistung bis 3,5 Stunden (DAB+) bzw. bis 13 Stunden (Telefonie)

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Asus/Google

HP

TableT für jedermann

fernseher miT PC

Tablet-Computer haben sich vom Gadget zum Lebensbegleiter gewandelt. Google und Asus machen mit dem Nexus die Schiefertafelrechner nun zum Allgemeingut. Mit einem erwarteten Preis von rund 200 Franken (in der Schweiz ist das Nexus 7 leider noch nicht lieferbar), einer Bildschirmdiagonale von 7 Zoll und dem Gewicht von 334 Gramm ist das Nexus im Gegensatz zur 10-Zoll-Konkurrenz kein schweres und teures Accessoire mehr, sondern ein robuster, alltagstauglicher Freund für Informationen (Browser, E-Book-Reader), Organisation (E-Mail, Social Media, Kontakte, Kalender) und Unterhaltung (Spiele, Live-TV, Videos, Musik). Dank Google Now ist das Nexus ferner ein allwissender Butler, der auf Sprachbefehle lauscht.

Eltern haben heute bekanntlich nichts mehr zu sagen. Wenn das Töchterchen nämlich um 19.40 Uhr die 5053. Folge der RTL-Soap sehen will, muss Herr Papa die Tagesschau am Zweitfernseher angucken – oder am Omni 27 von HP. Der All-in-one-PC verfügt neben einem komfortablen 27-Zoll-Full-HD-Bildschirm auch über einen eingebauten DVB-C/T-Tuner sowie über das Windows Media Center (WMC), unter anderem für den Empfang von Internet-TV.

Android kAnn Alles Während Asus für die Hardware des Nexus zuständig ist, hat Google mit Android 4.1 die neuste Software beigesteuert. Das helle Display bietet mit 1280 x 800 Bildpunkten eine aussergewöhnliche Schärfe, dank dem schnellen Prozessor ruckelt nichts. Das kleinere Tablet liegt perfekt in zwei Händen. Der Lautsprecher ist eine Notlösung, via Ohrhöreranschluss oder via Bluetooth macht Musik aber Spass. Das Nexus absolvierte Tests mit den wichtigsten Multimedia-Apps mit Bravour. Zattoo lieferte Live-TV, Twonky und PlugPlayer verteilten Musik und Filme im ganzen Haus, Currents ergänzte die Tageszeitung, Onleihe holte Bücher aus der öffentlichen Bibliothek, Dead Trigger strapazierte Hardware und Nerven, CityMaps2go diente als Pfadfinder unterwegs. Man kann mit dem Nexus zwar weder telefonieren (ausser via Skype und andere Internetlösungen) noch SMS verschicken (auch nicht mit WhatsApp), auch nicht den Speicher erweitern (beim 8-Gigabyte-Modell sind nur gut 5 Gigabyte frei) und nur umständlich mickrige Fotos machen (1,2-MegapixelFrontkamera). Aber dafür kriegt man für wenig Geld sehr viel Spass und Nutzwert. Leider müssen wir noch bis Herbst auf das Nexus 7 warten. // kh

sTeCkbrief

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

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Asus/Google Nexus 7 Voraussichtlich ab 200 Franken google.com/nexus 7-Zoll-Touchdisplay, 198 x 120 x 10 mm, 10 Stunden Akku-Ausdauer, Android 4,1, Micro-USB-Anschluss inkl. Ladekabel, Mikrofon, Ohrhörerbuchse, Wi-Fi 802.11bgn, Bluetooth, NFC, GPS

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klAre Anweisungen Damit Internet-TV wie Zattoo am WMC läuft, muss man zuerst das entsprechende Plug-in installieren und bei voller Nutzung die Abogebühren bezahlen. Oder man steckt eine DVB-T-Antenne an die Rückseite des Omni 27. Im grenznahen Raum lassen sich so auch Sender aus Deutschland und Österreich empfangen. Die Konfiguration der Tuner hat im Test etwas Zeit beansprucht, die Anweisungen des Assistenten waren jedoch klar, und alles hat auf Anhieb funktioniert. Gefallen hat die mitgelieferte Fernbedienung: Wie bei einem Fernseher zappt man damit einfach durch die Sender und das elektronische Programmheft (EPG). Die TV-Signal-Qualität ist bei beiden Empfangstechniken mittelmässig – was aber für die Tagesschau ausreicht. Keine Blösse gibt sich der Omni 27 beim Abspielen von HD-Videomaterial in 720p oder 1080p: Das Bild am Full-HD-Display zeigt sich knackscharf, die Farben wirken natürlich. Sogar der Klang gibt etwas her, trotz der schmalen Gerätebautiefe. Allerdings muss man sich an die spiegelnde Bildschirmoberfläche und den leise hörbaren Lüfter gewöhnen, Letzterer beginnt die leistungsstarken Prozessoren nach einer gewissen Zeit zu kühlen. Weil das WMC nur wenige HD-Videocodecs beherrscht, muss man zum Abspielen einiger Videodateien zusätzliche Software installieren (http://goo.gl/TRBeh). Dank HDMI-In-Anschluss lässt sich der Omni 27 als Bildschirm zu Spiel konsolen oder als Zweitbildschirm zu Notebooks nutzen. HDMI Out zum Anschliessen an einen grossen TV besitzt der HP-Rechner leider nicht. // rf

sTeCkbrief

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

HP Omni 27-1070ez 1800 Franken hp.com/ch All-in-one-PC, 27-Zoll-Display, LED-Backlight, 1080p, Intel Core i7, 8 GB RAM, Grafikkarte AMD Radeon HD 6550A, Harddisk 2 TB SATA, Blu-ray-/ DVD-Laufwerk, DVB-C/T-Tuner, WLAN 802.11b/g/n, Anschlüsse u. a. 2x USB 3.0, 4x USB 2.0, 1x HDMI In

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TV & Heimkino [ TeST - 3D-Full-HD-Beamer ]

LichtSpieLe // Udo Ratai

Mit seiner 300-Watt-Lampe gelingt dem BenQ W7000 eine helle und farbechte Projektion für grosse Leinwände – und dies auch in 3D.

Ä

usserlich gleicht der BenQ W7000 seinem Vorgänger W6000. Dank neuer 300-Watt-Lampe schafft er aber eine höhere Lichtausbeute, was sich gerade bei grossen Leinwänden und im 3D-Modus positiv bemerkbar macht. Ebenfalls neu ist eine Bewegungsglättung (Frame Interpolation) für Kinofilme. Nicht im Grundpreis enthalten ist die Shutterbrille mit DLP-Link-Technik; sie kostet rund 120 Franken extra. Zum Teil wird der W7000 im Handel jedoch inklusive Brille angeboten.

AusstAttung und Bedienung BenQ hat seinem DLP-Projektor eine besonders hochwertige Optik mit 1,5-fach-Zoom spendiert. Dank deren präziser Abbildungsqualität gelingt das manuelle Scharfstellen im Nu. Auch der Hebel für das LensShift erfüllt seinen Zweck gut und verschiebt das Bild um rund 63 Prozent nach oben und unten sowie um 20 Prozent zu beiden Seiten; nur wenige DLP-Projektoren bieten diesen Luxus. Zudem eignet sich der Seite 24

BenQ für Installationen mit anamorpher Vorsatzlinse (Faktor 1:1,33), für die er auch die passenden Bildformate mitbringt. Allzu optimistisch fällt die Kontrastangabe von bis zu 50 000:1 aus. In der Realität spreizt die Iris den vergleichsweise bescheidenen nativen Panelkontrast von 1000:1 nur um den Faktor drei bis vier – Projektoren mit LCD-, D-ILA- oder LCoS-Technik schaffen dagegen 5000:1 und mehr. Kritik verdient auch die Vollbildwandlung. Während der Vorgänger für seinen HQV-Videoprozessor von Silicon Optics viel Lob erntete, wandelt der W7000 in SD-Qualität zugespieltes Kinomaterial nur in flimmernde Vollbilder um. Die Funktion „Filmmodus Ein“ wirkt aber immerhin bei HDTV-Halbbildern. Sonst zählt der Projektor videotechnisch zu den Könnern: Er bietet ein vollständiges Farbmanagement (Farbton, Helligkeit und Sättigung) für sechs Farben (Rot, Grün, Blau, Magenta, Gelb, Cyan) sowie effektive Justagen für Gamma (1,5 bis 2,8), Farbtemperatur und RGB-Feinabstimmung. Sie können auf drei Benutzerspeichern abgelegt werden und Home electronics

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Praktisch: Der BenQ bietet sogar „Bild im Bild“. Die Tasten der Fernbedienung lassen sich beleuchten.

stufige Bewegungstechnik „Vollbild-Interpolation“ wirkt bei allen Kinofilmen (24, 50 oder 60 Hertz) sowie bei NTSC-Videos mit 30 Bewegtphasen, nicht aber bei TV-Material mit 50 oder 60 Bewegtbildern pro Sekunde. Bilder von der Fussball-EM oder den Olympischen Spielen in London wirken mit guten LCD- und D-ILA-Projektoren schärfer als mit Licht und Farbe Lob verdienen die guten Farben der Voreinstellungen. Im Bildmodus BenQs DLP, der schnelle Konturen mit verschmierter Vierfach-Kante „Kino“ weichen sie nur minimal von den Idealpunkten ab, was mit dem zeigt. Kinofilme erscheinen dagegen sauber mit nur leicht verschmierter Vorgänger W6000 erst nach längerem Hantieren im Farbmanagement Doppelkante im typischen Kino-Look oder alternativ mit Bewegungsgelang. Dazu trifft die Gammastellung 2,4 alle Grauwerte exakt. Rote glättung. BenQs „Vollbild-Interpolation“ wirkt vergleichsweise stark Farben wirken aufgrund des hier erweiterten Farbraums besonders satt, und produziert Fehler wie Pixelwolken, weshalb wir die Stufe „Niedrig“ aber nicht unnatürlich. In der Farbtemperatureinstellung „Warm“ liefert empfehlen. Filmfans mit grosser Leinwand geniessen eine farbenprächtige und der BenQ volle 1167 Lumen für eine maximal 3,4 Meter breite Leinwand. Die Farbtemperatur liegt bei 6150 Kelvin und zeigt ein angenehm helle Grossbildprojektion. In den plakativen Tageslichtszenen aus Casino sattes und kräftiges Weiss. Selbst im gut 5 Dezibel leiseren Sparmodus Royale bestechen klare Details, eine satte Durchzeichnung mit 420:1- überzeugen Bestwerte von gut 1000 Lumen und kraftvolle Farben bei ANSI-Kontrast und natürliche Farben. Auf der nächtlichen Autofahrt 6300 Kelvin Farbtemperatur – viele andere Projektoren wirken im Eco- zur „Körperwelten“-Ausstellung strahlen die roten Rücklichter der Modus der Lampe unterkühlt. Allerdings zieht der BenQ im Eco-Modus Autos ungemein intensiv – wer will, kann hier per Farbmanagement mit 327 Watt mehr Strom als andere Projektoren im hellen Lampen- gegensteuern. Als störend empfanden wir im rigoros abgedunkelten modus. Schaltet man „Brilliant Color“ aus, sind 1400 Lumen bei leicht Heimkino das zu helle Restleuchten schwarzer Bildbereiche. Schwarze untersättigten Farben und etwas kühlerer Farbtemperatur möglich. Letterbox-Streifen erscheinen dabei unten links sichtbar heller als oben Unglaubliche 2500 Lumen liefert schliesslich der grünstichige Bild- rechts. Die Iris reduziert zwar die Resthelligkeit dynamisch in düsteren modus „Dynamisch“, der notfalls tagsüber im Festzelt Public Viewing Szenen, doch wenn der BenQ zum Ausgleich des Helligkeitsverlusts der Fussball-EM ermöglicht. Je heller das Bild, umso eher erkennt man den Videokontrast spreizt, leidet die Farbdifferenzierung stärker als �� aber leichte DLP-Regenbogenblitzer. irken auch bei 3D-Filmen. Ein weiteres Highlight ist die Bild-im-Bildw Funktion: Damit lässt sich eine zweite Quelle oder sogar ein VGA-PC in einem Fenster darstellen.

SchärFe und VideoVerarbeitung DVDs wie unsere Testfilme Sechs Tage, sieben Nächte oder Space Cowboys sollte man nicht im nativen Halbbildformat 576i ausgeben. Bewegte Motive in Kinofilmen flimmern so nämlich durchgängig, egal, ob man sie über HDMI oder über die analogen Videoeingänge (FBAS, S-Video und YUV) zuspielt. Bei HDTV-Halbbildern im Format 1080i klappt die Film-Mode-Erkennung für Kinofilme dagegen einwandfrei. BenQs dreiHome electronics

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Ideale eInstellungen

Standardmodus Helligkeit Kontrast Farbe Bildschärfe

Kino 50 50 50 0

Detailverbesserung Brilliant Color Farbtemperatur Filmmodus Vollbild-Interpolation

4 Aus Warm Ein Aus/Niedrig

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TV & Heimkino [ TeST - 3D-Full-HD-Beamer ]

Komplett: Der BenQ bietet zwei 3D-kompatible HDMI-Anschlüsse und ausserdem analoge Videoeingänge für YUV, S-Video und FBAS sowie VGA.

�� bei vergleichbaren LCD- oder D-ILA-Projektoren. Im Sparmodus übertönt die Iris den leisen Lüfter öfter durch schwaches Fiepen oder mit Stellgeräuschen.

3D-BilDqualität Im 3D-Betrieb ist der Bildmodus fest, doch Gamma, Farbmanagement und Farbtemperatur lassen sich einstellen. Die etwas kühle 3D-Farbtemperatur von 8000 Kelvin kann man auf 6500 Kelvin senken, was zwar Licht kostet, dafür aber die Farben natürlicher wirken lässt. Das 3D-Bild erreicht maximal 100 Lumen, was rechnerisch nur für 1 Meter Bildbreite reicht, den BenQ aber dennoch im guten Mittelfeld unter den 3D-Projektoren platziert. Trotz reduzierter Helligkeit erkennt man in schwarzen 3D-Szenen leichtes rötliches Restlicht, das von den Lichtblitzen zur Steuerung der Brillen stammt. Der Effekt verringert sich, wenn man in tiefer Sitzposition den Kopf leicht nach oben hebt. Auch das Übersprechen von rund 80:1 ist blickwinkelabhängig. Insgesamt fehlt es in den schwarzen Weltraumszenen von Avatar an Kontrast und Tiefe; helle Szenen erscheinen scharf, farbecht und flackerfrei. Letzteres liegt an der 60-Hertz-Darstellung des BenQ, die jedoch bei Schwenks ein leichtes 3:2-Pull-down-Ruckeln produziert. Die zuschaltbare Bewegungsglättung „Vollbild-Interpolation“ generiert ein ruckelfreies Bild und glättet auch 3D-Videos im Side-by-Side-Verfahren mit 30 Bewegtbildern pro Sekunde. Die originale 24p-Kinodarstellung erlaubt der BenQ im 3D-Betrieb aber nicht. Die separat erhältliche 3D-Brille für rund 120 Franken wiegt nur 39 Gramm und bietet auch Brillenträgern angenehmen Sitz. Die Synchronisation klappte bis rund 6 Meter Leinwandabstand sicher, da die Brillen einen Signalverlust von 10 Sekunden überbrücken können. Sie lassen sich über das beigelegte USB-Kabel in 2 Stunden aufladen und laufen dann bis zu 50 Stunden lang.

Fazit BenQ hat beim W7000 die Lichtstärke und die Qualität der Farben eiter gesteigert, weshalb sich der 3D-DLP bestens für Heimkinos mit w grosser Leinwand eignet. Auch die Ausstattung mit Lens-Shift, Farbmanagement, Bewegungsglättung und scharfer Zoomoptik überzeugt. Nur der schwache native Kontrast begrenzt die Durchzeichnung dunkler Bilder im 2D- und 3D-Betrieb spürbar. �| Seite 26

STeckbrief

Hersteller Modell Preis Info www. Abmessungen (H x B x T) Gewicht Auflösung Projektionsverfahren Grösse des Projektionschips Stromverbrauch

BenQ W7000 2900 Franken benq.ch 17,5 x 42,8 x 36 cm 6,7 kg 1920 x 1080 Pixel DLP 1x 0,65 Zoll Stand-by 0,6 W, normal 387 W, Eco 327 W

Video-eingänge Digitalvideo Analogvideo Sonstige

M

Y

CM

MY

CY

CMY

2x HDMI 1x YUV, 1x FBAS, 1x S-Video, 1x VGA RS-232, 12V, Mini-USB

AuSSTATTung Bildformatwechsel bei 1080i/p Schrägausgleich/Lens-Shift Deckenmontage Abstand für 2 m Bildbreite Empfohlene Leinwandbreite Speicher für Bildeinstellungen Lampe Lebensdauer der Lampe normal Lebensdauer der Lampe Eco Lampe regelbar 3D/Konvertierung 2D nach 3D 3D-Brillen/Transmitter inklusive Bewegungstechnologie Kontrastautomatik (dynamische Iris) Fokus/Zoom per Fernbedienung

C

• elektronisch (h+v) und optisch (h+v) Deckenhalter optional 3,2 bis 4,8 m (1,5x-Zoom) bis 3,4 m 3x fest, 3x frei definierbar UHP, 300 W 2000 Std. 2500 Std. 2 Stufen •/– –/• Frame Interpolation • –/–

+

WerTung MAGAZIN

+ scharfe und lichtstarke Projektion + gute Farben und wirksames Farbmanagement + Bewegungsglättung bei Kinofilmen + weitreichendes optisches Lens-Shift + bestens für grosse Leinwände geeignet − begrenzter nativer Kontrast − TV-Darstellung neigt etwas zum Verschmieren − Vollbildwandlung von SD-Videomaterial nicht perfekt Home electronics

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K


ASUS empfiehlt Windows® 7.

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TV & Heimkino [ TeST - BLU-RAY-SPIeLeR ]

Volles programm // Udo Ratai

Der Blu-ray-Spieler BDP7700 von Philips beeindruckt mit 4K-Upscaling und einem komfortablen Smart-TVPortal. Das neue Topmodell der Niederländer bringt erstmals Youtube-HD-Videos ins Heimkino.

P

hilips schöpft bei den technischen Möglichkeiten aus dem Vollen: Kaum ein anderer Blu-ray-Player bietet mehr Multimedia-Codecs und Internet-Applikationen. Vielversprechend klingt das 4K-Upscaling. Was es hält, lässt sich aber klären, wenn 4K-Displays verfügbar werden.

