Präsidiumsbericht 2020
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Vorwort
Strategische Ausrichtung Interview mit dem Hochschulpräsidenten: Die Gesellschaft braucht leistungsstarke HAWs
2 Lehre & Studium
Interview mit der Vizepräsidentin für Lehre und Studium: Die Ziele digitaler Lehre klären
3 Forschung & Entwicklung Interview mit dem Vizepräsidenten für Forschung und Entwicklung: Wir sollten stärker in den Diskurs gehen
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4 6
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SCHWERPUNKT
Studium in der Pandemie: Erfahrungen, Lernkurven und was vom Digitalen bleiben könnte
4 Internationales 5 Infrastruktur & Ressourcen Interview mit dem Kanzler: Immer Plan B im Hinterkopf
6 Weitere Themen 7 Chronik 8 Daten & Zahlen Impressum
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»Die Notsituation hat uns eine Digitalisierungserfahrung beschert, die wir unter normalen Umständen so nie hätten machen können.«
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Professor Dr. Karim Khakzar
LIEBE LESERINNEN UND LESER,
E
ine komplette Hochschule von heute auf morgen ins Homeoffice zu schicken und dennoch den Betrieb aufrechtzuerhalten – bis März 2020 war
das für uns alle ein unvorstellbares Szenario. Doch als die Corona-Infektionszahlen immer weiter stiegen und das ganze Land in den Lockdown ging, da stand für uns schnell fest: In dieser Notsituation müssen wir unseren Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten.
Also schlossen wir den Campus, stockten in Win-
deseile die digitale Infrastruktur auf, lehrten, studierten und arbeiteten von Zuhause. In der Verwaltung waren
2020 war ein besonderes Jahr. Ein Jahr, in dem Mitarbei-
kreative Lösungen gefragt, die den Beschäftigten das Ar-
tende, Lehrende, aber auch Studierende Enormes geleis-
beiten vom heimischen Schreibtisch aus erlaubten und
tet haben. Sich immer wieder auf veränderte Vorgaben
die dennoch einen sicheren Zugriff auf die Hochschul-
einzulassen, nur auf Sicht planen zu können, das hat uns
IT ermöglichten. In den Fachbereichen machten sich die
allen viel abverlangt. Dass es im Ganzen gesehen so gut
Lehrenden daran, ihre Veranstaltungen komplett auf On-
gelungen ist, dass unsere Studierenden trotz Pandemie
line-Formate umzustellen. Eine wahre Mammutaufgabe,
ihr Studium ohne Verzögerungen fortsetzen konnten,
bleiben doch nur vier Wochen bis zum Semesterstart. Al-
dazu hat jede und jeder Einzelne beigetragen. Stellvertre-
les lief auf Hochtouren, um trotz weitgehendem Verzicht
tend lassen wir in diesem Bericht Kolleg*innen aus den
auf Präsenz-Veranstaltungen ein vollwertiges Sommer-
Serviceabteilungen, Professor*innen und Studierende zu
semester anbieten zu können.
Wort kommen. Nicht nur, um die vielfältigen Herausfor-
Dass es schließlich drei Online-Semester werden soll-
derungen eines Online-Hochschulbetriebs noch einmal
ten, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Aus heu-
ins Bewusstsein zu heben. Auch, weil alle Beteiligten die
tiger Sicht können wir festhalten, es hat alles erstaunlich
Zukunft schon neu denken.
gut funktioniert. Mehr noch: Die Notsituation hat uns eine Digitalisierungserfahrung beschert, die wir unter
Ich wünsche Ihnen eine informative und anregende
normalen Umständen so nie hätten machen können. Wir
Lektüre.
haben ausprobiert, Hemmschwellen abgebaut, digitales Know-how aufgebaut, Lernkurven absolviert. Viele neue Ideen und Ansätze sind entstanden. Und obwohl wir uns
Professor Dr. Karim Khakzar
alle wieder aufs Studieren und Arbeiten auf dem Campus freuen, sind wir uns einig: Digitale Formate und Prozesse,
Präsident der Hochschule Fulda
die sich als sinnvoll und praktisch erwiesen haben, wollen wir auch künftig beibehalten. Jetzt gilt es zu erarbeiten, wie das im Detail aussehen kann.
2
3
INTERVIEW MIT DEM PRÄSIDENTEN
DIE GESELLSCHAFT BRAUCHT LEISTUNGSSTARKE HAWs Herr Professor Khakzar, was beschäf-
An welche Herausforderungen den-
Inwiefern?
ken Sie?
tigt Sie gerade? Die Hochschulen für Angewandte Nach einer langen Phase, in der die
Wissenschaften stehen wie kein an-
In den kommenden zehn Jahren wer-
Bewältigung der Pandemie und die
derer Hochschultyp für Praxis- und
den wir tiefgreifende Veränderungen
Aufrechterhaltung des Hochschul-
Anwendungsbezug und für Transfer.
erleben. Die Coronapandemie hat die
betriebs unter Online-Bedingungen
Die Forschung, die hier betrieben
großen Herausforderungen, vor de-
im Vordergrund standen, geht mein
wird, ist Ideen- und Impulsgeber für
nen wir als Gesellschaft stehen, noch
Fokus jetzt wieder stärker auf hoch-
kleine und mittlere Unternehmen, für
einmal deutlich sichtbar werden las-
schulstrategische Themen. Wir sind
die Großindustrie, für zivilgesell-
sen: Klimawandel, Globalisierung, Di-
in einem Wahljahr und da treiben
schaftliche Akteure, für Einrichtun-
gitalisierung, demografischer Wan-
Forschung und Transfer. Wir müssen
Hochschule«
werden,
Ja, die gibt es. Sie ist allerdings nicht
mich als Hochschulpräsident und
gen aus dem Sozial-, Bildungs- und
del, Bewahrung des gesellschaftli-
die Menschen in der Fläche erreichen.
und drittens fordern wir eine stärkere
neu, aber sie hat sich deutlich verfes-
als Sprecher von 118 HAWs in der
Gesundheitsbereich und für wichtige
chen Zusammenhalts. Wir müssen
Das ist die Stärke der HAWs, und un-
Beteiligung der HAWs an der Deut-
tigt: Wir können die ganz großen ge-
Hochschulrektorenkonferenz
Entscheidungsprozesse in Politik und
uns auch mit den Folgen der Pande-
ser Potenzial ist noch nicht ausge-
schen Forschungsgemeinschaft, der
sellschaftlichen Herausforderungen
Fragen um, die für die HAWs in
Gesellschaft.
mie zum Beispiel für Kinder und Ju-
schöpft.
DFG. Die bildungspolitischen Spre-
wie Pandemien und den Klimawan-
Deutschland noch nicht zufrieden-
Die Gesellschaft braucht daher leis-
gendliche beschäftigen. Wo sind
cherinnen und Sprecher der Parteien
del nur in den Griff kriegen, wenn alle
stellend gelöst sind.
tungsstarke, vernetzte und gut in der
Menschen abgehängt worden? Ge-
Was schlagen Sie vor, um die HAWs in
waren in Bad Wiessee zu Gast. Es war
Akteure auf den unterschiedlichen
Gesellschaft verankerte HAWs. Denn
rade die Befähigung zur gesellschaft-
die Lage zu versetzen, ihre Potenziale
sehr erfreulich zu sehen, was sich in
Ebenen zusammenarbeiten, wenn die
sie sind diejenigen, die den Transfer in
lichen Teilhabe gewinnt als Zukunfts-
vollumfänglich nutzen zu können?
den letzten fünf Jahren entwickelt
Gesellschaft zusammenhält und ge-
die Fläche organisieren und die Kon-
aufgabe für die Hochschulen ange-
hat, welche Wertschätzung sie inzwi-
meinsam an Lösungen arbeitet, und
Eine ganz wichtige Frage ist die For-
takte haben zu kleinen und mittleren
sichts der stark beschleunigten Kom-
Auf der Jahrestagung der HAWs 2021
schen den HAWs entgegenbringen,
wenn jeder und jede Einzelne von
schungsförderung für HAWs. Trotz
Unternehmen sowie Einrichtungen
plexität und Dynamik der Verände-
in Bad Wiessee haben wir ein Positi-
dass sie tief in unsere Themen einge-
uns Verantwortung trägt. Wir kön-
Steigerungen in den letzten Jahren
aus dem Sozial- und Gesundheits-
rungen deutlich an Bedeutung. Und
onspapier verabschiedet, in dem wir
arbeitet sind und insbesondere auch
nen nicht sagen, mit uns hat das al-
fallen die HAW-spezifischen Förder-
bereich in den jeweiligen Regionen.
nicht zuletzt geht es um die Stärkung
erstens ein neues Bundes-Programm
das eigenständige Promotionsrecht
les nichts zu tun, die Pandemie sollen
programme immer noch viel zu ge-
Aber um diese Rolle ganz und mit
der Demokratiefähigkeit der Gesell-
zur Förderung der angewandten For-
für HAWs befürworten. Sie haben sich
Politik oder Medizin lösen. Da haben
ring aus. Die eher grundlagenorien-
Aussicht auf den für uns alle wichti-
schaft. Chancengerechtigkeit für alle
schung und des Transfers fordern, um
für die deutliche Aufstockung der För-
wir als Hochschule auch eine ganz
tierte Forschung an Universitäten da-
gen Erfolg ausfüllen zu können, müs-
gesellschaftlichen Gruppierungen ist
die Förderlücke zu schließen. Es
derung und eine bessere Ausstattung
wichtige Rolle in der Region. Wir bie-
gegen wird allein über die Deutsche
sen die HAWs auch vom Bund in be-
eine Grundvoraussetzung für eine
müsste mit mindestens 500 Millio-
der HAWs ausgesprochen. Das hat
ten die unterschiedlichen Disziplinen,
Forschungsgemeinschaft jährlich mit
sonderer Weise gestärkt werden.
pluralistische, vitale, leistungs- und
nen Euro ausgestattet sein. Nach wie
mich sehr gefreut.
die jetzt zur Bewältigung der Pande-
über drei Milliarden Euro gefördert.
Denn zur Bewältigung der großen ge-
veränderungsfähige, demokratische
vor sehen wir in der Gründung einer
Die unzureichende Forschungsförde-
sellschaftlichen Herausforderungen
»Gesellschaft in beständigem Wan-
Deutschen
Transfergemeinschaft
Gibt es eine zentrale Erkenntnis die
zusammenarbeiten – untereinander,
rung ist keineswegs nur ein Problem
sind alle Akteure im Wissenschafts-
del«. Um diese Herausforderungen zu
eine geeignete Maßnahme. Zweitens
Sie als Präsident der Hochschule Ful-
aber auch mit Praxispartnern. Mit
der HAWs. Sie betrifft auch die Zu-
system gleichermaßen gefordert.
lösen, brauchen wir neben der Grund-
sollten die Programme »Forschung an
da aus dem Krisenjahr 2020 mitneh-
dem regionalen Innovationszentrum
lagenforschung auch angewandte
Fachhochschulen« und »Innovative
men?
viele
Welche zum Beispiel?
kunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.
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aufgestockt
mie erforderlich sind. Sie müssen gut
7
Gesundheit und Lebensqualität, kurz
Es sollte ein deutliches Zeichen dafür
RIGL-Fulda, sind wir da genau richtig
sein, dass wir alle gemeinsam besser
aufgestellt, nicht nur thematisch. In
durch die Pandemie kommen, und
den Projekten des RIGL-Fulda bringen
mehr als 2.300 Personen haben sich
wir die Expertinnen und Experten
beteiligt. Allen, die bei Ausübung ih-
aus verschiedenen Disziplinen, aus
res Berufs einem hohen Infektionsri-
Wissenschaft und Praxis zusammen.
siko ausgesetzt waren – unter ande-
Genau das ist es, was wir künftig
rem Pfleger*innen und Ärzt*innen,
noch verstärkt tun wollen.
Lehrer*innen, das Personal in Kitas und im Lebensmittelhandel, um nur
Sie haben im Dezember 2020 auch
einige zu nennen – wollten wir den
auf ungewöhnliche Weise Menschen
Rücken stärken. Es haben sich über
in der Region zusammengebracht,
die Hochschule hinaus auch vie-
nämlich über eine Online-Demo. Was
le Menschen aus der Region ange-
hat Sie dazu bewogen?
schlossen, allen voran der Fuldaer Bischof und der Oberbürgermeister. Als
Der enorme Anstieg der Infekti-
Hochschule haben wir mit der Aktion
onszahlen in kürzester Zeit und die
auch gezeigt: Wir übernehmen Ver-
Tatsache, dass es trotz harter, ein-
antwortung für die Region.
schneidender Beschränkungen nicht gelungen war, die Fallzahlen deutlich zu reduzieren, hat mich dazu veranlasst. Die drastischen Kontaktbeschränkungen haben uns auf eine harte Probe gestellt, für die Wirtschaft waren sie eine erhebliche Belastung. Trotzdem hat die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung die Maßnahmen unterstützt. Aufmerksamkeit erhielten aber vor allem die Minderheit der Kritiker, der Corona-Leugner und -Verharmloser sowie die Verschwörungstheoretiker und Querdenker, die auch mit Rechtsradikalen und Reichsbürgern gemeinsam demonstrierten. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, der breiten Mehrheit ebenfalls eine laute und wahrnehmbare Stimme zu verleihen – in Form einer symbolischen OnlineDemo unter dem Motto »Fulda zeigt Haltung – Solidarität, Verantwortung, Gesundheit für alle!«
8
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Herausforderung Corona-Pandemie
W
Hessischer Hochschulpakt 2021 – 2025
erantwortung für Gesundheit V und Studium
A
Verlässliche Rahmenbedingungen m 11. März 2020 unterzeichneten die Landesre-
Klinikums Fulda bei der Mediziner-Ausbildung mit zu-
gierung und die 14 staatlichen Hochschulen den
sätzlichen Mitteln. »Der neue Hochschulpakt bietet uns
Hessischen Hochschulpakt (HHSP) 2021–2025.
in den kommenden Jahren ausgezeichnete Möglichkei-
Aus Sicht der Hochschule Fulda bietet der neue Hoch-
ten, das besondere Profil der Hochschule Fulda weiterzu-
schulpakt sehr gute und verlässliche Rahmenbedingun-
entwickeln und zu schärfen.«
ie eine Hochschule durch eine Pandemie
rium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) sowie den lo-
navigieren? Wie ohne Präsenz den Hoch-
kalen Behörden vor Ort angepasst. Auch mit den anderen
schulbetrieb aufrechterhalten? Und wie si-
hessischen Hochschulen stand die die Hochschule Ful-
cherstellen, dass den Studierenden dabei keine Nachteile
da in engem Austausch. Gemeinsame Leitlinien sollten
entstehen?
für größtmögliche Klarheit im Lehrbetrieb sorgen. Eine
verstärkte interne Kommunikation versuchte, alle Hoch-
gen für die kommenden Jahre. »Mit dem neuen Hoch-
schulangehörigen stets auf dem Laufenden zu halten.
schulpakt erhalten wir erstmals eine verlässliche und
Es waren diese Fragen, die das Jahr 2020 beherrsch-
ten. Gesundheitsschutz und Pandemiebekämpfung auf der einen, ein vollwertiges Semester trotz all der Ein-
FLEXIBILITÄT GEFRAGT
schränkungen für die Lehre auf der anderen Seite – zwi-
planungssichere Grundfinanzierung mit jährlichen Steigerungen von vier Prozent«, zeigte sich Hochschulpräsi-
Im Laufe des Jahres hieß es immer wieder, flexibel auf
dent Professor Dr. Karim Khakzar hoch zufrieden. Für die
tet wurden, bewegte sich die Hochschulleitung.
veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren und neue
Hochschule Fulda bedeutet das: Die Studienplätze der
Es bedurfte eines bis dahin beispiellosen Kraftakts,
Vorgaben für die Hochschule zu adaptieren. Als im Som-
derzeit knapp 10.000 Studierenden sind auch in Zukunft
um die Gesundheit aller Hochschulmitglieder zu schüt-
mersemester 2020 das allgemeine Infektionsgeschehen
sicher finanziert.
zen und doch den Lehrbetrieb weiterlaufen zu lassen. Die
behutsame Lockerungen bei der Bibliotheksnutzung
Lehrenden stellten innerhalb weniger Wochen sämtliche
zuließ und die Durchführung von Laborveranstaltun-
Professuren. »Die Anforderungen an die Lehre sind enorm
Lehrveranstaltungen auf Online-Formate um. Übun-
gen und Prüfungen möglich machte, halfen detaillierte
gestiegen. Die Studierendenschaft ist deutlich heteroge-
gen, Laborveranstaltungen, die nur vor Ort stattfinden
Checklisten und Raumpläne dabei, die Schutzmaßnah-
ner geworden und der Anteil der internationalen Studie-
konnten, wurden auf spätere Termine verschoben, Prü-
men einzuhalten.
renden ist gewachsen. Hinzu kommt eine zunehmende
fungsordnungen angepasst. Die Bibliothek schloss ihre
Das Wintersemester 2020/21 startete als sogenann-
Digitalisierung auch in der Lehre. Ich bin sehr zuversicht-
Präsenzbereiche und begann, ihre digitalen Angebote
tes Hybridsemester. Der Hochschulbetrieb fand dort in
lich, dass wir mit den zusätzlichen Ressourcen für die
auszubauen. Ein Höchstmaß an Flexibilität war gefor-
Präsenzformaten statt, wo dies erforderlich war und das
Lehre diese Herausforderungen meistern können«, sagte
dert.
Infektionsgeschehen sowie die räumlichen Möglichkei-
Khakzar.
ten dies zuließen. Die übrigen Lehrveranstaltungen liefen
digital. Zum Jahresbeginn 2021 machte das Infektionsge-
ge der Hochschule Fulda beim Ausbau der Forschung und
Bis auf ein kleines Team, das auf dem Campus blieb, um
schehen dann erneut Verschärfungen notwendig.
des Transfers in die Region. »Wir erhalten erstmals die fi-
die Kernprozesse aufrecht zu erhalten, ging die Hoch-
Am Ende des Wintersemesters 2020/21 konnte die
nanziellen Mittel, um dauerhaft Stellen für die Forschung
schule – die Fachbereiche ebenso wie die Verwaltung –
Hochschulleitung auf zwei insgesamt gut verlaufene
einzurichten, um den sogenannten akademischen Mittel-
ins Homeoffice. Die digitale Infrastruktur wurde ausge-
Online-Semester zurückblicken. Alle Prüfungen fanden
bau aufzubauen. Diese Mittel werden jährlich ansteigen.
baut, die Arbeitsschutzmaßnahmen wurden angepasst,
statt. Und nicht minder erfreulich: Die Corona-Schutz-
Gleichzeitig soll das eigenständige Promotionsrecht, das
Hygienekonzepte geschrieben.
maßnahmen haben gegriffen. Es kam zu keinen Infektio-
heißt, das Recht, den Doktortitel zu vergeben, langfristig
nen an der Hochschule.
etabliert werden. Das wertet unsere Hochschule auf und
schen diesen beiden Zielen, die beide gleich hoch gewich-
HOCHSCHULE IM HOMEOFFICE
Das Präsidium richtete einen hochschulinternen
Die Hochschule Fulda erhält zudem 22 zusätzliche
Darüber hinaus honorierte das Land Hessen die Erfol-
Koordinierungsstab ein, der es beriet und bei der Um-
honoriert die erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre.«
setzung der hessischen Verordnungen unterstützte. Die
Ebenso erfreulich aus Fuldaer Sicht: Der hessische
geltenden Schutzmaßnahmen wurden kontinuierlich
Hochschulpakt fördert explizit den Ausbau der Hebam-
und in enger Abstimmung mit dem Hessischen Ministe-
men- und Pflegewissenschaften und die Kooperation der Universität Marburg, der Hochschule Fulda und des
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Wahl des Hochschulpräsidenten
Stärkung der Strategiefähigkeit
I
Strategiekonzept erarbeitet
Professor Dr. Karim Khakzar wiedergewählt
m Jahr 2020 forderte das Hessische Ministerium für
Die Hochschule Fulda sieht das Strategiekonzept als Auf-
Wissenschaft und Kunst die staatlichen Hochschulen
takt, die Profilierung in den kommenden Jahren gemein-
auf, eine Gesamtstrategie vorzulegen und ihr Profil zu
sam mit allen relevanten Gremien kontinuierlich und zu-
schärfen. Hintergrund ist, dass es im wissenschaftlichen
kunftsorientiert weiterzuentwickeln
Wettbewerb immer wichtiger wird, sich zu positionieren – hessen- wie bundesweit. In diesem Zuge hat die Hoch-
Hochschulentwicklungsplan 2021 – 2025
schule im Berichtsjahr ein Strategiekonzept entwickelt. Die Grundlage bildete der Hochschulentwicklungsplan (HEP) für die Jahre 2021 bis 2025, den das Präsidium nach einem umfassenden, systematischen Beteiligungsprozesse unter Einbezug aller relevanten Gremien und Statusgruppen im April 2020 beschlossen hatte.
Im April 2020 beschloss das Präsidium den Hoch-
Ergänzend dazu setzte das Präsidium einen Prozess
zur strategischen Profilbildung auf. Dieser wurde vom
schulentwicklungsplan (HEP) 2021 – 2015. In um-
Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) extern beglei-
fassenden, systematischen Beteiligungsprozessen
tet. Die Ergebnisse und die Außensicht des CHE flossen
waren alle relevanten Gremien und Statusgrup-
neben dem HEP und weiteren Strategiepapieren in die
pen in intensiven Diskussionen in die Erarbeitung
Erstellung des Strategiekonzeptes ein.
einbezogen worden. Der HEP 2021 – 2025 formu-
liert strategische und konkrete Zielsetzungen für
Während der HEP bewusst auf eine Priorisierung von
I
m Mai 2020 wurde Hochschulpräsident Professor Dr.
Hochschule Verantwortung für die Gesellschaft überneh-
Karim Khakzar einstimmig von der Wahlversamm-
men«, betonte er. »Dazu gehört, dass wir unseren Studie-
lung der Hochschule Fulda für die dritte Amtszeit in
renden die Werte unserer freiheitlich-demokratischen
Folge gewählt. »Zum dritten Mal als Präsident einer Hoch-
Grundordnung und eines vereinten Europas vermitteln
schule gewählt zu werden, zeigt ein großes Vertrauen,
und uns für den Klimaschutz einsetzen. Eine Hochschule
Zielen und Maßnahmen verzichtet hat und auf eine Qua-
sämtliche Leistungsdimensionen und leitet daraus
litätsentwicklung in der Breite zielt, nimmt das Strate-
Maßnahmen ab. Neben Lehre und Studium,
über das ich mich sehr freue«, sagte Khakzar unmittelbar
hat Vorbildcharakter und muss auch selbst als Einrich-
giekonzept das Profil der Hochschule Fulda in den Fokus,
Forschung, Transfer und Ressourcen legt er einen
nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses und erklärte: »Ich
tung dafür einstehen.«
stellt Stärken und Alleinstellungsmerkmale heraus und
besonderen Fokus auf Querschnittsthemen wie
werte das als ein Signal, dass wir den in den vergangenen
skizziert die künftige Entwicklung. Dies geschieht unter
Gleichstellung, Familienfreundlichkeit, Diversität,
Jahren für die Hochschule Fulda eingeschlagenen Weg ge-
ca 100 Kilometern hat die Hochschule auch eine beson-
der Prämisse, dass sich Profilierung und die im HEP 2021 –
Antidiskriminierung und Interkulturalität sowie
meinsam fortsetzen wollen. Ich sehe für die Hochschule
dere Verantwortung für die Region. »Die vielen jungen
2025 adressierte Qualitätsentwicklung in der Breite nicht
Digitalisierung, Internationalisierung, nachhal-
noch viel Entwicklungspotenzial und ambitionierte neue
Menschen, die inzwischen aus dem gesamten Bundes-
gegenseitig ausschließen, sondern komplementäre stra-
tige Entwicklung und Gesundheit. So liefert er
Ziele. Nun freue ich mich, diese Entwicklung in den kom-
gebiet und auch aus der ganzen Welt zu uns nach Fulda
tegische Ansätze darstellen und einander bedingen. Das
eine umfassende, anspruchsvolle und konsen-
menden Jahren mitgestalten zu können.«
kommen, sind zu einem wichtigen Standortfaktor für die
Strategiekonzept wurde mit den Dekan*innen aller acht
sual erstellte Übersicht über die Aktivitäten und
Während seiner ersten beiden Amtszeiten hat sich die
Region geworden. Mir ist wichtig, dass wir uns noch stär-
Fachbereiche erörtert. Senat und Hochschulrat nahmen
Entwicklungsperspektiven der Hochschule in allen
Hochschule Fulda in Lehre, Forschung und Transfer eben-
ker einbringen, als Innovationsmotor in der Region und
das Konzept jeweils einstimmig zustimmend zur Kennt-
Tätigkeitsfeldern.
so rasant weiterentwickelt wie mit Blick auf die bauliche
natürlich auch zur Begegnung des Fachkräftemangels,
nis. Im November 2020 erfolgte eine virtuelle Erörterung
Infrastruktur. In seiner dritten Amtszeit will Khakzar das
der auf uns zukommt.« Die Staatssekretärin im Hessi-
des Konzepts mit einer durch das HMWK eingerichteten
Profil der Hochschule Fulda weiter schärfen, den Campus
schen Wissenschaftsministerium, Ayse Asar, überreichte
Expert*innenkommission.
baulich noch weiterentwickeln, die Rahmenbedingungen
Professor Khakzar die Urkunde für seine dritte Amtszeit.
für Lehre und Forschung verbessern sowie die Forschung
Unter den 14 hessischen Hochschulpräsident*innen ist
und den Transfer ausbauen. »Es ist wichtig, dass wir als
Khakzar der einzige Präsident in der dritten Amtszeit.
