Präsidiumsbericht 2019

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Präsidiumsbericht 2019



Vorwort

1 Strategische Ausrichtung 2 Lehre & Studium 3 Forschung & Entwicklung

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4 14 28

SCHWERPUNKT

Nähe | Das RIGL-Fulda – Wie funktioniert Transfer?

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4 Internationales 82 5 Infrastruktur & Ressourcen 90 6 Weitere Themen 7 Chronik 8 Daten & Zahlen

»Nähe im Sinne von Austausch, Verständnis, guter Kooperation ist ein Erfolgsfaktor, wenn es darum geht, Ideen, Wissen und Technologien zu transferieren.«

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Impressum 135

Professor Dr. Karim Khakzar


LIEBE LESERINNEN UND LESER,

P

ersönliche Begegnungen, direkter Austausch, Nähe – wie wichtig das auch für den Hochschulbetrieb ist, für Lehre und Studium, für Forschung

und Transfer, das dürfte uns selten so bewusst geworden sein wie in den vergangenen Monaten. Mit der CoronaPandemie und den erforderlichen Schutzmaßnahmen haben wir das persönliche Zusammentreffen wieder neu schätzen gelernt. Auch wenn es uns gelungen ist, die Hochschule an vielen Stellen erfolgreich auf einen Online-Betrieb umzustellen und Nähe gewissermaßen auch auf Distanz zu ermöglichen, so steht doch außer Frage:

Gesundheit und Lebensqualität (RIGL-) Fulda seit zwei-

Die virtuelle Welt kann nicht alles ersetzen.

einhalb Jahren Erfahrungen mit dem Transfer in die Re-

Wenn wir aus dieser Situation heraus den Blick auf

gion sammeln. Ihnen haben wir daher die Sonderseiten

2019 richten, wird uns das einmal mehr bewusst. Denn in

dieses Berichts gewidmet. Sie liefern vertiefende Einbli-

diesem Jahr haben wir eine Vielzahl an Veranstaltungen

cke in die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis,

auf dem Campus durchgeführt. Erwähnt seien exem-

zeigen Herausforderungen auf und berichten von Lern-

plarisch die Regionale Innovationskonferenz, der Hessi-

kurven, die die Projekte absolviert haben. Wissenschaft

sche Engagementkongress, der Tag des Wissens. Um den

und Praxis, soviel lässt sich an dieser Stelle schon sagen,

Hochschulentwicklungsplan für die Jahre 2021 bis 2025

sind sich auf jeden Fall nähergekommen.

auf breiter Basis zu diskutieren, sind wir zu zahlreichen

Gesprächs- und Diskussionsrunden zusammengekom-

für die intensive und gute Zusammenarbeit. Und wie im-

men. Sich aufeinander einlassen, sich verständigen, Kom-

mer gilt unser Dank auch allen Beschäftigten für ihren

promisse schließen, Vertrauen aufbauen – die persönli-

engagierten Einsatz.

Wir danken unseren zahlreichen Praxispartner*innen

che Begegnung macht vieles einfacher. Den Jahresbericht 2019 unter den Schwerpunkt »Nähe« zu stellen, erschien

Ich wünsche Ihnen eine informative und anregende

uns daher treffend.

Lektüre.

Gleichzeitig spielen wir mit dem Schwerpunkt auf ein

weiteres Thema an. Ein Thema, das für uns als Hochschule für Angewandte Wissenschaften von zentraler Bedeu-

Professor Dr. Karim Khakzar

tung ist: die Zusammenarbeit mit Praxispartner*innen.

Präsident der Hochschule Fulda

Nähe im Sinne von Austausch, Verständnis, guter Kooperation ist auch hier ein Erfolgsfaktor, vor allem, wenn es darum geht, Ideen, Wissen und Technologien zu transferieren. Das wissen die zehn Umsetzungsprojekte zu berichten, die im Regionalen Innovationszentrum für

2

3



Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar zum Promotionsrecht für HAWs/FHs

»Weder werden die HAWs/FHs ihr eigenes, sehr praxis- und anwendungsorientiertes Profil aufgeben noch wird es zur Einheitshochschule in Deutschland kommen. Das Gegenteil ist der Fall: Sowohl bei den Universitäten als auch bei den HAWs/FHs ist seit vielen Jahren eine starke Profilbildung und Ausdifferenzierung zu beobachten.

Die wissenschaftliche Güte der Forschung an HAWs/FHs ist längst unumstritten. Promotionen an HAWs/FHs oder an von ihnen getragenen wissenschaftlichen Einrichtungen wie einem Promotionskolleg

Das eigenständige Promotionsrecht den HAWs/FHs und der anwendungsorientierten Forschung vorzuenthalten, lässt sich heute nicht mehr rechtfertigen.

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sind kein Angriff auf die Universitäten, sondern ein Gewinn und eine notwendige Ergänzung in unserem sich stets weiterentwickelnden Hochschulsystem.«

7


Parlamentarischer Abend in Berlin

A

Zukunftsvertrag: ein Meilenstein

AWs fordern weitere Finanzierung H neu geschaffener Studienplätze

A

rofessor Dr. Karim Khakzar begrüßt P Einigung der GWK

KRITIK AN ZU GERINGER FORSCHUNGSFÖRDERUNG FÜR HAWS/FHS

uf dem Parlamentarischen Abend in Berlin, zu dem Professor Dr. Karim Khakzar in seiner Rolle

F ördermittel für Angewandte Forschung aufgestockt

m 3. Mai 2019 verabschiedete die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) die neue Bund-

als Sprecher der Hochschulen für Angewandte

Kritisch äußerten sich die HAWs/FHs zur GWK-Entschei-

Wissenschaften /Fachhochschulen (HAWs/FHs) in der

dung über das Programm zur Förderung der angewand-

Hochschulrektorenkonferenz (HRK) im Februar 2019

ten Forschung und Entwicklung an HAWs/FHs. Sie hatten

eingeladen hatte, legten die HAWs/FHs ihre Position zu

eine deutliche Aufstockung erhofft. »Das ist ein enttäu-

der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und

einem neuen Verteilungsmodell der Hochschulpakt-

schendes Ergebnis für alle HWAs/FHs«, erklärte HRK-

Fachhochschulen (HAWs/FHs) in der Hochschulrektoren-

Mittel dar. Nach dem Beschluss der Bundesregierung zur

Vizepräsident Khakzar, der seit mehreren Jahren bereits

konferenz (HRK) als einen Meilenstein für die Entwick-

Verstetigung der Mittel aus dem Hochschulpakt 2020

für bessere Förderkonditionen kämpft. »Im Vorfeld der

lung der HAWs/FHs in Deutschland. Die Einigung stelle

(HSP2020) war zunächst noch ungeklärt geblieben, nach

Verhandlungen der GWK hatten wir große Hoffnungen,

entscheidende Weichen für die zukünftige Entwicklung

welchen Kriterien die Mittel auf die Hochschulen verteilt

dass die in unseren Augen unzureichende Forschungs-

des deutschen Hochschulsystems, aber insbesondere der

werden sollten. Über die möglichen Verteilungsmodelle

förderung für HAWs/FHs von rund 56 Millionen auf das

HAWs/FHs, betonte er.

verhandelten zu diesem Zeitpunkt Bund und Länder in

Doppelte erhöht würde«, erklärte Khakzar. Doch Bund

der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK).

und Länder konnten sich nur auf eine geringe Erhöhung

des Forschungsförderprogramms auf jährlich 60 Millio-

Die HAWs forderten: Hochschulen, die in den vergan-

Nachbesserung erreicht

Länder-Vereinbarung »Zukunftsvertrag Studi-

um und Lehre stärken«. Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar wertete diese in seiner Rolle als Sprecher

PLANUNGSSICHERHEIT FÜR DIE NÄCHSTEN JAHRE

»Die HAWs und FHs erhalten damit Planungssicherheit,

D

as kontinuierliche Engagement Professor Khakzars als Sprecher der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen (HAWs/FHs) in

der Hochschulrektorenkonferenz für eine bessere Fi-

genen Jahren mit großen Kraftanstrengungen in erheb-

nen Euro für die nächsten fünf Jahren einigen.

lichem Umfang neue Studienplätze aufgebaut haben,

»Wir sind der festen Überzeugung«, ließ Khakzar kei-

und ihre Kraftanstrengungen in den letzten Jahren wer-

müssen dafür in Zukunft mindestens in gleicher Höhe

nen Zweifel, »dass Bund und Länder mit einer deutlichen

den honoriert«, sagte Khakzar. »Sowohl die Laufzeit als

November 2019 immerhin zu einer Nachbesserung der

Mittel erhalten. »Die HAWs und FHs haben die Hauptlast

Ausweitung der Förderung eine hervorragende Chance

auch die Höhe der Förderung sowie die Steigerung ab

Forschungsförderung. Der Bundestag beschloss den so-

des Aufwuchses der letzten Jahre gestemmt«, begründe-

gehabt hätten, die HAWs/FHs in ihren jeweiligen Regi-

2024 stimmen mich sehr optimistisch, dass es uns gelin-

genannten Pakt für Fachhochschulen, der das Fördervo-

te HRK-Vizepräsident Professor Dr. Karim Khakzar die For-

onen noch sehr viel stärker als Innovationsmotoren für

gen kann, die neuen Studienplätze langfristig zu sichern

lumen des Programms Forschung an Fachhochschulen

derung. Etwa Zweidrittel der insgesamt 150.000 neuen

kleine und mittlere Unternehmen sowie Einrichtungen

und die Qualität unserer Lehre noch weiter zu steigern.«

um zehn Millionen Euro auf 70 Millionen Euro erhöhte.

Studienplätze, die seit 2005 an deutschen Hochschulen

aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich zu etablieren.«

Zugleich setzte der Haushaltsausschuss des Bundestages

geschaffen worden seien, entfielen auf HAWs/FHs.

Seit Jahren bestehe ein extremes Ungleichgewicht in

ein Zeichen und verpflichtete die Deutsche Forschungs-

»Die Zukunft der HAWs/FHs ist maßgeblich mit der

der Forschungsförderung zwischen Universitäten und

gemeinschaft (DFG), künftig mindestens ein Prozent ih-

Frage verknüpft, wie der neue Hochschulpakt ausgestal-

HAWs/FHs, das nicht mehr zu rechtfertigen sei. »Die gro-

rer Bundesmittel für HAWs/FHs einzusetzen. »Nach wie

tet sein wird. Die HSP-Mittel machen inzwischen bis zu

ßen gesellschaftlichen Herausforderungen der kommen-

vor sind die Forschungsförderprogramme für HAWs/FHs

30 Prozent der Grundhaushalte an HAWs/FHs aus«, be-

den Jahre lassen sich ohne die HAWs/FHs kaum bewälti-

nicht angemessen ausgestattet. Nur weniger als 0,5 Pro-

tonte Khakzar und führte die Tragweite einer möglichen

gen. Digitalisierung, Energie- und Verkehrswende, Arbeit

zent der Fördermittel der DFG gehen an HAWs /FHs. Dies

Umverteilung vor Augen. »Geht das neue Verteilungsmo-

4.0, Gesundheit und Pflege: für all diese Themen sollten

spiegelt keinesfalls deren Forschungsleistungen wider.

dell zu Lasten der HAWs/FHs, dann wird dies zwangsläu-

die Potenziale der HAWs/FHs sehr viel stärker genutzt

Wir fordern daher Chancengleichheit bei der Forschungs-

fig zu einem Abbau der Studienplatzkapazitäten führen

werden. In den Ingenieurwissenschaften und in der In-

förderung und im Zweifel auch neue Förderinstrumente«,

müssen.« Das könne nicht im Interesse der Allgemeinheit

formatik etwa stellen HAWs/FHs mehr als Zweidrittel der

so Khakzar.

sein, argumentierte er.

Professuren und über 60 Prozent der Absolvent*innen«,

nanzierung der Angewandten Forschung führte im

so Khakzar.

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HAWs feiern 50-jähriges Jubiläum

Für das Promotionsrecht an HAWs

A

rofessor Khakzar begrüßt Entwicklungen P in NRW

Festakt und Lübecker Manifest

ls Sprecher der Hochschulen

Die von den Universitäten immer

»Das Gegenteil ist der Fall: Sowohl

für Angewandte Wissen-

wieder favorisierten sogenannten

bei den Universitäten als auch bei

schaften/Fachhochschulen

kooperativen Promotionen unter der

den HAWs/FHs ist seit vielen Jahren

(HAWs/FHs) in der Hochschulrekto-

Regie der Universitäten funktionier-

eine starke Profilbildung und Aus-

renkonferenz hat sich Hochschulprä-

ten leider in vielen Fällen nicht oder

differenzierung zu beobachten. Das

sident Professor Dr. Karim Khakzar

nicht zufriedenstellend. Zum einen

eigenständige Promotionsrecht den

auch 2019 für bessere Promotions-

seien einige Fachdisziplinen an Uni-

HAWs/FHs und der anwendungs-

möglichkeiten an den HAWs einge-

versitäten nicht oder nur ganz am

orientierten

setzt. Konkret unterstützte er die

Rande vertreten, etwa in der Sozialen

halten, lässt sich heute nicht mehr

nordrhein-westfälische Initiative, das

Arbeit oder in den Gesundheits- und

rechtfertigen. Die wissenschaftliche

Graduierteninstitut für Angewand-

Pflegewissenschaften. Zum anderen

Güte der Forschung an HAWs/FHs

te Forschung der Fachhochschulen

existierten die Kapazitäten an Uni-

ist längst unumstritten. Promotio-

in NRW in ein Promotionskolleg zu

versitäten überhaupt nicht, um zu-

nen an HAWs/FHs oder an von ihnen

überführen, dessen Fachbereichen

sätzliche Promotionen qualitätsge-

getragenen wissenschaftlichen Ein-

nach

Begutachtung

sichert betreuen und begutachten

richtungen wie einem Promotions-

durch den Wissenschaftsrat das Pro-

zu können. Laut Statistischem Bun-

kolleg sind kein Angriff auf die Uni-

motionsrecht verliehen wird.

desamt betreue zum Beispiel eine

versitäten, sondern ein Gewinn und

»NRW setzt mit diesem Vorschlag

Professur in den Ingenieurwissen-

eine notwendige Ergänzung in unse-

konsequent auf die großen Potenzia-

schaften im Mittel über zehn Dok-

rem sich stets weiterentwickelnden

le der Hochschulen für Angewandte

torand*innen. Das Argument der

Hochschulsystem.« erklärte er.

Wissenschaften in der angewandten

erfolgreicher

Forschung

vorzuent-

I

m Juni 2019 feierten die Hochschulen für Angewand-

einging. In seiner Funktion als Sprecher der HAWs/ FHs

te Wissenschaften und Fachhochschulen (HAWs/FHs)

der HRK skizzierte Hochschulpräsident Khakzar in seiner

das 50-jährge Jubiläum ihres Erfolgsmodells. 1969

Begrüßung die bemerkenswerte Entwicklung der HAWs/

waren die drei schleswig-holsteinischen HAWs/FHs Flens-

FHs und deren heutige Bedeutung für das deutsche

burg, Kiel und Lübeck als erste Hochschulen dieser Art in

Hochschulsystem.

besseren Betreuung, das von Univer-

Deutschland gegründet worden. Die HAWs/FHs begingen

Forschung. Das Bundesland mit den

sitätsvertretern immer wieder vorge-

dieses Jubiläum mit der traditionellen Jahrestagung des

ter*innen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft Ideen

meisten Hochschulen geht damit ei-

bracht werde, sei nicht sehr plausi-

»Bad Wiesseer Kreises« der Hochschulrektorenkonferenz

zur zukünftigen Ausgestaltung von HAWs/FHs und ihre

nen konsequenten und mutigen wis-

bel, argumentierte er.

(HRK) am 13. und 14. Juni 2019 an der Technischen Hoch-

gewichtige Rolle im deutschen Wissenschaftssystem. In

senschaftspolitischen Weg und setzt

Deutlich bessere Rahmenbedin-

schule Lübeck unter der Federführung von Professor Dr.

verschiedenen Workshops und im Plenum erabeiteten die

zugleich eigene Akzente«, betonte

gungen bei der Durchführung von

Karim Khakzar in seiner Funktion als Sprecher der HAWs/

Hochschulleitungen das Lübecker Manifest. Es beschreibt

Khakzar und führte weiter aus: »Heu-

Promotionen an HAWs seien der rich-

FHs in der HRK und Vizepräsident der HRK sowie der Prä-

die wesentlichen Profilmerkmale und Stärken der Hoch-

te ist völlig unstrittig, dass HAWs und

tige nächste Schritt, nachdem diese

sidentin der Technischen Hochschule Lübeck, Dr. Muriel

schulen für Angewandte Wissenschaften, identifiziert

FHs wichtige Beiträge zur angewand-

ihre Forschungs- und Entwicklungs-

Helbig.

aber gleichzeitig erhebliche Potenziale, die unbedingt zur

ten Forschung leisten.« Diese zählt

leistungen im Laufe der Jahre signifi-

350 Gäste waren zu einem Festakt geladen, für den

Lösung der derzeitigen großen gesellschaftlichen Heraus-

inzwischen in allen Bundesländern

kant gesteigert hätten. »Weder wer-

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Schirmherr-

forderungen genutzt werden sollten. Hierzu, so stellten

zu den gesetzlichen Aufgaben der

den die HAWs/FHs ihr eigenes, sehr

chaft übernommen hatte. Die Bundesministerin für Bil-

die Hochschulleitungen fest, bedarf es jedoch zusätzli-

HAWs/FHs. Wie an den Universitäten

praxis- und anwendungsorientiertes

dung und Forschung, Anja Karliczek, sprach ein Grußwort,

cher Unterstützung, unter anderem bei der Förderung

sei Forschung ohne promovierende

Profil aufgeben noch wird es zur

in dem sie die große Bedeutung der HAWs/FHs hervorhob

der angewandten Forschung und des Transfers, beim Auf-

Nachwuchswissenschaftler schlicht

Einheitshochschule in Deutschland

und auf die kurz zuvor verabschiedete Bund-Länder-Ver-

bau eines akademischen Mittelbaus an HAWs/FHs oder

nicht möglich.

kommen«, erklärte Khakzar.

einbarung zur Finanzierung der Lehre an Hochschulen

bei der Durchführung von Promotionen an HAWs/FHs.

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Im Rahmen der Jahrestagung diskutierten Vertre-


Hochschulentwicklungsplan 2021 bis 2025

W

Breiter Beteiligungsprozess gestartet ofür steht die Hoch-

haltige

Gesundheit

und Einrichtungen der Hochschule.

schule Fulda? Welches

und Campussicherheit. Auch die Ver-

Bei Bedarf, insbesondere bei Abwei-

sind ihre profilgeben-

mittlung der Grundwerte, auf denen

chungen zum vorliegenden Entwick-

den Merkmale für die kommenden

unsere freiheitliche demokratische

lungsplan, werden die definierten

Jahre? Aufbauend auf dieser Profildis-

Grundordnung fußt, soll gezielt und

Ziele und Maßnahmen in Absprache

kussion hat das Präsidium 2019 be-

verstärkt gefördert werden. Abgerun-

mit den zuständigen Gremien im

gonnen, strategische Zielsetzungen

det wird die Hochschulentwicklungs-

Zeitraum bis 2025 angepasst. Gemäß

für die zentralen Leistungsdimen-

planung durch die Perspektiven der

dem Hessischen Hochschulgesetz

sionen der Hochschule gemeinsam

Fachbereiche, die intern jeweils eige-

(HHG) stellen die Hochschulen ihre

mit allen relevanten Gremien und

ne Diskussionen zu ihren Zielen und

Entwicklungsplanung eigenständig

Statusgruppen zu formulieren. Betei-

Maßnahmen geführt haben.

auf.

ligt waren Senat und Hochschulrat,

Erweitertes Präsidium und Fachbe-

für die Hochschule Fulda wegwei-

reichsräte, Runde der Leitungen, Fach-

send sein«, unterstrich Hochschul-

bereiche, Abteilungen und zentrale

präsident Professor Dr. Karim Khak-

Einrichtungen sowie Kommissionen.

zar. »Während die zurückliegenden

In einem umfassenden und systema-

Jahre vom starken Studierendenauf-

tischen Beteiligungsprozess entstand

wuchs geprägt waren sowie der bun-

so der Hochschulentwicklungsplan

desweit erstmaligen Verleihung des

2021 bis 2025. Er soll für die gesamte

eigenständigen

Hochschule als Orientierung und als

an eine Hochschule für Angewand-

Wegweiser dienen. Im Februar 2020

te Wissenschaften (HAW), möchten

stimmten Senat und Hochschulrat

wir nun unsere Position in der Hoch-

zu.

schullandschaft stärken sowie lang-

Neben den zentralen Bereichen

Lehre

und

Studium,

Entwicklung,

»Die kommenden Jahre werden

Promotionsrechts

fristig sichern, um unseren erfolgrei-

Forschung,

chen Weg weitergehen zu können.«

Transfer und Ressourcen legt die

Der Hessische Hochschulpakt 2021

Hochschule Fulda einen besonderen

bis 2025, der parallel zur Entwick-

Fokus auf Querschnittsthemen und

lungsplanung der Hochschule ver-

greift damit gesellschaftliche Ent-

handelt wurde, verschaffe dazu die

wicklungen auf. Dazu zählen unter

notwendige Planungssicherheit.

anderem Gleichstellung und Frau-

enförderung, Familienfreundlichkeit,

bildet die Grundlage sowohl für die

Diversität, Antidiskriminierung und

Zielvereinbarungen der Hochschule

Interkulturalität sowie Digitalisie-

mit dem Land Hessen als auch des

rung, Internationalisierung, nach-

Präsidiums mit den Fachbereichen

Der Hochschulentwicklungsplan

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Vizepräsidentin Professorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze zu Lehre und Studium

»Die Anforderungen an eine gute Qualität in Lehre und Studium steigen mit der zunehmenden Heterogenität der Studierenden. Zugleich sollen Studierende mit ihren sehr unterschiedlichen Lernbiografien, Nationalitäten, Hochschulzugängen und Bildungsvoraussetzungen die bestmögliche Bildung, Qualifikation und Berufsbefähigung erwerben.

Um das zu erreichen, muss das Thema ›Gute Lehre‹ ein stärkeres Gewicht bekommen. Wir haben die Empfehlungen des Wissenschaftsrates aufgenommen und betonen in unserem Hochschulentwicklungsplan bis 2025 die gesamtstrategische Ausrichtung. Dem Thema Lehre soll ein höherer Stellenwert eingeräumt werden.«

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Gut platziert im CHE-Ranking

2.300 Erstsemester

esamtzahl der Studierenden G steigt nochmals leicht

STUDIENANFÄNGER*INNEN

2.700

Studierende technischer Fächer zufrieden »Die Studierenden kommen mit sehr unterschiedlichen

Mehr als 2.700 Studienanfänger*innen haben

Voraussetzungen und Bildungsbiografien an unsere

zum Wintersemester 2018/19 ihr Studium an der

Hochschule. Für viele ist der Übergang von der Schule

Hochschule Fulda aufgenommen

zur Hochschule schwierig.« Die Hochschule Fulda habe daher zahlreiche Initiativen auf den Weg gebracht, um

STUDIERENDE INSGESAMT

D

ie Nachfrage nach einem Studienplatz an der

9.560

diese Fächer attraktiver zu machen und die Studierbar-

Die Gesamtzahl der Studierenden wuchs auf

Schreibwerkstatt, Selbstlernförderung und dem Hoch-

Hochschule Fulda blieb zum Wintersemester

rund 9.560 und erreichte damit einen neuen

schulinformationstag zur Studienorientierung. Die gu-

2019/2020 hoch. Rund 2.300 Studienanfänger-

Höchststand.

*innen nahmen ihr Studium in Fulda auf. Damit steig die DUAL STUDIERENDE

Gesamtzahl der Studierenden noch einmal leicht an, auf

keit zu verbessern – vom Studium der angepassten Geschwindigkeit über Vorkurse, Tutorien, Zwischentests bis hin zu hochschulweiten Unterstützungsstrukturen wie

D

ten Ergebnisse beim Faktenindikator »Kontakt zur Berufsie Fächer Elektrotechnik und Informationstech-

praxis« zeigten zudem, dass es insgesamt gelinge, hohe

nik sowie Lebensmitteltechnologie erreichten

Anteile an Berufspraktika, praxisorientierten Lehrange-

im Hochschulranking des Centrums für Hoch-

boten und Abschlussarbeiten mit Bezug zur Berufspra-

schulentwicklung (CHE) und der Wochenzeitung Die

xis sicherzustellen sowie zu einem angemessenen Anteil

Zeit bundesweit in jeweils sieben Kategorien die Spit-

Berufspraktiker*innen in die Lehre einzubinden.

gleichbleibenden Studierendenzahlen an. Wir zählen in-

718

In den elf dualen Studienprogrammen waren

zengruppen. »In vielen Bewertungskategorien ist es uns

zwischen zu den großen Hochschulen für Angewandte

im Wintersemester 2018/19 insgesamt 718 Studie-

gelungen, die Zufriedenheit unserer Studierenden zu

Wissenschaften in Deutschland und wollen in den kom-

rende eingeschrieben. Damit ist die Nachfrage

verbessern«, freute sich Vizepräsidentin Professorin Dr.

menden Jahren insbesondere bei der Betreuung in der

nach dualen Studiengängen weiter gestiegen.

Kathrin Becker-Schwarze.

Lehre, bei der Forschung und beim Transfer Entwicklungs-

Im Jahr zuvor hatte sie bei 666 Studierenden

schwerpunkte setzen,« sagte Hochschulpräsident Profes-

gelegen.

als auch in Lebensmitteltechnologie vergaben die Stu-

rund 9.700.

»Nach Jahren des starken Wachstums streben wir

nun eine Konsolidierungsphase mit näherungsweise

Sowohl in Elektrotechnik und Informationstechnik

sor Dr. Karim Khakzar.

dierenden Bestnoten für die Studienorganisation. Elek-

Die meisten Erstsemester verzeichnete die Hochschu-

trotechnik und Informationstechnik punktete außerdem

le wieder in den Bachelorstudiengängen Soziale Arbeit

in den Ausstattungskategorien Labore, IT und Räume

und Internationale Betriebswirtschaftslehre, gefolgt von

sowie in der Kategorie Unterstützung im Studium. Le-

den Studiengängen Oecotrophologie: Ernährung, Ge-

bensmitteltechnologie überzeugte bei der Ausstattung

sundheit, Lebensmittelwirtschaft und Digitale Medien.

mit Räumen, mit der Bibliothek sowie bei Abschlüssen in

Gut nachgefragt waren abermals die gesundheitswis-

angemessener Zeit im grundständigen Studium. Ebenso

senschaftlichen Angebote, insbesondere die Bachelorstu-

positiv fiel in beiden Fächern die Bewertung des Kontakts

diengänge Berufspädagogik Fach Gesundheit und Heb-

zur Berufspraxis und der Unterstützung am Studienan-

ammenkunde sowie das Masterprogramm Public Health.

fang aus.

Auch der zum Wintersemester neu angebotene englisch-

sprachige Bachelor-Studiengang International Business &

ation zu verbessern, vor allem in den MINT-Fächern«, er-

Management, startete erfolgreich.

läuterte Vizepräsidentin Becker-Schwarze.

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»Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Studiensitu-

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25 Jahre Fachbereich Pflege und Gesundheit

Festveranstaltung mit WHO-Beteiligung DER FACHBEREICH PFLEGE UND GESUNDHEIT

Kurzprofil Der Fachbereich Pflege und Gesundheit wurde 1994 mit dem Ziel der Akademisierung der Gesundheitsberufe gegründet. 37 Studierende zählte der damals einzige Studiengang Pflege. Bis heute hat der Fachbereich ein umfassendes Studien- und Forschungsprofil entlang aller Säulen und Handlungsfelder des Gesundheitswesens aufgebaut mit 14 laufenden professionelle Handeln zu reflektieren, sagte sie. Den Hö-

Studiengängen. 2016 erhielt die forschungsstarke

hepunkt der Veranstaltung bildete der Festvortrag von

Fachrichtung Public Health das eigenständige Pro-

Dr. Rüdiger Krech von der Weltgesundheitsorganisation

motionsrecht. Mit mehr als 90 Mitarbeitenden und

(WHO). »Gesundheit ist global, und sie ist eine politische

zahlreichen Forschungsprojekten ist der Fachbe-

Entscheidung«, lautete seine Kernbotschaft. Krankheiten

reich Pflege und Gesundheit heute eine tragende

könnten sich angesichts großer Reisetätigkeit immer ra-

Säule der Hochschule Fulda.

scher ausbreiten. Die Qualität des Gesundheitssystems ei-

M

nes Landes sei damit weit über die Landesgrenzen hinaus von Bedeutung. Aber auch die chronischen Erkrankungen it einem feierlichen Festakt hat der Fachbe-

»Wir profitieren von ihren Erfahrungen mit dem Modell-

würden in den kommenden Jahren zu einem großen Pro-

reich Pflege und Gesundheit Ende Juni 2019

studiengang Hebammenkunde«, unterstrich Janz mit

blem werden. Noch gingen viele davon aus, dass sie ein

sein 25-jähriges Jubiläum begangen. Mehr

Blick auf die vollständige Akademisierung der Hebam-

rein gesundheitliches Problem seien. Doch ohne Entschei-

als 200 Gäste aus Politik und Gesundheitswesen, darun-

menausbildung. Hochschulpräsident Professor Dr. Karim

dungen auf höchster politischer Ebene sei keine Lösung

ter zahlreiche Vertreter*innen von kooperierenden regi-

Khakzar verlieh dem Wunsch Ausdruck, dass der Fachbe-

möglich.

onalen Praxiseinrichtungen, und viele Ehemalige waren

reich »auch weiterhin so mutig nach vorne schreitet.«

der Einladung nach Fulda gefolgt. Auch Gründungsdekan

Professor Dr. Heinrich Bollinger war unter den Gästen.

Niebuhr verwies auf die historische Chance, die sich mit

Staatssekretärin Anne Janz aus dem Hessischen Mi-

dem neuen Pflegeberufegesetz, dem Gesetzesentwurf für

nisterium für Soziales und Integration und Ministerialrat

die Hebammenausbildung sowie der Reform der Berufsge-

Reinhard Schinke aus dem Hessischen Ministerium für

setze in den Therapiewissenschaften für die wissenschaft-

Wissenschaft und Kunst würdigten die Innovationskraft

liche Anerkennung und die weitere Akademisierung der

des Fachbereichs, der eine rasante Entwicklung durchlau-

Gesundheitsberufe eröffne. Es werde dringend mehr inter-

fen habe und ein wichtiger Partner sei.

professionelle Zusammenarbeit benötigt und die Fähig-

Die damalige Fachbereichsdekanin Professorin Dr. Dea

keit, auf Grundlagen wissenschaftlicher Erkenntnisse das

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Hebammenausbildung wird Studium

A

Neues Studienkonzept erarbeitet

Unterstützung bei der Studienfinanzierung

D

Wichtiger Baustein für Diversitäts-Förderung

b 2022 wird die Hebammenausbildung aus-

ie zentrale Studienberatung hatte zum Tag des

schließlich als duales Studium erfolgen. So sieht

Stipendiums wieder ein informatives Programm

es das 2019 verabschiedete Hebammenreform-

zusammengestellt, das Antworten auf sämtli-

gesetz vor, das zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist.

che Fragen rund um Fördermöglichkeiten lieferte und

Dual bedeutet, dass die praktische Ausbildung in der Ver-

die Möglichkeit bot, mit Stipendiat*innen verschiedener

antwortung der kooperierenden Kliniken liegt, die auch

Förderwerke in Kontakt zu kommen. Welche Stipendien

die außerklinische Ausbildung organisieren müssen, die

gibt es? Welche Förderung passt zu meiner Lebenslage

Gesamtverantwortung aber in der Hand der Hochschu-

und Weltanschauung? Was ist bei der Bewerbung zu be-

len. Das sechs- bis achtsemestrige Studium enthält min-

achten? Das alles konnten diejenigen, die noch auf der

destens 2.200 Stunden praktische Ausbildung und 2.200

Duales Studienangebot ausgebaut

D

Zwei neue Studiengänge LOGISTIKMANAGEMENT – DUAL

ie Hochschule Fulda hat gemeinsam mit der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung in

Die REWE Markt GmbH Region Mitte arbeitet seit dem Win-

Hünfeld und der REWE Markt GmbH Region

tersemester 2019/20 bei der Ausbildung ihrer Logistik-

Mitte ihr duales Studienangebot ausgebaut. Damit un-

expert*innen mit der Hochschule Fulda im dualen

terstützt sie bei der Ausbildung von IT-Fachkräften für die

Studiengang Logistikmanagement zusammen. Der Stu-

Finanzverwaltung und von Logistikexpert*innen.

diengang vermittelt das erforderliche Know-how, um Warenströme weltweit zu organisieren und Lieferketten

ANGEWANDTE INFORMATIK – DUAL

im Rahmen der Industrie 4.0 weiterzuentwickeln. Die

Das Land Hessen hat eine Kooperation mit der Hoch-

Studierenden absolvieren Praxisphasen in einem Unter-

Suche nach einer Studienfinanzierung waren, am Tag des

schule Fulda bei der Ausbildung seiner IT-Fachkräfte im

nehmen und erwerben parallel ihren Bachelorabschluss

bis 2.400 Stunden Theorie, zu der auch der fachprakti-

Stipendiums erfahren. Angesprochen waren keineswegs

Bereich der Finanzverwaltung vereinbart. »Unser Leben

an der Hochschule Fulda.

sche Unterricht im Skills-Lab gehört. Die Besonderheit:

nur Studieninteressierte mit Bestnoten. Denn bei vielen

wird immer digitaler und das gilt natürlich auch für un-

Die Studierenden erhalten eine Ausbildungsvergütung.