4K bei Filmen und Fotos Zurzeit bietet nur Sony mit dem SXRD-Projektor VPL-VW1000ES (Test in HE 5/2012) ein Wiedergabegerät an, das 4K-Signale über ein einzelnes HDMI-Kabel entgegennimmt. Dabei wird der 4K-Kinostandard mit 4096 x 2160 Bildpunkten bei 24 Hertz genauso unterstützt wie QFHDSignale mit 3840 x 2160 Pixeln in den Bildwechselfrequenzen 24, 25 und 30 Hertz. Leider stand den Testern zum Testzeitpunkt kein 4K-Projektor zur Verfügung, weshalb die 4K-Erprobung des Philips BDP7700 verschoben werden musste. Laut Hersteller kann er Fotos über USB in nativer 4K-Auflösung ausgeben. Ob diese – wie bei Sonys erstem 4K-Player BDP-S790 (siehe HE 5/2012) – tatsächlich nur in QFHD-Qualität (3840 x 2160 Pixel mit 24 Hertz) dargestellt werden und ob sich höher aufgelöste Fotos auf 4K-Auflösung herunterskalieren lassen, konnte noch nicht geklärt werden. Blu-ray-Kinofilme soll der BDP7700 auf 4K-Auflösung hochrechnen können. Seite 28

AusstAttung und bedienung Der Player aus niederländischer Entwicklung wird in China hergestellt und kommt in extravaganter Optik daher. Statt hervorgehobener Tasten steuern hinterleuchtete Softkeys auf der Oberseite die Grundfunktionen. Leider dauert es aus dem Stand-by heraus fast 30 Sekunden, bis sich die Laufwerklade öffnen lässt – andere Player reagieren schneller. Das Laufwerk selbst hinterlässt einen soliden Eindruck: Es arbeitet leise, denn einen Lüfter braucht der punkto Stromverbrauch sehr sparsame Philips nicht. Auf einen Schnellstartmodus, der die etwas träge Hochlaufzeit beschleunigt, wurde verzichtet. Sonst hat Philips dem BDP7700 ein riesiges Ausstattungspaket spendiert: Der Alleskönner liefert analogen 7.1-Ton an ältere AV-Receiver und kann den rückseitigen USB-Port mittels optionaler USB-Kamera für Skype-Videotelefonate nutzen. Über LAN oder WLAN sowie den USB-Port an der Front spielt er eine Vielzahl von Videocodecs ab (AVCHD, DIVX HD, H.264, VC-1, MPEG-1/2/4 sowie WMV, MKV oder XVID). Leider trüben hier immer wieder Kämme, relativ starkes Ruckeln sowie kurze Hänger (Frame Drops) den Videogenuss, insbesondere bei Halbbild-TV-Formaten (576i, 1080i). Gut gefällt, dass der BDP7700 alle Videodateien eines Ordners der Reihe nach abspielt, Home electronics

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Handlich: Die Fernbedienung kommt mit wenigen Tasten aus. Das Laufwerk öffnet sich, wenn man die Stopp-Taste länger ge1drückt hält.

Komplett: Der zweite USB-Anschluss kann mithilfe einer separat erhältlichen USB-Kamera für die Skype-Videotelefonie genutzt werden. Von WLAN bis zu den analogen 7.1-Tonausgängen sind am 4K-Player von Philips alle wichtigen Schnittstellen vorhanden.

während viele andere Player nach jedem File stoppen. Auch die Diaschau des Niederländers überzeugt: JPEG- und GIF-Dateien erscheinen in erstklassiger Bildqualität, wobei Fotos im Hochformat automatisch gedreht werden. Lediglich bei 3D-Bildern im MPO-Format muss der Philips passen, obwohl sie 3D-Player von Panasonic und Sony schon länger beherrschen. FLAC-Audiodateien decodiert der BDP7700 ebenfalls nicht, spielt dafür aber MP3-Musik oder verlustlose WAV-Dateien. Dank umfangreichem Smart-TV-Portal mutiert der Philips schliesslich zum tollen Internet-Unterhalter, der neben sozialen Netzwerken auch die Mediatheken von ARD und ZDF sowie HD-Videos von Youtube oder Vimeo beisteuert. Für BD-Live-Downloads benötigt der Philips eine SD-Karte als Zwischenspeicher, die auf der Rückseite eingeschoben wird. Mit „Perfect Cinema“ hat der 4K-Player eine leistungsstarke Videotechnik an Bord. Sie bietet neben drei festen Bildmodi einen Benutzermodus mit siebenfachen Bildreglern sowie eine verbesserte 2D/3D-Konvertierung.

Bildqualität Füttert man den BDP7700 mit Kinofilmen, entpuppt er sich als der beste Blu-ray-Player, den Philips je gebaut hat. Bekannte DVD-Stolpersteine wie Space Cowboys, Sechs Tage, sieben Nächte oder Gladia­ tor brillieren mit flimmerfreier Vollbildqualität, feinster Skalierung und fantastischer Detailschärfe. Der Regler „Detailoptimierung“ kitzelt bei Bedarf die letzten Feinheiten aus gut gemasterten DVDs, ohne unfilmisch plakativ zu wirken. Auch Blu-ray-Kinofilme in 2D sowie 3D bieten diese Perfektion und lassen sich im Bild justieren. Dafür stehen wirkungsvolle Regler für Helligkeit, Kontrast, Sättigung, Detailoptimierung, Artefakt- und Rauschreduktion sowie eine automatische Kontrastspreizung (ACE) bereit, die dunkle Bild i nhalte satter durchzeichnet. Die HDMI-Pegel bei Luminanz und Farbe stimmen, obgleich der Player nur im YUV-Farbmodus arbeitet und keine Home electronics

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RGB-Bilder ausgibt. Leider wandelt der BDP7700 gestreamtes Videomaterial der Formate 480i, 576i, 1080/50i und 1080/60i in ruckelnde Bilder um und zeigt bei Bewegung massive Kämme. Bei nativer Ausgabe in 576i be z iehungsweise 1080i ist dagegen fast alles in Ordnung. Auch Full-HD-Videos mit 60 Hertz, die in die dritte Dimension befördert werden (im Format 720/60p), weisen störende Ruckler und Kämme auf – ein Firmware-Update sollte dieses Problem inzwischen jedoch behoben haben. Trotzdem liefert die 3D-Simulation beim Bond-Film Casino Royale eine erstaunliche Tiefenwirkung. Oft greift die Taktik des Prozessors, mittig platzierte Objekte nach h inten und seitliche oder unten befindliche Motive nach vorne zu stellen. Manchmal liegt er aber auch daneben.

tonqualität Als Besonderheit kann der BDP7700 in dem für Musik und Kino umschaltbaren Surround-Modus „Neo 6“ Stereosignale in 6-Kanal-Ton umwandeln. Der analoge Stereoausgang lässt sich ergänzend zum 5.1-Tonausgang für die Surround-Back-Ausgabe nutzen. Im 7.1-Lautsprecher-Setup sind sämtliche Parameter einstellbar – Boxenabstände in etwas groben 30-Zentimeter- und Pegel in 1-Dezibel-Schritten. Die Frequenzgänge des Mehrkanaltons sind mustergültig, analoger Stereoton klingt präzise und liefert satte 103 Dezibel Rauschabstand. Neu hinzugekommen ist beim BDP7700 der bei analoger Tonausgabe unentbehrliche Lip-Sync-Regler, der den Ton passend zum Display um bis zu 200 Millisekunden verzögern kann.

internet-unterhaltung mit Smart tV Ist älteren Flachbildschirmen der Zugang zum Internet verwehrt, springt der Philips BDP7700 mit seinem umfangreichen Smart-TV-Portal ein. Nahezu unbegrenzte Musikunterhaltung liefern Internetradios wie TuneIn und Aupeo, während sich bei QTom und iConcerts nach ��

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TV & Heimkino [ TEST - BLU-RAY-SPIELER ]

Internetradio, Fernsehen, Webbrowser: Unter den 34 Portalen finden sich echte Zugnummern wie die Mediatheken von ARD und ZDF, Facebook und Co., HDfähige Videodienste von Youtube oder Vimeo sowie ein Webbrowser.

Genres sortierte Musikvideos finden. Neben diversen Diensten zu

den Themen Wetter, Nachrichten, TV-Serien und Kinotrailern gehören auch die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter zum Angebot. Besonders interessant sind die Mediatheken von ARD und ZDF, die beinahe HbbTV-Komfort mit aktuellen Nachrichten und gut gefüllten TVArchiven bieten. Beim ZDF erfüllt die Bildqualität den Zweck allemal, während die ARD-Mediathek nur ruckelige und unscharfe Bilder liefert. Bei der Einrichtung von Smart TV lässt sich ein Kinderschutz aktivieren, der Erwachseneninhalte sperrt. Inzwischen taugt das Internet auch für den HDTV-Genuss, sofern der DSL-Anschluss schnell genug ist. So erschliesst der BDP7700 über Youtube und Vimeo ein stetig wachsendes Videoangebot in guter HD-Qualität. Teilweise laufen die Bilder ruckelfrei und in einwandfreier Bildschärfe. Beim Abspielen von Big Buck Bunny oder des Trailers The Hobbit – Trailer in 4K im Full-HDFormat 1080/50i kam es aber häufig zu Aussetzern (Frame Drops). Ferner erinnert die Qualität eher an hochskalierte 720p-Bilder. Ein Check eines in 1080p-Qualität auf Youtube eingestellten Universaltestbilds bestätigt den 720p-Verdacht. Die 4K-Ausgabe von Youtube-Videos ist ohnehin noch Zukunftsmusik – dafür braucht man einen HTPC (Home Theater Personal Computer). Bei der Youtube-Suche nützt eine USB-Tastatur übrigens nichts, da der Philips bloss Zahlen und keine Buchstaben erkennt. Mit dem Webbrowser des Philips klappt es dagegen – nur die Tasten „z“ und „y“ sind gegenüber der Deutschschweizer Tastatur vertauscht. Auch per Fernbedienung lassen sich grundlegende Funktionen über eingeblendete Softkeys steuern – per Optionstaste wird eine Zoomfunktion angeboten. Mit einer USB-Maus kann man sogar das Bild rauf- und runterscrollen. Leider wird der Mauszeiger nicht eingeblendet und ist deshalb noch nicht nutzbar, um etwa ein Texteingabefeld auf einer Website anzuklicken. Der Philips BDP7700 ersetzt derzeit also keinen Rechner, doch hat er in Sachen Bedienkomfort und aufgrund der Anzahl attraktiver Internetdienste einen grossen Sprung nach vorne gemacht.

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis (unverbindliche Preisempfehlung) Info www. Abmessungen (H x B x T) Netztrennschalter Stromverbrauch

Philips BDP7700 400 Franken philips.ch 4,2 x 43,5 x 23 cm – Stand-by 2,6 W/Betrieb 11,9 W

VIDEO- & AUDIO-AUSGÄNGE Digital-Video Analog-Video Digital-Audio Analog-Audio Sonstige Anschlüsse

1x HDMI 1x FBAS 1x HDMI, 1x optisch, 1x koaxial 1x Cinch (Stereo) und 1x Cinch (5.1 oder 7.1) LAN, 2x USB, 1x SD (BD-Live)

WIEDERGABE UND FUNKTIONEN Blu-ray-Rohlinge DVD-Rohlinge Disc-Formate Multimedia von Disc Multimedia von USB/SD 24p-Bildausgabe bei Blu-ray Ausgabe von 3D-Inhalten Konvertierung 2D auf 3D Automatikausgabe native Auflösung Anzeige der Datenrate Speicher für BD-Live Netzwerk/DLNA/WLAN Internetdienste HD-Ton über HDMI Mehrkanal-Decoder HD-Ton Abschaltautomatik DVD-Layerwechsel ohne Pause Firmware-Update

BD-R, BD-RE alle ausser DVD-RAM BD, DVD-Video, CD MP3, JPEG, DIVX HD, AVCHD, MKV MP3, JPEG, DIVX HD, AVCHD, MKV, WMV, H.264, MPEG, XVID • • • • – – •/•/• • Bitstream und PCM Dolby True HD, DTS-HD • • online, USB

+

WERTUNG MAGAZIN

FAZIT Als zweiter 4K-fähiger Blu-ray-Player auf dem Markt steuert der Philips BDP7700 mit extrascharfer Fotoausgabe über USB die nächste Displaygeneration an. Auch Kinofilme von DVD bis 3D-Blu-ray zeigt der Player mit makelloser Bildqualität. Beim Deinterlacing von gestreamtem Videomaterial leistete er sich aber sichtbare Patzer. Sollten diese inzwischen per Firmware-Update behoben sein, so avanciert der BDP7700 eindeutig zum Referenzspieler. | Seite 30

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Top-Bildqualität mit DVD und Blu-ray sowohl in 2D wie 3D 4K-Videoausgang vielfältiges, gut navigierbares Smart-TV-Portal umfangreiche Ausstattung inklusive eines analogen 5.1-Tonausgangs leises Laufwerk ohne Lüfter sehr geringer Stromverbrauch etwas lange Hochlaufzeit fehlerhafte Full-HD-Skalierung von gestreamtem Videomaterial

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TV & Heimkino [ NEUHEITEN ] BenQ

PROJEKTION FÜR PREISBEWUSSTE

Grundig

SCHÖNERES TV-DESIGN Die deutsche Traditionsmarke lanciert eine neue Design-LED-TV-Reihe: Vision 9 Air will 3D-Vergnügen und satten Sound in einem eleganten Rahmen anbieten. Dabei ermöglicht die passive 3D-Technologie zusammen mit den leichten 3D-Brillen einen guten Tiefeneindruck sowie ein komfortables 3D-Erlebnis. Für scharfe Bilder in Full HD und natürliche Bewegungsabläufe sorgt eine fortschrittliche 400-Hertz-Signalverarbeitung. Auch der Ton soll dank SRS Tru Surround HD und integriertem Subwoofer-System überdurchschnittlich gut ausfallen. Als Smart TV mit integriertem WLAN bieten die Air-DesignModelle ein reichhaltiges Webportal. Wer das Angebot aus den Mediatheken der öffentlichrechtlichen Sender nutzen möchte, hat mit HbbTV direkten Zugriff darauf. Die LED-TV lassen sich mit der Grundig-TV-Remote-App via iPhone, iPad, iPod Touch oder Android-Smartphone steuern. Dank der breiten Auswahl an Bildschirmgrössen von 32 bis zu 55 Zoll steht für jeden Wohnraum das passende Modell zur Verfügung. Die Fernseher sind sowohl in stilvollem Silber als auch in elegantem Schwarz und puristischem Weiss erhältlich. Die Vision-9-Air-Reihe soll sich durch geringen Stromverbrauch auszeichnen. Die Preise beginnen bei rund 900 Franken. // mf

BenQ stellte seine neuen Modelle MS502 und MX503 für Einsteiger vor. Mit ihrem geringen Verbrauch von maximal 275 Watt und sogar von weniger als 0,5 Watt im Stand-by-Modus agieren sie stromsparend und eignen sich damit optimal für den Einsatz in kleinen Büroumgebungen oder auch im privaten Umfeld. Die Smart-Eco-Technologie passt die Lampenleistung der Projektoren energieeffizient an die Bildinhalte an und erzeugt nur so viel Licht, wie wirklich nötig ist. Und das ohne einen optischen Helligkeitsverlust. Die Lampenlebensdauer soll sich somit um bis zu 80 Prozent erhöhen – bei gleichzeitiger Energie- und Kostenersparnis von bis zu 50 Prozent. Das hohe Kontrastverhältnis von 13 000:1, eine Farbpalette von 1,07 Milliarden Farben und 2700 ANSI-Lumen Helligkeit ermöglichen auch in Räumen mit relativ hellem Umgebungslicht gute Projektionsergebnisse. Der integrierte 2-Watt-Lautsprecher sorgt auf Wunsch für die akustische Untermalung der Projektion. Das Projektoren-Duo ist PC-3D-ready und verfügt unter anderem über 3D-Farbmanagement, „Brilliant Color“ sowie Zweifach-DigitalZoom. Dank der Schnellkühlfunktion können beide Geräte problemlos schon unmittelbar nach dem Einsatz verpackt und zum nächsten Einsatzort transportiert werden. Der BenQ MS502 verfügt über SVGA-Auflösung (800 x 600 Bildpunkte) und kostet rund 400 Franken. Der BenQ MX503 kommt mit XGA-Auflösung (1024 x 768 Bildpunkte) und kostet rund 490 Franken. // mf www.benq.ch

www.grundig.ch

Panasonic

KOMFORTABLE KABELNUTZUNG Mit den Modellen DMR-BCT820, -BCT721 und -BCT720 will Panasonic digitales Kabelfernsehen noch komfortabler machen. Sie sind Settop-Box, Festplattenrekorder, Blu-ray-Player und -Rekorder in einem. Mit einem HDTV-tauglichen Twin-DVBC-Tuner und zwei CI-Plus-Einschüben kann man das grosse Angebot des digitalen Kabelfernsehens gezielt nutzen, denn dank Twin-HD-Tuner können zwei Sendungen parallel empfangen und aufgezeichnet werden, sogar während ein Film ab Bluray-Disc oder Festplatte angesehen wird. Zudem werden Funktionen wie zeitversetztes Fernsehen unabhängig von Sendezeiten unterstützt. Im heimischen WLAN holt die App „DIGA Player“ für Android- und iOS-Geräte das laufende TVProgramm als Live-Stream auf Tablet-PCs oder Smartphones. Auch Aufnahmen ab Festplatte können auf mobilen Geräten zu Hause in andere Wohnräume „mitgenommen“ werden, so weit das WLAN reicht. Gespeicherte Videos und Fotos lassen sich mit anderen DLNA-zertifizierten Geräten im Heimnetzwerk austauschen. HbbTV und ein vielfältiges Angebot an Webinhalten werden vom integrierten Internetportal ebenfalls angeboten. Die neuen Blu-ray-/Festplattenrekorder sind Ende September zu Preisen ab rund 850 Franken (inkl. Suisa-Gebühr) erhältlich. // mf www.panasonic.ch

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Wenn es gut klingen soll …

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Audio [ TeST - neTzwerkSpieler und VollVerSTärker ]

HORIZONT-ERWEITERUNG // Martin Freund

Internetradio, Netzwerkspieler und USB-DA-Wandler: Diese Kombi gab es bis anhin kaum. Der Stream Magic 6 von Cambridge Audio ist damit eine der angesagtesten Hifi-Komponenten der Gegenwart. In unserem Test wird er durch den Verstärker Azur 651A komplettiert.

E

igentlich galten sie beinnahe als ausgestorben: separate DA-Wandler hatten in den achtziger und neunziger Jahren Hochkonjunktur, bis diese Gerätekategorie fast von der Bildfläche verschwand. Zu gut waren integrierte CD-Spieler, und mit den neuen Heimkino-Tonformaten verstanden sich die PCM-16-Bitler sowieso nicht. Seit rund ein bis zwei Jahren feiert der DAC (Digital-to-Analog Converter) nun Auferstehung. Und zwar im Verbund mit der Musikwiedergabe ab einem PC oder Notebook. Noch mehr im Trend sind multimediale Netzwerkspieler, wie sie zunächst von der IT-Branche lanciert wurden. Deren klangliche Qualitäten sind aber oft umstritten, weshalb externe Wandler auch hier gefragt sind. Die Hifi-Industrie hat in jüngster Zeit viele sogenannte USB-DACs auf den

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Markt gebracht. Audiophile Netzwerkplayer, die über hochwertige integrierte Wandler und gute Ausgangsstufen verfügen, waren bisher jedoch Mangelware. Cambridge Audio lanciert mit dem Stream Magic 6 nun einen echten Tausendsassa, der diverse Gerätschaften in sich vereint: So arbeitet er als Netzwerkspieler, der Audio-Files per LAN oder Wi-Fi ins Wohnzimmer streamt und die ganze Fülle an Webradiostationen und Pod casts nutzbar macht. Zudem fungiert er nicht nur als USB-DAC zu einesm PC, sondern päppelt auch den (PCM-)Ton ab CD-, DVD- oder Bluray-Spieler mittels aufwendigen Upsamplings auf audiophiles Klangniveau. Und nicht zuletzt offeriert er auf Wunsch einen regelbaren Vorstufen-Ausgang zum direkten Anschluss an Endverstärker oder Aktivboxen.

