Präsidiumsbericht 2019
Vorwort
1 Strategische Ausrichtung 2 Lehre & Studium 3 Forschung & Entwicklung
3
4 14 28
SCHWERPUNKT
Nähe | Das RIGL-Fulda – Wie funktioniert Transfer?
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4 Internationales 82 5 Infrastruktur & Ressourcen 90 6 Weitere Themen 7 Chronik 8 Daten & Zahlen
»Nähe im Sinne von Austausch, Verständnis, guter Kooperation ist ein Erfolgsfaktor, wenn es darum geht, Ideen, Wissen und Technologien zu transferieren.«
98 108 114
Impressum 135
Professor Dr. Karim Khakzar
LIEBE LESERINNEN UND LESER,
P
ersönliche Begegnungen, direkter Austausch, Nähe – wie wichtig das auch für den Hochschulbetrieb ist, für Lehre und Studium, für Forschung
und Transfer, das dürfte uns selten so bewusst geworden sein wie in den vergangenen Monaten. Mit der CoronaPandemie und den erforderlichen Schutzmaßnahmen haben wir das persönliche Zusammentreffen wieder neu schätzen gelernt. Auch wenn es uns gelungen ist, die Hochschule an vielen Stellen erfolgreich auf einen Online-Betrieb umzustellen und Nähe gewissermaßen auch auf Distanz zu ermöglichen, so steht doch außer Frage:
Gesundheit und Lebensqualität (RIGL-) Fulda seit zwei-
Die virtuelle Welt kann nicht alles ersetzen.
einhalb Jahren Erfahrungen mit dem Transfer in die Re-
Wenn wir aus dieser Situation heraus den Blick auf
gion sammeln. Ihnen haben wir daher die Sonderseiten
2019 richten, wird uns das einmal mehr bewusst. Denn in
dieses Berichts gewidmet. Sie liefern vertiefende Einbli-
diesem Jahr haben wir eine Vielzahl an Veranstaltungen
cke in die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis,
auf dem Campus durchgeführt. Erwähnt seien exem-
zeigen Herausforderungen auf und berichten von Lern-
plarisch die Regionale Innovationskonferenz, der Hessi-
kurven, die die Projekte absolviert haben. Wissenschaft
sche Engagementkongress, der Tag des Wissens. Um den
und Praxis, soviel lässt sich an dieser Stelle schon sagen,
Hochschulentwicklungsplan für die Jahre 2021 bis 2025
sind sich auf jeden Fall nähergekommen.
auf breiter Basis zu diskutieren, sind wir zu zahlreichen
Gesprächs- und Diskussionsrunden zusammengekom-
für die intensive und gute Zusammenarbeit. Und wie im-
men. Sich aufeinander einlassen, sich verständigen, Kom-
mer gilt unser Dank auch allen Beschäftigten für ihren
promisse schließen, Vertrauen aufbauen – die persönli-
engagierten Einsatz.
Wir danken unseren zahlreichen Praxispartner*innen
che Begegnung macht vieles einfacher. Den Jahresbericht 2019 unter den Schwerpunkt »Nähe« zu stellen, erschien
Ich wünsche Ihnen eine informative und anregende
uns daher treffend.
Lektüre.
Gleichzeitig spielen wir mit dem Schwerpunkt auf ein
weiteres Thema an. Ein Thema, das für uns als Hochschule für Angewandte Wissenschaften von zentraler Bedeu-
Professor Dr. Karim Khakzar
tung ist: die Zusammenarbeit mit Praxispartner*innen.
Präsident der Hochschule Fulda
Nähe im Sinne von Austausch, Verständnis, guter Kooperation ist auch hier ein Erfolgsfaktor, vor allem, wenn es darum geht, Ideen, Wissen und Technologien zu transferieren. Das wissen die zehn Umsetzungsprojekte zu berichten, die im Regionalen Innovationszentrum für
2
3
Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar zum Promotionsrecht für HAWs/FHs
»Weder werden die HAWs/FHs ihr eigenes, sehr praxis- und anwendungsorientiertes Profil aufgeben noch wird es zur Einheitshochschule in Deutschland kommen. Das Gegenteil ist der Fall: Sowohl bei den Universitäten als auch bei den HAWs/FHs ist seit vielen Jahren eine starke Profilbildung und Ausdifferenzierung zu beobachten.
Die wissenschaftliche Güte der Forschung an HAWs/FHs ist längst unumstritten. Promotionen an HAWs/FHs oder an von ihnen getragenen wissenschaftlichen Einrichtungen wie einem Promotionskolleg
Das eigenständige Promotionsrecht den HAWs/FHs und der anwendungsorientierten Forschung vorzuenthalten, lässt sich heute nicht mehr rechtfertigen.
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sind kein Angriff auf die Universitäten, sondern ein Gewinn und eine notwendige Ergänzung in unserem sich stets weiterentwickelnden Hochschulsystem.«
7
Parlamentarischer Abend in Berlin
A
Zukunftsvertrag: ein Meilenstein
AWs fordern weitere Finanzierung H neu geschaffener Studienplätze
A
rofessor Dr. Karim Khakzar begrüßt P Einigung der GWK
KRITIK AN ZU GERINGER FORSCHUNGSFÖRDERUNG FÜR HAWS/FHS
uf dem Parlamentarischen Abend in Berlin, zu dem Professor Dr. Karim Khakzar in seiner Rolle
F ördermittel für Angewandte Forschung aufgestockt
m 3. Mai 2019 verabschiedete die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) die neue Bund-
als Sprecher der Hochschulen für Angewandte
Kritisch äußerten sich die HAWs/FHs zur GWK-Entschei-
Wissenschaften /Fachhochschulen (HAWs/FHs) in der
dung über das Programm zur Förderung der angewand-
Hochschulrektorenkonferenz (HRK) im Februar 2019
ten Forschung und Entwicklung an HAWs/FHs. Sie hatten
eingeladen hatte, legten die HAWs/FHs ihre Position zu
eine deutliche Aufstockung erhofft. »Das ist ein enttäu-
der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und
einem neuen Verteilungsmodell der Hochschulpakt-
schendes Ergebnis für alle HWAs/FHs«, erklärte HRK-
Fachhochschulen (HAWs/FHs) in der Hochschulrektoren-
Mittel dar. Nach dem Beschluss der Bundesregierung zur
Vizepräsident Khakzar, der seit mehreren Jahren bereits
konferenz (HRK) als einen Meilenstein für die Entwick-
Verstetigung der Mittel aus dem Hochschulpakt 2020
für bessere Förderkonditionen kämpft. »Im Vorfeld der
lung der HAWs/FHs in Deutschland. Die Einigung stelle
(HSP2020) war zunächst noch ungeklärt geblieben, nach
Verhandlungen der GWK hatten wir große Hoffnungen,
entscheidende Weichen für die zukünftige Entwicklung
welchen Kriterien die Mittel auf die Hochschulen verteilt
dass die in unseren Augen unzureichende Forschungs-
des deutschen Hochschulsystems, aber insbesondere der
werden sollten. Über die möglichen Verteilungsmodelle
förderung für HAWs/FHs von rund 56 Millionen auf das
HAWs/FHs, betonte er.
verhandelten zu diesem Zeitpunkt Bund und Länder in
Doppelte erhöht würde«, erklärte Khakzar. Doch Bund
der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK).
und Länder konnten sich nur auf eine geringe Erhöhung
des Forschungsförderprogramms auf jährlich 60 Millio-
Die HAWs forderten: Hochschulen, die in den vergan-
Nachbesserung erreicht
Länder-Vereinbarung »Zukunftsvertrag Studi-
um und Lehre stärken«. Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar wertete diese in seiner Rolle als Sprecher
PLANUNGSSICHERHEIT FÜR DIE NÄCHSTEN JAHRE
»Die HAWs und FHs erhalten damit Planungssicherheit,
D
as kontinuierliche Engagement Professor Khakzars als Sprecher der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen (HAWs/FHs) in
der Hochschulrektorenkonferenz für eine bessere Fi-
genen Jahren mit großen Kraftanstrengungen in erheb-
nen Euro für die nächsten fünf Jahren einigen.
lichem Umfang neue Studienplätze aufgebaut haben,
»Wir sind der festen Überzeugung«, ließ Khakzar kei-
und ihre Kraftanstrengungen in den letzten Jahren wer-
müssen dafür in Zukunft mindestens in gleicher Höhe
nen Zweifel, »dass Bund und Länder mit einer deutlichen
den honoriert«, sagte Khakzar. »Sowohl die Laufzeit als
November 2019 immerhin zu einer Nachbesserung der
Mittel erhalten. »Die HAWs und FHs haben die Hauptlast
Ausweitung der Förderung eine hervorragende Chance
auch die Höhe der Förderung sowie die Steigerung ab
Forschungsförderung. Der Bundestag beschloss den so-
des Aufwuchses der letzten Jahre gestemmt«, begründe-
gehabt hätten, die HAWs/FHs in ihren jeweiligen Regi-
2024 stimmen mich sehr optimistisch, dass es uns gelin-
genannten Pakt für Fachhochschulen, der das Fördervo-
te HRK-Vizepräsident Professor Dr. Karim Khakzar die For-
onen noch sehr viel stärker als Innovationsmotoren für
gen kann, die neuen Studienplätze langfristig zu sichern
lumen des Programms Forschung an Fachhochschulen
derung. Etwa Zweidrittel der insgesamt 150.000 neuen
kleine und mittlere Unternehmen sowie Einrichtungen
und die Qualität unserer Lehre noch weiter zu steigern.«
um zehn Millionen Euro auf 70 Millionen Euro erhöhte.
Studienplätze, die seit 2005 an deutschen Hochschulen
aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich zu etablieren.«
Zugleich setzte der Haushaltsausschuss des Bundestages
geschaffen worden seien, entfielen auf HAWs/FHs.
Seit Jahren bestehe ein extremes Ungleichgewicht in
ein Zeichen und verpflichtete die Deutsche Forschungs-
»Die Zukunft der HAWs/FHs ist maßgeblich mit der
der Forschungsförderung zwischen Universitäten und
gemeinschaft (DFG), künftig mindestens ein Prozent ih-
Frage verknüpft, wie der neue Hochschulpakt ausgestal-
HAWs/FHs, das nicht mehr zu rechtfertigen sei. »Die gro-
rer Bundesmittel für HAWs/FHs einzusetzen. »Nach wie
tet sein wird. Die HSP-Mittel machen inzwischen bis zu
ßen gesellschaftlichen Herausforderungen der kommen-
vor sind die Forschungsförderprogramme für HAWs/FHs
30 Prozent der Grundhaushalte an HAWs/FHs aus«, be-
den Jahre lassen sich ohne die HAWs/FHs kaum bewälti-
nicht angemessen ausgestattet. Nur weniger als 0,5 Pro-
tonte Khakzar und führte die Tragweite einer möglichen
gen. Digitalisierung, Energie- und Verkehrswende, Arbeit
zent der Fördermittel der DFG gehen an HAWs /FHs. Dies
Umverteilung vor Augen. »Geht das neue Verteilungsmo-
4.0, Gesundheit und Pflege: für all diese Themen sollten
spiegelt keinesfalls deren Forschungsleistungen wider.
dell zu Lasten der HAWs/FHs, dann wird dies zwangsläu-
die Potenziale der HAWs/FHs sehr viel stärker genutzt
Wir fordern daher Chancengleichheit bei der Forschungs-
fig zu einem Abbau der Studienplatzkapazitäten führen
werden. In den Ingenieurwissenschaften und in der In-
förderung und im Zweifel auch neue Förderinstrumente«,
müssen.« Das könne nicht im Interesse der Allgemeinheit
formatik etwa stellen HAWs/FHs mehr als Zweidrittel der
so Khakzar.
sein, argumentierte er.
Professuren und über 60 Prozent der Absolvent*innen«,
nanzierung der Angewandten Forschung führte im
so Khakzar.
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HAWs feiern 50-jähriges Jubiläum
Für das Promotionsrecht an HAWs
A
rofessor Khakzar begrüßt Entwicklungen P in NRW
Festakt und Lübecker Manifest
ls Sprecher der Hochschulen
Die von den Universitäten immer
»Das Gegenteil ist der Fall: Sowohl
für Angewandte Wissen-
wieder favorisierten sogenannten
bei den Universitäten als auch bei
schaften/Fachhochschulen
kooperativen Promotionen unter der
den HAWs/FHs ist seit vielen Jahren
(HAWs/FHs) in der Hochschulrekto-
Regie der Universitäten funktionier-
eine starke Profilbildung und Aus-
renkonferenz hat sich Hochschulprä-
ten leider in vielen Fällen nicht oder
differenzierung zu beobachten. Das
sident Professor Dr. Karim Khakzar
nicht zufriedenstellend. Zum einen
eigenständige Promotionsrecht den
auch 2019 für bessere Promotions-
seien einige Fachdisziplinen an Uni-
HAWs/FHs und der anwendungs-
möglichkeiten an den HAWs einge-
versitäten nicht oder nur ganz am
orientierten
setzt. Konkret unterstützte er die
Rande vertreten, etwa in der Sozialen
halten, lässt sich heute nicht mehr
nordrhein-westfälische Initiative, das
Arbeit oder in den Gesundheits- und
rechtfertigen. Die wissenschaftliche
Graduierteninstitut für Angewand-
Pflegewissenschaften. Zum anderen
Güte der Forschung an HAWs/FHs
te Forschung der Fachhochschulen
existierten die Kapazitäten an Uni-
ist längst unumstritten. Promotio-
in NRW in ein Promotionskolleg zu
versitäten überhaupt nicht, um zu-
nen an HAWs/FHs oder an von ihnen
überführen, dessen Fachbereichen
sätzliche Promotionen qualitätsge-
getragenen wissenschaftlichen Ein-
nach
Begutachtung
sichert betreuen und begutachten
richtungen wie einem Promotions-
durch den Wissenschaftsrat das Pro-
zu können. Laut Statistischem Bun-
kolleg sind kein Angriff auf die Uni-
motionsrecht verliehen wird.
desamt betreue zum Beispiel eine
versitäten, sondern ein Gewinn und
»NRW setzt mit diesem Vorschlag
Professur in den Ingenieurwissen-
eine notwendige Ergänzung in unse-
konsequent auf die großen Potenzia-
schaften im Mittel über zehn Dok-
rem sich stets weiterentwickelnden
le der Hochschulen für Angewandte
torand*innen. Das Argument der
Hochschulsystem.« erklärte er.
Wissenschaften in der angewandten
erfolgreicher
Forschung
vorzuent-
I
m Juni 2019 feierten die Hochschulen für Angewand-
einging. In seiner Funktion als Sprecher der HAWs/ FHs
te Wissenschaften und Fachhochschulen (HAWs/FHs)
der HRK skizzierte Hochschulpräsident Khakzar in seiner
das 50-jährge Jubiläum ihres Erfolgsmodells. 1969
Begrüßung die bemerkenswerte Entwicklung der HAWs/
waren die drei schleswig-holsteinischen HAWs/FHs Flens-
FHs und deren heutige Bedeutung für das deutsche
burg, Kiel und Lübeck als erste Hochschulen dieser Art in
Hochschulsystem.
besseren Betreuung, das von Univer-
Deutschland gegründet worden. Die HAWs/FHs begingen
Forschung. Das Bundesland mit den
sitätsvertretern immer wieder vorge-
dieses Jubiläum mit der traditionellen Jahrestagung des
ter*innen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft Ideen
meisten Hochschulen geht damit ei-
bracht werde, sei nicht sehr plausi-
»Bad Wiesseer Kreises« der Hochschulrektorenkonferenz
zur zukünftigen Ausgestaltung von HAWs/FHs und ihre
nen konsequenten und mutigen wis-
bel, argumentierte er.
(HRK) am 13. und 14. Juni 2019 an der Technischen Hoch-
gewichtige Rolle im deutschen Wissenschaftssystem. In
senschaftspolitischen Weg und setzt
Deutlich bessere Rahmenbedin-
schule Lübeck unter der Federführung von Professor Dr.
verschiedenen Workshops und im Plenum erabeiteten die
zugleich eigene Akzente«, betonte
gungen bei der Durchführung von
Karim Khakzar in seiner Funktion als Sprecher der HAWs/
Hochschulleitungen das Lübecker Manifest. Es beschreibt
Khakzar und führte weiter aus: »Heu-
Promotionen an HAWs seien der rich-
FHs in der HRK und Vizepräsident der HRK sowie der Prä-
die wesentlichen Profilmerkmale und Stärken der Hoch-
te ist völlig unstrittig, dass HAWs und
tige nächste Schritt, nachdem diese
sidentin der Technischen Hochschule Lübeck, Dr. Muriel
schulen für Angewandte Wissenschaften, identifiziert
FHs wichtige Beiträge zur angewand-
ihre Forschungs- und Entwicklungs-
Helbig.
aber gleichzeitig erhebliche Potenziale, die unbedingt zur
ten Forschung leisten.« Diese zählt
leistungen im Laufe der Jahre signifi-
350 Gäste waren zu einem Festakt geladen, für den
Lösung der derzeitigen großen gesellschaftlichen Heraus-
inzwischen in allen Bundesländern
kant gesteigert hätten. »Weder wer-
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Schirmherr-
forderungen genutzt werden sollten. Hierzu, so stellten
zu den gesetzlichen Aufgaben der
den die HAWs/FHs ihr eigenes, sehr
chaft übernommen hatte. Die Bundesministerin für Bil-
die Hochschulleitungen fest, bedarf es jedoch zusätzli-
HAWs/FHs. Wie an den Universitäten
praxis- und anwendungsorientiertes
dung und Forschung, Anja Karliczek, sprach ein Grußwort,
cher Unterstützung, unter anderem bei der Förderung
sei Forschung ohne promovierende
Profil aufgeben noch wird es zur
in dem sie die große Bedeutung der HAWs/FHs hervorhob
der angewandten Forschung und des Transfers, beim Auf-
Nachwuchswissenschaftler schlicht
Einheitshochschule in Deutschland
und auf die kurz zuvor verabschiedete Bund-Länder-Ver-
bau eines akademischen Mittelbaus an HAWs/FHs oder
nicht möglich.
kommen«, erklärte Khakzar.
einbarung zur Finanzierung der Lehre an Hochschulen
bei der Durchführung von Promotionen an HAWs/FHs.
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Im Rahmen der Jahrestagung diskutierten Vertre-
Hochschulentwicklungsplan 2021 bis 2025
W
Breiter Beteiligungsprozess gestartet ofür steht die Hoch-
haltige
Gesundheit
und Einrichtungen der Hochschule.
schule Fulda? Welches
und Campussicherheit. Auch die Ver-
Bei Bedarf, insbesondere bei Abwei-
sind ihre profilgeben-
mittlung der Grundwerte, auf denen
chungen zum vorliegenden Entwick-
den Merkmale für die kommenden
unsere freiheitliche demokratische
lungsplan, werden die definierten
Jahre? Aufbauend auf dieser Profildis-
Grundordnung fußt, soll gezielt und
Ziele und Maßnahmen in Absprache
kussion hat das Präsidium 2019 be-
verstärkt gefördert werden. Abgerun-
mit den zuständigen Gremien im
gonnen, strategische Zielsetzungen
det wird die Hochschulentwicklungs-
Zeitraum bis 2025 angepasst. Gemäß
für die zentralen Leistungsdimen-
planung durch die Perspektiven der
dem Hessischen Hochschulgesetz
sionen der Hochschule gemeinsam
Fachbereiche, die intern jeweils eige-
(HHG) stellen die Hochschulen ihre
mit allen relevanten Gremien und
ne Diskussionen zu ihren Zielen und
Entwicklungsplanung eigenständig
Statusgruppen zu formulieren. Betei-
Maßnahmen geführt haben.
auf.
ligt waren Senat und Hochschulrat,
Erweitertes Präsidium und Fachbe-
für die Hochschule Fulda wegwei-
reichsräte, Runde der Leitungen, Fach-
send sein«, unterstrich Hochschul-
bereiche, Abteilungen und zentrale
präsident Professor Dr. Karim Khak-
Einrichtungen sowie Kommissionen.
zar. »Während die zurückliegenden
In einem umfassenden und systema-
Jahre vom starken Studierendenauf-
tischen Beteiligungsprozess entstand
wuchs geprägt waren sowie der bun-
so der Hochschulentwicklungsplan
desweit erstmaligen Verleihung des
2021 bis 2025. Er soll für die gesamte
eigenständigen
Hochschule als Orientierung und als
an eine Hochschule für Angewand-
Wegweiser dienen. Im Februar 2020
te Wissenschaften (HAW), möchten
stimmten Senat und Hochschulrat
wir nun unsere Position in der Hoch-
zu.
schullandschaft stärken sowie lang-
Neben den zentralen Bereichen
Lehre
und
Studium,
Entwicklung,
»Die kommenden Jahre werden
Promotionsrechts
fristig sichern, um unseren erfolgrei-
Forschung,
chen Weg weitergehen zu können.«
Transfer und Ressourcen legt die
Der Hessische Hochschulpakt 2021
Hochschule Fulda einen besonderen
bis 2025, der parallel zur Entwick-
Fokus auf Querschnittsthemen und
lungsplanung der Hochschule ver-
greift damit gesellschaftliche Ent-
handelt wurde, verschaffe dazu die
wicklungen auf. Dazu zählen unter
notwendige Planungssicherheit.
anderem Gleichstellung und Frau-
enförderung, Familienfreundlichkeit,
bildet die Grundlage sowohl für die
Diversität, Antidiskriminierung und
Zielvereinbarungen der Hochschule
Interkulturalität sowie Digitalisie-
mit dem Land Hessen als auch des
rung, Internationalisierung, nach-
Präsidiums mit den Fachbereichen
Der Hochschulentwicklungsplan
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13
Vizepräsidentin Professorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze zu Lehre und Studium
»Die Anforderungen an eine gute Qualität in Lehre und Studium steigen mit der zunehmenden Heterogenität der Studierenden. Zugleich sollen Studierende mit ihren sehr unterschiedlichen Lernbiografien, Nationalitäten, Hochschulzugängen und Bildungsvoraussetzungen die bestmögliche Bildung, Qualifikation und Berufsbefähigung erwerben.
Um das zu erreichen, muss das Thema ›Gute Lehre‹ ein stärkeres Gewicht bekommen. Wir haben die Empfehlungen des Wissenschaftsrates aufgenommen und betonen in unserem Hochschulentwicklungsplan bis 2025 die gesamtstrategische Ausrichtung. Dem Thema Lehre soll ein höherer Stellenwert eingeräumt werden.«
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Gut platziert im CHE-Ranking
2.300 Erstsemester
esamtzahl der Studierenden G steigt nochmals leicht
STUDIENANFÄNGER*INNEN
2.700
Studierende technischer Fächer zufrieden »Die Studierenden kommen mit sehr unterschiedlichen
Mehr als 2.700 Studienanfänger*innen haben
Voraussetzungen und Bildungsbiografien an unsere
zum Wintersemester 2018/19 ihr Studium an der
Hochschule. Für viele ist der Übergang von der Schule
Hochschule Fulda aufgenommen
zur Hochschule schwierig.« Die Hochschule Fulda habe daher zahlreiche Initiativen auf den Weg gebracht, um
STUDIERENDE INSGESAMT
D
ie Nachfrage nach einem Studienplatz an der
9.560
diese Fächer attraktiver zu machen und die Studierbar-
Die Gesamtzahl der Studierenden wuchs auf
Schreibwerkstatt, Selbstlernförderung und dem Hoch-
Hochschule Fulda blieb zum Wintersemester
rund 9.560 und erreichte damit einen neuen
schulinformationstag zur Studienorientierung. Die gu-
2019/2020 hoch. Rund 2.300 Studienanfänger-
Höchststand.
*innen nahmen ihr Studium in Fulda auf. Damit steig die DUAL STUDIERENDE
Gesamtzahl der Studierenden noch einmal leicht an, auf
keit zu verbessern – vom Studium der angepassten Geschwindigkeit über Vorkurse, Tutorien, Zwischentests bis hin zu hochschulweiten Unterstützungsstrukturen wie
D
ten Ergebnisse beim Faktenindikator »Kontakt zur Berufsie Fächer Elektrotechnik und Informationstech-
praxis« zeigten zudem, dass es insgesamt gelinge, hohe
nik sowie Lebensmitteltechnologie erreichten
Anteile an Berufspraktika, praxisorientierten Lehrange-
im Hochschulranking des Centrums für Hoch-
boten und Abschlussarbeiten mit Bezug zur Berufspra-
schulentwicklung (CHE) und der Wochenzeitung Die
xis sicherzustellen sowie zu einem angemessenen Anteil
Zeit bundesweit in jeweils sieben Kategorien die Spit-
Berufspraktiker*innen in die Lehre einzubinden.
gleichbleibenden Studierendenzahlen an. Wir zählen in-
718
In den elf dualen Studienprogrammen waren
zengruppen. »In vielen Bewertungskategorien ist es uns
zwischen zu den großen Hochschulen für Angewandte
im Wintersemester 2018/19 insgesamt 718 Studie-
gelungen, die Zufriedenheit unserer Studierenden zu
Wissenschaften in Deutschland und wollen in den kom-
rende eingeschrieben. Damit ist die Nachfrage
verbessern«, freute sich Vizepräsidentin Professorin Dr.
menden Jahren insbesondere bei der Betreuung in der
nach dualen Studiengängen weiter gestiegen.
Kathrin Becker-Schwarze.
Lehre, bei der Forschung und beim Transfer Entwicklungs-
Im Jahr zuvor hatte sie bei 666 Studierenden
schwerpunkte setzen,« sagte Hochschulpräsident Profes-
gelegen.
als auch in Lebensmitteltechnologie vergaben die Stu-
rund 9.700.
»Nach Jahren des starken Wachstums streben wir
nun eine Konsolidierungsphase mit näherungsweise
Sowohl in Elektrotechnik und Informationstechnik
sor Dr. Karim Khakzar.
dierenden Bestnoten für die Studienorganisation. Elek-
Die meisten Erstsemester verzeichnete die Hochschu-
trotechnik und Informationstechnik punktete außerdem
le wieder in den Bachelorstudiengängen Soziale Arbeit
in den Ausstattungskategorien Labore, IT und Räume
und Internationale Betriebswirtschaftslehre, gefolgt von
sowie in der Kategorie Unterstützung im Studium. Le-
den Studiengängen Oecotrophologie: Ernährung, Ge-
bensmitteltechnologie überzeugte bei der Ausstattung
sundheit, Lebensmittelwirtschaft und Digitale Medien.
mit Räumen, mit der Bibliothek sowie bei Abschlüssen in
Gut nachgefragt waren abermals die gesundheitswis-
angemessener Zeit im grundständigen Studium. Ebenso
senschaftlichen Angebote, insbesondere die Bachelorstu-
positiv fiel in beiden Fächern die Bewertung des Kontakts
diengänge Berufspädagogik Fach Gesundheit und Heb-
zur Berufspraxis und der Unterstützung am Studienan-
ammenkunde sowie das Masterprogramm Public Health.
fang aus.
Auch der zum Wintersemester neu angebotene englisch-
sprachige Bachelor-Studiengang International Business &
ation zu verbessern, vor allem in den MINT-Fächern«, er-
Management, startete erfolgreich.
läuterte Vizepräsidentin Becker-Schwarze.
18
»Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Studiensitu-
19
25 Jahre Fachbereich Pflege und Gesundheit
Festveranstaltung mit WHO-Beteiligung DER FACHBEREICH PFLEGE UND GESUNDHEIT
Kurzprofil Der Fachbereich Pflege und Gesundheit wurde 1994 mit dem Ziel der Akademisierung der Gesundheitsberufe gegründet. 37 Studierende zählte der damals einzige Studiengang Pflege. Bis heute hat der Fachbereich ein umfassendes Studien- und Forschungsprofil entlang aller Säulen und Handlungsfelder des Gesundheitswesens aufgebaut mit 14 laufenden professionelle Handeln zu reflektieren, sagte sie. Den Hö-
Studiengängen. 2016 erhielt die forschungsstarke
hepunkt der Veranstaltung bildete der Festvortrag von
Fachrichtung Public Health das eigenständige Pro-
Dr. Rüdiger Krech von der Weltgesundheitsorganisation
motionsrecht. Mit mehr als 90 Mitarbeitenden und
(WHO). »Gesundheit ist global, und sie ist eine politische
zahlreichen Forschungsprojekten ist der Fachbe-
Entscheidung«, lautete seine Kernbotschaft. Krankheiten
reich Pflege und Gesundheit heute eine tragende
könnten sich angesichts großer Reisetätigkeit immer ra-
Säule der Hochschule Fulda.
scher ausbreiten. Die Qualität des Gesundheitssystems ei-
M
nes Landes sei damit weit über die Landesgrenzen hinaus von Bedeutung. Aber auch die chronischen Erkrankungen it einem feierlichen Festakt hat der Fachbe-
»Wir profitieren von ihren Erfahrungen mit dem Modell-
würden in den kommenden Jahren zu einem großen Pro-
reich Pflege und Gesundheit Ende Juni 2019
studiengang Hebammenkunde«, unterstrich Janz mit
blem werden. Noch gingen viele davon aus, dass sie ein
sein 25-jähriges Jubiläum begangen. Mehr
Blick auf die vollständige Akademisierung der Hebam-
rein gesundheitliches Problem seien. Doch ohne Entschei-
als 200 Gäste aus Politik und Gesundheitswesen, darun-
menausbildung. Hochschulpräsident Professor Dr. Karim
dungen auf höchster politischer Ebene sei keine Lösung
ter zahlreiche Vertreter*innen von kooperierenden regi-
Khakzar verlieh dem Wunsch Ausdruck, dass der Fachbe-
möglich.
onalen Praxiseinrichtungen, und viele Ehemalige waren
reich »auch weiterhin so mutig nach vorne schreitet.«
der Einladung nach Fulda gefolgt. Auch Gründungsdekan
Professor Dr. Heinrich Bollinger war unter den Gästen.
