Karrieresprung-Seite Dezember 2019

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Karrieresprung

Studieren & weiterbilden an der Hochschule Fulda

Lernen aus unterschiedlichen Perspektiven Die Mitarbeit an Projekten bietet den Studierenden an der Hochschule Fulda vielfältige Möglichkeiten und verknüpft Lehre und Forschung

I

n einer interaktiven Ausstellung hat das wissenschaftliche Kompetenzzentrum Mensch-Computer-Interaktion (KMCI) an der Hochschule Fulda vor Kurzem interessante Forschungsprojekte vorgestellt, an denen auch Studierende beteiligt sind. Professor Jan-Torsten Milde und Andreas Fuchs präsentierten dort ihr Projekt „Natürlichsprachliche Steuerung mit Alexa“. Andreas Fuchs hat am Fachbereich Angewandte Informatik (AI) Digitale Medien (B.Sc.) studiert und absolviert zurzeit seinen Master im Studiengang AI. Wie kam der ambitionierte Student zu diesem Forschungsprojekt? Ebenso wie viele andere Studiengänge an der Hochschule Fulda ist Digitale Medien sehr praxisorientiert ausgerichtet: Im 5. Semester haben die Studierenden die Möglichkeit, Projektangebote zu wählen. Das Projekt, das Professor Milde ins Leben gerufen hat, befasst sich mit Alexa-Programmierung und hierbei speziell damit, wie die Dokumentation im Bereich Pflege erleichtert werden kann. Andreas Fuchs fand diesen Ansatz spannend: „Wie funktioniert die Programmierung des Sprachassistenten und wo sind die Grenzen?“ Das Projekt-Team splittete sich in eine technische und eine organisatorische Seite. Andreas Fuchs gehörte zum technischen Part und hat sich im Wesentlichen um die Programmierung der Software für den Prototyp gekümmert, der ein typisches Endergebnis eines solchen Projektes darstellt.

Einfache Bedienung „Zuerst muss man sich mit der Usability, also der Bedienbarkeit, beschäftigen. Was wollen die Nutzer machen? Wie äußern sie ihr Anliegen verbal? Damit der Sprachassistent erwartungsgemäß reagieren kann, muss eine hohe Abdeckung möglicher WortSatz-Konstellationen berücksichtigt werden“, erklärt Fuchs die umfangreiche Entwicklung und gibt ein konkretes Beispiel: „Will sich eine Mitarbeiterin aus dem Pflegebereich über Alexa anmelden, muss das System im Dialog nachfragen und Fehler erkennen können, auch in welchem Kontext der Fehler ist.

Der „Smart Mirror“ wird über Gesten gesteuert. Im Studiengang Digitale Medien entwickeln die Studierenden Anwendungen für den digitalen Spiegel mit integriertem Display. Foto: Hochschule Fulda/Uli Mayer

Gibt die Mitarbeiterin beispielsweise nicht, wie von Alexa abgefragt, ihre Personalnummer ein, sondern sagt ,Ich benötige Hilfe‘, muss das System so lange unterstützen, bis das Problem gelöst ist.“ Fuchs ist es gelungen ein Tool zu programmieren, mit dem sogenannte Skills (Erweiterungen von Alexa-Fähigkeiten) – mit einem derart komplexen Sprachmodell – einfach und teilautomatisiert eingerichtet werden können. Über das Bachelor-Projekt ist auch das Firmen-Praktikum zustande gekommen. Hier hatte Fuchs die Möglichkeit, intensiv an Alexa zu forschen und schließlich auch seine Bachelorarbeit über dieses Thema zu schreiben: „Von solchen Praktika profitieren nicht nur die Studierenden, sondern auch die Unternehmen“, ist sich Andreas Fuchs sicher.

