Hanf Magazin | Ausgabe 13

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Medizin Nutzhanf Politik & Recht Wirtschaft 13 BIER AUF HAWAII UND CANNABIS IN DER DDR MICHAEL KNODT Seite 76 HANF IN DER KINDER - UND BABYNAHRUNG? ANDRÉ SCHNEIDER Seite 128 AUS EUROPÄISCHER PERSPEKTIVE Cannabis MEDIZINISCHES
Sales Infrastruktur NFTs

EDITORIAL Hanf Magazin Ausgabe 13

Kein Gesetz verlässt das Parlament so, wie es hineingekommen ist, so heißt es. Und nachdem sich im Verlauf zwischen Eckpunkte-Papieren und Referenten- und Kabinettsentwurf kaum etwas verändert hat, hofft man auf mehr Flexibilität im Deutschen Bundestag. Nicht nur Konsumenten hoffen, dass am Ende eine realitätsnahe Entkriminalisierung dabei herauskommt. Auch Patienten müssen noch auf vernunftorientierte Entscheidungen drängen, um sich nicht später in einer schlechteren Situation wiederzufinden als vor der Reform. Kaum ist der Gesetzentwurf im Parlament angekommen, schon befürchten manche, eine konservativere Folgeregierung könnte alle Errungenschaften schnell wieder zunichtemachen. Noch ist es

nicht ausgestanden, auch die CBD- und Nutzhanfbranche hat noch längst keine akzeptablen, gesetzlichen Rahmenbedingungen. Aber es herrscht dennoch Aufbruchsstimmung und in vielen Lebensbereichen kann Hanf in die Breite der Gesellschaft gebracht werden, als Lebensmittel, als Kleidung, im Hausbau und vielem mehr. Verändert sich also zum 1. Januar 2024 die Welt für uns alle?

EDITORIAL
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INHALT MEDIZINISCHES CANNABIS AUS EUROPÄISCHER PERSPEKTIVE BIER AUF HAWAII UND CANNABIS IN DER DDR HANF IN DER KINDER- UND BABYNAHRUNG? GESUNDHEIT VON ANFANG AN 06 76 128 140 4 hanf-magazin.com
SONSTIGES Zum Wohl der Patienten und der Region 18 MEDIZIN & FORSCHUNG 52 Das Potenzial von Cannabidiol 84 Zerenia Clinics UK Patient Makes History as First to Secure NHS Reimbursement for Cannabis Flowers 59 Der AVAAY Medical Report 106 Die Geschichte des CBD Hanfwirtschaft - Umsatzprognosen für Cannabis-Bier, Drogentests und Lieferdienste RECHT & ALLGEMEIN 20 69 CBD Regulatory Environment in the EU, UK and the USA 112 Ganja for Summerjam 90 Neue Hanfprodukte für ungewöhnliche Formen zur Einnahme von CBD 120 Die Kunst des Strain Reviews 98 NOIDS & der Pot: Cannabinoide optimal nutzbar machen 147 Vorbild für Deutschland? Cannabis Social Clubs in Spanien 03 Editorial 161 Produktvorstellungen 164 YouTube Influencer 168 Rezepte Futtermittel Hanf: umweltfreundliche Alternative NUTZHANF 30 114 HANFANBAUwie wirkt sich eine Legalisierung auf die Nutzhanfindustrie aus? 152 Wie Cannabis dem Sexualleben einen neuen Schwung verleihen kann 5 hanf-magazin.com

MEDIZINISCHES CANNABIS AUS EUROPÄISCHER PERSPEKTIVE

Anfang 2019 habe ich, damals noch als Mitarbeiter der deutschen medizinischen Tochter des kanadischen Cannabisunternehmens Canopy Growth, hier im Hanf Magazin einen Artikel zu medizinischem Cannabis aus europäischer Perspektive geschrieben und die Frage in den Raum geworfen, ob Kanada hier als Vorbild herangezogen werden sollte. Meine Antwort damals: Jein.

Diese Frage ist hierzulande, gerade im Hinblick auf die Diskussion über die Legalisierung von Freizeitcannabis für Erwachsene und deren Konsequenzen für den medizinischen Bereich, aktueller denn je. Aber kann Kanada als Vorbild für Deutschland dienen und was ist eigentlich mit dem medizinischen Bereich seit der Legalisierung von recreational Cannabis in Kanada 2018?

Vorbild Kanada?

Direkt am Anfang dieses Artikels möchte ich klarstellen, dass ich prin-

zipiell - wie auch mein ehemaliger und aktueller Arbeitgeber - gegen jede Form von Prohibition bin: Dies gilt hauptsächlich für das Thema Cannabis, das ich nun seit 5 Jahren in Europa eng begleite.

Dies ist eine wichtige Vorbemerkung, da mir in erster Linie der medizinische Bereich am Herzen liegt und dieser jede Diskussion zum Thema Cannabis dominieren sollte. Dem ist aber definitiv nicht so, wie die Diskussion in Deutschland zum Thema Cannabis zeigt, die auf dem medizinischen Auge blind zu sein scheint. Die Diskussion wird viel zu oft politisch oder ideologisch ge-

TEXT PETER LEIS

führt und der medizinische Aspekt grob vernachlässigt: Es geht um eine Revolution! Eine Zeitenwende! Sollte es nicht eigentlich vor allem um die Themen Gesundheits- und Jugendschutz gehen?

Meiner Meinung nach ist diese Art der Diskussion auch ein Erbe aus Kanada: hier hat man angesichts der verlockenden Margen im Bereich Freizeitcannabis in den Hochzeiten des „Green-Rush“ auf dem Aktienmarkt angefangen, den vorher so zentralen medizinischen Bereich stiefmütterlich - als Steigbügelhalter für die Legalisierung von Freizeitcannabis - zu behandeln. Zugleich sind die hohen Prognosen zum Wachstum des Cannabismarkts nicht eingetroffen.

In meinem Artikel von 2019 zitierte ich eine Prognose von Deloitte Canada, wonach der gesamte Cannabismarkt in Canada im Jahr 2019 einen Umsatz von bis zu 7,17 Milliarden US-Dollar generieren wird. Davon sollten rund 4,34 Milliarden US-Dollar auf den legalen Freizeitmarkt entfallen. Es wurde erwartet, dass medizinisches Cannabis zusätzliche 0,77 bis 1,79 Milliarden US-Dollar generiert.

Faktisch wurde in Kanada 2019 insgesamt ein Umsatz von 0,85 Milliarden EUR im legalen Bereich generiert –weit unter den Prognosen und hauptsächlich im Bereich Freizeitcannabis. Zugleich erfolgte und erfolgt nach wie

vor auch im medizinischen Bereich ein beträchtlicher Anteil des Umsatzes auf dem illegalen Markt, der nicht so zurückgedrängt werden konnte, wie erwartet.

Natürlich ist es so, dass Kanada und Deutschland völlig unterschiedliche Rahmenbedingungen aufweisen, sodass ein direkter Vergleich wenig aufschlussreich sein kann. Im Gegensatz zu Deutschland spielen Apotheken in Kanada keine große Rolle. Kanadische Patienten, die vom Arzt eine schriftliche Genehmigung (Authorization) erhalten haben, beziehen medizinisches Cannabis direkt bei einem lizenzierten Hersteller oder bauen selbst an. Aber der entscheidende Unterschied liegt im Bereich Kostenerstattung für die Therapie mit medizinischem Cannabis durch die gesetzlichen Krankenversicherungen, die in Deutschland mit dem Gesetz „Cannabis als Medizin“ von 2017 fest verankert wurde, wohingegen medizinische Cannabispatienten in Kanada grundsätzlich Selbstzahler sind.

Vorbild Kolumbien!

Auf den ersten Blick muss jeder Vergleich zwischen Deutschland und Kolumbien hinken. Im Bereich medizinisches Cannabis drängt sich ein Vergleich zwischen Deutschland und Kolumbien aufgrund einer zentralen

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Gemeinsamkeit aber förmlich auf: so wie Deutschland in Europa über den größten Markt für medizinisches Cannabis verfügt, ist dies auch bei Kolumbien für Südamerika der Fall. Die Erstattung der Therapiekosten durch die gesetzliche Krankenversicherung ist dafür jeweils der entscheidende Faktor: zum einen für den einzelnen Patienten, der neben seiner Krankheit auch unter dem Kostendruck als Selbstzahler leidet, und zum anderen für das allgemeine Wachstum des nationalen Marktes für medizinisches Cannabis.

Im Januar hat das Hanf Magazin über die Entscheidung der kolumbianischen Regierung um Präsident Gustavo Petro und Vizepräsidentin Francia Márquez berichtet, wonach Cannabistherapien seit diesem Jahr verpflichtend von den Krankenkassen übernommen werden. Dieser Entscheidung lag eine Analyse der Evidenzsituation zu verschiedenen

Indikationen zugrunde, wonach sich in vielen Fällen eine so erdrückende Beweislast für das Potenzial der Pflanze feststellen lässt, dass eine Aufnahme in die Liste der gängigen Behandlungsmöglichkeiten nur logisch ist. Die Wirksamkeit von medizinischem Cannabis wurde explizit bestätigt bei Erkrankungen wie chronischen und neuropathischen Schmerzen, bei Schlafstörungen, Epilepsie, Fibromyalgie oder gegen die Nebenwirkungen der Chemotherapie bei Krebserkrankungen.

Kolumbien verfolgt einen streng evidenzbasierten Ansatz in Bezug auf Cannabis, wobei das südamerikanische Land wohl wie kein anderes Land auf der Welt unter der Prohibition und dem „War on Drugs“ leiden musste. Die Anekdoten unseres CEOs Alvaro Torres, dass in den 1990er-Jahren in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá die Schulen geschlossen wurden, wenn am

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Vortag einmal mehr eine Entführung stattgefunden hat, lassen uns Europäer erschaudern. Vor diesem Hintergrund ist auch nachvollziehbar, dass getrocknete Cannabisblüten in Kolumbien im medizinischen Bereich nicht eingesetzt werden und der medizinische Markt in Kolumbien von Vollspektrumextrakten dominiert ist.

Als Kommunikationsverantwortlicher des kolumbianisch-stämmigen Unternehmens Khiron Life Sciences in Europa habe ich diese positive gesundheitspolitische Entscheidung der kolumbianischen Regierung und die Rolle meiner südamerikanischen Kollegen dabei natürlich hautnah mitverfolgt. Zugleich hat das Hanf Magazin meinen europäischen Kollegen und mir aus der Seele gesprochen, als auf Grundlage dieser Entscheidung in Kolumbien und angesichts der befürchteten Verschärfung der Erstattungspraxis in Deutschland durch den G-BA neidvoll auf Kolumbien geblickt wurde. In Deutschland stand das vielleicht offenste medizinische Cannabisgesetz weltweit, etwa hinsichtlich der ohnehin bereits schwierigen Erstattungspraxis bei getrockneten Cannabisblüten, auf dem Spiel. Dabei steht außer Frage, dass jede Darreichungsform im Bereich medizinisches Cannabis seine individuellen Vor- und Nachteile hat und fester Bestandteil des Werkzeugkastens von verschreibenden Ärzten sein muss.

Die Zukunft von medizinischem Cannabis in Deutschland

Deutschland hat den vergleichsweise größten und reifsten Markt für medizinisches Cannabis in Europa, wobei die indikationsoffene Erstattung für Patienten mit "schwerwiegenden Erkrankungen" durch die gesetzlichen Krankenkassen eine entscheidende Rolle spielt. Jeder Arzt in Deutschland (außer Tier- und Zahnärzte) darf getrocknete Cannabisblüten und -extrakte verschreiben. Die Krankenkassen müssen in der Regel die Kosten für die Therapie übernehmen. Das medizinische Cannabisgesetz in Deutschland ist seit März 2017 in Kraft, wobei die Möglichkeit der Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen von Anfang an geschaffen wurde.

Die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) im März 2023 ist glücklicherweise anders ausgefallen als befürchtet. Nach Auswertung der Daten der seit 2017 durchgeführten Begleiterhebung zur Verordnung von medizinischem Cannabis als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung wurde unter anderem beschlossen, dass getrocknete Cannabisblüten ebenso wie Cannabisextrakte erstattungsfähig bleiben und weiterhin auch

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von Hausärzten verschrieben werden können. Zwar bleibt der Genehmigungsvorbehalt des Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) erhalten, jedoch ist die Entscheidung des G-BA insgesamt als klares Statement für „Medical First“ zu interpretieren.

Aus meiner Sicht ein Lichtblick in den faktischen Entscheidungen zum Thema Cannabis in Deutschland der letzten Jahre. Im Vergleich dazu mutet die seit Ende 2021 andauernde Diskussion zur Legalisierung von Freizeitcannabis für Erwachsene sehr virtuell an. Auch die Qualität der Diskussion lässt sehr zu wünschen übrig. So werden etwa längst widerlegte Klischees und Stigmatisierungen, wonach Cannabis eine Einstiegsdroge und verantwortlich für Psychosen sei, regelmäßig bemüht und unkontrolliert in die hinkende Debatte geworfen. In der Konsequenz werden viele wichtigen Aspekte der Legalisierung, etwa was Produktion und Vertrieb betrifft, selbst im sogenannten Eckpunktepapier von Gesundheitsminister Lauterbach aus dem Oktober 2022 nicht geklärt.

Eigentlich hat dieser für Ende März 2023 ein Gesetzentwurf angekündigt. Jedoch scheinen die rechtlichen Hürden im Zusammenhang mit Europarecht und internationalem Recht viel höher zu sein, als von den handelnden Personen antizipiert. Jetzt soll eine Legalisierung in zwei Schritten erfolgen und zunächst die Entkriminalisierung von Konsumenten und die Einführung von Modellpro-

jekten und Cannabis Social Clubs zum Gegenstand haben. Der entsprechende Gesetzentwurf wurde im April 2023 angekündigt: wenn Sie diese Zeilen lesen, dürfte der Entwurf bekannt sein …

Aber zurück zum medizinischen Cannabismarkt in Deutschland, der mit einem Markt für Selbstzahler und einem Markt für Patienten mit Kostenerstattung de facto aus zwei Märkten besteht. Beide Märkte wachsen kontinuierlich und zählen insgesamt etwa 80.000 bis 120.000 Patienten. Konservative Schätzungen zur potenziellen Größe eines nationalen Cannabismarkts gehen von 1 % der Gesamtbevölkerung aus. In Deutschland wären das über 800.000 Patienten. Das unberührte Potenzial ist also noch sehr hoch. Zugleich zeigen die Umsätze im Bereich medizinisches Cannabis von Quartal zu Quartal ein beeindruckendes Wachstum, wobei sich auch neue Trends abzeichnen: Allein im Vergleich zwischen Q3 2022 und Q3 2021 ist bei getrockneten Cannabisblüten, die über die gesetzlichen Krankenversicherungen abgerechnet wurden, ein Umsatzanstieg um 9 Millionen Euro zu verzeichnen, dies entspricht zusätzlich 6000 Rezepten.

Bei Cannabisextrakten ergibt sich sogar noch ein deutlich stärkeres Wachstum. Im Vergleich dazu ist der Bruttoumsatz von dem bekannten Cannabiswirkstoff

Dronabinol in diesem Zeitraum sogar rückläufig, obwohl mehr Rezepte generiert wurden: Hier ist der Wert pro Rezept deutlich zurückgegangen und der

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Preisverfall verdeutlicht einen Trend in Richtung von Cannabisextrakten, die traditionell (nicht nur in Südamerika) ein zentraler Bestandteil jedes medizinischen Portfolios sind.

Ausblick

Ich wünsche mir ein höheres Niveau in der Diskussion zum Thema Cannabis. Dieses ist unerlässlich, wenn wir als Industrie die nächste Stufe in unserem Reifeprozess erreichen wollen. Aus meiner Sicht schulden wir dies einer stetig wachsenden Zahl von Patienten. Daher kann ich wichtige Diskussionen, wie um ein Reinheitsgebot bei Cannabis, aus medizinischer Perspektive nur als trivial und virtuell einordnen.

Wir müssen uns wieder primär auf den medizinischen Bereich fokussieren und dürfen uns nicht von Scheindiskussionen und Nebelkerzen ablenken lassen. Die Diskussion sollte sich wieder in erster Linie um die Vereinfachung des Zugangs zu Therapien mit medizinischem Cannabis für Patienten drehen. Die Gesetzgebung muss entsprechend überarbeitet werden, auch um einheitliche und klare Regularien zu schaffen und unnötige Mehrkosten im Sinne der wachsenden Patientenzahl zu vermeiden.

tinuierlich abnehmen. Es geht immer weniger um eine „Haltung“ oder eine „Meinung“, sondern um Evidenz. Während zu meiner Anfangszeit in dieser Industrie zur Kategorisierung von medizinischen Cannabisprodukten fast ausschließlich über Terpenprofile oder den Effekt von Indica- vs. Sativa-Sorten diskutiert wurde, werden heute Chemotypen selbstverständlich zur Klassifizierung von Cannabis herangezogen und die Wichtigkeit verschiedener Darreichungsformen mit Daten unterlegt. Insgesamt ist die Bedeutung von wissenschaftlichen Argumenten im Vergleich zu esoterischen Aspekten größer geworden. Selbstverständlich wird die spirituelle Dimension von Cannabis in der persönlichen Entscheidung für diese Therapieoption immer eine Rolle spielen, jedoch müssen klinische Daten immer der ausschlaggebende Punkt sein.

In diesem Zusammenhang freut mich, dass politische, ideologische und esoterische Aspekte in der Diskussion kon-

Wir müssen in Deutschland beim Aufund Ausbau einer Cannabisindustrie neue und eigene Wege gehen. Allerdings wäre es fahrlässig, wenn wir dabei nicht die Erfahrungen aus anderen Ländern berücksichtigten und diese Analyse in unser Handeln einfließen lassen würden. Vor diesem Hintergrund kann Kanada für Deutschland, im Gegensatz zu Kolumbien, kaum als Vorbild gelten. Vielleicht muss ich das als Mitarbeiter von Khiron Life Sciences auch so sagen, aber ich habe die Bedeutung von klinischen Daten immer als zentral im Bereich medizinisches Cannabis empfunden, gerade weil ein progressiverer Umgang mit Cannabis häufig mit Ver-

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weis auf die Evidenzsituation verhindert wird.

Daher freut es mich sehr, dass wir mit dem Cannabisvollspektrumextrakt KHIRIOX 12/14 im April ein Medikament nach Deutschland und Großbritannien bringen, das im Cannabissegment aufgrund seiner vielfach untersuchten Evidenzlage einzigartig sein wird.

KHIRIOX 12/14 ist die am häufigsten verschriebene THC-haltige Formulierung in Lateinamerika des Chemotyps II, mit fast 50.000 vertriebenen Flaschen von 2020 bis heute. Der Extrakt wurde in einer im März 2022 in Frontiers in Pain Research veröffentlichten Studien hinsichtlich seiner Wirksamkeit bei Patienten mit unterschiedlichen Indikationen untersucht – mit einem besonderen Fokus auf den Anwendungsbereich chronische Schmerzen. Erst klinische Daten ermöglichen es Verschreibern, fundierte Entscheidungen für ihre Patienten zu treffen und Risiken zu verringern. Das ist die Zukunft der seit über 5000 Jahren genutzten Heilpflanze.

Der Autor: Peter Leis, PR-Manager, Frankfurt a. M.

Der Absolvent der Politischen Wissenschaft, Psychologie und Rechtswissenschaften ist seit 2021 Kommunikationsverantwortlicher des internationalen Unternehmens für medizinisches Cannabis Khiron Life Sciences/Frankfurt am Main.

Er war bis Juni 2020 als PR-Manager in der Europazentrale der kanadischen Canopy Growth Corporation tätig und zählt mit über 5 Jahren Erfahrung zu den Pionieren der noch jungen Cannabisindustrie in Deutschland. Sein Erkenntnisinteresse beim Thema Cannabis liegt neben ökonomischen, natur- und sozialwissenschaftlichen Fragen auch in Bereichen wie Ethnologie und Religion.

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Sales Infrastruktur NFTs

Zum Wohl der Patienten und der Region

TEXT DIETER KLAUS GLASMANN
RUA Bioscience lebt Social Entrepreneurship in Neuseeland
Mildura 5 © Cann Group

Man sollte meinen, dass Landwirtschaft eine grundsätzliche Nähe zur Umgebung, zur Natur und zur Region bedeutet, dass Pflanze und Tier gleichermaßen genutzt, aber auch geschützt werden. Leider fallen solche ideologischen Gedanken in vielen Fällen wirtschaftlichen Interessen zum Opfer. In vielen Regionen weltweit betreiben große Konzerne riesige Betriebe, die gigantische Produktmengen in die Märkte bringen, oft zum Nachteil von Mensch, Tier und Umwelt. Wenn es um große Zahlen geht, bleibt die Rücksicht gern im Hintergrund. Geschäftsbereiche, die sich mit Cannabis beschäftigen, sind sicher nicht vollständig von solchen Verhaltensweisen ausgenommen, doch erstaunlich viele Hanf- und Cannabisunternehmen machen doch einen in vielen Belangen bewussteren Eindruck.

Viele Hersteller von Cannabisprodukten achten auf umweltschonende und nachhaltige Ressourcen, Verfahren und Verpackungen, und egal, ob sie dies tun, weil es sich gut verkauft oder ob die Liebe zum Planeten die treibende Kraft dahinter ist, die Natur profitiert davon. Ein Aspekt wurde aber leider in vielen legalen Cannabismärkten vernachlässigt, der soziale. Nachdem die Strafverfolgung von Cannabis in vielen Regionen besonders Angehörige von Minderheiten geschädigt hatte, sollten sie auch die Chance erhalten, vom legalen beruflichen Umgang mit der Pflanze zu profitieren.

Das ist aber nur selten der Fall, umso

schöner ist es, wenn man einen Hersteller für medizinisches Cannabis findet, der rund um die Gemeinschaft seiner Heimatregion aufgebaut ist und für den das Wohl dieser Gemeinschaft im Vordergrund ihres Handelns steht. RUA Bioscience ist ein solches Unternehmen. Es wurde in einer Region im Osten Neuseelands gegründet, deren Einwohner von Erwerbslosigkeit bedroht in weit weg gelegene Städte zieht, und die sich dadurch wirtschaftlich in den vergangenen Jahrzehnten kaum entwickeln konnte. Mit RUA Bioscience siedelte sich dort ein modernes Unternehmen an, welches soziales Engagement mit den Werten der Nachhaltigkeit verbindet.

In Deutschland arbeitet RUA Bioscience mit Nimbus Health, einem Vertrieb für medizinisches Cannabis, zusammen. Durch die Kooperation beider Unternehmen sollen die hiesigen Patienten langfristig mit Cannabismedikamenten von RUA versorgt werden. Genauso wichtig ist aber, dass die ganze Region um RUA in Neuseeland dadurch wirtschaftlich gestärkt werden kann, indem dort anständig bezahlte Arbeitsplätze mit gleichermaßen guten Arbeitsbedingungen für Männer, Frauen, die dort heimischen Maori und alle anderen gesichert werden. Um mehr über RUA Bioscience, ihre nun auch in Deutschland erhältlichen Cannabismedikamente, aber auch das soziale Engagement dahinter zu erfahren, konnten wir unsere Fragen gleich an ein ganzes Team von RUA Mitarbeitern richten. Zu einem ausführlichen Gespräch kamen einer der Gründer Pa-

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napa Ehau, Managing Director Anna Stove, Technical Director Jessika Nowak, Chief Commercial Officer Paul Naske, Communication Manager Kerry Donovan und der Manager von Nimbus Health / RUA Deutschland Daniel Bürge zusammen.

Warum sind soziales Unternehmertum und Werte wie Female Leadership für RUA Bioscience so wichtig und wie sieht Euer Engagement in diesen Bereichen aus?

Panapa Ehau: Das Unternehmen RUA Bioscience wurde schon von Beginn an mit der Absicht gegründet, eine nachhaltige wirtschaftliche Umgebung zu schaffen. Es ging immer um das Wohlbefinden und den Wohlstand von Mensch und Natur. Unser Ursprung liegt in einem sehr ländlichen Umfeld an der Ostküste von Neuseeland, wo viele Māori leben und wo für Jahrzehnte kaum Wirtschaftswachstum stattfand. Wir Gründer wollten eine Trendumkehr bewirken und vermeiden, dass die Menschen die Region verlassen, um in den großen Städten besser bezahlte Jobs zu finden. Wir wollten die Leute zurück nach Hause bringen. Viele von ihnen haben diesen Wunsch, doch um das zu realisieren, muss es auch bei uns gute Jobs geben.

Die nächste Generation wollen wir inspirieren und verhindern, dass sie die Region überhaupt verlassen müssen. Wir wollten die Grundlagen dafür schaffen, dass die Menschen hier

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Pete Sollitt, Rua Bioscience Grower Technician, planting out this season's outdoor trial crop 3

in ihrer Heimat bleiben und sie in einem Umfeld arbeiten können, das gut für sie und das Land ist, auf dem sie leben. Wir haben uns damals auch aktiv in den Prozess der Gesetzgebung für medizinisches Cannabis in Neuseeland eingebracht, sodass das Gesetz mit dem Fokus auf gesellschaftliche Verträglichkeit gestaltet wurde und weniger für den Profit. Es sollten nicht nur eine Handvoll große industrielle Player die Möglichkeit haben, sich an dem neuen Markt zu beteiligen, sondern alle in der Branche. Vor allem die lokale Community sollte sich an dem Geschäft beteiligen können.

Anna Stove: Ich war in eine Organisation involviert, die von der ersten weiblichen Premierministerin Neuseelands geführt wurde, und deren Ziel es war, Diversität im Land zu fördern und zu unterstützen. Das ist etwas, an das ich absolut glaube und wofür ich mich uneingeschränkt engagieren möchte. Es geht auch nicht darum, Frauen mehr in die Branche zu integrieren, weil es sich gut macht und für einige auch gut ist. Es geht ebenso um die Vorteile für die Industrie. Frauen bringen andere Fähigkeiten und Talente mit in das Geschäft, aber insbesondere bringen sie auch andere Perspektiven mit. Ein Betrieb mit viel Diversität im Personal läuft einfach besser und erfolgreicher. Mit weiblichen Mitarbeitern in der Führungsebene des Unterneh-

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Talmage Herbert, Rua Bioscience Head Cultivator, planting out this season's outdoor trial crop
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Mildura 3 © Cann Group

mens wollen wir den Anspruch an Chancengleichheit am Arbeitsplatz auch anderen vorleben. Das ist einfach zeitgemäß und das zieht wiederum auch junge Talente an, die wir für die Zukunft des Unternehmens wollen und brauchen. Natürlich betrifft die Diversität nicht nur Geschlechter. Ein großer Teil unserer Mitarbeiter hat einen Māori Background und wir wollen, dass die lokale Community in allen Facetten ein Teil des Unternehmens ist und unsere Werte von den Mitarbeitern gelebt werden.

Daniel Bürge: Darf ich hier kurz nachhaken? Es ging in der Unternehmensgeschichte von RUA Bioscience also zunächst nicht darum, ein profitables Cannabisunternehmen zu gründen, im Vordergrund stand das soziale Unternehmertum und das Eruieren von Möglichkeiten, die die Region dafür zu bieten hat, richtig?

Panapa Ehau: Die wichtigsten regionalen Industrien sind Schafe und Rinder, und auch ein paar pflanzliche Landwirtschaftserzeugnisse. Und das wird alles in einer Dimension betrieben, die man als „High Volume, Low Value“ bezeichnen kann. Das entspricht einem großindustriellen Maß-

stab, unter welchem sowohl das Wohl der Mitarbeiter als auch die Natur stark zu leiden hat. Hier wollten wir ansetzen und eine Veränderung herbeiführen. Wir wollten also gewissermaßen das gegenteilige Prinzip umsetzen: „High Value, Low Volume“, welches wesentlich verträglicher ist für Mensch und Umwelt. Um das umzusetzen, haben wir uns also mit Überlegungen auseinandergesetzt, ob wir mit Tieren, Pflanzen oder sonstigen Substanzen arbeiten wollen. Wir schauten uns verschiedene Möglichkeiten an, auch pharmazeutische Produkte. Dabei stießen wir auf Hanf, und zu der Zeit entwickelte sich auch global gerade der „Green Rush“, da medizinisches Cannabis international schnell an Bedeutung gewann. Cannabis hatte einen großen Wert, genau den „High Value“, den wir wollten und brauchten, auch wenn wir nicht von Anfang an gezielt nach dieser einen Pflanze gesucht hatten. Wir haben uns mit einigen Gewächsen beschäftigt, die hier heimisch sind, um Nahrungsergänzung daraus zu gewinnen. Cannabis ist nicht heimisch bei uns, doch viele Leute hier sind hervorragende Grower und haben viel Erfahrung im Anbau.

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Meine nächste Frage richtet sich an Technical Director Jessika Nowak. Vielleicht kannst Du uns hier einige Anhaltspunkte liefern. Wie interpretiert man ein Cannabinoidprofil richtig?

Jessika Nowak: Wie wir alle wissen, enthält Cannabis eine große Vielfalt an Substanzen, Cannabinoiden, Terpenen, Flavonoiden und vielen weiteren Stoffen. Die bekanntesten Cannabinoide sind selbstverständlich THC und CBD, die auch als pharmazeutische Wirkstoffe eingesetzt werden. Auch ist geläufig, dass Terpene das Aroma einer Cannabissorte ausmachen, darüber hinaus beeinflussen sie aber auch die Wirkung der Cannabinoide, das nennen wir den Entourage Effekt. Es gibt unglaublich viele verschiedene Cannabissorten und sie alle besitzen ihre ganz eigenen Terpenprofile.

Es hängt also sowohl von der jeweiligen Erkrankung oder den Symptomen ab, die mit Cannabis behandelt werden sollen, als auch von der individuellen Verfassung der Patienten, welches Cannabismedikament mit welchem Terpenprofil für sie passend ist. In der Praxis bedeutet das für Arzt und Patient, dass sie einfach verschiedene

Medikamente probieren müssen, um das richtige zu finden.

Wie finde ich als Patient die richtige Dosierung für mein Cannabismedikament?

Jessika Nowak: Nun, das ist relativ einfach. Jemandem ohne Erfahrung, der eine Cannabistherapie beginnt, würde ich zunächst einmal zu einem Produkt mit niedrigerer THCKonzentration raten. Dann sollte man sich langsam sozusagen von unten an die richtige Dosis herantasten. Das Prinzip sollte also heißen “Start low and go slow!”. Hilfreich ist zu Beginn sicher auch, die ersten Einnahmen abends zu tätigen, wenn man danach keinen Verpflichtungen mehr nachzugehen hat. So kann man sich ausruhen und gegebenenfalls auftretende Nebenwirkungen können einfach im Schlaf vorübergehen. Auf diese Art und Weise kann man seine Systeme langsam mit den Wirkstoffen von Cannabis vertraut machen.

Manche Patienten benötigen Medikamente mit einer hohen THC-Potenz, sodass gewisse Nebenwirkungen beinahe unausweichlich sind. Wie würdest Du hier vorgehen in der Dosisfindung?

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Anna Stove, Managing Director, Co-founder,
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Director, and Panapa Ehau, Co-founder, Rua Bioscience

Jessika Nowak: Im Grunde kann ich hier nur das gleiche Prinzip anführen und dazu raten, sich von einem Minimum aus der richtigen Dosis zu nähern. Unser Körper gewöhnt sich auch nach einer Zeit an die Wirkstoffe und die Nebenwirkungen werden milder.

Bezüglich der Therapiemöglichkeiten mit anderen psychoaktiven Substanzen wie Magic Mushrooms oder LSD fällt des Öfteren der Begriff Microdosing. Das bedeutet eine Dosierung des Wirkstoffs unterhalb der Wahrnehmungsgrenze, die dennoch einen therapeutischen Nutzen hat. Spielt Microdosing auch im Zusammenhang mit Cannabis eine Rolle?

Jessika Nowak: Im Grunde sollten Arzt und Patient bei einer Cannabistherapie genau danach streben, vielleicht sogar bei jedem Medikament. Man sollte die geringstmögliche Dosis finden, die die gewünschte Wirkung bietet.

Welche Darreichungsform für Cannabismedikamente kann die bestmögliche bzw. eine standardisierte Dosierung liefern, der Vaporizer, Extrakte oder andere Mittel?

Jessika Nowak: Für gewöhnlich ist es im Rahmen einer medikamentösen Behandlung notwendig, dass ein Patient zu regelmäßigen Zeiten eine regelmäßige Dosis eines Medikaments einnimmt. Dafür wiederum muss die jeweilige Arznei standardisiert sein hinsichtlich der Wirkstoffzusammenset-

zung. Das ist bei Cannabisblüten natürlich nicht ganz einfach, weil es sich um ein Naturprodukt mit natürlichen Abweichungen handelt. Dennoch gibt es hier helfende Richtlinien, so dürfen die Wirkstoffkonzentrationen nicht mehr als zehn Prozent von den Angaben auf der Verpackung abweichen. So hat man doch die Sicherheit, dass man bei einer gleichmäßigen Dosierung auch eine in etwa stimmige Menge Wirkstoff zu sich nimmt.