Niebuhr verwies auf die historische Chance, die sich mit
Staatssekretärin Anne Janz aus dem Hessischen Mi-
dem neuen Pflegeberufegesetz, dem Gesetzesentwurf für
nisterium für Soziales und Integration und Ministerialrat
die Hebammenausbildung sowie der Reform der Berufsge-
Reinhard Schinke aus dem Hessischen Ministerium für
setze in den Therapiewissenschaften für die wissenschaft-
Wissenschaft und Kunst würdigten die Innovationskraft
liche Anerkennung und die weitere Akademisierung der
des Fachbereichs, der eine rasante Entwicklung durchlau-
Gesundheitsberufe eröffne. Es werde dringend mehr inter-
fen habe und ein wichtiger Partner sei.
professionelle Zusammenarbeit benötigt und die Fähig-
Die damalige Fachbereichsdekanin Professorin Dr. Dea
keit, auf Grundlagen wissenschaftlicher Erkenntnisse das
20
21
Hebammenausbildung wird Studium
A
Neues Studienkonzept erarbeitet
Unterstützung bei der Studienfinanzierung
D
Wichtiger Baustein für Diversitäts-Förderung
b 2022 wird die Hebammenausbildung aus-
ie zentrale Studienberatung hatte zum Tag des
schließlich als duales Studium erfolgen. So sieht
Stipendiums wieder ein informatives Programm
es das 2019 verabschiedete Hebammenreform-
zusammengestellt, das Antworten auf sämtli-
gesetz vor, das zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist.
che Fragen rund um Fördermöglichkeiten lieferte und
Dual bedeutet, dass die praktische Ausbildung in der Ver-
die Möglichkeit bot, mit Stipendiat*innen verschiedener
antwortung der kooperierenden Kliniken liegt, die auch
Förderwerke in Kontakt zu kommen. Welche Stipendien
die außerklinische Ausbildung organisieren müssen, die
gibt es? Welche Förderung passt zu meiner Lebenslage
Gesamtverantwortung aber in der Hand der Hochschu-
und Weltanschauung? Was ist bei der Bewerbung zu be-
len. Das sechs- bis achtsemestrige Studium enthält min-
achten? Das alles konnten diejenigen, die noch auf der
destens 2.200 Stunden praktische Ausbildung und 2.200
Duales Studienangebot ausgebaut
D
Zwei neue Studiengänge LOGISTIKMANAGEMENT – DUAL
ie Hochschule Fulda hat gemeinsam mit der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung in
Die REWE Markt GmbH Region Mitte arbeitet seit dem Win-
Hünfeld und der REWE Markt GmbH Region
tersemester 2019/20 bei der Ausbildung ihrer Logistik-
Mitte ihr duales Studienangebot ausgebaut. Damit un-
expert*innen mit der Hochschule Fulda im dualen
terstützt sie bei der Ausbildung von IT-Fachkräften für die
Studiengang Logistikmanagement zusammen. Der Stu-
Finanzverwaltung und von Logistikexpert*innen.
diengang vermittelt das erforderliche Know-how, um Warenströme weltweit zu organisieren und Lieferketten
ANGEWANDTE INFORMATIK – DUAL
im Rahmen der Industrie 4.0 weiterzuentwickeln. Die
Das Land Hessen hat eine Kooperation mit der Hoch-
Studierenden absolvieren Praxisphasen in einem Unter-
Suche nach einer Studienfinanzierung waren, am Tag des
schule Fulda bei der Ausbildung seiner IT-Fachkräfte im
nehmen und erwerben parallel ihren Bachelorabschluss
bis 2.400 Stunden Theorie, zu der auch der fachprakti-
Stipendiums erfahren. Angesprochen waren keineswegs
Bereich der Finanzverwaltung vereinbart. »Unser Leben
an der Hochschule Fulda.
sche Unterricht im Skills-Lab gehört. Die Besonderheit:
nur Studieninteressierte mit Bestnoten. Denn bei vielen
wird immer digitaler und das gilt natürlich auch für un-
Die Studierenden erhalten eine Ausbildungsvergütung.
Förderwerken können Bewerber*innen auch mit Talent
sere Verwaltung«, erläuterte der ehemalige hessische
bildung unseres Nachwuchses. Insofern passt der Stu-
und Einsatzbereitschaft punkten.
Finanzminister Dr. Thomas Schäfer bei der Vertragsun-
diengang hervorragend zu den Anforderungen unserer
die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung zunächst
»Der Tag des Stipendiums ist eine wichtige Maßnah-
terzeichnung im August 2019. »Wir wollen uns personell
modernen Logistik«, sagte Dieter Göwel, Leiter HR Kom-
noch unklar waren, hat der Fachbereich Pflege und Ge-
me im Rahmen unserer Bemühungen, Diversität zu för-
optimal aufstellen, um für diesen Prozess bestens vorbe-
petenzcenter Region Mitte, bei der Unterzeichnung des
sundheit 2019 entschieden, bereits zum Wintersemester
dern«, betonte Vizepräsidentin Professorin Dr. Kathrin
reitet zu sein.« Beim landeseigenen IT-Dienstleister der
Kooperationsvertrags. Professor Dr. Tobias Knedlik, Dekan
2020/21 mit dem neuen Studienkonzept zu beginnen, um
Becker-Schwarze. »Mangelnde Finanzierung sollte kein
Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung in Hünfeld
des Fachbereichs Wirtschaft, unterstrich: »Unser Fach-
sicherzustellen, dass die Studierenden die Ausbildungs-
Grund sein, auf ein Studium zu verzichten.« Deshalb hatte
könnten die Studierenden wichtige verwaltungsbezoge-
bereich ist im Fachgebiet Logistik besonders gut aufge-
vergütung erhalten.
das Thema erstmals auch in der Einführungswoche zum
ne Praxiserfahrung sammeln.
stellt.«
Die Hochschule Fulda sammelt schon seit 2012 Erfah-
Wintersemester 2019/20 einen festen Platz. Mit Erfolg:
rungen mit der akademischen Ausbildung von Hebam-
Das Angebot einer offenen Stipendienberatung wurde
Aufbau eines neuen Angebotes leichter, wenn wir einen
zepräsident Professor Dr. Steven Lambeck. »Die Stärkung
men. Sie war bundesweit die zweite Hochschule, die die
gut genutzt.
starken Partner in unserem Rücken wissen«, betonte der
des dualen Studiums ist ein besonderes Anliegen unserer
sogenannte Modellklausel genutzt hat, um einen primär-
Vizepräsident für Forschung und Entwicklung der Hoch-
Hochschule und auch des hessischen Wissenschaftsmi-
qualifizierenden Studiengang anzubieten. »Wir haben die
schule Fulda, Professor Dr. Steven Lambeck. »Von der Ko-
nisteriums«, erläuterte er. »Mit REWE haben wir nun ei-
Zeit genutzt, um moderne Labore einzurichten, Zugang zu
operation mit der HZD profitieren die Studierenden, für
nen starken Partner an der Seite, der zudem zweitgrößter
wirklich aktueller und hochwertiger Literatur zu bieten
die sich hervorragende Perspektiven ergeben. Aber auch
Arbeitgeber in Hessen ist. Wir freuen uns auf eine strate-
und erfahrene Lehrende einzustellen«, sagte Professorin
die regionale Wirtschaft kann daraus perspektivisch ei-
gische Zusammenarbeit in den nächsten Jahren.«
Dr. Beate Blättner, die den Studiengang Hebammenkunde
nen Nutzen ziehen, da die Teilnahme am dualen Studien-
der Hochschule Fulda bis Herbst 2020 leitete.
programm selbstverständlich auch für weitere Koopera-
Obwohl die konkreten Rahmenbedingungen wie etwa
»Natürlich macht es uns die Entscheidung für den
tionspartner möglich ist.«
22
23
»Wir legen großen Wert auf eine qualifizierte Aus-
Erfreut über die neue Kooperation zeigte sich auch Vi-
Kooperation mit ArbeiterKind.de
D
rgänzung der hochschuleigenen E Aktivitäten
Erneute Spitzenposition
B
CEWS-Ranking
Hessen-Technikum
D
erufs- und Studienorientierung B für Frauen
ie Hochschule Fulda kooperiert mit Arbeiter-
eim Hochschulranking des Kompetenzzentrums
Kind.de. Die bundesweit tätige gemeinnützige
Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS
Organisation verfolgt das Ziel, mehr Schüler-
belegte die Hochschule Fulda 2019 erneut einen
*innen aus nichtakademischen Familien zum Studium zu
Spitzenplatz. »Gleichstellung hat sich in den vergange-
ermutigen und diese beim Übergang von der Schule ins
nen Jahren zu einem Qualitätsmerkmal der Hochschu-
Studium sowie im Studienalltag zu begleiten. Dazu ar-
le Fulda entwickelt«, kommentierte die Vizepräsidentin
lichen, kreativen oder technischen Fächern haben, die
beitet sie unter anderem mit Kooperationspartnern aus
für Lehre und Studium, Professorin Dr. Kathrin Becker-
Chance, ihren Weg in die Zukunft zu finden. Das Hessen-
Bildung und Wirtschaft zusammen. An der Hochschule
Schwarze, das erfolgreiche Abschneiden. »Ein Erfolg der
Technikum kombiniert ein Schnupperstudium an der
Fulda hat sie ein regionales Büro aufgebaut, von dem aus
letztendlich allen Hochschulangehörigen zu verdanken
Hochschule Fulda mit Praxisphasen über einen Zeitraum
sie ihre Kooperationspartner in Hessen und Süddeutsch-
ist und allen gleichermaßen zugute kommt.«
von sechs Monaten. Die Praxisphasen finden in regiona-
land pflegen und neue Kooperationen aufbauen will.
Im CEWS-Gesamtranking konnte die Hochschule Ful-
len Kooperationsunternehmen statt und werden vergü-
Die Hochschule Fulda ist die erste Hochschule für An-
da bereits in den vergangenen Jahren regelmäßig punk-
tet. »Wir freuen uns, gemeinsam mit den Unternehmen
gewandte Wissenschaften in Hessen, an der ein solches
ten. Dabei verbesserte sie ihre Position stetig. »Wir haben
der Region ein vielseitiges Spektrum an Plätzen anbieten
Büro entstanden ist.
zwar schon eine ganze Reihe an Auszeichnungen für er-
und so die MINT- und Nachwuchsförderung vor Ort stär-
»Fachhochschulen und Hochschulen für Angewand-
folgreiche Gleichstellungsarbeit, Chancengleichheit und
ken zu können«, sagte Corinna Schel, die das Projekt Hes-
te Wissenschaften leisten einen wichtigen Beitrag zur
Familienfreundlichkeit an der Hochschule Fulda erhalten,
sen Technikum an der Hochschule Fulda koordiniert.
Bildungsgerechtigkeit. Studierende in erster Generation
dennoch ist der erneute Erfolg nicht selbstverständlich«,
nutzen bei uns ihre Chancen zum Bildungsaufstieg. Inso-
betonte die Vizepräsidentin. »Gleichberechtigte Teilhabe
an allen hessischen Hochschulen für Angewandte Wis-
fern fühlen wir uns den Zielen von ArbeiterKind.de sehr
erfordert eine kontinuierliche Gleichstellungsarbeit. Die-
senschaften und wird gefördert vom Hessischen Minis-
verbunden«, erläuterte Hochschulpräsident Professor
se muss neue Entwicklungen einbeziehen und veränderte
terium für Wissenschaft und Kunst sowie dem Europäi-
Dr. Karim Khakzar die Beweggründe für die Kooperation.
Rahmenbedingungen mitdenken, um sich neu ergebende
schen Sozialfonds.
»Die Hochschule Fulda hat sich zum Ziel gesetzt, Studie-
Chancen entsprechend zu nutzen.«
rende aus Nicht-Akademikerfamilien zu fördern. Dazu
gehört auch, dass wir uns verstärkt für die Vermittlung
Frauen neben einer aktiven Personalentwicklungspolitik
von Stipendien einsetzen«, erklärte Professorin Dr. Kathrin
und gendersensiblen Berufungsverfahren insbesonde-
Becker-Schwarze, Vizepräsidentin für Lehre und Studium.
re auch auf die frühzeitige Förderung von Nachwuchs-
»ArbeiterKind.de ist hier eine wertvolle Ergänzung unse-
wissenschaftlerinnen. »Nur, wenn wir Frauen rechtzeitig
res Angebots.«
auf die Karrierewege an Hochschulen für Angewandte
KOOPERATIONSUNTERNEHMEN IN FULDA UND REGION:
as neue Studien- und Berufsorientierungsprogramm Hessen-Technikum ist im Oktober 2019 an der Hochschule Fulda gestartet. Es bietet jun-
↘ b +m surface systems GmbH
gen Frauen, die ihr (Fach-) Abitur erfolgreich gemeistert und Interesse an mathematischen, naturwissenschaft-
↘ D iotima Energy GmbH ↘ E DAG Engineering GmbH ↘ F FT Produktionssysteme GmbH & Co. KG ↘ F ronius Deutschland GmbH ↘ J UMO GmbH & Co. KG ↘M ilupa GmbH
Das Hessen-Technikum ist ein Gemeinschaftsprojekt
↘O ndal Medical Systems GmbH ↘W erner Schmid GmbH ↘U TH GmbH
Die Hochschule Fulda setzt bei der Förderung von
↘ J osef Wiegand GmbH & Co. KG
Wissenschaften aufmerksam machen, kann eine angemessene Repräsentanz von Frauen auf den höheren Qualifikationsstufen erreicht werden«, ist sich die Frauenund Gleichstellungsbeauftragte Birgit Hohmann sicher. Mit einem Professorinnenanteil von 44 Prozent liegt die Hochschule Fulda hessen- und bundesweit an der Spitze und deutlich über dem Landesdurchschnitt von rund 25 Prozent.
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25
Gemeinsam barrierefrei
M
kurz & knapp
Psychische Beeinträchtigungen als Barriere erkennen PSYCHOSOZIALE BERATUNG (PSB)
it dem Ziel, für die psychische Verschiedenheit der Studierenden zu sensibilisieren, hat
Anlaufstelle
die Hochschule Fulda sich am 7. Deutschen
Diversity-Tag beteiligt. Unter dem Motto »Gemeinsam barrierefrei« lud sie zur Diskussion ein und machte zu-
ANTIDISKRIMINIERUNG Im März 2019 fand an der Hochschule Fulda ein Fachaustausch der Antidiskriminierungsstellen an Hochschulen und Universitäten mit dem Netzwerk Recht gegen Diskriminierung zum Thema
gleich auf das Unterstützungsangebot für Betroffene
Die Hochschule Fulda bietet mit der PSB ein Ange-
»Antidiskriminierungsrecht im Hochschulkontext«
aufmerksam.
bot für Studierende mit Schwierigkeiten im Studi-
statt.
um und mit persönlichen Krisen direkt am Campus.
»Prävention mit Blick auf die psychische Gesundheit
INTERKULTURALITÄT
ist für uns ein sehr wichtiges Thema, da sich psychische
In schwierigen Situationen hilft oft ein Gespräch
Beeinträchtigungen mit hoher Wahrscheinlichkeit nega-
mit einer außenstehenden Person, um Gedan-
tiv auf das Studium auswirken«, betonte Professorin Dr.
ken und Gefühle zu ordnen und mehr Klarheit zu
des Bachelorstudiengangs Sozialwissenschaften
Kathrin Becker-Schwarze, Vizepräsidentin für Lehre und
gewinnen. Die PSB unterstützt Studierende dabei,
mit Schwerpunkt Interkulturelle Beziehungen
Studium. Das gelte es umso stärker zu berücksichtigen,
ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken zu entdecken,
(BASIB) die Ausbildung »Interkulturelle Peer-Trainer-
als die Studierendenschaft zunehmend heterogener wer-
diese zu mobilisieren und Bewältigungsstrategien
*in« gestartet. Ziel ist, nachhaltig für alle Studie-
de. »Immer mehr Menschen haben heute die Chance, ein
zu entwickeln – bei Bedarf auch mit weiteren Bera-
renden Workshops und Trainings zum Erwerb inter-
Studium aufzunehmen. Die unterschiedlichen Bildungs-
tungsstellen inner- und außerhalb der Hochschule.
kultureller Kompetenzen anbieten zu können.
Im Wintersemester 2019/2020 ist für Studierende
biografien bedeuten auch, dass die AusgangsvoraussetFAMILIENGERECHTE HOCHSCHULE
zungen sehr verschieden sind. Das kann unter Umständen zu hohen Belastungen führen«, gab sie zu bedenken.
↘D ie Hochschule Fulda erhielt 2019 erneut die
Werde ein Studium abgebrochen, könne dies einschnei-
Zertifikatsurkunde zum Audit Familiengerechte
dende Auswirkungen für den weiteren Lebensweg haben.
Hochschule. ↘ I m Oktober 2019 unterzeichnete Vizepräsidentin
Ein Film bot einen niedrigschwelligen Einstieg in die
Diskussion. Expert*innen lieferten Beispiele häufiger Pro-
Professorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze die
bleme, stellten Selbsthilfegruppen und Beratungsange-
Charta »Familie in der Hochschule«. Damit
bote vor und informierten über die Möglichkeiten, eigene
ist die Hochschule Fulda nun Mitglied in dem
oder bei anderen vermutete Beeinträchtigungen anzu-
bundesweiten Verein, der sich für familien-
sprechen, wie auch über den Umgang mit Stigmatisie-
freundliche Strukturen an Hochschulen einsetzt.
rungen.
Im Vordergrund stehen fachliches Netzwerken
und Best-Practice-Austausch.
Alle Lehrenden der Hochschule erhielten den Leitfa-
den »Barrierefreie Lehre«. Er war im Rahmen des Auditierungsverfahrens »Vielfalt gestalten« des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft entstanden und liefert Informationen, inwiefern Studierende durch Behinderung oder chronische Erkrankung in ihrem Studium beeinträchtigt sein können – und welchen Beitrag Lehrende zur Teilhabe dieser Student*innen leisten können.
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Vizepräsident Professor Dr. Steven Lambeck zu Forschung und Entwicklung
»Wir haben uns in den vergangenen Jahren eine Stellung als forschungsstarke HAW mit einer inter- und transdisziplinären Aus richtung sowie einer starken Anwendungs orientierung in der Forschung erworben. Diese Position wollen wir perspektivisch aus-
Im Bereich des Transfers wollen wir die Hochschule ebenso weiterentwickeln. Auch hier ist die Ausgangssituation – vor allem durch die Arbeit im RIGL-Fulda, aber auch durch andere transferorientierte Projekte –
bauen.
gut: Die Hochschule Fulda nimmt bereits
Die Rahmenbedingungen sind gut: Das
Innovationssystem ein. Künftig wollen wir
heute eine zentrale Rolle im regionalen
eigenständige Promotionsrecht und der in Aussicht gestellte moderate Aufbau eines akademischen Mittelbaus bieten dafür her vorragende Chancen.
die vielfältigen Kooperationsbeziehungen mit unseren Partnereinrichtungen in der Praxis intensivieren und unsere Hochschule als Innovationsmotor der Region etablieren.
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Hessischer Engagementkongress
D
Hochschule Fulda war Gastgeber as Hessische Ministerium für Soziales und In-
»Als Hochschule, an der Professorinnen und Professoren
tegration (HMSI) veranstaltete im September
praxisnah zum Thema freiwilliges Engagement lehren
2019 in Kooperation mit dem Wissenschaftli-
und forschen, freuen wir uns sehr, den Kongress gemein-
chen Zentrum Gesellschaft und Nachhaltigkeit (CeSSt)
sam mit dem Hessischen Sozialministerium ausrichten
und dem Fachbereich Sozialwesen an der Hochschule
zu dürfen«, betonte Hochschulpräsident Professor Dr.
Fulda den Hessischen Engagementkongress. Die Idee da-
Karim Khakzar im Vorfeld der Veranstaltung und ließ kei-
hinter: In Hessen gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich
nen Zweifel: »Auch für die Institution Hochschule spielt
ehrenamtlich und freiwillig in den unterschiedlichsten
das Thema Engagement eine bedeutende Rolle. Gerade
Für die Professorinnen Dr. Monika Alisch und Dr. Mar-
»Wenn wir Engagement nur aus dem Diskurs der Kri-
Bereichen zu engagieren. Allerdings gibt es kaum eine
Hochschulen sind sehr geeignet, das freiwillige Enga-
tina Ritter, die am Fachbereich Sozialwesen zum En-
tik am neoliberalen Modell betrachten, dann schätzen
Vernetzung über die verschiedenen Engagementberei-
gement junger Menschen zu fördern und so die Bereit-
gagement forschen, war der Engagementkongress
wir das, was die Engagierten machen, nicht wert«, gab
che hinweg. Dabei sind viele der Herausforderungen,
schaft zu erhöhen, später gesellschaftliche Verantwor-
vor allem auch eine Chance, die demokratische Per-
Professorin Ritter zu bedenken. Man könne Engage-
denen sich Ehrenamtliche gegenübersehen, in den ein-
tung zu übernehmen.«
spektive auf das freiwillige Engagement zu stärken.
ment dann nur als Irrtum begreifen, als neoliberale
zelnen Engagementfeldern gleich gelagert: Infrastruktur,
Es gebe seit den frühen 2000er Jahren Bemühungen,
Manipulation. Wenn man dagegen aus der Pers-
Unterstützung und Rahmenbedingungen für engagierte
so etwas wie eine Engagementpolitik zu beschrei-
pektive des mündigen Subjekts auf die Engagierten
Menschen, Gewinnung neuer Mitglieder, Stärkung der
ben und zu konzeptualisieren, erläuterte Professo-
schaue, dann zeige sich eine eigene Dimension: dass
Kompetenzen von Engagierten – all das beschäftigt Enga-
rin Alisch. In der Diskussion dazu zeige sich, dass
Engagement den Leuten tatsächlich ein Anliegen ist.
gierte unabhängig von den Themen, für die sie sich ein-
Engagement vor allem im Sinne des neoliberalen
setzen. Ziel war es daher, eine praxisnahe, wissenschaft-
Modells betrachtet werde. Dieses fordere, den Staat
Es gebe eine weltweite Debatte darüber, wie Demo-
lich fundierte, fachliche Vernetzung zu ermöglichen.
zurückzunehmen und mehr Verantwortung den
kratie funktioniere. Das klassische liberale Modell
Bürger*innen zu übertragen. Engagement erscheine
sagt: Das machen alles Expert*innen. Man vergibt per
in diesem Licht als notwendige Ressource, die Leis-
Wahl ein Mandat an andere, die entscheiden. In den
tungen zu erbringen, die die Gesellschaft braucht,
deliberativen Demokratietheorien werde dagegen
der Staat aber nicht mehr finanzieren kann oder will.
schon lange diskutiert, dass ein Staat das Engagement
MIT WISSENSCHAFTLICHEN ERKENNTNISSEN DIE PRAXIS UNTERSTÜTZEN Dem CeSSt war es wichtig, die wissenschaftliche Sicht
» DIE FORSCHUNG KANN ZEIGEN, WELCHE CHANCEN GERADE IM HINBLICK AUF DEMOKRATISIERUNG IM ENGAGEMENT STECKEN.«
von Bürger*innen brauche, damit das, was verhandelt
in den Kongress einzubringen, denn die Idee des CeSSt ist genau das: Formate für Transfer und Reflexion zu or-
Die demokratietheoretisch argumentierende Pers-
werde, entweder von den Bürger*innen über eine öf-
ganisieren, um mit wissenschaftlichen Erkenntnissen
pektive, die Engagement auch als eine Chance be-
fentliche Debatte eingebracht werde oder umgekehrt
die Praxis und die Engagierten zu unterstützen. Viele
greife, sei dagegen noch immer unterentwickelt. »Da
staatliche Institutionen ein Thema von Bürger*innen
Wissenschaftler*innen des CeSSt forschen zum Thema
kann die Forschung, so wie wir sie betreiben, sehr
diskutieren ließen. »Das ist eine ganz andere Idee
Engagement und verfügen daher über ein hohes Maß an
wohl einhaken und zeigen, welche Chancen gerade
von Demokratie, die viel stärker die Kompetenzen der
Expertise und arbeiten in ihren Forschungsprojekten da-
im Hinblick auf Demokratisierung im Engagement
Bürger* innen braucht. Wenn man Engagement so
bei vielfach eng mit Vereinen aus der Region zusammen.
stecken«, erläuterte Professorin Alisch.
denkt, ergibt sich eine erweiternde Perspektive, die
Der Kongress bot den Forscher*innen die Möglichkeit, ihre
das zivilgesellschaftliche Engagement als wichtigen
Forschungserkenntnisse einem breiteren Publikum vor-
Bestandteil von Demokratisierungsprozessen sieht«,
zustellen und aus den Fragestellungen der Engagierten
so Professorin Ritter.
Impulse für ihre wissenschaftliche Arbeit mitzunehmen.
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2. Regionale Innovationskonferenz
Osthessischer Gesundheitstag
Das RIGL-Fulda präsentiert sich in der Region
RIGL-Umsetzungsprojekte stellen erste Neuheiten vor
MITEINANDER
A
W
m 2. Februar 2019 präsentierte sich das Re-
Bereits im Vorfeld waren Grundschüler*innen des Land-
gionale Innovationszentrum für Gesundheit
kreises in Zusammenarbeit mit dem Schulamt Fulda auf-
und Lebensqualität (RIGL-) Fulda in einer Son-
gerufen worden, ihr Bild zu dem Motto »Gesundheit ist
derausstellung beim Osthessische Gesundheitstag. An
für mich…« einzureichen. Das Projekt wollten wissen, was
verschiedenen Ständen und mit einem umfangreichen
die Jungen und Mädchen mit dem Thema »Gesundheit«
Vortragsprogramm stellten sich die einzelnen Umset-
APPETITLICH UND PASSGENAU
ie essen wir im Jahr 2030? Auf der 2. Regionalen Innovationskonferenz am 20. November konnten sich Interessierte einen Ein-
Wie unsere Ernährung vielfältiger und individueller wer-
druck davon verschaffen, wie die Ernährung der Zukunft
den kann, davon konnten sich die Gäste in Vorträgen und
aussehen könnte. Die Hochschule Fulda präsentierte mit
an Infoständen ein Bild machen. So könnten in Zukunft
Unternehmen aus der Region, an welchen Ideen und Pro-
ältere Menschen mit Schluckbeschwerden vom 3D-Le-
dukten sie gemeinsam arbeiten, um die Ernährung in
bensmittel-Druck profitieren. Zum Beispiel lassen sich
der Region weiterzuentwickeln. Denn der demografische
Möhren und selbst Hähnchenschenkel mit dieser Tech-
Wandel, der Erhalt natürlicher Ressourcen, der anhalten-
nologie produzieren und appetitlich anrichten. Voraus-
de Trend zur Urbanisierung und die Strukturschwäche
setzung ist, dass das Lebensmittel als homogene Masse
ländlicher Räume stellen auch die Region Fulda vor große
zur Verfügung steht. Wie diese genau beschaffen sein
Herausforderungen.
muss, daran arbeiten die Forscher*innen der Hochschule Fulda derzeit. Auch die individuelle Anreicherung eines
DER TREND: VIELFÄLTIGER UND INDIVIDUELLER
Menüs mit auf den persönlichen Bedarf abgestimmten Vitaminen und Mineralstoffen wäre so möglich. Noch ist
Rund 400 Gäste aller Altersgruppen nutzten die Gele-
das Verfahren zeitaufwendig. »Es ist noch viel Forschung
verbinden. Mehr als 500 Einsendungen von zwölf Schu-
genheit, sich zu informieren und zur Ernährung der Zu-
nötig«, sagte Marius Herold. Doch der Doktorand im Fach-
zungsprojekte vor. Es ging um Superfoods und die Fra-
len gingen ein. Sie alle waren auf dem Gesundheitstag
kunft auszutauschen. Erstmals waren alle Interessierten
bereich Lebensmitteltechnologie sieht großes Potenzial
ge, wie super diese tatsächlich sind, um die Bedeutung
zu sehen. Die Bildmotive reichten von verschieden Bewe-
aus der Region dazu eingeladen, sich einzubringen. Auch
in der Technik.
von Ernährung und Lebensstil für das Langzeitüberleben
gungsformen und Sportarten über Essen und Entspan-
zahlreiche Praxispartner*innen der Hochschule waren
nach Krebs, um Nahrungsmittelallergien, und -intole-
nen bis hin zu Hygiene, Musik und Freundschaft.
gekommen. »Wir werden uns künftig vielfältiger und
ranzen und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Die
In Zusammenarbeit mit dem Sportkreis Fulda-
individueller ernähren«, beschrieb Professor Dr. Stefan
Besucher*innen konnten sich aber auch über Service-
Hünfeld konnten interessierte Besucher*innen den Os-
Schildbach, Professor für Bioverfahrenstechnik im Fach-
Roboter im häuslichen Umfeld und sonstige hilfreiche
thessischen Gesundheitstag dazu nutzen, ihre Fitness
bereich Lebensmitteltechnologie an der Hochschule Ful-
tierte die Regionale Innovationskonferenz Insekten. Sie
Technik im Alltag informieren, Einblicke bekommen, wie
auf den Prüfstand zu stellen. Sieben Stationen, bei denen
da, den allgemeinen Ernährungstrend. Schildbach ist Lei-
konnten verkostet werden – zum einen geröstet und als
internationale Pflegekräfte die Versorgung in Fulda si-
unter anderem Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit getes-
ter des Umsetzungsprojekts »Lebensmittel der Zukunft
solche erkennbar, zum anderen zu Mehl vermahlen und
chern können und sich Impulse für ein gelingendes Zu-
tet wurden, luden zum Mitmachen und Ausprobieren
– Ernährung 2030 in der Region Osthessen«, eines von
in Schokoriegeln verarbeitet. In mehr als 20 Ländern welt-
sammenleben in der Einwanderungsgesellschaft holen.
ein. Ebenso bestand die Möglichkeit, bereits eine erste
insgesamt zehn Umsetzungsprojekten des Regionalen
weit gehören Insekten zur Esskultur. Sie sind reich an Pro-
Wer Lust hatte, selbst zu forschen, dem zeigte der Vortrag
Aufgabe für das Deutsche Sportabzeichen abzulegen, um
Innovationszentrums für Gesundheit und Lebensqualität
teinen, lebenswichtigen Eiweißen, B-Vitaminen und Ma-
zum Thema Bürgerwissenschaften, wie er oder sie in Ful-
die restlichen Aufgaben dann an einem der zahlreichen
(RIGL-) Fulda. Dessen Ziel ist es, die künftige Ernährung in
gnesium. Ihr Anbau ist ressourcenschonend – nur wenig
da dabei sein kann.
Abnahmetermine in der Stadt und der Region zu absol-
der Region gemeinsam mit den relevanten Zielgruppen
Wasser und Land wird benötigt – und klimafreundlich,
vieren.
zu gestalten – zum Wohle der Gesundheit und Lebens-
denn es entstehen nur geringe Mengen an Treibhausga-
das Umsetzungsprojekt RinkA ein, dessen Ziel es ist, in-
qualität von Bürger*innen, aber auch der regionalen Un-
sen und Ammoniak.
klusive Sport-, Gesundheits-, Bewegungs- und Freizeitan-
ternehmen und nicht zuletzt unserer Umwelt. Hochschu-
gebote in der Region zu initiieren.
le und regionale Betriebe haben die Themen, mit denen
Zu zahlreichen Mitmachaktionen lud unter anderem
NAHRHAFT UND RESSOURCENSCHONEND
Als nahrhaftes und nachhaltiges Lebensmittel präsen-
sich das Projekt beschäftigt, daher gemeinsam erarbeitet.
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35
Exzellentes Profil in EU-Studien
D
J ean Monnet Chair für Professorin Dr. Claudia Wiesner
REGIONALE MOLKEREI
ie Europäische Kommission hat Professorin Dr.
Aus der regionalen Landwirtschaft heraus entstand die
Claudia Wiesner, Professorin für Politikwissen-
Idee einer regionalen Molkerei, der Schlitzer Milchma-
Wissenschaftliche Zentren und Forschungsverbünde
Themen, Veranstaltungen und sonstige Aktivitäten
CeSSt
Neben dem Hessischen Engagementkongress (siehe Sei-
Die Autor*innen der Reihe sensibilisieren für eine sozi-
schaft mit Schwerpunkt Europäische Integra-
te 32) richtete das Zentrum Gesellschaft und Nachhaltig-
alverträgliche Entwicklung in unterschiedlichen gesell-
nufaktur, die auf regional produzierte Heumilch setzen
tion im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften,
keit (CeSSt) 2019 unter anderem das ROSEnet-Fachforum
schaftlichen Themenfeldern. Sie fragen zum einen, was
und so eine regionale Marke aufbauen will. Heumilch
einen von deutschlandweit vier Jean Monnet Chairs be-
aus, bei dem rund 50 Expert*innen aus Wissenschaft und
zu tun ist, aber auch wie sich die gesellschaftliche Verant-
enthält physiologisch wertvolle Omega-3-Fettsäuren.
willigt. Voraussetzung für einen solchen Lehrstuhl ist ein
Praxis aktuelle Ansätze zur Analyse und Bewältigung so-
wortung umsetzen lässt. Sie informieren über den aktu-
Regional verarbeitet kann sie durch kurze Lieferwege zu-
exzellentes Profil in EU-Studien. Ausgestattet ist der Lehr-
zialräumlicher Ausgrenzung im Alter diskutierten und bi-
ellen Stand in Wissenschaft und Praxis und diskutieren
dem einen Beitrag liefern, die Umwelt zu schonen. Für
stuhl mit einer Fördersumme von insgesamt 75.000 Euro
lanzierten. Vor allem auf die Themenbereiche Diversität/
mögliche zukünftige Entwicklungen.
