Hessicher Konjunkturspiegel 2013_03

Page 13

DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Beschäftigung und Arbeitsmarkt Im November 2013 waren 175.662 Arbeitslose1 in Hessen registriert. Damit ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat Oktober um knapp 2.300 Personen gesunken – ein durchaus saisonüblicher Effekt in der Vorweihnachtszeit. Im Vergleich zum November 2012 waren hingegen über 5.000 Personen mehr arbeitslos gemeldet. Die konjunkturellen Impulse sind zurzeit zu schwach, um den Abbau der Arbeitslosigkeit vorantreiben zu können. Die Darstellung der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit veranschaulicht zum einen den moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit seit Sommer 2012. Sie zeigt zum anderen, dass sich die Entwicklung im Bundesdurchschnitt etwas freundlicher als in Hessen präsentiert, wobei in den letzten Monaten wieder eine Konvergenz zu beobachten ist. Korrespondierend zur Arbeitslosenzahl hat sich auch die Arbeitslosenquote – definiert als die Anzahl der registrierten Arbeitslosen in Relation zu allen zivilen Erwerbspersonen – geändert: Die Quote

ARBEITSLOSE

in Hessen fiel im November mit 5,5 % etwas niedriger als im Oktober (5,6 %) bzw. geringfügig höher als noch ein Jahr zuvor (5,4 %) aus. Der Blick auf Nord-, Mittel- und Südhessen zeigt keine großen Unterschiede auf: Im RB Kassel und im RB Gießen beträgt die Arbeitslosenquote jeweils 5,3 % und im RB Darmstadt wird eine Arbeitslosenquote von 5,6 % ausgewiesen. Die Bandbreite auf Kreisebene ist hingegen beträchtlich und reicht von einer Arbeitslosenquote in Fulda von 3,3 % bis zu einer Quote von 10,8 % in der Stadt Offenbach. Was für Hessen insgesamt gilt, trifft auch für die weitaus überwiegende Zahl der hessischen Kreise bzw. kreisfreien Städte zu: Die Arbeitslosenquote ist im November 2013 etwas niedriger als noch im Vormonat Oktober, aber höher als im November 2012. Hessen zeichnet sich nach wie vor durch eine Arbeitslosenquote aus, die unter dem Bundesdurchschnitt liegt – und zwar um 1,0 Prozentpunkte im November. Sie ist darüber hinaus seit dreieinhalb Jahren in

der Regel auch geringer als die westdeutsche Arbeitslosenquote, die derzeit 5,8 % beträgt. Die letzten verfügbaren Angaben über die Zahl der Kurzarbeiter beziehen sich auf den Berichtsmonat Mai 2013. Zu diesem Zeitpunkt waren hessenweit 5.675 Personen (Mai 2012: 4.709) in Kurzarbeit, wovon etwa drei Viertel konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten. Die Kurzarbeiteranzeigen2 von Juni 2013 bis Oktober 2013 lassen nicht erwarten, dass die Bedeutung der Kurzarbeit in Hessen – von den üblichen Saisonschwankungen (z.B. dem „Schlechtwettergeld“) abgesehen – in den nächsten Monaten zunehmen wird. In der Zahl der offenen Stellen (gemeldete Arbeitsstellen) spiegelt sich die verhaltene Arbeitsnachfrage der hessischen Unternehmen wider. 34.415 im November 2012 den hessischen Arbeitsagenturen gemeldete Stellen stehen ein Jahr später nur 32.204 Stellen gegenüber, was einem Rückgang um rund 2.200 Stellen entspricht.

Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

110 100 90 80 Jan 11

Jul 11

Jan 12

Jul 12

Jan 13

Jul 13

Arbeitslosenquoten in Hessen, Westdeutschland und Deutschland * Nov 12 Dez 12 Hessen Westdeutschland Deutschland

5,4 5,6 6,5

5,5 5,8 6,7

Jan 13

Feb 13

Mrz 13

Apr 13

Mai 13

Jun 13

Jul 13

6,1 6,4 7,4

6,1 6,4 7,4

6,1 6,3 7,3

6,1 6,2 7,1

5,8 6,0 6,8

5,7 5,8 6,6

5,9 6,0 6,8

Aug 13 Sep 13 5,9 6,1 6,8

5,7 5,9 6,6

Okt 13

Nov 13

5,6 5,8 6,5

5,5 5,8 6,5

* Arbeitslose bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, Angaben in Prozent

_____________________ 1) Die Daten zur Arbeitslosigkeit speisen sich aus dem IT-Fachverfahren der Bundesagentur, aus Datenlieferungen zugelassener kommunaler Träger und – sofern keine verwertbaren bzw. plausiblen Daten geliefert wurden – aus ergänzenden Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit. 2) Vor Beginn der Kurzarbeit müssen die Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitszeitausfall erstatten. Insofern können die Anzeigen als potenzielle Zugänge in die Kurzarbeit interpretiert werden, die tatsächliche Inanspruchnahme steht jedoch erst später fest.

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2013

11


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.