Hörnerdörfer Aktuell

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Wirtschaft

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April 2015 | Ausgabe 3

Raffinierte Küche mit ganz eigener Philosophie Für Tommi Tuhkanen hat das Jahr zwölf Jahreszeiten Ofterschwang. Zwischen seiner Heimat und Ofterschwang liegen 2700 Kilometer, aber Heimweh nach Kuopio ist für Tommi Tuhkanen kein Thema. Der 37-jährige Finne hatte schon

rige Pächter krankheitsbedingt von heute auf morgen aufgeben musste, hatten die Beschäftigten der Gemeinde notgedrungen die Bewirtschaftung selbst in die Hand genommen, erzählt Ried. Das

Tommi Tuhkanen (rechts) mit seiner Angestellten Melanie Rothmayr und seinem Schwager und Mitgesellschafter Oliver Tolsdorf

vor 16 Jahren einmal seinen Rucksack gepackt, um die langen Winter in Skandinavien hinter sich zu lassen. Damals war er für ein Jahr als Praktikant in ein Hotel nach Tiefenbach gegangen. Jetzt ist er zurück in Deutschland: als neuer Pächter des „Café Dorfblick“ sorgt er gemeinsam mit seiner Frau Katrin seit Dezember mit einer ganz eigenen Küchenphilosophie für frischen Wind im Ofterschwang Haus. Bürgermeister Alois Ried freut sich sehr darüber, dass sich seit Anfang Dezember im gemeindeeigenen Dorfzentrum wieder etwas rührt. Nachdem der vorhe-

habe zwar erstaunlich gut geklappt, war aber von Anfang an nur als Notprogramm gedacht. Darum hoffte man auf eine schnelle Lösung noch vor Beginn der Wintersaison und entschied sich für den Bewerber aus Finnland. „Ich glaub, da haben wir eine gute Wahl getroffen“, schätzt der Bürgermeister nach den ersten Monaten. Ried, der selbst eine Ausbildung als Koch absolviert hat, und der Gemeinderat hatten durchaus hohe Anforderungen an den neuen Pächter. Das Leitbild „Gutes vom Dorf“ mit seinem reichen Angebot aus regionalen Produkten galt es zu bewahren. Tuhkanen,

der nach seinem Praktikum in Tiefenbach mit seiner Frau zunächst in Schottland, dann in Irland weitere berufliche Erfahrung sammelte, imponierte mit seiner eigenen Koch-Philosophie. Nicht vier Jahreszeiten gebe es in der guten Küche, sondern sogar zwölf: Spargel, Beeren, Kartoffeln, all das sei von erfrischender Kurzlebigkeit im Kalender der Feinschmecker, erzählt er. Nach drei Jahren Irland, das erste von mittlerweile drei Kindern war gerade geboren, da entschloss sich 2007 die junge Familie, zurück in Tommis Heimat zu gehen. „Aber ich war wohl schon zu lange weg und hatte die langen dunklen Winter nicht mehr recht in Erinnerung“, erzählt er. Seine Frau jedenfalls sehnte sich irgendwann zurück in die Oberallgäuer Heimat. Im vergangenen Jahr schickte er

sie mit den drei Buben darum schon mal voraus, während er in Finnland weiter das eigene gut gehende Restaurant betrieb. Gleichzeitig suchte er jedoch im Allgäu etwas Passendes und da kam ihm die Ausschreibung des Ofterschwanger Hauses gerade recht. Fisch, Souflé und raffinerte frische Küche, damit stellte er sich im Gemeinderat vor. Alois Ried verrät, dass er es den Gemeinderäten fast ansah: „Kann der auch Schweinsbraten mit Knödel?“ Und er stellte diese Frage. Kann er, und zwar ebenso überzeugend wie Rindsrouladen und echtes Wiener Schnitzel. Tommi Tuhkanen hat die Speisekarte bewusst klein gehalten, bereitet statt Gängigem wie Jäger- und Zigeunerschnitzel besondere Gerichte mit Produkten, die

den Jahreszeiten entsprechend frisch auf dem Markt sind. Nach drei, vier Wochen werde die Karte gewechselt. „Es ist doch langweilig, immer das Gleiche zu kochen“, meint der neue Wirt, der sein Angebot bescheiden als „gesunde Mittelklasse“ einschätzt, jedoch in den letzten turbulenten Wochen immer wieder hochgelobt wurde. Die überschaubare Karte, dazu einige wechselnde Tagesangebote, aber immer mit einem offenen Ohr für die besondere Wünsche der Kundschaft, so möchte es Tommi Tuhkanen künftig halten. Auch, wenn es ganz gegen Rhythmus der Jahreszeiten die Beerenfrüchte im Winter sein sollen, den Oberlehrer spielen will er nicht. „Ich „koch ja nicht für mich, sondern für die Gäste, und die sollen zufrieden nach Hause gehen.“

Das Ofterschwanger Haus hat einen neuen Pächter.

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