Förderwerken können Bewerber*innen auch mit Talent

sere Verwaltung«, erläuterte der ehemalige hessische

bildung unseres Nachwuchses. Insofern passt der Stu-

und Einsatzbereitschaft punkten.

Finanzminister Dr. Thomas Schäfer bei der Vertragsun-

diengang hervorragend zu den Anforderungen unserer

die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung zunächst

»Der Tag des Stipendiums ist eine wichtige Maßnah-

terzeichnung im August 2019. »Wir wollen uns personell

modernen Logistik«, sagte Dieter Göwel, Leiter HR Kom-

noch unklar waren, hat der Fachbereich Pflege und Ge-

me im Rahmen unserer Bemühungen, Diversität zu för-

optimal aufstellen, um für diesen Prozess bestens vorbe-

petenzcenter Region Mitte, bei der Unterzeichnung des

sundheit 2019 entschieden, bereits zum Wintersemester

dern«, betonte Vizepräsidentin Professorin Dr. Kathrin

reitet zu sein.« Beim landeseigenen IT-Dienstleister der

Kooperationsvertrags. Professor Dr. Tobias Knedlik, Dekan

2020/21 mit dem neuen Studienkonzept zu beginnen, um

Becker-Schwarze. »Mangelnde Finanzierung sollte kein

Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung in Hünfeld

des Fachbereichs Wirtschaft, unterstrich: »Unser Fach-

sicherzustellen, dass die Studierenden die Ausbildungs-

Grund sein, auf ein Studium zu verzichten.« Deshalb hatte

könnten die Studierenden wichtige verwaltungsbezoge-

bereich ist im Fachgebiet Logistik besonders gut aufge-

vergütung erhalten.

das Thema erstmals auch in der Einführungswoche zum

ne Praxiserfahrung sammeln.

stellt.«

Die Hochschule Fulda sammelt schon seit 2012 Erfah-

Wintersemester 2019/20 einen festen Platz. Mit Erfolg:

rungen mit der akademischen Ausbildung von Hebam-

Das Angebot einer offenen Stipendienberatung wurde

Aufbau eines neuen Angebotes leichter, wenn wir einen

zepräsident Professor Dr. Steven Lambeck. »Die Stärkung

men. Sie war bundesweit die zweite Hochschule, die die

gut genutzt.

starken Partner in unserem Rücken wissen«, betonte der

des dualen Studiums ist ein besonderes Anliegen unserer

sogenannte Modellklausel genutzt hat, um einen primär-

Vizepräsident für Forschung und Entwicklung der Hoch-

Hochschule und auch des hessischen Wissenschaftsmi-

qualifizierenden Studiengang anzubieten. »Wir haben die

schule Fulda, Professor Dr. Steven Lambeck. »Von der Ko-

nisteriums«, erläuterte er. »Mit REWE haben wir nun ei-

Zeit genutzt, um moderne Labore einzurichten, Zugang zu

operation mit der HZD profitieren die Studierenden, für

nen starken Partner an der Seite, der zudem zweitgrößter

wirklich aktueller und hochwertiger Literatur zu bieten

die sich hervorragende Perspektiven ergeben. Aber auch

Arbeitgeber in Hessen ist. Wir freuen uns auf eine strate-

und erfahrene Lehrende einzustellen«, sagte Professorin

die regionale Wirtschaft kann daraus perspektivisch ei-

gische Zusammenarbeit in den nächsten Jahren.«

Dr. Beate Blättner, die den Studiengang Hebammenkunde

nen Nutzen ziehen, da die Teilnahme am dualen Studien-

der Hochschule Fulda bis Herbst 2020 leitete.

programm selbstverständlich auch für weitere Koopera-

Obwohl die konkreten Rahmenbedingungen wie etwa

»Natürlich macht es uns die Entscheidung für den

tionspartner möglich ist.«

22

23

»Wir legen großen Wert auf eine qualifizierte Aus-

Erfreut über die neue Kooperation zeigte sich auch Vi-


Kooperation mit ArbeiterKind.de

D

rgänzung der hochschuleigenen E Aktivitäten

Erneute Spitzenposition

B

CEWS-Ranking

Hessen-Technikum

D

erufs- und Studienorientierung B für Frauen

ie Hochschule Fulda kooperiert mit Arbeiter-

eim Hochschulranking des Kompetenzzentrums

Kind.de. Die bundesweit tätige gemeinnützige

Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS

Organisation verfolgt das Ziel, mehr Schüler-

belegte die Hochschule Fulda 2019 erneut einen

*innen aus nichtakademischen Familien zum Studium zu

Spitzenplatz. »Gleichstellung hat sich in den vergange-

ermutigen und diese beim Übergang von der Schule ins

nen Jahren zu einem Qualitätsmerkmal der Hochschu-

Studium sowie im Studienalltag zu begleiten. Dazu ar-

le Fulda entwickelt«, kommentierte die Vizepräsidentin

lichen, kreativen oder technischen Fächern haben, die

beitet sie unter anderem mit Kooperationspartnern aus

für Lehre und Studium, Professorin Dr. Kathrin Becker-

Chance, ihren Weg in die Zukunft zu finden. Das Hessen-

Bildung und Wirtschaft zusammen. An der Hochschule

Schwarze, das erfolgreiche Abschneiden. »Ein Erfolg der

Technikum kombiniert ein Schnupperstudium an der

Fulda hat sie ein regionales Büro aufgebaut, von dem aus

letztendlich allen Hochschulangehörigen zu verdanken

Hochschule Fulda mit Praxisphasen über einen Zeitraum

sie ihre Kooperationspartner in Hessen und Süddeutsch-

ist und allen gleichermaßen zugute kommt.«

von sechs Monaten. Die Praxisphasen finden in regiona-

land pflegen und neue Kooperationen aufbauen will.

Im CEWS-Gesamtranking konnte die Hochschule Ful-

len Kooperationsunternehmen statt und werden vergü-

Die Hochschule Fulda ist die erste Hochschule für An-

da bereits in den vergangenen Jahren regelmäßig punk-

tet. »Wir freuen uns, gemeinsam mit den Unternehmen

gewandte Wissenschaften in Hessen, an der ein solches

ten. Dabei verbesserte sie ihre Position stetig. »Wir haben

der Region ein vielseitiges Spektrum an Plätzen anbieten

Büro entstanden ist.

zwar schon eine ganze Reihe an Auszeichnungen für er-

und so die MINT- und Nachwuchsförderung vor Ort stär-

»Fachhochschulen und Hochschulen für Angewand-

folgreiche Gleichstellungsarbeit, Chancengleichheit und

ken zu können«, sagte Corinna Schel, die das Projekt Hes-

te Wissenschaften leisten einen wichtigen Beitrag zur

Familienfreundlichkeit an der Hochschule Fulda erhalten,

sen Technikum an der Hochschule Fulda koordiniert.

Bildungsgerechtigkeit. Studierende in erster Generation

dennoch ist der erneute Erfolg nicht selbstverständlich«,

nutzen bei uns ihre Chancen zum Bildungsaufstieg. Inso-

betonte die Vizepräsidentin. »Gleichberechtigte Teilhabe

an allen hessischen Hochschulen für Angewandte Wis-

fern fühlen wir uns den Zielen von ArbeiterKind.de sehr

erfordert eine kontinuierliche Gleichstellungsarbeit. Die-

senschaften und wird gefördert vom Hessischen Minis-

verbunden«, erläuterte Hochschulpräsident Professor

se muss neue Entwicklungen einbeziehen und veränderte

terium für Wissenschaft und Kunst sowie dem Europäi-

Dr. Karim Khakzar die Beweggründe für die Kooperation.

Rahmenbedingungen mitdenken, um sich neu ergebende

schen Sozialfonds.

»Die Hochschule Fulda hat sich zum Ziel gesetzt, Studie-

Chancen entsprechend zu nutzen.«

rende aus Nicht-Akademikerfamilien zu fördern. Dazu

gehört auch, dass wir uns verstärkt für die Vermittlung

Frauen neben einer aktiven Personalentwicklungspolitik

von Stipendien einsetzen«, erklärte Professorin Dr. Kathrin

und gendersensiblen Berufungsverfahren insbesonde-

Becker-Schwarze, Vizepräsidentin für Lehre und Studium.

re auch auf die frühzeitige Förderung von Nachwuchs-

»ArbeiterKind.de ist hier eine wertvolle Ergänzung unse-

wissenschaftlerinnen. »Nur, wenn wir Frauen rechtzeitig

res Angebots.«

auf die Karrierewege an Hochschulen für Angewandte

KOOPERATIONSUNTERNEHMEN IN FULDA UND REGION:

as neue Studien- und Berufsorientierungsprogramm Hessen-Technikum ist im Oktober 2019 an der Hochschule Fulda gestartet. Es bietet jun-

↘ b +m surface systems GmbH

gen Frauen, die ihr (Fach-) Abitur erfolgreich gemeistert und Interesse an mathematischen, naturwissenschaft-

↘ D iotima Energy GmbH ↘ E DAG Engineering GmbH ↘ F FT Produktionssysteme GmbH & Co. KG ↘ F ronius Deutschland GmbH ↘ J UMO GmbH & Co. KG ↘M ilupa GmbH

Das Hessen-Technikum ist ein Gemeinschaftsprojekt

↘O ndal Medical Systems GmbH ↘W erner Schmid GmbH ↘U TH GmbH

Die Hochschule Fulda setzt bei der Förderung von

↘ J osef Wiegand GmbH & Co. KG

Wissenschaften aufmerksam machen, kann eine angemessene Repräsentanz von Frauen auf den höheren Qualifikationsstufen erreicht werden«, ist sich die Frauenund Gleichstellungsbeauftragte Birgit Hohmann sicher. Mit einem Professorinnenanteil von 44 Prozent liegt die Hochschule Fulda hessen- und bundesweit an der Spitze und deutlich über dem Landesdurchschnitt von rund 25 Prozent.

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25


Gemeinsam barrierefrei

M

kurz & knapp

Psychische Beeinträchtigungen als Barriere erkennen PSYCHOSOZIALE BERATUNG (PSB)

it dem Ziel, für die psychische Verschiedenheit der Studierenden zu sensibilisieren, hat

Anlaufstelle

die Hochschule Fulda sich am 7. Deutschen

Diversity-Tag beteiligt. Unter dem Motto »Gemeinsam barrierefrei« lud sie zur Diskussion ein und machte zu-

ANTIDISKRIMINIERUNG Im März 2019 fand an der Hochschule Fulda ein Fachaustausch der Antidiskriminierungsstellen an Hochschulen und Universitäten mit dem Netzwerk Recht gegen Diskriminierung zum Thema

gleich auf das Unterstützungsangebot für Betroffene

Die Hochschule Fulda bietet mit der PSB ein Ange-

»Antidiskriminierungsrecht im Hochschulkontext«

aufmerksam.

bot für Studierende mit Schwierigkeiten im Studi-

statt.

um und mit persönlichen Krisen direkt am Campus.

»Prävention mit Blick auf die psychische Gesundheit

INTERKULTURALITÄT

ist für uns ein sehr wichtiges Thema, da sich psychische

In schwierigen Situationen hilft oft ein Gespräch

Beeinträchtigungen mit hoher Wahrscheinlichkeit nega-

mit einer außenstehenden Person, um Gedan-

tiv auf das Studium auswirken«, betonte Professorin Dr.

ken und Gefühle zu ordnen und mehr Klarheit zu

des Bachelorstudiengangs Sozialwissenschaften

Kathrin Becker-Schwarze, Vizepräsidentin für Lehre und

gewinnen. Die PSB unterstützt Studierende dabei,

mit Schwerpunkt Interkulturelle Beziehungen

Studium. Das gelte es umso stärker zu berücksichtigen,

ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken zu entdecken,

(BASIB) die Ausbildung »Interkulturelle Peer-Trainer-

als die Studierendenschaft zunehmend heterogener wer-

diese zu mobilisieren und Bewältigungsstrategien

*in« gestartet. Ziel ist, nachhaltig für alle Studie-

de. »Immer mehr Menschen haben heute die Chance, ein

zu entwickeln – bei Bedarf auch mit weiteren Bera-

renden Workshops und Trainings zum Erwerb inter-

Studium aufzunehmen. Die unterschiedlichen Bildungs-

tungsstellen inner- und außerhalb der Hochschule.

kultureller Kompetenzen anbieten zu können.

Im Wintersemester 2019/2020 ist für Studierende

biografien bedeuten auch, dass die AusgangsvoraussetFAMILIENGERECHTE HOCHSCHULE

zungen sehr verschieden sind. Das kann unter Umständen zu hohen Belastungen führen«, gab sie zu bedenken.

↘D ie Hochschule Fulda erhielt 2019 erneut die

Werde ein Studium abgebrochen, könne dies einschnei-

Zertifikatsurkunde zum Audit Familiengerechte

dende Auswirkungen für den weiteren Lebensweg haben.

Hochschule. ↘ I m Oktober 2019 unterzeichnete Vizepräsidentin

Ein Film bot einen niedrigschwelligen Einstieg in die

Diskussion. Expert*innen lieferten Beispiele häufiger Pro-

Professorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze die

bleme, stellten Selbsthilfegruppen und Beratungsange-

Charta »Familie in der Hochschule«. Damit

bote vor und informierten über die Möglichkeiten, eigene

ist die Hochschule Fulda nun Mitglied in dem

oder bei anderen vermutete Beeinträchtigungen anzu-

bundesweiten Verein, der sich für familien-

sprechen, wie auch über den Umgang mit Stigmatisie-

freundliche Strukturen an Hochschulen einsetzt.

rungen.

Im Vordergrund stehen fachliches Netzwerken

und Best-Practice-Austausch.

Alle Lehrenden der Hochschule erhielten den Leitfa-

den »Barrierefreie Lehre«. Er war im Rahmen des Auditierungsverfahrens »Vielfalt gestalten« des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft entstanden und liefert Informationen, inwiefern Studierende durch Behinderung oder chronische Erkrankung in ihrem Studium beeinträchtigt sein können – und welchen Beitrag Lehrende zur Teilhabe dieser Student*innen leisten können.

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28

29


Vizepräsident Professor Dr. Steven Lambeck zu Forschung und Entwicklung

»Wir haben uns in den vergangenen Jahren eine Stellung als forschungsstarke HAW mit einer inter- und transdisziplinären Aus richtung sowie einer starken Anwendungs orientierung in der Forschung erworben. Diese Position wollen wir perspektivisch aus-

Im Bereich des Transfers wollen wir die Hochschule ebenso weiterentwickeln. Auch hier ist die Ausgangssituation – vor allem durch die Arbeit im RIGL-Fulda, aber auch durch andere transferorientierte Projekte –

bauen.

gut: Die Hochschule Fulda nimmt bereits

Die Rahmenbedingungen sind gut: Das

Innovationssystem ein. Künftig wollen wir

heute eine zentrale Rolle im regionalen

eigenständige Promotionsrecht und der in Aussicht gestellte moderate Aufbau eines akademischen Mittelbaus bieten dafür her vorragende Chancen.

die vielfältigen Kooperationsbeziehungen mit unseren Partnereinrichtungen in der Praxis intensivieren und unsere Hochschule als Innovationsmotor der Region etablieren.

30

31


Hessischer Engagementkongress

D

Hochschule Fulda war Gastgeber as Hessische Ministerium für Soziales und In-

»Als Hochschule, an der Professorinnen und Professoren

tegration (HMSI) veranstaltete im September

praxisnah zum Thema freiwilliges Engagement lehren

2019 in Kooperation mit dem Wissenschaftli-

und forschen, freuen wir uns sehr, den Kongress gemein-

chen Zentrum Gesellschaft und Nachhaltigkeit (CeSSt)

sam mit dem Hessischen Sozialministerium ausrichten

und dem Fachbereich Sozialwesen an der Hochschule

zu dürfen«, betonte Hochschulpräsident Professor Dr.

Fulda den Hessischen Engagementkongress. Die Idee da-

Karim Khakzar im Vorfeld der Veranstaltung und ließ kei-

hinter: In Hessen gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich

nen Zweifel: »Auch für die Institution Hochschule spielt

ehrenamtlich und freiwillig in den unterschiedlichsten

das Thema Engagement eine bedeutende Rolle. Gerade

Für die Professorinnen Dr. Monika Alisch und Dr. Mar-

»Wenn wir Engagement nur aus dem Diskurs der Kri-

Bereichen zu engagieren. Allerdings gibt es kaum eine

Hochschulen sind sehr geeignet, das freiwillige Enga-

tina Ritter, die am Fachbereich Sozialwesen zum En-

tik am neoliberalen Modell betrachten, dann schätzen

Vernetzung über die verschiedenen Engagementberei-

gement junger Menschen zu fördern und so die Bereit-

gagement forschen, war der Engagementkongress

wir das, was die Engagierten machen, nicht wert«, gab

che hinweg. Dabei sind viele der Herausforderungen,

schaft zu erhöhen, später gesellschaftliche Verantwor-

vor allem auch eine Chance, die demokratische Per-

Professorin Ritter zu bedenken. Man könne Engage-

denen sich Ehrenamtliche gegenübersehen, in den ein-

tung zu übernehmen.«

spektive auf das freiwillige Engagement zu stärken.

ment dann nur als Irrtum begreifen, als neoliberale

zelnen Engagementfeldern gleich gelagert: Infrastruktur,

Es gebe seit den frühen 2000er Jahren Bemühungen,

Manipulation. Wenn man dagegen aus der Pers-

Unterstützung und Rahmenbedingungen für engagierte

so etwas wie eine Engagementpolitik zu beschrei-

pektive des mündigen Subjekts auf die Engagierten

Menschen, Gewinnung neuer Mitglieder, Stärkung der

ben und zu konzeptualisieren, erläuterte Professo-

schaue, dann zeige sich eine eigene Dimension: dass

Kompetenzen von Engagierten – all das beschäftigt Enga-

rin Alisch. In der Diskussion dazu zeige sich, dass

Engagement den Leuten tatsächlich ein Anliegen ist.

gierte unabhängig von den Themen, für die sie sich ein-

Engagement vor allem im Sinne des neoliberalen

setzen. Ziel war es daher, eine praxisnahe, wissenschaft-

Modells betrachtet werde. Dieses fordere, den Staat

Es gebe eine weltweite Debatte darüber, wie Demo-

lich fundierte, fachliche Vernetzung zu ermöglichen.

zurückzunehmen und mehr Verantwortung den

kratie funktioniere. Das klassische liberale Modell

Bürger*innen zu übertragen. Engagement erscheine

sagt: Das machen alles Expert*innen. Man vergibt per

in diesem Licht als notwendige Ressource, die Leis-

Wahl ein Mandat an andere, die entscheiden. In den

tungen zu erbringen, die die Gesellschaft braucht,

deliberativen Demokratietheorien werde dagegen

der Staat aber nicht mehr finanzieren kann oder will.

schon lange diskutiert, dass ein Staat das Engagement

MIT WISSENSCHAFTLICHEN ERKENNTNISSEN DIE PRAXIS UNTERSTÜTZEN Dem CeSSt war es wichtig, die wissenschaftliche Sicht

» DIE FORSCHUNG KANN ZEIGEN, WELCHE CHANCEN GERADE IM HINBLICK AUF DEMOKRATISIERUNG IM ENGAGEMENT STECKEN.«

von Bürger*innen brauche, damit das, was verhandelt

in den Kongress einzubringen, denn die Idee des CeSSt ist genau das: Formate für Transfer und Reflexion zu or-

Die demokratietheoretisch argumentierende Pers-

werde, entweder von den Bürger*innen über eine öf-

ganisieren, um mit wissenschaftlichen Erkenntnissen

pektive, die Engagement auch als eine Chance be-

fentliche Debatte eingebracht werde oder umgekehrt

die Praxis und die Engagierten zu unterstützen. Viele

greife, sei dagegen noch immer unterentwickelt. »Da

staatliche Institutionen ein Thema von Bürger*innen

Wissenschaftler*innen des CeSSt forschen zum Thema

kann die Forschung, so wie wir sie betreiben, sehr

diskutieren ließen. »Das ist eine ganz andere Idee

Engagement und verfügen daher über ein hohes Maß an

wohl einhaken und zeigen, welche Chancen gerade

von Demokratie, die viel stärker die Kompetenzen der

Expertise und arbeiten in ihren Forschungsprojekten da-

im Hinblick auf Demokratisierung im Engagement

Bürger* innen braucht. Wenn man Engagement so

bei vielfach eng mit Vereinen aus der Region zusammen.

stecken«, erläuterte Professorin Alisch.

denkt, ergibt sich eine erweiternde Perspektive, die

Der Kongress bot den Forscher*innen die Möglichkeit, ihre

das zivilgesellschaftliche Engagement als wichtigen

Forschungserkenntnisse einem breiteren Publikum vor-

Bestandteil von Demokratisierungsprozessen sieht«,

zustellen und aus den Fragestellungen der Engagierten

so Professorin Ritter.

Impulse für ihre wissenschaftliche Arbeit mitzunehmen.

32

33


2. Regionale Innovationskonferenz

Osthessischer Gesundheitstag

Das RIGL-Fulda präsentiert sich in der Region

RIGL-Umsetzungsprojekte stellen erste Neuheiten vor

MITEINANDER

A

W

m 2. Februar 2019 präsentierte sich das Re-

Bereits im Vorfeld waren Grundschüler*innen des Land-

gionale Innovationszentrum für Gesundheit

kreises in Zusammenarbeit mit dem Schulamt Fulda auf-

und Lebensqualität (RIGL-) Fulda in einer Son-

gerufen worden, ihr Bild zu dem Motto »Gesundheit ist

derausstellung beim Osthessische Gesundheitstag. An

für mich…« einzureichen. Das Projekt wollten wissen, was

verschiedenen Ständen und mit einem umfangreichen

die Jungen und Mädchen mit dem Thema »Gesundheit«

Vortragsprogramm stellten sich die einzelnen Umset-

APPETITLICH UND PASSGENAU

ie essen wir im Jahr 2030? Auf der 2. Regionalen Innovationskonferenz am 20. November konnten sich Interessierte einen Ein-

Wie unsere Ernährung vielfältiger und individueller wer-

druck davon verschaffen, wie die Ernährung der Zukunft

den kann, davon konnten sich die Gäste in Vorträgen und

aussehen könnte. Die Hochschule Fulda präsentierte mit

an Infoständen ein Bild machen. So könnten in Zukunft

Unternehmen aus der Region, an welchen Ideen und Pro-

ältere Menschen mit Schluckbeschwerden vom 3D-Le-

dukten sie gemeinsam arbeiten, um die Ernährung in

bensmittel-Druck profitieren. Zum Beispiel lassen sich

der Region weiterzuentwickeln. Denn der demografische

Möhren und selbst Hähnchenschenkel mit dieser Tech-

Wandel, der Erhalt natürlicher Ressourcen, der anhalten-

nologie produzieren und appetitlich anrichten. Voraus-

de Trend zur Urbanisierung und die Strukturschwäche

setzung ist, dass das Lebensmittel als homogene Masse

ländlicher Räume stellen auch die Region Fulda vor große

zur Verfügung steht. Wie diese genau beschaffen sein

Herausforderungen.

muss, daran arbeiten die Forscher*innen der Hochschule Fulda derzeit. Auch die individuelle Anreicherung eines

DER TREND: VIELFÄLTIGER UND INDIVIDUELLER

Menüs mit auf den persönlichen Bedarf abgestimmten Vitaminen und Mineralstoffen wäre so möglich. Noch ist

Rund 400 Gäste aller Altersgruppen nutzten die Gele-

das Verfahren zeitaufwendig. »Es ist noch viel Forschung

verbinden. Mehr als 500 Einsendungen von zwölf Schu-

genheit, sich zu informieren und zur Ernährung der Zu-

nötig«, sagte Marius Herold. Doch der Doktorand im Fach-

zungsprojekte vor. Es ging um Superfoods und die Fra-

len gingen ein. Sie alle waren auf dem Gesundheitstag

kunft auszutauschen. Erstmals waren alle Interessierten

bereich Lebensmitteltechnologie sieht großes Potenzial

ge, wie super diese tatsächlich sind, um die Bedeutung

zu sehen. Die Bildmotive reichten von verschieden Bewe-

aus der Region dazu eingeladen, sich einzubringen. Auch

in der Technik.

von Ernährung und Lebensstil für das Langzeitüberleben

gungsformen und Sportarten über Essen und Entspan-

zahlreiche Praxispartner*innen der Hochschule waren

nach Krebs, um Nahrungsmittelallergien, und -intole-

nen bis hin zu Hygiene, Musik und Freundschaft.

gekommen. »Wir werden uns künftig vielfältiger und

ranzen und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Die

In Zusammenarbeit mit dem Sportkreis Fulda-

individueller ernähren«, beschrieb Professor Dr. Stefan

Besucher*innen konnten sich aber auch über Service-

Hünfeld konnten interessierte Besucher*innen den Os-

Schildbach, Professor für Bioverfahrenstechnik im Fach-

Roboter im häuslichen Umfeld und sonstige hilfreiche

thessischen Gesundheitstag dazu nutzen, ihre Fitness

bereich Lebensmitteltechnologie an der Hochschule Ful-

tierte die Regionale Innovationskonferenz Insekten. Sie

Technik im Alltag informieren, Einblicke bekommen, wie

auf den Prüfstand zu stellen. Sieben Stationen, bei denen

da, den allgemeinen Ernährungstrend. Schildbach ist Lei-

konnten verkostet werden – zum einen geröstet und als

internationale Pflegekräfte die Versorgung in Fulda si-

unter anderem Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit getes-

ter des Umsetzungsprojekts »Lebensmittel der Zukunft

solche erkennbar, zum anderen zu Mehl vermahlen und

chern können und sich Impulse für ein gelingendes Zu-

tet wurden, luden zum Mitmachen und Ausprobieren

– Ernährung 2030 in der Region Osthessen«, eines von

in Schokoriegeln verarbeitet. In mehr als 20 Ländern welt-

sammenleben in der Einwanderungsgesellschaft holen.

ein. Ebenso bestand die Möglichkeit, bereits eine erste

insgesamt zehn Umsetzungsprojekten des Regionalen

weit gehören Insekten zur Esskultur. Sie sind reich an Pro-

Wer Lust hatte, selbst zu forschen, dem zeigte der Vortrag

Aufgabe für das Deutsche Sportabzeichen abzulegen, um

Innovationszentrums für Gesundheit und Lebensqualität

teinen, lebenswichtigen Eiweißen, B-Vitaminen und Ma-

zum Thema Bürgerwissenschaften, wie er oder sie in Ful-

die restlichen Aufgaben dann an einem der zahlreichen

(RIGL-) Fulda. Dessen Ziel ist es, die künftige Ernährung in

gnesium. Ihr Anbau ist ressourcenschonend – nur wenig

da dabei sein kann.

Abnahmetermine in der Stadt und der Region zu absol-

der Region gemeinsam mit den relevanten Zielgruppen

Wasser und Land wird benötigt – und klimafreundlich,

vieren.

zu gestalten – zum Wohle der Gesundheit und Lebens-

denn es entstehen nur geringe Mengen an Treibhausga-

das Umsetzungsprojekt RinkA ein, dessen Ziel es ist, in-

qualität von Bürger*innen, aber auch der regionalen Un-

sen und Ammoniak.

klusive Sport-, Gesundheits-, Bewegungs- und Freizeitan-

ternehmen und nicht zuletzt unserer Umwelt. Hochschu-

gebote in der Region zu initiieren.

le und regionale Betriebe haben die Themen, mit denen

Zu zahlreichen Mitmachaktionen lud unter anderem

NAHRHAFT UND RESSOURCENSCHONEND

Als nahrhaftes und nachhaltiges Lebensmittel präsen-

sich das Projekt beschäftigt, daher gemeinsam erarbeitet.

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35


Exzellentes Profil in EU-Studien

D

J ean Monnet Chair für Professorin Dr. Claudia Wiesner

REGIONALE MOLKEREI

ie Europäische Kommission hat Professorin Dr.

Aus der regionalen Landwirtschaft heraus entstand die

Claudia Wiesner, Professorin für Politikwissen-

Idee einer regionalen Molkerei, der Schlitzer Milchma-

Wissenschaftliche Zentren und Forschungsverbünde

Themen, Veranstaltungen und sonstige Aktivitäten

CeSSt

Neben dem Hessischen Engagementkongress (siehe Sei-

Die Autor*innen der Reihe sensibilisieren für eine sozi-

schaft mit Schwerpunkt Europäische Integra-

te 32) richtete das Zentrum Gesellschaft und Nachhaltig-

alverträgliche Entwicklung in unterschiedlichen gesell-

nufaktur, die auf regional produzierte Heumilch setzen

tion im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften,

keit (CeSSt) 2019 unter anderem das ROSEnet-Fachforum

schaftlichen Themenfeldern. Sie fragen zum einen, was

und so eine regionale Marke aufbauen will. Heumilch

einen von deutschlandweit vier Jean Monnet Chairs be-

aus, bei dem rund 50 Expert*innen aus Wissenschaft und

zu tun ist, aber auch wie sich die gesellschaftliche Verant-

enthält physiologisch wertvolle Omega-3-Fettsäuren.

willigt. Voraussetzung für einen solchen Lehrstuhl ist ein

Praxis aktuelle Ansätze zur Analyse und Bewältigung so-

wortung umsetzen lässt. Sie informieren über den aktu-

Regional verarbeitet kann sie durch kurze Lieferwege zu-

exzellentes Profil in EU-Studien. Ausgestattet ist der Lehr-

zialräumlicher Ausgrenzung im Alter diskutierten und bi-

ellen Stand in Wissenschaft und Praxis und diskutieren

dem einen Beitrag liefern, die Umwelt zu schonen. Für

stuhl mit einer Fördersumme von insgesamt 75.000 Euro

lanzierten. Vor allem auf die Themenbereiche Diversität/

mögliche zukünftige Entwicklungen.

Verbraucher*innen bieten solche Produkte außerdem

für den Zeitraum von September 2019 bis August 2022.