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Klangvorteile danK integration Die Vereinigung dieser meist separat angebotenen Komponenten in einem Gehäuse spart nicht nur Platz, sondern bietet weitere handfeste Vorteile. Öffnet man den Stream Magic 6, so entdeckt man eine einzige, in SMD-Technik hoch integriert aufgebaute Hauptplatine. Diese Bauart verspricht kürzeste Signalwege und vermeidet digitale Taktschwankungen, wie sie im Zusammenspiel getrennter Bausteine durchaus auftreten können. Dabei ist der Schaltungsaufwand beachtlich: Cambridge hat dem Stream Magic 6 eine aufwendige Upsampling-Stufe spendiert. Eintreffende Digitalsignale werden mithilfe eines 32-Bit-Digitalsignalprozessors von Analog Devices auf 24 Bit/384 kHz hochgerechnet, bevor sie mittels kanalgetrennter, im sogenannten Doppel-DifferenzialModus arbeitender Wandler sowie über spezielle, in drei Charakteristi- ken wählbare Digitalfilter wieder in die analoge Ebene zurückgeführt werden. Der Nutzer hat die Wahl zwischen einem Linearphasen-, einem Minimalphasen- und einem Steep-Filter. Letzteres schneidet digitalen „Restmüll“ oberhalb von 22 kHz steil ab – was jedoch mit entsprechenden Phasendrehungen einhergeht –, während Ersteres eine konstante Gruppenlaufzeit sämtlicher Frequenzanteile im Auge hat. Das Minimalphasenfilter hingegen hat eine möglichst gute Impulsantwort zum Ziel. Das zusammen mit dem Schweizer Digitalspezialisten Anagram entwickelte Upsampling-Verfahren hat insbesondere die Aufgabe, die Linearität und Wiedergabepräzision von 24-Bit-Quellen zu verbessern, wenn diese über USB 2.0 angeschlossen werden. Hier spannt Cambridge – wie auch schon Audiolab bei der Vorstufe 8200DQ (Test in HE 4/2012) – mit dem in audiophilen Kreisen bestens beleumdeten Software-Player Foobar2000 zusammen und verwendete dessen ASIO-Treiber für Windows. Der Stream Magic 6 wird als Sound-Wiedergabegerät in der Systemsteuerung installiert und kann nun auch High-Resolution-

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Musiktitel mit 192 kHz via USB abspielen. Streamen via Netzwerk ist bis zu 96 kHz möglich. Im Zusammenspiel mit einem Mac sind keine zusätzlichen Treiber erforderlich. Ab Mac OS X 10.5 oder höher verarbeitet der Stream Magic 6 Dateien mit bis zu 24 Bit/192 kHz.

einfache installation, Komfortable bedienung Die Integration ins Heimnetzwerk verläuft schnell und vollkommen problemlos. Der Stream Magic 6 sucht selbständig nach UPnP-Netzlaufwerken, erkennt aber auch die Musiksammlung auf dem „Twonky Media Server“ des via USB-verbundenen Notebooks auf Anhieb. Die Navigation erfolgt wahlweise am Gerät via sanft laufenden Drehsteller/ Taster und alphanumerisches Display. Dies funktioniert überraschend gut; man findet sich sowohl bei der Webradiosender-Suche wie bei der Quellen- und Musiktitelwahl im Nu zurecht. Gleiches gilt für die übersichtliche Fernbedienung, die man schnell im Griff hat. Noch deutlich komfortabler ist jedoch die Bedienung via Stream-Magic-App, welche sowohl für iOS wie für Android kostenlos angeboten wird. Auf dem Smartphone oder Tablet werden nun auch die Albumcover sichtbar, welche das Gerätedisplay nicht darstellen kann. Insbesondere das Erstellen von Wiedergabelisten wird zum Kinderspiel, aber auch das Surfen im weltweiten Radioangebot macht vom Sofa aus viel mehr Spass. Der Cambridge bietet eine länderspezifische Auswahl vorsortiert an. Über das Portal www.stream-magic.com kann man zudem seine persönliche Internetradio-Favoritenliste erstellen und im Gerät speichern.

sehr hohe KlangKultur Der Stream Magic 6 zeigt auf seinem Display die jeweilige Datenrate des gestreamten Materials oder der laufenden Digitalquelle an. So hat man auch beim Hören von Internetradiosendern schon einen Anhalts- ��

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Audio [ TesT - neTzwerkspieler und VollVersTärker ]

Wers lieber klassisch mag, kann mit der übersichtlich gehaltenen Vollmetallfernbedienung durchaus glücklich werden.

Dank der StreamMagic-App für Android und Apple wird die Bedienung des Netzwerkspielers zum Genuss.

�� punkt über die erzielbare Klangqualität. Bei geringen Datenraten kann natürlich auch das aufwendige Upsampling keine Wunder vollbringen. Aber schon ab 128 kbit/s, wie sie beispielsweise Radio Swiss Classic offeriert, ist ungetrübter Musikgenuss möglich. Wenngleich man hier noch lange nicht von audiophilem Erlebnis sprechen kann. Dass es auch deutlich besser geht, zeigt etwa Linn Radio, welches als MP3-Stream mit 320 kbit/s angeboten wird. Gute Detailauflösung und eine hörenswerte Räumlichkeit eignen sich für mehr als nur seichte Hintergrund-Musikberieselung. Gänzlich andere Klangdimensionen erschliessen sich beim Streamen von nicht datenreduziertem Musikmaterial. Schon herkömmliche 16-Bit/44,1-kHz-Musiktitel gibt der Cambridge sehr feinsinnig und gehaltvoll wieder. Hier lässt der gebotene Musikgenuss eigentlich keine Wünsche mehr übrig, denkt man . . . Sobald aber High-Resolution-Files über den Cambridge laufen, wird klar: 16 Bit sind nicht genug. FLACDateien mit 24 Bit und 96 kHz bieten eine bessere Räumlichkeit und

überlegene Impulswiedergabe. Die Musik atmet und entfaltet sich scheinbar mühelos im Hörraum. Natürlich interessierte uns, ob der Brite auch in seiner Funktion als USB-DAC mit den Spezialisten dieses Fachs würde mithalten können, und wir verglichen ihn mit dem bewährten Asus Xonar Essence One (Test in HE 4/2012). Schnell zeigte sich, dass sich der Cambridge keineswegs verstecken muss. Während der Xonar sehr dynamisch, fast schon draufgängerisch agierte und Hochtonimpulse prägnant akzentuierte, setzte der Stream Magic 6 mehr auf ganzheitliches Musik-Erleben und bettete Details besser in den Gesamtzusammenhang mit ein. Insbesondere mit dem Minimalphasen-Digitalfilter erwies sich die Wiedergabe als sehr harmonisch, im besten Sinne „analog“. Punkto Detailauflösung und räumlicher Transparenz kann dieser Netzwerkspieler ebenfalls voll überzeugen. Bei der Wiedergabe von Musiktiteln mit 192 kHz Sampling-Frequenz via USB kreierte er eine fast schon ätherische und völlig losgelöste Darbietung: So zu hören bei den hervorragend aufgenommen Klavierkon-

DAMIT DER

MUSIKGENUSS AUCH ZUHAUSE WEITERGEHT Satter Klang und ein attraktives Outfit. Aber nicht nur das zeichnet den HD 449 von Sennheiser aus. Mit einer herausragenden Audiowiedergabe sticht er aus der Masse heraus. Das innovative Akustiksystem sorgt für kristallklaren, detailgetreuen Stereoklang. Ob in Innenräumen oder unterwegs getragen dieser Kopfhörer überzeugt auf der ganzen Linie!

Erhältlich im guten Fachhandel. HD 449 Bleuel Electronic AG, CH-8103 Unterengstringen, info@bleuel.ch, www.bleuel.ch


Reichlich Digitaleingänge und zusätzlich zu Cinch- auch noch symmetrische XLR-Ausgänge kennzeichnen den Stream Magic 6.

zerten von Beethoven mit Artur Pizzarro und dem Scottish Chamber Orchestra, die Linn Records auch als 96-kHz-Download und als SACD anbietet. Der direkte Vergleich stand uns nicht zur VerfĂźgung, aber die Feinzeichnung und explosive Dynamik der 192-kHz-Version dĂźrfte nur schwer zu toppen sein. Als USB-DA-Wandler Ăźberzeugt der Stream Magic 6 auf der ganzen Linie. Jedenfalls dann, wenn man ihn, wie von Cambridge vorgesehen, zusammen mit Foobar2000 einsetzt. Nicht immer ideal agierte er hingegen, wenn er als Vorverstärker mit regelbaren Ausgängen fungieren musste. Im Zusammenspiel mit einem kräftigen Endverstärker von ClassĂŠ Audio erwies sich die Lautstärkeregelung bei kleinen Pegeln als zu grob abgestuft. Ausserdem klang es leise gehĂśrt etwas zu dĂźnn. Dennoch sind die geregelten Ausgänge – insbesondere in der symmetrischen Variante – durchaus sinnvoll: nämlich im Zusammenspiel mit Aktivboxen, deren Empfindlichkeit man an den durchschnittlichen AbhĂśrpegel anpassen kann. Dabei sollte der Cambridge mit mĂśglichst viel Ausgangsspannung betrieben werden.

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Klassischer spielpartner Von seiner äusseren Erscheinung her gleicht der Azur 651A so ziemlich dem Bild eines klassischen Vollverstärkers. Dazu gehĂśrt das Ăźbersichtliche Layout der massiven Gerätefront. Hier findet man sie noch: separate Bass- und HĂśhenregler sowie Balance-Steller. Einzige Abweichung vom traditionellen Look: Die fĂźnf Hochpegeleingänge sind nur noch neutral mit „S 1“ bis „S 5“ durchnummeriert. Man muss sich also merken, wo welches Gerät angeschlossen ist. Was dem Besitzer schon nach kurzer Zeit leichtfallen dĂźrfte, erschwert allerdings Gelegenheitsnutzern (beispielsweise Familienmitgliedern) einen spontan-erfolgreichen Umgang mit dem Gerät. Immerhin gehĂśrt zu „S 1“ ein entsprechend beschrifteter MP3-Stereoklinken-Eingang auf der Front, sodass der Sohnemann seinen Musikspieler problemlos Ăźber Vaters Stereoanlage raumfĂźllend zum TĂśnen bringen kann. Manch einer wird vielleicht einen Phono-Eingang vermissen (wofĂźr im Cambridge-Sortiment separate Vorstufen angeboten werden). Hier setzt der 651A lieber auf die Moderne und offeriert ��

- Der wohl schĂśnste Stereoreceiver

Der kleinste, kompakteste und wahrscheinlich auch schĂśnste Stereoreceiver, den T+A jemals gebaut hat, heiĂ&#x;t Cala. Sie ist die ideale LĂśsung fĂźr alle Musikfreunde, die nicht nur hohe AnsprĂźche an den Klang ihrer Stereoanlage stellen, sondern genauso viel Wert auf anspruchsvolles Design, perfekte Verarbeitung und Kompaktheit legen. Auch wenn die Cala äuĂ&#x;erlich klein wirkt, ist sie doch enorm leistungsfähig und universell einsetztbar! Alle modernen Musikquellen stehen zur VerfĂźgung: Ein hochwertiger FM-Tuner, ein Streaming Client fĂźr Internetradio, Netzwerkzugang und den Anschluss von Festplatten, Speichersticks und iPod sowie ein BluetoothModul nach A2DP. DarĂźber hinaus gibt es noch zwei analoge Eingänge, beispielsweise um einen Fernseher anzuschlieĂ&#x;en. T+A-Exklusivvertrieb in der Schweiz TELANOR AG | 4654 Lostorf

Telefon +41(0)62 285 95 95 | www.telanor.ch


Audio [ TesT - neTzwerkspieler und VollVersTärker ]

Das Gerät kann auch direkt an der Front gesteuert werden. Die Benutzerführung auf dem Display gibts auch in Deutsch.

StecKBRIeF

Hersteller Modell Preis Info www. Masse (B x H x T) Gewicht

Cambridge Audio Stream Magic 6 1290 Franken highendcompany.ch 43 x 8,5 x 30,5 cm 4 kg

AnSchlüSSe

–/1x Cinch, 1x XLR 1x PC (Host), 2x Drive (Datenspeicher, Flashplayer) •/• •/• WLAN, LAN

Analog In/Out USB Digital In koaxial/optisch Digital Out koaxial/optisch Netzwerk

FunKtIonen Display Schneller Vor-/Rücklauf Gapless Bluetooth/Bluetooth aptX/Airplay Coveranzeige Radio FM/DAB Internetradio/Anbieter Streaming-Dienste Formate Benötigter Server Steuerung via App Max. Auflösung LAN/USB Besonderheiten

• (in 4 Stufen dimmbar) – • optional/optional/– • –/– •/vTuner Aupeo, BBC iPlayer Radio, Live 365, MP3 Tunes FLAC, WAV, MP3, AIFF, AAC, Ogg, WMA9 UPnP Apple, Android 24 Bit/96 kHz/24 Bit/192 kHz regelbare Ausgänge, Balance-Steller, Upsampling mit variablem Digitalfilter, Eingänge frei benennbar, automatisches Firmware-Update, optionaler Bluetooth-Adapter inkl. aptX

+

WeRtung MAGAZIN

+ problemlose Inbetriebnahme + einfache Bedienung, wahlweise via App,

�� einen USB-Eingang zur Verbindung mit dem heimischen Computer oder Notebook. Darüber kann man den Verstärker beispielsweise aus Windows 7 heraus (Apple und Linux werden ebenfalls unterstützt) als Musik-Client einsetzen, indem man ihn ganz einfach und problemlos über die Funktion „Wiedergabe über . . .“ anspricht. Eine Treiber-Installation ist dafür nicht vonnöten. Wer also seine Musiksammlung inklusive gerippter CDs lieber direkt ab PC hört, ist mit dem Azur schon gut bedient. Freilich ist die Wiedergabe auf 16-Bit-Material beschränkt. Für High-Resolution-Material benötigt man dann eben einen dezidierten Highend-Client wie den Magic 6. Die Bedienung des Geräts verläuft – abgesehen von der Merkfähigkeit voraussetzenden Eingangswahl – vorbildlich einfach. Dies ist der übersichtlichen Fernsteuerung zu verdanken, die ergonomisch daumengerecht ausgelegt ist und mit ihrer Vollmetallausführung auch haptisch punktet. Nicht nur Hörtester werden die Möglichkeit zu schätzen wissen, zwischen zwei Lautsprecherpaaren bequem aus dem Sessel heraus umzuschalten. Der schmucke Befehlsgeber steuert auch noch hauseigene CD-Spieler sowie – im Verbund mit einem der optionalen Docks von Cambridge – die wichtigsten Funktionen von iPod, iPhone und Co. Zu willkommenen Extras zählen auch ein Vorverstärker- sowie ein (Mono-)Subwoofer-Ausgang. Technisch punktet der 651A mit einem durchdachten Innenaufbau, der die lange Erfahrung der Briten im Verstärkerbau deutlich macht. Ein angemessen dimensionierter Ringkerntrafo versorgt über getrennte Wicklungen separate Stromversorgungen für den linken und rechten Kanal. Ordentlich dimensionierte Siebkapazität und Kühlkörper lassen die Leistungsangabe von 2 x 75 Watt (an 8 Ohm) mehr als realistisch erscheinen. Zu weiteren Qualitätsmerkmalen zählen das gekapselte Alps-Volumenpotentiometer, das auch im Kleinsignalbereich eine differenzierte Lautstärkeeinstellung verspricht, sowie ausgesuchte Polypropylen- und Elektrolyt-Kondensatoren an klanglich kritischen Schaltungsstellen.

direkt am Gerät oder über Fernsteuerung

+ umfangreiche Ausstattung + Top-Klangqualität + augezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis − kein schneller Vorlauf seite 36

Potent und sauber Der Azur 651A punktet auf Anhieb mit einer frischen und vitalen Wiedergabe, die man zunächst mit dem traditionellen britisch diskreten Klangcharakter gar nicht assoziieren würde. Der kleine Vollverstärker Home electronics

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Klassisches Erscheinungsbild: Der Azur 651A ist problemlos bedienbar. Nur die Eingangsbelegung muss man sich merken.

aus dem Hause Cambridge agiert offen, transparent und kreiert eine weiträumige, tief reichende Klangbühne, auf der sich insbesondere klas­ sische Musikdarbietungen prächtig entfalten. Die lebendige Höhen­ wiedergabe bleibt dabei stets im gefälligen Rahmen, sodass man den Höhenregler eigentlich nie bemühen muss. Die Tiefen kommen für einen Vollverstärker dieses Kalibers durchaus knackig und druckvoll. Erst bei sehr hohem Volumen verliert er – nicht nur im Bass – etwas an Übersicht und Kontrolle. Allerdings ohne die Fassung komplett zu verlieren. So kann man auch bei der heimischen Party ohne Reue mal richtig laut aufdrehen. Eine sensible Schutzschaltung sorgt im Übrigen dafür, dass der Azur beim Auftreten von Clipping (hässlichen Über­ steuerungen) automatisch auf stumm schaltet. Nur wer regelmässig Technopartys bei sich zu Hause veranstalten will, sollte sich nach einem kräftigeren Verstärker umsehen oder besser noch nach einem separa­ ten Endverstärker, der dann auch noch mehr Druck und Kontrolle im Tiefbass offeriert. Freunde leiser Töne und akustischer Besetzungen jedweder Couleur kommen mit dem Briten hingegen voll auf ihre Kosten. Der 651A hat nämlich ein ausgesprochenes Faible für feine Zwischentöne und natürliche Klangfarben. Gerippte CDs gibt er via USB übrigens differenziert und ausgewogen wieder. Im Vergleich dazu bot ein separater CD­Spieler der Oberklasse lediglich noch etwas mehr Druck im Bass und Fülle im Grundton.

Fazit Beim neuen, kleinen Vollverstärker von Cambridge Audio handelt es sich um einen angenehmen Zeitgenossen, der feine klangliche Detail­ arbeit mit ansehnlichem Leistungsvermögen kombiniert. Er wird den hohen Erwartungen, die man an zeitgenössische Hifi­Komponenten stellt, voll gerecht – und dies zu einem überaus fairen Preis. Der im Design passende Stream Magic 6 strebt noch nach deutlich höheren Weihen und lässt sich von seinem audiophilen Niveau her pro­ blemlos mit weit teureren Highend­Gerätschaften kombinieren. Die Briten haben es mit diesem Tausendsassa tatsächlich geschafft, die Klangqualität separater USB­DACs mit den fast unbegrenzten Möglich­ keiten eines Audio­Netzwerkspielers zu vereinen. Installation und Be­ dien komfort überzeugen, sodass man diesem zukunftsweisenden Gerät nur das beste Zeugnis ausstellen kann. �| Home electronics

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Steckbrief

Hersteller Modell Preis Info www. Masse (B x H x T) Gewicht

Cambridge Audio Azur 651A 890 Franken highendcompany.ch 43 x 8,5 x 30,5 cm 8,4 kg

AuSStAttungSmerkmAle Ausgangsleistung Fernbedienung

2 x 75 Watt (8 Ohm) •

eingänge Line USB Phono MM/MC

AuSgänge Kopfhörer Lautsprecher Pre Out/Rec Out Besonderheiten

5x Cinch 1x PC (Host) –/– • 2 Paar •/2 Ganzmetallgehäuse aus gebürstetem Aluminium, 3,5-mm-Anschluss für iPod/MP3-Player, erhältlich in Schwarz oder Silber

+

Wertung MAGAZIN

+ insgesamt solide gefertigt + problemlose Bedienung, übersichtliche Vollmetallfernsteuerung + sehr gute Klangqualität, recht leistungsstark + ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis − Gehäusedeckel neigt leicht zum Scheppern Seite 37


Audio [ TEST - KOMPAKTLAUTSPrECHEr ]

Glanztat // Holger Biermann

KEF feiert Geburtstag und schenkt der Hifi-Welt eine der bezauberndsten Kompaktboxen: Die LS50 hat das Zeug zum Klassiker und kommt 端berdies zum Freundschaftspreis.