Anna Stove: Erst einmal muss ich feststellen, dass in der Cannabisindustrie eigentlich alles länger dauert, als man zunächst angenommen hat, doch letztlich hatten wir ein wirklich gutes Jahr 2022. Wir sind eine langfristige Geschäftsbeziehung mit Cann Group Australien eingegangen, die uns eine bessere Skalierbarkeit weitaus schneller verschafft, als es in Neuseeland möglich wäre. Wir haben in diesem Jahr unser erstes Produkt auf den neuseeländischen Markt gebracht, was ein bedeutungsvoller Schritt für uns war. Den deutschen Markt beliefern wir bereits mit Cannabis, und wir konnten in diesem Jahr auch unsere Bemühungen verstärken, uns an weiteren europäischen Märkten für medizinisches Cannabis zu beteiligen. Insofern sind wir mit dem Ablauf des letzten Jahres mehr als zufrieden.

Für 2023 sind wir sehr darauf bedacht, den Bedürfnissen der Patienten in

Wie sehen die Zukunftspläne von RUA Bioscience aus?
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Deutschland gerecht zu werden. Wir wollen eine beständige und nachhaltige Versorgung der Patienten mit RUA Medikamenten gewährleisten. Dafür arbeiten wir seit 2020 mit dem Vertrieb Nimbus Health in Deutschland zusammen, und gemeinsam sorgen Nimbus und unser Commercial Team dafür, dass der Produktlaunch in Deutschland ein Erfolg sein wird. Daneben wollen wir uns auch auf den anderen Medizinalcannabis Märkten Europas weiterentwickeln. Auch im Sinne unserer Aufgabe der lokalen Gemeinschaft etwas zurückzugeben, ist die globale Ausrichtung für uns von großer Bedeutung.

Panapa Ehau: Mit dem Produktlaunch in Deutschland geht viel Hoffnung einher. Ein paar Leute in einer kleinen Stadt in einer ländlichen Region haben es geschafft, ein lokales Unternehmen zu gründen, dessen Wert nun im Bereich um einhundert Millionen Dollar liegt. Wir sehen nun dabei zu, wie die Erzeugnisse dieses regionalen Herstellers ans andere Ende der Welt zu den Patienten nach Deutschland gelangt. Das ist wirklich spannend und besitzt schon fast einen größeren Wert als die wirtschaftlichen Erträge, die dabei generiert werden.

Talmage Herbert - Head Cultivator Rua Bioscience

FUTTERMITTEL HANF:

UMWELTFREUNDLICHE ALTERNATIVE FÜR TIERE, BAUERN UND VERBRAUCHER?

VON CONRAD STAUFER
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Die Verwendung von Hanf als Futtermittel für Nutztiere wird schon eine ganze Weile intensiv erforscht und gilt in der Landwirtschaft immer häufiger als nährstoffreiche, nachhaltige Option zum üblichen Angebot in Trog und Tränke. Auch Haustiere wie Hunde, Katzen und kleinere Nager können nach Ansicht der Veterinärmedizin durch die Gabe einiger Cannabinoide profitieren. Natürlich geht es beim Füttern ausschließlich um garantiert rauschfreie Hanfprodukte ganz ohne Tetrahydrocannabinol (THC), die zum Beispiel als Samen, Öl oder gepresste Pellets zu haben sind. Welche Chancen bieten sich durch Cannabis für Vieh und Geflügel, für Bauern und Verbraucher und wo bleibt eigentlich die staatliche Förderung vom Alleskönner Nutzhanf in Zeiten des Klimawandels?

EIN KLASSIKER DER LANDWIRTSCHAFT FEIERT SEIN COMEBACK

Als konventionelle Proteinquelle für das liebe Vieh auf dem Hof und tierische Mitbewohner im Haus ist überwiegend gepresstes Mehl im Einsatz, das aus wenig nachhaltig angebautem Soja oder Raps verarbeitet wird. Die rasch wachsende Weltbevölkerung generiert eine stetig höhere Nachfrage für Fleisch, Milch, Eier und produzierende Landwirte leiden unter steigenden Futtermittelpreisen genauso wie ihre Erzeugnisse unter ausgelaugten Böden.

Genetisch entsprechend veränderte Nutzpflanzen zum Füttern reifen zwar

schneller, werden aber von den Endverbrauchern äußerst kritisch beäugt oder bleiben gleich ganz verboten.

Hohe Strafen setzt es auch beim nicht erlaubten Anbau von Nutzhanf, dessen vielseitige Eigenschaften die meisten Regierungen mit Blick auf heutige Studien freilich ohne Not ignorieren. Während sich Saatguthersteller, Bauern und im Agrarbereich investierte Hedgefonds vor Gericht um Mais-Patente oder die Verantwortung für belastetes Grundwasser streiten, steht mit der Hanfpflanze eine exzellent erforschte Alternative für den Acker zur Verfügung. Mehr Diversifizierung in der Krume bringt nicht nur umweltfreundliche Nachhaltigkeit rund um hochwertiges Tierfutter, sondern beim Industriehanf auch tonnenweise pflanzlichen Rohstoff für Baumaterial, Textilien und erneuerbare Energien.

Die spezielle Variante von Cannabis sativa enthält keine berauschenden Substanzen, ist aber immer vollgepackt mit wertvollen Nährstoffen, sehr robust beim Wachstum und seit Jahrtausenden auf der ganzen Welt verbreitet. Herausforderungen wie der Klimawandel ließen sich mit einem solchen Power-Gewächs einfacher angehen, doch erstaunlicherweise findet Nutzhanf ausgerechnet in Deutschland und bei der EU kaum Beachtung. Ein Antrag auf kommerzielle Zucht ist teuer, dauert lange und wird nur gestattet, wenn die Nutzhanfsorten maximal 0,3 % THC enthalten. Das schränkt die Auswahl für

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Bauern in Europa extrem ein und die Chancen durch Hanf zum Füttern bleiben hierzulande vorerst ungenutzt.

POLITISCHE IGNORANZ UND NUTZHANF IN SIPPENHAFT

Bitter enttäuscht wurden Agronomen erst kürzlich durch den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft. Cem Özdemir möchte zwar den Fleischkonsum der Bevölkerung reduzieren und redet gerne von einer umweltfreundlichen Kreislaufwirtschaft, hatte aber auf der Pressekonferenz zur kommenden Freigabe von Cannabis praktisch nichts über die Chancen durch mehr Nutzhanf auf deutschen Feldern zu sagen. Sind hochwertige Tiernahrung und jede Menge pflanzliche Proteine als Fleischersatz für artverwandte Menschen doch nicht so wichtig wie gerne behauptet? Auch Fahrzeuge durch Feldfrüchte antreiben oder ganze Häuser aus rasch nachwachsendem Hanf bauen, halten die Parteien in der regierenden AmpelKoalition seltsamerweise für kein Thema.

Statt für Bauern und Verbraucher gegen überholte Vorschriften einzutreten, praktizieren die meisten Regierungen seit dem internationalen Verbot von Cannabis als Genussmittel im Jahre 1961 auch beim rauschfreien Industriehanf eine Politik mit dem Holzhammer. Selbst Öko-Minister wie Cem Özdemir blockieren durch willkürliche Sippenhaft einen weltweit bis dahin so erfolgreichen Klassiker der Landwirtschaft. Anstatt über Subventionen beim Nutzhanf ohne THC nachzudenken, wurden Pflan-

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zer wie Viehzüchter im Zweifelsfall lieber eingesperrt – bis jetzt. Realistische, faire Gesetze, Förderung durch den Staat und Spitzenforschung kommen freilich nicht aus der grün regierten Bundesrepublik, sondern mal wieder aus Nordamerika.

Dort wird die Legalisierung aller Cannabinoide seit Jahren vorangetrieben. Es herrscht Aufbruchsstimmung und Behörden lassen durch die Wissenschaft klären, was sich zum Füttern eignet und dann geschlachtet oder gemolken auf dem Küchentisch landen darf. Wenn ganz legal und durch amtliche Siegel zertifiziertes Cannabis mit psychoaktiver Wirkung auf weitem Feld wächst, interessiert sich der geschäftstüchtige Landmann in Übersee natürlich auch für den Ausbau der Anbauflächen mit Nutzhanf. Für dessen Einsatz als Futtermittel gibt es vor Ort klare Vorschriften, Millionen Dollar an Subventionen und zuverlässig seriöse Informationen durch Tierärzte, die ganz offiziell zur Gabe von Samen, Mehl und CBD beraten dürfen. Laut Platon ist der Mensch ein „federloser Zweibeiner“ und hat in der Antike beim Verzehr von Hanfprodukten auch ohne das Wissen des Philosophen dem Leib einen kleinen Schub gegeben. Homo sapiens verfügt wie Vieh und Geflügel oder eben Hund und Katze über ein Endocannabinoid-System (ECS) als lebenswichtiges Netzwerk mit überall verteilten Rezeptoren, das für unzählige Prozesse rund um Gesundheit und Wohlbefinden verantwortlich ist.

Die Kuh auf der Weide, Herr Meier und auch dessen Hamster produzieren für einen ausbalancierten Organismus die

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nötigen Endocannabinoide zwar grundsätzlich selbst, könnten aber nach Ansicht der Forschung ein wenig Stimulierung durch fast baugleiche, pflanzliche Wirkstoffe aus der Hanfpflanze in vielen Fällen gut gebrauchen.

Wieso allerdings im Hanfmehl als Futter für Rinder und in den Hanfsamen als Lebensmittel für unser Müsli beinahe identische Substanzen stecken, wie sie der Körper von Säugetieren in petto hat, ist heute noch nicht abschließend geklärt. Statt zu vergiften oder widerlich zu schmecken, entschied sich Cannabis für ein faszinierendes Wechselspiel mit seinen Fressfeinden und wurde Ausgrabungen zufolge bereits in der Jungsteinzeit an die ersten domestizierten Tiere verfüttert. Rauschfreies Marihuana in Form von Seeds, Öl, Mehl zu verspeisen, kann nach Ansicht der Veterinärwissenschaften für animalische Kreaturen Vorteile haben, vorausgesetzt wir beachten beim Füttern auf die enthaltenen Cannabinoide der einzelnen Hanfprodukte. Im Kopf des Menschen steckt schlicht mehr Substanz als im Tierschädel und besonders das psychoaktive THC ist ausschließlich für unsere Gehirne geeignet.

Einen Cannabis-Rausch genießen kann nicht mal das sich im Schlamm suhlende Schwein, sondern wird zuverlässig genauso durchdrehen wie alles andere Getier, das sonst noch kreucht und fleucht zwischen Stall und Sofakissen.

stets rauschfreier Vertreter der Cannabinoide wird hingegen sehr gerne gegen tierische Beschwerden und zur Vorsorge ausprobiert. Als mögliche Indikationen für therapeutische Hanfprodukte im Tierfutter gelten unter anderem Schmerzen, Entzündungen oder Angststörungen vom Hund, der seit der letzten Silvesternacht nur noch mit eingezogenen Ohren herumläuft. Obwohl grundsätzlich alle Tierarten bis runter zur Muschel ein ECS haben, können in erster Linie Säugetiere und Vögel von essbarem Hanf profitieren. Schlangen hinter Glas oder die Krokodilzucht haben wenig vom Futter aus Gras, das zeigen entsprechende Studien über Reptilien ziemlich eindeutig. Bei Meeresbewohnern mit Kiemen ist die Situation ähnlich, auch wenn Zebrafische in einer wissenschaftlichen Untersuchung mit THC im Wasser ein wenig aktiver durch das Wasser geglitten sein sollen.

INTENSIVE VETERINÄR-FORSCHUNG ALS GRUNDLAGE FÜR

CANNABIS-VORSCHRIFTEN

Ein rundum unbedenklicher Einsatz von Hanf im Tierfutter ist nur bei einer genauso strengen Zulassungsprüfung möglich wie bei Schrot und Kleie. Während Genetik von Nutzpflanzen ein ganz eigenes, weites Feld sein mag und Studien über äußerst lange Zeiträume erfordert, kann die Forschung heute schon Aspekte wie den THC-Gehalt in Fleisch und Milch klären. Auch die beim Can-

Cannabidiol (CBD) als enger, aber

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nabis leider gar nicht so seltenen, positiv gemeinten Übertreibungen müssen empirisch analysiert sein und gehören mit wissenschaftlichen Methoden im Zweifelsfall als Fake News entlarvt. Intensiv erforscht wird, ob etwa der Käse vom Nutzhanf fressenden Schaf den schlemmenden Verbraucher bekifft macht oder ob männliches Geflügel durch Cannabinoide aus verfütterten Marihuana-Samen mehr Lust auf Hahnenkämpfe bekommt – Berichte aus der Veterinär-Fachpresse klingen häufig vielversprechend.

Zum Thema Hanf und Haustiere wird noch umfassender geforscht als über das Vieh, allerdings geht es bei Hunden wie Katzen mehr um therapeutische Verwendungsmöglichkeiten. Von Grassamen im Futter könnten ohnehin vor allem Hasen, Hamster und Mäuse profitieren, doch bedauerlicherweise gibt es zu kleineren Säugern nur sehr wenige Untersuchungen.

Kanadische Forscher konnten zeigen, dass Hanfsamen und Hanfsamenöl beim Verfüttern an Hennen weder deren Leistung beim Eierlegen noch Gesundheit in irgendeiner Form negativ beeinflussten. Dokumentiert wurde zudem ein Anstieg vom Gehalt der Omega3-Fettsäuren im Ei der Hühner auf rauschfreiem Gras. Wenn zum Vergleich etwa die Bauern in Thai-

land traditionell Hanfkörner auf der Geflügelfarm verstreuen, dann scheint das sinnvoll. Während die Hühner entspannt gute Eier legen, kann ihr menschlicher Abnehmer sorgenfrei das entsprechende Omelett zum Frühstück essen, das gilt als wissenschaftlich gesichert. Geflügelprodukte sind unbedenklich und laut Forschung gilt das ebenso für saftiges Rindersteak sowie mit Einschränkung für Milch aus dem Kuheuter.

Von Molke bis Quark nehmen besonders Menschen viele Milchprodukte zu sich und wären bei unsicherem Futter direkt betroffen.

Aktuell ist die Studienlage zu einer möglichen THC Anreicherung in Kühen gemischt und manchmal wenig aussagekräftig. Ins Heu taten Wissenschaftler bei einigen Versuchen sogar genuin berauschendes Marihuana! Demgegenüber zeigen besonders umfangreiche Studien positive Effekte für das Tier und die untersuchte Milch als unbedenklich für den Konsum. Hat der Nutzhanf für Kühe zuverlässig minimale THC Anteile, ist laut überwiegender Ansicht der Experten am Ende weder die Milch belastet noch das Fleisch, egal ob jemand auf Lende, Schulter oder die berüchtigten Rückensteaks steht.

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INDUSTRIEHANF ALS

FUTTERMITTEL HAT GROSSES POTENZIAL – BEI KLUGER AGRARPOLITIK!

Um die verständlicherweise betont optimistische Futterlobby zu entlarven und natürlich auch so manche krude Anti-Hanf Story gleich mit, setzt die agrarfreundliche Politik in Amerika viel Steuergeld ein. Gefördert werden Studien zur Sicherheit und Verträglichkeit, zu abstrakten biochemischen Aspekten wie zu ethischen Fragen, die das Tierwohl betreffen. Offizielle Dokumente auf wissenschaftlicher Grundlage helfen den Landwirten mit wirklich brauchbaren Informationen und weil jeder US-Bundesstaat seine Vorschriften mit aller nötigen Transparenz zur Verfügung stellt, zirkulieren zwischen Washington und San Francisco viel weniger Vorurteile zum Tierfutter Cannabis als in Deutschland.

Bis auf Weiteres ist das Futtermittel Hanf in erster Linie eine mögliche Option für höher entwickelte Tiere. Und auch bei denen geht es ausschließlich um Nutzhanf, der in großen Massen die Tröge auf dem Bauernhof füllt und um Kreaturen, die sich von Kleie, Hafer und Körnern ernähren. Bello, Mieze und das kuschelweiche Meerschweinchen dürfen laut Veterinärmedizin gelegentlich mal an Snacks mit CBD schnuppern und streng dosiert auch ein paar Tropfen Hanföl im Futter verzehren.

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Hanfwirtschaft

Umsatzprognosen für Cannabis-Bier, Drogentests und Lieferdienste

Aktuelle Schätzungen zum wirtschaftlichen Potenzial von Cannabis gehen von konstant steigenden Umsätzen bis 2030 aus. Ökonomen haben sich zur Hanfwirtschaft die Chancen für Cannabinoide im Bier, Drogentests aus dem Labor und Lieferdienste angesehen. Wie üblich geht es vor allem um fortschrittliche Länder wie Kanada oder die USA, wo eine echte Legalisierung von Haschisch und Marihuana immer mehr angemessen bezahlte Jobs bringt. Deutschland hingegen wurschtelt weiter herum und verschenkt mit den Plänen zur wenig überzeugenden Entkriminalisierung ohne Not tolle Optionen. Die Nachfrage nach THC und CBD ist jedoch überall auf der Welt ungebrochen und dürfte weiter zulegen. Verbraucher kaufen gerne Genussmittel, die legal sind, hochwertig verarbeitet und wissenschaftlich gesehen deutlich weniger Risiken haben als Alkohol und Zigaretten.

Cannabis Aktien, Start-ups, regionale Wirtschaftsförderung:

Hanf Daten für alle!

Mag sein, dass Zahlenkolonnen und

Umfragen, Gewinnaussichten und Wachstumsfaktoren nicht so unterhaltsam sind wie kiffende Prominente, doch Anleger sollten sich die frischen Berichte der Experten zu den Aussichten einer wachsenden Cannabis-Ökonomie genauso anschauen wie Lokalpolitiker oder künftige Unternehmer. Hanfprodukte sind kein kurzer Trend wie beim berühmten Strohfeuer und außer in ganz finsteren Ecken kommt die Gesetzgebung kaum noch überzeugend um eine Form der Freigabe herum. Die kann nur ganz zart sein und vorsichtig wie beim CBD in Japan, holprig und oberflächlich, mit ein bisschen Eigenanbau wie in Deutschland oder eben umfassend, fair und demokratisch wie in Kanada. Natürlich macht es einen Unterschied, ob legale Fachgeschäfte mit Biobauern zusammenarbeiten dürfen, ob Werbung für Cannabis erlaubt wird und statt bürokratischer Gängelei endlich Normalität beim uralten Genussmittel Hanf einzieht.

Werden die Konsumenten von THC nicht mehr sofort eingesperrt, aber auch nicht wirklich respektiert, bleiben die ganz großen Investitionen

erst einmal außen vor. Cannabis Social Clubs zum Beispiel, von der deutschen Ampelregierung als angeblicher Fortschritt verkauft, lassen der Wirtschaft kaum Spielraum. Hanfsamen zum Gras anbauen, rauschfreie CBD-Produkte und die üblichen Utensilien für den Konsum bieten aber Optionen für Unternehmen, vorausgesetzt, die nur halbe Legalisierung beschützt das Gewerbe und seine Kundschaft wirklich zuverlässig vor der üblichen Behördenwillkür. Die deutsche Regierung zeigt sich in puncto Cannabinoide wenig kompetent und so findet der wirtschaftliche Aufschwung mal wieder woanders statt. In Nordamerika freut sich der Staat nicht mehr über möglichst viele bestrafte THC User, sondern über Steuereinnahmen en masse und die Bürger bekommen Arbeitsplätze mit Perspektive und exzellenter Bezahlung.

Die aktuellen Prognosen sind Pflichtlektüre für informierte Anleger, kreative Selbstständige, visionäre Landräte und nehmen ganz gezielt besonders vielversprechende Entwicklungen unter die Lupe.

Durch Cannabis Getränke und den Mix von Hanf mit Bier bekommt vielleicht die heimische Brauerei einen Schub, schließlich sind die Verbraucher gegenüber trinkbaren Produkten besonders aufgeschlossen. Drogentests werden immer gebraucht, moderne Länder mit Hanf legal zei-

gen, die enorme Popularität vom Lieferdienst – Cannabis online kaufen und das Paket mit den gewünschten Sorten umgehend an der Haustür entgegennehmen ist angesichts vom boomenden Internethandel im Allgemeinen ein gigantischer Wachstumsmarkt. Sicher handelt es sich bei jeder Prognose um Schätzungen und die müssen nicht eintreten, etwa wenn bei uns wieder die CDU/CSU herrscht und sinnlos blockiert, können aber umgekehrt bei einer entsprechend klugen Drogenpolitik auch übertroffen werden.

Mit Cannabis angereichertes

Bier: Herausforderungen, Produkte und Unternehmensstrategien

Im ersten Report geht es um das beliebteste Getränk der Deutschen, deren Politiker freilich beim Cannabis vorerst noch auf das mittelalterliche Reinheitsgebot setzen und keine leckeren Biersorten mit Hanf erlauben. Bock, Radler, Export – auf goldene Zeiten durch Geschäfte mit THC im Gerstensaft müssen heimische Brauer weiter warten. Weil jedoch ohnehin immer mehr Menschen auswandern, lohnt es sich vielleicht auch für Bier-Experten, in Staaten mit einer echten Marihuana Legalisierung zu investieren. Die Prognosen bis zum Ende des Jahrzehnts sind äußerst vielversprechend und im neuen Datenblatt geht es um Strategien für Cannabis Brauereien

und Verkaufsmuster, um mögliche Produkte und entsprechende Chancen in 18 Ländern.

Von der bereits am Markt engagierten Konkurrenz bis zu regionalen Herausforderungen ist alles dabei und die Schätzungen beleuchten zum Hanfbier Potenzial jedes relevante Detail.

Global denkende Investoren werden genauso angesprochen wie Landwirte, deren Gemeinde Hanf auf dem Feld eventuell sogar fördern möchte. Im Fokus stehen Biersorten und passende Cannabinoide, wobei neben CBD und THC auch neue Vertreter dieser spannenden Wirkstoffe eine Rolle spielen. Ausschließlich im Hanfgeschäft aktive Unternehmen mit Listung als Cannabis Aktien und große, internationale Brauereien mit Blick für Trends werden durch den Wirtschaftsreport ausführlich untersucht. Interessierte finden alle Informationen von Finanzkennzahlen bis Forschung und wer an Hanf im Gerstensaft glaubt, bekommt für die nächsten Jahre eine ziemlich vollständige Analyse serviert.

Chromatografierte Cannabisanalyse: Drogentests und Labor-Check für Hanfprodukte

Sperrig klingt dieses Feld allemal, aber die Aussichten für umfangreiche Tests der Hanfpflanze und ihrer Konsumenten sind ebenfalls sehr positiv. Mit Flüssigkeiten und Gas rücken Forscher dem Hanf zu Leibe und können heute exakt

sagen, was in den einzelnen Sorten alles drinsteckt. Die Prognosen untersuchen Einsatzgebiete für die chromatografierte Cannabisanalyse gerade auch im medizinischen Bereich, wo Cannabinoide als Wirkstoffe beispielsweise zur Behandlung von Schmerzen, Krämpfen und Multipler Sklerose verwendet werden. Krankheiten lindern erfordert logischerweise eine solide Datengrundlage und genau das werden in Zukunft immer mehr Labore zuverlässig liefern.

Mehr Konkurrenz und weniger groteske Vorschriften wären auch für Deutschland vorteilhaft, schließlich müssen etwa Autofahrer mit THC im Organismus die befohlenen, astronomisch teuren Drogentests selbst bezahlen.

Hinter den extrem hohen Kosten für solche Tests steckt das gleiche System wie bei den Fantasiepreisen für Cannabisblüten auf Rezept. Cannabis in der Nische halten und als Feindbild behalten, das ist weiterhin die bevorzugte Parole! Mit Blick auf die hohen Energiepreise wären Maschinenbauer und Prüflabore sicher froh über zusätzliche Optionen, doch Umsatz mit Innovationen wie einem Schnelltest für Cannabinoide zum fairen Preis machen unsere Unternehmen leider noch nicht. Ob man eines Tages noch den Anschluss schafft oder wie beim Elektroauto verpasst, bleibt abzuwarten – Cannabis Analysen für Hanfpflanze bis Homo sapiens sind auf jeden Fall ein vielschichtiger Markt mit großen Möglichkeiten und dürften in diesem Jahrzehnt immer öfter unver-

zichtbar werden.

Cannabis Lieferdienste: Per App Online Cannabis kaufen und per Express liefern lassen

Vom Samuraischwert bis zu Schnaps in allen Varianten dürfen wir fast alles online bestellen, doch bei Haschisch und Marihuana wird sich diesbezüglich auch nach Umsetzung der Ampel Pläne nichts ändern. Selbst örtliche Fachgeschäfte für Cannabis wie der Tabakladen oder Getränkemarkt bleiben zunächst verboten. Unternehmen sind verständlicherweise enttäuscht und hoffen wie die User von THC, dass wenigstens in ein paar Jahren dann der Groschen fällt im politischen Berlin – möglicherweise einfach angestoßen durch die anderswo bereits sichtbaren Erfolge der Lieferdienste für Hanfprodukte. Auch dafür gibt es neue Schätzungen und Ökonomen erwarten viele Milliarden Dollar Umsatz mit dem freundlichen Kurier, der den Hanf direkt nach Hause bringt.

Zur Lieferung von Hanf werden Logistik, Transport und Lagerung behandelt. Dabei geht es im Report um die therapeutische Verwendung von Cannabis und den Gebrauch in der Freizeit. Hanfpatienten würden im Zweifelsfall sicher gerne auf den Gang in die Apotheke verzichten und viele Genussmenschen auf die Mitgliedschaft in einem von Behörden scharf überwachten Social Club, falls die Order per App samt zeitnaher Zustellung durch den Postboten

erlaubt ist. Aktuell geht das hauptsächlich in den USA, wo legale Lieferdienste für Hanf aller Art bereits kräftig wachsen und wohl auch den Löwenanteil der nach Ansicht von Wirtschaftswissenschaftlern weiter steigenden Einnahmen einstreichen dürfen. Während das organisierte Verbrechen in Berlin mit „Koks-Taxis“ fette Geschäfte macht, dürfen Leute in Kalifornien problemlos Hanf bestellen.

Das bringt Anerkennung durch den endlich respektierten Bürger und zahlreiche Jobs auch für ungelernte Berufseinsteiger, mehr Flexibilität und gesunde stramme Waden. Geld verdient man eben immer dort, wo der Markt für Angebot und Nachfrage zuständig ist und kein politischer Moralapostel. Was wird passieren, wenn hierzulande künftig die Polizei einen Fahrradfahrer mit Gras im Rucksack stoppt, der gerade aus dem örtlichen Cannabis Social Club kommt? Könnte das nicht der Dealer sein oder ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr? Bei Bedarf hat weiterhin der Staatsanwalt das Wort und unsere Regierung verhindert völlig unnötig den überfälligen Fortschritt beim THC.

Die neuen Analysen zum Hanf mit Bier, im Test und per Lieferung lohnen sich aber auch für Leute in Deutschland, die eher an Chancen durch Cannabinoide glauben als an ominösen „grünen Wasserstoff.“

Das Potenzial von Cannabidiol

FÜR MUSKELN UND GELENKE IN KOMBINATION MIT EINER WÄRMEUND KÄLTETHERAPIE

VON FRANZISKA REDDEL 52 hanf-magazin.com

Die Muskel- und Gelenktherapie ist ein komplexes Fachgebiet, welches ständig nach innovativen Behandlungsansätzen sucht, um optimale Ergebnisse für Patient:innen zu erzielen. In diesem Zusammenhang hat in jüngster Zeit eine bestimmte Verbindung erhebliches Interesse geweckt: Cannabidiol, besser bekannt als CBD. CBD, ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, welches aus der Cannabispflanze gewonnen wird, zeigt ein vielversprechendes therapeutisches Potenzial bei muskulären und gelenkbedingten Erkrankungen. Die Integration von CBD in bewährte Behandlungsme-

thoden wie Wärme und Kältetherapie eröffnet neue Perspektiven für eine zielgerichtete Muskel- und Gelenkentspannung.

DIE WIRKWEISE VON

CBD IM MENSCHLICHEN KÖRPER

Cannabidiol (CBD) ist ein Phytocannabinoid, welches aus der Hanfpflanze gewonnen wird. Es interagiert mit dem Endocannabinoid-System des Körpers,

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einem komplexen Signal- und Steuerungssystem, das zur Homöostase beiträgt und an vielen weiteren physiologischen und pathophysiologischen Prozessen beteiligt ist.

Die Homöostase bezeichnet den Zustand des Gleichgewichts in einem offenen dynamischen System, welcher durch einen internen Regelungsprozess aufrechterhalten wird. In der Biologie umschreibt die Homöostase die Fähigkeit eines Organismus, trotz externer Veränderungen seine internen Bedingungen konstant zu halten. Diese Fähigkeit ist entscheidend für das Überleben und die Funktion des Organismus. Ein herausragendes Beispiel dafür ist der menschliche Körper, der Mechanismen besitzt, um die Körpertemperatur, den Blutzuckerspiegel, den pH-Wert des Blutes und viele andere Faktoren innerhalb eines optimalen Bereichs zu regulieren. Dies wird durch komplexe Prozesse ermöglicht, zu denen Hormone, Nervensignale und Verhaltensanpassungen zählen.

Es gibt zwei Haupttypen von Cannabinoid-Rezeptoren, welche im menschlichen Körper bislang entdeckt und erforscht wurden: CB1- und CB2-Rezeptoren. CB1-Rezeptoren kommen hauptsächlich im zentralen Nervensystem vor, insbesondere in Regionen, die für Motorik, Schmerzempfinden und Lernen zuständig sind. Sie sind auch in anderen Organen wie Leber, Lunge und den Nieren zu finden. CB1-Rezeptoren regulieren die Freisetzung von Neuro-

transmittern und beeinflussen so verschiedene physiologische Prozesse wie Schmerzempfindung, Appetit, Stimmung und Gedächtnis.

CB2-Rezeptoren hingegen kommen hauptsächlich im Immunsystem vor, insbesondere in B-Lymphozyten und natürlichen Killerzellen. Sie sind auch in anderen Geweben wie Milz, Knochenmark und Mandeln zu finden. CB2-Rezeptoren beeinflussen die Freisetzung von Zytokinen und spielen eine Rolle bei der Regulierung von Entzündungen und Schmerzen.

CBD bindet allerdings auch an andere Rezeptoren im Körper, wie den Serotonin-Rezeptor 5-HT1A, der an der Regulierung von Stimmung, Angst und Schlaf beteiligt ist; den Vanilloid-Rezeptor TRPV1, der an der Empfindung von Schmerz beteiligt ist; und den GProtein-gekoppelten Rezeptor GPR55, dessen Funktion noch nicht vollständig verstanden wurde.

Die Freisetzung und Wirkung verschiedener Neurotransmitter im Gehirn kann durch CBD beeinflusst werden. Einige Studien haben gezeigt, dass CBD die Freisetzung von Serotonin und Noradrenalin erhöhen kann. Dies könnte zu einer Verbesserung der Stimmung führen.

CBD kann auch die Wirkung von Dopamin beeinflussen, einem Neurotransmitter, der mit Belohnung und Motivation in Verbindung gebracht wird. Es

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hemmt das Enzym Fatty Acid Amide Hydrolase (FAAH), wodurch höhere Spiegel des Endocannabinoids Anandamid entstehen. Anandamid ist ein körpereigenes Endocannabinoid, das als Neurotransmitter an der Regulierung von Stimmung, Appetit und Schmerzempfindung beteiligt ist. CBD kann auch die Glutamat- und GABA-Spiegel im Gehirn modulieren. Glutamat ist ein erregender Neurotransmitter, der an der Signalübertragung zwischen Nervenzellen beteiligt ist. GABA ist ein hemmender Neurotransmitter, der die Erregbarkeit von Nervenzellen reduziert. Durch die Modulation dieser Neurotransmitter könnte CBD eine beruhigende Wirkung haben und zur Linderung von Angstzuständen beitragen.

Wirkungen, verbessert die Schlafqualität und stärkt das Immunsystem. Die entzündungshemmenden Eigenschaften von CBD sind gut dokumentiert und spielen eine bedeutende Rolle bei der Reduktion von Entzündungen im Muskel- und Gelenkgewebe. Durch seine Interaktion mit dem endogenen Endocannabinoid-System moduliert CBD die entzündliche Antwort und trägt zur Linderung von Schmerzen und Beschwerden bei, die mit entzündlichen Zuständen einhergehen.

Durch seine Interaktion mit diesen verschiedenen Rezeptoren moduliert CBD eine Vielzahl von physiologischen Prozessen, einschließlich Schmerzempfindung, Entzündung, Stimmung, Appetit und Schlaf. Es hat auch neuroprotektive, antioxidative und antipsychotische Eigenschaften.

DIE WIRKWEISE VON

CBD AUF MUSKELN UND GELENKE

CBD kann den Körper während der Regenerationsphase unterstützen. Es besitzt entzündungshemmende, stressreduzierende und schmerzlindernde

Zusätzlich besitzt CBD muskelentspannende Eigenschaften, die auf seine Interaktion mit GABA-Rezeptoren im zentralen Nervensystem zurückzuführen sind. Durch die Modulation dieser Rezeptoren kann CBD die Freisetzung von Gamma-Aminobuttersäure (GABA), einem Neurotransmitter mit beruhigender und muskelentspannender Wirkung, erhöhen. Die kombinierte Anwendung von CBD und Wärme- oder Kältetherapie könnte somit zu einer verbesserten Muskelentspannung und einer beschleunigten Genesung beitragen.

