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Mit Monitoring Ressourcen & Geld sparen

Nachhaltigkeit: Praktische Tipps, um die Wasser- und Energieeffizienz zu steigern

In dieser Artikel-Serie werden Themen zur Nachhaltigkeit, begleitet durch praktische Beispiele, aufgezeigt. Als Best-Practice-Betriebe fungieren die Vitalpina Hotels Südtirol.

Egal ob Wasser, Strom oder Gas, nur wer seinen Energieverbrauch im Auge behält, weiß, wo und wie gespart werden kann – Ressourcen und Geld.

Ein ständiges Energie-Monitoring ist für ein Unternehmen die Basis, um Energieverbräuche aufzuzeigen, eventuelle Schwachstellen zu finden und Optimierungen einzuleiten. In Zeiten von rasch steigenden Energie- und Abgabekosten wird dies für Unternehmerinnen und Unternehmer noch interessanter.

Laut der Studie „Energieeffizienz und CO2-Emissionen der Schweizer Hotellerie“ aus dem Jahr 2019 liegen die CO2-Emissionen der Schweizer Hotellerie zwischen 390.000 und 530.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Ein Vier-Sterne-Hotel verbraucht demnach im Durchschnitt 18,5 kg CO2 pro Gast und Nacht. Hier liegt also ein großes Sparpotenzial.

Interessant ist, dass klimafreundliche Hotels, die durch ökologische Maßnahmen aktiv an der Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks arbeiten, in der Lage sind, die Emissionen unter zehn Kilogramm CO2 pro Gast und Nacht zu drücken.

Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung

Dabei müssen es oft nicht gleich große Investitionen wie neue Heiz- oder Kühl-

Alle Investitionen und Arbeiten sind zunächst auf ihre finanzielle und ökologische Sinnhaftigkeit zu prüfen.

Daniel Mahlknecht Hotel Pfösl, Deutschnofen Die Erfassung aller Energiedaten ist Voraussetzung für ein erfolgreiches Energiemonitoring.

Foto: Coloures-Pic/stock. adobe.com

anlagen sein, die zu einem verbesserten Energieergebnis führen. Dies zeigt das Beispiel des Hotels Pfösl in Deutschnofen, Mitglied der Angebotsgruppe Vitalpina Hotels Südtirol. Seit Langem geht die Unternehmerfamilie konsequent den Weg in Richtung CO2-Reduktion. Durch verschiedene Zertifizierungen und zuletzt den Beitritt zum Klimaneutralitätsbündnis am 1. Januar 2021 wurde der CO2-Ausstoß kontinuierlich berechnet und Betriebsdaten wie der Energie- und Wasserverbrauch wurden in Systeme eingespeist.

Durch das monatliche Ablesen der Daten und den ständigen Vergleich konnten einige Schwachstellen gefunden und behoben werden. „Für uns sind Nachhaltigkeit und Ressourcenersparnis keine reinen Schlagwörter. Wir sehen in unserem Handeln die Verpflichtung, achtsam mit Ressourcen umzugehen und auch unsere Gäste für einen bewussten Umgang damit zu sensibilisieren“, beschreibt Daniel Mahlknecht die Philosophie des Pfösl. Dass es dabei auch um Kostenreduktion geht, steht für den Hotelier, der das Hotel gemeinsam mit seiner Frau Eva Zelger und deren Schwester Brigitte Zelger führt, außer Zweifel. Mahlknecht: „Natürlich sind alle Investitionen und Arbeiten auf ihre finanzielle und ökologische Sinnhaftigkeit zu prüfen. Oft zeigt sich der Erfolg, bzw. die Rendite, erst auf längere Sicht.“

Auf konkrete Maßnahmen angesprochen berichtet Mahlknecht von betrieblich gesehen kleineren Eingriffen, welche aber eine große Wirkung gezeigt haben. So konnten beispielsweise durch die Erweiterung der Heizungsregelung, das Anbringen von zusätzlichen Wasseruhren und Wärmezählern übermäßige Verbräuche oder Verluste errechnet und konkret gegengesteuert bzw. optimiert werden.

Sehr hoch ist der Wasserverbrauch auch bei den Sanitäranlagen in den Zimmern. Auch hier fand der Unternehmer eine Lösung. Durch den Einbau einer Turbine bei den Duschen konnte eine Wasserersparnis von rund 40 Prozent erzielt werden. Und das, ohne dabei den Duschkomfort für die Gäste zu schmälern.

Aber nicht nur Wasser, sondern auch Energie konnte durch diese Maßnahme eingespart werden. Da nun weniger Wasser aufgeheizt werden muss, kommt es zu einer Energiereduktion. Und ganz nebenbei wurden dadurch auch der CO2-Ausstoß und die Abwasserabgaben verringert. „Das ist ein schönes Beispiel, wie durch kleine Eingriffe auf vielen Ebenen reduziert und gespart werden kann“, veranschaulicht Mahlknecht.

Und noch ein Beispiel bringt Mahlknecht, wie sich Energie-Monitoring positiv auf die Umwelt und die Kosten auswirkt. Durch das Monitoring im Zuge des Beitritts zum Klimaneutralitätsbündnis konnte ein kleiner Kältemittelaustritt an der Verbundanlage besser eingeordnet werden. „Rund 150 Tonnen CO2 stießen wir an zwei aufeinanderfolgenden Jahren aus. Ohne die Erfassung und Bewertung im Rahmen des Klimaneutralitätsmonitorings wäre uns die Tragweite des Kältemittelverlustes nicht so bewusst geworden“, erzählt

In der nächsten Ausgabe:

Der nächste Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit, welcher in der April-Ausgabe der HGV-Zeitung erscheinen wird, beschäftigt sich mit den Themen Lebensmittel und Speisekarte sowie den Möglichkeiten, dem Gast Regionales und Lokales anzubieten.

Mahlknecht. Nach Erkennung des Problems wurde abgewogen, ob eine Reparatur oder eine neue Anlage rentabler ist, und man entschloss sich dazu, in eine moderne, luftgekühlte Verbundkühlanlage mit Wärmerückgewinnung und umweltfreundlicherem Kältemittel zu investieren. Dadurch können der Wasserverbrauch minimiert und die Energie- und Wärmenutzung optimiert werden, da die entstehende Energie u. a. wieder zum Beheizen des Schwimmbades genutzt werden kann.

Beratung durch den HGV

Diese Beispiele zeigen, dass die Messung der Daten äußerst sinnvoll ist. Dies kann manuell durch den Betreiber erfolgen oder auch durch sogenannte Energiemanagementsysteme, von denen es am Markt einige und in verschiedensten Ausführungen gibt.

Informationen dazu erhalten interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer bei der HGV-Unternehmensberatung, welche ihre Kundinnen und Kunden im Bereich Energie-Monitoring gerne berät und interessante Pakete zum Thema Nachhaltigkeit anbietet. pa