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Die Membran des Tiefmittel­ töners (1) besteht aus einem sehr steifen Magnesium­Alu­ Mix. Die Schwingspule (2) wurde – wie auch der Antrieb – gegenüber dem ursprüng­ lichen Uni­Q der R­Serie von KEF noch einmal optimiert.

E

ine lange Reihe herausragender Konstruktionen hat KEF in seiner jetzt fünfzigjährigen Geschichte hervorgebracht. Früh entdeckten die Briten (die seit 1994 unter dem Dach der Hongkong-chinesischen Gold-Peak-Gruppe sitzen) die Vorzüge der koaxialen Mittelhochtöner, die sie stetig perfek t ionierten. Mit der traumhaften Lautsprecher-Skulptur „Blade“ vollzog sich der letzte Entwicklungsschub des koaxialen Uni-Q, dessen Membran nun stabilisierende Längsrillen aufweist und dessen Hochtöner auf eine filigrane Schallverteilerlinse arbeitet.

reminiszenz an eine Klang-iKone Dieser neue Uni-Q und das diesjährige Jubiläum inspirierten das KEFEntwicklerteam im britischen Maidstone zu einer reizvollen Idee. Die Ikone unter den Kompaktboxen der sechziger und siebziger Jahre war der legendäre Abhörmonitor LS3/5a der BBC. Das mit Treibern und Weichen von KEF bestückte Kleinod war zum Einsatz in Übertragungswagen entwickelt worden, verzückte aber die gesamte Hifi-Welt und ist bis auf den heutigen Tag in puncto Natürlichkeit immer noch eine Ausnahmeerscheinung. Ihr wollte man nun zum KEF-Geburtstag einen würdigen Monitor folgen lassen: die LS50. Basis des Vorhabens war die kompakte R100, die KEF aber für dieses Sondermodell in allen relevanten Bereichen noch einmal umfassend getunt hat. Nehmen wir nur die Schallwand: Die aus schwerem Kunststoff gegossene, schwarz schimmernde Front ist so stark gewölbt, dass Kantenreflexionen nur wenig Angriffsfläche geboten wird. Der 5-ZollBreitband-Koax (im Gegensatz zur R100 kupfergolden eingefärbt) ist von hinten angeflanscht, sodass keinerlei Schrauben oder Befestigungen das Bild trüben. Die Schallwand ist über Metall stangen an der Rückseite festgezurrt. Das gesamte Gehäuse wurde unter der Massgabe geringer Vibrationsanfälligkeit entwickelt. Da ging offenkundig eine Home electronics

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Menge Zeit ins Land, bis man sich über Simulation und das Messen etlicher Modelle ans finale Gehäuse herangearbeitet hat. Zweiter Entwicklungsschwerpunkt war die Reduzierung von Verzerrungen im Koax. Die Klirrwerte sind für einen zierlichen 12-Zentimeter-Bass aller Ehren wert. Wie auch der Maximalpegel von 96 Dezibel (bei 80 Hertz) und die untere Grenzfrequenz von 42 Hertz (–6 dB).

grandiose Vorstellung Aber wie klingt das Jubi läums-Kunstwerk? Grandios. Gitarren-Virtuose Pat Metheny hat für What’s It All About den Simon-&-GarfunkelKlassiker The Sound of Silence neu eingespielt. Ein schönes Stück Musik – und klanglich ein Genuss mit vielen fein herausgeputzten Details: Hier ein feiner Oberton, dort ein leises Kratzen auf dem Gitarrenkorpus – die LS50 zeigt alles. Auch dynamisch ist die Kleine eine Show. Die Gitarren-Anrisse explodierten förmlich, Bass-Drum-Schläge kommen mit einer Wucht, die doch unmöglich aus so kleinen Gehäusen kommen kann, oder doch? Sogar mit bassintensiver Elektronikmusik à la Underworld oder Kruder & Dorfmeister verblüffte die KEF. Häufig erahnt man bei dieser Musik sofort, wie gross die angeschlossenen Lautsprecher sind, weil kleine Bässe schnell verzerren und dann den TiefbassDienst quittieren. Die LS50 aber klang trotz ihrem nur 12 Zentimeter messenden Tieftönerchen niemals klein. Als Vergleichspartner wurden zwei bestens beleumundete Vorgänger herangezogen: die KEF XQ10 und, klar, die LS3/5a in einer Version aus den frühen achtziger Jahren. Die XQ10 klang ebenfalls sehr dynamisch-aufgeräumt, aber auch leicht aufgesetzt-silbriger. Stimmen kamen daher weniger natürlich. Zudem hörte man bei der XQ10 – obwohl sie mit einem gleich grossen Koax aufspielt – sofort, dass es sich hier um eine kleine Box handelt. Vor allem in der räumlichen Darstellung war ��

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Audio [ TEST - KOMPAKTLAUTSPrECHEr ]

Über vier Metallstangen ist die edle Kunststoff-Front mit dem Hauptgehäuse verbunden. Die Front weist hinten durchgehende Längsrillen auf, die das Resonanzverhalten der Schallwand gleichmässiger machen sollen.

Die Trompeten-ähnliche Bassreflex-Öffnung ging aus aufwendigen KEF-Forschungsreihen hervor und soll besonders strömungsgünstig beziehungsweise effizient sein.

Das Versteifungskreuz aus einem hochdämpfenden Material hat in der Mitte exakte Ausfräsungen. Hier sind die Magneten des Uni-Q eingespannt und so zusätzlich beruhigt.

Aus Platzgründen konsequent: Tiefmittel- und Hochton-Bereich der Weiche sitzen getrennt links und rechts auf den Gehäusewänden. �� die XQ der LS50 klar unterlegen. Letztere positionierte die Instrumente und Stimmen so plastisch-realistisch in den Hörraum, dass es einem den Atem verschlug. Das konnte auch die alte LS3/5a nicht. Die Boxen-Ikone punktet aber noch immer mit superber Natürlichkeit in den Stimmlagen und mit entspannter Musikalität. Dynamisch, von der Feinauflösung und der exakten dreidimensionalen Abbildung her spielt die LS50 jedoch in einer anderen Welt.

Fazit Mit ihren Fähigkeiten hat die kompakte Jubiläums-Box LS50 von KEF das Zeug, die LS3/5a dieses Jahrzehnts zu werden: Mehr Klangqualität für 1200 Franken ist derzeit wohl nur schwer zu bekommen. �|

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis bei Test (pro Paar) Info www.

KEF LS50 1200 Franken kef.com

AuSSTATTungSmERKmAlE Abmessungen (H x B x T) Gewicht System Hochtöner Tieftöner Empfindlichkeit (dB/1 W/1 m) Impedanz Empfohlene Verstärkerleistung Bi-Wiring Ausführungen Besonderheiten

30,2 x 20 x 27,8 cm 7,2 kg 2-Weg, Bassreflex 25-mm-Aluminiumkalotte 13-cm-Magnesium-Aluminium-Membran 85 dB 8 Ohm (minimal 3,2 Ohm) 25–100 Watt – Gehäuse in Schwarz Hochglanz, kupfergoldene Membran Uni-Q-Konstruktion mit koaxialer Anordnung des Hochtöners

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WERTung MAGAZIN

Ein spezieller, relativ stark gepresster Schaumstoff mindert Hohlraumresonanzen und beruhigt die geschwungene Schallwand.

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+ natürlicher, verfärbungsfreier Klang + superbe Räumlichkeit mit plastischer Abbildung + sehr gute Feindynamik und Detailauflösung + hervorragendes Abstrahlverhalten mit breiter Stereo-Hörzone + günstiger Preis − prinzipbedingt limitierter Dynamikumfang im Bass Home electronics

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audio [ NEUHEITEN ]

Beyerdynamic

mobil mit stil

Aura

Klassische Kombination Wie aus einer anderen Hifi-Zeit mutet die neue Stereokombination an, die der japanische Hersteller Aura jetzt vorstellt. Der CD-Spieler Vivid und der Receiver Vita vereinen in ihren flachen, zeitlos schlicht designten Gehäusen mit dimmbaren Displays alte Gerätegattungen und modernste Technik. So hat der Receiver – die früher gebräuchliche Verbindung von FM/ AM-Rundfunkempfänger und Vollverstärker – auch einen USB-Eingang für moderne Digitalspieler genauso wie einen eingebauten Vorverstärker für Moving-Magnet-Tonabnehmer von Analog-Plattenspielern. Wem die angegebenen 2 x 50 Watt aus der bordeigenen Single-EndedMosfet-Endstufe nicht reichen, kann über den Pre Out auch einen externen Leistungs-Amp andocken. Wer die Umwelt nicht beschallen will, nutzt den Kopfhöreranschluss. Der Player mit dem „Nur CD“-Laufwerk von Sanyo indes öffnet seinen Digital-Analog-Wandler, einen Crystal CS 4398, auch für externe Signale bis zu einer Auflösung von 24 Bit und 192 kHz. Beide Geräte lassen sich fernbedienen und sollen etwa je 1200 Franken kosten. // lbr www.audio-sphere.ch, www.auradesign.de

Auf zeitloses Design legte der deutsche Hersteller Beyerdynamic besonderen Wert beim neuen Mobil-Kopfhörer DTX 501 p. Schliesslich muss der in Weiss oder Schwarz lieferbare Hörer auch im nächsten Jahr noch eine gute Figur machen und sollte nicht als Modeschnickschnack vom Vorjahr untergehen. Natürlich soll auch der fein und ausgewogen abgestimmte Klang zur Langzeit-Tauglichkeit das Seine beitragen. Kräftige Neodym-Magnete sollen die Wandler bis in hohe Lautstärken verzerrungsfrei antreiben. Geliefert wird der schicke Beschaller im Hartschalen-Etui, das auch den Flugzeug-Adapter zum 1,3 Meter langen Kabel fasst. Den Tragekomfort des geschlossenen, etwa 120 Gramm leichten Hörers sollen hautsympathische, bequeme Ohrpolster erhöhen. Die Impedanz liegt bei mobilgerätetauglichen 32 Ohm, der Preis soll etwa 100 Franken betragen. // lbr www.beyerdynamic.de

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Foto & Video [ RepoRt - GeSchichte deR canon-SyStemkameRaS ]

25 JAHRE EOS – 75 JAHRE CANON // Nicolas M. Philippin

1987 begann bei Canon eine neue Ära mit den EOS-SLR-Kameras und den EF-Objektiven. Diese Systemeinführung war der entscheidende Schritt zur nachhaltigen Erfolgsgeschichte der elektronischen Spiegelreflexkameras von Canon. Wir beleuchten hier die geschichtliche Entwicklung ihrer Systemkameras bis in die Gegenwart.

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1936 Hansa Canon

1971

Canon F-1 mit Motor Drive

D

ie japanische Canon Inc. mit Hauptsitz in Tokio ist heute einer der grössten Digital-Imaging-Konzerne der Welt und wohl der grösste Kamerahersteller auf diesem Globus. Wie viele erfolgreiche Firmen weltweit hat auch Canon einmal ganz klein angefangen. Die 1933 von drei Japanern unter dem Namen Precision Optical Instruments Laboratory in Tokio gegründete und 1937 in Precision Optical Industry Co. Ltd. umbenannte Firma hatte einst das Ziel, preisgünstige Nachbauten der damals technisch führenden deutschen Kleinbildkameras von Contax und Leica herzustellen. 1937 gilt auch als das offizielle Gründungsjahr der heutigen Firma – Canon existiert also seit 75 Jahren.

KLEINBILDKAMERAS AB 1936 Am Anfang aller Entwicklungen stand 1933/34 die „Kwanon“, die sowohl preisgünstig sein als auch dem hohen technischen Stand einer Contax oder Leica entsprechen sollte. Die Kwanon (ein Prototyp) war die erste japanische Messsucherkamera im 35-mm-Kleinbildformat, mit Schlitzverschluss und 50-mm-Objektiv. Der Name „Kwanon“ stammte von der buddhistischen Göttin der Gnade und wurde zwei Jahre später in „Canon“ umbenannt, was im Lateinischen für Präzision steht. 1936 kam dann die erste Kleinbildkamera, Hansa Canon, auf den japanischen Markt, die dem Leica-Vorbild sehr ähnlich war. In den Anfängen produzierte man keine eigenen Optiken. Die benötigten Objektive wurden bei Fremdherstellern wie etwa der späteren Nikon Corp. zugekauft und in die ersten Canon-Kameras eingebaut. Die Eigenentwicklung und Eigenproduktion von Objektiven unter der Bezeichnung Serenar begann erst ab 1945/46. Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs wurde die Firma 1947 in Canon Camera Co. Inc. umbenannt. Nun begann auch das goldene Zeitalter der Kleinbild-Sucherkameras mit gekoppeltem Entfernungsmesser (Messsucherkameras) nach den Vorbildern Contax II (ab 1936) und Leica M (ab 1954). Canon produzierte in den folgenden zwanzig Jahren eine ganze Reihe von erfolgreich weiterentwickelten Messsucherkameras, für ihre hochwertigen Serenar- und späteren Canon-Wechselobjektive. Ab 1956 löste sich Canon vom Leica-Design und lancierte mit der Canon VT ein eigenständiges Sucherkamera-Design, das bis in die neunziger Jahre gepflegt wurde. Als erster Hersteller von Kleinbild-MesssuHome electronics

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1976 Canon AE-1

cherkameras mit Wechselobjektiven rüstete Canon ihre Modelle mit Schnellspannhebel, Filmrückspulkurbel, aufklappbarer Rückwand und ab 1961 (Canon 7) mit einem eingebauten Belichtungsmesser aus. 1968 wurde die Produktion von Messsucherkameras mit austauschbaren Optiken bei Canon eingestellt. Der Markt für anspruchsvolle Amateur- und Profikameras verlangte mittlerweile immer mehr nach Spiegelreflexmodellen.

SPIEGELREFLEX-MODELLE SEIT 1959 Bereits 1959 begann bei Canon das Kleinbild-SpiegelreflexkameraZeitalter mit der Markteinführung der Canonflex-R-Serie und der hochwertigen R-Bajonett-Objektive. Die SLR-Kameras der FX-Serie und das damals neue FL-Bajonett mit Springblendenhebel ab 1964 brachten dann den Durchbruch am Markt. 1965 führte Canon auch die SLR-TTL-Messung ein. Mit der FT QL wurde 1966 zudem eine stark vereinfachte Filmeinlegung lanciert. Die Erfolgsmodelle der F-Serie waren die ersten Profikameras von Canon: die modulare F-1/n (ab 1971/76) und die New F-1 (ab 1981); die Amateurversion FTb (1971) sowie die EF (1973) – und all die hochwertigen Objektive mit dem innovativen FD-Bajonett, das erstmals die TTL-Offenblendmessung mit Blendenautomatik und Programmautomatik ermöglichte. Diese Modellreihe bereitete dann auch den nachhaltigen Erfolg von Canon auf dem SLR-Kamera-Weltmarkt vor. Ende 1976 brachte Canon mit der AE-1 das erste Modell der wegweisenden A-Serie mit FD-Bajonett auf den Markt. Die AE-1 hatte eine Blendenautomatik und wurde erstmals von einem Mikroprozessor (CPU) gesteuert. Sie war somit die erste vollelektronische Spiegelreflexkamera der Welt. Damit begann der nächste grosse Sprung in der analogen Kamerageschichte – das vollelektronisch gesteuerte SLRKamera-Zeitalter – und Canons Bedeutung auf dem Weltmarkt. Die 1978 eingeführte semiprofessionelle A-1 gilt noch heute als Meilenstein der SLR-Kamera-Technik. Sie verfügte über fünf Automatikprogramme, darunter eine Programmautomatik. Das von der Kamera-CPU errechnete Zeit-Blenden-Verhältnis ist erstmals per geregelte rote 7-Segment-LED-Anzeige im Sucherfenster eingeblendet worden. Mit der A-Serie, dem FD-Bajonett sowie den vielfältigen FD- und New-FD-Optiken (ab 1979) stieg Canon gegen Ende der siebziger ��

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Foto & Video [ RepoRt - Geschichte deR canon-systemkameRas ]

1978 canon a-1

1985 canon t-80

�� Jahre zum Weltmarktführer bei Amateur-SLR-Kameras auf. 1981 erschien das erste und einzige New-FD-Zoom mit integriertem Autofokus, allerdings ohne grossen Erfolg. Die nicht mehr so erfolgreiche T-Serie ab 1983 (T-50 bis T-90) war dann die letzte SLR-Kamera-Reihe von Canon ohne Autofokus, bis auf den Versuch mit der T-80. Die T-Serie führte aber schon den fest eingebauten motorischen Filmtransport standardmässig ein, zudem LCD für die Anzeigen (ab der T-70, der Ablösung 1984 für die A-1). Als 1985 dann Minolta als erster Hersteller mit einem in die SLRKamera integrierten Autofokus-System am Markt erschien und damit die gesamte Fachwelt verblüffte, hatte Canon dem nur das noch im gleichen Jahr erschienene AC-Bajonett (New-FD-Bajonett mit AutofokusÜbertragung) für die einzige damit je ausgerüstete SLR (die T-80) entgegenzusetzen sowie drei AC-Objektive mit integriertem AF-Modul. Diese unhandliche AF-Lösung von Canon konnte allerdings nicht wirklich überzeugen. Das revolutionäre EOS-Konzept wurde erst danach entwickelt und kam dann zwei Jahre später auf den Markt. Die T-90 (ab 1986) war die unmittelbare Vorgängerin der EOS-Reihe und nahm mit ihrem Gehäuse-Design von Luigi Colani schon einiges

1986 canon t-90

vorweg. Sie war damals das neuste Semi-Pro-Modell bei Canon und die letzte im eigenen Hause entwickelte und produzierte SLR mit manuellem Fokus – und konzeptionelles Vorbild der späteren EOS-1. 1990 wurde die Produktion der ganzen New-FD-Objektiv-Reihe und der letzten damit voll kompatiblen SLR-Kamera ohne Autofokus (die T-90) bei Canon eingestellt.

1987 SCHLÄGT DAS IMPERIUM ZURÜCK Passend zum 50-Jahre-Firmenjubiläum war es dann so weit – 1987 kam EOS und verblüffte gleich die gesamte Fachwelt. „EOS“ ist nicht nur der Name der griechischen Göttin der Morgenröte, sondern auch die Abkürzung für „Electro Optical System“, was das damals revolutionäre digitale Steuerungskonzept umschreibt, mit dem die EOS-Kameras und alle EF-Objektive von Canon mit „Electronic Focus“ (EF) bis heute ausgerüstet sind und funktionieren. Die Hauptanforderungen an die EOS-Entwickler waren, ein robustes und doch leichtes, bezahlbares SLR-Kamera-Konzept mit einem verschleissfreien Autofokus zu erschaffen, das auch noch über Entwicklungspotenzial verfügen musste. Der damit verbundene radikale

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1987 Canon EOS 650

1989 Canon EOS-1 mit Booster-Griff

Wechsel von der F-, A- und T-Serie zur EOS-Linie mit schnellem Autofokus, EF-Bajonett und neuartigen EF-Objektiven mit integriertem AF-Motor und Steuerungselektronik war 1987 ein epochaler Schritt innerhalb der SLR-Kamera-Welt. Eine der Innovationen war das mit der ersten EOS-SLR eingeführte EF-Bajonett. Es bedeutete im Gegensatz zu früheren Bajonettwechseln den kompletten Bruch mit der Vergangenheit. Zuvor entwickelten sich Objektivanschlüsse auch bei Canon weitgehend rückwärtskompatibel weiter. Das nicht mehr rückwärtskompatible EF-Bajonett dagegen übertrug erstmals alle Daten und Funktionen über vergoldete Kontakte digital zwischen Kamera- und Objektiv-Elektronik. Bereits seit 1989 verwendet Canon spezielle Ultraschallmotoren (USM) in ihren teureren Objektiven, die mechanische Schwingungen statt eines Magnetfelds zur Erzeugung von Bewegungsenergie nutzen. Ultraschallmotoren arbeiten sehr schnell, beinah geräuschlos und lassen sich ausserdem sehr präzise steuern. Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der EF-Objektive war auch die Einführung des EF 75–300 mm 1:4–5,6 IS USM ab September 1995. Es war das erste EF-Objektiv mit eingebautem optischem Bildstabili-

1992 Canon EOS 5

sator (IS) zur Reduzierung der Verwacklungsunschärfe. Bis zu diesem Zeitpunkt in der EOS-Geschichte hatte Canon bereits mehr als 60 EFObjektive entwickelt. Das EF-System-Konzept wurde bis heute beibehalten und war offensichtlich so visionär, dass das EF-Bajonett den mit der EOS D30 im Jahre 2000 erfolgten finalen Sprung von Canon in die digitale SLR-KameraWelt erfolgreich überstanden hat.