WAS PASSIERT IM KÖRPER NACH EINER TRAININGSEINHEIT?

Nach einem intensiven Training erschöpft sich der Körper zunächst und die Leistungsfähigkeit sinkt. In der Erholungsphase stellt der Körper jedoch nicht nur das

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ursprüngliche Leistungsniveau wieder her, sondern erhöht es für einen begrenzten Zeitraum über das Ausgangsniveau hinaus. Diese Phase, in der die Leistungsfähigkeit über dem Ausgangsniveau liegt, wird als Superkompensationsphase bezeichnet. Superkompensation spielt eine entscheidende Rolle bei der muskulären Regeneration und kann je nach Art der Gewebeschädigung unterschiedlich lange dauern.

Die Superkompensation beschreibt also eine überschießende Anpassungsreaktion des Organismus infolge einer belastungsinduzierten Auslenkung aus der Homöostase. Die ausgelösten Wiederherstellungsvorgänge verbessern die Leistungsfähigkeit über das Ausgangsniveau hinaus. Die Superkompensation der Muskulatur bei einer Beschädigung des kontraktilen Apparates kann drei bis acht Tage dauern. Sehnen oder

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gar Knorpel sind stoffwechselärmer. Die Zeit bis zum Einsetzen der Superkompensation ist hier deutlich länger, da für die Anpassung der Strukturen mehr Zeit erforderlich ist.

SYNERGIEEFFEKT

VON WÄRME- UND KÄLTETHERAPIE MIT CBD

In der Physiotherapie werden verschiedene Therapieverfahren eingesetzt, die Wärme oder Kälte nutzen, um eine schmerzlindernde Wirkung bei Patient:innen zu erzielen. Sowohl Wärmeals auch Kälteanwendungen können lokal oder am ganzen Körper eingesetzt werden. Um die Durchblutung zu fördern und Gewebe und Muskeln zu entspannen, wird häufig die Wärmetherapie eingesetzt. Dies kann in Form von Wärmepackungen oder Cremes geschehen.

Auch die Kältetherapie wird häufig als unterstützende Maßnahme zur Regeneration eingesetzt. Kühlpacks, Kompressen, Eisbad oder Kühlgele kommen hierbei zum Einsatz. Die Wirkung der Kältetherapie ist je nach Temperatur unterschiedlich, kann sich allerdings schmerzlindernd, entzündungshemmend und durchblutungsfördernd auf den Körper und seine Regenerationszeit auswirken.

DAS POTENZIAL DER KOMBINATIONSTHERAPIE

Die Integration von CBD in bewährte Behandlungsmethoden wie oben genannte Wärme und Kältetherapie eröffnet neue Perspektiven für eine zielgerichtete Muskel- und Gelenkentspannung. Durch seine entzündungshemmenden und muskelentspannenden Eigenschaften könnte CBD in Kombination mit Wärme- oder Kältetherapie dazu beitragen, Schmerzen und Beschwerden bei muskulären und gelenkbedingten Erkrankungen zu lindern.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass CBD in Verbindung mit Wärme- und Kältetherapie ein vielversprechendes therapeutisches Potenzial bei muskulären und gelenkbedingten Erkrankungen aufweist. Durch seine entzündungshemmenden und muskelentspannenden Eigenschaften könnte Cannabidiol als Cannabinoid in Kombination mit Wärme- oder Kältetherapie dazu beitragen, muskulären und gelenkbedingte Schmerzen und Beschwerden zu lindern. Weitere Forschung ist jedoch erforderlich, um das volle Potenzial dieser Kombinationstherapie zu erschließen. Zukünftige Studien könnten sich auf die Untersuchung der optimalen Dosierung von CBD sowie auf die Erforschung der langfristigen Auswirkungen der Kombinationstherapie von CBD mit Wärme- oder Kältetherapie konzentrieren.

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DER AVAAY MEDICAL REPORT

Behind the Scenes der Cannabis-Pharmabranche

VON DIETER KLAUS GLASMANN

Durch das Jahrzehnte währende Verbot von Cannabis konnte sich das Wissen um die Pflanze nicht in dem Maße entwickeln, wie das vor dem Hintergrund einer liberaleren Gesetzgebung möglich wäre. Trotzdem haben viele Menschen auch in dieser Zeit Gebrauch von Cannabis gemacht, ob im Rahmen der Freizeitgestaltung oder in der Nutzung als Hausmittel zur Selbstmedikation. Wenn man allerdings sein Cannabis nicht selbst angebaut hat, konnte man die Qualität eigentlich nicht einschätzen, jedenfalls nicht über die individuellen Fähigkeiten von Nase und Augen hinaus. Die Wenigsten haben immer gewusst, wo ihr Cannabis herkommt, unter welchen Bedingungen es angebaut wurde, und wie damit nach der Ernte umgegangen wurde. Nach Inkrafttreten des Cannabis als Medizin Gesetzes im März 2017 hat sich dies zumindest für viele Patienten geändert.

In dem Moment, in dem Arzt und Patient eine Cannabisblüte aus der Apotheke auswählen, sind ihnen schon einige Details zum jeweiligen Medikament bekannt, etwa der Kultivar Name, in vielen Fällen auch die Anbauregion, und auf jeden Fall die Wirkstoffkonzentrationen von THC und CBD. Geht das Interesse eines Patienten noch weiter, so ist es ihm bei manchen Medizinalcannabisblüten auch möglich, Details wie die genetischen Vorfahren zu bestimmen, oder auch die Zusammensetzung der Terpene. Viel tiefer gehen jedoch die Recherchen kaum, die ein Patient hinsichtlich seiner Medikamente durch-

führen kann, denn natürlich hüten die Hersteller und Importeure auch einige Informationen und geben nicht alles preis. Der Hersteller avaay Medical zeigt sich in seiner Arbeit sehr transparent und hat uns schon in der Vergangenheit gelegentlich einen Blick hinter die Kulissen gewährt, zum Beispiel in Videos mit dem bekannten Cannabis YouTuber und Journalisten Micha Knodt.

Im Dezember 2021 hat avaay Medical mit Gorilla Glue seine erste Medizinalcannabisblüte auf den Markt gebracht. In Kooperationen mit acht verschiedenen Anbauunternehmen wurden mittlerweile über zehn Sorten gelauncht, und weitere Markteinführungen sind in Vorbereitung. Für das Scouten neuer Strains war avaay in 16 Ländern unterwegs und hat sich 233 potenzielle Kandidaten angeschaut.

Da es selbstverständlich noch so viel mehr Spannendes über die Hintergründe der Produktion von medizinischem Cannabis zu erfahren gibt, stand avaay Medical uns mit zwei Mitarbeitern für diese Reportage zur Verfügung.

Vor den Einzelinterviews mit den beiden Experten von avaay Medical, stellen wir die Interviewpartner Dr. Kaeli Zimmermann und Tim Dresemann kurz vor:

Dr. Kaeli Zimmermann:

Dr. Kaeli Zimmermann beschäftigt sich beruflich seit etwa 10 Jahren mit dem

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Thema Cannabis. Nach dem Studium der Neurowissenschaften untersuchte sie im Rahmen ihrer Promotion am Universitätsklinikum Bonn mittels eines DFG-geförderten Projektes funktionale Veränderungen des Gehirns bei Cannabiskonsum und Cannabisabhängigkeit. Von 2018 bis 2020 war sie maßgeblich am Aufbau des Bereichs Medical Affairs in verschiedenen Cannabis-Startups beteiligt. Nach einer kurzen Exkursion als klinische Assessorin für die Prüfung von Marktzulassungen im BfArM, leitet sie seit Januar 2023 die Medical Science Abteilung bei Vayamed. Im Rahmen dieser Tätigkeit verantwortet sie eine Vielfalt an Aufgaben, mitunter die wissenschaftliche Erstellung und Prüfung von Produktinformationen, die Beratung von Ärzt:innen und Apotheker:innen, die Umsetzung von Schulungsformaten zum Thema Medizinalcannabis sowie die Entwicklung von Produktinnovation.

cherlich damit zusammen, dass ich vom therapeutischen Potenzial von Cannabis überzeugt bin, ja. Ob der Nutzen von medizinischem Cannabis den Risiken überwiegt, wird im Einzelfall am Patienten oder an der Patientin von den verschreibenden Ärzt:innen entschieden.

Zahlen der WHO schätzen das Abhängigkeitsrisiko von Cannabis bei etwa 9 %. Im Vergleich liegt Alkohol bei etwa 15 % oder Nikotin bei etwa 32 %. Diese Daten beziehen sich großteils auf den nicht medizinischen Markt. Nach der Begleiterhebung des BfArMs, welche zwischen 2017 und 2022 Daten der medizinischen Anwendung bei gesetzlichen Kassenpatient:innen in Deutschland erfasste, liegt die Abhängigkeit bei etwa 0,1 %. Das ist vergleichsweise niedrig. Es lässt sich demnach ableiten, dass unter ärztlicher Aufsicht das Risiko relativ gering ist.

Du hast Dich auf dem Weg zur Dissertation unter anderem auch mit Cannabiskonsum und Cannabisabhängigkeit beschäftigt. Wenn Du also heute im Bereich Medizinalcannabis arbeitest, muss ich mutmaßen, dass die medizinischen Vorteile die Risiken überwiegen, richtig? Wie ordnest Du das Suchtpotenzial von Cannabis im Verhältnis zu anderen Substanzen ein, wie Alkohol oder auch verschreibungspflichtige Medikamente?

Kaeli: Meine Tätigkeit heute hängt si-

Es gibt einige Wissenschaftler:innen, die versuchen anhand objektiver Kriterien die Schädlichkeit verschiedener Substanzen messbar zu machen, um somit eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Ziel ist es rationale Ansätze in der Drogenpolitik zu unterstützen, aber auch die Pharmakotherapie für Patient:innen zu verbessern. Mit diesem Ansatz wurden in einer aktuellen Publikation Cannabinoide mit üblichen Schmerzmedikamenten bezüglich ihres Nutzen-Risiko-Profils verglichen (Nutt et al., 2022). Die Cannabinoidtherapie schnitt hier deutlich besser ab.

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Du hast als klinische Assessorin für die Prüfung zu Marktzulassungen im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gearbeitet. Vielen Patient:innen ist diese Behörde natürlich ein Begriff, doch eigentlich weiß man gar nicht so viel darüber. Wie ist das BfArM aufgebaut? Geht man dort mit Cannabis eher restriktiv um und hat gar nicht so gern mit der Pflanze zu tun, oder läuft da alles sehr sachlich und neutral ab?

Kaeli: Mit der Einführung des Gesetzes “Cannabis als Medizin” 2017 wurde die Cannabisagentur als Sparte des BfArM ins Leben gerufen und verantwortet den kontrollierten Anbau von medizinischen Cannabisblüten in Deutschland vom Anbau bis hin zur Lagerung, Verpackung und Abgabe an die Apotheken. Ich selbst unterstützte als Assessorin die Prüfung der Zulassungsanträge von Fertigarzneimitteln, was in einem anderen Bereich angesiedelt war. Das BfArM setzt seine Arbeit nach klar definierten Richtlinien um. Anhand standardisierter Kriterien wird der gesundheitliche Nutzen eines Arzneimittels geprüft, um das Patient:innenwohl zu sichern.

Seit Beginn des Jahres leitest Du die Medical Science Abteilung bei Vayamed und avaay Medical und hast dabei auch viel mit Ärzt:innen und Apotheker:innen zu tun. Wir wissen, dass in der Vergangenheit viele Vertreter:innen dieser Berufe Vorbehalte gegen das Arbeiten mit Cannabis hatten, teilweise ist das auch heute noch so.

Glaubst Du, dass die Entkriminalisierung von Cannabis als Genussmittel die Zweifel und Skepsis besänftigen kann? Oder wird das erst der Fall sein, wenn Cannabis nicht mehr per BtmRezept verordnet werden muss, und wenn die Krankenkassen bei der Kostenübernahme nicht mehr mitreden dürfen?

Kaeli: Die Skepsis verschiedener Personen in Heilberufen kann unterschiedliche Gründe haben. Dazu gehören neben Stigmata mitunter praktische Hürden und Unsicherheiten bei der Verschreibung. Diese Vorbehalte können nur durch regulatorische Erleichterungen bei der Verschreibung und Kostenübernahme, verstärkte Aufklärungsarbeit und mehr qualitativ hochwertige Studien weniger werden. Um die Auswirkungen der Entkriminalisierung oder der Streichung von Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz abzuschätzen, lohnt sich ein Blick in andere Länder. Dort sieht man, dass eine restriktive Drogenpolitik und strengere Kriminalisierung von Cannabis mit höheren Stigmata in Verbindung steht. Wir vermuten, dass eine Entkriminalisierung mit der Zeit zu einer größeren gesellschaftlichen Akzeptanz führen kann. Folglich könnte auch mit mehr Offenheit gegenüber der medizinischen Anwendung gerechnet werden – bei Ärzt:innen und Apotheker:innen.

Zu Deinen Aufgaben bei avaay gehört auch die wissenschaftliche Erstellung und Prüfung von Produktinformatio-

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nen. Wie kann man sich das vorstellen? Bekommst Du ein neues Produkt mit einigen Angaben vom Hersteller, zum Beispiel Kultivarname und einige Informationen über die Wirkstoffzusammensetzung, und machst dann Laboranalysen?

Kaeli: Meine Arbeit beginnt nach den Laboranalysen. Um Ärzt:innen und Apotheker:innen beim Umgang mit medizinischem Cannabis zu unterstützen, bieten Vayamed und avaay Medical Informationsmaterialien an. Hieraus können produktspezifische Angaben entnommen werden, wie die Konzentration der Cannabinoide und Terpene. Aber auch Hintergrundinformationen zu den Kultivaren und zu den Anbauern sind dort zu finden. Ferner geben wir allgemeine Hinweise zur Anwendung von medizinischem Cannabis an Fachkreise ab, welche praxisnahe Informationen beinhalten, wie z. B. den Zeitpunkt des Wirkungseintritts, die Wirkdauer und Dosierbeispiele. Mein erfahrenes Team bereitet die Inhalte basierend auf wissenschaftlichen Daten und Laboranalysen auf und stellt sicher, dass kommunizierte Inhalte konform mit den Vorgaben des Arzneimittelgesetzes und des Betäubungsmittelgesetzes sind.

Da Cannabisblüten pflanzlicher Natur sind, beeinflussen verschiedene Faktoren das Wachstum, den Reifeprozess und damit auch qualitative Merkmale und Wirkstoffkonzentrationen. Das ist einer der Gründe, warum Blüten schon des Öfteren als “Steinzeitmedizin”

und damit als nicht zukunftsfähig bezeichnet wurden. Wie siehst Du das? Wird es in zwanzig oder fünfzig Jahren noch Cannabisblüten von avaay geben, oder werden sie durch andere Darreichungsformen schon vollständig abgelöst worden sein?

Kaeli: Medizinische Cannabisblüten haben ihre Daseinsberechtigung für den therapeutischen Einsatz und kommen durch das schnelle Anfluten der Wirkstoffe, insbesondere bei Schmerzspitzen zum Einsatz. Das ist heute so und wird auch in Zukunft notwendig sein. Die hohe Verordnungszahl von avaay Cannabisblüten und die Patient:innenzufriedenheit sprechen stark dafür, dass diese Produkte einen positiven therapeutischen Einfluss haben.

Es könnte sein, dass durch verstärkte Forschung und Entwicklung zukünftig neue Darreichungsformen hinzukommen. Durch die Entwicklung neuer Formulierungen kann noch mehr Patient:innen der Zugang zur Therapie mit Cannabisarzneimitteln ermöglicht werden. Warum ist das so? Zum einen gibt es Patient:innen, welche aufgrund des Krankheitsprofils keine Cannabisblüten einnehmen können, aber von einer Therapie mit Cannabinoiden oder sekundären Pflanzenwirkstoffen profitieren könnten. Zum anderen können neue Darreichungsformen, die in Zukunft potenziell als standardisierte Fertigarzneimittel zugelassen sein könnten, mehr Ärzt:innen erreichen, die aktuell noch nicht offen gegenüber einer The-

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rapie mit Cannabisarzneimitteln sind.

Noch immer besteht in vielen Fällen ein Missverhältnis zwischen Ärzt:innen, die sich mit Cannabis nie beschäftigt hatten und daher über keinerlei Expertise verfügen, und Patient:innen, die sich viel besser damit auskennen. Bislang werden medizinischem oder pharmakologischem Fachpersonal innerhalb der normalen Ausbildungs- oder Studienzeit auch kaum Kenntnisse in diesem Bereich vermittelt. Können Unternehmen wie avaay Medical diese Last schultern und die entsprechenden Inhalte selbst in Schulungen an den Mann und die Frau bringen?

Kaeli: Avaay Medical bietet bereits Fortbildungen für Arzt:innen und Apotheker:innen an. Wir sehen ein großes Potenzial darin, durch diese Maßnahmen nicht nur mehr Patient:innen den Zugang zu einer Therapie zu gewähren, sondern auch die Qualität der Therapie mit medizinischem Cannabis zu steigern. In Zusammenarbeit mit Fachexpert:innen setzen wir verschiedene Lernformate zur Anwendung von Cannabis in der Medizin um und beraten in unserem Alltag umfangreich in Fachkreisen. Mit unseren avaay Medical Schulungen erzielen wir schon jetzt große Erfolge, indem Ärzt:innen praxisrelevante Informationen an die Hand gegeben werden. Aber es bedarf in jedem Fall einer Integration der Lehre über das Endocannabinoidsystem sowie der Potenziale einer Cannabinoidtherapie in

der medizinischen Ausbildung, um die Wissenslücken weitflächiger und nachhaltiger zu schließen.

Quelle: Nutt, D. et al. A Multicriteria Decision Analysis Comparing Pharmacotherapy for Chronic Neuropathic Pain, including Cannabinoids and CannabisBased Medical Products. Cannabis and Cannabinoid Research. 7(4), 482-500 (2022).

Nachdem Tim Dresemann bereits in frühen Jahren großes Interesse an Cannabis gezeigt hatte, haben ihn erste heimische Anbauversuche dazu inspiriert, Agrarwissenschaften zu studieren. Im Studium fokussierte er sich auf Pflanzenproduktion, Pflanzenernährung, Bodenkunde sowie den Anbau von Arzneipflanzen. Angesichts der Illegalität der Cannabispflanze sammelte er seine ersten beruflichen Erfahrungen in anderen Sonderkulturen wie Kakao, Arznei-, Gewürz- und Aromapflanzen. Nach einer Phase der Forschung im organischen Landbau ist er nun seit 2018 in der Cannabisbranche tätig, und widmet sich dort nun seit einiger Zeit dem Thema Sourcing. In dieser Funktion sucht er weltweit nach neuen, spannenden Anbauern und nimmt Anlagen und Produkte potenzieller und bestehender Partner genauestens unter die Lupe. Seine Einschätzungen zu Aspekten

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wie Produkt- und Prozessqualität oder auch zur logistischen Reife eines Unternehmens bilden dann einen Teil der Entscheidungsgrundlage in diesem Bereich.

Auf diese Weise kann er seine Leidenschaft für Cannabis mit seinem agronomischen Hintergrund verbinden und arbeitet an der spannenden Schnittstelle zwischen traditionellem Wissen, moderner Forschung und einer noch jungen Industrie.

hauptsächlich zu organischem Anbau und Wurzelökologie geforscht. Mein Gedanke war immer: Falls es jemals die Möglichkeit gibt, mit Cannabis auch auf legale Weise Geld zu verdienen, dann will ich dafür möglichst gut vorbereitet sein.

Und schließlich: Die Perspektive selbst gibt und gab es ja immer – man muss sich nur gegebenenfalls die Frage stellen, ob und wie wichtig einem die Legalitätsfrage ist.

Du hast Dich schon früh mit Cannabis, speziell auch mit dem Anbau, beschäftigt. Das hat Dich letzten Endes auch zum Studium der Agrarwissenschaften geführt. Gab es für Dich damals überhaupt eine Perspektive, dass Dich dieses Studium beruflich mit Cannabis verbinden könnte?

Tim: Jein – das kam letztlich darauf an, wie optimistisch man war. Das Berufliche war bei der Wahl meines Studiums auch noch gar nicht wirklich im Fokus. Mir ging es in erster Linie darum, einen Studiengang zu finden, der meinen Interessen entgegenkommt und mich zu einem tieferen Verständnis der Dinge befähigt, die im Anbau (von Cannabis, aber auch von anderen Kulturen) eine Rolle spielen. Und da ist ein solches Studium schon eine optimale Basis. Botanik, Physiologie, Pflanzenernährung, Bodenkunde, Agrartechnik und Pflanzenbau waren da etwa Bereiche, die gelehrt wurden. Später habe ich dann

Du bist gewissermaßen der erste Cannabis Sommelier, der in Deutschland für einen Medizinalcannabis-Importeur arbeitet. Das ist sicher für viele ein echter Traumberuf, nicht nur für Patient:innen. Wie war es für Dich, als Du diese Chance bei avaay Medical angenommen hast? Hattest Du Dich aktiv um solche Arbeit bemüht und danach gesucht, oder ist Dir das gewissermaßen in den Schoß gefallen?

Tim: In den Schoß gefallen ist mir das alles eher nicht, im Gegenteil: Ich habe an vielen Stellen in meiner “Laufbahn” ganz bewusst Entscheidungen getroffen, die mich näher an Cannabis gebracht haben; oft zulasten anderer, teilweise sehr reizvoller Gelegenheiten. Eine Weile war mir offen gesagt auch selbst ziemlich unklar, wohin sich das ganze entwickeln würde.

Am Ende kam dann irgendwie alles zusammen: Es gab zu der Zeit eine generelle Bewegung hin zu mehr Engagement unsererseits entlang der

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Lieferkette – das hatte ich auch selbst mit angestoßen, da es auch in anderen Bereichen der Agrarwirtschaft eher normal ist, dort sehr nah dran zu sein. Dieser Aspekt wird natürlich umso wichtiger, je mehr es sich um die Qualität der Erzeugnisse dreht.

Andererseits reifte auch in der Branche endlich das Bewusstsein dafür, dass es bei Cannabis ein Verständnis von Qualität gibt, das sich jenseits des technisch geprägten pharmazeutischen Qualitätsbegriffes abspielt und sich eben nicht aus der Ferne nach Papierlage bewerten lässt.

Also ja, ich habe mich schon aktiv um diese Arbeit bemüht, war aber zu der Zeit auch bereits bei der Sanity Group tätig – als dann also der Startschuss fiel, ging eigentlich alles recht schnell …

Wie viele andere auch, habe ich auf YouTube mitverfolgen können, wie Du mit Micha und Lennart einen Anbaubetrieb in Südafrika besichtigt hast. Ist solch eine Reise für Dich eher eine Ausnahme oder ist das schon Everyday Business? Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?

Tim: Erst mal schön zu hören, dass wir damit viele Leute erreichen können, denn es ist uns definitiv ein Anliegen auch den Anbauern, die ja in gewissem Sinne den wesentlichen Teil der Arbeit machen, die Möglichkeit zu geben, der Welt zu zeigen, was sie tun und wie sie es tun. Ich fand das schon immer un-

glaublich spannend und wir erleben zurzeit auch, dass es vielen so geht. Das ist wirklich schön zu sehen, denn diese Art der Wertschätzung für Erzeuger:innen ist in vielen anderen Bereichen längst verloren gegangen.

Solche Reisen sind für mich immer noch jedes Mal ein kleines Highlight. Aber regelmäßige Besuche sind wichtig! Ich sagte ja schon, dass wir den Anspruch an uns selbst haben, so nah am Geschehen zu sein, wie irgend möglich – und bei mittlerweile neun Anbaupartnern auf vier Kontinenten kommt da schon was zusammen.

Allerdings: Vor- und Nachbereitung der Besuche, die Vorselektion neuer potenzieller Partner und auch andere Projekte – wir stehen immerhin kurz vor einer … naja, so etwas Ähnlichem, wie einer Legalisierung und da machen wir uns natürlich so unsere Gedanken – nehmen viel Zeit in Anspruch. Und so gestaltet sich dann auch mein Arbeitsalltag … Sourcing, also die Suche nach spannenden neuen Kultivieren, die eine sinnvolle Ergänzung in unserem Portfolio darstellen, hört im Grunde nie auf – dafür ist die ganze Sache auch viel zu dynamisch; ständig gibt es neue Entwicklungen, neue Trends, Strains und auch Produzenten, die es sich lohnen könnte, zu besuchen oder auch nicht, das weiß man oft erst, wenn man wirklich vor Ort war.

Aufgrund Deiner Expertise und Erfahrung hast Du vermutlich eine gute

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Sensorik dafür entwickelt, die Qualität eines Anbaus einzuschätzen. Kannst Du ein paar Details nennen, auf die Du besonders achtest, wenn Du für avaay eine Anlage besichtigst?

Tim: Ja, mittlerweile haben wir annähernd 60 verschiedene Facilitys besucht und da entwickelt man, glaube ich, schon einen relativ guten Blick dafür. Besonders wichtig sind mir zum Beispiel Dinge wie Sauberkeit und Hygiene, Kapazität, technische Ausstattung, die Kulturführung und Abläufe, die so stabil und gut durchdacht sind, dass sich eine gewisse logistische Reife ableiten lässt.

Das ist aber erst der Anfang: Ich schaue mir natürlich die Bestände genauestens an, Mütter, Vermehrung, Vegi und Blüte. Mir ist außerdem alles, was mit Nachernteprozessen, also Trocknen, Curing, Trimming, zu tun hat, extrem wichtig; Robert Clarke hat mal gesagt, dass 80 % aller Qualitätsverluste nach der Ernte auftreten und das würde ich so unterschreiben. Schonende Prozesse hingegen wie die langsame, hängende Trocknung der ganzen Pflanze (vs. bspw. Trocknung einzelner Buds auf Blechen) und ein langes Curing können die Qualität erhalten, die im Blüteraum entstanden ist.

Und, als wenn das alles noch nicht genug wäre, sind für uns auch Aspekte wie Nachhaltigkeit und ein fairer Umgang mit Mitarbeitenden entscheidend. Und schließlich muss, so plump sich das anhören mag, auch das Zwischen-

menschliche passen, der “Vibe”, denn in jeder Partnerschaft wird es irgendwann auch unangenehme Situationen geben und da ist transparente Kommunikation auf Augenhöhe extrem wichtig.

Die Begutachtung und Einschätzung einzelner Blüten ist dann noch mal ein eigenes Thema; dafür habe ich zu Beginn meiner Tätigkeit ein Bewertungssystem entwickelt. Das nutze ich zwar immer noch, habe es allerdings mittlerweile etwas angepasst, damit es mehr im Einklang mit dem Ganjier-System steht, das ich letztes Jahr in den USA kennenlernen durfte, als ich den entsprechenden Kurs dazu absolvierte.

Mittlerweile ist die Anzahl an unterschiedlichen Cannabisblüten auf dem medizinischen Markt beträchtlich. Nach welchen Eigenschaften hältst Du Ausschau, wenn Du neue Strains auswählst, die Du für avaay in Betracht ziehst?

Tim: Unser Anspruch ist, dass jede:r Patient:in in unserem Portfolio nicht nur ein passendes, sondern ein ansprechendes Produkt finden kann. Wir müssen uns deshalb ständig fragen: Was brauchen die Leute, wonach suchen sie und wie können wir das abbilden?

Da arbeiten wir mit verschiedenen Dimensionen, z. B. dem THC-Gehalt, verschiedenen Aromagruppen oder auch der Eignung des Effekts, beispielsweise für den Einsatz tagsüber oder am Abend. So können wir “weiße Flecken” im Sortiment identifizieren und ganz ge-

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Nachhaltig & Clever

Die Hanf Essentials

zielt auf die Suche gehen. Gleichzeitig vermeiden wir, dass sich zu viele unserer Produkte zu ähnlich sind.

Was wir also aktuell genau suchen, kann von Situation zu Situation unterschiedlich sein. Unabhängig davon interessieren uns aber vor allem Produkte, die sich durch ihre herausragende Qualität hervorheben und auf besondere Weise von einem Team mit viel Leidenschaft angebaut werden.

Kann man ungefähr beziffern, wie viele Cannabissorten man begutachtet, bis man etwas findet, was für das avaay Portfolio geeignet ist.

Tim: Das ist schwer zu verallgemeinern und hängt natürlich auch immer stark davon ab, wie “voll” unser Portfolio aktuell ist und wo wir noch weiße Flecken haben. Am Anfang einer solchen Entwicklung geht es verhältnismäßig schnell, einen geeigneten Kultivar zu finden, weil ja gewissermaßen alles noch ein großer, weißer Fleck ist. Mittlerweile, mit einem schon recht gut bestückten Sortiment, tun wir uns da nicht immer ganz so leicht, sind aber mittlerweile auch viel besser vernetzt und haben mehr Möglichkeiten. Die Suche geht also weiter und ich glaube auch nicht, dass das jemals anders sein wird – dafür ist Cannabis viel zu vielfältig und auch die Entwicklungen in Zucht und Anbau viel zu spannend!

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CBD Regulatory Environment in the EU, UK and the USA

As I walk through the isles at any European cannabis expo it is easy to be struck by the differences to those in the U.S. First, there are no THC products, but nor are there any CBD food products because of the EU wide Novel Food regulations which applies to any food stuff not commonly used for human consumption before 15 May, 1997. American CBD manufacturers – with virtually no regulation of cannabinoid infused products – have an enormous advantage. In the EU, any “novel food” must be tested and proven to be safe for human consumption.

Hemp was not always considered “novel.” In 1997, hemp plant products were considered outside the scope of the regulations EC 258/97. And more specifically, “that hemp flowers are considered to be food ingredients, not ‘novel’.

In January 2019, the catalogue entries for “Cannabis sativa L” were updated, so that even products with a natural level of cannabinoids were now excluded. Technically, all products on the EU market containing natural CBD or an isolate

or distillate are illegal. The result is a grey market, whose operation hinges on benign authorities in your jurisdiction.

Good news emerged on 2. June 2023, where the EU has been agreed that once again, hemp leaves are considered a traditional food and are no longer considered Novel, but this does not include extracts.

Both EU and UK law provides that any product containing a CBD extract placed on the market falls under the Novel Food regulations. Ultimately, tests must verify whether CBD is safe to ingest in any amount. The FSA will verify results in the UK, while the EFSA is responsible for the EU.

EU Regulatory Environment

In the EU, applications are submitted to the EU Commission, and approval can take up to nine months- just for approval of the application – not the testing that will follow. And while the application carries no fee, collecting the required data just to make the ap-

Artikel auf Deutsch:  www.hanf-magazin.com/st13 69 hanf-magazin.com

plication can be expensive, and can run into six figures or higher. Once the application is approved, there may still be uncertainties, with toxicology testing that can take years to complete, and ultimately must be approved by EFSA (European Food Safety Authority). The required toxicology testing is where things get really expensive, with both the EIHA (European Industrial Hemp Association) and EFSA estimating costs around 3.5 million euros.

The EFSA’s Panel on Nutrition, Novel Foods and Food Allergens (NDA) has received 19 applications thus far for CBD as a novel food, with more in the pipeline. According to their website, NDA chair Prof. Dominique Turck reported that they have identified several hazards related to CBD intake and that many data gaps need filling before evaluations can go ahead. However, she concluded, “It is important to stress that we have not concluded that CBD is unsafe as food.”

As always, with food and drug reviews, it is up to the applicant to prove that a product is safe for human consumption. At present, the EFSA has been unconvinced by the applications submitted so far, and

seeks more data as regards the effect of CBD on the liver, gastrointestinal tract, endocrine system, nervous system and on people’s psychological well-being, as well as the impact on human reproduction.

In 2019 the EIHA formed a German corporation, the “EIHA projects GmbH”, formed for the purpose of pooling partners money to pay for the application and toxicity testing. The Novel Food applications (NFAs) for CBD isolate and synthetic CBD were submitted on 4. November 2022 and full spectrum followed in early 2023. The applications must undergo a series of tox studies. The EFSA will start the risk assessment as soon as possible. According to their webpage, the risk assessment can take 9 months. In the case of the application put forth by the EIHA projects GmbH, it is projected that the CBD isolate dossier will be submitted to the EFSA by the end of 2023 and distillate by the end 2024.

The UK Regulatory Approach

The UK Novel Food approach

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differs from the EU’s. What makes the UK CBD market so robust is that the FSA allows products to be sold as long as they were on the market prior to February 13, 2020 and are linked to applications submitted before March 31, 2021. Currently, some 11,000 products worth a projected 1 billion GBP in revenue remain on the FSA list, having passed prevalidation while the FSA awaits the final toxicology report. Only 400 CBD products have been culled from the list, but not a single application has yet been approved.

Important to note is that due to Brexit, an UK validation when it does come, will not be valid in the EU, but products with an EU application accepted on the Union list, will be valid in the UK.

The American Market

It is the American market that makes our mouth water; where oils, tinctures, candies, cakes, and drinks with every cannabinoid from CBD to Delta 9, Delta 8, and HHC are available and producers are on their way to becoming millionaires. With a market currently estimated at $6 billion, forecasts reach upwards of $16 billion by 2026.