Biografie, Raum, Macht und Steuerung sowie Konzepte

mehr Transparenz. Geplant ist eine frische Linie, die Voll-

Professorin Dr. Wiesner forscht zu Demokratie und

von Inklusion und Exklusion richteten sie ihren Fokus.

milch, verschiedene Fruchtjoghurts, Sahne und Käse ent-

Demokratiequalität in der Europäischen Union und ihren

Professor Dr. Thomas Scharf (Newcastle University) disku-

hält.

Mitgliedstaaten und lehrt Politikwissenschaft und Euro-

tierte mit dem Publikum ferner zum Thema »Zwischen

(FOSS) bot auch 2019 wieder ein umfangreiches Veran-

päische Integration. Im Rahmen des Jean Monnet Chair

Inklusion und Exklusion im höheren Alter: Europäische

staltungsprogramm, das zur überregionalen Sichtbarkeit

wird sie zum Thema »Bridging the Gap between the EU

Perspektiven auf die Bedeutung des Sozialraums« For-

sowie zum Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in

and its Citizens« arbeiten. In Lehr- und Diskussionsveran-

schungsergebnisse aus Großbritannien.

die breitere Öffentlichkeit beitrug. So fand mit dem VdK

Zu sehen gab es auch einen Laser, der Informationen wie

staltungen, bei Tagungen und in Fokusgruppendiskussi-

An junge Wissenschaftler*innen richtete sich die

ein Veranstaltungstag statt, der sich der Frage widme-

etwa ein Biosiegel direkt in die Schale zum Beispiel eines

onen mit Bürger*innen wird sie sich drei Jahre lang mit

CeSSt-Nachwuchstagung, die das wissenschaftliche Zen-

te, welche Rolle der VdK in Sozialpolitik und Sozialrecht

Apfels eingravieren und so möglicherweise dazu beitra-

der Frage beschäftigen, wie die EU wahrgenommen und

trum in Kooperation mit dem Promotionszentrum Sozi-

spielt. Zum Thema »Tendenzen der Entsolidarisierung

gen kann, Verpackungsmüll zu vermeiden. Ebenso war

beurteilt wird und wie sie demokratischer werden kann.

ale Arbeit ausrichtete. Die Nachwuchswissenschaftler-

in der gesetzlichen Krankenversicherung« referierte Dr.

das Thema Zucker vertreten. So stellten Hochschule und

Auch Professor Dr. Hans-Wolfgang Platzer, Professorin

*innen präsentierten den Stand und die Ergebnisse ih-

Hans-Jürgen Kretschmern, vorsitzender Richter am Bun-

Praxispartner*innen ein Projekt vor, wie sich Lebensmit-

Wiesners Vorgänger, hatte einen Jean Monnet Chair ein-

rer Forschungsarbeiten und stellten sich der Diskussion.

dessozialgericht. Professor Dr. Markus Schäfers von der

tel entwickeln lassen, die weniger Fruchtzucker haben,

geworben. Die Kontinuität ist umso bemerkenswerter, als

Es ging um Fragen der Generationengerechtigkeit, der

Hochschule Fulda und Professorin Dr. Gudrun Wansing

zum Beispiel Limonade. Ein Ansatz ist hier der Prozess der

die Hochschule Fulda im europäischen Vergleich ein eher

Geschlechtergerechtigkeit und um Teilhabeprozesse –

von der Humbold-Universität Berlin organisierten im

Fermentation, bei dem Milchsäurebakterien im Gärungs-

kleiner Standort ist und Jean Monnet Chairs häufiger an

jeweils als Merkmal sozialer Nachhaltigkeit – sowie um

September 2019 als wissenschaftliche Leitung den 1.

prozess den Zucker zersetzen.

große Universitäten gehen.

den internationalen Kontext sozialer Prozesse und die

Kongress der Teilhabehabeforschung. Und Professorin

Profession und Professionalität Sozialer Arbeit.

Dr. Marei Pelzer von der Hochschule Fulda beleuchte-

Interesse gestoßen sind und so viele Interessierte gekom-

In der vom CeSSt herausgegebenen Schriftenrei-

te politische Intentionen, Strukturen und Effekte der

men sind«, zog Professor Schildbach am Ende der Veran-

he »Gesellschaft und Nachhaltigkeit« erschien 2019 der

AnKER- und Ankunftszentren. Verstoßen die neuen

staltung Bilanz.«

Band: Alisch, Monika /Hagspihl, Stephanie /Kreipl, Clau-

Aufnahmesysteme gegen europäische Menschenrech-

dia/Ritter, Martina (Hrsg.) Soziale Innovationen: Alter(n)

te?, fragte sie in ihrem Vortrag im Dezember 2019 und

in ländlichen Räumen. Perspektiven von Selbstorganisa-

richtete damit den Blick auf die menschenrechtlichen

tion, Teilhabe und Versorgung.

Konfliktfelder.

WENIGER VERPACKUNGEN, WENIGER ZUCKER

»Wir freuen uns sehr, dass die Themen auf so großes

FoSS

Der Forschungsverbund für Sozialrecht und Sozialpolitik

Die Schriftenreihe widmet sich aktuellen Fragestel-

lungen der sozialen Nachhaltigkeit und dokumentiert Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen des Zentrums.

36

37


KMCI

PHZF

Darüber hinaus sind aus Aktivitäten des FoSS Publikati-

Die Mitglieder des Zentrums vertreten unterschiedlichs-

onen in verschiedenen Formaten entstanden: Beispiels-

te Disziplinen im Bereich der Haushalts-, Sozial-, und

Mensch-Computer-Interaktion (KMCI) ist breit: Es um-

die einzige forschende und lehrende wissenschaftliche

weise erschienen im Rahmen des hochschulübergreifen-

Wirtschaftswissenschaften wie auch im Bereich der Na-

fasst unter anderem neuartige lnteraktionstechniken

Einrichtung im Bereich Public Health. Im Fokus steht

den Projekts KINDheitenERLEBEN der AG Kindheit, Jugend

turwissenschaften, Technik und Informatik. Durch den

wie etwa die Gesteninteraktion, App-Konzeption und

die Gesundheit von Bevölkerungen und Bevölkerungs-

und Familie unter der Leitung von Professorin Dr. Simone

gemeinsamen Nenner des Themenspektrums Ernäh-

-Entwicklung, modellbasierte Softwareentwicklung, ma-

gruppen, welche unter anderem durch soziale, politische

Kreher (Hochschule Fulda) und Proessorin Dr. Friederike

rung, Lebensmittel und nachhaltige Versorgungssysteme

schinelles Lernen und Sehen, Virtuelle und Erweiterte Re-

und ökonomische Faktoren beeinflusst wird. Daneben

Heinzel (Universität Kassel) 2019 zwei Publikationen mit

besteht damit ein breites Potenzial für inter- und trans-

alität, Audio- und Medientechnologie, Smart Home und

ist das PHZF Mitglied in der Europäischen «Association

Reviewverfahren.

disziplinäre Forschungsaktivitäten. Unter dem gemein-

Altersgerechte Assistenzsysteme, Healthcare Wearables,

of Schools of Public Health in the European Region (AS-

Im FoSS kooperieren seit 2013 Wissenschaftler*innen

samen thematischen Dach fördert und koordiniert das

sowie lnternet of Things – immer eingebettet in einen

PHER)«.

aus verschiedenen Fachbereichen der Hochschule Fulda

Zentrum Forschungs- und Transferaktivitäten, Veranstal-

interdisziplinären Kontext, der sich aus den betrachteten

und der Universität Kassel. Der FoSS versteht sich als fle-

tungen und Netzwerkarbeit sowie die Nachwuchsquali-

Anwendungsgebieten der Mensch-Computer-Interakti-

gliederzahlen stetig gestiegen: 2019 waren es gut 70 Mit-

xibles Netzwerk, das Forschungsbedarfe zwischen den

fizierung – auch über Fachbereichs- und Hochschulgren-

on ergibt, wie zum Beispiel: Förderung von Gesundheit

glieder, darunter 31 Professor*innen sowie wissenschaft-

Feldern der Grundlagenforschung auf der einen und

zen hinweg.

und Lebensqualität, Qualitätskontrolle in der Automobil-

liche Mitarbeiter*innen, (forschende) Lehrbeauftragte für

der anwendungsbezogenen Forschung auf der anderen

produktion, Pflegeplanung und -dokumentation, Ozea-

besondere Aufgaben und Referent*innen aus Forschung

Seite aufgreift und die notwendige Vermittlungsarbeit

bensmittelwirtschaft, das im März 2020 als Green Food

nographie und Physiotherapie.

und Praxis.

zwischen Grundlagen- und anwendungsbezogener For-

Cluster gegründet wurde. Ein Cluster ist ein gemanagtes

schung leistet.

Innovationsnetzwerk zur Förderung der Kernkompeten-

den aller Fachbereiche der Hochschule Fulda und damit

Bestehen des PHZF in (Fach-) Zeitschriften publiziert. 2019

zen einer regionalen Branche durch Innovationen auf

einhergehend die Interdisziplinarität weiter aus. Die Prä-

waren es insgesamt 113 Publikationen, 60 Prozent durch-

allen Ebenen. Zur Entwicklung des inhaltlichen Konzepts

senz auf dem Osthessischen Gesundheitstag, aber auch

liefen das Peer Review-Verfahren. Darüber hinaus war das

Das 2010 gegründete Zentrum für Catering, Manage-

wurden zahlreiche Gespräche mit Professor*innen der

das Angebot einer interaktiven Ausstellung, das sich an

PHZF im Rahmen von zahlreichen wissenschaftlichen Ta-

ment & Kulinaristik der Hochschule Fulda wurde zum

Hochschule Fulda sowie mit Unternehmen und Organi-

alle Hochschulangehörigen richtete, führten zu neuen

gungen und Veranstaltungen aktiv, unter anderem nahm

Januar 2019 umfirmiert in das Zentrum für Ernährung,

sationen – überwiegend in Osthessen – geführt. Es folg-

interdisziplinären Kontakten und Kooperationsanbah-

es an der renommierten »European Public Health Con-

Lebensmittel und nachhaltige Versorgungssysteme, kurz:

ten zwei erfolgreiche Auftakt-Workshops, an denen sich

nungen.

ference« (EUPHA) in Marseille teil. Zusammen mit dem

ELVe. Dies war ein wichtiger Schritt, um das bislang eng

16 gründungsinteressierte Unternehmen und Organisa-

Auch die überregionale Vernetzung wurde erfolg-

CeSST und weiteren Tagungspartnern war es zudem bei

gefasste Themenfeld des Zentrums auszuweiten und die

tionen beteiligten.

reich vorangetrieben, etwa über das Engagement in

der Fachtagung ROSEnet (Reducing Old-Age Exclusion in

vielfältigen interdisziplinären Entwicklungen und For-

Hinsichtlich des Ziels, das Forschungsprofil zu stärken

bundesweiten Netzwerken im Bereich E-Learning sowie

Europe) »Sozialräumliche Ausgrenzung im Alter – regio-

schungsexpertisen im Bereich Ernährung, Lebensmittel

und die Forschungsaktivitäten sichtbarer zu machen, ist

vor allem über die aktive Teilnahme an einschlägigen

nale, nationale und europäische Perspektiven« vertreten.

und Versorgung innerhalb der Hochschule strukturell zu

beispielhaft die DFG-Fachkollegienwahl 2019 hervorzuhe-

Fachkonferenzen, dem typischen, meistgenutzten Ver-

verzahnen. In diesem Zuge wurde auch eine neue Zent-

ben. Professorin. Dr. Jana Rückert-John, die die Professur

netzungsformat in den Fachgebieten der Informatik und

das PHZF im Rahmen der qualitativen empirischen So-

rumsleitung gewählt. Neben Professorin Dr. Stephanie

für Soziologie des Essens am Fachbereich Oecotropholo-

Systemtechnik. Die Verzahnung von Forschung und Lehre

zialforschung eine »Interpretationsgruppe« gegründet,

Hagspihl (Fachbereich Oecotrophologie) und Professorin

gie innehat, ist aus Vorschlägen der Deutschen Gesell-

konnte das KMCI ebenso intensivieren. Wichtige Faktoren

die qualitativ Forschenden und wissenschaftlichen

Dr. Claudia Kreipl (Fachbereich Wirtschaft) gehören nun

schaft für Soziologie in die Fachkollegien der Deutschen

waren dabei sowohl die Einbindung der Forschung und

Mitarbeiter*innen eine Plattform zum Austausch und

Professor Dr. habil. Marc Birringer (Fachbereich Oecotro-

Forschungsgemeinschaft gewählt worden und zwar für

des UsabiIity-Labors in reguläre Lehrveranstaltungen als

zur qualitativen Dateninterpretation bietet.

phologie) und Dr. Catherina Jansen (wissenschaftliche

das Fachgebiet »Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsozio-

auch die Beteiligung von Studierenden an der wissen-

Mitarbeiterin des Zentrums) zum Leitungsteam.

logie«.

schaftlichen Arbeit in allen Bereichen, so auch bei Veröf-

ELVe

2019 entwickelte ELVe das Clusters Nachhaltige Le-

Das Themenspektrum des Kompetenzzentrums für

Das Public Health Zentrum Fulda (PHZF) ist in Hessen

Das KMCI baute 2019 die Vernetzung der Forschen-

fentlichungen und Transfer.

38

39

Seit Gründung des PHZF Anfang 2017 sind die Mit-

Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten werden seit

Zur Weiterbildung und Nachwuchsförderung hat


Gesprächsstoff

Forschungspodcast gestartet

Seit Februar 2019 ist die internationale »Health Behavior

CINTEUS

Im Rahmen regelmäßiger Vortragsreihen, öffentlicher Fo-

aktivitäten der CINTEUS-Mitglieder lassen sich thema-

in School-aged Children (HBSC)«– Studie für das Bundes-

ren und wissenschaftlicher Fachtagungen präsentieren

tisch drei interdisziplinären Forschungsfeldern zuord-

land Hessen unter der Leitung von Professorin Dr. Katha-

und diskutieren die Mitglieder des wissenschaftlichen

nen, dem Themenfeld Globalisierung, dem Themenfeld

rina Rathmann und Ko-Studienleitung Professor Dr. Kevin

Zentrums die Ergebnisse ihrer Forschung. Professorin

Europäisierung und Europäische Integration und dem

Dadaczynski am PHZF der Hochschule Fulda angesiedelt.

Dr. Claudia Wiesner organisierte 2019 für CINTEUS fünf

Themenfeld Interkulturalität.

Die HBSC-Studie wird seit 1982 unter der Schirmherrschaft

Vorträge unter dem Titel »Human Rights and Europe/

der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Abstand von

Menschenrechte und Europa«. Zudem organisierte sie

vier Jahren weltweit in mittlerweile 50 Ländern durch-

eine Diskussionsveranstaltung mit Andreas Kindl, Beauf-

geführt. Deutschland beteiligt sich seit 1993 mit einem

tragter für Strategische Kommunikation im Auswärtigen

Frankfurt University of Applied Sciences bieten mit der

bundesweiten Studienverbund, dem neben der Hoch-

Amt, in der Reihe »Bürgerdialog«. Jeweils viermal fand die

Veranstaltungsreihe FAN@HOLM in unregelmäßigen Ab-

schule Fulda sieben weitere Hochschulen angehören, an

Diskussionsveranstaltung Fuldaer Abende statt. CINTEUS

ständen ein Format zur Vernetzung der Forschenden und

der internationalen Studie. Ab der kommenden Untersu-

unterstützte 2019 zudem die 7. Fuldaer Feldarbeitstage

zur Verstärkung der Interdisziplinarität. FAN, das steht für

chungswelle wird die Hochschule Fulda Schüler*innen

»Ethnographie der Situation – Erkundungen sinnhaft

Feierabend-Networking. An jedem FAN nehmen üblicher-

in Hessen als Teilstichprobe befragen. Die HBSC-Studie

eingrenzbarer Feldgegebenheiten«, an denen neben dem

weise zwischen 20 und 40 Interessierte teil, bei besonde-

leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheits-

Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften auch der

ren Veranstaltungen oder Kooperationsveranstaltungen

und Präventionsberichterstattung sowie der schulischen

Fachbereich Pflege und Gesundheit beteiligt ist. Weiter-

sind es bis zu 80 Teilnehmer*innen. Die Teilnehmer*innen

Gesundheitsförderung in Hessen.

hin wurde die internationale Tagung ,Aspiring Mobility in

kommen sowohl aus dem HOLM-Umfeld, der Wissen-

schule Fulda den Forschungspodcast »Gesprächsstoff«

a Globalized World‘ in Berlin – mitorganisiert von Profes-

schaft, aber auch aus privatwirtschaftlichen Unterneh-

gestartet und damit ihre Forschungskommunikati-

gestellt. Das neue Leitungsgremium, dem Professorin Dr.

sorin Dr. Eva Gerharz – von CINTEUS unterstützt.

men. Pro FAN gibt es immer zwei Vorträge von jeweils 20

on weiter ausgebaut. Moderatorin Mariana Friedrich

Katharina Rathmann (Sprecherin, Fachbereich Pflege und

Die Mitglieder von CINTEUS veröffentlichten 2019 84

Minuten plus viel Zeit für die Diskussion. Willkommen

spricht mit Wissenschaftler*innen, wissenschaftlichen

Gesundheit), Professor Dr. Kevin Dadaczynski (Fachbe-

Publikationen, davon waren 43 extern begutachtet. In der

sind alle Themen, die aktuell und interessant sind. 2019

Mitarbeiter*innen und an der Forschung beteiligten Stu-

reich Pflege und Gesundheit), Professorin Dr. Anja Kroke

CINTEUS-Schriftenreihe erschienen 2019 zwei Publikatio-

fanden in dieser Reihe mehrere Veranstaltungen statt.

dierenden über ihre Forschungsprojekte.

(Fachbereich Oecotrophologie) und Marilena von Köppen

nen: Isil Erduyan: »Multilingual Construction of Identity:

(wissenschaftliche Mitarbeiterin und Promovendin, Fach-

German-Turkish Students in Berlin.« und Hans W. Platzer:

ßerdem der Logistikkongress der Hochschulen für Ange-

wir die neuen Technologien nutzen? Wie das gesellschaft-

bereich Pflege und Gesundheit) angehören, will die Akti-

»Bronislaw Huberman und das Vaterland Europa. Ein Vi-

wandte Wissenschaften, eine Veranstaltung von Studie-

liche Miteinander, den demografischen Wandel, Gesund-

vitäten des Zentrums weiter ausbauen.

olinvirtuose als Vordenker der europäischen Einigungs-

renden für Studierende – unter Federführung der FUAS.

heit und Ernährung gestalten? »Gesprächsstoff« liefert

bewegung in den 1920er und 1930er Jahren.«

Rund 500 Studierende aus unterschiedlichen Hochschu-

Zusammenhänge, Hintergründe, Handlungsoptionen –

len nahmen daran teil.

und damit auch vertiefende Einblicke in die Forschung

und intellektueller Ort zur wissenschaftlichen Bearbei-

der Hochschule Fulda.

tung und öffentlichen Vermittlung von Themen und Pro-

2019 beschäftigte: Zusammen erarbeiteten sie den An-

blemfeldern, die in zentraler Weise unsere Gegenwart

trag für ein gemeinsames Promotionszentrum für Lo-

ten mit jeweils sechs Episoden im zweiwöchigen Turnus.

und Zukunft prägen. Zugleich ist es das Dach für die viel-

gistik und Mobilität, das im Sommer 2020 eingerichtet

hs-fulda.de/podcasts

fältigen sozial- und kulturwissenschaftlichen Aktivitäten

wurde.

Ende 2019, Anfang 2020 hat sich das PHZF neu auf-

CINTEUS versteht sich als institutioneller Rahmen

DIE HOCHSCHULE FULDA AM HOLM

Die Hochschule Fulda, die Hochschule RheinMain und die

W

was sie untersuchen? Wieso sind diese Themen für uns als Gesellschaft interessant?

Welche Impulse für die eigene Positionierung und für die öffentliche Debatte können wir daraus mitnehmen?

Am HOLM geplant und durchgeführt wurde 2019 au-

Was die hessischen HAW am HOLM darüber hinaus

in den Bereichen Wissenstransfer, Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, Beratung und Weiterbildung an der Hochschule Fulda. Die vielfältigen Forschungs-

40

arum untersuchen Wissenschaftler*innen,

41

Zum Wintersemester 2019/2020 hat die Hoch-

Es geht um Fragen, die uns alle angehen: Wie wollen

Der Podcast erscheint während der Vorlesungszei-


DAS RIGL-FULDA Das RIGL-Fulda ist das bislang größte Transferprojekt der Hochschule Fulda. Im Mittelpunkt stehen regionale Transferaktivitäten von Ideen, Wissen, aber auch Technologien in den Bereichen Gesundheitsförderung, Ernährung, Lebensqualität und soziale Nachhaltigkeit. Das RIGL-Fulda ist in zehn Umsetzungsprojekte gegliedert. Das Projekt wird im Rahmen des BundLänder-Programms Innovative Hochschule als eines von 29 Projekten bundesweit gefördert. Ziel des Förderprogramms ist es, Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie kleine und mittlere Universitäten gezielt darin zu bestärken, ihr Engagement im Bereich des Ideen-, Wissens- und Technologietransfers auszubauen. Transfer und gesellschaftliches Engagement sollen als wissenschaftlicher Leistungsbereich neben Lehre und Forschung eine größere Bedeutung erhalten. Hintergrund des Programms ist, dass Forschungserkenntnisse vergleichsweise selten oder nur langsam in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden.

42

43


SCHWERPUNKT

NÄHE

Sich austauschen und verständigen – das RIGL-Fulda arbeitet eng mit Praxispartner*innen zusammen und lässt auch Bürger*innen an Forschung und Transfer partizipieren. 2019 bot es neben der Zusammenarbeit in den zehn Umsetzungsprojekten im Rahmen zweier großer Veranstaltungen allen Stakeholdern die Möglichkeit zur Information und Beteiligung an dem Projekt: beim Osthessischen Gesundheitstag, an dem sich das RIGL-Fulda beteiligte, und bei der zweiten Innovationskonferenz. Die Fotos, die die folgenden Texte zu den einzelnen Umsetzungsprojekten begleiten, zeigen Eindrücke von beiden Veranstaltungen. Von Präsentationen, Informationen und Diskussionen.

Wie funktioniert Transfer? deen, Wissens- und Technologietransfer betreibt die Hochschule Fulda nicht erst, seit es das Regionale Innovationszentrum für Gesundheit und Lebensqualität (RIGL-) Fulda gibt. Seit vielen Jahren schon arbeiten Wissenschaftler*innen in den verschiedenen Fachgebieten mit Praxispartner*innen zusammen, viele davon kommen aus der Region. Bislang fand Transfer allerdings vor allem vereinzelt und projektbezogen statt. Das RIGL-Fulda ermöglicht es nun, sich systematisch mit den Bedingungen für Transfer auseinanderzusetzen und intensiver mit den Praxispartner*innen an ganz konkreten Fragestellungen zu arbeiten. Das Projekt setzt dort an, wo bislang viele Forschungsprojekte endeten. Wo stehen die Umsetzungsprojekte? Wie gestalten sie die Zusammenarbeit mit den Praxispartner*innen? Unter welchen Rahmenbedingungen arbeiten sie? Wo ergeben sich Herausforderungen, wo Lerneffekte? Und was lässt sich schließlich daraus für ein projekt- wie hochschulspezifisches Transferverständnis ableiten? 45


AUF DEM WEG ZU EINER ENGEREN ZUSAMMENARBEIT VON WISSENSCHAFT UND PRAXIS

Über die Praxis zur Strategie ie

thematische

Band-

zu stärken. Es geht darum, Transfer-

und vielfältigen Projektlandschaft.«

Aus der Praxis heraus lasse sich sehr

Wirtschaft, Verbandswesen, Politik

breite ist riesig, die Zahl

strukturen aufzubauen und eine

Aus

sich

konkret benennen, welcher struktu-

und Verwaltung sowie der Zivilge-

der Praxispartner*innen

Transferstrategie zu entwickeln. Dazu

aus der Zusammenarbeit mit den

rellen Veränderungen es bedürfe, um

sellschaft. »Es geht um gemeinsame

so groß wie in keinem

braucht das Gesamtprojekt ein ge-

Praxispartner*innen

lei-

die Transferziele auch über die fünf-

Forschung und Entwicklungsarbeit,

Projekt zuvor: Zehn Umsetzungs-

meinsames Transferverständnis. Was

tet das Projekt systematisch ab, was

jährige Projektlaufzeit hinaus reali-

die sich immer an den Bedarfen der

projekte aus allen Bereichen der

genau verstehen wir unter Transfer?

Transfer an Strukturen und Unter-

sieren zu können.

regionalen Praxispartner*innen ori-

Hochschule Fulda versammelt das Re-

Welche Ressourcen sind erforderlich?

stützung braucht. Das heißt: Das

Zweieinhalb Jahre hat das RIGL-Fulda

entiert und ausrichtet«, sagt Profes-

gionale Innovationszentrum Gesund-

Welche Erwartungen sind mit dem

RIGL-Fulda entwickelt das Transfer-

inzwischen Erfahrungen gesammelt,

sorin Dr. Rückert-John. »Unter dieser

heit und Lebensqualität Fulda, kurz:

Projekt verbunden? Was sind Erfolgs-

verständnis aus der Praxis heraus.

Erkenntnisse gewonnen und Lernkur-

Art der Zusammenarbeit verstehen

RIGL-Fulda, unter seinem Dach. 120

faktoren? Und wo liegen möglicher-

»Wir verstehen uns als lernendes

ven absolviert. Was es unter Transfer

wir nicht nur einen Austausch zwi-

Praxispartner*innen aus verschiede-

weise auch Grenzen? Die Vielfalt der

Projekt«, sagt Professorin Dr. Rückert-

versteht, kann es mittlerweile we-

schen Wissenschaft und Praxis. Viel-

nen gesellschaftlichen Bereichen sind

Umsetzungsprojekte, die Bandbreite

John. »Wir können aus der Praxis, aus

sentlich genauer, wenn auch noch

mehr entsteht durch Interaktion und

beteiligt: Wirtschafts- und Sozialunter-

der Themen, die unterschiedlichen

der Anwendung her schöpfen und so

nicht abschließend definieren. »Die

Kooperation von Wissenschaft und

nehmen, Verbände, Vereine, Kommu-

Kontexte, in denen die Umsetzungs-

mit allen ein gemeinsames Basisver-

Erfahrungen ermöglichen, mit so

Praxis etwas ganz Eigenes, das sich

nen, deren Verwaltungseinheiten und

projekte agieren, erweisen sich dabei

ständnis von Transfer entwickeln«,

manchen einfachen Verständnissen

nicht mehr dem einen oder anderen

zivilgesellschaftliche Initiativen. Über

als große Herausforderung. Denn sie

wenngleich sich immer deutlicher

von Transfer umzugehen und Trans-

Partner zurechnen lässt. In diesem

50 Praxispartner*innen brachten sich

sind, wie sich zeigt, mit ganz unter-

abzeichne, dass die Vielfalt darüber

fer wesentlich präziser zu bestim-

Sinne sprechen wir auch von Ko-Pro-

bereits in die Ausarbeitung des För-

schiedlichen Herangehensweisen und

hinaus bestehen bleiben werde.

men«, sagt Professorin Dr. Rückert-

duktionen« ergänzt sie.

derantrags ein. Es sind die Vielgestal-

unterschiedlichen Vorstellungen von

Dieses Vorgehen habe sich bewährt,

John.

Ein Verständnis, das ausschließlich

tigkeit der Umsetzungsprojekte und

Transfer verbunden.

berichtet Dr. Catherina Jansen, Wis-

die Vielzahl der Praxispartner*innen, die das RIGL-Fulda auszeichnen und

den

Erfahrungen, die ergeben,

senschaftliche Referentin für Transfer INDUKTIVER, PRAXISORIENTIERTER

im RIGL-Fulda. Der praxisorientierte

den wechselseitigen Austausch als TRANSFER IST WECHSELSEITIG

Transfer versteht, erweist sich damit als nicht zielführend. »Wir sehen sehr

ANSATZ VON TRANSFER

Ansatz, so kristallisiert sich immer

Das RIGL-Fulda versteht den Transfer

wohl, dass die Umsetzungsprojekte

deutlicher heraus, hilft nicht nur, die

von Ideen, Wissen und Technologien

ganz unterschiedliche Ansätze ver-

Gemeinsam mit den Praxispartner-

»Wir sind nicht mit einer vorgefer-

unterschiedlichen, zum Teil konträren

nicht im klassischen Sinne als das

folgen, aber wir sehen auch, dass das

*innen arbeiten die einzelnen Umset-

tigten Vorstellung von Transfer in das

Sichtweisen auf das Thema Transfer

Überführen von Forschungsergebnis-

den Themen und Fragestellungen der

zungsprojekte daran, ganz konkrete

Projekt gegangen«, beschreibt Pro-

zusammenzuführen. Er ermöglicht

sen in die Praxis und damit als Ein-

Projekte geschuldet ist«, sagt Profes-

Fragestellungen voranzubringen. Da-

fessorin Dr. Jana Rückert-John, Wis-

auch, »aus dem Lernprozess heraus

bahnstraße, sondern vielmehr als le-

sorin Dr. Rückert-John. Es gehe nicht

mit wirkt das RIGL-Fulda auf brei-

senschaftliche Leitung des RIGL-Ful-

einen fundierten, substantiellen Stra-

bendigen, wechselseitigen Austausch

überall um denselben Anspruch. Die

ter Ebene in die Region hinein. Es

da, die besondere Ausgangssituati-

tegieentwicklungsprozess in Angriff

von Wissen, Ideen, Konzepten, Metho-

Art, wie die Zusammenarbeit statt-

zielt aber auch darauf ab, die Leis-

on aus heutiger Sicht. »Wir gehen

zu nehmen, anstatt strategische Ziele

den und Technologien zwischen der

finde, hänge von den jeweiligen Ko-

tungsfähigkeit der Hochschule im

induktiv vor und gewinnen unser

und Maßnahmen zu formulieren, die

Hochschule und ihren regionalen

operationspartnerschaften und von

Leistungsbereich Transfer nachhaltig

Transferverständnis aus der breiten

möglichweise nicht greifen«.

Partner*innen aus den Bereichen

einzelnen Zielsetzungen ab.

das Projekt von anderen innovativen Hochschulen unterscheiden.

46

47


Vor diesem Hintergrund ist eine brei-

menbringen von unterschiedlichen

was gerade innerhalb des Gesamt-

tere Definition vonnöten, ist Profes-

Wissensarealen kann überhaupt erst

rahmens oder des Handlungsfelds,

sorin Rückert-John überzeugt

Neues entstehen», erläutert Natalia

in dem die Praxispartner*innen tätig

Schulz, Referentin für MethodenTRANSFER IST EIN PROZESS

DIE GESELLSCHAFTLICHEN

Wissenschaft auf der einen und Öf-

ist das Projekt schon in hohem Maße

ERWARTUNGEN REFLEKTIEREN

fentlichkeit auf der anderen Seite.

repräsentativ für die Interessen und

»Das führt uns nicht weiter«, sagt sie.

Entwicklungen der gesamten Hoch-

sind, möglich ist«. Die Umsetzungs-

Den Transfer systematischer und

Wissenschaft sei auch Teil der Gesell-

schule.

design und Evaluation im RIGL-Fulda.

projekte müssen darauf reagieren.

nachhaltiger aufzustellen, stellt die

schaft. Deshalb sei es wichtig, integ-

Solche Erfahrungen reflektiert das

Das beanspruche nicht nur Zeit und

Hochschule damit vor eine Menge

rativ zu denken.

Transfer lässt sich nicht nur vom

RIGL mit Blick auf das zu definierende

Geld, sondern auch Personal.