Klassische KleiNBilD-eOs Bis 2010 Die EOS 650 war das allererste Modell der EOS-Reihe. Sie war erstaunlicherweise keine Semi-Pro-Kamera, sondern eine ausstattungstechnisch eher durchschnittliche Amateur-SLR. Sie kam ab März 1987 auf den Markt und knüpfte mit ihrem Colani-Design an das letzte T-Modell des FD-Zeitalters an. Das komplett neu entwickelte EOS-Single-Autofokus-Modul basierte auf der wegweisenden CMOS-Technologie und wurde „Basis-AF-Sensor“ (Base-Stored Image Sensor) genannt. Die spätere EOS 750 bekam 1988 als Erste einen eingebauten Aufklappblitz. Im September 1989 kam dann die EOS-1 als erste EOS-Kamera für Profis auf den Markt. Sie erreichte eine Serienbildgeschwindigkeit ��

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1995

Canon EOS DCS 3c

2000

Canon EOS D30

�� von 5,5 B/s (mit Booster), und ihr AF-Modul war erstmals mit einem

zentralen Kreuzsensor ausgestattet. Auch das Sondermodell EOS RT kurz darauf war für Profi-Fotografen gemacht. Statt eines Rückschwingspiegels hatte es einen feststehenden teildurchlässigen Spiegel, wie ihn heutzutage Sony bei ihren Alpha-SLT-Modellen wieder verwendet. Kaum eine Auslöseverzögerung, 5 B/s und der erste prädiktive Autofokus etablierten das Modellkürzel „RT“ für „Real Time“. Die EOS-1N RS (1995) hatte dann nochmals einen fixen Spiegel und erreichte gar 10 B/s. Die EOS-1-Linie brachte auch den finalen Durchbruch für Canon im Lager der professionellen Sport- und Reportagefotografen. Ab März 1990 gab es die EOS 10. Sie konnte die Schärfe erstmals in drei getrennten AF-Messfeldern ermitteln und erreichte verblüffende 5 B/s ohne Booster. Im Oktober 1990 wurde die EOS 1000 als leichteste SLR mit AF eingeführt. Im Herbst 1991 erschien dann mit der EOS 100 die damals leiseste AF-SLR am Markt, mit 3 B/s. Im November 1992 brachte Canon mit der EOS 5 auch eine neue, innovative Funktion, die viele Canon-Fotografen heute vermissen: Eye Control Focus (ECF). Die 5 Messfelder des Augapfel-gesteuerten AFModuls liessen sich durch die Blickrichtung einzeln aktivieren, anschlies send das gewünschte Messfeld im Sucher mit dem Auge fixieren, und die Kamera stellte darauf scharf. Weitere Modelle mit ECF waren die EOS 50E (1995), EOS-3 (1998), EOS 30 (2000) und 30-V (2004 bis 2008) sowie das APS-C-Modell EOS IX (1996). Erst 2010 wurde mit der EOS-1V (gebaut seit 2000) die Produktion analoger SLR-Modelle bei Canon komplett eingestellt. Die letzten neu eingeführten SLR-Modelle waren 2004 die EOS 30-V und die 300X, die beide 2008 wieder vom Markt genommen wurden. Anhand der Modellbezeichnungen lassen sich die EOS-Kameras den Nutzergruppen zuordnen: Während die Profi- und Semi-Pro-Modelle meistens einstellige Modellbezeichnungen aufweisen (EOS-1, EOS 5), sind die Modelle der Amateurklassen zweistellig (EOS 10; Klassenbeste), drei- (EOS 100; Aufsteiger) oder vierstellig (EOS 1000; Einsteiger).

DIGITALE EOS-MODELLE AB 1995 Für die ersten SLR mit digitalem Bildsensor war Canon 1995 noch auf die Kooperation mit einem Fremdhersteller angewiesen. Die EOS DCS 3 war ein voluminöser Hybrid aus dem Gehäuse einer Profi-EOS mit EF-Bajonett und den von Kodak entwickelten digitalen Komponenten rund um einen 1,3-Megapixel-CCD im 5:4-Format. Ende 1995 kam Seite 46

2001

Canon EOS-1D

schon die EOS DCS 1 mit einem 6-Megapixel-CCD im abgewandelten APS-H-Format (2:3/Crop-Faktor 1,3). Beide Modelle waren letztendlich eine EOS-1N mit angeflanschtem Digitalteil von Kodak. Canons erste vollständig selbst entwickelte digitale SLR (DSLR) war dann die EOS D30 mit EF-Bajonett, die erst gegen Ende 2000 erschien, mit ihrem guten 3,1-Megapixel-CMOS-Bildwandler im Canon-spezifischen APS-C-Format (Crop-Faktor 1,6) jedoch verblüffte. Bis dahin waren CMOS-Sensoren aufgrund ihrer bescheidenen Qualität und geringer Produktionskosten vor allem Webcams vorbehalten geblieben. Erst Canon schaffte es, das prinzipbedingt starke CMOS-Rauschen in den Griff zu bekommen und so mit den damals besten CCD-Bildwandlern zu konkurrieren. Ab März 2002 stellte Canon mit dem Nachfolgemodell EOS D60 unter Beweis, dass CMOS eine zukunftsträchtige Alternative zur vorherrschenden CCD-Technologie war, da ihr 6,3-Megapixel-APS-C-Sensor auch noch bei ISO 1000 nur ein moderates Rauschen aufwies. Die Ablösung der EOS D60 durch die merklich leistungsfähigere EOS 10D mit EF-Bajonett im März 2003 erschien eher unspektakulär, aber in dieser EOS übernahm erstmals ein leistungsstarker Digic-Prozessor (Digital Integrated Circuit) die Kontrolle über die interne Bildverarbeitung. Ab diesem EOS-Modell änderte sich auch die Detail bezeichnung: Nun wurde der Buchstabe „D“ bei allen EOS nach- statt (wie bei Nikon) vorangestellt. Das neuste Modell dieser Linie der gehobenen Mittelklasse ist seit Oktober 2010 die EOS 60D mit 18 Megapixeln. Die EOS 7D nimmt seit Oktober 2009 eine Sonderstellung in der EOS-Familie ein. Von der Modellbezeichnung und diversen Eigenschaften her ein Semi-Pro-Modell, war sie die erste EOS-DSLR mit einem 18-Megapixel-CMOS im APS-C-Format und Full-HD-Video und gilt seither als das Topmodell in der APS-C-Klasse bei Canon. Sie war quasi auch das Jubiläumsmodell zu 50 Jahre Canon-SLR (seit 1959).

EOS-DSLR FÜR PROFIS Die erste digitale Eigenentwicklung unter den EOS-Profikameras war 2001 die EOS-1D, basierend auf dem Gehäuse der EOS-1V und noch mit einem 4-Megapixel-CCD-Sensor im APS-H-Format (CF 1,3) bestückt, die mit einer Serienbildgeschwindigkeit von 8 B/s wiederum auf den Markt der Sport- und Reportagefotografen abzielte. Im November 2002 stellte ihr Canon die EOS-1Ds mit lediglich 3 B/s zur Seite, deren 11-Megapixel-CMOS-Sensor dafür erstmals das Voll Home electronics

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Foto & Video [ RepoRt - GeSchichte deR canon-SyStemkameRaS ]

2003

canon eoS 300d

2008

canon eoS 5d mark ii

format (Kleinbildformat/CF 1,0) erreichte. Die EOS-1Ds war weder die erste Vollformat-DSLR am Markt, noch konnte sie ihren Auflösungsrekord lange halten, da Kodaks DCS Pro 14n wenige Monate später mit 13,7 Megapixeln erschien. Trotzdem sind alle Nachfolgemodelle der EOS-1Ds anerkannte Spitzenmodelle in der Profiklasse geworden. Musste man bis 2004 noch zwischen hoher Auflösung und hoher Geschwindigkeit wählen, bewies Canon mit der EOS-1D Mark II mit Digic-II-Prozessor im April 2004, dass sich eine Serienbildgeschwindigkeit von 8,5 B/s mit einer CMOS-Auflösung von 8 Megapixeln im APSH-Format (CF 1,3) kombinieren liess. Im November 2004 erschien auch das Vollformat-Nachfolgemodell, die EOS-1Ds Mark II, deren 16,7-Megapixel-CMOS-Sensor analoge Mittelformatkameras mit den damaligen Digital-Rückteilen hinsichtlich Auflösung und Rauschen bereits in den Schatten stellte. Die EOS 5D mit EF-Bajonett vom September 2005 entsprach in ihren Funktionen zwar weitgehend dem Mittelklassemodell EOS 20D (September 2004) und mehr noch dessen Nachfolger EOS 30D (März 2006), nahm aber aufgrund ihres 12,8 Megapixel auflösenden VollformatCMOS-Sensors eine Sonderstellung ein. Die Nachfolgerin EOS 5D Mark II mit 21 Megapixeln war dann Ende 2008 die erste VollformatDSLR mit Full-HD-Videofunktionen. Die neuste Version von 2012 ist die EOS 5D Mark III mit 22,3 Megapixeln. Sie gilt weiterhin als das einzig wahre Semi-Pro-Modell von Canon (Test in HE  7-8/12). Die CMOS-Sensoren im Vollformat von Canon machen es seit 2002 möglich, alle EF-Objektive ohne Bildwinkelveränderung zu verwenden. Die Brennweitenverlängerung gegenüber APS-C/H-Sensoren entfällt. Zudem hat mit dem Vollformatsensor auch das Sucherbild wieder die von Kleinbild-SLR-Kameras gewohnte Grösse.

EINSTEIGER-EOS, NEUE BAJONETTE UNd OBJEkTIvE Mit der EOS 300D im September 2003 begannen sich die Preisgrenzen zwischen den digitalen Kompakt- und den DSLR-Klassen zu verschieben, denn damit unterbot Canon erstmals die 1500-Franken-Grenze. Mit dieser damals preisgünstigen EOS-Kamera für Einsteiger führte Canon zum ersten Mal seit der Lancierung des EF-Bajonetts (1987) auch wieder einen neuen Objektivanschluss ein (EF-S), der aber mit EFObjektiven kompatibel blieb. Die EOS 300D mit einem 6,3-MegapixelAPS-C-Sensor hatte darum erstmals auch einen verkleinerten Rückschwingspiegel, der die Verwendung der neuen EF-S-Objektive erst Home electronics

#9 2012

2012

canon eoS m

ermöglichte, deren Hinterlinse weiter in den Spiegelkasten hineinragen darf (kürzeres Auflagemass). Das neuste Modell (Juni 2012) dieser heutigen Aufsteiger-Linie ist die EOS 650D mit einem 18-Megapixel-APS-C-Sensor. Sie ist schon von der Modellbezeichnung her wohl das eigentliche Jubiläums modell zu 25 Jahre EOS (seit 1987) – der Test folgt ab Seite 48. Das EF-S-Bajonett für die kompakteren EF-S-Objektive ist seit 2003 bei allen EOS-DSLR-Modellen mit Sensoren im APS-C-Format der Standard. Das EF-Bajonett gibts seit damals nur noch an EOSVollformatmodellen. EF-Objektive können uneingeschränkt an EOSKameras mit EF-S-Bajonett verwendet werden, umgekehrt ist das aus konstruktionstechnischen Gründen nicht möglich. Die EOS 1000D mit einem 10-Megapixel-APS-C-Sensor (ab Juni 2008) war dann das neue preisgünstige Einsteigermodell, basierend auf dem AF-Modul der EOS 400D (August 2006) und mit ergänzenden Eigenschaften der 450D (März 2008). Damit sind die aus der klassischen Kleinbild-EOS-Ära bekannten Modellreihen für die jeweiligen Anwendergruppen nun auch im digitalen Bildzeitalter alle wiederbelebt. Bis Ende Oktober 2011 wurden bei Canon bereits 50 Millionen EOS-Kameras und 70 Millionen EF-Objektive gefertigt. Im Oktober 2012 wird Canon mit der allerneusten EOS-Line, der EOS M, als letzter grosser Kamerahersteller nun auch eine erste spiegellose Systemkamera einführen. Die EOS M basiert auf der Elektronik der EOS 650D, hat aber ein neues EF-M-Bajonett für nochmals kompaktere Objektive. Mehr dazu in den Magazin-News auf Seite 6.

FAZIT Mit diesem Streifzug durch die Geschichte der Systemkameras von Canon lassen sich die erbrachte Leistung und die Gründe für den anhaltenden Erfolg dieser Firma auf dem Gebiet der (digitalen) Fotokameras erahnen. Dabei wurde die seit den sechziger Jahren parallel verlaufende Kompaktkamera-Entwicklung oder die der Film- und Videokameras noch nicht einmal erwähnt – wie auch nicht die anderen Produktbereiche des japanischen, mittlerweile auf dem Gebiet der digitalen Bildverarbeitung grössten Weltkonzerns. Canon hat es bisher wie kaum ein anderer Kamerahersteller verstanden, erfolgversprechende technologische Trends rechtzeitig zu erkennen und anschliessend (wie mit EOS) entscheidende Entwicklungsimpulse zu setzen – und auch noch kommerziellen Nutzen daraus zu ziehen. �|

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Duales aF-system // Karl Stechl

Mit zwei wesentlichen Neuerungen im Vergleich zur älteren EOS 600D überrascht uns die EOS 650D von Canon: Der Monitor ist jetzt auch als Touchscreen nutzbar, und ein duales AF-System am Sensor soll für mehr Tempo im Live-View-Betrieb und beim Filmen sorgen.

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ie EOS 650D platziert Canon oberhalb der EOS 600D. Die Auf ösung des CMOS-Bildsensors bleibt bei 18 Megapixeln. Neu ist der 3-ZollMonitor, schwenkbar gelagert wie bei der 600D, jetzt als Touchscreen ausgelegt und erweitert damit das gelungene Bedienkonzept der Kamera. Hinzu kommt ein verbesserter Live-View-Autofokus. Mit einem Einstiegspreis von rund 990 Franken wird die Neue etwa 180 Franken über der EOS 600D angesiedelt sein, die vorerst im Canon-System bleibt.

Verstellbarer touchscreen Das neue Topmodell der Canon-Klasse mit dreistelliger Typenbezeichnung besitzt ein gut verarbeitetes, griffstabiles Kunststoff gehäuse mit gefälligen Rundungen – typisch Canon. Handgriff und Kontaktfäche des Daumens sind griffig beschichtet, und das Ge häuse ist gerade gross beziehungsweise hoch genug, um gut in der Hand zu liegen. CharakSeite 48

teristisches Merkmal ist der verstellbare Monitor mit einer hohen Auflösung von 1,04 Millionen Subpixeln. Der Monitor lässt sich nach links aus dem Gehäuse klappen und um 270 Grad drehen. Damit lässt er sich in der Draufsicht ebenso betrachten wie von unten bei Über-Kopf-Aufnahmen; auch Selbstporträts mit Sichtkontrolle sind möglich. Zudem ist der Monitor touchfähig – mehr darüber im Abschnitt zur Bedienung. Wie gehabt präsentiert sich dagegen der optische SLR-Sucher mit 95 Prozent Bildfeldabdeckung, 0,5-fach effektiver Vergrösserung und Dioptrienverstellung (–3,0 bis +1,0).

Das Duale aF-system Eine der wesentlichen Verbesserungen im Vergleich zur EOS 600D ist der neu entwickelte APS-C-Hybrid-CMOS mit dualem AF-System. Das heisst: Ergänzend zu den 18 Millionen Pixeln, die der CMOS zur Bild Home electronics

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Foto & Video [ TeST - DSLR-SySTemkameRa ]

Die EOS 650D hat ein kompaktes und leichtes Gehäuse, das nicht zu klein ist und deshalb gut in der Hand liegt. Das hochaufösende 3-ZollLCD lässt sich schwenken und drehen. Der Monitor ist neu erstmals auch noch berührungsempfindlich.

aufzeichnung besitzt, befinden sich im mittleren Bereich des Sensors weitere Pixel (unbekannter Anzahl), mit denen sich ein Phasen-AF auf dem Sensor realisieren lässt und der mit dem Kontrast-AF kooperiert. Dies soll das Scharf stellen mit kontinuierlichem Autofokus im LiveView-Betrieb und vor allem beim Videofilmen deutlich beschleunigen. Den Geschwindigkeitsvorteil verspricht Canon vor allem in Verbindung mit den neuen STM-Objektiven, einer EF-Festbrennweite (40 mm) und einem EF-S-Zoom (18–135 mm). Bei den STM-Objektiven verwendet der Hersteller zum Fokussieren Schrittmotoren, die sich in ihrer Charakteristik von Ultraschallmotoren (USM) deutlich unterscheiden: Schrittmotoren erreichen zwar nicht die gleich hohe Endgeschwindigkeit von USM-Motoren, starten und bremsen dafür aber deutlich schneller. Und genau das ist gefragt, wenn die Kamera beim Videofilmen den Autofokus ohne Ruckeln nachziehen soll. Unterm Strich sollen die STM-Objektive diese Aufgabe schneller und besser erledigen als USM-Objektive, ohne beim Fotografieren mit optischem Sucher und herkömmlichem Phasen-AF – dafür sind 9 Messpunkte (neuerdings alles Kreuzsensoren) im Kameragehäuse untergebracht – merkbare Nachteile zu produzieren. In Verbindung mit dem am AF-Test beteiligten Objektiv, einem EF 2,8/24–70 mm, beträgt die Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit 0,31/0,49 s bei 1000/30 Lux; die EOS 600D ist mit 0,29/0,3 s einen Tick schneller. Deutlich verbessert hat sich die EOS 650D beim Fokussieren im Live View: 1,67 s gegenüber 3,81 s – konkurrenzfähig ist das aber noch immer nicht. Mit dem 1:2,8/40-mm-STM kommen wir zudem auf ähnlich enttäuschende Werte: 1,11 s, 1,44 s und 1,79 s in den Modi Quick, Single und Multi. Zudem arbeitet das 40-mm-STM zwar leiser als ein USM- Objektiv, zieht aber im Videofilm-Modus die Schärfe weiterhin oft ruckelnd nach.