Verbraucher*innen bieten solche Produkte außerdem
für den Zeitraum von September 2019 bis August 2022.
Biografie, Raum, Macht und Steuerung sowie Konzepte
mehr Transparenz. Geplant ist eine frische Linie, die Voll-
Professorin Dr. Wiesner forscht zu Demokratie und
von Inklusion und Exklusion richteten sie ihren Fokus.
milch, verschiedene Fruchtjoghurts, Sahne und Käse ent-
Demokratiequalität in der Europäischen Union und ihren
Professor Dr. Thomas Scharf (Newcastle University) disku-
hält.
Mitgliedstaaten und lehrt Politikwissenschaft und Euro-
tierte mit dem Publikum ferner zum Thema »Zwischen
(FOSS) bot auch 2019 wieder ein umfangreiches Veran-
päische Integration. Im Rahmen des Jean Monnet Chair
Inklusion und Exklusion im höheren Alter: Europäische
staltungsprogramm, das zur überregionalen Sichtbarkeit
wird sie zum Thema »Bridging the Gap between the EU
Perspektiven auf die Bedeutung des Sozialraums« For-
sowie zum Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in
and its Citizens« arbeiten. In Lehr- und Diskussionsveran-
schungsergebnisse aus Großbritannien.
die breitere Öffentlichkeit beitrug. So fand mit dem VdK
Zu sehen gab es auch einen Laser, der Informationen wie
staltungen, bei Tagungen und in Fokusgruppendiskussi-
An junge Wissenschaftler*innen richtete sich die
ein Veranstaltungstag statt, der sich der Frage widme-
etwa ein Biosiegel direkt in die Schale zum Beispiel eines
onen mit Bürger*innen wird sie sich drei Jahre lang mit
CeSSt-Nachwuchstagung, die das wissenschaftliche Zen-
te, welche Rolle der VdK in Sozialpolitik und Sozialrecht
Apfels eingravieren und so möglicherweise dazu beitra-
der Frage beschäftigen, wie die EU wahrgenommen und
trum in Kooperation mit dem Promotionszentrum Sozi-
spielt. Zum Thema »Tendenzen der Entsolidarisierung
gen kann, Verpackungsmüll zu vermeiden. Ebenso war
beurteilt wird und wie sie demokratischer werden kann.
ale Arbeit ausrichtete. Die Nachwuchswissenschaftler-
in der gesetzlichen Krankenversicherung« referierte Dr.
das Thema Zucker vertreten. So stellten Hochschule und
Auch Professor Dr. Hans-Wolfgang Platzer, Professorin
*innen präsentierten den Stand und die Ergebnisse ih-
Hans-Jürgen Kretschmern, vorsitzender Richter am Bun-
Praxispartner*innen ein Projekt vor, wie sich Lebensmit-
Wiesners Vorgänger, hatte einen Jean Monnet Chair ein-
rer Forschungsarbeiten und stellten sich der Diskussion.
dessozialgericht. Professor Dr. Markus Schäfers von der
tel entwickeln lassen, die weniger Fruchtzucker haben,
geworben. Die Kontinuität ist umso bemerkenswerter, als
Es ging um Fragen der Generationengerechtigkeit, der
Hochschule Fulda und Professorin Dr. Gudrun Wansing
zum Beispiel Limonade. Ein Ansatz ist hier der Prozess der
die Hochschule Fulda im europäischen Vergleich ein eher
Geschlechtergerechtigkeit und um Teilhabeprozesse –
von der Humbold-Universität Berlin organisierten im
Fermentation, bei dem Milchsäurebakterien im Gärungs-
kleiner Standort ist und Jean Monnet Chairs häufiger an
jeweils als Merkmal sozialer Nachhaltigkeit – sowie um
September 2019 als wissenschaftliche Leitung den 1.
prozess den Zucker zersetzen.
große Universitäten gehen.
den internationalen Kontext sozialer Prozesse und die
Kongress der Teilhabehabeforschung. Und Professorin
Profession und Professionalität Sozialer Arbeit.
Dr. Marei Pelzer von der Hochschule Fulda beleuchte-
Interesse gestoßen sind und so viele Interessierte gekom-
In der vom CeSSt herausgegebenen Schriftenrei-
te politische Intentionen, Strukturen und Effekte der
men sind«, zog Professor Schildbach am Ende der Veran-
he »Gesellschaft und Nachhaltigkeit« erschien 2019 der
AnKER- und Ankunftszentren. Verstoßen die neuen
staltung Bilanz.«
Band: Alisch, Monika /Hagspihl, Stephanie /Kreipl, Clau-
Aufnahmesysteme gegen europäische Menschenrech-
dia/Ritter, Martina (Hrsg.) Soziale Innovationen: Alter(n)
te?, fragte sie in ihrem Vortrag im Dezember 2019 und
in ländlichen Räumen. Perspektiven von Selbstorganisa-
richtete damit den Blick auf die menschenrechtlichen
tion, Teilhabe und Versorgung.
Konfliktfelder.
WENIGER VERPACKUNGEN, WENIGER ZUCKER
»Wir freuen uns sehr, dass die Themen auf so großes
FoSS
Der Forschungsverbund für Sozialrecht und Sozialpolitik
Die Schriftenreihe widmet sich aktuellen Fragestel-
lungen der sozialen Nachhaltigkeit und dokumentiert Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen des Zentrums.
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37
KMCI
PHZF
Darüber hinaus sind aus Aktivitäten des FoSS Publikati-
Die Mitglieder des Zentrums vertreten unterschiedlichs-
onen in verschiedenen Formaten entstanden: Beispiels-
te Disziplinen im Bereich der Haushalts-, Sozial-, und
Mensch-Computer-Interaktion (KMCI) ist breit: Es um-
die einzige forschende und lehrende wissenschaftliche
weise erschienen im Rahmen des hochschulübergreifen-
Wirtschaftswissenschaften wie auch im Bereich der Na-
fasst unter anderem neuartige lnteraktionstechniken
Einrichtung im Bereich Public Health. Im Fokus steht
den Projekts KINDheitenERLEBEN der AG Kindheit, Jugend
turwissenschaften, Technik und Informatik. Durch den
wie etwa die Gesteninteraktion, App-Konzeption und
die Gesundheit von Bevölkerungen und Bevölkerungs-
und Familie unter der Leitung von Professorin Dr. Simone
gemeinsamen Nenner des Themenspektrums Ernäh-
-Entwicklung, modellbasierte Softwareentwicklung, ma-
gruppen, welche unter anderem durch soziale, politische
Kreher (Hochschule Fulda) und Proessorin Dr. Friederike
rung, Lebensmittel und nachhaltige Versorgungssysteme
schinelles Lernen und Sehen, Virtuelle und Erweiterte Re-
und ökonomische Faktoren beeinflusst wird. Daneben
Heinzel (Universität Kassel) 2019 zwei Publikationen mit
besteht damit ein breites Potenzial für inter- und trans-
alität, Audio- und Medientechnologie, Smart Home und
ist das PHZF Mitglied in der Europäischen «Association
Reviewverfahren.
disziplinäre Forschungsaktivitäten. Unter dem gemein-
Altersgerechte Assistenzsysteme, Healthcare Wearables,
of Schools of Public Health in the European Region (AS-
Im FoSS kooperieren seit 2013 Wissenschaftler*innen
samen thematischen Dach fördert und koordiniert das
sowie lnternet of Things – immer eingebettet in einen
PHER)«.
aus verschiedenen Fachbereichen der Hochschule Fulda
Zentrum Forschungs- und Transferaktivitäten, Veranstal-
interdisziplinären Kontext, der sich aus den betrachteten
und der Universität Kassel. Der FoSS versteht sich als fle-
tungen und Netzwerkarbeit sowie die Nachwuchsquali-
Anwendungsgebieten der Mensch-Computer-Interakti-
gliederzahlen stetig gestiegen: 2019 waren es gut 70 Mit-
xibles Netzwerk, das Forschungsbedarfe zwischen den
fizierung – auch über Fachbereichs- und Hochschulgren-
on ergibt, wie zum Beispiel: Förderung von Gesundheit
glieder, darunter 31 Professor*innen sowie wissenschaft-
Feldern der Grundlagenforschung auf der einen und
zen hinweg.
und Lebensqualität, Qualitätskontrolle in der Automobil-
liche Mitarbeiter*innen, (forschende) Lehrbeauftragte für
der anwendungsbezogenen Forschung auf der anderen
produktion, Pflegeplanung und -dokumentation, Ozea-
besondere Aufgaben und Referent*innen aus Forschung
Seite aufgreift und die notwendige Vermittlungsarbeit
bensmittelwirtschaft, das im März 2020 als Green Food
nographie und Physiotherapie.
und Praxis.
zwischen Grundlagen- und anwendungsbezogener For-
Cluster gegründet wurde. Ein Cluster ist ein gemanagtes
schung leistet.
Innovationsnetzwerk zur Förderung der Kernkompeten-
den aller Fachbereiche der Hochschule Fulda und damit
Bestehen des PHZF in (Fach-) Zeitschriften publiziert. 2019
zen einer regionalen Branche durch Innovationen auf
einhergehend die Interdisziplinarität weiter aus. Die Prä-
waren es insgesamt 113 Publikationen, 60 Prozent durch-
allen Ebenen. Zur Entwicklung des inhaltlichen Konzepts
senz auf dem Osthessischen Gesundheitstag, aber auch
liefen das Peer Review-Verfahren. Darüber hinaus war das
Das 2010 gegründete Zentrum für Catering, Manage-
wurden zahlreiche Gespräche mit Professor*innen der
das Angebot einer interaktiven Ausstellung, das sich an
PHZF im Rahmen von zahlreichen wissenschaftlichen Ta-
ment & Kulinaristik der Hochschule Fulda wurde zum
Hochschule Fulda sowie mit Unternehmen und Organi-
alle Hochschulangehörigen richtete, führten zu neuen
gungen und Veranstaltungen aktiv, unter anderem nahm
Januar 2019 umfirmiert in das Zentrum für Ernährung,
sationen – überwiegend in Osthessen – geführt. Es folg-
interdisziplinären Kontakten und Kooperationsanbah-
es an der renommierten »European Public Health Con-
Lebensmittel und nachhaltige Versorgungssysteme, kurz:
ten zwei erfolgreiche Auftakt-Workshops, an denen sich
nungen.
ference« (EUPHA) in Marseille teil. Zusammen mit dem
ELVe. Dies war ein wichtiger Schritt, um das bislang eng
16 gründungsinteressierte Unternehmen und Organisa-
Auch die überregionale Vernetzung wurde erfolg-
CeSST und weiteren Tagungspartnern war es zudem bei
gefasste Themenfeld des Zentrums auszuweiten und die
tionen beteiligten.
reich vorangetrieben, etwa über das Engagement in
der Fachtagung ROSEnet (Reducing Old-Age Exclusion in
vielfältigen interdisziplinären Entwicklungen und For-
Hinsichtlich des Ziels, das Forschungsprofil zu stärken
bundesweiten Netzwerken im Bereich E-Learning sowie
Europe) »Sozialräumliche Ausgrenzung im Alter – regio-
schungsexpertisen im Bereich Ernährung, Lebensmittel
und die Forschungsaktivitäten sichtbarer zu machen, ist
vor allem über die aktive Teilnahme an einschlägigen
nale, nationale und europäische Perspektiven« vertreten.
und Versorgung innerhalb der Hochschule strukturell zu
beispielhaft die DFG-Fachkollegienwahl 2019 hervorzuhe-
Fachkonferenzen, dem typischen, meistgenutzten Ver-
verzahnen. In diesem Zuge wurde auch eine neue Zent-
ben. Professorin. Dr. Jana Rückert-John, die die Professur
netzungsformat in den Fachgebieten der Informatik und
das PHZF im Rahmen der qualitativen empirischen So-
rumsleitung gewählt. Neben Professorin Dr. Stephanie
für Soziologie des Essens am Fachbereich Oecotropholo-
Systemtechnik. Die Verzahnung von Forschung und Lehre
zialforschung eine »Interpretationsgruppe« gegründet,
Hagspihl (Fachbereich Oecotrophologie) und Professorin
gie innehat, ist aus Vorschlägen der Deutschen Gesell-
konnte das KMCI ebenso intensivieren. Wichtige Faktoren
die qualitativ Forschenden und wissenschaftlichen
Dr. Claudia Kreipl (Fachbereich Wirtschaft) gehören nun
schaft für Soziologie in die Fachkollegien der Deutschen
waren dabei sowohl die Einbindung der Forschung und
Mitarbeiter*innen eine Plattform zum Austausch und
Professor Dr. habil. Marc Birringer (Fachbereich Oecotro-
Forschungsgemeinschaft gewählt worden und zwar für
des UsabiIity-Labors in reguläre Lehrveranstaltungen als
zur qualitativen Dateninterpretation bietet.
phologie) und Dr. Catherina Jansen (wissenschaftliche
das Fachgebiet »Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsozio-
auch die Beteiligung von Studierenden an der wissen-
Mitarbeiterin des Zentrums) zum Leitungsteam.
logie«.
schaftlichen Arbeit in allen Bereichen, so auch bei Veröf-
ELVe
2019 entwickelte ELVe das Clusters Nachhaltige Le-
Das Themenspektrum des Kompetenzzentrums für
Das Public Health Zentrum Fulda (PHZF) ist in Hessen
Das KMCI baute 2019 die Vernetzung der Forschen-
fentlichungen und Transfer.
38
39
Seit Gründung des PHZF Anfang 2017 sind die Mit-
Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten werden seit
Zur Weiterbildung und Nachwuchsförderung hat
Gesprächsstoff
Forschungspodcast gestartet
Seit Februar 2019 ist die internationale »Health Behavior
CINTEUS
Im Rahmen regelmäßiger Vortragsreihen, öffentlicher Fo-
aktivitäten der CINTEUS-Mitglieder lassen sich thema-
in School-aged Children (HBSC)«– Studie für das Bundes-
ren und wissenschaftlicher Fachtagungen präsentieren
tisch drei interdisziplinären Forschungsfeldern zuord-
land Hessen unter der Leitung von Professorin Dr. Katha-
und diskutieren die Mitglieder des wissenschaftlichen
nen, dem Themenfeld Globalisierung, dem Themenfeld
rina Rathmann und Ko-Studienleitung Professor Dr. Kevin
Zentrums die Ergebnisse ihrer Forschung. Professorin
Europäisierung und Europäische Integration und dem
Dadaczynski am PHZF der Hochschule Fulda angesiedelt.
Dr. Claudia Wiesner organisierte 2019 für CINTEUS fünf
Themenfeld Interkulturalität.
Die HBSC-Studie wird seit 1982 unter der Schirmherrschaft
Vorträge unter dem Titel »Human Rights and Europe/
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Abstand von
Menschenrechte und Europa«. Zudem organisierte sie
vier Jahren weltweit in mittlerweile 50 Ländern durch-
eine Diskussionsveranstaltung mit Andreas Kindl, Beauf-
geführt. Deutschland beteiligt sich seit 1993 mit einem
tragter für Strategische Kommunikation im Auswärtigen
Frankfurt University of Applied Sciences bieten mit der
bundesweiten Studienverbund, dem neben der Hoch-
Amt, in der Reihe »Bürgerdialog«. Jeweils viermal fand die
Veranstaltungsreihe FAN@HOLM in unregelmäßigen Ab-
schule Fulda sieben weitere Hochschulen angehören, an
Diskussionsveranstaltung Fuldaer Abende statt. CINTEUS
ständen ein Format zur Vernetzung der Forschenden und
der internationalen Studie. Ab der kommenden Untersu-
unterstützte 2019 zudem die 7. Fuldaer Feldarbeitstage
zur Verstärkung der Interdisziplinarität. FAN, das steht für
chungswelle wird die Hochschule Fulda Schüler*innen
»Ethnographie der Situation – Erkundungen sinnhaft
Feierabend-Networking. An jedem FAN nehmen üblicher-
in Hessen als Teilstichprobe befragen. Die HBSC-Studie
eingrenzbarer Feldgegebenheiten«, an denen neben dem
weise zwischen 20 und 40 Interessierte teil, bei besonde-
leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheits-
Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften auch der
ren Veranstaltungen oder Kooperationsveranstaltungen
und Präventionsberichterstattung sowie der schulischen
Fachbereich Pflege und Gesundheit beteiligt ist. Weiter-
sind es bis zu 80 Teilnehmer*innen. Die Teilnehmer*innen
Gesundheitsförderung in Hessen.
hin wurde die internationale Tagung ,Aspiring Mobility in
kommen sowohl aus dem HOLM-Umfeld, der Wissen-
schule Fulda den Forschungspodcast »Gesprächsstoff«
a Globalized World‘ in Berlin – mitorganisiert von Profes-
schaft, aber auch aus privatwirtschaftlichen Unterneh-
gestartet und damit ihre Forschungskommunikati-
gestellt. Das neue Leitungsgremium, dem Professorin Dr.
sorin Dr. Eva Gerharz – von CINTEUS unterstützt.
men. Pro FAN gibt es immer zwei Vorträge von jeweils 20
on weiter ausgebaut. Moderatorin Mariana Friedrich
Katharina Rathmann (Sprecherin, Fachbereich Pflege und
Die Mitglieder von CINTEUS veröffentlichten 2019 84
Minuten plus viel Zeit für die Diskussion. Willkommen
spricht mit Wissenschaftler*innen, wissenschaftlichen
Gesundheit), Professor Dr. Kevin Dadaczynski (Fachbe-
Publikationen, davon waren 43 extern begutachtet. In der
sind alle Themen, die aktuell und interessant sind. 2019
Mitarbeiter*innen und an der Forschung beteiligten Stu-
reich Pflege und Gesundheit), Professorin Dr. Anja Kroke
CINTEUS-Schriftenreihe erschienen 2019 zwei Publikatio-
fanden in dieser Reihe mehrere Veranstaltungen statt.
dierenden über ihre Forschungsprojekte.
(Fachbereich Oecotrophologie) und Marilena von Köppen
nen: Isil Erduyan: »Multilingual Construction of Identity:
(wissenschaftliche Mitarbeiterin und Promovendin, Fach-
German-Turkish Students in Berlin.« und Hans W. Platzer:
ßerdem der Logistikkongress der Hochschulen für Ange-
wir die neuen Technologien nutzen? Wie das gesellschaft-
bereich Pflege und Gesundheit) angehören, will die Akti-
»Bronislaw Huberman und das Vaterland Europa. Ein Vi-
wandte Wissenschaften, eine Veranstaltung von Studie-
liche Miteinander, den demografischen Wandel, Gesund-
vitäten des Zentrums weiter ausbauen.
olinvirtuose als Vordenker der europäischen Einigungs-
renden für Studierende – unter Federführung der FUAS.
heit und Ernährung gestalten? »Gesprächsstoff« liefert
bewegung in den 1920er und 1930er Jahren.«
Rund 500 Studierende aus unterschiedlichen Hochschu-
Zusammenhänge, Hintergründe, Handlungsoptionen –
len nahmen daran teil.
und damit auch vertiefende Einblicke in die Forschung
und intellektueller Ort zur wissenschaftlichen Bearbei-
der Hochschule Fulda.
tung und öffentlichen Vermittlung von Themen und Pro-
2019 beschäftigte: Zusammen erarbeiteten sie den An-
blemfeldern, die in zentraler Weise unsere Gegenwart
trag für ein gemeinsames Promotionszentrum für Lo-
ten mit jeweils sechs Episoden im zweiwöchigen Turnus.
und Zukunft prägen. Zugleich ist es das Dach für die viel-
gistik und Mobilität, das im Sommer 2020 eingerichtet
hs-fulda.de/podcasts
fältigen sozial- und kulturwissenschaftlichen Aktivitäten
wurde.
Ende 2019, Anfang 2020 hat sich das PHZF neu auf-
CINTEUS versteht sich als institutioneller Rahmen
DIE HOCHSCHULE FULDA AM HOLM
Die Hochschule Fulda, die Hochschule RheinMain und die
W
was sie untersuchen? Wieso sind diese Themen für uns als Gesellschaft interessant?
Welche Impulse für die eigene Positionierung und für die öffentliche Debatte können wir daraus mitnehmen?
Am HOLM geplant und durchgeführt wurde 2019 au-
Was die hessischen HAW am HOLM darüber hinaus
in den Bereichen Wissenstransfer, Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, Beratung und Weiterbildung an der Hochschule Fulda. Die vielfältigen Forschungs-
40
arum untersuchen Wissenschaftler*innen,
41
Zum Wintersemester 2019/2020 hat die Hoch-
Es geht um Fragen, die uns alle angehen: Wie wollen
Der Podcast erscheint während der Vorlesungszei-
DAS RIGL-FULDA Das RIGL-Fulda ist das bislang größte Transferprojekt der Hochschule Fulda. Im Mittelpunkt stehen regionale Transferaktivitäten von Ideen, Wissen, aber auch Technologien in den Bereichen Gesundheitsförderung, Ernährung, Lebensqualität und soziale Nachhaltigkeit. Das RIGL-Fulda ist in zehn Umsetzungsprojekte gegliedert. Das Projekt wird im Rahmen des BundLänder-Programms Innovative Hochschule als eines von 29 Projekten bundesweit gefördert. Ziel des Förderprogramms ist es, Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie kleine und mittlere Universitäten gezielt darin zu bestärken, ihr Engagement im Bereich des Ideen-, Wissens- und Technologietransfers auszubauen. Transfer und gesellschaftliches Engagement sollen als wissenschaftlicher Leistungsbereich neben Lehre und Forschung eine größere Bedeutung erhalten. Hintergrund des Programms ist, dass Forschungserkenntnisse vergleichsweise selten oder nur langsam in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden.
42
43
SCHWERPUNKT
NÄHE
Sich austauschen und verständigen – das RIGL-Fulda arbeitet eng mit Praxispartner*innen zusammen und lässt auch Bürger*innen an Forschung und Transfer partizipieren. 2019 bot es neben der Zusammenarbeit in den zehn Umsetzungsprojekten im Rahmen zweier großer Veranstaltungen allen Stakeholdern die Möglichkeit zur Information und Beteiligung an dem Projekt: beim Osthessischen Gesundheitstag, an dem sich das RIGL-Fulda beteiligte, und bei der zweiten Innovationskonferenz. Die Fotos, die die folgenden Texte zu den einzelnen Umsetzungsprojekten begleiten, zeigen Eindrücke von beiden Veranstaltungen. Von Präsentationen, Informationen und Diskussionen.
Wie funktioniert Transfer? deen, Wissens- und Technologietransfer betreibt die Hochschule Fulda nicht erst, seit es das Regionale Innovationszentrum für Gesundheit und Lebensqualität (RIGL-) Fulda gibt. Seit vielen Jahren schon arbeiten Wissenschaftler*innen in den verschiedenen Fachgebieten mit Praxispartner*innen zusammen, viele davon kommen aus der Region. Bislang fand Transfer allerdings vor allem vereinzelt und projektbezogen statt. Das RIGL-Fulda ermöglicht es nun, sich systematisch mit den Bedingungen für Transfer auseinanderzusetzen und intensiver mit den Praxispartner*innen an ganz konkreten Fragestellungen zu arbeiten. Das Projekt setzt dort an, wo bislang viele Forschungsprojekte endeten. Wo stehen die Umsetzungsprojekte? Wie gestalten sie die Zusammenarbeit mit den Praxispartner*innen? Unter welchen Rahmenbedingungen arbeiten sie? Wo ergeben sich Herausforderungen, wo Lerneffekte? Und was lässt sich schließlich daraus für ein projekt- wie hochschulspezifisches Transferverständnis ableiten? 45
AUF DEM WEG ZU EINER ENGEREN ZUSAMMENARBEIT VON WISSENSCHAFT UND PRAXIS
Über die Praxis zur Strategie ie
thematische
Band-
zu stärken. Es geht darum, Transfer-
und vielfältigen Projektlandschaft.«
Aus der Praxis heraus lasse sich sehr
Wirtschaft, Verbandswesen, Politik
breite ist riesig, die Zahl
strukturen aufzubauen und eine
Aus
sich
konkret benennen, welcher struktu-
und Verwaltung sowie der Zivilge-
der Praxispartner*innen
Transferstrategie zu entwickeln. Dazu
aus der Zusammenarbeit mit den
rellen Veränderungen es bedürfe, um
sellschaft. »Es geht um gemeinsame
so groß wie in keinem
braucht das Gesamtprojekt ein ge-
Praxispartner*innen
lei-
die Transferziele auch über die fünf-
Forschung und Entwicklungsarbeit,
Projekt zuvor: Zehn Umsetzungs-
meinsames Transferverständnis. Was
tet das Projekt systematisch ab, was
jährige Projektlaufzeit hinaus reali-
die sich immer an den Bedarfen der
projekte aus allen Bereichen der
genau verstehen wir unter Transfer?
Transfer an Strukturen und Unter-
sieren zu können.
regionalen Praxispartner*innen ori-
Hochschule Fulda versammelt das Re-
Welche Ressourcen sind erforderlich?
stützung braucht. Das heißt: Das
Zweieinhalb Jahre hat das RIGL-Fulda
entiert und ausrichtet«, sagt Profes-
gionale Innovationszentrum Gesund-
Welche Erwartungen sind mit dem
RIGL-Fulda entwickelt das Transfer-
inzwischen Erfahrungen gesammelt,
sorin Dr. Rückert-John. »Unter dieser
heit und Lebensqualität Fulda, kurz:
Projekt verbunden? Was sind Erfolgs-
verständnis aus der Praxis heraus.
Erkenntnisse gewonnen und Lernkur-
Art der Zusammenarbeit verstehen
RIGL-Fulda, unter seinem Dach. 120
faktoren? Und wo liegen möglicher-
»Wir verstehen uns als lernendes
ven absolviert. Was es unter Transfer
wir nicht nur einen Austausch zwi-
Praxispartner*innen aus verschiede-
weise auch Grenzen? Die Vielfalt der
Projekt«, sagt Professorin Dr. Rückert-
versteht, kann es mittlerweile we-
schen Wissenschaft und Praxis. Viel-
nen gesellschaftlichen Bereichen sind
Umsetzungsprojekte, die Bandbreite
John. »Wir können aus der Praxis, aus
sentlich genauer, wenn auch noch
mehr entsteht durch Interaktion und
beteiligt: Wirtschafts- und Sozialunter-
der Themen, die unterschiedlichen
der Anwendung her schöpfen und so
nicht abschließend definieren. »Die
Kooperation von Wissenschaft und
nehmen, Verbände, Vereine, Kommu-
Kontexte, in denen die Umsetzungs-
mit allen ein gemeinsames Basisver-
Erfahrungen ermöglichen, mit so
Praxis etwas ganz Eigenes, das sich
nen, deren Verwaltungseinheiten und
projekte agieren, erweisen sich dabei
ständnis von Transfer entwickeln«,
manchen einfachen Verständnissen
nicht mehr dem einen oder anderen
zivilgesellschaftliche Initiativen. Über
als große Herausforderung. Denn sie
wenngleich sich immer deutlicher
von Transfer umzugehen und Trans-
Partner zurechnen lässt. In diesem
50 Praxispartner*innen brachten sich
sind, wie sich zeigt, mit ganz unter-
abzeichne, dass die Vielfalt darüber
fer wesentlich präziser zu bestim-
Sinne sprechen wir auch von Ko-Pro-
bereits in die Ausarbeitung des För-
schiedlichen Herangehensweisen und
hinaus bestehen bleiben werde.
men«, sagt Professorin Dr. Rückert-
duktionen« ergänzt sie.
derantrags ein. Es sind die Vielgestal-
unterschiedlichen Vorstellungen von
Dieses Vorgehen habe sich bewährt,
John.
Ein Verständnis, das ausschließlich
tigkeit der Umsetzungsprojekte und
Transfer verbunden.
berichtet Dr. Catherina Jansen, Wis-
die Vielzahl der Praxispartner*innen, die das RIGL-Fulda auszeichnen und
den
Erfahrungen, die ergeben,
senschaftliche Referentin für Transfer INDUKTIVER, PRAXISORIENTIERTER
im RIGL-Fulda. Der praxisorientierte
den wechselseitigen Austausch als TRANSFER IST WECHSELSEITIG
Transfer versteht, erweist sich damit als nicht zielführend. »Wir sehen sehr
ANSATZ VON TRANSFER
Ansatz, so kristallisiert sich immer
Das RIGL-Fulda versteht den Transfer
wohl, dass die Umsetzungsprojekte
deutlicher heraus, hilft nicht nur, die
von Ideen, Wissen und Technologien
ganz unterschiedliche Ansätze ver-
Gemeinsam mit den Praxispartner-
»Wir sind nicht mit einer vorgefer-
unterschiedlichen, zum Teil konträren
nicht im klassischen Sinne als das
folgen, aber wir sehen auch, dass das
*innen arbeiten die einzelnen Umset-
tigten Vorstellung von Transfer in das
Sichtweisen auf das Thema Transfer
Überführen von Forschungsergebnis-
den Themen und Fragestellungen der
zungsprojekte daran, ganz konkrete
Projekt gegangen«, beschreibt Pro-
zusammenzuführen. Er ermöglicht
sen in die Praxis und damit als Ein-
Projekte geschuldet ist«, sagt Profes-
Fragestellungen voranzubringen. Da-
fessorin Dr. Jana Rückert-John, Wis-
auch, »aus dem Lernprozess heraus
bahnstraße, sondern vielmehr als le-
sorin Dr. Rückert-John. Es gehe nicht
mit wirkt das RIGL-Fulda auf brei-
senschaftliche Leitung des RIGL-Ful-
einen fundierten, substantiellen Stra-
bendigen, wechselseitigen Austausch
überall um denselben Anspruch. Die
ter Ebene in die Region hinein. Es
da, die besondere Ausgangssituati-
tegieentwicklungsprozess in Angriff
von Wissen, Ideen, Konzepten, Metho-
Art, wie die Zusammenarbeit statt-
zielt aber auch darauf ab, die Leis-
on aus heutiger Sicht. »Wir gehen
zu nehmen, anstatt strategische Ziele
den und Technologien zwischen der
finde, hänge von den jeweiligen Ko-
tungsfähigkeit der Hochschule im
induktiv vor und gewinnen unser
und Maßnahmen zu formulieren, die
Hochschule und ihren regionalen
operationspartnerschaften und von
Leistungsbereich Transfer nachhaltig
Transferverständnis aus der breiten
möglichweise nicht greifen«.
Partner*innen aus den Bereichen
einzelnen Zielsetzungen ab.
das Projekt von anderen innovativen Hochschulen unterscheiden.
46
47
Vor diesem Hintergrund ist eine brei-
menbringen von unterschiedlichen
was gerade innerhalb des Gesamt-
tere Definition vonnöten, ist Profes-
Wissensarealen kann überhaupt erst
rahmens oder des Handlungsfelds,
sorin Rückert-John überzeugt
Neues entstehen», erläutert Natalia
in dem die Praxispartner*innen tätig
Schulz, Referentin für MethodenTRANSFER IST EIN PROZESS
DIE GESELLSCHAFTLICHEN
Wissenschaft auf der einen und Öf-
ist das Projekt schon in hohem Maße
ERWARTUNGEN REFLEKTIEREN
fentlichkeit auf der anderen Seite.
repräsentativ für die Interessen und
»Das führt uns nicht weiter«, sagt sie.