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Als einzige staatliche Hochschule im Umkreis von cir-
Wahl der Vizepräsidentin für Lehre und Studium
Hochschulrektorenkonferenz
rofessorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze P wiedergewählt
rofessor Dr. Karim Khakzar bleibt P Sprecher der HAWs Gemeinsam haben wir in den vergangenen vier Jahren schon viele Weichen für die Weiterentwicklung der HAWs und FHs stellen können, vor allem mit Blick auf die Finanzierung der Studienplätze. Jetzt gilt es, auch die Rahmenbedingungen für die angewandte Forschung und den Transfer, deren Bedeutung enorm zugenommen hat, weiter zu verbessern«, sagte Khakzar. In den kommenden zwei Jahren will er sich daher vor allem der Förderung der angewandten Forschung widmen. Forschung an HAWs und FHs leiste einen wichtigen Bei-
D
er erweiterte Senat
P
trag zur Innovationsförderung und zum Wissens- und Technologietransfer. Insbesondere kleine und mittlere rofessor Dr. Karim Khakzar, Präsident der Hoch-
Unternehmen sowie Einrichtungen aus dem Sozial- und
schule Fulda, wird weiterhin die Interessen der
Gesundheitsbereich profitierten davon. »Im Vergleich
118 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften
zu den Universitäten und den außeruniversitären For-
(HAWs) und Fachhochschulen (FHs) in der Hochschulrek-
schungseinrichtungen sind HAWs und FHs bei den För-
torenkonferenz (HRK) vertreten.
derprogrammen nach wie vor stark benachteiligt. Sie be-
der
dentin für Lehre und Studium dafür
Um sie individueller begleiten zu
wähl-
ein, die individuellen Lehr- und Lern-
können, will sie unter anderem das
te Professorin Dr. Kathrin
bedingungen zu fördern und dabei
Monitoring voranbringen. Das sei
Becker-Schwarze am 1. Juli 2020 mit
auch neue Wege durch eine verstärk-
auch wichtig, um die Studiengänge
Im November 2020 wählten ihn die 118 HAWs und
sitzen jedoch das große Potenzial, wichtige Innovationen
großer Mehrheit erneut zur Vizeprä-
te Digitalisierung zu gehen. In den
konzeptionell weiterentwickeln zu
FHs in der Hochschulrektorenkonferenz einstimmig für
in den jeweiligen Regionen schnell und effizient in die
sidentin für Lehre und Studium. Die
vergangenen Jahren hat sie dazu
können.
eine dritte Amtszeit zu ihrem Sprecher und zugleich zum
Anwendung zu bringen. Unsere Zukunftsfähigkeit hängt
Rechtswissenschaftlerin gehört seit
bereits zahlreiche Initiativen gestar-
Hochschulpräsident Professor Dr.
Vizepräsidenten in der HRK. Bereits seit 1. August 2016
ganz wesentlich davon ab«, betonte Khakzar.
1. September 2014 dem Präsidium der
tet, die unter anderem darauf zielten,
Karim Khakzar beglückwünschte Pro-
steht Khakzar der HRK-Mitgliedergruppe vor. In der HRK
Hochschule Fulda an. Seit 2008 ist
den Übergang von der Schule oder
fessorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze
sind insgesamt 268 staatliche und staatlich anerkannte
sie Professorin am Fachbereich Sozi-
aus dem Beruf an die Hochschule zu
zu ihrer dritten Amtszeit. »Mit all
Universitäten, Fachhochschulen bzw. Hochschulen für
alwesen der Hochschule Fulda und
verbessern. »Eine meiner wesentli-
ihrer Expertise und Erfahrung ist un-
Angewandte Wissenschaften, Musik- und Kunsthoch-
lehrt dort Familien- und Jugendrecht
chen Aufgaben in den kommenden
sere amtierende Vizepräsidentin ein
schulen, Pädagogische Hochschulen sowie Theologische
sowie Recht der Sozialen Arbeit. Zu
drei Jahren wird es sein, mich dem
außerordentlich wichtiges Teammit-
Hochschulen organisiert. Sie ist das zentrale Forum für
ihrem Aufgabengebiet im Präsidium
Thema Heterogenität der Studieren-
glied im Präsidium, gerade in sehr
den gemeinsamen Meinungsbildungsprozess der Hoch-
zählen auch die Bereiche Chancen-
den weiter anzunehmen und dazu
schwierigen und herausfordernden
schulen. An den HAWs/FHs in Deutschland absolvieren
gleichheit und Diversität. Für diese
verschiedene Instrumente zu entwi-
Corona-Zeiten. Ich bin sehr froh, dass
inzwischen etwa eine Million Studierende ein Bachelor-
Themen wird sie auch in ihrer dritten
ckeln und auszuprobieren«, betonte
sie auch in einer dritten Amtszeit im
oder Masterstudium.
Amtszeit, die am 1. Oktober 2020 be-
sie. Studierende lernten heute nicht
Präsidium das wichtige Thema Lehre
gonnen hat, zuständig sein.
nur anders, sie kämen auch mit sehr
und Studium verantworten wird.«
Vertrauen, das mir meine Kolleginnen und Kollegen mit
unterschiedlichen Lernbiografien an
Hochschule
Fulda
Professorin Dr. Kathrin Becker-
Schwarze setzt sich als Vizepräsi-
»Ich freue mich sehr über das erneut sehr große
der nun zweiten Wiederwahl entgegengebracht haben.
die Hochschule.
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Campusentwicklung
A
Neue Flächen
Rund 82 Millionen Euro für Neubau und Sanierungen
I
Grundstück von RhönEnergie erworben
m 24. November 2020 gab Wissenschaftsmi-
unserer Anträge bewilligt wurden, während die durch-
nisterin Angela Dorn bekannt: Der Hochschule
schnittliche Zuwendungsquote aller Hochschulen aus
Fulda stehen aus dem hessischen Hochschul-
den hessischen Hochschulbauprogrammen bei circa 60
bauprogrammen HEUREKA II und III insgesamt 65 Millio-
Prozent liegt. Es ist der Hochschule Fulda und der Abtei-
nen Euro zur Verfügung. Ergänzt werden diese Baumittel
lung Gebäudemanagement gelungen, den dringenden
um weitere 16,8 Millionen Euro aus Infrastrukturmitteln
Bedarf in Fulda detailliert und plausibel zu begründen.«
m Dezember 2020 konnte die Hochschule Fulda von der RhönEnergie Fulda GmbH ein Grundstück mit einer Fläche von circa 11.500 qm erwerben, das unmit-
telbar an den Campus der Hochschule Fulda angrenzt. Diese Erweiterungsflächen werden aufgrund des starken Wachstums der Hochschule in den vergangenen zehn
des Bundes. Damit stehen der Hochschule Fulda bis 2030
Jahren dringend benötigt, um den gestiegenen Platzbe-
circa 82 Millionen Euro für bauliche Erweiterungen zur
darf in Zukunft decken zu können.
Verfügung. Aufgrund des starken Wachstums der ver-
gangenen Jahre ist dies auch dringend erforderlich. Ge-
Hessen, der RhönEnergie Fulda GmbH und der Stadt Ful-
plant sind unter anderem die Erweiterung der Mensa, ein
da unterzeichneten alle Beteiligten den Kaufvertrag und
neues Mehrzweckgebäude mit einem großen Multifunk-
stellten damit die Weichen für die zukünftige bauliche
tionsraum sowie weitere Gebäude für Lehrveranstaltun-
Entwicklung der Hochschule Fulda. Die Hochschule kann
gen, Forschung, Transfer und Existenzgründungen. Dar-
mit dem Erwerb zum einen die geforderten Stellplätze
über hinaus können nun denkmalgeschützte Gebäude
für Hochschulangehörige nachweisen. Ein Großteil der
grundsaniert und energetisch ertüchtigt werden.
Flächen soll darüber hinaus für die geplanten Neubau-
vorhaben der Hochschule genutzt werden.
»Ich bin hoch erfreut und dankbar, dass die hessische
Nach intensiven Verhandlungen zwischen dem Land
Landesregierung und Ministerin Dorn die sehr erfreuli-
che Entwicklung und das überproportionale Wachstum
die ausreichenden Flächen verfügen, um die enorm wich-
unserer Hochschule in Fulda mit der Zuweisung bauli-
tigen Entwicklungsprojekte der Hochschule umsetzen zu
cher Mittel in dieser Höhe honorieren. Wir benötigen die
können«, zeigte sich Hochschulpräsident Professor Dr.
Flächen dringend und haben jetzt eine hervorragende
Karim Khakzar sehr zufrieden. »Ich bin Herrn Oberbür-
Perspektive für unsere Hochschule, aber auch für die ge-
germeister Dr. Wingenfeld sehr dankbar für seine her-
samte Region«, äußerte sich Hochschulpräsident Profes-
ausragende Unterstützung bei der Gestaltung des Kauf-
sor Dr. Karim Khakzar unmittelbar nach der Bekanntgabe.
vertrags. Ohne ihn wäre das nicht möglich gewesen. Und
»Schon jetzt haben wir eine der schönsten Campusanla-
der RhönEnergie gilt ebenfalls unser Dank für die Bereit-
gen und wollen diese neuerliche Chance nun weiter nut-
schaft zum Verzicht auf Flächen des Busdepots und für
zen.«
kreative Lösungen in einer Übergangszeit«, so Khakzar.
»Ich bin außerordentlich glücklich, dass wir nun über
Der Entscheidung ging ein längerer Abstimmungs-
prozess mit den 14 staatlichen Hochschulen in Hessen voraus, in dem auch die Bedarfe der Hochschulen, der derzeitige Zustand des Bestands sowie die Gesamtsumme der Investitionen aus der Vergangenheit berücksichtigt wurden. »Besonders beachtenswert ist«, so Kanzler Ralf Alberding, »dass nun Mittel für deutlich über 90 Prozent
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INTERVIEW MIT PROF. DR. KATHRIN BECKER-SCHWARZE, VIZEPRÄSIDENTIN FÜR LEHRE UND STUDIUM
DIE ZIELE DIGITALER LEHRE KLÄREN
Interaktivität und Bezug zur (beruflichen) Praxis angeht, sind die Ansprüche hoch. Es gab Studierende, die Schwierigkeiten mit den Online-Formaten hatten. Warum war das so? Wie verändert sich das Lernen? Das müssen wir analysieren. Eine zentrale
Frau Professorin Becker-Schwarze,
nen Lehrenden bilden nicht unbe-
Wenn digitale Lehrformate die Lehre
Bereitstellung von Infrastruktur und
was ging Ihnen durch den Kopf, als
dingt den realen Stand ab. Das Gefühl,
bereichern sollen, dann müssen wir
Schulungsangeboten reicht da nicht
klar war: Die Lehre wird online erfol-
es gut geschafft zu haben, darf jetzt
auf Basis konzeptioneller Überlegun-
mehr aus. Stattdessen brauchen wir
gen müssen?
nicht dazu führen, dass wir aus der
gen entscheiden, welche Formate wir
einen partizipativen Ansatz von Leh-
Not heraus entstandene Lösungen
künftig beibehalten wollen.
renden, Studierenden und unterstüt-
Ich war zuversichtlich, dass es klap-
eins zu eins für die Zukunft überneh-
zenden Einrichtungen, um den Fokus
pen würde, und das hat sich ja auch
men. Denn unter dem Druck, den
bestätigt. Aber natürlich hatten wir
Lehrbetrieb bestmöglich aufrecht zu
die Sorge, ob wir alle Studierenden
erhalten, wurden naturgemäß Prä-
Unsere Idee ist, zentrale digitale Un-
»mitnehmen«. Die individuellen An-
senz-Formate in die Online-Welt
terstützungsangebote, die sich be-
forderungen waren enorm.
übertragen. Jetzt brauchen wir eine
währt haben, in fachbereichsspezifi-
konzeptionelle Auseinandersetzung
sche Angebote mit lernzielorientier-
damit.
ten Lehrarrangements und Lernum-
Wird es eine zentrale Lösung geben?
zu erweitern und vorrangig digitale Kompetenzen aus den Fachbereichen heraus zu entwickeln. Wie konkret ist das schon?
der digitalen Lehre vor Augen geführt
Hintergrund ist, dass berufstätige
worden. Wenn wir es konzeptionell
Studierende nicht immer an Präsenz-
Die Stiftung Innovation in der Leh-
gut umsetzen, dann kann auch die
modulen teilnehmen können, dass
gebungen auszudifferenzieren und
re wird unseren Ansatz in den kom-
Präsenz-Lehre durch digitale Formate
das Studium nicht immer dem Be-
dann in den Fachbereichen weiterzu-
menden drei Jahren fördern. Das er-
profitieren.
darf nach Austausch- und Interakti-
entwickeln. Nur so wird eine konkret
möglicht es uns, die Förderung der
Digitalisierung in der Lehre ist kein
auf die individuellen Lehrsituationen
Digitalisierung unter strategischen,
Werden auch die Blended Learning-
besondere in Selbstlernphasen – und
Selbstzweck, sie muss immer in einen
bezogene Unterstützung der Studie-
didaktischen Aspekten schnell weiter
Angebote weiterentwickelt?
dass Studierende häufig Probleme
Wir haben einen Quantensprung ge-
inhaltlichen Kontext eingebunden
renden und Lehrenden möglich.
voranzutreiben.
macht. Dass uns die Umstellung auf
sein. Welche Strategie haben wir für
den Online-Betrieb so gut gelungen
die Lehre im digitalen Zeitalter? Wel-
Inwieweit fließen hier die Ergebnisse
ist, liegt sicherlich auch daran, dass
che Ziele verfolgen wir damit? Geht es
der Studierenden- und Lehrenden-
wir vorher schon in Sachen E-Lear-
uns um Profilierung, dergestalt, dass
Befragung zu den Online-Semestern
ning und Online-Lehre gut aufge-
wir für flexible Studienmodelle ste-
ein?
stellt waren.
hen? Oder geht es uns eher darum,
Die Pandemie hat die Einführung digitaler Lehre extrem beschleunigt und ein pragmatisches Vorgehen ge-
Was genau heißt das?
fordert. Wo steht die Digitalisierung der Lehre nach eineinhalb Jahren?
onsmöglichkeiten gerecht wird – ins-
haben, ihr Selbststudium zu organiJa, die Stiftung Innovation in der Leh-
sieren und individuelle Lernprozesse
Ist die Zukunft also eine Kombination
re fördert unter Federführung der
fokussiert zu steuern.
aus Präsenz- und Online-Lehre?
Hochschule Fulda auch ein Verbundprojekt, das Lehr- und Lernszenarien
In der Weiterbildung bestehen ja in
Unser Schwerpunkt wird wie bislang
für Studiengänge der Sozialen Arbeit
puncto Flexibilität ähnliche Heraus-
auf der Präsenz-Lehre liegen. Daneben
flexibilisieren und in Richtung hyb-
forderungen.
Das Gute war, wir mussten uns
Probleme durch Digitalisierung zu lö-
Die Evaluation der Online-Semester
haben wir bereits etablierte Blended-
rid-flexibler Varianten weiterdenken
alle intensiver mit der Lehre beschäf-
sen, etwa unter Diversitätsgesichts-
aus Sicht der Studierenden und Leh-
Learning-Studiengänge. Und in der
will. Und zwar durch hybride Lehr-
Als alle Angebote online liefen,
tigen, und so haben wir neue Mög-
punkten den Studienerfolg durch di-
renden hat uns deutlich gezeigt, dass
Präsenz-Lehre werden wir die Dis-
und Lernangebote und den Einsatz
meldete das Zentrum für wissen-
lichkeiten erfahren und ausprobiert.
gitale Unterstützungsstrukturen zu
es
fachgebundener
kussion führen, inwieweit und mit
von innovativen Technologien und
schaftliche Weiterbildung steigende
In allen Fachbereichen hat sich die di-
erhöhen oder neue Ansätze der Inter-
Konzepte zur digitalisierten Lehre
welchen Zielen digitale Formate ein-
E-Coaching- bzw. E-Assessment-Tools
Teilnehmer*innenzahlen. Das zeigt:
gitale Lehre rasant weiterentwickelt.
nationalisierung der Studienange-
und lernzielorientierter, kooperativer
gesetzt werden sollen. Durch die coro-
zur
Kompeten-
Auch diese Zielgruppe können wir
Gleichwohl ist der Entwicklungsstand
bote zu etablieren? Das ist alles nicht
Lehrarrangements und Lernumge-
nabedingt komplette Umstellung auf
zentwicklung. Gleichzeitig soll die
mit flexiblen, hybriden Formaten bes-
sehr unterschiedlich. Die einzelnen
neu, aber in den letzten eineinhalb
bungen für die Studierenden bedarf.
Online-Lehre sind uns ja nicht nur die
Wirksamkeit digitaler Lehrformate
ser abholen.
Leuchttürme und die technisch affi-
Jahren ist umso klarer geworden:
Insbesondere was Selbstorganisation,
Potenziale, sondern auch die Grenzen
erforscht werden.
20
passgenauer,
selbstgesteuerten
21
Studieren in der Pandemie
A
Digitalisierung in rasantem Tempo GEFAHR NEUER UNGLEICHHEITEN
Als Grund vermutete er den Wunsch nach mehr persönli-
Eine besondere Herausforderung für die Online-Lehre er-
chen Kontakten: »Die Live-Formate ermöglichen eben eine
sätze abgehalten werden, ergänzt durch begleitende Dis-
gab sich dadurch, dass nicht alle Studierenden über opti-
persönlichere Verbindung«.
morgen auf eine noch nie dagewesene Situation einzu-
kussionsforen in den Kursräumen der Lernplattform. Für
male Lern- und Arbeitsbedingungen im privaten Umfeld
stellen. Auf einen Schlag war alles digital. Was sich vorher
Seminare und seminaristischen Unterricht, der auf selbst-
verfügten. Digitalisierung, so zeigte sich, geht mit der Ge-
wohl kaum jemand vorstellen konnte, war nun Alltag.
bestimmtes Lernen der Studierenden zielt, gestalteten die
fahr einher, dass neue Ungleichheiten entstehen. Gera-
Rechenzentrum und E-Learning-Labor hatten schnell
Lehrenden die elektronischen Kursräume mit Materialien
de da ist es besonders wichtig, persönlichen Kontakt zur
aus. In den Prüfungsphasen des Sommersemesters 2020
die technischen Ressourcen für die Lernplattform Mood-
und Arbeitsaufträgen. Elektronische Abgaben und (Peer-)
Hochschule und den Lehrenden zu ermöglichen und nach
und Wintersemesters 2020/2021 konnten alle geplanten
le ausgebaut und ein Videokonferenzsystem angeschafft,
Feedbacks ermöglichten Rückmeldungen zum Lernver-
gemeinsamen Lösungen zu suchen.
Präsenzprüfungen unter Einhaltung aller Hygienevor-
das auch Studierenden zur Verfügung gestellt wurde.
halten. Quizzes und elektronische Assessments boten die
Technisch gab es keine Probleme.
Möglichkeit der Lernstandsüberprüfung.
ls am 18. März 2020 der Pandemieplan der Hoch-
So konnten Vorlesungen nun mittels vorab aufgezeichne-
schule Fulda in Kraft trat, bedeutete das für
ter Lehrvorträge oder sprachlich kommentierter Folien-
Studierende wie Lehrende, sich von heute auf
Die Umstellung von der Präsenz- auf Online-Lehre
Durch
videounterstützte
Gesprächsmöglichkeiten
POSITIVE BILANZ
Die Bilanz der Online-Semester fällt insgesamt positiv
schriften erfolgreich durchgeführt werden. »Angesichts
HYBRID DURCHS WINTERSEMESTER
der Tatsache, dass Corona den Alltag schlagartig extrem
Anders als erhofft, war angesichts des zweiten Lockdowns
verändert hat, ist es sehr erfreulich, auf gut verlaufene
gestaltete sich deutlich aufwendiger. Die häufig unge-
oder Sprechstunden konnten diese asynchronen Angebo-
und hoher Inzidenzzahlen vor Ort auch im Wintersemes-
Online-Semester zurückblicken zu können. Die Befürch-
wohnten Formate verlangten von allen große Anpas-
te ergänzt werden. Aber auch synchrone Lehrveranstal-
ter 2020/21 keine Rückkehr auf den Campus möglich. »Wir
tung, dass Studierende pandemiebedingt ihr Studium
sungsleistungen. »Das ist ein Lernprozess«, bringt es
tungen wurden von den Studierenden in Teilen gut an-
haben mit den anderen hessischen Hochschulen und
nicht ordnungsgemäß durchführen können, hat sich
Vizepräsidentin Professorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze
genommen. Nach dem Sommersemester überarbeiteten
dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
nicht bewahrheitet. Es war immer unser Bestreben, dass
auf den Punkt. Weil sich eine Präsenz-Veranstaltung nicht
viele Lehrende ihre Unterlagen. Mit Erfolg: Die Studieren-
für das Wintersemester 2020/21 einen Hybridbetrieb, eine
den Studierenden keine Semester verlorengehen. Das ist
eins zu eins in eine Online-Veranstaltung transferieren
den honorierten dies mit einer besseren Bewertung der
Mischung aus Online- und Präsenz-Lehre, vereinbart«, er-
uns gelungen«, sagt Vizepräsidentin Becker-Schwarze.
lässt und das Lernen auf Distanz andere didaktische Her-
digitalen Lehre am Ende des Wintersemesters.
klärte Präsident Khakzar und betonte: »Wir sind dafür gut
»Das vergangene Jahr hat trotz aller Herausforde-
aufgestellt. Wir haben im Sommersemester bereits digi-
rungen eine Menge Impulse geliefert, um die Hochschu-
tale Lehrformate in guter Qualität angeboten, sodass die
le weiterzuentwickeln«, resümiert Hochschulpräsident
»Wir wollen sicherstellen, dass möglichst alle, die das Se-
Studierenden ihr Studium erfolgreich und ohne Verzöge-
Khakzar. »Wir haben aber gleichzeitig den persönlichen
Studierende sollten so die erforderliche Zeit bekommen,
mester absolvieren wollen, dies soweit wie möglich auch
rungen absolvieren konnten. Das können wir auch für das
Kontakt neu schätzen gelernt und erfahren, dass die vir-
sich an die neue Situation zu gewöhnen, ohne sich zu sehr
können«, betonte Präsident Khakzar zum Auftakt des
anlaufende Wintersemester so sicherstellen.«
tuelle Welt nicht alles ersetzen kann. Für uns steht daher
mit technischen Fragen auseinandersetzen zu müssen.
Sommersemesters 2020. »Unser Ziel ist es, möglichst viele
Das bedeutete: Präsenzformate fanden nur dort statt,
fest: Wir werden eine Präsenzhochschule bleiben. Aber
und hochwertige Angebote trotz der Einschränkungen zu
wo es erforderlich war und es das Infektionsgeschehen
digitale Lehre kann eine sehr sinnvolle Ergänzung zur Prä-
ermöglichen.« Das Präsidium setzte sich dafür ein, dass
wie die räumlichen Gegebenheiten zuließen. Vor allem
senzlehre sein.«
»Uns kam bei der Umstellung insgesamt zugute, dass
den Studierenden keine Nachteile aus der pandemiebe-
Studierende in der Abschlussphase, Studierende mit ho-
wir viele Jahre Erfahrung mit Blended-Learning-Studi-
dingten Situation entstehen. Die Bibliotheksservices wur-
hem Bedarf an Präsenzveranstaltungen, zum Beispiel Ver-
engängen haben und schon immer sehr gut aufgestellt
den noch stärker auf elektronische Medien umgestellt.
anstaltungen im Laborbetrieb und Projektarbeiten, sowie
sind, was das E-Learning angeht«, betont Vizepräsidentin
Laborveranstaltungen wurden verschoben, Prüfungsord-
die Erstsemester waren auf dem Campus anwesend.
Becker-Schwarze. Dass das E-Learning-Labor schon vor der
nungen angepasst, um Prüfungen weitestgehend online
Pandemie alle Veranstaltungen durch entsprechende An-
durchführen zu können. Im Frühjahr ausgefallene Prüfun-
geben, auch online mehr Live-Formate anzubieten, nach-
gebote auf seiner elektronische Lernplattform unterstützt
gen, für die Präsenz erforderlich war, wurden nachgeholt,
dem im Sommersemester alles zum individuellen Abru-
hatte, zahlte sich jetzt aus.
als sich die Pandemielage im Sommer entspannte.
fen bereitgestellt worden war«, beobachtete Professor Dr.
angehensweisen erfordert, entschied sich die Hochschule,
STUDIEREN OHNE VERZÖGERUNGEN
zunächst vor allem asynchrone, also orts- und zeitunabhängige Lehrveranstaltungen anzubieten. Lehrende wie
GUT AUFGESTELLT BEIM E-LEARNING
»Im Wintersemester hat es vermehrt den Wunsch ge-
Jörg Kreiker aus dem Fachbereich Angewandte Informatik.
22
23
Befragung zu Online-Semestern
D
Lehrende
Studierende
Gros der Studierenden und Lehrenden zufrieden
↘ Die deutliche Mehrheit (85,4 Prozent) der
a die Online-Lehre für die meisten Studierenden
↘ Die deutliche Mehrheit (70 Prozent) der Erst-
und Lehrenden neu war, hat die Hochschule
semester war im Wintersemester (überwie-
etwa drei von vier der befragten Studieren-
befragten Lehrenden, die im Wintersemester
Fulda ihre Maßnahmen wissenschaftlich be-
gend) zufrieden mit der Umsetzung der
den (73,4 Prozent) in der räumlichen Unab-
erstmals unter Pandemiebedingungen an der
gleitet. Zum Ende des Sommersemesters 2020 und des
digitalen Lehre. Im Sommersemester 2020
hängigkeit. Über die Hälfte (57,6 Prozent)
Hochschule Fulda gelehrt haben, waren mit
Wintersemesters 2020/2021 befragte sie Studierende
waren es 32,9 Prozent. Von denjenigen Stu-
schätzt die zeitliche Flexibilität.
der digitalen Lehre (überwiegend) zufrieden.
und Lehrende zu ihrer Zufriedenheit mit dem jeweiligen
dierenden, die beide Online-Semester erlebt
Online-Semester. An der Befragung zum Ende des Win-
haben, waren 42,9 Prozent im Wintersemester
tersemesters 2020/21 beteiligten sich 1.834 Studierende
(etwas) zufriedener und 28,7 Prozent (etwas)
etwas mehr als im Sommersemester 2020
und 288 Lehrende. Ergebnis: Studierende und Lehrende
unzufriedener.
