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Das war die BdA Tagung 2022

Spannende Vorträge rund um das Thema „Generation Best Agers“

Die diesjährige Jahrestagung des Berufsverbands der ArztassistentInnen (BdA) fand am 11. Juni in Innsbruck statt. Die teilnehmenden Angehörigen der Berufsgruppe hatten die Gelegenheit, sechs spannende Vorträge namhafter Expertinnen und Experten zum Thema „Generation Best Agers“ live mitzuverfolgen und Fortbildungspunkte zu sammeln. Durch das abwechslungsreiche Programm führten BdA-Präsidentin Mag.a Elisabeth Hammer-Zach sowie Vizepräsidentin Birgit Thalhammer. Nachfolgend die Vortragsinhalte im Überblick:

Schlafapnoe und Schnarchen – wieder zur Ruhe kommen

Dr. Klemens Dejakum, Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, BKH Kufstein

„60 Prozent der 60-jährigen Männer und 40 Prozent der 60-jährigen Frauen schnarchen.“

• Gründe für Schnarchen bei Senioren sind häufig Übergewicht, Alkohol und Medikamente sowie das im

Alter erschlaffende Gewebe. • Schnarchen allein ist nicht gefährlich, eine Schlafapnoe schon: also

Atempausen von mehr als zehn

Sekunden mindestens zehnmal pro

Stunde. • Mögliche Folgen einer Schlafapnoe:

Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen, Depressionen, hoher Blutdruck, Herzrasen,

Schlaganfall, Herzinfarkt, deutlich verkürzte Lebenserwartung. • Eine fachärztliche Abklärung ist wichtig. Die Erstellung des Therapieplans erfolgt individuell – abhängig von: Leidensdruck, klinischem

Befund, Schlaflaborbefund, Lageabhängigkeit, Alter. • Die Behandlungsoptionen reichen von Lifestyle-Änderungen wie Gewichtsverlust über die CPAP-Maske bei Schlafapnoe bis hin zu operativen Eingriffen.

Muskelabbau, gesunde Ernährung und sportliche Betätigung im Alter

Adi Embacher, Diplomierter Physiotherapeut und Osteopath

„Deutlicher Schritt in Richtung eines gesundheitsorientierten Trainings bei der Generation 50 +.“

• Mit bereits 40 % der Bevölkerung (Tendenz: steigend) machen Best Ager einen wesentlichen Teil der Zielgruppe

Fitness und Gesundheitssport aus. • Präferenzen haben sich geändert.

Stand früher die Ästhetik im Vordergrund, rückt jetzt auch die Gesundheit in den Fokus. Kurz gesagt: schön und fit. Maßgeblich für die Richtungsänderung ist auch die Covid19-Pandemie. • „In“ sind: Bodyforming, Muskelaufbau, Gewichtsabnahme (Schlankheitsideal); Pilates, Yoga, Bodyworkout etc. (Gesundheitstraining/ allgemeine Fitness); alles unter dem

Motto: für Körper, Geist und Seele. • Säulen der Ernährung: - Energiezufuhr – möglichst unverarbeitete ballaststoffreiche Kohlenhydrate; - Aufbau – fettarme Proteine für Reparatur- und Regenerationsprozesse; - Schutz – gesunde Fette, die entzündungshemmend wirken; - Vorbeugung – farbenfrohes frisches

Obst und Gemüse, Vitamine, gesundes Immunsystem; - Hydrierung – 30 bis 40 ml Wasser pro kg Körpergewicht.

Kollektivvertrag – Spielregeln in der Arbeitswelt

Christof Federspiel, Bildungsbeauftragter, Gewerkschaft GPA Tirol

„Österreich liegt bei der Abdeckung durch Kollektivverträge im Spitzenfeld.“

• Kollektivverträge (KV) sind schriftliche Vereinbarungen zwischen kollektivvertragsfähigen Körperschaften der Arbeitgeber auf der einen sowie der Arbeitnehmer auf der anderen Seite. Sie werden abgeschlossen, um Entlohnungs- und Arbeitsbedingungen zu regeln. • Achtung: Zuerkennung der KV-Fähigkeit: Die freiwillige Berufsvereinigung hat Vorrang vor der gesetzlichen Interessenvertretung! • Es gilt das Günstigkeitsprinzip: - Betriebsvereinbarungen oder

Dienstvertrag können kollektivvertragliche Ansprüche der Arbeitnehmer nur erweitern und verbessern. - Günstigere Bestimmungen in der

Betriebsvereinbarung oder im Dienstvertrag gelten auch dann, wenn sie der

KV-Bestimmung widersprechen oder es im KV keine Regelung gibt. • Die KV für Ordinationsangestellte werden von den Landesärztekammer-Vertretern und der Gewerkschaft verhandelt. Dadurch gibt es für die Berufsgruppe neun unterschiedliche. Sie sorgen im jeweiligen Geltungsbereich u. a. für Wettbewerbsgleichheit und einheitliche

Mindeststandards der Lohn- und

Arbeitsbedingungen.