Entwicklungen der gesamten Hoch-
sind, möglich ist«. Die Umsetzungs-
Den Transfer systematischer und
Wissenschaft sei auch Teil der Gesell-
schule.
design und Evaluation im RIGL-Fulda.
projekte müssen darauf reagieren.
nachhaltiger aufzustellen, stellt die
schaft. Deshalb sei es wichtig, integ-
Solche Erfahrungen reflektiert das
Das beanspruche nicht nur Zeit und
Hochschule damit vor eine Menge
rativ zu denken.
Transfer lässt sich nicht nur vom
RIGL mit Blick auf das zu definierende
Geld, sondern auch Personal.
Herausforderungen – intern ebenso
Ergebnis denken. Transfer ist ein
Transferverständnis. »Der Austausch
Deshalb sind auch Anreizstrukturen
wie in der Interaktion mit den Praxis-
Prozess. »Wenn Austauschprozesse
ist eine Form von Transfer«, ist Dr.
für Wissenschaftler*innen wichtig.
partner*innen. Mehr noch: Transfer
zwischen Wissenschaft und Praxis-
Jansen überzeugt. Damit stellt sich
Umso mehr, als die derzeitigen Repu-
und Kooperationen werden zuneh-
Trotz der noch vielen offenen Fragen
partner*innen in einer gewissen
eine besondere Herausforderung: an-
tationslogiken weder für Professor-
mend als Aufgaben der Hochschulen
und noch zu bewältigenden Heraus-
Selbstverständlichkeit funktionieren
gemessene Bewertungsmaßstäbe zu
*innen noch für Nachwuchswissen-
festgeschrieben. Damit steigen die
forderungen fällt die Zwischenbilanz
sollen, dann braucht es auch eine
entwickeln, anhand derer die Wirk-
schaftler*innen ein Engagement im
Erwartungshaltungen von politischer
der wissenschaftlichen Leitung posi-
Phase, in der die Kooperation sich
samkeit von Transferaktivitäten be-
Transferbereich honorieren. Im Rah-
und gesellschaftlicher Seite, vor allem
tiv aus: »Das Projekt hat sich bislang
entwickeln kann. Die Partner müssen
urteilt werden kann. Denn einfache
men von Berufungsverfahren, Evalu-
auch mit Blick auf die Ergebnisse des
sehr erfolgreich gestaltet, wir sind
sich annähern und Vertrauen auf-
quantitative Indikatoren greifen oft
ationen oder Bewertungen werden
Transfers. »Die Vorstellung von Trans-
guter Dinge, dass das auch weiterhin
bauen», betont Professorin Dr. Rück-
zu kurz. Das gilt vor allem mit Blick
die Wissenschaftler*innen primär
fer als Einbahnstraße ist noch sehr
so passiert«, sagt Professorin Rückert-
ert-John. Dazu gehöre es, die gegen-
auf die zahlreichen Aktivitäten, die
danach bemessen, wie viele For-
verbreitet«, sagt Professorin Dr. Rück-
John.
seitigen Erwartungen zu klären, zu
auf soziale Innovationen zielen.
schungsgelder sie eingeworben, wie
ert-John. Doch das entspricht nicht
Auf dem Weg zu einer abgestimmten
viele möglichst extern begutachtete
dem Vorgehen und den Erfahrungen
Transfer-Strategie für die Hochschule
TRANSFER BRAUCHT RESSOURCEN
Fachpublikationen sie veröffentlicht
der Umsetzungsprojekte. »Wir haben
haben. Inwieweit sie mit der Öffent-
die Ergebnisse nicht in der Schublade,
stößt es nun drei Prozesse an: ↘d ie Weiterentwicklung einer Stra-
auch die vielen Schritte auf dem Weg
Transfer ist zeitaufwendig, schon al-
lichkeit und der Zivilgesellschaft
die wir mal eben in die Gesellschaft
tegie, die auf den Erfahrungen der
zu einer Zusammenarbeit, etwa das
leine was die Koordination betrifft.
interagieren, zählt dagegen kaum.
bringen können«, betont sie. Auch
Sprechen einer gemeinsamen Spra-
»Es gilt, die Zusammenarbeit mit
»Das hemmt die Bereitschaft vieler
damit setzt sich das RIGL-Fulda aus-
Umsetzungsprojekte aufsetzt ↘d ie Entwicklung des RIGL-Folgean-
che, das Verständnis für die System-
Praxispartner*innen zu organisieren,
Wissenschaftler*innen, sich mehr im
einander, diskutiert mögliche Ziel-,
logik des jeweils anderen Kooperati-
die immer auch in ihrer eigenen Logik
Bereich Transfer zu engagieren», ist
Rollen- und Ressourcenkonflikte, die
onspartners», sagt Dr. Jansen.
arbeiten«, sagt Natalia Schulz. Unter-
Dr. Jansen überzeugt. »Das sind He-
sich für die Wissenschaftler*innen
Wie wichtig es für den Erfolg von
nehmen etwa sind den Marktdynami-
rausforderungen, die im Wissen-
durch verschiedene Erwartungshal-
Um die Schnittstellen in die Gremien,
Transfer ist, die Erwartungen mit den
ken ausgesetzt. Das wirkt unmittel-
schaftssystem insgesamt begründet
tungen ergeben könnten, etwa mit
die Fachbereiche und Abteilungen zu
Praxispartner*innen zu klären, ha-
bar auf die Projekte zurück, die in der
liegen, und das werden wir kurzfristig
Blick auf die Unabhängigkeit der Wis-
realisieren, hat das RIGL-Fulda eine
ben die Umsetzungsprojekte gezeigt.
Folge gefordert sind, sehr flexibel zu
nicht ändern. Aber wir können natür-
senschaft.
Transfer AG ins Leben gerufen. Mit
Zum Teil legt der Austausch auch
agieren. Praxispartner scheiden aus
lich hochschulintern damit anfangen,
Was Professorin Dr. Rückert-John für
ihr soll ein Prozess für die gesamte
erst offen, wo genau die Zusammen-
dem Projekt aus, andere kommen hin-
Transferanreize zu setzen und Leis-
wenig hilfreich hält, ist, dass im öf-
Hochschule angestoßen werden. Die
arbeit von Wissenschaft und Praxis
zu, es sind mehr oder weniger Treffen
tungen in diesem Bereich mehr an-
fentlichen Diskurs über das Thema
Vielfalt des RIGL-Fulda kommt hier
ansetzen könnte. »Durch das Zusam-
möglich, »das hängt immer davon ab,
zuerkennen.«
Transfer sehr stark polarisiert wird:
wieder positiv zum Tragen: Durch sie
besprechen, wer was einzubringen bereit sei, aber auch Grenzen deutlich zu machen. »Transfer, das sind
48
GUTE PERSPEKTIVEN
trags ↘d as Transferaudit durch den Stifterverband
49
UMSETZUNGSPROJEKT IntIP: INTEGRATION INTERNATIONALER PFLEGEKRÄFTE IN REGIONALE EINRICHTUNGEN DER KRANKEN- UND ALTENPFLEGE
Passgenaue Lösungen, regional gedacht
50
ie Gewinnung und Inte-
Zugleich sei es wichtig, bei der Inte-
und die Bewältigung von Unterschie-
dar und mobilisiert die Hilfsbereit-
gration
internationaler
gration internationaler Pflegekräfte
den in Qualifikationsniveaus, Pflege-
schaft. Wird Integration häufiger er-
Pflegefachkräfte gilt als
beide Bereiche im Blick zu haben. Nur
organisation und Pflegeverständnis,
forderlich und tendenziell zu einer
eine von mehreren not-
dann könnten tragfähige Lösungen
die auch zu Missverständnissen auf
Regelaufgabe, dann tritt der damit
wendigen Maßnahmen, um den Pfle-
für die jeweiligen Einrichtungen mit
beiden Seiten führen, stellen erheb-
verbundene Arbeitscharakter stärker
gekräftemangel zu mindern. Doch
ihren spezifischen Anforderungen
liche Herausforderungen dar.« Für
in den Vordergrund«, sagt Professorin
wie kann die Integration der interna-
und Problemen erarbeitet werden.
einzelne Träger sei es oft schwie-
Blätter.
tionalen Pflegekräfte gelingen? Das
In allen vier Partnereinrichtungen
rig, die für den Integrationsprozess
Deutlich wurde auch, dass die Ein-
Umsetzungsprojekt IntIP setzt auf
hat das Umsetzungsprojekt IntIP zu-
wichtigen Bausteine eigenständig
arbeitung
zwei Ebenen an: bei den einzelnen
nächst
durchgeführt
anbieten zu können. Aus Sicht der
fachkräfte eine Zusatzaufgabe für
Versorgungseinrichtungen, aber zu-
mittels Interviews und teilnehmen-
Wissenschaftler*innen ist es daher
die bestehenden Pflegeteams ist:
gleich auch auf institutionenüber-
der Beobachtung, um die verschie-
ratsam, für komplexe Fragen wie
Die Einarbeitung dauert insgesamt
greifender, regionaler Ebene. Entspre-
denen Perspektiven zu erheben: die
etwa die der Anerkennung der Ab-
deutlich länger als die der hier zu-
chend bringt es die Einrichtungen
Sicht der Stationen, der Einrichtungs-
schlüsse sowie ausländerrechtliche
lande qualifizierten Kräfte. Aufgaben
aus Kranken- und Altenpflege an
leitung, der bestehenden Teams wie
Fragen Synergien zu schaffen und
wie etwa die Dokumentation kön-
einen Tisch, also Akteure, die bei der
der internationalen Fachkräfte. Da-
Kompetenzen auf übergeordneter
nen den internationalen Fachkräften
Personalgewinnung im Wettbewerb
raus hat es Bedarfe und Probleme
Eben
mangels Sprachkenntnissen lange
stehen. Gemeinsam mit ihnen erar-
abgeleitet und einerseits spezifische,
beim Landkreis.
Zeit nicht übertragen werden. Der
beitet es passgenaue Lösungen, die
auf die jeweilige Situation der Ein-
Zudem sehen die Wissenschaftler-
Besuch von Deutschkursen erfordert
zur Philosophie der einzelnen Part-
richtungen zugeschnittene Lösungen
*innen ebenso wie Vertreter*innen
die Freistellung und eine entspre-
ner passen, sensibilisiert aber auch
entwickelt, die nun implementiert
der Versorgungsträger Bedarf für sys-
chende Änderung von Dienstplänen,
gleichzeitig für den institutionsüber-
und anschließend evaluiert werden.
tematische Konzepte zur Integration
was die bestehenden Belegschaf-
greifenden und auf die Region ge-
Auf der anderen Seite regt es auch
internationaler Pflegekräfte in den
ten kritisch sehen. »Dies alles muss
richteten Blick.
regionale, sektorenübergreifende Lö-
Einrichtungen. Die Analyse machte
berücksichtigt werden, und die Be-
»Wir müssen in der Versorgungspra-
sungen an.
deutlich, dass bislang Mitglieder der
lastungen der bestehenden Teams
xis zwischen Alten- und Krankenpfle-
»Die Bedarfsanalyse hat gezeigt,
Belegschaft freiwillig, ad hoc und mit
müssen besser aufgefangen wer-
ge differenzieren, der Berufsalltag ist
dass unterschiedlich intensive Vor-
hohem persönlichen Engagement in
den«, sagt Professorin Blättner. Die
ein anderer«, sagt Professorin Dr. Be-
erfahrungen vorhanden sind. Die
vielen Einzelfällen Aufgaben der so-
Teams müssen nach Ansicht der
ate Blättner vom Fachbereich Pflege
Schwierigkeiten sind aber immer
zialen Integration internationaler Ar-
Projektbeteiligten auf diese Integ-
und Gesundheit. Sie leitet das Projekt
die gleichen«, sagt Professorin Blätt-
beitskräfte übernahmen. Handelte es
rationsarbeit systematisch vorberei-
gemeinsam mit Professor Dr. Matthi-
ner. »Die Anerkennung im Ausland
sich aber nicht mehr um Einzelfälle,
tet werden, und diese Zusatzarbeit
as Klemm, Professor für Soziologie mit
erworbener
aus
nahm das soziale Engagement von Be-
muss in irgendeiner Form honoriert
dem Schwerpunkt Arbeit, Organisati-
Drittstaaten, also Länder außerhalb
schäftigten deutlich ab. »Der einzelne
werden. In regelmäßigen Treffen tau-
on, Interkulturalität am Fachbereich
der EU, die Vermittlung von fremd-
Fall erscheint interessant, stellt eine
schen sich die Wissenschaftler*innen
Sozial- und Kulturwissenschaften.
und fachsprachlichen Kenntnissen
zu bewältigende Herausforderung
mit Vertreter*innen der Praxispart-
Ist-Analysen
Berufsabschlüsse
aufzubauen,
51
beispielsweise
internationaler
Pflege-
ner aus. In diesem Rahmen können
schlag, der auf institutionsübergrei-
alle Projektbeteiligten Herausforde-
fender Ebene ansetzt: Die Finanzie-
rungen und aktuelle Anliegen dis-
rung der Anwerbung und Integration
kutieren, Ideen einbringen und ge-
der internationalen Pflegefachkräfte
meinsam weiterentwickeln. Dann
soll demzufolge analog zur Finanzie-
entstehen manchmal auch ganz
rung der Pflegeausbildung geregelt
neue Ansätze, wie sich die Integrati-
werden. So müssten anwerbende
on der internationalen Pflegekräfte
Einrichtung die Kosten nicht alleine
weiter verbessern lässt. So hat sich
tragen.
etwa die Perspektive ergeben, eine
Inzwischen hat IntIP auch konkre-
Schulung, die auf Anregung eines Ko-
te Hilfestellungen erarbeitet, zum
operationspartners mit einer Gruppe
Beispiel Länderdossiers, die einen
internationaler Pflegefachkräfte be-
Überblick geben über Erfahrungen
reits in den Simulationslaboren der
mit
Hochschule durchgeführt wurde, in
von Angehörigen aus verschiedenen
engem Austausch zu einem Weiter-
Staaten und über mögliche Anwer-
bildungskonzept zu entwickeln. Der
beabkommen informieren. Zugleich
Vorteil: Fachliche, auch fachsprachli-
vermitteln sie Wissen über die Aus-
che Fragen könnten so in einem Set-
bildung in dem jeweiligen Land, die
ting außerhalb des Arbeitsalltags in
meist an Hochschulen stattfindet.
den Laboren der Hochschule und auf
Auch hat sich IntIP damit befasst, in-
Augenhöhe verhandelt werden. Mög-
wieweit die Erkenntnisse auf andere
liche Unterschiede in Pflegehandlun-
Gesundheitsberufe wie beispielswei-
gen
se Hebammen übertragen werden
könnten
ressourcenorientiert
den
Anerkennungsverfahren
statt defizitär betrachtet werden.
können. »Die Probleme sind ähnlich,
Durch den Austausch zwischen Wis-
die Berufsgruppe ist aber viel kleiner
senschaft und Praxis rückte auch die
und die Integration internationaler
Frage in den Fokus, wer eigentlich
Hebammen eine Lösungsstrategie
die Kosten für die Integration trägt.
für den Hebammenmangel, die re-
Es gibt Einrichtungen, die große An-
gional sehr unterschiedlich genutzt
strengungen bei der Anwerbung
wird. Oft sind es hier nicht Gruppen,
unternehmen und das Personal den-
die gemeinsam angeworben werden,
noch nicht halten können, sondern
sondern Einzelne, die von sich aus
an andere Einrichtungen verlieren.
den Weg nach Deutschland finden.«
IntIP entwickelte einen Lösungsvor-
erklärt Professorin Blättner.
52
53
UMSETZUNGSPROJEKT MoDiVe: MODELLPROJEKT FÜR DIE DIÄTETISCHE VERSORGUNG IM RAUM FULDA
Gemeinsam die Strukturen verändern Die Ernährungsberatung
klingt, ist das Herzstück für eine qua-
Professor Dr. Roland Radziwill, Leiter
»Wir wollen lernen, wie das funk-
terentwicklungen, erfassen die Sicht-
muss
dringend
refor-
litätsgesicherte Ernährungsberatung
des Ernährungszentrums des Klini-
tionieren kann«, sagt Professorin
weisen unserer Praxispartner*innen
miert
werden«
bringt
und -therapie und hat spürbare Aus-
kums Fulda, einer der Kooperations-
Kohlenberg-Müller. Die Hochschu-
und hören ihnen zu – so wollen wir
Professorin Kathrin Kohlenberg-Mül-
wirkungen: Der Dietetic Care Process
partner des Projekts, formuliert es
le liefert konzeptionellen Support
die Entwicklung der Ernährungsbera-
ler aus dem Fachbereich Oecotropho-
(DCP)
Handlungs-
noch drastischer: »Was nicht doku-
und unterstützt dabei, einen Doku-
tung voranbringen.« Der richtige An-
logie, die Leiterin des Umsetzungs-
abläufe. Dies ermöglicht die Trans-
mentiert ist, hat quasi nicht stattge-
mentationsstandard zu entwickeln.
reiz ist auch gesetzt: Für die Teilnah-
projektes MoDiVe, die derzeitige
parenz und Kontrolle ernährungs-
funden«. Keine Dokumentation heiße
Alles, was entwickelt wird, wird in
me am Forum erhalten die Fachkräfte
Lage in der Ernährungsberatung und
therapeutischer Maßnahmen und
aber nicht, dass etwas nicht gemacht
Feedbackschleifen feinjustiert. »Par-
Fortbildungspunkte bei den entspre-
-therapie auf den Punkt. »Es fehlt an
verbessert so die individuelle Versor-
wurde.
tizipative Gestaltung ist das Ent-
chenden Berufsverbänden.
wissenschaftlichen
Wirkungsnach-
gungsqualität, weil etwa Schnittstel-
Dokumentation ist damit der Schlüs-
scheidende«, betont die Ernährungs-
weisen. Wir können nicht belegen,
len zwischen stationärer und ambu-
sel, um die Versorgungsqualität der
wissenschaftlerin.
welche Maßnahmen welchen Erfolg
lanter Versorgung besser gestaltet
Patient*innen zu verbessern, nicht
Im Rahmen einer Abschlussarbeit
bringen.« In der Tat: Wie Ernährungs-
werden können. Gleichzeitig liefert
nur regional, sondern in Deutschland
untersuchte eine Studentin den ak-
beratung und -therapie in Deutsch-
der Prozess die Datengrundlage für
insgesamt. »Wenn im Entlassbrief
tuellen
land tatsächlich aussehen und wie
wissenschaftliche Studien und damit
etwas zur Ernährungsberatung oder
zur Dokumentation der einzelnen
wirksam diese sind, dazu gibt es zu
die Qualitätssicherung in der Ernäh-
-therapie steht, können beispielswei-
Prozessschritte des DCP und deren
wenige Studien. Doch angesichts der
rungsberatung und -therapie.
se die Hausärzt*innen sehen, was ge-
bisherige Umsetzung in die Praxis. Es
zahlreichen
ernährungsmitbeding-
Das Modell des prozessgeleiteten
macht wurde«, erläutert Professorin
hat sich schon herauskristallisiert: Es
ten Erkrankungen, wie etwa Diabe-
Handelns will MoDiVe nun in der
Kohlenberg-Müller und fügt einen
gibt kein allgemeingültiges Modell.
tes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkran-
Ernährungsberatung und -therapie
weiteren Aspekt hinzu: »Wenn wir
Die Umsetzung hängt von den un-
kungen und Tumorerkrankungen, ist
der Region Osthessen etablieren. Für
zeigen, dass ordentliche Ernährungs-
terschiedlichen Rahmenbedingungen
das Thema von großer Brisanz – für
den Transfer ergibt sich dabei eine
beratung mehr bringt, ist vielleicht
ab, wie beispielsweise dem Setting,
die Betroffenen, für die Gesellschaft
Herausforderung: »Wir berühren mit
auch vorstellbar, dass künftig mehr
der verfügbaren Zeit oder techni-
insgesamt, aber auch für die Berufs-
unserem Projekt die Strukturen in
Geld im Gesundheitswesen dort-
schen Möglichkeiten.
gruppe der Ernährungsfachkräfte.
den Kliniken«, erläutert Professorin
hin geht.« MoDiVe habe daher zwei
Um das prozessgeleitete Arbeiten in
»In einem EU-Projekt haben wir im
Kohlenberg-Müller. »Denn die vor-
Ebenen: neben der Verbesserung der
die Fläche zu bringen, hat MoDiVe das
Verbund mit internationalen Hoch-
handenen Strukturen passen nicht
individuellen
Versorgungsqualität
Diätetikforum Fulda etabliert. Es bie-
schulen ein Prozessmodell entworfen,
zu den neuen Standards des prozess-
gehe es auch darum, die Berufsgrup-
tet den Rahmen für fachlichen Input,
das den neuesten wissenschaftlichen
geleiteten Handelns.« Ernährungs-
pe zu stärken – durch die Qualität der
will aber auch die qualifizierten Er-
Stand abbildet, erläutert die MoDiVe-
therapeutische Maßnahmen würden
Arbeit.
nährungsfachkräfte miteinander ver-
Projektleiterin die Ausgangssituati-
anders als etwa pflegerische nicht
Gemeinsam mit den Praxispartner-
netzen. »Wir bemühen uns um ein
on: den sogenannten Dietetic Care
ausreichend im System dokumen-
*innen arbeiten die Wissenschaft-
sehr interaktives Format«, erläutert
Process, ein Leitfaden für prozessge-
tiert. »Doch nur, was dokumentiert
ler*innen nun daran, ein entspre-
Professorin Kohlenberg-Müller. »Im
leitetes Handeln in der Ernährungs-
ist, lässt sich überprüfen«, betont die
chendes Dokumentationssystem auf-
Diätetikforum Fulda diskutieren wir
beratung und -therapie. Was abstrakt
Ernährungswissenschaftlerin.
zubauen.
unsere Analysen, reflektieren die Wei-
54
standardisiert
wissenschaftlichen
55
Stand
UMSETZUNGSPROJEKT DIWAN: DIALOGPROZESSE UND WANDERAUSSTELLUNG FÜR EIN GELINGENDES ZUSAMMENLEBEN IN DER EINWANDERUNGSGESELLSCHAFT
Versammlungsorte für Verständigungsprozesse
56
uch ländliche Regionen
das Wissen, wie ein gutes Zusam-
– darunter viele in der Arbeit mit
Zukunftswerkstätten die Erkenntnis-
sind gefordert, ein gutes
menleben möglich wird, im Laufe des
Zugewanderten freiwillig Engagier-
se des Forschungsteams aus diesen
Zusammenlebeben zwi-
Projekts. »Wir erzeugen ja nicht in Ko-
te – ihre Bedürfnisse und Interessen
Werkstätten vorgestellt und gemein-
schen allen dort leben-
operation mit einem Unternehmen
im Hinblick auf ein gelingendes Zu-
sam reflektiert mit dem Ziel, einen
den Menschen – Alteingesessenen
ein Produkt, was dann integriert wird
sammenleben äußern konnten. Die
Perspektivwechsel einzuleiten, also
und Zugewanderten – zu organisie-
in einen Produktionsprozess. Wir pro-
Formate boten die Chance, negative
Änderungen der bisherigen Vorstel-
ren. Wie kann das in Kleinstädten
duzieren gemeinsames Wissen«, sagt
Erfahrungen zu äußern, diese abzu-
lungen über den jeweils anderen.
und Gemeinden der Landkreise Ful-
Professorin Ritter. Transfer lebe von
streifen, den Schritt zur Formulie-
Dazu tauschen sich die Teilnehmen-
da, Hersfeld-Rotenburg und des Vo-
der Dynamik von Gruppen, von dem
rung von Interessen und Utopien zu
den in gemischten Kleingruppen aus.
gelsbergkreises gelingen? Das Um-
sozialen Interagieren und dem mitei-
gehen und schließlich realitätsge-
»Wir stellen damit den Transfer von
setzungsprojekt DIWAN setzt auf
nander ins Gespräch kommen.
rechte Schritte zu einem gelingen-
artikulierten Bedürfnissen und for-
Dialogprozesse. Mit dem Ziel, Lern-
»Transfer ist dementsprechend vom
den Zusammenleben zu entwickeln.
mulierten Interessen zwischen den
und Teilhabeerfahrungen zu gene-
ersten Tag an fester Bestandteil des
Um alle Bedenken, Befürchtungen,
Beteiligten her«, sagen die Wissen-
rieren, schafft es Versammlungsorte
Projekts; das gesamte Projekt ist
Erfahrungen und Wünsche zu hö-
schaftlerinnen. Die einzige Gemein-
im Sinne sozialer Öffentlichkeiten,
Transfer«, betont Professorin Alisch.
ren und verfrühte Konfrontatio-
samkeit bestehe auf den ersten Blick
in denen geflüchtete Menschen und
Aber auch Forschung hat einen fes-
nen zu vermeiden, arbeiteten die
vielleicht nur darin, dass alle gemein-
Einheimische ihre eigenen und ge-
ten Platz im Projekt: Denn die Wis-
Wissenschaftler*innen zunächst mit
sam im selben Ort wohnen. Doch es
meinsamen Interessenslagen formu-
senschaftlerinnen reflektieren nicht
den einzelnen Gruppen.
gehe darum, den Blick auch auf mög-
lieren und reflektieren können. »Wir
nur methodisch, wie der Transfer, wie
Ȇberhaupt Wege zu finden, wie Be-
liche gemeinsame Interessen an und
stellen Methoden bereit, wie die Regi-
Lernprozesse funktionieren. DIWAN
dürfnisse und Interessen geäußert
für ein Leben an diesem Ort zu len-
on das Wichtige am Zusammenleben
versteht sich zugleich als Praxisfor-
werden, ist schon ein methodischer
ken. Um diese Verständigungsprozes-
in der Einwanderungsgesellschaft
schungsprojekt, also als ein Projekt,
Prozess«, erklärt Professorin Ritter. Die
se bestmöglich zu unterstützen, wird
gemeinsam über Gespräche gestal-
an dem die Forschenden selbst als
meisten Menschen könnten diese gar
der Austausch in den Kleingruppen
ten kann«, sagt Professorin Dr. habil.
Teilnehmende mitwirken, die Ergeb-
nicht so einfach formulieren. Erst im
moderiert.
Monika Alisch, die gemeinsam mit
nisse beobachten, auswerten und
Gruppenprozess würden Bedürfnisse
Schritt 3: In Projektwerkstätten mit
Professorin Dr. habil. Martina Ritter,
wieder in die Praxis einspeisen mit
und Interessen bewusstwerden. Für
den Teilnehmer*innen der bisherigen
beide aus dem Fachbereich Sozial-
dem Ziel, Veränderungen herbeizu-
die öffentliche Debatte sei es jedoch
Formate sowie weiteren Interessier-
wesen, das Umsetzungsprojekt leitet.
führen.
unerlässlich, zunächst diese inneren
ten entstehen schließlich Artefakte
Denn die Entwicklung neuer Formen
Um die Menschen in der Region zu
Prozesse bei allen Akteur*innen an-
für eine mobile Ausstellung. Die Be-
des Zusammenlebens brauche den
erreichen, geht das Projekt in fünf
zustoßen.
teiligten konkretisieren in einem di-
kommunikativen Prozess der Ausein-
Schritten vor.
Schritt 2: In landkreisbezogenen Rück-
alogischen Prozess ihre Erfahrungen
andersetzung der verschiedenen und
Schritt 1: Insgesamt 16 Zukunftswerk-
koppelungsveranstaltungen kommen
und Wünsche an ein gelingendes
gemeinsamen Interessen und Be-
stätten haben zunächst geschützte
alle Beteiligten – Einheimische und
Zusammenleben in Objekten. »Dabei
dürfnisse. DIWAN liefert daher keine
Räume geschaffen, in denen geflüch-
Zugewanderte – zusammen. Hier
reflektieren sie ihre eigene Situation
fertigen Konzepte. Vielmehr entsteht
tete und einheimische Menschen
werden den Teilnehmer*innen der
und vergesellschaften sie in einem
57
öffentlichen Prozess«, erläutert Pro-
ten, die konkrete Erfahrungen der
fessorin Ritter. Die Ausstellunggestal-
Gestalter*innen transportieren, in
tung werde so zu einem Raum der
Beziehung setzen. So wird die Aus-
Auseinandersetzung über differente
stellung zu einem Lernort.
Erfahrungen und Deutungen. Mit Dr.
Schritt 5: Die Wissenschaftler*innen
Georgia Rakelmann erarbeitet eine
werten die Ergebnisse der Ausstel-
Ausstellungsspezialistin die kurato-
lungen aus und können diese wieder
rische Erzählung der Ausstellung. Der
in Diskussionen an die Beteiligten
professionelle Rahmen soll hier dazu
rückkoppeln. Die mobile Ausstellung
beitragen, eine Ausstellung zu ge-
wird damit ebenso wie die Zukunfts-
stalten, die auch tatsächlich an vielen
und Projektwerkstätten zu einem
Orten gut gezeigt werden kann und
wandernden Versammlungsort. Die-
ihren Auftrag als Bildungsort und Ort
se neuen sozialen Öffentlichkeiten
der sozialen Öffentlichkeit erfüllen
sind ein weiter Baustein, um das
kann. Die Objekte der Ausstellung
Gemeinwesen zu gestalten, das ein
werden von Teilnehmenden der Zu-
gelingende Zusammenleben unter-
kunftswerkstätten und interessierten
stützt.
Bewohner*innen der Landkreise mit
Wie entscheidend der persönliche
Unterstützung von Dr. Rakelmann
Kontakt für das Gelingen der einzel-
und dem Projektteam gestaltet. Diese
nen Projektschritte ist, konnte das
partizipativen Elemente der Ausstel-
Projekt aufgrund der coronabeding-
lung verknüpfen Menschen der Regi-
ten Absage der Treffen vor Ort erfah-
on mit ihren Themen und Interessen
ren. So hat der Versuch, die Teilneh-
mit der Projektfrage des gelingenden
menden der Zukunftswerkstätten
Zusammenlebens.
ohne Projektwerkstätten mit persön-
Schritt 4: Die mobile Ausstellung
lichem Kontakt zur Mitgestaltung der
wird an verschiedenen Orten der
mobilen Ausstellung einzuladen, nur
am Projekt beteiligten Landkreise
funktioniert, weil das Konzept flexibel
gezeigt. Die vielfältigen sozialen Öf-
angepasst wurde. »Statt großer Rück-
fentlichkeiten werden nun erweitert:
kopplungsrunden haben wir an meh-
Die Besucher*innen der Ausstellung
reren Orten zu kleinen Gruppentref-
werden Teil der sozialen Öffentlich-
fen eingeladen, die Teilnehmenden
keiten, in denen das gelingende
vorbereitet und dann in der Form den
Zusammenleben verhandelt werden
Transfer im Dialog vorangetrieben«
kann. Sie müssen sich zu den Objek-
fasst Professorin Ritter zusammen.
58
59
UMSETZUNGSPROJEKT LeZ’go: LEBENSMITTEL DER ZUKUNFT – ERNÄHRUNG 2030 IN DER REGION FULDA
Vernetzen für neue Lebensmittel eumilch, Fleischprodukte
regionalen Akteur*innen aus den Be-
Professor Schildbach. »Wir fungieren
nachweisen? Wie ist es möglich, Heu-
»Vielleicht können wir mit unseren
von Weiderindern, fer-
reichen Wirtschaft, Politik und Ge-
als eine Art Kitt zwischen den ver-
trocknungsanlagen zu finanzieren?
Daten den regionalen Akteur*innen
mentierte Getränke mit
sellschaft zusammenbrachten: zum
schiedenen Akteur*innen mit dem
Wie kann die Heumilch in der Region
auch noch helfen, Fördermittel für
geringerem Zuckergehalt,
einen zu dem Thema »Förderung des
Ziel, die Region voranzubringen und
verarbeitet werden angesichts der
das Heumilch-Vorhaben zu beantra-
ein Brot mit natürlichem Vitamin B12.