Durch Projektarbeit kam auch Isabella Cadoni zu ihrer jetzigen Stelle an der Hochschule Fulda: „Während meines Studiums entwickelte ich in dem Modul „Usability Engineering“ einen Prototyp mit Gesten-Interaktion. Ich fand dieses Thema sehr spannend und sprach Professorin Bomsdorf an, dass ich mein Wissen in diesem Bereich gerne vertiefen möchte.“

Wissen vertiefen Cadoni wurde als studentische Hilfskraft in dem Forschungsprojekt „ProGesture“ eingestellt. Hierbei geht es um die Gestaltung von Gesten-Interaktion. Teile des Projekts wurden ebenfalls auf der KMCI-Ausstellung präsentiert. Inzwischen hat Isabella Cadoni ihren Bachelorabschluss in dem Projekt gemacht. Aufgrund der umfangreichen Erfahrungen, die sie dort durch ihre Mitarbeit sammeln konnte, ist sie nun im Bereich der Forschung zur Mensch-Computer-Interaktion angestellt.

Praxisrelevanz im Blick

Der Sprachassistent muss so programmiert werden, dass er im Dialog Fehler erkennt und nachfragt, bis das Problem gelöst ist. Foto: Hochschule Fulda/Sophia Handwerk

Aber nicht nur im Rahmen von größeren Projekten haben die Studierenden die Möglichkeit, die hochwertig ausgestatteten Labore der Hochschule Fulda zu nutzen und davon zu profitieren. So sind in drei Studiengängen des Fachbereichs Angewandte Informatik Praxismodule im Lehrplan verankert: in Digita-

le Medien (B.Sc.), Gesundheitstechnik (B.Sc.) und Angewandte Informatik (B.Sc.). In diesen Lehrveranstaltungen gibt es 16 bis 20 Personen starke Übungsgruppen, die wiederum in Kleingruppen von 4 bis 5 Personen aufgeteilt sind. Im Modul „Usability Engineering“ – demnächst heißt es „Usability Evaluation“ – geht es ums Entwickeln und Testen. In einem der Labore gibt es zum Beispiel einen „Smart Mirror“. Dies ist ein digitaler Spiegel mit integriertem Display. Per Gestensteuerung können darauf verschiedene Apps bedient werden, ähnlich wie bei einem Smartphone. Eine Aufgabe für die Studierenden ist hier, sich ein System zu überlegen, welches auf dem „Smart Mirror“ von Anwenderinnen und Anwendern genutzt werden kann. Zudem gibt es einen Staubsauger-Roboter, der künftig auf Gesten reagieren soll. Wie dies am Ende idealerweise aussehen soll, können die Studierenden in einem ersten Schritt durch ein selbst erstelltes Prototyp-Video präsentieren. Für die Erstellung von Videos steht ihnen ein Labor mit einer professionellen Ausstattung (Schnittprogramme etc.) zur Verfügung. Ist der Prototyp entwickelt und testbereit, laden die Studierenden Freunde und Bekannte als Probanden ein. „Persönliche Erfahrungen mit den potenziellen Nutzern sind in diesem Zusammenhang sehr wichtig“, betont Professorin Birgit Bomsdorf, Dekanin des Fachbereichs Angewandte Informatik. „Auf diese Weise lernen die Studierenden nicht nur aus Sicht der

Programmierung, sondern auch aus der Perspektive der Anwender. Nur so lassen sich gebrauchstaugliche Anwendungen entwickeln“, erläutert die Professorin. Ein weiteres Projekt, welches über das KMCI lief und an dem auch Studierende intensiv mitgearbeitet haben, hat ein regionales Unternehmen in Auftrag gegeben. Hier ging es darum, etwas für Infoterminals zu testen. Die Vorgehensweise – evaluieren, testen, kurze Berichte schreiben und schließlich die Praxisrelevanz bewerten – ist annährend die gleiche, die die Studierenden auch in ihrer Bachelorarbeit einsetzen sollten, also eine gute Vorbereitung für den Abschluss.

INFO Das Kompetenzzentrum Mensch-Computer-Interaktion (KMCI) beschäftigt sich mit der Schnittstelle zwischen Menschen und interaktiven, meist computerbasierten Systemen. Das KMCI und der Fachbereich Angewandte Informatik der Hochschule Fulda betreiben gemeinsam ein modernes Usability-Labor. Beide forschen und entwickeln anwendungsorientiert, häufig unter Beteiligung von Studierenden. Das Kompetenzzentrum selbst fungiert dabei quasi als Dach – hinter allen Aktivitäten stehen immer ein oder mehrere Fachbereiche.


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