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Allgemeine Reparaturhinweise
Allgemeine Reparaturhinweise
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Technische Angaben
Technische Angaben, Maße und Gewichte sind unverbindlich. Änderungen im Zuge der technischen Entwicklung und Irrtümer vorbehalten.
Schadensursache
14015
Schadensursache erkennen, Schadensfall abgrenzen und die Maschine sichern.
Ersatzteile
115321
Verwenden Sie nur original CLAAS Ersatzteile und die zugehörigen Spezialwerkzeuge. Bei allen Ersatzteilbestellungen oder bei technischen Rückfragen die Seriennummer der Maschine und gegebenenfalls die Seriennummer der Ausstattung angeben. Dies ist erforderlich, da es andernfalls zu Falschlieferungen von Ersatzteilen kommen kann. Verwenden Sie nur original Ersatzteile, Zubehör und Werkzeuge, die von CLAAS geprüft und freigegeben wurde. Nur durch diese Maßnahmen können die bei der Konstruktion der CLAAS Erntemaschinen festgelegten Eigenschaften sowie ihre Funktionsfähigkeit gewährleistet werden. Original CLAAS Ersatzteile erhalten ebenfalls die aktive und/oder passive Fahrsicherheit und gewährleisten die Arbeitssicherheit bei der Benutzung der Maschine. CLAAS lehnt jede Verantwortung für Schäden bei der Benutzung von nicht von CLAAS hergestellten Teilen und Zubehör ab.
Getriebe
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Bei Demontagen der Getriebe immer erst das Getriebeöl ablassen und anschließend das Getriebe ausbauen. Fest ineinander sitzende Teile mit Weichmetall- oder Kunststoffhammer trennen.
Schweißarbeiten
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Hinweis!
Alle Informationen hierzu sind in der aktuellen zur Maschine gehörenden Betriebsanleitung zu finden.
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Stahlrollenketten spannen
Rollenketten aus Stahl sind korrekt gespannt, wenn der Leertrum mit dem Daumen um ca. 2% seiner Länge (Achsenabstand der Zahnräder) eingedrückt werden kann, während der Lasttrum leicht unter Zug steht. Spannung an neuen Ketten öfter überprüfen.
77408 Beispiel:Achsenabstand 500mm = Verstellweg am Leertrum ca. 10mm.
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Kegelringverbindungen
Bei korrekter Vorspannung stellen Verbindungen mittels Kegelring eine sichere Verbindung dar, selbst bei der Übertragung großer Kräfte vom Antrieb auf die Welle und umgekehrt. Vor der Montage darauf achten, dass die Welle, die Nabe, die Passfedern und die Kegelringe ordentlich gereinigt und anschließend mit Getriebe-Schmierfett, NLGI-Klasse00 geschmiert werden (beispielsweise mit CLAASAGRIGREASELC00/000) und anschließend in der korrekten Reihenfolge montiert und mit dem vorgeschriebenen Drehmoment festgezogen werden.
Achtung!
Verkleben von Kegelringverbindungen. –Teile niemals mit zähem Schmierfett einbauen.
Ausbau:
Nach Lösen der axialen Arretierung die Kegelringverbindung mittels Schlagrohr und einem kurzem Schlag lösen.
Vorsicht!
Schäden an der Kegelringverbindung. –Schlagrohr muss im Innendurchmesser so groß sein, dass es über den Kegelring greift.
Nasenkeilverbindungen
Wichtig ist, dass Welle, Nabe und Keilnut vor der Montage fettfrei, farbfrei und rostfrei gereinigt werden. Der Nasenkeil wird als Ersatzteil nur im Rohzustand geliefert, daher ist der Keil zu hoch und würde nach dem Festschlagen zu weit hervorstehen. Der Nasenkeil muss also durch Abfräsen oder Abschleifen der unteren Fläche so passend gemacht werden, dass er nach dem Einschlagen möglichst wenig hervorsteht, aber mit den CLAAS Spezialwerkzeugen (Keilzieher gerade oder gebogen) noch einwandfrei demontiert werden kann. Die obere konische Fläche darf nicht bearbeitet werden. Eine Bearbeitung mit der Feile ist nicht zu empfehlen.
Vorsicht!
Schäden an der Nasenkeilverbindung. –Nasenkeil mit einem geeigneten, nicht zu schweren Hammer, mit Gefühl festschlagen.