Herausforderungen – intern ebenso

Ergebnis denken. Transfer ist ein

Transferverständnis. »Der Austausch

Deshalb sind auch Anreizstrukturen

wie in der Interaktion mit den Praxis-

Prozess. »Wenn Austauschprozesse

ist eine Form von Transfer«, ist Dr.

für Wissenschaftler*innen wichtig.

partner*innen. Mehr noch: Transfer

zwischen Wissenschaft und Praxis-

Jansen überzeugt. Damit stellt sich

Umso mehr, als die derzeitigen Repu-

und Kooperationen werden zuneh-

Trotz der noch vielen offenen Fragen

partner*innen in einer gewissen

eine besondere Herausforderung: an-

tationslogiken weder für Professor-

mend als Aufgaben der Hochschulen

und noch zu bewältigenden Heraus-

Selbstverständlichkeit funktionieren

gemessene Bewertungsmaßstäbe zu

*innen noch für Nachwuchswissen-

festgeschrieben. Damit steigen die

forderungen fällt die Zwischenbilanz

sollen, dann braucht es auch eine

entwickeln, anhand derer die Wirk-

schaftler*innen ein Engagement im

Erwartungshaltungen von politischer

der wissenschaftlichen Leitung posi-

Phase, in der die Kooperation sich

samkeit von Transferaktivitäten be-

Transferbereich honorieren. Im Rah-

und gesellschaftlicher Seite, vor allem

tiv aus: »Das Projekt hat sich bislang

entwickeln kann. Die Partner müssen

urteilt werden kann. Denn einfache

men von Berufungsverfahren, Evalu-

auch mit Blick auf die Ergebnisse des

sehr erfolgreich gestaltet, wir sind

sich annähern und Vertrauen auf-

quantitative Indikatoren greifen oft

ationen oder Bewertungen werden

Transfers. »Die Vorstellung von Trans-

guter Dinge, dass das auch weiterhin

bauen», betont Professorin Dr. Rück-

zu kurz. Das gilt vor allem mit Blick

die Wissenschaftler*innen primär

fer als Einbahnstraße ist noch sehr

so passiert«, sagt Professorin Rückert-

ert-John. Dazu gehöre es, die gegen-

auf die zahlreichen Aktivitäten, die

danach bemessen, wie viele For-

verbreitet«, sagt Professorin Dr. Rück-

John.

seitigen Erwartungen zu klären, zu

auf soziale Innovationen zielen.

schungsgelder sie eingeworben, wie

ert-John. Doch das entspricht nicht

Auf dem Weg zu einer abgestimmten

viele möglichst extern begutachtete

dem Vorgehen und den Erfahrungen

Transfer-Strategie für die Hochschule

TRANSFER BRAUCHT RESSOURCEN

Fachpublikationen sie veröffentlicht

der Umsetzungsprojekte. »Wir haben

haben. Inwieweit sie mit der Öffent-

die Ergebnisse nicht in der Schublade,

stößt es nun drei Prozesse an: ↘d ie Weiterentwicklung einer Stra-

auch die vielen Schritte auf dem Weg

Transfer ist zeitaufwendig, schon al-

lichkeit und der Zivilgesellschaft

die wir mal eben in die Gesellschaft

tegie, die auf den Erfahrungen der

zu einer Zusammenarbeit, etwa das

leine was die Koordination betrifft.

interagieren, zählt dagegen kaum.

bringen können«, betont sie. Auch

Sprechen einer gemeinsamen Spra-

»Es gilt, die Zusammenarbeit mit

»Das hemmt die Bereitschaft vieler

damit setzt sich das RIGL-Fulda aus-

Umsetzungsprojekte aufsetzt ↘d ie Entwicklung des RIGL-Folgean-

che, das Verständnis für die System-

Praxispartner*innen zu organisieren,

Wissenschaftler*innen, sich mehr im

einander, diskutiert mögliche Ziel-,

logik des jeweils anderen Kooperati-

die immer auch in ihrer eigenen Logik

Bereich Transfer zu engagieren», ist

Rollen- und Ressourcenkonflikte, die

onspartners», sagt Dr. Jansen.

arbeiten«, sagt Natalia Schulz. Unter-

Dr. Jansen überzeugt. »Das sind He-

sich für die Wissenschaftler*innen

Wie wichtig es für den Erfolg von

nehmen etwa sind den Marktdynami-

rausforderungen, die im Wissen-

durch verschiedene Erwartungshal-

Um die Schnittstellen in die Gremien,

Transfer ist, die Erwartungen mit den

ken ausgesetzt. Das wirkt unmittel-

schaftssystem insgesamt begründet

tungen ergeben könnten, etwa mit

die Fachbereiche und Abteilungen zu

Praxispartner*innen zu klären, ha-

bar auf die Projekte zurück, die in der

liegen, und das werden wir kurzfristig

Blick auf die Unabhängigkeit der Wis-

realisieren, hat das RIGL-Fulda eine

ben die Umsetzungsprojekte gezeigt.

Folge gefordert sind, sehr flexibel zu

nicht ändern. Aber wir können natür-

senschaft.

Transfer AG ins Leben gerufen. Mit

Zum Teil legt der Austausch auch

agieren. Praxispartner scheiden aus

lich hochschulintern damit anfangen,

Was Professorin Dr. Rückert-John für

ihr soll ein Prozess für die gesamte

erst offen, wo genau die Zusammen-

dem Projekt aus, andere kommen hin-

Transferanreize zu setzen und Leis-

wenig hilfreich hält, ist, dass im öf-

Hochschule angestoßen werden. Die

arbeit von Wissenschaft und Praxis

zu, es sind mehr oder weniger Treffen

tungen in diesem Bereich mehr an-

fentlichen Diskurs über das Thema

Vielfalt des RIGL-Fulda kommt hier

ansetzen könnte. »Durch das Zusam-

möglich, »das hängt immer davon ab,

zuerkennen.«

Transfer sehr stark polarisiert wird:

wieder positiv zum Tragen: Durch sie

besprechen, wer was einzubringen bereit sei, aber auch Grenzen deutlich zu machen. »Transfer, das sind

48

GUTE PERSPEKTIVEN

trags ↘d as Transferaudit durch den Stifterverband

49


UMSETZUNGSPROJEKT IntIP: INTEGRATION INTERNATIONALER PFLEGEKRÄFTE IN REGIONALE EINRICHTUNGEN DER KRANKEN- UND ALTENPFLEGE

Passgenaue Lösungen, regional gedacht

50

ie Gewinnung und Inte-

Zugleich sei es wichtig, bei der Inte-

und die Bewältigung von Unterschie-

dar und mobilisiert die Hilfsbereit-

gration

internationaler

gration internationaler Pflegekräfte

den in Qualifikationsniveaus, Pflege-

schaft. Wird Integration häufiger er-

Pflegefachkräfte gilt als

beide Bereiche im Blick zu haben. Nur

organisation und Pflegeverständnis,

forderlich und tendenziell zu einer

eine von mehreren not-

dann könnten tragfähige Lösungen

die auch zu Missverständnissen auf

Regelaufgabe, dann tritt der damit

wendigen Maßnahmen, um den Pfle-

für die jeweiligen Einrichtungen mit

beiden Seiten führen, stellen erheb-

verbundene Arbeitscharakter stärker

gekräftemangel zu mindern. Doch

ihren spezifischen Anforderungen

liche Herausforderungen dar.« Für

in den Vordergrund«, sagt Professorin

wie kann die Integration der interna-

und Problemen erarbeitet werden.

einzelne Träger sei es oft schwie-

Blätter.

tionalen Pflegekräfte gelingen? Das

In allen vier Partnereinrichtungen

rig, die für den Integrationsprozess

Deutlich wurde auch, dass die Ein-

Umsetzungsprojekt IntIP setzt auf

hat das Umsetzungsprojekt IntIP zu-

wichtigen Bausteine eigenständig

arbeitung

zwei Ebenen an: bei den einzelnen

nächst

durchgeführt

anbieten zu können. Aus Sicht der

fachkräfte eine Zusatzaufgabe für

Versorgungseinrichtungen, aber zu-

mittels Interviews und teilnehmen-

Wissenschaftler*innen ist es daher

die bestehenden Pflegeteams ist:

gleich auch auf institutionenüber-

der Beobachtung, um die verschie-

ratsam, für komplexe Fragen wie

Die Einarbeitung dauert insgesamt

greifender, regionaler Ebene. Entspre-

denen Perspektiven zu erheben: die

etwa die der Anerkennung der Ab-

deutlich länger als die der hier zu-

chend bringt es die Einrichtungen

Sicht der Stationen, der Einrichtungs-

schlüsse sowie ausländerrechtliche

lande qualifizierten Kräfte. Aufgaben

aus Kranken- und Altenpflege an

leitung, der bestehenden Teams wie

Fragen Synergien zu schaffen und

wie etwa die Dokumentation kön-

einen Tisch, also Akteure, die bei der

der internationalen Fachkräfte. Da-

Kompetenzen auf übergeordneter

nen den internationalen Fachkräften

Personalgewinnung im Wettbewerb

raus hat es Bedarfe und Probleme

Eben

mangels Sprachkenntnissen lange

stehen. Gemeinsam mit ihnen erar-

abgeleitet und einerseits spezifische,

beim Landkreis.

Zeit nicht übertragen werden. Der

beitet es passgenaue Lösungen, die

auf die jeweilige Situation der Ein-

Zudem sehen die Wissenschaftler-

Besuch von Deutschkursen erfordert

zur Philosophie der einzelnen Part-

richtungen zugeschnittene Lösungen

*innen ebenso wie Vertreter*innen

die Freistellung und eine entspre-

ner passen, sensibilisiert aber auch

entwickelt, die nun implementiert

der Versorgungsträger Bedarf für sys-

chende Änderung von Dienstplänen,

gleichzeitig für den institutionsüber-

und anschließend evaluiert werden.

tematische Konzepte zur Integration

was die bestehenden Belegschaf-

greifenden und auf die Region ge-

Auf der anderen Seite regt es auch

internationaler Pflegekräfte in den

ten kritisch sehen. »Dies alles muss

richteten Blick.

regionale, sektorenübergreifende Lö-

Einrichtungen. Die Analyse machte

berücksichtigt werden, und die Be-

»Wir müssen in der Versorgungspra-

sungen an.

deutlich, dass bislang Mitglieder der

lastungen der bestehenden Teams

xis zwischen Alten- und Krankenpfle-

»Die Bedarfsanalyse hat gezeigt,

Belegschaft freiwillig, ad hoc und mit

müssen besser aufgefangen wer-

ge differenzieren, der Berufsalltag ist

dass unterschiedlich intensive Vor-

hohem persönlichen Engagement in

den«, sagt Professorin Blättner. Die

ein anderer«, sagt Professorin Dr. Be-

erfahrungen vorhanden sind. Die

vielen Einzelfällen Aufgaben der so-

Teams müssen nach Ansicht der

ate Blättner vom Fachbereich Pflege

Schwierigkeiten sind aber immer

zialen Integration internationaler Ar-

Projektbeteiligten auf diese Integ-

und Gesundheit. Sie leitet das Projekt

die gleichen«, sagt Professorin Blätt-

beitskräfte übernahmen. Handelte es

rationsarbeit systematisch vorberei-

gemeinsam mit Professor Dr. Matthi-

ner. »Die Anerkennung im Ausland

sich aber nicht mehr um Einzelfälle,

tet werden, und diese Zusatzarbeit

as Klemm, Professor für Soziologie mit

erworbener

aus

nahm das soziale Engagement von Be-

muss in irgendeiner Form honoriert

dem Schwerpunkt Arbeit, Organisati-

Drittstaaten, also Länder außerhalb

schäftigten deutlich ab. »Der einzelne

werden. In regelmäßigen Treffen tau-

on, Interkulturalität am Fachbereich

der EU, die Vermittlung von fremd-

Fall erscheint interessant, stellt eine

schen sich die Wissenschaftler*innen

Sozial- und Kulturwissenschaften.

und fachsprachlichen Kenntnissen

zu bewältigende Herausforderung

mit Vertreter*innen der Praxispart-

Ist-Analysen

Berufsabschlüsse

aufzubauen,

51

beispielsweise

internationaler

Pflege-


ner aus. In diesem Rahmen können

schlag, der auf institutionsübergrei-

alle Projektbeteiligten Herausforde-

fender Ebene ansetzt: Die Finanzie-

rungen und aktuelle Anliegen dis-

rung der Anwerbung und Integration

kutieren, Ideen einbringen und ge-

der internationalen Pflegefachkräfte

meinsam weiterentwickeln. Dann

soll demzufolge analog zur Finanzie-

entstehen manchmal auch ganz

rung der Pflegeausbildung geregelt

neue Ansätze, wie sich die Integrati-

werden. So müssten anwerbende

on der internationalen Pflegekräfte

Einrichtung die Kosten nicht alleine

weiter verbessern lässt. So hat sich

tragen.

etwa die Perspektive ergeben, eine

Inzwischen hat IntIP auch konkre-

Schulung, die auf Anregung eines Ko-

te Hilfestellungen erarbeitet, zum

operationspartners mit einer Gruppe

Beispiel Länderdossiers, die einen

internationaler Pflegefachkräfte be-

Überblick geben über Erfahrungen

reits in den Simulationslaboren der

mit

Hochschule durchgeführt wurde, in

von Angehörigen aus verschiedenen

engem Austausch zu einem Weiter-

Staaten und über mögliche Anwer-

bildungskonzept zu entwickeln. Der

beabkommen informieren. Zugleich

Vorteil: Fachliche, auch fachsprachli-

vermitteln sie Wissen über die Aus-

che Fragen könnten so in einem Set-

bildung in dem jeweiligen Land, die

ting außerhalb des Arbeitsalltags in

meist an Hochschulen stattfindet.

den Laboren der Hochschule und auf

Auch hat sich IntIP damit befasst, in-

Augenhöhe verhandelt werden. Mög-

wieweit die Erkenntnisse auf andere

liche Unterschiede in Pflegehandlun-

Gesundheitsberufe wie beispielswei-

gen

se Hebammen übertragen werden

könnten

ressourcenorientiert

den

Anerkennungsverfahren

statt defizitär betrachtet werden.

können. »Die Probleme sind ähnlich,

Durch den Austausch zwischen Wis-

die Berufsgruppe ist aber viel kleiner

senschaft und Praxis rückte auch die

und die Integration internationaler

Frage in den Fokus, wer eigentlich

Hebammen eine Lösungsstrategie

die Kosten für die Integration trägt.

für den Hebammenmangel, die re-

Es gibt Einrichtungen, die große An-

gional sehr unterschiedlich genutzt

strengungen bei der Anwerbung

wird. Oft sind es hier nicht Gruppen,

unternehmen und das Personal den-

die gemeinsam angeworben werden,

noch nicht halten können, sondern

sondern Einzelne, die von sich aus

an andere Einrichtungen verlieren.

den Weg nach Deutschland finden.«

IntIP entwickelte einen Lösungsvor-

erklärt Professorin Blättner.

52

53


UMSETZUNGSPROJEKT MoDiVe: MODELLPROJEKT FÜR DIE DIÄTETISCHE VERSORGUNG IM RAUM FULDA

Gemeinsam die Strukturen verändern Die Ernährungsberatung

klingt, ist das Herzstück für eine qua-

Professor Dr. Roland Radziwill, Leiter

»Wir wollen lernen, wie das funk-

terentwicklungen, erfassen die Sicht-

muss

dringend

refor-

litätsgesicherte Ernährungsberatung

des Ernährungszentrums des Klini-

tionieren kann«, sagt Professorin

weisen unserer Praxispartner*innen

miert

werden«

bringt

und -therapie und hat spürbare Aus-

kums Fulda, einer der Kooperations-

Kohlenberg-Müller. Die Hochschu-

und hören ihnen zu – so wollen wir

Professorin Kathrin Kohlenberg-Mül-

wirkungen: Der Dietetic Care Process

partner des Projekts, formuliert es

le liefert konzeptionellen Support

die Entwicklung der Ernährungsbera-

ler aus dem Fachbereich Oecotropho-

(DCP)

Handlungs-

noch drastischer: »Was nicht doku-

und unterstützt dabei, einen Doku-

tung voranbringen.« Der richtige An-

logie, die Leiterin des Umsetzungs-

abläufe. Dies ermöglicht die Trans-

mentiert ist, hat quasi nicht stattge-

mentationsstandard zu entwickeln.

reiz ist auch gesetzt: Für die Teilnah-

projektes MoDiVe, die derzeitige

parenz und Kontrolle ernährungs-

funden«. Keine Dokumentation heiße

Alles, was entwickelt wird, wird in

me am Forum erhalten die Fachkräfte

Lage in der Ernährungsberatung und

therapeutischer Maßnahmen und

aber nicht, dass etwas nicht gemacht

Feedbackschleifen feinjustiert. »Par-

Fortbildungspunkte bei den entspre-

-therapie auf den Punkt. »Es fehlt an

verbessert so die individuelle Versor-

wurde.

tizipative Gestaltung ist das Ent-

chenden Berufsverbänden.

wissenschaftlichen

Wirkungsnach-

gungsqualität, weil etwa Schnittstel-

Dokumentation ist damit der Schlüs-

scheidende«, betont die Ernährungs-

weisen. Wir können nicht belegen,

len zwischen stationärer und ambu-

sel, um die Versorgungsqualität der

wissenschaftlerin.

welche Maßnahmen welchen Erfolg

lanter Versorgung besser gestaltet

Patient*innen zu verbessern, nicht

Im Rahmen einer Abschlussarbeit

bringen.« In der Tat: Wie Ernährungs-

werden können. Gleichzeitig liefert

nur regional, sondern in Deutschland

untersuchte eine Studentin den ak-

beratung und -therapie in Deutsch-

der Prozess die Datengrundlage für

insgesamt. »Wenn im Entlassbrief

tuellen

land tatsächlich aussehen und wie

wissenschaftliche Studien und damit

etwas zur Ernährungsberatung oder

zur Dokumentation der einzelnen

wirksam diese sind, dazu gibt es zu

die Qualitätssicherung in der Ernäh-

-therapie steht, können beispielswei-

Prozessschritte des DCP und deren

wenige Studien. Doch angesichts der

rungsberatung und -therapie.

se die Hausärzt*innen sehen, was ge-

bisherige Umsetzung in die Praxis. Es

zahlreichen

ernährungsmitbeding-

Das Modell des prozessgeleiteten

macht wurde«, erläutert Professorin

hat sich schon herauskristallisiert: Es

ten Erkrankungen, wie etwa Diabe-

Handelns will MoDiVe nun in der

Kohlenberg-Müller und fügt einen

gibt kein allgemeingültiges Modell.

tes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkran-

Ernährungsberatung und -therapie

weiteren Aspekt hinzu: »Wenn wir

Die Umsetzung hängt von den un-

kungen und Tumorerkrankungen, ist

der Region Osthessen etablieren. Für

zeigen, dass ordentliche Ernährungs-

terschiedlichen Rahmenbedingungen

das Thema von großer Brisanz – für

den Transfer ergibt sich dabei eine

beratung mehr bringt, ist vielleicht

ab, wie beispielsweise dem Setting,

die Betroffenen, für die Gesellschaft

Herausforderung: »Wir berühren mit

auch vorstellbar, dass künftig mehr

der verfügbaren Zeit oder techni-

insgesamt, aber auch für die Berufs-

unserem Projekt die Strukturen in

Geld im Gesundheitswesen dort-

schen Möglichkeiten.

gruppe der Ernährungsfachkräfte.

den Kliniken«, erläutert Professorin

hin geht.« MoDiVe habe daher zwei

Um das prozessgeleitete Arbeiten in

»In einem EU-Projekt haben wir im

Kohlenberg-Müller. »Denn die vor-

Ebenen: neben der Verbesserung der

die Fläche zu bringen, hat MoDiVe das

Verbund mit internationalen Hoch-

handenen Strukturen passen nicht

individuellen

Versorgungsqualität

Diätetikforum Fulda etabliert. Es bie-

schulen ein Prozessmodell entworfen,

zu den neuen Standards des prozess-

gehe es auch darum, die Berufsgrup-

tet den Rahmen für fachlichen Input,

das den neuesten wissenschaftlichen

geleiteten Handelns.« Ernährungs-

pe zu stärken – durch die Qualität der

will aber auch die qualifizierten Er-

Stand abbildet, erläutert die MoDiVe-

therapeutische Maßnahmen würden

Arbeit.

nährungsfachkräfte miteinander ver-

Projektleiterin die Ausgangssituati-

anders als etwa pflegerische nicht

Gemeinsam mit den Praxispartner-

netzen. »Wir bemühen uns um ein

on: den sogenannten Dietetic Care

ausreichend im System dokumen-

*innen arbeiten die Wissenschaft-

sehr interaktives Format«, erläutert

Process, ein Leitfaden für prozessge-

tiert. »Doch nur, was dokumentiert

ler*innen nun daran, ein entspre-

Professorin Kohlenberg-Müller. »Im

leitetes Handeln in der Ernährungs-

ist, lässt sich überprüfen«, betont die

chendes Dokumentationssystem auf-

Diätetikforum Fulda diskutieren wir

beratung und -therapie. Was abstrakt

Ernährungswissenschaftlerin.

zubauen.

unsere Analysen, reflektieren die Wei-

54

standardisiert

wissenschaftlichen

55

Stand


UMSETZUNGSPROJEKT DIWAN: DIALOGPROZESSE UND WANDERAUSSTELLUNG FÜR EIN GELINGENDES ZUSAMMENLEBEN IN DER EINWANDERUNGSGESELLSCHAFT

Versammlungsorte für Verständigungsprozesse

56

uch ländliche Regionen

das Wissen, wie ein gutes Zusam-

– darunter viele in der Arbeit mit

Zukunftswerkstätten die Erkenntnis-

sind gefordert, ein gutes

menleben möglich wird, im Laufe des

Zugewanderten freiwillig Engagier-

se des Forschungsteams aus diesen

Zusammenlebeben zwi-

Projekts. »Wir erzeugen ja nicht in Ko-

te – ihre Bedürfnisse und Interessen

Werkstätten vorgestellt und gemein-

schen allen dort leben-

operation mit einem Unternehmen

im Hinblick auf ein gelingendes Zu-

sam reflektiert mit dem Ziel, einen

den Menschen – Alteingesessenen

ein Produkt, was dann integriert wird

sammenleben äußern konnten. Die

Perspektivwechsel einzuleiten, also

und Zugewanderten – zu organisie-

in einen Produktionsprozess. Wir pro-

Formate boten die Chance, negative

Änderungen der bisherigen Vorstel-

ren. Wie kann das in Kleinstädten

duzieren gemeinsames Wissen«, sagt

Erfahrungen zu äußern, diese abzu-

lungen über den jeweils anderen.

und Gemeinden der Landkreise Ful-

Professorin Ritter. Transfer lebe von

streifen, den Schritt zur Formulie-

Dazu tauschen sich die Teilnehmen-

da, Hersfeld-Rotenburg und des Vo-

der Dynamik von Gruppen, von dem

rung von Interessen und Utopien zu

den in gemischten Kleingruppen aus.

gelsbergkreises gelingen? Das Um-

sozialen Interagieren und dem mitei-

gehen und schließlich realitätsge-

»Wir stellen damit den Transfer von

setzungsprojekt DIWAN setzt auf

nander ins Gespräch kommen.

rechte Schritte zu einem gelingen-

artikulierten Bedürfnissen und for-

Dialogprozesse. Mit dem Ziel, Lern-

»Transfer ist dementsprechend vom

den Zusammenleben zu entwickeln.

mulierten Interessen zwischen den

und Teilhabeerfahrungen zu gene-

ersten Tag an fester Bestandteil des

Um alle Bedenken, Befürchtungen,

Beteiligten her«, sagen die Wissen-

rieren, schafft es Versammlungsorte

Projekts; das gesamte Projekt ist

Erfahrungen und Wünsche zu hö-

schaftlerinnen. Die einzige Gemein-

im Sinne sozialer Öffentlichkeiten,

Transfer«, betont Professorin Alisch.

ren und verfrühte Konfrontatio-

samkeit bestehe auf den ersten Blick

in denen geflüchtete Menschen und

Aber auch Forschung hat einen fes-

nen zu vermeiden, arbeiteten die

vielleicht nur darin, dass alle gemein-

Einheimische ihre eigenen und ge-

ten Platz im Projekt: Denn die Wis-

Wissenschaftler*innen zunächst mit

sam im selben Ort wohnen. Doch es

meinsamen Interessenslagen formu-

senschaftlerinnen reflektieren nicht

den einzelnen Gruppen.

gehe darum, den Blick auch auf mög-

lieren und reflektieren können. »Wir

nur methodisch, wie der Transfer, wie

Ȇberhaupt Wege zu finden, wie Be-

liche gemeinsame Interessen an und

stellen Methoden bereit, wie die Regi-

Lernprozesse funktionieren. DIWAN

dürfnisse und Interessen geäußert

für ein Leben an diesem Ort zu len-

on das Wichtige am Zusammenleben

versteht sich zugleich als Praxisfor-

werden, ist schon ein methodischer

ken. Um diese Verständigungsprozes-

in der Einwanderungsgesellschaft

schungsprojekt, also als ein Projekt,

Prozess«, erklärt Professorin Ritter. Die

se bestmöglich zu unterstützen, wird

gemeinsam über Gespräche gestal-

an dem die Forschenden selbst als

meisten Menschen könnten diese gar

der Austausch in den Kleingruppen

ten kann«, sagt Professorin Dr. habil.

Teilnehmende mitwirken, die Ergeb-

nicht so einfach formulieren. Erst im

moderiert.

Monika Alisch, die gemeinsam mit

nisse beobachten, auswerten und

Gruppenprozess würden Bedürfnisse

Schritt 3: In Projektwerkstätten mit

Professorin Dr. habil. Martina Ritter,

wieder in die Praxis einspeisen mit

und Interessen bewusstwerden. Für

den Teilnehmer*innen der bisherigen

beide aus dem Fachbereich Sozial-

dem Ziel, Veränderungen herbeizu-

die öffentliche Debatte sei es jedoch

Formate sowie weiteren Interessier-

wesen, das Umsetzungsprojekt leitet.

führen.

unerlässlich, zunächst diese inneren

ten entstehen schließlich Artefakte

Denn die Entwicklung neuer Formen

Um die Menschen in der Region zu

Prozesse bei allen Akteur*innen an-

für eine mobile Ausstellung. Die Be-

des Zusammenlebens brauche den

erreichen, geht das Projekt in fünf

zustoßen.

teiligten konkretisieren in einem di-

kommunikativen Prozess der Ausein-

Schritten vor.

Schritt 2: In landkreisbezogenen Rück-

alogischen Prozess ihre Erfahrungen

andersetzung der verschiedenen und

Schritt 1: Insgesamt 16 Zukunftswerk-

koppelungsveranstaltungen kommen

und Wünsche an ein gelingendes

gemeinsamen Interessen und Be-

stätten haben zunächst geschützte

alle Beteiligten – Einheimische und

Zusammenleben in Objekten. »Dabei

dürfnisse. DIWAN liefert daher keine

Räume geschaffen, in denen geflüch-

Zugewanderte – zusammen. Hier

reflektieren sie ihre eigene Situation

fertigen Konzepte. Vielmehr entsteht

tete und einheimische Menschen

werden den Teilnehmer*innen der

und vergesellschaften sie in einem

57


öffentlichen Prozess«, erläutert Pro-

ten, die konkrete Erfahrungen der

fessorin Ritter. Die Ausstellunggestal-

Gestalter*innen transportieren, in

tung werde so zu einem Raum der

Beziehung setzen. So wird die Aus-

Auseinandersetzung über differente

stellung zu einem Lernort.

Erfahrungen und Deutungen. Mit Dr.

Schritt 5: Die Wissenschaftler*innen

Georgia Rakelmann erarbeitet eine

werten die Ergebnisse der Ausstel-

Ausstellungsspezialistin die kurato-

lungen aus und können diese wieder

rische Erzählung der Ausstellung. Der

in Diskussionen an die Beteiligten

professionelle Rahmen soll hier dazu

rückkoppeln. Die mobile Ausstellung

beitragen, eine Ausstellung zu ge-

wird damit ebenso wie die Zukunfts-

stalten, die auch tatsächlich an vielen

und Projektwerkstätten zu einem

Orten gut gezeigt werden kann und

wandernden Versammlungsort. Die-

ihren Auftrag als Bildungsort und Ort

se neuen sozialen Öffentlichkeiten

der sozialen Öffentlichkeit erfüllen

sind ein weiter Baustein, um das

kann. Die Objekte der Ausstellung

Gemeinwesen zu gestalten, das ein

werden von Teilnehmenden der Zu-

gelingende Zusammenleben unter-

kunftswerkstätten und interessierten

stützt.

Bewohner*innen der Landkreise mit

Wie entscheidend der persönliche

Unterstützung von Dr. Rakelmann

Kontakt für das Gelingen der einzel-

und dem Projektteam gestaltet. Diese

nen Projektschritte ist, konnte das

partizipativen Elemente der Ausstel-

Projekt aufgrund der coronabeding-

lung verknüpfen Menschen der Regi-

ten Absage der Treffen vor Ort erfah-

on mit ihren Themen und Interessen

ren. So hat der Versuch, die Teilneh-

mit der Projektfrage des gelingenden

menden der Zukunftswerkstätten

Zusammenlebens.

ohne Projektwerkstätten mit persön-

Schritt 4: Die mobile Ausstellung

lichem Kontakt zur Mitgestaltung der

wird an verschiedenen Orten der

mobilen Ausstellung einzuladen, nur

am Projekt beteiligten Landkreise

funktioniert, weil das Konzept flexibel

gezeigt. Die vielfältigen sozialen Öf-

angepasst wurde. »Statt großer Rück-

fentlichkeiten werden nun erweitert:

kopplungsrunden haben wir an meh-

Die Besucher*innen der Ausstellung

reren Orten zu kleinen Gruppentref-

werden Teil der sozialen Öffentlich-

fen eingeladen, die Teilnehmenden

keiten, in denen das gelingende

vorbereitet und dann in der Form den

Zusammenleben verhandelt werden

Transfer im Dialog vorangetrieben«

kann. Sie müssen sich zu den Objek-

fasst Professorin Ritter zusammen.

58

59


UMSETZUNGSPROJEKT LeZ’go: LEBENSMITTEL DER ZUKUNFT – ERNÄHRUNG 2030 IN DER REGION FULDA

Vernetzen für neue Lebensmittel eumilch, Fleischprodukte

regionalen Akteur*innen aus den Be-

Professor Schildbach. »Wir fungieren

nachweisen? Wie ist es möglich, Heu-

»Vielleicht können wir mit unseren

von Weiderindern, fer-

reichen Wirtschaft, Politik und Ge-

als eine Art Kitt zwischen den ver-

trocknungsanlagen zu finanzieren?

Daten den regionalen Akteur*innen

mentierte Getränke mit

sellschaft zusammenbrachten: zum

schiedenen Akteur*innen mit dem

Wie kann die Heumilch in der Region

auch noch helfen, Fördermittel für

geringerem Zuckergehalt,

einen zu dem Thema »Förderung des

Ziel, die Region voranzubringen und

verarbeitet werden angesichts der

das Heumilch-Vorhaben zu beantra-

ein Brot mit natürlichem Vitamin B12.

Absatzes regional produzierter (Heu-)

Lösungen für aktuelle Anliegen zu

Tatsache, dass es regional keine klei-

gen«, sagt Dr. Anschütz.