Absatzes regional produzierter (Heu-)
Lösungen für aktuelle Anliegen zu
Tatsache, dass es regional keine klei-
gen«, sagt Dr. Anschütz.
Unter anderem mit diesen Ideen für
Milch- und Milchprodukte«, zum an-
finden.«
nen Molkereien mehr gibt und in den
Insgesamt gesehen haben sich schon
neue regionale Lebensmittel ist das
deren zur »Ideen- und Konzeptfin-
Am Beispiel der Aktivitäten und Ge-
großen eine getrennte Verarbeitung
unglaublich weit gestreute Kontakte
Umsetzungsprojekt LeZ‘go gestartet.
dung für regionale Fleischprodukte«.
spräche rund um das Thema »Förde-
kaum möglich ist?
entwickelt, hält Professor Schildbach
Aus Sicht von Professor Dr. Stefan
»Die themenpezifische Vernetzung
rung des Absatzes regional produzier-
LeZ’go konnte mit wissenschaftlicher
fest. »In Sachen Vernetzung hat uns
Schildbach war es gut, mit solch kon-
hat sich als ein guter Schritt erwie-
ter (Heu-) Milch- und Milchprodukte«
Expertise aus dem Labor unterstüt-
LeZ‘go ein großes Stück weiterge-
kreten Themen in die Gespräche mit
sen«,
Schildbach.
lässt sich das greifbarer machen: »Die
zen: »Durch Anaylse des Fettsäure-
bracht, und wir hoffen natürlich, dass
den Praxispartnern zu gehen. »Die
»LeZ‘go hat sich auf diesem Wege als
Idee, regionale Heumilch zu produ-
musters konnten wir nachweisen,
die jetzt geschaffenen Strukturen auf
Ideen haben sich als Kristallisations-
Vernetzungsplattform etabliert.« Na-
zieren, brachte der Verein Natur und
dass regional produzierte Heumilch
Dauer bestehen bleiben.« Die vielen
punkte erwiesen. Sie haben es mög-
türlich komme es in solchen Runden
Lebensraum Rhön als Partner mit ins
ein ernährungsphysiologisch güns-
Kontakte werden es ganz sicher, ist
lich gemacht, ganz konkret über die
auch zu Kontroversen. Doch genau
Projekt,« erzählt Dr. Uta Anschütz,
tigeres Fettsäurespektrum aufweist.
Professor Schildbach überzeugt. Für
tatsächlichen Bedarfe mit den ver-
das sei gut für den Innovationspro-
wissenschaftliche Mitarbeiterin in
Sie hat höhere Werte an physiolo-
den Innovationsprozess ist das von
schiedenen Akteur*innen zu spre-
zess. »Dabei wird deutlich, wer was
LeZ’go. Mit der Idee einer regionalen
gisch wertvollen Omega-3-Fettsäu-
großem Vorteil: »Wenn man breit
chen«, sagt er.
leisten und einbringen kann. Beide
Heumilch verbinden sich verschie-
ren und konjugierten Linolsäuren
aufgestellt ist, kann man Ideen deut-
Schildbach gehört dem Fachbereich
Seiten können so voneinander ler-
dene Anliegen: Angesichts sinkender
als Standardmilch«, erläutert Dr. An-
lich schneller voranbringen«, sagt er.
Lebensmitteltechnologie an und lei-
nen.«
Milchpreise sollen die Landwirte un-
schütz.
Deshalb sei es von so großem Wert,
tet das Umsetzungsprojekt LeZ’go.
Seine Bilanz nach zweieinhalb Jah-
terstützt werden, ihre Milch besser
Über die Innovationskonferenz des
sämtliche Akteur*innen aus dem Le-
»Sich darüber klar zu werden, wo Be-
ren Projektlaufzeit: »Wir verstehen
vermarkten zu können. Zugleich will
RIGL 2019 zum Thema Ernährung
bensmittelbereich in der Region zu-
darf für neue Produkte besteht, was
inzwischen viel besser, wo die konkre-
der Verein den Landwirten einen An-
der Zukunft stieß schließlich noch
sammenzubringen. »Am erfolgver-
jeder Partner leisten kann, was aber
ten Bedarfe der Praxispartner liegen
reiz geben, ökologisch zu wirtschaf-
ein weiterer Partner zu dem Projekt
sprechendsten ist es, Ideen für neue
auch nicht machbar ist, ist extrem
und wo es ernsthaft hakt.« Gleichzei-
ten. Anders formuliert: Es geht darum,
hinzu. Parallel hatte er die Idee für
Produkte gemeinsam zu entwickeln,
wichtig«, weiß er. Daher sei es von
tig könnten die Praxispartner besser
einen höheren Profit für Milchbauern
eine regionale Milchmanufaktur ent-
dann hat man die volle Unterstüt-
großem Wert, sämtliche Akteure aus
einschätzen, in welchen Bereichen
mit dem Biosphärenreservat in Ein-
wickelt, ebenfalls mit dem Ziel, eine
zung von beiden Seiten, und dann
einem Lebensmittelbereich in der Re-
die Wissenschaft unterstützen kön-
klang zu bringen, beispielsweise mit
nachhaltigere und für Landwirte er-
bekommen Transferprojekte eine viel
gion zusammenzubringen.
ne und wo nicht. Die Rolle der Hoch-
dem Erhalt kleiner Strukturen.
träglichere Milchwirtschaft in der Re-
bessere Dynamik«.
In den Gesprächen kristallisierten
schule im Transferprozess hat sich
Für das Voranbringen der Idee habe
gion zu ermöglichen. Auf der Suche
sich die Schwerpunktthemen Milch
entsprechend geschärft: »Wir werden
der Verein Unterstützung benötigt.
nach Vernetzung nutzte er das RIGL
und Fleisch heraus. Die Wissenschaft-
einerseits als neutraler Praxispartner
Viele Fragen seien offen gewesen: Ist
als Plattform. Inzwischen hat sich
ler*innen luden daraufhin zu the-
wahrgenommen, der die Partner mit-
die Qualität der Milch aufgrund der
eine Kooperation BioHeumilch Rhön-
menspezifischen Gesprächsrunde ein,
einander vernetzt, andererseits auch
Vegetation in Rhön und Vogelsberg
Vogelsberg gegründet. Das RIGL ist
in denen sie jeweils alle relevanten
als Wissenslieferant«, beschreibt es
tatsächlich besser? Und lässt sich das
als Partner mit im Boot.
60
sagt
Professor
61
UMSETZUNGSPROJEKT GetAll: GESUNDHEITSTECHNIK FÜR DIE ALLTAGSBEWÄLTIGUNG
Studierendenprojekte und Fokus auf die Zielgruppen
62
ie kann Gesund-
hat, die ältere Bevölkerung aufzu-
verantwortet von Professorin Dr.
öffentliche Einrichtung entwickeln
heitstechnik helfen,
klären und die Nutzung technischer
Adelheid Susanne Esslinger, vom
wir beispielsweise ein User Interface
den Alltag besser
Angebote zu befördern. Beim smar-
Fachbereich Pflege und Gesundheit.
nicht so weit, dass es direkt in ein
zu bewältigen, wie
ten Frühstück des Vereins erfahren
Die Kompetenz, benutzerzentrierte
kommerzielles Produkt eingebaut
kann sie altersbedingte, Unterstüt-
die Wissenschaftler*innen von der
Entwicklungsprozesse durchzuführen
werden kann«, erläutert Dr. Blum.
zung bieten? In zwei Teilprojekten
Zielgruppe, wo Probleme und Vor-
und dafür neue Methodenansätze zu
Deshalb würden am Anfang die ge-
sucht das Umsetzungsprojekt Ge-
behalte bestehen, damit sie Hürden
konzipieren, ist auch in Unternehmen
genseitigen Erwartungen gut abge-
tAll Antworten darauf. Das eine Teil-
und Bedenken abbauen können. »Im
gefragt. So zum Beispiel bei der Wei-
klärt und dadurch eine gute Basis für
projekt nimmt die Chancen in den
Gespräch mit den Anwender*innen
terentwicklung des Smarten Spiegels
die Umsetzung des Transfergedan-
Blick, die Smart Home und altersge-
ergeben sich immer wieder interes-
der Firma Mues-Tec, einem Start-Up
kens gelegt
rechte Assistenzsysteme bieten. Vor
sante und wichtige Aspekte. Das hilft
aus der Region. Es hat die Idee, sein
Im Teilprojekt Healthcare Wearab-
allem wie der Zugang zu den tech-
uns, unsere Annahmen über unsere
Produkt zum »Gesundheitsspiegel«
les läuft der Wissensaustausch über
nischen Angeboten einfacher ge-
Zielgruppen zu überprüfen und zu
weiterzuentwickeln, der sich unter
Lehrveranstaltungen, Studierenden-
staltet werden kann, wie sich Akzep-
präzisieren«, sagt Projektmitarbeiter
anderem im Pflegekontext einsetzen
praktika, Bachelorarbeiten. Vertreter*-
tanz schaffen lässt, beschäftigt die
Dr. Rainer Blum.
lässt. Die Wissenschaftler*innen und
innen der Praxispartner*innen lehren
Wissenschaftler*innen. Im anderen
»Wir binden die potenziellen Nutzer-
das Unternehmen wollen dazu nun
unter anderem im Studiengang Ge-
Teilprojekt geht es um die Techno-
*innen zielgerichtet in den Entwick-
ihre Expertise zusammenbringen.
sundheitstechnik, und die Studieren-
logien, die im Zusammenhang mit
lungsprozess ein, indem wir uns von
»Wir wissen, wie wir systematisch Be-
den greifen die Themen aus der Praxis
Healthcare Wearables zum Einsatz
ihnen regelmäßig Rückmeldungen
darfe erheben und analysieren kön-
auf. Sie gestalten den Technologie-
kommen. Hier richtet sich der Blick
zu unseren Lösungen holen und ihre
nen, welche Unterstützung zum Bei-
transfer und die technischen Innova-
auf die technische Umsetzung, aber
Bedürfnisse für weitere Entwicklun-
spiel Pflegekräfte benötigen, die das
tionen maßgeblich mit. Zum Beispiel
auch die Produktionstechnik, also auf
gen aufgreifen«, erläutert Professorin
Gerät bieten sollten«, sagt Dr. Blum.
bei IETEC, einem Unternehmen aus
die Grundlagen für Anwendungen
Dr. Birgit Bomsdorf aus dem Fachbe-
Das Unternehmen dagegen bringe
der Region, das orthopädische Einla-
und Produkte. Entsprechend setzen
reich Angewandte Informatik,Wis-
seine Erfahrungen aus der techni-
gen als Individualanfertigungen pro-
beide Teilprojekte an verschiedenen
senschaftliche Leiterin des GetAll-
schen Entwicklung ein. »Das Beispiel
duziert. Dort haben Studierende mit-
Stellen an.
Projekts.
ein
zeigt, wie sich durch Kooperation die
geholfen, den Produktionsprozess zu
Um Smart Home Lösungen und al-
iterativer Prozess, in dem neben
Ausgangsbedingungen für die Wei-
verbessern. Wie muss die Einlage ge-
tersgerechte Assistenzsysteme poten-
Gesprächen auch immer wieder Be-
terentwicklung eines Produkts er-
staltet werden? Und welche Produk-
ziellen Nutzer*innen näherzubringen
nutzertests oder Befragungen durch-
heblich verbessern lassen«, ergänzt
tionsmechanismen führen zu einem
sind Wissenschaftler*innen mit der
geführt werden. Jüngstes Beispiel:
Professorin Bomsdorf.
hochqualitativen Produkt? »Auch das
Ziegruppe und mit Multiplikator-
eine große Befragung in Kooperation
Dass die Unternehmen mitunter
ist technische Innovation«, sagt Teil-
*innen im Gespräch. Wichtiger Part-
mit einem vom Hessischen Sozial-
mit zum Teil falschen Erwartungen
projektleiterin Professorin Herpers.
ner ist der Verein Miteinander-Für-
ministerium geförderten Projekt zu
starten und Kooperationen deshalb
Und da das Unternehmen zu einem
einander Oberes Fuldatal e.V. der
altersgerechten
Assistenzsystemen
zunächst ins Stocken geraten, hat das
deutschlandweiten Partnerverbund
sich unter anderem zum Ziel gesetzt
im
Hersfeld-Rotenburg,
Projekt allerdings auch gezeigt. »Als
gehört, geht dieses Know-how auch
Hierdurch
Landkreis
entsteht
63
an alle Partner weiter, merkt Michael
Über Praktika und Bachelorarbeiten
Heinz an, wissenschaftlicher Mitar-
können die Studierenden die kleinen
beiter im Projekt.
und mittelständischen Unterneh-
Auch rund um das Thema künstliche
men in der Region bei der Digitalisie-
Intelligenz (KI) findet Wissenstrans-
rung unterstützen. Ein Studierender
fer statt. IETEC hat in einer Lehrver-
wurde bereits in ein Angestellten-
anstaltung mit Studierenden ein
verhältnis übernommen. Durch die
Projekt zur KI gemacht. Aufgabe war
Zusammenarbeit von Wissenschaft
es, zu prüfen, ob sich aus Daten, wie
und Praxis ergeben sich damit auch
sie in der Praxis vorliegen, Informa-
Perspektiven, Fachkräfte in der Region
tionen zur Patientenversorgung ab-
zu halten.
leiten lassen, etwa dazu, wer welche
Dass Kooperationen durch sich verän-
Versorgung bekommen hat. Aber die
dernde Rahmenbedingungen der Pra-
Algorithmen konnten nicht greifen,
xispartner schwieriger werden kön-
weil die Daten noch nicht hinrei-
nen, hat das Teilprojekt Healthcare
chend aufbereitet waren, weil Na-
Wearables mit einem Partner aus der
men beispielsweise nicht immer kor-
Automobil-Branche erlebt. Auch hat
rekt geschrieben waren. »An solchen
sich gezeigt, dass Kontakte zur Pra-
Beispielen lässt sich lernen, welcher
xis, die durch Studierende zustande
Voraussetzungen es bedarf, wenn KI
gekommen waren, keine Selbstläu-
erfolgreich eingesetzt werden soll«,
fer sind und nach Ausscheiden der
sagt Professorin Herpers.
Kontaktpersonen aus der Hochschu-
Für den smarten Spiegel hat das Pro-
le wieder verebbten. Hier sieht das
jekt eine Technologie angeregt, die
Projekt Verbesserungspotenzial. »Wir
es ermöglicht, Daten lokal zu halten
müssen noch viel mehr in die Kon-
statt sie im Internet zugänglich zu
taktpflege investieren«, sagt Profes-
machen, und dadurch zu schützen.
sorin Herpers.
»Lokal, das ist unser Credo«, betont
Aufgrund der spezifischen Betäti-
Professorin Herpers. »Darauf weisen
gungsfelder der Praxispartner*innen
wir alle Praxispartner*innen hin.«
sind die Kontakte zwischen Wis-
Bluetooth macht das möglich. Ob
senschaft und Praxis im Projekt
der Transfer allerdings gelingt, da ist
GetAll vor allem bilateral angelegt.
sie sich unsicher. »Das ist schon eine
Doch beide Teilprojekte wollen auch
Technik, die im Praxiseinsatz nicht
zu mehr Austausch zwischen den
ganz so einfach ist.«
Praxispartner*innen anregen.
64
65
UMSETZUNGSPROJEKT BeSt: BERATUNGSSTÜTZPUNKT BETRIEBLICHE GESUNDHEITSFÖRDERUNG
UND GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG
Niedrigschwellig zu mehr Gesundheit am Arbeitsplatz
s
Gründe, in
Der Arbeitsplatz gilt heute als wich-
BeSt bietet eine individuelle Projekt-
über interaktive Aufgaben zu The-
BeSt zusammen. Im Laufe der Be-
»BeSt als Beratungsstützpunkt trägt
betriebliche Gesundheitsför-
tiges Setting, an dem Präventions-
begleitung unter Berücksichtigung
men wie Bewegung, Ernährung und
ratungstätigkeiten von BeSt haben
in maßgeblicher Weise zur Aufklä-
derung zu investieren: ein
maßnahmen ansetzen können. Die
der jeweiligen spezifischen Rahmen-
Belastungen Ansätze betrieblicher
sich einige Herausforderungen er-
rung über die Vorteile und Chancen
besseres Arbeitsklima, zu-
aktuelle Studienlage weist allerdings
bedingungen und fördert den Aus-
Gesundheitsförderung erlebbar und
geben, die zunächst nicht abzuse-
von Betrieblicher Gesundheitsförde-
leistungsfähigere
darauf hin, dass Maßnahmen der
tausch und die Vernetzung in der
leichter zugänglich machen will.
hen waren. »Wir haben festgestellt,
rung in der Region Fulda bei. Als star-
Mitarbeiter*innen, eine höhere At-
betrieblichen Gesundheitsförderung
Region rund um die beschriebenen
»Wir wollen auf diese Weise Anreize
dass Projektpartner*innen trotz gro-
ker Partner der Industrie- und Han-
traktivität des Arbeitgebers. Auch die
stark abhängig von der Betriebsgrö-
Themenbereiche.
für die Auseinandersetzung mit dem
ßen Interesses an einer Kooperati-
delskammer Fulda bereichert er nicht
Übernahme gesellschaftlicher Ver-
ße sind. So wächst die Wahrschein-
Das Projekt hat ein breites Angebots-
Thema schaffen und Impulse für eine
on teilweise nur begrenzte zeitliche
nur den IHK Arbeitskreis ›Gesundheit
antwortung seitens der Unterneh-
lichkeit für das Vorhandensein ge-
portfolio entwickelt. Dies umfasst
gesundheitsförderliche
Gestaltung
Ressourcen haben«, erläutert Pro-
& Werte‹, sondern unterstützt eben-
men greift auf diese Gründe zurück.
sundheitsförderlicher Strukturen mit
Beratung in und mit Unternehmen,
des Arbeitsplatzes liefern«, sagt Pro-
fessorin Kreipl, »Prozesse sind daher
so das Prädikat ›Gesund arbeiten in
Schließlich sind es neben dem sozi-
zunehmender Betriebsgröße. »Kleine
konzeptionelle Entwicklung unter-
fessorin Kroke. Zugleich besteht die
oft langwieriger als wir zunächst
FD‹ mit seiner fachlichen Expertise«,
alen Umfeld vor allem die Rahmen-
und mittelständische Unternehmen
nehmensspezifischer Angebote, Ver-
Möglichkeit, auf dieser Basis eine ers-
angenommen haben.« Zum Erhalt
sagt Michael Konow, Hauptgeschäfts-
bedingungen am Arbeitsplatz, die
nutzen ebenso wie öffentliche oder
anstaltungen (Vorträge, Workshops)
te Standortbestimmung von Bedürf-
aufgebauter und insbesondere frisch
führer der IHK Fulda.
die Entstehung und den Verlauf von
Non-Profit-Organisationen
(KMUO)
für Führungskräfte zu Themen rund
nissen und Belastungen der Mitar-
angebahnter
Krankheiten beeinflussen. Ein aktu-
die Möglichkeiten von Maßnahmen
um Betriebliche Gesundheitsförde-
beitenden vorzunehmen und daraus
sich eine intensive Kontaktpflege
eller Fehlzeitenreport, der auf Daten
betrieblicher Gesundheit und ge-
rung und Gesellschaftliche Verant-
Handlungsansätze abzuleiten. BeSt
als erforderlich. Hierfür müssen die
von 14 Millionen erwerbstätigen Mit-
sellschaftlicher Verantwortung noch
wortung (CSR), regionale Vernetzung
übernimmt dabei die komplette Um-
Stützpunktmitarbeiter*innen
gliedern einer großen Krankenkasse
viel zu selten«, beschreibt Professorin
mit themenrelevanten Dienstleis-
setzung eines »BOXnSTOP«-Projekt-
notwendigen Ressourcen aufbringen.
beruht, verzeichnet Jahr für Jahr eine
Dr. Anja Kroke die aktuelle Situation.
tern, Bereitstellung themenrelevan-
tages bei interessierten Unterneh-
Gleichzeitig gilt es, weitere Struktu-
Zunahme krankheitsbedingter Aus-
Auch in der Region Fulda sind es bis-
ter Informationen auf der Projekt-
men und Organisationen.
ren auf- und die regionale Vernetzung
falltage. 2018 waren mehr als 50 Pro-
lang vergleichsweise wenige dieser
Webseite sowie die Besichtigung
Um für das Thema zu sensibilisieren
auszubauen.
zent der Erwerbstätigen mindestens
Unternehmen, die betriebliche Ge-
eines »Muster-Büros«.
und weitere Unternehmen zu ge-
Mit den zukünftigen Aktivitäten
einmal krankgeschrieben, größten-
sundheitsförderung umsetzen. Ein
Um den KMUO einen niedrigschwel-
winnen, hat sich das Umsetzungs-
möchte sich der Beratungsstützpunkt
teils wegen chronischer Erkrankun-
wesentlicher Grund: Oft mangelt es
ligen Zugang zur betrieblichen Ge-
projekt in der Region vernetzt. Es
noch weiter in der Region verankern.
gen.
KMUO an Ressourcen. Zu hoch er-
sundheitsförderung zu bieten, hat
arbeitet intensiv mit der IHK Fulda
Ziel hierbei ist eine noch stärkere Eta-
»Sowohl Unternehmen als auch ge-
scheint ihnen der konzeptionelle und
das Projekt auch neue, kreative Wege
zusammen und engagiert sich in
blierung als Unterstützungsakteur
meinnützige Organisationen tragen
personelle Aufwand.
eingeschlagen: So hat es einen mobil
deren Arbeitskreis Gesundheit und
für die Themen der betrieblichen
heute eine große gesellschaftliche
Genau hier setzt das Umsetzungs-
einsetzbaren
Informations-Pavillon
Werte. Gemeinsam mit ihm verleiht
Gesundheitsförderung und gesell-
Verantwortung«, sagt Professorin Dr.
projekt BeSt an. Es berät und unter-
konzipiert und realisiert, der die
es das Prädikat »Gesund arbeiten in
schaftlichen Verantwortung. Beste-
Claudia Kreipl aus dem Fachbereich
stützt KMUO bei der Einführung und
initiale Kontaktaufnahme mit Un-
FD«. Darüber hinaus beteiligt es sich
hende und neue Praxispartner*innen
Wirtschaft, die gemeinsam mit Pro-
Umsetzung
gesundheitsfördernder
ternehmen erleichtern soll. »BOXn-
an verschiedenen regionalen Netz-
sollen somit langfristig auf immer
fessorin Dr. med. Anja Kroke aus dem
Strukturen sowie Corporate Social
STOP« nennt sich das Angebot, das
werkveranstaltungen. Auch mit der
weitere, bedarfsorientierte sowie ge-
Fachbereich Oecotrophologie das Um-
Responsibility- und Nachhaltigkeits-
im Rahmen eines Besuchs bei Inter-
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
sellschaftsrelevante Angebotsformen
setzungsprojekt BeSt leitet.
strategien.
essierten und Projektpartner*innen
mbH des Landkreises Fulda arbeitet
zugreifen können.
friedenere
gibt
und
gute
66
Strukturen
67
erweist
die
UMSETZUNGSPROJEKT RinkA: REGIONALE INKLUSIVE BEWEGUNGS-, SPORT-, GESUNDHEITS- UND FREIZEITANGEBOTE
Über viele Wege zur Inklusion
68
Praxispartner*innen –
und Werkstätten hier in der Region
liche Gruppen hineinzutragen. Das
zen. Andererseits wollen wir auch die
darunter Vereine, Ver-
geht«, zieht Dr. Ries Zwischenbilanz.
Spektrum reicht von Infotagen über
Potenziale, die in Vereinen stecken,
bände, Unternehmen
»Auf dieser Grundlage können wir
inklusive Sportevents bis zu Lehr- und
bewusstmachen und zeigen, welcher
und die Kommune: Das
den Transfer partizipativ und wech-
Netzwerkveranstaltungen, die sich
Gewinn es ist, mit Behindertenein-
Umsetzungsprojekt RinkA ist über-
selseitig gestalten.«
an die Praxispartner, an Schulen, aber
richtungen zusammen zu arbeiten.«
aus vielfältig aufgestellt. Über Sport,
Dass das Thema Inklusion bereits
auch die breite Bevölkerung richten.
RinkA wolle dafür sensibilisieren,
Bewegung und Freizeit will es die Le-
hohe gesellschaftlich Aufmerksam-
Besonders
werden
dass Menschen mit Behinderungen
bensqualität fördern, und zwar unter
keit genießt, macht es dem Projekt
Multiplikator*innen. Die Studieren-
leichter teilhaben könnten, wenn
dem Aspekt der Inklusion. Menschen
RinkA leichter. »Damit können wir gut
den sind einbezogen: Im Rahmen
die Kommunikation in Leichter Spra-
mit und ohne Beeinträchtigungen
arbeiten«, sagt Dr. Ries. Denn nichts
von Lehrveranstaltungen bilden sie
che stattfinde und man gemeinsam
sollen gleichermaßen teilhaben kön-
weniger als die UN-Behinderten-
Tandems mit Menschen mit Behin-
Spielformen mit ihnen entwickle.
nen.
rechtskonvention gibt den Rahmen
derungen, um gemeinsam Maßnah-
Etwa ein inklusives Fußballturnier
RinkA hat dazu eine enge Zusammen-
vor. »Allerdings führt das auch zu Un-
men zur Förderung von Inklusion im
mit einem FairPlay Schiedsrichter, der
arbeit mit den Praxispartner*innen
sicherheiten«, weiß er. Das spiele dem
Bereich Sport, Bewegung und Frei-
den Fokus über den Punktestand hin-
aufgebaut. »Wir haben vorher schon
Projekt in die Hände. »Wir brechen
zeit zu konzipieren. So untersuchen
aus auf das lenke, was aus ethischer
mit
zusammengearbeitet«,
die UN-Konvention auf die Praxis he-
sie unter anderem in partizipativen
und pädagogischer Sicht auf dem
sagt Dr. Jan Ries, Leiter des Hoch-
runter. Wir übersetzen sie in dem Sin-
Forscher*innen-Tandems Läden, Res-
Spielfeld passiere.
schulsports, »aber die personellen
ne, dass wir einordnen, wie etwas ge-
taurants und Freizeitmöglichkeiten
In den vergangenen zweieinhalb Jah-
und zeitlichen Ressourcen waren
meint ist.« Das heiße auch, manche zu
in Fulda zum Beispiel auf ihre Barri-
ren hat das Projekt eine Menge ge-
eng begrenzt. Jetzt gibt es zwei Spe-
extrem ausgelegte Interpretationen
erefreiheit.
lernt und Herausforderungen bewäl-
zialistinnen im Projekt. Und es steht
zu relativieren und auf die Rahmen-
Was das Projekt immer im Blick hat:
tigt. Es musste sich nicht nur immer
genügend Zeit zur Verfügung, die Be-
bedingungen anzupassen. Das Recht
dass viele Praxispartner ehrenamt-
wieder auf veränderte Rahmenbedin-
dürfnisse und Wünsche von unseren
auf Teilhabe bedeute nicht, dass alle
liche Organisationen sind. »Dort ar-
gungen einstellen. »In manche Teil-
Partnern zu erfassen«. Gleichzeitig
Menschen an sämtlichen Angeboten
beitet man nur mit, wenn es Spaß
projekte sind wir auch mit falschen
könnten die Partner*innen erkennen,
teilnehmen können müssen. Es gehe
macht«, sagt Dr. Ries. »Deswegen sind
Voraussetzungen gestartet«, sagt Dr.
was von Hochschulseite geleistet
nicht darum, dass ein Fußballverein
wir bemüht, unseren Partner*innen
Ries. Als etwa coronabedingt die Idee
werden könne. Auf dieser Basis habe
in der Kreisliga das Spiel so umstellen
im ehrenamtlichen Bereich bestmög-
entstand, digital mit Menschen mit
sich ein vertrauensvoller Austausch
müsse, damit beispielsweise auch ein
liche Hilfestellung zu geben, so dass
Beeinträchtigung in Verbindung zu
auf Augenhöhe entwickelt. »Ich den-
Mensch mit Sehbehinderung mit-
ihre ehrenamtliche Arbeit mehr Spaß
treten, da erwies sich die Technik vor
ke, es ist uns gelungen, die Erwartun-
spielen könne. »Wir versuchen, die
macht, dass sie auch Wertschätzung
Ort zunächst als Hürde. Inzwischen
gen zu erfüllen und die Zusammen-
Praxispartner zu entspannen«, sagt
erfahren. Und sicherlich können wir
schalten sich Studierende der Hoch-
arbeit zu optimieren – ob es um den
Dr. Ries. So viele Praxispartner*innen
einerseits das Ehrenamt aufwerten,
schule per Konferenzsystem in eine
Landessportbund
Special
RinkA hat, so viele Ansätze hat das
indem wir die Ressourcen von Spiel,
Werkstatt für Menschen mit Be-
Olympics Hessen, den Behinderten-
Projekt entwickelt, um das Thema In-
Freizeit und Bewegung für Gesund-
hinderungen und man bewegt sich
sportverband
klusion in verschiedene gesellschaft-
heit und soziales Wohlbefinden nut-
virtuell gemeinsam. »Das war der
vielen
Hessen,
oder
Einrichtungen
angesprochen
69
Startpunkt für eine digitale Zusam-
»Für uns war immer klar: Wenn das
menarbeit mit der Erkenntnis, da ist
Angebot akzeptiert werden soll, dann
noch viel Luft nach oben«, sagt Ute
geht es nicht ohne Beteiligung«, be-
Weber, wissenschaftliche Mitarbeite-
tont Dr. Ries. Mit ins Boot geholt hat
rin im Projekt.
RinkA auch einen Kooperationspart-
Eine Lernkurve stellt das Projekt auch
ner, der Outdoor-Fitnessgeräte entwi-
bei den Praxispartner*innen fest.
ckelt. Er erweitert nun sein Sortiment
»Es ist heute schon relativ selbstver-
um inklusive Geräte, an die man auch
ständlich, dass der Deutsche Olym-
mit dem Rollator und Rollstuhl her-
pische Sportbund, die Dachorganisa-
ankommen kann und die selbstver-
tion des Sports in Deutschland, zum
ständlich auch für Menschen mit an-
Thema Inklusion, Teilhabe und Sport
deren Förderbedarfen nutzbar sind.
auf unsere Materialien zugreift«,
Nach Fertigstellung will das Projekt
freut sich Dr. Ries. »Unser Angebot ist
den inklusiven Bewegungspark auch
bereits über die Projektpartner*innen
bespielen. Es wird Schulungen al-
hinaus bekannt.«
ler Multiplikator*innen geben, der
Über die Arbeit mit Vereinen und
Lehrer*innen, Jugendarbeiter*innen,
Verbänden hinaus ist RinkA auch
Vereinsvertreter*innen, um ihnen die
in ein Projekt eingebunden, das die
Potenziale der Geräte zu zeigen. Der
breite Bevölkerung ansprechen soll.
Hochschulsport wird in Zusammen-
Gemeinsam mit der Stadt Fulda soll
arbeit mit RinkA zudem Präsenzkurse
auf dem Aschenberg ein inklusiver
anbieten. »Wenn Menschen sich dort
Bewegungs-Park entstehen, ein in
bewegen, wird das andere mitzie-
dieser Form deutschlandweit einma-
hen«, hofft Dr. Ries. »Wir haben den
liges Projekt. »Wir haben hier umfas-
Bewegungspark als Gesamtprojekt
sende Partizipationsarbeit geleistet:
konzipiert und weitergedacht: von
sämtliche Stakeholder befragt, die
der Anfangsplanung über die Qua-
Jugend, die AWO, die Schulen, den
lifizierung der Zielgruppen bis zum
Behindertenbeirat einbezogen, um
Anschub der Nutzung des neuen An-
auch bei der Planung inklusiv zu ar-
gebots.«
beiten«, erläutert Sarah Heinisch, wissenschaftliche Mitarbeiterin in RinkA. Dabei hatte es mit Blick auf die Herangehensweise zunächst unterschiedliche Vorstellungen gegeben.
