Präsidiumsbericht 2020

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Präsidiumsbericht 2020



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Vorwort

Strategische Ausrichtung Interview mit dem Hochschulpräsidenten: Die Gesellschaft braucht leistungsstarke HAWs

2 Lehre & Studium

Interview mit der Vizepräsidentin für Lehre und Studium: Die Ziele digitaler Lehre klären

3 Forschung & Entwicklung Interview mit dem Vizepräsidenten für Forschung und Entwicklung: Wir sollten stärker in den Diskurs gehen

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SCHWERPUNKT

Studium in der Pandemie: Erfahrungen, Lernkurven und was vom Digitalen bleiben könnte

4 Internationales 5 Infrastruktur & Ressourcen Interview mit dem Kanzler: Immer Plan B im Hinterkopf

6 Weitere Themen 7 Chronik 8 Daten & Zahlen Impressum

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»Die Notsituation hat uns eine Digitalisierungserfahrung beschert, die wir unter normalen Umständen so nie hätten machen können.«

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Professor Dr. Karim Khakzar


LIEBE LESERINNEN UND LESER,

E

ine komplette Hochschule von heute auf morgen ins Homeoffice zu schicken und dennoch den Betrieb aufrechtzuerhalten – bis März 2020 war

das für uns alle ein unvorstellbares Szenario. Doch als die Corona-Infektionszahlen immer weiter stiegen und das ganze Land in den Lockdown ging, da stand für uns schnell fest: In dieser Notsituation müssen wir unseren Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten.

Also schlossen wir den Campus, stockten in Win-

deseile die digitale Infrastruktur auf, lehrten, studierten und arbeiteten von Zuhause. In der Verwaltung waren

2020 war ein besonderes Jahr. Ein Jahr, in dem Mitarbei-

kreative Lösungen gefragt, die den Beschäftigten das Ar-

tende, Lehrende, aber auch Studierende Enormes geleis-

beiten vom heimischen Schreibtisch aus erlaubten und

tet haben. Sich immer wieder auf veränderte Vorgaben

die dennoch einen sicheren Zugriff auf die Hochschul-

einzulassen, nur auf Sicht planen zu können, das hat uns

IT ermöglichten. In den Fachbereichen machten sich die

allen viel abverlangt. Dass es im Ganzen gesehen so gut

Lehrenden daran, ihre Veranstaltungen komplett auf On-

gelungen ist, dass unsere Studierenden trotz Pandemie

line-Formate umzustellen. Eine wahre Mammutaufgabe,

ihr Studium ohne Verzögerungen fortsetzen konnten,

bleiben doch nur vier Wochen bis zum Semesterstart. Al-

dazu hat jede und jeder Einzelne beigetragen. Stellvertre-

les lief auf Hochtouren, um trotz weitgehendem Verzicht

tend lassen wir in diesem Bericht Kolleg*innen aus den

auf Präsenz-Veranstaltungen ein vollwertiges Sommer-

Serviceabteilungen, Professor*innen und Studierende zu

semester anbieten zu können.

Wort kommen. Nicht nur, um die vielfältigen Herausfor-

Dass es schließlich drei Online-Semester werden soll-

derungen eines Online-Hochschulbetriebs noch einmal

ten, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Aus heu-

ins Bewusstsein zu heben. Auch, weil alle Beteiligten die

tiger Sicht können wir festhalten, es hat alles erstaunlich

Zukunft schon neu denken.

gut funktioniert. Mehr noch: Die Notsituation hat uns eine Digitalisierungserfahrung beschert, die wir unter

Ich wünsche Ihnen eine informative und anregende

normalen Umständen so nie hätten machen können. Wir

Lektüre.

haben ausprobiert, Hemmschwellen abgebaut, digitales Know-how aufgebaut, Lernkurven absolviert. Viele neue Ideen und Ansätze sind entstanden. Und obwohl wir uns

Professor Dr. Karim Khakzar

alle wieder aufs Studieren und Arbeiten auf dem Campus freuen, sind wir uns einig: Digitale Formate und Prozesse,

Präsident der Hochschule Fulda

die sich als sinnvoll und praktisch erwiesen haben, wollen wir auch künftig beibehalten. Jetzt gilt es zu erarbeiten, wie das im Detail aussehen kann.

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INTERVIEW MIT DEM PRÄSIDENTEN

DIE GESELLSCHAFT BRAUCHT LEISTUNGSSTARKE HAWs Herr Professor Khakzar, was beschäf-

An welche Herausforderungen den-

Inwiefern?

ken Sie?

tigt Sie gerade? Die Hochschulen für Angewandte Nach einer langen Phase, in der die

Wissenschaften stehen wie kein an-

In den kommenden zehn Jahren wer-

Bewältigung der Pandemie und die

derer Hochschultyp für Praxis- und

den wir tiefgreifende Veränderungen

Aufrechterhaltung des Hochschul-

Anwendungsbezug und für Transfer.

erleben. Die Coronapandemie hat die

betriebs unter Online-Bedingungen

Die Forschung, die hier betrieben

großen Herausforderungen, vor de-

im Vordergrund standen, geht mein

wird, ist Ideen- und Impulsgeber für

nen wir als Gesellschaft stehen, noch

Fokus jetzt wieder stärker auf hoch-

kleine und mittlere Unternehmen, für

einmal deutlich sichtbar werden las-

schulstrategische Themen. Wir sind

die Großindustrie, für zivilgesell-

sen: Klimawandel, Globalisierung, Di-

in einem Wahljahr und da treiben

schaftliche Akteure, für Einrichtun-

gitalisierung, demografischer Wan-

Forschung und Transfer. Wir müssen

Hochschule«

werden,

Ja, die gibt es. Sie ist allerdings nicht

mich als Hochschulpräsident und

gen aus dem Sozial-, Bildungs- und

del, Bewahrung des gesellschaftli-

die Menschen in der Fläche erreichen.

und drittens fordern wir eine stärkere

neu, aber sie hat sich deutlich verfes-

als Sprecher von 118 HAWs in der

Gesundheitsbereich und für wichtige

chen Zusammenhalts. Wir müssen

Das ist die Stärke der HAWs, und un-

Beteiligung der HAWs an der Deut-

tigt: Wir können die ganz großen ge-

Hochschulrektorenkonferenz

Entscheidungsprozesse in Politik und

uns auch mit den Folgen der Pande-

ser Potenzial ist noch nicht ausge-

schen Forschungsgemeinschaft, der

sellschaftlichen Herausforderungen

Fragen um, die für die HAWs in

Gesellschaft.

mie zum Beispiel für Kinder und Ju-

schöpft.

DFG. Die bildungspolitischen Spre-

wie Pandemien und den Klimawan-

Deutschland noch nicht zufrieden-

Die Gesellschaft braucht daher leis-

gendliche beschäftigen. Wo sind

cherinnen und Sprecher der Parteien

del nur in den Griff kriegen, wenn alle

stellend gelöst sind.

tungsstarke, vernetzte und gut in der

Menschen abgehängt worden? Ge-

Was schlagen Sie vor, um die HAWs in

waren in Bad Wiessee zu Gast. Es war

Akteure auf den unterschiedlichen

Gesellschaft verankerte HAWs. Denn

rade die Befähigung zur gesellschaft-

die Lage zu versetzen, ihre Potenziale

sehr erfreulich zu sehen, was sich in

Ebenen zusammenarbeiten, wenn die

sie sind diejenigen, die den Transfer in

lichen Teilhabe gewinnt als Zukunfts-

vollumfänglich nutzen zu können?

den letzten fünf Jahren entwickelt

Gesellschaft zusammenhält und ge-

die Fläche organisieren und die Kon-

aufgabe für die Hochschulen ange-

hat, welche Wertschätzung sie inzwi-

meinsam an Lösungen arbeitet, und

Eine ganz wichtige Frage ist die For-

takte haben zu kleinen und mittleren

sichts der stark beschleunigten Kom-

Auf der Jahrestagung der HAWs 2021

schen den HAWs entgegenbringen,

wenn jeder und jede Einzelne von

schungsförderung für HAWs. Trotz

Unternehmen sowie Einrichtungen

plexität und Dynamik der Verände-

in Bad Wiessee haben wir ein Positi-

dass sie tief in unsere Themen einge-

uns Verantwortung trägt. Wir kön-

Steigerungen in den letzten Jahren

aus dem Sozial- und Gesundheits-

rungen deutlich an Bedeutung. Und

onspapier verabschiedet, in dem wir

arbeitet sind und insbesondere auch

nen nicht sagen, mit uns hat das al-

fallen die HAW-spezifischen Förder-

bereich in den jeweiligen Regionen.

nicht zuletzt geht es um die Stärkung

erstens ein neues Bundes-Programm

das eigenständige Promotionsrecht

les nichts zu tun, die Pandemie sollen

programme immer noch viel zu ge-

Aber um diese Rolle ganz und mit

der Demokratiefähigkeit der Gesell-

zur Förderung der angewandten For-

für HAWs befürworten. Sie haben sich

Politik oder Medizin lösen. Da haben

ring aus. Die eher grundlagenorien-

Aussicht auf den für uns alle wichti-

schaft. Chancengerechtigkeit für alle

schung und des Transfers fordern, um

für die deutliche Aufstockung der För-

wir als Hochschule auch eine ganz

tierte Forschung an Universitäten da-

gen Erfolg ausfüllen zu können, müs-

gesellschaftlichen Gruppierungen ist

die Förderlücke zu schließen. Es

derung und eine bessere Ausstattung

wichtige Rolle in der Region. Wir bie-

gegen wird allein über die Deutsche

sen die HAWs auch vom Bund in be-

eine Grundvoraussetzung für eine

müsste mit mindestens 500 Millio-

der HAWs ausgesprochen. Das hat

ten die unterschiedlichen Disziplinen,

Forschungsgemeinschaft jährlich mit

sonderer Weise gestärkt werden.

pluralistische, vitale, leistungs- und

nen Euro ausgestattet sein. Nach wie

mich sehr gefreut.

die jetzt zur Bewältigung der Pande-

über drei Milliarden Euro gefördert.

Denn zur Bewältigung der großen ge-

veränderungsfähige, demokratische

vor sehen wir in der Gründung einer

Die unzureichende Forschungsförde-

sellschaftlichen Herausforderungen

»Gesellschaft in beständigem Wan-

Deutschen

Transfergemeinschaft

Gibt es eine zentrale Erkenntnis die

zusammenarbeiten – untereinander,

rung ist keineswegs nur ein Problem

sind alle Akteure im Wissenschafts-

del«. Um diese Herausforderungen zu

eine geeignete Maßnahme. Zweitens

Sie als Präsident der Hochschule Ful-

aber auch mit Praxispartnern. Mit

der HAWs. Sie betrifft auch die Zu-

system gleichermaßen gefordert.

lösen, brauchen wir neben der Grund-

sollten die Programme »Forschung an

da aus dem Krisenjahr 2020 mitneh-

dem regionalen Innovationszentrum

lagenforschung auch angewandte

Fachhochschulen« und »Innovative

men?

viele

Welche zum Beispiel?

kunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.

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aufgestockt

mie erforderlich sind. Sie müssen gut

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Gesundheit und Lebensqualität, kurz

Es sollte ein deutliches Zeichen dafür

RIGL-Fulda, sind wir da genau richtig

sein, dass wir alle gemeinsam besser

aufgestellt, nicht nur thematisch. In

durch die Pandemie kommen, und

den Projekten des RIGL-Fulda bringen

mehr als 2.300 Personen haben sich

wir die Expertinnen und Experten

beteiligt. Allen, die bei Ausübung ih-

aus verschiedenen Disziplinen, aus

res Berufs einem hohen Infektionsri-

Wissenschaft und Praxis zusammen.

siko ausgesetzt waren – unter ande-

Genau das ist es, was wir künftig

rem Pfleger*innen und Ärzt*innen,

noch verstärkt tun wollen.

Lehrer*innen, das Personal in Kitas und im Lebensmittelhandel, um nur

Sie haben im Dezember 2020 auch

einige zu nennen – wollten wir den

auf ungewöhnliche Weise Menschen

Rücken stärken. Es haben sich über

in der Region zusammengebracht,

die Hochschule hinaus auch vie-

nämlich über eine Online-Demo. Was

le Menschen aus der Region ange-

hat Sie dazu bewogen?

schlossen, allen voran der Fuldaer Bischof und der Oberbürgermeister. Als

Der enorme Anstieg der Infekti-

Hochschule haben wir mit der Aktion

onszahlen in kürzester Zeit und die

auch gezeigt: Wir übernehmen Ver-

Tatsache, dass es trotz harter, ein-

antwortung für die Region.

schneidender Beschränkungen nicht gelungen war, die Fallzahlen deutlich zu reduzieren, hat mich dazu veranlasst. Die drastischen Kontaktbeschränkungen haben uns auf eine harte Probe gestellt, für die Wirtschaft waren sie eine erhebliche Belastung. Trotzdem hat die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung die Maßnahmen unterstützt. Aufmerksamkeit erhielten aber vor allem die Minderheit der Kritiker, der Corona-Leugner und -Verharmloser sowie die Verschwörungstheoretiker und Querdenker, die auch mit Rechtsradikalen und Reichsbürgern gemeinsam demonstrierten. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, der breiten Mehrheit ebenfalls eine laute und wahrnehmbare Stimme zu verleihen – in Form einer symbolischen OnlineDemo unter dem Motto »Fulda zeigt Haltung – Solidarität, Verantwortung, Gesundheit für alle!«

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Herausforderung Corona-Pandemie

W

Hessischer Hochschulpakt 2021 – 2025

erantwortung für Gesundheit V und Studium

A

Verlässliche Rahmenbedingungen m 11. März 2020 unterzeichneten die Landesre-

Klinikums Fulda bei der Mediziner-Ausbildung mit zu-

gierung und die 14 staatlichen Hochschulen den

sätzlichen Mitteln. »Der neue Hochschulpakt bietet uns

Hessischen Hochschulpakt (HHSP) 2021–2025.

in den kommenden Jahren ausgezeichnete Möglichkei-

Aus Sicht der Hochschule Fulda bietet der neue Hoch-

ten, das besondere Profil der Hochschule Fulda weiterzu-

schulpakt sehr gute und verlässliche Rahmenbedingun-

entwickeln und zu schärfen.«

ie eine Hochschule durch eine Pandemie

rium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) sowie den lo-

navigieren? Wie ohne Präsenz den Hoch-

kalen Behörden vor Ort angepasst. Auch mit den anderen

schulbetrieb aufrechterhalten? Und wie si-

hessischen Hochschulen stand die die Hochschule Ful-

cherstellen, dass den Studierenden dabei keine Nachteile

da in engem Austausch. Gemeinsame Leitlinien sollten

entstehen?

für größtmögliche Klarheit im Lehrbetrieb sorgen. Eine

verstärkte interne Kommunikation versuchte, alle Hoch-

gen für die kommenden Jahre. »Mit dem neuen Hoch-

schulangehörigen stets auf dem Laufenden zu halten.

schulpakt erhalten wir erstmals eine verlässliche und

Es waren diese Fragen, die das Jahr 2020 beherrsch-

ten. Gesundheitsschutz und Pandemiebekämpfung auf der einen, ein vollwertiges Semester trotz all der Ein-

FLEXIBILITÄT GEFRAGT

schränkungen für die Lehre auf der anderen Seite – zwi-

planungssichere Grundfinanzierung mit jährlichen Steigerungen von vier Prozent«, zeigte sich Hochschulpräsi-

Im Laufe des Jahres hieß es immer wieder, flexibel auf

dent Professor Dr. Karim Khakzar hoch zufrieden. Für die

tet wurden, bewegte sich die Hochschulleitung.

veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren und neue

Hochschule Fulda bedeutet das: Die Studienplätze der

Es bedurfte eines bis dahin beispiellosen Kraftakts,

Vorgaben für die Hochschule zu adaptieren. Als im Som-

derzeit knapp 10.000 Studierenden sind auch in Zukunft

um die Gesundheit aller Hochschulmitglieder zu schüt-

mersemester 2020 das allgemeine Infektionsgeschehen

sicher finanziert.

zen und doch den Lehrbetrieb weiterlaufen zu lassen. Die

behutsame Lockerungen bei der Bibliotheksnutzung

Lehrenden stellten innerhalb weniger Wochen sämtliche

zuließ und die Durchführung von Laborveranstaltun-

Professuren. »Die Anforderungen an die Lehre sind enorm

Lehrveranstaltungen auf Online-Formate um. Übun-

gen und Prüfungen möglich machte, halfen detaillierte

gestiegen. Die Studierendenschaft ist deutlich heteroge-

gen, Laborveranstaltungen, die nur vor Ort stattfinden

Checklisten und Raumpläne dabei, die Schutzmaßnah-

ner geworden und der Anteil der internationalen Studie-

konnten, wurden auf spätere Termine verschoben, Prü-

men einzuhalten.

renden ist gewachsen. Hinzu kommt eine zunehmende

fungsordnungen angepasst. Die Bibliothek schloss ihre

Das Wintersemester 2020/21 startete als sogenann-

Digitalisierung auch in der Lehre. Ich bin sehr zuversicht-

Präsenzbereiche und begann, ihre digitalen Angebote

tes Hybridsemester. Der Hochschulbetrieb fand dort in

lich, dass wir mit den zusätzlichen Ressourcen für die

auszubauen. Ein Höchstmaß an Flexibilität war gefor-

Präsenzformaten statt, wo dies erforderlich war und das

Lehre diese Herausforderungen meistern können«, sagte

dert.

Infektionsgeschehen sowie die räumlichen Möglichkei-

Khakzar.

ten dies zuließen. Die übrigen Lehrveranstaltungen liefen

digital. Zum Jahresbeginn 2021 machte das Infektionsge-

ge der Hochschule Fulda beim Ausbau der Forschung und

Bis auf ein kleines Team, das auf dem Campus blieb, um

schehen dann erneut Verschärfungen notwendig.

des Transfers in die Region. »Wir erhalten erstmals die fi-

die Kernprozesse aufrecht zu erhalten, ging die Hoch-

Am Ende des Wintersemesters 2020/21 konnte die

nanziellen Mittel, um dauerhaft Stellen für die Forschung

schule – die Fachbereiche ebenso wie die Verwaltung –

Hochschulleitung auf zwei insgesamt gut verlaufene

einzurichten, um den sogenannten akademischen Mittel-

ins Homeoffice. Die digitale Infrastruktur wurde ausge-

Online-Semester zurückblicken. Alle Prüfungen fanden

bau aufzubauen. Diese Mittel werden jährlich ansteigen.

baut, die Arbeitsschutzmaßnahmen wurden angepasst,

statt. Und nicht minder erfreulich: Die Corona-Schutz-

Gleichzeitig soll das eigenständige Promotionsrecht, das

Hygienekonzepte geschrieben.

maßnahmen haben gegriffen. Es kam zu keinen Infektio-

heißt, das Recht, den Doktortitel zu vergeben, langfristig

nen an der Hochschule.

etabliert werden. Das wertet unsere Hochschule auf und

schen diesen beiden Zielen, die beide gleich hoch gewich-

HOCHSCHULE IM HOMEOFFICE

Das Präsidium richtete einen hochschulinternen

Die Hochschule Fulda erhält zudem 22 zusätzliche

Darüber hinaus honorierte das Land Hessen die Erfol-

Koordinierungsstab ein, der es beriet und bei der Um-

honoriert die erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre.«

setzung der hessischen Verordnungen unterstützte. Die

Ebenso erfreulich aus Fuldaer Sicht: Der hessische

geltenden Schutzmaßnahmen wurden kontinuierlich

Hochschulpakt fördert explizit den Ausbau der Hebam-

und in enger Abstimmung mit dem Hessischen Ministe-

men- und Pflegewissenschaften und die Kooperation der Universität Marburg, der Hochschule Fulda und des

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Wahl des Hochschulpräsidenten

Stärkung der Strategiefähigkeit

I

Strategiekonzept erarbeitet

Professor Dr. Karim Khakzar wiedergewählt

m Jahr 2020 forderte das Hessische Ministerium für

Die Hochschule Fulda sieht das Strategiekonzept als Auf-

Wissenschaft und Kunst die staatlichen Hochschulen

takt, die Profilierung in den kommenden Jahren gemein-

auf, eine Gesamtstrategie vorzulegen und ihr Profil zu

sam mit allen relevanten Gremien kontinuierlich und zu-

schärfen. Hintergrund ist, dass es im wissenschaftlichen

kunftsorientiert weiterzuentwickeln

Wettbewerb immer wichtiger wird, sich zu positionieren – hessen- wie bundesweit. In diesem Zuge hat die Hoch-

Hochschulentwicklungsplan 2021 – 2025

schule im Berichtsjahr ein Strategiekonzept entwickelt. Die Grundlage bildete der Hochschulentwicklungsplan (HEP) für die Jahre 2021 bis 2025, den das Präsidium nach einem umfassenden, systematischen Beteiligungsprozesse unter Einbezug aller relevanten Gremien und Statusgruppen im April 2020 beschlossen hatte.

Im April 2020 beschloss das Präsidium den Hoch-

Ergänzend dazu setzte das Präsidium einen Prozess

zur strategischen Profilbildung auf. Dieser wurde vom

schulentwicklungsplan (HEP) 2021 – 2015. In um-

Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) extern beglei-

fassenden, systematischen Beteiligungsprozessen

tet. Die Ergebnisse und die Außensicht des CHE flossen

waren alle relevanten Gremien und Statusgrup-

neben dem HEP und weiteren Strategiepapieren in die

pen in intensiven Diskussionen in die Erarbeitung

Erstellung des Strategiekonzeptes ein.

einbezogen worden. Der HEP 2021 – 2025 formu-

liert strategische und konkrete Zielsetzungen für

Während der HEP bewusst auf eine Priorisierung von

I

m Mai 2020 wurde Hochschulpräsident Professor Dr.

Hochschule Verantwortung für die Gesellschaft überneh-

Karim Khakzar einstimmig von der Wahlversamm-

men«, betonte er. »Dazu gehört, dass wir unseren Studie-

lung der Hochschule Fulda für die dritte Amtszeit in

renden die Werte unserer freiheitlich-demokratischen

Folge gewählt. »Zum dritten Mal als Präsident einer Hoch-

Grundordnung und eines vereinten Europas vermitteln

schule gewählt zu werden, zeigt ein großes Vertrauen,

und uns für den Klimaschutz einsetzen. Eine Hochschule

Zielen und Maßnahmen verzichtet hat und auf eine Qua-

sämtliche Leistungsdimensionen und leitet daraus

litätsentwicklung in der Breite zielt, nimmt das Strate-

Maßnahmen ab. Neben Lehre und Studium,

über das ich mich sehr freue«, sagte Khakzar unmittelbar

hat Vorbildcharakter und muss auch selbst als Einrich-

giekonzept das Profil der Hochschule Fulda in den Fokus,

Forschung, Transfer und Ressourcen legt er einen

nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses und erklärte: »Ich

tung dafür einstehen.«

stellt Stärken und Alleinstellungsmerkmale heraus und

besonderen Fokus auf Querschnittsthemen wie

werte das als ein Signal, dass wir den in den vergangenen

skizziert die künftige Entwicklung. Dies geschieht unter

Gleichstellung, Familienfreundlichkeit, Diversität,

Jahren für die Hochschule Fulda eingeschlagenen Weg ge-

ca 100 Kilometern hat die Hochschule auch eine beson-

der Prämisse, dass sich Profilierung und die im HEP 2021 –

Antidiskriminierung und Interkulturalität sowie

meinsam fortsetzen wollen. Ich sehe für die Hochschule

dere Verantwortung für die Region. »Die vielen jungen

2025 adressierte Qualitätsentwicklung in der Breite nicht

Digitalisierung, Internationalisierung, nachhal-

noch viel Entwicklungspotenzial und ambitionierte neue

Menschen, die inzwischen aus dem gesamten Bundes-

gegenseitig ausschließen, sondern komplementäre stra-

tige Entwicklung und Gesundheit. So liefert er

Ziele. Nun freue ich mich, diese Entwicklung in den kom-

gebiet und auch aus der ganzen Welt zu uns nach Fulda

tegische Ansätze darstellen und einander bedingen. Das

eine umfassende, anspruchsvolle und konsen-

menden Jahren mitgestalten zu können.«

kommen, sind zu einem wichtigen Standortfaktor für die

Strategiekonzept wurde mit den Dekan*innen aller acht

sual erstellte Übersicht über die Aktivitäten und

Während seiner ersten beiden Amtszeiten hat sich die

Region geworden. Mir ist wichtig, dass wir uns noch stär-

Fachbereiche erörtert. Senat und Hochschulrat nahmen

Entwicklungsperspektiven der Hochschule in allen

Hochschule Fulda in Lehre, Forschung und Transfer eben-

ker einbringen, als Innovationsmotor in der Region und

das Konzept jeweils einstimmig zustimmend zur Kennt-

Tätigkeitsfeldern.

so rasant weiterentwickelt wie mit Blick auf die bauliche

natürlich auch zur Begegnung des Fachkräftemangels,

nis. Im November 2020 erfolgte eine virtuelle Erörterung

Infrastruktur. In seiner dritten Amtszeit will Khakzar das

der auf uns zukommt.« Die Staatssekretärin im Hessi-

des Konzepts mit einer durch das HMWK eingerichteten

Profil der Hochschule Fulda weiter schärfen, den Campus

schen Wissenschaftsministerium, Ayse Asar, überreichte

Expert*innenkommission.

baulich noch weiterentwickeln, die Rahmenbedingungen

Professor Khakzar die Urkunde für seine dritte Amtszeit.

für Lehre und Forschung verbessern sowie die Forschung

Unter den 14 hessischen Hochschulpräsident*innen ist

und den Transfer ausbauen. »Es ist wichtig, dass wir als

Khakzar der einzige Präsident in der dritten Amtszeit.