(52,6 Prozent), sehen die digitale Lehre als
waren größtenteils zufrieden mit dem Verlauf der beiden pandemiebedingten Online-Semester. Die Meisten sehen
↘ Knapp 90 Prozent der Studierenden gaben
eine Ergänzung der Präsenz-Formate durch Online-Angebote als guten Weg für die Zukunft.
↘ Den Mehrwert der digitalen Lehre sehen
Verglichen mit dem Sommersemester 2020 ist
↘ 60,9 Prozent der befragten Studierenden,
dies ein deutlich positiver Trend: Damals lag der Anteil bei knapp zwei Drittel (62 Prozent).
↘ Von den Lehrenden, die schon im Sommerse-
sinnvolle Ergänzung zur Präsenz-Lehre – unabhängig von der Pandemie. Knapp jeder
mester 2020 an der Hochschule Fulda gelehrt
an, dass sie im Wintersemester (überwie-
fünfte Studierende (19,4 Prozent) ist dagegen
haben, gab der überwiegende Teil (95 Prozent)
gend) über die technischen Grundvoraus-
(eher) nicht davon überzeugt, dass digitale
an, dass sie (teilweise) Änderungen bei der
setzungen (Notebook/PC, stabile und breit-
Lehre auch nach der Corona-Zeit sinnvoll
Planung bzw. Gestaltung der digitalen Lehre
bandige Internetverbindung) verfügten. Ein
ergänzend zur Präsenz-Lehre eingesetzt wer-
gegenüber dem Sommersemester vorgenom-
Anteil von 1,6 Prozent beantwortete diese
den sollte. Im Sommersemester 2020 waren
men haben: am häufigsten bei der metho-
Frage jedoch mit (eher) nein und ist somit
es 26,3 Prozent.
dischen Gestaltung sowie bezüglich der Inter-
nicht in der Lage, an digitalen Lehrveranstal-
aktion mit den Studierenden, aber auch
tungen (uneingeschränkt) teilzunehmen.
inhaltlich und bei den genutzten Tools (mehr synchrone Lehre, interaktive Online-Tools und
↘ Bei mehr als der Hälfte der Studierenden
Gruppenarbeit).
(51,4 Prozent), die sich bereits im zweiten
↘ 74,9 Prozent der Lehrenden, etwa genauso
Online-Semester befanden, ist die Motivation zum Lernen im Wintersemester (etwas)
viele wie im Sommersemester 2020, sehen
gesunken. 35,6 Prozent der befragten Stu-
die digitale Lehre als sinnvolle Ergänzung zur
dierenden konnten dagegen aus den Erfah-
Präsenzlehre. Nur knapp jeder zehnte Lehrende
rungen lernen. Selbststrukturierung und
(9,4 Prozent) ist dagegen (eher) nicht davon
-organisation beim Lernen gelang ihnen im
überzeugt, dass digitale Lehre auch nach der
Wintersemester (etwas) besser. Knapp ein
Corona-Zeit sinnvoll ergänzend zur Präsenz-
Drittel (31,2 Prozent) bewertete diese Kompe-
lehre eingesetzt werden sollte.
tenzen (etwas) schlechter.
24
25
Umstellung auf Online-Lehre
A
Erstsemester
Serviceangebote ausgebaut
S
Zur Begrüßung auf den Campus
uch für die Lehrenden, die von heute auf mor-
Für die Aufzeichnung, Nachbearbeitung, Verwaltung
tudienstart unter Corona-Bedingungen: Am 12.
wechselnden Zusammensetzungen viele Menschen zu
gen ihre Lehrkonzepte anpassen mussten, war
und Veröffentlichung von Lehrvideos stellten das E-Lear-
Oktober 2020 haben rund 2.250 Erstsemester ihr
vielen verschiedenen Veranstaltungen zusammen. Dies
die Umstellung auf die Online-Lehre eine enor-
ning-Labor und das Rechenzentrum zum Wintersemes-
Studium an der Hochschule Fulda aufgenommen.
erhöhe das Infektionsrisiko und machen besondere
me Kraftanstrengung. Durch umfassende und schnell
ter 2020/21 eine Software bereit, die eine Integration in
entwickelte technische wie didaktische Unterstützungs-
Moodle erlaubt und gut angenommen wurde. 3.616 Vi-
angebote der Fachbereiche und der Abteilung Dienstleis-
deos im Umfang von 1.805 Stunden wurden im Winterse-
Sowohl in Bezug auf die Erstsemester als auch bei der
tungen Lehre und Studium (DLS) ist es gelungen, die Her-
mester auf der Videoplattform bereitgestellt, etwa 30.000
Gesamtzahl der Studierenden konnten wir das hohe Ni-
BERATUNG STARK NACHGEFRAGT
ausforderung insgesamt gut zu meistern.
Stunden Download kamen zusammen. Auch bei aufwen-
veau des letzten Jahres halten. Selbst bei den internati-
Beratungsangebote rund ums Studium waren
Eine tägliche Online-Sprechstunde für Lehrende und
digeren Produktionen unterstützte das E-Learning-Labor.
onalen Studierenden ist die Zahl mit 350 Erstsemestern
2020 stark nachgefragt. Durch die Pandemie
Studierende wurde eingerichtet. Von Beginn des Lock-
So wurden etwa zur Vorbereitung von Studierenden auf
annähernd konstant geblieben«, zeigte sich Präsident
war der Grad der Verunsicherung bei Studie-
downs im März 2020 bis Ende Mai 2020 führte alleine
Laborübungen für den Fachbereich Oecotrophologie 21
Khakzar sehr zufrieden, wohl wissend, dass es für die
renden und Studieninteressierten hoch. Die
die Abteilung DLS 1.000 Beratungen zu technischen und
360-Grad-Videos produziert. Für die Fachbereiche Oeco-
Studienanfänger*innen eine besonders herausfordernde
Zentrale Studienberatung und die Fachbereiche
didaktischen Fragestellungen durch. Im Laufe des Som-
trophologie und Lebensmitteltechnologie entstand die
Situation war. »Sie wollen die Lehrenden kennenlernen,
boten Ratsuchenden digitale Beratungstermine
mersemesters 2020 bot sie für rund 75 Prozent der Leh-
neunteilige Videoreihe »Mikrobiologische Arbeitstechni-
Kontakte zu ihren Mitstudierenden knüpfen und müssen
an.
renden eine persönliche Beratung an. Auf der Homepage
ken«.
sich zunächst einmal auf dem Hochschulcampus orien-
»Trotz Corona haben sich wieder erfreulich viele Studi-
Schutzmaßnahmen erforderlich.
eninteressierte für die Hochschule Fulda entschieden.
der Hochschule entstand ein umfassendes Informations-
Darüber hinaus gab es im Berichtsjahr wieder ein um-
angebot für Lehrende zu Didaktik- und Technikfragen, wo-
fangreiches Angebot der Selbstlernförderung. Aufgrund
bei auch bundesweite Hilfs- und Informationsangebote
der coronabedingten Schließung des Selbstlernzentrums
Die Hochschule Fulda hatte daher große Anstrengun-
gesichtet und zur Verfügung gestellt wurden. Lehrende
konnten die Studierenden neben einer täglichen Online-
gen unternommen, damit die Erstsemester auch unter
gebote für Studierende zu den Themen »Prü-
wurden darüber hinaus individuell via E-Mail, Videochat
Sprechstunde ein umfangreiches Workshopangebot zum
diesen schwierigen Umständen persönlich auf dem Cam-
fungsangst« und »Prokrastination« und um
und Telefon beraten.
Beispiel zu Lernstrategien, Semesterorganisation, Labor-
pus begrüßt werden konnten. Nicht in einer großen Ver-
ein »Studienabschlusscoaching«. Zum Thema
Im Sommersemester 2020 ging es vor allem darum,
protokollen nutzen. Das Angebot wurde im Verlauf des
anstaltung, sondern in kleinen Gruppen in den Fachbe-
Prüfungsangst wurden seit Juli fortlaufend
die Lehrenden dabei zu unterstützen, die Basisfunktio-
Jahres kontinuierlich an die Bedarfe angepasst und aus-
reichen hatten sie zumindest in eingeschränktem Maße
ergänzende Online-Videos, Materialien zum
nalitäten der digitalen Werkzeuge anzuwenden. Dazu
gebaut.
und auf Basis eines detailliert ausgearbeiteten Sicher-
Download und eine Erweiterung des Einzel-
entstanden kleine Videos für nahezu jede Funktion der
heits- und Hygienekonzepts die Möglichkeit, die Hoch-
beratungskontingents angeboten. Das Thema
Lernplattform. Im Wintersemester wurde dann schnell
schule kennenzulernen. »Unsere Hochschule zeichnet
Prokrastination bzw. Abschlusscoaching fand
deutlich, dass sich die Anfragen spezialisierten. Wie ma-
sich vor allem auch durch persönlichen Kontakt aus. Des-
ebenfalls in Erweiterung des Einzelberatungs-
che ich das in meinem Setting, in meinem Fach, mit mei-
halb bedauern wir die Einschränkungen sehr. Wir wissen:
kontingents ausschließlich per Videokonferenz
nen Studierenden, in diesem Semester? Globale Beratung
Ein Studium lebt vom Miteinander auf dem Campus. Und
oder telefonisch statt. Darüber hinaus betei-
reichte da nicht mehr aus. 30 Schulungsangebote bot die
wir wissen: All das kommt in diesem Semester viel zu kurz.
ligte sich die psychosoziale Beratungsstelle an
Abteilung DLS alternierend im Semesterverlauf an. Mit
Aber wir sehen auch die Notwendigkeit, unseren Beitrag
Erstsemesterbegrüßungen, unter anderem mit
ähnlich großem Aufwand wurden die Lehrenden durch
zur Eindämmung des Infektionsgeschehens zu leisten
einem Online-Workshop »Einstieg ins Studium
Services in den Fachbereichen unterstützt.
und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen«,
– was tun bei Stress und Krisen« am Fachbe-
sagte Khakzar. An Hochschulen kämen in kurzfristig
reich Sozialwesen.
26
tieren. Im direkten Miteinander ist das natürlich alles viel
Die psychosoziale Beratungsstelle erweiterte
leichter.«
im Juni 2020 ihr Beratungsangebot zunächst befristet bis zum 30. Mai 2022 um Gruppenan-
27
CHE Ranking
D
Neue Hebammenausbildung
Guter Kontakt zur Berufspraxis, gute Unterstützung zu Studienbeginn
G
Schnelle Umstellung auf duales Studium als Regelform
SOZIALE ARBEIT UNTER TOP TEN IN DEUTSCHLAND
ie Hochschule Fulda hat auch im Jahr 2020 wieder gute Noten im Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) und der
Das Fach Soziale Arbeit platzierte sich in den einzelnen
emeinsam mit elf Kliniken in Hessen, Thürin-
Mit dem neuen Ausbildungskonzept erwerben Hebam-
gen und Bayern hat die Hochschule Fulda im
men einen europaweit anerkannten Abschluss, der auch
Oktober 2020 die Hebammenausbildung nach
eine Berufstätigkeit im Ausland sowie die Weiterqualifi-
dem neuen Ausbildungskonzept gestartet. Damit zählt
zierung über einen Masterabschluss bis hin zur Promo-
sie zu den ersten Hochschulen in Deutschland, die das
tion erlaubt. Aber auch für die Versorgung schwangerer
Wochenzeitung »Die Zeit« erhalten. Bewertet wurden
Bewertungskategorien neunmal in der Spitzengruppe,
die Bachelor-Angebote Soziale Arbeit, Betriebswirtschaft,
unter anderem bei Lehrangebot und Studierbarkeit. Fast
Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsrecht. In
Maximalpunktzahl erzielte es beim Indikator Kontakt zur
duale Studium als Regelform der künftigen Hebam-
Frauen und junger Mütter hat es nur Vorteile, wenn Heb-
puncto Kontakt zur Berufspraxis haben sich alle Angebo-
Berufspraxis. Soziale Arbeit an der Hochschule Fulda ran-
menausbildung umsetzen. Die elf Partnerkliniken, die
ammen von Beginn an lernen, ihre Entscheidungen nach
te in der Spitzengruppe platziert. »Hier zeigt sich in al-
giert damit unter den Top Ten der Sozialarbeitsstudien-
im Studiengang Hebammenkunde mit der Hochschule
Abwägung von wissenschaftlichem Erkenntnisstand, kli-
len vier Fächern die gelingende Praxisnähe: Lehrende, die
gänge in Deutschland. Insgesamt sechsmal erreichte das
Fulda zusammenarbeiten, stellten zunächst insgesamt
nischer Erfahrungen und Bedürfnissen der Schwangeren
praxisorientiert arbeiten, gute Vernetzung mit der Praxis
Fach Betriebswirtschaft die Spitzengruppe, darunter auch
50 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Mit Kassel ist auch
zu treffen.
und gute Einbindung praktischer und praxisnaher Antei-
beim Indikator Internationale Ausrichtung. Wirtschafts-
eine Hebammenschule in das neue Ausbildungskonzept
le in die Curricula«, kommentierte die Vizepräsidentin für
recht schaffte es fünfmal in die Spitzengruppe. Von der
integriert.
Lehre und Studium an der Hochschule Fulda, Professorin
Mittel- in die Spitzengruppe stieg das Fach Wirtschaftsin-
Dr. Kathrin Becker-Schwarze das gute Abschneiden.
genieurwesen bei der Unterstützung am Studienanfang
Ausbildung vor. Die Verantwortung dafür liegt bei den
und dem Kontakt zur Berufspraxis mit fast maximaler
geburtshilflichen Kliniken. 2.400 Stunden sind für die
zung am Studienanfang und die infrastrukturelle Aus-
Punktzahl auf.
theoretische und fachpraktische, wissenschaftliche Aus-
stattung der Hochschule einschließlich Bibliothek. Die
»In den nächsten Jahren wollen wir nun die Betreu-
bildung vorgesehen. Hierfür wie für den Studiengang
Studierenden bescheinigten der Hochschule zudem eine
ung der Studierenden insgesamt noch mehr in den Blick
insgesamt trägt die Hochschule Fulda die Verantwor-
insgesamt gute Studienorganisation. »Das Ranking spie-
nehmen«, erklärt Professorin Becker-Schwarze. »Auch hier
tung.
gelt die intensiven Bemühungen der Hochschule Fulda in
wollen wir die Rahmenbedingungen optimieren und die
den vergangenen Jahren, die Studierenden zu Beginn ih-
Studierenden bei ihrem Studium enger betreuen und da-
der Studierenden alternativlos. Das neue Konzept ermög-
res Studiums umfassender zu unterstützen«, so die Vize-
mit den Studienerfolg erhöhen.«
licht es, den Studierendenstatus zu haben und zugleich
Gute Bewertungen gab es auch für die Unterstüt-
Das duale Studium sieht 2.200 Stunden praktische
»Für uns war die schnelle Umstellung im Interesse
präsidentin. »Wir freuen uns, dass unsere Bemühungen,
eine Ausbildungsvergütung für das gesamte Studium
spezielle Programme für Studienanfänger*innen zu eta-
zu erhalten«, betonte die damalige Studiengangsleiterin
blieren, honoriert werden.« Dazu gehören unter anderem
Professorin Dr. Beate Blättner. »In der Konzeption des Stu-
Vorkurse, Tutorien, Zwischentests und die Einführungs-
dienangebotes hat es uns sehr geholfen, dass wir bereits
woche. Auch hochschulweite Angebote wie Schreibwerk-
acht Jahre Erfahrungen mit einem Studienangebot für
statt, Selbstlernförderung oder Hochschulinformations-
Hebammen vorweisen können und sowohl personell als
tag sind hier zu erwähnen.
auch im Zugang zur Literatur und den Möglichkeiten für die fachpraktische Ausbildung im Skills-Lab sehr gut aufgestellt sind. Dennoch sind wir dabei, uns noch weiterzuentwickeln, und das ist auch notwendig, um eine solide Ausbildung bieten zu können.«
28
29
Neues Pflegeberufegesetz
A
Generalistisches Studienprogramm Pflege gestartet
Wissenschaftliche Weiterbildung
D
Projekt FuBiLe erfolgreich beendet
kurz notiert 8. DEUTSCHER DIVERSITY-TAG
ls erste Hochschule in Hessen startete die Hoch-
as Projekt FuBiLe (Fulda bildet lebenslang) wurde
schule Fulda im Oktober 2020 mit dem neuen
am 31. Juli 2020 beendet. Dieses Projekt wurde in
Die Hochschule Fulda beteiligte sich auch 2020 wieder
Studienprogramm nach dem Pflegeberufege-
zwei Förderphasen im Rahmen der BMBF-Wett-
am Deutschen Diversity-Tag – pandemiebedingt mit
setz. Mit Abschluss des Studiums erwerben die Studie-
bewerbs »Aufstieg durch Bildung: offene Hochschule«
digitalen Formaten. Um für die Auswirkungen des
renden die Berufszulassung und gleichzeitig den Bache-
gefördert. Im Fokus der Projektarbeit standen die hoch-
Corona-Virus unter diversitäts- und diskriminierungs-
lor. Damit sind sie als »Pflegefachmann/Pflegefachfrau
schulinterne Strukturentwicklung sowie die Entwicklung
relevanten Gesichtspunkten zu sensibilisieren, stellte
mit akademischem Grad« für die komplexen, verantwor-
neuer wissenschaftlicher Weiterbildungsangebote.
sie auf den Webseiten des Bereichs Diversität, Anti-
tungsvollen und vielfältigen Aufgaben der beruflichen
Zu den wesentlichen Ergebnissen zählen unter ande-
diskriminierung und Interkulturalität Informationen
Pflege gerüstet.
rem die Entwicklung eines modularen Konzepts zur Stei-
und hilfreiche Angebote für alle Hochschulangehöri-
Hintergrund für das neue Studienprogramm sind
gerung der Durchlässigkeit zwischen wissenschaftlicher
gen zur Verfügung
die berufsrechtlichen Regelungen, die zum 1. Januar 2020
Weiterbildung und Bachelor- und Master-Studiengängen
in Kraft getreten sind. Das Studium, das acht Semester
mit entsprechenden Allgemeinen Studien- und Prüfungs-
umfasst, ist generalistisch angelegt. Die bisher im Alten-
bestimmungen für die wissenschaftliche Weiterbildung
Zum Wintersemester 2020/21 erhielten Lehrende für
pflegegesetz und im Krankenpflegegesetz getrennt gere-
an der Hochschule Fulda« sowie die Richtlinie für die Ver-
den Umgang mit Interkulturalität in der digitalen
gelten Ausbildungen werden in einem neuen Pflegebe-
gütung der Lehrenden in der wissenschaftlichen Weiter-
Lehre eine Handreichung. Sie umfasst vier kurze Videos
rufegesetz zusammengeführt. Das Studium bereitet auf
bildung an der Hochschule Fulda. Es konnte im Rahmen
und Dokumente mit Best Practices und Strategien für
die Berufstätigkeit in vielfältigen Arbeitsfeldern der am-
dieser Förderung ein zehn Module umfassender Weiter-
die Online-Lehre. Für die Beschäftigten wurde im
bulanten und stationären Akut- und Langzeitpflege vor.
bildungs-Modulbaukasten im Themenfeld »Organisati-
Wintersemester 2020/21 ein interkulturelles Training
2.600 Stunden sind für die theoretische und fachprakti-
onsentwicklung & Führungskommunikation« entwickelt
online durchgeführt.
sche, wissenschaftliche Ausbildung vorgesehen. 2.300
werden. Das Projekt FuBiLe hat durch das didaktische
Stunden werden als klinisch-praktischer Anteil im Berufs-
Design ausgewählter Module und durch die Entwicklung
feld Praxis absolviert. Die Hochschule Fulda trägt für das
eines Selbsteinschätzungstests für Studieninteressierte
gesamte Studienprogramm die Verantwortung.
(Online Self Assessment) die Einführung des ersten wei-
Im September 2020 legte die langjährige Frauen- und
Die Studierenden profitieren von der internationa-
terbildenden Master-Studiengangs »MBA-Studiengang
Gleichstellungsbeauftragte für den Bereich Profes-
len und interdisziplinären Ausrichtung des Fachbereichs.
General Management« der Hochschule Fulda unterstützt.
sor*innen/Lehre, Professorin Dr. Dagmar Preißing aus
INTERKULTURALITÄT TRAINIEREN
WECHSEL DER FRAUEN- UND
GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTEN
Studienaufenthalte im Ausland werden aktiv unterstützt.
dem Fachbereich Wirtschaft, ihr Amt nieder.
Studierende können sich an (Forschungs-) Projekten der
Auf Vorschlag des Senats erfolgte rückwirkend zum
Hochschule beteiligen und so den Wissenstransfer zwi-
1. Oktober 2020 die Bestellung der neuen Frauen-
schen Hochschule und Einrichtungen mitgestalten. Der
und Gleichstellungsbeauftragten für den Bereich
Bachelor-Abschluss ist international anerkannt und er-
Professor*innen, Frau Professorin Dr. Anne Walter
möglicht es, als Pflegefachperson in vielfältigen Bereichen
(Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften), für
des Gesundheitssektors im In- und Ausland tätig zu wer-
die Dauer von sechs Jahren.
den.
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INTERVIEW MIT DEM VIZEPRÄSIDENTEN FÜR FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG, PROF. DR. STEVEN LAMBECK
WIR SOLLTEN STÄRKER IN DEN DISKURS GEHEN
Austausch. Das sind aus meiner Sicht sehr gute Entwicklungen. Es ist ja unser strategisches Ziel, den interdisziplinären Charakter der wissenschaftlichen Zentren und Forschungsverbünde zu stärken und die Potenziale, die sich dadurch ergeben, zu nutzen. Wenn wir die akute Phase
Herr Professor Lambeck, gab es etwas,
Sowohl was die eingereichten Anträ-
Befürchten Sie, dass sich der fehlen-
der Pandemie überstanden haben,
das Sie 2020 positiv überrascht hat?
ge als auch die Bewilligungen betrifft
de Kontakt auch auf die Rekrutierung
wird sich die Frage stellen, welche
lagen wir 2020 auf dem Niveau der
des wissenschaftlichen Nachwuchses
Schlüsse wir ziehen, wie wir die Da-
Sehr positiv überrascht hat mich der
Vorjahre. Wenn bei einem Projekt
auswirken könnte?
ten auswerten. Dann sollten wir viel
Austausch unter den fünf hessischen
zeitlicher Verzug entstanden ist, ha-
Hochschulen, vor allem unter den
ben wir versucht, diesen abzufedern.
Da sehe ich gerade für die technischen
Die Pandemie hat gezeigt, dass un-
Vizepräsident*innen für Forschung.
Für unser hochschulinternes Promo-
Fachbereiche schon ein Problem. Das
terschiedliche Fachdisziplinen ganz
Unser Kontakt ist in der Pandemie
tionsstipendien-Programm haben wir
Feedback und der persönliche Kontakt,
unterschiedlich mit Daten umgehen.
viel intensiver geworden. Das Online-
eine Möglichkeit zur Verlängerung
der im Labor entsteht, haben gefehlt.
Plötzlich standen Physiker in der Öf-
Format macht es natürlich auch ein-
angeboten.
Beides ist aber wichtig, um jeman-
fentlichkeit, die vorher mit Epidemio-
den für eine Promotion zu gewinnen.
logie wenig bis nichts zu tun hatten,
facher. Wir müssen für einen Termin
stärker noch in den Diskurs gehen.
nicht mehr stundenlang im Auto un-
In vielen Forschungsprojekten arbei-
Wenn ich auf die blanken Zahlen
weil sie Modelle entwickeln. Bei uns
aus einer anderen Disziplin einen an-
gelingen, wenn die Rahmenbedin-
terwegs sein, sondern haben einen
ten Studierende mit. Hat die Akquise
der Promotionsstatistik bis Dezember
hat ein Kollege aus der Logistik Daten
deren Blick hat und andere Werkzeu-
gungen sich weiter verbessern. Was
Online-Jour-Fixe vereinbart. Einmal
trotz fehlenden persönlichen Kon-
2020 schaue, dann ist da eine erfreu-
zur Auslastung der Krankenhäuser
ge nutzt. Ich denke, da kann man noch
ist hier der aktuelle Stand?
im Monat tauschen wir uns für zwei
takts und ausgefallener Laborübun-
liche Entwicklung festzustellen. Wir
besser verfügbar gemacht. Die Frage
viel lernen.
Stunden intensiv aus. Die digitalen
gen noch funktioniert?
haben 126 laufende Promotionsver-
nach Kapazitäten beurteilt ein Lo-
Die Pandemie hat außerdem ge-
Bessere Rahmenbedingungen ent-
fahren, die angenommen sind. Es gab
gistiker sicherlich anders als ein Ge-
zeigt, wie wichtig es ist, verschiede-
stehen durch den Aufbau eines aka-
Ich glaube schon, dass wir in dem
keinen Einbruch durch die Pandemie.
sundheitsökonom. Diese fächerüber-
ne Perspektiven zu diskutieren: Wir
demischen Mittelbaus. Der Hessische
Wie hat sich die Pandemie auf die
Jahrgang, der jetzt das Bachelor-Stu-
Aber ich kann natürlich nicht prog-
greifenden Diskussionen werden in
brauchen die sozialwissenschaftliche
Hochschulpakt 2021 bis 2025 sichert
Forschungsprojekte ausgewirkt?
dium abschließt, wirklich gute Stu-
nostizieren, ob dieser zeitverzögert
Zukunft sicher relevanter werden.
