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Resilienz –Widerstandskraft der Seele

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Warum reagieren manche Menschen gelassener auf Herausforderungen und schwierige Situationen als andere? Warum behalten die einen ihre positive Einstellung, während die anderen die Zuversicht verlieren? Für manche Menschen kann eine Situation eine bedrückende Belastung sein, anderen bereitet die gleiche Situation hingegen keine Mühen. Das Stichwort lautet „Resilienz“.

Was ist „Resilienz“ und wobei hilft sie uns?

Die beiden Expertinnen

Evelyn Filipsky (Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin) und Karin Skop (Psychotherapeutin) haben uns die wichtigsten Fragen dazu erläutert und dabei einige interessante Details erzählt.

Unter Resilienz versteht man die Widerstandsfähigkeit der Seele. Es ist sozusagen das Immunsystem der Psyche, ein Schutzmechanismus in schwierigen Zeiten. In den letzten Jahren wurde viel zu dem Thema geforscht und dabei hat sich herausgestellt, dass Resilienz teilweise angeboren, aber vor allem auch erlernbar ist. Resilienz hilft Menschen in Krisensituationen und nach Schicksalsschlägen besser damit umzugehen. Resilienz kann Stress vorbeugen oder mildern. Beispielsweise wurde in den Jahren der Corona-Pandemie die Widerstandsfähigkeit der gesamten Gesellschaft auf die Probe gestellt. „Krisenerprobte“ Menschen kamen dabei oft besser zurecht, als jene die bislang (noch) nicht so viele Krisen bewältigen mussten.

Warum können manche Menschen mit schwierigen Situationen und Rückschlägen besser umgehen als andere?

Die Widerstandskraft ist von Person zu Person unterschiedlich stark ausgeprägt. Manche Menschen haben mehr

Widerstandfähigkeit „gelernt“ oder sie wurde ihnen durch nahe Bezugspersonen vorgelebt. Denn Resilienz ist durchaus erlernbar, wenn die Bereitschaft dazu vorhanden ist und man in ruhigen Zeiten „üben“ kann. Die Widerstandfähigkeit entwickelt sich aufgrund von Erfahrungen, die Menschen machen. Unabhängig vom Alter kann man die eigene Resilienz trainieren. Aber grundsätzlich entwickelt sich Resilienz durch erfolgreiches Erleben und Bewältigen von Krisen. Wenn man gelernt hat, über seine Gefühle zu sprechen, sie zu erkennen und zu benennen, so fördert das auch die Resilienz. Dennoch gibt es Personen, die in gewissen Bereichen ihre „Achillesferse“ haben und die Widerstandsfähigkeit in ebendiesen Bereichen geringer ist, als in anderen.

In welchem Alter entwickelt sich Resilienz? Kann man bereits Kinder dabei unterstützen?

Resilienz entwickelt sich ein Leben lang und ist ein dynamischer Prozess. Kinder kann man durch Vorleben und Sprechen über die eigene Gefühlslage stärken. Außerdem tragen Selbstwertförderung, ein offener Umgang mit

Gefühlen und eine wertschätzende und konstruktive Gesprächsführung in der Erziehung positiv dazu bei. Wichtig ist die Entwicklung von sozialen Kompetenzen. Problemlösefähigkeiten, die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Stressbewältigungsstrategien sind Grundsteine für die Entwicklung von Resilienz.

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