70
71
UMSETZUNGSPROJEKT TeSeGe: PRÄVENTION ENTLANG DES LEBENSZYKLUS – TEILHABE UND SEELISCHE GESUNDHEIT IN SCHULE UND ARBEIT
Viele Meinungen, zu wenig Personal
as
Umsetzungsprojekt
seelischen Belastungen und über
Professor Daßler. Wäre es beispiels-
wichtigste Frage, die es dafür zu klä-
terin Professorin Dr. Petra Gromann,
finden, dann fordert das strukturelle
TeSeGe gliedert sich in
Hilfsangebote aufzuklären. Die Eva-
weise denkbar, die Schulsozialar-
ren gilt, ist noch offen. »Das best-
ebenfalls aus dem Fachbereich Sozi-
Änderungen in den Einrichtungen:
zwei
Das
luation des Formats soll Ansätze
beit oder die vom Land eingesetzten
gedachte Projekt läuft aus, wenn es
alwesen.
eine
Teilprojekt Primärpräven-
für ein langfristiges Konzept zur
Schulbegleiter speziell für psychische
nicht dauerhaft finanziert werden
Doch wie finden die Betroffenen ihre
tung, die Anpassung von Arbeitsab-
tion an Schulen nimmt psychische
Präventionsarbeit an Schulen lie-
Prävention zu qualifizieren und da-
kann«, weiß Professor Daßler. Prä-
Ziele? Um diesen Prozess zu unterstüt-
läufen, aber auch die Ermöglichung
Belastungen von Jugendlichen in
fern. Nach einem ersten Durchlauf
mit bestehende Angebote weiterzu-
vention sei meist projektfinanziert,
zen, setzen die Wissenschaftler*innen
von Weiterbbildungen.« Viele Junge
den Blick. »Wir wissen aus Studien,
haben
entwickeln? Oder ließe sich mit den
was die Verstetigung erschwere.
die sogenannte Teilhabekiste ein, ein
etwa wünschten sich ein externes
dass es sinnvoll ist, frühzeitig Maß-
Schüler*innen,
Eltern
Expert*innen aus Erfahrung, die bei
Hier eröffneten sich unterschiedli-
Kartenset, das mögliche Ziele aus al-
Praktikum, um aus den Einrichtungen
nahmen der Primärprävention an-
und Fachkräfte befragt und zudem
den Schüler*innen besonders gut
che Möglichkeiten – etwa im Rahmen
len Lebensbereichen aufzeigt, auch
rauszugehen, sich auszuprobieren.
zubieten, die in der Lebenswelt von
Expert*innen-Interviews zu den Per-
ankamen, ein dauerhaftes Angebot
des Präventionsgesetzes –, die sich
für die Teilhabe an Arbeit. Das Teil-
Vielleicht nur zwei Tage pro Woche.
Kindern und Jugendlichen ansetzen«,
spektiven einer Verstetigung der Prä-
entwickeln?
nutzen ließen. Dies setze voraus, dass
projekt will dieses Instrument, das
Dann seien die Einrichtungen gefor-
sagt Professor Dr. Henning Daßler
ventionsarbeit durchgeführt. »Gene-
Die Begleitforschung zu den Schul-
die Akteure in der Region gemeinsam
von Professorin Gromann entwickelt
dert, alternative Modelle zu prüfen.
aus dem Fachbereich Sozialwesen,
rell haben wir ein positives Feedback
projekttagen hat jedenfalls gezeigt,
Strategien entwickelten, um Präven-
wurde und bundesweit im Einsatz ist,
»Gezielte Organisationsveränderun-
der das Teilprojekt leitet. Einer reprä-
erhalten«, sagt Professor Daßler, doch
dass es eine enorme Bandbreite an
tion im Bereich seelische Gesundheit
weiter ausbauen. Etwa 60 Menschen
gen helfen bei der Erreichung per-
sentativen Studie des Robert-Koch-
es gebe auch Hinweise auf mögliche
Meinungen gibt. Die einen setzen
nachhaltig zu verankern.
mit Beeinträchtigung begleitet es
sönlicher Ziele«, sagt Momo Sabel.
Instituts zufolge zeigen 22 Prozent
Barrieren für eine Verstetigung. »Wir
auf klare Vorgaben, die anderen auf
Menschen in sozialpsychiatrischen
mit seiner Hilfe bei der Zieldefinition.
»Doch der Knackpunkt ist: Individu-
der Schüler*innen kurzfristige, zehn
haben viele Ideen, aber für deren
attraktive Angebote; die einen for-
Einrichtungen so zu begleiten, dass
»Das Instrument funktioniert sehr
elle Lösungen brauchen mehr Per-
bis elf Prozent längerfristige psychi-
Umsetzung in der Praxis existieren
dern spezielles Personal, den anderen
sie ihre eigenen Ziele herausfin-
gut, es hilft realistische Ziele zu defi-
sonal. Psychisch Kranke haben jetzt
sche Auffälligkeiten. Doch nur etwa
besondere Wirkmächtigkeiten«, er-
ist es vor allem wichtig, die Schulen
den und verwirklichen können, da-
nieren und wird von den Einrichtun-
mehr Möglichkeiten ihre Arbeit zu
20 Prozent der Betroffenen nehmen
läutert er. Was ist in der Region von
selbst entscheiden zu lassen. »Unsere
rum geht es im Teilprojekt Tertiäre
gen wie Klient*innen gerne genutzt,
gestalten. Die Einrichtungen sollen
Unterstützung in Anspruch. Wissens-
Bedeutung? Wie werden Entschei-
Aufgabe ist es, das zu strukturieren,
Prävention im Bereich Arbeit. Den
sagt Projektmitarbeiterin Momo Sa-
das unterstützen, haben dafür aber
defizite, Angst vor Ausgrenzung und
dungen getroffen? Das gelte es zu
zu schauen, ob es vielleicht klare Po-
Hintergrund bilden das Bundesteil-
bel.
nicht mehr Ressourcen.« In Rückkop-
Vorbehalte gegenüber psychischen
berücksichtigen. »Wenn der Transfer
sitionen gibt, die sich zuordnen las-
habegesetz und die UN-Behinderten-
Die Zielerreichung zu überprüfen, ist
pelungsveranstaltungen wollen die
Erkrankungen erschweren den Zu-
funktionieren soll, dann kommen wir
sen. Ticken die Schulen anders als die
rechtskonvention, die einen Paradig-
Teil des Prozesses. Welche Faktoren
Wissenschaftler*innen im nächsten
gang zu professioneller Hilfe. Bekannt
nicht umhin, uns damit auseinander-
Administration, die Schulleitungen
menwechsel eingeleitet haben vom
haben zum Gelingen beigetragen,
Schritt den einzelnen Arbeitgebern
ist auch, dass schwere psychiatrische
zusetzen und wissenschaftlich zu re-
anders als die Lehrer*innen? Daraus
Fürsorgeanspruch
Unterstüt-
welche haben sich als Barriere her-
Vorschläge für organisatorische An-
Erkrankungen überwiegend im jun-
flektieren, was in der Praxis relevant
werden wir verschiedene Empfeh-
zungsleistungen für Menschen mit
ausgestellt? Nicht nur persönliche
passungen machen. Die Umsetzung,
gen Erwachsenenalter ausbrechen
ist.« Welche Möglichkeiten es gibt,
lungen herausdestillieren«, erklärt
Behinderungen hin zu einem Recht
Hindernisse, auch organisatorische
weiß Momo Sabel, wird maßgeblich
und ihnen eine mehrjährige Vorlauf-
Präventionsarbeit jenseits der Schul-
Professor Daßler. Dass es verschiede-
auf Teilhabe am gesellschaftlichen
werden hierbei identifiziert. »Man-
von den Personalressourcen abhän-
phase mit unspezifischen Sympto-
projekttage zu verstetigen, daran
ne Ansätze geben wird, zeichnet sich
Leben – auch an Arbeit.
che Ziele lassen sich aufgrund von
gen.
men vorausgeht.
arbeiten die Wissenschaftler*innen
bereits ab.
»Wir wissen, dass selbstbestimmte
Strukturen nicht erreichen«, erläutert
Das Teilprojekt hat daher ein Kon-
nun mit den Kooperationspartnern.
Von verschiedenen Seiten kam das
Ziele zu besseren Leistungen, höhe-
Momo Sabel. Wenn etwa der Wunsch
zept für Schulprojekttage entwi-
So prüfen sie etwa, ob es einen Weg
Signal, dass ein Bedarf für die Verste-
rer Motivation und einer besseren
besteht, den Arbeitsbereich zu wech-
ckelt, um Schüler*innen der 8. und
über Weiterbildung gibt. »Hier ist
tigung von Präventionsmaßnahmen
Nutzung von Kompetenzen und Res-
seln, die Arbeitszeiten anzupassen
9. Jahrgangsstufe zum Umgang mit
sehr viel Potenzial vorhanden«, sagt
gesehen wird. Doch die vielleicht
sourcen führen«, sagt Teilprojektlei-
oder gar einen Außenarbeitsplatz zu
Teilprojekte.
die
Wissenschaftler*innen Lehrkräfte,
72
auf
73
flexiblere
Arbeitsplatzgestal-
UMSETZUNGSPROJEKT VeWoLA: VERSORGUNGS-, WOHN- UND VERPFLEGUNGSKONZEPTE FÜR EIN SELBSTBESTIMMTES LEBEN IM ALTER
Partizipative Ansätze erproben elbstbestimmt
74
zu
leben
ungsbedarfe älterer Menschen in
tensiver Austausch nötig, um sich ge-
Übungs- und Einarbeitungsphase.
bis ins hohe Alter, das ist
prekären Lebenslagen zu analysieren.
genseitig kennenzulernen, eventuelle
Zusätzlich werden Fragen nach den
der Wunsch der meisten
»BiQ – Brücke ins Quartier« nennt
Vorurteile abzubauen und Vertrauen
Grenzen bügerwissenschaftlicher
Senior*innen.
aber
sich das Modellprojekt, das in Zusam-
bei allen Beteiligten aufzubauen«,
Ansätze aufgeworfen.« In jedem Fall
kann das gelingen, wenn Hilfs- und
menarbeit mit dem Stadtteilbüro Ost-
berichtet Projektmitarbeiterin Anja
hätten die inhaltlichen Impulse aus
Pflegebedürftigkeit im Alter zuneh-
end / Ziehers Süd eine quartiersbe-
Augstein. Als ebenso wichtig habe
der Zusammenarbeit mit den Praxis-
men?
der
zogene Planung von Hilfsangeboten
sich der Prozess erwiesen, die jewei-
partner*innen zu einem tieferen Ver-
Hochschule Fulda haben Ansätze für
ermöglichen will. Gleichzeitig wol-
ligen Kompetenzen aller beteiligten
ständnis für die komplexe Situation
tragfähige und bedürfnisgerechte
len die Wissenschaftler*innen auch
Akteur*innen anzuerkennen und zu
eines solchen Transfers geführt. Die
Versorgungs-, Wohn- und Verpfle-
prüfen, inwiefern der Ansatz der
akzeptieren. Auch eine gemeinsa-
Anregungen für zielgruppengerech-
gungskonzepte entwickelt. Im Um-
Bürgerwissenschaften in den Haus-
me Sprache zu finden, erwies sich
te Ansprache und Gestaltung von
setzungsprojekt VeWoLA wollen sie
halts- und Ernährungswissenschaf-
als herausfordernd. Eine Sprache, die
Kommunikation könnten für weitere
diese in enger Zusammenarbeit mit
ten anwendbar ist.
alle verstehen und es allen ermög-
Transfergelegenheiten genutzt wer-
regionalen Akteur*innen in die Praxis
Die erste Herausforderung, die sich
licht, unabhängig von den jewei-
den.
transferieren und gemeinsam mit ih-
ergab: den Kontakt zu Bürger*innen
ligen Hintergründen der Sprache,
Das ist insofern wertvoll, als VeWo-
nen weiterentwickeln.
herzustellen, die für Forschungsvor-
Bildung und Kultur, gleichberechtigt
LA mit vielfältigen weiteren Maß-
Das Projekt liefert keine fertigen
haben in der Regel nur schwer zu
am Projekt teilzunehmen. »Das ver-
nahmen in der Region aktiv ist: Zum
Lösungen,
Wis-
erreichen sind. Dazu arbeiteten die
langt interkulturelle und didaktische
Beispiel hat es die wissenschaftliche
senschaftler*innen Bürger*innen, Un-
Wissenschaftler*innen eng mit den
Kompetenzen und Flexibilität in der
Begleitung des Projekts »Generatio-
ternehmen und kommunale Verant-
städtischen Sozialarbeiter*innen zu-
Anwendung des Forschungsansat-
nenhilfe« übernommen. Das Projekt
wortliche an einen Tisch. »Wir erfor-
sammen. Sie konnten für eine Befra-
zes«, betont Carola Holler, die eben-
wird vom Mehrgenerationenhaus
schen und entwickeln alltagstaugli-
gung Interviewer*innen gewinnen,
falls in VeWoLA mitarbeitet. Auch die
am Aschenberg durchgeführt und
che Konzepte gemeinsam mit allen
sogenannte Brückenbauer*innen –
Vermittlung methodischer Kompe-
hat zum Ziel, ein niedrigschwel-
relevanten Akteur*innen einschließ-
engagierte, gut vernetzte Personen
tenzen für die Führung qualitativer
liges
lich der Bürger*innen in ihrer Lebens-
aus dem sozialen und kulturellen
Interviews habe hohe Anforderungen
Senior*innen zum Erhalt ihrer Selbst-
welt«, erklärt Professorin Dr. Jana
Umfeld der Bürger*innen mit Ein-
an die Wissenschaftler*innen ge-
ständigkeit in der privaten Wohnum-
Rückert-John aus dem Fachbereich
blick in deren Alltagswirklichkeit. Die
stellt.
gebung aufzubauen. Die Ergebnisse
Oecotrophologie, die die Gesamtlei-
Brückenbauer*innen wurden für die
»Die Interviewer*innen haben die
aus der Projektevaluation sollen in
tung des Projekts innehat. Einen be-
Befragung geschult.
Interviews schließlich sehr unter-
die Umsetzung weiterer Hilfsan-
sonderen Fokus legt VeWoLA daher
Inzwischen hat VeWoLA mit dem bür-
schiedlich durchgeführt«, weiß Pro-
gebote einfließen. Da sich bei den
auf die Anwendung von Partizipa-
gerwissenschaftlichen Ansatz eine
jektmitarbeiterin
Pfindel
Senior*innen ähnliche Problemlagen
tionsmethoden. So haben die Wis-
Menge Erfahrungen sammeln und
zu berichten und zieht daraus den
ergeben haben wie im Projekt BiQ,
senschaftler*innen den bürgerwis-
Lernkurven absolvieren können.»Trotz
Schluss: »Die Durchführung von In-
kann VeWoLA hier schon seine bishe-
senschaftlichen Ansatz gewählt, um
Einsatz der Praxispartner*innen und
terviews ist voraussetzungsvoll und
rigen Ergebnisse direkt in die Praxis
die haushaltsbezogenen Unterstütz-
Brückenbauer*innen war ein zeitin-
braucht in jedem Fall eine längere
transferieren.
Wie
Wissenschaftler*innen
sondern
bringt
Barbara
75
Unterstützungsangebot
für
Eng verzahnt arbeiten Wissenschaft
mittels ein. Studierende sind in den
und Praxis auch bei der Teilnahme am
Transferprozess eingebunden.
nutritionDay in stationären Einrich-
Erfolgte die erste Teilnahme am
tungen der Altenpflege. Dabei steht
nutritionDay auf Anraten der Wis-
nicht nur die Bedeutung der Spei-
senschaftler*innen, so war es danach
senversorgung für psychisches und
ausdrücklicher Wunsch der Praxis-
soziales Wohlbefinden und kulturelle
partner*innen, die Erhebung weiter-
Identität im Fokus, sondern es geht
zuführen. Die Kooperation ist mitt-
auch um physiologische Aspekte, weil
lerweile so gut eingespielt, dass die
Mangelernährung bei hochbetag-
letzte Erhebung trotz pandemiebe-
ten multimorbiden Bewohner*innen
dingter Einschränkungen gemein-
omnipräsent ist. So werden Mitar-
sam durchgeführt werden konnte:
beitende in den Einrichtungen im
»Der gute Austausch zwischen der
Umgang mit einem standardisier-
Praxis in den Senioreneinrichtungen
ten Erhebungsmittel unterwiesen.
und der Wissenschaft funktionierte
Die Erhebung führen die wissen-
auch in diesen außergewöhnlichen
schaftlichen Mitarbeiter*innen und
Zeiten reibungslos«, meldete einer
die Mitarbeiter*innen aus der Praxis
der Praxispartner zurück.
gemeinsam durch. »Auf diese Weise lernen die Wissenschaftler*innen die Hürden und Belange der Praxis kennen und erweitern ihr Fachwissen«, sagt Bérénice Barg, Mitarbeiterin im Umsetzungsprojekt VeWoLA. Während die Auswertung der Ernährungsdaten den Wissenschaftler*innen obliegt, erfolgen Analyse und Interpretation der Daten gemeinsam. Gemeinsam werden auch Maßnahmen zur Optimierung der Verpflegungssituation abgeleitet. Hinweise aus der Praxis, wie sich der Erhebungsvorgang verbessern lässt, fließen in die Optimierung des wissenschaftlichen Erhebungs-
76
77
UMSETZUNGSPROJEKT OptiMobil: OPTIMIERUNGSPOTENZIALE ÖFFENTLICHER EMOBILITÄT
Zwischen Problem und Lösung Technik muss einen Nutzen,
serer regionalen Praxispartner und
»Unser Ziel ist es, am Schluss klarere
mit Batteriecontainern bewusst stüt-
tems gewinnen, aber auch darüber,
Unternehmen für die Transformati-
einen Mehrwert für den An-
die Anforderungen, die der Herstel-
Fahrempfehlungen zu geben, sprich
zen und immer wieder ausbalancie-
wie sich die Investitionskosten verrin-
on benötige. »Beim Thema Batterie-
wender bringen«, in diesem
ler einer Komponente erfüllen kann,
eine Art virtuellen Partner, einen di-
ren. Denn: Wird mehr verbraucht als
gern lassen.
speicher beispielsweise geht es am
Bewusstsein geht Professor Dr. Ulf
zusammen«,
Professor
gitalen Zwilling für den Busfahrer
erzeugt, dann sinkt die Netzfrequenz,
Dass für die Energieversorger die
Ende darum, einen solchen Speicher
Schwalbe grundsätzlich seine Pro-
Schwalbe die Rolle der Wissenschaft
zu entwickeln, der ihm Handlungs-
das Netz wird instabil und bricht im
Themen Energiespeicher und Qua-
zu beschaffen, Geld zu investieren«,
jekte an. Deshalb holt er seine Praxis-
in den beiden Teilprojekten. »Der eine
empfehlungen für energieeffizientes
schlechtesten Fall zusammen.
lität des Netzes in den kommenden
sagt Professor Schwalbe. Spätestens
partner immer schon frühzeitig ins
hat das Problem, der andere hat die
Fahren gibt, damit Elektrobusse auch
EnerStore, sagt Professor Schwalbe,
Jahren immer wichtiger werden, ist
dann wird die Spezifikation der Ener-
Boot und stimmt sich eng mit ihnen
technische Lösung. Die ist allerdings
auf überregionalen Linien eingesetzt
sei nur ein Startprojekt, ein weiteres
sich Professor Schwalbe sicher. Wenn
giespeicherlösung noch einmal mit
ab. Nutzen, sagt der Leiter des Um-
noch zu modifizieren, um größtmög-
werden können.« Berücksichtigen
Projekt zum Thema Batteriespeicher
die Attraktivität von Photovoltaik-An-
den Anforderungen in der realen An-
setzungsprojekts OptiMobil, ist auch
lichen Nutzen zu bieten. Das ist unser
muss das Projekt dabei auch die Jah-
im Energienetz sei schon in Vorberei-
lagen für den Eigenverbrauch durch
wendung abgeglichen. Doch was die
der Schlüssel, um die Energiewende
Auftrag. Wir bewegen uns also zwi-
reszeiten. Das Heizen im Winter, das
tung, »weil wir das als ein Kernthema
Änderungen des Erneuerbare Energi-
Finanzierungsfrage angeht und die
voranzubringen. Professor Schwalbe
schen Endanwender und dem Her-
Klimatisieren im Sommer, auch das
sehen, um die Energiewende voran-
en Gesetzes (EEG) steige, dann seien
Chancen auf praktische Umsetzung
und sein Team wollen daher E-Busse
steller der technischen Lösung und
wirkt sich auf den Energieverbrauch
zubringen.« Die Speicher seien das
die Netzbetreiber umso mehr gefor-
der erarbeiteten Lösungen, schätzt
und Batteriespeicher effizienter und
passen die Lösung dem Problem an.«
aus. Daraus ergeben sich technische
Bindeglied zwischen den regenera-
dert, durch Batteriespeicher für die
er die Perspektiven für das laufende
rentabler machen – und so einen
Sowohl für den praktischen Einsatz
Herausforderungen, die möglichst so
tiven Energien und dem Netz. Aus
Qualität des Netzes und die Versor-
und das bereits geplante Projekt gut
Beitrag leisten, um die Transforma-
von Elektrobussen als auch den von
gelöst werden sollen, dass die Passa-
wirtschaftlicher Sicht rechnen sie
gungssicherheit zu sorgen.
ein: »Wenn ich sehe, wie sich die Welt
tion hin zur Elektromobilität zu un-
Batteriespeichern sind noch viele Fra-
giere wenig oder besser gar nichts
sich allerdings in der Regel erst dann,
Für einen gelingenden Transfer ist aus
gerade verändert, welche Themen wir
terstützen. Das Umsetzungsprojekt
gen zu klären. So zum Beispiel die des
davon merken.
wenn sie nicht alleine betrieben wer-
seiner Sicht entscheidend, im Unter-
aktuell auf dem Tisch haben und was
OptiMobil, das erst im Frühjahr 2020
Energieverbrauchs der Elektrobusse.
»Durch bewusste technische Kniffe
den und sie verschiedene Aufgaben
nehmen den richtigen Ansprechpart-
die Energieversorger für zusätzliche
gestartet ist, haben die Wissenschaft-
Wieviel Energie verbraucht wird und
versuchen wir, die Hürden, die es ak-
übernehmen können, etwa die Spit-
ner zu finden. »Man braucht jeman-
Themen und neue Herausforderun-
ler dafür in zwei Teilprojekte geglie-
welche Reichweite ein Elektrobus fak-
tuell noch gibt in der Technik so nied-
zenlastreduktion (Peak-Shaving), die
den, der nicht nur im Tagesgeschäft
gen haben, dann passt das.«
dert. Zum einen geht es um die »Ein-
tisch hat, hängt momentan noch ent-
rig wie möglich zu machen«, sagt
Eigenverbrauchsoptimierung, die Re-
gefangen ist, sondern von oben auf
satzoptimierung von Elektrobussen
scheidend vom Fahrer ab, haben die
Professor Schwalbe. Das gilt auch für
gelleistungsbereitstellung zur Fre-
das Thema draufschaut, auch Prob-
im ÖPNV« (OptiPNV), zum anderen
Wissenschaftler festgestellt. Das sei
die Integration von Energiespeichern
quenzstabilisierung, eventuell noch
leme erkennt, die in verschiedenen
beschäftigen sie sich mit der »Inte-
vielen Akteuren noch nicht bewusst.
in das Stromnetz. Die wird nötig, weil
die Versorgung einer Ladestation für
Abteilungen einer Transformation im
gration von Energiespeichern in das
»Der Energieverbrauch zweier Fah-
die regenerativen Energien volatil
Elektrofahrzeuge. Daher arbeitet das
Wege stehen könnten, und der die Lö-
Elektronenergienetz« (EnerStore). Pra-
rer kann bis zu einhundert Prozent
sind und die Erträge dadurch stark
Teilprojekt EnerStore daran, diese Ein-
sung ins Unternehmen hineinträgt.
xispartner sind die RhönEnergie Ful-
voneinander abweichen«, weiß Pro-
schwanken. Man müsse das ganze
satzmöglichkeiten durch KI-basierte
Doch selbst, wenn man das erreicht
da GmbH und die Osthessennetz
fessor Schwalbe und verdeutlicht das
Verteilnetz der Energie neu denken,
Algorithmen so zu kombinieren, dass
habe, sei der Transfer »auch immer
GmbH. Daneben arbeiten die Wissen-
an einem Beispiel: »Der eine schafft
nicht nur regional, sondern überregi-
ein wirtschaftlicher Einsatz möglich
wieder von wirtschaftlichen Zwängen
schaftler auch mit den Unternehmen
es, eine Tour durch die Rhön zu ab-
onal, vielleicht sogar europaweit, er-
wird. Über einen Testenergiespeicher
getriggert«. Im Umsetzungsprojekt
zusammen, die Energiespeicher ent-
solvieren, der andere bleibt liegen.«
klärt Professor Schwalbe. Wie kriegen
beim Netzbetreiber Osthessennetz
OptiMobil entwickele man nur einzel-
wickeln und bauen.
Um die Elektrobusse besser nutzbar
wir es hin, die Energie von der Nord-
wollen die Wissenschaftler zudem Er-
ne Szenarien, Software zur Steuerung
»Wir verstehen uns als Bindeglied.
zu machen, analysiert das Teilprojekt
see oder aus dem Süden zu uns zu
kenntnisse zum skalierbaren Aufbau
eines Batteriespeichers zum Beispiel,
Wir bringen die Anforderungen un-
OptiPNV die Energieflüsse im Bus.
bringen? Dazu müsse man das Netz
eines universell einsetzbaren Sys-
also nur einen Teil dessen, was das
beschreibt
78
79
Mehr Informationen zu den zehn RIGL-Umsetzungsprojekten sowie zum Ideen-, Wissens- und Technologietransfer in die Region unter hs-fulda.de/rigl-fulda
80
81
Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar bei der Begrüßung der Erstsemester zum Wintersemester 2019/2020
»Die Hochschule Fulda will die Internationalisierung in den kommenden Jahren weiter ausbauen: den Austausch von Studierenden und Lehrenden, aber auch die internationale Kooperation in der Forschung. Mit einer internationalen Ausrichtung der Hochschule bieten wir umfassend Gelegenheit, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben.
Wir arbeiten intensiv daran, einen sensiblen Umgang mit kultureller Vielfalt zu etablieren mit dem Ziel, ein gutes Miteinander an der Hochschule zu ermöglichen, aber Ihnen auch das Rüstzeug für eine international ausgerichtete Arbeitswelt mitzugeben.«
Ausbau der Internationalisierung
D
Studium oder Berufsausbildung
F örderung durch DAAD-Programm HAW.International
D
Modellvorhaben Pre-College gestartet
er Deutsche Akademische Austauschdienst
Mit dem Programm HAW.International will der DAAD die
ie Hochschule Fulda hat 2019 ein Programm
Winnie Rosatis. Eine Brücke zu dem dualen Ausbildungs-
(DAAD) fördert den Fachbereich Pflege und
Ursachen der bundesweit bisher eher zögerlichen Inter-
gestartet, das bundesweit einmalig ist: Das Mo-
system zu schlagen und das Potenzial an qualifizierten
Gesundheit bei der Internationalisierung. Das
nationalisierungstendenz deutscher Hochschulen für
dellvorhaben Pre-College Fulda soll internatio-
internationalen Bewerber*innen an eine berufliche Aus-
Projekt des Fachbereichs wurde als eines von zunächst
Angewandte Wissenschaften angehen. Ein enger curricu-
nale Bewerber*innen je nach Fähigkeiten und Interesse
bildung heranzuführen, entspreche einer Forderung der
bundesweit 28 Projekten und als einziges hessisches für
larer Rahmen mit hohem Lehrdeputat und geringer zeit-
an ein Studium oder eine Berufsausbildung heranfüh-
Wirtschaft. »Von diesem integrativen Ansatz können
das neu aufgelegte Förderprogramm HAW.International
licher Flexibilität sowie knappe Ressourcen und geringe
ren. Entsprechend gewährt es Einblicke in Studium und
Hochschulen und Unternehmen gleichermaßen profitie-
des DAAD ausgewählt. Für zwei Jahre stehen Mittel im
finanzielle Fördermöglichkeiten für Auslandsaufenthal-
Arbeitswelt, bereitet sprachlich auf beide Welten vor und
ren, da beide die für sie geeigneten Kandidat*innen ge-
Umfang von knapp einer halben Million Euro für die För-
te Forschender, Lehrender und Studierender erschweren
bietet gezielt Bewerbungstrainings und Berufsberatung
winnen können. Auch die internationalen Studierenden
derung der Internationalisierung zur Verfügung.
vielfach den Ausbau internationaler Kooperationen zwi-
an. Ziel ist, internationale Bewerber*innen so vorzube-
profitieren, weil sie auf diese Weise eine erfolgverspre-
schen den Hochschulen und mit Praxispartnern, die für
reiten, dass sie den ihren Fähigkeiten und Interessen am
chende Alternative zum Studium finden können.«
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften von be-
besten entsprechenden (Aus)Bildungsweg einschlagen
sonderer Bedeutung sind.
können. »Studium oder Berufsausbildung – keiner soll
INTERNATIONALE NETZWERKE UND GRENZÜBERSCHREITENDE MOBILITÄT
Der Fachbereich Pflege und Gesundheit, der mit Einrich-
verloren gehen«, sagte Winnie Rosatis, die das Internati-
tung des Bachelor-Studiengangs International Health
onal Office der Hochschule Fulda bis 31. Dezember 2019
Sciences seine internationale Ausrichtung bereits vor-
leitete und das Modellvorhaben auf den Weg brachte.
angetrieben hat, hat damit nun die Möglichkeit, zusätzliche Stellen im Fachbereich sowie im International Office einzurichten, um internationale Netzwerke auf- und
GEFÖRDERT AUS MITTELN DES ESF
Projekt Pre-College
WICHTIGE ROLLE DER HOCHSCHULEN
Hintergrund ist der Fachkräftemangel in Deutschland,
auszubauen und die grenzüberschreitende Mobilität
in dessen Kontext die Bemühungen um internationale
zu fördern. Eine Projektgruppe soll sich auf den Aufbau
Studieninteressierte besondere Aufmerksamkeit erlangt
strategischer Partnerschaften mit Hochschulen und
haben. Den Hochschulen kommt dabei für die Zuwan-
Mit dem Projekt »Pre-College: Vorbereitung inter-
Praxispartner*innen in Europa und anderen Erdteilen
derung hochqualifizierter Arbeitskräfte eine besonde-
nationaler Studieninteressierter auf Studium und
konzentrieren.
re Bedeutung zu. Da sowohl die Wirtschaft als auch die
Beruf« hat die Hochschule Fulda aus Mitteln des
»Auch wenn der Fokus zunächst auf dem Fachbereich
Hochschulen besondere Bedarfe haben, erscheint ein ge-
Europäischen Sozialfonds (ESF) rund 570.000 Euro
Pflege und Gesundheit sowie den für die Internationa-
meinsames Herangehen an die Vorbereitung auf Studi-
für drei Jahre eingeworben. Ziel ist der Aufbau
lisierung zentralen Verwaltungs- und Dienstleistungs-
um und Berufsausbildung sinnvoll und zielführend. Zur
eines innovativen Vorbereitungsmodells für
strukturen der Hochschule liegt, ist es das übergeord-
Umsetzung des Vorhabens arbeitet die Hochschule Fulda
internationale Studienbewerber*innen mit und
nete Ziel des Projekts, einen Beitrag zur Bewältigung
daher mit der IHK Fulda zusammen und baut regionale
ohne direkten Hochschulzugang, das parallel auf
der Internationalisierungsanforderungen der gesamten
Kooperationen mit der Wirtschaft auf.
