Februar-Ausgabe der HGV-Zeitung

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36 HGV-Zeitung Februar 2020

PANORAMA

Diese Chance gibt es nur einmal im Leben

Biathlon: Spitzensportler Dominik Windisch im Interview mit der HGV-Zeitung Von 12. bis 23. Februar werden die BiathlonWeltmeisterschaften in Antholz ausgetragen. Spitzensportler Dominik Windisch verrät die Vor- und Nachteile des Standorts, wie er sich auf die WM vorbereitet und was ihn am Biathlon so fasziniert. Booking Südtirol, das Buchungsportal des HGV, hat 2019 einen vierjährigen Sponsorvertrag mit dem Biathleten Dominik Windisch abgeschlossen. Booking Südtirol wird bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Antholz präsent sein und mit Dominik Windisch mitfiebern. Was bedeutet dir diese WM in der Heimat? Windisch: Ich denke, die Chance einer Heim-WM passiert jedem Athleten höchstens einmal im Leben. Dabei noch als Titelverteidiger in einer Disziplin antreten zu dürfen, macht das Ganze noch aufregender. Bei einer Heim-WM mitzumachen, war schon immer Ziel meiner Karriere. Es ist ein Traum, den man bei Karrierestart als Kind schon mit sich trägt. Eine WM hat zwar nicht denselben Stellenwert wie Olympia, aber alle Großereignisse dieser Art sind etwas Besonderes. Ich freue mich, dass es heuer so weit ist! Bringt der Standort Antholz Vorteile? Die Strecke liegt mir gut: viele Aufstiege, viele Abstiege, so wie ich es liebe. Einige Athleten haben beim Laufen in der Höhe mit der Luftdünne zu kämpfen. Hier haben wir Südtiroler Athleten viel-

Es ist fast unmöglich, Langlauf und Schießen mit absolut konstanter Perfektion zu beherrschen. Das ist es, was Biathlon so interessant macht. Biathlet Dominik Windisch

leicht einen Vorteil, da wir hier aufgewachsen und das Laufen in der Höhe somit gewöhnt sind. Allerdings gibt es auch Nachteile: Die Strecke, wie sie im Weltcup ausgelegt ist, findet man ansonsten über das ganze Jahr nie so vor – weder im Sommer noch im Winter. Einige Streckenteile sind im Winter normalerweise gesperrt, da sie für Freizeitsportler und Touristen zu gefährlich sind. Das heißt, dass auch wir die Strecke des Weltcups so nicht kennen und beispielsweise den Anlauf an den Schießstand nicht ausprobieren können. Wir einheimischen Athleten müssen uns also genauso neu darauf einstellen, wie alle anderen. Beim Schießen habe außerdem auch ich, wie alle anderen Athleten, mit der Höhe zu kämpfen. Da spürt man den Sauerstoffmangel am meisten. Dazu kommt, dass ich zu jenen gehöre, die sich beim Schießstand in starker Atemnot befinden. Man kann sagen, dass die Rennen in Antholz aufgrund der genannten Umstände beim Schießen besonders anspruchsvoll sind. Wie gehst du mit den Erwartungen seitens der Fans um? Bei Großveranstaltungen wie der Biathlon-WM in Antholz kommen einige Faktoren hinzu, die uns Athleten vor neue Herausforderungen stellen. Dazu gehören beispielsweise der erhöhte Medienrummel, der natürliche Erwartungsdruck vonseiten der Sponsoren und Fans usw. Damit müssen wir natürlich lernen umzugehen. Zu den großen Vorteilen einer Heim-WM zählen hingegen die eindrucksvolle Stimmung und die Vielzahl an Einheimischen, die einen anfeuern. Hier muss man nur darauf achten, dass man sich vom gut gemeinten Schulterklopfen der Zuschauer, die einem alles Gute wünschen, nicht aus der Konzentration bringen lässt oder man gar übermotiviert antritt. In den letzten Jahren habe ich aber recht gut gelernt, damit umzugehen.

Dominik Windisch wird vom HGVBuchungsportal Booking Südtirol gesponsert. Foto: Zulupictures

Was versprichst du dir vom Publikum? Ich denke, es wird immer ausverkauft sein und eine super Stimmung vorherrschen, so wie man es von Antholz eben gewohnt ist. Vielleicht werden sogar noch mehr Einheimische als bei den Weltcup-Rennen vor Ort sein. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass sich mittlerweile auch mehr Italiener zu Fans des Biathlonsports entwickelt haben. Auch wir spüren das dank der Anfeuerungen entlang der Strecke. Ich bin davon überzeugt, dass das heuer bei der Heim-WM noch stärker zu spüren sein wird. Wie hast du dich auf die WM vorbereitet? Wir haben uns nicht speziell nur auf die WM vorbereitet und stattdessen im Sommer sehr ähnlich gearbeitet, wie in den vergangenen Jahren. Ich persönlich bin Änderungen beim Schießstandtraining angegangen, nicht primär für die WM, sondern um mich allgemein im Schießen zu

verbessern. Die WM in Antholz werden wir konkret während unseres zweiwöchigen Trainingslagers in Obertilliach zusammen mit der ganzen Mannschaft angehen und dort gemeinsam an der letzten Feinabstimmung arbeiten. Was fasziniert dich am Biathlon? Die Kombination aus Langlauf und Schießen macht diese Sportart sehr schwierig. Es ist fast unmöglich, beide Faktoren mit absolut konstanter Perfektion zu beherrschen, und das ist es, was den Sport so interessant macht. Damit bleibt jedes Rennen spannend und abwechslungsreich. Ich kann heute 20. werden und morgen Erster. Das unterscheidet den Biathlonsport von vielen anderen Sportarten, wo das undenkbar wäre. Genau dieser Aspekt führt auch dazu, dass der Biathlonsport einer der schönsten und meistverfolgten TV-Sportarten ist: Die Zuschauer bleiben am TV und fiebern vom Anfang bis

zum Ende mit, weil sich der Ausgang des Rennens ständig verändern kann. Es ist nicht fertig, bevor es nicht fertig ist. Was bedeutet es dir, von Booking Südtirol bzw. vom HGV unterstützt zu werden? Es ist für mich eine große Ehre, von einer so repräsentativen Interessenvertretung unterstützt zu werden. Gerade weil der HGV das ganze Land abdeckt, kann ich mit authentischer Begeisterung dahinterstehen. Im Ausland sieht man uns Südtiroler Athleten vielfach als Botschafter eines wunderbaren Urlaubslandes, auf die alle Journalisten ungehemmt dreisprachig zugehen können. Dass ich aufgrund guter Resultate die Sichtbarkeit der HGV-Buchungsplattform Booking Südtirol steigern kann und ein großer Prozentsatz der im Schnitt über fünf Millionen TV-Zuschauer Südtirol bewusst oder unbewusst wahrnimmt, erfüllt mich immer wieder mit großer hb Freude.


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