Unter anderem mit diesen Ideen für

Milch- und Milchprodukte«, zum an-

finden.«

nen Molkereien mehr gibt und in den

Insgesamt gesehen haben sich schon

neue regionale Lebensmittel ist das

deren zur »Ideen- und Konzeptfin-

Am Beispiel der Aktivitäten und Ge-

großen eine getrennte Verarbeitung

unglaublich weit gestreute Kontakte

Umsetzungsprojekt LeZ‘go gestartet.

dung für regionale Fleischprodukte«.

spräche rund um das Thema »Förde-

kaum möglich ist?

entwickelt, hält Professor Schildbach

Aus Sicht von Professor Dr. Stefan

»Die themenpezifische Vernetzung

rung des Absatzes regional produzier-

LeZ’go konnte mit wissenschaftlicher

fest. »In Sachen Vernetzung hat uns

Schildbach war es gut, mit solch kon-

hat sich als ein guter Schritt erwie-

ter (Heu-) Milch- und Milchprodukte«

Expertise aus dem Labor unterstüt-

LeZ‘go ein großes Stück weiterge-

kreten Themen in die Gespräche mit

sen«,

Schildbach.

lässt sich das greifbarer machen: »Die

zen: »Durch Anaylse des Fettsäure-

bracht, und wir hoffen natürlich, dass

den Praxispartnern zu gehen. »Die

»LeZ‘go hat sich auf diesem Wege als

Idee, regionale Heumilch zu produ-

musters konnten wir nachweisen,

die jetzt geschaffenen Strukturen auf

Ideen haben sich als Kristallisations-

Vernetzungsplattform etabliert.« Na-

zieren, brachte der Verein Natur und

dass regional produzierte Heumilch

Dauer bestehen bleiben.« Die vielen

punkte erwiesen. Sie haben es mög-

türlich komme es in solchen Runden

Lebensraum Rhön als Partner mit ins

ein ernährungsphysiologisch güns-

Kontakte werden es ganz sicher, ist

lich gemacht, ganz konkret über die

auch zu Kontroversen. Doch genau

Projekt,« erzählt Dr. Uta Anschütz,

tigeres Fettsäurespektrum aufweist.

Professor Schildbach überzeugt. Für

tatsächlichen Bedarfe mit den ver-

das sei gut für den Innovationspro-

wissenschaftliche Mitarbeiterin in

Sie hat höhere Werte an physiolo-

den Innovationsprozess ist das von

schiedenen Akteur*innen zu spre-

zess. »Dabei wird deutlich, wer was

LeZ’go. Mit der Idee einer regionalen

gisch wertvollen Omega-3-Fettsäu-

großem Vorteil: »Wenn man breit

chen«, sagt er.

leisten und einbringen kann. Beide

Heumilch verbinden sich verschie-

ren und konjugierten Linolsäuren

aufgestellt ist, kann man Ideen deut-

Schildbach gehört dem Fachbereich

Seiten können so voneinander ler-

dene Anliegen: Angesichts sinkender

als Standardmilch«, erläutert Dr. An-

lich schneller voranbringen«, sagt er.

Lebensmitteltechnologie an und lei-

nen.«

Milchpreise sollen die Landwirte un-

schütz.

Deshalb sei es von so großem Wert,

tet das Umsetzungsprojekt LeZ’go.

Seine Bilanz nach zweieinhalb Jah-

terstützt werden, ihre Milch besser

Über die Innovationskonferenz des

sämtliche Akteur*innen aus dem Le-

»Sich darüber klar zu werden, wo Be-

ren Projektlaufzeit: »Wir verstehen

vermarkten zu können. Zugleich will

RIGL 2019 zum Thema Ernährung

bensmittelbereich in der Region zu-

darf für neue Produkte besteht, was

inzwischen viel besser, wo die konkre-

der Verein den Landwirten einen An-

der Zukunft stieß schließlich noch

sammenzubringen. »Am erfolgver-

jeder Partner leisten kann, was aber

ten Bedarfe der Praxispartner liegen

reiz geben, ökologisch zu wirtschaf-

ein weiterer Partner zu dem Projekt

sprechendsten ist es, Ideen für neue

auch nicht machbar ist, ist extrem

und wo es ernsthaft hakt.« Gleichzei-

ten. Anders formuliert: Es geht darum,

hinzu. Parallel hatte er die Idee für

Produkte gemeinsam zu entwickeln,

wichtig«, weiß er. Daher sei es von

tig könnten die Praxispartner besser

einen höheren Profit für Milchbauern

eine regionale Milchmanufaktur ent-

dann hat man die volle Unterstüt-

großem Wert, sämtliche Akteure aus

einschätzen, in welchen Bereichen

mit dem Biosphärenreservat in Ein-

wickelt, ebenfalls mit dem Ziel, eine

zung von beiden Seiten, und dann

einem Lebensmittelbereich in der Re-

die Wissenschaft unterstützen kön-

klang zu bringen, beispielsweise mit

nachhaltigere und für Landwirte er-

bekommen Transferprojekte eine viel

gion zusammenzubringen.

ne und wo nicht. Die Rolle der Hoch-

dem Erhalt kleiner Strukturen.

träglichere Milchwirtschaft in der Re-

bessere Dynamik«.

In den Gesprächen kristallisierten

schule im Transferprozess hat sich

Für das Voranbringen der Idee habe

gion zu ermöglichen. Auf der Suche

sich die Schwerpunktthemen Milch

entsprechend geschärft: »Wir werden

der Verein Unterstützung benötigt.

nach Vernetzung nutzte er das RIGL

und Fleisch heraus. Die Wissenschaft-

einerseits als neutraler Praxispartner

Viele Fragen seien offen gewesen: Ist

als Plattform. Inzwischen hat sich

ler*innen luden daraufhin zu the-

wahrgenommen, der die Partner mit-

die Qualität der Milch aufgrund der

eine Kooperation BioHeumilch Rhön-

menspezifischen Gesprächsrunde ein,

einander vernetzt, andererseits auch

Vegetation in Rhön und Vogelsberg

Vogelsberg gegründet. Das RIGL ist

in denen sie jeweils alle relevanten

als Wissenslieferant«, beschreibt es

tatsächlich besser? Und lässt sich das

als Partner mit im Boot.

60

sagt

Professor

61


UMSETZUNGSPROJEKT GetAll: GESUNDHEITSTECHNIK FÜR DIE ALLTAGSBEWÄLTIGUNG

Studierendenprojekte und Fokus auf die Zielgruppen

62

ie kann Gesund-

hat, die ältere Bevölkerung aufzu-

verantwortet von Professorin Dr.

öffentliche Einrichtung entwickeln

heitstechnik helfen,

klären und die Nutzung technischer

Adelheid Susanne Esslinger, vom

wir beispielsweise ein User Interface

den Alltag besser

Angebote zu befördern. Beim smar-

Fachbereich Pflege und Gesundheit.

nicht so weit, dass es direkt in ein

zu bewältigen, wie

ten Frühstück des Vereins erfahren

Die Kompetenz, benutzerzentrierte

kommerzielles Produkt eingebaut

kann sie altersbedingte, Unterstüt-

die Wissenschaftler*innen von der

Entwicklungsprozesse durchzuführen

werden kann«, erläutert Dr. Blum.

zung bieten? In zwei Teilprojekten

Zielgruppe, wo Probleme und Vor-

und dafür neue Methodenansätze zu

Deshalb würden am Anfang die ge-

sucht das Umsetzungsprojekt Ge-

behalte bestehen, damit sie Hürden

konzipieren, ist auch in Unternehmen

genseitigen Erwartungen gut abge-

tAll Antworten darauf. Das eine Teil-

und Bedenken abbauen können. »Im

gefragt. So zum Beispiel bei der Wei-

klärt und dadurch eine gute Basis für

projekt nimmt die Chancen in den

Gespräch mit den Anwender*innen

terentwicklung des Smarten Spiegels

die Umsetzung des Transfergedan-

Blick, die Smart Home und altersge-

ergeben sich immer wieder interes-

der Firma Mues-Tec, einem Start-Up

kens gelegt

rechte Assistenzsysteme bieten. Vor

sante und wichtige Aspekte. Das hilft

aus der Region. Es hat die Idee, sein

Im Teilprojekt Healthcare Wearab-

allem wie der Zugang zu den tech-

uns, unsere Annahmen über unsere

Produkt zum »Gesundheitsspiegel«

les läuft der Wissensaustausch über

nischen Angeboten einfacher ge-

Zielgruppen zu überprüfen und zu

weiterzuentwickeln, der sich unter

Lehrveranstaltungen, Studierenden-

staltet werden kann, wie sich Akzep-

präzisieren«, sagt Projektmitarbeiter

anderem im Pflegekontext einsetzen

praktika, Bachelorarbeiten. Vertreter*-

tanz schaffen lässt, beschäftigt die

Dr. Rainer Blum.

lässt. Die Wissenschaftler*innen und

innen der Praxispartner*innen lehren

Wissenschaftler*innen. Im anderen

»Wir binden die potenziellen Nutzer-

das Unternehmen wollen dazu nun

unter anderem im Studiengang Ge-

Teilprojekt geht es um die Techno-

*innen zielgerichtet in den Entwick-

ihre Expertise zusammenbringen.

sundheitstechnik, und die Studieren-

logien, die im Zusammenhang mit

lungsprozess ein, indem wir uns von

»Wir wissen, wie wir systematisch Be-

den greifen die Themen aus der Praxis

Healthcare Wearables zum Einsatz

ihnen regelmäßig Rückmeldungen

darfe erheben und analysieren kön-

auf. Sie gestalten den Technologie-

kommen. Hier richtet sich der Blick

zu unseren Lösungen holen und ihre

nen, welche Unterstützung zum Bei-

transfer und die technischen Innova-

auf die technische Umsetzung, aber

Bedürfnisse für weitere Entwicklun-

spiel Pflegekräfte benötigen, die das

tionen maßgeblich mit. Zum Beispiel

auch die Produktionstechnik, also auf

gen aufgreifen«, erläutert Professorin

Gerät bieten sollten«, sagt Dr. Blum.

bei IETEC, einem Unternehmen aus

die Grundlagen für Anwendungen

Dr. Birgit Bomsdorf aus dem Fachbe-

Das Unternehmen dagegen bringe

der Region, das orthopädische Einla-

und Produkte. Entsprechend setzen

reich Angewandte Informatik,Wis-

seine Erfahrungen aus der techni-

gen als Individualanfertigungen pro-

beide Teilprojekte an verschiedenen

senschaftliche Leiterin des GetAll-

schen Entwicklung ein. »Das Beispiel

duziert. Dort haben Studierende mit-

Stellen an.

Projekts.

ein

zeigt, wie sich durch Kooperation die

geholfen, den Produktionsprozess zu

Um Smart Home Lösungen und al-

iterativer Prozess, in dem neben

Ausgangsbedingungen für die Wei-

verbessern. Wie muss die Einlage ge-

tersgerechte Assistenzsysteme poten-

Gesprächen auch immer wieder Be-

terentwicklung eines Produkts er-

staltet werden? Und welche Produk-

ziellen Nutzer*innen näherzubringen

nutzertests oder Befragungen durch-

heblich verbessern lassen«, ergänzt

tionsmechanismen führen zu einem

sind Wissenschaftler*innen mit der

geführt werden. Jüngstes Beispiel:

Professorin Bomsdorf.

hochqualitativen Produkt? »Auch das

Ziegruppe und mit Multiplikator-

eine große Befragung in Kooperation

Dass die Unternehmen mitunter

ist technische Innovation«, sagt Teil-

*innen im Gespräch. Wichtiger Part-

mit einem vom Hessischen Sozial-

mit zum Teil falschen Erwartungen

projektleiterin Professorin Herpers.

ner ist der Verein Miteinander-Für-

ministerium geförderten Projekt zu

starten und Kooperationen deshalb

Und da das Unternehmen zu einem

einander Oberes Fuldatal e.V. der

altersgerechten

Assistenzsystemen

zunächst ins Stocken geraten, hat das

deutschlandweiten Partnerverbund

sich unter anderem zum Ziel gesetzt

im

Hersfeld-Rotenburg,

Projekt allerdings auch gezeigt. »Als

gehört, geht dieses Know-how auch

Hierdurch

Landkreis

entsteht

63


an alle Partner weiter, merkt Michael

Über Praktika und Bachelorarbeiten

Heinz an, wissenschaftlicher Mitar-

können die Studierenden die kleinen

beiter im Projekt.

und mittelständischen Unterneh-

Auch rund um das Thema künstliche

men in der Region bei der Digitalisie-

Intelligenz (KI) findet Wissenstrans-

rung unterstützen. Ein Studierender

fer statt. IETEC hat in einer Lehrver-

wurde bereits in ein Angestellten-

anstaltung mit Studierenden ein

verhältnis übernommen. Durch die

Projekt zur KI gemacht. Aufgabe war

Zusammenarbeit von Wissenschaft

es, zu prüfen, ob sich aus Daten, wie

und Praxis ergeben sich damit auch

sie in der Praxis vorliegen, Informa-

Perspektiven, Fachkräfte in der Region

tionen zur Patientenversorgung ab-

zu halten.

leiten lassen, etwa dazu, wer welche

Dass Kooperationen durch sich verän-

Versorgung bekommen hat. Aber die

dernde Rahmenbedingungen der Pra-

Algorithmen konnten nicht greifen,

xispartner schwieriger werden kön-

weil die Daten noch nicht hinrei-

nen, hat das Teilprojekt Healthcare

chend aufbereitet waren, weil Na-

Wearables mit einem Partner aus der

men beispielsweise nicht immer kor-

Automobil-Branche erlebt. Auch hat

rekt geschrieben waren. »An solchen

sich gezeigt, dass Kontakte zur Pra-

Beispielen lässt sich lernen, welcher

xis, die durch Studierende zustande

Voraussetzungen es bedarf, wenn KI

gekommen waren, keine Selbstläu-

erfolgreich eingesetzt werden soll«,

fer sind und nach Ausscheiden der

sagt Professorin Herpers.

Kontaktpersonen aus der Hochschu-

Für den smarten Spiegel hat das Pro-

le wieder verebbten. Hier sieht das

jekt eine Technologie angeregt, die

Projekt Verbesserungspotenzial. »Wir

es ermöglicht, Daten lokal zu halten

müssen noch viel mehr in die Kon-

statt sie im Internet zugänglich zu

taktpflege investieren«, sagt Profes-

machen, und dadurch zu schützen.

sorin Herpers.

»Lokal, das ist unser Credo«, betont

Aufgrund der spezifischen Betäti-

Professorin Herpers. »Darauf weisen

gungsfelder der Praxispartner*innen

wir alle Praxispartner*innen hin.«

sind die Kontakte zwischen Wis-

Bluetooth macht das möglich. Ob

senschaft und Praxis im Projekt

der Transfer allerdings gelingt, da ist

GetAll vor allem bilateral angelegt.

sie sich unsicher. »Das ist schon eine

Doch beide Teilprojekte wollen auch

Technik, die im Praxiseinsatz nicht

zu mehr Austausch zwischen den

ganz so einfach ist.«

Praxispartner*innen anregen.

64

65


UMSETZUNGSPROJEKT BeSt: BERATUNGSSTÜTZPUNKT BETRIEBLICHE GESUNDHEITSFÖRDERUNG

UND GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG

Niedrigschwellig zu mehr Gesundheit am Arbeitsplatz

s

Gründe, in

Der Arbeitsplatz gilt heute als wich-

BeSt bietet eine individuelle Projekt-

über interaktive Aufgaben zu The-

BeSt zusammen. Im Laufe der Be-

»BeSt als Beratungsstützpunkt trägt

betriebliche Gesundheitsför-

tiges Setting, an dem Präventions-

begleitung unter Berücksichtigung

men wie Bewegung, Ernährung und

ratungstätigkeiten von BeSt haben

in maßgeblicher Weise zur Aufklä-

derung zu investieren: ein

maßnahmen ansetzen können. Die

der jeweiligen spezifischen Rahmen-

Belastungen Ansätze betrieblicher

sich einige Herausforderungen er-

rung über die Vorteile und Chancen

besseres Arbeitsklima, zu-

aktuelle Studienlage weist allerdings

bedingungen und fördert den Aus-

Gesundheitsförderung erlebbar und

geben, die zunächst nicht abzuse-

von Betrieblicher Gesundheitsförde-

leistungsfähigere

darauf hin, dass Maßnahmen der

tausch und die Vernetzung in der

leichter zugänglich machen will.

hen waren. »Wir haben festgestellt,

rung in der Region Fulda bei. Als star-

Mitarbeiter*innen, eine höhere At-

betrieblichen Gesundheitsförderung

Region rund um die beschriebenen

»Wir wollen auf diese Weise Anreize

dass Projektpartner*innen trotz gro-

ker Partner der Industrie- und Han-

traktivität des Arbeitgebers. Auch die

stark abhängig von der Betriebsgrö-

Themenbereiche.

für die Auseinandersetzung mit dem

ßen Interesses an einer Kooperati-

delskammer Fulda bereichert er nicht

Übernahme gesellschaftlicher Ver-

ße sind. So wächst die Wahrschein-

Das Projekt hat ein breites Angebots-

Thema schaffen und Impulse für eine

on teilweise nur begrenzte zeitliche

nur den IHK Arbeitskreis ›Gesundheit

antwortung seitens der Unterneh-

lichkeit für das Vorhandensein ge-

portfolio entwickelt. Dies umfasst

gesundheitsförderliche

Gestaltung

Ressourcen haben«, erläutert Pro-

& Werte‹, sondern unterstützt eben-

men greift auf diese Gründe zurück.

sundheitsförderlicher Strukturen mit

Beratung in und mit Unternehmen,

des Arbeitsplatzes liefern«, sagt Pro-

fessorin Kreipl, »Prozesse sind daher

so das Prädikat ›Gesund arbeiten in

Schließlich sind es neben dem sozi-

zunehmender Betriebsgröße. »Kleine

konzeptionelle Entwicklung unter-

fessorin Kroke. Zugleich besteht die

oft langwieriger als wir zunächst

FD‹ mit seiner fachlichen Expertise«,

alen Umfeld vor allem die Rahmen-

und mittelständische Unternehmen

nehmensspezifischer Angebote, Ver-

Möglichkeit, auf dieser Basis eine ers-

angenommen haben.« Zum Erhalt

sagt Michael Konow, Hauptgeschäfts-

bedingungen am Arbeitsplatz, die

nutzen ebenso wie öffentliche oder

anstaltungen (Vorträge, Workshops)

te Standortbestimmung von Bedürf-

aufgebauter und insbesondere frisch

führer der IHK Fulda.

die Entstehung und den Verlauf von

Non-Profit-Organisationen

(KMUO)

für Führungskräfte zu Themen rund

nissen und Belastungen der Mitar-

angebahnter

Krankheiten beeinflussen. Ein aktu-

die Möglichkeiten von Maßnahmen

um Betriebliche Gesundheitsförde-

beitenden vorzunehmen und daraus

sich eine intensive Kontaktpflege

eller Fehlzeitenreport, der auf Daten

betrieblicher Gesundheit und ge-

rung und Gesellschaftliche Verant-

Handlungsansätze abzuleiten. BeSt

als erforderlich. Hierfür müssen die

von 14 Millionen erwerbstätigen Mit-

sellschaftlicher Verantwortung noch

wortung (CSR), regionale Vernetzung

übernimmt dabei die komplette Um-

Stützpunktmitarbeiter*innen

gliedern einer großen Krankenkasse

viel zu selten«, beschreibt Professorin

mit themenrelevanten Dienstleis-

setzung eines »BOXnSTOP«-Projekt-

notwendigen Ressourcen aufbringen.

beruht, verzeichnet Jahr für Jahr eine

Dr. Anja Kroke die aktuelle Situation.

tern, Bereitstellung themenrelevan-

tages bei interessierten Unterneh-

Gleichzeitig gilt es, weitere Struktu-

Zunahme krankheitsbedingter Aus-

Auch in der Region Fulda sind es bis-

ter Informationen auf der Projekt-

men und Organisationen.

ren auf- und die regionale Vernetzung

falltage. 2018 waren mehr als 50 Pro-

lang vergleichsweise wenige dieser

Webseite sowie die Besichtigung

Um für das Thema zu sensibilisieren

auszubauen.

zent der Erwerbstätigen mindestens

Unternehmen, die betriebliche Ge-

eines »Muster-Büros«.

und weitere Unternehmen zu ge-

Mit den zukünftigen Aktivitäten

einmal krankgeschrieben, größten-

sundheitsförderung umsetzen. Ein

Um den KMUO einen niedrigschwel-

winnen, hat sich das Umsetzungs-

möchte sich der Beratungsstützpunkt

teils wegen chronischer Erkrankun-

wesentlicher Grund: Oft mangelt es

ligen Zugang zur betrieblichen Ge-

projekt in der Region vernetzt. Es

noch weiter in der Region verankern.

gen.

KMUO an Ressourcen. Zu hoch er-

sundheitsförderung zu bieten, hat

arbeitet intensiv mit der IHK Fulda

Ziel hierbei ist eine noch stärkere Eta-

»Sowohl Unternehmen als auch ge-

scheint ihnen der konzeptionelle und

das Projekt auch neue, kreative Wege

zusammen und engagiert sich in

blierung als Unterstützungsakteur

meinnützige Organisationen tragen

personelle Aufwand.

eingeschlagen: So hat es einen mobil

deren Arbeitskreis Gesundheit und

für die Themen der betrieblichen

heute eine große gesellschaftliche

Genau hier setzt das Umsetzungs-

einsetzbaren

Informations-Pavillon

Werte. Gemeinsam mit ihm verleiht

Gesundheitsförderung und gesell-

Verantwortung«, sagt Professorin Dr.

projekt BeSt an. Es berät und unter-

konzipiert und realisiert, der die

es das Prädikat »Gesund arbeiten in

schaftlichen Verantwortung. Beste-

Claudia Kreipl aus dem Fachbereich

stützt KMUO bei der Einführung und

initiale Kontaktaufnahme mit Un-

FD«. Darüber hinaus beteiligt es sich

hende und neue Praxispartner*innen

Wirtschaft, die gemeinsam mit Pro-

Umsetzung

gesundheitsfördernder

ternehmen erleichtern soll. »BOXn-

an verschiedenen regionalen Netz-

sollen somit langfristig auf immer

fessorin Dr. med. Anja Kroke aus dem

Strukturen sowie Corporate Social

STOP« nennt sich das Angebot, das

werkveranstaltungen. Auch mit der

weitere, bedarfsorientierte sowie ge-

Fachbereich Oecotrophologie das Um-

Responsibility- und Nachhaltigkeits-

im Rahmen eines Besuchs bei Inter-

Wirtschaftsförderungsgesellschaft

sellschaftsrelevante Angebotsformen

setzungsprojekt BeSt leitet.

strategien.

essierten und Projektpartner*innen

mbH des Landkreises Fulda arbeitet

zugreifen können.

friedenere

gibt

und

gute

66

Strukturen

67

erweist

die


UMSETZUNGSPROJEKT RinkA: REGIONALE INKLUSIVE BEWEGUNGS-, SPORT-, GESUNDHEITS- UND FREIZEITANGEBOTE

Über viele Wege zur Inklusion

68

Praxispartner*innen –

und Werkstätten hier in der Region

liche Gruppen hineinzutragen. Das

zen. Andererseits wollen wir auch die

darunter Vereine, Ver-

geht«, zieht Dr. Ries Zwischenbilanz.

Spektrum reicht von Infotagen über

Potenziale, die in Vereinen stecken,

bände, Unternehmen

»Auf dieser Grundlage können wir

inklusive Sportevents bis zu Lehr- und

bewusstmachen und zeigen, welcher

und die Kommune: Das

den Transfer partizipativ und wech-

Netzwerkveranstaltungen, die sich

Gewinn es ist, mit Behindertenein-

Umsetzungsprojekt RinkA ist über-

selseitig gestalten.«

an die Praxispartner, an Schulen, aber

richtungen zusammen zu arbeiten.«

aus vielfältig aufgestellt. Über Sport,

Dass das Thema Inklusion bereits

auch die breite Bevölkerung richten.

RinkA wolle dafür sensibilisieren,

Bewegung und Freizeit will es die Le-

hohe gesellschaftlich Aufmerksam-

Besonders

werden

dass Menschen mit Behinderungen

bensqualität fördern, und zwar unter

keit genießt, macht es dem Projekt

Multiplikator*innen. Die Studieren-

leichter teilhaben könnten, wenn

dem Aspekt der Inklusion. Menschen

RinkA leichter. »Damit können wir gut

den sind einbezogen: Im Rahmen

die Kommunikation in Leichter Spra-

mit und ohne Beeinträchtigungen

arbeiten«, sagt Dr. Ries. Denn nichts

von Lehrveranstaltungen bilden sie

che stattfinde und man gemeinsam

sollen gleichermaßen teilhaben kön-

weniger als die UN-Behinderten-

Tandems mit Menschen mit Behin-

Spielformen mit ihnen entwickle.

nen.

rechtskonvention gibt den Rahmen

derungen, um gemeinsam Maßnah-

Etwa ein inklusives Fußballturnier

RinkA hat dazu eine enge Zusammen-

vor. »Allerdings führt das auch zu Un-

men zur Förderung von Inklusion im

mit einem FairPlay Schiedsrichter, der

arbeit mit den Praxispartner*innen

sicherheiten«, weiß er. Das spiele dem

Bereich Sport, Bewegung und Frei-

den Fokus über den Punktestand hin-

aufgebaut. »Wir haben vorher schon

Projekt in die Hände. »Wir brechen

zeit zu konzipieren. So untersuchen

aus auf das lenke, was aus ethischer

mit

zusammengearbeitet«,

die UN-Konvention auf die Praxis he-

sie unter anderem in partizipativen

und pädagogischer Sicht auf dem

sagt Dr. Jan Ries, Leiter des Hoch-

runter. Wir übersetzen sie in dem Sin-

Forscher*innen-Tandems Läden, Res-

Spielfeld passiere.

schulsports, »aber die personellen

ne, dass wir einordnen, wie etwas ge-

taurants und Freizeitmöglichkeiten

In den vergangenen zweieinhalb Jah-

und zeitlichen Ressourcen waren

meint ist.« Das heiße auch, manche zu

in Fulda zum Beispiel auf ihre Barri-

ren hat das Projekt eine Menge ge-

eng begrenzt. Jetzt gibt es zwei Spe-

extrem ausgelegte Interpretationen

erefreiheit.

lernt und Herausforderungen bewäl-

zialistinnen im Projekt. Und es steht

zu relativieren und auf die Rahmen-

Was das Projekt immer im Blick hat:

tigt. Es musste sich nicht nur immer

genügend Zeit zur Verfügung, die Be-

bedingungen anzupassen. Das Recht

dass viele Praxispartner ehrenamt-

wieder auf veränderte Rahmenbedin-

dürfnisse und Wünsche von unseren

auf Teilhabe bedeute nicht, dass alle

liche Organisationen sind. »Dort ar-

gungen einstellen. »In manche Teil-

Partnern zu erfassen«. Gleichzeitig

Menschen an sämtlichen Angeboten

beitet man nur mit, wenn es Spaß

projekte sind wir auch mit falschen

könnten die Partner*innen erkennen,

teilnehmen können müssen. Es gehe

macht«, sagt Dr. Ries. »Deswegen sind

Voraussetzungen gestartet«, sagt Dr.

was von Hochschulseite geleistet

nicht darum, dass ein Fußballverein

wir bemüht, unseren Partner*innen

Ries. Als etwa coronabedingt die Idee

werden könne. Auf dieser Basis habe

in der Kreisliga das Spiel so umstellen

im ehrenamtlichen Bereich bestmög-

entstand, digital mit Menschen mit

sich ein vertrauensvoller Austausch

müsse, damit beispielsweise auch ein

liche Hilfestellung zu geben, so dass

Beeinträchtigung in Verbindung zu

auf Augenhöhe entwickelt. »Ich den-

Mensch mit Sehbehinderung mit-

ihre ehrenamtliche Arbeit mehr Spaß

treten, da erwies sich die Technik vor

ke, es ist uns gelungen, die Erwartun-

spielen könne. »Wir versuchen, die

macht, dass sie auch Wertschätzung

Ort zunächst als Hürde. Inzwischen

gen zu erfüllen und die Zusammen-

Praxispartner zu entspannen«, sagt

erfahren. Und sicherlich können wir

schalten sich Studierende der Hoch-

arbeit zu optimieren – ob es um den

Dr. Ries. So viele Praxispartner*innen

einerseits das Ehrenamt aufwerten,

schule per Konferenzsystem in eine

Landessportbund

Special

RinkA hat, so viele Ansätze hat das

indem wir die Ressourcen von Spiel,

Werkstatt für Menschen mit Be-

Olympics Hessen, den Behinderten-

Projekt entwickelt, um das Thema In-

Freizeit und Bewegung für Gesund-

hinderungen und man bewegt sich

sportverband

klusion in verschiedene gesellschaft-

heit und soziales Wohlbefinden nut-

virtuell gemeinsam. »Das war der

vielen

Hessen,

oder

Einrichtungen

angesprochen

69


Startpunkt für eine digitale Zusam-

»Für uns war immer klar: Wenn das

menarbeit mit der Erkenntnis, da ist

Angebot akzeptiert werden soll, dann

noch viel Luft nach oben«, sagt Ute

geht es nicht ohne Beteiligung«, be-

Weber, wissenschaftliche Mitarbeite-

tont Dr. Ries. Mit ins Boot geholt hat

rin im Projekt.

RinkA auch einen Kooperationspart-

Eine Lernkurve stellt das Projekt auch

ner, der Outdoor-Fitnessgeräte entwi-

bei den Praxispartner*innen fest.

ckelt. Er erweitert nun sein Sortiment

»Es ist heute schon relativ selbstver-

um inklusive Geräte, an die man auch

ständlich, dass der Deutsche Olym-

mit dem Rollator und Rollstuhl her-

pische Sportbund, die Dachorganisa-

ankommen kann und die selbstver-

tion des Sports in Deutschland, zum

ständlich auch für Menschen mit an-

Thema Inklusion, Teilhabe und Sport

deren Förderbedarfen nutzbar sind.

auf unsere Materialien zugreift«,

Nach Fertigstellung will das Projekt

freut sich Dr. Ries. »Unser Angebot ist

den inklusiven Bewegungspark auch

bereits über die Projektpartner*innen

bespielen. Es wird Schulungen al-

hinaus bekannt.«

ler Multiplikator*innen geben, der

Über die Arbeit mit Vereinen und

Lehrer*innen, Jugendarbeiter*innen,

Verbänden hinaus ist RinkA auch

Vereinsvertreter*innen, um ihnen die

in ein Projekt eingebunden, das die

Potenziale der Geräte zu zeigen. Der

breite Bevölkerung ansprechen soll.

Hochschulsport wird in Zusammen-

Gemeinsam mit der Stadt Fulda soll

arbeit mit RinkA zudem Präsenzkurse

auf dem Aschenberg ein inklusiver

anbieten. »Wenn Menschen sich dort

Bewegungs-Park entstehen, ein in

bewegen, wird das andere mitzie-

dieser Form deutschlandweit einma-

hen«, hofft Dr. Ries. »Wir haben den

liges Projekt. »Wir haben hier umfas-

Bewegungspark als Gesamtprojekt

sende Partizipationsarbeit geleistet:

konzipiert und weitergedacht: von

sämtliche Stakeholder befragt, die

der Anfangsplanung über die Qua-

Jugend, die AWO, die Schulen, den

lifizierung der Zielgruppen bis zum

Behindertenbeirat einbezogen, um

Anschub der Nutzung des neuen An-

auch bei der Planung inklusiv zu ar-

gebots.«

beiten«, erläutert Sarah Heinisch, wissenschaftliche Mitarbeiterin in RinkA. Dabei hatte es mit Blick auf die Herangehensweise zunächst unterschiedliche Vorstellungen gegeben.