Studium und Berufsausbildung vorbereitet.
Hochschule zu leisten«, bekräftigten die Professoren
Eine erste Kohorte mit 15 Teilnehmer*innen startete
Dr. Kai Michelsen und Dr. Jens Holst, die mit Unterstüt-
Vergleich zu deutschen Studierenden hohen Studien-
zum Wintersemester 2019/2020.
zung der ehemaligen Leiterin des International Office,
abbruchquoten unter den internationalen Studierenden.
Winnie Rosatis, den Antrag beim DAAD eingebracht hat-
»Sie offenbaren einerseits Schwachstellen in der Vorbe-
Das Projekt soll Modellcharakter für ganz Hessen
ten.
reitung und Integration der Studierenden, andererseits
haben, es wird fortwährend evaluiert und vom
erweisen sich aber die Studierenden auch nicht immer
Hessischen Ministerium für Wissenschaft und
als geeignet für den gewählten Bildungsweg«, erklärte
Kunst (HMWK) begleitet.
86
Ein Ansatzpunkt des Modellvorhabens sind die im
87
Für mehr internationale Sichtbarkeit
Besuche internationaler Delegationen
S
itgliedschaft im Hochschulkonsortium M für internationale Kooperationen
INTERNATIONALE STUDIERENDE
Gäste aus USA, Kolumbien und Russland
ERSTSEMESTER ZUM WINTERSEMESTER
eit März 2019 ist die Hochschule Fulda Mitglied
2019/2020
im Deutschen Hochschulkonsortium für interna-
len Sichtbarkeit von HAWs/FHs beitragen möchten. Das
400
DHIK bietet anwendungsorientierte Bachelor-Program-
400 internationale Studierende aus 80 verschie-
me im MINT-Bereich mit renommierten ausländischen
denen Ländern neu an die Hochschule Fulda.
tionale Kooperationen (DHIK). Diesem Konsortium
gehören 30 deutsche HAWs/FHs an, die gemeinsam zur besseren Vernetzung und Erhöhung der internationa-
Zum Wintersemester 2019/2020 kamen rund
Universitäten, ergänzt durch Masterprogramme und ForINSGESAMT
schungskooperationen.
die Mexikanisch-Deutsche Hochschulkooperation mit
1.400
der renommierten Partnerhochschule Tec de Monterrey
rund 1.400 internationale Studierende an der
können Studierende ein Austauschjahr (Studium und
Hochschule Fulda eingeschrieben – größtenteils
Praktikum) in Mexiko absolvieren.
in Bachelor-Studiengängen.
Im Rahmen des DHIK ist die Hochschule Fulda Teil der
Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften an der Tongji Universität in Shanghai. Über
Insgesamt waren im Wintersemester 2019/2020
HERKUNFT DER STUDIERENDEN?
I
m Mai 2019 waren der Präsident und die Leiterin des International Office der State University of New York (SUNY) in Cortland, NY/USA zu Besuch an der Hoch-
schule Fulda, um sich über weitere Entwicklungsmöglichkeiten der Kooperation mit der Hochschulleitung, dem International Office und den Fachbereichen auszutauschen. Die SUNY Cortland ist eine der wichtigsten und
Die größten Gruppen internationaler Studieren-
ältesten Partnerhochschulen der Hochschule Fulda
der stammen aus Kamerun, Pakistan, Indien, der
Türkei, Vietnam und Syrien.
rendengruppe, begleitet von einem Professor der Uni-
Weiterhin war im Juni eine zwölfköpfige Studie-
versidad del Norte in Barranquilla, Kolumbien, zu Gast an der Hochschule Fulda. Die Gruppe informierte sich über die Hochschule Fulda und die Region, traf sich mit Vertreter*innen des Fachbereichs Wirtschaft und unternahm Betriebsbesichtigungen.
Ende Oktober statteten die Prorektorin für Internati-
onales und die Dekanin der Fakultät für Wirtschaft und Recht des Interregional Institute of Economics and Law (MIEP), St. Petersburg, Russland, der Hochschule Fulda einen Besuch ab.
88
89
Kanzler Ralf Alberding zur nachhaltigen Entwicklung der Hochschule Fulda
»Obwohl sich unsere Kennzahlen in den ver gangenen Jahren positiv entwickelt haben und wir im Vergleich gut abschneiden, wollen wir unsere CO2-Werte weiter verringern und verschiedene Gebäude noch energieeffizienter machen.
Die Mittel aus dem CO2-Minderungs- und Energieeffizienzprogramm für Hochschulen, kurz COME, ermöglichen uns nun Maßnahmen, durch die wir diese positive Entwicklung weiter unterstützen können.«
92
93
Campuserweiterung
Richtfest auf dem Gelände der ehemaligen Mühle Heyl
N
Gesundheit sowie für den Hoch-
was Besonderes« sagte er. Die Hoch-
schulsport reagieren wir auf diesen
schule Fulda habe inzwischen ein
Bedarf. Diese Baumaßnahme ist zu-
eigenes Profil und der Fachbereich
dem der Beweis, dass Denkmalschutz
Pflege und Gesundheit, der in die
auch in schwierigste Bauaufgaben
neuen Räumlichkeiten einziehen
integriert werden kann.«
werde, habe maßgeblich dazu bei-
ach den Plänen des Kasse-
Am 11. November 2019 feierte die Hoch-
»Die Hochschule Fulda macht über
Elmar Damm führte aus: »Auf
getragen. Die positive Entwicklung
ler Architekturbüros ATE-
schule Fulda gemeinsam mit Wissen-
die Landesgrenzen hinweg auf sich
Vorhandenem aufbauen, um Neu-
der Hochschule Fulda sei vom Hes-
LIER 30 entsteht auf dem
schaftsministerin Angela Dorn und
aufmerksam«, sagte Wissenschafts-
es zu schaffen: Wo passt das besser,
sischen Ministerium für Wissen-
Gelände der ehemaligen Mühle Heyl
dem Leiter der Abteilung für Bau- und
ministerin Angela Dorn in ihrem
als an einem Ort des Lernens und
schaft und Kunst stets unterstützt
ein Ensemble aus denkmalgeschütz-
Immobilienmanagement des Finanz-
Grußwort. »Sie war die erste Hoch-
Lehrens? An der Hochschule Fulda
worden.
ten Altbauten und einem Neubau. Es
ministeriums, Elmar Damm, Richtfest.
schule für Angewandte Wissenschaf-
wird vorhandenes Wissen vermittelt
verbindet die Baudenkmäler Reitstall
Die Weiterentwicklung des Hoch-
ten in Hessen, die das Promotions-
und neues geschaffen. Genauso hal-
und Reithalle und lässt zwei Innen-
schulstandorts Fulda bietet attrakti-
recht erhielt, und reagierte als erste
ten wir es mit den Gebäuden: Wir
höfe mit unterschiedlichen Charak-
ve Studienbedingungen und ist eine
mit
einzigartigen Studiengängen
bewahren die historische Substanz
teren entstehen. Die Bausubstanz
wichtige Maßnahme, um der stark
wie Physiotherapie und Hebammen-
und ermöglichen gleichzeitig eine
der zu erhaltenden Bestandsgebäu-
gestiegenen Studierendenanzahl ge-
kunde auf den Fachkräftebedarf.
moderne und zeitgemäße Unterbrin-
de wird denkmalgerecht, sowohl
recht zu werden. 1.400 Beschäftigte
Dieses
gung, in der sich gut und innovativ
baulich als auch konstruktiv, ertüch-
und Studierende werden zukünftig
ist beliebt, die Studierendenzahl an
arbeiten und denken lässt.»
tigt und bei Bedarf sensibel ergänzt.
Platz in der Campuserweiterung fin-
der Hochschule steigt enorm – und
Die Gesamtkosten belaufen sich auf
den und vom besonderen Flair der
es wird mehr Platz benötigt. Mit der
Karim Khakzar bedankte sich dafür,
rund 41 Millionen Euro.
denkmalgeschützten Gebäude profi-
Campuserweiterung für den stark
dass das Projekt in dieser Form mög-
tieren.
wachsenden Fachbereich Pflege und
lich geworden ist. »Hier entsteht et-
94
praxisorientierte
Angebot
Hochschulpräsident Professor Dr.
95
Weniger CO2, mehr Energieeffizienz
D
Erfolgreich im Landesprogramm COME ie Abteilung Gebäudemanagement hat 2019
An dem ebenfalls denkmalgeschützten Gebäude der
im Rahmen des wettbewerblichen Landespro-
Hochschul- und Landesbibliothek in der Innenstadt ist
gramms COME (CO2-Minderungs- und Energie-
geplant, die Fassade und die Flachdachflächen zu däm-
effizienzprogramm für Hochschulen) einen Zuschuss in
men. Durch den Austausch von Fenstergläsern soll die
Höhe von 3.428.500 Euro zugesagt bekommen. Die Mittel
Gebäudehülle zudem energetisch ertüchtigt werden. Im
ermöglichen es, die CO2-Bilanz und die Energieeffizienz
Bereich der Technik sollen die Pumpen der Kühlanlage
der Hochschulgebäude weiter zu optimieren.
durch Hocheffizienzpumpen ausgetauscht werden. Und
eine Photovoltaikanlage auf dem Dach soll Strom für den
»Obwohl sich unsere Kennzahlen in den vergangenen
Jahren positiv entwickelt haben und wir im Vergleich mit
Eigenverbrauch erzeugen.
anderen Hochschulen in Hessen gut abschneiden, wollen wir unsere CO2-Werte weiter verringern und verschiedene Gebäude noch energieeffizienter machen«, betonte Kanzler Ralf Alberding. »Die Mittel aus dem COME-Programm ermöglichen uns nun Maßnahmen, durch die wir diese positive Entwicklung an unserer Hochschule weiter unterstützen können.«
Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes
Hessen werden schon seit 2008 in einem vom Institut für Hochschulentwicklung (HIS HE GmbH) geleiteten Projekt die hochschulbezogenen CO2-Emissionen auf Grundlage der Verbrauchsdaten berechnet. Die Kennzahlen zeigen die Entwicklung der Energieverbräuche und erlauben einen Vergleich mit den anderen Hochschulen in Hessen.
Geplant ist im Detail, in den Gebäuden 33 und 46 die
vorhandenen Lüftungsgeräte durch Geräte mit Wärmerückgewinnung zu ersetzen. Der Einbau einer zusätzlichen Gebäudeleittechnik soll es ermöglichen, den Betrieb der Anlagen zu optimieren, etwa Nachtkühlung für den sommerlichen Wärmeschutz zu nutzen.
In den denkmalgeschützten Gebäuden 43 und 41
sollen vor allem die Innendämmung der Wände und Geschossdecken verbessert werden. Ein außenliegender Sonnenschutz soll künftig dafür sorgen, den Wärmeeintrag in den Sommermonaten zu vermindern.
96
97
98
99
Hochschul-, Landesund Stadtbibliothek
Ausleihen, Autographen und ein IT-Ausfall
JAHRESAUFTAKT MIT REKORDZAHL
Erst nach Wochen konnten die Systeme wieder anlaufen.
Mit einem Rekord startete die Hochschul-, Landes- und
Für die Mitarbeiter*innen war damit noch längst nicht al-
Stadtbibliothek ins Jahr 2019. Die Anzahl der Ausleihen in
les vorbei. In den Regalen türmten sich Tausende zurück-
der Kinder- und Jugendabteilung war im zurückliegenden
gegebener Medien, die aufgrund des IT-Ausfalls nicht
Jahr erstmals über die Marke von 100.000 geklettert. Da-
hatten zurückgebucht werden können. Die Mammut-
mit waren die Medien in diesem Bereich so gefragt wie
aufgabe bewältigten die Miterbeiter*innen schließlich
nie. Auch darüber hinaus konnte die Hochschul- und Lan-
gemeinsam, an zwei Tagen, an denen die HLSB geschlos-
desbibliothek am Standort Heinrich-von-Bibra-Platz eine
sen blieb. »Unsere Nutzer*innen haben viel Verständnis
höhere Nachfrage verzeichnen. So stiegen die physischen
gezeigt«, zieht Bibliotheksdirektorin Dr. Marianne Rieth-
Ausleihen, also alle Ausleihen, die man von der Bibliothek
müller Bilanz. Und mehr noch: Sie bescherten der HLB
nach Hause trägt, um 1,5 Prozent. Damit ergab sich für das
trotz IT-Problemen Rekord- Ausleih- und Besucherzahlen.
Jahr 2018 die beeindruckende Zahl von 315.081 Ausleihen.
»Das wissen wir sehr zu schätzen.«
SICHERUNG DES KULTURERBES
AUSGELIEHENE MEDIEN
ZUM JAHRESENDE OFFLINE
JUDENTUM IN DER REGION FULDA
Die Hochschul- und Landesbibliothek zeigte vom Mai bis
aer Bischöfe aus dem 16. bis zum 20. Jahrhundert sowie
desbibliothek für beide Standorte: Mutmaßlicher Ha-
Juli 2019 die Ausstellung »Judentum in der Region Fulda
Handschriften von Ulrich von Hutten und Martin Luther.
460.000
ckerangriff auf die Universitätsbibliothek Gießen. Die
– Emanzipation, Antisemitismus, Vernichtung«, kuratiert
Darüber hinaus stehen inzwischen auch alle 245 Hand-
460.000 Medien physisch ausgeliehen.
Dienstleistungsangebote der Hochschul-, Landes- und
vom Vorsitzenden des Hochschulrats, Dr. Michael Imhof.
schriften des Mittelalters in der digitalen Sammlung
Stadtbibliothek Fulda (HLSB) stehen derzeit nur einge-
Während das Thema Judentum oft auf die Zeit des Nati-
»FuldDig« zur Verfügung und können virtuell durchblät-
schränkt zur Verfügung. Hintergrund war: Die HLSB nutzt
onalsozialismus sowie die Vernichtung des europäischen
tert werden. Darunter befinden sich auch Spitzenstücke
IT-Dienstleistungen der Universität Gießen, die wegen
Judentums im Holocaust fokussiert, spannte die Ausstel-
wie etwa die Welfenchronik oder die Weltchronik des
des Sicherheitsvorfalls ihre Server herunterfahren muss-
lung den Bogen weiter: von der Frühen Neuzeit bis heute.
Rudolf von Ems. Nach Erlaubnis des Dommuseums zur
te. Konkret bedeutete dies unter anderem: keine Ausleihe
Auf diese Weise wollte sie anregen, sich auch mit einem
Digitalisierung des Ragyndrudis-Codex konnte nun auch
7.543
und Verlängerung von Medien, keine Anmeldung eines
oft wenig bekannten Teil der Geschichte des Judentums
der letzte der drei Bände des heiligen Bonifatius gescannt
Teilnehmer*innen. Ein Plus von 26 Prozent gegen-
Bibliotheksausweises, keine Rückgabe von Medien außer-
auseinanderzusetzen. Am Beispiel des Landjudentums in
werden, sodass erstmals eine virtuelle Zusammenfügung
über 2018.
halb der Öffnungszeiten, keine Anmeldung in der Onlei-
der Rhön wies sie auf die Emanzipation der Juden im 19.
der drei »Codices Bonifatiani« gelang. Zur Sicherung die-
he, kein Zugriff auf die Nutzungskonten. Unklar blieb, wie
Jahrhundert hin, die einen Weg aus jahrhundertelangen
ses bedeutenden Kulturerbes ist die Archivierung der Di-
lange die Einschränkungen dauern würden.
Diskriminierungen und Erniedrigungen zu ermöglichen
gitalisate, die über Magnetbänder erfolgt, von unschätz-
Zwei Tage später kommunizierte die HLSB zunächst
schien. Und sie führte vor Augen, dass jüdische Unterneh-
barer Wichtigkeit.
Sonderregelungen für Ausleihfristen, Medienrückga-
mer, Handwerker und Kaufleute in der zweiten Hälfte des
be und Mahngebühren. Als schließlich deutlich wurde,
19. Jahrhunderts den Weg in die Moderne bereiteten.
An beiden Standorten zusammen besuchten
welch großen Schaden der IT-Angriff angerichtet hatte,
434.500 Personen 2019 die HLB. Das waren
richtete sie eine Notausleihe ein, um eine Literaturversor-
trägen zum jüdischen Leben in Deutschland. Initiato-
gung zunächst über die Weihnachtspause zu gewährleis-
ren der Ausstellung waren die Fachbereiche Sozial- und
ten. Doch das Provisorium sollte länger dauern.
Kulturwissenschaften und Sozialwesen der Hochschule
Am 10. Dezember 2019 meldete die Hochschul- und Lan-
Rund 300 Autographen hat die Hochschul- und Landesbibliothek 2019 digitalisiert, unter anderem Briefe der Fuld-
Begleitet wurde die Ausstellung von zahlreichen Vor-
SCHULUNGEN / FÜHRUNGEN
Zu Schulungen und Führungen kamen 7.543
BESUCHER*INNEN
434.500
6,5 Prozent mehr als 2018.
Fulda.
100
An beiden Standorten zusammen wurden 2019
101
Deutschlandstipendien
Unterstützung für 27 Studierende
AUF EINEN BLICK
DIE REGIONALEN FÖRDERER 2019/20
DEUTSCHLANDSTIPENDIEN INSGESAMT
↘ Bickhardt Bau AG, Kirchheim
181
↘ CSS AG, Künzell
↘ DESOI GmbH, Kalbach
↘ Drimalski & Partner GmbH, Fulda
↘ F örderkreis des Fachbereichs Elektrotechnik
Bislang konnten die regionalen Förderer und die Hochschule Fulda 181 Deutschlandstipendien
und Informationstechnik der Hochschule Ful-
vergeben.
da e.V. ↘ F örstina-Sprudel Mineral- und Heilquelle –
STIPENDIENMITTEL INSGESAMT
570.000
Ehrhardt & Sohn GmbH & Co., Eichenzell ↘ F reunde des Fachbereichs Angewandte
ausgezahlten Stipendienmittel insgesamt.
(2 Stipendien) ↘ F riedrich Zufall GmbH & Co. KG, Fulda
Informatik der Hochschule Fulda e.V. ↘ F reunde und Förderer der Hochschule Fulda –
Auf fast 570.000 Euro belaufen sich die bislang
↘ I ndustrie- und Handelskammer Fulda
STIPENDIENMITTEL 2019 nternehmen, Vereine und Stiftungen aus der
Die R+S Group AG stiftete 2019 erstmals zwei Stipendien.
Region haben 2019 27 Deutschlandstipendien
Damit belief sich die Gesamtzahl der Förderer 2019 auf
ermöglicht. »Nur mit Unterstützung der regi-
25. Für jeweils ein Jahr finanzieren sie einen Studieren-
97.000
onalen Förderer können wir die Stipendien vergeben«,
den mit 150 Euro monatlich, die andere Hälfte steuert der
Stipendienmittel im Jahr 2019.
betonte Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar
Bund bei.
bei der Übergabe der Förderurkunden an die Studieren-
den. Er bedankte sich bei allen Unternehmen, Vereinen
mestern, Bachelor- sowie Masterstudierenden. Die Stu-
und Stiftungen aus der Region, die sich am Deutschland-
dierenden zeigten damit ihr konstant hohes Interesse an
stipendium beteiligen – zum Teil schon seit vielen Jahren.
der Förderung. Eine Zunahme an Bewerbungen gab es
insbesondere bei den Masterstudierenden.
U
University of Applied Sciences e.V.
Neu im Kreis der Förderer waren 2019 mit jeweils ei-
↘ J ubiläumsstiftung der Sparkasse Fulda ↘ J UMO GmbH & Co. KG, Fulda
↘ M ineralBrunnen RhönSprudel –
Auf mehr als 97.000 Euro beliefen sich die
Egon Schindel GmbH, Ebersburg ↘M uth & Partner mbB, Fulda
↘ P eter Romeis-Stiftung, Oberthulba
↘ P reh GmbH, Bad Neustadt a.d. Saale
Knapp 300 Bewerbungen gingen in ein – von Erstse-
↘R +S Group AG (2 Stipendien) ↘R hönEnergie Fulda GmbH
↘ S tiftung der Sparkasse Fulda
↘ T echnolit GmbH, Großenlüder
↘ T ornow business personality, Fulda
nem Stipendium die CSS AG aus Künzell und die Peter
↘U th GmbH, Fulda
Romeis-Stiftung aus Oberthulba.
↘V R Genossenschaftsbank Fulda eG
↘ y our admins – We keep IT simple, Fulda ↘Z eitsprung IT-Forum-Fulda e.V.
102
103
Europawahl
M
Aktionen und Diskussionen
Tag des Wissens
E
Beitrag zum Stadtjubiläum
STATEMENTS ZUM TAG DES WISSENS » Wir verstehen es als unseren Auftrag, gesellschaft-
» Wir helfen der Stadt: Wir qualifizieren Gesundheits-
it einer Vielzahl an Aktionen – vom gemein-
in Tag voller Wissen, Information und Unterhal-
samen Frühstück bis hin zur Diskussionsver-
tung – am 22. Mai öffnete sich der Hochschulcam-
liche Problemstellungen aufzugreifen und Lösungs-
fachkräfte, die etwa in Gesundheitseinrichtungen
anstaltung – hat die Hochschule Fulda 2019
pus im Rahmen der Feierlichkeiten rund um das
ansätze zu entwickeln. Forschungsergebnisse und
der Stadt Fulda arbeiten und dort die Versorgung der
auf die Europawahl aufmerksam gemacht und dafür
1275-jährige Jubiläum der Stadt Fulda mit Angeboten für
Innovationen aus der Hochschule in die Region zu
Bevölkerung verbessern. Das gilt beispielsweise für
geworben, wählen zu gehen. Unter anderem lud sie im
alle Altersgruppen: für Studieninteressierte, Neugierige,
transferieren, gehört zu unseren Kernaufgaben.
die Mangelberufe Pflege, Hebammen und Physiothe-
Mai gemeinsam mit der Initiative Pulse of Europe dazu
Ehemalige und alle Interessierten. Beim Familien-Nach-
Umgekehrt liefern die zahlreichen regionalen Insti-
rapie. Wir greifen Fragen auf, die Einrichtungen des
ein, über die Frage zu diskutieren: Wozu Europawahl
mittag erlebten Klein und Groß, wie spannend Wissen-
tutionen den Forschenden Impulse durch aktuelle
Gesundheitswesens in Fulda haben und liefern dafür
2019? Die Veranstaltung hatte sich zum Ziel gesetzt, gute
schaft sein kann.
Praxisbezüge – was für eine Hochschule für Ange-
Lösungsvorschläge. Wir haben Einrichtungen in Fulda
Gründe für die Wahl zu liefern. So etwa, dass die EU nicht
wandte Wissenschaften elementar ist. Beispielsweise
mit aufgebaut und wissenschaftlich begleitet, die
nur die größte staatenübergreifende politische Gemein-
Unterhaltung, Wissenschaft und Party. Höhepunkt war
unterstützen Seniorinnen und Senioren aus der
bis heute Bestand haben, etwa die Schutzambulanz
schaft der Welt ist, sondern auch das größte demokra-
der Science Slam. Hier stellten Wissenschaftler*innen
Region sehr erfolgreich in einem Panel die Entwick-
Fulda, die inzwischen ihr zehnjähriges Bestehen fei-
tisch gewählte Parlament hat. Und dass dieses Parlament
ihre Forschungsthemen vor: anschaulich, spannend und
lung neuer Versorgungskonzepte.
ern konnte. Und wir machen Fulda über die Grenzen
inzwischen sehr viel zu entscheiden hat: Gesetze, die alle
auf den Punkt gebracht. Der Start der Hochschultage bot
hinweg bekannt, indem wir uns stärker internatio-
Bürger*innen der EU betreffen und unser Leben unmit-
zudem Gelegenheit zum Feiern – mit Live-Musik und ei-
Zahlreiche unserer Kooperationen mit regionalen
nalisieren.
telbar gestalten, von Roaming-Gebühren bis zu Sozial-
ner Vielzahl an Essensständen mit Gerichten aus aller
Institutionen laufen seit vielen Jahren nahezu unbe-
staatsregeln.
Welt.
merkt von der Öffentlichkeit. Gerade deshalb ist das
Die Stadt hilft uns: Einrichtungen der Gesundheits-
Stadtjubiläum eine gute Gelegenheit, über einen Tag
versorgung übernehmen die praktische Ausbildung
Es diskutierten Professor Dr. Karim Khakzar, Professo-
Das After-Work-Programm, bot einen bunten Mix aus
Studieninteressierte waren bereits am Vormittag
rin Dr. Claudia Wiesner (Fachbereich Sozial- und Kultur-
eingeladen, sich vor Ort zu informieren. Die acht Fach-
des Wissens nicht nur das Studienangebot, sondern
unserer Studierenden. Wir erfahren über unsere
wissenschaften), Professor Dr. Tobias Knedlik (Fachbereich
bereiche der Hochschule Fulda boten Kurzvorlesungen,
auch das regionale Netzwerk sichtbar zu machen, in
Kooperationspartner, welche Probleme die Stadt
Wirtschaft), Marianne Müller (Pulse of Europe) sowie Stu-
Workshops und geführte Rundgänge durch ihre Labore
dem die Hochschule Fulda einen festen Platz hat.«
wirklich hat und können Lösungsstrategien praktisch
dierende und Schüler*innen aus Fulda.
an. Tipps aus erster Hand lieferten die Studierenden der Campus Crew. Die Teams der Zentralen Studienberatung und des Studienbüros informiert zudem über den Ablauf der Bewerbung, das Duale Studium, Finanzierung, Auslandssemester und viele weitere Themen.
erproben. Dafür finden wir immer ein offenes Ohr.
↘ Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar
Und wir können Praktiker*innen als Lehrbeauftragte
zur Vernetzung von Hochschule und Stadt
einsetzen und so Studium und Lehre verbessern.« ↘ Professorin Dr. Beate Blättner, damalige Studiendekanin, zur Kooperation des Fachbereichs Pflege
Auch der Fuldaer Oberbürgermeister, Dr. Heiko Win-
und Gesundheit und der Stadt
genfeld, kam auf den Campus, um sich am Beispiel des Fachbereichs Pflege und Gesundheit über die Verzahnung von Hochschule und Stadt zu informieren.
104
105
Hochschulsport
D
3. Inklusiver Sport-Info-Tag en Alltag mit einem Handicap bewältigen – was das bedeutet, konnten alle Interessierten beim 3. Inklusiven Sport-Info-Tag erleben. Das RinkA-
Projekt im Regionalen Innovationszentrum Gesundheit und Lebensqualität (RIGL-) Fulda und der Hochschulsport der Hochschule Fulda boten Sport und Bewegungsmöglichkeiten auf dem Campus an, unter anderem auch Rollstuhl- und Blindenführungen. Auch das Inklusionsmobil des Hessischen Behinderten- und Rehabilitations- Sport-
verbandes (Partner im Regionalen Innovationszentrum für Gesundheit und Lebensqualität (RIGL-) Fulda) war mit Sportgeräten, Videoleinwand und Tonanlage vor Ort. Als Ansprechpartnerin für das Studieren mit Behinderung und chronischer Erkrankung stand die Behindertenbeauftragte der Hochschule zur Verfügung. Anschließend fand ein Visionscamp Inklusion statt. In einer offenen Gesprächsrunde zur inklusiven Modellregion 2020 ging es hier um die Fragen: Was läuft schon gut in Fulda? Was muss noch passieren? In diesem Rahmen stellte die Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda (ebenfalls Partner im RIGL-Fulda) erstmals den Inklusionskompass vor, eine bundesweit einmalige OnlinePlattform mit Community-Funktion rund um Angebote, die sich insbesondere an Menschen mit Behinderung richten. Betroffene können sich hier zu Themen wie Freizeit, Sport, Reisen, Hilfsmittel, Wohnen, Schule, Arbeit, Fahrdienste, Restaurants, Pflege, Assistenz, Therapeuten, Partnerschaft informieren.
106
107
108
109
Chronik: 2019
Das Jahr im Schnelldurchlauf
HOCHSCHUL-, LANDES- UND STADTBIBLIOTHEK
FRAUENBEAUFTRAGTE
Die Hochschul-, Landes- und Stadtbibliothek meldet
Im Rahmen der Tagung »Frauen in der Arbeitswelt 4.0«
8. Januar
INTERNATIONALES
AUSSTELLUNG
Die Hochschule Fulda wird Mitglied im Deutschen
Die Hochschul- und Landesbibliothek eröffnet die Aus-
14. Februar
29. März
Rekordzahlen: Die Ausleihen in der Kinder- und Jugend-
feiert die Hochschule Fulda 30 Jahre Frauenbeauftragte
Hochschulkonsortium für internationale Kooperationen
stellung »Judentum in der Region Fulda – Emanzipation,
abteilung sind erstmals über die Marke von 100.000
und erfolgreiche Gleichstellungsarbeit und würdigt alle
(DHIK). Diesem Konsortium gehören 30 deutsche HAWs/
Antisemitismus, Vernichtung«, kuratiert vom Vorsitzen-
geklettert. Insgesamt sind die physischen Ausleihen um
ehemaligen und amtierenden Frauenbeauftragten der
FHs an, die gemeinsam zur besseren Vernetzung und Er-
den des Hochschulrats, Dr. Michael Imhof.
1, 5 Prozent gestiegen. 315.081 Ausleihen lautet damit
Hochschule.
höhung der internationalen Sichtbarkeit von FHs/HAWs
die Bilanz für die Ausleihen am Standort Heinrich-von-
9. Mai
EXZELLENZ IN DER LEHRE
beitragen möchten. PARLAMENTARISCHER ABEND
Bibra-Platz. RIGL-FULDA
2. Februar
16. Mai
19. Februar
ZUKUNFTSVERTRAG
fessor Dr. Karim Khakzar in seiner Rolle als Sprecher der
Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar wertet
Gesundheit den hessischen Hochschulpreis für Exzellenz
Auf dem Parlamentarischen Abend in Berlin, zu dem Pro-
6. Mai
Für ihre studentische Service-Initiative IntTIME erhalten vier Studentinnen aus dem Fachbereich Pflege und
Das Regionale Innovationszentrum für Gesundheit und
HAWs/FHs in der HRK eingeladen hatte, legen die HAWs/
die neue Bund-Länder-Vereinbarung »Zukunftsvertrag
in der Lehre. In Frankfurt nehmen sie die mit 10.000
Lebensqualität (RIGL-) Fulda präsentiert sich in einer
FHs ihre Position zu einem neuen Verteilungsmodell der
Studium und Lehre stärken« in seiner Rolle als Sprecher
Euro dotierte Auszeichnung von der hessischen Wissen-
Sonderausstellung beim Osthessische Gesundheitstag
Hochschulpakt-Mittel dar.
der HAWs/FHs in der HRK als einen Meilenstein für die
schaftsministerin Angela Dorn entgegen.
Entwicklung der HAWs und FHs in Deutschland.
in Fulda. An Ständen und mit einem umfangreichen VorPROMOTIONSRECHT DER HAWs
tragsprogramm stellen sich die einzelnen Umsetzungsprojekte vor.
EUROPAWAHL
6. März
HOCHSCHULSPORT
Dr. Karim Khakzar die nordrhein-westfälische Initiative,
Was es bedeutet, den Alltag mit einem Handicap zu
Hochschule Fulda ein, über die Frage zu diskutieren:
das Graduierteninstitut für Angewandte Forschung der
bewältigen, können alle Interessierten beim 3. Inklusiven
Wozu Europawahl 2019? Auch mit einer Vielzahl weiterer
Fachhochschulen in NRW (GI NRW) in ein Promotions-
Sport-Info-Tag erleben unter anderem in Rollstuhl- und
Aktionen macht die Hochschule Fulda auf die Europa-
kolleg zu überführen.