Sicht, die sagt, wie sich Kontaktbe-
uns erstmals die finanziellen Mittel
dierende verloren haben, die man in
kommt. Momentan gehe ich aber eher
schränkungen auswirken; die Ge-
zu, um dauerhaft Stellen für die For-
Je nach Fachgebiet waren die Projekte
Forschungsprojekte hätte einbinden
nicht davon aus.
Läuft also alles darauf hinaus, noch
sundheitsökonomie, die sagt, was es
schung einzurichten und damit auch
von den Einschränkungen mehr oder
können; ganz einfach deshalb, weil
stärker über Fächergrenzen hinweg
kostet, wenn ein Intensivbett für vier
unseren wissenschaftlichen Nach-
weniger betroffen. Dass es bei einem
Laborveranstaltungen nur sehr ein-
Die Pandemie ist ja selbst zum For-
zusammenzuarbeiten?
Wochen belegt ist. Auf der anderen
wuchs entsprechend grundfinanziert
größeren Projekt zum Abbruch kam,
geschränkt in Präsenz stattgefunden
schungsgegenstand geworden. War
Seite braucht es die ethische Debatte
zu qualifizieren. Aber um die Zahl der
habe ich nicht wahrgenommen. Si-
haben. Stattdessen haben die Stu-
Corona auch ein Schub für die For-
Wir haben an der Hochschule das
darüber, bis zu welchem Punkt die Ge-
forschungsaktiven
cherlich gab es große Herausforde-
dierenden ihre Aufgaben hauptsäch-
schung an der Hochschule Fulda?
Glück, dass wir viele Disziplinen an
sellschaft bereit ist zu tolerieren, dass
zu erhöhen, sind noch weitere Opti-
rungen vor allem in den Projekten,
lich zuhause bearbeitet. Einmal die
Bord haben. Aber es passiert, glaube
Menschen an einer Virusinfektion
mierungen unabdingbar. Wir planen
die auf persönlichen Kontakt aus-
Woche hat man sich per Videokon-
Wir haben zwar keine Virologen,
ich, immer noch zu wenig, um dieses
sterben. Wir haben diese verschiede-
beispielsweise eine effizientere Unter-
gelegt sind, wo beispielsweise Inter-
ferenz getroffen. Zu beurteilen, ob je-
aber viele andere Fachgebiete, die
Potenzial zu nutzen. Ich halte es für
nen Disziplinen alle hier auf unserem
stützung der Forschenden bei admi-
views geführt werden. Aber es ging
mand für die Mitarbeit in einem For-
Forschungsprojekte aufgesetzt ha-
sinnvoll, sich über die Fächergrenzen
Campus.
nistrativen Tätigkeiten in allen Phasen
doch alles mit viel Kreativität weiter.
schungsprojekt infrage kommt, ist
ben. Die Forschenden vernetzen sich
hinweg auszutauschen. Zum Beispiel
Bei den Antragsaktivitäten haben wir
aus meiner Sicht so sehr schwierig.
nun
wissenschaftlichen
in Fragen der Datenauswertung. Im-
Die Hochschule will die Forschung
tragsberatung über das Projektcon-
Zentren kommen in einen stärkeren
mer wieder erlebe ich es, dass jemand
weiter ausbauen. Doch das wird nur
trolling bis hin zum Abschlussbericht.
Werkzeuge sind schon ein Gewinn.
Corona kaum gemerkt.
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und
die
Professor*innen
der Projektabwicklung – von der An-
35
Promotionszentrum Soziale Arbeit
Eigenständiges Promotionsrecht
Promotionszentrum Mobilität und Logistik
D
Erste Promotion mit Summa cum laude
nehme Hessen eine Vorreiterrolle ein: »Wir sind das erste Bundesland, dass den HAWs ein eigenständiges Promotionsrecht ermöglicht – nun gibt es bei uns sieben solcher Promotionszentren.«
Der Fuldaer Hochschulpräsident, Professor Dr. Karim
Khakzar, betonte: »Die Schwerpunktthemen Mobilität und
EU-Förderung und europäischer Transfer
Erfolgreiche Anträge
ie erste Promotion mit der Gesamtnote »sum-
Ein wichtiger Erfolg im Rahmen der EU-Förderung war im
ma cum laude« konnte im Jahr 2020 das hoch-
Jahr 2020 die Bewilligung des Antrags für ein Jean-Mon-
schulübergreifende Promotionszentrum Soziale
net-Netzwerk (Erasmus+) »Debating Europe (DebatEU)«
Arbeit melden. Wolfgang Stadel erhielt sowohl für sei-
an der Hochschule Fulda, das seit September 2020 von
ne Dissertation als auch die Verteidigung der Arbeit die
Professorin Dr. Claudia Wiesner vom Fachbereich Sozial-
Bestnote »mit Auszeichnung«.
und Kulturwissenschaften koordiniert wird. Im Netzwerk
Logistik haben für die Region Fulda und die Hochschule
arbeiten acht Partner des akademischen Sektors aus
aufgrund der zentralen und verkehrsgünstigen Lage eine
Betreut wurde die Dissertation zum Thema »Sozialrau-
sechs europäischen Ländern zusammen. Das Projekt wird
ganz besondere Relevanz. Wir sind daher stolz, dass es mit
mentwicklung unter den Bedingungen von Behinderung
mit 300.000 Euro über drei Jahre gefördert. Jean-Mon-
Einrichtung des Promotionszentrums Mobilität und Lo-
und Alter – Menschen mit sogenannter Geistiger Behin-
net-Netzwerke fördern die Zusammenarbeit internatio-
gistik nun auch möglich ist, in einem wirtschaftswissen-
derung im Alter: Enthinderungs- und Aneignungshilfe
naler Akteure im Bereich der Europäischen Integration.
schaftlichen Fachgebiet an unserer Hochschule zu promo-
aus einer subjektorientierten sozialräumlichen Perspek-
vieren.«
tive« von Professorin Dr. Monika Alisch aus dem Fachbe-
bereich Sozialwesen erfolgreich als Projektpartner an
m 4. September 2020 erteilte Wissenschaftsmi-
Die Hochschule Fulda ist damit berechtigt, den
reich Sozialwesen der Hochschule Fulda. Gutachter wa-
der europäischen Ausschreibung der Joint Programming
nisterin Angela Dorn der Frankfurt University of
Doktortitel in insgesamt fünf forschungsstarken Fach-
ren Professor Dr. Michael May (Hochschule RheinMain)
Initiative (JPI) »Urban Migration« beteiligt. Für das Teil-
Applied Sciences (Frankfurt UAS), der Hochschu-
richtungen zu verleihen. Neben dem Promotionszentrum
sowie Professor Dr. Michael Winkler (Friedrich-Schiller-
vorhaben Fulda im europäischen Verbundprojekt »Local
le Fulda sowie der Hochschule RheinMain (HSRM) die Ge-
für Mobilität und Logistik ist sie auch an den hochschul-
Universität Jena).
Responses to Precarious Migrants: Frames, Strategies and
nehmigung zur Gründung des Promotionszentrums für
übergreifenden Promotionszentren Soziale Arbeit und
»Es war eine große Freude, Wolfgang Stadel über gut
Evolving Practices in Europe« (LoReMi) warb er knapp
Mobilität und Logistik. Damit haben die drei Hochschu-
Angewandte Informatik beteiligt. Daneben hat sie die
dreieinhalb Jahre bei seinem wissenschaftlichen Ent-
120.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und
len das Recht zur Durchführung eigenständiger Promo-
zwei hochschuleigenen Promotionszentren Public Health
wicklungsprozess hin zum Doktorgrad zu begleiten. Es
Forschung in der genannten europäischen Programmli-
tionsverfahren in dieser Fachrichtung erhalten. Es ist das
und Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Globa-
ist ihm letztlich auch in seinem Vortrag zur Disputation
nie ein. Das Projekt LeReMi läuft unter Federführung der
bundesweit einzige Promotionszentrum für Mobilität
lisierung, Europäische Integration und Interkulturalität.
wieder gelungen, nicht nur seine Erkenntnisse zur Dis-
Universität Oxford. Weiterer Kooperationspartner ist die
kussion zu stellen, sondern die Zuhörenden Schritt für
Universität Wien.
A
und Logistik.
Schritt auf seine menschenwissenschaftliche Denkweise »Das neue Promotionszentrum befasst sich mit Zukunfts-
im Forschen einzustimmen«, stellte Professorin Dr. Mo-
themen von höchster Relevanz für Gesellschaft, Politik und
nika Alisch fest. Professor Dr. Michael May, Sprecher des
Wirtschaft. Mit Mobilität und Logistik sind Fragen rund
Promotionszentrums, hob hervor: »Dass auch Professor
um Klimawandel, Nachhaltigkeit, Wirtschaftswachstum
Dr. Winkler, eine Koryphäe der universitären Sozialpäda-
und Stadtentwicklung verbunden«, sagte Wissenschafts-
gogik, in seinem Gutachten die Dissertation als eine he-
ministerin Angela Dorn. Das Promotionszentrum stärke
rausragende Leistung würdigt, spricht für die Qualität
die hochschulübergreifende, anwendungsorientierte For-
der am Promotionszentrum Soziale Arbeit eingereichten
schung und bilde gleichzeitig Fachkräfte für die Region,
Arbeiten.«
für Hessen und für Deutschland wissenschaftlich aus. Mit dem Promotionsrecht für forschungsstarke Fachrich-
Wolfgang Stadel hatte seit 2016 eine Promotionsstelle
tungen an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften
am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Fulda.
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37
Zudem hat sich Professor Dr. Ilker Ataç aus dem Fach-
Forschung zur Pandemie
D
Zum Beispiel: Datenanalysen und Gesundheitskompetenz KURZ NOTIERT
ie Pandemie wirkte sich 2020 gleich doppelt
Unternehmensstandorte konnten nach Art und Größe
Dr. Katharina Rathmann von Seiten der Hochschule Fulda
auf die Forschung aus: Sie beeinflusste die Ar-
abgebildet und in Vergleich mit den bestätigten COVID-
an der Studie beteiligt war. »In den sozialen Medien – und
beit laufender Projekte aufgrund der Kontakt-
19-Fällen gesetzt werden, um eventuelle Personaleng-
nicht nur dort – gibt es eine Fülle von qualitativ unter-
beschränkungen. Und gleichzeitig wurde sie selbst zum
pässe schneller zu erkennen und an den verschiedenen
schiedlichen Informationen zum Virus. Für Menschen
Forschungsgegenstand. Auch an der Hochschule Fulda
Standorten zu antizipieren.
mit geringer Gesundheitskompetenz kann diese Menge
setzten Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Fach-
an oft widersprüchlichen Informationen psychosozial be-
gebieten Forschungsprojekte auf. Zwei Beispiele:
lung kontinuierlich angepasst. Künftig lässt sich das Tool
lastend und damit riskant für die Gesundheit sein.«
beispielsweise auch für Grippewellen nutzen.
Mehr: hs-fulda.de/wirtschaft/fight-covid-19
rigkeiten, die Zuverlässigkeit digitaler Gesundheitsinfor-
hieß es 2020, die Veranstaltung virtuell anzubieten.
mationen zu beurteilen (42,3 Prozent) oder zu bewerten,
Sie konnten der Situation durchaus Positives
ob mögliche kommerzielle Interessen hinter den recher-
abgewinnen: »Für alle, die noch kein Science Slam
chierten Informationen stehen. Im Internet gefundene
besucht haben, ist das eine hervorragende Gele-
Wie suchen und finden Studierende digitale Gesund-
Informationen im Lebensalltag anzuwenden, bewerteten
genheit, das Format für sich zu entdecken«, sagte
sundheitswesen und in Unternehmen schnell erkennen
heitsinformationen im Kontext der Corona-Pandemie?
20 Prozent als schwer oder sehr schwer.
Professor Dr. Sascha Skorupka. Im Mai ging es um
können, wann sich die Lage zuspitzt.
Wie gehen sie mit der Masse an Gesundheitsinforma-
Eine hohe digitale Gesundheitskompetenz hilft nach
den besten Corona-Vortrag, im November stand der
Das Projekt, das den Titel »Fight Covid-19« trägt, nutzt
tionen um, auch mit dem Nebeneinander von vertrau-
Ansicht der Wissenschaftler*innen dabei, proaktiv mit
Klimaschutz auf dem Programm. Die Veranstaltun-
Geographische Datenanalysen. Das heißt, es visualisiert
enswürdigen Informationen und Desinformation im In-
gesundheitsrelevanten Informationen umzugehen und
gen standen auch später noch über Youtube zur
die für die jeweilige Situation relevanten Daten auf Land-
ternet? Und welche Belastungen resultieren für sie aus
informierte Entscheidungen zu treffen.
Verfügung. Bis November 2020 sahen den Corona-
karten. Auf einer dieser Karten wurden in der ersten Phase
dem Informationsangebot? Um das herauszufinden,
Publikation: https://fuldok.hs-fulda.de/opus4/843
Slam vom Mai 2020 rund 1.700 Zuschauer*innen.
der Pandemie zum Beispiel die Anzahl von neuen Corona-
befragten Wissenschaftler*innen des Public Health Zen-
Infektionen pro Landkreis und die Auslastung von Beat-
trums (PHZF) der Hochschule Fulda und des Interdiszip-
mungsplätzen in Krankenhäusern gegenübergestellt.
linären Zentrums für Gesundheitskompetenzforschung
Die Karten helfen, unter komplexen und dynamischen
(IZGK) der Universität Bielefeld von Ende März bis Mitte
Rahmenbedingungen schnell konkrete Handlungsemp-
April 2020 Studierende in ganz Deutschland nach ihrer
fehlungen zu geben. Dadurch können Krisenstäbe effizi-
digitalen Gesundheitskompetenz. Fast 15.000 Studieren-
ent entscheiden.
de aus 130 Hochschulen beteiligten sich an der Online-
Befragung.
MIT LOGISTIK-KNOW-HOW GEGEN CORONA
Das Team hat die Karten der pandemischen Entwick-
DIGITALE GESUNDHEITSKOMPETENZ STUDIERENDER
Ein Team um Professor Dr. Jozo Acksteiner aus dem Fachbereich Wirtschaft hat als Reaktion auf die Pandemie ein Monitoring-Tool entwickelt, mit dem Krisenstäbe im Ge-
Bislang kommen solche Geographischen Datenanaly-
sen häufig im Supply-Chain-Desaster-Management zum
Einsatz, wenn zum Beispiel durch Erdbeben unterbroche-
mit digitalen Gesundheitsinformationen zum Thema
ne Lieferketten möglichst schnell wieder funktionsfähig
Corona-Virus leicht. Sie fanden die gesuchten Informa-
gemacht werden müssen. Für Unternehmen und Kri-
tionen, konnten sie verstehen, bewerten und anwenden,
senstäbe stellte die Hochschule Fulda eine Software, Bei-
also auf dieser Basis Entscheidungen für die Gesund-
spieldateien und Anleitungen zur Verfügung. Damit war
heitsförderung, Prävention und Versorgung im Lebens-
es möglich, zum Beispiel die Verfügbarkeit wichtiger Res-
alltag treffen. »In einer Pandemie ist eine ausreichende
sourcen zu visualisieren, etwa der Lagermitarbeiter*innen
Gesundheitskompetenz entscheidend«, betonte Profes-
in Logistikfirmen.
sor Dr. Kevin Dadaczynski, der gemeinsam mit Professorin
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Science Slam Auch für die Organisator*innen des Science Slam
Am häufigsten berichteten Studierende über Schwie-
Ergebnis: Den meisten Studierenden fiel der Umgang
39
Wissenschaftliche Zentren und Forschungsverbünde
Forschungsprojekt ELSA
Fachvorträge, Nachwuchstagung, Clustergründung
D
Für bessere Versorgung bei ungewollter Schwangerschaft
FoSS
ELVe
as Forschungsvorhaben »Erfahrungen und Le-
Das Projekt werde Bedarfe aus den Lebenssituationen
benslagen ungewollt Schwangerer – Angebote
der Frauen ableiten, Faktoren identifizieren, die positive
der Beratung und Versorgung (ELSA)« ist im No-
und negative Entwicklungen beeinflussen, und vulnerab-
vember 2020 gestartet. Bis Ende Oktober 2023 wird ein
le Gruppen beschreiben. »Unsere Erkenntnisse sollen die
interdisziplinärer Forschungsverbund wissenschaftliche
Bundes- und Landespolitik sowie Institutionen und Ein-
Der Forschungsverbund für Sozialrecht und Sozialpolitik
Durch das Zentrum für Ernährung, Lebensmittel und
(FoSS) hat 2020 trotz Pandemie mehrere (Online-)Veran-
nachhaltige Versorgungssysteme (ELVe) initiiert und ge-
staltungen organisiert. Unter anderem veranstaltete er
fördert, gründeten im März 2020 13 Unternehmen, drei
Fachvorträge zu den Themen »Beruflich-professionelle
Organisationen und Verbände sowie die Hochschule Ful-
Orientierungen in der Krise? Ein Versuch der Fern-Beo-
da das Green Food Cluster. Dieses Cluster möchte Unter-
Daten über die sozialen und gesundheitlichen Belastun-
richtungen dabei unterstützen, die Versorgung von Frau-
bachtung angehender Pflege- und Gesundheitsexpert-
nehmen und Organisationen der regionalen Lebensmit-
gen von Frauen erheben, die eine ungewollte Schwanger-
en mit ungewollten Schwangerschaften zu verbessern,
*innen« und »Homeschooling – eine (menschen)recht-
telwirtschaft darin unterstützen, die Herausforderungen,
schaft austragen oder abbrechen. Wie erleben und verar-
unter anderem bei der Qualifizierung der Fachkräfte und
liche Betrachtung«. Auch ein Promotionsworkshop zum
die durch Klimaschutz, Erhalt der biologischen Vielfalt,
beiten Frauen eine ungewollte Schwangerschaft? Welche
beim Ausbau von Kooperationen und Schnittstellen.«
Thema »Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den
Tierwohl, Konsumveränderungen, Fachkräftemangel und
Unterstützung benötigen sie? Und wie sind sie derzeit in
Sozialstaat« stand auf dem Programm. Die Nachwuchs-
Digitalisierung entstehen, für Innovationen und als Mar-
Deutschland versorgt?
gruppe »Die Sozialgerichtsbarkeit und die Entwicklung
ketingchancen zu nutzen.
von Sozialrecht und Sozialpolitik in der Bundesrepublik
Das Green Food Cluster ist das erste und bisher ein-
Fulda das Sozialwissenschaftliche Forschungsinstitut zu
Deutschland« organisierte zudem die interdisziplinäre
zige Cluster für die Lebensmittelwirtschaft in Hessen, es
Geschlechterfragen Freiburg, die Hochschule Merseburg,
Konferenz »Sozialgerichtsbarkeit im Blick – Interdiszipli-
will aber auch Unternehmen und Branchenorganisati-
die Freie Universität Berlin, die Hochschule Nordhausen
näre Forschung in Bewegung«.
onen in Südthüringen und im nördlichen Unterfranken
sowie die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der
seine Dienstleistungen anbieten sowie diese als Mitglie-
Medizinischen Fakultät der Universität Ulm. Im Projekt-
der gewinnen. Das Cluster-Management liegt bei der
beirat sind neben medizinischen Expert*innen Fachge-
Das Zentrum für Gesellschaft und Nachhaltigkeit (CeSSt)
Hochschule. Der Cluster-Aufbau wird bis Ende 2022 ge-
sellschaften und Beratungsverbände vertreten. Das Bun-
organisierte 2020 eine virtuelle Nachwuchstagung zum
fördert durch das Land Hessen aus Mitteln des Europäi-
desministerium für Gesundheit fördert das Projekt mit
Thema »Die Vielfalt sozialer Nachhaltigkeit«. Ein virtu-
schen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
4,28 Millionen Euro im Rahmen der Ressortforschung im
CeSSt
An dem Projekt beteiligt sind neben der Hochschule
elles Forschungskolloquium fand zum Thema »Zusam-
Handlungsfeld Gesundheitsversorgung.
menarbeit zwischen Jobcenter und Jugendamt – Her-
ausforderungen und Gelingensfaktoren am Beispiel des
angemessenen Wissensstand zu ungewollten Schwan-
FAM-Projekts des Landkreises Offenbach« statt. In Ko-
gerschaften, zu den psychosozialen Beratungs- und
operation organisierten das CeSSt und der FoSS die Ver-
Unterstützungsangeboten sowie zur medizinischen
anstaltung »Lebensqualität und Lebensperspektiven von
Versorgungssituation erarbeiten und entsprechende
Familien mit behinderten Angehörigen im Erwachsenen-
wissenschaftliche Daten zur Verfügung stellen«, sagte
alter – Ergebnisse des Projekts Familien.Stärken«.
Professorin Dr. Daphne Hahn von der Hochschule Fulda,
»Angesichts von Forschungslücken wollen wir einen
Koordinatorin des Projektverbundes.
40
41
3. Regionale Innovationskonferenz
D
Digitalisierung
Lebendiger Austausch in neuem Format
P
Infrastrukturausbau im Schnellverfahren
ie 3. Regionale Innovationskonferenz des RIGL-
Wenn sich am Ende auch alle einig waren, dass der per-
Fulda musste 2020 pandemiebedingt virtuell
sönliche Kontakt an der ein oder anderen Stelle doch fehl-
stattfinden. Es war ein Experiment. »Anfangs
te, so hat die Konferenz dennoch gezeigt: Das Format hat
waren wir skeptisch, ob das Konzept aufgeht«, sagte Pro-
Potenzial – auch für den Austausch im Rahmen großer
fessor Dr. Steven Lambeck, Vizepräsident für Forschung
Veranstaltungen.
AUSBAU DER TECHNISCHEN INFRASTRUKTUR
ragmatische, schnelle Entscheidungen waren gefragt, als die Pandemie im März 2020 akut wurde. Die Lernplattform Moodle musste ausgebaut, die
↘ Das Rechenzentrum setzte eine Vielzahl an
Anzahl von geschützten Zugängen über das VPN erwei-
tert werden. Gleiches galt für die Firewall. Es stellten sich
unterschiedlichen Lösungsszenarien um, um
und Entwicklung in seinem Abschluss-Statement: »Rück-
eine Menge Fragen: Welches Videokonferenzsystem ist
den Zugriff aus dem Homeoffice zu ermög-
blickend bin ich froh, dass wir es gewagt haben.«
das richtige? Welche Kapazitäten brauchen wir, wenn
lichen. ↘ Bis zu 600 parallele VPN-Verbindungen ins
ZUM REGIONALEN INNOVATIONSZENTRUM
Wissenschaft und Praxis in großem Rahmen virtuell
FÜR GESUNDHEIT UND LEBENSQUALITÄT
zusammenzubringen und auch Bürger*innen aus der
(RIGL-) FULDA
Region vom heimischen PC aus an dem Austausch teilhaben zu lassen – es hat funktioniert. Anregende und le-
Regionaler Transfer
bendige Diskussionen, interessante Vorträge, interaktive Wissensspiele ließen zeitweise fast vergessen, dass die Veranstaltung eigentlich hätte analog stattfinden sollen. »Die Konferenz war wirklich ein Lernort für alle Beteiligten«, zog die wissenschaftliche Leitung des RIGL-
sich Beschäftigte und Studierende nur noch virtuell tref-
Hochschulnetz gab es täglich. ↘ Ein neues Firewall-System wurde in Betrieb
fen? Hält die Infrastruktur stand? »Das war wirklich eine große Herausforderung«, sagte Vizepräsident Professor
genommen. ↘ Die Internetanbindung der Hochschule wur-
Dr. Steven Lambeck, in dessen Ressort auch die Verantwortung für die Digitalisierung fiel. »Wir wussten nicht,
de flexibel an den neuen Bedarf angepasst. ↘ Für kritische IT-Systeme wurden zusätzliche
was datenschutzrechtlich konform ist, mussten aber innerhalb von 14 Tagen eine Entscheidung für ein System
Kapazitäten zur Verfügung gestellt. ↘ Das Ticketaufkommen im Service Desk des
treffen. Klar war nur: Alles, was wir bis dato genutzt hatten, war für die große Zahl an Teilnehmenden nicht ge-
Fulda, Professorin Dr. Jana Rückert-John, Bilanz. »Wir
RIGL-Fulda ist das bislang größte Transferprojekt
eignet.«
Rechenzentrums hat sich mehr als ver-
haben viel positives Feedback erhalten.« Mehr als 240
der Hochschule Fulda. Im Mittelpunkt stehen regi-
dreifacht. Die Beschäftigten erhielten hier
Besucher*innen zählten die Organisator*innen der Hoch-
onale Transferaktivitäten von Ideen, Wissen aber
Anspruch nehmen, im Schnellverfahren durchgezogen.
schule Fulda auf der virtuellen Konferenzplattform, da-
auch Technologien in den Bereichen Gesundheits-
Bei all den negativen Effekten, die das geforderte Tempo
von ein Drittel Praxispartner*innen und Bürger*innen.
förderung, Ernährung, Lebensqualität und soziale
mit sich brachte, hatte das Vorgehen auch sein Gutes.
»Genau das ist es, was wir erreichen wollen: mit unseren
Nachhaltigkeit. RIGL-Fulda ist in fünf Schwerpunkte
»Wir konnten sehr schnell die geforderten technischen
Projekten in die Region gehen und aus der Region, von
und zehn Umsetzungsprojekte gegliedert, in denen
Kapazitäten zur Verfügung stellen und synchrone Ver-
Bürger*innen und Praxispartner*innen, Anregungen be-
Wissenschaftler*innen und Praxispartner*innen
anstaltungen anbieten«, betonte Vizepräsident Lambeck.
kommen«, freute sich Vizepräsident Lambeck.
gemeinsam an Lösungen für regionale Fragestel-
Seitdem läuft alles stabil.