Neue BelichtuNgsprogramme Eine ordentliche Auswahl an Belichtungsprogrammen ist bei DSLR- Kameras der Amateur k lasse obligatorisch. Neben den Standards wie Vollautomatik, Programm-, Zeit-, und Blen denautomatik sowie manueller Zeit-/Blendensteuerung findet sich eine Auswahl an typischen Motivprogrammen, ergänzt durch einen HDR-Modus mit drei AufnahHome electronics

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men und „Nachtaufnahmen ohne Stativ“. Im zuletzt genannten Modus werden in schneller Reihenfolge vier Aufnahmen mit relativ kurzer Belichtungszeit aufgenommen und zu einem Bild zusammengefügt. Zur Belichtungs messung stellt die EOS 650D nicht wie üblich drei, sondern vier Methoden bereit: Matrix, mittenbetont, selektiv (Suchermitte, rund 9 Prozent des Gesichtsfelds) und Spot (Suchermitte, rund 4 Prozent des Gesichtsfelds) – nicht neu, aber noch immer erwähnenswert.

live view uNd Full-hd-video Zum Aktivieren der Live-View-Funktion findet sich bei der EOS rechts neben dem Suchereinblick eine kleine Taste. Zur automatischen Fokussierung im Live View lässt die Canon dem Anwender die Wahl zwischen Phasen-AF mit Dunkelphase (Quick-Modus) – darauf könnte man inzwischen auch verzichten – und dem dualen AF, der sich in drei Modi einstellen lässt. Videos dreht die EOS 650D auch in Full HD – mit 24, 25 oder 30 B/s. Den Film-Modus muss man etwas umständlich mittels Schiebeschalter vorwählen, um dann mit der Rec-Taste (= LiveView-Taste) den Film zu starten. Bei einigen anderen Kameras startet man den Film aus dem Live-View-Modus heraus, was praktischer ist. Elementare Filmschnittfunktionen und Einzelbildspeicherung aus Filmsequenzen sind an Bord. Um die Stereo-Tonqualität zu verbessern, erlaubt die EOS 650D den Anschluss eines externen Mikrofons und das manuelle Aussteuern. Der Aufnahmepegel wird fast über die volle Breite des Bildschirms mit 22 Segmenten für den linken und rechten Kanal angezeigt; gelb unterlegte Segmente signalisieren Spitzenpegel (Peaks).

BedieNkoNzept Die EOS-Anzeige besticht durch besondere Klarheit und Übersichtlichkeit. Das gilt zum einen für die Menüstruktur mit 11 horizontal angeordneten Karteireitern und maximal 7 Einträgen pro Seite, die man ohne Scrollen ab lesen kann. Über die Funktionsfelder des Quick-Info-Monitors kann man Einstellungen direkt mittels Drehrad verändern oder das betreffende Untermenü aufrufen. Eine reiche Auswahl an Bedienelementen erlaubt viele Direktzu griffe per Tastendruck – etwa auf ISO-Einstellung, Weissabgleich, AutofokusBetriebsart, Bildstil und Betriebsart (Ein zel- und Serienbild, Selbstaus- ��

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Foto & Video [ TEST - DSLR-SYSTEMKAMERA ]

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis (nur Gehäuse) Info www. Abmessungen (B x H x T) Gewicht mit Akku

Canon EOS 650D 990 Franken canon.ch 133 x 100 x 80 mm 570 g

BILDSENSOR/DATEI

Unter den Gummikappen an der linken Gehäuseseite findet sich unter anderem eine Miniklinkenbuchse für den Anschluss eines externen Stereomikrofons (MIC).

löser bzw. Fernsteuerung). Auch den Tasten des 4-Weg-Schalters sind

dafür im Aufnahmemodus Funktionen zugeordnet. Neu hinzugekommen ist bei der EOS 650D die Touchfähigkeit des Monitors. Mit dem Finger kann man sowohl in den Menüs als auch am Quick-Info-Monitor tätig werden, was manchen Bedienschritt noch schneller macht. Wer allerdings keine von fettigen Fingern verschmierten Monitore mag, kann alles wie bisher mit Tasten, 4-Weg-Schalter und dem einen vorhandenen Drehrad erledigen. Ganz ohne Zweifel praktisch ist der Touchscreen hingegen, wenn es darum geht, einen AF-Punkt am Monitor mit dem Finger zu wählen. Ist gleichzeitig „Touch-Auslöser“ im Menü aktiviert, löst die Kamera nach dem Scharfstellen auch direkt aus.

BILDQUALITÄT Was die Bildqualität anbelangt, lohnt sich ein Vergleich mit der älteren und günstigeren EOS 600D. Gerade bei den meistgenutzten niedrigen und mittleren Empfindlichkeiten schneidet die 600D etwas besser ab: Die 650D punktet mit höheren Dead-Leaves-Werten, verliert jedoch bei der Kurtosis, dem Mass für eine detailschonende Signalverarbeitung. Ein genauer Blick auf die DL-Kurven zeigt zudem, dass Canon bei der 650D den Kontrast deutlich in die Höhe zieht, was den Bildern einen zu kontrastreichen Touch verleiht und ebenfalls auf die Bewertung drückt. Praktisch Gleichstand dagegen beim Rauschen mit VN-Werten zwischen 0,6 und 2,3/2,4 und bei der Dynamik mit 7 bis 9 Blenden im Bereich von ISO 100 bis ISO 6400. Sieger nach Punkten ist die EOS 600D vor allem bei ISO 100/400, dafür die EOS 650D bei ISO 3200/6400.

FAZIT Bereits die EOS 600D gehörte mit ihrem verstellbaren Monitor, umfassender Funktionalität und schlüssigem Bedienkonzept zum Besten, was man in der Aufsteigerklasse der DSLR-Kameras geboten bekommt. Jetzt erhält man bei der EOS 650D für einen Aufpreis von derzeit rund 180 Franken einen touchfähigen Monitor dazu – und das neue duale AFSystem mit Vorteilen bei Live View und Video. Bei der Bildqualität hat jedoch die weniger aggressiv abgestimmte 600D die Nase vorn. Wer also eher selten videofilmt, kann bedenkenlos zum günstigeren Schwestermodell greifen und das gesparte Geld für Objektive zurücklegen. | Seite 50

Pixelklasse/Format Auflösung (nicht interpoliert) Sensorgrösse/Bildwinkelfaktor Sensortyp/Sensorreinigung/ Bildstabilisator Dateiformat

18 Mega/APS-C (3:2) 5184 x 3456 Pixel 22,3 x 14,9 mm/1,6-fach CMOS/•/ – JPEG, RAW, RAW + JPEG

AUFNAHMESTEUERUNG AF-Felder/Kreuzsensoren/ manueller Fokus Verschlusszeiten/ kürzeste Blitzsync./Bulb Belichtungsmessung Belichtungsprogramme Belichtungskorrektur/ Blitzbelichtungskorrektur Belichtungsreihe/Blitzbelichtungsreihe Empfindlichkeitswahl: ISO-Autobereich variabel/manuell/Reihe Weissabgleich Steuerbare Grundeinstellungen

9 AF-Sensoren/9/ • 1/4000–30 s/ Blitz 1/200 s/B mittenbetont, selektiv, Spot, Matrix (63 Felder) P (mit P-Shift), Av, Tv, M ±5 Blenden/ ±2 Blenden •/– einstellbar/ 100–12 800/– automatisch, messen, Presets, manuelle Korrektur, Reihe Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur, Rauschfilter

SUCHER/MONITOR/DISPLAY Sucher: optisch/elektronisch (RGB-Auflösung) Bildmonitor: Grösse/ RGB-Auflösung/Extras Monitorfunktionen bei Aufnahme Einblendungen bei Bildwiedergabe

SLR (95% Abbildung; 0,85-fache Vergrösserung)/– 3,0 Zoll/1,04 Mio. Subpixel/ Touch-LCD Live View, Sensor-AF, Phasen-AF, Lupe, Histogramm Histogramm, Lichterwarnung

DIVERSES Bajonett/Speichermedien/Akkutyp Interner Blitz/Anschluss externer Blitz Schnittstellen Video: Format/max. Auflösung/ Bildfrequenzen/max. Länge/AF-Funktion Spiegelvorauslösung/Spritzwasserschutz

Canon EF-S/SDHC, SDXC/Li-Ion •/Blitzschuh USB 2.0, AV-TV, HDMI MOV (H.264)/1920 x 1080 Pixel/ 24, 25, 30 B/s/30 min/• •/–

TESTERGEBNISSE Bildqualität bei ISO 100 bis 400 Bildqualität bei ISO 800 bis 1600 Bildqualität bei ISO 3200 bis 6400 Ausstattung/Leistung +

WERTUNG MAGAZIN

+ flexibles Bedienkonzept + Gehäuse und Ausstattung + schwenkbarer Touch-LCD + Bildsensor mit dualem Autofokus und 9 AF-Kreuzsensoren + Audio- und Videofunktionen − Bildabstimmung punkto Kontrast − Fokussiergeschwindigkeit und Nachführung im Live View Home electronics

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Foto & Video [ NEUHEITEN ]

Panasonic

Samsung

KOMPAKTER LICHTRIESE

LICHTSTARKE MIT WLAN

Die Lumix DMC-LX7 setzt mit Neuentwicklungen bei Objektiv, Bildsensor und Bildprozessor sowie zahlreichen Detailverbesserungen die hochwertige LX-Serie von Panasonic fort. Das neu konstruierte 3,8-fach-Weitwinkelzoom (Leica DC Vario-Summilux) bietet, bei unveränderten 24–90 mm, mit 1:1,4– 2,3 jetzt höchste Lichtstärke. Erstmals ist auch ein ND-Filter zuschaltbar, und ein Blendenring am Objektivsockel ermöglicht nun die direkte Einstellung der Blende. Zudem sorgt jetzt ein 1/1,7-Zoll-MOS-Sensor mit 10 Megapixeln Auflösung für noch mehr Bildqualität. Die LX7 nimmt Full-HD-Videos in AVCHD mit 50p oder in MP4 mit 25p auf. Das helle 3-Zoll-LCD bietet nun 920 000 Subpixel. Der Blitzschuh erlaubt den Anschluss von optionalem Zubehör wie dem Live-View-Sucher DMW-LVF2 mit 1,4 Millionen Bildpunkten. Die Lumix DMC-LX7 kostet bei Einführung rund 650 Franken. // nmp

Die EX2F von Samsung folgt der EX1 nach. Die Neue hat ein noch lichtstärkeres, nun 3,3-faches Weitwinkelzoom (1:1,4–2,7/24–80 mm). Sie besitzt zudem einen BSI-CMOS-Bildsensor der 1/1,7-Zoll-Klasse, der 12,4 Megapixel auflöst. Das helle 3-Zoll-AMOLED-Schwenkdisplay mit 614 000 Subpixeln verbraucht sehr wenig Akkuleistung. Dank zwei Einstellrädern und der Radtaste lässt es sich fix zwischen den Parametern und Modi wechseln. Auch während einer Full-HD-Aufnahme kann man mit der Dual-Capture-Funktion gleichzeitig 12-Megapixel-Fotos schiessen. Fotos und Videos lassen sich kabellos über WLAN verbreiten. Dabei kann auch ein Smartphone die Rolle des Wi-Fi-Routers übernehmen. Zudem lässt sich die EX2F über eine spezielle App fernsteuern, dabei wird gar das Sucherbild aufs Smartphone übertragen. Die Samsung EX2F wird für rund 600 Franken zu haben sein. // nmp

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Finden statt suchen // Kurt Haupt

Wer sammelt, braucht Ordnung. Das gilt auch für Filmfreunde. Deshalb haben wir ausführlich zwei Filmverwaltungsprogramme für PC und Mac getestet: My Movies und Movienizer sorgen für Durchblick in der Sammlung und ergänzen die Filme mit vielen Informationen aus dem Internet.

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Home electronics

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Multimedia & Netz [ RatgebeR - Filme veRwalten ]

My Movies verlässt sich für die Wiedergabe von Filmen auf das integrierte Media Center von Windows und erweitert dieses um hübsche Bibliotheken.

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ie Stube von Cineasten erkennt man an Regalen voller Plastikhüllen. Fein säuberlich reihen sich dort Film-DVDs und Blu-ray-Discs (BD) aneinander. Zusätzlich erweitert ihr Fernseher mit angeschlossener Festplatte oder Settop-Box die Sammlung um „scheibenfreie Filme“. Die Käufe bei Video-on-Demand-Diensten im Internet vergrössern ihre Sammlung zusätzlich. Unzählige Filme haben sie sich aus den Grauzonen des Internets heruntergeladen. Bei den Filmfreunden wiederholt sich also die Entwicklung der Musikliebhaber. Während jedoch die Musiksammlung heute von jedem PC automatisch verwaltet wird, zupfen sich die Filmfreunde ihre Scheibe fürs Abendprogramm noch immer manuell aus dem Regal oder suchen ihre Festplatten umständlich nach dem gewünschten Film ab.

FilmFreunde brauchen Ordnung Egal, woraus die cineastischen Schätze bestehen, ein gutes Filmverwaltungsprogramm liefert Ordnung, bessere Übersicht und mehr Informationen. Mit einem Mausklick weiss man dann beispielsweise, in welchen Filmen der Sammlung ein bestimmter Schauspieler mitspielt oder welche Filme des Lieblingsregisseurs noch fehlen. In thematischen Datenbanken wie Imdb.de tummelt sich Wissen zu über einer Million Filmen. Der Filmverwalter verknüpft diese Datenbank mit der persönlichen Filmsammlung und ergänzt sie mit zusätzlichen Informationen. Selbstverständlich können Filmfreunde mit dem Programm ihre Sammlung auch klassifizieren, also Filme nach Genres sortieren, Noten vergeben oder sogar sicherstellen, dass ausgeliehene Scheiben wieder den Heimweg finden.

Festplatte statt Filmscheiben Filmverwaltungsprogramme sind auch Pflicht, wenn man gar keine Scheiben mehr will. Das „Rippen“ von DVDs und BDs (siehe Kasten S. 55) ermöglicht, Filme im ganzen Haus auf mehreren Geräten zu ge nies sen. Dabei werden DVDs und BDs genauso wie bisher AudioCDs am PC eingelesen und komprimiert oder verlustfrei auf einer Festplatte oder einem Netzwerkspeicher abgelegt. Dort können sich auch bereits digitalisierte Filme befinden, die sich recht einfach aus den Grauzonen des Internets herunterladen lassen. Dies ist in der Schweiz zwar nicht strafbar, verletzt aber die Urheberrechte der Filmschaffenden. Ein gutes Filmverwaltungsprogramm muss also Filme auf verschiedenen Medien und auf unterschiedlichen Abspielplattformen einbezieHome electronics

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hen. Weder Windows noch Apple liefern von Haus aus eine entsprechende Lösung bei ihrem Betriebssystem mit. Bei unserer Suche nach dem perfekten Filmverwalter haben wir über ein Dutzend Produkte ausprobiert und sind letztlich bei den zwei Programmen My Movies (Windows, Mac) und Movienizer (Windows) gelandet, die wir empfehlen können.

my mOvies: Für WindOWs media center Das Paket von My Movies (http://www.mymovies.dk) besteht aus zwei Teilen. Einerseits erweitert es das Windows Media Center (WMC) um die Möglichkeit, die persönliche Filmdatenbank intelligent zu nutzen und zu durchsuchen, Filmcovers und Zusatzinfos daraus anzuzeigen und die Filme auch mithilfe von Zusatzprogrammen abzuspielen. Für das Erfassen von Filmen und die Verwaltung und Speicherung der Filmdatenbank ist ein zweiter Programmteil, das „Collection Management“, zuständig. Dieses Programm kann – muss aber nicht – auf demselben PC installiert werden, auf dem sich das WMC befindet. Das auf dem PC bereits installierte Windows Media Center ist zuständig für die Wiedergabe von Filmen, Musik und Fotos. Die Inhalte können sich dabei auf Silberscheiben (CD, DVD, BD) oder in Multimediadateien auf dem PC oder im Netzwerk befinden. Nebenbei kümmert sich das WMC auch um Fernsehempfang (DVB-T/S) und dessen Aufzeichnungen. Das WMC ist für die Nutzung am Fernseher optimiert und lässt sich sehr einfach mit der vom Fernseher gewohnten Infrarotfernbedienung steuern. My Movies integriert sich im Test nahtlos ins WMC und präsentiert die ganze Filmsammlung in perfekter Aufmachung. Man blättert flüssig durch Filmcovers (Coverflow) oder filtert seine Filmsammlung aufgrund bestimmter Kriterien wie Titel, Genre, Darsteller oder Wertung. Ein Knopfdruck startet die Wiedergabe ohne Verzögerung. Geniesst man einen Film in mehreren Etappen, wird die Wiedergabe automatisch beim letzten Unterbruch fortgesetzt.

sammlung am pc erFassen Für die Verwaltung des Filmarchivs sorgt das „Collection Management“ ausserhalb des WMC. Das Programm aktiviert sich automatisch, sobald eine neue Filmscheibe eingelegt wird. Alternativ kann es auch über ein Symbol am rechten Rand der Task-Leiste aufgerufen werden. DVDs und BDs werden automatisch identifiziert und in der Datenbank mit ��

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Multimedia & Netz [ RatgebeR - Filme veRwalten ]

Besonders komfortabel ist das Stöbern in der Filmsammlung auf dem Tablet (iOS/Android). Es lassen sich Filmlisten unterschiedlich dar­ stellen, Details abrufen und die Filmwiedergabe am Windows Media Center direkt starten.

�� Informationen aus dem Internet ergänzt. Will man nicht mit Scheiben

jonglieren, kann man den Filmtitel oder die EAN-Nummer eintippen. My Movies kann auch Festplattenverzeichnisse durchsuchen und deren Filmdateien erfassen. „Scheibenlose Filme“ können an verschiedenen Speicherorten abgelegt werden, dabei werden auch Netzwerkfestplatten (NAS) unterstützt. My Movies versucht, Filme aufgrund von Datei- oder Ordnernamen zu identifizieren, und schlägt dann Passendes aus seiner eigenen Datenbank mit über 575 000 Filmtiteln vor. Für alle Filme importiert My Movies aus dem Internet Coverabbildungen, Handlungsbeschrieb, Genre, ein Verzeichnis der Mitwirkenden sowie technische Angaben zu Videoformat, Untertiteln und Audiospuren. All dies wird in einer persönlichen Datenbank gespeichert und lässt sich dann auch ohne Internetverbindung nutzen. Zum Teil sind Informationen nur englisch verfügbar. Unsere Suche nach Sennentuntschi war gar vollkommen erfolglos. Filmdaten lassen sich aber manuell erfassen, überarbeiten und mit persönlichen Informationen, wie beispielsweise einer Wertung, ergänzen. Wer so die Internetdatenbank des Anbieters mit neuen Filminformationen ergänzt, erhält dafür „Punkte“ gutgeschrieben, die für Lizenzfreischaltungen verwendet werden können. Da die Informationen untereinander verlinkt sind, lassen sich beispielsweise einfach alle Filme eines Regisseurs oder Darstellers anzeigen. Automatisch wird erfasst, ob und wann ein Film letztmals gesehen wurde. Ferner hat My Movies eine „Leih-Verwaltung“ integriert. Wer sich eine Scheibe leiht oder eine ausleiht, kann deren Sonderstatus schnell und einfach erfassen und behält den Überblick über die Leihgaben. Für das Abspielen der Filme ist wie bereits erwähnt das Windows Media Center zuständig. Da dieses nicht alle Videoformate darstellen kann, lassen sich in My Movies auch externe Abspielprogramme wie VLC, PowerDVD, WinDVD oder Totalmedia Theatre einbinden.