Multimorbidität und Multimedikation

Dr.in Helena Talasz, FÄ für Innere Medizin, Additivfach Geriatrie, LKH Hochzirl-Natters

„Die Multimorbidität älterer Menschen führt zwangsläufig meist zur Verordnung zahlreicher Medikamente.“

• Wenn ein Patient längerfristig mehr als fünf verschiedene Medikamente einnehmen muss, spricht man von >

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So individuell wie die Gesundheit.

boso medicus exclusive lässt sich auf die persönlichen Bedürfnisse einstellen, bietet zahlreiche Statistikfunktionen für eine optimale Beurteilung der Blutdruckwerte und ist besonders empfohlen bei erhöhter Blutdruckvariabilität. Überzeugend in jeder Beziehung: das elegante Design, die hochwertige Verarbeitung und ein Funktionsumfang, der keine Wünsche offen lässt. Und das alles so einfach und benutzerfreundlich, wie Sie und Ihre Patienten es von boso gewohnt sind: Die große Anzeige und die zuschaltbare Sprachausgabe machen die Blutdruckmessung besonders einfach und komfortabel – nicht nur für ältere oder sehbehinderte Menschen.

Vertrauen Sie dabei auf die Präzision und Qualität von boso: die Marke, auf die sich auch 96 % aller deutschen Allgemeinärzte, Praktiker und Internisten in der Praxis verlassen.

(API-Studie der GfK 01/2016)

einer Multimedikation oder Polypharmazie. • Da die Metabolisierung und Ausscheidung der Medikamente durch alternsabhängige Veränderungen auf Organ- und Zellebene abnimmt und ältere Menschen außerdem sehr sensibel auf äußere Einflüsse reagieren, steigt das Risiko unerwünschter

Arzneimittelinteraktionen und -nebenwirkungen mit jeder eingenommenen Substanz. • Häufige Medikamentennebenwirkungen sind gastrointestinale Beschwerden, Anstieg der Nierenwerte und Veränderungen der kognitiven

Situation, die bis hin zu Verwirrtheitszuständen reichen können.

Weil solche Pathologien häufig im

Alter auftreten, werden sie manchmal nicht als Medikamentennebenwirkung erkannt. Das kann die

Verordnung weiterer Medikamente zur Symptombekämpfung nach sich ziehen. • Die älteren Patienten selbst sind mit der komplexen Situation meistens überfordert und brauchen kompetente Unterstützung. Hierbei spielen

die Hausärzte und ihre Mitarbeiter eine wichtige Rolle. • Eine regelmäßige Erhebung aller eingenommenen Medikamente, eine

Überprüfung ihrer Notwendigkeit und Erstellung von Medikamentenplänen sowie eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Angehörigen, ambulanten Hilfsdiensten und

Apotheken werden meist mit einer bemerkenswerten Verbesserung der

Lebensqualität älterer multimorbider Patienten belohnt.

Was Sie über das e-Rezept wissen sollten

Alexandra Bergmann, MA, Projektleiterin in der SVC

„Das e-Rezept digitalisiert den Prozess rund um die Ausstellung von Kassenrezepten.“

• Das e-Rezept ersetzt das bisherige papierene Kassenrezept bei Ausstellung, Einlösung und Abrechnung; bei Bedarf auch ohne Anwesenheit des Patienten in der Ordination; sowie auch nach Ende der Pandemiebestimmungen für

die e-Medikation. Es ist kein Opt-out wie bei der e-Medikation möglich. • An der Rezeptierung ändert sich grundsätzlich nichts: Die Verordnung erfolgt im Softwaremodul, wird im e-card-System gespeichert und automatisch in die e-Medikation übernommen. • Allerdings: Das Format der neuen

Kassenrezepte ändert sich. Jedes e-Rezept hat einen individuellen e-Rezept-Code und eine alphanumerische e-Rezept-ID. • Der neue e-Rezept-Beleg kann mit

Standarddruckern ausgedruckt werden. Der Ausdruck erfolgt nur auf

Wunsch der Patienten. • Blankoformulare stehen für Hausbesuche sowie für den Fall, dass ein

Zugriff auf das e-card-System nicht möglich ist, zur Verfügung. • Apotheken können durch Stecken der e-card alle offenen e-Rezepte einer Person abrufen. Der Zugriff ist auch über e-Rezept-Code oder -ID möglich. • Weitere Infos: chipkarte.at/e-rezept;

Nachbestellung von Infomaterial: info@svc.co.at <

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VORSCHAU

BdA Kongress Wien, Oktober 2022

Fortbildung wird auch künftig großgeschrieben: Der nächste BdA-Kongress findet am 15. Oktober 2022 im Hotel Savoyen in Wien statt. Das Kongressthema lautet „Familienmedizin – alle Lebenslagen“.

Die Familienmedizin hat eine integrative Sichtweise, zu der die Beachtung somatischer, psychischer, systemischer und soziokultureller Aspekte gehört. Das spiegelt sich auch in den Vorträgen wider, welche die Fach- bzw. Themengebiete Dermatologie, Rheumatologie, Adipositas, Wundversorgung und Long Covid abdecken. Auch Praxis- und Arbeitsrechtsthemen stehen wieder auf der Agenda.

Für die Vorträge konnten renommierte Expertinnen und Experten gewonnen werden, etwa Dr. Ralf Harun Zwick, Ärztlicher Leiter der Ambulanten Internistischen Rehabilitation, Therme Wien Med. Er spricht über biopsychosoziale Herausforderungen bei Long Covid. Oder Dr.in Eva Rath, Leiterin der Rheumatologie und Immunologie, Hanusch-Krankenhaus, Wien. Sie referiert die biopsychosoziale Bedeutung rheumatischer Erkrankungen in den unterschiedlichen Lebensaltern.

Infos & Anmeldung: arztassistenz.at

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