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Highlights vom BdA-Kongress 2021
Neuigkeiten rund um Gesundheitsthemen
Heuer feiert der Berufsverband der ArztassistentInnen (BdA) sein 30-jähriges Bestehen. Im Rahmen des BdA-Kongresses am 16. Oktober 2021 hatten Angehörige dieser Berufsgruppe die Gelegenheit, namhaften Vortragenden per Live-Zuschaltung zu folgen. In sechs Vorträgen und einer Podiumsdiskussion erfuhren die Kongressbesucher Interessantes über Gesundheitsthemen sowie über die Organisation in der Arztpraxis. Durch das Programm, welches in den Räumlichkeiten der RegionalMedien Austria abgehalten wurde, führte Birgit Thalhammer, Vizepräsidentin des Berufsverbands. Rund 130 Personen nahmen an dem Kongress teil.
Carola Bachbauer, BA Mag.a Ines Riegler
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Lalouschek, MSc, Facharzt für Neurologie
„Das Risiko von Virusinfektionen kann aufgrund psychischer Einflüsse um das Zwei- bis Vierfache variieren. “ • Während der Corona-Pandemie nahmen die psychischen Belastungssymptome rapide zu. • Aufgrund der Pandemie gibt es eine
Vielzahl von zusätzlichen äußeren
Belastungen, z. B. Angst vor Erkrankung, Existenzprobleme und Kon-
taktbeschränkungen. Diese haben massive Auswirkungen auf die Psyche. • Insbesondere der Kontrollverlust und das Gefühl des Ausgeliefertseins entwickeln sich zu einer Hilflosigkeit und Handlungsunfähigkeit. • Regelmäßigkeit und Rituale helfen gegen Angst und Depression.
Vortag: Streifzug durch die aktuelle Schmerztherapie
Dr.in Astrid Pinsger-Plank, Fachärztin für Orthopädie & Traumatologie
„Jeder fünfte Österreicher hat chronische Schmerzen. Die Dunkelziffer ist jedoch um einiges höher.“ • Als chronische Schmerzen werden
Schmerzen bezeichnet, die länger als drei Monate andauern. • Chronische Schmerzen beeinträchtigen das Leben von Betroffenen massiv. Viele Schmerzpatienten leiden zusätzlich an Depressionen, Angst- oder Schlafstörungen. Diese sollte man mitbedenken und therapieren. • Um Schmerzen zu lindern, gibt es eine Vielzahl verschiedener Therapiemöglichkeiten. Medikamente sowie Bewegungs- und Psychotherapie können dabei helfen, wieder schmerzfrei zu werden. • Wenn diese Methoden die Beschwerden bei chronischen Schmerzen nicht ausreichend lindern, kommt ein Gelenkersatz infrage.
Podiumsdiskussion: Zukunft des Berufsbildes der Arztassistenz
Aufgrund der rasch voranschreitenden Digitalisierung kommen immer mehr Herausforderungen auf die Arztassistenz zu. Deshalb wird es immer wichtiger, sich Gedanken über die Zukunft dieses Berufsbildes zu machen. Genau dies wurde in der Podiumsdiskussion mit Birgit Thalhammer, Vizepräsidentin des BdA, Georg Grundei, diplômé, Wirtschaftsbereichssekretär, Dr.in Naghme Kamaleyan-Schmied, Ärztin für Allgemeinmedizin, und Dr. Arno Melitopulos-Daum, Fachbereichsleiter Versorgungsmanagement 3 der Österreichischen Gesundheitskasse, besprochen. Hierbei wurden wichtige Punkte, etwa die Anpassung der Aus- und Weiterbildung, eine Aufwertung wie auch eine emotionale und entgeltliche Wertschätzung des Berufes, angeführt.