Netzwerk, Cloud uNd Mobilgeräte My Movies unterstützt unterschiedlichste Techniken, damit man zu Hause oder unterwegs einfach auf die Liste seiner Filme und alle Zusatzdaten zugreifen kann. Befindet sich der Rechner, der die Sammlung verwaltet, im Netzwerk, können mehrere PCs mit WMC auf die Filmdatenbank zugreifen. Wer Vertrauen in den Hersteller hat, speichert seine Filmliste (ohne Filmdateien) auf dem Server von My Movies im InterSeite 54

net. Dann kann man seine Sammlung unterwegs abfragen und zudem Freunden Zugriff auf die persönliche Filmliste im Internet erlauben. Auch mit Smartphones und Tablets (iOS, Android) lässt sich die persönliche Filmsammlung durchstöbern. Diese Apps können allerdings keine Filme direkt auf den Mobilgeräten abspielen. Stattdessen kann man damit die Filmwiedergabe an einem PC via WMC starten und fernsteuern. Smartphone oder Tablet mutieren so zur Luxusfernbedienung. Wir haben diese Fernsteuerfunktion mit einem iPad getestet. Es macht Spass, mit dem Finger durch die Coversammlung zu blättern und dann mit einem simplen Tippen den Film zu starten. Ist am Fernseher in der guten Stube also via HDMI-Kabel ein Windows-PC mit WMC angeschlossen, ist der Genuss auch optisch und akustisch perfekt.

wiedergabe über Settop-boxeN My Movies funktioniert auch ohne Windows Media Center. Dazu arbeitet es mit anderen Windows-Abspielprogrammen wie XBMC sowie mit speziellen Media-Abspielboxen von Dune, Popcorn oder Netgear zusammen. Für die Kooperation exportiert My Movies seine Filminformationen in ein Format, das zu XBMC oder den Boxen passt. Wer also am Fernseher keinen PC als Filmabspieler will, kann alternativ auch über günstige Media-Abspielboxen auf seine Filme zugreifen. In der Praxis zeigte sich My Movies als zukunftssicherer Alleskönner, der auf unterschiedlichsten Plattformen genutzt werden kann. Allerdings erkauft man sich die vielen Funktionen auch mit einer gewissen Komplexität. Unverständlich ist uns, dass man aus dem Verwaltungsmodul (Collection Management) nicht direkt einen Film starten kann. Ferner lassen sich einige Vorteile wie die Fernsteuerung mit Smartphones und Tablets nur nutzen, wenn man ein Windows Media Center an den Fernseher anschliesst.

MovieNizer: SiMple alterNative Als „Ein-Klick-Filmverwalter“ preist sich das Windows-Programm Movienizer (www.movienizer.com) an. Es eignet sich vor allem, um Sammlungen auf nur einem PC, beispielsweise einem Notebook, zu verwalten. Filmliste und Filmwiedergabe sind in einer Oberfläche integriert. Klickt man in der Liste einen Film an, startet dessen Wiedergabe sofort über ein integriertes Abspielprogramm oder den in Windows voreingestellten Videoabspieler, wie beispielsweise VLC. Home electronics

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My Movies ergänzt die Filmkartei, wenn man einen Filmtitel eintippt, eine Scheibe einlegt oder den EAN-Code per Smartphone einscannt.

Movienizer vereint Filmkartei und Abspielfunktionen in einer Oberfläche. Die Daten stammen aus freien Filmdatenbanken wie IMDB im Internet.

Auch Movienizer verwaltet Filme sowohl auf Scheiben als auch auf Festplatten. Die Filmdateien dürfen sich auch auf einem Netzwerkspeicher (NAS) befinden. Um die Filmliste bzw. die Karteikarte eines Films mit passenden Informationen zu ergänzen, verlässt sich Movienizer aber nicht auf eine eigene Internetdatenbank, sondern auf rund zwanzig verschiedene Filmdienste im Internet. Das Programm „saugt“ dann die Infos von den entsprechenden Internetseiten wie Imdb.de oder Cinefacts.de herunter. Die Karteikarte eines Films lässt sich dabei zudem mit Infos von mehreren verschiedenen Internetquellen ergänzen. Auch bei diesem Programm werden Mitwirkende und Filme direkt verknüpft, sodass man die Werke seines Lieblingsschauspielers jederzeit auflisten kann. Bei Filmen auf Festplatte eruiert der Verwalter auch gleich deren Auflösung, man kann sich also einfach eine Liste aller HDVideos anzeigen lassen. Movienizer lässt sich kostenlos testen, wer mehr als fünfzig Filme verwalten will, muss 40 Dollar bezahlen. My Movies lässt sich in der Grund-

ausstattung kostenlos nutzen, einige Sonderfunktionen sind nach einer Testphase von drei Wochen kostenpflichtig. Will man alles nutzen, muss man rund 100 Dollar bezahlen. My Movies ist sowohl für Mac als auch für Windows verfügbar, wir haben nur letztere Version getestet.

Fazit Bevor man viele Stunden in seine Filmverwaltung investiert, sollte man unsere beiden Favoriten kostenlos testen. My Movies honoriert dabei den grösseren Einarbeitungsaufwand und den höheren Preis mit einer Funktionsfülle. Alternativen zu unseren beiden Favoriten sind Mediabrowser (www.mediabrowser.tv), Film Info Organizer (http://filminfoorganizer. blogspot.ch), All My Movies (www.bolidesoft.com), EMDB (www. emdb.tk) und die Open-Source-Lösung Griffith (http://griffith.cc). Im Vergleich haben sie aber Schwächen beim Programmsupport, beim Informationsumfang, bei der Sprache oder der Funktionalität. �|

Von der Scheibe auf die Festplatte Wer seine Videosammlung ohne Fummelei mit Hüllen und Datenträgern geniessen will, kann den Inhalt der Silberscheiben auf eine Festplatte kopieren. Allerdings sind Film-DVDs und BDs kopiergeschützt. Im Internet finden sich Dutzende Programme, die den Kopierschutz umgehen und den Film auf eine Festplatte transferieren können. Ausführliche Informationen zu solchen Programmen kann man unter http://en.wikipedia.org/wiki/DVD_ripper nachlesen. Grundsätzlich sollte man jeden Film in einem eigenen Unterverzeichnis speichern. Benennt man dieses nach der Norm „Filmtitel.Jahr“, erkennen viele Verwaltungsprogramme den Inhalt automatisch. Beim Kopieren kann man wählen, ob man die ganze Scheibe komplett bitweise als ISO-Datei oder nur einzelne Dateien (vob/m2ts) kopieren will. Aus ISODateien lassen sich wieder komplette Silberscheiben brennen. Die vollständige Kopie einer BD mit HD-Videos kann aber auf der Festplatte bis zu 40 Gigabyte Platz beanspruchen. In der Praxis ist es deshalb einfacher, nur jene Dateien und Inhalte (Hauptfilm, deutsche Dialoge, deutsche Untertitel) auf die Platte zu kopieren, die man auch wirklich nutzen will. Die Ripping-Programme unterstützen den Anwender beim Bestimmen der richtigen Dateien. Egal, ob sich in einem Dateiordner ISO- oder Einzeldateien befinden – der Ordner verhält sich in der Praxis genauso wie eine eingelegte Scheibe. Mit den

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üblichen Abspielprogrammen wie dem kostenlosen VLC (www.videolan.org) werden die Dateien abgespielt. Dabei können auch Sondermenüs, Sprachwahl und Bonus-Inhalte – sofern sie kopiert wurden – weiterhin genutzt werden. Alternativ kann man die Videodaten auch zusätzlich eindampfen beziehungsweise recodieren. Dadurch erhält man eine neue, kleinere Videodatei, in der sich meist nur eine Tonspur befindet. Speichert man seine Videodaten in einen Matroska-Videocontainer (MKV), lassen sich in einer Datei sogar mehrere Audio- und Untertitelspuren unterbringen. Die Recodierung geht aber immer mit einem Qualitätsverlust einher. Dafür spart man Speicherplatz und ermöglicht neue Abspielmöglichkeiten. Denn Mobilgeräte wie Tablets und Smartphones können zwar kein kopiertes DVD- oder BD-Material abspielen, kommen aber mit recodierten Videodateien zurecht. Dazu verwendet man am besten das H.264-Format mit angepassten Bildgrössen. Selbstverständlich kann man von einer Filmscheibe sowohl die unkomprimierte Fassung als auch die recodierte Fassung auf der Festplatte speichern. Jedes Abspielgerät verwendet dann seine passenden Daten. Das Rippen von grösseren Filmsammlungen ist eine sehr zeitaufwendige Arbeit. Wir empfehlen, vor dem Kauf Ripping-Programme und Filmverwaltungs-Software mit einer kleinen Filmauswahl zu testen. // kh

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Multimedia & Netz [ RatgebeR - SmaRtphone-akku optimieRen ]

voll im Saft // Lutz Labs

Unterwegs immer auf der Suche nach der nächsten Steckdose? Für viele Smartphone-Nutzer ist dies eine ständige Übung. Doch mit hilfreichen Apps und ein paar Tipps geht es in die Verlängerung.

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gal, ob man alle zwei Minuten E-Mails abruft oder sein Smartphone nur selten zum Telefonieren in die Hand nimmt: Der Akku ist immer zu früh leer. Mit etwas Aufwand kann man die Laufzeit jedoch verlängern. Dazu gehört vor allem, nicht benötigte Funktionen und Dienste abzuschalten. Von Hand macht das jedoch keinen Spass: Raus aus der Wohnung, WLAN aus- und GPS einschalten, rein ins Büro, WLAN an, GPS aus und die Bildschirmhelligkeit absenken. Respekt, wer dies länger als eine Woche durchhält. Einfacher gehts mit speziellen Apps, auch das komplette Abschalten unnötiger Verbraucher hilft. Welchen Einfluss das Abschalten einzelner Verbraucher auf die Laufzeit hat, ist meist unklar, denn den Energieverbrauch einzelner Seite 56

Komponenten geben die Hersteller nicht an. Um dem auf die Spur zu kommen, haben wir das Oberklasse-Smartphone Samsung Galaxy S III modifiziert und die Leistungsaufnahme in verschiedenen Situationen gemessen. Die Ergebnisse haben wir danach mit den Messwerten des zwei Jahre alten Motorola Milestone verglichen. Der Messparcours wurde aber etwas erweitert, etwa um WLAN-Tethering und NFC. Der Fortschritt lässt sich an mehreren Stellen ablesen. So ist der Energieverbrauch im Stand-by mit 6,4 Milliwatt (mW) trotz erheblicher Leistungssteigerung gleich geblieben – im Galaxy S III arbeitet ein Quad-Core-Prozessor mit 1,4 GHz Taktfrequenz; im Milestone läuft noch ein auf 550 MHz getakteter Single-Core. Auch an der anderen

Bild: iStockphoto


Updates aus dem Google Play Store lädt man besser per WLAN. Das schont den Akku und spart zudem kostbaren Traffic.

Hardware haben die Hersteller gearbeitet. So beträgt die Energieeinsparung beim Telefonieren per GSM oder UMTS rund 40 Prozent, die Leistungsaufnahme beim Datentransfer per WLAN, UMTS oder Bluetooth ist ebenfalls fast in allen Fällen signifikant gesunken. Zudem bauen viele Hersteller nun eigene Energiesparmodi ein. Einige Smartphones schalten bei einem definierbaren Akkustand automatisch nicht benutzte Verbraucher ab und dimmen das Display, andere mischen sich von vorneherein ein. Beim Galaxy S III etwa schaltet man den Energiesparmodus bequem über die Benachrichtigungsleiste ein. Je nach Voreinstellung taktet das Smartphone dann den Prozessor auf 1 GHz herunter, verringert die Display-Helligkeit, ändert die Hintergrundfarbe im Browser oder stellt das haptische Feedback ab. Mit allen Optionen verlängerte sich die Laufzeit in unserem WLAN-Test um rund 20 Prozent. Störend ist dabei allenfalls in einigen Situationen das zu dunkle Display, die niedrigere Prozessorleistung merkt man wohl nur bei leistungshungrigen Spielen. Dass die neusten Smartphones dennoch nicht deutlich länger ohne Steckdose durchhalten als die ältere Generation, liegt an der Leistungssteigerung und an der verbesserten Ausstattung: Das 4,8-Zoll-Display des Galaxy S III braucht mehr Energie als das 3,7-Zoll-Display des Milestone, ebenso die Kamera – 8 Mega pixel vs. 5 Megapixel – oder das WLAN-Modul, das anders als beim Milestone auch mit der aktuellen Version 802.11n arbeitet. Zudem warten verschiedene neue Sensoren auf Bewegungen des Smartphones oder Kontakt mit einem NFC-Tag. Die grössten Energiefresser im Betrieb sind weiterhin die Kamera, der Up- und Download von Daten – ob nun per UMTS, WLAN oder Bluetooth – und das Display. Beim klassischen TFT gibt es eine gewisse Grundlast, hinzu kommt die Hintergrundbeleuchtung – eine grössere Helligkeit benötigt mehr Energie. Moderne OLEDs arbeiten etwas anders. Beim Galaxy S III kommen zu einer Grundlast von etwa 570 mW Home electronics

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In der Übersicht zeigt EasyProfiles an, welche Dienste in den verschiedenen Profilen zur Verfügung stehen.

zwischen 100 und 1000 mW hinzu, je nachdem, wie hell das Display eingestellt ist und, vor allem, wie gross der Weissanteil des Bildes ist. Daher haben wir die Leistungsaufnahme des Displays mehrfach gemessen, einmal mit einem weissen Bild im Browser, einmal mit einem schwarzen und einmal mit der recht grauen Mobilseite von Zdf.de. Bei dieser liegt die Leistungsaufnahme im Ergebnis recht genau in der Mitte zwischen einem weissen und einem schwarzen Vollbild, unabhängig von der eingestellten Helligkeit (vgl. Infografik). Während vieler Messungen, etwa beim Download von Daten oder beim Abspielen von Musik, war das Display abgeschaltet. Wenn das nicht möglich war – etwa beim Aufnehmen eines Videos –, haben wir den Energiebedarf des Displays abgezogen; er wurde mit dem gleichen Bild ermittelt. Die Bewegungssteuerung des Galaxy S III führt nach un seren Messungen nicht zu einer erhöhten Leistungsaufnahme, der NFC-Chip genehmigt sich moderate 4 mW.

Selber machen mit bordmitteln Es gibt verschiedene Ansätze, die Laufzeit eines Smartphones zu verlängern: Man kann die Display-Helligkeit auf einen möglichst geringen Wert und das Time-out auf sehr kurz setzen oder etwa grosse Downloads nur per WLAN durchführen. Das geht nicht nur schneller, sondern braucht auch nur die halbe Energiemenge. Auch der Startbildschirm bietet einige Möglichkeiten. So benötigen animierte Bildschirmhintergründe nach unseren Messungen bis zu 300 mW zusätz liche Leistung. Einige Widgets halten nicht nur eine permanente Verbindung mit dem Netz aufrecht, sondern nutzen zusätzlich auch den GPS-Empfänger. Dazu gehört etwa die Wettervorher sage für den jeweiligen Ort. Die regelmässige Datenübertragung im Hintergrund lässt sich zudem bei den meisten Apps abschalten. Wenn man diese Funktion nicht in den Programmeinstellungen findet, sollte man die ��

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Multimedia & Netz [ RatgebeR - SmaRtphone-akku optimieRen ]

Alles auf einen Blick zeigt der JuiceDefender. Dadurch wirkt die Oberfläche jedoch recht unübersichtlich.

Locale schaltet unter anderem anhand der Ortsinformationen auf eine neue Situation um.

�� Hintergrunddienste über das Android-Einstellungsmenü begrenzen, bei älteren Android-Versionen kann man dies jedoch nicht auf einzelne Programme beschränken. Auch andere Programme nehmen regelmässig Kontakt mit dem Netz auf. Dazu gehören der E-Mail-Client oder Twitter, Facebook und Co. Der manuelle Abruf der neuen Informationen oder zumindest ein grosses Abruf-Intervall hilft ebenfalls Energie sparen. Das Ein- und Ausschalten diverser Verbraucher klappt bei vielen der neusten Smartphones komfortabel über die Benachrichtigungsleiste, allerdings gilt dies nicht für alle Funktionen. So ist es etwa nicht möglich, ohne den umständlichen Weg in das Einstellungsmenü von UMTS auf GSM zu schalten – bei vorhan denem WLAN, etwa im Büro oder daheim, wäre GSM jedoch für die telefonische Erreichbarkeit völlig ausreichend. Auch in schlecht versorgten oder grenznahen Gebieten kann es sich lohnen, UMTS abzuschalten: Die Suche nach einem besseren Netz oder der ständige Wechsel zwischen den Netztechniken saugt ebenfalls stark am Akku. Vieltelefonierer profitieren ebenfalls vom GSM-Betrieb: Das Galaxy S III genehmigt sich bei Gesprächen im GSM-Modus ungefähr 300 mW, im UMTS-Modus das Doppelte. Beim Musikhören muss man sich entscheiden: Die komfortable Übertragung per Bluetooth bezahlt man mit dem doppelten Energieverbrauch im Vergleich zur Kabelverbindung. Und wer sein Smartphone als Wecker nutzt, kann es in den Flugmodus versetzen, muss dann aber am nächsten Morgen vielleicht die PIN wieder eingeben. Am meisten Energie – und

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Die Energiesparfunktionen von Tasker machen nur einen kleinen Teil des Funktionsumfangs aus.

Die Android-App NFC AufgabenLauncher schaltet zwischen zwei definierten Situationen um, etwa zwischen dem Büro und der Nutzung im Freien.

vielleicht auch Nerven – spart natürlich das nächtliche Abschalten des Gerätes; dann benötigt man allerdings einen anderen Wecker.