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Als einzige staatliche Hochschule im Umkreis von cir-


Wahl der Vizepräsidentin für Lehre und Studium

Hochschulrektorenkonferenz

rofessorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze P wiedergewählt

rofessor Dr. Karim Khakzar bleibt P Sprecher der HAWs Gemeinsam haben wir in den vergangenen vier Jahren schon viele Weichen für die Weiterentwicklung der HAWs und FHs stellen können, vor allem mit Blick auf die Finanzierung der Studienplätze. Jetzt gilt es, auch die Rahmenbedingungen für die angewandte Forschung und den Transfer, deren Bedeutung enorm zugenommen hat, weiter zu verbessern«, sagte Khakzar. In den kommenden zwei Jahren will er sich daher vor allem der Förderung der angewandten Forschung widmen. Forschung an HAWs und FHs leiste einen wichtigen Bei-

D

er erweiterte Senat

P

trag zur Innovationsförderung und zum Wissens- und Technologietransfer. Insbesondere kleine und mittlere rofessor Dr. Karim Khakzar, Präsident der Hoch-

Unternehmen sowie Einrichtungen aus dem Sozial- und

schule Fulda, wird weiterhin die Interessen der

Gesundheitsbereich profitierten davon. »Im Vergleich

118 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften

zu den Universitäten und den außeruniversitären For-

(HAWs) und Fachhochschulen (FHs) in der Hochschulrek-

schungseinrichtungen sind HAWs und FHs bei den För-

torenkonferenz (HRK) vertreten.

derprogrammen nach wie vor stark benachteiligt. Sie be-

der

dentin für Lehre und Studium dafür

Um sie individueller begleiten zu

wähl-

ein, die individuellen Lehr- und Lern-

können, will sie unter anderem das

te Professorin Dr. Kathrin

bedingungen zu fördern und dabei

Monitoring voranbringen. Das sei

Becker-Schwarze am 1. Juli 2020 mit

auch neue Wege durch eine verstärk-

auch wichtig, um die Studiengänge

Im November 2020 wählten ihn die 118 HAWs und

sitzen jedoch das große Potenzial, wichtige Innovationen

großer Mehrheit erneut zur Vizeprä-

te Digitalisierung zu gehen. In den

konzeptionell weiterentwickeln zu

FHs in der Hochschulrektorenkonferenz einstimmig für

in den jeweiligen Regionen schnell und effizient in die

sidentin für Lehre und Studium. Die

vergangenen Jahren hat sie dazu

können.

eine dritte Amtszeit zu ihrem Sprecher und zugleich zum

Anwendung zu bringen. Unsere Zukunftsfähigkeit hängt

Rechtswissenschaftlerin gehört seit

bereits zahlreiche Initiativen gestar-

Hochschulpräsident Professor Dr.

Vizepräsidenten in der HRK. Bereits seit 1. August 2016

ganz wesentlich davon ab«, betonte Khakzar.

1. September 2014 dem Präsidium der

tet, die unter anderem darauf zielten,

Karim Khakzar beglückwünschte Pro-

steht Khakzar der HRK-Mitgliedergruppe vor. In der HRK

Hochschule Fulda an. Seit 2008 ist

den Übergang von der Schule oder

fessorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze

sind insgesamt 268 staatliche und staatlich anerkannte

sie Professorin am Fachbereich Sozi-

aus dem Beruf an die Hochschule zu

zu ihrer dritten Amtszeit. »Mit all

Universitäten, Fachhochschulen bzw. Hochschulen für

alwesen der Hochschule Fulda und

verbessern. »Eine meiner wesentli-

ihrer Expertise und Erfahrung ist un-

Angewandte Wissenschaften, Musik- und Kunsthoch-

lehrt dort Familien- und Jugendrecht

chen Aufgaben in den kommenden

sere amtierende Vizepräsidentin ein

schulen, Pädagogische Hochschulen sowie Theologische

sowie Recht der Sozialen Arbeit. Zu

drei Jahren wird es sein, mich dem

außerordentlich wichtiges Teammit-

Hochschulen organisiert. Sie ist das zentrale Forum für

ihrem Aufgabengebiet im Präsidium

Thema Heterogenität der Studieren-

glied im Präsidium, gerade in sehr

den gemeinsamen Meinungsbildungsprozess der Hoch-

zählen auch die Bereiche Chancen-

den weiter anzunehmen und dazu

schwierigen und herausfordernden

schulen. An den HAWs/FHs in Deutschland absolvieren

gleichheit und Diversität. Für diese

verschiedene Instrumente zu entwi-

Corona-Zeiten. Ich bin sehr froh, dass

inzwischen etwa eine Million Studierende ein Bachelor-

Themen wird sie auch in ihrer dritten

ckeln und auszuprobieren«, betonte

sie auch in einer dritten Amtszeit im

oder Masterstudium.

Amtszeit, die am 1. Oktober 2020 be-

sie. Studierende lernten heute nicht

Präsidium das wichtige Thema Lehre

gonnen hat, zuständig sein.

nur anders, sie kämen auch mit sehr

und Studium verantworten wird.«

Vertrauen, das mir meine Kolleginnen und Kollegen mit

unterschiedlichen Lernbiografien an

Hochschule

Fulda

Professorin Dr. Kathrin Becker-

Schwarze setzt sich als Vizepräsi-

»Ich freue mich sehr über das erneut sehr große

der nun zweiten Wiederwahl entgegengebracht haben.

die Hochschule.

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Campusentwicklung

A

Neue Flächen

Rund 82 Millionen Euro für Neubau und Sanierungen

I

Grundstück von RhönEnergie erworben

m 24. November 2020 gab Wissenschaftsmi-

unserer Anträge bewilligt wurden, während die durch-

nisterin Angela Dorn bekannt: Der Hochschule

schnittliche Zuwendungsquote aller Hochschulen aus

Fulda stehen aus dem hessischen Hochschul-

den hessischen Hochschulbauprogrammen bei circa 60

bauprogrammen HEUREKA II und III insgesamt 65 Millio-

Prozent liegt. Es ist der Hochschule Fulda und der Abtei-

nen Euro zur Verfügung. Ergänzt werden diese Baumittel

lung Gebäudemanagement gelungen, den dringenden

um weitere 16,8 Millionen Euro aus Infrastrukturmitteln

Bedarf in Fulda detailliert und plausibel zu begründen.«

m Dezember 2020 konnte die Hochschule Fulda von der RhönEnergie Fulda GmbH ein Grundstück mit einer Fläche von circa 11.500 qm erwerben, das unmit-

telbar an den Campus der Hochschule Fulda angrenzt. Diese Erweiterungsflächen werden aufgrund des starken Wachstums der Hochschule in den vergangenen zehn

des Bundes. Damit stehen der Hochschule Fulda bis 2030

Jahren dringend benötigt, um den gestiegenen Platzbe-

circa 82 Millionen Euro für bauliche Erweiterungen zur

darf in Zukunft decken zu können.

Verfügung. Aufgrund des starken Wachstums der ver-

gangenen Jahre ist dies auch dringend erforderlich. Ge-

Hessen, der RhönEnergie Fulda GmbH und der Stadt Ful-

plant sind unter anderem die Erweiterung der Mensa, ein

da unterzeichneten alle Beteiligten den Kaufvertrag und

neues Mehrzweckgebäude mit einem großen Multifunk-

stellten damit die Weichen für die zukünftige bauliche

tionsraum sowie weitere Gebäude für Lehrveranstaltun-

Entwicklung der Hochschule Fulda. Die Hochschule kann

gen, Forschung, Transfer und Existenzgründungen. Dar-

mit dem Erwerb zum einen die geforderten Stellplätze

über hinaus können nun denkmalgeschützte Gebäude

für Hochschulangehörige nachweisen. Ein Großteil der

grundsaniert und energetisch ertüchtigt werden.

Flächen soll darüber hinaus für die geplanten Neubau-

vorhaben der Hochschule genutzt werden.

»Ich bin hoch erfreut und dankbar, dass die hessische

Nach intensiven Verhandlungen zwischen dem Land

Landesregierung und Ministerin Dorn die sehr erfreuli-

che Entwicklung und das überproportionale Wachstum

die ausreichenden Flächen verfügen, um die enorm wich-

unserer Hochschule in Fulda mit der Zuweisung bauli-

tigen Entwicklungsprojekte der Hochschule umsetzen zu

cher Mittel in dieser Höhe honorieren. Wir benötigen die

können«, zeigte sich Hochschulpräsident Professor Dr.

Flächen dringend und haben jetzt eine hervorragende

Karim Khakzar sehr zufrieden. »Ich bin Herrn Oberbür-

Perspektive für unsere Hochschule, aber auch für die ge-

germeister Dr. Wingenfeld sehr dankbar für seine her-

samte Region«, äußerte sich Hochschulpräsident Profes-

ausragende Unterstützung bei der Gestaltung des Kauf-

sor Dr. Karim Khakzar unmittelbar nach der Bekanntgabe.

vertrags. Ohne ihn wäre das nicht möglich gewesen. Und

»Schon jetzt haben wir eine der schönsten Campusanla-

der RhönEnergie gilt ebenfalls unser Dank für die Bereit-

gen und wollen diese neuerliche Chance nun weiter nut-

schaft zum Verzicht auf Flächen des Busdepots und für

zen.«

kreative Lösungen in einer Übergangszeit«, so Khakzar.

»Ich bin außerordentlich glücklich, dass wir nun über

Der Entscheidung ging ein längerer Abstimmungs-

prozess mit den 14 staatlichen Hochschulen in Hessen voraus, in dem auch die Bedarfe der Hochschulen, der derzeitige Zustand des Bestands sowie die Gesamtsumme der Investitionen aus der Vergangenheit berücksichtigt wurden. »Besonders beachtenswert ist«, so Kanzler Ralf Alberding, »dass nun Mittel für deutlich über 90 Prozent

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INTERVIEW MIT PROF. DR. KATHRIN BECKER-SCHWARZE, VIZEPRÄSIDENTIN FÜR LEHRE UND STUDIUM

DIE ZIELE DIGITALER LEHRE KLÄREN

Interaktivität und Bezug zur (beruflichen) Praxis angeht, sind die Ansprüche hoch. Es gab Studierende, die Schwierigkeiten mit den Online-Formaten hatten. Warum war das so? Wie verändert sich das Lernen? Das müssen wir analysieren. Eine zentrale

Frau Professorin Becker-Schwarze,

nen Lehrenden bilden nicht unbe-

Wenn digitale Lehrformate die Lehre

Bereitstellung von Infrastruktur und

was ging Ihnen durch den Kopf, als

dingt den realen Stand ab. Das Gefühl,

bereichern sollen, dann müssen wir

Schulungsangeboten reicht da nicht

klar war: Die Lehre wird online erfol-

es gut geschafft zu haben, darf jetzt

auf Basis konzeptioneller Überlegun-

mehr aus. Stattdessen brauchen wir

gen müssen?

nicht dazu führen, dass wir aus der

gen entscheiden, welche Formate wir

einen partizipativen Ansatz von Leh-

Not heraus entstandene Lösungen

künftig beibehalten wollen.

renden, Studierenden und unterstüt-

Ich war zuversichtlich, dass es klap-

eins zu eins für die Zukunft überneh-

zenden Einrichtungen, um den Fokus

pen würde, und das hat sich ja auch

men. Denn unter dem Druck, den

bestätigt. Aber natürlich hatten wir

Lehrbetrieb bestmöglich aufrecht zu

die Sorge, ob wir alle Studierenden

erhalten, wurden naturgemäß Prä-

Unsere Idee ist, zentrale digitale Un-

»mitnehmen«. Die individuellen An-

senz-Formate in die Online-Welt

terstützungsangebote, die sich be-

forderungen waren enorm.

übertragen. Jetzt brauchen wir eine

währt haben, in fachbereichsspezifi-

konzeptionelle Auseinandersetzung

sche Angebote mit lernzielorientier-

damit.

ten Lehrarrangements und Lernum-

Wird es eine zentrale Lösung geben?

zu erweitern und vorrangig digitale Kompetenzen aus den Fachbereichen heraus zu entwickeln. Wie konkret ist das schon?

der digitalen Lehre vor Augen geführt

Hintergrund ist, dass berufstätige

worden. Wenn wir es konzeptionell

Studierende nicht immer an Präsenz-

Die Stiftung Innovation in der Leh-

gut umsetzen, dann kann auch die

modulen teilnehmen können, dass

gebungen auszudifferenzieren und

re wird unseren Ansatz in den kom-

Präsenz-Lehre durch digitale Formate

das Studium nicht immer dem Be-

dann in den Fachbereichen weiterzu-

menden drei Jahren fördern. Das er-

profitieren.

darf nach Austausch- und Interakti-

entwickeln. Nur so wird eine konkret

möglicht es uns, die Förderung der

Digitalisierung in der Lehre ist kein

auf die individuellen Lehrsituationen

Digitalisierung unter strategischen,

Werden auch die Blended Learning-

besondere in Selbstlernphasen – und

Selbstzweck, sie muss immer in einen

bezogene Unterstützung der Studie-

didaktischen Aspekten schnell weiter

Angebote weiterentwickelt?

dass Studierende häufig Probleme

Wir haben einen Quantensprung ge-

inhaltlichen Kontext eingebunden

renden und Lehrenden möglich.

voranzutreiben.

macht. Dass uns die Umstellung auf

sein. Welche Strategie haben wir für

den Online-Betrieb so gut gelungen

die Lehre im digitalen Zeitalter? Wel-

Inwieweit fließen hier die Ergebnisse

ist, liegt sicherlich auch daran, dass

che Ziele verfolgen wir damit? Geht es

der Studierenden- und Lehrenden-

wir vorher schon in Sachen E-Lear-

uns um Profilierung, dergestalt, dass

Befragung zu den Online-Semestern

ning und Online-Lehre gut aufge-

wir für flexible Studienmodelle ste-

ein?

stellt waren.

hen? Oder geht es uns eher darum,

Die Pandemie hat die Einführung digitaler Lehre extrem beschleunigt und ein pragmatisches Vorgehen ge-

Was genau heißt das?

fordert. Wo steht die Digitalisierung der Lehre nach eineinhalb Jahren?

onsmöglichkeiten gerecht wird – ins-

haben, ihr Selbststudium zu organiJa, die Stiftung Innovation in der Leh-

sieren und individuelle Lernprozesse

Ist die Zukunft also eine Kombination

re fördert unter Federführung der

fokussiert zu steuern.

aus Präsenz- und Online-Lehre?

Hochschule Fulda auch ein Verbundprojekt, das Lehr- und Lernszenarien

In der Weiterbildung bestehen ja in

Unser Schwerpunkt wird wie bislang

für Studiengänge der Sozialen Arbeit

puncto Flexibilität ähnliche Heraus-

auf der Präsenz-Lehre liegen. Daneben

flexibilisieren und in Richtung hyb-

forderungen.

Das Gute war, wir mussten uns

Probleme durch Digitalisierung zu lö-

Die Evaluation der Online-Semester

haben wir bereits etablierte Blended-

rid-flexibler Varianten weiterdenken

alle intensiver mit der Lehre beschäf-

sen, etwa unter Diversitätsgesichts-

aus Sicht der Studierenden und Leh-

Learning-Studiengänge. Und in der

will. Und zwar durch hybride Lehr-

Als alle Angebote online liefen,

tigen, und so haben wir neue Mög-

punkten den Studienerfolg durch di-

renden hat uns deutlich gezeigt, dass

Präsenz-Lehre werden wir die Dis-

und Lernangebote und den Einsatz

meldete das Zentrum für wissen-

lichkeiten erfahren und ausprobiert.

gitale Unterstützungsstrukturen zu

es

fachgebundener

kussion führen, inwieweit und mit

von innovativen Technologien und

schaftliche Weiterbildung steigende

In allen Fachbereichen hat sich die di-

erhöhen oder neue Ansätze der Inter-

Konzepte zur digitalisierten Lehre

welchen Zielen digitale Formate ein-

E-Coaching- bzw. E-Assessment-Tools

Teilnehmer*innenzahlen. Das zeigt:

gitale Lehre rasant weiterentwickelt.

nationalisierung der Studienange-

und lernzielorientierter, kooperativer

gesetzt werden sollen. Durch die coro-

zur

Kompeten-

Auch diese Zielgruppe können wir

Gleichwohl ist der Entwicklungsstand

bote zu etablieren? Das ist alles nicht

Lehrarrangements und Lernumge-

nabedingt komplette Umstellung auf

zentwicklung. Gleichzeitig soll die

mit flexiblen, hybriden Formaten bes-

sehr unterschiedlich. Die einzelnen

neu, aber in den letzten eineinhalb

bungen für die Studierenden bedarf.

Online-Lehre sind uns ja nicht nur die

Wirksamkeit digitaler Lehrformate

ser abholen.

Leuchttürme und die technisch affi-

Jahren ist umso klarer geworden:

Insbesondere was Selbstorganisation,

Potenziale, sondern auch die Grenzen

erforscht werden.

20

passgenauer,

selbstgesteuerten

21


Studieren in der Pandemie

A

Digitalisierung in rasantem Tempo GEFAHR NEUER UNGLEICHHEITEN

Als Grund vermutete er den Wunsch nach mehr persönli-

Eine besondere Herausforderung für die Online-Lehre er-

chen Kontakten: »Die Live-Formate ermöglichen eben eine

sätze abgehalten werden, ergänzt durch begleitende Dis-

gab sich dadurch, dass nicht alle Studierenden über opti-

persönlichere Verbindung«.

morgen auf eine noch nie dagewesene Situation einzu-

kussionsforen in den Kursräumen der Lernplattform. Für

male Lern- und Arbeitsbedingungen im privaten Umfeld

stellen. Auf einen Schlag war alles digital. Was sich vorher

Seminare und seminaristischen Unterricht, der auf selbst-

verfügten. Digitalisierung, so zeigte sich, geht mit der Ge-

wohl kaum jemand vorstellen konnte, war nun Alltag.

bestimmtes Lernen der Studierenden zielt, gestalteten die

fahr einher, dass neue Ungleichheiten entstehen. Gera-

Rechenzentrum und E-Learning-Labor hatten schnell

Lehrenden die elektronischen Kursräume mit Materialien

de da ist es besonders wichtig, persönlichen Kontakt zur

aus. In den Prüfungsphasen des Sommersemesters 2020

die technischen Ressourcen für die Lernplattform Mood-

und Arbeitsaufträgen. Elektronische Abgaben und (Peer-)

Hochschule und den Lehrenden zu ermöglichen und nach

und Wintersemesters 2020/2021 konnten alle geplanten

le ausgebaut und ein Videokonferenzsystem angeschafft,

Feedbacks ermöglichten Rückmeldungen zum Lernver-

gemeinsamen Lösungen zu suchen.

Präsenzprüfungen unter Einhaltung aller Hygienevor-

das auch Studierenden zur Verfügung gestellt wurde.

halten. Quizzes und elektronische Assessments boten die

Technisch gab es keine Probleme.

Möglichkeit der Lernstandsüberprüfung.

ls am 18. März 2020 der Pandemieplan der Hoch-

So konnten Vorlesungen nun mittels vorab aufgezeichne-

schule Fulda in Kraft trat, bedeutete das für

ter Lehrvorträge oder sprachlich kommentierter Folien-

Studierende wie Lehrende, sich von heute auf

Die Umstellung von der Präsenz- auf Online-Lehre

Durch

videounterstützte

Gesprächsmöglichkeiten

POSITIVE BILANZ

Die Bilanz der Online-Semester fällt insgesamt positiv

schriften erfolgreich durchgeführt werden. »Angesichts

HYBRID DURCHS WINTERSEMESTER

der Tatsache, dass Corona den Alltag schlagartig extrem

Anders als erhofft, war angesichts des zweiten Lockdowns

verändert hat, ist es sehr erfreulich, auf gut verlaufene

gestaltete sich deutlich aufwendiger. Die häufig unge-

oder Sprechstunden konnten diese asynchronen Angebo-

und hoher Inzidenzzahlen vor Ort auch im Wintersemes-

Online-Semester zurückblicken zu können. Die Befürch-

wohnten Formate verlangten von allen große Anpas-

te ergänzt werden. Aber auch synchrone Lehrveranstal-

ter 2020/21 keine Rückkehr auf den Campus möglich. »Wir

tung, dass Studierende pandemiebedingt ihr Studium

sungsleistungen. »Das ist ein Lernprozess«, bringt es

tungen wurden von den Studierenden in Teilen gut an-

haben mit den anderen hessischen Hochschulen und

nicht ordnungsgemäß durchführen können, hat sich

Vizepräsidentin Professorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze

genommen. Nach dem Sommersemester überarbeiteten

dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst

nicht bewahrheitet. Es war immer unser Bestreben, dass

auf den Punkt. Weil sich eine Präsenz-Veranstaltung nicht

viele Lehrende ihre Unterlagen. Mit Erfolg: Die Studieren-

für das Wintersemester 2020/21 einen Hybridbetrieb, eine

den Studierenden keine Semester verlorengehen. Das ist

eins zu eins in eine Online-Veranstaltung transferieren

den honorierten dies mit einer besseren Bewertung der

Mischung aus Online- und Präsenz-Lehre, vereinbart«, er-

uns gelungen«, sagt Vizepräsidentin Becker-Schwarze.

lässt und das Lernen auf Distanz andere didaktische Her-

digitalen Lehre am Ende des Wintersemesters.

klärte Präsident Khakzar und betonte: »Wir sind dafür gut

»Das vergangene Jahr hat trotz aller Herausforde-

aufgestellt. Wir haben im Sommersemester bereits digi-

rungen eine Menge Impulse geliefert, um die Hochschu-

tale Lehrformate in guter Qualität angeboten, sodass die

le weiterzuentwickeln«, resümiert Hochschulpräsident

»Wir wollen sicherstellen, dass möglichst alle, die das Se-

Studierenden ihr Studium erfolgreich und ohne Verzöge-

Khakzar. »Wir haben aber gleichzeitig den persönlichen

Studierende sollten so die erforderliche Zeit bekommen,

mester absolvieren wollen, dies soweit wie möglich auch

rungen absolvieren konnten. Das können wir auch für das

Kontakt neu schätzen gelernt und erfahren, dass die vir-

sich an die neue Situation zu gewöhnen, ohne sich zu sehr

können«, betonte Präsident Khakzar zum Auftakt des

anlaufende Wintersemester so sicherstellen.«

tuelle Welt nicht alles ersetzen kann. Für uns steht daher

mit technischen Fragen auseinandersetzen zu müssen.

Sommersemesters 2020. »Unser Ziel ist es, möglichst viele

Das bedeutete: Präsenzformate fanden nur dort statt,

fest: Wir werden eine Präsenzhochschule bleiben. Aber

und hochwertige Angebote trotz der Einschränkungen zu

wo es erforderlich war und es das Infektionsgeschehen

digitale Lehre kann eine sehr sinnvolle Ergänzung zur Prä-

ermöglichen.« Das Präsidium setzte sich dafür ein, dass

wie die räumlichen Gegebenheiten zuließen. Vor allem

senzlehre sein.«

»Uns kam bei der Umstellung insgesamt zugute, dass

den Studierenden keine Nachteile aus der pandemiebe-

Studierende in der Abschlussphase, Studierende mit ho-

wir viele Jahre Erfahrung mit Blended-Learning-Studi-

dingten Situation entstehen. Die Bibliotheksservices wur-

hem Bedarf an Präsenzveranstaltungen, zum Beispiel Ver-

engängen haben und schon immer sehr gut aufgestellt

den noch stärker auf elektronische Medien umgestellt.

anstaltungen im Laborbetrieb und Projektarbeiten, sowie

sind, was das E-Learning angeht«, betont Vizepräsidentin

Laborveranstaltungen wurden verschoben, Prüfungsord-

die Erstsemester waren auf dem Campus anwesend.

Becker-Schwarze. Dass das E-Learning-Labor schon vor der

nungen angepasst, um Prüfungen weitestgehend online

Pandemie alle Veranstaltungen durch entsprechende An-

durchführen zu können. Im Frühjahr ausgefallene Prüfun-

geben, auch online mehr Live-Formate anzubieten, nach-

gebote auf seiner elektronische Lernplattform unterstützt

gen, für die Präsenz erforderlich war, wurden nachgeholt,

dem im Sommersemester alles zum individuellen Abru-

hatte, zahlte sich jetzt aus.

als sich die Pandemielage im Sommer entspannte.

fen bereitgestellt worden war«, beobachtete Professor Dr.

angehensweisen erfordert, entschied sich die Hochschule,

STUDIEREN OHNE VERZÖGERUNGEN

zunächst vor allem asynchrone, also orts- und zeitunabhängige Lehrveranstaltungen anzubieten. Lehrende wie

GUT AUFGESTELLT BEIM E-LEARNING

»Im Wintersemester hat es vermehrt den Wunsch ge-

Jörg Kreiker aus dem Fachbereich Angewandte Informatik.

22

23


Befragung zu Online-Semestern

D

Lehrende

Studierende

Gros der Studierenden und Lehrenden zufrieden

↘ Die deutliche Mehrheit (85,4 Prozent) der

a die Online-Lehre für die meisten Studierenden

↘ Die deutliche Mehrheit (70 Prozent) der Erst-

und Lehrenden neu war, hat die Hochschule

semester war im Wintersemester (überwie-

etwa drei von vier der befragten Studieren-

befragten Lehrenden, die im Wintersemester

Fulda ihre Maßnahmen wissenschaftlich be-

gend) zufrieden mit der Umsetzung der

den (73,4 Prozent) in der räumlichen Unab-

erstmals unter Pandemiebedingungen an der

gleitet. Zum Ende des Sommersemesters 2020 und des

digitalen Lehre. Im Sommersemester 2020

hängigkeit. Über die Hälfte (57,6 Prozent)

Hochschule Fulda gelehrt haben, waren mit

Wintersemesters 2020/2021 befragte sie Studierende

waren es 32,9 Prozent. Von denjenigen Stu-

schätzt die zeitliche Flexibilität.

der digitalen Lehre (überwiegend) zufrieden.

und Lehrende zu ihrer Zufriedenheit mit dem jeweiligen

dierenden, die beide Online-Semester erlebt

Online-Semester. An der Befragung zum Ende des Win-

haben, waren 42,9 Prozent im Wintersemester

tersemesters 2020/21 beteiligten sich 1.834 Studierende

(etwas) zufriedener und 28,7 Prozent (etwas)

etwas mehr als im Sommersemester 2020

und 288 Lehrende. Ergebnis: Studierende und Lehrende

unzufriedener.