Themenschwerpunkt 2020 war: »Zukunft 4.0: Mensch
lungen arbeiten. Rund 120 Praxispartner*innen
– Gesellschaft – Technik«. Es ging unter anderem um die
sind beteiligt. Das Projekt wird im Rahmen des
Akzeptanz technischer Hilfen bei älteren Menschen, um
Bund-Länder-Programms Innovative Hochschule als
Chancen und Risiken von digitalen Gesundheitsdaten
eines von 29 Projekten bundesweit gefördert. Mit
und Smart-Home-Technologien, aber auch um Elektro-
den jährlichen Innovationskonferenzen bietet das
mobilität und Regernative Energien, virtuelle Versamm-
RIGL-Fulda eine Plattform zum Austausch zwischen
lungsorte für ein gelingendes Zusammenleben und die
Wissenschaft und Praxis über die kontinuierliche
Auswirkungen der Digitalisierung auf unsere Ernährung.
Zusammenarbeit in den zehn Umsetzungsprojek-
Das virtuelle, pandemiebedingt gewählte Format passte
ten hinaus. Mehr Infos: hs-fulda.de/rigl-fulda
So wurden Prozesse, die üblicherweise mehr Zeit in
umfassende Unterstützung.
da bestens.
42
43
Forschungsethik
G
20 Jahre Ethikkommission der Hochschule Fulda ute Forschung zeichnet sich dadurch aus,
die Betrachtung forschungsethischer Fragestellungen
dass sie ethisch-moralische Fragen mitdenkt.
zukünftig noch mehr an Bedeutung gewinnen. Die Frage,
Wem nutzt das Forschungsprojekt? Ist das For-
inwieweit Entscheidungen oder Handlungsempfehlun-
schungsziel legitim? Und wie können Würde, Rechte und
gen als Ergebnisse von Algorithmen unsere Gesellschaft
Wohlergehen von Probanden gewahrt werden? An der
beeinflussen, ist bereits jetzt Gegenstand intensiver Dis-
Hochschule Fulda prüft eine eigene Ethikkommission
kussionen.«
Forschungsprojekte auf diese Fragen hin. Im Juni 2020
wurde diese Kommission 20 Jahre alt. Eigentlich hätte
der Hochschule Fulda heute zugute, über eine eigene
das mit einer Fachkonferenz gefeiert werden sollen. Doch
Ethikkommission zu verfügen. Denn sie untermauert
die Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung.
auch die hochschuleigenen Promotionszentren. Den
Beim Ausbau der Forschungsaktivitäten kommt es
»Die Kommission hat Pionierarbeit geleistet, sie war
Doktorand*innen bietet sie die Möglichkeit, ein ethisches
Vorreiter in Hessen«, würdigte Professor Dr. Steven Lam-
Votum für ihre Forschungsarbeiten einzuholen und so
beck, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung, das
ihre Kompetenzen im Bereich forschungsethischer Fra-
Engagement. »Dass die Hochschule eine eigene Kommis-
gen auszubauen.
sion eingerichtet hat, macht deutlich, welche Bedeutung sie dem Thema beimisst.« Die Kommission habe wesentlich dazu beigetragen, dass Ethik heute an der Hochschule Fulda zur Forschungskultur gehöre. »Den Impuls zur Einrichtung einer Ethikkommission gab unser Anspruch an die Qualität der Forschung«, so Professorin Dr. Kathrin Kohlenberg-Müller. Die Ernährungswissenschaftlerin hatte vor 20 Jahren mit Kolleg*innen aus verschiedenen Fachgebieten die Ethikkommission an der Hochschule Fulda auf den Weg gebracht und ist seitdem deren Vorsitzende. »Wir wollten in der Beurteilung ethischer Fragen autark sein, weil wir so arbeitsfähiger und damit forschungsstärker werden konnten«, gewährt sie einen Blick in die Überlegungen der Kommissions-Gründer*innen.
In den vergangenen 20 Jahren hat die Ethikkommis-
sion der Hochschule Fulda eine umfassende Expertise aufgebaut und sich ständig weiterentwickelt – von der Prüfung klinischer Studien hin zur ganzen Bandbreite an Forschungsthemen. Vizepräsident Lambeck ist sich sicher: »Durch die wachsende Bedeutung der Ansätze und Technologien im Bereich der Künstlichen Intelligenz wird
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rs de an
les
Al 46
SCHWERPUNKT
Studium in der Pandemie: Erfahrungen, Lernkurven und was vom Digitalen bleiben könnte s war kaum Zeit, es gab keine Blaupause. Im Schnellverfahren erforderte die Pandemie im Frühjahr 2020 eine flächendeckende Umstellung auf Online-Lehre. Angesichts steigender Infektionszahlen ließ sich der Hochschulbetrieb nur so aufrechterhalten. Für die Fachbereiche und die einzelnen Lehrenden bedeutete das einen beispiellosen Kraftakt: Von heute auf morgen sahen sie sich konfrontiert, alle Veranstaltungen und Lehrkonzepte auf digitale Formate umzustellen. Von synchronen auf asynchrone Angebote zu wechseln, weil zunächst niemand verlässlich einschätzen konnte, ob die rasch ausgebaute IT-Infrastruktur der Masse an parallelen Zugriffen würde standhalten können. Das Gute an solchen Notsituationen ist, dass sie Menschen dazu befähigen, über sich hinauszuwachsen. Im April 2020 konnte das Sommersemester komplett digital starten. In der täglichen Anwendung entwickelten die Lehrenden die Formate weiter. Nach dem ersten Online-Semester nahmen viele von ihnen Anpassungen ihrer Konzepte vor. Für die Digitalisierung war die Pandemie ein Katalysator: Sie hat nicht nur für die technische Infrastruktur gesorgt, sondern auch Hemmschwellen abgebaut und vor allem das Anwendungswissen gefördert. 47
Potenziale und Grenzen digitaler Lehre sind in den drei Online-Semestern so deutlich geworden, wie es unter normalen Umständen kaum möglich gewesen wäre. Nun richtet sich der Blick darauf, welche neuen Formate beibehalten werden sollten, auch wenn es wieder in den Präsenzbetrieb zurückgeht. Wo helfen die digitalen Formate den Studierenden? Wo können sie unter dem Aspekt der Diversität verschiedene Zugänge liefern und somit das Studium erleichtern? Die Hochschule hat die Diskussion darüber angestoßen. Denn einmal mehr hat sich in den vergangenen Semestern gezeigt: Die große Chance der OnlineFormate liegt in ihrem gezielten Einsatz als Teil eines didaktischen Gesamtkonzepts. Wie sich Lehrende und Studierende das Studium nach all den Erfahrungen und Lernkurven vorstellen, zu welchen Erkenntnissen sie gekommen sind und was die Beschäftigten in den Serviceeinheiten aus den Erfahrungen mit dem Online-Hochschulbetrieb mitnehmen, um künftig ihre Unterstützungsangebote rund um die Lehre weiterzudenken, das lassen wir einige von ihnen auf den folgenden Seiten selbst erzählen. In persönlichen, kurzen Statements.
DIENSTLEISTUNGEN LEHRE UND STUDIUM
SOZIAL- UND KULTURWISSENSCHAFTEN
» Der didaktische Mehrwert wird in Zukunft viel stärker im Fokus stehen.«
» Asynchron und synchron im Wechsel zu arbeiten, das würde ich gerne beibehalten.«
Hans-Martin Pohl
Elif Ceyda Odabaşı
n den letzten eineinhalb Jahren haben wir
mehr Arbeit haben. Unsere Idee: Didaktisch-tech-
ch bin online ins Master-Studium gestartet.
den, dann finde ich eine Mischung künftig sinn-
jede Menge Erfahrungen sammeln können,
nisch ausgebildete Verbindungspersonen vor Ort
Meine Gruppe hat sich gut vernetzt, sodass wir
voll. Nicht jedes Thema und Format ist für beides
die uns helfen, die Lehrenden bei der Digitali-
einzusetzen, die etwa bei der Methodenauswahl
uns kennenlernen konnten. Natürlich nicht,wie
geeignet. Videosprechstunden und Gruppen-
sierung der Lehre bestmöglich zu unterstützen.
unterstützen und die Sprache der Fachbereiche
es persönlich gewesen wäre, aber wirhatten
arbeit zum Beispiel sind online sehr praktisch.
Vor allem haben wir unser Bewusstsein dafür
sprechen.
schnell eine freundschaftliche Ebene. Über ver-
Jedoch sollten Übungen, etwa zur nonverbalen
geschärft, worauf es bei der Online-Lehre an-
Es geht auch darum, die Online-Potenziale besser
schiedene Veranstaltungen sowie die Organisati-
Kommunikation, vor Ort stattfinden.
kommt: nämlich Online-Formate auf die Lehr-
auszuschöpfen, beispielsweise eine Veranstal-
on und Durchführung türkischer und englischer
In einigen Veranstaltungen haben wir synchron
situation abgestimmt einzusetzen. Der didak-
tung auf zwei Termine aufzuteilen. Studierende
Sprachabende konnte ich weitere Studierende ken-
und asynchron im Wechsel gearbeitet. In der ei-
tische Mehrwert wird deshalb in Zukunft viel
können das Gelernte dann umsetzen und sich
nenlernen. So hatte ich eine recht abwechslungs-
nen Woche haben wir uns getroffen, in der ande-
stärker im Fokus stehen.
später vertiefend austauschen. Und wenn fach-
reiche Vorlesungszeit. Für Studienanfänger*innen
ren konnten wir mit verschiedenen Lernmateria-
Was ist wo sinnvoll? Was dient dem Studiener-
licher Input vorab als Aufzeichnung bereitsteht,
war dies sicher schwieriger.
lien selbstständig arbeiten. Das fand ich toll. Und
folg? Das können wir nur in enger Zusammenar-
bleibt mehr Zeit für den Transfer in der Präsenz-
Anstrengend waren insbesondere die langen
das würde ich gerne beibehalten.
beit mit den Fachbereichen erarbeiten. Es nutzt
Lehre
Bildschirmzeiten. Bei Online-Lehre ist es wichtig,
nichts, wenn wir bloß die zentralen Dienste er-
auf ausreichend Pausen zu achten und kürzere
weitern. Wir müssen die Kompetenz in die Fach-
Formate zu planen, maximal eineinhalb Stunden
Hans Martin Pohl leitet die Abteilung Dienstleistungen
bereiche transferieren und individuell bei den
Lehre und Studium. Mit Kolleg*innen hat er unter anderem täglich Online- Sprechstunden angeboten.
Lehrenden ansetzen, und zwar so, dass sie nicht 48
Elif Ceyda Odabaşı hat mit ihrer Kommilitonin den On-
line-Gruppenbildungsprozess in ihrem Studiengang
wären gut. Wenn außerdem die Vorteile der On-
Intercultural Communication and European Studies untersucht. Sie freut sich, den Campus »live« zu sehen.
line- und Präsenz-Formate effektiv genutzt wer49
SOZIALWESEN
PFLEGE UND GESUNDHEIT
» Ich fand es sehr schade, dass es so wenig Raum für den Kontakt zu den Lehrenden gab.«
» Aus der Corona-Not ist eine digitale Tugend geworden. Videoberatung lehren wir jetzt als eine neue Kompetenz.«
Daniela Feindt
Professor Dr. Frank Unger
wei komplette Online-Semester habe
bei der ich vorher noch keine Lehrveranstaltung
rotz der von Corona gesetzten Grenzen
Thema für die Soziale Arbeit. Wir erweitern damit
ich an der Hochschule erlebt, im ersten
hatte. Das Zwischenmenschliche ist online ver-
gute Lehre zu machen und mit den Stu-
den Erfahrungshorizont der Studierenden und
Online-Semester war ich im Praktikum.
loren gegangen. Eine Hochschule, finde ich, lebt
dierenden im Dialog zu bleiben, war her-
vermitteln eine wichtige Zukunftskompetenz.
Die Lehrenden habe ich sehr engagiert wahrge-
aber davon, dass Lehrende zum Beispiel auch mal
ausfordernd. Durch unsere Blended-Learning-Er-
Mit den neuen Möglichkeiten können wir das
nommen. Die Vorlesungszeit, die ich in Präsenz
aus der Praxis erzählen. Online geht das total un-
fahrung wussten wir zwar, was funktioniert und
Lernen vielfältiger gestalten und auch künftig die
gehabt hätte, hat online stattgefunden. Immer
ter. Lehre sollte daher möglichst in Präsenz statt-
was nicht. Aber auch Blended Learning lebt vom
Kamera sowie weitere digitale Elemente in die
in Blöcken von vier bis fünf Stunden. Gut fand
finden, aber Angebote wie vertonte Powerpoints
Austausch. Es war eine riesige Lernkurve – mit
Lehre mit einbeziehen. Aber: Chancen und Ge-
ich, dass wir auch mal in Breakout Rooms gehen
sollte man beibehalten. Das fand ich sehr hilf-
wichtigen Erkenntnissen.
fahren liegen dicht beieinander. Das, was Lernen,
konnten oder ein Whiteboard geteilt wurde. Das
reich. So lassen sich Inhalte nacharbeiten, wenn
Beispiel: Wie wir Beratungsübungen digital mit
Bildung, Entwicklung ausmacht, die menschliche
hat für Abwechslung gesorgt. Trotzdem waren so
man mal nicht an einer Vorlesung teilnehmen
der Gruppe umsetzen, hat uns Kopfzerbrechen
Begegnung, der Diskurs, das Vernetzen, dürfen
lange Veranstaltungen sehr anstrengend. Vielen
kann. Aber ein Ersatz für Präsenz-Lehre ist das auf
bereitet. Beratung haben wir aus Überzeugung
nicht auf der Strecke bleiben.
Studierenden fiel die Motivation schwer. Auch die
keinen Fall.
in Präsenz gelehrt. Dass uns die Studierenden
Kommunikation untereinander entwickelt sich
Daniela Feindt hatte zum Zeitpunkt dieses Statements
viel leichter in Präsenz.
gerade ihre Bachelor-Arbeit im Studiengang Gesund-
Sehr schade fand ich, dass es so wenig Raum für
heitsförderung abgegeben. Ihr Praktikum absolvierte sie
den Kontakt zu den Lehrenden gab. Ich habe meine
im Betrieblichen Gesundheitsmanagement – auch aus dem Homeoffice.
Bachelor-Arbeit bei einer Dozentin geschrieben, 50
zurückmelden würden, Übungen über das Vi-
Professor Dr. Frank Unger lehrt im Fachbereich Sozial-
deosystem seien angenehmer, hatten wir nicht
wesen Sozialverwaltungsmanagement und Bildungs-
erwartet. Wir werden das Angebot ergänzend
wissenschaften. Veränderungen vergleicht er unter
beibehalten – auch, weil aus der Not eine Tugend
anderem mit Laufen: Es braucht einen Moment der Instabilität, um einen Schritt nach vorne zu machen.
geworden ist. Videoberatung ist ein bedeutendes 51
OECOTROPHOLOGIE
ELEKTROTECHNIK UND INFORMATIONSTECHNIK
» Hybrid ist ein Mehrwert, wenn wir richtig gute digitale Angebote machen. Dazu braucht es Standards.«
» Das Praktische fehlte, aber dass es mehr Projektarbeit gab, hat mich gefreut.«
Professorin Dr. Sigune Lopp
Marcel Zehner
igitale-Formate bieten viele Vorteile,
Wenn wir künftig hybride Lehre anbieten wollen,
om Zeitmanagement her war die
Aspekt. Alles, was wir praktisch hätten umset-
das haben die drei Online-Semester ge-
dann sollte nicht jeder Lehrende seine eigenen
Online-Lehre entspannt. Keine Anrei-
zen sollen, haben wir simulativ gelöst. Für mich
zeigt: Sie können die Terminfindung bei
Tools entwickeln. Wir müssen überlegen, wie wir
se, kein Zeitverlust und viel Flexibilität.
war das okay, ich hatte im Bachelor-Studiengang
Projektarbeit erleichtern, Gastvorträge für breitere
sicherstellen können, dass wir gute digitale An-
Die Vorlesung konnte man auch mal hören, wenn
schon viele Labore, aber als Bachelor-Studieren-
Zielgruppen zugänglich machen und Laborübun-
gebote entwickeln. Dazu braucht es Standards.
man unterwegs war. Was ich außerdem sehr gut
der stelle ich es mir schwer vor, keine praktischen
gen vorbereiten, etwa mit Blick auf die Bedienung
Ebenso wichtig ist es, allen Studierenden die
fand: dass in meinem Studiengang viele Prü-
Erfahrungen sammeln zu können.
teurer Geräte. Auch in Vorlesungen sehe ich eine
Kompetenzen zu vermitteln, mit digitalen Tools
fungsleistungen auf Projektarbeiten umgestellt
Trotz aller Einschränkungen habe ich viel gelernt,
sinnvolle Einsatzmöglichkeit, wenn es rein um die
umzugehen. Ich habe die Erfahrung gemacht,
wurden. Ich finde, da nimmt man mehr mit als
mehr im Selbststudium. Aber das ist im Mas-
Vermittlung von Fakten geht. Ich habe beispiels-
dass es da durchaus Defizite gibt. Die Nutzung
bei Klausuren.
ter ohnehin vorgesehen. In Zukunft fände ich es
weise in einer Grundlagenvorlesung ergänzend
von Software zum Beispiel zur Erstellung von Dia-
Andererseits war es ermüdend, manchmal drei
nicht schlecht, Vorlesungen online und Labore
auf wissenschaftsjournalistische Videos aus dem
grammen werde ich künftig in jedem Fall stärker
Stunden auf den Bildschirm zu schauen. Kritisch
oder Veranstaltungen, wo es auf sozialen Kon-
öffentlich-rechtlichen Angebot zurückgegriffen.
einfordern.
fand ich auch, dass ich niemanden kannte, weil
takt oder praktische Aspekte ankommt, vor Ort
ich im Wintersemester 2020/21 erst mein Master-
stattfinden zu lassen.
Didaktisch, inhaltlich und technisch waren die
Professorin Dr. Sigune Lopp lehrt Angewandtes Quali-
sehr gut gemacht. Das hätte ich so nie produzie-
tätsmanagement in der Ernährungswirtschaft im Fach-
ren können. Warum nutzen wir nicht einen Pool
bereich Oecotrophologie. Sie bot Prüfungen als Open-
an professionellen Tools zur Faktenvermittlung
Book-Klausuren an und stellte fest: Es fehlt zum Teil an IT-Know-how.
und kombinieren das mit einer Sprechstunde? 52
Studium begonnen habe. Online war es schwe-
Marcel Zehner studiert Energie und Automatisierungs-
rer, Kontakt zu anderen zu knüpfen. Auch zu Leh-
systeme. Zum Zeitpunkt des Statements hatte er noch
renden funktioniert das aus meiner Sicht vor Ort
keine Präsenzveranstaltung besucht. Er findet: Vor- und Nachteile des Online-Studiums halten sich die Waage.
viel besser. Was ganz fehlte, war der praktische 53
LEBENSMITTELTECHNOLOGIE
HOCHSCHUL- UND LANDESBIBLIOTHEK
» Wir hoffen sehr, dass die Menschen wieder zu uns kommen.«
» Die größte Frage für mich war: Wie kriege ich es hin, die Studierenden gut zu begleiten?«
Berthold Weiß
Wir waren auf einen Lockdown nicht vor-
Pandemie weitergehen konnten. Über einen Chat-
bereitet. Verschlossene Türen über eine
dienst erhielten Studierende schnelle Auskünfte.
längere Zeit kennt die Hochschul- und
Ausführliche Beratungs- und Schulungsangebo-
Landesbibliothek nicht. Trotzdem haben wir uns
te per Video zum »Einstieg in die Bibliothek«, zur
schnell auf die neue Situation eingestellt: Über
»Recherche mit System« oder zur »Literatur- und
innovative Angebote haben die Kolleg*innen den
Professorin Dr. Annikka Zurwehme
A
ls Corona kam, hatte ich die Professur
Powerpoint-Dateien, und es gab die Kür: die Zu-
gerade ein Semester. Ich musste mei-
satzmaterialien zur Vertiefung. Über begleitende
ne Module gleich auf einem ganz an-
Übungsaufgaben habe ich dann Kontakt aufge-
deren methodisch-didaktischen Niveau erarbei-
baut. Sie ermöglichten, individuell Rückmeldung
ten. Technisch war es weniger herausfordernd,
zu geben, ins Gespräch zu kommen und das Ler-
Wissensverwaltung mit Citavi« wurden über das
weil ich schon als Lehrbeauftragte im Master
nen zu begleiten. Anfangs habe ich alle vier bis
Kontakt zu unseren Nutzer*innen aufrecht er-
Informationskompetenz-Team, auch in englischer
Food Processing Blended-Learning-Module ge-
sechs Wochen Feedback eingeholt und das didak-
halten. Unser Angebot an E-Medien haben wir
Sprache, angeboten und häufig angenommen.
lehrt hatte. Die größte Frage für mich war: Wie
tische Konzept angepasst. Mit der Zeit kam mehr
sehr schnell ausgebaut. Mit E-Books, E-Journals,
Wir werden weiterhin einen Medien-Mix anbie-
kriege ich es hin, die Studierenden gut zu beglei-
und mehr Synchrones hinzu, zum Beispiel Fragen-
Datenbanken und Videos konnten wir so die Stu-
ten und die Nutzer*innen dort abholen, wo sie
ten? Wie gewinne ich sie zum Beispiel für das
chats. Ich sehe viel Potenzial in diesem Konzept,
dierenden auch in der Ferne unterstützen. Da-
sich gerade befinden. Aber wir hoffen sehr, dass
Modul Unternehmenslehre, das ihnen weniger
weil es ermöglicht, frühzeitig auf Probleme beim
durch, dass wir eine Online-Bestellmöglichkeit
die Menschen wieder zu uns kommen. In Biblio-
am Herzen liegt, das ich selbst aber mit großer
Lehren und Lernen aufmerksam zu machen.
von Medien angeboten haben, konnten wir die
theken gehören Menschen! Bibliotheken sind Ar-
Begeisterung vermittle?
Türen schon Ende April 2020 für zunächst fünf
beits- und Kommunikationszentren.
Mein Weg: Im ersten Semester habe ich viel
Berthold Weiß ist stellvertretender Leiter der Hochschul-
Asynchrones bereitgestellt. Die Studierenden er-
Dienstleistungen künftig verstärkt hybrid anbieten.
gung steht. Es gab die Pflicht: die kommentierten
Nutzer*innen gleichzeitig wieder öffnen. Wir sind froh, dass wir unseren Beitrag dazu leisten
und Landesbibliothek. Mit seinen Kolleg*innen will er
konnten, dass Studium, Lehre und Forschung in der 54
Professorin Dr. Annikka Zurwehme lehrt Betriebswirt-
schaftslehre und Qualitätsmanagement im Fachbereich Lebensmitteltechnologie. Die Wirtschaftspädagogin
hielten einen genauen Plan, was wann zur Verfü-
weiß, dass auch selbstgesteuertes Lernen anfangs Begleitung braucht. 55
WIRTSCHAFT
RECHENZENTRUM
» Wir haben ein neues Format für den Praxistransfer in die Lehre entwickelt und live gestreamt.«
» Synergien schaffen und sinnvoll nutzen, das hilft uns künftig.«
Professorin Dr. Angelika Sawczyn-Müller
Jens Michelsons
m synchrones und asynchrones Studie-
der direkte Austausch mit den Studierenden und
as Ticketaufkommen, die Anforderun-
um - DLS -, mit der es vorher eher weniger Kontakt
ren zu ermöglichen, habe ich Wochen-
die Gespräche am Rande des Vortrags. In virtu-
gen an Infrastruktur und Applikatio-
gab. Bei der Einführung des Videokonferenzsys-
pläne gemacht, Inhalte ins Netz gestellt,
ellen Meetings ist dies leider nur eingeschränkt
nen sind enorm gestiegen. Trotzdem
tems war schnell klar, dass wir uns beim tech-
zu allen Themen eine Video-Session angeboten,
möglich. Wir haben daher ein neues, kompaktes
hat alles immer sehr gut funktioniert – auch
nischen Support abstimmen sollten. Wir haben
Diskussionsforen eingerichtet und regelmäßig
Format entwickelt mit dem Ziel, dass Studieren-
aus dem Homeoffice. Die Ausbau-Maßnahmen
uns ergänzt – auch bei der Lernplattform: Für In-
Feedback gegeben. Die Evaluation hat gezeigt:
de wie Vortragende profitieren. Es entstand ein
schon vor der Pandemie haben sich ausgezahlt.
frastruktur und Bereitstellung der Applikationen
Die Video-Sessions waren sehr wichtig. Mir per-
größerer Austausch, einmal im Semester, abends
Durch vorausschauende Investitionen und ein
waren wir zuständig, DLS hat sich um didaktische
sönlich fehlte die Rückkoppelung über die Reak-
als Livestream aus dem Media Lab. Ein Thema aus
»glückliches« Händchen bei der Beschaffung von
und technische Fragen gekümmert.
tion der Studierenden, weil die meisten Kameras
drei Perspektiven in 90 Minuten, die Fragen kom-
Notebooks konnten wir die Notsituation ohne
Wir nehmen mit, wie viele Schnittpunkte zu an-
ausgeschaltet blieben und Fragen kaum gestellt
men per Chat rein. Die Resonanz war so positiv,
Probleme überstehen, beim Umzug ins Home-
deren Bereichen bestehen und wie wichtig Syner-
wurden.
dass wir das auf jeden Fall fortsetzen wollen –
office unterstützen und die Applikationen für
gien sind. Jetzt wissen wir genau, wer was macht.