77408 Den Nasenkeil keinesfalls mit Gewalt festschlagen, um eine Beschädigung der Bauteile (besonders Bremsscheiben) zu vermeiden und das Lösen mit dem CLAAS Spezialwerkzeug zu ermöglichen.
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Selbstsichernde Schrauben, zum Beispiel: VerbusPlus / Imbus-Plus, bei jeder Montage erneuern. Sie sind im Ausnahmefall bis dreimal wiederverwendbar. Selbstsichernde Schrauben mit mikroverkapseltem Kleber immer zügig bis zum angegebenen Anzugsdrehmoment anziehen.
Immer das angegebene Anzugsdrehmoment beachten. Beim Herausschrauben selbstsichernder Schrauben diese zügig ganz herausschrauben. Selbstsichernde Schrauben dürfen nicht mit Dichtmasse in Verbindung kommen. Selbstsichernde Schrauben mit mikroverkapseltem Kleber können nur dort verwendet werden, wo die Betriebstemperatur nicht über +90°C steigt. Die vollständige Belastbarkeit dieser Schrauben ist nach 24 Stunden bei +20°C erreicht. Die vollständige Aushärtung kann durch Erwärmen verkürzt werden, zum Beispiel bei +70°C auf 15 Minuten. Anstelle von selbstsichernden Schrauben können in Einzelfällen Schrauben mit flüssiger Schraubensicherung nur da verwendet werden, wo zum Lösen diese Schraubenverbindungen auf zirka 200°C angewärmt werden können. Auch hier die vorgeschriebene Güteklasse der Schrauben, zum Beispiel 8.8 oder 10.9, beachten.
14031
Flüssige Schraubensicherung
Flüssige Schraubensicherung nur da verwenden, wo vom Hersteller angegeben.
Richtige Anwendung:
Metallische Verbindungen, welche mit flüssiger Schraubensicherung eingesetzt werden sollen, müssen absolut fettfrei sein. Die Reinigung mit dem zur Werkstattpackung gehörenden «Aktivator» vornehmen. Vor Auftragen der flüssigen Schraubensicherung müssen die metallischen Flächen vom Aktivator, sprich: Reinigungsmittel, getrocknet sein. Besonders in Sacklöchern dürfen keine Rückstände vom Aktivator mehr vorhanden sein. Bei Schraubenverbindungen die flüssige Schraubensicherung möglichst nur im Innengewinde der Mutter tropfenweise auftragen. Bei Sacklöchern nur im Gewindegrund zirka 1 d (d = Nenn-Ø des Schrauben-
bolzens) benetzen. Ebenso bei allen überlangen Einschraubgewinden verfahren. Wird die flüssige Schraubensicherung auf dem Gewindebolzen oder am Gewindeanfang beim Einschraubgewinde aufgetragen, so verteilt sie sich beim Einschrauben auf der ganzen Gewindelänge und das Losbrechmoment beim späteren Lösen ist zu hoch – Abreißgefahr der Schraube. Schraubenverbindungen, die mit flüssiger Schraubensicherung gesichert sind, lassen sich leicht lösen, indem sie auf zirka 200°C erwärmt werden.
Spannringlager
Spannringlager werden durch Verdrehen des Exzenterringes über den Lagerinnenring auf der Welle festgesetzt. Vor dem Einsetzen Innenring und Welle mit Getriebefließfett NLGI-Klasse 00 versehen, um einen leichten Ausbau zu ermöglichen. Zum Beispiel: CLAASAGRIGREASELC00/000. Den Exzenterring immer in Drehrichtung der Welle mäßig festschlagen und mit Gewindestift festsetzen. Zum Lösen des Lagers den Exzenterring entgegen der Wellendrehrichtung losschlagen.
Spannhülsenlager
Spannhülsenlager benötigen keinen speziell bearbeiteten Lagersitz. Sie können auf jeder gezogenen oder geschälten Welle montiert werden. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass die Welle beliebig axial verschiebbar und somit gut ausgerichtet werden kann. Spannhülsenlager immer entsprechend dem konischen Innenring einbauen. Vor dem Einsetzen die Spannhülse und Welle reinigen sowie die Leichtgängigkeit der Spannhülsenmutter kontrollieren, damit sich die Spannhülse beim Anziehen nicht auf der Welle dreht.
Anziehen:
Spannhülsenmutter zunächst so weit anziehen, dass die Spannhülse spielfrei ist und leichte Spannung hat. Jetzt die Mutter zirka 90° anziehen und dann weiterdrehen, bis die nächste Nut zur Sicherungszunge passt. Spannhülsenmutter mit Sicherungszunge sichern.