(52,6 Prozent), sehen die digitale Lehre als

waren größtenteils zufrieden mit dem Verlauf der beiden pandemiebedingten Online-Semester. Die Meisten sehen

↘ Knapp 90 Prozent der Studierenden gaben

eine Ergänzung der Präsenz-Formate durch Online-Angebote als guten Weg für die Zukunft.

↘ Den Mehrwert der digitalen Lehre sehen

Verglichen mit dem Sommersemester 2020 ist

↘ 60,9 Prozent der befragten Studierenden,

dies ein deutlich positiver Trend: Damals lag der Anteil bei knapp zwei Drittel (62 Prozent).

↘ Von den Lehrenden, die schon im Sommerse-

sinnvolle Ergänzung zur Präsenz-Lehre – unabhängig von der Pandemie. Knapp jeder

mester 2020 an der Hochschule Fulda gelehrt

an, dass sie im Wintersemester (überwie-

fünfte Studierende (19,4 Prozent) ist dagegen

haben, gab der überwiegende Teil (95 Prozent)

gend) über die technischen Grundvoraus-

(eher) nicht davon überzeugt, dass digitale

an, dass sie (teilweise) Änderungen bei der

setzungen (Notebook/PC, stabile und breit-

Lehre auch nach der Corona-Zeit sinnvoll

Planung bzw. Gestaltung der digitalen Lehre

bandige Internetverbindung) verfügten. Ein

ergänzend zur Präsenz-Lehre eingesetzt wer-

gegenüber dem Sommersemester vorgenom-

Anteil von 1,6 Prozent beantwortete diese

den sollte. Im Sommersemester 2020 waren

men haben: am häufigsten bei der metho-

Frage jedoch mit (eher) nein und ist somit

es 26,3 Prozent.

dischen Gestaltung sowie bezüglich der Inter-

nicht in der Lage, an digitalen Lehrveranstal-

aktion mit den Studierenden, aber auch

tungen (uneingeschränkt) teilzunehmen.

inhaltlich und bei den genutzten Tools (mehr synchrone Lehre, interaktive Online-Tools und

↘ Bei mehr als der Hälfte der Studierenden

Gruppenarbeit).

(51,4 Prozent), die sich bereits im zweiten

↘ 74,9 Prozent der Lehrenden, etwa genauso

Online-Semester befanden, ist die Motivation zum Lernen im Wintersemester (etwas)

viele wie im Sommersemester 2020, sehen

gesunken. 35,6 Prozent der befragten Stu-

die digitale Lehre als sinnvolle Ergänzung zur

dierenden konnten dagegen aus den Erfah-

Präsenzlehre. Nur knapp jeder zehnte Lehrende

rungen lernen. Selbststrukturierung und

(9,4 Prozent) ist dagegen (eher) nicht davon

-organisation beim Lernen gelang ihnen im

überzeugt, dass digitale Lehre auch nach der

Wintersemester (etwas) besser. Knapp ein

Corona-Zeit sinnvoll ergänzend zur Präsenz-

Drittel (31,2 Prozent) bewertete diese Kompe-

lehre eingesetzt werden sollte.

tenzen (etwas) schlechter.

24

25


Umstellung auf Online-Lehre

A

Erstsemester

Serviceangebote ausgebaut

S

Zur Begrüßung auf den Campus

uch für die Lehrenden, die von heute auf mor-

Für die Aufzeichnung, Nachbearbeitung, Verwaltung

tudienstart unter Corona-Bedingungen: Am 12.

wechselnden Zusammensetzungen viele Menschen zu

gen ihre Lehrkonzepte anpassen mussten, war

und Veröffentlichung von Lehrvideos stellten das E-Lear-

Oktober 2020 haben rund 2.250 Erstsemester ihr

vielen verschiedenen Veranstaltungen zusammen. Dies

die Umstellung auf die Online-Lehre eine enor-

ning-Labor und das Rechenzentrum zum Wintersemes-

Studium an der Hochschule Fulda aufgenommen.

erhöhe das Infektionsrisiko und machen besondere

me Kraftanstrengung. Durch umfassende und schnell

ter 2020/21 eine Software bereit, die eine Integration in

entwickelte technische wie didaktische Unterstützungs-

Moodle erlaubt und gut angenommen wurde. 3.616 Vi-

angebote der Fachbereiche und der Abteilung Dienstleis-

deos im Umfang von 1.805 Stunden wurden im Winterse-

Sowohl in Bezug auf die Erstsemester als auch bei der

tungen Lehre und Studium (DLS) ist es gelungen, die Her-

mester auf der Videoplattform bereitgestellt, etwa 30.000

Gesamtzahl der Studierenden konnten wir das hohe Ni-

BERATUNG STARK NACHGEFRAGT

ausforderung insgesamt gut zu meistern.

Stunden Download kamen zusammen. Auch bei aufwen-

veau des letzten Jahres halten. Selbst bei den internati-

Beratungsangebote rund ums Studium waren

Eine tägliche Online-Sprechstunde für Lehrende und

digeren Produktionen unterstützte das E-Learning-Labor.

onalen Studierenden ist die Zahl mit 350 Erstsemestern

2020 stark nachgefragt. Durch die Pandemie

Studierende wurde eingerichtet. Von Beginn des Lock-

So wurden etwa zur Vorbereitung von Studierenden auf

annähernd konstant geblieben«, zeigte sich Präsident

war der Grad der Verunsicherung bei Studie-

downs im März 2020 bis Ende Mai 2020 führte alleine

Laborübungen für den Fachbereich Oecotrophologie 21

Khakzar sehr zufrieden, wohl wissend, dass es für die

renden und Studieninteressierten hoch. Die

die Abteilung DLS 1.000 Beratungen zu technischen und

360-Grad-Videos produziert. Für die Fachbereiche Oeco-

Studienanfänger*innen eine besonders herausfordernde

Zentrale Studienberatung und die Fachbereiche

didaktischen Fragestellungen durch. Im Laufe des Som-

trophologie und Lebensmitteltechnologie entstand die

Situation war. »Sie wollen die Lehrenden kennenlernen,

boten Ratsuchenden digitale Beratungstermine

mersemesters 2020 bot sie für rund 75 Prozent der Leh-

neunteilige Videoreihe »Mikrobiologische Arbeitstechni-

Kontakte zu ihren Mitstudierenden knüpfen und müssen

an.

renden eine persönliche Beratung an. Auf der Homepage

ken«.

sich zunächst einmal auf dem Hochschulcampus orien-

»Trotz Corona haben sich wieder erfreulich viele Studi-

Schutzmaßnahmen erforderlich.

eninteressierte für die Hochschule Fulda entschieden.

der Hochschule entstand ein umfassendes Informations-

Darüber hinaus gab es im Berichtsjahr wieder ein um-

angebot für Lehrende zu Didaktik- und Technikfragen, wo-

fangreiches Angebot der Selbstlernförderung. Aufgrund

bei auch bundesweite Hilfs- und Informationsangebote

der coronabedingten Schließung des Selbstlernzentrums

Die Hochschule Fulda hatte daher große Anstrengun-

gesichtet und zur Verfügung gestellt wurden. Lehrende

konnten die Studierenden neben einer täglichen Online-

gen unternommen, damit die Erstsemester auch unter

gebote für Studierende zu den Themen »Prü-

wurden darüber hinaus individuell via E-Mail, Videochat

Sprechstunde ein umfangreiches Workshopangebot zum

diesen schwierigen Umständen persönlich auf dem Cam-

fungsangst« und »Prokrastination« und um

und Telefon beraten.

Beispiel zu Lernstrategien, Semesterorganisation, Labor-

pus begrüßt werden konnten. Nicht in einer großen Ver-

ein »Studienabschlusscoaching«. Zum Thema

Im Sommersemester 2020 ging es vor allem darum,

protokollen nutzen. Das Angebot wurde im Verlauf des

anstaltung, sondern in kleinen Gruppen in den Fachbe-

Prüfungsangst wurden seit Juli fortlaufend

die Lehrenden dabei zu unterstützen, die Basisfunktio-

Jahres kontinuierlich an die Bedarfe angepasst und aus-

reichen hatten sie zumindest in eingeschränktem Maße

ergänzende Online-Videos, Materialien zum

nalitäten der digitalen Werkzeuge anzuwenden. Dazu

gebaut.

und auf Basis eines detailliert ausgearbeiteten Sicher-

Download und eine Erweiterung des Einzel-

entstanden kleine Videos für nahezu jede Funktion der

heits- und Hygienekonzepts die Möglichkeit, die Hoch-

beratungskontingents angeboten. Das Thema

Lernplattform. Im Wintersemester wurde dann schnell

schule kennenzulernen. »Unsere Hochschule zeichnet

Prokrastination bzw. Abschlusscoaching fand

deutlich, dass sich die Anfragen spezialisierten. Wie ma-

sich vor allem auch durch persönlichen Kontakt aus. Des-

ebenfalls in Erweiterung des Einzelberatungs-

che ich das in meinem Setting, in meinem Fach, mit mei-

halb bedauern wir die Einschränkungen sehr. Wir wissen:

kontingents ausschließlich per Videokonferenz

nen Studierenden, in diesem Semester? Globale Beratung

Ein Studium lebt vom Miteinander auf dem Campus. Und

oder telefonisch statt. Darüber hinaus betei-

reichte da nicht mehr aus. 30 Schulungsangebote bot die

wir wissen: All das kommt in diesem Semester viel zu kurz.

ligte sich die psychosoziale Beratungsstelle an

Abteilung DLS alternierend im Semesterverlauf an. Mit

Aber wir sehen auch die Notwendigkeit, unseren Beitrag

Erstsemesterbegrüßungen, unter anderem mit

ähnlich großem Aufwand wurden die Lehrenden durch

zur Eindämmung des Infektionsgeschehens zu leisten

einem Online-Workshop »Einstieg ins Studium

Services in den Fachbereichen unterstützt.

und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen«,

– was tun bei Stress und Krisen« am Fachbe-

sagte Khakzar. An Hochschulen kämen in kurzfristig

reich Sozialwesen.

26

tieren. Im direkten Miteinander ist das natürlich alles viel

Die psychosoziale Beratungsstelle erweiterte

leichter.«

im Juni 2020 ihr Beratungsangebot zunächst befristet bis zum 30. Mai 2022 um Gruppenan-

27


CHE Ranking

D

Neue Hebammenausbildung

Guter Kontakt zur Berufspraxis, gute Unterstützung zu Studienbeginn

G

Schnelle Umstellung auf duales Studium als Regelform

SOZIALE ARBEIT UNTER TOP TEN IN DEUTSCHLAND

ie Hochschule Fulda hat auch im Jahr 2020 wieder gute Noten im Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) und der

Das Fach Soziale Arbeit platzierte sich in den einzelnen

emeinsam mit elf Kliniken in Hessen, Thürin-

Mit dem neuen Ausbildungskonzept erwerben Hebam-

gen und Bayern hat die Hochschule Fulda im

men einen europaweit anerkannten Abschluss, der auch

Oktober 2020 die Hebammenausbildung nach

eine Berufstätigkeit im Ausland sowie die Weiterqualifi-

dem neuen Ausbildungskonzept gestartet. Damit zählt

zierung über einen Masterabschluss bis hin zur Promo-

sie zu den ersten Hochschulen in Deutschland, die das

tion erlaubt. Aber auch für die Versorgung schwangerer

Wochenzeitung »Die Zeit« erhalten. Bewertet wurden

Bewertungskategorien neunmal in der Spitzengruppe,

die Bachelor-Angebote Soziale Arbeit, Betriebswirtschaft,

unter anderem bei Lehrangebot und Studierbarkeit. Fast

Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsrecht. In

Maximalpunktzahl erzielte es beim Indikator Kontakt zur

duale Studium als Regelform der künftigen Hebam-

Frauen und junger Mütter hat es nur Vorteile, wenn Heb-

puncto Kontakt zur Berufspraxis haben sich alle Angebo-

Berufspraxis. Soziale Arbeit an der Hochschule Fulda ran-

menausbildung umsetzen. Die elf Partnerkliniken, die

ammen von Beginn an lernen, ihre Entscheidungen nach

te in der Spitzengruppe platziert. »Hier zeigt sich in al-

giert damit unter den Top Ten der Sozialarbeitsstudien-

im Studiengang Hebammenkunde mit der Hochschule

Abwägung von wissenschaftlichem Erkenntnisstand, kli-

len vier Fächern die gelingende Praxisnähe: Lehrende, die

gänge in Deutschland. Insgesamt sechsmal erreichte das

Fulda zusammenarbeiten, stellten zunächst insgesamt

nischer Erfahrungen und Bedürfnissen der Schwangeren

praxisorientiert arbeiten, gute Vernetzung mit der Praxis

Fach Betriebswirtschaft die Spitzengruppe, darunter auch

50 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Mit Kassel ist auch

zu treffen.

und gute Einbindung praktischer und praxisnaher Antei-

beim Indikator Internationale Ausrichtung. Wirtschafts-

eine Hebammenschule in das neue Ausbildungskonzept

le in die Curricula«, kommentierte die Vizepräsidentin für

recht schaffte es fünfmal in die Spitzengruppe. Von der

integriert.

Lehre und Studium an der Hochschule Fulda, Professorin

Mittel- in die Spitzengruppe stieg das Fach Wirtschaftsin-

Dr. Kathrin Becker-Schwarze das gute Abschneiden.

genieurwesen bei der Unterstützung am Studienanfang

Ausbildung vor. Die Verantwortung dafür liegt bei den

und dem Kontakt zur Berufspraxis mit fast maximaler

geburtshilflichen Kliniken. 2.400 Stunden sind für die

zung am Studienanfang und die infrastrukturelle Aus-

Punktzahl auf.

theoretische und fachpraktische, wissenschaftliche Aus-

stattung der Hochschule einschließlich Bibliothek. Die

»In den nächsten Jahren wollen wir nun die Betreu-

bildung vorgesehen. Hierfür wie für den Studiengang

Studierenden bescheinigten der Hochschule zudem eine

ung der Studierenden insgesamt noch mehr in den Blick

insgesamt trägt die Hochschule Fulda die Verantwor-

insgesamt gute Studienorganisation. »Das Ranking spie-

nehmen«, erklärt Professorin Becker-Schwarze. »Auch hier

tung.

gelt die intensiven Bemühungen der Hochschule Fulda in

wollen wir die Rahmenbedingungen optimieren und die

den vergangenen Jahren, die Studierenden zu Beginn ih-

Studierenden bei ihrem Studium enger betreuen und da-

der Studierenden alternativlos. Das neue Konzept ermög-

res Studiums umfassender zu unterstützen«, so die Vize-

mit den Studienerfolg erhöhen.«

licht es, den Studierendenstatus zu haben und zugleich

Gute Bewertungen gab es auch für die Unterstüt-

Das duale Studium sieht 2.200 Stunden praktische

»Für uns war die schnelle Umstellung im Interesse

präsidentin. »Wir freuen uns, dass unsere Bemühungen,

eine Ausbildungsvergütung für das gesamte Studium

spezielle Programme für Studienanfänger*innen zu eta-

zu erhalten«, betonte die damalige Studiengangsleiterin

blieren, honoriert werden.« Dazu gehören unter anderem

Professorin Dr. Beate Blättner. »In der Konzeption des Stu-

Vorkurse, Tutorien, Zwischentests und die Einführungs-

dienangebotes hat es uns sehr geholfen, dass wir bereits

woche. Auch hochschulweite Angebote wie Schreibwerk-

acht Jahre Erfahrungen mit einem Studienangebot für

statt, Selbstlernförderung oder Hochschulinformations-

Hebammen vorweisen können und sowohl personell als

tag sind hier zu erwähnen.

auch im Zugang zur Literatur und den Möglichkeiten für die fachpraktische Ausbildung im Skills-Lab sehr gut aufgestellt sind. Dennoch sind wir dabei, uns noch weiterzuentwickeln, und das ist auch notwendig, um eine solide Ausbildung bieten zu können.«

28

29


Neues Pflegeberufegesetz

A

Generalistisches Studienprogramm Pflege gestartet

Wissenschaftliche Weiterbildung

D

Projekt FuBiLe erfolgreich beendet

kurz notiert 8. DEUTSCHER DIVERSITY-TAG

ls erste Hochschule in Hessen startete die Hoch-

as Projekt FuBiLe (Fulda bildet lebenslang) wurde

schule Fulda im Oktober 2020 mit dem neuen

am 31. Juli 2020 beendet. Dieses Projekt wurde in

Die Hochschule Fulda beteiligte sich auch 2020 wieder

Studienprogramm nach dem Pflegeberufege-

zwei Förderphasen im Rahmen der BMBF-Wett-

am Deutschen Diversity-Tag – pandemiebedingt mit

setz. Mit Abschluss des Studiums erwerben die Studie-

bewerbs »Aufstieg durch Bildung: offene Hochschule«

digitalen Formaten. Um für die Auswirkungen des

renden die Berufszulassung und gleichzeitig den Bache-

gefördert. Im Fokus der Projektarbeit standen die hoch-

Corona-Virus unter diversitäts- und diskriminierungs-

lor. Damit sind sie als »Pflegefachmann/Pflegefachfrau

schulinterne Strukturentwicklung sowie die Entwicklung

relevanten Gesichtspunkten zu sensibilisieren, stellte

mit akademischem Grad« für die komplexen, verantwor-

neuer wissenschaftlicher Weiterbildungsangebote.

sie auf den Webseiten des Bereichs Diversität, Anti-

tungsvollen und vielfältigen Aufgaben der beruflichen

Zu den wesentlichen Ergebnissen zählen unter ande-

diskriminierung und Interkulturalität Informationen

Pflege gerüstet.

rem die Entwicklung eines modularen Konzepts zur Stei-

und hilfreiche Angebote für alle Hochschulangehöri-

Hintergrund für das neue Studienprogramm sind

gerung der Durchlässigkeit zwischen wissenschaftlicher

gen zur Verfügung

die berufsrechtlichen Regelungen, die zum 1. Januar 2020

Weiterbildung und Bachelor- und Master-Studiengängen

in Kraft getreten sind. Das Studium, das acht Semester

mit entsprechenden Allgemeinen Studien- und Prüfungs-

umfasst, ist generalistisch angelegt. Die bisher im Alten-

bestimmungen für die wissenschaftliche Weiterbildung

Zum Wintersemester 2020/21 erhielten Lehrende für

pflegegesetz und im Krankenpflegegesetz getrennt gere-

an der Hochschule Fulda« sowie die Richtlinie für die Ver-

den Umgang mit Interkulturalität in der digitalen

gelten Ausbildungen werden in einem neuen Pflegebe-

gütung der Lehrenden in der wissenschaftlichen Weiter-

Lehre eine Handreichung. Sie umfasst vier kurze Videos

rufegesetz zusammengeführt. Das Studium bereitet auf

bildung an der Hochschule Fulda. Es konnte im Rahmen

und Dokumente mit Best Practices und Strategien für

die Berufstätigkeit in vielfältigen Arbeitsfeldern der am-

dieser Förderung ein zehn Module umfassender Weiter-

die Online-Lehre. Für die Beschäftigten wurde im

bulanten und stationären Akut- und Langzeitpflege vor.

bildungs-Modulbaukasten im Themenfeld »Organisati-

Wintersemester 2020/21 ein interkulturelles Training

2.600 Stunden sind für die theoretische und fachprakti-

onsentwicklung & Führungskommunikation« entwickelt

online durchgeführt.

sche, wissenschaftliche Ausbildung vorgesehen. 2.300

werden. Das Projekt FuBiLe hat durch das didaktische

Stunden werden als klinisch-praktischer Anteil im Berufs-

Design ausgewählter Module und durch die Entwicklung

feld Praxis absolviert. Die Hochschule Fulda trägt für das

eines Selbsteinschätzungstests für Studieninteressierte

gesamte Studienprogramm die Verantwortung.

(Online Self Assessment) die Einführung des ersten wei-

Im September 2020 legte die langjährige Frauen- und

Die Studierenden profitieren von der internationa-

terbildenden Master-Studiengangs »MBA-Studiengang

Gleichstellungsbeauftragte für den Bereich Profes-

len und interdisziplinären Ausrichtung des Fachbereichs.

General Management« der Hochschule Fulda unterstützt.

sor*innen/Lehre, Professorin Dr. Dagmar Preißing aus

INTERKULTURALITÄT TRAINIEREN

WECHSEL DER FRAUEN- UND

GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTEN

Studienaufenthalte im Ausland werden aktiv unterstützt.

dem Fachbereich Wirtschaft, ihr Amt nieder.

Studierende können sich an (Forschungs-) Projekten der

Auf Vorschlag des Senats erfolgte rückwirkend zum

Hochschule beteiligen und so den Wissenstransfer zwi-

1. Oktober 2020 die Bestellung der neuen Frauen-

schen Hochschule und Einrichtungen mitgestalten. Der

und Gleichstellungsbeauftragten für den Bereich

Bachelor-Abschluss ist international anerkannt und er-

Professor*innen, Frau Professorin Dr. Anne Walter

möglicht es, als Pflegefachperson in vielfältigen Bereichen

(Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften), für

des Gesundheitssektors im In- und Ausland tätig zu wer-

die Dauer von sechs Jahren.

den.

30

31


32

33


INTERVIEW MIT DEM VIZEPRÄSIDENTEN FÜR FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG, PROF. DR. STEVEN LAMBECK

WIR SOLLTEN STÄRKER IN DEN DISKURS GEHEN

Austausch. Das sind aus meiner Sicht sehr gute Entwicklungen. Es ist ja unser strategisches Ziel, den interdisziplinären Charakter der wissenschaftlichen Zentren und Forschungsverbünde zu stärken und die Potenziale, die sich dadurch ergeben, zu nutzen. Wenn wir die akute Phase

Herr Professor Lambeck, gab es etwas,

Sowohl was die eingereichten Anträ-

Befürchten Sie, dass sich der fehlen-

der Pandemie überstanden haben,

das Sie 2020 positiv überrascht hat?

ge als auch die Bewilligungen betrifft

de Kontakt auch auf die Rekrutierung

wird sich die Frage stellen, welche

lagen wir 2020 auf dem Niveau der

des wissenschaftlichen Nachwuchses

Schlüsse wir ziehen, wie wir die Da-

Sehr positiv überrascht hat mich der

Vorjahre. Wenn bei einem Projekt

auswirken könnte?

ten auswerten. Dann sollten wir viel

Austausch unter den fünf hessischen

zeitlicher Verzug entstanden ist, ha-

Hochschulen, vor allem unter den

ben wir versucht, diesen abzufedern.

Da sehe ich gerade für die technischen

Die Pandemie hat gezeigt, dass un-

Vizepräsident*innen für Forschung.

Für unser hochschulinternes Promo-

Fachbereiche schon ein Problem. Das

terschiedliche Fachdisziplinen ganz

Unser Kontakt ist in der Pandemie

tionsstipendien-Programm haben wir

Feedback und der persönliche Kontakt,

unterschiedlich mit Daten umgehen.

viel intensiver geworden. Das Online-

eine Möglichkeit zur Verlängerung

der im Labor entsteht, haben gefehlt.

Plötzlich standen Physiker in der Öf-

Format macht es natürlich auch ein-

angeboten.

Beides ist aber wichtig, um jeman-

fentlichkeit, die vorher mit Epidemio-

den für eine Promotion zu gewinnen.

logie wenig bis nichts zu tun hatten,

facher. Wir müssen für einen Termin

stärker noch in den Diskurs gehen.

nicht mehr stundenlang im Auto un-

In vielen Forschungsprojekten arbei-

Wenn ich auf die blanken Zahlen

weil sie Modelle entwickeln. Bei uns

aus einer anderen Disziplin einen an-

gelingen, wenn die Rahmenbedin-

terwegs sein, sondern haben einen

ten Studierende mit. Hat die Akquise

der Promotionsstatistik bis Dezember

hat ein Kollege aus der Logistik Daten

deren Blick hat und andere Werkzeu-

gungen sich weiter verbessern. Was

Online-Jour-Fixe vereinbart. Einmal

trotz fehlenden persönlichen Kon-

2020 schaue, dann ist da eine erfreu-

zur Auslastung der Krankenhäuser

ge nutzt. Ich denke, da kann man noch

ist hier der aktuelle Stand?

im Monat tauschen wir uns für zwei

takts und ausgefallener Laborübun-

liche Entwicklung festzustellen. Wir

besser verfügbar gemacht. Die Frage

viel lernen.

Stunden intensiv aus. Die digitalen

gen noch funktioniert?

haben 126 laufende Promotionsver-

nach Kapazitäten beurteilt ein Lo-

Die Pandemie hat außerdem ge-

Bessere Rahmenbedingungen ent-

fahren, die angenommen sind. Es gab

gistiker sicherlich anders als ein Ge-

zeigt, wie wichtig es ist, verschiede-

stehen durch den Aufbau eines aka-

Ich glaube schon, dass wir in dem

keinen Einbruch durch die Pandemie.

sundheitsökonom. Diese fächerüber-

ne Perspektiven zu diskutieren: Wir

demischen Mittelbaus. Der Hessische

Wie hat sich die Pandemie auf die

Jahrgang, der jetzt das Bachelor-Stu-

Aber ich kann natürlich nicht prog-

greifenden Diskussionen werden in

brauchen die sozialwissenschaftliche

Hochschulpakt 2021 bis 2025 sichert

Forschungsprojekte ausgewirkt?

dium abschließt, wirklich gute Stu-

nostizieren, ob dieser zeitverzögert

Zukunft sicher relevanter werden.

