Aquilegia (Hrsg.), Fingerhut & Herzgespann

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Alkaloide

Amaryllisgewächse – Amaryllidaceae

G

Kleines Schneeglöckchen Galanthus nivalis

Beschreibung

Geschichte

Die ausdauernde Zwiebelpflanze wird bis zu 20 cm hoch. Ihre linealen, fleischigen Blätter sind bläulich grün gefärbt. Die zwittrigen, nickenden Blüten stehen einzeln. Dabei unterscheiden sich die drei äusseren, weissen Blütenhüllblätter von den drei inneren, die nur halb so lang sind und einen grünen Fleck aufweisen. Blütezeit: Januar–März

Der lateinische Gattungsname Galanthus geht auf den schwedischen Naturforscher Carl von Linné (1707–1778) zurück und leitet sich aus den griechischen Wörtern gala (Milch) und anthos (Blüte) ab. Der Artname nivalis bedeutet Schnee. Die Namen beziehen sich einerseits auf die Blütenfarbe und andererseits auf das frühe Blühen, wenn teilweise noch Schnee liegt.

Herkunft und Lebensraum Das Kleine Schneeglöckchen stammt aus Süd- und Mitteleuropa. Es gedeiht in feuchten Laubwäldern, Gebüschen, Obstgärten und ist oft aus Gärten verwildert.

Inhaltsstoffe Alkaloide (Galanthamin)

Droge Schneeglöckchenzwiebel (Galanthi bulbus)

Medizinische Anwendung Heute wird nur noch das isolierte Alkaloid Galanthamin bei postoperativer Schlaffheit der Muskulatur, krankhafter Muskelschwäche sowie neuerdings zur Behandlung von Alzheimer-Erkrankungen eingesetzt.

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Besonderes Nach einer erfolgreichen Bestäubung, vor allem durch Honigbienen, erschlafft der Blütenstängel. Die Früchte sinken zu Boden. In der Folge werden die Samen von Ameisen verschleppt, die sich für deren energiereiches Anhängsel interessieren. Die ganze Pflanze ist schwach giftig.


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