Da ich Transfer aus der Praxis in die Lehre sehr
auch im Präsenzbetrieb.
die Lehre skalieren. Ein kurzfristiger Tausch der
Das hilft uns, wenn wir in Richtung hybride Sze-
Firewalls hat dazu geführt, dass problemlos im
narien denken.
wichtig finde, lade ich in der Regel für jedes Modul ein bis zwei Gastreferent*innen pro Semester
Professorin Dr. Angelika Sawczyn-Müller lehrt Allgemei-
ein. Im ersten Online-Semester hat das noch gut
ne BWL mit dem Schwerpunkt Investitionscontrolling
geklappt. Dann kamen viele Absagen. Wesentli-
am Fachbereich Wirtschaft. Mit den Prüfungsleistungen ihrer Studierenden war sie sehr zufrieden.
cher Anreiz für unsere Gastreferent*innen sind 56
VPN gearbeitet werden konnte.
Jens Michelsons leitet den Bereich Service im Rechen-
Wir haben intensiv mit unterschiedlichsten Ab-
zentrum. Er und sein Team erhielten gute Rückmeldun-
teilungen zusammengearbeitet, ich vor allem mit
gen für ihre Unterstützung. Mit den Kolleg*innen will er weiterhin ganz eng zusammenarbeiten.
der Abteilung Dienstleistungen Lehre und Studi57
ANGEWANDTE INFORMATIK
GEBÄUDEMANAGEMENT
» Das Gefühl für den Raum war weg. Das empfand ich als großen Nachteil.«
» Wir haben jetzt gute Argumente, eine optimierte Auslastungsplanung anzustoßen.« Julian Weikard Lea Peters
Vera Link
urch die Corona-Pandemie ist die Prü-
wurde nicht nachverfolgt. Aber durch die Pan-
ür mich waren es drei ziemlich schwierige
dann ist das beruhigend. Alleine im Zimmer
fungsplanung transparenter gewor-
demie sehen wir, wie die Räume tatsächlich aus-
Semester. Ich hatte mich auf das Studen-
denkt man verunsichert: Habe nur ich es nicht
den. Wir haben uns intensiver mit den
gelastet werden. Damit haben wir jetzt gute Ar-
tenleben gefreut, auf den Austausch auf
verstanden? Und kann ich schon wieder für eine
Fachbereichen und dem Studienbüro absprechen
gumente, eine optimierte Auslastungsplanung
dem Campus. Als das weggebrochen ist, war das
Frage unterbrechen? Das Gefühl für den Raum
müssen. Das Kleingliedrige, die Rädchen, die inei-
anzustoßen.
für mich ein Verlust an Lebensqualität.
war weg. Das empfand ich als großen Nachteil.
nandergreifen müssen, damit am Ende alles gut
Wir haben den Eindruck gewonnen, dass wir in
Zum Glück habe ich keine Hemmungen, online
Ich wünsche mir in Zukunft vor allem Präsenz-
funktioniert, das ist in den Vordergrund gerückt.
der Hochschule inzwischen anders gesehen wer-
Fragen zu stellen oder Kommunikation aufzubau-
Unterricht, vielleicht ein oder zwei ohnehin eher
Dabei ist viel klarer geworden, wie es eigentlich
den, weil die Bedeutung unserer Arbeit klarer
en. Aber das ging nicht allen so. Ich war als Tuto-
frontale Vorlesungen pro Semester als Videoauf-
laufen müsste. Wir haben die Prüfungsorganisa-
geworden und auch deutlich geworden ist, dass
rin tätig und musste in meinen Veranstaltungen
zeichnung oder Podcast in Kombination mit ei-
tion inzwischen intensiv bearbeitet und daraus
doch ein bisschen mehr an Prüfungen und Räu-
immer nachfragen: Habt ihr alles verstanden?
ner halben Stunde zum Fragenstellen pro Woche.
einen Prozess gemacht. Jetzt können wir auch viel
men dranhängt, als man sich das so vorstellt. Das
Wenn dann keine Rückmeldung kommt, ist es
Auch alternative Prüfungsformen wie Projektar-
besser nachvollziehen, warum ein Fachbereich so
ist eine ganz spannende Entwicklung.
schwierig. In einer normalen Übung hätte ich
beiten beizubehalten, fände ich gut.«
einen Stress hat mit den Prüfungen. Was da alles
Lea Peters und Julian Weikard sind in der Abteilung Ge-
dranhängt, das hat man vorher so im Ganzen gar
bäudemanagement für Flächenmanagement zustän-
nicht wahrgenommen.
dig. Beide stellten sich immer wieder veränderten Hygi-
Früher haben wir die Räume in einer Sitzung mit
ene- und Abstandsregeln, damit Lehre auch in Präsenz stattfinden konnte.
den Koordinator*innen verteilt. Ob das passte, 58
einfach über die Schulter gucken und besser weiterhelfen können.
Vera Link studierte zum Zeitpunkt des Statements im
Auch der Vergleich untereinander hat sehr ge-
vierten Semester Angewandte Informatik und hat be-
fehlt. Wenn man gemeinsam im Vorlesungssaal
reits einen Abschluss in Sozialwissenschaften. Sie ist ein Fan der Präsenz-Hochschule.
sitzt und sieht, dass andere auch fragend gucken, 59
ZENTRALE STUDIENBERATUNG
» Es war eine anstrengende Zeit, aber auch eine spannende Ausprobierphase.«
Susan Gamper
it dem Lockdown sind die Bera-
– methodisch gut genutzt und für die richtige
tungsanfragen eingebrochen. Das
Zielgruppe eingesetzt – mehr Möglichkeiten bie-
hat sich im Laufe des Sommers 2020
tet, als zunächst befürchtet. Er kann denjenigen,
wieder gegeben. Wir haben die Zeit genutzt, um
die eine weitere Anreise haben, die aus dem Be-
neue Beratungsformate auszuprobieren. Jetzt
ruf kommen oder Care-Aufgaben haben den Zu-
müssen wir analysieren: Was funktioniert für
gang zur Beratung erleichtern. Zusammen mit
wen? Wir dachten zum Beispiel, Kommunikation
Terminangeboten in den Randzeiten können wir
im Messenger-Stil sei ein gutes Werkzeug für die
so noch mehr Personen gut und niederschwellig
Beratung von Schulabgänger*innen. Aber das hat
ansprechen. Das gilt auch für die psychosoziale
wider Erwarten gar nicht funktioniert. Seit 2021
Beratung. Infoveranstaltungen zu unseren Stu-
tragen wir das Angebot verstärkt nach außen,
diengängen wollen wir künftig hybrid anbieten:
bieten eine regelmäßige offene Video-Sprechzeit
vor Ort und als Livestream. Das ermöglicht mehr
an. Die wird zunehmend gut angenommen, aber
Reichweite.
fast ausschließlich von Studierenden. Per Video ist es natürlich schwieriger, mit den Ratsuchenden in eine echte Verbindung zu kommen, dennoch haben wir gemerkt, dass dieser neue Kanal 60
» Wenn digitale Lehrformate die Lehre bereichern sollen, dann müssen wir auf Basis konzeptioneller Überlegungen und Qualitätskriterien entscheiden, welche Formate wir künftig beibehalten wollen.«
Susan Gamper leitet die Zentrale Studienberatung. Mit
ihrem Team will sie Studienberatung auch künftig über
die verschiedenen Kanäle anbieten: vor Ort, per Video,
Professorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze, Vizepräsidentin für Lehre und Studium
über Telefon und E-Mail.
61
Internationale Studierende
D
Einschreibungen und Auslandssemester
Projekt Pre College
I
Vorbereitung auf Studium und Arbeitsmarkt online
Beratung, Deutschkurse, Veranstaltungen
V
Auf Online-Formate umgestellt iele Aktivitäten mussten 2020 aufgrund der
Im Bereich der Betreuung internationaler Studierender
Pandemie abgesagt werden. Unverändert aktiv
wurde die Orientierungswoche jeweils vor Beginn des
konnte das International Office aber die Betei-
Semesters auf Webinare umgestellt. Die Vorträge fan-
ligung an Rekrutierungsmessen und -veranstaltungen
den online im Zeitraum von zwei Wochen vor dem Som-
fortsetzen. Ob in Form von virtuellen Messen, Konferen-
mersemester 2020 und im Zeitraum von vier Wochen
B2 bzw. C1 unter anderem berufsvorbereitende Veran-
zen oder Webinaren – die Umstellung vom Präsenz- auf
vor dem Wintersemester 2020/21 statt. Vier Vorträge pro
2020 um rund 20 Prozent sank, womit die Hochschule
staltungen wie Bewerbungstrainings, Veranstaltun-
das virtuelle Format stieß auf große Resonanz bei der
Woche wurden angeboten, wöchentlich alternierend auf
Fulda im bundesweiten Vergleich allerdings sehr gut
gen zum Einstieg in den Arbeitsmarkt, Vorträge von
Zielgruppe. Auch wenn diesem Format Grenzen gesetzt
Deutsch und Englisch. Die Resonanz war sehr gut. Auch
dasteht. Begünstigt wurden die Einschreibungen durch
Unternehmensvertreter*innen aus der Region sowie
sind, da eine intensive Beratung mit persönlichem Kon-
das umfassende Beratungsangebot des International Ca-
die Möglichkeit der kompletten Online-Einschreibung,
ein interkulturelles Training. So gelang es zum Beispiel,
takt effektiver ist, so werden virtuelle Formate eine sinn-
reers Service, bei dem internationale Studierende unter
virtuelle Lehre, virtuelle Beratungsformate sowie corona-
IHK-Geschäftsführer Michael Konow für einen Impuls-
volle Ergänzung bleiben.
anderem zu Stellensuche, Bewerbungsschreiben, Vorstel-
bedingt großzügigere Regelungen bei den erforderlichen
vortrag zum Arbeitsmarkt sowie zur Wirtschafts- und
lungsgesprächen Unterstützung erhalten, wurde weiter-
Sprachnachweisen. Bezogen auf die Gesamtzahl aller
Berufswelt Fuldas und der Region zu gewinnen. Bei
2020 noch erfolgreich in Präsenz stattfinden können. 33
eingeschriebenen Studierenden blieb der Anteil interna-
den Teilnehmer*innen kam das sehr gut an. Auch kur-
Teilnehmer*innen aus zwölf verschiedenen Ländern wa-
tionaler Studierender fast unverändert zum Vorjahres-
ze Schnupperpraktika von zwei bis drei Wochen sind als
ren dazu nach Fulda gekommen. Alle weiteren Angebote
zeitraum bei 14,5 Prozent.
Bestandteil des Projekts vorgesehen, diese fanden aber
stellte das International Office ab dem Sommersemester
Die meisten Partnerhochschulen stellten mit Aus-
pandemiebedingt bislang nicht statt. Die Zielsetzung
2020 auf Online-Formate um. Sprechstunden, Informati-
bruch der Corona-Pandemie ihre physischen Austausch-
des Projekts ist es, den erfolgreichen Absolvent*innen des
onsveranstaltungen sowie interkulturelle Trainings wur-
aktivitäten ein. Rund 80 Prozent der Studierenden, die
Programms den Zugang zum Studium oder in den hie-
den virtuell durchgeführt und gut angenommen.
sich zu Beginn der Pandemie bereits im Ausland befan-
sigen Arbeitsmarkt zu ermöglichen und sie bestmöglich
den, weil das Sommersemester in vielen Ländern schon
darauf vorzubereiten.
wurden innerhalb der studienvorbereitenden Programme
Die Gewinnung internationaler Studierender
n dem vom Europäischen Sozialfonds (ESF) geför-
und die Austauschaktivitäten mit internatio-
derten Projekt Pre-College schrieben sich im Win-
nalen Hochschulen waren von der Pandemie in
tersemester 2020/21 zehn Teilnehmer*innen ein.
besonderem Maße betroffen. So kann es nicht verwun-
Sie absolvierten das komplette Programm online. Das
dern, dass die Zahl der Ersteinschreibungen internati-
einjährige Programm bietet neben dem Sprachkurs
onaler Studierender an der Hochschule Fulda im Jahr
Die 9. Internationale Winteruniversität hatte Anfang
hin rege genutzt.
Auch zwölf Deutschkurse mit 118 Teilnehmer*innen
im Januar oder Februar startet, kehrten zurück und
Pre-Study for Internationals und Pre-Study for Refugees
konnten von zuhause aus ihr Auslandssemester virtuell
durchgeführt bzw. abgeschlossen. 87 Teilnehmer*innen
beenden. Etwa 15 Prozent haben komplett abgebrochen,
bestanden die jeweilige Prüfung – trotz Hybrid- und
rund fünf Prozent sind im Ausland geblieben. So blieben
komplettem Online-Unterricht. Das Buddy-Programm
die vergleichsweise hohen Outgoing-Zahlen auf einem
fand ebenfalls virtuell statt. Es konnten sich rund 40 Bud-
guten Niveau. Ihren für das Wintersemester 2020/21 ge-
dy-Tandems finden.
planten Auslandsaufenthalt sagten rund die Hälfte der Studierenden ab oder verschoben ihn auf einen späteren Zeitpunkt.
64
65
Internationale Vernetzung
D
kurz notiert
Stipendienmittel eingeworben, Kontakte gepflegt as International Office war im Berichtsjahr er-
KOOPERATION MIT JOBTEASER 2019/2020
neut bei der Antragstellung innerhalb der »Eras-
Das International Office und interessierte Fach-
mus+ International Credit Mobility« erfolgreich.
bereiche starteten 2020 die Zusammenarbeit
Es konnte rund 85.000 Euro Stipendienmittel für den
mit der Plattform »JobTeaser«. Sie ermöglicht es
Austausch auf allen Ebenen mit zwei Universitäten in
Unternehmen und (internationalen) Studieren-
Israel – der Universität Haifa und dem Interdisciplinary
den der Hochschule Fulda, zielgerichtet Recru-
Centre Herzliya – sowie mit der University of the Free Sta-
iting zu betreiben bzw. passende Stellenaus-
te in Bloemfontein, Südafrika, einwerben.
schreibungen zu finden. Die Unternehmen in der
Region erhielten entsprechende Informationen.
Die German-Jordanian University (GJU) feierte 2020
ihr 15-jähriges Bestehen. Da die geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten vor Ort nicht stattfinden konnten, übermit-
EURAXESS
telte die Hochschule Fulda ihre Glückwünsche an die
Die Hochschule Fulda ist Ende 2020 dem euro-
Partnerhochschule per Videobotschaft, unter Mitwirkung
päischen Netzwerk »EURAXESS« beigetreten.
von Hochschulleitung, Fachbereichen und International
Es bietet eine Plattform zum Austausch rund
Office.
um Beratung und Betreuung internationaler Wissenschaftler*innen. NEUE ZUSTÄNDIGKEITEN Für die Einschreibung internationaler Studierender ist seit Mai 2020 das Studienbüro zuständig. Zuvor lag die Verantwortung im International Office. Die Neuausrichtung soll eine bessere Transparenz von Prozessen ermöglichen. Die Internationale Sommer- und Winteruniversität (ISU/IWU) ist seit Dezember 2020 im International Office angesiedelt.
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67
INTERVIEW MIT KANZLER RALF ALBERDING
hinaus aus der Befragung ergibt. Da-
IMMER PLAN B IM HINTERKOPF
mit werden wir uns in der nächsten Zeit befassen. Ziehen Sie auch eine Verbindung zum Behördlichen Gesundheitsmanagement? Die Forderung nach mehr mobilem
Herr Alberding, was war für Sie 2020
möglicht ein schnelles Umsteuern,
Wir haben die insgesamt sehr positi-
Arbeiten ist im Rahmen des BGM ja
die größte Herausforderung?
ohne nochmal von vorne anfangen zu
ven Ergebnisse den Beschäftigten
immer wieder erhoben worden, zu
müssen. Das ist für mich eine ganz
vorgestellt und im Präsidium sowie
recht. Die Pandemie hat nun gezeigt,
wesentliche Verbesserung.
mit dem Personalrat besprochen. Ge-
dass es geht. Sie hat aber auch Risi-
rade hatten wir das Auftaktgespräch
ken noch stärker herausgestellt: die
Es gab immer wieder sehr kurzfristige neue Vorgabe vom Land, und wir haben versucht, neue Rahmen-
Wie lassen sich diese Erfahrungen
mit dem Personalrat für die Dienst-
Frage der Privatsphäre und Arbeits-
bedingungen schnellsmöglich für
künftig gewinnbringend einsetzen?
vereinbarung mobiles Arbeiten. Sehr
situation, der Arbeitszeitkonformität,
viele Ergebnisse der Umfrage fließen
also nach rechtlichen Vorgaben und
das Haus zu adaptieren. Die Kurzfristigkeit, die hohe Frequenz, in der
Was uns zumindest den Optimismus
jetzt in diese Vereinbarung ein: Work-
Selbstausbeutung, bis hin zur Frage,
nagement zählen und schon gut lau-
umgesetzt hat. Die Überprüfungen,
nicht nur praktische Herausforderun-
geben kann, dass wir auch andere Kri-
Life-Balance, selbstbestimmte Zeit-
wie es das Renommee in der Kollegen-
fen. Insofern haben wir eine gute Basis
die in diesem Rahmen gelaufen sind,
gen zu bewältigen waren, sondern
sen lösen können, ist: Wir haben es ge-
planung, Digitalisierung, um nur ein
schaft beeinflusst, wenn man öfter
für Weiterentwicklungen. Eine Koordi-
bilden wieder die Basis für andere Ak-
auch
widersprüchliche
schafft, sehr schnell und sehr klar um-
paar Stichpunkte zu nennen. Insofern
mobil arbeitet. Muss ich vor Ort sein,
nationsstelle wird künftig alle Maß-
tivitäten. Im Rahmen von FH-Personal
rechtliche Rahmenbedingungen um-
zusteuern. Wenn man uns im Vorfeld
ist die Umfrage eine wesentliche Ba-
damit die Kolleg*innen wahrnehmen,
nahmen zusammenführen, die Leute
etwa können die Erkenntnisse ge-
gesetzt werden mussten, das war
gesagt hätte, ihr müsst wesentliche
sis für diese Dienstvereinbarung.
dass ich arbeite? Darauf müssen
zusammenbringen und auch die Ex-
nutzt werden, ebenso im Bereich Per-
neu. Es gab regelmäßig Brüche zwi-
Kernprozesse umstellen und trotz-
wir ein Auge haben, auch wenn das
pertise, die es in den Fachbereichen
sonalentwicklung, auch für Diversity
schen Bundes- und Landesrecht. Das
dem muss alles weiterlaufen, dann
Hier ist also die Erfahrung bereits
wahrscheinlich sehr schwierig mit zu
gibt, einbinden. Mit der Verschmel-
kann man Basisdaten nutzen. Da sind
plakativste Beispiel: Büro und Mensa
hätten wahrscheinlich die meisten
konkret in die Weiterentwicklung der
verfolgen ist. Sicherlich werden wir
zung des Arbeitsschutzausschusses
viele Verknüpfungen möglich.
waren vollkommen unterschiedliche
gesagt, das wird auf keinen Fall funk-
Arbeitskultur eingeflossen?
hier und da Lehrgeld zahlen und auch
und des Lenkungskreises BGM haben
rechtliche Settings mit Blick auf die
tionieren. Auch wenn wir sicherlich in
nachsteuern müssen.
wir bereits eine wesentliche orga-
2020 war das Jahr der Digitalisierung.
Abstandsregelungen. Das macht es
manchen Dingen Glück hatten – wir
Eine Dienstvereinbarung mobiles Ar-
nisatorische Maßnahme getroffen.
Auch in der Verwaltung?
enorm schwierig, denn das lässt sich
haben eine Herausforderung in einer
beiten wäre so nicht gekommen,
Wie soll sich das BGM weiterent-
Wir sind also auf dem Weg. Die Ge-
kaum vermitteln.
Größenordnung bewältigt, die wir
wenn die Pandemie nicht gewesen
wickeln?
samtthematik wird für die Hochschu-
Wir haben den Prozess unserer Ein-
uns vorher nicht hätten träumen las-
wäre. Wir haben gesehen, wie hoch
le immer wichtiger. Auch bezüglich
gangsrechnungen digitalisiert. Das
sen. Das ist, glaube ich, für das Selbst-
die intrinsische Motivation ist. Mehr
BGM ist ein ganz großer Punkt, den
Personalgewinnung und -bindung.
war gesetzlich vorgeschrieben und
bewusstsein, die Souveränität und
Distanz war vorher immer mit einem
wir auch in die Zielvereinbarungsent-
An vielen Punkten gab es die Erkennt-
auch für die Grundeinstellung mit
unguten Gefühl verbunden. Das ist
würfe mit dem Ministerium als quali-
Diese beiden Themen stehen ja auch
Homeoffice zu erleichtern. Weniger
nis, dass es auch anders geht. Wir
Blick auf künftige Herausforderun-
jetzt einer anderen Überzeugung und
tatives Ziel aufgenommen haben. Wir
ganz oben auf Ihrer Agenda.
wahrnehmbar, aber ebenso wichtig
mussten im Hinterkopf immer einen
gen unglaublich wertvoll.
einer größeren Gelassenheit gewi-
bieten schon einiges an: Betriebliches
Hier ist vor allem das Projekt Char-
war die Digitalisierung des Facility-
chen. Die Umfrage bietet uns die Ba-
Eingliederungsmanagement
etwa,
ter & Code zu nennen, in das in den
management. Als nächstes wollen
teilweise
Welche Zwischenbilanz ziehen Sie?
Plan B mitführen, weil Plan A von Rah-
kam genau richtig, um die Arbeit im
menbedingungen abhing, die man
Sie haben die Beschäftigten zum
sis, mobile Arbeit auf einen größeren
das bei allen Statusgruppen gut nach-
letzten fünf Jahre sehr viel Arbeit ge-
wir die Potenziale von SAP im Hu-
selbst nicht beeinflussen konnte. So
Homeoffice befragt. Wie arbeiten Sie
Kreis auszuweiten und in größerem
gefragt wird. Außerdem haben wir
flossen ist. Inzwischen haben wir das
man Ressource Management weiter
haben wir in der Vergangenheit nur
mit den Ergebnissen weiter?
Umfang möglich zu machen. Was
einen sehr gut funktionierenden Ar-
Siegel »HR Excellence in Research«
ausnutzen, etwa durch die Digitali-
selten geplant. Eine Alternative mit-
noch aussteht, ist, den Handlungsbe-
beitsschutz. Das sind alles Säulen, die
erhalten. Wir sind jetzt die erste hes-
sierung von Urlaubsanträgen und
zudenken, ist aufwendiger, aber es er-
darf zu analysieren, der sich darüber
zum behördlichen Gesundheitsma-
sische Hochschule überhaupt, die das
Dienstreisen.
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Digitalisierung der Hochschulverwaltung
Homeoffice
D
ERGEBNISSE DER UMFRAGE
Beschäftigtenbefragung gibt Einblicke
↘ 85 Prozent der Befragten sind sehr zufrieden er größte Teil der Hochschul-Beschäftigten hat
oder eher zufrieden mit dem Homeoffice.
2020 pandemiebedingt überwiegend im Home-
M
Elektronische Verarbeitung von Eingangsrechnungen itte Juli 2020 hat die Hochschule Fulda auf die elektronische Verarbeitung von Eingangs-
office gearbeitet. Um mögliche Belastungen zu
↘ 78 Prozent gaben an, dass die tägliche Routine
erfassen, aber auch Impulse für die künftige Organisa-
auch im Homeoffice sehr gut oder gut funktio-
tion der Arbeit aufzunehmen, befragte die Hochschule
niere, dass der Zugang zu den erforderlichen
Fulda die Beschäftigten im August und September 2020
Ressourcen gegeben sei (79,4 Prozent) und die
direkt ausgezahlt. Denn der digitale Workflow ermöglicht
nach ihrer Zufriedenheit, nach Erfolgsfaktoren und Her-
technischen Hilfsmittel (Hard- und Software)
es nun, Rechnungen auch vom heimischen Schreibtisch
ausforderungen im Homeoffice. Die Beteiligung war mit
gut funktioniert hätten (82,8 Prozent).
aus freizugeben.
etwa 43 Prozent erfreulich hoch. Rund 85 Prozent der Be-
rechnungen (EVER) umgestellt und damit
zentrale Prozesse digitalisiert. In einer Situation, in der die meisten Beschäftigten im Homeoffice waren, hat sich das
Die Vorbereitung und Umsetzung der Umstellung
fragten gaben an, mit dem Arbeiten im Homeoffice »zu-
↘ Als Erfolgsfaktoren für das Homeoffice werteten
frieden« bzw. »eher zufrieden« zu sein. Neben positiven
82,6 Prozent die technische Ausstattung, eine
13 hessischen Hochschulen. Die operative Umsetzung an
Punkten, die als »Ressourcen« für die Beschäftigten dien-
klare Planung und Strukturierung des Arbeits-
der Hochschule Fulda lag in den Händen der Abteilung
ten, beispielsweise technische Hilfsmittel, Erreichbarkeit
tags (73,2 Prozent), geeignete Räumlichkeiten
Finanzmanagement.
der Kolleg*innen, gab es auch einige Themen, die eine
(70,9 Prozent), die Unterstützung durch das
genauere Analyse und Maßnahmen erfordern. Dazu ge-
Rechenzentrum (68 Prozent) und regelmäßige
päische Rahmenrecht, aufgrund dessen die hessischen
hört etwa die quantitative Belastung und Ausdehnung
Besprechungen im Team (65,1 Prozent).
Hochschulen seit Mitte April 2020 in der Lage sind, elek-
der Arbeit. Die Ergebnisse der Befragung werden nun im Lenkungskreis Betriebliches Gesundheitsmanagement
↘ Als Herausforderung sehen 49,2 Prozent der
weiter analysiert.»Von den Erfahrungen, die wir mit dem
Befragten die fehlende (physische) Nähe der
Homeoffice gesammelt haben, werden wir auch in Zu-
Kolleg*innen sowie die unklare Trennung
kunft profitieren«, unterstreicht Kanzler Ralf Alberding.
zwischen Arbeits- und Privatleben (26,6 Pro-
»Sie liefern uns eine Perspektive, wie wir das Arbeiten an
zent).
der Hochschule weiterentwickeln können.«
erfolgte im Rahmen eines Projekts unter Beteiligung von
Die Grundlage für die Umstellung legte das euro-
tronisch strukturierte Eingangsrechnungen zu empfangen und zu verarbeiten. Die Software wurde zum 13. Juli 2020 live geschaltet.