Sicht, die sagt, wie sich Kontaktbe-

uns erstmals die finanziellen Mittel

dierende verloren haben, die man in

kommt. Momentan gehe ich aber eher

schränkungen auswirken; die Ge-

zu, um dauerhaft Stellen für die For-

Je nach Fachgebiet waren die Projekte

Forschungsprojekte hätte einbinden

nicht davon aus.

Läuft also alles darauf hinaus, noch

sundheitsökonomie, die sagt, was es

schung einzurichten und damit auch

von den Einschränkungen mehr oder

können; ganz einfach deshalb, weil

stärker über Fächergrenzen hinweg

kostet, wenn ein Intensivbett für vier

unseren wissenschaftlichen Nach-

weniger betroffen. Dass es bei einem

Laborveranstaltungen nur sehr ein-

Die Pandemie ist ja selbst zum For-

zusammenzuarbeiten?

Wochen belegt ist. Auf der anderen

wuchs entsprechend grundfinanziert

größeren Projekt zum Abbruch kam,

geschränkt in Präsenz stattgefunden

schungsgegenstand geworden. War

Seite braucht es die ethische Debatte

zu qualifizieren. Aber um die Zahl der

habe ich nicht wahrgenommen. Si-

haben. Stattdessen haben die Stu-

Corona auch ein Schub für die For-

Wir haben an der Hochschule das

darüber, bis zu welchem Punkt die Ge-

forschungsaktiven

cherlich gab es große Herausforde-

dierenden ihre Aufgaben hauptsäch-

schung an der Hochschule Fulda?

Glück, dass wir viele Disziplinen an

sellschaft bereit ist zu tolerieren, dass

zu erhöhen, sind noch weitere Opti-

rungen vor allem in den Projekten,

lich zuhause bearbeitet. Einmal die

Bord haben. Aber es passiert, glaube

Menschen an einer Virusinfektion

mierungen unabdingbar. Wir planen

die auf persönlichen Kontakt aus-

Woche hat man sich per Videokon-

Wir haben zwar keine Virologen,

ich, immer noch zu wenig, um dieses

sterben. Wir haben diese verschiede-

beispielsweise eine effizientere Unter-

gelegt sind, wo beispielsweise Inter-

ferenz getroffen. Zu beurteilen, ob je-

aber viele andere Fachgebiete, die

Potenzial zu nutzen. Ich halte es für

nen Disziplinen alle hier auf unserem

stützung der Forschenden bei admi-

views geführt werden. Aber es ging

mand für die Mitarbeit in einem For-

Forschungsprojekte aufgesetzt ha-

sinnvoll, sich über die Fächergrenzen

Campus.

nistrativen Tätigkeiten in allen Phasen

doch alles mit viel Kreativität weiter.

schungsprojekt infrage kommt, ist

ben. Die Forschenden vernetzen sich

hinweg auszutauschen. Zum Beispiel

Bei den Antragsaktivitäten haben wir

aus meiner Sicht so sehr schwierig.

nun

wissenschaftlichen

in Fragen der Datenauswertung. Im-

Die Hochschule will die Forschung

tragsberatung über das Projektcon-

Zentren kommen in einen stärkeren

mer wieder erlebe ich es, dass jemand

weiter ausbauen. Doch das wird nur

trolling bis hin zum Abschlussbericht.

Werkzeuge sind schon ein Gewinn.

Corona kaum gemerkt.

34

und

die

Professor*innen

der Projektabwicklung – von der An-

35


Promotionszentrum Soziale Arbeit

Eigenständiges Promotionsrecht

Promotionszentrum Mobilität und Logistik

D

Erste Promotion mit Summa cum laude

nehme Hessen eine Vorreiterrolle ein: »Wir sind das erste Bundesland, dass den HAWs ein eigenständiges Promotionsrecht ermöglicht – nun gibt es bei uns sieben solcher Promotionszentren.«

Der Fuldaer Hochschulpräsident, Professor Dr. Karim

Khakzar, betonte: »Die Schwerpunktthemen Mobilität und

EU-Förderung und europäischer Transfer

Erfolgreiche Anträge

ie erste Promotion mit der Gesamtnote »sum-

Ein wichtiger Erfolg im Rahmen der EU-Förderung war im

ma cum laude« konnte im Jahr 2020 das hoch-

Jahr 2020 die Bewilligung des Antrags für ein Jean-Mon-

schulübergreifende Promotionszentrum Soziale

net-Netzwerk (Erasmus+) »Debating Europe (DebatEU)«

Arbeit melden. Wolfgang Stadel erhielt sowohl für sei-

an der Hochschule Fulda, das seit September 2020 von

ne Dissertation als auch die Verteidigung der Arbeit die

Professorin Dr. Claudia Wiesner vom Fachbereich Sozial-

Bestnote »mit Auszeichnung«.

und Kulturwissenschaften koordiniert wird. Im Netzwerk

Logistik haben für die Region Fulda und die Hochschule

arbeiten acht Partner des akademischen Sektors aus

aufgrund der zentralen und verkehrsgünstigen Lage eine

Betreut wurde die Dissertation zum Thema »Sozialrau-

sechs europäischen Ländern zusammen. Das Projekt wird

ganz besondere Relevanz. Wir sind daher stolz, dass es mit

mentwicklung unter den Bedingungen von Behinderung

mit 300.000 Euro über drei Jahre gefördert. Jean-Mon-

Einrichtung des Promotionszentrums Mobilität und Lo-

und Alter – Menschen mit sogenannter Geistiger Behin-

net-Netzwerke fördern die Zusammenarbeit internatio-

gistik nun auch möglich ist, in einem wirtschaftswissen-

derung im Alter: Enthinderungs- und Aneignungshilfe

naler Akteure im Bereich der Europäischen Integration.

schaftlichen Fachgebiet an unserer Hochschule zu promo-

aus einer subjektorientierten sozialräumlichen Perspek-

vieren.«

tive« von Professorin Dr. Monika Alisch aus dem Fachbe-

bereich Sozialwesen erfolgreich als Projektpartner an

m 4. September 2020 erteilte Wissenschaftsmi-

Die Hochschule Fulda ist damit berechtigt, den

reich Sozialwesen der Hochschule Fulda. Gutachter wa-

der europäischen Ausschreibung der Joint Programming

nisterin Angela Dorn der Frankfurt University of

Doktortitel in insgesamt fünf forschungsstarken Fach-

ren Professor Dr. Michael May (Hochschule RheinMain)

Initiative (JPI) »Urban Migration« beteiligt. Für das Teil-

Applied Sciences (Frankfurt UAS), der Hochschu-

richtungen zu verleihen. Neben dem Promotionszentrum

sowie Professor Dr. Michael Winkler (Friedrich-Schiller-

vorhaben Fulda im europäischen Verbundprojekt »Local

le Fulda sowie der Hochschule RheinMain (HSRM) die Ge-

für Mobilität und Logistik ist sie auch an den hochschul-

Universität Jena).

Responses to Precarious Migrants: Frames, Strategies and

nehmigung zur Gründung des Promotionszentrums für

übergreifenden Promotionszentren Soziale Arbeit und

»Es war eine große Freude, Wolfgang Stadel über gut

Evolving Practices in Europe« (LoReMi) warb er knapp

Mobilität und Logistik. Damit haben die drei Hochschu-

Angewandte Informatik beteiligt. Daneben hat sie die

dreieinhalb Jahre bei seinem wissenschaftlichen Ent-

120.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und

len das Recht zur Durchführung eigenständiger Promo-

zwei hochschuleigenen Promotionszentren Public Health

wicklungsprozess hin zum Doktorgrad zu begleiten. Es

Forschung in der genannten europäischen Programmli-

tionsverfahren in dieser Fachrichtung erhalten. Es ist das

und Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Globa-

ist ihm letztlich auch in seinem Vortrag zur Disputation

nie ein. Das Projekt LeReMi läuft unter Federführung der

bundesweit einzige Promotionszentrum für Mobilität

lisierung, Europäische Integration und Interkulturalität.

wieder gelungen, nicht nur seine Erkenntnisse zur Dis-

Universität Oxford. Weiterer Kooperationspartner ist die

kussion zu stellen, sondern die Zuhörenden Schritt für

Universität Wien.

A

und Logistik.

Schritt auf seine menschenwissenschaftliche Denkweise »Das neue Promotionszentrum befasst sich mit Zukunfts-

im Forschen einzustimmen«, stellte Professorin Dr. Mo-

themen von höchster Relevanz für Gesellschaft, Politik und

nika Alisch fest. Professor Dr. Michael May, Sprecher des

Wirtschaft. Mit Mobilität und Logistik sind Fragen rund

Promotionszentrums, hob hervor: »Dass auch Professor

um Klimawandel, Nachhaltigkeit, Wirtschaftswachstum

Dr. Winkler, eine Koryphäe der universitären Sozialpäda-

und Stadtentwicklung verbunden«, sagte Wissenschafts-

gogik, in seinem Gutachten die Dissertation als eine he-

ministerin Angela Dorn. Das Promotionszentrum stärke

rausragende Leistung würdigt, spricht für die Qualität

die hochschulübergreifende, anwendungsorientierte For-

der am Promotionszentrum Soziale Arbeit eingereichten

schung und bilde gleichzeitig Fachkräfte für die Region,

Arbeiten.«

für Hessen und für Deutschland wissenschaftlich aus. Mit dem Promotionsrecht für forschungsstarke Fachrich-

Wolfgang Stadel hatte seit 2016 eine Promotionsstelle

tungen an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften

am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Fulda.

36

37

Zudem hat sich Professor Dr. Ilker Ataç aus dem Fach-


Forschung zur Pandemie

D

Zum Beispiel: Datenanalysen und Gesundheitskompetenz KURZ NOTIERT

ie Pandemie wirkte sich 2020 gleich doppelt

Unternehmensstandorte konnten nach Art und Größe

Dr. Katharina Rathmann von Seiten der Hochschule Fulda

auf die Forschung aus: Sie beeinflusste die Ar-

abgebildet und in Vergleich mit den bestätigten COVID-

an der Studie beteiligt war. »In den sozialen Medien – und

beit laufender Projekte aufgrund der Kontakt-

19-Fällen gesetzt werden, um eventuelle Personaleng-

nicht nur dort – gibt es eine Fülle von qualitativ unter-

beschränkungen. Und gleichzeitig wurde sie selbst zum

pässe schneller zu erkennen und an den verschiedenen

schiedlichen Informationen zum Virus. Für Menschen

Forschungsgegenstand. Auch an der Hochschule Fulda

Standorten zu antizipieren.

mit geringer Gesundheitskompetenz kann diese Menge

setzten Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Fach-

an oft widersprüchlichen Informationen psychosozial be-

gebieten Forschungsprojekte auf. Zwei Beispiele:

lung kontinuierlich angepasst. Künftig lässt sich das Tool

lastend und damit riskant für die Gesundheit sein.«

beispielsweise auch für Grippewellen nutzen.

Mehr: hs-fulda.de/wirtschaft/fight-covid-19

rigkeiten, die Zuverlässigkeit digitaler Gesundheitsinfor-

hieß es 2020, die Veranstaltung virtuell anzubieten.

mationen zu beurteilen (42,3 Prozent) oder zu bewerten,

Sie konnten der Situation durchaus Positives

ob mögliche kommerzielle Interessen hinter den recher-

abgewinnen: »Für alle, die noch kein Science Slam

chierten Informationen stehen. Im Internet gefundene

besucht haben, ist das eine hervorragende Gele-

Wie suchen und finden Studierende digitale Gesund-

Informationen im Lebensalltag anzuwenden, bewerteten

genheit, das Format für sich zu entdecken«, sagte

sundheitswesen und in Unternehmen schnell erkennen

heitsinformationen im Kontext der Corona-Pandemie?

20 Prozent als schwer oder sehr schwer.

Professor Dr. Sascha Skorupka. Im Mai ging es um

können, wann sich die Lage zuspitzt.

Wie gehen sie mit der Masse an Gesundheitsinforma-

Eine hohe digitale Gesundheitskompetenz hilft nach

den besten Corona-Vortrag, im November stand der

Das Projekt, das den Titel »Fight Covid-19« trägt, nutzt

tionen um, auch mit dem Nebeneinander von vertrau-

Ansicht der Wissenschaftler*innen dabei, proaktiv mit

Klimaschutz auf dem Programm. Die Veranstaltun-

Geographische Datenanalysen. Das heißt, es visualisiert

enswürdigen Informationen und Desinformation im In-

gesundheitsrelevanten Informationen umzugehen und

gen standen auch später noch über Youtube zur

die für die jeweilige Situation relevanten Daten auf Land-

ternet? Und welche Belastungen resultieren für sie aus

informierte Entscheidungen zu treffen.

Verfügung. Bis November 2020 sahen den Corona-

karten. Auf einer dieser Karten wurden in der ersten Phase

dem Informationsangebot? Um das herauszufinden,

Publikation: https://fuldok.hs-fulda.de/opus4/843

Slam vom Mai 2020 rund 1.700 Zuschauer*innen.

der Pandemie zum Beispiel die Anzahl von neuen Corona-

befragten Wissenschaftler*innen des Public Health Zen-

Infektionen pro Landkreis und die Auslastung von Beat-

trums (PHZF) der Hochschule Fulda und des Interdiszip-

mungsplätzen in Krankenhäusern gegenübergestellt.

linären Zentrums für Gesundheitskompetenzforschung

Die Karten helfen, unter komplexen und dynamischen

(IZGK) der Universität Bielefeld von Ende März bis Mitte

Rahmenbedingungen schnell konkrete Handlungsemp-

April 2020 Studierende in ganz Deutschland nach ihrer

fehlungen zu geben. Dadurch können Krisenstäbe effizi-

digitalen Gesundheitskompetenz. Fast 15.000 Studieren-

ent entscheiden.

de aus 130 Hochschulen beteiligten sich an der Online-

Befragung.

MIT LOGISTIK-KNOW-HOW GEGEN CORONA

Das Team hat die Karten der pandemischen Entwick-

DIGITALE GESUNDHEITSKOMPETENZ STUDIERENDER

Ein Team um Professor Dr. Jozo Acksteiner aus dem Fachbereich Wirtschaft hat als Reaktion auf die Pandemie ein Monitoring-Tool entwickelt, mit dem Krisenstäbe im Ge-

Bislang kommen solche Geographischen Datenanaly-

sen häufig im Supply-Chain-Desaster-Management zum

Einsatz, wenn zum Beispiel durch Erdbeben unterbroche-

mit digitalen Gesundheitsinformationen zum Thema

ne Lieferketten möglichst schnell wieder funktionsfähig

Corona-Virus leicht. Sie fanden die gesuchten Informa-

gemacht werden müssen. Für Unternehmen und Kri-

tionen, konnten sie verstehen, bewerten und anwenden,

senstäbe stellte die Hochschule Fulda eine Software, Bei-

also auf dieser Basis Entscheidungen für die Gesund-

spieldateien und Anleitungen zur Verfügung. Damit war

heitsförderung, Prävention und Versorgung im Lebens-

es möglich, zum Beispiel die Verfügbarkeit wichtiger Res-

alltag treffen. »In einer Pandemie ist eine ausreichende

sourcen zu visualisieren, etwa der Lagermitarbeiter*innen

Gesundheitskompetenz entscheidend«, betonte Profes-

in Logistikfirmen.

sor Dr. Kevin Dadaczynski, der gemeinsam mit Professorin

38

Science Slam Auch für die Organisator*innen des Science Slam

Am häufigsten berichteten Studierende über Schwie-

Ergebnis: Den meisten Studierenden fiel der Umgang

39


Wissenschaftliche Zentren und Forschungsverbünde

Forschungsprojekt ELSA

Fachvorträge, Nachwuchstagung, Clustergründung

D

Für bessere Versorgung bei ungewollter Schwangerschaft

FoSS

ELVe

as Forschungsvorhaben »Erfahrungen und Le-

Das Projekt werde Bedarfe aus den Lebenssituationen

benslagen ungewollt Schwangerer – Angebote

der Frauen ableiten, Faktoren identifizieren, die positive

der Beratung und Versorgung (ELSA)« ist im No-

und negative Entwicklungen beeinflussen, und vulnerab-

vember 2020 gestartet. Bis Ende Oktober 2023 wird ein

le Gruppen beschreiben. »Unsere Erkenntnisse sollen die

interdisziplinärer Forschungsverbund wissenschaftliche

Bundes- und Landespolitik sowie Institutionen und Ein-

Der Forschungsverbund für Sozialrecht und Sozialpolitik

Durch das Zentrum für Ernährung, Lebensmittel und

(FoSS) hat 2020 trotz Pandemie mehrere (Online-)Veran-

nachhaltige Versorgungssysteme (ELVe) initiiert und ge-

staltungen organisiert. Unter anderem veranstaltete er

fördert, gründeten im März 2020 13 Unternehmen, drei

Fachvorträge zu den Themen »Beruflich-professionelle

Organisationen und Verbände sowie die Hochschule Ful-

Orientierungen in der Krise? Ein Versuch der Fern-Beo-

da das Green Food Cluster. Dieses Cluster möchte Unter-

Daten über die sozialen und gesundheitlichen Belastun-

richtungen dabei unterstützen, die Versorgung von Frau-

bachtung angehender Pflege- und Gesundheitsexpert-

nehmen und Organisationen der regionalen Lebensmit-

gen von Frauen erheben, die eine ungewollte Schwanger-

en mit ungewollten Schwangerschaften zu verbessern,

*innen« und »Homeschooling – eine (menschen)recht-

telwirtschaft darin unterstützen, die Herausforderungen,

schaft austragen oder abbrechen. Wie erleben und verar-

unter anderem bei der Qualifizierung der Fachkräfte und

liche Betrachtung«. Auch ein Promotionsworkshop zum

die durch Klimaschutz, Erhalt der biologischen Vielfalt,

beiten Frauen eine ungewollte Schwangerschaft? Welche

beim Ausbau von Kooperationen und Schnittstellen.«

Thema »Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den

Tierwohl, Konsumveränderungen, Fachkräftemangel und

Unterstützung benötigen sie? Und wie sind sie derzeit in

Sozialstaat« stand auf dem Programm. Die Nachwuchs-

Digitalisierung entstehen, für Innovationen und als Mar-

Deutschland versorgt?

gruppe »Die Sozialgerichtsbarkeit und die Entwicklung

ketingchancen zu nutzen.

von Sozialrecht und Sozialpolitik in der Bundesrepublik

Das Green Food Cluster ist das erste und bisher ein-

Fulda das Sozialwissenschaftliche Forschungsinstitut zu

Deutschland« organisierte zudem die interdisziplinäre

zige Cluster für die Lebensmittelwirtschaft in Hessen, es

Geschlechterfragen Freiburg, die Hochschule Merseburg,

Konferenz »Sozialgerichtsbarkeit im Blick – Interdiszipli-

will aber auch Unternehmen und Branchenorganisati-

die Freie Universität Berlin, die Hochschule Nordhausen

näre Forschung in Bewegung«.

onen in Südthüringen und im nördlichen Unterfranken

sowie die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der

seine Dienstleistungen anbieten sowie diese als Mitglie-

Medizinischen Fakultät der Universität Ulm. Im Projekt-

der gewinnen. Das Cluster-Management liegt bei der

beirat sind neben medizinischen Expert*innen Fachge-

Das Zentrum für Gesellschaft und Nachhaltigkeit (CeSSt)

Hochschule. Der Cluster-Aufbau wird bis Ende 2022 ge-

sellschaften und Beratungsverbände vertreten. Das Bun-

organisierte 2020 eine virtuelle Nachwuchstagung zum

fördert durch das Land Hessen aus Mitteln des Europäi-

desministerium für Gesundheit fördert das Projekt mit

Thema »Die Vielfalt sozialer Nachhaltigkeit«. Ein virtu-

schen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

4,28 Millionen Euro im Rahmen der Ressortforschung im

CeSSt

An dem Projekt beteiligt sind neben der Hochschule

elles Forschungskolloquium fand zum Thema »Zusam-

Handlungsfeld Gesundheitsversorgung.

menarbeit zwischen Jobcenter und Jugendamt – Her-

ausforderungen und Gelingensfaktoren am Beispiel des

angemessenen Wissensstand zu ungewollten Schwan-

FAM-Projekts des Landkreises Offenbach« statt. In Ko-

gerschaften, zu den psychosozialen Beratungs- und

operation organisierten das CeSSt und der FoSS die Ver-

Unterstützungsangeboten sowie zur medizinischen

anstaltung »Lebensqualität und Lebensperspektiven von

Versorgungssituation erarbeiten und entsprechende

Familien mit behinderten Angehörigen im Erwachsenen-

wissenschaftliche Daten zur Verfügung stellen«, sagte

alter – Ergebnisse des Projekts Familien.Stärken«.

Professorin Dr. Daphne Hahn von der Hochschule Fulda,

»Angesichts von Forschungslücken wollen wir einen

Koordinatorin des Projektverbundes.

40

41


3. Regionale Innovationskonferenz

D

Digitalisierung

Lebendiger Austausch in neuem Format

P

Infrastrukturausbau im Schnellverfahren

ie 3. Regionale Innovationskonferenz des RIGL-

Wenn sich am Ende auch alle einig waren, dass der per-

Fulda musste 2020 pandemiebedingt virtuell

sönliche Kontakt an der ein oder anderen Stelle doch fehl-

stattfinden. Es war ein Experiment. »Anfangs

te, so hat die Konferenz dennoch gezeigt: Das Format hat

waren wir skeptisch, ob das Konzept aufgeht«, sagte Pro-

Potenzial – auch für den Austausch im Rahmen großer

fessor Dr. Steven Lambeck, Vizepräsident für Forschung

Veranstaltungen.

AUSBAU DER TECHNISCHEN INFRASTRUKTUR

ragmatische, schnelle Entscheidungen waren gefragt, als die Pandemie im März 2020 akut wurde. Die Lernplattform Moodle musste ausgebaut, die

↘ Das Rechenzentrum setzte eine Vielzahl an

Anzahl von geschützten Zugängen über das VPN erwei-

tert werden. Gleiches galt für die Firewall. Es stellten sich

unterschiedlichen Lösungsszenarien um, um

und Entwicklung in seinem Abschluss-Statement: »Rück-

eine Menge Fragen: Welches Videokonferenzsystem ist

den Zugriff aus dem Homeoffice zu ermög-

blickend bin ich froh, dass wir es gewagt haben.«

das richtige? Welche Kapazitäten brauchen wir, wenn

lichen. ↘ Bis zu 600 parallele VPN-Verbindungen ins

ZUM REGIONALEN INNOVATIONSZENTRUM

Wissenschaft und Praxis in großem Rahmen virtuell

FÜR GESUNDHEIT UND LEBENSQUALITÄT

zusammenzubringen und auch Bürger*innen aus der

(RIGL-) FULDA

Region vom heimischen PC aus an dem Austausch teilhaben zu lassen – es hat funktioniert. Anregende und le-

Regionaler Transfer

bendige Diskussionen, interessante Vorträge, interaktive Wissensspiele ließen zeitweise fast vergessen, dass die Veranstaltung eigentlich hätte analog stattfinden sollen. »Die Konferenz war wirklich ein Lernort für alle Beteiligten«, zog die wissenschaftliche Leitung des RIGL-

sich Beschäftigte und Studierende nur noch virtuell tref-

Hochschulnetz gab es täglich. ↘ Ein neues Firewall-System wurde in Betrieb

fen? Hält die Infrastruktur stand? »Das war wirklich eine große Herausforderung«, sagte Vizepräsident Professor

genommen. ↘ Die Internetanbindung der Hochschule wur-

Dr. Steven Lambeck, in dessen Ressort auch die Verantwortung für die Digitalisierung fiel. »Wir wussten nicht,

de flexibel an den neuen Bedarf angepasst. ↘ Für kritische IT-Systeme wurden zusätzliche

was datenschutzrechtlich konform ist, mussten aber innerhalb von 14 Tagen eine Entscheidung für ein System

Kapazitäten zur Verfügung gestellt. ↘ Das Ticketaufkommen im Service Desk des

treffen. Klar war nur: Alles, was wir bis dato genutzt hatten, war für die große Zahl an Teilnehmenden nicht ge-

Fulda, Professorin Dr. Jana Rückert-John, Bilanz. »Wir

RIGL-Fulda ist das bislang größte Transferprojekt

eignet.«

Rechenzentrums hat sich mehr als ver-

haben viel positives Feedback erhalten.« Mehr als 240

der Hochschule Fulda. Im Mittelpunkt stehen regi-

dreifacht. Die Beschäftigten erhielten hier

Besucher*innen zählten die Organisator*innen der Hoch-

onale Transferaktivitäten von Ideen, Wissen aber

Anspruch nehmen, im Schnellverfahren durchgezogen.

schule Fulda auf der virtuellen Konferenzplattform, da-

auch Technologien in den Bereichen Gesundheits-

Bei all den negativen Effekten, die das geforderte Tempo

von ein Drittel Praxispartner*innen und Bürger*innen.

förderung, Ernährung, Lebensqualität und soziale

mit sich brachte, hatte das Vorgehen auch sein Gutes.

»Genau das ist es, was wir erreichen wollen: mit unseren

Nachhaltigkeit. RIGL-Fulda ist in fünf Schwerpunkte

»Wir konnten sehr schnell die geforderten technischen

Projekten in die Region gehen und aus der Region, von

und zehn Umsetzungsprojekte gegliedert, in denen

Kapazitäten zur Verfügung stellen und synchrone Ver-

Bürger*innen und Praxispartner*innen, Anregungen be-

Wissenschaftler*innen und Praxispartner*innen

anstaltungen anbieten«, betonte Vizepräsident Lambeck.

kommen«, freute sich Vizepräsident Lambeck.

gemeinsam an Lösungen für regionale Fragestel-

Seitdem läuft alles stabil.