70

71


UMSETZUNGSPROJEKT TeSeGe: PRÄVENTION ENTLANG DES LEBENSZYKLUS – TEILHABE UND SEELISCHE GESUNDHEIT IN SCHULE UND ARBEIT

Viele Meinungen, zu wenig Personal

as

Umsetzungsprojekt

seelischen Belastungen und über

Professor Daßler. Wäre es beispiels-

wichtigste Frage, die es dafür zu klä-

terin Professorin Dr. Petra Gromann,

finden, dann fordert das strukturelle

TeSeGe gliedert sich in

Hilfsangebote aufzuklären. Die Eva-

weise denkbar, die Schulsozialar-

ren gilt, ist noch offen. »Das best-

ebenfalls aus dem Fachbereich Sozi-

Änderungen in den Einrichtungen:

zwei

Das

luation des Formats soll Ansätze

beit oder die vom Land eingesetzten

gedachte Projekt läuft aus, wenn es

alwesen.

eine

Teilprojekt Primärpräven-

für ein langfristiges Konzept zur

Schulbegleiter speziell für psychische

nicht dauerhaft finanziert werden

Doch wie finden die Betroffenen ihre

tung, die Anpassung von Arbeitsab-

tion an Schulen nimmt psychische

Präventionsarbeit an Schulen lie-

Prävention zu qualifizieren und da-

kann«, weiß Professor Daßler. Prä-

Ziele? Um diesen Prozess zu unterstüt-

läufen, aber auch die Ermöglichung

Belastungen von Jugendlichen in

fern. Nach einem ersten Durchlauf

mit bestehende Angebote weiterzu-

vention sei meist projektfinanziert,

zen, setzen die Wissenschaftler*innen

von Weiterbbildungen.« Viele Junge

den Blick. »Wir wissen aus Studien,

haben

entwickeln? Oder ließe sich mit den

was die Verstetigung erschwere.

die sogenannte Teilhabekiste ein, ein

etwa wünschten sich ein externes

dass es sinnvoll ist, frühzeitig Maß-

Schüler*innen,

Eltern

Expert*innen aus Erfahrung, die bei

Hier eröffneten sich unterschiedli-

Kartenset, das mögliche Ziele aus al-

Praktikum, um aus den Einrichtungen

nahmen der Primärprävention an-

und Fachkräfte befragt und zudem

den Schüler*innen besonders gut

che Möglichkeiten – etwa im Rahmen

len Lebensbereichen aufzeigt, auch

rauszugehen, sich auszuprobieren.

zubieten, die in der Lebenswelt von

Expert*innen-Interviews zu den Per-

ankamen, ein dauerhaftes Angebot

des Präventionsgesetzes –, die sich

für die Teilhabe an Arbeit. Das Teil-

Vielleicht nur zwei Tage pro Woche.

Kindern und Jugendlichen ansetzen«,

spektiven einer Verstetigung der Prä-

entwickeln?

nutzen ließen. Dies setze voraus, dass

projekt will dieses Instrument, das

Dann seien die Einrichtungen gefor-

sagt Professor Dr. Henning Daßler

ventionsarbeit durchgeführt. »Gene-

Die Begleitforschung zu den Schul-

die Akteure in der Region gemeinsam

von Professorin Gromann entwickelt

dert, alternative Modelle zu prüfen.

aus dem Fachbereich Sozialwesen,

rell haben wir ein positives Feedback

projekttagen hat jedenfalls gezeigt,

Strategien entwickelten, um Präven-

wurde und bundesweit im Einsatz ist,

»Gezielte Organisationsveränderun-

der das Teilprojekt leitet. Einer reprä-

erhalten«, sagt Professor Daßler, doch

dass es eine enorme Bandbreite an

tion im Bereich seelische Gesundheit

weiter ausbauen. Etwa 60 Menschen

gen helfen bei der Erreichung per-

sentativen Studie des Robert-Koch-

es gebe auch Hinweise auf mögliche

Meinungen gibt. Die einen setzen

nachhaltig zu verankern.

mit Beeinträchtigung begleitet es

sönlicher Ziele«, sagt Momo Sabel.

Instituts zufolge zeigen 22 Prozent

Barrieren für eine Verstetigung. »Wir

auf klare Vorgaben, die anderen auf

Menschen in sozialpsychiatrischen

mit seiner Hilfe bei der Zieldefinition.

»Doch der Knackpunkt ist: Individu-

der Schüler*innen kurzfristige, zehn

haben viele Ideen, aber für deren

attraktive Angebote; die einen for-

Einrichtungen so zu begleiten, dass

»Das Instrument funktioniert sehr

elle Lösungen brauchen mehr Per-

bis elf Prozent längerfristige psychi-

Umsetzung in der Praxis existieren

dern spezielles Personal, den anderen

sie ihre eigenen Ziele herausfin-

gut, es hilft realistische Ziele zu defi-

sonal. Psychisch Kranke haben jetzt

sche Auffälligkeiten. Doch nur etwa

besondere Wirkmächtigkeiten«, er-

ist es vor allem wichtig, die Schulen

den und verwirklichen können, da-

nieren und wird von den Einrichtun-

mehr Möglichkeiten ihre Arbeit zu

20 Prozent der Betroffenen nehmen

läutert er. Was ist in der Region von

selbst entscheiden zu lassen. »Unsere

rum geht es im Teilprojekt Tertiäre

gen wie Klient*innen gerne genutzt,

gestalten. Die Einrichtungen sollen

Unterstützung in Anspruch. Wissens-

Bedeutung? Wie werden Entschei-

Aufgabe ist es, das zu strukturieren,

Prävention im Bereich Arbeit. Den

sagt Projektmitarbeiterin Momo Sa-

das unterstützen, haben dafür aber

defizite, Angst vor Ausgrenzung und

dungen getroffen? Das gelte es zu

zu schauen, ob es vielleicht klare Po-

Hintergrund bilden das Bundesteil-

bel.

nicht mehr Ressourcen.« In Rückkop-

Vorbehalte gegenüber psychischen

berücksichtigen. »Wenn der Transfer

sitionen gibt, die sich zuordnen las-

habegesetz und die UN-Behinderten-

Die Zielerreichung zu überprüfen, ist

pelungsveranstaltungen wollen die

Erkrankungen erschweren den Zu-

funktionieren soll, dann kommen wir

sen. Ticken die Schulen anders als die

rechtskonvention, die einen Paradig-

Teil des Prozesses. Welche Faktoren

Wissenschaftler*innen im nächsten

gang zu professioneller Hilfe. Bekannt

nicht umhin, uns damit auseinander-

Administration, die Schulleitungen

menwechsel eingeleitet haben vom

haben zum Gelingen beigetragen,

Schritt den einzelnen Arbeitgebern

ist auch, dass schwere psychiatrische

zusetzen und wissenschaftlich zu re-

anders als die Lehrer*innen? Daraus

Fürsorgeanspruch

Unterstüt-

welche haben sich als Barriere her-

Vorschläge für organisatorische An-

Erkrankungen überwiegend im jun-

flektieren, was in der Praxis relevant

werden wir verschiedene Empfeh-

zungsleistungen für Menschen mit

ausgestellt? Nicht nur persönliche

passungen machen. Die Umsetzung,

gen Erwachsenenalter ausbrechen

ist.« Welche Möglichkeiten es gibt,

lungen herausdestillieren«, erklärt

Behinderungen hin zu einem Recht

Hindernisse, auch organisatorische

weiß Momo Sabel, wird maßgeblich

und ihnen eine mehrjährige Vorlauf-

Präventionsarbeit jenseits der Schul-

Professor Daßler. Dass es verschiede-

auf Teilhabe am gesellschaftlichen

werden hierbei identifiziert. »Man-

von den Personalressourcen abhän-

phase mit unspezifischen Sympto-

projekttage zu verstetigen, daran

ne Ansätze geben wird, zeichnet sich

Leben – auch an Arbeit.

che Ziele lassen sich aufgrund von

gen.

men vorausgeht.

arbeiten die Wissenschaftler*innen

bereits ab.

»Wir wissen, dass selbstbestimmte

Strukturen nicht erreichen«, erläutert

Das Teilprojekt hat daher ein Kon-

nun mit den Kooperationspartnern.

Von verschiedenen Seiten kam das

Ziele zu besseren Leistungen, höhe-

Momo Sabel. Wenn etwa der Wunsch

zept für Schulprojekttage entwi-

So prüfen sie etwa, ob es einen Weg

Signal, dass ein Bedarf für die Verste-

rer Motivation und einer besseren

besteht, den Arbeitsbereich zu wech-

ckelt, um Schüler*innen der 8. und

über Weiterbildung gibt. »Hier ist

tigung von Präventionsmaßnahmen

Nutzung von Kompetenzen und Res-

seln, die Arbeitszeiten anzupassen

9. Jahrgangsstufe zum Umgang mit

sehr viel Potenzial vorhanden«, sagt

gesehen wird. Doch die vielleicht

sourcen führen«, sagt Teilprojektlei-

oder gar einen Außenarbeitsplatz zu

Teilprojekte.

die

Wissenschaftler*innen Lehrkräfte,

72

auf

73

flexiblere

Arbeitsplatzgestal-


UMSETZUNGSPROJEKT VeWoLA: VERSORGUNGS-, WOHN- UND VERPFLEGUNGSKONZEPTE FÜR EIN SELBSTBESTIMMTES LEBEN IM ALTER

Partizipative Ansätze erproben elbstbestimmt

74

zu

leben

ungsbedarfe älterer Menschen in

tensiver Austausch nötig, um sich ge-

Übungs- und Einarbeitungsphase.

bis ins hohe Alter, das ist

prekären Lebenslagen zu analysieren.

genseitig kennenzulernen, eventuelle

Zusätzlich werden Fragen nach den

der Wunsch der meisten

»BiQ – Brücke ins Quartier« nennt

Vorurteile abzubauen und Vertrauen

Grenzen bügerwissenschaftlicher

Senior*innen.

aber

sich das Modellprojekt, das in Zusam-

bei allen Beteiligten aufzubauen«,

Ansätze aufgeworfen.« In jedem Fall

kann das gelingen, wenn Hilfs- und

menarbeit mit dem Stadtteilbüro Ost-

berichtet Projektmitarbeiterin Anja

hätten die inhaltlichen Impulse aus

Pflegebedürftigkeit im Alter zuneh-

end / Ziehers Süd eine quartiersbe-

Augstein. Als ebenso wichtig habe

der Zusammenarbeit mit den Praxis-

men?

der

zogene Planung von Hilfsangeboten

sich der Prozess erwiesen, die jewei-

partner*innen zu einem tieferen Ver-

Hochschule Fulda haben Ansätze für

ermöglichen will. Gleichzeitig wol-

ligen Kompetenzen aller beteiligten

ständnis für die komplexe Situation

tragfähige und bedürfnisgerechte

len die Wissenschaftler*innen auch

Akteur*innen anzuerkennen und zu

eines solchen Transfers geführt. Die

Versorgungs-, Wohn- und Verpfle-

prüfen, inwiefern der Ansatz der

akzeptieren. Auch eine gemeinsa-

Anregungen für zielgruppengerech-

gungskonzepte entwickelt. Im Um-

Bürgerwissenschaften in den Haus-

me Sprache zu finden, erwies sich

te Ansprache und Gestaltung von

setzungsprojekt VeWoLA wollen sie

halts- und Ernährungswissenschaf-

als herausfordernd. Eine Sprache, die

Kommunikation könnten für weitere

diese in enger Zusammenarbeit mit

ten anwendbar ist.

alle verstehen und es allen ermög-

Transfergelegenheiten genutzt wer-

regionalen Akteur*innen in die Praxis

Die erste Herausforderung, die sich

licht, unabhängig von den jewei-

den.

transferieren und gemeinsam mit ih-

ergab: den Kontakt zu Bürger*innen

ligen Hintergründen der Sprache,

Das ist insofern wertvoll, als VeWo-

nen weiterentwickeln.

herzustellen, die für Forschungsvor-

Bildung und Kultur, gleichberechtigt

LA mit vielfältigen weiteren Maß-

Das Projekt liefert keine fertigen

haben in der Regel nur schwer zu

am Projekt teilzunehmen. »Das ver-

nahmen in der Region aktiv ist: Zum

Lösungen,

Wis-

erreichen sind. Dazu arbeiteten die

langt interkulturelle und didaktische

Beispiel hat es die wissenschaftliche

senschaftler*innen Bürger*innen, Un-

Wissenschaftler*innen eng mit den

Kompetenzen und Flexibilität in der

Begleitung des Projekts »Generatio-

ternehmen und kommunale Verant-

städtischen Sozialarbeiter*innen zu-

Anwendung des Forschungsansat-

nenhilfe« übernommen. Das Projekt

wortliche an einen Tisch. »Wir erfor-

sammen. Sie konnten für eine Befra-

zes«, betont Carola Holler, die eben-

wird vom Mehrgenerationenhaus

schen und entwickeln alltagstaugli-

gung Interviewer*innen gewinnen,

falls in VeWoLA mitarbeitet. Auch die

am Aschenberg durchgeführt und

che Konzepte gemeinsam mit allen

sogenannte Brückenbauer*innen –

Vermittlung methodischer Kompe-

hat zum Ziel, ein niedrigschwel-

relevanten Akteur*innen einschließ-

engagierte, gut vernetzte Personen

tenzen für die Führung qualitativer

liges

lich der Bürger*innen in ihrer Lebens-

aus dem sozialen und kulturellen

Interviews habe hohe Anforderungen

Senior*innen zum Erhalt ihrer Selbst-

welt«, erklärt Professorin Dr. Jana

Umfeld der Bürger*innen mit Ein-

an die Wissenschaftler*innen ge-

ständigkeit in der privaten Wohnum-

Rückert-John aus dem Fachbereich

blick in deren Alltagswirklichkeit. Die

stellt.

gebung aufzubauen. Die Ergebnisse

Oecotrophologie, die die Gesamtlei-

Brückenbauer*innen wurden für die

»Die Interviewer*innen haben die

aus der Projektevaluation sollen in

tung des Projekts innehat. Einen be-

Befragung geschult.

Interviews schließlich sehr unter-

die Umsetzung weiterer Hilfsan-

sonderen Fokus legt VeWoLA daher

Inzwischen hat VeWoLA mit dem bür-

schiedlich durchgeführt«, weiß Pro-

gebote einfließen. Da sich bei den

auf die Anwendung von Partizipa-

gerwissenschaftlichen Ansatz eine

jektmitarbeiterin

Pfindel

Senior*innen ähnliche Problemlagen

tionsmethoden. So haben die Wis-

Menge Erfahrungen sammeln und

zu berichten und zieht daraus den

ergeben haben wie im Projekt BiQ,

senschaftler*innen den bürgerwis-

Lernkurven absolvieren können.»Trotz

Schluss: »Die Durchführung von In-

kann VeWoLA hier schon seine bishe-

senschaftlichen Ansatz gewählt, um

Einsatz der Praxispartner*innen und

terviews ist voraussetzungsvoll und

rigen Ergebnisse direkt in die Praxis

die haushaltsbezogenen Unterstütz-

Brückenbauer*innen war ein zeitin-

braucht in jedem Fall eine längere

transferieren.

Wie

Wissenschaftler*innen

sondern

bringt

Barbara

75

Unterstützungsangebot

für


Eng verzahnt arbeiten Wissenschaft

mittels ein. Studierende sind in den

und Praxis auch bei der Teilnahme am

Transferprozess eingebunden.

nutritionDay in stationären Einrich-

Erfolgte die erste Teilnahme am

tungen der Altenpflege. Dabei steht

nutritionDay auf Anraten der Wis-

nicht nur die Bedeutung der Spei-

senschaftler*innen, so war es danach

senversorgung für psychisches und

ausdrücklicher Wunsch der Praxis-

soziales Wohlbefinden und kulturelle

partner*innen, die Erhebung weiter-

Identität im Fokus, sondern es geht

zuführen. Die Kooperation ist mitt-

auch um physiologische Aspekte, weil

lerweile so gut eingespielt, dass die

Mangelernährung bei hochbetag-

letzte Erhebung trotz pandemiebe-

ten multimorbiden Bewohner*innen

dingter Einschränkungen gemein-

omnipräsent ist. So werden Mitar-

sam durchgeführt werden konnte:

beitende in den Einrichtungen im

»Der gute Austausch zwischen der

Umgang mit einem standardisier-

Praxis in den Senioreneinrichtungen

ten Erhebungsmittel unterwiesen.

und der Wissenschaft funktionierte

Die Erhebung führen die wissen-

auch in diesen außergewöhnlichen

schaftlichen Mitarbeiter*innen und

Zeiten reibungslos«, meldete einer

die Mitarbeiter*innen aus der Praxis

der Praxispartner zurück.

gemeinsam durch. »Auf diese Weise lernen die Wissenschaftler*innen die Hürden und Belange der Praxis kennen und erweitern ihr Fachwissen«, sagt Bérénice Barg, Mitarbeiterin im Umsetzungsprojekt VeWoLA. Während die Auswertung der Ernährungsdaten den Wissenschaftler*innen obliegt, erfolgen Analyse und Interpretation der Daten gemeinsam. Gemeinsam werden auch Maßnahmen zur Optimierung der Verpflegungssituation abgeleitet. Hinweise aus der Praxis, wie sich der Erhebungsvorgang verbessern lässt, fließen in die Optimierung des wissenschaftlichen Erhebungs-

76

77


UMSETZUNGSPROJEKT OptiMobil: OPTIMIERUNGSPOTENZIALE ÖFFENTLICHER EMOBILITÄT

Zwischen Problem und Lösung Technik muss einen Nutzen,

serer regionalen Praxispartner und

»Unser Ziel ist es, am Schluss klarere

mit Batteriecontainern bewusst stüt-

tems gewinnen, aber auch darüber,

Unternehmen für die Transformati-

einen Mehrwert für den An-

die Anforderungen, die der Herstel-

Fahrempfehlungen zu geben, sprich

zen und immer wieder ausbalancie-

wie sich die Investitionskosten verrin-

on benötige. »Beim Thema Batterie-

wender bringen«, in diesem

ler einer Komponente erfüllen kann,

eine Art virtuellen Partner, einen di-

ren. Denn: Wird mehr verbraucht als

gern lassen.

speicher beispielsweise geht es am

Bewusstsein geht Professor Dr. Ulf

zusammen«,

Professor

gitalen Zwilling für den Busfahrer

erzeugt, dann sinkt die Netzfrequenz,

Dass für die Energieversorger die

Ende darum, einen solchen Speicher

Schwalbe grundsätzlich seine Pro-

Schwalbe die Rolle der Wissenschaft

zu entwickeln, der ihm Handlungs-

das Netz wird instabil und bricht im

Themen Energiespeicher und Qua-

zu beschaffen, Geld zu investieren«,

jekte an. Deshalb holt er seine Praxis-

in den beiden Teilprojekten. »Der eine

empfehlungen für energieeffizientes

schlechtesten Fall zusammen.

lität des Netzes in den kommenden

sagt Professor Schwalbe. Spätestens

partner immer schon frühzeitig ins

hat das Problem, der andere hat die

Fahren gibt, damit Elektrobusse auch

EnerStore, sagt Professor Schwalbe,

Jahren immer wichtiger werden, ist

dann wird die Spezifikation der Ener-

Boot und stimmt sich eng mit ihnen

technische Lösung. Die ist allerdings

auf überregionalen Linien eingesetzt

sei nur ein Startprojekt, ein weiteres

sich Professor Schwalbe sicher. Wenn

giespeicherlösung noch einmal mit

ab. Nutzen, sagt der Leiter des Um-

noch zu modifizieren, um größtmög-

werden können.« Berücksichtigen

Projekt zum Thema Batteriespeicher

die Attraktivität von Photovoltaik-An-

den Anforderungen in der realen An-

setzungsprojekts OptiMobil, ist auch

lichen Nutzen zu bieten. Das ist unser

muss das Projekt dabei auch die Jah-

im Energienetz sei schon in Vorberei-

lagen für den Eigenverbrauch durch

wendung abgeglichen. Doch was die

der Schlüssel, um die Energiewende

Auftrag. Wir bewegen uns also zwi-

reszeiten. Das Heizen im Winter, das

tung, »weil wir das als ein Kernthema

Änderungen des Erneuerbare Energi-

Finanzierungsfrage angeht und die

voranzubringen. Professor Schwalbe

schen Endanwender und dem Her-

Klimatisieren im Sommer, auch das

sehen, um die Energiewende voran-

en Gesetzes (EEG) steige, dann seien

Chancen auf praktische Umsetzung

und sein Team wollen daher E-Busse

steller der technischen Lösung und

wirkt sich auf den Energieverbrauch

zubringen.« Die Speicher seien das

die Netzbetreiber umso mehr gefor-

der erarbeiteten Lösungen, schätzt

und Batteriespeicher effizienter und

passen die Lösung dem Problem an.«

aus. Daraus ergeben sich technische

Bindeglied zwischen den regenera-

dert, durch Batteriespeicher für die

er die Perspektiven für das laufende

rentabler machen – und so einen

Sowohl für den praktischen Einsatz

Herausforderungen, die möglichst so

tiven Energien und dem Netz. Aus

Qualität des Netzes und die Versor-

und das bereits geplante Projekt gut

Beitrag leisten, um die Transforma-

von Elektrobussen als auch den von

gelöst werden sollen, dass die Passa-

wirtschaftlicher Sicht rechnen sie

gungssicherheit zu sorgen.

ein: »Wenn ich sehe, wie sich die Welt

tion hin zur Elektromobilität zu un-

Batteriespeichern sind noch viele Fra-

giere wenig oder besser gar nichts

sich allerdings in der Regel erst dann,

Für einen gelingenden Transfer ist aus

gerade verändert, welche Themen wir

terstützen. Das Umsetzungsprojekt

gen zu klären. So zum Beispiel die des

davon merken.

wenn sie nicht alleine betrieben wer-

seiner Sicht entscheidend, im Unter-

aktuell auf dem Tisch haben und was

OptiMobil, das erst im Frühjahr 2020

Energieverbrauchs der Elektrobusse.

»Durch bewusste technische Kniffe

den und sie verschiedene Aufgaben

nehmen den richtigen Ansprechpart-

die Energieversorger für zusätzliche

gestartet ist, haben die Wissenschaft-

Wieviel Energie verbraucht wird und

versuchen wir, die Hürden, die es ak-

übernehmen können, etwa die Spit-

ner zu finden. »Man braucht jeman-

Themen und neue Herausforderun-

ler dafür in zwei Teilprojekte geglie-

welche Reichweite ein Elektrobus fak-

tuell noch gibt in der Technik so nied-

zenlastreduktion (Peak-Shaving), die

den, der nicht nur im Tagesgeschäft

gen haben, dann passt das.«

dert. Zum einen geht es um die »Ein-

tisch hat, hängt momentan noch ent-

rig wie möglich zu machen«, sagt

Eigenverbrauchsoptimierung, die Re-

gefangen ist, sondern von oben auf

satzoptimierung von Elektrobussen

scheidend vom Fahrer ab, haben die

Professor Schwalbe. Das gilt auch für

gelleistungsbereitstellung zur Fre-

das Thema draufschaut, auch Prob-

im ÖPNV« (OptiPNV), zum anderen

Wissenschaftler festgestellt. Das sei

die Integration von Energiespeichern

quenzstabilisierung, eventuell noch

leme erkennt, die in verschiedenen

beschäftigen sie sich mit der »Inte-

vielen Akteuren noch nicht bewusst.

in das Stromnetz. Die wird nötig, weil

die Versorgung einer Ladestation für

Abteilungen einer Transformation im

gration von Energiespeichern in das

»Der Energieverbrauch zweier Fah-

die regenerativen Energien volatil

Elektrofahrzeuge. Daher arbeitet das

Wege stehen könnten, und der die Lö-

Elektronenergienetz« (EnerStore). Pra-

rer kann bis zu einhundert Prozent

sind und die Erträge dadurch stark

Teilprojekt EnerStore daran, diese Ein-

sung ins Unternehmen hineinträgt.

xispartner sind die RhönEnergie Ful-

voneinander abweichen«, weiß Pro-

schwanken. Man müsse das ganze

satzmöglichkeiten durch KI-basierte

Doch selbst, wenn man das erreicht

da GmbH und die Osthessennetz

fessor Schwalbe und verdeutlicht das

Verteilnetz der Energie neu denken,

Algorithmen so zu kombinieren, dass

habe, sei der Transfer »auch immer

GmbH. Daneben arbeiten die Wissen-

an einem Beispiel: »Der eine schafft

nicht nur regional, sondern überregi-

ein wirtschaftlicher Einsatz möglich

wieder von wirtschaftlichen Zwängen

schaftler auch mit den Unternehmen

es, eine Tour durch die Rhön zu ab-

onal, vielleicht sogar europaweit, er-

wird. Über einen Testenergiespeicher

getriggert«. Im Umsetzungsprojekt

zusammen, die Energiespeicher ent-

solvieren, der andere bleibt liegen.«

klärt Professor Schwalbe. Wie kriegen

beim Netzbetreiber Osthessennetz

OptiMobil entwickele man nur einzel-

wickeln und bauen.

Um die Elektrobusse besser nutzbar

wir es hin, die Energie von der Nord-

wollen die Wissenschaftler zudem Er-

ne Szenarien, Software zur Steuerung

»Wir verstehen uns als Bindeglied.

zu machen, analysiert das Teilprojekt

see oder aus dem Süden zu uns zu

kenntnisse zum skalierbaren Aufbau

eines Batteriespeichers zum Beispiel,

Wir bringen die Anforderungen un-

OptiPNV die Energieflüsse im Bus.

bringen? Dazu müsse man das Netz

eines universell einsetzbaren Sys-

also nur einen Teil dessen, was das

beschreibt

78

79


Mehr Informationen zu den zehn RIGL-Umsetzungsprojekten sowie zum Ideen-, Wissens- und Technologietransfer in die Region unter hs-fulda.de/rigl-fulda

80

81



Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar bei der Begrüßung der Erstsemester zum Wintersemester 2019/2020

»Die Hochschule Fulda will die Internationalisierung in den kommenden Jahren weiter ausbauen: den Austausch von Studierenden und Lehrenden, aber auch die internationale Kooperation in der Forschung. Mit einer internationalen Ausrichtung der Hochschule bieten wir umfassend Gelegenheit, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben.

Wir arbeiten intensiv daran, einen sensiblen Umgang mit kultureller Vielfalt zu etablieren mit dem Ziel, ein gutes Miteinander an der Hochschule zu ermöglichen, aber Ihnen auch das Rüstzeug für eine international ausgerichtete Arbeitswelt mitzugeben.«


Ausbau der Internationalisierung

D

Studium oder Berufsausbildung

F örderung durch DAAD-Programm HAW.International

D

Modellvorhaben Pre-College gestartet

er Deutsche Akademische Austauschdienst

Mit dem Programm HAW.International will der DAAD die

ie Hochschule Fulda hat 2019 ein Programm

Winnie Rosatis. Eine Brücke zu dem dualen Ausbildungs-

(DAAD) fördert den Fachbereich Pflege und

Ursachen der bundesweit bisher eher zögerlichen Inter-

gestartet, das bundesweit einmalig ist: Das Mo-

system zu schlagen und das Potenzial an qualifizierten

Gesundheit bei der Internationalisierung. Das

nationalisierungstendenz deutscher Hochschulen für

dellvorhaben Pre-College Fulda soll internatio-

internationalen Bewerber*innen an eine berufliche Aus-

Projekt des Fachbereichs wurde als eines von zunächst

Angewandte Wissenschaften angehen. Ein enger curricu-

nale Bewerber*innen je nach Fähigkeiten und Interesse

bildung heranzuführen, entspreche einer Forderung der

bundesweit 28 Projekten und als einziges hessisches für

larer Rahmen mit hohem Lehrdeputat und geringer zeit-

an ein Studium oder eine Berufsausbildung heranfüh-

Wirtschaft. »Von diesem integrativen Ansatz können

das neu aufgelegte Förderprogramm HAW.International

licher Flexibilität sowie knappe Ressourcen und geringe

ren. Entsprechend gewährt es Einblicke in Studium und

Hochschulen und Unternehmen gleichermaßen profitie-

des DAAD ausgewählt. Für zwei Jahre stehen Mittel im

finanzielle Fördermöglichkeiten für Auslandsaufenthal-

Arbeitswelt, bereitet sprachlich auf beide Welten vor und

ren, da beide die für sie geeigneten Kandidat*innen ge-

Umfang von knapp einer halben Million Euro für die För-

te Forschender, Lehrender und Studierender erschweren

bietet gezielt Bewerbungstrainings und Berufsberatung

winnen können. Auch die internationalen Studierenden

derung der Internationalisierung zur Verfügung.

vielfach den Ausbau internationaler Kooperationen zwi-

an. Ziel ist, internationale Bewerber*innen so vorzube-

profitieren, weil sie auf diese Weise eine erfolgverspre-

schen den Hochschulen und mit Praxispartnern, die für

reiten, dass sie den ihren Fähigkeiten und Interessen am

chende Alternative zum Studium finden können.«

Hochschulen für Angewandte Wissenschaften von be-

besten entsprechenden (Aus)Bildungsweg einschlagen

sonderer Bedeutung sind.

können. »Studium oder Berufsausbildung – keiner soll

INTERNATIONALE NETZWERKE UND GRENZÜBERSCHREITENDE MOBILITÄT

Der Fachbereich Pflege und Gesundheit, der mit Einrich-

verloren gehen«, sagte Winnie Rosatis, die das Internati-

tung des Bachelor-Studiengangs International Health

onal Office der Hochschule Fulda bis 31. Dezember 2019

Sciences seine internationale Ausrichtung bereits vor-

leitete und das Modellvorhaben auf den Weg brachte.

angetrieben hat, hat damit nun die Möglichkeit, zusätzliche Stellen im Fachbereich sowie im International Office einzurichten, um internationale Netzwerke auf- und

GEFÖRDERT AUS MITTELN DES ESF

Projekt Pre-College

WICHTIGE ROLLE DER HOCHSCHULEN

Hintergrund ist der Fachkräftemangel in Deutschland,

auszubauen und die grenzüberschreitende Mobilität

in dessen Kontext die Bemühungen um internationale

zu fördern. Eine Projektgruppe soll sich auf den Aufbau

Studieninteressierte besondere Aufmerksamkeit erlangt

strategischer Partnerschaften mit Hochschulen und

haben. Den Hochschulen kommt dabei für die Zuwan-

Mit dem Projekt »Pre-College: Vorbereitung inter-

Praxispartner*innen in Europa und anderen Erdteilen

derung hochqualifizierter Arbeitskräfte eine besonde-

nationaler Studieninteressierter auf Studium und

konzentrieren.

re Bedeutung zu. Da sowohl die Wirtschaft als auch die

Beruf« hat die Hochschule Fulda aus Mitteln des

»Auch wenn der Fokus zunächst auf dem Fachbereich

Hochschulen besondere Bedarfe haben, erscheint ein ge-

Europäischen Sozialfonds (ESF) rund 570.000 Euro

Pflege und Gesundheit sowie den für die Internationa-

meinsames Herangehen an die Vorbereitung auf Studi-

für drei Jahre eingeworben. Ziel ist der Aufbau

lisierung zentralen Verwaltungs- und Dienstleistungs-

um und Berufsausbildung sinnvoll und zielführend. Zur

eines innovativen Vorbereitungsmodells für

strukturen der Hochschule liegt, ist es das übergeord-

Umsetzung des Vorhabens arbeitet die Hochschule Fulda

internationale Studienbewerber*innen mit und

nete Ziel des Projekts, einen Beitrag zur Bewältigung

daher mit der IHK Fulda zusammen und baut regionale

ohne direkten Hochschulzugang, das parallel auf

der Internationalisierungsanforderungen der gesamten

Kooperationen mit der Wirtschaft auf.

Studium und Berufsausbildung vorbereitet.

Hochschule zu leisten«, bekräftigten die Professoren

Eine erste Kohorte mit 15 Teilnehmer*innen startete

Dr. Kai Michelsen und Dr. Jens Holst, die mit Unterstüt-

Vergleich zu deutschen Studierenden hohen Studien-

zum Wintersemester 2019/2020.

zung der ehemaligen Leiterin des International Office,

abbruchquoten unter den internationalen Studierenden.

Winnie Rosatis, den Antrag beim DAAD eingebracht hat-

»Sie offenbaren einerseits Schwachstellen in der Vorbe-

Das Projekt soll Modellcharakter für ganz Hessen

ten.

reitung und Integration der Studierenden, andererseits

haben, es wird fortwährend evaluiert und vom

erweisen sich aber die Studierenden auch nicht immer

Hessischen Ministerium für Wissenschaft und

als geeignet für den gewählten Bildungsweg«, erklärte

Kunst (HMWK) begleitet.

