2020-03 HTB Magazin HTB 1865

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BUNDESVEREINIGUNGEN

„HINTEN BRAUCHEN WIR AUCH WAS“ –

Bouleturnier der Bundesvereinigungen von links: die Hobbyangler Olaf Gayko, Sven Vogler, Ralf Wiegels, Oliver Balon, Ralf Becker und Andreas Deden

„Petri Heil“ blieb ein unerfüllter Wunsch Dass sich die 12 BV für vieles begeistern kann ist bekannt, dass jedoch eines Tages „Hochseeangeln“ auf ihrem Programm stehen würde, war für das ein oder andere BV-Mitglied eine echte Herausforderung. So ging es Ende September für einen Tag mit der „MS Einigkeit“ von Heiligenhafen hinaus auf See. Schon der Treffpunkt um 5 Uhr morgens in Harburg war eine echte Herausforderung, aber pünktlich warfen wir die Leinen los und dampften gegen 7.30 Uhr hinaus auf die Ostsee. Wir ließen die Insel Fehmarn an Steuerbord liegen und schipperten in Richtung internationale Gewässer, um uns unseren Wunsch für den heutigen Tag zu erfüllen – Dorsche angeln. Für die „Nicht-Angler“: die Dorsche gehören als wohlschmeckende Speisefische zur Knochenfischfamilie. Die meisten Arten leben in gemäßigt warmen Gewässern auf der Nordhalbkugel der Erde und ernähren sich von kleineren Fischen und wirbellosen Lebewesen. Nach fast acht Stunden auf See (nur unterbrochen von einem

mäßigen Mittagessen) fiel unser Fang doch sehr enttäuschend aus oder mögen die Dorsche nur Angler mit dem Vornamen Ralf? Ralf Wiegels jedenfalls konnte als erster einen Fangerfolg vermelden, jedoch stimmte die Länge des Fisches nicht – 36 cm waren dann doch zu klein, um ihn an Bord behalten zu können. Auch Ralf Becker konnte sich zwar über einen geangelten 38 cm langen Dorsch freuen, der aber in seiner Substanz auch noch zu schwach war und somit auch wieder über Bord musste. Das war es dann mit unserer schwachen Ausbeute…. Warum wir – auf besonderen Wunsch von Bruder Ralf B. aus der Karateabteilung – allerdings unbedingt Kühltruhen für die gefangenen Fische mitnehmen sollten, hat sich uns Hobbyanglern bis heute nicht erschlossen… Der dennoch sehr gesellige BVTag fand mit einem kleinen Snack im Restaurant „Nordpol“ in Heiligenhafen seinen Abschluss. „Dorschlos“ und um eine Erfahrung reicher ging es danach per Auto zurück in die Heimat. // OG

Wenn man den Schmerz des Versagens durchlebt, begleitet mit dem Aufschrei: „Das kann ja wohl nicht wahr sein“ und sich die Erkenntnis aufdrängt, dass auf dem Platz Dinge passieren, für deren Erklärung unsere Schulweisheit nicht ausreicht, dann befinden wir uns beim Boulespiel. Am 3. Oktober war es wieder soweit, beim Bouleturnier der Bundesvereinigungen. Boulisten sind Individualisten. Habitus und Stil dieser Spezies sind unterschiedlicher als der Rest der Menschheit. Die bunte Vielfalt der Charaktere erfordert Humor und Toleranz – das fällt mal leichter und mal schwerer. Der Messfanatiker will nie wahrhaben, dass der Gegner den Punkt hat. Der Taktiker diskutiert vor jeder zu spielenden Kugel sämtliche Alternativen und nervt den Gegner ständig mit der Frage: „Was kommt bei Euch noch?“ Der Ehrgeizige ist fast nur am Heulen, weil jede nicht genial gespielte Kugel ihn zur Verzweiflung bringt. Die Frohnatur will nur Spaß haben. Eigentlich ist ihr alles egal, und sie findet es auch noch lustig, wenn die Kugel irgendwo in der Walachei landet. Der Kommunikative ist ständig mit jemandem im Gespräch: mit Mitspielern, mit gerade nicht im Kreis stehenden Gegnern, mit Spielern, die gerade Pause haben oder mit Zuschauern. Er merkt selten, wann er dran ist und muss


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