↘ Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit bewerteten 64,3 Prozent den Teamgeist als etwa gleich oder deutlich besser, 76 Prozent gaben an, dass die Unterstützung und Hilfestellung durch die Führungskräfte etwa gleich geblieben oder deutlich besser geworden sei. Allerdings bewerteten 62,5 Prozent die soziale Kommunikation mit dem Kollegium als deutlich schlechter.
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73
Gute Bedingungen für Forschende
D
Beteiligung an europäischer Initiative HRS4R ie Hochschule Fulda will Forschenden ein attrak-
schende hatten wir beispielsweise bereits eingerichtet«,
tives Arbeitsumfeld und gute Karrierewege bie-
erläuterte Brigitte Jestädt-Fiedler, Leiterin der Abteilung
ten. Sie beteiligt sich daher an der europäischen
Personalmanagement.
Initiative »Personalstrategie für Forschende (HRS4R)«. Das
Inzwischen hat die Hochschule Fulda das Gütesiegel
ist ein Prozess, der von der Europäischen Kommission ent-
»HR Excellence in Research« erhalten. Damit ist sie die
wickelt wurde, um die »Europäische Charta für Forscher«
erste Institution in Hessen, die für ihre sehr guten For-
und den »Verhaltenskodex für die Einstellung von For-
schungsbedingungen ausgezeichnet wurde. Bundesweit
schern« umzusetzen. Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen
dürfen bislang 18 Institute, darunter drei Hochschulen,
für Forschende auf allen Karrierestufen zu verbessern,
das Siegel tragen. Bis Februar 2023 wird nun der Aktions-
etwa durch faire Einstellungsverfahren, Angebote zur Per-
plan umgesetzt und regelmäßig evaluiert werden. Unter
sonalentwicklung, erleichterte transnationale Mobilität,
anderem sollen die Fortbildungen für Forschende weiter
Verpflichtung zur Chancengleichheit und Gewährleis-
ausgebaut werden. Nach einem Zwischenbericht und der
tung der wissenschaftlichen Integrität. Im April 2020 hat
Erarbeitung eines weiteren Aktionsplans für die nächs-
die Hochschule Fulda ihren Antrag in Form einer Personal-
ten drei Jahre erfolgt die Reauditierung durch die Euro-
strategie für Forschende bei der Europäischen Kommissi-
päische Kommission.
on eingereicht.
Zuvor hatte eine Arbeitsgruppe aus Vertreter*innen
der Wissenschaft und Forschung, Verwaltung, Hochschulleitung und Gremien eine detaillierte Analyse der folgenden vier thematischen Kernbereiche vorgenommen: Grundsätze und ethische Prinzipien, Rekrutierung und Auswahl, Arbeitsbedingungen und soziale Sicherheit, Training und berufliche Weiterentwicklung. Systematisch wurden alle Arbeitsprozesse mit der Europäischen Charta für Forschende und dem Verhaltenskodex für die Einstellung von Forschenden abgeglichen, Optimierungen geplant und so eine eigene Personalstrategie für Forschende entwickelt. Es entstand auch eine »Leitlinie zur Einstellung von Forschenden an der Hochschule Fulda«. In einem Aktionsplan sind alle Maßnahmen festgeschrieben, um eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung des Forschungsumfeldes zu erreichen. Rund 40 sind es insgesamt. »Erfreulicherweise konnten wir mehr als die Hälfte der Anforderungen direkt erfüllen, etwa mit Blick auf Gleichstellung. Auch ein Familienbüro und ein Welcome Center für internationale For-
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Hochschul-, Landesund Stadtbibliothek
Erschwerte Bedingungen, Ausbau der E-Medien und ein neuer Eingangsbereich
IT-SYSTEME LAUFEN WIEDER AN
dien über das Suchportal FILIP und konnten dann unter
Aufatmen zu Jahresbeginn in der Hochschul- und Lan-
Einhaltung der jeweiligen Hygienebestimmungen ihre
desbibliothek (HLB): »Unser Dienstleister, die Universität
Bestellungen vor Ort abholen. Für nicht ausleihbare Me-
Gießen, hat die Bibliothekssysteme wieder hochgefahren
dien und für Artikel aus Zeitschriften wurde unter Be-
und für interne Tests freigegeben«, meldete Bibliotheksdi-
achtung des UrhG ein Scandienst eingeführt und die ge-
rektorin Dr. Marianne Riethmüller erleichtert am 8. Januar
wünschte Literatur per E-Mail zugestellt.
2020. »Wir testen derzeit intensiv mit dem Ziel, möglichst
AUSBAU DES E-MEDIENANGEBOTS
bald wieder einen regulären Bibliotheksbetrieb anbie-
Grundlegend aber für das Gelingen der digitalen Semes-
ten zu können.« Auch wenn klar war, dass es nach dem Angriff auf die IT der Universität Gießen noch eine Weile
ter war der schnelle Ausbau des E-Medienangebotes. Ne-
dauern würde, bis alle Dienstleistungen wieder verfügbar
ben der Lizensierung zahlreicher neuer Produkte konnte
sein würden und jedes Buch am richtigen Platz steht: Die
die HLB durch den Zukauf von Lizenzrechten alle Ressour-
Hochschul- und Landesbibliothek Fulda konnte damit ei-
cen für Hochschulangehörige über VPN zugänglich ma-
nen großen Schritt in Richtung Normalbetrieb machen.
chen. Ein erfolgreicher DFG-Antrag machte es möglich,
Um die enorme Zahl an zurückgegebenen Büchern zurück
für weitere 24 Monate Open-Access-Publikationen über
»Wir haben kurz überlegt, ob wir unseren Nutzer*innen
gleich ist hier die Geschichte der Einrichtung ausgestellt,
zu buchen – 15.000 Medien türmten sich aufgrund inten-
einen Publikationsfonds zu fördern.
eine weitere Einschränkung zumuten können«, erläuter-
die bereits 1776 durch Fürstbischof Heinrich von Bibra als
te Bibliotheksdirektorin Dr. Marianne Riethmüller bei der
erste öffentliche Bibliothek der Stadt gegründet wurde.
Eröffnung der neuen Räumlichkeiten im Herbst und be-
Besucher*innen können sich somit anhand von histori-
tonte dann: »Mit dem neugestalteten Raum vor Augen
schen Fotografien und bibliothekarischen Arbeitsutensi-
sind wir jetzt froh, dass wir alles wie geplant umgesetzt
lien vergangener Zeiten auf eine kleine Zeitreise begeben.
haben. Für die Geduld unserer Nutzer*innen während der
Neu sind auch eine bequeme Sitzecke, die zum Anlesen
fast sechswöchigen Umbauphase bedanken wir uns aus-
von Büchern einlädt, und ein Kassenautomat für bargeld-
drücklich.«
loses Bezahlen von Artikeln und Gebühren.
siver Nutzung der Notausleihe in den Regalen –, schloss
UMBAU DES STANDORTS HEINRICH-VONBIBRA-PLATZ
die Bibliothek nochmal für zwei Tage. Schritt für Schritt lief für die Nutzer*innen wieder alles in gewohnten Bahnen – einige Wochen zumindest.
PANDEMIEBEDINGTE SCHLIESSUNG
Denn ab Mitte März bestimmte die Corona-Pandemie alles Handeln auch in der Bibliothek. Nach einer mehr-
Moderner, funktionaler, übersichtlicher präsentiert
wöchigen Schließung beider Bibliotheksstandorte, die
sich die Hochschul-, Landes- und Stadtbibliothek (HLSB)
genutzt wurde, um Serviceangebote anzupassen und
nun. Die Servicetheke ist grundlegend umgestaltet, das
neue Dienstleistungen aufzusetzen, unterstützte die Bi-
Foyer hat einen deutlich vergrößerten Regalbereich für
bliothek im weiteren Verlauf des Berichtsjahres in einem
Neuerwerbungen. Eine interaktive Haptothek zur Buchge-
stets vorsichtigen Mix aus mobilem Arbeiten und Arbei-
schichte der letzten 1500 Jahre ermöglicht es, die Beschaf-
ten vor Ort ihre Nutzer*innen in Forschung, Lehre, Studi-
fenheit unterschiedlicher mittelalterlicher Bucharten zu
um, beruflicher Bildung und Schule und machte darüber
Nach langer Vorbereitungs- und Planungsphase startete
verstehen und sich über Einband- und Bindetechniken
hinaus Medienangeboten zur Freizeitgestaltung. So wur-
im August 2020 der Umbau des Erdgeschosses am Stand-
zu informieren. Alle gezeigten Stücke wurden eigens da-
den zum Beispiel ein Webchat aufgesetzt und das Ange-
ort Heinrich-von-Bibra-Platz, um den Bibliotheksbetrieb
für in aufwendiger Handarbeit in der hauseigenen Re-
bot der Schulungen und Beratungen auf Online-Formate
an die digitalen Abläufe anzupassen und damit zukunfts-
staurierungs- und Buchbinderwerkstatt gefertigt. Ein
umgestellt. Über eine lange Zeit waren die Regalbereiche
fähig aufzustellen. Ein weiteres Mal bedeutete dies Ein-
Vitrinenbereich gewährt zudem Einblick in die jeweils
nicht zugänglich – die Nutzer*innen bestellten ihre Me-
schränkungen für die Nutzer*innen.
aktuelle Sonderausstellung im ersten Obergeschoss. Zu-
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ALTE HANDSCHRIFTEN UND ALLERHAND KURIOSES
ERSCHLIESSUNG UND DIGITALISIERUNG
Am 18. Januar 2020 jährte sich der Geburtstag von Adam
»Drucke des 16. Jahrhunderts« leistet die HLB nun auch
Joseph Schwank zum 200. Mal. Das nahm die Hochschul-
einen Beitrag zur lückenlosen Erfassung des frühen ge-
und Landesbibliothek Fulda (HLB) zum Anlass, den Frei-
druckten Schrifttums. Bisher war dieses nur in hand-
maurer, Rechtsgelehrten und Sammler im Rahmen einer
geschriebenen Katalogen nachgewiesen. Über 3.700
Sonderausstellung zu würdigen. Schwank hatte der Bi-
Drucke des 16. Jahrhunderts sind komplett erschlossen
bliothek wenige Jahre vor seinem Tod im Rahmen einer
und über das Suchportal FILIP recherchierbar. Sofern Di-
Schenkung seine umfangreiche Privatbibliothek samt
gitalisate erstellt wurden, kann über einen Link in der
persönlicher Dokumente vermacht. Neben zahlreichen
Vollanzeige eines Werkes im Suchportal direkt auf das
interessanten Alltagsobjekten, die über seine Kindheit
Digitalisat zugegriffen werden.
und Jugend in Fulda in den 20er und 30er Jahren des 19.
Jahrhunderts sowie über seine Marburger Studienzeit
torischen Bestände konnten Fortschritte erzielt werden.
Aufschluss geben, stand insbesondere die Freimaurerei
So standen im Berichtsjahr insbesondere die Kleinfor-
im Fokus der Ausstellung. Auch hier zwang die Corona-
mate aus dem Bereich frühneuzeitlicher Handschriften
Pandemie die HLB neue Wege zu gehen – die Ausstellung
im Fokus. Ein Großteil davon ist bereits in den digitalen
war auch virtuell zu besuchen. Um ein rund 150 Jahre al-
Sammlungen (»FulDig«) verfügbar und kann wie im-
tes, handgeschriebenes Buch von Schwank, in dem er die
mer kostenfrei von Forscher*innen und Interessierten
gebräuchlichsten Ausdrücke der Fuldaer Mundart seiner
eingesehen werden.
Mit dem 2020 abgeschlossenen Erschließungsprojekt
Auch bei der systematischen Digitalisierung der his-
Zeit festgehalten hat, neu zu publizieren, rief die HLB die Nutzer*innen zu einer Mitmachaktion auf.
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Deutschlandstipendien
G
DIE REGIONALEN FÖRDERER 2020/21
Engagement auch in schwierigen Zeiten
↘ Bickhardt Bau AG, Kirchheim emeinsam mit 24 regionalen Förderern aus In-
nen zu wichtigen Innovationen von morgen werden«,
dustrie, Stiftungen und Vereinen hat die Hoch-
sagte Christoph Göbel, Niederlassungsleiter der Zufall
schule Fulda 2020 insgesamt 25 Deutschland-
logistics group.
↘ CSS AG, Künzell
↘ DESOI GmbH, Kalbach
↘ Drimalski & Partner GmbH, Fulda
stipendien vergeben. Die regionalen Förderer sponsern
Neben der finanziellen Unterstützung hilft den
↘ F örderkreis des Fachbereichs Elektrotechnik
jede Stipendiatin und jeden Stipendiaten für ein Jahr
Stipendiat*innen auch die Vernetzung mit regionalen Ar-
und Informationstechnik der Hochschule Ful-
monatlich mit 150 Euro. Bezuschusst wird dieser Betrag
beitgebern, die wiederum davon profitieren, zukünftige
vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit
Professionals an den Standort Fulda zu binden. Annika
ebenfalls 150 Euro monatlich. Auswahlkriterien sind be-
Schmitt freute sich in ihrer Dankesrede über die Aner-
sonders gute Leistungen sowie ehrenamtliches Engage-
kennung, die den Geförderten zuteil wird: »Diese Aner-
ment. Insgesamt 300 Bewerbungen gingen dieses Mal
kennung zeigt uns nämlich deutlich, dass sich unsere
ein.
Wissbegierde und unser Einsatz während der Schule, des
da e.V. ↘ F örstina-Sprudel Mineral- und Heilquelle – Ehrhardt & Sohn GmbH & Co., Eichenzell ↘ F reunde des Fachbereichs Angewandte Informatik der Hochschule Fulda e.V. ↘ F reunde und Förderer der Hochschule Fulda –
»Es ist immer wieder sehr erfreulich, dass sich so vie-
Studiums und in unserer Freizeit lohnt. Und an dieser
le begabte und engagierte Studierende für ein Deutsch-
Stelle darf ich zugeben, dass der Erhalt dieser Förderung
landstipendium bewerben. Es ist großartig, dass unsere
uns natürlich auch motiviert, sich weiterhin so zielstre-
Förderer auch in nicht ganz einfachen Zeiten so viele
big auf das Studium zu konzentrieren und sich gleichzei-
Deutschlandstipendien ermöglichen«, sagte Hochschul-
tig auch nebenbei ehrenamtlich für die Gesellschaft ein-
präsident Professor Dr. Karim Khakzar im Rahmen der
zusetzen – ganz egal ob an der Hochschule, in der Kirche,
↘ M ineralBrunnen RhönSprudel –
Vergabefeier, die coronabedingt nur online stattfinden
in der Politik oder in verschiedenen weiteren Organisati-
konnte. Um dennoch einen feierlichen Rahmen zu schaf-
onen.«
Egon Schindel GmbH, Ebersburg ↘M uth & Partner mbB, Fulda
fen und ein erstes Kennenlernen zu ermöglichen, hatten
University of Applied Sciences e.V. ↘ F riedrich Zufall GmbH & Co. KG, Fulda
↘ I ndustrie- und Handelskammer Fulda
↘ J ubiläumsstiftung der Sparkasse Fulda ↘ J UMO GmbH & Co. KG, Fulda
↘ P eter Romeis-Stiftung, Oberthulba ↘R +S Group AG (2 Stipendien)
sich die Organisator*innen etwas Besonderes ausge-
↘R hönEnergie Fulda GmbH
dacht. Die Teilnehmenden konnten sich für ein Süßigkei-
↘ S tiftung der Sparkasse Fulda
ten-Tasting anmelden.
↘ S usanne und Franz Erhard Walther
»Eine der wichtigsten Ressourcen der Region sind en-
↘ T ornow business personality, Fulda
gagierte Nachwuchstalente. Deshalb fördern wir gerne
↘U th GmbH, Fulda
wieder das Deutschlandstipendium. Wir unterstützen
↘V R Bank Fulda eG
sowohl finanziell als auch mit einem persönlichen An-
↘ y our admins GmbH & Co. KG, Fulda
sprechpartner im Unternehmen, etwa bei Praktika und
↘Z eitsprung IT-Forum-Fulda e.V.
Abschlussarbeiten. Denn die Ideen der Stipendiaten kön-
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Förderkreis des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik
E
Langjähriger Vorsitzender verabschiedet
Beteiligung an Initiative »MakerVsVirus”
P
Gesichtsvisiere für die Region rofessor Dr. Martin Kumm vom Fachbereich Ange-
Die Arbeit wurde wertgeschätzt: »Wir haben sehr posi-
wandte Informatik, der den Makerspace der Hoch-
tives Feedback erhalten«, erzählte Professor Kumm. »Ei-
schule Fulda leitet, hat im Frühjahr 2020 gemein-
ner unserer Abnehmer hat uns geschrieben, die Masken
sam mit Beate Glaser, wissenschaftliche Mitarbeiterin
würden helfen, das notwendige Maß an Sicherheit für
am Fachbereich Angewandte Informatik, und Mitgliedern
das Personal zu gewährleisten.« Das habe allen ein gutes
Juchheim jederzeit zu spüren und der ›gute Draht‹ zur
des Fuldaer Makerspace Magrathea Laboratories (mag.
Gefühl gegeben. »Wir waren sehr dankbar, dass auch die
lang war er ununterbrochen Vorsitzender des FET, dessen
Hochschule eine Herzensangelegenheit.« Auch der De-
lab) e.V. den Fulda-Hub im Rahmen der Initiative »Ma-
Hochschulleitung nicht gezögert hat, uns sofort mit Mit-
Ziel es ist, in Fulda ein Zentrum für Innovation und Ko-
kan des Fachbereichs und 2. Vorsitzende des FET, Professor
kerVsVirus« ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Privatper-
teln für Material auszustatten, um loslegen zu können«,
operation im Bereich der Zukunftstechnologien aufzu-
Dr. Uwe Werner, würdigte den unermüdlichen Einsatz des
sonen und Unternehmen aus der Region produzierten sie
betonte er. Denn die Gesichtsvisiere wurden rein ehren-
bauen. Im Dezember 2020 hat der Förderverein Bernhard
scheidenden Vorsitzenden im Namen des FET-Vorstands:
dringend benötigte Schutzvisiere für medizinisches und
amtlich produziert und kostenlos abgegeben. Im weite-
Juchheim auf seiner diesjährigen Mitgliederversamm-
»Jetzt endet eine unvergleichliche Ära. Ein solches Enga-
pflegerisches Personal aus dem 3D-Drucker. Auch die Fer-
ren Verlauf erfolgte die Finanzierung dann größtenteils
lung – coronabedingt online – verabschiedet.
gement ist wohl einmalig«, zeigte er sich überzeugt.
dinand-Braun-Schule und die Volkshochschule unterstüt-
aus Spenden, die über den gemeinnützigen Verein mag.
r war von der ersten Stunde an mit dabei: Seit der
präsident für Forschung und Entwicklung an der Hoch-
Gründung des Förderkreises des Fachbereichs Elek-
schule Fulda. Die Stärkung des Transfers setze sowohl die
trotechnik und Informationstechnik (FET) an der
Offenheit der Hochschule für Kooperationen als auch die
Hochschule Fulda im Jahr 1995 hat sich JUMO-Geschäfts-
Kooperationsbereitschaft von Einrichtungen und Unter-
führer Bernhard Juchheim für die Zusammenarbeit von
nehmen voraus. »Diese Bereitschaft war und ist bei Herrn
regionaler Wirtschaft und Hochschule engagiert. 25 Jahre
»Herr Juchheim war und ist der Hochschule Fulda in
Damit der Wechsel ohne Brüche erfolgen konnte, hat-
zen die Initiative. An der Hochschule Fulda beteiligen sich
lab liefen. Über diesen wurden die Materialen für den 3D-
vielfältiger Art und Weise verbunden. Seine langjährige
te Juchheim bei der Suche eines Nachfolgers geholfen:
neben dem Fachbereich Angewandte Informatik auch
Druck den Makern zurückgegeben, die mit ihrem eigenen
Tätigkeit als Vorsitzender des Förderkreises des Fachbe-
Dipl.-Ing. Dimitrios Charisiadis (53), Geschäftsführer für
Mitarbeitende der Fachbereiche Lebensmitteltechnolo-
Material zunächst in Vorleistung getreten waren.
reichs Elektrotechnik und Informationstechnik spiegelt
die Bereiche Vertrieb, Entwicklung, Produktion bei der
gie, Elektrotechnik und Informationstechnik, Wirtschaft
nur einen Teil seiner vielfältigen Aktivitäten wider. Durch
JUMO GmbH & Co. KG, wird künftig den Vorsitz des FET
sowie der Hochschul- und Landesbibliothek, des Rechen-
den stark anwendungsorientierten Charakter der Lehre
übernehmen.
zentrums und des RIGL-Umsetzungsprojekts GetAll.
und der Forschung an der Hochschule brauchen wir mehr
Die Visiere gingen an das Klinikum Fulda, das Herz-
denn je Persönlichkeiten aus der Praxis, die sich für die
Jesu-Krankenhaus Fulda, das KfH Nierenzentrum Fulda,
Zusammenarbeit von Unternehmen mit der Hochschule
an Arztpraxen, Zahnärzte, den Malteser Hilfsdienst, die
einsetzen«, betonte Professor Dr. Steven Lambeck, Vize-
Diakonie Schlüchtern sowie Schulen und Kitas. Die am weitesten entfernten Abnehmer waren das Nierenzentrum in Hanau und die Kinderdialyse in Marburg. Auch das Gesundheitsnetz Osthessen wurde beliefert.
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Chronik: 2020
Das Jahr im Schnelldurchlauf
EINSCHRÄNKUNGEN IN DER BIBLIOTHEK
ONLINE-LEHRE
Nach dem Hackerangriff auf die Universität Gießen
Der Pandemieplan der Hochschule Fulda tritt in Kraft.
8. Januar
DIVERSITY
START INS WINTERSEMESTER
Die Hochschule Fulda beteiligt sich am 8. Deutschen
Trotz Pandemie begrüßt die Hochschule Fulda die Erst-
18. März
26. Mai
laufen die Bibliothekssysteme in Fulda allmählich
Damit wird die Hochschule in einen Basisbetrieb ver-
Diversity-Tag – pandemiebedingt mit digitalen Formaten.
wieder an. Aber es gibt noch Einschränkungen für die
setzt. Auf dem Campus halten sich nur Beschäftigte auf,
Nutzer*innen. Um die zahlreichen während des IT-
die für die Aufrechterhaltung unbedingt notwendiger
Ausfalls ausgeliehen Medien zurückzubuchen, muss
Prozesse vor Ort sein müssen. Alle anderen arbeiten im
die Bibliothek am Heinrich-von-Bibra-Platz zwei Tage
Homeoffice.
schließen. Am Standort Campus ist für einen Tag START INS SOMMERSEMESTER
nur eine Präsenznutzung möglich.
20. April
AUSSTELLUNG
21. Februar
Das Sommersemester startet mit Online-Formaten und
12. Oktober
ten Hygienekonzept. Die 2.250 Studienanfänger*innen FORSCHUNGSETHIK
erhalten so die Möglichkeit, den Campus kennenzulernen
Juni
und persönliche Kontakte aufzubauen, bevor auch sie weitestgehend in die Online-Lehre gehen. Insgesamt
Die Ethikkommission der Hochschule Fulda wird 20 Jahre
starten rund 9.600 Studierende der Hochschule Fulda ins
alt. Sie hat Pionierarbeit geleistet und war Vorreiter in
Wintersemester 2020/21 mit einer Mischung aus Online-
Hessen. Das wollte die Hochschule eigentlich feiern.
und Präsenzlehre.
Doch die Veranstaltung kann pandemiebedingt nicht UMBAU
stattfinden.
18. November
weiteren Sonderregelungen.
Alte Handschriften und allerhand Kurioses: Die HochNOTAUSLEIHBETRIEB
schul- und Landesbibliothek eröffnet die neue Sonder-
27. April
ausstellung »Adam Joseph Schwank (1820 –1902): Freimaurer – Rechtsgelehrter – Sammler«. HESSISCHER HOCHSCHULPAKT
11. März
WAHL DER VIZEPRÄSIDENTIN
01. Juli
Moderner, funktionaler, übersichtlicher – Die Hochschul-, Landes- und Stadtbibliothek (HLSB) am Heinrich-von-
Die amtierende Vizepräsidentin für Lehre und Studium,
Bibra-Platz präsentiert ihr umgebautes Erdgeschosses
Die Hochschul- und Landesbibliothek bietet einen Not-
Professorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze wird mit großer
der Öffentlichkeit.
ausleihbetrieb unter den gebotenen Hygienemaßnah-
Mehrheit für eine dritte Amtszeit gewählt. RIGL-FULDA
men an. Wer Bücher ausleihen will, muss diese vorbestellen und darf dann den Campus betreten, um seine
Die Landesregierung und die 14 staatlichen hessischen
Literatur abzuholen.
Hochschulen unterzeichnen den Hessische HochschulWAHL DES PRÄSIDENTEN
pakt (HHSP) 2021 – 2025.
16. März
Die Hochschul-, Landes- und Stadtbibliothek schließt
17./18. November
NEUES PROMOTIONSZENTRUM
14. September
Die 3. Regionale Innovationskonferenz findet komplett
Das hochschulübergreifende und bundesweit erste
digital statt. »Zukunft 4.0: Mensch – Gesellschaft – Tech-
Promotionszentrum für Mobilität und Logistik wird an
nik« lautet das Thema. Auf dem Programm der virtuellen
der Frankfurt University of Applied Sciences eröffnet.