Many of their concerns validate those of the FSA and the EFSA. For example: on their website the FDA makes a reference to only one CBD product that has been approved: a medicine called Epidiolex. The FDA cites the review of the Epidiolex’s application in 2018 when they identified certain safety risks, in-

cluding

potential for liver damage.

?But does CBD harm the liver

Supplements are intended in addition to one’s usual diet while medicines are meant to alter a condition to solve a problem. Epidiolex is a CBD medicine, not a supplement. The recommended dosage of Epidiolex is between 5 mg and 25 mg per kilo body weight per day. That means that an average 70 kilo adult would need to take between 350 mg and 1750 mg per day!

At this moment, the FSA states that a recommended dosage should not exceed 70 mg per day and most recommendations are much lower.

The point is that Epidiolex is an FDA recognized medicine and should not be compared to a supplement. The objective of testing CBD is to confirm its usage as a supplement, so a firm line can be drawn between what is a medicine and what is a supplement.

Another top concern of the FDA is about unproven medical claims. Companies that do not comply with labeling requirements receive warning letters and must respond as to how they will correct violations. Failure to do so may result in legal action, including product seizure or an injunction of sale.

Despite the FDA’s website warning that CBD is not a legal additive to food or drinks, at this point, the Agency seems to limit actions to claims, and not the

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safety of the product itself, but this may be about to change.

The FDA has made inquiries with the European authority, EFSA, concerning safety requirements. It is quite possible the FDA prefers the ‘EU approach’ over the current ‘wild west approach’ driving the American CBD industry.

So, what does the FDA intend ?to pursue

Most probably new testing requirements for CBD could come into effect. This could eventually mean testing requirements much like those in the EU, before allowing any addition of CBD to food, drink, tinctures and oils. The FDA has reviewed its own studies along with those related to the CBD-based drug Epidiolex and others, and concluded that apart from Epidiolex, there are no FDA-approved products containing CBD that can be lawfully sold as a dietary supplement or food ingredient.

Authorities and industry want regulations that promote business while at the same time protecting consumers.

“The FDA’s inaction for the past year has facilitated an unregulated marketplace,” says Steve Mister, president and CEO of the Council for Responsible Nutrition (CRN). “It’s time for the FDA to announce a legal pathway to market for these CBD-containing supplements and to commence meaningful enforcement against products that flout categorywide requirements for dietary supple-

ments.”

The FDA does not want CBD in food and beverages and likewise claims there is no clear regulatory pathway, citing scientific data on CBD based on the Epidiolex study, a medicine, not a supplement. Parallel to this, other industry stakeholders are urging the U.S. House Committee on Oversight and Accountability to move forward with an investigation into the lack of regulatory action on CBD products by the U.S. Food and Drug Administration (FDA).

Seeking to get congress to act, Chairman Comer and the Oversight Committee states, “The good faith actors in the industry are unable to enter the market and provide people with helpful products because they are currently not distinguished under the FDA from the intoxicating products containing Delta-8.” The good faith actors are most likely the companies that currently have toxicology testing in their portfolios. Serious business requires the security that only toxicology reporting can give. Most of the large industry stakeholders have been engaged in toxicology testing for years, as time, not just funds, is a crucial factor. The EIHA projects GmbH began testing in 2020 and is not yet finished.

Where is the future of CBD ?heading

A review of these various jurisdictions, the EU, the UK, and the USA, makes it

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clear that testing of CBD to ensure public safety is paramount to staying in business, and indeed to the survival of the industry. In the UK it is imperative to be active in the Novel Food licensing regime to remain on the market. In the EU, it is imperative for a legitimate market at all.

In the USA, it may very well become an imperative, if not because of the FDA or even Congress, but rather because as the U.S. market matures, lawsuits over product liability are almost inevitable, pointing to the lack of toxicology reporting or to the way a product was manufactured or marketed.

What this means for the CBD industry

Companies want a clear path forward for investments in the CBD sector. Litigation is predictable, especially in a litigious society like the U.S., as companies prepare themselves with toxicology reporting that satisfies the FDA. There will be clear winners and losers in the CBD market place, most likely based on a toxicology report.

The EFSA, FSA, FDA, the various state level hemp associations dotted across America and more intriguingly, businesses who see testing requirements as a legal means of ousting the less-wellfinanced competition, are all advocating for testing. This makes sense: There is no future in betting on the unknown. As a distributor of extracts in the EU, and a product developer, and a Novel Food

license holder, I see that anything short of a clear safety standard is just guessing with people’s health and thus the company’s future.

?So, what are we left with

Clearly, there is a need for a toxicology report prepared on behalf of the CBD sector. And one about CBD as a food supplement, not as a medicine. It is worth noting that Mister also remarked on how Epidiolex contained high doses of CBD. It needs to be made clear that the medical study of Epidiolex is not consistent with a study of non-medical levels of CBD when used as a supplement.

At present, the biggest challenge facing CBD product manufactures, whether in the USA, EU, or UK, is the lack of controlled studies and thus the inability to illustrate the necessary toxicology reporting in their portfolio. Even in the US, the FDA has said it can’t conclude that CBD meets the standard of “generally recognized as safe” (GRAS) for use in human or animal food. Thus the future of CBD lies in a company’s ability to illustrate by means of a study and accompanying toxicology reports that their brand is firmly in line with the required safety and data standards.

And this is where, I believe, the EU and the UK may have an advantage, through involvement in the Novel Food application and licensing procedures. The needed legal security for the marketing of CBD products can only be achieved

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by their approval as Novel Foods. However, the EIHA projects GmbH approximates the costs for an individual company registering CBD isolate and full spectrum distillate under the Novel Food guidelines requires an investment of €3.5 million. As this is prohibitively high for most companies, at the June 2019 General Assembly, the EIHA proposed the creation of a consortium, with the aim of submitting a joint Novel Food application and sharing these costs among the members.

How the “EIHA projects GmbH” Partnership Works

As a partner, I am able to sub-license products or brands in the EU and this license will be valid in the UK when the application is validated and on the Union list, and is equally valid in the USA. The fee structure is based on the aggregated amount of CBD isolate and/ or distillate purchased from a full partner in the consortium.

European companies and brands will have unprecedented toxicology reporting available to them. And should they wish to enter the American market, they will be far more prepared for any FDA regulatory changes than most American companies.

The Atlantic Ocean is getting smaller and it appears that the FDA might very well decide that the US needs the same

European safety standards applied to products at home.

Should an American firm wish to market in the EU, I am able to license their product as well as produce the product at our mixing, bottling, packaging facility. Of course, fees will increase over time, which is why I urge my clients to get a sub-license sooner rather than later.

Will the sub-license be valid for the American brand in ?America

The US does not yet have any regulation stipulating the need for toxicology reporting, BUT this is clearly an inexpensive pathway for an American brand to claim toxicology and safety testing PLUS get access to a new market. It is a win-win.

Following a positive outcome of the Novel Food applications, this will complete your marketing goals with a Novel Food license validating your company’s products and guaranteed with an exclusive proprietary study protected for 5 years.

It is imperative for businesses going forward to take a serious look at their future business goals and align themselves with an advancing regulatory environment confirming their commitment to approved quality products.

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BIER AUF HAWAII UND CANNABIS IN DER DDR

VON MICHAEL KNODT

Gemäß der DDR-Führung waren Drogen wie Cannabis ein

Phänomen des Westens. War das wirklich so?

Die Drogenpolitik und -kultur der DDR hat bis heute Auswirkungen auf den Konsum psychoaktiver Substanzen in den neuen Bundesländern. Die zu Zeiten des Kalten Krieges in Ost wie West illegale Form von Rauschmitteln war im damaligen Ostblock kaum existent. Deshalb gibt es auf dem Gebiet der ehemaligen DDR eine Generation Kiffer weniger als in der früheren BRD. Anders als im Westen gab es in der DDR auch keine illegalisierte Drogenszene. Der Konsum von Gras, LSD oder gar härteren Sachen war viel mehr Ausnahme denn Regel und hatte fast immer etwas mit sogenannten Westkontakten zu tun. Cannabis und andere illegale Drogen waren gemäß der Partei ein Problem des Kapitalismus, deren Abwesenheit in der DDR hingegen ein Beweis für die Überlegenheit einer sozialistischen Gesellschaft. Das klassenlose und gesinnungsunabhängige Betäubungsmittel für oder gegen den Sozialismus hieß Alkohol.

So ein zuvor erwähnter Westkontakt war auch der damals blutjunge Autor dieses Artikels. Ich hatte über den damals noch verbreiteten Briefkontakt ein paar Punks aus Leipzig kennengelernt, die mich 1987 zu einem offiziellen Privatbesuch nach Leipzig einluden. Von vorherigen Grenzübertritten wusste ich, dass die DDR-Grenzbeamte das Auto penibel nach westlichen Druckerzeugnissen oder Videokassetten durchsuchen würden, aber einen Klumpen Haschisch auf keinen Fall als solchen erkennen würden. Also entschlossen meine Begleitung und ich, den Leipziger Punks zum höchsten sozialistischen Feiertag am 1.Mai 1987 ein Stück unserer westdeutsche Punkerplatte zu kredenzen. Die als Mitbringsel auserkorenen fünf Gramm Standard-Marokkaner waren schnell in der Lasche eines Sprin-

Die BILD-Zeitung war schwieriger zu schmuggeln als Haschisch
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gerstiefels verschwunden, wo ihn die uniformierten Schnüffler auch bei der obligatorischen Schuhe-Aus Prozedur nicht finden sollten.

Die uralte BILD-Zeitung hingegen, die zuunterst im geliehenen Verbandskasten als Feuchtigkeitsfänger diente, wurde beschlagnahmt und hat uns nach einer unangenehme Ansprache und vielen Fragen fast die Einreiseerlaubnis gekostet. Das Hasch hätte auch mitten auf dem Lenkrad kleben können, ohne dass die Grenzer es als solches identifiziert hätten.

Zwei Stunden nach Grenzübertritt fanden wir uns mit einer mitgeschleppten Kiste Flensburger und einem Stück Haschisch auf einer Party in einer besetzten Altbau-Wohnung des Freundes eines Freundes in Leipzig-Connewitz wieder. Ich wollte, wie bei uns Westpunks üblich, unserer kleinen Runde zur Begrüßung einen bauen. Bis die Dreharbeiten abgeschlossen waren, waren wir von 30 Menschen ohne Cannabis-Erfahrung und einem durchschnittlichen Promillewert von 1,3 umringt.

„Is' dos Press-Tobok?“

„Ne, det is Hasch ausm Westen.“

„Spritzt mon dos net?“

„Eijentlich schon, aber die Spritze hamse mer anne Grenze abjenommen. Rauchen ist eigentlich Verschwendung, aber was soll’s.“

„Macht das net obhängsch?“

„Siehste doch“

„Darfsch mitrochen?“

„Späta, lass ma’ erst runter jehen.“

Auweia, nicht, dass ich Angst gehabt hätte, meine neuen Bekannten haschsüchtig zu machen. Aber wir saßen auf einem ungesicherten Dach und ich hatte einfach Bedenken, ob sich ein angesoffener Partygänger ohne Hascherfahrung auf dem schmalen Grat des Mischkonsums noch halten könnte. Am Ende wäre das Hasch, noch dazu aus dem Westen, wieder mal am Absturz schuld gewesen. Also haben wir auf die schöne Aussicht gepfiffen, um uns die Tüte einen Stock tiefer in der Küche gemeinsam reinzupfeifen.

Doch angesichts des volkseigenen Drehpapiers und der Neugier von ungefähr zwei Dutzend Ostpunks war der Dübel sofort nach dem Anrauchen heiß. Schlussendlich hat wohl keiner der Erstkiffer zwei oder drei richtig fette Züge und somit eine psychoaktive Dosis

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einatmen können. Kurzum: Angesoffen waren alle, high wurde auch nach dem Joint keine*r. Also habe ich gebunkert, was von den 5 g noch übrig war, um es später in aller Ruhe mit unseren Gastgebern zu genießen.

Eine gesamtdeutsche Tüte am Völkerschlachtdenkma

Am nächsten Tag war es dann an geschichtsträchtiger Stätte so weit: Wir konnten mitten auf dem Völkerschachdenkmal unseren ersten deutsch-deutschen Joint abfackeln. Selbstredend waren unsere Gastgeber, die ihrerseits Dre-Pa Papers (VEB-Ware) und F6-Baukippen zum gesamtdeutschen Kunstwerk beigesteuert hatten, ob der Wirkung der gesellschaftszersetzenden Substanz aus dem Westen sofort begeistert. Bei unseren Folgebesuchen bis zur Wende ‘89 haben sich dann auch alle mehr an den cannafinen Mitbringseln als am Discounter-Kaffee oder den obligatorischen Südfrüchten erfreut.

Unter unseren neu gewonnen Freunden aus der Leipziger Punkszene hatte sich damals bereits herumgesprochen, dass die Hanfsamen aus DDR Vogelfutter keim- und blühfähig sind. DDRHanf unterlag auch nie einer EU-Nutzhanfverordnung. Potente Sorten aus staatlicher Zucht wiesen sehr niedrige, aber spürbare THC-Gehalte aus. Einer unsere Punkfreunde hat dann sogar angefangen, in einem Connewitzer

Hinterhof Gras aus VEB-Vogelfuttersaatgut anzubauen. Ende Oktober hat er dann die Pflanze mit allen Blättern und Stielen getrocknet, klein gemahlen und geraucht. Bei mir hat das nicht getörnt, aber meine Connewitzer Kollegen waren da andere Meinung. Kann sein, schließlich war ich damals schon viel Stärkeres gewohnt.

Schwarzer Afghane in der DDR?

Wie ich später erfahren sollte, gab es wohl auch Einzelfälle, bei denen sowjetische Besatzungssoldaten Haschisch aus Afghanistan verkauft haben. Die Sowjetunion hatte sich mit der Besetzung des Nachbarlandes 1979 auch Hasch ins Land geholt, dessen Konsum besonders bei einigen Soldaten beliebt, aber längst nicht so verbreitet, wie ein paar Jahre zuvor Cannabis bei den US-Streitkräften in Vietnam war. Da es zwischen der Sowjetarme und der DDR-Bevölkerung nicht selten einen schwunghaften Schwarzhandel gab, hat so manch Stück Schwarzer Afghane seinen Weg durchs Kasernentor ins sozialistische Inland gefunden. Aber das waren, genau wie die Haschmitbringsel West-Berliner Punks für die Ost-Kollegen am Alexanderplatz, Einzelfälle, die statistisch kaum ins Gewicht fielen. Wer in der DDR mehr wollte als Alkohol, hat sich an den Produkten der Arzneimittel-Kombinate oder Pharma-VEBs bedient. Denn für diese Psychopharmaka wie Wachma-

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cher und Downer gab es einen florierenden Schwarzmarkt, auf dem sich so manch Krankenhausangestellte*r ein Zubrot verdient oder ertauscht hat.

Mit der Mauer fallen die Hemmungen

War man bereit, auf gewohnte Standards zu verzichten, gab es direkt nach der Wende im Osten der Stadt Wohnraum zum Nulltarif. So hatte es auch mich kurz nach dem Fall der Mauer mit Gleichgesinnten in den Osten der Stadt verschlagen. Im Prenzlauer Berg, Mitte oder im Friedrichshain konnte damals ganz plötzlich wohnen, wie und wo man wollte. Neben unserem gab es allein im LSD-Viertel (LSD-Lychener-SchliemannDunckerstraße) über 100 besetze Häuser. Daneben gab es haufenweise leer stehende Wohnungen, in die man einfach einziehen konnte. Aber die bunte Vorhut, die sich damals in Berlins Zentrum breit gemacht hatte, brachte natürlich auch ihre bevorzugten, oft nicht legalen Substanzen mit. Mit denen hatten DDR-Bürger*Innen so gut wie keine Erfahrungen. Eigentlich hatten die Ost-Berliner*innen direkt nach der Wende viel zu wenig Westgeld für Gras, Hasch oder gar Härteres. Aber auf dem Schwarzmarkt waren Tauschgeschäfte an der Tagesordnung.

Weil die Volksdroge Alkohol in der DDR so billig war, kostete ein Gramm Hasch,

je nach Pegel und Verhandlungsgeschick, 1990 circa eine Flasche harten Alkohol („Pfeffi“, „Goldi“ o. Ä.). Gras gab es damals auch im Westen selten und war zudem schwerer zu verstecken als Hasch. Denn im ersten Jahr nach dem Mauerfall konnte man sich zwar freier als zuvor bewegen, die Grenze jedoch existierte weiterhin. Weil die verbliebenen DDR-Grenzer jetzt Tipps von den Kollegen aus dem Westen bekamen, gab es sogar ab Frühjahr 1990 oberflächliche, meist ergebnislose Stichprobenkontrollen auf Hasch und Co.

Drogenfahnder im klassischen Sinne gab es im Ostteil jedoch ebenso wenig wie ein Betäubungsmittelgesetz. Das DDR-Suchtmittelgesetz aus dem Jahre 1973 war ein schlecht formulierter Papiertiger, zu dessen Umsetzung es im Vergleich zur Westteil so gut wie gar keine Ressourcen gab. Als Folge dessen wurden in den ersten Jahren nach dem Mauerfall alle nur denkbaren Drogen ziemlich offen und unverhohlen verkauft. Haschisch gab es in fast jedem besetzten Haus und in so gut wie jedem Nachtclub. Wer etwas Härteres wollte, konnte darauf vertrauen, das komplette Sortiment bei einem halbwegs kaputten Typen in einer halb verfallenen Hinterhofwohnung, einem der vielen halb-legalen Techno-Clubs oder einer einschlägigen Kneipe zu finden. Damals wurde mir neben der Unsinnigkeit des Cannabisverbots auch klar, was passiert, wenn man Drogen einfach unreguliert an unerfahrene Menschen vertickt.

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Nomen est Omen - Das LSD Vierte

Besonders in den ersten Jahren nach der Wende habe ich Nachbarn und Freunde in meinem neuen Kiez scheitern sehen. Nachdem sie nach den ersten Joints, Trips oder Nasen nicht einmal geahnt haben, wie gefährlich so einige Substanzen bei regelmäßigem Konsum sein können, war es nicht selten zu spät. Medien und Politik beider deutscher Staaten haben unisono absoluten Schwachsinn über Haschisch verbreitet. So dachten einige, die die Gefahren nur aus dem Fernsehen kannten, das Gefahrenpotenzial bunter Pillen oder Pülverchen sei mit dem relativ geringen von Cannabis vergleichbar.

Wir Westpunks kannten neben Filzorgien bei der Polizei auch durchgeknallte LSD-Freaks und kaputte Straßenjunkies, die uns mahnendes Beispiel dienten. Die wenigsten wollten Stress mit der Polizei wegen ein bisschen Haschisch oder sich die blühende Zukunft mit einem massivem Suchtproblem verbauen. Das half den meisten „Westlern“, trotz mieser Drogenpolitik und einer offenen

Drogenszene, diese wirklich heftigen Zeiten meist halbwegs unbeschadet zu überstehen. Junge Menschen, die im Ostteil groß geworden waren, haben oft nicht verstanden, dass auch eine offene

Drogenszene Regeln kennt – sowohl im Verhalten gegenüber der Polizei als

auch beim Konsum der SchwarzmarktSubstanzen.

Auch abschreckende Drogenkarrieren gab es, anders als in der Bundesrepublik oder in West-Berlin, im Osten nicht. So hat ein Typ im nicht besetzen Nachbarhaus über Monate hinweg jeden Tag mindestens einen Trip eingeworfen – bis sprichwörtlich der Arzt kam. Ein paar Straßen weiter wurde Anfang 1991 eine junge Frau, die ich vom Sehen kannte, orientierungslos von einem Dach gerettet. Sie hatte nach einem schlechten Trip monatelang aus Angst, ein Arzt könne sie bei der Polizei wegen des schlechten Trips anzeigen, durchgekifft.

Drogenpolitik in der DDR war bis 1989 schlicht nicht existent, die im Westen steckte in den Anfangsjahren und setze meist auf Repression. Bundes- und Landespolitik haben damals versäumt, der sehr speziellen Situation mit sachlicher Information oder gar der Möglichkeit von Drug-Checking oder Konsum akzeptierenden Beratungsangeboten zu begegnen.

Verwaiste DDR-Hanffelder

als Kiffer-Spielplatz

Eine weiteres Erbe der Nicht-Drogenpolitik aus DDR-Zeiten waren riesige, seit 1989 verwaiste Nutzhanffelder um Berlin oder auch Magdeburg. Die wurden ab 1990 regelmäßig von Kiffern geplündert. DDR-Nutzhanf hatte mit einem THC-Wert bis über einem

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Prozent einen höheren Wirkstoffgehalt als der heutige EU-Nutzhanf, dessen THC-Gehalt künstlich auf 0,3 % gehalten wird. Ost-Hanf war bei richtiger Weiterbearbeitung brauch- und rauchbar. Eigene Versuche, Haschisch aus den Blüten zu sieben, scheiterten damals jedoch an mangelnder Erfahrung und/oder am niedrigen THC Gehalt der Ausgangsware. Das Ergebnis, ein gelbliches, kaum klebendes Pulver. Dieses Powder hatte, mit dem Hasch, wie ich es aus Marokko kannte, wenig gemein und kaum den gewünschten Effekt.

Das bekannteste dieser Hanffelder befand sich direkt neben der S-Bahn in Berlin-Buch. Nachdem die Polizei über eine Dekade hinweg erfolglos versucht hatte, das Feld im Herbst ob des nächtlichen Kifferansturms abzufackeln, wurde es zu Beginn des Jahrtausends mit schwerem Gerät untergepflügt und so endgültig vernichtet.

Nach und wegen drei Jahrzehnten geteilter Tüten sind die Mauern aus den Köpfen, gerade die aus denen toleranter Potheads, glücklicherweise verschwunden. Besonders in den ostdeutschen Großstädten haben sich die vielen Hausbesetzer, Künstler, Punks und an-

dere Bunte Hunde aus Ost wie West zur Kreativwerkstatt für Kulturschaffende entwickelt.

Die cannafine, alternative Subkultur des Berliner LSD-Viertels, der Mainzer Straße, der Kastanienallee, der Linienstraße oder auch der Dresdener Neustadt haben diese Viertel erst zu den Kreativ-Kiezen gemacht, die Berlin, Dresden oder Leipzig heute ausmachen. In den 2023 komplett durch gentrifizierten Szene-Bezirken ist Cannabis heute noch präsenter als im Rest der Republik. Rund um die Warschauer Straße oder am Helmholtzplatz riecht es Samstagabend genauso intensiv nach Weed wie nach exotischen Imbissgerichten. Kiffen ist dort selbstverständlicher Teil des urbanen Lifestyles. Die wirklich Kreativen suchen währenddessen wieder das Weite – weil ein Quadratmeter im Herzen des urbanen Lifestyles mittlerweile mehr Miete als ein Gramm richtig gutes Weed auf dem Schwarzmarkt kostet.

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Zerenia Clinics UK Patient Makes

History as First to Secure NHS Reimbursement for Cannabis Flowers

After a patient from Zerenia Clinics UK was reimbursed by the NHS for his therapy with cannabis-based oral extracts in January 2023 a second patient from Zerenia Clinics UK has succeeded in obtaining coverage from NHS to finance his treatment with dried cannabis flowers. This significant milestone represents another step towards mandatory insurance coverage for therapies with cannabis-based medicinal products in the UK, following the example of more advanced jurisdictions such as Colombia and Germany.

Cannabis therapy against Chemotherapy-induced Nausea and Vomiting

Since the legalization of medical cannabis in late 2018, only five individuals in the UK have been granted NHS fund-

ing for the prescription of unauthorized cannabis-based medications. The patient of Zerenia Clinics UK, who is the first patient to receive NHS reimbursement for treatment with dried cannabis flower, has chosen to remain anonymous to protect his privacy and that of his family. In June 2021, he was di-

TEXT DR. GUILLERMO MORENO-SANZ
Artikel auf Deutsch:  www.hanf-magazin.com/gm13 84 hanf-magazin.com

agnosed with stage-four bowel cancer and lung metastasis. After realizing that cannabis was helping him to tackle chemotherapy-induced nausea and vomiting (CINV), he inquired about Nabilone, a THC analog approved for the treatment of CINV, but his oncologist and a group of consulted oncologists had no prior experience with it. However, one oncologist mentioned a former patient who had been prescribed medical cannabis on a private clinic, which led the patient to explore that option.

NHS approved reimbursement on 4.20.

In early 2022, he received a private prescription for medical-grade, chemotype

1 (THC-predominant) cannabis flowers for inhalation. He found several varieties that effectively helped him manage CINV while also improving other aspects of his quality of life, such as anxiety, mood, loss of appetite and sleep, as observed by his psychologist. Armed with this knowledge, the patient approached his general practitioner to apply for an individual funding request to the NHS to cover the treatment cost. At this point, he had already tried most of the antiemetic medications offered by the NHS, with minimal to no benefit and often experiencing unpleasant side effects. Unfortunately, the NHS funding panel initially declined the application and suggested trying Nabilone. However, when the patient tried Nabilone

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with his next chemotherapy cycle at the end of 2022, it proved ineffective in alleviating his symptoms. Conversely, using cannabis flowers after returning home allowed his nausea to subside, enabling him to enjoy dinner with his family. In January 2023, the patient switched to Zerenia Clinics UK, where he had his first appointment with the medical director, a cancer pain specialist. Moved

by the patient's determination to obtain NHS reimbursement for cannabis flowers, the medical team at Zerenia offered to assist him with a new funding request. Collaborating closely with the patient, his medical team submitted the second request in March 2022. Remarkably, on April 20th, coinciding with the International Cannabis Awareness Day, the NHS panel convened and approved

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funding for his prescription of chemotype 1 cannabis flowers.

Dr. Guillermo Moreno-Sanz, Global Scientific Director of Khiron Life Sciences, maintains direct contact with the patient and shares his thoughts on this individual and collective milestone:

"I am deeply moved by the patient's personal story and his remarkable achieve-

ment. In the face of adversity, he has demonstrated unparalleled determination in becoming the first UK patient to secure NHS reimbursement for cannabis flowers, paving the way for others to follow. This example also highlights the urgent need for medical education on cannabinoids and the endocannabinoid system among all healthcare professionals. Chemotherapy-induced

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nausea and vomiting (CINV) is a welldocumented indication where the clinical evidence on the efficacy of cannabis and cannabinoids is most conclusive. It is disheartening that it took this patient over two years and significant personal resources to achieve something that should be considered a fair option. At Khiron, we wholeheartedly celebrate this historic accomplishment and, above all, applaud the patient's individual success, which further reinforces our commitment at Zerenia Clinics UK to accompany our patients with unmet clinical needs on their path to reimbursement for therapy costs."

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NEUE HANFPRODUKTE FÜR UNGEWÖHNLICHE FORMEN ZUR EINNAHME VON CBD

Cannabinoide aus der Hanfpflanze werden in einer Vielzahl von Präparaten für die Einnahme aufbereitet. Bei Forschung und Entwicklung der rauschfreien Produkte mit Cannabidiol (CBD) dreht sich alles um den sicheren Konsum vom Wirkstoff, um höchste Qualität beim Extrahieren und bestmögliche Effizienz. Mittlerweile geht die Gründerzeit in der zunehmend legal wirtschaftenden Hanfbranche ihrem Ende entgegen und neben klassischen, allseits bekannten

Varianten finden sich immer öfter völlig neue Einnahmeformen für CBD. Dieses bei gesundheitlichen Beschwerden therapeutisch verwenden, zur Vorsorge oder als vielversprechende Ergänzung für die abwechslungsreiche Ernährung geht heute so flexibel wie nie zuvor und in entsprechenden CBD-Shops stehen neben sofort einleuchtenden Angeboten auch ein paar recht ausgefallene Produkte zur Verfügung.

TEXT CONRAD STAUFER

Primus inter pares: CBDÖl und der Rest vom Hanf?

Nicht ganz zufällig dominieren primär Tinkturen und leicht einzunehmendes CBD-Öl seit der Freigabe den Markt für nicht psychoaktive Hanfprodukte. Einen oder mehr Tropfen mit der Pipette aufnehmen, unter die Zunge träufeln und nach einigen Sekunden wie einen Löffel Honig verzehren. Honig ist leicht, wirkt effektiv und lässt sich praktisch überall sehr diskret durchführen. Bei seinem Aufstieg zum Marktführer hatte es das Cannabidiol Öl freilich immer mit harter Konkurrenz zu tun und daran dürfte sich mit Blick auf weiterhin populäre wie stetig neue, innovative Einnahmeformen für den Wirkstoff garantiert nichts ändern. Nicht psychoaktive Hanfblüten rauchen und verdampfen, exakt dosierte Pillen einnehmen, CBD in Speisen und Getränken – die Auswahl für Verbraucher und Patienten war von Anfang robust und hat sich im Laufe der letzten Jahre weiter verfeinert.

in Forschung und Alltag bewährte Trinität aus Tempo, Potenz und Bioverfügbarkeit. Während sich das Rad beim unterschiedlich kräftigen Dosieren für potente Wirkungen wohl nicht mehr neu erfinden lässt, tüfteln Unternehmen zum Eintritt der Effekte von CBD und einer maximalen Aufnahme sehr wohl an ständig frischen Ideen. Alle CBD Präparate müssen natürlich ohne Umwege oder gar Nebenwirkungen mit unserem körpereigenen Endocannabinoid-System interagieren, das durch die Einnahme von Cannabidiol und anderen Substanzen aus der Hanfpflanze in vielen Fällen wohltuend werden kann.

Entscheidend für den Erfolg einer Form zum Einnehmen der Cannabinoide ist eine

Es kann entscheidend sein, ob der Wirkstoff zum Beispiel eher an CB1 oder an CB2 als entsprechende Rezeptoren im Leib adressieren sollte oder sogar an beide in gleichem Maße! Mit fortschreitendem Verständnis der biologischen Grundlagen für einzelne Effekte durch den Hanf probieren logischerweise auch Unternehmen aus, was vielleicht seit Jahren ausschließlich im Labor zu Studienzwecken bekannt gewesen ist. So manche potenzielle Einnahmeform von CBD bleibt aber auch weiterhin eine fast ausschließliche

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Domäne der Forschung, weil es entweder an Marktreife fehlt oder sich bis dato keine mutige Firma für solcherlei Nischenprodukte gefunden hat.

Bewährt und effektiv: Klassische Einnahmeformen für rauschfreies CBD

Natürlich gibt es auch rund um Hanf für bereits länger erfolgreiche Angebote gelegentlich mal ein Update. Unverarbeitetes Gras für Joint und Verdampfer wird passgenau gezüchtet, Tinkturen wird der wirklich allerletzte THC Rest zuverlässig herausgefiltert und zum Verzehr fertige Süßigkeiten mit Cannabidiol sind heute kleine, hocheffiziente Köstlichkeiten in jeder gewünschten Dosierung. Als Klassiker gelten bei den Einnahmeformen für CBD folgende Arten der Zubereitung:

CBD-Öl: Erhältlich ist das immer rauschfreie Hanföl pur oder aromatisiert, als Isolat oder Vollspektrum-Produkt voller Terpene und weiterer Cannabinoide aus dem Hanf. Der enthaltene Wirkstoff ist in allen möglichen Dosierungen verfügbar, was die ölige Tinktur zu einer geeigneten Option für besonders viele Leute macht.

CBD-Blüten / Liquids: Auch ohne das übliche THC heißen Hanfblüten mit hohem CBD Anteil häufig Marihuana und werden therapeutisch genauso gerne inhaliert wie zur allgemeinen Kräftigung und Prävention. Aus dem puren, rohen, rauchbaren Gras lassen sich darüber

hinaus Liquids zum Verdampfen mit Vaporizern extrahieren – wie auch alle anderen Produkte, die beim Einnehmen von CBD nicht aus genuin synthetischer Herstellung stammen.

CBD Gummibären: Ein leckerer Snack sind die beliebten Gummitiere ohnehin und waren neben ein paar anderen Süßigkeiten die ersten wirklich neu aufgemachten CBD Präparate zum Essen überhaupt. Speis und Trank mit Hanf gibt es zwar schon seit Jahrtausenden, aber erst das leckere Gummibärchen brachte vor gut einer Dekade die stets gleiche Dosierung mit dem hochwirksamen, gerne isolierten Inhalt Cannabidiol zusammen.

Auch in Zukunft dürften diese sozusagen grundlegenden Einnahmeformen für CBD und weitere Cannabinoide nicht aus dem Laden verschwinden. Zudem sind Kombinationen mit Öl, Gras und Süßigkeit besonders leicht möglich, während neuere Artikel und sehr spezielle Applikationen meistens eher auf konkrete Einsatzgebiete fokussieren oder eine ausdrücklich lokale Aufnahme der Wirkstoffe.

Lecker und nährstoffreich: Die Aufnahme von CBD durch hochwertige Lebensmittel

Vor den Gummibären waren Hanftee, Cannabisblüten im Kaffee und jede Menge Backwerk im Umlauf. Unterschiede zwischen solchen früher oft heimlich, im traditionellen Gebrauch

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verzehrten Leckereien und den heute angebotenen Lebensmitteln mit CBD haben viel zu tun mit Maschinen, mit Nanotechnologie und Big Data. Speisen und Getränke mit CBD erhalten genau kalkulierte Infusionen, werden aromatisiert und auf rasche Aufnahme mit einer immer besseren Bioverfügbarkeit getrimmt. Das schmeckt und bereichert den Speisezettel von Leuten, die lieber essen als rauchen und Lust haben auf die große Vielfalt der Cannabis-Rezepte ganz ohne berauschendes Moment.