Machen lassen Mit apps Beim Abschalten von WLAN, GPS und Co. helfen Apps wie Easy­ Profiles, JuiceDefender, Locale oder Tasker. Sie schalten anhand von Uhrzeit, Ort oder verfügbaren WLANs einzelne Komponenten ab und verlängern damit die Laufzeit. Bei EasyProfiles definiert man zunächst ein Default-Profil, das etwa beim Betrieb im Freien gelten soll. Weitere Profile gelten für den Aufenthalt im Büro oder daheim. Das Programm schaltet zwischen ihnen anhand von Regeln um, die in einem eigenen Programmpunkt gesetzt werden. Definiert hat der Programmierer etwa Nacht- und Bürozeiten, die Nutzung im Fahrzeug, das Verhalten während eines Meetings oder die Einstellungen für den Arbeitstag. Bei JuiceDefender gibt es keine Profile, alle Funktionen steuert man über einen etwas unübersichtlichen Bildschirm – immerhin auf Deutsch. Auf kleineren Displays gelingt die Bedienung nur schwer, zudem laufen einige Texte über den Bildschirmrand hinaus. Die Anwendung läuft ausschliesslich im Hochformat. Ist der Bildschirm ausgeschaltet, schaltet JuiceDefender in der Grundeinstellung die Datenverbindungen lediglich alle 15 Minuten für eine Minute frei, um den Hintergrundprozessen die Synchronisation zu ermöglichen. Man kann JuiceDefender anweisen, WLAN und UMTS abzuschalten, wenn der Akku zur Neige geht. In der kostenpflichtigen Home electronics

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Version, UltimateJuice genannt, kann man zusätzlich in der nächtlichen Ruhepause alle akustischen Signale abschalten oder das Gerät in den Flugmodus versetzen. Zudem bestimmt die Kaufversion anhand verfügbarer WLAN-Netze den jeweiligen Aufenthaltsort. Das Tool kümmert sich nicht nur um die energiesparenden Einstellungen: Für jedes Profil lassen sich verschiedene Benachrichtigungstöne und Lautstärken definieren oder unterschiedliche Hintergrundbilder festlegen. Die kostenpflichtige Version kann zusätzlich etwa den Screen-Lock für ausgewählte Profile abschalten – im Büro oder daheim muss man so den Bildschirm nicht mehr durch eine Wischbewegung entsperren – oder Locale-Plug-ins nutzen. Locale begrüsst den Benutzer beim ersten Start in Deutsch mit einem fast leeren Bildschirm. Der erste Schritt ist, ein neues Profil – Situation genannt – hinzuzufügen: Namen vergeben, Bedingung auswählen und verschiedene Aktionen definieren. Für jeden neuen Ort muss man diese Schritte wiederholen. Grundeinstellungen gibt es ebenfalls, sie gelten für unbekannte Situationen. Auch anhand von Uhrzeit und Wochentagen lassen sich Situationen definieren. Beim Test fiel auf, dass die Software Situationen teilweise erst umschaltete, nachdem man den Bildschirm des Telefons kurz eingeschaltet hatte. Nervig ist das etwa, wenn man für die Nacht auf den Flugmodus umschalten liess. Morgens kamen erst Anrufe durch, wenn man das Telefon einmal aktiviert hatte. Bei Tasker steht die Automatisierung von Aufgaben im Vordergrund. Damit eignet es sich auch gut als Energiesparhelfer. Fast sämtliche Parameter des Smartphones lassen sich einstellen, allerdings gerät die Anwendung dadurch unübersichtlich. Tasker kann zum Beispiel die Orientierung des Smartphones als Auslöser für Aktionen nutzen. So könnte man WLAN und Bluetooth abschalten, indem man das Telefon auf das Display legt – und automatisch die Dienste wieder einschalten, indem man es zur Hand nimmt. Zudem lässt sich der Einsatz im Fahrzeug automatisieren: Das Einstecken in die Autohalterung aktiviert Bluetooth und GPS, setzt das Display auf maximale Helligkeit und startet die Navigationsanwendung. Nach dem Ausstecken speichert Tasker die letzte GPS-Position und schaltet die überflüssigen Verbraucher ab – den Rückweg zum Auto kennt dann Google Maps. on{X} ist keine klassische Energiespar-App, sie führt lediglich Javascript-Code aus. Durch die Automatisierungsfunktionen kann man sie jedoch ebenfalls zum Energiesparen verwenden. Der grosse Vorteil gegenüber den fertigen Apps besteht in der recht einfachen Erweiterungsmöglichkeit: Selbst ohne umfassende Javascript-Kenntnisse kann man sich aus den Beispielen eigenen Code schreiben, diesen der Community zur Verfügung stellen und mit deren Hilfe den Code verbessern. Bis jetzt kann man etwa den Akkustand, den 3G- oder den WLAN-Status prüfen, die Module ein- und ausschalten oder die GPSPosition abfragen. Die App setzt jedoch eine gewisse Einarbeitungszeit und Lust am Programmieren voraus – wer auf einfachem Weg etwas Energie sparen möchte, sollte lieber zu One-Klick-Lösungen wie EasyPro fi les oder JuiceDefender greifen.

Halbautomat Wer sich nicht auf eine Automatik verlassen möchte und ein NFCSmartphone sein Eigen nennt, kann auch mithilfe solcher Tags sein Smartphone in verschiedene Modi versetzen. Das erledigt etwa die Home electronics

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App NFC Aufgaben-Launcher. Zunächst definiert man die zu erledigenden Aufgaben, etwa Helligkeit des Displays, WLAN-SSID oder Klingelton-Lautstärke. Diese Informationen schreibt man in ein freies NFCTag und klebt dieses an die Wand. Kommt man nun ins Büro, braucht man nur noch das Smartphone an das Tag zu halten. Auch unterstützt die App das Umschalten zwischen zwei Situationen, etwa „Büro“ und „Draussen“. Beschreibbare NFC-Tags sind im Handel erhältlich, ein Tag mit einem Speicherplatz von 1 KB kostet etwa 4 Franken. Einziges Manko dieser Umschaltung: Das Smartphone darf nicht gesperrt sein.

Fazit Bessere Hardware, intelligentere Software – trotz gestiegener Leistung liegt die Laufzeit der neusten Geräte kaum hinter der ihrer Vorgänger. Häufig kann man durch ein paar Klicks die Akkulaufzeit signifikant erhöhen – wenn auch mit kleinen Einbussen. Aber schon das Wissen um den Energieverbrauch der einzelnen Komponenten kann zu einer energiesparenden Konfiguration führen. Im Notfall führen Zusatz- oder Wechselakkus dem Smartphone unterwegs neue Energie zu. �|

Leistungsaufnahme samsung gaLaxy siii Betriebszustand Grundwerte Flugmodus, Display aus GSM/EDGE, Stand-by 1 UMTS, Stand-by1 UMTS, Stand-by, mobile Daten an 1

Leistungsaufnahme (mW) 6,4 9,5 10,9 13,8

ZusätZLicher energieverbrauch NFC, Stand-by WLAN 2,4 GHz, Stand-by WLAN 5,0 GHz, Stand-by Bluetooth, Stand-by GPS, Stand-by WLAN-Tethering, Stand-by Display min. Display max. Animierter Hintergrund GSM-Telefonat 3 UMTS-Telefonat4 UMTS-Download 4 UMTS-Upload 4 WLAN-Download WLAN-Upload Bluetooth empfangen Bluetooth senden MP3 abspielen per Bluetooth MP3 abspielen per Headset MP3 abspielen per Telefon Kamera 2 Videoaufnahme 2 Videowiedergabe 2 GPS-Suche WLAN-Tethering aktiv, 1 User 4 Download vom Notebook per WLAN-Tethering 4 1 2

Hintergrunddienste eingeschränkt Leistungsaufnahme des Displays abgerechnet

4 9,3 14,6 1,8 0,7 210 567 1568 300 297 637 1074 1033 549 488 487 454 296 153 200 1460 1683 597 263 372 1254 3 4

mit Grundlast GSM mit Grundlast UMTS

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Home electronics JaHrbucH 2012

Beste

LLen sI e J et z t unte www. r home -elect ronics das Ja .ch hrBu ch 20 12

Lust auf vernetztes Wohnen Vernetzung: Mit diesem Stichwort lässt sich der beherrschende Megatrend in der UnterhaltungsElektronik wie in der Informations-Technologie wahrhaft umfassend beschreiben: Alles, was im Hause irgendwie Strom verbraucht, dem Entainment oder der Kommunikation dient, wächst zusammen, findet Schnittstellen, greift auf gemeinsame Steuerungen zurück oder bedient sich aus dem gleichen Datenreservoir – lässt sich eben untereinander vernetzen. Home Electronics hat diesen Trend seit langem nicht nur aufgespürt, sondern auch publizistisch begleitet. Am eingehendsten wohl in dem Jahrbuch „Vernetztes Wohnen“, das jetzt zum siebten mal erscheint. In ausführlichen Beiträgen und ansehnlicher Optik beschreibt das Buch auf fast 150 Seiten hochwertigen Papiers, wie sich die faszinierende Welt der „connectable products“ in den heimischen Kosmos einfügt und seinen Bewohnern das Leben erleichtert und bereichert. Renommierte und fachkundige Autoren wie Martin Hug, Karin Meier oder Viktor Grinewitschus beschreiben nicht nur gelungene Beispiele vernetzter Multimedia-Elektronik und Haustechnik, sondern auch die im wahrsten Sinne des Wortes dahinter steckende Infrastruktur, die umgehebende Architektur und die zugrundeliegenden Design-Ideen. Für die passende Bildsprache sorgte unter anderem Fotograf Balz Murer, dessen perfekt zwischen sachlicher Information und faszinierender Illustration balancierenden Aufmacher und Details die Lust am Objekt zusätzlich verstärken. Doch das in der Schweiz einzigartige Fachbuch öffent auch den Blick über die Grenzen mit einer eingehenden Marktanalyse nicht nur des heimischen, sondern auch des deutschen und österreichischen Marktes für vernetztes Wohnen. Den Nutzwert steigern zahlreiche Infoboxen und Service-Elemente. Bestellen sie das neue Jahrbuch „vernetztes Wohnen“ für 24.50 franken (inkl. Mwst und versandkosten) auf unserer Website www.he-inside.ch, per Mail an verlag@home-electronics.ch oder per anruf auf die nummer +41 44 245 45 46. Wir wünschen Ihnen schon jetzt viel vergnügen beim Lesen!


Multimedia & Netz [ neuheiten ]

Logitech

TV-SkypeN Wer gemütlich im Sofa sitzen und via Skype am Fernseher mit Freun­ den irgendwo in der Welt video­ telefonieren will, muss keinen neuen Smart tV kaufen. Die tV Cam hD von Logitech rüstet nämlich jeden bestehenden Fernseher mit hDMi­ Anschluss in ein Videotelefon für Skype auf. Die nötige Software befindet sich bereits in der Kamera, man braucht keinen PC in der Stube. Logitech verspricht, dass sich die Kamera innert Minuten installieren lässt. ein Weitwinkelobjektiv von Carl Zeiss stellt sicher, dass die gan­ ze Familie auf dem Sofa im Blickfeld bleibt. insgesamt vier Mikrofone sorgen dafür, dass alle teilnehmer gut hörbar sind und nebengeräu­ sche und echos ausgefiltert werden. Das Live­Video wird bestenfalls in hD­Qualität (720p) übertragen, was allerdings einen internet­ Breitbandanschluss mit mindestens 1,2 Mbit/s als upload­Datenrate bedingt. Mit dem internet verbindet sich die Kamera via ethernetkabel oder drahtlos via 802.11 g/n. ist der Fernseher ausgeschaltet, signalisiert die Kamera mittels Klingeln einen eingehenden Anruf. Die tV Cam hD von Logitech kos­ tet 280 Franken und ist ab Mitte September erhältlich. // kh

Synology

Sony

SchNeller uNd leiSer

FlaggSchiFF

Mit dem DS112+ bringt Synology ein überarbeitetes Modell eines netz­ werkspeichers (nAS) auf den Markt. Gegenüber dem Vorgänger zeichnet es sich durch einen leistungsfä­ higeren Prozessor und schnellere Übertragungsraten aus. Gleichzeitig wurde der energiebedarf reduziert: Der nAS begnügt sich mit 15 Watt im Betrieb und 6,34 Watt im Ruhe­ zustand. Zudem soll er sehr leise arbeiten. Für heimanwender inte­ ressant ist die neue Funktion für die Video­transcodierung: Die mitge­ lieferte Software kann MKV­Videos (DVD­Format) transcodieren, sodass angeschlossene Abspieler (PS3, Xbox, Smart tV) das Videomaterial problemlos am Fernseher zeigen können. Weitere neuerungen sind integrierte Datenverschlüsselung sowie Cloud­Funktion. Der Syno­ logy nAS DS112+ mit 1­tB­Festplatte kostet 480 Franken. // rf

Sony hat ein neues Smartphone­ Flaggschiff angekündigt. Das Xperia ion besitzt einen grossen 4,55­Zoll­ touchscreen mit einer hohen Auflösung von 1280 x 720 Pixeln. Das Mineralglas soll das Display vor Kratzern schützen. Fotos und Video­ aufnahmen macht eine 12­Megapi­ xel­Kamera inklusive Autofokus und LeD­Licht. Der interne 16­GB­Spei­ cher lässt sich mit microSD­Karten auf 32 GB erweitern. Der Mediaplay­ er unterstützt Sonys Xloud­technik für eine bessere Klangqualität. Dar­ über hinaus hat das Mobiltelefon einen GPS­empfänger, einen nFC­ Chip, beherrscht DLnA und besitzt einen hDMi­Ausgang. Das Xperia ion wird mit Android 4.0.x alias „ice Cream Sandwich“ ausgeliefert. Wenn es im dritten Quartal 2012 für 580 Franken auf den Markt kommt, wird diese An­ droid­Version veraltet sein. Ob das Xperia ion ein update auf Android 4.1 alias „Jelly Bean“ erhalten wird, war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. // rf

www.synology.ch

Asus

3 iN 1 ein raffiniertes Konzept: Das Asus PadFone ist ein Smartphone und wird mit wenigen handgriffen zum tablet­PC. ein zusätzliches tastatur­ Dock macht aus dem tablet ein netbook. Der Clou: Die wichtigste technik steckt im Smartphone, das in die Rückseite des tablets geschoben wird (siehe Bild). Das Smartphone mit Android 4 spielt in der Liga des Samsung Galaxy S ii, bietet aber einen etwas leistungsfähigeren Doppelkern­ Prozessor und einen leicht grösse­ ren 4,3­Zoll­touchscreen (960 x 540 Pixel). Die Leistung reicht für die flüssige Wiedergabe von Full­hD­Vi­ deos (1080p). Die Daten werden in­ tern auf dem 16­ bis 64­GB­Speicher abgelegt. Dieser ist erweiterbar. Der 10,1­Zoll­touchscreen des tab­ lets hat eine Auflösung von 1280 x 800 Pixeln und wie das Smartphone eine Abdeckung aus Gorilla­Glas. Auf den Seiten befinden sich di­ verse Anschlüsse inklusive Micro­ hDMi. ein interner Speicher fehlt. Smartphone und tablet wiegen im Verbund rund 850 Gramm, was im Vergleich zu Apples iPad 3 mit 660 Gramm eher schwer ist. Alle Kom­ ponenten verfügen über einen Akku und sollen eine Laufzeit von 12 bis 16 Stunden ermöglichen. Das Asus PadFone kostet 1000 Franken. // rf

www.sonymobile.ch

www.logitech.ch www.asus.de

Home electronics

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Technik, einfach erklärt: Apt-X

Gute töne für Bluetooth Meist ersetzt Bluetooth das Kabel für Ohrhörer und Mikrofon bei Mobil­ telefonen. Vermehrt wird die Funktechnik aber auch für Musik genutzt. Hier verspricht die proprietäre Technik Apt­X mehr Audioqualität. Bluetooth wurde 1994 von Ericsson entwickelt und transportierte ursprünglich Daten via Funk statt über sperrige Kabel. Seit 2007 überträgt es dank dem Advanced Audio Distribution Profile (A2DP) auch Stereomusik. Allerdings ist die Technik auf minimalen Stromverbrauch und nicht auf audiophile Qualitäten optimiert. Die Audiodaten müssen wegen der geringen Transportkapazität von Blue­ tooth komprimiert werden. Dies geschieht normalerweise mit dem „Sub­ band Codec“ (SBC). Dieser ist inzwischen veraltet und führt zu hörbaren Qualitätsverlusten. Alternativ könnten zwar auch Codecs wie MPEG­1, MPEG­2, MPEG­4, AAC oder Atrac eingesetzt werden, allerdings müssen dann Mobilgerät und Audiogerät darauf abgestimmt sein.

Schonend eindampfen Mit Apt­X versucht nun der britische Hersteller CSR (www.csr.com) einen zusätzlichen Codec in der Bluetooth­Welt zu verankern. Der neue Standard

komprimiert die Audiodaten im Faktor 1:4 und schaufelt pro Sekunde 352 Kilobyte Daten über die Funkstrecke. Apt­X soll, so der Hersteller, eine mit CDs vergleichbare Audioqualität bieten. Die Musik wird dabei mit 16 Bit Bandbreite und 44,1 kHz Abtastrate digitalisiert, der Dynamikumfang soll 92 Dezibel betragen. Ein weiterer Vorteil von Apt­X ist die Audioverzögerung von unter 2 Mikrosekunden: Die Lippen des Schauspielers bewegen sich syn­ chron, auch wenn man den Ton zum Film via Drahtlos­Kopfhörer geniesst. Apt­X hat noch das klassische Huhn­Ei­Problem. Sowohl Handy/Audio­ Player als auch Kopfhörer/Audio­Dock müssen den Standard unterstützen. Bei iPhones lässt sich Apt­X bis jetzt nur über sperrige Adapter nachrüsten, Mac­Rechner unterstützten den Codec teilweise bereits. Auch moderne Android­Smartphones wie Samsung Galaxy SIII (siehe S. 23), HTC One und Motorola Razr Droid sind bereits mit Apt­X ausgerüstet. Auf der Gegenseite gibt es Apt­X­fähige Audiogeräte von Logitech, Samsung, Creative, Sharp, Denon, Altec Lansing und NAD sowie Kopfhörer von Sennheiser, Monster oder Jaybird. Mit den Adaptern BT 100 von Cam­ bridge Audio oder dem uPlay von QED lässt sich eine Stereoanlage nach­ träglich fit für Apt­X machen. // kh

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Quelle: marty häuser ©

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Vorschau #10/2012

Impressum Verleger Dr. Daniel Kaczynski geSchäftSführer/VerlagSleIter Dominik achermann telefon 044 245 45 10 dominik.achermann@home-electronics.ch chefreDaKtor lothar Brandt (lbr) reDaKtIon rolf frank (rf, stv. chefredaktor, leitung multimedia & netz) Kurt haupt (kh, leitung HE Online, redaktor multimedia & netz), martin freund (mf, leitung audio, tV & heimkino), nicolas m. philippin (nmp, leitung foto & Video) reDaKtIonelle mItarBeIter In DIeSer auSgaBe holger Biermann, albrecht gasteiner, Benjamin Kirchheim (bk), lutz labs, Dani maurer, udo ratai, elisabeth rizzi (er), Karl Stechl, christoph Vratz anzeIgenVerKauf fernando palencias, telefon 079 332 82 65 palencias@home-electronics.ch telefax 044 245 45 00

Das HoMe-electronIcs-specIal zur high end Swiss präsentiert Home Electronics einen grossen Sonderteil rund um den guten ton. faszinierende lautsprecher, Verstärker, digitale sowie analoge quellen, zubehör, tonträger und natürlich die audiophile Vernetzung stehen im mittelpunkt.

reDaKtIonS- unD VerlagSanSchrIft home electronics p.a.media ag hottingerstrasse 12, 8032 zürich telefon 044 245 45 46, telefax 044 245 45 00 redaktion@home-electronics.ch auflage Durchschnittliche Druckauflage 2011: 8200 exemplare aBonnenten-SerVIce aVD goldach ag abonnenten-Service home electronics Sulzstrasse 10–12, 9403 goldach telefon 071 844 91 54 erScheInungSweISe 11-mal pro Jahr auf monatsende (Doppelnummer: Juli/august)

TV & Heimkino Fernseher-InnovatIonen Direkt von der Internationalen funkausstellung berichten wir über die aufregenden herbstneuheiten. Darunter die marktreifen oleD-tV.

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Die rX100 von Sony setzt mit dem 1-zoll-Sensor, der 20-megapixel-auflösung sowie der carl-zeissVario-Sonnar-t*-optik neue massstäbe. Im test.

folgende Beiträge wurden übernommen und den schweizerischen marktverhältnissen angepasst: audiovision: 24–26, 28–30; Stereoplay: 38–40; colorfoto: 48–50; c't: 56–59. BIlDquellen & agenturmelDungen falls nichts anderes vermerkt, stammen die Bilder aus dem archiv der zeitschrift Home Electronics oder von den herstellern der abgebildeten produkte. Home Electronics verwendet agenturmeldungen von pressetext (pte).

Ausserdem: Viele weitere themen aus den Bereichen audio, tV und foto bis hin zur Vernetzung.

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copyrIght © 2012 p.a.media ag nachdruck nicht gestattet. Das fotokopieren aus Home Electronics, das über einzelstücke hinausgeht, ist untersagt. Die p.a.media ag ist eine tochtergesellschaft der Swisscontent ag.

Home electronics

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ausgabe 10/2012 erscheInt am 28. september am KIosK.

16. Jahrgang 2012

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