86

Ein Ansatzpunkt des Modellvorhabens sind die im

87


Für mehr internationale Sichtbarkeit

Besuche internationaler Delegationen

S

itgliedschaft im Hochschulkonsortium M für internationale Kooperationen

INTERNATIONALE STUDIERENDE

Gäste aus USA, Kolumbien und Russland

ERSTSEMESTER ZUM WINTERSEMESTER

eit März 2019 ist die Hochschule Fulda Mitglied

2019/2020

im Deutschen Hochschulkonsortium für interna-

len Sichtbarkeit von HAWs/FHs beitragen möchten. Das

400

DHIK bietet anwendungsorientierte Bachelor-Program-

400 internationale Studierende aus 80 verschie-

me im MINT-Bereich mit renommierten ausländischen

denen Ländern neu an die Hochschule Fulda.

tionale Kooperationen (DHIK). Diesem Konsortium

gehören 30 deutsche HAWs/FHs an, die gemeinsam zur besseren Vernetzung und Erhöhung der internationa-

Zum Wintersemester 2019/2020 kamen rund

Universitäten, ergänzt durch Masterprogramme und ForINSGESAMT

schungskooperationen.

die Mexikanisch-Deutsche Hochschulkooperation mit

1.400

der renommierten Partnerhochschule Tec de Monterrey

rund 1.400 internationale Studierende an der

können Studierende ein Austauschjahr (Studium und

Hochschule Fulda eingeschrieben – größtenteils

Praktikum) in Mexiko absolvieren.

in Bachelor-Studiengängen.

Im Rahmen des DHIK ist die Hochschule Fulda Teil der

Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften an der Tongji Universität in Shanghai. Über

Insgesamt waren im Wintersemester 2019/2020

HERKUNFT DER STUDIERENDEN?

I

m Mai 2019 waren der Präsident und die Leiterin des International Office der State University of New York (SUNY) in Cortland, NY/USA zu Besuch an der Hoch-

schule Fulda, um sich über weitere Entwicklungsmöglichkeiten der Kooperation mit der Hochschulleitung, dem International Office und den Fachbereichen auszutauschen. Die SUNY Cortland ist eine der wichtigsten und

Die größten Gruppen internationaler Studieren-

ältesten Partnerhochschulen der Hochschule Fulda

der stammen aus Kamerun, Pakistan, Indien, der

Türkei, Vietnam und Syrien.

rendengruppe, begleitet von einem Professor der Uni-

Weiterhin war im Juni eine zwölfköpfige Studie-

versidad del Norte in Barranquilla, Kolumbien, zu Gast an der Hochschule Fulda. Die Gruppe informierte sich über die Hochschule Fulda und die Region, traf sich mit Vertreter*innen des Fachbereichs Wirtschaft und unternahm Betriebsbesichtigungen.

Ende Oktober statteten die Prorektorin für Internati-

onales und die Dekanin der Fakultät für Wirtschaft und Recht des Interregional Institute of Economics and Law (MIEP), St. Petersburg, Russland, der Hochschule Fulda einen Besuch ab.

88

89



Kanzler Ralf Alberding zur nachhaltigen Entwicklung der Hochschule Fulda

»Obwohl sich unsere Kennzahlen in den ver gangenen Jahren positiv entwickelt haben und wir im Vergleich gut abschneiden, wollen wir unsere CO2-Werte weiter verringern und verschiedene Gebäude noch energieeffizienter machen.

Die Mittel aus dem CO2-Minderungs- und Energieeffizienzprogramm für Hochschulen, kurz COME, ermöglichen uns nun Maßnahmen, durch die wir diese positive Entwicklung weiter unterstützen können.«

92

93


Campuserweiterung

Richtfest auf dem Gelände der ehemaligen Mühle Heyl

N

Gesundheit sowie für den Hoch-

was Besonderes« sagte er. Die Hoch-

schulsport reagieren wir auf diesen

schule Fulda habe inzwischen ein

Bedarf. Diese Baumaßnahme ist zu-

eigenes Profil und der Fachbereich

dem der Beweis, dass Denkmalschutz

Pflege und Gesundheit, der in die

auch in schwierigste Bauaufgaben

neuen Räumlichkeiten einziehen

integriert werden kann.«

werde, habe maßgeblich dazu bei-

ach den Plänen des Kasse-

Am 11. November 2019 feierte die Hoch-

»Die Hochschule Fulda macht über

Elmar Damm führte aus: »Auf

getragen. Die positive Entwicklung

ler Architekturbüros ATE-

schule Fulda gemeinsam mit Wissen-

die Landesgrenzen hinweg auf sich

Vorhandenem aufbauen, um Neu-

der Hochschule Fulda sei vom Hes-

LIER 30 entsteht auf dem

schaftsministerin Angela Dorn und

aufmerksam«, sagte Wissenschafts-

es zu schaffen: Wo passt das besser,

sischen Ministerium für Wissen-

Gelände der ehemaligen Mühle Heyl

dem Leiter der Abteilung für Bau- und

ministerin Angela Dorn in ihrem

als an einem Ort des Lernens und

schaft und Kunst stets unterstützt

ein Ensemble aus denkmalgeschütz-

Immobilienmanagement des Finanz-

Grußwort. »Sie war die erste Hoch-

Lehrens? An der Hochschule Fulda

worden.

ten Altbauten und einem Neubau. Es

ministeriums, Elmar Damm, Richtfest.

schule für Angewandte Wissenschaf-

wird vorhandenes Wissen vermittelt

verbindet die Baudenkmäler Reitstall

Die Weiterentwicklung des Hoch-

ten in Hessen, die das Promotions-

und neues geschaffen. Genauso hal-

und Reithalle und lässt zwei Innen-

schulstandorts Fulda bietet attrakti-

recht erhielt, und reagierte als erste

ten wir es mit den Gebäuden: Wir

höfe mit unterschiedlichen Charak-

ve Studienbedingungen und ist eine

mit

einzigartigen Studiengängen

bewahren die historische Substanz

teren entstehen. Die Bausubstanz

wichtige Maßnahme, um der stark

wie Physiotherapie und Hebammen-

und ermöglichen gleichzeitig eine

der zu erhaltenden Bestandsgebäu-

gestiegenen Studierendenanzahl ge-

kunde auf den Fachkräftebedarf.

moderne und zeitgemäße Unterbrin-

de wird denkmalgerecht, sowohl

recht zu werden. 1.400 Beschäftigte

Dieses

gung, in der sich gut und innovativ

baulich als auch konstruktiv, ertüch-

und Studierende werden zukünftig

ist beliebt, die Studierendenzahl an

arbeiten und denken lässt.»

tigt und bei Bedarf sensibel ergänzt.

Platz in der Campuserweiterung fin-

der Hochschule steigt enorm – und

Die Gesamtkosten belaufen sich auf

den und vom besonderen Flair der

es wird mehr Platz benötigt. Mit der

Karim Khakzar bedankte sich dafür,

rund 41 Millionen Euro.

denkmalgeschützten Gebäude profi-

Campuserweiterung für den stark

dass das Projekt in dieser Form mög-

tieren.

wachsenden Fachbereich Pflege und

lich geworden ist. »Hier entsteht et-

94

praxisorientierte

Angebot

Hochschulpräsident Professor Dr.

95


Weniger CO2, mehr Energieeffizienz

D

Erfolgreich im Landesprogramm COME ie Abteilung Gebäudemanagement hat 2019

An dem ebenfalls denkmalgeschützten Gebäude der

im Rahmen des wettbewerblichen Landespro-

Hochschul- und Landesbibliothek in der Innenstadt ist

gramms COME (CO2-Minderungs- und Energie-

geplant, die Fassade und die Flachdachflächen zu däm-

effizienzprogramm für Hochschulen) einen Zuschuss in

men. Durch den Austausch von Fenstergläsern soll die

Höhe von 3.428.500 Euro zugesagt bekommen. Die Mittel

Gebäudehülle zudem energetisch ertüchtigt werden. Im

ermöglichen es, die CO2-Bilanz und die Energieeffizienz

Bereich der Technik sollen die Pumpen der Kühlanlage

der Hochschulgebäude weiter zu optimieren.

durch Hocheffizienzpumpen ausgetauscht werden. Und

eine Photovoltaikanlage auf dem Dach soll Strom für den

»Obwohl sich unsere Kennzahlen in den vergangenen

Jahren positiv entwickelt haben und wir im Vergleich mit

Eigenverbrauch erzeugen.

anderen Hochschulen in Hessen gut abschneiden, wollen wir unsere CO2-Werte weiter verringern und verschiedene Gebäude noch energieeffizienter machen«, betonte Kanzler Ralf Alberding. »Die Mittel aus dem COME-Programm ermöglichen uns nun Maßnahmen, durch die wir diese positive Entwicklung an unserer Hochschule weiter unterstützen können.«

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes

Hessen werden schon seit 2008 in einem vom Institut für Hochschulentwicklung (HIS HE GmbH) geleiteten Projekt die hochschulbezogenen CO2-Emissionen auf Grundlage der Verbrauchsdaten berechnet. Die Kennzahlen zeigen die Entwicklung der Energieverbräuche und erlauben einen Vergleich mit den anderen Hochschulen in Hessen.

Geplant ist im Detail, in den Gebäuden 33 und 46 die

vorhandenen Lüftungsgeräte durch Geräte mit Wärmerückgewinnung zu ersetzen. Der Einbau einer zusätzlichen Gebäudeleittechnik soll es ermöglichen, den Betrieb der Anlagen zu optimieren, etwa Nachtkühlung für den sommerlichen Wärmeschutz zu nutzen.

In den denkmalgeschützten Gebäuden 43 und 41

sollen vor allem die Innendämmung der Wände und Geschossdecken verbessert werden. Ein außenliegender Sonnenschutz soll künftig dafür sorgen, den Wärmeeintrag in den Sommermonaten zu vermindern.

96

97


98

99


Hochschul-, Landesund Stadtbibliothek

Ausleihen, Autographen und ein IT-Ausfall

JAHRESAUFTAKT MIT REKORDZAHL

Erst nach Wochen konnten die Systeme wieder anlaufen.

Mit einem Rekord startete die Hochschul-, Landes- und

Für die Mitarbeiter*innen war damit noch längst nicht al-

Stadtbibliothek ins Jahr 2019. Die Anzahl der Ausleihen in

les vorbei. In den Regalen türmten sich Tausende zurück-

der Kinder- und Jugendabteilung war im zurückliegenden

gegebener Medien, die aufgrund des IT-Ausfalls nicht

Jahr erstmals über die Marke von 100.000 geklettert. Da-

hatten zurückgebucht werden können. Die Mammut-

mit waren die Medien in diesem Bereich so gefragt wie

aufgabe bewältigten die Miterbeiter*innen schließlich

nie. Auch darüber hinaus konnte die Hochschul- und Lan-

gemeinsam, an zwei Tagen, an denen die HLSB geschlos-

desbibliothek am Standort Heinrich-von-Bibra-Platz eine

sen blieb. »Unsere Nutzer*innen haben viel Verständnis

höhere Nachfrage verzeichnen. So stiegen die physischen

gezeigt«, zieht Bibliotheksdirektorin Dr. Marianne Rieth-

Ausleihen, also alle Ausleihen, die man von der Bibliothek

müller Bilanz. Und mehr noch: Sie bescherten der HLB

nach Hause trägt, um 1,5 Prozent. Damit ergab sich für das

trotz IT-Problemen Rekord- Ausleih- und Besucherzahlen.

Jahr 2018 die beeindruckende Zahl von 315.081 Ausleihen.

»Das wissen wir sehr zu schätzen.«

SICHERUNG DES KULTURERBES

AUSGELIEHENE MEDIEN

ZUM JAHRESENDE OFFLINE

JUDENTUM IN DER REGION FULDA

Die Hochschul- und Landesbibliothek zeigte vom Mai bis

aer Bischöfe aus dem 16. bis zum 20. Jahrhundert sowie

desbibliothek für beide Standorte: Mutmaßlicher Ha-

Juli 2019 die Ausstellung »Judentum in der Region Fulda

Handschriften von Ulrich von Hutten und Martin Luther.

460.000

ckerangriff auf die Universitätsbibliothek Gießen. Die

– Emanzipation, Antisemitismus, Vernichtung«, kuratiert

Darüber hinaus stehen inzwischen auch alle 245 Hand-

460.000 Medien physisch ausgeliehen.

Dienstleistungsangebote der Hochschul-, Landes- und

vom Vorsitzenden des Hochschulrats, Dr. Michael Imhof.

schriften des Mittelalters in der digitalen Sammlung

Stadtbibliothek Fulda (HLSB) stehen derzeit nur einge-

Während das Thema Judentum oft auf die Zeit des Nati-

»FuldDig« zur Verfügung und können virtuell durchblät-

schränkt zur Verfügung. Hintergrund war: Die HLSB nutzt

onalsozialismus sowie die Vernichtung des europäischen

tert werden. Darunter befinden sich auch Spitzenstücke

IT-Dienstleistungen der Universität Gießen, die wegen

Judentums im Holocaust fokussiert, spannte die Ausstel-

wie etwa die Welfenchronik oder die Weltchronik des

des Sicherheitsvorfalls ihre Server herunterfahren muss-

lung den Bogen weiter: von der Frühen Neuzeit bis heute.

Rudolf von Ems. Nach Erlaubnis des Dommuseums zur

te. Konkret bedeutete dies unter anderem: keine Ausleihe

Auf diese Weise wollte sie anregen, sich auch mit einem

Digitalisierung des Ragyndrudis-Codex konnte nun auch

7.543

und Verlängerung von Medien, keine Anmeldung eines

oft wenig bekannten Teil der Geschichte des Judentums

der letzte der drei Bände des heiligen Bonifatius gescannt

Teilnehmer*innen. Ein Plus von 26 Prozent gegen-

Bibliotheksausweises, keine Rückgabe von Medien außer-

auseinanderzusetzen. Am Beispiel des Landjudentums in

werden, sodass erstmals eine virtuelle Zusammenfügung

über 2018.

halb der Öffnungszeiten, keine Anmeldung in der Onlei-

der Rhön wies sie auf die Emanzipation der Juden im 19.

der drei »Codices Bonifatiani« gelang. Zur Sicherung die-

he, kein Zugriff auf die Nutzungskonten. Unklar blieb, wie

Jahrhundert hin, die einen Weg aus jahrhundertelangen

ses bedeutenden Kulturerbes ist die Archivierung der Di-

lange die Einschränkungen dauern würden.

Diskriminierungen und Erniedrigungen zu ermöglichen

gitalisate, die über Magnetbänder erfolgt, von unschätz-

Zwei Tage später kommunizierte die HLSB zunächst

schien. Und sie führte vor Augen, dass jüdische Unterneh-

barer Wichtigkeit.

Sonderregelungen für Ausleihfristen, Medienrückga-

mer, Handwerker und Kaufleute in der zweiten Hälfte des

be und Mahngebühren. Als schließlich deutlich wurde,

19. Jahrhunderts den Weg in die Moderne bereiteten.

An beiden Standorten zusammen besuchten

welch großen Schaden der IT-Angriff angerichtet hatte,

434.500 Personen 2019 die HLB. Das waren

richtete sie eine Notausleihe ein, um eine Literaturversor-

trägen zum jüdischen Leben in Deutschland. Initiato-

gung zunächst über die Weihnachtspause zu gewährleis-

ren der Ausstellung waren die Fachbereiche Sozial- und

ten. Doch das Provisorium sollte länger dauern.

Kulturwissenschaften und Sozialwesen der Hochschule

Am 10. Dezember 2019 meldete die Hochschul- und Lan-

Rund 300 Autographen hat die Hochschul- und Landesbibliothek 2019 digitalisiert, unter anderem Briefe der Fuld-

Begleitet wurde die Ausstellung von zahlreichen Vor-

SCHULUNGEN / FÜHRUNGEN

Zu Schulungen und Führungen kamen 7.543

BESUCHER*INNEN

434.500

6,5 Prozent mehr als 2018.

Fulda.

100

An beiden Standorten zusammen wurden 2019

101


Deutschlandstipendien

Unterstützung für 27 Studierende

AUF EINEN BLICK

DIE REGIONALEN FÖRDERER 2019/20

DEUTSCHLANDSTIPENDIEN INSGESAMT

↘ Bickhardt Bau AG, Kirchheim

181

↘ CSS AG, Künzell

↘ DESOI GmbH, Kalbach

↘ Drimalski & Partner GmbH, Fulda

↘ F örderkreis des Fachbereichs Elektrotechnik

Bislang konnten die regionalen Förderer und die Hochschule Fulda 181 Deutschlandstipendien

und Informationstechnik der Hochschule Ful-

vergeben.

da e.V. ↘ F örstina-Sprudel Mineral- und Heilquelle –

STIPENDIENMITTEL INSGESAMT

570.000

Ehrhardt & Sohn GmbH & Co., Eichenzell ↘ F reunde des Fachbereichs Angewandte

ausgezahlten Stipendienmittel insgesamt.

(2 Stipendien) ↘ F riedrich Zufall GmbH & Co. KG, Fulda

Informatik der Hochschule Fulda e.V. ↘ F reunde und Förderer der Hochschule Fulda –

Auf fast 570.000 Euro belaufen sich die bislang

↘ I ndustrie- und Handelskammer Fulda

STIPENDIENMITTEL 2019 nternehmen, Vereine und Stiftungen aus der

Die R+S Group AG stiftete 2019 erstmals zwei Stipendien.

Region haben 2019 27 Deutschlandstipendien

Damit belief sich die Gesamtzahl der Förderer 2019 auf

ermöglicht. »Nur mit Unterstützung der regi-

25. Für jeweils ein Jahr finanzieren sie einen Studieren-

97.000

onalen Förderer können wir die Stipendien vergeben«,

den mit 150 Euro monatlich, die andere Hälfte steuert der

Stipendienmittel im Jahr 2019.

betonte Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar

Bund bei.

bei der Übergabe der Förderurkunden an die Studieren-

den. Er bedankte sich bei allen Unternehmen, Vereinen

mestern, Bachelor- sowie Masterstudierenden. Die Stu-

und Stiftungen aus der Region, die sich am Deutschland-

dierenden zeigten damit ihr konstant hohes Interesse an

stipendium beteiligen – zum Teil schon seit vielen Jahren.

der Förderung. Eine Zunahme an Bewerbungen gab es

insbesondere bei den Masterstudierenden.

U

University of Applied Sciences e.V.

Neu im Kreis der Förderer waren 2019 mit jeweils ei-

↘ J ubiläumsstiftung der Sparkasse Fulda ↘ J UMO GmbH & Co. KG, Fulda

↘ M ineralBrunnen RhönSprudel –

Auf mehr als 97.000 Euro beliefen sich die

Egon Schindel GmbH, Ebersburg ↘M uth & Partner mbB, Fulda

↘ P eter Romeis-Stiftung, Oberthulba

↘ P reh GmbH, Bad Neustadt a.d. Saale

Knapp 300 Bewerbungen gingen in ein – von Erstse-

↘R +S Group AG (2 Stipendien) ↘R hönEnergie Fulda GmbH

↘ S tiftung der Sparkasse Fulda

↘ T echnolit GmbH, Großenlüder

↘ T ornow business personality, Fulda

nem Stipendium die CSS AG aus Künzell und die Peter

↘U th GmbH, Fulda

Romeis-Stiftung aus Oberthulba.

↘V R Genossenschaftsbank Fulda eG

↘ y our admins – We keep IT simple, Fulda ↘Z eitsprung IT-Forum-Fulda e.V.

102

103


Europawahl

M

Aktionen und Diskussionen

Tag des Wissens

E

Beitrag zum Stadtjubiläum

STATEMENTS ZUM TAG DES WISSENS » Wir verstehen es als unseren Auftrag, gesellschaft-

» Wir helfen der Stadt: Wir qualifizieren Gesundheits-

it einer Vielzahl an Aktionen – vom gemein-

in Tag voller Wissen, Information und Unterhal-

samen Frühstück bis hin zur Diskussionsver-

tung – am 22. Mai öffnete sich der Hochschulcam-

liche Problemstellungen aufzugreifen und Lösungs-

fachkräfte, die etwa in Gesundheitseinrichtungen

anstaltung – hat die Hochschule Fulda 2019

pus im Rahmen der Feierlichkeiten rund um das

ansätze zu entwickeln. Forschungsergebnisse und

der Stadt Fulda arbeiten und dort die Versorgung der

auf die Europawahl aufmerksam gemacht und dafür

1275-jährige Jubiläum der Stadt Fulda mit Angeboten für

Innovationen aus der Hochschule in die Region zu

Bevölkerung verbessern. Das gilt beispielsweise für

geworben, wählen zu gehen. Unter anderem lud sie im

alle Altersgruppen: für Studieninteressierte, Neugierige,

transferieren, gehört zu unseren Kernaufgaben.

die Mangelberufe Pflege, Hebammen und Physiothe-

Mai gemeinsam mit der Initiative Pulse of Europe dazu

Ehemalige und alle Interessierten. Beim Familien-Nach-

Umgekehrt liefern die zahlreichen regionalen Insti-

rapie. Wir greifen Fragen auf, die Einrichtungen des

ein, über die Frage zu diskutieren: Wozu Europawahl

mittag erlebten Klein und Groß, wie spannend Wissen-

tutionen den Forschenden Impulse durch aktuelle

Gesundheitswesens in Fulda haben und liefern dafür

2019? Die Veranstaltung hatte sich zum Ziel gesetzt, gute

schaft sein kann.

Praxisbezüge – was für eine Hochschule für Ange-

Lösungsvorschläge. Wir haben Einrichtungen in Fulda

Gründe für die Wahl zu liefern. So etwa, dass die EU nicht

wandte Wissenschaften elementar ist. Beispielsweise

mit aufgebaut und wissenschaftlich begleitet, die

nur die größte staatenübergreifende politische Gemein-

Unterhaltung, Wissenschaft und Party. Höhepunkt war

unterstützen Seniorinnen und Senioren aus der

bis heute Bestand haben, etwa die Schutzambulanz

schaft der Welt ist, sondern auch das größte demokra-

der Science Slam. Hier stellten Wissenschaftler*innen

Region sehr erfolgreich in einem Panel die Entwick-

Fulda, die inzwischen ihr zehnjähriges Bestehen fei-

tisch gewählte Parlament hat. Und dass dieses Parlament

ihre Forschungsthemen vor: anschaulich, spannend und

lung neuer Versorgungskonzepte.

ern konnte. Und wir machen Fulda über die Grenzen

inzwischen sehr viel zu entscheiden hat: Gesetze, die alle

auf den Punkt gebracht. Der Start der Hochschultage bot

hinweg bekannt, indem wir uns stärker internatio-

Bürger*innen der EU betreffen und unser Leben unmit-

zudem Gelegenheit zum Feiern – mit Live-Musik und ei-

Zahlreiche unserer Kooperationen mit regionalen

nalisieren.

telbar gestalten, von Roaming-Gebühren bis zu Sozial-

ner Vielzahl an Essensständen mit Gerichten aus aller

Institutionen laufen seit vielen Jahren nahezu unbe-

staatsregeln.

Welt.

merkt von der Öffentlichkeit. Gerade deshalb ist das

Die Stadt hilft uns: Einrichtungen der Gesundheits-

Stadtjubiläum eine gute Gelegenheit, über einen Tag

versorgung übernehmen die praktische Ausbildung

Es diskutierten Professor Dr. Karim Khakzar, Professo-

Das After-Work-Programm, bot einen bunten Mix aus

Studieninteressierte waren bereits am Vormittag

rin Dr. Claudia Wiesner (Fachbereich Sozial- und Kultur-

eingeladen, sich vor Ort zu informieren. Die acht Fach-

des Wissens nicht nur das Studienangebot, sondern

unserer Studierenden. Wir erfahren über unsere

wissenschaften), Professor Dr. Tobias Knedlik (Fachbereich

bereiche der Hochschule Fulda boten Kurzvorlesungen,

auch das regionale Netzwerk sichtbar zu machen, in

Kooperationspartner, welche Probleme die Stadt

Wirtschaft), Marianne Müller (Pulse of Europe) sowie Stu-

Workshops und geführte Rundgänge durch ihre Labore

dem die Hochschule Fulda einen festen Platz hat.«

wirklich hat und können Lösungsstrategien praktisch

dierende und Schüler*innen aus Fulda.

an. Tipps aus erster Hand lieferten die Studierenden der Campus Crew. Die Teams der Zentralen Studienberatung und des Studienbüros informiert zudem über den Ablauf der Bewerbung, das Duale Studium, Finanzierung, Auslandssemester und viele weitere Themen.

erproben. Dafür finden wir immer ein offenes Ohr.

↘ Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar

Und wir können Praktiker*innen als Lehrbeauftragte

zur Vernetzung von Hochschule und Stadt

einsetzen und so Studium und Lehre verbessern.« ↘ Professorin Dr. Beate Blättner, damalige Studiendekanin, zur Kooperation des Fachbereichs Pflege

Auch der Fuldaer Oberbürgermeister, Dr. Heiko Win-

und Gesundheit und der Stadt

genfeld, kam auf den Campus, um sich am Beispiel des Fachbereichs Pflege und Gesundheit über die Verzahnung von Hochschule und Stadt zu informieren.

104

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Hochschulsport

D

3. Inklusiver Sport-Info-Tag en Alltag mit einem Handicap bewältigen – was das bedeutet, konnten alle Interessierten beim 3. Inklusiven Sport-Info-Tag erleben. Das RinkA-

Projekt im Regionalen Innovationszentrum Gesundheit und Lebensqualität (RIGL-) Fulda und der Hochschulsport der Hochschule Fulda boten Sport und Bewegungsmöglichkeiten auf dem Campus an, unter anderem auch Rollstuhl- und Blindenführungen. Auch das Inklusionsmobil des Hessischen Behinderten- und Rehabilitations- Sport-

verbandes (Partner im Regionalen Innovationszentrum für Gesundheit und Lebensqualität (RIGL-) Fulda) war mit Sportgeräten, Videoleinwand und Tonanlage vor Ort. Als Ansprechpartnerin für das Studieren mit Behinderung und chronischer Erkrankung stand die Behindertenbeauftragte der Hochschule zur Verfügung. Anschließend fand ein Visionscamp Inklusion statt. In einer offenen Gesprächsrunde zur inklusiven Modellregion 2020 ging es hier um die Fragen: Was läuft schon gut in Fulda? Was muss noch passieren? In diesem Rahmen stellte die Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda (ebenfalls Partner im RIGL-Fulda) erstmals den Inklusionskompass vor, eine bundesweit einmalige OnlinePlattform mit Community-Funktion rund um Angebote, die sich insbesondere an Menschen mit Behinderung richten. Betroffene können sich hier zu Themen wie Freizeit, Sport, Reisen, Hilfsmittel, Wohnen, Schule, Arbeit, Fahrdienste, Restaurants, Pflege, Assistenz, Therapeuten, Partnerschaft informieren.

106

107


108

109


Chronik: 2019

Das Jahr im Schnelldurchlauf

HOCHSCHUL-, LANDES- UND STADTBIBLIOTHEK

FRAUENBEAUFTRAGTE

Die Hochschul-, Landes- und Stadtbibliothek meldet

Im Rahmen der Tagung »Frauen in der Arbeitswelt 4.0«

8. Januar

INTERNATIONALES

AUSSTELLUNG

Die Hochschule Fulda wird Mitglied im Deutschen

Die Hochschul- und Landesbibliothek eröffnet die Aus-

14. Februar

29. März

Rekordzahlen: Die Ausleihen in der Kinder- und Jugend-

feiert die Hochschule Fulda 30 Jahre Frauenbeauftragte

Hochschulkonsortium für internationale Kooperationen

stellung »Judentum in der Region Fulda – Emanzipation,

abteilung sind erstmals über die Marke von 100.000

und erfolgreiche Gleichstellungsarbeit und würdigt alle

(DHIK). Diesem Konsortium gehören 30 deutsche HAWs/

Antisemitismus, Vernichtung«, kuratiert vom Vorsitzen-

geklettert. Insgesamt sind die physischen Ausleihen um

ehemaligen und amtierenden Frauenbeauftragten der

FHs an, die gemeinsam zur besseren Vernetzung und Er-

den des Hochschulrats, Dr. Michael Imhof.

1, 5 Prozent gestiegen. 315.081 Ausleihen lautet damit

Hochschule.

höhung der internationalen Sichtbarkeit von FHs/HAWs

die Bilanz für die Ausleihen am Standort Heinrich-von-

9. Mai

EXZELLENZ IN DER LEHRE

beitragen möchten. PARLAMENTARISCHER ABEND

Bibra-Platz. RIGL-FULDA

2. Februar

16. Mai

19. Februar

ZUKUNFTSVERTRAG

fessor Dr. Karim Khakzar in seiner Rolle als Sprecher der

Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar wertet

Gesundheit den hessischen Hochschulpreis für Exzellenz

Auf dem Parlamentarischen Abend in Berlin, zu dem Pro-

6. Mai

Für ihre studentische Service-Initiative IntTIME erhalten vier Studentinnen aus dem Fachbereich Pflege und

Das Regionale Innovationszentrum für Gesundheit und

HAWs/FHs in der HRK eingeladen hatte, legen die HAWs/

die neue Bund-Länder-Vereinbarung »Zukunftsvertrag

in der Lehre. In Frankfurt nehmen sie die mit 10.000

Lebensqualität (RIGL-) Fulda präsentiert sich in einer

FHs ihre Position zu einem neuen Verteilungsmodell der

Studium und Lehre stärken« in seiner Rolle als Sprecher

Euro dotierte Auszeichnung von der hessischen Wissen-

Sonderausstellung beim Osthessische Gesundheitstag

Hochschulpakt-Mittel dar.

der HAWs/FHs in der HRK als einen Meilenstein für die

schaftsministerin Angela Dorn entgegen.

Entwicklung der HAWs und FHs in Deutschland.

in Fulda. An Ständen und mit einem umfangreichen VorPROMOTIONSRECHT DER HAWs

tragsprogramm stellen sich die einzelnen Umsetzungsprojekte vor.

EUROPAWAHL

6. März

HOCHSCHULSPORT

Dr. Karim Khakzar die nordrhein-westfälische Initiative,

Was es bedeutet, den Alltag mit einem Handicap zu

Hochschule Fulda ein, über die Frage zu diskutieren:

das Graduierteninstitut für Angewandte Forschung der

bewältigen, können alle Interessierten beim 3. Inklusiven

Wozu Europawahl 2019? Auch mit einer Vielzahl weiterer

Fachhochschulen in NRW (GI NRW) in ein Promotions-

Sport-Info-Tag erleben unter anderem in Rollstuhl- und

Aktionen macht die Hochschule Fulda auf die Europa-

kolleg zu überführen.

Blindenführungen. Die Interessengemeinschaft barrie-

wahl aufmerksam und wirbt dafür, wählen zu gehen.

Als Sprecher der HAWs in der HRK unterstützt Professor

21. Mai

8. Mai

Gemeinsam mit der Initiative Pulse of Europe lädt die

refreies Fulda, Praxispartner des Hochschulsports, stellt den Inklusionskompass vor, eine bundesweit einmalige Online-Plattform mit Community-Funktion.

110

111


TAG DES WISSENS

50 JAHRE HAWs

Der Hochschulcampus öffnet sich im Rahmen der Feier-

Die HAWs und FHs feiern das 50-jährge Jubiläum ihres

22. Mai

ERSTSEMESTERBEGRÜSSUNG

2. REGIONALE INNOVATIONSKONFERENZ

Die Nachfrage nach einem Studienplatz an der Hoch-

Die 2. Regionale Innovationskonferenz des Regionalen

13./14. Juni

14. Oktober

20. November

lichkeiten zum 1.275-jährigen Jubiläum der Stadt Fulda

Erfolgsmodells mit der traditionellen Jahrestagung des

schule Fulda blieb zum Wintersemester 2019/2020

Innovationszentrums für Gesundheit und Lebens-

mit Angeboten für alle Altersgruppen, für Studienin-

»Bad Wiesseer Kreises« der Hochschulrektorenkonferenz

hoch. Rund 2.300 Studienanfänger*innen nehmen ihr

qualität (RIGL-) Fulda verschafft einen Eindruck davon,

teressierte, Neugierige, Ehemalige – mit einem bunten

(HRK) an der Technischen Hochschule Lübeck. Sie verab-

Studium in Fulda auf. Damit steigt die Gesamtzahl der

wie die Ernährung der Zukunft aussehen könnte. Rund

Mix aus Unterhaltung, Wissenschaft und Party. Auch

schieden das Lübecker Manifest.