CBD lässt sich bei passender Aufbereitung in die Kategorie der Nahrungsergänzungsmittel einordnen und ist für jede Form der Ernährung außer vielleicht auf einer Raumstation hervorragend geeignet.

Im Fachhandel finden sich dazu Speiseöle mit Cannabidiol, die bei Konsistenz und Zusammensetzung häufig nicht direkt mit der herkömmlichen Tinktur zum Einträufeln vergleichbar sind. Meistens stecken nämlich noch andere Substanzen wie vor allem duftende Terpene drin. Dadurch wird die Hitzebeständigkeit verbessert und der Geschmack viel umfangreicher variiert. Denkbar ist im Bereich von CBD zum Essen und Trinken praktisch alles, was auf unserem Tisch und Teller landet. Die entsprechende vielfältige Kundschaft setzt auf einen ebenso bunten Strauß an garantiert wirksamen Einnahmeformen und verzehrt genau den Snack oder Zusatz, der individuell am besten geeignet erscheint. Sportler mögen Proteinshakes

mit Cannabidiol, Gourmets das CBD-Öl mit besonders nussigem Aroma und vom erfolgsverwöhnten Manager bis zur neugierigen Oma schütten sich alle möglichen Leute mittlerweile Hanfsamen ähnlich gerne in das Müsli.

Innovativ und passgenau: CBD

Hanf für Schönheit, Wellness und Wohlbefinden

Vielleicht rührte auch der Medizinmann einen Sud aus getrockneten Hanfpflanzen zusammen und schmierte das dann auf Wunden, Falten und trockene Haut – Nanopartikel oder ein rasant einziehendes Serum mit CBD gab es freilich selbst im 20. Jahrhundert noch nicht! Zweifellos haben die Bereiche Wellness, Beauty und Medizin die meisten Innovationen in puncto Cannabinoide zu vermelden und von Kopf bis Fuß gibt es für die Kundschaft eine Riesenauswahl im Sortiment. Schöner durch CBD könnte laut Forschung drin sein, genauso wie schnellere Heilung und sogar Vorsorge rund um gefährliche Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer. Auch wenn es erst mal um Studien gehen mag, sind immer mehr Leute von Cannabidiol überzeugt und setzen jenseits der üblichen Formen zur Einnahme auf diese gerade erst entwickelten Präparate: CBD Balsam, Cremes und Salben: Für spröde Lippen im Winter oder verspannte Muskeln nach dem Training gibt es den Wirkstoff CBD in topikaler Form zu kaufen, verfeinert durch allerlei kosmetisch wie medizinisch vor-

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teilhafte Zusätze. Die Salbe mit Hanf könnte bei Entzündungen Optionen gegenüber Kortison bieten, während Balsam und dünne Cremes ganz grundsätzlich aktiv werden an den Rezeptoren für Cannabinoide in unserer Haut – das soll Anti-Aging Effekte haben und für ausreichend Feuchtigkeit sorgen.

CBD Beauty-Produkte: Im Lippenstift und Eyeliner, in Wimperntusche und selbst im Nagellack findet sich Cannabidiol verarbeitet und naturgemäß sind damit einhergehende CBD Einnahmeformen nur einem bestimmten Anteil der Bevölkerung vorbehalten. Doch auch bis in Mark typische Männer setzen schon mal auf CBD im Abdeckstift bei großen Poren und auf Hanf-Shampoo für mehr Ausstrahlung, sodass die Anbieter für Wellnessartikel mit ihren Kreationen gute Umsätze erzielen.

CBD Pillen, Zäpfchen und Kapseln: Tabletten mit Cannabidiol sind heute sehr zahlreich verfügbar und unterstreichen den allgemeinen Trend beim Einnehmen von CBD hin zu einer möglichst exakten Dosierung. Auf diese Weise sind längere Kuren möglich, können Patienten mit der täglich garantiert gleich zusammengesetzten Kapsel die gewünschte

Therapie ohne Kompromisse ausprobieren. Bei diesen Produkten greifen der Marktforschung zufolge besonders Senioren gerne zu. Ob das Hanf Zäpfchen im Hintern geeignet ist oder eben die völlig unauffällige grüne Pille muss jeder selbst entscheiden – enthaltene Cannabinoide werden dem Körper in jedem Fall äußerst effektiv serviert.

Auch die besten CBD-Produkte werden weder das Altern aufhalten noch alle Krankheiten heilen. Hanf ist vielseitig und effektiv, aber keine Wunderpflanze. Trotzdem sind es gerade die passgenau zubereiteten Angebote, denen Experten einiges zutrauen und dabei auf viele Chancen durch Cannabinoide als eine Art personalisierte Medizin verweisen. Ganz ohne Inhalieren und kniffeliges Dosieren trumpft die örtliche, zielgerichtete CBD Einnahme auf und erweitert das Spektrum all jener Mittelchen, die wie nun auch der Hanf am liebsten regelmäßig mit einer korrekten Menge an Wirkstoff eingenommen werden.

Neu und aussichtsreich: CBDTropfen für die Augen, HanfSprays für Hals und Rachen

Hanf kauen und auf Besserung hoffen ist sinnlos, weil sich enthaltene Cannabinoide nur unter bestimmten biochemischen Prozessen lösen und vorteilhaft durch unseren Organismus verwerten lassen. Für mehr Optionen zwischen den Kauleisten sollen Mundsprays und die noch sehr junge Zahnpflege mit CBD sorgen. Eine Bürste aus Nutzhanf zurechtschnitzen ist sicher auch ohne moderne Forschung möglich, aber für positive Wirkungen gegenüber Karies und schlechten Atem kommt es auf wirklich effektive Produkte zum Putzen an.

Zahnpasta und Spülung sind laut Stomatologie einen Versuch wert. Das

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noch recht neue Mundspray mit CBD hat entzündliche Erkrankungen der Schleimhaut im Fokus, was an mancher Stelle möglicherweise das gefürchtete Bohren oder Aufschneiden im Bereich unserer Kiefer vermeiden kann.

Für ungetrübtes Sehen hingegen gibt es jetzt auch waschechte CBD-Augentropfen. Diese Einnahmeform wurde tatsächlich erst vor ein paar Monaten zur Marktreife gebracht und das applizierte

Cannabidiol soll gegen trockene, entzündete Augen helfen. Jahrelang galt die Entwicklung einer optimalen Konsistenz als nicht lösbar, schließlich möchte kein Hersteller ausgerechnet am Auge pfuschen und ausschließlich zuverlässige Präparate anbieten. Gelungen sind die bestens verträglichen CBD-Augentropfen Anfang 2023 in Australien und könnten als alltagstaugliches Produkt schnell durchstarten.

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(Fast) nur im Labor: CBD Injektion für schwer kranke Menschen und Tiere?

Ob sich jemand privat Cannabidiol etwa in öliger Form injiziert, ist kaum nachzuprüfen und die wenigen Hersteller mussten Spritzen mit CBD vor wenigen Jahren erst mal wieder aus dem Handel nehmen. Zu unklar erscheinen den Zulassungsbehörden für therapeutisch relevante Präparate die möglichen Effekte rund um die Injektion als Einnahmeform für Hanf-Wirkstoffe. Obwohl CBD keinen Rausch auslöst und Überdosierungen unbekannt sind, könnten bei unsachgemäßer Anwendung Infektionen entstehen oder der Organismus schlicht überfordert sein mit der Menge im System, sodass sich das Injizieren zumindest offiziell weiterhin auf Labore beschränkt. Trotzdem sind die Aussichten nicht schlecht und vor allem Patienten dürfen hoffen. Bei diversen Tierversuchen reagierten schwer kranke Probanden äußerst positiv auf die Gabe per Spritze. Starke und zugleich lokal einzugrenzende Beschwerden gelten als mögliche Einsatzgebiete. CBD injizieren war bei-

spielsweise bei Verletzungen an der Wirbelsäule hilfreich, wo chirurgische Eingriffe wegen der örtlichen Hohlräume rund um das Rückenmark meistens äußerst schwierig sind. Aus dem Rollstuhl aufstehen dank Cannabidiol wird wohl so schnell niemand, aber von einer entzündeten Harnröhre bis zu kaputten Bandscheiben könnte sich laut Forschung eine Hanf Injektion in Zukunft anbieten.

Die für jeden Menschen garantiert beste Einnahmeform für CBD gibt es heute (noch) nicht und wird wegen der individuell so unterschiedlich wirksamen Cannabinoide vielleicht auch nie entwickelt. Beim Einnehmen von Cannabidiol sind persönliche Faktoren von Fitness bis Lebensalter der Konsumenten wichtig und müssen auf entsprechende Produkte vor jedem Selbstversuch abgestimmt sein. Das faszinierende Wechselspiel von Mensch und Hanf sorgt allerdings für eine fast immer hervorragende Verträglichkeit, egal ob beim Aufnehmen der einzelnen Wirkstoffe nun verdampft, gegessen oder geträufelt werden mag.

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NOIDS & DER POT

CANNABINOIDE OPTIMAL NUTZBAR MACHEN

Als in Deutschland im März 2017 das Cannabis als Medizin Gesetz in Kraft trat, standen viele Apotheker und Ärzte der Pflanze skeptisch gegenüber. Sogar diejenigen, die die therapeutischen Potenziale verstehen und befürworten, lehnten insbesondere die Nutzung der Cannabisblüten als Medikament dennoch ab. Ganz unverständlich ist das nicht, denn einerseits ist die Dosierung durch den Patienten nur schwer exakt zu bewerkstelligen, besonders Menschen ohne Erfahrung oder mit motorischen Einschränkungen tun sich hier vielleicht schwer. Auch die Standardisierung einer Cannabisblüte als Medikament ist im Grunde unmöglich. Eine Pflanze ist ein Stück Natur, keine ist identisch mit einer anderen, also wird es auch immer Abweichungen in der Wirkstoffzusammensetzung geben.

Trotz aller Zweifel und Vorbehalte vonseiten der Experten, Mediziner und Pharmazeuten konnten sich die Blüten in der medizinischen Nutzung durchsetzen. Sie sind heute das etablierte Cannabismedikament schlechthin. In diesem Jahr soll die Anzahl der Cannabispatienten in Europa die Marke von 500.000 überschreiten. Der größte Teil davon lebt in Deutschland, wo schon im Januar über 170.000 Patienten sich in einer aktiven Therapie mit Medizinalcannabis befanden, die meisten davon verwenden Blüten. Das liegt unter anderem daran, dass viele Patienten auch vor der ärztlichen Verordnung schon Kontakt zu Cannabis hatten.

In der Regel versorgten sie sich auf dem Schwarzmarkt mit Blüten von unkontrolliertem Wirkstoffgehalt, de-

VON DIETER KLAUS GLASMANN
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ren Qualität und Reinheit nicht geprüft waren. Diese nahmen sie dann mit der für medizinische Zwecke am wenigsten geeigneten Methode zu sich, sie rauchten sie. Diese Darreichungsform hält sich hartnäckig. In vielen Fällen wird das Medikament dann auch noch mit Tabak gemischt, was für eine gesundheitsbezogene Anwendung überhaupt nicht zu verantworten ist. Das Rauchen ohne Tabak ist zwar weit harmloser, ideal oder komplett unschädlich ist aber auch dies nicht unbedingt, besser ist natürlich die Inhalation durch den Vaporizer.

Das Verdampfen von Blütenmaterial ist vermutlich die am häufigsten von Ärzten angedachte Darreichungsform, wenn sie eine Cannabisverordnung vornehmen. Ob die Einnahme der Wirksubstanzen die am besten geeignete Methode ist, das hängt vom Einzelfall ab. Hier spielen verschiedene Überlegungen eine Rolle: Wie schnell muss die Wirkung eintreten? Wie stark muss oder darf die Anflutung der Cannabinoide sein? Wie lange soll die Wirkung anhalten?

Ein klares Beispiel, um die unterschiedlichen Ansprüche an eine medizinische Cannabiswirkung zu verdeutlichen, ist der Schlaf. Geht es darum, dem Patienten beim Einschlafen zu helfen, ist die Inhalation in der Regel die Methode der Wahl. Die Wirkung tritt schnell ein und so kann der Patient schnell einschlafen. Hat man allerdings ein Problem mit unruhigem Schlaf und mehreren Unterbrechungen, so ist eine möglichst lange Wirkungsdauer wichtig. Diese erreicht man eher durch eine orale Einnahme, man sollte das Medikament schlucken.

Beim medizinischen Umgang mit Blüten hat sich gezeigt, dass die Anforderungen der Patienten individuell sehr unterschiedlich sein können. Insofern ist es also weniger zielführend, Tabletten mit verschiedenen Wirkstoffkombinationen auf den Markt zu bringen, als dem Patienten die Möglichkeit an die Hand zu geben, sich selbst sein Medikament aus Blüten herstellen zu können.

Das Unternehmen NOIDS B.V. hat sich diesem Thema mit großer Hingabe gewidmet und ein Gerät hergestellt, das

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den Umgang mit Cannabis auf ein anderes Level hebt, den POT by NOIDS. Um den Möglichkeiten und der Geschichte hinter dem POT auf den Grund zu gehen, konnten wir uns mit Chu Chai, der Gründerin von NOIDS und Entwicklerin des POT by NOIDS austauschen.

Wann genau ist der POT by NOIDS auf den Markt gekommen und wie lange gibt es das Unternehmen schon?

Chu Chai: POT by NOIDS kam im Januar 2021 auf den Markt. Das Produkt wurde von der NOIDS B.V. entworfen und entwickelt, die wiederum am 1. Juli 2019 gegründet wurde.

Die Popularität von POT by NOIDS hat mittlerweile ein beachtliches Ausmaß angenommen. Man kann bereits mehrere internationale YouTuber finden, die das Gerät vorstellen. Habt Ihr dafür eine große Marketingoffensive gestartet?

Chu Chai: Nein, eigentlich gab es keine große Marketingaktion, doch wir sind immer dabei, Nutzerfeedback zu sammeln, unser Kundenservice-Team zu schulen und die Abläufe zu optimieren, um sicherzustellen, dass alle unsere aktuellen und zukünftigen Kunden gut bedient und beraten werden können. Die YouTube-Bewertungsvideos waren Teil unseres Go-to-Market-Testprojekts. Einige sind organische Bewertungen, die von den Influencern selbst initiiert wurden. Alle Inhalte der Bewertungen sind organisch und ohne Einmischung von

NOIDS entstanden.

Was war zuerst da - der POT oder die Nachfrage nach einem solchen Produkt? Wurde der Topf einfach aus Eurer eigenen Motivation heraus entwickelt, oder gab es für Dich vorab Hinweise darauf, dass ein Bedarf für ein solches Gerät besteht?

Chu Chai: Die Idee mit dem POT kam zuerst. Ich besuchte die CannX-Konferenz für medizinisches Cannabis. Dr. Raphael Mechoulam war dort mit vielen renommierten Wissenschaftlern.

Auf der Konferenz gab es eine Sitzung zum Thema "Cannabis als Selbstmedikation", die Situation der Patienten und ihren Umgang mit der Arzneipflanze. Das, was ich da hörte, hat mich wirklich umgehauen und ich dachte mir, dass ich an dieser Stelle etwas unternehmen muss.

Nach dieser Konferenz habe ich meinen Job gekündigt und angefangen, Produkte zu entwickeln, mit denen man zu Hause vollwertige Cannabispräparate herstellen kann. Ich wusste damals nicht, ob es schon einen Markt gab, aber ich war mir sicher, dass es einen geben würde.

Wie schwierig war die Entwicklung des POT by NOIDS, wie er jetzt auf dem Markt erhältlich ist? Wie lange hat das gedauert?

Chu Chai: Insgesamt haben wir zwei Jahre gebraucht, um die Idee zum Le-

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ben zu erwecken. Ein Jahr war nötig, um das Design fertigzustellen; wir haben unseren Hersteller aus über 100 Bewerbern ausgewählt. Über 1000 Grafiken wurden zwischen dem Ingenieurteam und mir ausgetauscht. Es wurden drei Generationen von Prototypen angefertigt und fünf Patente angemeldet. Dann benötigten wir sechs Monate für Tests und Verbesserungen und weitere sechs Monate für die Herstellung, Logistik und dergleichen. Es war alles andere als einfach, aber es war eine großartige Erfahrung, der ganze Prozess, eine Idee in ein Produkt umzusetzen.

Der POT von NOIDS erleichtert unter anderem den Umgang mit Cannabis in der Küche erheblich. Welche Verarbeitungsschritte kann er übernehmen?

Chu Chai: Der POT leistet da einiges. Die Nutzer müssen im Grunde nur ihre Sorte kennen, den Rest kann der POT übernehmen. Er bestimmt Kochtemperatur und Kochzeit. Unser sorgfältig entwickelter Algorithmus ist das Besondere an POT. Es handelt sich nicht einfach um eine French Press auf einer Heizplatte mit Zeitschaltuhr. POT überwacht und regelt die Temperatur und die Garzeit auf der Grundlage von Echtzeit-Rückmeldungen der Sensoren. Der Sinn eines solchen Algorithmus besteht darin, die Wärme gleichmäßig im Becher zu verteilen, mit minimalen Temperaturschwankungen (1 Grad Celsius).

Unseren Untersuchungen und Tests zufolge sind es die durch Temperaturschwankungen verursachten Hitze-

spitzen, die THC/CBD verbrennen, und nicht eine längere Erhitzung.

Das TWIST-Bedienungskonzept macht das traditionelle Bedienfeld überflüssig. Die Auswahl der Funktionen ist einfacher, ohne dass man auf kleine Knöpfe drücken muss. Das kommt auch besonders Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zugute. Das Filterdesign ermöglicht einen sauberen Betrieb. Niemand hat gerne Öl an den Fingern und mit POT müssen Sie das auch nicht. Das Pipettendesign ermöglicht eine minimale Verschwendung des eingefüllten Öls. Das herausnehmbare Glas macht die Reinigung sehr einfach.

Was glauben Sie, wofür wird der POT by NOIDS am häufigsten verwendet? Gibt es Ihrer Meinung nach einen Hauptschwerpunkt?

Chu Chai: Am häufigsten wird er für die Herstellung von cannabinoidhaltigen Ölen und für die Ethanolextraktion verwendet. Nach den Rückmeldungen, die wir bisher von unseren Kunden erhalten haben, ist die Ethanolextraktion eine sehr beliebte Funktion. Von den Kunden, die uns kontaktiert haben, verwenden die meisten den POT für gesundheitliche Zwecke: Um entweder vom Rauchen von cannabinoidbasierten Medikamenten auf essbare Alternativen umzusteigen, oder um verschiedene Arten von Beschwerden zu behandeln, wofür verschiedene Applikationsformen benötigt werden

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Benutzen Du den POT privat? Was ist deine favorisierte Anwendung? Was ist deine Lieblingszubereitung mit Cannabis im Allgemeinen?

Chu Chai: Ich verwende POT regelmäßig. Ich mache CBD-Chili-Öl für den täglichen Gebrauch, weil ich süchtig nach Chili bin. Ich stelle auch THC-Wachs für meinen Freund her. Er verwendet Cannabis schon seit Langem zur Behandlung seiner gesundheitlichen Probleme.

Mit dem Potenzrechner geben Sie dem Nutzer ein sehr praktisches Instrument zur Bestimmung des Wirkstoffgehalts an die Hand. Da Sie den Wirkstoffgehalt Ihrer Blüten kennen müssen, um ihn zu berechnen, richtet sich das Produkt an den legalen, kontrollierten Markt, richtig? Auf dem Schwarzmarkt ist es kaum möglich, Informationen über den THC- oder CBD-Gehalt zu erhalten.

Chu Chai: Die Dosierung ist für die meisten Menschen am schwierigsten zu ermitteln. Der Schwarzmarkt ist schlecht für alle, außer für diejenigen, die ihn betreiben. Wir begrüßen natür-

lich die globale Entwicklung hin zum legalen Umgang mit Cannabis und unser Geschäft ist der legale und kontrollierte Markt, ja. Aber an Orten wie den Niederlanden, wo der Anbau von Cannabis für den persönlichen Gebrauch entkriminalisiert ist, kann POT bereits vielen Menschen dienen.

Nun hoffe ich natürlich, dass NOIDS auch weiterhin eine große Erfolgsgeschichte bleiben wird. Und da ich immer von Innovationen begeistert bin, hoffe ich natürlich, dass wir bald weitere Produktionen von NOIDS sehen werden. Ist so etwas in Planung? Wird es weitere Produkte geben? Und wenn ja, wird sich das auch auf die Küche konzentrieren?

Chu Chai: Dankeschön! Es gibt von NOIDS auch ein speziell entwickeltes Buttergefäß, für diejenigen, die eine infused Butter herstellen möchten, und wir entwickeln im Moment unser zweites Produkt. Es ist eine Kolophoniumpresse für die Küche. Unser Ziel ist es, 8–20 Tonnen Druck mit einer so kleinen Maschine wie POT zu erreichen.

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DIE GESCHICHTE DES CBD

Obwohl Cannabis beziehungsweise

Hanf seit Jahrtausenden von Menschen für den medizinischen oder rituellen Einsatz genutzt wird, war es lange Zeit nicht erforscht, warum die Pflanze ihre Wirkung entfaltet. Erst Anfang der Vierzigerjahre des letzten 20. Jahrhunderts wurde zum ersten Mal von Chemikern der Universität in Illinois aus einem Pflanzenextrakt das bislang unbekannte

Cannabinoid Cannabidiol extrahiert. Über den Stoff, der heutzutage einen gewissen Hype erlebt, konnten die Forscher aber nicht wirklich viel Richtiges in ihrem 1940 veröffentlichten Bericht aufzeigen. Sie schlossen beispielsweise aus, dass das abgekürzt CBD bezeichnete Cannabinoid eine Wirkung im menschlichen Körper auslöst, bezeichneten das Molekül aber zeitgleich

TEXT MATTHIAS MEYER

als einen giftigen Stoff. Aufgrund später stattfindender Untersuchungen und einem gewachsenen Erfahrungshorizont weiß man mittlerweile, dass CBD natürlich eine Wirkung nach Gebrauch aufzeigt und gerade medizinisch bei unterschiedlichen Krankheitssymptomen eingesetzt werden kann, ohne dass es berauschend wirkt.

Ein Hauptbestandteil von Cannabis

Dank der Arbeit von Pionieren wie dem als Großvater des Tetrahydrocannabinols (THC) bezeichneten Chemikers der Hebräischen Universität in Jerusalem, Raphael Mechoulam, kennt man heute einige bedeutende Eigenschaften der Cannabispflanze.

Erst zwanzig Jahre nach der Veröffentlichung des Artikels der Chemiker aus Illinois konnte seitens Mechoulam im Jahr 1963 erstmals die genaue Molekülstruktur von CBD festgelegt werden. Ein Jahr später gelang ihm dies auch bei dem psychoaktiven Cannabinoid THC, das von seinem Team zum ersten

Mal isoliert werden konnte. Sogar die Synthetisierung beider Stoffe gelang den Wissenschaftlern aus Jerusalem.

So wurde der Weg für die weitere Erforschung von Cannabis und seinen Bestandteilen geebnet, was dazu führte, dass man heute wesentlich mehr über den Aufbau und die Wirkungsweisen der Pflanze zu berichten weiß. Beispielsweise ist mittlerweile bekannt, dass CBD einen Hauptteil der chemischen Bestandteile der Pflanze ausmacht und im Verhältnis zum Rest der vorhandenen Bestandteile – hauptsächlich THC – in Pflanzenextrakten mit einem Gehalt von circa 40 Prozent vorhanden ist. Nach diesen Entdeckungen wurde es möglich, an den Cannabinoiden fachgerecht zu forschen und herauszufinden, für welchen Einsatz sie geeignet sind.

Brasilianische Entdeckungen

Zehn Jahre nach der Festlegung der Molekülstruktur von CBD berichtete ein Team von Forschen aus Brasilien darüber, dass Cannabidiol in Tierversuchen

eine bemerkenswerte Wirkung bezüglich Epilepsie aufzeigte. Im Jahr 1973 gaben sie bekannt, dass die durch die Krankheit hervorgerufenen Krämpfe mittels des Einsatzes verringert oder gar gleich ganz verhindert werden konnten. Dieser Effekt von CBD wurde dann Ende der Siebzigerjahre selbst beim Menschen nachgewiesen, aber noch nicht als komplett eindeutig wertbar angesehen werden.

Auf die Eindämmung epileptischer Symptome folgten Untersuchungen betreffend sozialer Angststörungen, in denen herausgefunden wurde, dass Cannabidiol offensichtlich angstlösende Eigenschaften besitzt und auch hier die Symptome der Krankheit abmildert.

Auch wurde schon etwas vorher die Reduzierung von Nebenwirkungen von Chemotherapien bemerkt, da Patienten weniger unter der oft damit einhergehenden Übelkeit litten. Dass mittels CBD bei Schlafstörungen die Lebensqualität der darunter leidenden Menschen verbessert werden kann, wurde ungefähr zeitgleich herausgefunden, nachdem man dem nicht berauschend wirkenden Cannabinoid aufgrund zuvor stattfindender Tierversuche eine leicht sedierende Wirkung nachsagen konnte.

Weitere wichtige Entdeckungen trotz verringerten Interesses

In den Achtzigerjahren ging das Interesse an Cannabidiol trotz eines vorherigen Forschungshochs ein wenig zurück, was jedoch nicht bedeutete, dass weitere Einsatzgebiete und neue Erkenntnisse über das Cannabinoid entdeckt wurden. Im brasilianischen São Paulo ging man mit Unterstützung von Raphael Mechoulam der Wirkung gegen Krämpfe aufgrund von Epilepsie auf den Grund und konnte als eine der ersten Untersuchung die Effizienz des Wirkstoffs untermauern.

Dabei setzte man auf Heranwachsende, die unter den Folgen der Erkrankung litten, aber aufgrund des Einsatzes eine Verbesserung ihrer Situation erfuhren. Beispielsweise sorgte knapp dreißig Jahre später der Fall der Charlotte Figi für große Aufmerksamkeit, da dem unter den furchtbaren Auswirkungen des Dravet-Syndrom leidenden Mädchens die größte Hilfe mittels extra gezüchteten CBD-Cannabis geboten werden konnte. Ihr Fall änderte viel bezüglich der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit betreffend des Einsatzes von CBD gegen derartige Krankheiten. Doch wurde bereits noch in den frühen Acht-

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zigerjahren einiges mehr über die Wirkung von Cannabidiol auch bei psychischen Erkrankungen herausgefunden.

Antipsychotische Wirkungen und das Endocannabinoidsystem

1982 wurde in einer Studie erstmals darüber berichtet, dass CBD bei Menschen mit psychischen Störungen wie einer gestörten Wahrnehmung, Depersonalisation oder der Abneigung, mit Menschen zu kommunizieren, eine Verbesserung verursacht. Doch es sollte bis ins Jahr 1995 dauern, bis CBD offen den Patienten verabreicht wurde, wo aber dann auch in klinischen Studien nachgewiesen werden konnte, dass es den Menschen dank des Einsatzes von Cannabidiol wesentlich besser ging. Dass man im Jahr 1988 begann, das medizinische Potenzial von Cannabis insgesamt wieder ernster zu nehmen, ist unter anderem jedoch darauf zurückzuführen, dass das Endocannabinoidsystem im menschlichen Körper entdeckt wurde. Dieser Teil des Nervensystems umfasst unter anderem die Cannabinoidrezeptoren CB1 und CB2 und erklärt, warum Cannabis im Gehirn seine Wirkung entfaltet. Beide Cannabinoidrezeptoren modulieren die

verschiedenen Ionenkanäle und beeinflussen verschiedene Signalwege innerhalb der Zellen. Diese Entdeckung führte dazu, dass in den verschiedensten medizinischen Fachbereichen neue Studien durchgeführt wurden, deren Ergebnisse dann in den folgenden Jahren veröffentlicht worden sind.

Die Jahrtausendwende und das CBD

In Nordamerika wurde seitens Wissenschaftlern des National Institute of Mental Health herausgefunden, dass CBD auch eine antioxidative Wirkung besitzt und als wirksames Antioxidationsmittel bezeichnet werden kann. Antioxidantien schützen die Zellen, weshalb überprüft wurde, inwieweit eine neuroprotektive Wirkung durch CBD entfaltet werden kann. Bei Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson könnten die chemischen Stoffe aus Cannabis schließlich dafür sorgen, dass die neuronale Degeneration gehemmt wird. All diese Entwicklungen auf dem medizinischen Sektor haben letztlich dafür gesorgt, dass sich die Betrachtung von Cannabis insgesamt maßgebend veränderte.

In den USA wurde in den Bundesstaaten Alaska, Oregon und Washington dank Wahlen der Weg für die Legalisie-

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rung von Medizinalhanf freigemacht und 1998 erhielt der erste Pharmakonzern die Lizenz zur Herstellung des auf Cannabis basierenden Medikamentes Sativex. Das von GW Pharmaceuticals produzierte Spray Sativex wird seitdem unter anderem für die Behandlung von Schmerzen und Spasmen bei Patienten mit Multipler Sklerose eingesetzt und enthält zu gleichen Anteilen die beiden Cannabinoide THC und CBD.

Mehr Forschung und mehr Ergebnisse ab dem Jahr 2000

Seit dieser Zeit hat sich die Forschung etwas verstärkt auf CBD und Marihuana allgemein konzentriert und durch viele Untersuchungen wie Studien immer mehr positive Eigenschaften der Cannabinoide gefunden. So wurde beispielsweise bei Tieren die entzündungshemmende und beruhigende Wirkung in klinischen Studien festgehalten und auch die Art und Weise, wie CBD die Zellen des Immunsystems beeinflusst. Es wurde aufgezeigt, dass CBD zum einen die Ausbreitung von rheumatischer Arthritis verringern kann. Essenziell war dann die Entdeckung, dass das nicht berauschende Cannabinoid aufgrund seiner immunsuppressiven und entzündungshemmenden Eigenschaften

gegen die Entwicklung von Tumoren etwas auszurichten in der Lage ist. Dies geschieht offensichtlich durch die Regulierung der Präsenz dafür verantwortlicher Moleküle.

In weiteren Versuchen wurde dann auch bewiesen, dass durch Nervenkrankheiten hervorgerufene chronische Schmerzen bei Nagetieren mit einer CBD-Behandlung gelindert werden können.

Obwohl es zu dieser Zeit teils noch immer nicht ganz einfach gewesen ist, Untersuchungen mit Cannabinoiden durchzuführen, wurden ab dem Jahrtausendwechsel immer mehr Studien durchgeführt, die die Wirksamkeit von CBD bei den verschiedensten Leiden beweisen konnten. Bei Krankheiten wie Epilepsie, Angststörung, Schizophrenie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs konnte man Erkenntnisse darüber gewinnen, dass das Cannabinoid für den medizinischen Einsatz geeignet ist. 2011 konnte in Kalifornien bewiesen werden, dass gerade von Krebs befallene Zellen durch CBD daran gehemmt werden, Metastasen auszubilden. 2012 wurde in Deutschland dagegen festgestellt, dass sich die psychotischen Symptome bei Patienten mit einer Schizophrenie verringern lassen.

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Die aktuelle rechtliche Situation

Da mittlerweile so viele Anwendungsgebiete für CBD bekannt sind, hat sich in der Vergangenheit ein großer Markt für CBD-haltige Produkte entwickelt. Diese reichen über Salben und Cremes hin zu Ölen, Getränken, Tierfutter und sogar unverarbeiteten Hanfknospen. Die rechtliche Lage diesbezüglich ist jedoch kompliziert, da nach Gesetz ein Missbrauch zu Rauschzwecken immer ausgeschlossen sein muss. Während Massageöle oder Cremes kaum für den Verzehr geeignet sind, sieht das bei anderen CBD-Waren nach gerichtlichen Beschlüssen leider etwas anders aus. Schon häufig wurden Händler, Produzenten oder Geschäfte in Deutschland von der Staatsmacht besucht und ihre Waren beschlagnahmt. Während es in Verhandlungen dann teils Freisprüche gab, wurden andere Beteiligte wegen des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln - oder der Beihilfe dazu - verurteilt. In der Regel gilt in vielen Ländern Europas, dass Produkte, die einen THC-Wert von bis zu 0,2 Prozent nicht überschreiten, als legal be-

trachtet werden können, während es in einigen Staaten komplett verboten ist.

In der Schweiz liegt der gesetzlich erlaubte THC-Wert sogar bei 1,0 Prozent. Doch müssen als Nahrungsergänzungsmittel deklarierte Produkte zuvor in jedem Fall von der jeweiligen Lebensmittelbehörde überprüft und als sogenanntes Novel Food freigegeben werden. Bei den unverarbeiteten Knospen, die ähnlich wie Hanftee an Endkonsumenten verkauft werden, hatte erst im Jahr 2021 der Bundesgerichtshof entschieden, dass dieser Verkauf legal sein könnte, doch wurde im Juni die Meinung eines Staatsanwaltes akzeptiert, der dies ein wenig anders sah. Hier wurde angeführt, dass beim Backen großer Mengen CBD-Blüten der Missbrauch zu Rauschzwecken ermöglicht wäre.