Themenschwerpunkt 2020 war: »Zukunft 4.0: Mensch

lungen arbeiten. Rund 120 Praxispartner*innen

– Gesellschaft – Technik«. Es ging unter anderem um die

sind beteiligt. Das Projekt wird im Rahmen des

Akzeptanz technischer Hilfen bei älteren Menschen, um

Bund-Länder-Programms Innovative Hochschule als

Chancen und Risiken von digitalen Gesundheitsdaten

eines von 29 Projekten bundesweit gefördert. Mit

und Smart-Home-Technologien, aber auch um Elektro-

den jährlichen Innovationskonferenzen bietet das

mobilität und Regernative Energien, virtuelle Versamm-

RIGL-Fulda eine Plattform zum Austausch zwischen

lungsorte für ein gelingendes Zusammenleben und die

Wissenschaft und Praxis über die kontinuierliche

Auswirkungen der Digitalisierung auf unsere Ernährung.

Zusammenarbeit in den zehn Umsetzungsprojek-

Das virtuelle, pandemiebedingt gewählte Format passte

ten hinaus. Mehr Infos: hs-fulda.de/rigl-fulda

So wurden Prozesse, die üblicherweise mehr Zeit in

umfassende Unterstützung.

da bestens.

42

43


Forschungsethik

G

20 Jahre Ethikkommission der Hochschule Fulda ute Forschung zeichnet sich dadurch aus,

die Betrachtung forschungsethischer Fragestellungen

dass sie ethisch-moralische Fragen mitdenkt.

zukünftig noch mehr an Bedeutung gewinnen. Die Frage,

Wem nutzt das Forschungsprojekt? Ist das For-

inwieweit Entscheidungen oder Handlungsempfehlun-

schungsziel legitim? Und wie können Würde, Rechte und

gen als Ergebnisse von Algorithmen unsere Gesellschaft

Wohlergehen von Probanden gewahrt werden? An der

beeinflussen, ist bereits jetzt Gegenstand intensiver Dis-

Hochschule Fulda prüft eine eigene Ethikkommission

kussionen.«

Forschungsprojekte auf diese Fragen hin. Im Juni 2020

wurde diese Kommission 20 Jahre alt. Eigentlich hätte

der Hochschule Fulda heute zugute, über eine eigene

das mit einer Fachkonferenz gefeiert werden sollen. Doch

Ethikkommission zu verfügen. Denn sie untermauert

die Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung.

auch die hochschuleigenen Promotionszentren. Den

Beim Ausbau der Forschungsaktivitäten kommt es

»Die Kommission hat Pionierarbeit geleistet, sie war

Doktorand*innen bietet sie die Möglichkeit, ein ethisches

Vorreiter in Hessen«, würdigte Professor Dr. Steven Lam-

Votum für ihre Forschungsarbeiten einzuholen und so

beck, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung, das

ihre Kompetenzen im Bereich forschungsethischer Fra-

Engagement. »Dass die Hochschule eine eigene Kommis-

gen auszubauen.

sion eingerichtet hat, macht deutlich, welche Bedeutung sie dem Thema beimisst.« Die Kommission habe wesentlich dazu beigetragen, dass Ethik heute an der Hochschule Fulda zur Forschungskultur gehöre. »Den Impuls zur Einrichtung einer Ethikkommission gab unser Anspruch an die Qualität der Forschung«, so Professorin Dr. Kathrin Kohlenberg-Müller. Die Ernährungswissenschaftlerin hatte vor 20 Jahren mit Kolleg*innen aus verschiedenen Fachgebieten die Ethikkommission an der Hochschule Fulda auf den Weg gebracht und ist seitdem deren Vorsitzende. »Wir wollten in der Beurteilung ethischer Fragen autark sein, weil wir so arbeitsfähiger und damit forschungsstärker werden konnten«, gewährt sie einen Blick in die Überlegungen der Kommissions-Gründer*innen.

In den vergangenen 20 Jahren hat die Ethikkommis-

sion der Hochschule Fulda eine umfassende Expertise aufgebaut und sich ständig weiterentwickelt – von der Prüfung klinischer Studien hin zur ganzen Bandbreite an Forschungsthemen. Vizepräsident Lambeck ist sich sicher: »Durch die wachsende Bedeutung der Ansätze und Technologien im Bereich der Künstlichen Intelligenz wird

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45


rs de an

les

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SCHWERPUNKT

Studium in der Pandemie: Erfahrungen, Lernkurven und was vom Digitalen bleiben könnte s war kaum Zeit, es gab keine Blaupause. Im Schnellverfahren erforderte die Pandemie im Frühjahr 2020 eine flächendeckende Umstellung auf Online-Lehre. Angesichts steigender Infektionszahlen ließ sich der Hochschulbetrieb nur so aufrechterhalten. Für die Fachbereiche und die einzelnen Lehrenden bedeutete das einen beispiellosen Kraftakt: Von heute auf morgen sahen sie sich konfrontiert, alle Veranstaltungen und Lehrkonzepte auf digitale Formate umzustellen. Von synchronen auf asynchrone Angebote zu wechseln, weil zunächst niemand verlässlich einschätzen konnte, ob die rasch ausgebaute IT-Infrastruktur der Masse an parallelen Zugriffen würde standhalten können. Das Gute an solchen Notsituationen ist, dass sie Menschen dazu befähigen, über sich hinauszuwachsen. Im April 2020 konnte das Sommersemester komplett digital starten. In der täglichen Anwendung entwickelten die Lehrenden die Formate weiter. Nach dem ersten Online-Semester nahmen viele von ihnen Anpassungen ihrer Konzepte vor. Für die Digitalisierung war die Pandemie ein Katalysator: Sie hat nicht nur für die technische Infrastruktur gesorgt, sondern auch Hemmschwellen abgebaut und vor allem das Anwendungswissen gefördert. 47

Potenziale und Grenzen digitaler Lehre sind in den drei Online-Semestern so deutlich geworden, wie es unter normalen Umständen kaum möglich gewesen wäre. Nun richtet sich der Blick darauf, welche neuen Formate beibehalten werden sollten, auch wenn es wieder in den Präsenzbetrieb zurückgeht. Wo helfen die digitalen Formate den Studierenden? Wo können sie unter dem Aspekt der Diversität verschiedene Zugänge liefern und somit das Studium erleichtern? Die Hochschule hat die Diskussion darüber angestoßen. Denn einmal mehr hat sich in den vergangenen Semestern gezeigt: Die große Chance der OnlineFormate liegt in ihrem gezielten Einsatz als Teil eines didaktischen Gesamtkonzepts. Wie sich Lehrende und Studierende das Studium nach all den Erfahrungen und Lernkurven vorstellen, zu welchen Erkenntnissen sie gekommen sind und was die Beschäftigten in den Serviceeinheiten aus den Erfahrungen mit dem Online-Hochschulbetrieb mitnehmen, um künftig ihre Unterstützungsangebote rund um die Lehre weiterzudenken, das lassen wir einige von ihnen auf den folgenden Seiten selbst erzählen. In persönlichen, kurzen Statements.


DIENSTLEISTUNGEN LEHRE UND STUDIUM

SOZIAL- UND KULTURWISSENSCHAFTEN

» Der didaktische Mehrwert wird in Zukunft viel stärker im Fokus stehen.«

» Asynchron und synchron im Wechsel zu arbeiten, das würde ich gerne beibehalten.«

Hans-Martin Pohl

Elif Ceyda Odabaşı

n den letzten eineinhalb Jahren haben wir

mehr Arbeit haben. Unsere Idee: Didaktisch-tech-

ch bin online ins Master-Studium gestartet.

den, dann finde ich eine Mischung künftig sinn-

jede Menge Erfahrungen sammeln können,

nisch ausgebildete Verbindungspersonen vor Ort

Meine Gruppe hat sich gut vernetzt, sodass wir

voll. Nicht jedes Thema und Format ist für beides

die uns helfen, die Lehrenden bei der Digitali-

einzusetzen, die etwa bei der Methodenauswahl

uns kennenlernen konnten. Natürlich nicht,wie

geeignet. Videosprechstunden und Gruppen-

sierung der Lehre bestmöglich zu unterstützen.

unterstützen und die Sprache der Fachbereiche

es persönlich gewesen wäre, aber wirhatten

arbeit zum Beispiel sind online sehr praktisch.

Vor allem haben wir unser Bewusstsein dafür

sprechen.

schnell eine freundschaftliche Ebene. Über ver-

Jedoch sollten Übungen, etwa zur nonverbalen

geschärft, worauf es bei der Online-Lehre an-

Es geht auch darum, die Online-Potenziale besser

schiedene Veranstaltungen sowie die Organisati-

Kommunikation, vor Ort stattfinden.

kommt: nämlich Online-Formate auf die Lehr-

auszuschöpfen, beispielsweise eine Veranstal-

on und Durchführung türkischer und englischer

In einigen Veranstaltungen haben wir synchron

situation abgestimmt einzusetzen. Der didak-

tung auf zwei Termine aufzuteilen. Studierende

Sprachabende konnte ich weitere Studierende ken-

und asynchron im Wechsel gearbeitet. In der ei-

tische Mehrwert wird deshalb in Zukunft viel

können das Gelernte dann umsetzen und sich

nenlernen. So hatte ich eine recht abwechslungs-

nen Woche haben wir uns getroffen, in der ande-

stärker im Fokus stehen.

später vertiefend austauschen. Und wenn fach-

reiche Vorlesungszeit. Für Studienanfänger*innen

ren konnten wir mit verschiedenen Lernmateria-

Was ist wo sinnvoll? Was dient dem Studiener-

licher Input vorab als Aufzeichnung bereitsteht,

war dies sicher schwieriger.

lien selbstständig arbeiten. Das fand ich toll. Und

folg? Das können wir nur in enger Zusammenar-

bleibt mehr Zeit für den Transfer in der Präsenz-

Anstrengend waren insbesondere die langen

das würde ich gerne beibehalten.

beit mit den Fachbereichen erarbeiten. Es nutzt

Lehre

Bildschirmzeiten. Bei Online-Lehre ist es wichtig,

nichts, wenn wir bloß die zentralen Dienste er-

auf ausreichend Pausen zu achten und kürzere

weitern. Wir müssen die Kompetenz in die Fach-

Formate zu planen, maximal eineinhalb Stunden

Hans Martin Pohl leitet die Abteilung Dienstleistungen

bereiche transferieren und individuell bei den

Lehre und Studium. Mit Kolleg*innen hat er unter anderem täglich Online- Sprechstunden angeboten.

Lehrenden ansetzen, und zwar so, dass sie nicht 48

Elif Ceyda Odabaşı hat mit ihrer Kommilitonin den On-

line-Gruppenbildungsprozess in ihrem Studiengang

wären gut. Wenn außerdem die Vorteile der On-

Intercultural Communication and European Studies untersucht. Sie freut sich, den Campus »live« zu sehen.

line- und Präsenz-Formate effektiv genutzt wer49


SOZIALWESEN

PFLEGE UND GESUNDHEIT

» Ich fand es sehr schade, dass es so wenig Raum für den Kontakt zu den Lehrenden gab.«

» Aus der Corona-Not ist eine digitale Tugend geworden. Videoberatung lehren wir jetzt als eine neue Kompetenz.«

Daniela Feindt

Professor Dr. Frank Unger

wei komplette Online-Semester habe

bei der ich vorher noch keine Lehrveranstaltung

rotz der von Corona gesetzten Grenzen

Thema für die Soziale Arbeit. Wir erweitern damit

ich an der Hochschule erlebt, im ersten

hatte. Das Zwischenmenschliche ist online ver-

gute Lehre zu machen und mit den Stu-

den Erfahrungshorizont der Studierenden und

Online-Semester war ich im Praktikum.

loren gegangen. Eine Hochschule, finde ich, lebt

dierenden im Dialog zu bleiben, war her-

vermitteln eine wichtige Zukunftskompetenz.

Die Lehrenden habe ich sehr engagiert wahrge-

aber davon, dass Lehrende zum Beispiel auch mal

ausfordernd. Durch unsere Blended-Learning-Er-

Mit den neuen Möglichkeiten können wir das

nommen. Die Vorlesungszeit, die ich in Präsenz

aus der Praxis erzählen. Online geht das total un-

fahrung wussten wir zwar, was funktioniert und

Lernen vielfältiger gestalten und auch künftig die

gehabt hätte, hat online stattgefunden. Immer

ter. Lehre sollte daher möglichst in Präsenz statt-

was nicht. Aber auch Blended Learning lebt vom

Kamera sowie weitere digitale Elemente in die

in Blöcken von vier bis fünf Stunden. Gut fand

finden, aber Angebote wie vertonte Powerpoints

Austausch. Es war eine riesige Lernkurve – mit

Lehre mit einbeziehen. Aber: Chancen und Ge-

ich, dass wir auch mal in Breakout Rooms gehen

sollte man beibehalten. Das fand ich sehr hilf-

wichtigen Erkenntnissen.

fahren liegen dicht beieinander. Das, was Lernen,

konnten oder ein Whiteboard geteilt wurde. Das

reich. So lassen sich Inhalte nacharbeiten, wenn

Beispiel: Wie wir Beratungsübungen digital mit

Bildung, Entwicklung ausmacht, die menschliche

hat für Abwechslung gesorgt. Trotzdem waren so

man mal nicht an einer Vorlesung teilnehmen

der Gruppe umsetzen, hat uns Kopfzerbrechen

Begegnung, der Diskurs, das Vernetzen, dürfen

lange Veranstaltungen sehr anstrengend. Vielen

kann. Aber ein Ersatz für Präsenz-Lehre ist das auf

bereitet. Beratung haben wir aus Überzeugung

nicht auf der Strecke bleiben.

Studierenden fiel die Motivation schwer. Auch die

keinen Fall.

in Präsenz gelehrt. Dass uns die Studierenden

Kommunikation untereinander entwickelt sich

Daniela Feindt hatte zum Zeitpunkt dieses Statements

viel leichter in Präsenz.

gerade ihre Bachelor-Arbeit im Studiengang Gesund-

Sehr schade fand ich, dass es so wenig Raum für

heitsförderung abgegeben. Ihr Praktikum absolvierte sie

den Kontakt zu den Lehrenden gab. Ich habe meine

im Betrieblichen Gesundheitsmanagement – auch aus dem Homeoffice.

Bachelor-Arbeit bei einer Dozentin geschrieben, 50

zurückmelden würden, Übungen über das Vi-

Professor Dr. Frank Unger lehrt im Fachbereich Sozial-

deosystem seien angenehmer, hatten wir nicht

wesen Sozialverwaltungsmanagement und Bildungs-

erwartet. Wir werden das Angebot ergänzend

wissenschaften. Veränderungen vergleicht er unter

beibehalten – auch, weil aus der Not eine Tugend

anderem mit Laufen: Es braucht einen Moment der Instabilität, um einen Schritt nach vorne zu machen.

geworden ist. Videoberatung ist ein bedeutendes 51


OECOTROPHOLOGIE

ELEKTROTECHNIK UND INFORMATIONSTECHNIK

» Hybrid ist ein Mehrwert, wenn wir richtig gute digitale Angebote machen. Dazu braucht es Standards.«

» Das Praktische fehlte, aber dass es mehr Projektarbeit gab, hat mich gefreut.«

Professorin Dr. Sigune Lopp

Marcel Zehner

igitale-Formate bieten viele Vorteile,

Wenn wir künftig hybride Lehre anbieten wollen,

om Zeitmanagement her war die

Aspekt. Alles, was wir praktisch hätten umset-

das haben die drei Online-Semester ge-

dann sollte nicht jeder Lehrende seine eigenen

Online-Lehre entspannt. Keine Anrei-

zen sollen, haben wir simulativ gelöst. Für mich

zeigt: Sie können die Terminfindung bei

Tools entwickeln. Wir müssen überlegen, wie wir

se, kein Zeitverlust und viel Flexibilität.

war das okay, ich hatte im Bachelor-Studiengang

Projektarbeit erleichtern, Gastvorträge für breitere

sicherstellen können, dass wir gute digitale An-

Die Vorlesung konnte man auch mal hören, wenn

schon viele Labore, aber als Bachelor-Studieren-

Zielgruppen zugänglich machen und Laborübun-

gebote entwickeln. Dazu braucht es Standards.

man unterwegs war. Was ich außerdem sehr gut

der stelle ich es mir schwer vor, keine praktischen

gen vorbereiten, etwa mit Blick auf die Bedienung

Ebenso wichtig ist es, allen Studierenden die

fand: dass in meinem Studiengang viele Prü-

Erfahrungen sammeln zu können.

teurer Geräte. Auch in Vorlesungen sehe ich eine

Kompetenzen zu vermitteln, mit digitalen Tools

fungsleistungen auf Projektarbeiten umgestellt

Trotz aller Einschränkungen habe ich viel gelernt,

sinnvolle Einsatzmöglichkeit, wenn es rein um die

umzugehen. Ich habe die Erfahrung gemacht,

wurden. Ich finde, da nimmt man mehr mit als

mehr im Selbststudium. Aber das ist im Mas-

Vermittlung von Fakten geht. Ich habe beispiels-

dass es da durchaus Defizite gibt. Die Nutzung

bei Klausuren.

ter ohnehin vorgesehen. In Zukunft fände ich es

weise in einer Grundlagenvorlesung ergänzend

von Software zum Beispiel zur Erstellung von Dia-

Andererseits war es ermüdend, manchmal drei

nicht schlecht, Vorlesungen online und Labore

auf wissenschaftsjournalistische Videos aus dem

grammen werde ich künftig in jedem Fall stärker

Stunden auf den Bildschirm zu schauen. Kritisch

oder Veranstaltungen, wo es auf sozialen Kon-

öffentlich-rechtlichen Angebot zurückgegriffen.

einfordern.

fand ich auch, dass ich niemanden kannte, weil

takt oder praktische Aspekte ankommt, vor Ort

ich im Wintersemester 2020/21 erst mein Master-

stattfinden zu lassen.

Didaktisch, inhaltlich und technisch waren die

Professorin Dr. Sigune Lopp lehrt Angewandtes Quali-

sehr gut gemacht. Das hätte ich so nie produzie-

tätsmanagement in der Ernährungswirtschaft im Fach-

ren können. Warum nutzen wir nicht einen Pool

bereich Oecotrophologie. Sie bot Prüfungen als Open-

an professionellen Tools zur Faktenvermittlung

Book-Klausuren an und stellte fest: Es fehlt zum Teil an IT-Know-how.

und kombinieren das mit einer Sprechstunde? 52

Studium begonnen habe. Online war es schwe-

Marcel Zehner studiert Energie und Automatisierungs-

rer, Kontakt zu anderen zu knüpfen. Auch zu Leh-

systeme. Zum Zeitpunkt des Statements hatte er noch

renden funktioniert das aus meiner Sicht vor Ort

keine Präsenzveranstaltung besucht. Er findet: Vor- und Nachteile des Online-Studiums halten sich die Waage.

viel besser. Was ganz fehlte, war der praktische 53


LEBENSMITTELTECHNOLOGIE

HOCHSCHUL- UND LANDESBIBLIOTHEK

» Wir hoffen sehr, dass die Menschen wieder zu uns kommen.«

» Die größte Frage für mich war: Wie kriege ich es hin, die Studierenden gut zu begleiten?«

Berthold Weiß

Wir waren auf einen Lockdown nicht vor-

Pandemie weitergehen konnten. Über einen Chat-

bereitet. Verschlossene Türen über eine

dienst erhielten Studierende schnelle Auskünfte.

längere Zeit kennt die Hochschul- und

Ausführliche Beratungs- und Schulungsangebo-

Landesbibliothek nicht. Trotzdem haben wir uns

te per Video zum »Einstieg in die Bibliothek«, zur

schnell auf die neue Situation eingestellt: Über

»Recherche mit System« oder zur »Literatur- und

innovative Angebote haben die Kolleg*innen den

Professorin Dr. Annikka Zurwehme

A

ls Corona kam, hatte ich die Professur

Powerpoint-Dateien, und es gab die Kür: die Zu-

gerade ein Semester. Ich musste mei-

satzmaterialien zur Vertiefung. Über begleitende

ne Module gleich auf einem ganz an-

Übungsaufgaben habe ich dann Kontakt aufge-

deren methodisch-didaktischen Niveau erarbei-

baut. Sie ermöglichten, individuell Rückmeldung

ten. Technisch war es weniger herausfordernd,

zu geben, ins Gespräch zu kommen und das Ler-

Wissensverwaltung mit Citavi« wurden über das

weil ich schon als Lehrbeauftragte im Master

nen zu begleiten. Anfangs habe ich alle vier bis

Kontakt zu unseren Nutzer*innen aufrecht er-

Informationskompetenz-Team, auch in englischer

Food Processing Blended-Learning-Module ge-

sechs Wochen Feedback eingeholt und das didak-

halten. Unser Angebot an E-Medien haben wir

Sprache, angeboten und häufig angenommen.

lehrt hatte. Die größte Frage für mich war: Wie

tische Konzept angepasst. Mit der Zeit kam mehr

sehr schnell ausgebaut. Mit E-Books, E-Journals,

Wir werden weiterhin einen Medien-Mix anbie-

kriege ich es hin, die Studierenden gut zu beglei-

und mehr Synchrones hinzu, zum Beispiel Fragen-

Datenbanken und Videos konnten wir so die Stu-

ten und die Nutzer*innen dort abholen, wo sie

ten? Wie gewinne ich sie zum Beispiel für das

chats. Ich sehe viel Potenzial in diesem Konzept,

dierenden auch in der Ferne unterstützen. Da-

sich gerade befinden. Aber wir hoffen sehr, dass

Modul Unternehmenslehre, das ihnen weniger

weil es ermöglicht, frühzeitig auf Probleme beim

durch, dass wir eine Online-Bestellmöglichkeit

die Menschen wieder zu uns kommen. In Biblio-

am Herzen liegt, das ich selbst aber mit großer

Lehren und Lernen aufmerksam zu machen.

von Medien angeboten haben, konnten wir die

theken gehören Menschen! Bibliotheken sind Ar-

Begeisterung vermittle?

Türen schon Ende April 2020 für zunächst fünf

beits- und Kommunikationszentren.

Mein Weg: Im ersten Semester habe ich viel

Berthold Weiß ist stellvertretender Leiter der Hochschul-

Asynchrones bereitgestellt. Die Studierenden er-

Dienstleistungen künftig verstärkt hybrid anbieten.

gung steht. Es gab die Pflicht: die kommentierten

Nutzer*innen gleichzeitig wieder öffnen. Wir sind froh, dass wir unseren Beitrag dazu leisten

und Landesbibliothek. Mit seinen Kolleg*innen will er

konnten, dass Studium, Lehre und Forschung in der 54

Professorin Dr. Annikka Zurwehme lehrt Betriebswirt-

schaftslehre und Qualitätsmanagement im Fachbereich Lebensmitteltechnologie. Die Wirtschaftspädagogin

hielten einen genauen Plan, was wann zur Verfü-

weiß, dass auch selbstgesteuertes Lernen anfangs Begleitung braucht. 55


WIRTSCHAFT

RECHENZENTRUM

» Wir haben ein neues Format für den Praxistransfer in die Lehre entwickelt und live gestreamt.«

» Synergien schaffen und sinnvoll nutzen, das hilft uns künftig.«

Professorin Dr. Angelika Sawczyn-Müller

Jens Michelsons

m synchrones und asynchrones Studie-

der direkte Austausch mit den Studierenden und

as Ticketaufkommen, die Anforderun-

um - DLS -, mit der es vorher eher weniger Kontakt

ren zu ermöglichen, habe ich Wochen-

die Gespräche am Rande des Vortrags. In virtu-

gen an Infrastruktur und Applikatio-

gab. Bei der Einführung des Videokonferenzsys-

pläne gemacht, Inhalte ins Netz gestellt,

ellen Meetings ist dies leider nur eingeschränkt

nen sind enorm gestiegen. Trotzdem

tems war schnell klar, dass wir uns beim tech-

zu allen Themen eine Video-Session angeboten,

möglich. Wir haben daher ein neues, kompaktes

hat alles immer sehr gut funktioniert – auch

nischen Support abstimmen sollten. Wir haben

Diskussionsforen eingerichtet und regelmäßig

Format entwickelt mit dem Ziel, dass Studieren-

aus dem Homeoffice. Die Ausbau-Maßnahmen

uns ergänzt – auch bei der Lernplattform: Für In-

Feedback gegeben. Die Evaluation hat gezeigt:

de wie Vortragende profitieren. Es entstand ein

schon vor der Pandemie haben sich ausgezahlt.

frastruktur und Bereitstellung der Applikationen

Die Video-Sessions waren sehr wichtig. Mir per-

größerer Austausch, einmal im Semester, abends

Durch vorausschauende Investitionen und ein

waren wir zuständig, DLS hat sich um didaktische

sönlich fehlte die Rückkoppelung über die Reak-

als Livestream aus dem Media Lab. Ein Thema aus

»glückliches« Händchen bei der Beschaffung von

und technische Fragen gekümmert.

tion der Studierenden, weil die meisten Kameras

drei Perspektiven in 90 Minuten, die Fragen kom-

Notebooks konnten wir die Notsituation ohne

Wir nehmen mit, wie viele Schnittpunkte zu an-

ausgeschaltet blieben und Fragen kaum gestellt

men per Chat rein. Die Resonanz war so positiv,

Probleme überstehen, beim Umzug ins Home-

deren Bereichen bestehen und wie wichtig Syner-

wurden.

dass wir das auf jeden Fall fortsetzen wollen –

office unterstützen und die Applikationen für

gien sind. Jetzt wissen wir genau, wer was macht.