Blindenführungen. Die Interessengemeinschaft barrie-
wahl aufmerksam und wirbt dafür, wählen zu gehen.
Als Sprecher der HAWs in der HRK unterstützt Professor
21. Mai
8. Mai
Gemeinsam mit der Initiative Pulse of Europe lädt die
refreies Fulda, Praxispartner des Hochschulsports, stellt den Inklusionskompass vor, eine bundesweit einmalige Online-Plattform mit Community-Funktion.
110
111
TAG DES WISSENS
50 JAHRE HAWs
Der Hochschulcampus öffnet sich im Rahmen der Feier-
Die HAWs und FHs feiern das 50-jährge Jubiläum ihres
22. Mai
ERSTSEMESTERBEGRÜSSUNG
2. REGIONALE INNOVATIONSKONFERENZ
Die Nachfrage nach einem Studienplatz an der Hoch-
Die 2. Regionale Innovationskonferenz des Regionalen
13./14. Juni
14. Oktober
20. November
lichkeiten zum 1.275-jährigen Jubiläum der Stadt Fulda
Erfolgsmodells mit der traditionellen Jahrestagung des
schule Fulda blieb zum Wintersemester 2019/2020
Innovationszentrums für Gesundheit und Lebens-
mit Angeboten für alle Altersgruppen, für Studienin-
»Bad Wiesseer Kreises« der Hochschulrektorenkonferenz
hoch. Rund 2.300 Studienanfänger*innen nehmen ihr
qualität (RIGL-) Fulda verschafft einen Eindruck davon,
teressierte, Neugierige, Ehemalige – mit einem bunten
(HRK) an der Technischen Hochschule Lübeck. Sie verab-
Studium in Fulda auf. Damit steigt die Gesamtzahl der
wie die Ernährung der Zukunft aussehen könnte. Rund
Mix aus Unterhaltung, Wissenschaft und Party. Auch
schieden das Lübecker Manifest.
Studierenden noch einmal leicht auf rund 9.700 an.
400 Besucher*innen aller Altersgruppen nehmen teil.
Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld kommt auf den
Erstmals mit dabei sind Bürger*innen aus der Region.
Campus, um sich am Beispiel des Fach-bereichs Pflege
JUBILÄUM
DEUTSCHLANDSTIPENDIEN
Mit einem Festakt feiert der Fachbereich Pflege und
27 Deutschlandstipendiat*innen erhalten im Rahmen
25. Juni
und Gesundheit über die Verzahnung von Hochschule und Stadt zu informieren. PARTNERHOCHSCHULE
27. Mai
31. Oktober
HOCHSCHUL- UND LANDESBIBLIOTHEK
Gesundheit sein 25-jähriges Jubiläum. Mehr als 200 Gäste
einer Feierstunde ihre Förderurkunden und vernetzen
Ein Sicherheitsvorfall an der Universitätsbibliothek Gie-
aus Politik und Gesundheitswesen nehmen teil, darunter
sich mit ihren Förderern aus der Region.
10. Dezember
ßen, deren Services die Hochschul- und Landesbibliothek nutzt, schränkt die Dienstleistungsangebote der Hoch-
zahlreiche Vertreter*innen von kooperierenden regionalen
Die State University of New York (SUNY) in Cortland, NY/
Praxiseinrichtungen und viele Ehemalige.
USA besucht die Hochschule Fulda, um sich über weitere GLEICHSTELLUNG
Entwicklungsmöglichkeiten der Kooperation auszu-
19. September
tauschen. Die SUNY Cortland ist eine der wichtigsten Partnerhochschulen der Hochschule Fulda.
FAMILIE IN DER HOCHSCHULE
1. Oktober
DIVERSITY
in Wissenschaft und Forschung CEWS belegt die Hoch-
Verein, der sich für familienfreundliche Strukturen an
schule Fulda erneut einen Spitzenplatz.
Hochschulen einsetzt.
Mit dem Ziel, für die psychische Verschiedenheit der
HESSISCHER ENGAGEMENTKONGRESS
RICHTFEST
Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration
Gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Angela Dorn
25./26. September
schule Fulda am 7. Deutschen Diversity-Tag, und zwar unter dem Motto »Gemeinsam barrierefrei«.
112
ausleihe zur Verfügung, um eine Literaturversorgung über die Weihnachtspause zu gewährleisten.
net die Charta »Familie in der Hochschule«. Damit ist die Hochschule Fulda nun Mitglied in dem bundesweiten
Studierenden zu sensibilisieren, beteiligt sich die Hoch-
Zeitraum. Eine Woche später stellt die HLB eine Notfall-
Die Vizepräsidentin für Lehre und Studium unterzeich-
Beim Hochschulranking des Kompetenzzentrums Frauen
28. Mai
schul- und Landesbibliothek ein – für einen längeren
11. November
veranstaltet in Kooperation mit dem Wissenschaftlichen
und Elmar Damm, Leiter der Abteilung für Bau- und
Zentrum Gesellschaft und Nachhaltigkeit (CeSSt) und
Immobilienmanagement des Finanzministeriums, feiert
dem Fachbereich Sozialwesen den Hessischen Engage-
die Hochschule Fulda Richtfest auf dem Gelände der
mentkongress.
ehemaligen Mühle Heyl.
113
8.1. Studierende Entwicklung der Studierendenzahlen
Studierende nach Fachbereichen vom WiSe 2013/14 bis WiSe 2019/20
STUDIERENDE NACH FACHBEREICHEN 2013 – 2019 FACHBEREICH
WiSe 2013/14
WiSe 2014/15
WiSe 2015/16
WiSe 2016/17
WiSe 2017/18
WiSe 2018/19
WiSe 2019/20
1022
1069
1131
1185
1280
1436
1448
Elektrotechnik und Informationstechnik (ET)
903
880
839
838
747
730
749
Lebensmitteltechnologie (LT)
476
494
522
586
597
696
589
Oecotrophologie (Oe)
633
705
775
824
855
849
845
Pflege und Gesundheit (PG)
950
1046
1140
1263
1218
1444
1454
Sozial- und Kulturwissenschaften (SK)
850
908
937
953
1007
1086
1056
Sozialwesen (SW)
1063
1179
1286
1373
1482
1668
1779
Wirtschaft (W)
1245
1356
1432
1519
1639
1748
1816
↘ GESAMTZAHL DER STUDIERENDEN
7142
7637
8062
8541
8825
9557
9736
↘ GESAMTZAHL DER STUDIENANFÄNGER*INNEN
2093
2118
2115
2179
2292
2719
2392
Angewandte Informatik (AI)
116
117
8.2. Personal Studierendenmobilität
Personalstatistik (Köpfe)
Outgoings und Incomings 2009 bis 2019
Zum 31.12.2019 waren 730 Beschäftigte an der Hochschule Fulda tätig.
STUDIERENDENMOBILITÄT 2009 – 2019
PERSONALSTATISTIK (STAND 31.12.2019) 09/10
10/11
11/12
12/13
13/14
14/15
15/16
16/17
17/18
2018*
2019
INS AUSLAND (OUTGOINGS)
Erasmus Partnerschaften (Studium)
42
67
71
83
87
89
92
103
97
120
125
Selbstorganisierte Studienaufenthalte
21
69
98
68
39
20
73
68
28
63
45
Regionalpartnerschaften
6
3
3
7
4
5
9
6
8
4
6
Hochschulpartnerschaften (Europa und Overseas)
93
72
44
63
71
67
71
79
53
54
62
↘ GESAMT: STUDIUM
162
211
216
221
201
181
245
256
186
241
238
Praktika (inkl. ERASMUS)
29
39
57
64
65**
88**
49
101
50
93
80
191
250
273
285
266
269
294
357
236
334
318
↘ GESAMT: OUTGOINGS
HOCHSCHULLEHRER*INNEN
MITARBEITER*INNEN
GESAMT
Fachbereich Angewandte Informatik (AI)
22
28
50
Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik (ET)
12
22
34
Fachbereich Lebensmitteltechnologie (LT)
13
20
33
Fachbereich Oecotrophologie (Oe)
14
34
47
Fachbereich Pflege und Gesundheit (PG)
25
58
83
Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften (SK)
17
24
41
Fachbereich Sozialwesen (SW)
24
44
68
Fachbereich Wirtschaft (W)
29
23
52
Zentralverwaltung und Stabsstellen
3
187
190
Zentrale techn. Einrichtungen
–
72
72
Zentrale wiss. Einrichtungen
–
47
47
Forschungsverbund
–
2
2
Sonstige
–
11
11
158
572
730
AUS DEM AUSLAND (INCOMINGS)
Erasmus+
21
24
25
37
33
30
28
42
31
28
33
Hochschulpartnerschaften
20
19
19
29
33
37
39
42
56
47
45
↘ GESAMT: INCOMINGS
41
43
44
66
66
67
67
84
87
75
78
↘ SUMME
*Zahlen ab 2018 auf Jahresbasis **geschätzte Zahlen
118
119
Entwicklung der Beschäftigtenzahl 2010 – 2019
Berufungen
Die Zahl der Beschäftigten ist 2019 erneut gestiegen.
10 Professor*innen wurden 2019 an die Hochschule Fulda berufen.
ENTWICKLUNG DER BESCHÄFTIGTENZAHL 2010 – 2019
BERUFUNGEN VON PROFESSOR*INNEN IM JAHR 2019
STATUSGRUPPE
2010
2011
2012
2013
Professor*innen
129
119
133
(davon 11 befristet)
Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
138
126
168
(davon 96 befristet)
Administrativ-technische Mitarbeiter*innen
185
193
204
(davon 59 befristet)
↘ GESAMT
452
438
505
(davon 166 befristet)
143
170
238
551
2014 151
(davon 11 befristet)
183
(davon 101 befristet)
234
(davon 46 befristet)
568
(davon 158 befristet)
2015 151
(davon 6 befristet)
200
(davon 102 befristet)
239
(davon 40 befristet)
590
(davon 148 befristet)
2016 143
(davon 2 befristet)
215
(davon 109 befristet)
251
(davon 40 befristet)
609
(davon 151 befristet)
2017 150
(davon 7 befristet)
218
(davon 102 befristet)
264
(davon 45 befristet)
632
(davon 154 befristet)
2018 155
(davon 5 befristet)
248
(davon 124 befristet)
276
(davon 45 befristet)
679
(davon 174 befristet)
ZUR AUFLISTUNG DER BEFRISTETEN ARBEITSVERHÄLTNISSE SIND FOLGENDE ANMERKUNGEN ZU BEACHTEN: ↘ Nicht berücksichtigt sind beurlaubte bzw. langfristig abwesende Beschäftigte und die Stadtbibliothek;
↘ Beschäftigte, die gleichzeitig in mehreren Abteilungen beschäftigt sind, wurden nur einmal berücksichtigt; ↘ Vertretungsprofessuren wurden bei Professor*innen berücksichtigt;
↘ Lehrkräfte für besondere Aufgaben wurden unter den wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen berücksichtigt.
120
2019
NAME
FB
PROFESSUR
Fleischmann, Prof. Dr. Nina
PG
Pflegewissenschaft
Hunger, Prof. Dr. Uwe
SK
Politikwissenschaften mit Schwerpunkt Migration, Soziologie mit Schwerpunkt Globalisierung
Kumm, Prof. Dr. Martin
AI
Angewandte Informatik, insbesondere Embedded Systems
Müller, Prof. Dr. Tobias
ET
Machinenbau, insbesondere Mechatronik
Scheich, Prof. Dr. Christoph
AI
Datenbanken und Datenbanktechnologien
Süß, Prof. Dr. Tim
AI
Angewandte Informatik, insbesondere Parallel Computing
Trumpa, Prof. Dr. Silke
PG
Fachdidaktik Gesundheit
Viola, Prof. Dr. Loredana
W
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing
Wundrak, Prof. Dr. Rixta
SK
Empirische Sozialforschung mit Schwerpunkt Qualitative Methoden
Zurwehme, Prof. Dr. Annikka
LT
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Qualitätsmanagement (QM) bei Lebensmitteln
158
(davon 4 befristet)
274
(davon 133 befristet)
298
(davon 48 befristet)
730
(davon 185 befristet)
121
8.3. Forschung
Ausgeschiedene Professor*innen
Promotionsbezogene Daten der Hochschule Fulda 2017 – 2019
Eine Professorin ist 2019 ausgeschieden.
Eigenständige und kooperative Promotionen
AUSGESCHIEDENE PROFESSOR*INNEN IM JAHR 2019 NAME
FACHBEREICH
Knauf; Prof. Dr. Helen
Sozialwesen (SW)
PROMOTIONSBEZOGENE DATEN DER HOCHSCHULE FULDA 2017 – 2019 2017
Pensionierte Professor*innen
STICHTAG: 01.12.2019
58
79
108
8
22
41
↘ davon PZ Angewandte Informatik
–
1
6
↘ davon PZ Public Health
–
6
7
↘ davon PZ Soziale Arbeit
8
8
13
↘ davon PZ Sozialwissenschaften
–
7*
15
50
57
67
23
29
25
5
8
11
37
45
56
↘ davon mit eigenständigem
Promotionsrecht
PENSIONIERUNGEN VON PROFESSOR*INNEN IM JAHR 2019 NAME
FACHBEREICH
Auer, Prof. Dr. Anton
Oecotrophologie (Oe)
Groß, Prof. Dr. Siegmar
Angewandte Informatik (AI)
Hilgers, Prof. Dr. Andrea
Sozialwesen (SW)
Keogh, Prof. Dr. Jan Johannes
Pflege und Gesundheit (PG)
Schminke, Prof. Dr. Lutz
Wirtschaft (W)
Schröer, Prof. Dr. Norbert
Sozial- und Kulturwissenschaften (SK)
↘ davon in Kooperation mit einer Universität
↘ davon in Kooperation
mit der Universität Kassel
Im Erhebungszeitraum abgeschlossene Promotionen ↘ G ESAMTZAHL SEIT 2009
ABGESCHL. PROMOTIONEN
*Drei Promotionen mit Annahme in 12/2018 nicht berücksichtigt
122
2019
STICHTAG: 01.12.2018
Laufende Promotionen (mit Zulassung eines Promotionsausschusses)
Sechs Professor*innen sind 2019 in den Ruhestand getreten.
2018
STICHTAG: 01.12.2017
123
Drittmittel und Landesmittel für Forschung, Entwicklung und Transfer
Mitteleinnahmen pro Jahr (Stand 31.12.2019)
DRITTMITTEL UND LANDESMITTEL FÜR FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND TRANSFER 2014 – 2019
DRITTMITTEL UND LANDESMITTEL FÜR FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND TRANSFER (IN EURO)
ORGANISATIONSEINHEIT
FORSCHUNGSSCHWERPUNKT HRK
Angewandte Informatik (AI)
Elektrotechnik und Informationstechnik (ET)
WISS. ZENTRUM/ FORSCHUNGSVERBUND
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2014 – 2019
KMCI
377.343
288.494
656.731
362.106
300.449
538.568
11,26%
Informatik & Systemtechnik
Oecotrophologie (Oe)
ZCMK, CeSSt
Lebensmitteltechnologie (LT) Pflege und Gesundheit (PG)
Gesundheit, Ernährung, Lebensmittel
ANTEILE IN %
FoSS, CeSSt, CINTEUS
270.891
187.622
134.712
280.583
239.678
55.927
5,22%
247.548
184.614
222.613
251.062
101.412
186.546
5,33%
149.030
97.385
30.344
19.116
82.391
122.689
2,24%
509.740
478.320
187.875
461.037
375.393
782.214
12,47%
DRITTMITTEL UND LANDESMITTEL FÜR FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND TRANSFER (IN EURO)
ORGANISATIONSEINHEIT
Sozialwesen (SW)
Wirtschaft (W)
Interkulturalität & Nachhaltigkeit
CINTEUS, FoSS
117.619
195.173
61.003
32.035
8.605
312.539
3,24
CeSSt, FoSS
172.828
123.186
334.497
297.166
238.148
150.438
5,87%
HOLM, ZCMK, CeSSt, CINTEUS
118.184
13.580
219.469
227.832
213.531
384.407
5,25%
124
WISS. ZENTRUM/ FORSCHUNGSVERBUND
2014
2015
2016
2017
RIGL-Fulda
2018
2019
2014 – 2019
1.350.582
1.947.907
14,72%
Forschung und Transfer (FT)
457.826
439.348
675.579
1.024.141
493.797
2.087.667
23,11%
International Office (IO)
185.142
244.533
119.494
594.520
182.176
740.166
9,22%
185.214
101.882
163.500
2,01%
12.900
0,06%
7.485.468
100.00%
Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) Zentrale Studienberatung (ZSB) ↘ SUMME
Sozial- und Kulturwissenschaften (SK)
FORSCHUNGSSCHWERPUNKT HRK
ANTEILE IN %
2.606.151
2.252.255
125
2.642.317
3.734.812
3.444.496
8.4. Haushalt
8.5. Organe und Gremien
Ergebnisrechnung
Senat
Erträge und Aufwendungen
Zum Ende des Berichtszeitraums hatte der Senat folgende stimmberechtigte Mitglieder:
PROFESSOR*INNEN:
ERGEBNISRECHNUNG 2015 – 2019 IN EURO ERTRAG / AUFWAND (IN EURO) ↘ GESAMT: ERTRÄGE
↘ Prof. Dr. Susanne Dern, ↘ Prof. Dr. Peter Finzer, 2015
2016
2017
2018
2019
66.762.361
71.943.051
71.697.951
72.245.578
74.660.172
davon Produktabgeltung (insb. Grund- & Erfolgsbudget)
35.446.600
36.275.360
36.096.700
37.400.600
38.851.700
davon Zuweisungen und Zuschüsse (insb. HSP2020)
22.333.942
26.480.628
24.222.560
23.085.657
20.218.814
2.921.104
3.544.639
5.100.055
6.080.700
9.239.313
64.032.980
61.927.311
63.632.511
71.733.876
79.381.353
davon Umsatzerlöse (insb. Drittmittel) ↘ GESAMT: AUFWENDUNGEN
davon Personal
37.924.563
39.292.283
42.112.626
45.171.519
49.370.183
davon Sach- und Dienstleistungen
26.108.418
22.635.027
21.519.886
26.562.358
30.011.170
2.729.380
10.015.741
8.065.440
511.702
-4.721.180
985.690
7.937.764
6.234.097
1.984.291
-5.253.005
ADMINISTRATIV-TECHNISCHE MITARBEITENDE:
↘ Prof. Dr. Stefan Greß, ↘ Prof. Dr. Paul Grimm,
↘ Debora Rieser, ↘ Simone Simon
↘ Prof. Dr. Carsten Müller, ↘ Prof. Dr. Marei Pelzer, ↘ Prof. Dr. Sascha Skorupka
Erweiterter Senat: ↘ Klaus Dormeier, ↘ Peter Diehl
Erweiterter Senat: ↘ Prof. Dr. Monika Alisch,
AUSGESCHIEDEN IM BERICHTSZEITRAUM:
↘ Prof. Dr. Martine Herpers, ↘ Prof. Dr. Matthias Klemm,
↘ Prof. Dr. Carola Bauschke-Urban,
↘ Prof. Dr. Kathrin Kohlenberg-Müller, ↘ Prof. Dr. Susanne Kümpers,
↘ Carolin Göttelmann
WISSENSCHAFTLICH MITARBEITENDE:
↘ Prof. Dr. Kai-Oliver Maurer,
↘ Hans-Martin Pohl
↘ Prof. Dr. Dea Niebuhr, ↘ Prof. Dr. Stefan Schildbach,
Erweiterter Senat: ↘ Christine Loewenhardt
↘ Prof. Dr. Jan-Torsten Milde,
↘ Prof. Dr. Uwe Werner, ↘ Prof. Dr. Christian Schrader* *Zusätzlicher Sitz für (Vize-)Präsident*innenwahl gem. § 3 Abs. 1 Grundordnung
↘ ERGEBNIS davon Einstellung / Auflösung Verwaltungsrücklage davon Einstellung / Auflösung Gewinnrücklage
Ausgeschieden im Berichtszeitraum: ↘ Prof. Dr. Simone Kreher, ↘ Prof. Dr. Werner Winzerling, ↘ Prof. Dr. Viviane Wolff
1.743.690
2.077.977
1.831.343
-1.472.589
531.825
STUDIERENDE:
↘ Pia Brauer, ↘ Deniz Yildirim, ↘ Julius Naskar, ↘ Marvin Doku, ↘ Caroll-Ann Ellenberger Erweiterter Senat: ↘ Hannah Wahler, ↘ Carolin Dunkel,
↘ Antonio Tischew, ↘ Kirran Theiner, Ausgeschieden im Berichtszeitraum: ↘ Jona Uekert, ↘ Moritz Wieber, ↘ Sabina Klüpfel
126
127
8.6. Hochschulleitung
Hochschulrat
Der Hochschulrat setzte sich zum Ende des Berichts-
jahres wie folgt zusammen:
Präsidium
↘ Dr. Michael Imhof (Vorsitz) | Schulamtsdirektor i.R ↘ Alois Früchtl (stellv. Vorsitz)
Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Fulda
↘ Professorin Dr. Christiane Dienel
Geschäftsführerin nexus Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung GmbH, Berlin ↘ Christoph Göbel
↘ Professor Dr. Karim Khakzar
↘ Professor Dr. Steven Lambeck
Präsident
Vizepräsident für Forschung und Entwicklung
↘ Professorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze
↘ Ralf Alberding
Vizepräsidentin für Lehre und Studium
Kanzler
Niederlassungsleiter der Friedrich Zufall GmbH & Co. KG, Fulda
↘ Dr. Andreas Keller
Stellvertretender Vorsitzender und Leiter des Organisationsbereichs Hochschule und Forschung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ↘ Professorin Dr. med. Babette Simon Assoziierte Professorin an der Medizinischen Fakultät Paris Descartes ↘ Professor Dr. Michael Stawicki Präsident a. D. der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg ↘ Dr. Heiko Wingenfeld Oberbürgermeister der Stadt Fulda
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8.7. Preise und Auszeichnungen
Ewald-Vollmer-Preis
Friedrich-Dessauer-Preis
Den Ewald-Vollmer-Preis 2019 für den besten Bachelorab-
Der mit 1.000 Euro dotierte Preis der Friedrich-Dessauer-
schluss, dotiert mit 500 Euro, erhielt 2019 Lena Günther
DAAD-Preis
Henriette-Fürth-Preis
Akhila Cyriac Panackal, Studentin im Masterprogramm
Der Henriette-Fürth-Preis ging 2019 an Christina Cazzini,
Stiftung des VDE Rhein-Main e.V. für die beste Masterar-
Global Software Development des Fachbereichs Ange-
die die Jury mit ihrer Masterarbeit im kooperativen Studi-
aus Ortenberg aus dem Studiengang Digitale Medien.
beit ging 2019 an Tobias Wagner aus Eiterfeld. Er hatte
wandte Informatik, hat 2019 den DAAD-Preis der Hoch-
engang Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Sozialraument-
Für die besten Leistungen im Masterstudiengang Ange-
sich mit dem Thema »Machine Learning basierte Klassifi-
schule Fulda erhalten. Ausgezeichnet wurde sie für ihr En-
wicklung und Sozialraumorganisation der Hochschulen
wandte Informatik wurden gleich drei Absolvent*innen
kation multivariater Zeitreihen von Beschleunigungssen-
gagement für internationale Studentinnen, die während
Fulda und RheinMain überzeugte. Christina Cazzini unter-
ausgezeichnet: Tim Hofer aus Angersbach, Monika Schak
soren« beschäftigt. Lukas Böhning aus Fulda wurde mit
des Studiums Mutter werden. Mit ihrer Unterstützung
suchte Protestformen feministischer Aktivistinnengrup-
aus Bad Hersfeld sowie David Karimi aus Bad Brückenau.
dem Preis für die beste Bachelorarbeit ausgezeichnet.
vor und nach der Geburt trage sie dazu bei, die famili-
pen im öffentlichen Raum und ging dabei der Frage nach,
Sie erhielten je 250 Euro.
Sein Thema: »Untersuchung der Wirtschaftlichkeit und
enfreundliche Ausrichtung der Hochschule Fulda speziell
inwieweit sie als Ausdruck des Politischen zu verstehen
Einsatzmöglichkeiten von Second-Life Energiespeicher-
für internationale Studierende zu erweitern, sagte Hoch-
sind.
storbenen Fuldaer Unternehmer benannt ist, hat es sich
systemen«. Er erhielt 500 Euro.
schulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar. Ihr Einsatz
zur Aufgabe gemacht, junge Menschen zu fördern. Jedes
zeige, wie sehr sich jede und jeder Einzelne einbringen
arbeiten zur Frauen- und Genderforschung an Hessischen
Jahr zeichnet sie die besten Absolvent*innen der Fachbe-
Zuge der Innovations- und Nachwuchsförderung jährlich
könne für ein gutes und interkulturelles Miteinander.
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften vergeben.
reiche Angewandte Informatik sowie Elektrotechnik und
herausragende Abschlussarbeiten des Fachbereichs Elek-
Informationstechnik aus.
trotechnik und Informationstechnik aus.
Die Ewald-Vollmer-Stiftung, die nach dem 2002 ver-
essischer Hochschulpreis für Exzellenz H in der Lehre
Mit dem Preis zeichnet der VDE Rhein-Main e.V. im
Der mit 500 Euro dotierte Preis ging bereits zum dritten Mal an eine Absolventin des kooperativen Masterstudien-
» Goldene Eule« des Bundesverbands Sicherheitspolitik an Hochschulen (BSH)
gangs »Soziale Arbeit im Schwerpunkt Sozialraumentwicklung und -organisation«.
Die Fuldaer Bachelorabsolventin Meike Oltmann ist 2019 für ihre Bachelorarbeit mit dem Titel »Im Spannungsfeld
Für ihre studentische Service-Initiative IntTIME haben
von Sensibilisierung und Handlungstraining – Interkultu-
Anna-Lena Baasner, Vera Karner, Teresa Susy Muharib,
relle Kompetenz in der Einsatzvorbereitung der Bundes-
und Anna Cathrina Wilker aus dem Fachbereich Pflege
wehr am Beispiel der Militärintervention in Mali« mit der
und Gesundheit der Hochschule Fulda 2019 den hessi-
»Goldenen Eule« des Bundesverbands Sicherheitspolitik
schen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre erhal-
an Hochschulen (BSH) ausgezeichnet worden.
ten. Die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn
überreichte den Studentinnen die mit 10.000 Euro do-
würdigt herausragende wissenschaftliche Qualifikations-
tierte Auszeichnung.
arbeiten als sicherheitspolitische Diskursbeiträge. Meike
IntTIME macht Studierenden Unterstützungsange-
Oltmanns arbeitete heraus, welche Aspekte bei der vorbe-
bote rund um Lernen, Integration und Teilhabe: Ein Men-
reitenden Ausbildung für den Mali-Einsatz aus interkultu-
toring-Programm soll den Einstieg ins Studium erleich-
reller Perspektive zu beachten sind. In Kooperation mit der
tern, studentische Tutorien unterstützen im Lernprozess,
Zentralen Koordinierungsstelle Interkulturelle Kompetenz
und für internationale Studierende wie Studierende mit
(am Zentrum Innere Führung) in Koblenz entwickelte sie
Migrationshintergrund bietet das Programm eine Be-
ein »Trainingsboard Mali«, das die für den dortigen Ein-
treuung. Die Jury lobte neben dem außerordentlichen
satz vorgesehenen Kontingente der Bundeswehr im Hin-
Engagement der Studierenden besonders die hohe Pro-
blick auf Kultur und Bevölkerung des Landes sensibilisiert,
fessionalität der Ausgestaltung der Programmelemente.
informiert und weiterbildet.
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Die Auszeichnung wird für herausragende Abschluss-
Der mit 1.000 Euro dotierte Nachwuchsförderpreis
131
Logistik Masters Wettbewerb
Ideenwettbewerb der Hochschule Fulda
Die Hochschule Fulda hat beim Logistik Masters Wettbe-
Annika Günzel, Anke Federer, Jessica Trümper und Alexan-
werb 2019 der Fachzeitschrift Verkehrsrundschau unter
dra Bolz, Studentinnen aus dem Fachbereich Angewandte
knapp 70 teilnehmenden Hochschulen und Universitäten
Informatik, haben 2019 den Ideenwettbewerb der Hoch-
den siebten Platz erreicht. Damit hat sie gegenüber dem
schule Fulda für sich entschieden. Mit ihrem Konzept für
letzten Wettbewerb den größten Sprung nach vorne unter
eine App, über die sich individuelle Fotowünsche an eine
allen gelisteten Hochschulen und Universitäten gemacht.
weltweite Community richten lassen, schafften sie es auf
Bei dem Online-Wettbewerb müssen teilnehmen-
Platz eins und sicherten sich so das Preisgeld in Höhe von
de Studierende Aufgaben zu Logistikthemen aus Theorie
750 Euro. Auf den mit 500 Euro dotierten Platz zwei kam
und Praxis beantworten. Die Studierenden werden indi-
Simon Dolheimer mit seinem sozialen Marktplatz »Ge-
viduell bewertet. Auf Basis ihrer Leistungen und der An-
nie«, der sich standortbasiert um die Bedürfnisse seiner
zahl der teilnehmenden Studierenden einer Hochschule
Nutzer dreht und eine Geolocation-Technologie nutzt,
wird anschließend das Hochschulranking erstellt. Von der
damit nur die Angebote der User aus der Umgebung zu
Hochschule Fulda waren 29 Studierende aus den Bachelor-
sehen sind. Der dritte Preis in Höhe von 250 Euro ging an
studiengängen »Logistikmanagement (dual)«, »Internati-
Ekaterini Tzirtlaki aus dem Fachbereich Oecotropohlogie.
onale Betriebswirtschaftslehre« und dem Masterstudien-
Sie hatte die Idee, gefrorene Biosoße umweltfreundlich
gang »Supply Chain Management« vertreten.
und portionierbar verpackt anzubieten.
F örderpreis des Deutschen Berufsverbands für Sozialarbeit e.V. (DBSH) und des Fachbereichstags Soziale Arbeit (FBTS)
Für ihre sehr gute Abschlussarbeit im berufsbegleitenden Fernstudium Bachelor of Arts: Soziale Arbeit (BASAonline) erhielt Petra Fuchs den gemeinsamen Förderpreis des Deutschen Berufsverbands für Sozialarbeit e.V. (DBSH) und des Fachbereichstags Soziale Arbeit (FBTS).
Der mit 1.000 Euro dotierte und deutschlandweit aus-
geschriebene Preis würdigt herausragende Abschlussarbeiten in der Sozialen Arbeit und geht jährlich an eine Bachelorabsolventin oder einen -absolventen einer Fakultät oder eines Fachbereichs Sozialwesen, Sozialarbeit, Soziale Arbeit, Sozialpädagogik oder Heilpädagogik.
Petra Fuchs wurde für ihre Bachelorarbeit »Gesell-
schaftsspiele als Medium der Sozialen Arbeit – wie Spielen Generationen verbindet. Eine theoretisch-empirische Betrachtung« ausgezeichnet.
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IMPRESSUM
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»Durch das RIGL-Fulda sind sich Wissen schaft und Praxis in den vergangenen Jahren nähergekommen.
Das Projekt ermöglicht es, die jeweiligen Handlungslogiken nachzuvollziehen und zu berücksichtigen. Es bringt zudem Wissenschaft den Bürger*innen näher.«
Professor Dr. Karim Khakzar