Spätestens mit der Umsetzung der angepeilten Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken erwachsener Bewohner in Deutschland sollte sich somit auch die Lage betreffend CBD und seiner Verkehrsfähigkeit hoffentlich auch hierzulande zum Guten wenden können.

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GANJA FOR SUMMERJAM

Die Vorfreude auf den Besuch eines Musikfestivals währt mitunter mehrere Monate, denn manche kaufen sich ihre Tickets bereits lange vor dem Event und bereiten sich geradezu akribisch darauf vor. Jede Kleinigkeit wird geplant, angefangen von ausgefallenen Outfits bis zu einer langen Liste von Tools und Gadgets, die den Aufenthalt bei dem oftmals dreitägigen Spektakel so angenehm wie möglich machen.

Für viele Festivalgänger gehören auch die einen oder anderen Bewusstseinsbeeinflussenden Substanzen dazu. Auch wenn viele der infrage kommenden Drogen gefährlicher sind, erweist sich Cannabis an dieser Stelle als besonders problematisch, und das hat

in der Hauptsache zwei Gründe. Zunächst einmal nimmt eine für drei Tage ausreichende Menge Cannabis einfach mehr Platz im Gepäck in Anspruch als das Äquivalent in Pillen, LSD-Trips oder diverse weiße Pülverchen. Lediglich solche Dinge wie Magic Mushrooms haben ein vergleichbar großes Volumen vorzuweisen.

Das andere Thema ist der Geruch. Nichts, was wir auf einem Festival zum Vergnügen konsumieren, verbreitet einen ähnlich penetranten Duft wie eine gut gezüchtete Hanfblüte.

Für Polizeibeamte, die motiviert sind, einigen jungen und junggebliebenen Menschen das Leben schwer zu machen, ist Cannabis die Substanz, nach

CANNABIS AUF DEM FESTIVAL
TEXT DIETER KLAUS GLASMANN
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der sie bei Kontrollen an rund um Festivals am liebsten Ausschau halten, da sie verhältnismäßig einfach aufzuspüren sind. Außerdem sind die Besitzer zumeist friedlich und Harmonie liebend, sie leisten kaum Widerstand gegen die unnötigen Schikanen und vor allem die jüngeren von ihnen können von Beamten leicht eingeschüchtert werden, sodass sie sich nicht selten sogar kooperativ zeigen.

Summerjam bringt mit Reggae auch Cannabis nach KölN

Summerjam ist ein Festival, bei dem sich musikalisch und kulturell alles um Reggae dreht. Reggae wiederum ist die Musik, die Rastafari Kultur rund um den Globus verbreitet. Und für Rastafari gehört der Konsum von Cannabis zu den spirituellen Gebräuchen, die Pflanze ist heilig und unterstützt die Verbindung zwischen dem Menschen und dem Göttlichen. Die Meditation mittels Cannabisgenuss vertieft den Dialog mit Jah, oder ermöglicht diesen überhaupt erst. Die wenigsten der Besucher des Summerjam sind wahrscheinlich echte Rastafari, wobei zu diskutieren wäre, woran das festzumachen ist, aber eine große Zahl der Leute nutzt Cannabis, und möchte gerade das auch am Festival tun.

sache sehr präsent, genauso wie auch Marijuana präsent ist, und das wissen auch die Strafverfolgungsbehörden. Deswegen werden eigentlich jedes Jahr großangelegte Kontrollen im Zeitraum des Festivals durchgeführt, bei denen in der Hoffnung auf einen mehr oder weniger großen Drogenfund reichlich Autos und Menschen durchsucht werden.

Kreatives Versteck vs. findige Durchsuchungsmethoden

Prinzipiell ist kein Musikgenre so eng mit der Hanfpflanze verbunden wie Reggae. Am Summerjam ist diese Tat-

Anders als bei Festivals mit elektronischer Musik sind beim Summerjam, der bereits seit 1986 veranstaltet wird, kaum andere Drogen im Umlauf, daher liegt auch der Einsatzschwerpunkt der Behörden bei den Kontrollaktionen seit Jahren auf Cannabis. Die Polizei weiß, dass die Besucher Cannabis mit zum Festival bringen, die Konsumenten wissen, dass die Beamten Kontrollen durchführen. Seit über 35 Jahren findet also mit dem Summerjam auch das Katz-und-Maus-Spiel statt. Was ist besser, das Gespür der Polizisten oder das Versteck im Auto oder im Gepäck des Schmugglers? Beim Verstecken von Drogen werden Menschen ja seit jeher kreativ, egal ob die Substanzen über Grenzen oder nur in eine Festival Area gebracht werden sollen. Das ist den Polizeibeamten natürlich bewusst und so gehen auch sie mit den Jahren auf ihrer Suche immer raffinierter vor. Man könnte sagen, Festivalbesucher und Polizei lernen voneinander und ent-

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wickeln ihre Fertigkeiten aneinander.

Bundesländer könnten Verfolgung von Cannabisdelikten einschränken

Wie wir wissen, soll 2023 das Jahr sein, in dem die deutsche Bundesregierung nach Jahrzehntelanger Prohibition einen anderen Weg einschlagen will und den Besitz, Konsum und auch den Eigenanbau von Cannabis legalisieren möchte. Auf diese Absicht hat die Ampelkoalition sich bereits im Koalitionsvertrag verständigt. Nun sollte man meinen, dass allein die Absichtserklärung der Regierung die ihr unterstehenden Behörden dazu veranlasst, die Jagd nach Cannabiskonsumenten stark einzuschränken und dem keine Priorität mehr einzuräumen. Leider ist dem nicht so, nach wie vor werden im Zusammenhang mit konsumnahen Delikten Tausende Strafanzeigen wegen Cannabis geschrieben.

Was bedeutet das eigentlich? Haben die Behörden des Landes kein Vertrauen in den Erfolg des Vorhabens der Bundesregierung? Oder ignorieren sie einfach den Willen und die Absicht zur Entkriminalisierung und handeln einfach nach eigenem Gutdünken? In Deutschland ist Polizei in erster Linie Angelegenheit der Länder, und so könnte längst ein Bundesland beschließen, der Verfolgung von Cannabis, insbesondere von Konsumenten, keine Priorität mehr ein-

zuräumen und daher dafür kaum noch Ressourcen bereitzustellen.

Summerjam 2023 - Ein Vorgeschmack auf bessere Zeiten?

Wie sieht es jetzt aus im Jahr, in dem sich endlich etwas bewegen soll? Werden beim diesjährigen Summerjam immer noch so viele Kontrollen durchgeführt? Werden wieder Hunderte und Tausende durchsucht und schikaniert, oder lässt der Verfolgungsdruck für Cannabiskonsumenten angesichts anstehender Reformen bereits nach? Um herauszufinden, ob und inwiefern sich vielleicht schon etwas getan hat, schaut man sich am besten die Situation vor Ort an.

Auf dem Weg zum Summerjam Festival waren wie in jedem Jahr an einigen Stellen wieder Einsatzkräfte positioniert, sowohl das Ordnungsamt als auch die Polizei war in stattlicher Zahl präsent. Das allein ist aber noch kein Problem, schließlich bedeutet dies noch nicht, dass wieder eine Jagd nach Cannabis und den jeweiligen Besitzern abgehalten wird.

Vermutlich wird es vielleicht die ein oder andere Kontrolle gegeben haben, persönlich konnte im Rahmen des Summerjam Besuchs aber keine beobachtet werden. Im Vergleich zu einigen Summerjam Festivals in der Vergangenheit gab es in diesem Jahr auch auffallend wenige Berichte in den Medien über

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Vorfälle oder Einsätze im Zusammenhang mit Cannabis.

Polizei auf dem FestivalgeländeFreund oder Feind?

Anders als bei anderen Festivals sind beim Summerjam auch Polizeibeamte in Uniform auf dem Festivalgelände unterwegs. Sie patrouillieren in kleinen Gruppen umher und sehen nach dem Rechten. Bei einem so großen und teilweise unübersichtlichen Event wie dem Summerjam ist das gar nicht verkehrt, schließlich könnte die Maßnahme Taschendiebstahl einschränken und eventuell Gewalttaten verhindern. Dennoch fühlt es sich natürlich irgendwie falsch an, wenn man bei einem Joint zum Beispiel Alborosie live on Stage “Fly 420” singen hört, während einem die Polizei dabei über die Schulter schaut. Ob tatsächlich Cannabiskonsumenten von ihnen drangsaliert worden sind, kann hier nicht aufgeklärt werden, doch es schien ihnen im Allgemeinen doch eher um den ordentlichen Ablauf der Veranstaltung zu gehen.

Cannabis als Medizin als hemmende Hürde für Beamte

Zum Anfang 2023 soll es in Deutschland etwa 170.000 Cannabispatienten gegeben haben, Tendenz steigend. Die Häufigkeit, mit der eine polizeiliche Durchsuchung einen solchen Patienten

erwischt, steigt mit dieser Zahl ebenso. Dies könnte auch hilfreich für andere Cannabiskonsumenten sein, denn das Durchsuchen einer Person nach Cannabis wird für Polizeibeamte damit immer unattraktiver. Zum einen verändert der positive medizinische Nutzen der Pflanze die öffentliche Wahrnehmung, auch die mancher Polizisten. Und zum anderen, wer macht schon gern als derjenige von sich reden, der bei einem Musikfestival einen Patienten diskriminiert hat? Vielleicht ist schon dies Grund genug, auch offensichtlich kiffende Festivalbesucher in Ruhe zu lassen. Am Summerjam und auch sonst können der medizinische Konsum und der Gebrauch von Cannabis zum Spaß oft nicht voneinander unterschieden werden.

Andere Kontrollschwerpunkte nach der Entkriminalisierung

Fragen wir uns also nun, wie sich die Situation mit Polizeikontrollen rund um Festivals in Zukunft entwickeln wird, wenn Cannabis legal und konsumbezogener Umgang mit der Pflanze nicht mehr zu bestrafen ist. Es wäre geradezu illusorisch anzunehmen, die Behörden würden den Veranstaltungen fernbleiben und Delikten nachgehen, bei denen tatsächlich eine Form von Fremdschädigung stattfindet.

Trotzdem ist auch klar, dass es vermutlich Veränderungen geben wird.

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Die Beamten müssen den Schwerpunkt ihrer Kontrollen teilweise auf andere Substanzen verlagern, zudem könnten verstärkt THC im Straßenverkehr oder die Überschreitung der erlaubten Besitzmenge fokussiert werden. Ohnehin hängt die bei einem Festival meist konsumierte Droge in der Regel auch von der Musikrichtung ab.

Die Beobachtungen, die im Rahmen dieses Beitrags gemacht wurden, bezogen sich auf das Summerjam Festival, ver-

mutlich die größte Reggae Veranstaltung, die es in Deutschland gibt. Nach einer Entkriminalisierung von Cannabis könnte dieses Festival und eine Großzahl seiner Besucher wohl Frieden mit den Strafverfolgungsbehörden schließen … außer man parkt ungünstig und wird abgeschleppt!

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DIE KUNST DES STRAIN REVIEWS

WICHTIGE UND HILFREICHE TIPPS VOM PROFI

Das Schwierigste beim Erstellen von wirklich guten Strain Reviews, ist die Wirkung so ganzheitlich zu beschreiben, dass jede/r Leser/ in direkt einschätzen kann, ob die Sorte für sie/ihn passt oder nicht. Dies ist bei der Anzahl von unterschiedlichen Krankheiten, Bedürfnissen und Wünschen aller Menschen nicht einfach, aber auch nicht komplett unmöglich. Sich mit wichtigen Krankheiten, deren Symptomen und der medizinischen Wirkungsweise von Cannabis auseinanderzusetzen und diese verinnerlicht zu haben, ist daher eine grundlegende Voraussetzung hierfür. Zu solchen Krankheiten zählen insbesondere chronische Schmerzen und diverse Arten von Kopfschmerzen, neurologische Erkrankungen, aber auch viele Darm- und Hauterkrankungen sowie eine ganze Palette an psychischen Leiden. Man sollte

TEXT JONATAN
| CANNADVICE.DE
HARTMANN
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also nicht nur die eigene Sichtweise beschreiben.

WARUM SIND STRAIN REVIEWS SO WICHTIG?

Es gibt tausende Cannabissorten bzw. Phänotypen und jede Sorte besitzt Charakteristika sowie eine Wirkung, die sehr unterschiedlich sein kann. Leider sind nach über 5 Jahren Cannabis als Medizin in Deutschland immer noch Informationen zur medizinischen Wirkung von Cannabissorten aus der Apotheke entweder sehr rar, oder schlicht nicht vorhanden! Natürlich sind Ärzte keine Experten für Cannabis Strains und benötigen genauso diese Informationen, wie eine Sorte bei verschiedenen Krankheiten wirkt und welche Wechselwirkungen auftreten können.

Daher entschied ich mich 2018 meine persönlichen Erfahrungen als Cannabispatient aufzuschreiben, um anderen kranken Menschen dabei zu helfen, schneller die passende Sorte zu finden.

WAS MUSS MAN WISSEN, UM EIN

reagieren gleich auf ein und dieselbe Strain. Zum einen spielt das Set und das Setting eine große Rolle, also die Umgebung und wie man sich fühlt, aber auch Faktoren wie das Endocannabinoidsystem oder verschiedene Krankheiten. Aber selbst von Ernte zu Ernte derselben Sorte können deutliche Unterschiede in der Wirkung auftreten, weil der Wirkstoffgehalt durch variierende Anbaubedingungen nie genau gleich bleibt.

Insofern kann es auch immer vorkommen, dass eine Sortenbeschreibung bei einzelnen Menschen nicht zutrifft und eine andere Wirkung eintritt. Da Menschen unterschiedlich auf dasselbe Cannabis reagieren können, ist es vorteilhaft, wenn man als professioneller Reviewer ein Netzwerk an Cannabispatienten aufgebaut hat. Sie können ihre persönlichen Erfahrungen mit den Sorten, speziell in Bezug auf die Wirkung bei unterschiedlichen Krankheiten, weitergeben. Mit meiner Arbeit als Patientenberater konnte ich bereits ein recht großes Netzwerk aus Cannabispatienten mit den unterschiedlichsten Krankheiten aufbauen, die mir solch wichtige Infos zur Verfügung stellen. Jeder kann dem Netzwerk von CannAdvice.de kostenlos beitreten und mitmachen.

Nicht alle Menschen sind gleich und

In erster Linie bestehen die Strain Reviews trotzdem aus meinen eigenen Erfahrungen zu den Cannabissorten unter Berücksichtigung meines tagesaktuellen Gefühlszustandes. Dies bedeutet, dass man an einem eher deprimierten

GUTES STRAIN REVIEW SCHREIBEN ZU KÖNNEN?
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Tag anders auf eine Sorte reagieren kann, als an einem Tag, an dem man fröhlich ist. Diese Besonderheiten einer Sorte werden im Review mit aufgeführt und Schwankungen meines tagesaktuellen Gefühlszustandes versuche ich stets auszugleichen, um eine möglichst objektive Darstellung der Wirkung eines Strains zu erzielen, die auf möglichst viele andere Situationen passt.

Auch angebracht, um eine genaue Beschreibung formulieren zu können, ist an dem Tag keine andere Sorte einzunehmen, weil sich sonst die Wirkung der beiden Strains vermischt. Das bedeutet letztlich, dass ich mehrere Tage am Stück nur dieselbe Sorte zu mir nehme, bis ich die Wirkung völlig verinnerlicht, verstanden und aufgeschrieben habe. Es ist jedenfalls nicht möglich, bereits nach nur einer Einnahme die Wirkung in seiner Gesamtheit zu erfassen. Erstens gibt es viele verschiedene Faktoren zu bewerten, welche jeweils von Sorte zu Sorte stark variieren und unterschiedliche Kombinationen ergeben können.

Die Wirkung von Cannabis kann wegen der Sortenvielfalt in hunderte Richtungen gehen - je nachdem welche Kreuzung von Cannabis-Stämmen verwendet wird. Jeder Strain hat genau genommen noch viele verschiedene Phänotypen. Es sind in den Apotheken mittlerweile mehr als 150 Sorten erhältlich - jede davon hat ihre ganz eigene Wirkung und fast jeden Strain habe ich im Zuge meiner Arbeit bereits ausführlich selbst getestet.

Für Patienten und Ärzte ist es nicht einfach, sich in diesem Wirrwarr zurechtzufinden. Deswegen habe ich auch eine Beratungsstelle namens CannAdvice für Patienten und Ärzte gegründet, wo man sich als Patient eine individuelle Sortenempfehlung auf Grundlage der eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Krankheiten erhält. Dazu später mehr.

Zweitens verändert sich die Wirkung bei den meisten Hanfsorten noch einmal deutlich, wenn man von einer geringen auf eine höhere Dosis wechselt. Somit kann man eine Sorte nur komplett beschreiben, wenn man erst geringe Dosen ausprobiert hat und dann auch mehr als die gewöhnliche Dosis zu sich nimmt. Erst so erkennt man, dass ein und dieselbe Cannabissorte – je nach Dosierung – unterschiedlich wirken kann! Das muss auf jeden Fall beachtet werden – ohne diesen Aspekt wäre ein Strain Review sehr ungenau.

Drittens sollte man die Sorte zu unterschiedlichen Tageszeiten und mit unterschiedlichen Gefühlslagen und Zustände eingenommen haben, um alle Aspekte beschreiben und abdecken zu können. Also wie wirkt eine Cannabis Sorte morgens direkt nach dem Aufwachen? Wie wirkt sie mittags, wenn man fit ist und wie, wenn man erschöpft ist? Wie wirkt sie abends und nachts? Verstärkt die Sorte die Gefühle oder beruhigt und dämpft die Sorte mehr? Und so weiter …

Um die Wirkung noch verständlicher

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beschreiben zu können, habe ich eine Unterteilung in Hauptwirkung und der sogenannten Wirkungsspitze vorgenommen. Außerdem beschreibt der Absatz „Medizinische Anwendung“ in Strain Reviews die Wirkung eines Kultivars bei bestimmten Krankheiten. Diese Informationen sammle ich von anderen betroffenen Personen aus meinem Netzwerk und teilweise aus Erfahrungsberichten von kranken Menschen in Internetforen. Beruhigende Sorten helfen beispielsweise typischerweise bei Schlafproblemen, Angststörungen, ADHS, Stress und vielem mehr. Jedoch hilft nicht jeder Strain gleich stark bei einzelnen Indikationen. Der Wirkung zufolge wird die Anwendung definiert: zu welcher Tageszeit wird die Anwendung empfohlen? Bereits morgens? Oder erst abends? Passt die Sorte zum konzentrierten Arbeiten oder mehr zum Entspannen? Man der Strain müde oder womöglich wach?

Außerdem durchforste ich jedes Mal aufs neue das Internet nach Informationen zur Genetik des Kultivars. Welche anderen Sorten wurden gekreuzt, um diese Sorte zu erzeugen? Eine sehr wichtige Frage, denn die Kenntnis über die genetischen Wurzeln eines Cannabisstrain lassen Schlussfolgerungen zu den vererbten Eigenschaften zu. Man sollte jedoch berücksichtigen, dass Phänotypen einer Sorte oft kaum mehr miteinander vergleichbar sind und zwei komplett unterschiedliche Sorten darstellen können.

Geruch und Geschmack sind auch

wichtig, denn wenn etwas jeden Tag als Medikament eingenommen wird, sollte alles passen – also auch die Beschreibung des Geruchs und Geschmacks. Wie bei der Auswahl eines guten Weines oder wenn man sich in einem feinen Restaurant eine leckere Speise von der Karte aussucht, sollte die Beschreibung ansprechend geschrieben sein. Wörter wie „Katzenpisse“ haben in einem guten Strain Review einfach nichts zu suchen, da sie für viele Leser einen negativen Beigeschmack haben können – selbst wenn die Blüten vielleicht wirklich danach duften. Hier wäre „gassy“ eine viel bessere Bezeichnung dieses stechenden, Ammoniak ähnlichen Geruchs besser! In einem Strain Review sollte man sein bestes Niveau zeigen und die Strains angemessen präsentieren.

Nicht nur für den Geruch, sondern auch für den Entourage-Effekt sind die sogenannten Terpene verantwortlich – dieselben natürlichen chemischen Verbindungen, die z. B. Zitrusfrüchten ihren typischen, frischen Geruch verleihen. Daher sollte man sich als Reviewer bestens mit den Terpenen auskennen. Soweit vorhanden sollte auch eine Auflistung der Terpene oder eine genaue Terpenanalyse beigefügt werden, da diese bei bestimmten Krankheiten hilfreich sein können.

Das Aussehen der Blüte der Gattung Cannabis sativa kann je nach Sorte stark variieren. Mit einer ausgesuchten Wortwahl versuche ich die feinen Unterschiede der Strains im Aussehen angemessen zu beschreiben. Anhand dieser

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charakteristischen Merkmale kann man das Kultivar allein schon am Aussehen unterscheiden. Doch ein Bild sagt mehr als tausend Worte, daher habe ich im Laufe der Zeit ein professionelles Fotostudio in meinem Sachverständigenbüro eingerichtet, sodass ich kristallklare Aufnahmen in 4k HD-Qualität der Blüten, Trichomen und ganzen Pflanzen anfertigen kann.

Fotos und Videoaufnahmen von solch kleinen Objekten wie Blüten oder gar den Trichomen in wirklich guter Qualität zu machen, erfordert aufgrund von Feinjustierungen und Spezialtechniken jedes Mal aufs neue viel Zeit und benötigt enorm viel Erfahrung, Geduld und Fingerspitzengefühl.

Mein Tipp: Selbst mit einer guten Handykamera bekommt man schon gute Fotos. Am besten mit Sonnenlicht beleuchten, damit die Farben später auf dem Foto besser herauskommen. Für professionelle Aufnahmen muss man sich eine richtige Kamera anschaffen, insbesondere wenn man hochauflösende Fotos mit mikroskopischer Vergrößerung von den Trichomen machen möchte. Wer hierfür Hilfe bei Problemen oder Tipps benötigt, kann sich bei CannAdvice ebenfalls beraten lassen.

Um die Qualität von Cannabis vollumfänglich beurteilen zu können, reicht aber auch schon ein handelsübliches Mikroskop oder zumindest eine gute Lupe aus. Man sollte überprüfen, ob die Trichome beschädigt oder oxidiert sind und wie die Farbe, also der Reifegrad ist. Man kann dann auch die unterschied-

lichen Arten der Trichome und die Bestandteile eines Trichoms wie die Keimzellen erkennen. Alle mikroskopischen Auffälligkeiten sollten erfasst werden.

Über die Jahre habe ich die Strain Reviews immer weiter entwickelt, an denen ich jeweils mehrere Tage, manchmal bis zu einer Woche arbeite, um an alle wichtige Aspekte zu denken und für die ich mittlerweile in ganz Deutschland und darüber hinaus bekannt bin. Mittlerweile kann man über 40 verschiedene Premium Strain Reviews komplett kostenlos auf der extra dafür geschaffenen Webseite www.CannAdvice.de und auf meinem Kanal bei Instagram: „CannAdviceCannabis“, anschauen und als Beispiele für die genannten Tipps verwenden.

Mit diesen Erfahrungsberichten zu Cannabissorten konnte ich bereits unzähligen Menschen bei der Cannabistherapie kostenfrei helfen und etwas für die gute Sache und zur Akzeptanz der Cannabispflanze in unserer Gesellschaft beitragen. Mit meinen sehr genauen und klar verständlich formulierten Beschreibungen habe ich in der Szene neue Maßstäbe gesetzt und das Missbrauch treiben einiger selbst ernannter Cannabisexperten, die schlicht falsche Informationen oft zu Marketingzwecke verbreitet haben, mit fundiertem Wissen enttarnt und entblößt. Es kann nicht sein, dass auf Kosten der Gesundheit von kranken Menschen Profit getrieben wird!

Derzeit werden fast im Wochentakt neue Strain Reviews durch CannAdvice

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veröffentlicht, da zurzeit so viele neue hochklassige Cannabissorten in den Apotheken erscheinen und ich damit sehr vielen kranken Menschen auf einmal helfen kann.

Auf CannAdvice.de werden meine Beratungsleistungen und Angebote für kranke Menschen (Unterstützung bei der Arztsuche), für Patienten (Unterstützung beim Antrag auf Kostenübernahme durch die Krankenkasse oder individuelle Sorten-Empfehlungen „Sorten-Check“, Hilfe bei Nebenwirkungen etc.), sowie Beratungsleistungen für Ärzte, Apotheken und Unternehmen der gesamten Cannabisbranche aufgeführt. Holen Sie sich gern ein individuelles Angebot, falls Sie eine Beratung im Bereich Cannabis benötigen. Ich helfe Ihnen gern bei sämtlichen Themen.

WO KANN MAN NOCH MEHR LERNEN?

Im Budtender Kurs auf CannAdvice.de (momentan in Ausarbeitung), ist das Schreiben von Strain Reviews eines

der vielen ausführlichen Lehrthemas, um jeden Interessierten oder alle Mitarbeiter oder Gründer von Cannabisfachgeschäften / Coffeeshops bzw. von Cannabis-Anbauclubs fit für die Legalisierung zu machen. Eine persönliche und individuelle Einzel- oder Kleingruppenschulung ist bereits jetzt möglich.

Ich bin für jede Unterstützung in Form von Weiterempfehlungen und das Teilen meines Website-Links sowie über Likes und Kommentare bei Instagram & Co. sehr dankbar. Zusammen können wir die hilfreichen und sehr aufwendig aufgearbeiteten Informationen über die Sortenunterschiede dieser einzigartigen Heilpflanze viel weiter verbreiten. An dieser Stelle möchte ich auch all meinen Unterstützern und Fans von ganzem Herzen danken, denn ohne euch wäre das alles nie möglich gewesen! Für euch als Dank und um mein Talent weiterhin zum Allgemeinwohl zu nutzen, arbeite ich zukünftig weiterhin intensiv an neuen Strain Reviews in gleicher Qualität und Verlässlichkeit.

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HANF IN DER KINDERUND BABYNAHRUNG?

Geht das? Darf man das überhaupt? Ist es unbedenklich, oder setze ich mein Kind Gefahren aus, wenn ich ihm Hanfprodukte gebe?

Hanfsamen und Hanfsamenöl sind unglaublich nahrhaft, aber bevor wir uns in die Details vertiefen, sollten wir alle Unklarheiten beseitigen: Hanfsamen und das aus ihnen gewonnene Öl machen weder Sie noch Ihr Baby high. Die Hanfpflanze gehört zur gleichen Familie wie Marihuana, enthält aber kein Tetrahydrocannabinol oder THC, die psychoaktive Substanz im Hanf. Sie alle gehören botanisch zur Gattung "Cannabis Sativa L.". In den Vereinigten Staaten zum Beispiel, wurden Hanfsamen erst 2018 legalisiert, nachdem sie fast 80 Jahre lang mit "Marihuana" in einen Topf geworfen wurden.

Ja! Hanfsamen und Hanfsamenöl sind hervorragende Zutaten, um die Ernährung Ihres Babys mit Nährstoffen anzureichern und unter anderem das allgegenwärtige Problem der Verstopfung zu lösen. Hanfsamen sind ein nährstoffreiches Lebensmittel für Säuglinge

und Kleinkinder, da sie alle essenziellen Aminosäuren und essenziellen Fettsäuren enthalten, die der Körper Ihres Babys zum Gedeihen braucht. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sind Hanfsamen ein vollständiges Protein. Laut "Solid Starts"(USA), können Hanfsamen im Alter von sechs Monaten eingeführt werden und erhalten eine 5 von 5 Punkte-Nährwertbewertung.

Ernährungsphysiologische Vorteile von Hanfsamen für Säuglinge

Hanfsamen haben viele gesundheitliche Vorteile, denn sie sind vollgepackt mit Vitaminen und Mineralstoffen. Für alle, die sich pflanzlich ernähren, ist die Aufnahme von Hanfsamen in die Ernährung ihres Kindes unerlässlich, da sie eine exzellente Quelle für wichtige essenzielle Nährstoffe sind, darunter essenzielle

TEXT ANDRÉ SCHNEIDER
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Aminosäuren und essenzielle Fettsäuren.

Hanfsamen sind außerdem ein vollständiges Protein, d. h. sie enthalten alle essenziellen Aminosäuren, die Babys brauchen, um zu gedeihen, zu wachsen und optimal zu funktionieren. Sie enthalten fast so viel Eiweiß wie Sojabohnen und sind daher eine perfekte Quelle für pflanzliches Eiweiß. Hanfnüsse, wie sie auch genannt werden, bestehen aus 23 % Eiweiß, 69 % Fetten und 8 % Kohlenhydraten. Bei den in Hanfsamen enthaltenen Fetten handelt es sich hauptsächlich um mehrfach ungesättigte Fette, die gute Fette sind, vor allem wenn sie in ganzen Hanfsamen enthalten sind.

Sie sind außergewöhnlich reich an gesunden Fetten, einschließlich der essenziellen Omega-3- und Omega6-Fettsäuren, welche für eine optimale Entwicklung und Funktion des Gehirns erforderlich sind. Diese Fette oxidieren leicht, daher ist es am besten, frisch gemahlene Hanfsamen zu verzehren, um Hanfpulver, geschälte Hanfherzen oder kalt gepresstes Hanföl herzustellen. Zudem sind Hanfsamen eine gute Quelle für Vitamin E, Magnesium, Phosphor, Zink und Mangan. Eisen ist ein wichtiger Nährstoff für Säuglinge.

Zink und Vitamin E unterstützen das Immunsystem, und Magnesium wird für

über 300 Funktionen im Körper benötigt. Im Großen und Ganzen ist es also nicht nur bedenkenlos, sondern gar ratsam, Hanfsamen und deren Produkte mit in die Baby- und Kindernahrung einzubauen und somit ein gesundes und ausgewogenes Wachstum zu fördern.

Ab wann können Babys

Hanfsamen und deren Produkte essen?

Geschälte Hanfsamen (Hanfsamenherzen) und Hanfsamenöl können eingeführt werden, sobald Ihr Baby bereit ist, feste Nahrung zu sich zu nehmen, was im Allgemeinen im Alter von etwa 6 Monaten der Fall ist.

Es ist jedoch ratsam, mit dem Anbieten von Hanfsamenmilch als Getränk bis nach dem ersten Geburtstag Ihres Babys zu warten. Das Kochen mit Hanfsamen und die Beigabe zu Pürees ist in Ordnung, da es wichtig ist, dass andere Milchalternativen, die Muttermilch oder die Milchnahrung im ersten Lebensjahr nicht verdrängen.

Hanfsamen haben einen köstlich nussigen Geschmack und sind eine großartige Ergänzung für alle Arten von Lebensmitteln. Die meisten Nüsse stellen für Babys ein hohes Erstickungsrisiko dar, es sei denn, sie werden zu Nuss-

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mehl gemahlen, aber Hanfsamen können ganz genossen werden, sodass man sie ganz einfach zu verschiedenen Rezepten hinzufügen kann. Weder Hanfsamen noch Hanfsamenherzen oder Hanfsamenöl sind Ursachen für Erstickungsanfälle, wohl aber die Lebensmittel, denen sie zugesetzt werden. Bleiben Sie während der Mahlzeit immer in der Nähe Ihres Babys und beachten Sie die allgemeinen Empfehlungen für altersgemäße Portionen.

Bei Hanfprodukten in der Babynahrung handelt es sich in erster Linie um Produkte aus den Hanfsamen, welche keine nennenswerten Cannabinoide enthalten.

• Hanfsamen werden auf unterschiedliche Weise zu Lebensmitteln verarbeitet - Hanfmehl, Hanfpulver, Hanfbutter, Hanfmilch, Hanföl - und jedes dieser Produkte hat einzigartige gesundheitliche Vorteile:

• Ganze Hanfsamen haben eine harte Schale, die viele lösliche Ballaststoffe enthält. Ein Nährstoff, der in der menschlichen Ernährung oft fehlt. Da sie knusprig sind, gehören sie nicht zu den am leichtesten zu verdauenden Nahrungsmitteln für Menschen.

• Geschälte Hanfsamen (auch Hanfsamenherzen genannt) sind

frei von der knusprigen äußeren Schale, bieten aber dennoch viel Eiweiß, gesunde Fette und viele Nährstoffe. Hanfherzen sind leichter verdaulich, lassen sich leichter über die Mahlzeiten streuen und können Ihrem Baby leichter serviert werden.

• Hanfmilch wird hergestellt, indem man die Samen mahlt, sie in Wasser einweicht und dann abseiht, um die festen Bestandteile von der Flüssigkeit zu trennen. Hanfmilch enthält gesunde Fette und viele Nährstoffe, aber nicht so viele Ballaststoffe. Achten Sie darauf, die Etiketten zu lesen: Hanfmilch kann Zusatzstoffe wie Zucker und Bindemittel wie Carrageen und Gummi enthalten, die für Babys und auch für Erwachsene nicht geeignet sind.

• Hanfsamenöl wird durch Pressen des Öls aus den ganzen Samen gewonnen. Es ist voll von essenziellen Fetten! Erhitzen Sie Hanfsamenöl nicht, da es sonst ranzig wird und zu Zellschäden führen kann!