Da ich Transfer aus der Praxis in die Lehre sehr

auch im Präsenzbetrieb.

die Lehre skalieren. Ein kurzfristiger Tausch der

Das hilft uns, wenn wir in Richtung hybride Sze-

Firewalls hat dazu geführt, dass problemlos im

narien denken.

wichtig finde, lade ich in der Regel für jedes Modul ein bis zwei Gastreferent*innen pro Semester

Professorin Dr. Angelika Sawczyn-Müller lehrt Allgemei-

ein. Im ersten Online-Semester hat das noch gut

ne BWL mit dem Schwerpunkt Investitionscontrolling

geklappt. Dann kamen viele Absagen. Wesentli-

am Fachbereich Wirtschaft. Mit den Prüfungsleistungen ihrer Studierenden war sie sehr zufrieden.

cher Anreiz für unsere Gastreferent*innen sind 56

VPN gearbeitet werden konnte.

Jens Michelsons leitet den Bereich Service im Rechen-

Wir haben intensiv mit unterschiedlichsten Ab-

zentrum. Er und sein Team erhielten gute Rückmeldun-

teilungen zusammengearbeitet, ich vor allem mit

gen für ihre Unterstützung. Mit den Kolleg*innen will er weiterhin ganz eng zusammenarbeiten.

der Abteilung Dienstleistungen Lehre und Studi57


ANGEWANDTE INFORMATIK

GEBÄUDEMANAGEMENT

» Das Gefühl für den Raum war weg. Das empfand ich als großen Nachteil.«

» Wir haben jetzt gute Argumente, eine optimierte Auslas­tungsplanung anzustoßen.« Julian Weikard Lea Peters

Vera Link

urch die Corona-Pandemie ist die Prü-

wurde nicht nachverfolgt. Aber durch die Pan-

ür mich waren es drei ziemlich schwierige

dann ist das beruhigend. Alleine im Zimmer

fungsplanung transparenter gewor-

demie sehen wir, wie die Räume tatsächlich aus-

Semester. Ich hatte mich auf das Studen-

denkt man verunsichert: Habe nur ich es nicht

den. Wir haben uns intensiver mit den

gelastet werden. Damit haben wir jetzt gute Ar-

tenleben gefreut, auf den Austausch auf

verstanden? Und kann ich schon wieder für eine

Fachbereichen und dem Studienbüro absprechen

gumente, eine optimierte Auslastungsplanung

dem Campus. Als das weggebrochen ist, war das

Frage unterbrechen? Das Gefühl für den Raum

müssen. Das Kleingliedrige, die Rädchen, die inei-

anzustoßen.

für mich ein Verlust an Lebensqualität.

war weg. Das empfand ich als großen Nachteil.

nandergreifen müssen, damit am Ende alles gut

Wir haben den Eindruck gewonnen, dass wir in

Zum Glück habe ich keine Hemmungen, online

Ich wünsche mir in Zukunft vor allem Präsenz-

funktioniert, das ist in den Vordergrund gerückt.

der Hochschule inzwischen anders gesehen wer-

Fragen zu stellen oder Kommunikation aufzubau-

Unterricht, vielleicht ein oder zwei ohnehin eher

Dabei ist viel klarer geworden, wie es eigentlich

den, weil die Bedeutung unserer Arbeit klarer

en. Aber das ging nicht allen so. Ich war als Tuto-

frontale Vorlesungen pro Semester als Videoauf-

laufen müsste. Wir haben die Prüfungsorganisa-

geworden und auch deutlich geworden ist, dass

rin tätig und musste in meinen Veranstaltungen

zeichnung oder Podcast in Kombination mit ei-

tion inzwischen intensiv bearbeitet und daraus

doch ein bisschen mehr an Prüfungen und Räu-

immer nachfragen: Habt ihr alles verstanden?

ner halben Stunde zum Fragenstellen pro Woche.

einen Prozess gemacht. Jetzt können wir auch viel

men dranhängt, als man sich das so vorstellt. Das

Wenn dann keine Rückmeldung kommt, ist es

Auch alternative Prüfungsformen wie Projektar-

besser nachvollziehen, warum ein Fachbereich so

ist eine ganz spannende Entwicklung.

schwierig. In einer normalen Übung hätte ich

beiten beizubehalten, fände ich gut.«

einen Stress hat mit den Prüfungen. Was da alles

Lea Peters und Julian Weikard sind in der Abteilung Ge-

dranhängt, das hat man vorher so im Ganzen gar

bäudemanagement für Flächenmanagement zustän-

nicht wahrgenommen.

dig. Beide stellten sich immer wieder veränderten Hygi-

Früher haben wir die Räume in einer Sitzung mit

ene- und Abstandsregeln, damit Lehre auch in Präsenz stattfinden konnte.

den Koordinator*innen verteilt. Ob das passte, 58

einfach über die Schulter gucken und besser weiterhelfen können.

Vera Link studierte zum Zeitpunkt des Statements im

Auch der Vergleich untereinander hat sehr ge-

vierten Semester Angewandte Informatik und hat be-

fehlt. Wenn man gemeinsam im Vorlesungssaal

reits einen Abschluss in Sozialwissenschaften. Sie ist ein Fan der Präsenz-Hochschule.

sitzt und sieht, dass andere auch fragend gucken, 59


ZENTRALE STUDIENBERATUNG

» Es war eine anstrengende Zeit, aber auch eine spannende Ausprobierphase.«

Susan Gamper

it dem Lockdown sind die Bera-

– methodisch gut genutzt und für die richtige

tungsanfragen eingebrochen. Das

Zielgruppe eingesetzt – mehr Möglichkeiten bie-

hat sich im Laufe des Sommers 2020

tet, als zunächst befürchtet. Er kann denjenigen,

wieder gegeben. Wir haben die Zeit genutzt, um

die eine weitere Anreise haben, die aus dem Be-

neue Beratungsformate auszuprobieren. Jetzt

ruf kommen oder Care-Aufgaben haben den Zu-

müssen wir analysieren: Was funktioniert für

gang zur Beratung erleichtern. Zusammen mit

wen? Wir dachten zum Beispiel, Kommunikation

Terminangeboten in den Randzeiten können wir

im Messenger-Stil sei ein gutes Werkzeug für die

so noch mehr Personen gut und niederschwellig

Beratung von Schulabgänger*innen. Aber das hat

ansprechen. Das gilt auch für die psychosoziale

wider Erwarten gar nicht funktioniert. Seit 2021

Beratung. Infoveranstaltungen zu unseren Stu-

tragen wir das Angebot verstärkt nach außen,

diengängen wollen wir künftig hybrid anbieten:

bieten eine regelmäßige offene Video-Sprechzeit

vor Ort und als Livestream. Das ermöglicht mehr

an. Die wird zunehmend gut angenommen, aber

Reichweite.

fast ausschließlich von Studierenden. Per Video ist es natürlich schwieriger, mit den Ratsuchenden in eine echte Verbindung zu kommen, dennoch haben wir gemerkt, dass dieser neue Kanal 60

» Wenn digitale Lehrformate die Lehre bereichern sollen, dann müssen wir auf Basis konzeptioneller Überlegun­gen und Qualitätskriterien entscheiden, welche Formate wir künftig beibehalten wollen.«

Susan Gamper leitet die Zentrale Studienberatung. Mit

ihrem Team will sie Studienberatung auch künftig über

die verschiedenen Kanäle anbieten: vor Ort, per Video,

Professorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze, Vizepräsidentin für Lehre und Studium

über Telefon und E-Mail.

61



Internationale Studierende

D

Einschreibungen und Auslandssemester

Projekt Pre College

I

Vorbereitung auf Studium und Arbeitsmarkt online

Beratung, Deutschkurse, Veranstaltungen

V

Auf Online-Formate umgestellt iele Aktivitäten mussten 2020 aufgrund der

Im Bereich der Betreuung internationaler Studierender

Pandemie abgesagt werden. Unverändert aktiv

wurde die Orientierungswoche jeweils vor Beginn des

konnte das International Office aber die Betei-

Semesters auf Webinare umgestellt. Die Vorträge fan-

ligung an Rekrutierungsmessen und -veranstaltungen

den online im Zeitraum von zwei Wochen vor dem Som-

fortsetzen. Ob in Form von virtuellen Messen, Konferen-

mersemester 2020 und im Zeitraum von vier Wochen

B2 bzw. C1 unter anderem berufsvorbereitende Veran-

zen oder Webinaren – die Umstellung vom Präsenz- auf

vor dem Wintersemester 2020/21 statt. Vier Vorträge pro

2020 um rund 20 Prozent sank, womit die Hochschule

staltungen wie Bewerbungstrainings, Veranstaltun-

das virtuelle Format stieß auf große Resonanz bei der

Woche wurden angeboten, wöchentlich alternierend auf

Fulda im bundesweiten Vergleich allerdings sehr gut

gen zum Einstieg in den Arbeitsmarkt, Vorträge von

Zielgruppe. Auch wenn diesem Format Grenzen gesetzt

Deutsch und Englisch. Die Resonanz war sehr gut. Auch

dasteht. Begünstigt wurden die Einschreibungen durch

Unternehmensvertreter*innen aus der Region sowie

sind, da eine intensive Beratung mit persönlichem Kon-

das umfassende Beratungsangebot des International Ca-

die Möglichkeit der kompletten Online-Einschreibung,

ein interkulturelles Training. So gelang es zum Beispiel,

takt effektiver ist, so werden virtuelle Formate eine sinn-

reers Service, bei dem internationale Studierende unter

virtuelle Lehre, virtuelle Beratungsformate sowie corona-

IHK-Geschäftsführer Michael Konow für einen Impuls-

volle Ergänzung bleiben.

anderem zu Stellensuche, Bewerbungsschreiben, Vorstel-

bedingt großzügigere Regelungen bei den erforderlichen

vortrag zum Arbeitsmarkt sowie zur Wirtschafts- und

lungsgesprächen Unterstützung erhalten, wurde weiter-

Sprachnachweisen. Bezogen auf die Gesamtzahl aller

Berufswelt Fuldas und der Region zu gewinnen. Bei

2020 noch erfolgreich in Präsenz stattfinden können. 33

eingeschriebenen Studierenden blieb der Anteil interna-

den Teilnehmer*innen kam das sehr gut an. Auch kur-

Teilnehmer*innen aus zwölf verschiedenen Ländern wa-

tionaler Studierender fast unverändert zum Vorjahres-

ze Schnupperpraktika von zwei bis drei Wochen sind als

ren dazu nach Fulda gekommen. Alle weiteren Angebote

zeitraum bei 14,5 Prozent.

Bestandteil des Projekts vorgesehen, diese fanden aber

stellte das International Office ab dem Sommersemester

Die meisten Partnerhochschulen stellten mit Aus-

pandemiebedingt bislang nicht statt. Die Zielsetzung

2020 auf Online-Formate um. Sprechstunden, Informati-

bruch der Corona-Pandemie ihre physischen Austausch-

des Projekts ist es, den erfolgreichen Absolvent*innen des

onsveranstaltungen sowie interkulturelle Trainings wur-

aktivitäten ein. Rund 80 Prozent der Studierenden, die

Programms den Zugang zum Studium oder in den hie-

den virtuell durchgeführt und gut angenommen.

sich zu Beginn der Pandemie bereits im Ausland befan-

sigen Arbeitsmarkt zu ermöglichen und sie bestmöglich

den, weil das Sommersemester in vielen Ländern schon

darauf vorzubereiten.

wurden innerhalb der studienvorbereitenden Programme

Die Gewinnung internationaler Studierender

n dem vom Europäischen Sozialfonds (ESF) geför-

und die Austauschaktivitäten mit internatio-

derten Projekt Pre-College schrieben sich im Win-

nalen Hochschulen waren von der Pandemie in

tersemester 2020/21 zehn Teilnehmer*innen ein.

besonderem Maße betroffen. So kann es nicht verwun-

Sie absolvierten das komplette Programm online. Das

dern, dass die Zahl der Ersteinschreibungen internati-

einjährige Programm bietet neben dem Sprachkurs

onaler Studierender an der Hochschule Fulda im Jahr

Die 9. Internationale Winteruniversität hatte Anfang

hin rege genutzt.

Auch zwölf Deutschkurse mit 118 Teilnehmer*innen

im Januar oder Februar startet, kehrten zurück und

Pre-Study for Internationals und Pre-Study for Refugees

konnten von zuhause aus ihr Auslandssemester virtuell

durchgeführt bzw. abgeschlossen. 87 Teilnehmer*innen

beenden. Etwa 15 Prozent haben komplett abgebrochen,

bestanden die jeweilige Prüfung – trotz Hybrid- und

rund fünf Prozent sind im Ausland geblieben. So blieben

komplettem Online-Unterricht. Das Buddy-Programm

die vergleichsweise hohen Outgoing-Zahlen auf einem

fand ebenfalls virtuell statt. Es konnten sich rund 40 Bud-

guten Niveau. Ihren für das Wintersemester 2020/21 ge-

dy-Tandems finden.

planten Auslandsaufenthalt sagten rund die Hälfte der Studierenden ab oder verschoben ihn auf einen späteren Zeitpunkt.

64

65


Internationale Vernetzung

D

kurz notiert

Stipendienmittel eingeworben, Kontakte gepflegt as International Office war im Berichtsjahr er-

KOOPERATION MIT JOBTEASER 2019/2020

neut bei der Antragstellung innerhalb der »Eras-

Das International Office und interessierte Fach-

mus+ International Credit Mobility« erfolgreich.

bereiche starteten 2020 die Zusammenarbeit

Es konnte rund 85.000 Euro Stipendienmittel für den

mit der Plattform »JobTeaser«. Sie ermöglicht es

Austausch auf allen Ebenen mit zwei Universitäten in

Unternehmen und (internationalen) Studieren-

Israel – der Universität Haifa und dem Interdisciplinary

den der Hochschule Fulda, zielgerichtet Recru-

Centre Herzliya – sowie mit der University of the Free Sta-

iting zu betreiben bzw. passende Stellenaus-

te in Bloemfontein, Südafrika, einwerben.

schreibungen zu finden. Die Unternehmen in der

Region erhielten entsprechende Informationen.

Die German-Jordanian University (GJU) feierte 2020

ihr 15-jähriges Bestehen. Da die geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten vor Ort nicht stattfinden konnten, übermit-

EURAXESS

telte die Hochschule Fulda ihre Glückwünsche an die

Die Hochschule Fulda ist Ende 2020 dem euro-

Partnerhochschule per Videobotschaft, unter Mitwirkung

päischen Netzwerk »EURAXESS« beigetreten.

von Hochschulleitung, Fachbereichen und International

Es bietet eine Plattform zum Austausch rund

Office.

um Beratung und Betreuung internationaler Wissenschaftler*innen. NEUE ZUSTÄNDIGKEITEN Für die Einschreibung internationaler Studierender ist seit Mai 2020 das Studienbüro zuständig. Zuvor lag die Verantwortung im International Office. Die Neuausrichtung soll eine bessere Transparenz von Prozessen ermöglichen. Die Internationale Sommer- und Winteruniversität (ISU/IWU) ist seit Dezember 2020 im International Office angesiedelt.

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67



INTERVIEW MIT KANZLER RALF ALBERDING

hinaus aus der Befragung ergibt. Da-

IMMER PLAN B IM HINTERKOPF

mit werden wir uns in der nächsten Zeit befassen. Ziehen Sie auch eine Verbindung zum Behördlichen Gesundheitsmanagement? Die Forderung nach mehr mobilem

Herr Alberding, was war für Sie 2020

möglicht ein schnelles Umsteuern,

Wir haben die insgesamt sehr positi-

Arbeiten ist im Rahmen des BGM ja

die größte Herausforderung?

ohne nochmal von vorne anfangen zu

ven Ergebnisse den Beschäftigten

immer wieder erhoben worden, zu

müssen. Das ist für mich eine ganz

vorgestellt und im Präsidium sowie

recht. Die Pandemie hat nun gezeigt,

wesentliche Verbesserung.

mit dem Personalrat besprochen. Ge-

dass es geht. Sie hat aber auch Risi-

rade hatten wir das Auftaktgespräch

ken noch stärker herausgestellt: die

Es gab immer wieder sehr kurzfristige neue Vorgabe vom Land, und wir haben versucht, neue Rahmen-

Wie lassen sich diese Erfahrungen

mit dem Personalrat für die Dienst-

Frage der Privatsphäre und Arbeits-

bedingungen schnellsmöglich für

künftig gewinnbringend einsetzen?

vereinbarung mobiles Arbeiten. Sehr

situation, der Arbeitszeitkonformität,

viele Ergebnisse der Umfrage fließen

also nach rechtlichen Vorgaben und

das Haus zu adaptieren. Die Kurzfristigkeit, die hohe Frequenz, in der

Was uns zumindest den Optimismus

jetzt in diese Vereinbarung ein: Work-

Selbstausbeutung, bis hin zur Frage,

nagement zählen und schon gut lau-

umgesetzt hat. Die Überprüfungen,

nicht nur praktische Herausforderun-

geben kann, dass wir auch andere Kri-

Life-Balance, selbstbestimmte Zeit-

wie es das Renommee in der Kollegen-

fen. Insofern haben wir eine gute Basis

die in diesem Rahmen gelaufen sind,

gen zu bewältigen waren, sondern

sen lösen können, ist: Wir haben es ge-

planung, Digitalisierung, um nur ein

schaft beeinflusst, wenn man öfter

für Weiterentwicklungen. Eine Koordi-

bilden wieder die Basis für andere Ak-

auch

widersprüchliche

schafft, sehr schnell und sehr klar um-

paar Stichpunkte zu nennen. Insofern

mobil arbeitet. Muss ich vor Ort sein,

nationsstelle wird künftig alle Maß-

tivitäten. Im Rahmen von FH-Personal

rechtliche Rahmenbedingungen um-

zusteuern. Wenn man uns im Vorfeld

ist die Umfrage eine wesentliche Ba-

damit die Kolleg*innen wahrnehmen,

nahmen zusammenführen, die Leute

etwa können die Erkenntnisse ge-

gesetzt werden mussten, das war

gesagt hätte, ihr müsst wesentliche

sis für diese Dienstvereinbarung.

dass ich arbeite? Darauf müssen

zusammenbringen und auch die Ex-

nutzt werden, ebenso im Bereich Per-

neu. Es gab regelmäßig Brüche zwi-

Kernprozesse umstellen und trotz-

wir ein Auge haben, auch wenn das

pertise, die es in den Fachbereichen

sonalentwicklung, auch für Diversity

schen Bundes- und Landesrecht. Das

dem muss alles weiterlaufen, dann

Hier ist also die Erfahrung bereits

wahrscheinlich sehr schwierig mit zu

gibt, einbinden. Mit der Verschmel-

kann man Basisdaten nutzen. Da sind

plakativste Beispiel: Büro und Mensa

hätten wahrscheinlich die meisten

konkret in die Weiterentwicklung der

verfolgen ist. Sicherlich werden wir

zung des Arbeitsschutzausschusses

viele Verknüpfungen möglich.

waren vollkommen unterschiedliche

gesagt, das wird auf keinen Fall funk-

Arbeitskultur eingeflossen?

hier und da Lehrgeld zahlen und auch

und des Lenkungskreises BGM haben

rechtliche Settings mit Blick auf die

tionieren. Auch wenn wir sicherlich in

nachsteuern müssen.

wir bereits eine wesentliche orga-

2020 war das Jahr der Digitalisierung.

Abstandsregelungen. Das macht es

manchen Dingen Glück hatten – wir

Eine Dienstvereinbarung mobiles Ar-

nisatorische Maßnahme getroffen.

Auch in der Verwaltung?

enorm schwierig, denn das lässt sich

haben eine Herausforderung in einer

beiten wäre so nicht gekommen,

Wie soll sich das BGM weiterent-

Wir sind also auf dem Weg. Die Ge-

kaum vermitteln.

Größenordnung bewältigt, die wir

wenn die Pandemie nicht gewesen

wickeln?

samtthematik wird für die Hochschu-

Wir haben den Prozess unserer Ein-

uns vorher nicht hätten träumen las-

wäre. Wir haben gesehen, wie hoch

le immer wichtiger. Auch bezüglich

gangsrechnungen digitalisiert. Das

sen. Das ist, glaube ich, für das Selbst-

die intrinsische Motivation ist. Mehr

BGM ist ein ganz großer Punkt, den

Personalgewinnung und -bindung.

war gesetzlich vorgeschrieben und

bewusstsein, die Souveränität und

Distanz war vorher immer mit einem

wir auch in die Zielvereinbarungsent-

An vielen Punkten gab es die Erkennt-

auch für die Grundeinstellung mit

unguten Gefühl verbunden. Das ist

würfe mit dem Ministerium als quali-

Diese beiden Themen stehen ja auch

Homeoffice zu erleichtern. Weniger

nis, dass es auch anders geht. Wir

Blick auf künftige Herausforderun-

jetzt einer anderen Überzeugung und

tatives Ziel aufgenommen haben. Wir

ganz oben auf Ihrer Agenda.

wahrnehmbar, aber ebenso wichtig

mussten im Hinterkopf immer einen

gen unglaublich wertvoll.

einer größeren Gelassenheit gewi-

bieten schon einiges an: Betriebliches

Hier ist vor allem das Projekt Char-

war die Digitalisierung des Facility-

chen. Die Umfrage bietet uns die Ba-

Eingliederungsmanagement

etwa,

ter & Code zu nennen, in das in den

management. Als nächstes wollen

teilweise

Welche Zwischenbilanz ziehen Sie?

Plan B mitführen, weil Plan A von Rah-

kam genau richtig, um die Arbeit im

menbedingungen abhing, die man

Sie haben die Beschäftigten zum

sis, mobile Arbeit auf einen größeren

das bei allen Statusgruppen gut nach-

letzten fünf Jahre sehr viel Arbeit ge-

wir die Potenziale von SAP im Hu-

selbst nicht beeinflussen konnte. So

Homeoffice befragt. Wie arbeiten Sie

Kreis auszuweiten und in größerem

gefragt wird. Außerdem haben wir

flossen ist. Inzwischen haben wir das

man Ressource Management weiter

haben wir in der Vergangenheit nur

mit den Ergebnissen weiter?

Umfang möglich zu machen. Was

einen sehr gut funktionierenden Ar-

Siegel »HR Excellence in Research«

ausnutzen, etwa durch die Digitali-

selten geplant. Eine Alternative mit-

noch aussteht, ist, den Handlungsbe-

beitsschutz. Das sind alles Säulen, die

erhalten. Wir sind jetzt die erste hes-

sierung von Urlaubsanträgen und

zudenken, ist aufwendiger, aber es er-

darf zu analysieren, der sich darüber

zum behördlichen Gesundheitsma-

sische Hochschule überhaupt, die das

Dienstreisen.

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Digitalisierung der Hochschulverwaltung

Homeoffice

D

ERGEBNISSE DER UMFRAGE

Beschäftigtenbefragung gibt Einblicke

↘ 85 Prozent der Befragten sind sehr zufrieden er größte Teil der Hochschul-Beschäftigten hat

oder eher zufrieden mit dem Homeoffice.

2020 pandemiebedingt überwiegend im Home-

M

Elektronische Verarbeitung von Eingangsrechnungen itte Juli 2020 hat die Hochschule Fulda auf die elektronische Verarbeitung von Eingangs-

office gearbeitet. Um mögliche Belastungen zu

↘ 78 Prozent gaben an, dass die tägliche Routine

erfassen, aber auch Impulse für die künftige Organisa-

auch im Homeoffice sehr gut oder gut funktio-

tion der Arbeit aufzunehmen, befragte die Hochschule

niere, dass der Zugang zu den erforderlichen

Fulda die Beschäftigten im August und September 2020

Ressourcen gegeben sei (79,4 Prozent) und die

direkt ausgezahlt. Denn der digitale Workflow ermöglicht

nach ihrer Zufriedenheit, nach Erfolgsfaktoren und Her-

technischen Hilfsmittel (Hard- und Software)

es nun, Rechnungen auch vom heimischen Schreibtisch

ausforderungen im Homeoffice. Die Beteiligung war mit

gut funktioniert hätten (82,8 Prozent).

aus freizugeben.

etwa 43 Prozent erfreulich hoch. Rund 85 Prozent der Be-

rechnungen (EVER) umgestellt und damit

zentrale Prozesse digitalisiert. In einer Situation, in der die meisten Beschäftigten im Homeoffice waren, hat sich das

Die Vorbereitung und Umsetzung der Umstellung

fragten gaben an, mit dem Arbeiten im Homeoffice »zu-

↘ Als Erfolgsfaktoren für das Homeoffice werteten

frieden« bzw. »eher zufrieden« zu sein. Neben positiven

82,6 Prozent die technische Ausstattung, eine

13 hessischen Hochschulen. Die operative Umsetzung an

Punkten, die als »Ressourcen« für die Beschäftigten dien-

klare Planung und Strukturierung des Arbeits-

der Hochschule Fulda lag in den Händen der Abteilung

ten, beispielsweise technische Hilfsmittel, Erreichbarkeit

tags (73,2 Prozent), geeignete Räumlichkeiten

Finanzmanagement.

der Kolleg*innen, gab es auch einige Themen, die eine

(70,9 Prozent), die Unterstützung durch das

genauere Analyse und Maßnahmen erfordern. Dazu ge-

Rechenzentrum (68 Prozent) und regelmäßige

päische Rahmenrecht, aufgrund dessen die hessischen

hört etwa die quantitative Belastung und Ausdehnung

Besprechungen im Team (65,1 Prozent).

Hochschulen seit Mitte April 2020 in der Lage sind, elek-

der Arbeit. Die Ergebnisse der Befragung werden nun im Lenkungskreis Betriebliches Gesundheitsmanagement

↘ Als Herausforderung sehen 49,2 Prozent der

weiter analysiert.»Von den Erfahrungen, die wir mit dem

Befragten die fehlende (physische) Nähe der

Homeoffice gesammelt haben, werden wir auch in Zu-

Kolleg*innen sowie die unklare Trennung

kunft profitieren«, unterstreicht Kanzler Ralf Alberding.

zwischen Arbeits- und Privatleben (26,6 Pro-

»Sie liefern uns eine Perspektive, wie wir das Arbeiten an

zent).

der Hochschule weiterentwickeln können.«

erfolgte im Rahmen eines Projekts unter Beteiligung von

Die Grundlage für die Umstellung legte das euro-

tronisch strukturierte Eingangsrechnungen zu empfangen und zu verarbeiten. Die Software wurde zum 13. Juli 2020 live geschaltet.