Lösen:
Die entsicherte Spannhülsenmutter zunächst nur einige Umdrehungen lösen. Das Gewinde muss noch voll tragen. Spannhülse mit einem Schlagrohr und kräftigem Druckschlag lösen.
Schneidring-Verschraubungen an Hydraulikleitungen
Für alle Vormontagen sowie vom Werk vormontiert gelieferte Schneidring-Verschraubungen erfolgt die Fertigmontage in den zugehörigen, gut eingeölten Verschraubungsstutzen mit 1/2 Umdrehung der Überwurfmutter über den Punkt des deutlich spürbaren Kraftanstieges.
Vormontage:
–Das Rohr rechtwinklig absägen.
Keine Rohrabschneider verwenden! Rohrwand wird dadurch schräg geschnitten und es führt zu starker Gratbildung innen und außen. –Rohrende innen und außen leicht entgraten. Nicht anfasen! –Rohrende reinigen. Bei Rohrbögen muss das gerade Rohrende bis zum Beginn des Biegeradius mindestens zweimal die Höhe der Überwurfmutter betragen. –Überwurfmutter und Schneidring auf das Rohr schieben. –Rohr gegen den Anschlag im Verbindungsstutzen drücken und Überwurfmutter anziehen, bis der
Schneidring das Rohr erfasst.
Rohr darf nicht mitdrehen. Dieser Punkt ist durch den zunehmenden Kraftanstieg fühlbar. –Überwurfmutter 1/2 Umdrehung über den Druckpunkt anziehen. –Einschnitt der Schneidkante kontrollieren.
Ein sichtbar aufgeworfener Bund muss den Raum vor der Schneidring-Stirnseite ausfüllen. Der
Schneidring darf sich drehen, jedoch nicht axial verschieben lassen.
Fertigmontage
–Das vormontierte Rohr in den gut eingeölten Verschraubungsstutzen einsetzen. –Die Überwurfmutter bis zum spürbaren Kraftanstieg anziehen. –Anschließend 1/2 Umdrehung darüber hinaus. Wiederholungsmontage –Nach jedem Lösen der Schneidring-Verschraubung ist die Überwurfmutter ohne erhöhten
Kraftaufwand wieder anzuziehen.
Undichte Schneidring-Verbindung
–Bei einer undichten Verbindung ist die Überwurfmutter zunächst so weit zu lösen, dass etwas Öl austritt. –Anschließend vorschriftsmäßig anzuziehen.
Für alle Vormontagen sowie vom Werk vormontiert gelieferte Profilring-Verschraubungen erfolgt die Fertigmontage in den zugehörigen, gut eingeölten Verschraubungsstutzen mit 1/2 Umdrehung der Überwurfmutter über den Punkt des deutlich spürbaren Kraftanstieges.
Vormontage
–Das Rohr rechtwinklig absägen.
Keine Rohrabschneider verwenden! Rohrwand wird dadurch schräg geschnitten und es führt zu starker Gratbildung innen und außen. –Rohrende innen und außen leicht entgraten. Nicht anfasen! –Rohrende reinigen. Bei Rohrbögen muss das gerade Rohrende bis zum Beginn des Biegeradius mindestens zweimal die Höhe der Überwurfmutter betragen. –Überwurfmutter und Profilring auf das Rohr schieben. –Rohr gegen den Anschlag im Verbindungsstutzen drücken und Überwurfmutter anziehen, bis der
Profilring das Rohr erfasst.
Rohr darf nicht mitdrehen.
Dieser Punkt ist durch den zunehmenden Kraftanstieg fühlbar. –Überwurfmutter 1/2 Umdrehung über den Druckpunkt anziehen. –Einschnitt der Schneidkante kontrollieren:
Ein sichtbar aufgeworfener Bund muss den Raum vor der Profilring-Stirnseite ausfüllen. Der Profilring darf sich drehen, jedoch nicht axial verschieben lassen.
Fertigmontage
–Das vormontierte Rohr in den gut eingeölten Verschraubungsstutzen einsetzen, –Die Überwurfmutter bis zum spürbaren Kraftanstieg anziehen und anschließend 1/2 Umdrehung darüber hinaus.
Wichtig: Den Verschraubungsstutzen mit Schlüssel gegenhalten!
Wiederholungsmontage
–Nach jedem Lösen der Profilring-Verschraubung ist die Überwurfmutter bis zum spürbaren Kraftanstieg anzuziehen und anschließend 1/2
Umdrehung darüber hinaus.