• Hanfmehl wird aus den festen Rückständen nach der Ölextraktion hergestellt. Hanfmehl ist reich an Nährstoffen, enthält aber kaum Ballaststoffe und gesunde Fette, die in den ganzen Samen enthalten sind.

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• Hanfsamenproteinpulver ist das, was nach dem Sieben von Hanfmehl übrig bleibt. Das Pulver bietet viel Eiweiß und Nährstoffe, aber geringere Mengen an gesunden Fetten und Ballaststoffen.

Geschälte Hanfsamen, Hanfpulver, Hanfmehl und Hanföl sollten kühl aufbewahrt werden, da sie bei hohen Temperaturen verderben.

Sind Hanfsamen ein häufiges Allergen?

Nein, aber es ist nicht ungewöhnlich. Wie bei der Einführung jedes neuen Lebensmittels sollten Sie bei den ersten Portionen nur eine geringe Menge anbieten. Wenn keine unerwünschten Reaktionen auftreten, können Sie die Menge bei den nächsten Portionen schrittweise erhöhen. Erste Dosierungen Hanföl im Essen könnten zum Beispiel mit einer Pipette vorgenommen werden.

Besonders bei Eltern eines Kleinkindes steht gesunde und bewusste Ernährung im Vordergrund. Diverse Superfoods werden in den Speiseplan des Kindes eingebaut, um ihm eine möglichst gesunde und reichhaltige Ernährung zu bieten. Bei der Auswahl der Zu-

taten ist jedoch Vorsicht geboten, zum einen, weil Studien (beispielsweise von Öko-Test im April 2016) erwiesen haben, dass solche Superfood-Produkte Rückstände von Schädlingsbekämpfungs- oder Pflanzenschutzmitteln sowie Schwermetalle enthalten können, insbesondere wenn diese aus fernen Ländern stammen.

Insofern ist speziell bei Kleinkindern zu empfehlen, in erster Linie regionale und saisonale Produkte nach höchsten Standards zu verwenden. Hier ist es hilfreich, sich einmal mit den Reinheitszertifikaten seiner Region zu befassen, denn hier gibt es Unterschiede, denen sich der Verbraucher zumeist nicht bewusst ist. Für organisches Agrar-Produkte gilt hierzulande das "Demeter-Zertifikat" als einer der höchsten Reinheitsstandards.

Der DHV (Deutscher Hanf Verband) äußerte sich zum Thema (Nutz-)Hanf und Gentechnik wie folgt: "Gentechnik, also technische genetische Veränderungen durch das Manipulieren der Gensequenzen gibt es bei Hanf aber sicherlich nicht. Das wäre viel zu teuer und ist auch nicht notwendig, um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten."

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Hanf in der BabynahrungRezeptideen

Baby Bolognese mit Hanfsamenherzen

Essen zubereiten soll oft schnell gehen, einfach sein und dennoch natürlich, frisch gekocht und voller Vitaminen und wertvoller Inhaltsstoffe sein. Dieses Rezept eignet sich für derartige Situationen besonders gut. Besonders lecker wird es, wenn man selbst passierte Tomatensoße vorbereitet und eingekocht hat. Man kann aber auch ein qualitativ hochwertiges Produkt aus dem Bioladen verwenden. Es ist auch zu empfehlen, immer etwas salzlosen Gemüsefond für die Zubereitung frischer, warmer Baby-

kost zur Hand zu haben. Diese lässt sich wunderbar vorkochen und in Eiswürfelform einfrieren. Stattdessen kann natürlich auch Wasser verwendet werden. Dieses Basisrezept eignet sich wunderbar dazu, individuell dem Kind gerecht ausgearbeitet und angepasst zu werden. Zum Beispiel, indem man feine Schalottenwürfel, Knoblauch oder auch frische Kräuter wie Basilikum, Thymian oder Oregano einarbeitet.

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Zutaten

für 3 Portionen à 250 g

3 EL Buchstabennudeln

3 Karotten

3 TL Hanfsamenherzen

200 ml Tomaten, passiert

90 g Hackfleisch vom Rind

etwas frische Petersilie etwas Olivenöl nach Bedarf: Gemüsefond oder Wasser

Zubereitung

Vorbereitend wird ein kleiner Topf mit Brühe oder Wasser aufgesetzt. Die Karotten werden geschält, in kleine Würfel geschnitten und in einem Sieb über dem Wasserdampf weich gedämpft. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Gemüse besonders für die jüngsten Koststarter sehr weich gegart wird. Unterschiedliche Texturen können anfangs schon mal schwer zu essen sein. In der Zwischenzeit werden die Nudeln nach Anleitung im Topf gegart und anschließend abgesiebt - die Flüssigkeit wird wieder aufgefangen und weiter verwendet.

Die Petersilie sowie andere frische Kräuter werden kalt abgebraust, trocken getupft und sehr fein geschnitten.

Nun wird eine Pfanne erhitzt, etwas Olivenöl hineingegeben und das Rinderhack darin scharf angebraten. Wenn das Fleisch leicht gebräunt ist, gibt man zuerst die Hanfsamenherzen hinzu, anschließend die passierten Tomaten, Petersilie und Kräuter hinzu und lässt alles einige Minuten simmernd köcheln.

Im Anschluss werden Karotten und Pasta zugefügt. Die Aufgefangene Flüssigkeit kann zum Angießen und Verdünnen der Soße verwendet werden. Je nach Alter und Vorlieben des Kindes kann das Gericht natürlich auch püriert werden.

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Joghurt-HanfBrötchen

Dieses ist ein schnelles und einfaches Basisrezept für Joghurt-Hanf-Brötchen, welche dem Baby schon ab Beikoststart gegeben werden können. Die Verwendung von Hanfsamenmehl hat nur wenig Einfluss auf den Geschmack der Brötchen, fügt ihnen jedoch eine Extraportion pflanzlicher Proteine und wertvoller Inhaltsstoffe zu. Die Brötchen sind intensiv im Geschmack, haben eine nicht zu harte Kruste und ein fluffig, weiches Inneres. Ideal für Babys, die beginnen, die Welt des Essens für sich zu entdecken.

Joghurt-Hanf-Brötchen lassen sich nach Belieben süß oder herzhaft würzen und zum Beispiel mit Beeren oder Oliven ergänzen und sind somit nicht nur für die

ganz Kleinen eine Köstlichkeit.

Da die Salz und Zucker freien/armen Brötchen für die kleinen Weltentdecker, verständlicherweise, ruhig etwas interessanter werden könnten, empfiehlt es sich zur Süßung feine Trockenobstwürfel einzuarbeiten. Weiche Datteln und Aprikosen oder Trockenpflaumen eignen sich hier hervorragend, ebenso wie feine Würfel von frischem Apfel und Birne. Auch geschälte Hanfsamen bieten sich hervorragend an, wohingegen andere Nüsse fein gemahlen oder zerkleinert, eventuell zusätzlich etwas vorgeweicht eingearbeitet werden sollten.

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Zutaten

150 ml sehr warmes Wasser

150 ml Milch, wahlweise Pflanzenmilch

½ - 1 Würfel Hefe

150 g Joghurt

540 g Dinkelmehl

60 g Hanfsamenmehl

optional: 1 TL Salz oder 1 TL Zucker

Zubereitung

Vorbereitend wird der Backofen auf 180°c vorgeheizt und ein Backblech mit Backpapier belegt. Anschließend wird das warme Wasser mit der Milch vermischt, sodass die Flüssigkeit insgesamt lauwarm ist und die Hefe sich darin optimal auflöst. Das Ganze wird nun circa. 5 Minuten stehen gelassen. Inzwischen beide Mehlsorten in eine große Schüssel füllen, die Hefemischung und den Joghurt hinzugeben

und mit den Knethaken des Handrührers gut verkneten. Mit zwei nassen Löffeln

9–12 Teiglinge abstechen und aufs Backblech setzen. Im Ofen ca. 20–25 Minuten fertig backen.

Fertig gebackene Brötchen lassen sich hervorragend einfrieren und später wieder aufbacken.

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Zucchini-Hackfleisch Muffins mit Hanfsamenherzen

Manche Babys mögen es schon herzhaft. Dieses ist ein schnelles und einfaches Rezept für herzhafte Muffins, welche die Zutaten einer kompletten Mahlzeit verkörpern.

Diese Speise kann dem Kind ab dem Pinzettengriff angeboten werden, eine

Fähigkeit, die sich in der Regel zwischen 10 und 12 Monaten entwickelt. Wir haben die nahrhaften Bällchen mit etwas Hanfsamenmehl und Hanfsamenherzen zubereitet

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Zutaten

190 g Zucchini

250 g Rinderhackfleisch

70 g Hafermehl

10 g Hanfsamenmehl

25 g Hanfsamenherzen

2 kleine Kartoffeln

2 TL Weinstein-Backpulver

frische Petersilie

Zubereitung

Vorbereitend wird der Backofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze eingestellt, die Muffinform wird leicht eingefettet. Die Zucchini werden nun gewaschen und mit einer Reibe in feine Streifen gerieben, Schalotte und Knoblauch werden in feine Würfel geschnitten. Die Schalottenwürfel werden jetzt in einer Pfanne mit dem Olivenöl glasig angeschwitzt, anschließend wird der Knoblauch sowie die Hanfsamenherzen hinzugegeben und die Pfanne von der Flamme genommen.

Inzwischen werden die angeschwitzten Schalotten mit dem Knoblauch und den Hanfsamenherzen zu den Zucchinistreifen gegeben, ebenso wird die rohe Kartoffel mit einer sehr feinen Reibe hineingerieben. Anschließend werden Hafermehl, Hanfmehl und Backpulver hinzugegeben und gleichmäßig miteinander vermengt. Dabei kommen noch

frischer Thymian

frisches Oregano

1 mittelgroße Schalotte

1 TL Olivenöl

Knoblauch

Optional: Salz

Muffin Backform

Petersilie und die anderen verwendeten Kräuter fein geschnitten hinzu. Die Zugabe von Salz ist natürlich optional für etwas erfahrene Verköstiger, für die ganz Kleinen sollte zu Anfang erst mal drauf verzichtet werden. Doch auch ohne Salz sind die Muffins schön aromatisch.

Die Masse wird jetzt gleichmäßig in die Muffinförmchen verteilt, notfalls können hier auch Papierformen verwendet werden.

Je nach Größe werden die herzhaften Muffins auf mittlerer Schiene für 20–30 Minuten ausgebacken.

Fertig gebacken lassen sie sich 2–3 Tage im Kühlschrank aufbewahren und sind ein wunderbarer Snack für unterwegs.

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GESUNDHEIT VON ANFANG AN

Die Regulierung von Cannabis als Medizin in Deutschland war nicht nur ein Meilenstein für viele Patienten, die seither Cannabis über eine Apotheke beziehen können. Auch für den Umgang mit der Pflanze allgemein markiert dieses Ereignis einen Wendepunkt. Denn ab diesem Zeitpunkt hat Cannabis einen Platz in der Mitte der Gesellschaft, und zahlreiche positive Erfahrungsberichte erreichen Ohren, die zuvor schon für das Wort Cannabis und seine Synonyme verschlossen waren.

Jetzt, wo wir den Nutzen von Cannabis für unsere Gesundheit anerkennen, müssen wir eigentlich zwangsläufig bedauern, der Pflanze so lange ablehnend gegenübergestanden zu sein, denn dadurch sind etliche Jahre möglicher Forschung verpasst worden. Wir laufen nun diesem Rückstand im Wissen um die therapeutischen Vorteile von Cannabis hinterher. Lediglich ein Land hat in den

vergangenen Jahrzehnten bereits in die medizinische Cannabisforschung investiert.

Israel gilt in Sachen Medizinalcannabis als die Pioniernation schlechthin, schon allein, weil der Entdecker der Substanzen THC und CBD, Dr. Raphael Mechoulam von dort stammt. Ein sehr großer Teil wissenschaftlicher Studien der medizinischen Cannabisforschung wird in Israel durchgeführt und der Erfahrungsschatz im praktischen Umgang mit der Heilpflanze ist dort größer als in den meisten anderen Regionen der Erde. Der aktuelle Stand Cannabisforschung basiert gewissermaßen auf israelischer Vorarbeit und baut auf ihr auf.

Das hebräische Wort für Anfang ist “Aleph” und nicht umsonst ist es Bestandteil vom Firmennamen alephSana, denn damit würdigt der Pionier der pharmazeutischen Cannabiswirtschaft die

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EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN VON ALEPHSANA

Tatsache, dass in Israel der Grundstein für die moderne Cannabisforschung gelegt wurde. Bereits seit 2019 ist alephSana pharmazeutischer Großhändler sowie Importeur und Exporteur für medizinisches Cannabis.

Der Wortteil “Santa” steht für gesund, und darum geht es in der täglichen Arbeit von alephSana, um die Sicherung der Versorgung von Patienten mit hochwertigen Cannabismedikamenten, für die Gesundheit. Neben der Versorgung dieses Bedarfs an Cannabis in höchster pharmazeutischer Qualität setzt alephSana auf Know-how in jedem Bereich. Ob es das Engagement des Unternehmens in Forschung und Entwicklung ist, oder auch das Angebot an Schulungen und Workshops für medizinisches und pharmazeutisches Fachpersonal ist.

Eine der Stärken von alephSana ist somit sicher der ganzheitliche Ansatz, sich mit allen Aspekten von Cannabis und insbesondere dem medizinischen Umgang mit der Pflanze zu befassen. Im Austausch mit dem Gründer und Managing Director von alephSana, Boris Moshkovits, wollen wir hier gerne ein wenig hinter die Kulissen blicken.

Ich beginne zunächst einmal mit einer etwas privateren Frage. Boris, als Gründer von alephSana und Vater von zwei Kindern, wie schaffst Du es, im dynamischen Umfeld von Green Berlin erfolgreich ein Start-up zu führen und gleichzeitig für Deine Familie da zu sein?

Boris Moshkovits: Die Balance zwischen Familie und Unternehmen ist immer eine Herausforderung, aber ich habe gelernt, Prioritäten zu setzen und meine Zeit effizient zu nutzen. Die Unterstützung von Familie und Freunden, kombiniert mit einer starken Vision für unser Unternehmen, hilft mir dabei, den Anforderungen beider Rollen gerecht zu werden.

Mit dem Anbau von Medizinalcannabis verbinden die meisten Menschen relativ schlichte Gartenarbeit oder Landwirtschaft. Gerade der Bereich Medizinalcannabis ist jedoch hinsichtlich der Produktion eine sehr moderne Angelegenheit, in dem sogar künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt. Wie wird KI in diesem Zusammenhang genutzt?

Boris Moshkovits: Wenn es um den Anbau von Medizinalcannabis geht, sehen wir gerade bei der Produktentwicklung immer mehr technologische Katalysatoren. Es beginnt bei der Entwicklung der Genetiken, die durch die Analyse von Big Data und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz vorangetrieben wird. Und das setzt sich fort beim Anbau, wo in modernen Anlagen das Klima, das Licht und die Versorgung der Pflanzen per Computer gesteuert werden, aber auch Daten gesammelt werden, um jeden Batch besser zu machen als den vorhergegangenen.

Wie stellt alephSana sicher, dass die Bedürfnisse und Erwartungen der Patienten im Mittelpunkt Ihrer Arbeit ste-

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hen, und welche kundenorientierten Maßnahmen oder Initiativen habt Ihr ergriffen, um Patienten bestmöglich zu informieren und zu betreuen?

Boris Moshkovits: Bei alephSana stehen die Bedürfnisse und Erwartungen der Patienten immer im Mittelpunkt. Um dies sicherzustellen, setzen wir auf verschiedene kundenorientierte Maßnahmen und Initiativen, wie einem regelmäßigen Patienten-Stammtisch. Diese Herangehensweise trägt dazu bei, Vertrauen und Zufriedenheit zu gewährleisten und uns als verlässlichen Partner im Medizinalcannabismarkt zu etablieren.

Wie engagiert sich alephSana in der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern und Ärzten, und welche Programme oder Schulungen bietet Ihr an, um Kompetenz und Wissen im Bereich Medizinalcannabis zu fördern?

Boris Moshkovits: alephSana investiert in die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter und Ärzte. Wir bieten spezifische Programme und Schulungen, wie z. B. Ganjier für unsere Mitarbeiter oder den MCC, um den Wissensaustausch und die persönliche Entwicklung unserer Mitarbeiter und der Ärzte zu fördern. Durch diese Initiativen stellen wir sicher, dass wir höchste Kompetenz und Expertise im Bereich Medizinalcannabis aufrechterhalten und in unsere Produkte und Dienstleistungen einfließen lassen.

Wie investiert alephSana in die Forschung und Entwicklung im Bereich Medizinalcannabis, und welche Kooperationen habt ihr auf den Weg gebracht, um in diesem Bereich positive Entwicklungen voranzutreiben?

Boris Moshkovits: Wir sind überzeugt, dass kontinuierliche Forschung und Weiterentwicklung von Technologien und Produkten entscheidend für den Fortschritt im Medizinalcannabisbereich sind. Durch die Zusammenarbeit mit renommierten Forschungseinrichtungen, Universitäten und Experten investieren wir in die Zukunft und fördern innovative Entwicklungen, die Patienten immer bessere und effektivere Therapien ermöglichen.

Für alephSana hat die Forschung einen besonders hohen Stellenwert, da das Unternehmen sehr an innovativen Lösungen für die Zukunft interessiert ist. Mehr als viele andere Mitbewerber am Markt für medizinisches Cannabis beschäftigt Ihr Euch auch beispielsweise mit neuen, alternativen Darreichungsformen für cannabinoidbasierte Medikamente. Neue Einnahmeformen und Innovationen sind für den Medizinalcannabismarkt von großer Bedeutung. Welche Anwendungen könnten sich in Zukunft neben den bestehenden etablieren?

Boris Moshkovits: Neben den etablierten Darreichungen der getrockneten Blüte und der Vollspektrumextrakte, wird viel im Bereich der Fertigarznei-

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mittel geforscht. Doch diese Studien und Projekte sind eher langfristig angelegt. Wir arbeiten eng mit Apotheken und Ärzten zusammen, um auch jetzt schon über die Magistralrezeptur Kapseln, Chewables und verdampfbare Extrakte zu entwickeln, um Patienten neue Optionen Ihrer Cannabistherapie anzubieten. Wir arbeiten kontinuierlich an neuen und verbesserten Darreichungsformen, um unseren Patienten noch mehr Optionen zu bieten. Im Sommer planen wir beispielsweise, eine medizinische Variante von Haschisch auf den Markt zu bringen.

alephSana erkennt die Bedeutung von Innovationen und neuen Darreichungsformen im Medizinalcannabismarkt und investiert aktiv in Forschung und Entwicklung, um Patienten eine größere Auswahl an wirksamen und sicheren Optionen zu bieten. Wir haben stets den Anspruch, Produkte und Technologien zu entwickeln, die den Markt bereichern und sowohl den medizinischen als auch den potenziellen Freizeitmarkt ansprechen.

Kannst Du uns in Bezug auf die Blüte "amber" von alephSana mehr über die Herkunft erzählen und vielleicht auch die Gründe dafür erläutern, warum keine Strain-Namen oder Herkunftsangaben verwendet und vermarktet werden?

auf die Verwendung von Strain-Namen und Herkunftsangaben, um uns auf die Qualität und Wirkung unserer Produkte zu konzentrieren, anstatt auf MarketingHypes.

Seit unserer Gründung 2019 haben wir als Multibrand-Großhandel zahlreiche Marken an Apotheken verkaufen können und deren Brand Strategien verfolgt. Die ersten Produkte hatten keine Information zur Herkunft oder Sorte, sondern waren lediglich über THC und CBD Gehalt definiert. Erst die Produkte einiger Anbieter aus Kanada offenbarten die Genetik und stellten diese in den Vordergrund der Vermarktung. Für die Frühphase des Marktes war das nachvollziehbar.

Heute gibt es über 200 registrierte Produkte, von denen viele identisch sind und eher zur Verwirrung als zur besseren Versorgung beitragen. Wir haben uns dafür entschieden, nicht das zwanzigste GG4 auf den Markt zu bringen, sondern eine Sorte, die bislang nicht vertreten war. Dabei haben wir vor allem auch auf das Terpen-Profil geschaut. Unsere erste eigene Sorte “amber” hat einen hohen Myrcen-Gehalt und ist damit unverkennbar in seiner Charakteristik.

Was ist die Allianz der Guten und wofür steht sie? Welche Unternehmen gehören dazu und warum?

Boris Moshkovits: Unsere Blüte "amber" stammt aus nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Quellen. Wir verzichten

Boris Moshkovits: Die Allianz der Guten ist gewissermaßen eine Einstellung.

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Es gibt keinen formellen Club oder eine Vereinigung. Ich beschreibe damit jene Unternehmen, die über ihre eigenen unternehmerischen Interessen hinaus, auch an der Entwicklung des Cannabismarktes positiv mitwirken. Da wir in einem noch jungen Markt sind, kommt es darauf an, dass wir nach innen und außen sauber arbeiten und kommunizieren. Momentan ist vieles Hype und Übertreibung und das führt eben zu überzogenen Erwartungen bei Investoren. Wir haben einige strategische Partner, mit denen wir daran arbeiten, dass auch langfristig ein wachsender und erfolgreicher Cannabismarkt möglich ist, unabhängig von schnelllebigen Trends.

Fasst man die Eindrücke von alephSana zusammen, erkennt man, dass ihr immer wollt, dass etwas vorwärtsgeht. Viele Menschen in Deutschland hoffen das auch für die politische Ebene, man wartet auf die Legalisierung oder Entkriminalisierung. Engagiert sich alephSana auch in diesem Bereich der Politik und des Aktivismus?

Boris Moshkovits: Bei alephSana sind wir stolz darauf, uns für die Legalisierung von Cannabis und die Verbesserung der Patientenversorgung einzusetzen. Wir nehmen aktiv an Veranstaltungen wie der Hanfparade und dem Global Marijuana March (GMM) teil und unterstützen Patiententreffen, um den Wissensaustausch und das Verständnis für medizinisches Cannabis zu fördern.

Welche Rolle spielt alephSana bei der Patiententagung im Hanfmuseum, und wie unterstützt diese Veranstaltung Ihr Engagement für offene und transparente Kommunikation und den Austausch von Wissen im Bereich Medizinalcannabis?

Boris Moshkovits: alephSana ist stolz darauf, die Patiententagung im Hanfmuseum zu sponsern und damit unser Engagement für Patienten und die Medizinalcannabis-Community zu unterstreichen. Die Veranstaltung bietet eine Plattform für den offenen Austausch von Wissen und fördert eine transparente Kommunikation zwischen Patienten, Fachleuten und Interessierten, um gemeinsam Lösungen und Ansätze für die Zukunft des Medizinalcannabismarktes zu diskutieren und zu entwickeln.

Beteiligt sich alephSana aktiv an der Gestaltung von Gesetzen und Vorschriften im Medizinalcannabisbereich, und wenn ja, wie? Und wie möchtet Ihr dazu beitragen, ein regulatorisches Umfeld zu schaffen, das sowohl den Bedürfnissen der Patienten als auch den Anforderungen der Branche gerecht wird?

Boris Moshkovits: Wir sind über die Branchenverbände am Diskurs zu neuen Gesetzen beteiligt. Durch die Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern, die Teilnahme an Gremien und Diskussionsrunden tragen wir dazu bei, einen regulatorischen Rah-

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men mitzugestalten, der eine bessere Versorgung gewährleistet.

Neben dem Fokus auf Medizinalcannabis hat alephSana offensichtlich auch ein Auge auf einen möglichen kommenden Markt für Cannabis als Genussmittel. Nun scheint es vorläufig auf ein nicht kommerzielles Konzept mit Cannabis Social Clubs hinauszulaufen. Das dürfte die Möglichkeiten etwas einschränken, sich als Herstellerunternehmen an dieser Stelle in den Markt einzubringen. Seht Ihr da trotzdem Chancen für alephSana? Wäre der Handel mit Samen oder Stecklingen eine Option, oder vielleicht auch die Aufgabe als Lieferant von Cannabis für zukünftige Modellprojekte?

Boris Moshkovits: Der aktuelle Gesetzesentwurf wirkt momentan etwas unternehmerfeindlich und ist damit letztlich auch für Konsumenten und Patienten nicht ideal. Es besteht die Gefahr, dass Patienten, die sich ihre Therapie finanziell nicht leisten können, ggf. auf Eigenanbau oder Social Clubs setzen, um sich zu versorgen. Eigentlich sollte das Gesetz Cannabis als Medizin

diese Versorgung gewährleisten. Wir plädieren in diesem Zusammenhang für den Wegfall des Genehmigungsvorbehalts bei Krankenkassen, um mehr Patienten einen besseren Zugang zur Therapie zu ermöglichen.

Übrigens profitieren auch die Ärzte von der Entbürokratisierung, wenn keine Kostenübernahme Anträge mehr gestellt werden müssten. Hinsichtlich einer Rolle von alephSana gerade bei der ersten Säule sind wir eher beschränkt. Wir unterstützen Patientenorganisationen bei der Aufklärung und Bildung, und können so sicherlich Partner bei Patienten-geführten Clubs werden. Bei der zweiten Säule stehen wir mit unseren international aufgebauten Lieferketten auch als Zulieferer für Fachgeschäfte der Modellprojekte zur Verfügung. Über die Jahre haben wir viele gute, aber auch schlechte Produkte gesehen und können so zu einer nachhaltigen, qualitativ hochwertigen und vor allem auch beständigen Versorgung der Fachgeschäfte beitragen.

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Zum Strainreview alpeh amber

VORBILD FÜR DEUTSCHLAND?

CANNABIS SOCIAL CLUBS IN SPANIEN

im Interview mit Alessio La Kalada

Nicht als erste Nation musste Deutschland realisieren, dass geltendes EURecht sowie weitere internationale Konventionen für eine Legalisierung von Cannabis als Genussmittel ein Hindernis sind, dessen Überwindung derzeit kaum möglich ist. Das zumindest

vorläufige Lösungswort heißt daher Entkriminalisierung. Die Strafbarkeit des Umgangs mit Cannabis wird damit beendet und zumindest der nicht kommerzielle Umgang damit erlaubt. Will ein Konsument sich unter solchen Rahmenbedingungen legal mit Gras versor-

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TEXT DIETER KLAUS GLASMANN

gen, kann er das durch den Eigenanbau von ein paar Pflanzen für den persönlichen Bedarf ebenfalls legal tun. Sollten dafür die Mittel, der Wille oder die nötigen Fertigkeiten fehlen, dann kann man Mitglied eines Cannabis Social Clubs (CSC) werden. Hier baut ein Verein gewissermaßen stellvertretend für seine Mitglieder Cannabis an und gibt es im Vereinslokal an diese ab. Dieses NonProfit-Konzept für die legale Abgabe von Cannabis wurde schon mit Erfolg in anderen Ländern eingeführt, so zum Beispiel in Spanien.

Da der Konsum von Cannabis verständlicherweise nicht beworben werden soll, haben Cannabis Social Clubs sich in ihrer Erscheinung nach außen hin zurückzuhalten. Das wird bei einer Entkriminalisierung in Deutschland so sein, und das ist auch in Spanien so. Auch der CSC La Kalada in Barcelona ist schwer zu finden, denn kein Fenster, kein Schild und kein leuchtendes Hanfblatt kennzeichnen den Cannabis Club als solchen. Durch Betätigung einer unscheinbaren Klingel erhält man Einlass, man weist am Eingang die Mitgliedschaft nach, oder man lässt sich einen Mitgliedsausweis unter Vorlage eines Alters- und Identitätsnachweises neu ausstellen und betritt das Vereinslokal. Die Räumlichkeiten haben einen urbanen Flair mit Graffiti an den Wänden, gemütlichen Sitzgruppen und Tischen sowie zwei Theken. An einer erhält man Getränke und auch den einen oder anderen Snack, am anderen Tresen können sich die Mitglieder des La Kalada

Clubs mit Cannabis und dem für den Gebrauch notwendigen Zubehör versorgen. Der Club hat sich mittlerweile schon einen Namen in der Szene gemacht, da einige Strains bei Cups Preise gewonnen haben.

Zusammen mit Freunden hat der Musiker Alessio Mondini (Jahki Revi) im Jahr 2012 La Kalada in Barcelona gegründet. Mondini kommt eigentlich aus Italien, lebt aber schon länger in Barcelona, wo der Umgang mit Cannabis etwas lockerer gehandhabt wird als in seiner Heimat, obwohl Cannabis in Spanien längst nicht umfänglich legalisiert ist. Die Cannabis Social Clubs, von denen es im Land etwa 1.500 geben soll, agieren in einer rechtlichen Grauzone und noch immer geraten sie in Konflikt mit den Behörden. Um dieses spannende Thema der Cannabis Social Clubs zu besprechen, hatten wir uns mit Alessio austauschen können.

Zunächst einmal wollen wir unseren Lesern den Cannabis Social Club La Kalada ein wenig vorstellen. Kannst Du uns ein wenig über die Gründung erzählen? Wie hat sich alles von der Idee bis zur Eröffnung des Clubs entwickelt?

Alessio Mondini: Vor der eigentlichen Eröffnung für die Öffentlichkeit haben wir uns angeschaut, wie sich die Realität in Bezug auf Cannabis um uns herum verändert hat und auch wie die ersten Clubs aussahen, die bereits vor La Kalada eröffnet wurden. Als wir uns

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bewusst wurden, dass eine neue Ära für Cannabis begann, haben wir den Schritt gewagt.

Eine notwendige Voraussetzung für die Eröffnung eines Cannabisclubs wie La Kalada sind die rechtlichen Rahmenbedingungen. Kannst du dich an deine Reaktion auf die Entkriminalisierung in dem Moment erinnern, als Du davon erfahren hast? Was war das für ein Gefühl?

Alessio Mondini: Leider hatten wir hier in Spanien noch nicht wirklich das Vergnügen, die Entkriminalisierung zu erleben. Gruppen von Cannabiskonsumenten haben sich mithilfe von Anwälten zusammengeschlossen, um einen lega-

len Weg zu finden, diese Art von Aktivität pseudolegal auszuüben. So wurde vielen von uns klar, dass es an der Zeit war, sich für diese neue Option zu interessieren und unsere Leidenschaft in einem minimal legalen Rahmen zu entfalten, zwar nicht rechtssicher, so doch zumindest nicht übermäßig verfolgt. Vor etwa sechs Jahren erließ die katalanische Regierung ein Gesetz, das es Cannabis Clubs erlaubt, den Anbau, den Transport und den Vertrieb von Marihuana durchzuführen. Wir waren froh, dass wir endlich innerhalb eines gesetzlichen Rahmens arbeiten konnten. Doch leider hat die spanische Regierung das Gesetz nach nur einem Monat aufgrund bestimmter Punkte für verfassungswidrig erklärt.

Die deutsche Regierung will Cannabis bald legalisieren oder zumindest entkriminalisieren, aber der Prozess ist sehr langsam, so langsam, dass die Gemeinschaft bereits das Vertrauen verliert. Ist es für Dein Verständnis normal, dass man noch Monate und Jahre warten muss, bis eine Reform umgesetzt wird?

Alessio Mondini: Ich glaube, dass die Regierungen und Entscheidungsträger, die uns Konsumenten bis in jüngster Vergangenheit für Kriminelle hielten, jetzt langsam verstanden haben. Und ich verstehe auch, dass sie ihre Zeit brauchen, um einen Weg zu finden, der für sie funktioniert. Sobald sie diesen Weg gefunden haben, werden sie schnell die verschiedenen neuen Regeln umsetzen wollen.

Nehmen wir an, in Deutschland wird es eine Entkriminalisierung geben, vielleicht ähnlich wie in Spanien. Welchen Rat würdest Du der deutschen Regierung mit Ihrer Erfahrung geben? Was sollte gleich geregelt werden, was anders?

Alessio Mondini: Ich hoffe, dass die Legalisierung darauf abzielt, den Umgang mit der Pflanze zu normalisieren und die Bevölkerung aufzuklären, einschließlich derjenigen, die gegen die skeptisch gegenüber Cannabis sind und die verschiedenen Vorteile nicht verstehen, die die Pflanze bietet. Sie ist aber auch angebracht für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Gesellschaft in

all ihren Facetten, und Cannabis bietet Hunderte Möglichkeiten. Schließlich, aber nicht weniger wichtig, ist der Genussmittel-Aspekt, der paradoxerweise die aktuelle Entwicklung von Cannabis überhaupt erst ermöglicht hat, mit illegalen Growern, die nie aufgehört haben, sich über ungerechte Gesetze hinwegzusetzen.

Nun wollen wir auf La Kalada zurückkommen. Wie ist der Anbau und die Produktion von Cannabis für die Clubmitglieder organisiert? Kann jeder kommen und sagen: "Hallo, ich möchte Gras für den Club anbauen"?

Alessio Mondini: Der Anbau von Cannabis, das im Club abgegeben werden soll, erfolgt nach einer vorausgehenden Marktuntersuchung, die darauf abzielt, die Bedürfnisse und tatsächlichen Wünsche der Clubmitglieder zu verstehen. Sobald die richtige Genetik ausgewählt wurde, wird die Produktionsphase von einem Teil des Kalada-Teams geleitet, das mit seiner jahrelangen Erfahrung ein weltweit anerkanntes Niveau erreicht hat. Im Jahr 2019 haben wir mit einem US-amerikanischen Unternehmen zusammengearbeitet (Kalada x Kali Kosher), und unser Team hat drei Wochen in Kalifornien verbracht, um Seite an Seite mit einem der besten Unternehmen in Kalifornien zu arbeiten und Extraktionen durchzuführen. Das Ergebnis (Rosin and Water Hash) wurde an die besten Apotheken in Kalifornien geliefert.