Konferenz stehen Vorträge, Diskussionen und eine inter-
Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar wird für
Damit ist es nun auch möglich, an der Hochschule Fulda
aktive Ausstellung. Außerdem geben Wissenschaftler*-
eine dritte Amtszeit wiedergewählt. Die Wahlversamm-
zu Mobilitäts- und Logistikfragen zu promovieren.
innen Einblick in ihre Arbeit mit Kooperationspartnern
13. Mai
SCHLIESSUNG DES LESESAALS
lung bestätigt ihn einstimmig im Amt.
aus der Region.
pandemiebedingt den Lesesaal am Heinrich-von-BibraPlatz. Alle Führungen, Schulungen, Veranstaltungen und Beratungen sind bis auf Weiteres abgesagt.
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semester auf dem Campus – mit einem ausgeklügel-
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WAHL ZUM SPRECHER DER HAWS
23. November
Die 118 HAWs und FHs in der Hochschulrektorenkonferenz wählen Professor Dr. Karim Khakzar für eine dritte Amtszeit zu ihrem Sprecher und zugleich zum Vizepräsidenten in der HRK. CAMPUSERWEITERUNG
24. November
Die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn gibt auf der Hochschulleitertagung bekannt: Die Hochschule Fulda erhält für die kommenden zehn Jahre rund 82 Millionen Euro für Baumaßnahmen. Kurze Zeit später kauft die Hochschule ein Teil des angrenzenden RhönEnergieGeländes. URKUNDENÜBERGABE
01. Dezember
Die Staatssekretärin im Hessischen Wissenschaftsministerium, Ayse Asar, überreicht dem Hochschulpräsidenten Professor Dr. Karim Khakza in Wiesbaden die Urkunde für seine dritte Amtszeit. ONLINE-DEMO
04. Dezember
Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar organisiert anlässlich der Corona-Pandemie die Online-Demo »Fulda zeigt Haltung«. Unter dem Motto »Solidarität, Verantwortung, Gesundheit für alle!« kann sich jeder sehr einfach und sicher beteiligen.
90
91
8.1. Studierende Entwicklung der Studierendenzahlen
Studierende nach Fachbereichen vom WiSe 2014/15 bis WiSe 2020/21
STUDIERENDE NACH FACHBEREICHEN 2014 –2020 FACHBEREICH
WiSe 2014/15
WiSe 2015/16
WiSe 2016/17
WiSe 2017/18
WiSe 2018/19
WiSe 2019/20
WiSe 2020/21
1069
1131
1185
1280
1436
1448
1436
Elektrotechnik und Informationstechnik (ET)
880
839
838
747
730
749
700
Lebensmitteltechnologie (LT)
494
522
586
597
696
589
562
Oecotrophologie (Oe)
705
775
824
855
849
845
908
1046
1140
1263
1218
1444
1454
1449
908
937
953
1007
1086
1056
1052
Sozialwesen (SW)
1179
1286
1373
1482
1668
1779
1882
Wirtschaft (W)
1356
1432
1519
1639
1748
1816
1738
↘ GESAMTZAHL DER STUDIERENDEN
7637
8062
8541
8825
9557
9736
9727
↘ GESAMTZAHL DER STUDIENANFÄNGER*INNEN
2118
2115
2179
2292
2719
2392
2394
Angewandte Informatik (AI)
Pflege und Gesundheit (PG)
Sozial- und Kulturwissenschaften (SK)
94
95
8.2. Personal Studierendenmobilität
Personalstatistik (Köpfe)
Outgoings und Incomings 2010 bis 2020
Zum 31.12.2020 waren 769 Beschäftigte an der Hochschule Fulda tätig.
STUDIERENDENMOBILITÄT 2010 – 2020
PERSONALSTATISTIK (STAND 31.12.2020) 10/11
11/12
12/13
13/14
14/15
15/16
16/17
17/18
2018*
2019
2020
INS AUSLAND (OUTGOINGS)
Erasmus Partnerschaften (Studium)
67
71
83
87
89
92
103
97
120
125
87
Selbstorganisierte Studienaufenthalte
69
98
68
39
20
73
68
28
63
45
6
Regionalpartnerschaften
3
3
7
4
5
9
6
8
4
6
2
Hochschulpartnerschaften (Europa und Overseas)
72
44
63
71
67
71
79
53
54
62
27
↘ GESAMT: STUDIUM
211
216
221
201
181
245
256
186
241
238
122
Praktika (inkl. ERASMUS)
39
57
64
65**
88**
49
101
50
93
80
46
250
273
285
266
269
294
357
236
334
318
168
↘ GESAMT: OUTGOINGS
HOCHSCHULLEHRER*INNEN
MITARBEITER*INNEN
GESAMT
Fachbereich Angewandte Informatik (AI)
22
33
55
Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik (ET)
13
21
34
Fachbereich Lebensmitteltechnologie (LT)
12
23
35
Fachbereich Oecotrophologie (Oe)
13
38
51
Fachbereich Pflege und Gesundheit (PG)
26
74
100
Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften (SK)
17
29
46
Fachbereich Sozialwesen (SW)
27
49
76
Fachbereich Wirtschaft (W)
28
26
54
Zentralverwaltung und Stabsstellen
3
189
192
Zentrale techn. Einrichtungen
–
68
68
Zentrale wiss. Einrichtungen
–
48
48
Forschungsverbund
–
3
3
Sonstige
–
7
7
161
608
769
AUS DEM AUSLAND (INCOMINGS)
Erasmus+
24
25
37
33
30
28
42
31
28
33
12
Hochschulpartnerschaften
19
19
29
33
37
39
42
56
47
45
19
↘ GESAMT: INCOMINGS
43
44
66
66
67
67
84
87
75
78
31
↘ SUMME
*Zahlen ab 2018 auf Jahresbasis **geschätzte Zahlen
96
97
Entwicklung der Beschäftigtenzahl 2011 – 2020
Berufungen
Die Zahl der Beschäftigten ist 2020 erneut gestiegen.
Sieben Professor*innen wurden 2020 an die Hochschule Fulda berufen.
ENTWICKLUNG DER BESCHÄFTIGTENZAHL 2011 – 2020
BERUFUNGEN VON PROFESSOR*INNEN IM JAHR 2020
STATUSGRUPPE
2011
2012
2013
Professor*innen
119
133
(davon 11 befristet)
Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
126
168
(davon 96 befristet)
Administrativ-technische Mitarbeiter*innen
193
204
(davon 59 befristet)
↘ GESAMT
438
505
(davon 166 befristet)
143
170
238
551
2014 151
(davon 11 befristet)
183
(davon 101 befristet)
234
(davon 46 befristet)
568
(davon 158 befristet)
2015 151
(davon 6 befristet)
200
(davon 102 befristet)
239
(davon 40 befristet)
590
(davon 148 befristet)
2016 143
(davon 2 befristet)
215
(davon 109 befristet)
251
(davon 40 befristet)
609
(davon 151 befristet)
2017 150
(davon 7 befristet)
218
(davon 102 befristet)
264
(davon 45 befristet)
632
(davon 154 befristet)
2018 155
(davon 5 befristet)
248
(davon 124 befristet)
276
(davon 45 befristet)
679
(davon 174 befristet)
2019 158
(davon 4 befristet)
274
(davon 133 befristet)
298
(davon 48 befristet)
730
(davon 185 befristet)
ZUR AUFLISTUNG DER BEFRISTETEN ARBEITSVERHÄLTNISSE SIND FOLGENDE ANMERKUNGEN ZU BEACHTEN:
2020
NAME
FB
PROFESSUR
SW
Politik in der Sozialen Arbeit
Beinke, Prof. Dr. Thies
ET
Wirtschaftsingenieurwesen
Ewert, Prof. Dr. Benjamin
PG
Politik für Gesundheitsberufe
Kaps, Prof. Dr. Silvia
SW
Psychologische und organisationale Grundlagen der Sozialen Arbei
Konert, Prof. Dr. Johannes
AI
Programmierung
Meyer, Prof. Dr. Nikolaus
SW
Profession Soziale Arbeit und Professionalisierung
Rost, Prof. Dr. Katharina
PG
Hebammenwissenschaft
161
(davon 3 befristet)
Ataç, Prof. Dr. Ilker
300
(davon 155 befristet)
308
(davon 61 befristet)
769
(davon 219 befristet)
↘ Nicht berücksichtigt sind beurlaubte bzw. langfristig abwesende Beschäftigte und die Stadtbibliothek;
↘ Beschäftigte, die gleichzeitig in mehreren Abteilungen beschäftigt sind, wurden nur einmal berücksichtigt; ↘ Vertretungsprofessuren wurden bei Professor*innen berücksichtigt;
↘ Lehrkräfte für besondere Aufgaben wurden unter den wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen berücksichtigt.
98
99
8.3. Forschung
Ausgeschiedene Professor*innen
Drei Professor*innen sind 2020 ausgeschieden.
Promotionsbezogene Daten der Hochschule Fulda 2018 – 2020
Eigenständige und kooperative Promotionen
AUSGESCHIEDENE PROFESSOR*INNEN IM JAHR 2020 NAME
FACHBEREICH
Schumann-Bölsche, Prof. Dr. Dorit
Wirtschaft (W)
Krostewitz, Prof. Dr. Andreas
Wirtschaft (W)
Deinert, Prof. Dr. Stefanie
Wirtschaft (W)
PROMOTIONSBEZOGENE DATEN DER HOCHSCHULE FULDA 2018 – 2020 2018
STICHTAG: 01.12.2020
79
108
126
22
41
60
↘ davon PZ Angewandte Informatik
1
6
8
↘ davon PZ Public Health
6
7
9
↘ davon PZ Soziale Arbeit
8
13
18
7*
15
25
57
67
66
29
25
19
8
11
9
45
56
65
↘ davon mit eigenständigem Promotionsrecht
Zwei Professor*innen sind 2020 in den Ruhestand getreten.
↘ davon PZ Sozialwissenschaften
PENSIONIERUNGEN VON PROFESSOR*INNEN IM JAHR 2019
↘ davon in Kooperation
NAME
FACHBEREICH
Baum, Prof. Dr. Heinz-Georg
Lebensmitteltechnologie (LT)
Weba, Prof. Dr. Michael
Angewandte Informatik (AI)
mit einer Universität
↘ davon in Kooperation
mit der Universität Kassel
Im Erhebungszeitraum abgeschlossene Promotionen ↘ G ESAMTZAHL SEIT 2009
ABGESCHL. PROMOTIONEN
*Drei Promotionen mit Annahme in 12/2018 nicht berücksichtigt
100
2020
STICHTAG: 01.12.2019
Laufende Promotionen (mit Zulassung eines Promotionsausschusses)
Pensionierte Professor*innen
2019
STICHTAG: 01.12.2018
101
Drittmittel und Landesmittel für Forschung, Entwicklung und Transfer
Mitteleinnahmen pro Jahr (Stand 31.12.2020)
DRITTMITTEL UND LANDESMITTEL FÜR FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND TRANSFER 2015 – 2020
DRITTMITTEL UND LANDESMITTEL FÜR FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND TRANSFER (IN EURO)
ORGANISATIONSEINHEIT
FORSCHUNGSSCHWERPUNKT HRK
Angewandte Informatik (AI)
Elektrotechnik und Informationstechnik (ET)
WISS. ZENTRUM/ FORSCHUNGSVERBUND
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2015 – 2020
KMCI
288.494
656.731
362.106
300.449
538.568
191.222
9,23%
Informatik & Systemtechnik
Oecotrophologie (Oe)
CeSSt, PHZF, ZCMK/ELVe
Lebensmitteltechnologie (LT) Pflege und Gesundheit (PG)
Gesundheit, Ernährung, Lebensmittel
ANTEILE IN %
CeSSt, CINTEUS, FoSS, PHZF
DRITTMITTEL UND LANDESMITTEL FÜR FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND TRANSFER (IN EURO)
ORGANISATIONSEINHEIT
FORSCHUNGSSCHWERPUNKT HRK
WISS. ZENTRUM/ FORSCHUNGSVERBUND
2015
2016
2017
RIGL-Fulda
2018
2019
2020
2015 – 2020
1.350.582
1.947.907
1.017.439
17,40%
Forschung und Transfer (FT)
439.348
675.579
1.024.141
493.797
2.087.667
606.384
21,03%
244.533
119.494
594.520
182.176
740.166
794.617
10,57%
20.130
0,08%
163.500
65.439
2,04%
12.900
11.400
0,10%
7.485.468
5.344.754
100.00%
187.622
134.712
280.583
239.678
55.927
98.537
3,94%
International Office (IO)
184.614
222.613
251.062
101.412
186.546
252.969
4,74%
Präsidium
97.385
30.344
19.116
82.391
122.689
96.376
1,77%
478.320
187.875
461.037
375.393
782.214
1.371.479
14,44%
Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW)
185.214
101.882
Zentrale Studienberatung (ZSB) Sozial- und Kulturwissenschaften (SK)
Sozialwesen (SW)
Wirtschaft (W)
Interkulturalität & Nachhaltigkeit
CINTEUS, FoSS
195.173
61.003
32.035
8.605
312.539
628.275
4,89%
CeSSt, FoSS
123.186
334.497
297.166
238.148
150.438
95.550
4,89%
CeSSt, CINTEUS, HOLM, ZCMK/ ELVe
13.580
219.469
227.832
213.531
384.407
271.484
5,25%
102
ANTEILE IN %
↘ SUMME
2.252.255
2.642.317
103
3.734.812
3.444.496
8.4. Haushalt
8.5. Organe und Gremien
Ergebnisrechnung
Senat
Erträge und Aufwendungen
Zum Ende des Berichtszeitraums hatte der Senat folgende stimmberechtigte Mitglieder:
PROFESSOR*INNEN:
ERGEBNISRECHNUNG 2016 – 2020 IN EURO ERTRAG / AUFWAND (IN EURO) ↘ GESAMT: ERTRÄGE
↘ Prof. Dr. Susanne Dern, ↘ Prof. Dr. Peter Finzer, 2016
2017
2018
2019
2020
71.943.051
71.697.951
72.245.578
74.660.172
75.236.040
36.275.360
36.096.700
37.400.600
38.851.700
42.827.200
davon Zuweisungen und Zuschüsse (insb. HSP2020)
26.480.628
24.222.560
23.085.657
20.218.814
18.501.519
3.544.639
5.100.055
6.080.700
9.239.313
8.321.533
↘ GESAMT: AUFWENDUNGEN
↘ Prof. Dr. Martine Herpers, ↘ Prof. Dr. Matthias Klemm,
61.927.311
63.632.511
71.733.876
79.381.353
87.969.084
Erweiterter Senat: ↘ Klaus Dormeier, ↘ Peter Diehl
Erweiterter Senat: ↘ Prof. Dr. Monika Alisch,
WISSENSCHAFTLICH MITARBEITENDE:
↘ Prof. Dr. Kathrin Kohlenberg-Müller,
Erweiterter Senat: ↘ Christine Loewenhardt
↘ Prof. Dr. Carola Bauschke-Urban, ↘ Prof. Dr. Susanne Kümpers, ↘ Prof. Dr. Kai-Oliver Maurer,
davon Personal
39.292.283
42.112.626
45.171.519
49.370.183
54.622.980
davon Sach- und Dienstleistungen
22.635.027
21.519.886
26.562.358
30.011.170
33.346.104
↘ ERGEBNIS
10.015.741
8.065.440
511.702
-4.721.180
-12.733.044
7.937.764
6.234.097
1.984.291
-5.253.005
-11.421.543
↘ Debora Rieser, ↘ Simone Simon
↘ Prof. Dr. Carsten Müller, ↘ Prof. Dr. Marei Pelzer, ↘ Prof. Dr. Sascha Skorupka
davon Produktabgeltung (insb. Grund- & Erfolgsbudget)
davon Umsatzerlöse (insb. Drittmittel)
↘ Prof. Dr. Stefan Greß, ↘ Prof. Dr. Paul Grimm,
ADMINISTRATIV-TECHNISCHE MITARBEITENDE:
↘ Hans-Martin Pohl
↘ Prof. Dr. Jan-Torsten Milde,
↘ Prof. Dr. Dea Niebuhr, ↘ Prof. Dr. Stefan Schildbach,
↘ Prof. Dr. Uwe Werner, ↘ Prof. Dr. Christian Schrader* *Zusätzlicher Sitz für (Vize-)Präsident*innenwahl gem. § 3 Abs. 1 Grundordnung
davon Einstellung / Auflösung Verwaltungsrücklage davon Einstellung / Auflösung Gewinnrücklage
Ausgeschieden im Berichtszeitraum: ↘ Prof. Dr. Simone Kreher, ↘ Prof. Dr. Werner Winzerling, ↘ Prof. Dr. Viviane Wolff
2.077.977
1.831.343
-1.472.589
531.825
-1.311.499
STUDIERENDE:
↘ Marvin Doku, ↘ Julius Naskar, ↘ Finn Rodewyk, ↘ Kirran Theiner, ↘ Deniz Yildirim
Erweiterter Senat: ↘ Mila Buntins, ↘ Carolin Dunkel, ↘ Jan-Peter Hubert, ↘ Eva Patricia Sander, ↘ Till Sommer
Ausgeschieden im Berichtszeitraum: ↘ Caroll-Ann Ellenberger, ↘ Pia Bauer
104
105
8.6. Hochschulleitung
Hochschulrat
Der Hochschulrat setzte sich zum Ende des Berichts-
jahres wie folgt zusammen:
Präsidium
↘ Dr. Michael Imhof (Vorsitz) | Schulamtsdirektor i.R ↘ Alois Früchtl (stellv. Vorsitz)
Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Fulda
↘ Professorin Dr. Christiane Dienel
Geschäftsführerin nexus Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung GmbH, Berlin ↘ Christoph Göbel
↘ Professor Dr. Karim Khakzar
↘ Professor Dr. Steven Lambeck
Präsident
Vizepräsident für Forschung und Entwicklung
↘ Professorin Dr. Kathrin Becker-Schwarze
↘ Ralf Alberding
Vizepräsidentin für Lehre und Studium
Kanzler
Niederlassungsleiter der Friedrich Zufall GmbH & Co. KG, Fulda
↘ Dr. Andreas Keller Stellvertretender Vorsitzender und Leiter des Organisationsbereichs Hochschule und Forschung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ↘ Professorin Dr. med. Babette Simon Assoziierte Professorin an der Medizinischen Fakultät Paris Descartes ↘ Professor Dr. Michael Stawicki Präsident a. D. der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg ↘ Dr. Heiko Wingenfeld Oberbürgermeister der Stadt Fulda
106
107
8.7. Preise und Auszeichnungen
Nachwuchspreis der HeinrichStockmeyer-Stiftung
Förderpreis der Sparkasse Fulda
DAAD-Preis
Ideenwettbewerb der Hochschule Fulda
Der DAAD-Preises der Hochschule Fulda ging 2020 an Ko-
Eine leichtere und schnellere Orientierung in komplexen
Für ihre Master-Arbeit über die Bildung von Listerien-
Der Förderpreis der Sparkasse Fulda ging im Jahr 2020
lahta Asres Ioab. Die Studentin im Bachelor-Studiengang
Bürogebäuden, auf dem Firmengelände oder dem Cam-
Biofilmen in der Fleischindustrie hat Viktoria Werum den
an Lukas Böhning aus dem Fachbereich Elektrotechnik
International Health Sciences wurde für ihre herausra-
pus – mit ihrer Idee für eine Inhouse-Navigation haben
mit 2.500 Euro dotierten Nachwuchspreis der Heinrich-
und Informationstechnik der Hochschule Fulda. In seiner
genden Studienleistungen und ihr medizinisch-soziales
Steffen Jahnel und Sebastian Bleuel den Ideenwettbewerb
Stockmeyer-Stiftung erhalten. Sie untersuchte praxisnah
Bachelor-Arbeit zum Thema »Untersuchung der Wirt-
Engagement ausgezeichnet. Sie kam als Immigrantin aus
2020 der Hochschule Fulda für sich entschieden. Die bei-
zu den Bedingungen in Fleisch verarbeitenden Betrieben,
schaftlichkeit und Einsatzmöglichkeiten von Second-Life
dem Sudan nach Deutschland, lernte enorm schnell die
den Studenten, die am Fachbereich Angewandte Informa-
inwieweit ein mikrobiologisches, kommerziell erhält-
Energiespeichersystemen« beschäftigte er sich damit,
deutsche Sprache und engagierte sich bereits kurz nach
tik der Hochschule Fulda studieren, durften sich über ein
liches Reinigungsmittel gegen Listerien-Biofilme wirk-
wie sich durch Nachnutzung von Fahrzeugbatterien die
ihrer Ankunft zunächst als Dolmetscherin, dann in der
Preisgeld in Höhe von 750 Euro freuen. Die Jury beschei-
sam ist. Viktoria Werum hat an der Hochschule Fulda im
Kosten von Elektrofahrzeugen senken und deren ökolo-
medizinischen Betreuung Geflüchteter. Im Sudan hatte
nigte der Idee, die eine Marktlücke schließt, »großes Poten-
Fachbereich Oecotrophologie den Bachelor-Studiengang
gische Bilanz verbessern lassen, um die Energiewende
sie bereits mehrere Semester Medizin studiert, das Studi-
zial«.
Oecotrophologie mit dem Schwerpunkt Lebensmittelbe-
voranzubringen. Dazu analysierte er verschiedene Ein-
um aber nicht abschließen können.
wertung und den Master-Studiengang Food Processing
satzmöglichkeiten und Betriebsstrategien gebrauchter
Kolahta Asres Ioab treibt die Frage um, wie Entwick-
site, die für alle Personen- und Altersgruppen gleicherma-
im Fachbereich Lebensmitteltechnologie absolviert.
Fahrzeugbatterien, unter anderem den Zusammen-
lungsländer ihre Probleme vor allem im Gesundheitsbe-
ßen geeignet, leicht verständlich und unkompliziert in der
Der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Pro-
schluss einzelner Batterien zu einem stationären Groß-
reich lösen können. Auch Fragen der Globalisierung, der
Anwendung ist. Nutzer*innen müssen lediglich einen QR-
fessor Dr. Dr. habil. Manfred Gareis, würdigte den beson-
batteriespeicher. Ein derartiges System wurde aus 20
Migration und der Nachhaltigkeit beschäftigen sie. Ne-
Code am Eingang des jeweiligen Gebäudekomplexes
deren Anwendungsbezug der Arbeit, hob aber auch die
Audi e-tron Batterien am Euref Campus in Berlin von der
ben ihrem Studium engagiert sie sich als Vorsitzende der
scannen oder die Website aufrufen. Für Menschen mit
fachbereichsübergreifende Betreuung durch Professorin
Audi Planung GmbH parallel zur Bachelor-Arbeit projek-
UNICEF-Hochschulgruppe dafür, Studierende über Kin-
physischen Einschränkungen bietet die Lösung spezielle
Dr. Rohtraud Pichner (Fachbereich Oecotrophologie) und
tiert.
derrechte zu informieren und ihnen zu zeigen, »wie wir
Features, beispielsweise eine barrierefreie oder rein akus-
alle ein Zeichen setzen können«.
tische Navigation. Aus Sicherheitsgründen lassen sich Ser-
der Audi Planung GmbH Fulda und dem Fachgebiet Elek-
Der mit 1.000 Euro dotierte Preis des Deutschen Aka-
vicebereiche, nicht öffentliche Büros oder kritische Infra-
Mit ihren Förderprogrammen und Auszeichnungen
tromobilität – Regenerative Energietechnik von Professor
demischen Austauschdienstes (DAAD) wird jährlich ver-
struktur-Punkte auf Wunsch ausblenden. Und im Notfall
fördert die gemeinnützige Heinrich-Stockmeyer-Stiftung
Dr. Ulf Schwalbe an der Hochschule Fulda. Der mit 500
liehen. Der Preis würdigt herausragende Leistungen und
kann die Lösung helfen, die Menschen im Gebäude schnell
Arbeiten mit besonderem Praxisbezug und anwendungs-
Euro dotierte Preis wird jährlich verliehen und zeichnet
soziales, gesellschaftliches oder hochschulinternes Enga-
und sicher zu den Notausgängen zu navigieren.
orientierte Forschung zur Erzielung von mehr Lebensmit-
herausragende wissenschaftliche Leistungen von Bache-
gement internationaler Studierender.
telsicherheit.
lor- oder Master-Absolvent*innen aus.
Professor Dr. Stefan Schildbach (Fachbereich Lebensmitteltechnologie) als zukunftsweisend hervor.
Die Arbeit entstand im Rahmen einer Kooperation
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Herzstück der Lösung namens »onPoint« ist eine Web-
IMPRESSUM
HERAUSGEBER: Der Präsident der Hochschule Fulda Hochschule Fulda | Leipziger Straße 123 | 36037 Fulda Tel +49 (0)661 9640-0 | Fax +49 (0)661 9640-199 hs-fulda.de REDAKTION UND KOORDINATION: Dr. Antje Mohr SCHWERPUNKT: Dr. Antje Mohr KONZEPTION UND GESTALTUNG: Studio Frost | branding & communication studiofrost.de FOTOGRAFIE: David Ausserhofer | Seite 15 Nicole Dietzel | Seite 14, 78, 79 Hochschul- und Landesbibliothek Fulda | Seite 80, 81 Werner Huthmacher | Titel, Umschlaginnenseite, Seite 2, 4– 5, 9, 18 –19, 32 – 33, 45, 62 – 63, 67, 68– 69, 75, 76 –77, 86 – 87, 91, 92 – 93, 110 Daniel Köfer | Seite 13 Marian Lenhard | Seite 3, 7 Pauline Pete / Studio Frost | Seite 48 – 60 Walter M. Rammler | Seite 21, 35, 71, 107 Kevin Rupp | Seite 36 DRUCK: Rindt Druck | Fulda
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»Digitale Formate und Prozesse, die sich als sinnvoll und praktisch erwiesen haben, wollen wir auch künftig beibehalten. Jetzt gilt es zu erarbeiten, wie das im Detail aussehen kann.«
Professor Dr. Karim Khakzar