Wichtig: Den Verschraubungsstutzen mit Schlüssel gegenhalten!
5728
1 Undichte Profilring-Verbindung
Bei einer undichten Verbindung ist die Überwurfmutter zunächst so weit zu lösen, dass etwas Öl austritt und anschließend vorschriftsmäßig anzuziehen. Abweichende Anzugswerte verringern die Nenndruckleistung und die Lebensdauer der Verschraubung. Leckagen und Herausrutschen des Rohres sind die Folge.
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–Runddichtring auf dem Dichtkegel einölen. Die
Überwurfmutter 1/3 Umdrehung über den Punkt des deutlich spürbaren Kraftanstieges anziehen.
Wichtig: Den Verschraubungsstutzen mit Schlüssel gegenhalten! Abweichende Anzugswerte verringern die Nenndruckleistung und die Lebensdauer der Verschraubung. Leckagen und Herausrutschen des Rohres sind die Folge.
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Hydraulik-Schlauchleitungen
Hydraulikverschraubungen: Hierbei die Angaben zur Fertigmontage beachten: –Schneidring-Verschraubungen an Hydraulikleitungen, siehe oben.Progressivring-Verschraubungen an Hydraulikleitungen, siehe oben.Dichtkegel-
Verschraubungen an Hydraulikleitungen, siehe oben. Schlauchverlegung: Hierzu die Angaben zu den folgenden fünf Abbildungen beachten. –Verdrehen der Schlauchleitung beim Einbau vermeiden.
A = falsche Montage
B = richtige Montage

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2

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3
4 Vorsicht!
Gerade verlegte Schlauchleitungen verkürzen sich infolge des Hydraulikinnendruckes. Herausreißen von Armaturen möglich. –Schlauchleitungen stets etwas durchhängend einbauen. Auch bei ruhendem
Einbau.
–Schlauchleitungen so einbauen, dass in allen
Betriebszuständen keine Zugbeanspruchungen auftreten und ebenso keine Stauchbelastungen bei kurzen Längen.
C = falsche Montage
D = richtige Montage –Faustregel: Beim Wackeln an der Schlauchleitung in der Mitte zwischen zwei Halte-/ Verbindungselementen (zum Beispiel: Schellen) soll der gesamte Spielweg der Schlauchleitung mindestens 1cm betragen. Vermeiden äußerer Beschädigungen: –Äußere mechanische Einwirkungen auf Schlauchleitungen bei(G) vermeiden. –Scheuern der Schläuche aneinander oder an
Bauteilen durch zweckmäßige Anordnung und
Befestigung vermeiden. –Ausreichenden Abstand zu Bauteilen(H) einhalten. –Scharfkantige Bauteile dauerhaft abdecken.
E = falsche Montage
F = richtige Montage
Vermeiden von Verdrehbeanspruchungen: –Beim Anschluss an sich bewegenden Teilen ist das Verdrehen des Schlauches zu vermeiden, insbesondere wenn Bewegung und Biegung in der gleichen Ebene stattfinden.
K = falsche Montage
L = richtige Montage

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5
Schutz vor externen Wärmequellen: –Bei starken externen Wärmequellen: -Schlauchleitungen stets in ausreichendem Abstand von Wärme abstrahlenden Teilen halten. -Gegebenenfalls Schlauchleitungen mittels Abweiser von der Wärmequelle (N) fernhalten.
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Hinweise zur wirtschaftlichen Reparatur
–Maschinenteile vor dem Aus- bzw. Abbau markieren, um einen seitenrichtigen und der
Auswuchtung entsprechenden Sitz nach dem
Wiedereinbau sicherzustellen. –Spannstifte müssen mit dem Schlitz stets zur belasteten Seite zeigen. Werden sie um 90° verdreht eingesetzt, lockern sie sich, fallen heraus oder scheren ab. –Splinte, Drahtsicherungen, Blechsicherungen,
Sicherungsscheiben und Federringe bei Reparaturen erneuern. –Schmierbare Kugel- und Gleitlager mit dafür vorgeschriebenem Schmierfett einsetzen. –Kettenräder und Keilriemenscheiben zueinander ausrichten. –Bei Arbeiten an Hydraulikanlagen auf größte Sauberkeit achten. –Verschiedene Ölsorten nicht mischen. –Maschine bzw. Maschinenaggregate nach erfolgter Reparatur langsam durchdrehen oder betätigen.