Studierenden noch einmal leicht auf rund 9.700 an.

400 Besucher*innen aller Altersgruppen nehmen teil.

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld kommt auf den

Erstmals mit dabei sind Bürger*innen aus der Region.

Campus, um sich am Beispiel des Fach-bereichs Pflege

JUBILÄUM

DEUTSCHLANDSTIPENDIEN

Mit einem Festakt feiert der Fachbereich Pflege und

27 Deutschlandstipendiat*innen erhalten im Rahmen

25. Juni

und Gesundheit über die Verzahnung von Hochschule und Stadt zu informieren. PARTNERHOCHSCHULE

27. Mai

31. Oktober

HOCHSCHUL- UND LANDESBIBLIOTHEK

Gesundheit sein 25-jähriges Jubiläum. Mehr als 200 Gäste

einer Feierstunde ihre Förderurkunden und vernetzen

Ein Sicherheitsvorfall an der Universitätsbibliothek Gie-

aus Politik und Gesundheitswesen nehmen teil, darunter

sich mit ihren Förderern aus der Region.

10. Dezember

ßen, deren Services die Hochschul- und Landesbibliothek nutzt, schränkt die Dienstleistungsangebote der Hoch-

zahlreiche Vertreter*innen von kooperierenden regionalen

Die State University of New York (SUNY) in Cortland, NY/

Praxiseinrichtungen und viele Ehemalige.

USA besucht die Hochschule Fulda, um sich über weitere GLEICHSTELLUNG

Entwicklungsmöglichkeiten der Kooperation auszu-

19. September

tauschen. Die SUNY Cortland ist eine der wichtigsten Partnerhochschulen der Hochschule Fulda.

FAMILIE IN DER HOCHSCHULE

1. Oktober

DIVERSITY

in Wissenschaft und Forschung CEWS belegt die Hoch-

Verein, der sich für familienfreundliche Strukturen an

schule Fulda erneut einen Spitzenplatz.

Hochschulen einsetzt.

Mit dem Ziel, für die psychische Verschiedenheit der

HESSISCHER ENGAGEMENTKONGRESS

RICHTFEST

Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration

Gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Angela Dorn

25./26. September

schule Fulda am 7. Deutschen Diversity-Tag, und zwar unter dem Motto »Gemeinsam barrierefrei«.

112

ausleihe zur Verfügung, um eine Literaturversorgung über die Weihnachtspause zu gewährleisten.

net die Charta »Familie in der Hochschule«. Damit ist die Hochschule Fulda nun Mitglied in dem bundesweiten

Studierenden zu sensibilisieren, beteiligt sich die Hoch-

Zeitraum. Eine Woche später stellt die HLB eine Notfall-

Die Vizepräsidentin für Lehre und Studium unterzeich-

Beim Hochschulranking des Kompetenzzentrums Frauen

28. Mai

schul- und Landesbibliothek ein – für einen längeren

11. November

veranstaltet in Kooperation mit dem Wissenschaftlichen

und Elmar Damm, Leiter der Abteilung für Bau- und

Zentrum Gesellschaft und Nachhaltigkeit (CeSSt) und

Immobilienmanagement des Finanzministeriums, feiert

dem Fachbereich Sozialwesen den Hessischen Engage-

die Hochschule Fulda Richtfest auf dem Gelände der

mentkongress.

ehemaligen Mühle Heyl.

113



8.1. Studierende Entwicklung der Studierendenzahlen

Studierende nach Fachbereichen vom WiSe 2013/14 bis WiSe 2019/20

STUDIERENDE NACH FACHBEREICHEN 2013 – 2019 FACHBEREICH

WiSe 2013/14

WiSe 2014/15

WiSe 2015/16

WiSe 2016/17

WiSe 2017/18

WiSe 2018/19

WiSe 2019/20

1022

1069

1131

1185

1280

1436

1448

Elektrotechnik und Informationstechnik (ET)

903

880

839

838

747

730

749

Lebensmitteltechnologie (LT)

476

494

522

586

597

696

589

Oecotrophologie (Oe)

633

705

775

824

855

849

845

Pflege und Gesundheit (PG)

950

1046

1140

1263

1218

1444

1454

Sozial- und Kulturwissenschaften (SK)

850

908

937

953

1007

1086

1056

Sozialwesen (SW)

1063

1179

1286

1373

1482

1668

1779

Wirtschaft (W)

1245

1356

1432

1519

1639

1748

1816

↘ GESAMTZAHL DER STUDIERENDEN

7142

7637

8062

8541

8825

9557

9736

↘ GESAMTZAHL DER STUDIENANFÄNGER*INNEN

2093

2118

2115

2179

2292

2719

2392

Angewandte Informatik (AI)

116

117


8.2. Personal Studierendenmobilität

Personalstatistik (Köpfe)

Outgoings und Incomings 2009 bis 2019

Zum 31.12.2019 waren 730 Beschäftigte an der Hochschule Fulda tätig.

STUDIERENDENMOBILITÄT 2009 – 2019

PERSONALSTATISTIK (STAND 31.12.2019) 09/10

10/11

11/12

12/13

13/14

14/15

15/16

16/17

17/18

2018*

2019

INS AUSLAND (OUTGOINGS)

Erasmus Partnerschaften (Studium)

42

67

71

83

87

89

92

103

97

120

125

Selbstorganisierte Studienaufenthalte

21

69

98

68

39

20

73

68

28

63

45

Regionalpartnerschaften

6

3

3

7

4

5

9

6

8

4

6

Hochschulpartnerschaften (Europa und Overseas)

93

72

44

63

71

67

71

79

53

54

62

↘ GESAMT: STUDIUM

162

211

216

221

201

181

245

256

186

241

238

Praktika (inkl. ERASMUS)

29

39

57

64

65**

88**

49

101

50

93

80

191

250

273

285

266

269

294

357

236

334

318

↘ GESAMT: OUTGOINGS

HOCHSCHULLEHRER*INNEN

MITARBEITER*INNEN

GESAMT

Fachbereich Angewandte Informatik (AI)

22

28

50

Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik (ET)

12

22

34

Fachbereich Lebensmitteltechnologie (LT)

13

20

33

Fachbereich Oecotrophologie (Oe)

14

34

47

Fachbereich Pflege und Gesundheit (PG)

25

58

83

Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften (SK)

17

24

41

Fachbereich Sozialwesen (SW)

24

44

68

Fachbereich Wirtschaft (W)

29

23

52

Zentralverwaltung und Stabsstellen

3

187

190

Zentrale techn. Einrichtungen

72

72

Zentrale wiss. Einrichtungen

47

47

Forschungsverbund

2

2

Sonstige

11

11

158

572

730

AUS DEM AUSLAND (INCOMINGS)

Erasmus+

21

24

25

37

33

30

28

42

31

28

33

Hochschulpartnerschaften

20

19

19

29

33

37

39

42

56

47

45

↘ GESAMT: INCOMINGS

41

43

44

66

66

67

67

84

87

75

78

↘ SUMME

*Zahlen ab 2018 auf Jahresbasis **geschätzte Zahlen

118

119


Entwicklung der Beschäftigtenzahl 2010 – 2019

Berufungen

Die Zahl der Beschäftigten ist 2019 erneut gestiegen.

10 Professor*innen wurden 2019 an die Hochschule Fulda berufen.

ENTWICKLUNG DER BESCHÄFTIGTENZAHL 2010 – 2019

BERUFUNGEN VON PROFESSOR*INNEN IM JAHR 2019

STATUSGRUPPE

2010

2011

2012

2013

Professor*innen

129

119

133

(davon 11 befristet)

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen

138

126

168

(davon 96 befristet)

Administrativ-technische Mitarbeiter*innen

185

193

204

(davon 59 befristet)

↘ GESAMT

452

438

505

(davon 166 befristet)

143

170

238

551

2014 151

(davon 11 befristet)

183

(davon 101 befristet)

234

(davon 46 befristet)

568

(davon 158 befristet)

2015 151

(davon 6 befristet)

200

(davon 102 befristet)

239

(davon 40 befristet)

590

(davon 148 befristet)

2016 143

(davon 2 befristet)

215

(davon 109 befristet)

251

(davon 40 befristet)

609

(davon 151 befristet)

2017 150

(davon 7 befristet)

218

(davon 102 befristet)

264

(davon 45 befristet)

632

(davon 154 befristet)

2018 155

(davon 5 befristet)

248

(davon 124 befristet)

276

(davon 45 befristet)

679

(davon 174 befristet)

ZUR AUFLISTUNG DER BEFRISTETEN ARBEITSVERHÄLTNISSE SIND FOLGENDE ANMERKUNGEN ZU BEACHTEN: ↘ Nicht berücksichtigt sind beurlaubte bzw. langfristig abwesende Beschäftigte und die Stadtbibliothek;

↘ Beschäftigte, die gleichzeitig in mehreren Abteilungen beschäftigt sind, wurden nur einmal berücksichtigt; ↘ Vertretungsprofessuren wurden bei Professor*innen berücksichtigt;

↘ Lehrkräfte für besondere Aufgaben wurden unter den wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen berücksichtigt.

120

2019

NAME

FB

PROFESSUR

Fleischmann, Prof. Dr. Nina

PG

Pflegewissenschaft

Hunger, Prof. Dr. Uwe

SK

Politikwissenschaften mit Schwerpunkt Migration, Soziologie mit Schwerpunkt Globalisierung

Kumm, Prof. Dr. Martin

AI

Angewandte Informatik, insbesondere Embedded Systems

Müller, Prof. Dr. Tobias

ET

Machinenbau, insbesondere Mechatronik

Scheich, Prof. Dr. Christoph

AI

Datenbanken und Datenbanktechnologien

Süß, Prof. Dr. Tim

AI

Angewandte Informatik, insbesondere Parallel Computing

Trumpa, Prof. Dr. Silke

PG

Fachdidaktik Gesundheit

Viola, Prof. Dr. Loredana

W

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing

Wundrak, Prof. Dr. Rixta

SK

Empirische Sozialforschung mit Schwerpunkt Qualitative Methoden

Zurwehme, Prof. Dr. Annikka

LT

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Qualitätsmanagement (QM) bei Lebensmitteln

158

(davon 4 befristet)

274

(davon 133 befristet)

298

(davon 48 befristet)

730

(davon 185 befristet)

121


8.3. Forschung

Ausgeschiedene Professor*innen

Promotionsbezogene Daten der Hochschule Fulda 2017 – 2019

Eine Professorin ist 2019 ausgeschieden.

Eigenständige und kooperative Promotionen

AUSGESCHIEDENE PROFESSOR*INNEN IM JAHR 2019 NAME

FACHBEREICH

Knauf; Prof. Dr. Helen

Sozialwesen (SW)

PROMOTIONSBEZOGENE DATEN DER HOCHSCHULE FULDA 2017 – 2019 2017

Pensionierte Professor*innen

STICHTAG: 01.12.2019

58

79

108

8

22

41

↘ davon PZ Angewandte Informatik

1

6

↘ davon PZ Public Health

6

7

↘ davon PZ Soziale Arbeit

8

8

13

↘ davon PZ Sozialwissenschaften

7*

15

50

57

67

23

29

25

5

8

11

37

45

56

↘ davon mit eigenständigem

Promotionsrecht

PENSIONIERUNGEN VON PROFESSOR*INNEN IM JAHR 2019 NAME

FACHBEREICH

Auer, Prof. Dr. Anton

Oecotrophologie (Oe)

Groß, Prof. Dr. Siegmar

Angewandte Informatik (AI)

Hilgers, Prof. Dr. Andrea

Sozialwesen (SW)

Keogh, Prof. Dr. Jan Johannes

Pflege und Gesundheit (PG)

Schminke, Prof. Dr. Lutz

Wirtschaft (W)

Schröer, Prof. Dr. Norbert

Sozial- und Kulturwissenschaften (SK)

↘ davon in Kooperation mit einer Universität

↘ davon in Kooperation

mit der Universität Kassel

Im Erhebungszeitraum abgeschlossene Promotionen ↘ G ESAMTZAHL SEIT 2009

ABGESCHL. PROMOTIONEN

*Drei Promotionen mit Annahme in 12/2018 nicht berücksichtigt

122

2019

STICHTAG: 01.12.2018

Laufende Promotionen (mit Zulassung eines Promotionsausschusses)

Sechs Professor*innen sind 2019 in den Ruhestand getreten.

2018

STICHTAG: 01.12.2017

123


Drittmittel und Landesmittel für Forschung, Entwicklung und Transfer

Mitteleinnahmen pro Jahr (Stand 31.12.2019)

DRITTMITTEL UND LANDESMITTEL FÜR FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND TRANSFER 2014 – 2019

DRITTMITTEL UND LANDESMITTEL FÜR FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND TRANSFER (IN EURO)

ORGANISATIONSEINHEIT

FORSCHUNGSSCHWERPUNKT HRK

Angewandte Informatik (AI)

Elektrotechnik und Informationstechnik (ET)

WISS. ZENTRUM/ FORSCHUNGSVERBUND

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2014 – 2019

KMCI

377.343

288.494

656.731

362.106

300.449

538.568

11,26%

Informatik & Systemtechnik

Oecotrophologie (Oe)

ZCMK, CeSSt

Lebensmitteltechnologie (LT) Pflege und Gesundheit (PG)

Gesundheit, Ernährung, Lebensmittel

ANTEILE IN %

FoSS, CeSSt, CINTEUS

270.891

187.622

134.712

280.583

239.678

55.927

5,22%

247.548

184.614

222.613

251.062

101.412

186.546

5,33%

149.030

97.385

30.344

19.116

82.391

122.689

2,24%

509.740

478.320

187.875

461.037

375.393

782.214

12,47%

DRITTMITTEL UND LANDESMITTEL FÜR FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND TRANSFER (IN EURO)

ORGANISATIONSEINHEIT

Sozialwesen (SW)

Wirtschaft (W)

Interkulturalität & Nachhaltigkeit

CINTEUS, FoSS

117.619

195.173

61.003

32.035

8.605

312.539

3,24

CeSSt, FoSS

172.828

123.186

334.497

297.166

238.148

150.438

5,87%

HOLM, ZCMK, CeSSt, CINTEUS

118.184

13.580

219.469

227.832

213.531

384.407

5,25%

124

WISS. ZENTRUM/ FORSCHUNGSVERBUND

2014

2015

2016

2017

RIGL-Fulda

2018

2019

2014 – 2019

1.350.582

1.947.907

14,72%

Forschung und Transfer (FT)

457.826

439.348

675.579

1.024.141

493.797

2.087.667

23,11%

International Office (IO)

185.142

244.533

119.494

594.520

182.176

740.166

9,22%

185.214

101.882

163.500

2,01%

12.900

0,06%

7.485.468

100.00%

Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) Zentrale Studienberatung (ZSB) ↘ SUMME

Sozial- und Kulturwissenschaften (SK)

FORSCHUNGSSCHWERPUNKT HRK

ANTEILE IN %

2.606.151

2.252.255

125

2.642.317

3.734.812

3.444.496


8.4. Haushalt

8.5. Organe und Gremien

Ergebnisrechnung

Senat

Erträge und Aufwendungen

Zum Ende des Berichtszeitraums hatte der Senat folgende stimmberechtigte Mitglieder:

PROFESSOR*INNEN:

ERGEBNISRECHNUNG 2015 – 2019 IN EURO ERTRAG / AUFWAND (IN EURO) ↘ GESAMT: ERTRÄGE

↘ Prof. Dr. Susanne Dern, ↘ Prof. Dr. Peter Finzer, 2015

2016

2017

2018

2019

66.762.361

71.943.051

71.697.951

72.245.578

74.660.172

davon Produktabgeltung (insb. Grund- & Erfolgsbudget)

35.446.600

36.275.360

36.096.700

37.400.600

38.851.700

davon Zuweisungen und Zuschüsse (insb. HSP2020)

22.333.942

26.480.628

24.222.560

23.085.657

20.218.814

2.921.104

3.544.639

5.100.055

6.080.700

9.239.313

64.032.980

61.927.311

63.632.511

71.733.876

79.381.353

davon Umsatzerlöse (insb. Drittmittel) ↘ GESAMT: AUFWENDUNGEN

davon Personal

37.924.563

39.292.283

42.112.626

45.171.519

49.370.183

davon Sach- und Dienstleistungen

26.108.418

22.635.027

21.519.886

26.562.358

30.011.170

2.729.380

10.015.741

8.065.440

511.702

-4.721.180

985.690

7.937.764

6.234.097

1.984.291

-5.253.005

ADMINISTRATIV-TECHNISCHE MITARBEITENDE:

↘ Prof. Dr. Stefan Greß, ↘ Prof. Dr. Paul Grimm,

↘ Debora Rieser, ↘ Simone Simon

↘ Prof. Dr. Carsten Müller, ↘ Prof. Dr. Marei Pelzer, ↘ Prof. Dr. Sascha Skorupka

Erweiterter Senat: ↘ Klaus Dormeier, ↘ Peter Diehl

Erweiterter Senat: ↘ Prof. Dr. Monika Alisch,

AUSGESCHIEDEN IM BERICHTSZEITRAUM:

↘ Prof. Dr. Martine Herpers, ↘ Prof. Dr. Matthias Klemm,

↘ Prof. Dr. Carola Bauschke-Urban,

↘ Prof. Dr. Kathrin Kohlenberg-Müller, ↘ Prof. Dr. Susanne Kümpers,

↘ Carolin Göttelmann

WISSENSCHAFTLICH MITARBEITENDE:

↘ Prof. Dr. Kai-Oliver Maurer,

↘ Hans-Martin Pohl

↘ Prof. Dr. Dea Niebuhr, ↘ Prof. Dr. Stefan Schildbach,

Erweiterter Senat: ↘ Christine Loewenhardt

↘ Prof. Dr. Jan-Torsten Milde,

↘ Prof. Dr. Uwe Werner, ↘ Prof. Dr. Christian Schrader* *Zusätzlicher Sitz für (Vize-)Präsident*innenwahl gem. § 3 Abs. 1 Grundordnung

↘ ERGEBNIS davon Einstellung / Auflösung Verwaltungsrücklage davon Einstellung / Auflösung Gewinnrücklage

Ausgeschieden im Berichtszeitraum: ↘ Prof. Dr. Simone Kreher, ↘ Prof. Dr. Werner Winzerling, ↘ Prof. Dr. Viviane Wolff

1.743.690

2.077.977

1.831.343

-1.472.589

531.825

STUDIERENDE:

↘ Pia Brauer, ↘ Deniz Yildirim, ↘ Julius Naskar, ↘ Marvin Doku, ↘ Caroll-Ann Ellenberger Erweiterter Senat: ↘ Hannah Wahler, ↘ Carolin Dunkel,

↘ Antonio Tischew, ↘ Kirran Theiner, Ausgeschieden im Berichtszeitraum: ↘ Jona Uekert, ↘ Moritz Wieber, ↘ Sabina Klüpfel

126

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8.6. Hochschulleitung

Hochschulrat

Der Hochschulrat setzte sich zum Ende des Berichts-

jahres wie folgt zusammen:

Präsidium

↘ Dr. Michael Imhof (Vorsitz) | Schulamtsdirektor i.R ↘ Alois Früchtl (stellv. Vorsitz)

Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Fulda

↘ Professorin Dr. Christiane Dienel

Geschäftsführerin nexus Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung GmbH, Berlin ↘ Christoph Göbel

↘ Professor Dr. Karim Khakzar

↘ Professor Dr. Steven Lambeck

Präsident

Vizepräsident für Forschung und Entwicklung

↘ Professorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze

↘ Ralf Alberding

Vizepräsidentin für Lehre und Studium

Kanzler

Niederlassungsleiter der Friedrich Zufall GmbH & Co. KG, Fulda

↘ Dr. Andreas Keller

Stellvertretender Vorsitzender und Leiter des Organisationsbereichs Hochschule und Forschung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ↘ Professorin Dr. med. Babette Simon Assoziierte Professorin an der Medizinischen Fakultät Paris Descartes ↘ Professor Dr. Michael Stawicki Präsident a. D. der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg ↘ Dr. Heiko Wingenfeld Oberbürgermeister der Stadt Fulda

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8.7. Preise und Auszeichnungen

Ewald-Vollmer-Preis

Friedrich-Dessauer-Preis

Den Ewald-Vollmer-Preis 2019 für den besten Bachelorab-

Der mit 1.000 Euro dotierte Preis der Friedrich-Dessauer-

schluss, dotiert mit 500 Euro, erhielt 2019 Lena Günther

DAAD-Preis

Henriette-Fürth-Preis

Akhila Cyriac Panackal, Studentin im Masterprogramm

Der Henriette-Fürth-Preis ging 2019 an Christina Cazzini,

Stiftung des VDE Rhein-Main e.V. für die beste Masterar-

Global Software Development des Fachbereichs Ange-

die die Jury mit ihrer Masterarbeit im kooperativen Studi-

aus Ortenberg aus dem Studiengang Digitale Medien.

beit ging 2019 an Tobias Wagner aus Eiterfeld. Er hatte

wandte Informatik, hat 2019 den DAAD-Preis der Hoch-

engang Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Sozialraument-

Für die besten Leistungen im Masterstudiengang Ange-

sich mit dem Thema »Machine Learning basierte Klassifi-

schule Fulda erhalten. Ausgezeichnet wurde sie für ihr En-

wicklung und Sozialraumorganisation der Hochschulen

wandte Informatik wurden gleich drei Absolvent*innen

kation multivariater Zeitreihen von Beschleunigungssen-

gagement für internationale Studentinnen, die während

Fulda und RheinMain überzeugte. Christina Cazzini unter-

ausgezeichnet: Tim Hofer aus Angersbach, Monika Schak

soren« beschäftigt. Lukas Böhning aus Fulda wurde mit

des Studiums Mutter werden. Mit ihrer Unterstützung

suchte Protestformen feministischer Aktivistinnengrup-

aus Bad Hersfeld sowie David Karimi aus Bad Brückenau.

dem Preis für die beste Bachelorarbeit ausgezeichnet.

vor und nach der Geburt trage sie dazu bei, die famili-

pen im öffentlichen Raum und ging dabei der Frage nach,

Sie erhielten je 250 Euro.

Sein Thema: »Untersuchung der Wirtschaftlichkeit und

enfreundliche Ausrichtung der Hochschule Fulda speziell

inwieweit sie als Ausdruck des Politischen zu verstehen

Einsatzmöglichkeiten von Second-Life Energiespeicher-

für internationale Studierende zu erweitern, sagte Hoch-

sind.

storbenen Fuldaer Unternehmer benannt ist, hat es sich

systemen«. Er erhielt 500 Euro.

schulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar. Ihr Einsatz

zur Aufgabe gemacht, junge Menschen zu fördern. Jedes

zeige, wie sehr sich jede und jeder Einzelne einbringen

arbeiten zur Frauen- und Genderforschung an Hessischen

Jahr zeichnet sie die besten Absolvent*innen der Fachbe-

Zuge der Innovations- und Nachwuchsförderung jährlich

könne für ein gutes und interkulturelles Miteinander.

Hochschulen für Angewandte Wissenschaften vergeben.

reiche Angewandte Informatik sowie Elektrotechnik und

herausragende Abschlussarbeiten des Fachbereichs Elek-

Informationstechnik aus.

trotechnik und Informationstechnik aus.

Die Ewald-Vollmer-Stiftung, die nach dem 2002 ver-

essischer Hochschulpreis für Exzellenz H in der Lehre

Mit dem Preis zeichnet der VDE Rhein-Main e.V. im

Der mit 500 Euro dotierte Preis ging bereits zum dritten Mal an eine Absolventin des kooperativen Masterstudien-

» Goldene Eule« des Bundesverbands Sicherheitspolitik an Hochschulen (BSH)

gangs »Soziale Arbeit im Schwerpunkt Sozialraumentwicklung und -organisation«.

Die Fuldaer Bachelorabsolventin Meike Oltmann ist 2019 für ihre Bachelorarbeit mit dem Titel »Im Spannungsfeld

Für ihre studentische Service-Initiative IntTIME haben

von Sensibilisierung und Handlungstraining – Interkultu-

Anna-Lena Baasner, Vera Karner, Teresa Susy Muharib,

relle Kompetenz in der Einsatzvorbereitung der Bundes-

und Anna Cathrina Wilker aus dem Fachbereich Pflege

wehr am Beispiel der Militärintervention in Mali« mit der

und Gesundheit der Hochschule Fulda 2019 den hessi-

»Goldenen Eule« des Bundesverbands Sicherheitspolitik

schen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre erhal-

an Hochschulen (BSH) ausgezeichnet worden.

ten. Die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn

überreichte den Studentinnen die mit 10.000 Euro do-

würdigt herausragende wissenschaftliche Qualifikations-

tierte Auszeichnung.

arbeiten als sicherheitspolitische Diskursbeiträge. Meike

IntTIME macht Studierenden Unterstützungsange-

Oltmanns arbeitete heraus, welche Aspekte bei der vorbe-

bote rund um Lernen, Integration und Teilhabe: Ein Men-

reitenden Ausbildung für den Mali-Einsatz aus interkultu-

toring-Programm soll den Einstieg ins Studium erleich-

reller Perspektive zu beachten sind. In Kooperation mit der

tern, studentische Tutorien unterstützen im Lernprozess,

Zentralen Koordinierungsstelle Interkulturelle Kompetenz

und für internationale Studierende wie Studierende mit

(am Zentrum Innere Führung) in Koblenz entwickelte sie

Migrationshintergrund bietet das Programm eine Be-

ein »Trainingsboard Mali«, das die für den dortigen Ein-

treuung. Die Jury lobte neben dem außerordentlichen

satz vorgesehenen Kontingente der Bundeswehr im Hin-

Engagement der Studierenden besonders die hohe Pro-

blick auf Kultur und Bevölkerung des Landes sensibilisiert,

fessionalität der Ausgestaltung der Programmelemente.

informiert und weiterbildet.

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Die Auszeichnung wird für herausragende Abschluss-

Der mit 1.000 Euro dotierte Nachwuchsförderpreis

131


Logistik Masters Wettbewerb

Ideenwettbewerb der Hochschule Fulda

Die Hochschule Fulda hat beim Logistik Masters Wettbe-

Annika Günzel, Anke Federer, Jessica Trümper und Alexan-

werb 2019 der Fachzeitschrift Verkehrsrundschau unter

dra Bolz, Studentinnen aus dem Fachbereich Angewandte

knapp 70 teilnehmenden Hochschulen und Universitäten

Informatik, haben 2019 den Ideenwettbewerb der Hoch-

den siebten Platz erreicht. Damit hat sie gegenüber dem

schule Fulda für sich entschieden. Mit ihrem Konzept für

letzten Wettbewerb den größten Sprung nach vorne unter

eine App, über die sich individuelle Fotowünsche an eine

allen gelisteten Hochschulen und Universitäten gemacht.

weltweite Community richten lassen, schafften sie es auf

Bei dem Online-Wettbewerb müssen teilnehmen-

Platz eins und sicherten sich so das Preisgeld in Höhe von

de Studierende Aufgaben zu Logistikthemen aus Theorie

750 Euro. Auf den mit 500 Euro dotierten Platz zwei kam

und Praxis beantworten. Die Studierenden werden indi-

Simon Dolheimer mit seinem sozialen Marktplatz »Ge-

viduell bewertet. Auf Basis ihrer Leistungen und der An-

nie«, der sich standortbasiert um die Bedürfnisse seiner

zahl der teilnehmenden Studierenden einer Hochschule

Nutzer dreht und eine Geolocation-Technologie nutzt,

wird anschließend das Hochschulranking erstellt. Von der

damit nur die Angebote der User aus der Umgebung zu

Hochschule Fulda waren 29 Studierende aus den Bachelor-

sehen sind. Der dritte Preis in Höhe von 250 Euro ging an

studiengängen »Logistikmanagement (dual)«, »Internati-

Ekaterini Tzirtlaki aus dem Fachbereich Oecotropohlogie.

onale Betriebswirtschaftslehre« und dem Masterstudien-

Sie hatte die Idee, gefrorene Biosoße umweltfreundlich

gang »Supply Chain Management« vertreten.

und portionierbar verpackt anzubieten.

F örderpreis des Deutschen Berufsverbands für Sozialarbeit e.V. (DBSH) und des Fachbereichstags Soziale Arbeit (FBTS)

Für ihre sehr gute Abschlussarbeit im berufsbegleitenden Fernstudium Bachelor of Arts: Soziale Arbeit (BASAonline) erhielt Petra Fuchs den gemeinsamen Förderpreis des Deutschen Berufsverbands für Sozialarbeit e.V. (DBSH) und des Fachbereichstags Soziale Arbeit (FBTS).

Der mit 1.000 Euro dotierte und deutschlandweit aus-

geschriebene Preis würdigt herausragende Abschlussarbeiten in der Sozialen Arbeit und geht jährlich an eine Bachelorabsolventin oder einen -absolventen einer Fakultät oder eines Fachbereichs Sozialwesen, Sozialarbeit, Soziale Arbeit, Sozialpädagogik oder Heilpädagogik.

Petra Fuchs wurde für ihre Bachelorarbeit »Gesell-

schaftsspiele als Medium der Sozialen Arbeit – wie Spielen Generationen verbindet. Eine theoretisch-empirische Betrachtung« ausgezeichnet.

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IMPRESSUM

HERAUSGEBER: Der Präsident der Hochschule Fulda Hochschule Fulda | Leipziger Straße 123 | 36037 Fulda Tel +49 (0)661 9640-0 | Fax +49 (0)661 9640-199 hs-fulda.de REDAKTION UND KOORDINATION: Dr. Antje Mohr SCHWERPUNKT: Dr. Antje Mohr KONZEPTION UND GESTALTUNG: Studio Frost | branding & communication studiofrost.de FOTOGRAFIE: abu | stock.adobe.com | Seite 14 –17

International Office der Hochschule Fulda | Seite 89

Elias Assar | stock.adobe.com | Seite 28 –31

JCB | stock.adobe.com | Seite 114–115, 133

Atelier 30 | Seite 95 (oben)

Olaf Malzahn | Seite 11

David Ausserhofer | Seite 9

Uli Mayer | Seite 102

Henry Czauderna | stock.adobe.com | Seite 42– 43

Photobank | stock.adobe.com | Seite 82 –85

Nicole Dietzel | Seite 20–21

Piranhi | stock.adobe.com | Seite 98–99, 107

Mariana Friedrich | Seite 41 (Grafik)

Walter M. Rammler | Seite 3, 129

Robert Groß | Seite 18, 50, 52–53, 56, 58–59, 62,

reisezielinfo | stock.adobe.com | Seite 4–7, 13

64–65, 68, 70–71, 74, 76–77

Jenny Sturm | stock.adobe.com | Seite 108–109

Kevin Hillenbrand | Seite 94, 95 (unten)

Julian Witteborn | Seite 90–93, 97

Hochschul- und Landesbibliothek Fulda | Seite 101

36Pixel Grafikdesign | stock.adobe.com | Seite 80–81

Werner Huthmacher | Seite 2, 134 DRUCK: Rindt Druck | Fulda

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»Durch das RIGL-Fulda sind sich Wissen schaft und Praxis in den vergangenen Jahren nähergekommen.

Das Projekt ermöglicht es, die jeweiligen Handlungslogiken nachzuvollziehen und zu berücksichtigen. Es bringt zudem Wissenschaft den Bürger*innen näher.«

Professor Dr. Karim Khakzar




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