↘ Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit bewerteten 64,3 Prozent den Teamgeist als etwa gleich oder deutlich besser, 76 Prozent gaben an, dass die Unterstützung und Hilfestellung durch die Führungskräfte etwa gleich geblieben oder deutlich besser geworden sei. Allerdings bewerteten 62,5 Prozent die soziale Kommunikation mit dem Kollegium als deutlich schlechter.

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Gute Bedingungen für Forschende

D

Beteiligung an europäischer Initiative HRS4R ie Hochschule Fulda will Forschenden ein attrak-

schende hatten wir beispielsweise bereits eingerichtet«,

tives Arbeitsumfeld und gute Karrierewege bie-

erläuterte Brigitte Jestädt-Fiedler, Leiterin der Abteilung

ten. Sie beteiligt sich daher an der europäischen

Personalmanagement.

Initiative »Personalstrategie für Forschende (HRS4R)«. Das

Inzwischen hat die Hochschule Fulda das Gütesiegel

ist ein Prozess, der von der Europäischen Kommission ent-

»HR Excellence in Research« erhalten. Damit ist sie die

wickelt wurde, um die »Europäische Charta für Forscher«

erste Institution in Hessen, die für ihre sehr guten For-

und den »Verhaltenskodex für die Einstellung von For-

schungsbedingungen ausgezeichnet wurde. Bundesweit

schern« umzusetzen. Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen

dürfen bislang 18 Institute, darunter drei Hochschulen,

für Forschende auf allen Karrierestufen zu verbessern,

das Siegel tragen. Bis Februar 2023 wird nun der Aktions-

etwa durch faire Einstellungsverfahren, Angebote zur Per-

plan umgesetzt und regelmäßig evaluiert werden. Unter

sonalentwicklung, erleichterte transnationale Mobilität,

anderem sollen die Fortbildungen für Forschende weiter

Verpflichtung zur Chancengleichheit und Gewährleis-

ausgebaut werden. Nach einem Zwischenbericht und der

tung der wissenschaftlichen Integrität. Im April 2020 hat

Erarbeitung eines weiteren Aktionsplans für die nächs-

die Hochschule Fulda ihren Antrag in Form einer Personal-

ten drei Jahre erfolgt die Reauditierung durch die Euro-

strategie für Forschende bei der Europäischen Kommissi-

päische Kommission.

on eingereicht.

Zuvor hatte eine Arbeitsgruppe aus Vertreter*innen

der Wissenschaft und Forschung, Verwaltung, Hochschulleitung und Gremien eine detaillierte Analyse der folgenden vier thematischen Kernbereiche vorgenommen: Grundsätze und ethische Prinzipien, Rekrutierung und Auswahl, Arbeitsbedingungen und soziale Sicherheit, Training und berufliche Weiterentwicklung. Systematisch wurden alle Arbeitsprozesse mit der Europäischen Charta für Forschende und dem Verhaltenskodex für die Einstellung von Forschenden abgeglichen, Optimierungen geplant und so eine eigene Personalstrategie für Forschende entwickelt. Es entstand auch eine »Leitlinie zur Einstellung von Forschenden an der Hochschule Fulda«. In einem Aktionsplan sind alle Maßnahmen festgeschrieben, um eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung des Forschungsumfeldes zu erreichen. Rund 40 sind es insgesamt. »Erfreulicherweise konnten wir mehr als die Hälfte der Anforderungen direkt erfüllen, etwa mit Blick auf Gleichstellung. Auch ein Familienbüro und ein Welcome Center für internationale For-

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Hochschul-, Landesund Stadtbibliothek

Erschwerte Bedingungen, Ausbau der E-Medien und ein neuer Eingangsbereich

IT-SYSTEME LAUFEN WIEDER AN

dien über das Suchportal FILIP und konnten dann unter

Aufatmen zu Jahresbeginn in der Hochschul- und Lan-

Einhaltung der jeweiligen Hygienebestimmungen ihre

desbibliothek (HLB): »Unser Dienstleister, die Universität

Bestellungen vor Ort abholen. Für nicht ausleihbare Me-

Gießen, hat die Bibliothekssysteme wieder hochgefahren

dien und für Artikel aus Zeitschriften wurde unter Be-

und für interne Tests freigegeben«, meldete Bibliotheksdi-

achtung des UrhG ein Scandienst eingeführt und die ge-

rektorin Dr. Marianne Riethmüller erleichtert am 8. Januar

wünschte Literatur per E-Mail zugestellt.

2020. »Wir testen derzeit intensiv mit dem Ziel, möglichst

AUSBAU DES E-MEDIENANGEBOTS

bald wieder einen regulären Bibliotheksbetrieb anbie-

Grundlegend aber für das Gelingen der digitalen Semes-

ten zu können.« Auch wenn klar war, dass es nach dem Angriff auf die IT der Universität Gießen noch eine Weile

ter war der schnelle Ausbau des E-Medienangebotes. Ne-

dauern würde, bis alle Dienstleistungen wieder verfügbar

ben der Lizensierung zahlreicher neuer Produkte konnte

sein würden und jedes Buch am richtigen Platz steht: Die

die HLB durch den Zukauf von Lizenzrechten alle Ressour-

Hochschul- und Landesbibliothek Fulda konnte damit ei-

cen für Hochschulangehörige über VPN zugänglich ma-

nen großen Schritt in Richtung Normalbetrieb machen.

chen. Ein erfolgreicher DFG-Antrag machte es möglich,

Um die enorme Zahl an zurückgegebenen Büchern zurück

für weitere 24 Monate Open-Access-Publikationen über

»Wir haben kurz überlegt, ob wir unseren Nutzer*innen

gleich ist hier die Geschichte der Einrichtung ausgestellt,

zu buchen – 15.000 Medien türmten sich aufgrund inten-

einen Publikationsfonds zu fördern.

eine weitere Einschränkung zumuten können«, erläuter-

die bereits 1776 durch Fürstbischof Heinrich von Bibra als

te Bibliotheksdirektorin Dr. Marianne Riethmüller bei der

erste öffentliche Bibliothek der Stadt gegründet wurde.

Eröffnung der neuen Räumlichkeiten im Herbst und be-

Besucher*innen können sich somit anhand von histori-

tonte dann: »Mit dem neugestalteten Raum vor Augen

schen Fotografien und bibliothekarischen Arbeitsutensi-

sind wir jetzt froh, dass wir alles wie geplant umgesetzt

lien vergangener Zeiten auf eine kleine Zeitreise begeben.

haben. Für die Geduld unserer Nutzer*innen während der

Neu sind auch eine bequeme Sitzecke, die zum Anlesen

fast sechswöchigen Umbauphase bedanken wir uns aus-

von Büchern einlädt, und ein Kassenautomat für bargeld-

drücklich.«

loses Bezahlen von Artikeln und Gebühren.

siver Nutzung der Notausleihe in den Regalen –, schloss

UMBAU DES STANDORTS HEINRICH-VONBIBRA-PLATZ

die Bibliothek nochmal für zwei Tage. Schritt für Schritt lief für die Nutzer*innen wieder alles in gewohnten Bahnen – einige Wochen zumindest.

PANDEMIEBEDINGTE SCHLIESSUNG

Denn ab Mitte März bestimmte die Corona-Pandemie alles Handeln auch in der Bibliothek. Nach einer mehr-

Moderner, funktionaler, übersichtlicher präsentiert

wöchigen Schließung beider Bibliotheksstandorte, die

sich die Hochschul-, Landes- und Stadtbibliothek (HLSB)

genutzt wurde, um Serviceangebote anzupassen und

nun. Die Servicetheke ist grundlegend umgestaltet, das

neue Dienstleistungen aufzusetzen, unterstützte die Bi-

Foyer hat einen deutlich vergrößerten Regalbereich für

bliothek im weiteren Verlauf des Berichtsjahres in einem

Neuerwerbungen. Eine interaktive Haptothek zur Buchge-

stets vorsichtigen Mix aus mobilem Arbeiten und Arbei-

schichte der letzten 1500 Jahre ermöglicht es, die Beschaf-

ten vor Ort ihre Nutzer*innen in Forschung, Lehre, Studi-

fenheit unterschiedlicher mittelalterlicher Bucharten zu

um, beruflicher Bildung und Schule und machte darüber

Nach langer Vorbereitungs- und Planungsphase startete

verstehen und sich über Einband- und Bindetechniken

hinaus Medienangeboten zur Freizeitgestaltung. So wur-

im August 2020 der Umbau des Erdgeschosses am Stand-

zu informieren. Alle gezeigten Stücke wurden eigens da-

den zum Beispiel ein Webchat aufgesetzt und das Ange-

ort Heinrich-von-Bibra-Platz, um den Bibliotheksbetrieb

für in aufwendiger Handarbeit in der hauseigenen Re-

bot der Schulungen und Beratungen auf Online-Formate

an die digitalen Abläufe anzupassen und damit zukunfts-

staurierungs- und Buchbinderwerkstatt gefertigt. Ein

umgestellt. Über eine lange Zeit waren die Regalbereiche

fähig aufzustellen. Ein weiteres Mal bedeutete dies Ein-

Vitrinenbereich gewährt zudem Einblick in die jeweils

nicht zugänglich – die Nutzer*innen bestellten ihre Me-

schränkungen für die Nutzer*innen.

aktuelle Sonderausstellung im ersten Obergeschoss. Zu-

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ALTE HANDSCHRIFTEN UND ALLERHAND KURIOSES

ERSCHLIESSUNG UND DIGITALISIERUNG

Am 18. Januar 2020 jährte sich der Geburtstag von Adam

»Drucke des 16. Jahrhunderts« leistet die HLB nun auch

Joseph Schwank zum 200. Mal. Das nahm die Hochschul-

einen Beitrag zur lückenlosen Erfassung des frühen ge-

und Landesbibliothek Fulda (HLB) zum Anlass, den Frei-

druckten Schrifttums. Bisher war dieses nur in hand-

maurer, Rechtsgelehrten und Sammler im Rahmen einer

geschriebenen Katalogen nachgewiesen. Über 3.700

Sonderausstellung zu würdigen. Schwank hatte der Bi-

Drucke des 16. Jahrhunderts sind komplett erschlossen

bliothek wenige Jahre vor seinem Tod im Rahmen einer

und über das Suchportal FILIP recherchierbar. Sofern Di-

Schenkung seine umfangreiche Privatbibliothek samt

gitalisate erstellt wurden, kann über einen Link in der

persönlicher Dokumente vermacht. Neben zahlreichen

Vollanzeige eines Werkes im Suchportal direkt auf das

interessanten Alltagsobjekten, die über seine Kindheit

Digitalisat zugegriffen werden.

und Jugend in Fulda in den 20er und 30er Jahren des 19.

Jahrhunderts sowie über seine Marburger Studienzeit

torischen Bestände konnten Fortschritte erzielt werden.

Aufschluss geben, stand insbesondere die Freimaurerei

So standen im Berichtsjahr insbesondere die Kleinfor-

im Fokus der Ausstellung. Auch hier zwang die Corona-

mate aus dem Bereich frühneuzeitlicher Handschriften

Pandemie die HLB neue Wege zu gehen – die Ausstellung

im Fokus. Ein Großteil davon ist bereits in den digitalen

war auch virtuell zu besuchen. Um ein rund 150 Jahre al-

Sammlungen (»FulDig«) verfügbar und kann wie im-

tes, handgeschriebenes Buch von Schwank, in dem er die

mer kostenfrei von Forscher*innen und Interessierten

gebräuchlichsten Ausdrücke der Fuldaer Mundart seiner

eingesehen werden.

Mit dem 2020 abgeschlossenen Erschließungsprojekt

Auch bei der systematischen Digitalisierung der his-

Zeit festgehalten hat, neu zu publizieren, rief die HLB die Nutzer*innen zu einer Mitmachaktion auf.

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Deutschlandstipendien

G

DIE REGIONALEN FÖRDERER 2020/21

Engagement auch in schwierigen Zeiten

↘ Bickhardt Bau AG, Kirchheim emeinsam mit 24 regionalen Förderern aus In-

nen zu wichtigen Innovationen von morgen werden«,

dustrie, Stiftungen und Vereinen hat die Hoch-

sagte Christoph Göbel, Niederlassungsleiter der Zufall

schule Fulda 2020 insgesamt 25 Deutschland-

logistics group.

↘ CSS AG, Künzell

↘ DESOI GmbH, Kalbach

↘ Drimalski & Partner GmbH, Fulda

stipendien vergeben. Die regionalen Förderer sponsern

Neben der finanziellen Unterstützung hilft den

↘ F örderkreis des Fachbereichs Elektrotechnik

jede Stipendiatin und jeden Stipendiaten für ein Jahr

Stipendiat*innen auch die Vernetzung mit regionalen Ar-

und Informationstechnik der Hochschule Ful-

monatlich mit 150 Euro. Bezuschusst wird dieser Betrag

beitgebern, die wiederum davon profitieren, zukünftige

vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit

Professionals an den Standort Fulda zu binden. Annika

ebenfalls 150 Euro monatlich. Auswahlkriterien sind be-

Schmitt freute sich in ihrer Dankesrede über die Aner-

sonders gute Leistungen sowie ehrenamtliches Engage-

kennung, die den Geförderten zuteil wird: »Diese Aner-

ment. Insgesamt 300 Bewerbungen gingen dieses Mal

kennung zeigt uns nämlich deutlich, dass sich unsere

ein.

Wissbegierde und unser Einsatz während der Schule, des

da e.V. ↘ F örstina-Sprudel Mineral- und Heilquelle – Ehrhardt & Sohn GmbH & Co., Eichenzell ↘ F reunde des Fachbereichs Angewandte Informatik der Hochschule Fulda e.V. ↘ F reunde und Förderer der Hochschule Fulda –

»Es ist immer wieder sehr erfreulich, dass sich so vie-

Studiums und in unserer Freizeit lohnt. Und an dieser

le begabte und engagierte Studierende für ein Deutsch-

Stelle darf ich zugeben, dass der Erhalt dieser Förderung

landstipendium bewerben. Es ist großartig, dass unsere

uns natürlich auch motiviert, sich weiterhin so zielstre-

Förderer auch in nicht ganz einfachen Zeiten so viele

big auf das Studium zu konzentrieren und sich gleichzei-

Deutschlandstipendien ermöglichen«, sagte Hochschul-

tig auch nebenbei ehrenamtlich für die Gesellschaft ein-

präsident Professor Dr. Karim Khakzar im Rahmen der

zusetzen – ganz egal ob an der Hochschule, in der Kirche,

↘ M ineralBrunnen RhönSprudel –

Vergabefeier, die coronabedingt nur online stattfinden

in der Politik oder in verschiedenen weiteren Organisati-

konnte. Um dennoch einen feierlichen Rahmen zu schaf-

onen.«

Egon Schindel GmbH, Ebersburg ↘M uth & Partner mbB, Fulda

fen und ein erstes Kennenlernen zu ermöglichen, hatten

University of Applied Sciences e.V. ↘ F riedrich Zufall GmbH & Co. KG, Fulda

↘ I ndustrie- und Handelskammer Fulda

↘ J ubiläumsstiftung der Sparkasse Fulda ↘ J UMO GmbH & Co. KG, Fulda

↘ P eter Romeis-Stiftung, Oberthulba ↘R +S Group AG (2 Stipendien)

sich die Organisator*innen etwas Besonderes ausge-

↘R hönEnergie Fulda GmbH

dacht. Die Teilnehmenden konnten sich für ein Süßigkei-

↘ S tiftung der Sparkasse Fulda

ten-Tasting anmelden.

↘ S usanne und Franz Erhard Walther

»Eine der wichtigsten Ressourcen der Region sind en-

↘ T ornow business personality, Fulda

gagierte Nachwuchstalente. Deshalb fördern wir gerne

↘U th GmbH, Fulda

wieder das Deutschlandstipendium. Wir unterstützen

↘V R Bank Fulda eG

sowohl finanziell als auch mit einem persönlichen An-

↘ y our admins GmbH & Co. KG, Fulda

sprechpartner im Unternehmen, etwa bei Praktika und

↘Z eitsprung IT-Forum-Fulda e.V.

Abschlussarbeiten. Denn die Ideen der Stipendiaten kön-

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Förderkreis des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik

E

Langjähriger Vorsitzender verabschiedet

Beteiligung an Initiative »MakerVsVirus”

P

Gesichtsvisiere für die Region rofessor Dr. Martin Kumm vom Fachbereich Ange-

Die Arbeit wurde wertgeschätzt: »Wir haben sehr posi-

wandte Informatik, der den Makerspace der Hoch-

tives Feedback erhalten«, erzählte Professor Kumm. »Ei-

schule Fulda leitet, hat im Frühjahr 2020 gemein-

ner unserer Abnehmer hat uns geschrieben, die Masken

sam mit Beate Glaser, wissenschaftliche Mitarbeiterin

würden helfen, das notwendige Maß an Sicherheit für

am Fachbereich Angewandte Informatik, und Mitgliedern

das Personal zu gewährleisten.« Das habe allen ein gutes

Juchheim jederzeit zu spüren und der ›gute Draht‹ zur

des Fuldaer Makerspace Magrathea Laboratories (mag.

Gefühl gegeben. »Wir waren sehr dankbar, dass auch die

lang war er ununterbrochen Vorsitzender des FET, dessen

Hochschule eine Herzensangelegenheit.« Auch der De-

lab) e.V. den Fulda-Hub im Rahmen der Initiative »Ma-

Hochschulleitung nicht gezögert hat, uns sofort mit Mit-

Ziel es ist, in Fulda ein Zentrum für Innovation und Ko-

kan des Fachbereichs und 2. Vorsitzende des FET, Professor

kerVsVirus« ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Privatper-

teln für Material auszustatten, um loslegen zu können«,

operation im Bereich der Zukunftstechnologien aufzu-

Dr. Uwe Werner, würdigte den unermüdlichen Einsatz des

sonen und Unternehmen aus der Region produzierten sie

betonte er. Denn die Gesichtsvisiere wurden rein ehren-

bauen. Im Dezember 2020 hat der Förderverein Bernhard

scheidenden Vorsitzenden im Namen des FET-Vorstands:

dringend benötigte Schutzvisiere für medizinisches und

amtlich produziert und kostenlos abgegeben. Im weite-

Juchheim auf seiner diesjährigen Mitgliederversamm-

»Jetzt endet eine unvergleichliche Ära. Ein solches Enga-

pflegerisches Personal aus dem 3D-Drucker. Auch die Fer-

ren Verlauf erfolgte die Finanzierung dann größtenteils

lung – coronabedingt online – verabschiedet.

gement ist wohl einmalig«, zeigte er sich überzeugt.

dinand-Braun-Schule und die Volkshochschule unterstüt-

aus Spenden, die über den gemeinnützigen Verein mag.

r war von der ersten Stunde an mit dabei: Seit der

präsident für Forschung und Entwicklung an der Hoch-

Gründung des Förderkreises des Fachbereichs Elek-

schule Fulda. Die Stärkung des Transfers setze sowohl die

trotechnik und Informationstechnik (FET) an der

Offenheit der Hochschule für Kooperationen als auch die

Hochschule Fulda im Jahr 1995 hat sich JUMO-Geschäfts-

Kooperationsbereitschaft von Einrichtungen und Unter-

führer Bernhard Juchheim für die Zusammenarbeit von

nehmen voraus. »Diese Bereitschaft war und ist bei Herrn

regionaler Wirtschaft und Hochschule engagiert. 25 Jahre

»Herr Juchheim war und ist der Hochschule Fulda in

Damit der Wechsel ohne Brüche erfolgen konnte, hat-

zen die Initiative. An der Hochschule Fulda beteiligen sich

lab liefen. Über diesen wurden die Materialen für den 3D-

vielfältiger Art und Weise verbunden. Seine langjährige

te Juchheim bei der Suche eines Nachfolgers geholfen:

neben dem Fachbereich Angewandte Informatik auch

Druck den Makern zurückgegeben, die mit ihrem eigenen

Tätigkeit als Vorsitzender des Förderkreises des Fachbe-

Dipl.-Ing. Dimitrios Charisiadis (53), Geschäftsführer für

Mitarbeitende der Fachbereiche Lebensmitteltechnolo-

Material zunächst in Vorleistung getreten waren.

reichs Elektrotechnik und Informationstechnik spiegelt

die Bereiche Vertrieb, Entwicklung, Produktion bei der

gie, Elektrotechnik und Informationstechnik, Wirtschaft

nur einen Teil seiner vielfältigen Aktivitäten wider. Durch

JUMO GmbH & Co. KG, wird künftig den Vorsitz des FET

sowie der Hochschul- und Landesbibliothek, des Rechen-

den stark anwendungsorientierten Charakter der Lehre

übernehmen.

zentrums und des RIGL-Umsetzungsprojekts GetAll.

und der Forschung an der Hochschule brauchen wir mehr

Die Visiere gingen an das Klinikum Fulda, das Herz-

denn je Persönlichkeiten aus der Praxis, die sich für die

Jesu-Krankenhaus Fulda, das KfH Nierenzentrum Fulda,

Zusammenarbeit von Unternehmen mit der Hochschule

an Arztpraxen, Zahnärzte, den Malteser Hilfsdienst, die

einsetzen«, betonte Professor Dr. Steven Lambeck, Vize-

Diakonie Schlüchtern sowie Schulen und Kitas. Die am weitesten entfernten Abnehmer waren das Nierenzentrum in Hanau und die Kinderdialyse in Marburg. Auch das Gesundheitsnetz Osthessen wurde beliefert.

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Chronik: 2020

Das Jahr im Schnelldurchlauf

EINSCHRÄNKUNGEN IN DER BIBLIOTHEK

ONLINE-LEHRE

Nach dem Hackerangriff auf die Universität Gießen

Der Pandemieplan der Hochschule Fulda tritt in Kraft.

8. Januar

DIVERSITY

START INS WINTERSEMESTER

Die Hochschule Fulda beteiligt sich am 8. Deutschen

Trotz Pandemie begrüßt die Hochschule Fulda die Erst-

18. März

26. Mai

laufen die Bibliothekssysteme in Fulda allmählich

Damit wird die Hochschule in einen Basisbetrieb ver-

Diversity-Tag – pandemiebedingt mit digitalen Formaten.

wieder an. Aber es gibt noch Einschränkungen für die

setzt. Auf dem Campus halten sich nur Beschäftigte auf,

Nutzer*innen. Um die zahlreichen während des IT-

die für die Aufrechterhaltung unbedingt notwendiger

Ausfalls ausgeliehen Medien zurückzubuchen, muss

Prozesse vor Ort sein müssen. Alle anderen arbeiten im

die Bibliothek am Heinrich-von-Bibra-Platz zwei Tage

Homeoffice.

schließen. Am Standort Campus ist für einen Tag START INS SOMMERSEMESTER

nur eine Präsenznutzung möglich.

20. April

AUSSTELLUNG

21. Februar

Das Sommersemester startet mit Online-Formaten und

12. Oktober

ten Hygienekonzept. Die 2.250 Studienanfänger*innen FORSCHUNGSETHIK

erhalten so die Möglichkeit, den Campus kennenzulernen

Juni

und persönliche Kontakte aufzubauen, bevor auch sie weitestgehend in die Online-Lehre gehen. Insgesamt

Die Ethikkommission der Hochschule Fulda wird 20 Jahre

starten rund 9.600 Studierende der Hochschule Fulda ins

alt. Sie hat Pionierarbeit geleistet und war Vorreiter in

Wintersemester 2020/21 mit einer Mischung aus Online-

Hessen. Das wollte die Hochschule eigentlich feiern.

und Präsenzlehre.

Doch die Veranstaltung kann pandemiebedingt nicht UMBAU

stattfinden.

18. November

weiteren Sonderregelungen.

Alte Handschriften und allerhand Kurioses: Die HochNOTAUSLEIHBETRIEB

schul- und Landesbibliothek eröffnet die neue Sonder-

27. April

ausstellung »Adam Joseph Schwank (1820 –1902): Freimaurer – Rechtsgelehrter – Sammler«. HESSISCHER HOCHSCHULPAKT

11. März

WAHL DER VIZEPRÄSIDENTIN

01. Juli

Moderner, funktionaler, übersichtlicher – Die Hochschul-, Landes- und Stadtbibliothek (HLSB) am Heinrich-von-

Die amtierende Vizepräsidentin für Lehre und Studium,

Bibra-Platz präsentiert ihr umgebautes Erdgeschosses

Die Hochschul- und Landesbibliothek bietet einen Not-

Professorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze wird mit großer

der Öffentlichkeit.

ausleihbetrieb unter den gebotenen Hygienemaßnah-

Mehrheit für eine dritte Amtszeit gewählt. RIGL-FULDA

men an. Wer Bücher ausleihen will, muss diese vorbestellen und darf dann den Campus betreten, um seine

Die Landesregierung und die 14 staatlichen hessischen

Literatur abzuholen.

Hochschulen unterzeichnen den Hessische HochschulWAHL DES PRÄSIDENTEN

pakt (HHSP) 2021 – 2025.

16. März

Die Hochschul-, Landes- und Stadtbibliothek schließt

17./18. November

NEUES PROMOTIONSZENTRUM

14. September

Die 3. Regionale Innovationskonferenz findet komplett

Das hochschulübergreifende und bundesweit erste

digital statt. »Zukunft 4.0: Mensch – Gesellschaft – Tech-

Promotionszentrum für Mobilität und Logistik wird an

nik« lautet das Thema. Auf dem Programm der virtuellen

der Frankfurt University of Applied Sciences eröffnet.