Vortrag: Wissenswertes rund um den Eisenmangel
Dr. Christian Cebulla, Ärztlicher Direktor des Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf
„Die klinische Symptomatik des Eisenmangels hat viele Gesichter und wird hauptsächlich durch den Schweregrad des Eisendefizits bestimmt.“ • Eisenmangel und Eisenmangelanämie gehören weltweit zu den häufigsten Erkrankungen. Laut WHO sind circa 25 % der Weltbevölkerung davon betroffen. • Risikogruppen sind besonders Frauen im gebärfähigen Alter und Kleinkinder, aber auch im Alter sowie bei veganer
Ernährung kann ein Eisenmangel oder eine Eisenmangelanämie auftreten. • Die Leitsymptome sind Müdigkeit und Schwäche. Mit zunehmendem Eisenmangel können Beschwerden wie brüchige Nägel, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen und Libidoverlust auftreten. • Therapeutisch lässt sich ein bestehender Eisenmangel je nach Ausprägung durch diätetische Maßnahmen,
Tabletten oder intravenöse Eisengabe beheben.
Barbara Weber, MBA, Ordinationscoach
„Unnötige Prozesse und Aufgaben sollten identifiziert und schnell beseitigt werden.“ • Effizientes Arbeiten ist ressourcenschonend und bedeutet, dass man während der Arbeitszeit einen möglichst großen
Output erreicht. • Die Analysephase, die Aufgabenverteilung sowie verschiedenen Abläufe in der Praxis sind wichtige Teile, um den
Praxisalltag effizienter zu machen. • Mit Ressourcen sind sowohl Zeit als auch Papier, Druckerpatronen und das eigene Nervenkostüm gemeint. • Klare Aufgaben- und Rollenverteilung sowie To-do-Listen sind einer effizienten Arbeitsweise förderlich.
Vortrag: Phytotherapie bei Angst, Unruhe und Stress
Prim. Dr. Christian Wunsch, Vorstand der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
„Angsterkrankungen können in allen Lebensphasen, in allen sozialen Schichten und aus verschiedenen Gründen auftreten.“ • Interne Stressoren, z. B. Infektionen, und externe Stressoren wie Arbeitslosigkeit können sich auf die Psyche schlagen. • Mögliche Faktoren für Angsterkrankungen können aber auch chronische
Erkrankungen oder Traumata sein. • Schon in der Anfangsphase sollte mithilfe einer Therapie unterstützt werden, damit es nicht zu einer schweren Ausprägung kommt. • Als Behandlungsmöglichkeiten stehen sowohl synthetische Arzneimittel als auch die Phytotherapie mit Passionsblume, Hopfen oder Baldrian zur Verfügung.
Vortrag: Neuerungen im e-cardSystem 2022 und was Sie über das e-Rezept wissen sollten
Mag. (FH) Daniel Schuchner, Sozialversicherungs-Chipkarten Betriebs- und Errichtungsgesellschaft m. b. H. – SVC
„Der Connectivity Check ermöglicht Ihnen jetzt schon, zu prüfen, ob Sie zukünftig (ab Mai 2022) das e-card-System erreichen können.“
Mag.a Alexandra Bergmann, Sozialversicherungs-Chipkarten Betriebs- und Errichtungsgesellschaft m. b. H. – SVC
„Eine Ausstellung von e-Rezepten ohne Anwesenheit Ihrer Patienten in der Ordination ist bei Bedarf weiterhin möglich.“ • Ab dem dritten Quartal 2022 werden
Kassenordinationen mit dem neuen e-card-Lesegerät „GINO“ ausgestattet.
GINO ersetzt GINA und LAN-CCR und kann kontaktlos (per NFC) und kontaktbehaftet (Stecken) e-cards und
Admin-Karten lesen und signieren. • Die Anwendung des e-card-Systems wird in Zukunft in das e-card-Rechenzentrum verlagert. Dadurch kann schneller auf geänderte Anforderungen reagiert und neue Technologien können besser unterstützt werden. • Das e-Rezept digitalisiert den derzeitigen Papierprozess rund um die Ausstellung und Einlösung von Kassenrezepten.
Bei Privat- und Suchtgiftrezepten bleibt der Papierprozess vorerst bestehen. >
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