Konferenz stehen Vorträge, Diskussionen und eine inter-

Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar wird für

Damit ist es nun auch möglich, an der Hochschule Fulda

aktive Ausstellung. Außerdem geben Wissenschaftler*-

eine dritte Amtszeit wiedergewählt. Die Wahlversamm-

zu Mobilitäts- und Logistikfragen zu promovieren.

innen Einblick in ihre Arbeit mit Kooperationspartnern

13. Mai

SCHLIESSUNG DES LESESAALS

lung bestätigt ihn einstimmig im Amt.

aus der Region.

pandemiebedingt den Lesesaal am Heinrich-von-BibraPlatz. Alle Führungen, Schulungen, Veranstaltungen und Beratungen sind bis auf Weiteres abgesagt.

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semester auf dem Campus – mit einem ausgeklügel-

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WAHL ZUM SPRECHER DER HAWS

23. November

Die 118 HAWs und FHs in der Hochschulrektorenkonferenz wählen Professor Dr. Karim Khakzar für eine dritte Amtszeit zu ihrem Sprecher und zugleich zum Vizepräsidenten in der HRK. CAMPUSERWEITERUNG

24. November

Die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn gibt auf der Hochschulleitertagung bekannt: Die Hochschule Fulda erhält für die kommenden zehn Jahre rund 82 Millionen Euro für Baumaßnahmen. Kurze Zeit später kauft die Hochschule ein Teil des angrenzenden RhönEnergieGeländes. URKUNDENÜBERGABE

01. Dezember

Die Staatssekretärin im Hessischen Wissenschaftsministerium, Ayse Asar, überreicht dem Hochschulpräsidenten Professor Dr. Karim Khakza in Wiesbaden die Urkunde für seine dritte Amtszeit. ONLINE-DEMO

04. Dezember

Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar organisiert anlässlich der Corona-Pandemie die Online-Demo »Fulda zeigt Haltung«. Unter dem Motto »Solidarität, Verantwortung, Gesundheit für alle!« kann sich jeder sehr einfach und sicher beteiligen.

90

91



8.1. Studierende Entwicklung der Studierendenzahlen

Studierende nach Fachbereichen vom WiSe 2014/15 bis WiSe 2020/21

STUDIERENDE NACH FACHBEREICHEN 2014 –2020 FACHBEREICH

WiSe 2014/15

WiSe 2015/16

WiSe 2016/17

WiSe 2017/18

WiSe 2018/19

WiSe 2019/20

WiSe 2020/21

1069

1131

1185

1280

1436

1448

1436

Elektrotechnik und Informationstechnik (ET)

880

839

838

747

730

749

700

Lebensmitteltechnologie (LT)

494

522

586

597

696

589

562

Oecotrophologie (Oe)

705

775

824

855

849

845

908

1046

1140

1263

1218

1444

1454

1449

908

937

953

1007

1086

1056

1052

Sozialwesen (SW)

1179

1286

1373

1482

1668

1779

1882

Wirtschaft (W)

1356

1432

1519

1639

1748

1816

1738

↘ GESAMTZAHL DER STUDIERENDEN

7637

8062

8541

8825

9557

9736

9727

↘ GESAMTZAHL DER STUDIENANFÄNGER*INNEN

2118

2115

2179

2292

2719

2392

2394

Angewandte Informatik (AI)

Pflege und Gesundheit (PG)

Sozial- und Kulturwissenschaften (SK)

94

95


8.2. Personal Studierendenmobilität

Personalstatistik (Köpfe)

Outgoings und Incomings 2010 bis 2020

Zum 31.12.2020 waren 769 Beschäftigte an der Hochschule Fulda tätig.

STUDIERENDENMOBILITÄT 2010 – 2020

PERSONALSTATISTIK (STAND 31.12.2020) 10/11

11/12

12/13

13/14

14/15

15/16

16/17

17/18

2018*

2019

2020

INS AUSLAND (OUTGOINGS)

Erasmus Partnerschaften (Studium)

67

71

83

87

89

92

103

97

120

125

87

Selbstorganisierte Studienaufenthalte

69

98

68

39

20

73

68

28

63

45

6

Regionalpartnerschaften

3

3

7

4

5

9

6

8

4

6

2

Hochschulpartnerschaften (Europa und Overseas)

72

44

63

71

67

71

79

53

54

62

27

↘ GESAMT: STUDIUM

211

216

221

201

181

245

256

186

241

238

122

Praktika (inkl. ERASMUS)

39

57

64

65**

88**

49

101

50

93

80

46

250

273

285

266

269

294

357

236

334

318

168

↘ GESAMT: OUTGOINGS

HOCHSCHULLEHRER*INNEN

MITARBEITER*INNEN

GESAMT

Fachbereich Angewandte Informatik (AI)

22

33

55

Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik (ET)

13

21

34

Fachbereich Lebensmitteltechnologie (LT)

12

23

35

Fachbereich Oecotrophologie (Oe)

13

38

51

Fachbereich Pflege und Gesundheit (PG)

26

74

100

Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften (SK)

17

29

46

Fachbereich Sozialwesen (SW)

27

49

76

Fachbereich Wirtschaft (W)

28

26

54

Zentralverwaltung und Stabsstellen

3

189

192

Zentrale techn. Einrichtungen

68

68

Zentrale wiss. Einrichtungen

48

48

Forschungsverbund

3

3

Sonstige

7

7

161

608

769

AUS DEM AUSLAND (INCOMINGS)

Erasmus+

24

25

37

33

30

28

42

31

28

33

12

Hochschulpartnerschaften

19

19

29

33

37

39

42

56

47

45

19

↘ GESAMT: INCOMINGS

43

44

66

66

67

67

84

87

75

78

31

↘ SUMME

*Zahlen ab 2018 auf Jahresbasis **geschätzte Zahlen

96

97


Entwicklung der Beschäftigtenzahl 2011 – 2020

Berufungen

Die Zahl der Beschäftigten ist 2020 erneut gestiegen.

Sieben Professor*innen wurden 2020 an die Hochschule Fulda berufen.

ENTWICKLUNG DER BESCHÄFTIGTENZAHL 2011 – 2020

BERUFUNGEN VON PROFESSOR*INNEN IM JAHR 2020

STATUSGRUPPE

2011

2012

2013

Professor*innen

119

133

(davon 11 befristet)

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen

126

168

(davon 96 befristet)

Administrativ-technische Mitarbeiter*innen

193

204

(davon 59 befristet)

↘ GESAMT

438

505

(davon 166 befristet)

143

170

238

551

2014 151

(davon 11 befristet)

183

(davon 101 befristet)

234

(davon 46 befristet)

568

(davon 158 befristet)

2015 151

(davon 6 befristet)

200

(davon 102 befristet)

239

(davon 40 befristet)

590

(davon 148 befristet)

2016 143

(davon 2 befristet)

215

(davon 109 befristet)

251

(davon 40 befristet)

609

(davon 151 befristet)

2017 150

(davon 7 befristet)

218

(davon 102 befristet)

264

(davon 45 befristet)

632

(davon 154 befristet)

2018 155

(davon 5 befristet)

248

(davon 124 befristet)

276

(davon 45 befristet)

679

(davon 174 befristet)

2019 158

(davon 4 befristet)

274

(davon 133 befristet)

298

(davon 48 befristet)

730

(davon 185 befristet)

ZUR AUFLISTUNG DER BEFRISTETEN ARBEITSVERHÄLTNISSE SIND FOLGENDE ANMERKUNGEN ZU BEACHTEN:

2020

NAME

FB

PROFESSUR

SW

Politik in der Sozialen Arbeit

Beinke, Prof. Dr. Thies

ET

Wirtschaftsingenieurwesen

Ewert, Prof. Dr. Benjamin

PG

Politik für Gesundheitsberufe

Kaps, Prof. Dr. Silvia

SW

Psychologische und organisationale Grundlagen der Sozialen Arbei

Konert, Prof. Dr. Johannes

AI

Programmierung

Meyer, Prof. Dr. Nikolaus

SW

Profession Soziale Arbeit und Professionalisierung

Rost, Prof. Dr. Katharina

PG

Hebammenwissenschaft

161

(davon 3 befristet)

Ataç, Prof. Dr. Ilker

300

(davon 155 befristet)

308

(davon 61 befristet)

769

(davon 219 befristet)

↘ Nicht berücksichtigt sind beurlaubte bzw. langfristig abwesende Beschäftigte und die Stadtbibliothek;

↘ Beschäftigte, die gleichzeitig in mehreren Abteilungen beschäftigt sind, wurden nur einmal berücksichtigt; ↘ Vertretungsprofessuren wurden bei Professor*innen berücksichtigt;

↘ Lehrkräfte für besondere Aufgaben wurden unter den wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen berücksichtigt.

98

99


8.3. Forschung

Ausgeschiedene Professor*innen

Drei Professor*innen sind 2020 ausgeschieden.

Promotionsbezogene Daten der Hochschule Fulda 2018 – 2020

Eigenständige und kooperative Promotionen

AUSGESCHIEDENE PROFESSOR*INNEN IM JAHR 2020 NAME

FACHBEREICH

Schumann-Bölsche, Prof. Dr. Dorit

Wirtschaft (W)

Krostewitz, Prof. Dr. Andreas

Wirtschaft (W)

Deinert, Prof. Dr. Stefanie

Wirtschaft (W)

PROMOTIONSBEZOGENE DATEN DER HOCHSCHULE FULDA 2018 – 2020 2018

STICHTAG: 01.12.2020

79

108

126

22

41

60

↘ davon PZ Angewandte Informatik

1

6

8

↘ davon PZ Public Health

6

7

9

↘ davon PZ Soziale Arbeit

8

13

18

7*

15

25

57

67

66

29

25

19

8

11

9

45

56

65

↘ davon mit eigenständigem Promotionsrecht

Zwei Professor*innen sind 2020 in den Ruhestand getreten.

↘ davon PZ Sozialwissenschaften

PENSIONIERUNGEN VON PROFESSOR*INNEN IM JAHR 2019

↘ davon in Kooperation

NAME

FACHBEREICH

Baum, Prof. Dr. Heinz-Georg

Lebensmitteltechnologie (LT)

Weba, Prof. Dr. Michael

Angewandte Informatik (AI)

mit einer Universität

↘ davon in Kooperation

mit der Universität Kassel

Im Erhebungszeitraum abgeschlossene Promotionen ↘ G ESAMTZAHL SEIT 2009

ABGESCHL. PROMOTIONEN

*Drei Promotionen mit Annahme in 12/2018 nicht berücksichtigt

100

2020

STICHTAG: 01.12.2019

Laufende Promotionen (mit Zulassung eines Promotionsausschusses)

Pensionierte Professor*innen

2019

STICHTAG: 01.12.2018

101


Drittmittel und Landesmittel für Forschung, Entwicklung und Transfer

Mitteleinnahmen pro Jahr (Stand 31.12.2020)

DRITTMITTEL UND LANDESMITTEL FÜR FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND TRANSFER 2015 – 2020

DRITTMITTEL UND LANDESMITTEL FÜR FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND TRANSFER (IN EURO)

ORGANISATIONSEINHEIT

FORSCHUNGSSCHWERPUNKT HRK

Angewandte Informatik (AI)

Elektrotechnik und Informationstechnik (ET)

WISS. ZENTRUM/ FORSCHUNGSVERBUND

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2015 – 2020

KMCI

288.494

656.731

362.106

300.449

538.568

191.222

9,23%

Informatik & Systemtechnik

Oecotrophologie (Oe)

CeSSt, PHZF, ZCMK/ELVe

Lebensmitteltechnologie (LT) Pflege und Gesundheit (PG)

Gesundheit, Ernährung, Lebensmittel

ANTEILE IN %

CeSSt, CINTEUS, FoSS, PHZF

DRITTMITTEL UND LANDESMITTEL FÜR FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND TRANSFER (IN EURO)

ORGANISATIONSEINHEIT

FORSCHUNGSSCHWERPUNKT HRK

WISS. ZENTRUM/ FORSCHUNGSVERBUND

2015

2016

2017

RIGL-Fulda

2018

2019

2020

2015 – 2020

1.350.582

1.947.907

1.017.439

17,40%

Forschung und Transfer (FT)

439.348

675.579

1.024.141

493.797

2.087.667

606.384

21,03%

244.533

119.494

594.520

182.176

740.166

794.617

10,57%

20.130

0,08%

163.500

65.439

2,04%

12.900

11.400

0,10%

7.485.468

5.344.754

100.00%

187.622

134.712

280.583

239.678

55.927

98.537

3,94%

International Office (IO)

184.614

222.613

251.062

101.412

186.546

252.969

4,74%

Präsidium

97.385

30.344

19.116

82.391

122.689

96.376

1,77%

478.320

187.875

461.037

375.393

782.214

1.371.479

14,44%

Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW)

185.214

101.882

Zentrale Studienberatung (ZSB) Sozial- und Kulturwissenschaften (SK)

Sozialwesen (SW)

Wirtschaft (W)

Interkulturalität & Nachhaltigkeit

CINTEUS, FoSS

195.173

61.003

32.035

8.605

312.539

628.275

4,89%

CeSSt, FoSS

123.186

334.497

297.166

238.148

150.438

95.550

4,89%

CeSSt, CINTEUS, HOLM, ZCMK/ ELVe

13.580

219.469

227.832

213.531

384.407

271.484

5,25%

102

ANTEILE IN %

↘ SUMME

2.252.255

2.642.317

103

3.734.812

3.444.496


8.4. Haushalt

8.5. Organe und Gremien

Ergebnisrechnung

Senat

Erträge und Aufwendungen

Zum Ende des Berichtszeitraums hatte der Senat folgende stimmberechtigte Mitglieder:

PROFESSOR*INNEN:

ERGEBNISRECHNUNG 2016 – 2020 IN EURO ERTRAG / AUFWAND (IN EURO) ↘ GESAMT: ERTRÄGE

↘ Prof. Dr. Susanne Dern, ↘ Prof. Dr. Peter Finzer, 2016

2017

2018

2019

2020

71.943.051

71.697.951

72.245.578

74.660.172

75.236.040

36.275.360

36.096.700

37.400.600

38.851.700

42.827.200

davon Zuweisungen und Zuschüsse (insb. HSP2020)

26.480.628

24.222.560

23.085.657

20.218.814

18.501.519

3.544.639

5.100.055

6.080.700

9.239.313

8.321.533

↘ GESAMT: AUFWENDUNGEN

↘ Prof. Dr. Martine Herpers, ↘ Prof. Dr. Matthias Klemm,

61.927.311

63.632.511

71.733.876

79.381.353

87.969.084

Erweiterter Senat: ↘ Klaus Dormeier, ↘ Peter Diehl

Erweiterter Senat: ↘ Prof. Dr. Monika Alisch,

WISSENSCHAFTLICH MITARBEITENDE:

↘ Prof. Dr. Kathrin Kohlenberg-Müller,

Erweiterter Senat: ↘ Christine Loewenhardt

↘ Prof. Dr. Carola Bauschke-Urban, ↘ Prof. Dr. Susanne Kümpers, ↘ Prof. Dr. Kai-Oliver Maurer,

davon Personal

39.292.283

42.112.626

45.171.519

49.370.183

54.622.980

davon Sach- und Dienstleistungen

22.635.027

21.519.886

26.562.358

30.011.170

33.346.104

↘ ERGEBNIS

10.015.741

8.065.440

511.702

-4.721.180

-12.733.044

7.937.764

6.234.097

1.984.291

-5.253.005

-11.421.543

↘ Debora Rieser, ↘ Simone Simon

↘ Prof. Dr. Carsten Müller, ↘ Prof. Dr. Marei Pelzer, ↘ Prof. Dr. Sascha Skorupka

davon Produktabgeltung (insb. Grund- & Erfolgsbudget)

davon Umsatzerlöse (insb. Drittmittel)

↘ Prof. Dr. Stefan Greß, ↘ Prof. Dr. Paul Grimm,

ADMINISTRATIV-TECHNISCHE MITARBEITENDE:

↘ Hans-Martin Pohl

↘ Prof. Dr. Jan-Torsten Milde,

↘ Prof. Dr. Dea Niebuhr, ↘ Prof. Dr. Stefan Schildbach,

↘ Prof. Dr. Uwe Werner, ↘ Prof. Dr. Christian Schrader* *Zusätzlicher Sitz für (Vize-)Präsident*innenwahl gem. § 3 Abs. 1 Grundordnung

davon Einstellung / Auflösung Verwaltungsrücklage davon Einstellung / Auflösung Gewinnrücklage

Ausgeschieden im Berichtszeitraum: ↘ Prof. Dr. Simone Kreher, ↘ Prof. Dr. Werner Winzerling, ↘ Prof. Dr. Viviane Wolff

2.077.977

1.831.343

-1.472.589

531.825

-1.311.499

STUDIERENDE:

↘ Marvin Doku, ↘ Julius Naskar, ↘ Finn Rodewyk, ↘ Kirran Theiner, ↘ Deniz Yildirim

Erweiterter Senat: ↘ Mila Buntins, ↘ Carolin Dunkel, ↘ Jan-Peter Hubert, ↘ Eva Patricia Sander, ↘ Till Sommer

Ausgeschieden im Berichtszeitraum: ↘ Caroll-Ann Ellenberger, ↘ Pia Bauer

104

105


8.6. Hochschulleitung

Hochschulrat

Der Hochschulrat setzte sich zum Ende des Berichts-

jahres wie folgt zusammen:

Präsidium

↘ Dr. Michael Imhof (Vorsitz) | Schulamtsdirektor i.R ↘ Alois Früchtl (stellv. Vorsitz)

Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Fulda

↘ Professorin Dr. Christiane Dienel

Geschäftsführerin nexus Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung GmbH, Berlin ↘ Christoph Göbel

↘ Professor Dr. Karim Khakzar

↘ Professor Dr. Steven Lambeck

Präsident

Vizepräsident für Forschung und Entwicklung

↘ Professorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze

↘ Ralf Alberding

Vizepräsidentin für Lehre und Studium

Kanzler

Niederlassungsleiter der Friedrich Zufall GmbH & Co. KG, Fulda

↘ Dr. Andreas Keller Stellvertretender Vorsitzender und Leiter des Organisationsbereichs Hochschule und Forschung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ↘ Professorin Dr. med. Babette Simon Assoziierte Professorin an der Medizinischen Fakultät Paris Descartes ↘ Professor Dr. Michael Stawicki Präsident a. D. der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg ↘ Dr. Heiko Wingenfeld Oberbürgermeister der Stadt Fulda

106

107


8.7. Preise und Auszeichnungen

Nachwuchspreis der HeinrichStockmeyer-Stiftung

Förderpreis der Sparkasse Fulda

DAAD-Preis

Ideenwettbewerb der Hochschule Fulda

Der DAAD-Preises der Hochschule Fulda ging 2020 an Ko-

Eine leichtere und schnellere Orientierung in komplexen

Für ihre Master-Arbeit über die Bildung von Listerien-

Der Förderpreis der Sparkasse Fulda ging im Jahr 2020

lahta Asres Ioab. Die Studentin im Bachelor-Studiengang

Bürogebäuden, auf dem Firmengelände oder dem Cam-

Biofilmen in der Fleischindustrie hat Viktoria Werum den

an Lukas Böhning aus dem Fachbereich Elektrotechnik

International Health Sciences wurde für ihre herausra-

pus – mit ihrer Idee für eine Inhouse-Navigation haben

mit 2.500 Euro dotierten Nachwuchspreis der Heinrich-

und Informationstechnik der Hochschule Fulda. In seiner

genden Studienleistungen und ihr medizinisch-soziales

Steffen Jahnel und Sebastian Bleuel den Ideenwettbewerb

Stockmeyer-Stiftung erhalten. Sie untersuchte praxisnah

Bachelor-Arbeit zum Thema »Untersuchung der Wirt-

Engagement ausgezeichnet. Sie kam als Immigrantin aus

2020 der Hochschule Fulda für sich entschieden. Die bei-

zu den Bedingungen in Fleisch verarbeitenden Betrieben,

schaftlichkeit und Einsatzmöglichkeiten von Second-Life

dem Sudan nach Deutschland, lernte enorm schnell die

den Studenten, die am Fachbereich Angewandte Informa-

inwieweit ein mikrobiologisches, kommerziell erhält-

Energiespeichersystemen« beschäftigte er sich damit,

deutsche Sprache und engagierte sich bereits kurz nach

tik der Hochschule Fulda studieren, durften sich über ein

liches Reinigungsmittel gegen Listerien-Biofilme wirk-

wie sich durch Nachnutzung von Fahrzeugbatterien die

ihrer Ankunft zunächst als Dolmetscherin, dann in der

Preisgeld in Höhe von 750 Euro freuen. Die Jury beschei-

sam ist. Viktoria Werum hat an der Hochschule Fulda im

Kosten von Elektrofahrzeugen senken und deren ökolo-

medizinischen Betreuung Geflüchteter. Im Sudan hatte

nigte der Idee, die eine Marktlücke schließt, »großes Poten-

Fachbereich Oecotrophologie den Bachelor-Studiengang

gische Bilanz verbessern lassen, um die Energiewende

sie bereits mehrere Semester Medizin studiert, das Studi-

zial«.

Oecotrophologie mit dem Schwerpunkt Lebensmittelbe-

voranzubringen. Dazu analysierte er verschiedene Ein-

um aber nicht abschließen können.

wertung und den Master-Studiengang Food Processing

satzmöglichkeiten und Betriebsstrategien gebrauchter

Kolahta Asres Ioab treibt die Frage um, wie Entwick-

site, die für alle Personen- und Altersgruppen gleicherma-

im Fachbereich Lebensmitteltechnologie absolviert.

Fahrzeugbatterien, unter anderem den Zusammen-

lungsländer ihre Probleme vor allem im Gesundheitsbe-

ßen geeignet, leicht verständlich und unkompliziert in der

Der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Pro-

schluss einzelner Batterien zu einem stationären Groß-

reich lösen können. Auch Fragen der Globalisierung, der

Anwendung ist. Nutzer*innen müssen lediglich einen QR-

fessor Dr. Dr. habil. Manfred Gareis, würdigte den beson-

batteriespeicher. Ein derartiges System wurde aus 20

Migration und der Nachhaltigkeit beschäftigen sie. Ne-

Code am Eingang des jeweiligen Gebäudekomplexes

deren Anwendungsbezug der Arbeit, hob aber auch die

Audi e-tron Batterien am Euref Campus in Berlin von der

ben ihrem Studium engagiert sie sich als Vorsitzende der

scannen oder die Website aufrufen. Für Menschen mit

fachbereichsübergreifende Betreuung durch Professorin

Audi Planung GmbH parallel zur Bachelor-Arbeit projek-

UNICEF-Hochschulgruppe dafür, Studierende über Kin-

physischen Einschränkungen bietet die Lösung spezielle

Dr. Rohtraud Pichner (Fachbereich Oecotrophologie) und

tiert.

derrechte zu informieren und ihnen zu zeigen, »wie wir

Features, beispielsweise eine barrierefreie oder rein akus-

alle ein Zeichen setzen können«.

tische Navigation. Aus Sicherheitsgründen lassen sich Ser-

der Audi Planung GmbH Fulda und dem Fachgebiet Elek-

Der mit 1.000 Euro dotierte Preis des Deutschen Aka-

vicebereiche, nicht öffentliche Büros oder kritische Infra-

Mit ihren Förderprogrammen und Auszeichnungen

tromobilität – Regenerative Energietechnik von Professor

demischen Austauschdienstes (DAAD) wird jährlich ver-

struktur-Punkte auf Wunsch ausblenden. Und im Notfall

fördert die gemeinnützige Heinrich-Stockmeyer-Stiftung

Dr. Ulf Schwalbe an der Hochschule Fulda. Der mit 500

liehen. Der Preis würdigt herausragende Leistungen und

kann die Lösung helfen, die Menschen im Gebäude schnell

Arbeiten mit besonderem Praxisbezug und anwendungs-

Euro dotierte Preis wird jährlich verliehen und zeichnet

soziales, gesellschaftliches oder hochschulinternes Enga-

und sicher zu den Notausgängen zu navigieren.

orientierte Forschung zur Erzielung von mehr Lebensmit-

herausragende wissenschaftliche Leistungen von Bache-

gement internationaler Studierender.

telsicherheit.

lor- oder Master-Absolvent*innen aus.

Professor Dr. Stefan Schildbach (Fachbereich Lebensmitteltechnologie) als zukunftsweisend hervor.

Die Arbeit entstand im Rahmen einer Kooperation

108

109

Herzstück der Lösung namens »onPoint« ist eine Web-


IMPRESSUM

HERAUSGEBER: Der Präsident der Hochschule Fulda Hochschule Fulda | Leipziger Straße 123 | 36037 Fulda Tel +49 (0)661 9640-0 | Fax +49 (0)661 9640-199 hs-fulda.de REDAKTION UND KOORDINATION: Dr. Antje Mohr SCHWERPUNKT: Dr. Antje Mohr KONZEPTION UND GESTALTUNG: Studio Frost | branding & communication studiofrost.de FOTOGRAFIE: David Ausserhofer | Seite 15 Nicole Dietzel | Seite 14, 78, 79 Hochschul- und Landesbibliothek Fulda | Seite 80, 81 Werner Huthmacher | Titel, Umschlaginnenseite, Seite 2, 4– 5, 9, 18 –19, 32 – 33, 45, 62 – 63, 67, 68– 69, 75, 76 –77, 86 – 87, 91, 92 – 93, 110 Daniel Köfer | Seite 13 Marian Lenhard | Seite 3, 7 Pauline Pete / Studio Frost | Seite 48 – 60 Walter M. Rammler | Seite 21, 35, 71, 107 Kevin Rupp | Seite 36 DRUCK: Rindt Druck | Fulda

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»Digitale Formate und Prozesse, die sich als sinnvoll und praktisch erwiesen haben, wollen wir auch künftig beibehalten. Jetzt gilt es zu erarbeiten, wie das im Detail aussehen kann.«

Professor Dr. Karim Khakzar




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