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Welche Maßnahmen wendet Ihr an, um die Qualität Ihres Cannabis zu überprüfen und Schadstoffe zu vermeiden?

Alessio Mondini: Alles beginnt mit dem Produktionsprozess, bei dem die Arbeitsumgebung so sauber wie möglich sein muss und alle Werkzeuge bei jedem Gebrauch sterilisiert werden. Die Auswahl der verwendeten Produkte ist sicherlich ein weiterer Faktor, der die Qualität des Endprodukts beeinflusst. Nach der Fertigstellung wird das Produkt von spezialisierten Labors analysiert, um eventuelle Schadstoffe wie Schwermetalle und verschiedene Rückstände aufzuspüren.

Das Innere des La Kalada Clubs ist mit vielen Kunstwerken im Graffiti-Stil gestaltet, auch die Merchandising Kollektion hat diesen Stil. Ist diese Szene die Zielgruppe des Clubs?

Alessio Mondini: Wir alle, die Gründer und Mitarbeiter von La Kalada, haben eine "Underground"-Vergangenheit in dem Sinne, dass wir alle in alternativen linken Milieus wie Hausbesetzungen in den 80er, 90er oder 2000er-Jahren aufgewachsen sind. In dieser Zeit gab es in Italien und ganz Europa eine große künstlerische und kulturelle Begeisterung, die uns deutlich geprägt hat. Bei La Kalada versuchen wir, diese Erfahrungen, die uns geprägt haben, zusammen mit dem, was uns umgibt, darzustellen, immer in Begleitung von großartiger Musik und gutem Marihuana.

Nun stellen wir uns vor, dass wir die Möglichkeit hätten, Cannabis Social Clubs in Deutschland zu haben. Würdest Du einen Club nach dem Vorbild von La Kalada in Deutschland gründen wollen?

Alessio Mondini: Natürlich ist es der Traum eines jeden, seine Arbeit international zu verbreiten und seine eigene Philosophie und sein Cannabis-Geschäftsmodell in andere Länder zu bringen, in denen dies legal möglich ist. Ein Beispiel ist Thailand, wo wir ein Cannabis-Resort-Projekt auf der Insel Koh Samui entwickeln. Dank der neuen Gesetzgebung waren wir in der Lage, alle notwendigen Lizenzen legal zu erhalten, um das Geschäft, das wir als Marihuana-Konsumenten erfunden haben, offiziell zu betreiben.

Während Deutschland noch immer auf die Entkriminalisierung wartet, bewähren sich Cannabis Social Clubs wie La Kalada auch als Harm Reduction Maßnahme. Die Qualität der Produkte ist besser und sicherer, außerdem fängt ein positiver sozialer Rahmen auch Menschen mit Neigung zu problematischen Konsummustern besser auf. Auch in Thailand ist Cannabis nun legal und sogar der Handel ist erlaubt. Die Gründer von La Kalada haben mittlerweile auf der Insel Koh Samui ihren Cannabis Shop samt Appartements, Bar und Restaurant, das La Kalada Resort, eröffnet.

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Wie Cannabis dem Sexualleben einen neuen Schwung verleihen kann

In einer Welt, in der Leistungsdruck, Stress und ständige Produktivitätssteigerung immer mehr zunehmen, vernachlässigen viele Menschen sich selbst, was auf Dauer auch ihre Sinne und vor allem ihre Sexualität beeinträchtigt. Denn wer ständig von Termin zu Termin hetzt, 12 Stunden am Tag im Büro verbringt oder einfach den ganzen Tag für andere da ist, denkt am Ende des Tages wohl als Letztes an ein sinnliches Erlebnis im Schlafzimmer. Doch sexuelle Erfüllung und ein gesundes Sexualleben sind wichtige Aspekte des menschlichen Lebens und sollten nicht vernachlässigt werden.

Cannabis wird seit Jahrtausenden zu medizinischen, spirituellen und Genusszwecken verwendet. Eine bekannte Wirkungsweise ist etwa die Steigerung der sexuellen Lust und des Vergnügens.

Aber wie genau wirkt Cannabis auf unser Sexualleben und welche Cannabinoide sind dafür verantwortlich? In diesem Artikel erfährst du mehr über wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Tipps zum Thema Cannabis und Sex.

Inside Cannabis: Welche Cannabinoide können sich positiv auf das Sexualleben auswirken?

Cannabis enthält nachweislich eine Vielzahl verschiedener Substanzen. Die wichtigsten therapeutisch wirksamen Inhaltsstoffe der Cannabispflanze sind die enthaltenen Cannabinoide. Dabei handelt es sich um chemische Verbindungen, die an spezielle Rezeptoren (CB1- und CB2-Rezeptoren) in unserem

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TEXT FRANZISKA REDDEL

Körper binden und verschiedene Wirkungen auslösen können. Die bekanntesten Cannabinoide sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol), aber es gibt noch viele andere, die therapeutische Wirkungen haben können und noch genauer erforscht werden müssen.

THC ist für die psychotrope (berauschende) Wirkung von Cannabis verantwortlich. Es kann aber auch die Stimmung verbessern, Schmerzen lindern, den Appetit anregen und die Sinneswahrnehmung steigern. All diese Wirkungen können sich positiv auf das sexuelle Empfinden auswirken, indem sie Hemmungen abbauen, die Lust steigern und die Sensibilität erhöhen. THC kann jedoch auch zu Angstzuständen, Paranoia oder Schläfrigkeit führen, wenn es in zu hohen Dosen und unkontrolliert konsumiert wird. Viele Menschen fürchten sich vor den möglichen Nebenwirkungen und wollen deshalb sicher und legal mehr Spaß im Bett haben. Diese Aspekte rücken ein weiteres Cannabinoid, das Cannabidiol (CBD), in den Vordergrund. CBD hat keine psychoaktive Wirkung und kann daher als Gegengewicht zu den unerwünschten Nebenwirkungen von THC dienen.

Dieses Cannabinoid, das für seine entspannende und entzündungshemmende Wirkung bekannt ist, hat ein großes therapeutisches Potenzial. Es kann Angstzustände reduzieren, Krämpfe lösen, die Durchblutung fördern und das Immunsystem stärken. Diese Wir-

kungen können sich positiv auf das sexuelle Erleben auswirken, indem sie Stress abbauen, Verspannungen lösen, die Erregung fördern und das Wohlbefinden steigern.

Neben THC und CBD gibt es noch andere Cannabinoide, die für das Sexualleben interessant sein können. Zum Beispiel CBN (Cannabinol), dem eine beruhigende und schmerzstillende Wirkung zugeschrieben wird, oder CBG (Cannabigerol), das entkrampfend und antibakteriell wirken kann. Die genaue Wirkung dieser Cannabinoide hängt jedoch von der individuellen Zusammensetzung des verwendeten Cannabisprodukts und der Qualität der Herstellung ab.

Eine Studie zeigte, dass Frauen nach dem Konsum von Cannabis eine höhere sexuelle Zufriedenheit angaben als ohne Cannabis. Die Auswirkungen von Cannabis auf das sexuelle Verlangen können jedoch je nach Dosis, Sorte und individuellen Faktoren variieren. Bei manchen Menschen können auch negative Effekte wie Paranoia oder Schläfrigkeit auftreten, die das sexuelle Erleben beeinträchtigen können.

CBD: Eine Allzweckwaffe (auch im Bett)

Die Wirkung von CBD oder Cannabinoiden ist nicht bei allen Menschen gleich. Dennoch lassen sich verschiedene Vorteile feststellen. So wird CBD ein breites

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therapeutisches Potenzial zugeschrieben, das auf verschiedenen Ebenen wirken und die Sexualität steigern kann.

CBD kann sich unter anderem positiv auf die Psyche auswirken. Ihr wird eine stressreduzierende, angstlösende und entspannende Wirkung zugeschrieben, die sich indirekt auch auf die Libido auswirken kann. Wer entspannt ist und einen klaren Kopf hat, kann sich auch besser auf ein neues, aufregendes Abenteuer konzentrieren und probiert gerne Neues aus.

Einigen Quellen zufolge kann CBD auch antioxidative, entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften haben. Einige Studien kommen zu dem Schluss, dass Cannabis positive Auswirkungen auf das Sexualleben haben kann, aber keine Studie kommt zu dem eindeutigen Schluss, dass CBD die Libido aktiv steuert oder steigert. Hier besteht noch Forschungsbedarf. Cannabinoide, einschließlich CBD, fungieren normalerweise als Botenstoffe für das Endocannabinoidsystem (ECS), das die Ausschüttung von Hormonen reguliert, die für Fortpflanzungsfunktionen und Stressreaktionen erforderlich sind. CBD kann helfen, Stress abzubauen, der zu einem niedrigen Testosteronspiegel führen kann. Eine niedrige Libido oder ein geringer Sexualtrieb können Symptome eines niedrigen Testosteronspiegels sein. Hohe Dosen von CBD können zu einem Anstieg von Prolaktin führen, was wiederum den Testosteronspiegel senken kann.

Ein weiterer Nutzen von CBD im Kontext der Sexualität ist, dass es angstlösend und schmerzstillend wirkt. Es interagiert mit den CB1-, TRPV1- und 5HT1A-Rezeptoren in unserem Körper. Diese Rezeptoren sind an der Regulierung von Angst, Schmerz und Stimmung beteiligt. CBD kann daher dazu beitragen, die sexuelle Erregung zu steigern, indem es die Angst vor dem Geschlechtsverkehr verringert oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr lindert. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können verschiedene körperliche Ursachen haben, zum Beispiel hormonelle Veränderungen, Entzündungen, Infektionen oder vaginale Trockenheit. CBD kann einige dieser Ursachen lindern oder bekämpfen.

Schließlich fördert CBD auch die Durchblutung und stimuliert die Nervenenden. Dies kann sich nicht nur positiv auf die Erektion auswirken, sondern auch auf das Empfinden. Einigen Berichten zufolge kann sich die Muskelentspannung auch positiv auf deine Leistungsfähigkeit und Ausdauer auswirken.

auch verschiedene pharmakologische Wirkungen, die je nach Art und Konzentration variieren können.

Einige Terpene können sich positiv auf die Libido auswirken, indem sie etwa die Durchblutung fördern, die Stimmung heben, die Entspannung unterstützen oder die sexuelle Empfindsamkeit steigern. Einige dieser Terpene sind

• Cineol: Dieses Terpen kommt unter anderem in Eukalyptus, Rosmarin und Damiana vor. Es wirkt schleimlösend, entzündungshemmend und durchblutungsfördernd. Es kann die sexuelle Erregung steigern und die Orgasmusfähigkeit verbessern.

• Cymol: Es kommt unter anderem in Thymian, Majoran und Damiana vor und wirkt antibakteriell, antimykotisch und antioxidativ. Es kann das sexuelle Verlangen steigern und die Erektionsfähigkeit verbessern.

• Thymol: Dieses Terpen kommt zum Beispiel in Thymian, Oregano und Damiana vor. Es wirkt antiseptisch, krampflösend, schmerzstillend und kann die Sensibilität erhöhen. Außerdem kann es die Schleimhäute unterstützen und so vaginale Trockenheit verringern.

Terpene sind natürliche Verbindungen, die in vielen Pflanzen vorkommen, so auch in Cannabis, und für dessen charakteristischen Geruch und Geschmack verantwortlich sind. Terpene haben

• Cadinen: Dieses Terpen kommt unter anderem in Majoran, Lavendel und Damiana vor. Es wirkt beruhigend, entspannend und antidepressiv und kann die sexuelle Harmonie fördern, indem es Versagensängste mindert.

All about Terps: Auch Terpene tragen ihren Teil zum Vergnügen bei
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Auch anderen Terpenen, hauptsächlich den bekannteren wie Linalool, Limonene und Humulene, werden positive Auswirkungen auf das Sexualleben zugeschrieben.

Terpene können auch außerhalb von Cannabis als ätherische Öle, Tees oder Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden. Dabei sollte jedoch immer auf Qualität, Dosierung und mögliche Neben- oder Wechselwirkungen geachtet werden. Zudem sollte man nicht alle Terpene gleichzeitig verwenden, sondern lieber einzelne ausprobieren oder sich vorher von einer Fachperson beraten lassen.

Let’s play! Welche Produkte

können dir zu mehr Ab -

wechslung im

Bett

verhelfen

und worauf solltest du achten?

Neben den bekannten Anwendungsformen von Cannabis, wie dem Verdampfen oder der oralen Einnahme, in Form von Ölen oder Kapseln, kann CBD auch auf die Haut aufgetragen werden, in Form von Cremes oder Gelen. Eine weitere Möglichkeit ist die Anwendung von CBD im Intimbereich, zum Beispiel in Form von Gleitmitteln oder Zäpfchen. Für das Vorspiel kann man CBD-Öl sowohl oral als auch auf den Körper auftragen, zum Beispiel für eine sinnliche Massage, um Vertrauen zu wecken und Aufregung und mögliche Ängste abzubauen.

Seit einiger Zeit sind CBD-Gleitmittel auf dem Markt. Doch bringen sie wirklich den gewünschten Effekt? Durch die durchblutungsfördernde Wirkung auf die Schleimhäute kann die natürliche Gleitfähigkeit gefördert werden. Außerdem kann es Schmerzen oder Reizungen lindern, die manchmal beim Geschlechtsverkehr auftreten. CBD wird über die Schleimhäute von Vulva und Vagina aufgenommen und gelangt so in den Blutkreislauf. Schleimhäute sind dünne Gewebeschichten, die verschiedene Körperöffnungen und -höhlen auskleiden. Sie sind sehr gut durchblutet und haben eine hohe Permeabilität, d. h. sie lassen Stoffe leicht durch. Das macht sie zu einem idealen Ort für die Aufnahme von Wirkstoffen wie CBD. CBD interagiert mit dem Endocannabinoid-System (ECS), das an der Regulierung verschiedener Körperfunktionen beteiligt ist. Die Aufnahme von CBD durch die Schleimhäute ist jedoch nicht immer gleichmäßig oder vollständig. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Qualität und Konzentration des CBD-Produkts, der Dauer und Häufigkeit der Anwendung, dem pH-Wert der Schleimhaut und der individuellen Empfindlichkeit. Zudem kann CBD auch Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben. Daher sollte vor der Anwendung von CBD immer ein Arzt konsultiert werden, um mögliche Risiken auszuschließen.

Cannabidiol kann auch über den After aufgenommen werden. Dabei wird CBD über die Schleimhaut des Afters und des

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Enddarms aufgenommen und gelangt so in den Blutkreislauf. Die Schleimhaut des Afters ist sehr gut durchblutet und hat eine hohe Permeabilität, d. h. sie lässt Stoffe leicht durch. Das macht sie zu einem idealen Ort für die Aufnahme von Wirkstoffen wie CBD.

Die Aufnahme von CBD über den Anus hat einige Vorteile gegenüber anderen Methoden. Zum Beispiel ist die Bioverfügbarkeit von CBD höher als bei oraler Einnahme, was bedeutet, dass mehr CBD in den Blutkreislauf gelangt. Außerdem wird CBD schneller aufgenommen als bei der oralen Einnahme und wirkt länger als bei der Inhalation. Die Aufnahme von CBD über den After hat aber auch einige Nachteile.

Beim Kauf sollte jedoch darauf geachtet werden, dass tatsächlich Cannabidiol und nicht Hanfsamenöl enthalten ist, um die positiven Effekte auch wirklich zu spüren.

Zusammenfassung

Cannabidiol (CBD) ist ein Inhaltsstoff von Cannabis, der verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen hat. So

können beispielsweise antioxidative, entzündungshemmende und angstlösende Eigenschaften nachgewiesen werden. Ferner kann CBD auch die sexuelle Aktivität und Zufriedenheit von Frauen beeinflussen. Dazu wurden verschiedene wissenschaftliche Publikationen und Studien herangezogen, die sich mit dem Thema Cannabis und Sexualität beschäftigen.

Die Ergebnisse zeigen, dass CBD möglicherweise helfen kann, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr zu lindern, die durch hormonelle Veränderungen, Entzündungen, Infektionen oder vaginale Trockenheit verursacht werden können. Dies geschieht durch die Interaktion mit dem Endocannabinoid-System, das an der Regulierung von Angst, Schmerz und Stimmung beteiligt ist. So kann CBD dazu beitragen, die sexuelle Erregung zu steigern, indem es die Angst vor dem Geschlechtsverkehr verringert oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr lindert. Allerdings ist die Wirkung von CBD auf die Sexualität noch nicht ausreichend erforscht, und es kann individuelle Unterschiede geben.

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SOCIAL MEDIA

SECHS CANNABIS YOUTUBE INFLUENCER, DIE MAN KENNEN SOLLTE

DER MICHA

51.500 ABONENNTEN

Der Micha ist in Deutschland wohl das Urgestein unter den Cannabis Influencern. Schon seit vielen Jahren liefert der freie Journalist, der in Berlin wohnt, seinen Cannabis Content. Fragt man nach seinem Markenzeichen, würden vielleicht viele auf Anhieb seine Dreadlocks erwähnen

oder seine Begrüßung, in welcher er seine Zuschauer “cannafines Publikum” nennt. Seinem alten YouTube-Kanal folgen heute etwa 108.000 Menschen und auch sein aktuelles Profil, auf welchem er seit gut drei Jahren Videos liefert, hat bereits über 50.000 Abonnenten.

C.I.A. TV

16.800 ABONENNTEN

Das Kürzel C.I.A. im YouTube Profilnamen steht für Cannabis in Action. Früher hieß er BlunTV, doch das Gesicht des Kanals war schon immer Mario Danne, der bereits seit über 14 Jahren seine Videos auf die Plattform lädt, mittlerweile sind es fast 400. Dass da-

bei kein Detail ausgelassen wird, das es zu Cannabis zu bereichern gibt, versteht sich von selbst. Eine Besonderheit bei C.I.A. TV ist sicher, dass durch den Sitz in Wien gerade Themen, die Österreich betreffen, im Fokus stehen.

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DER ADW

26.700 ABONENNTEN

Das älteste Video auf dem YouTube-Kanal “Der ADW” von Tim Adelwarth ist im Oktober 2021 hochgeladen worden. Für diesen kurzen Zeitraum haben sich seine Zuschauerzahlen prächtig entwickelt. Der Content ist stets hervorragend aufbereitet und die Inhalte sind sauber recherchiert. Die

direkte und sachliche Art, in der Tim seine Informationen vermittelt, kommt sympathisch rüber und so vermittelt er sein Wissen effektiv und modern. Der ADW ist frei von vielen verstaubten Kiffer Klischees und trifft damit absolut den Nerv der Zeit.

GREEN CONNECTION

42.700 ABONENNTEN

Viele kennen Timm noch als Green Germany (Kanal hat heute noch über 80.000 Abos). Mitte 2019 startete er schließlich mit dem Namen Green Connection seinen YouTube-Kanal, wie man ihn heute findet. Über 40.000 Abonnenten hat er nach diesem Neustart einsammeln können. Zu sagen, dass er in den Videos auf das Kultivieren von Cannabis fokussiert

sei, würde seinem Content nicht gerecht, auch wenn hier sicher ein Schwerpunkt liegt. Trotzdem ist der Kanal inhaltlich breit aufgestellt und deckt eigentlich alle erdenklichen Bereiche rund um die Pflanzen ab. Da Timm Patient ist, findet man bei Green Connection auch die eine oder andere Sortenreview, oder auch internationale Beiträge.

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VINCE&WEED

46.000 ABONENNTEN

Ähnlich wie Green Connection publiziert auch Vincent Kühne auf seinem Kanal Vince&Weed viele Videos, die sich mit dem Anbau von Cannabis auseinandersetzen. Aber viele seiner Beiträge decken auch andere Themenbereiche ab, wie die politischen Entwicklungen rund um die Legalisie-

rung, Cannabis als Medizin, und auch der eine oder andere Reisebericht oder Vlog bereichert den vielseitigen Content. Neben dem Anbau ist auch gerade das Dabbing eine Leidenschaft von Vince geworden, und vielleicht bekommen wir davon in Zukunft auch mehr auf dem Kanal zu sehen.

HIGHTERE GEDANKEN

5700 ABONENNTEN

In dieser Aufzählung von interessanten Cannabis YouTube Kanälen ist Hightere Gedanken klar der, mit der geringsten Reichweite. Das könnte sich aber auch ändern, denn Dominik und Matthias, die zwei Gesichter von Hightere Gedanken, bringen sehr souverän ihren immer interessanten

Content rüber, den es übrigens auch als Podcast auf den gängigen Plattformen zu hören gibt. Was den Erfolg des Kanals verlangsamen könnte, ist die Tatsache, dass zwischen den Uploads manchmal etwas mehr Zeit vergeht als bei anderen Cannabis YouTubern.

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pochiertem Ei auf Avocado

Süßkartoffel-Hanfnusswaffel mit

Frühlingssalat & Sprossen

Dieses ist ein wunderbares und leichtes

Frühlingsgericht voller Frische und wertvollen Zutaten. Süßkartoffeln sind nicht nur aufgrund ihres Geschmacks beliebt, sondern gelten auch als sehr gesund. Sie enthalten reichlich Provitamin A, Vitamin C, Kalium sowie den sekundären

Pflanzenstoff Betacarotin. Gemeinsam mit Avocado und Hanfsamen nicht nur eine wunderbare Kombination von nahrhaften Superfoods, sondern zudem auch eine frühlingshafte Gaumenfreude, die viel Energie nach der Winterzeit liefert.

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Zutaten

Zutaten für 4 Portionen

4 Eier

300 g Süßkartoffeln

135 g Hafermehl

15 g Hanfsamenmehl

4 EL Geschälte Hanfsamen

250 ml Milch

50 g Butter

2 Eier

1 TL Backpulver

1 TL Olivenöl

1 TL mildes Hanfsamenöl

1½ TL Agavendicksaft

1 Limette Salz Pfeffer

Frühlingssalat

Sprossen und Keimlinge

2 Avocados

Zubereitung

Zu Beginn wird die Süßkartoffel gegart, dafür wird sie in 3–4 Scheiben zerteilt und im vorgeheizten Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze auf einem mit Backpapier belegten Backblech für etwa 20 Minuten weich gebacken. Die Schale lässt sich nun hervorragend abziehen und eventuell anhaftende Kartoffelmasse kann einfach mit einem Messerrücken ausgeschabt werden.

In der Zwischenzeit wird das Dressing für den Salat angerührt. Es sollte darauf geachtet werden, ein möglichst mildes und butteriges Hanfsamenöl zu verwenden.

Die Limette wird ausgepresst und ein Dressing aus Limettensaft, Hanfsamenöl, Olivenöl und Agavendicksaft angerührt, mit etwas Salz und Pfeffer gewürzt.

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Inzwischen werden die beiden Mehlsorten gemeinsam mit dem Backpulver, den geschälten Hanfsamen und etwas Salz, circa 1⁄2 TL, gleichmäßig vermengt.

Die Milch wird in einem Topf erhitzt, nicht aufgekocht, und die Butter darin geschmolzen. Die abgekühlte Süßkartoffelmasse wird hinzugegeben und mit einem Pürierstab gleichmäßig püriert, anschließend werden die 2 Eier zugefügt und ebenfalls zu einer gleichmäßigen Masse verarbeitet.

Die Süßkartoffelmasse wird jetzt mit dem Mehlgemisch zu einem glatten Teig vermengt. Die Waffeln werden in einem vorgeheizten Waffeleisen etwa 3–4 Minuten ausgebacken. Einfetten ist aufgrund der Butter im Teig bei einem gut beschichteten Waffeleisen nicht nötig.

Während des Ausbackens werden die Avocados halbiert, entsteint, in Würfel geschnitten und mit frischem Frühlingssalat und Agaven-Hanföl-Dressing vermengt.

Pochiertes Ei

Für das pochierte Ei sollten stets frische Eier verwendet werden, nur so bleibt es kompakt und das Eiweiß zerfließt nicht so stark. Das Ei sollte vorher von der Schale getrennt und in ein kleines Schälchen oder Tasse gegeben werden, das erleichtert zum einen das Umfüllen und zum anderen werden Eiweiß und Ei-

gelb besser zusammengehalten.

Nun wird ein Topf bis zur Höhe von ca. 4–5 cm mit Wasser befüllt, Salz dazugeben und etwa 1 EL Essig hinzugefügt. Essig sorgt dafür, dass das Eiweiß schneller gerinnt und stockt, während das Eigelb weich bleibt.

Das Wasser wird jetzt einmal aufgekocht, anschließend die Hitze so temperiert, dass das Wasser nicht kocht, sondern nur simmert. Kocht das Wasser, drohen sich Eiweiß und Eigelb ebenfalls zu trennen. Das Wasser wird jetzt mit einem Kochlöffel kräftig durchgerührt, sodass ein Strudel entsteht. Das Ei wird in die Mitte des Strudels gegeben. Der Wasserstrudel hält das Eiweiß zusammen und sorgt dafür, dass es sich schneller um das Eigelb legt. Je nach gewünschtem Härtegrad 2–4 Minuten garen lassen und zwischendurch die Konsistenz prüfen. Das Ei sieht im Topf zunächst etwas fransig aus, doch mit der Zeit verfestigt es sich zu einem schön pochierten Ei. Pochiertes Ei mit einem Schaumlöffel vorsichtig herausheben und auf einem Küchentuch abtropfen lassen.

Zum Servieren haben wir die Süßkartoffel-Hanf-Waffel mit Avocado Frühlingssalat belegt und das pochierte Ei mit etwas Hanf-Gomasio (HanfnussSalz) in einem Nest aus Sprossen und Keimen angerichtet und mit gerösteten, geschälten Hanfsamen bestreut.

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Lammhals mit Datteln, Hanfblattmehl & Moringa auf Dörrtomaten Bulgur nach Risotto-Art

Lamm ist ein typisches Frühlings- und Frühsommer Gericht, welches sich wunderbar auf unterschiedlichste Arten und Weisen zubereiten lässt. Ein wohl vielfach unterschätztes Teilstück ist hierbei der Lammhals, welcher viel Fleisch bietet und richtig zubereitet eine wahre Gaumenfreude bietet. Wir haben uns für die Zubereitung, das Schmoren, entschieden eine Tajine zu verwenden.

Das Kochgeschirr Tajine ist eine runde flache Form aus Lehm oder Gusseisen mit einem konisch geformten Deckel. Da die verwendete Materialien in der Regel ein sehr guter Wärmespeicher sind, wird die Hitze in der Tajine gleichmäßig verteilt. Das führt zu einer langsamen und

Zutaten

für 4 Portionen

2 EL Olivenöl

1 TL Butter

2 Zwiebeln, fein gewürfelt

1 TL Kurkuma, gerieben

1 TL Ingwer, gerieben

2 TL Zimt, gemahlener

1EL Moringa Blattpulver

1 EL feines Hanfblatt-Pulver

schonenden Garung im eigenen Saft, wobei die Nährstoffe erhalten bleiben, alle Zutaten auch nach langer Garzeit bissfest sind und ein besonderes Aroma entsteht. Man kann dieses Gericht aber selbstverständlich auch in einem Schmortopf zubereiten.

In diesem Rezept haben wir Hanfblattpulver verwendet, getrocknete und fein pulverisierte Hanfblätter. Diese stecken voller Mineralien und erhöhen somit den sogenannten "Umami-Effekt", die Schmackhaftigkeit der Speise. Das Pulver lässt sich mit einem Multi-Zerkleinerer, einem Sieb und getrockneten Hanfblättern auch zu Hause einfach selbst herstellen.

Hals)

200 g Datteln, entkernt

1 EL Honig, flüssiger, neutra -

ler Geschmack z. B. Akazienhonig oder Sommerblütenhonig

Salz und Pfeffer

2 EL Pistazien, nicht gesalzen und nicht geröstet

2 EL Cashewkerne

1200 g Lammhals, mager, in mundgerechte Stücke geschnitten (Schulter oder

1 EL Mandeln, blanchierte

1 EL geschälte Hanfsamen

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zubereitung

Olivenöl und Butter in einer Tajine oder einem Topf erhitzen und die gehackten Zwiebeln darin goldbraun andünsten. Kurkuma, Moringa, Hanfblattpulver, Ingwer und Zimt zufügen. Das Fleisch zugeben und rundherum gut anbraten. Salzen und pfeffern. Wasser zugießen, sodass das Fleisch fast bedeckt ist. Aufkochen lassen und dann die Hitze reduzieren. Zugedeckt 1,5 Stunden sanft köcheln lassen.

Anschließend die Datteln zugeben und den Honig unterrühren. Zugedeckt weitere 30 Min. köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nach Geschmack die Soße andicken.

Zum Andicken haben wir eine Mehlbutter (Mehl und Butter -zu glatter Paste verarbeitet) auf Dinkelmehl (85 %) und Hanfsamenmehl (15 %) Basis verwendet. Die Soße sollte nach dem Einsatz der Mehlbutter noch 5–10 Minuten simmernd köcheln, damit sich die Bindemittel im Mehl vollständig entfalten können und keine merklichen Geschmacksspuren hinterlassen.

Die Mandeln, Pistazien, Cashewkerne und geschälte Hanfsamen separat goldbraun anrösten, vermengen und anschließend über das Fleisch geben.

Dörrtomaten Bulgur nach Risotto-Art

Zutaten

Für diese Beilage haben wir Bulgur nach traditioneller

Risotto-Kochmethode zubereitet und mit sonnengereiften Dörrtomaten aromatisiert.

30 g Schalotten

4 EL Öl

300 g Bulgur

200 ml trockener Weißwein

1000 ml Gemüsebrühe

40 g Butter

80 g Parmesan, frisch gerieben

Salz, Pfeffer

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zubereitung

Schalotte fein würfeln, im heißen Öl glasig dünsten. Bulgur unterrühren, bis alle Körner vom Fett überzogen sind. Mit Wein ablöschen und unter Rühren bei mittlerer Hitze vollständig einkochen lassen. Mit Brühe auffüllen, bis der Reis knapp bedeckt ist. Bei milder Hitze 20–25 Min. garen, dabei stetig die heiße Brühe zugießen und immer wieder umrühren. Butter unter den Risotto rühren, dabei allmählich 20 g Käse untermischen.

Wichtig: Den Bulgur vor der Zubereitung nicht waschen! Die anhaftende Stärke bindet die Brühe und macht den Risotto schön cremig.

Anschließend werden die Dörrtomaten abgetropft, in Streifen geschnitten und unter den heißen Bulgur gemischt, noch mal mit Salz abgeschmeckt und zum Servieren vorbereitet.

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Spargel-Hanf Panna Cotta mit Erdbeer-CBD-Espuma und karamellisierten Spargelspitzen

Dieses ist ein wunderbares, leichtes und zugleich interessantes Gericht. Hier wird Spargel zur Süßspeise. Wir haben Hanf auf nahezu sinnliche Weise mit in das Dessert eingearbeitet.

In diesem Fall dienten getrocknete Hanfblätter zum Aromatisieren der Spargel-

Hanf Panna Cotta, sowie auch das von uns für die Espuma verwendete CBD Hanföl, mit seinem Hanfgeschmack den Umami Effekt der Erdbeere intensivierte. Mit seinen leichten Aromen ein wunderbar ausbalanciertes Dessert für einen jungen Sommer.

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Spargel-Hanf Panna Cotta

Zutaten

für 500 ml, ca. 6–8 Portionen

etwa 1–2 EL Zucker

300 ml Sahne

125 ml Milch

100 g Spargel geschält

zubereitung

Milch und Sahne werden gemeinsam in einen Topf gegeben und auf die Kochstelle gestellt.

Der Spargel wird in kleine Stücke geschnitten und gemeinsam mit den Hanfblättern in der kochenden Milch und Sahne für ca. 10–15 Minuten weich gegart. Wer die Spargelschalen noch hat, kann diese für mehr Aroma in einem Sieb mit in die Flüssigkeit geben. Durch das Sieb können die robusten Schalen einfach wieder entfernt werden und stören somit nicht den weiteren Arbeitsablauf.

Wenn die Spargelstücke weich sind, wird die Masse mit einem Pürierstab gründlich püriert und durch ein feines

5 große, getrocknete Hanfblätter

3 Blatt Gelatine

Sieb wieder in den Topf geseiht.

Nun wird der Zucker zum Abschmecken hinzugegeben. Die Creme sollte nicht zu süß werden, damit die feine SpargelHanf Note nicht verloren geht.

Die Masse im Topf noch einmal erwärmen, jedoch nicht aufkochen. Die ausgedrückte Gelatine sorgfältig in die Flüssigkeit rühren, bis diese sich vollständig aufgelöst hat.

Die Panna Cotta kann nun in Portionsschälchen von ca. 60–80 g verteilt werden, mit Folie abgedeckt und für mindestens 6 Stunden an einem kühlen Ort fest werden, ehe sie serviert wird.

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Erdbeer-CBD-Espuma

Zutaten

180 g Erdbeeren

20 ml Zitronesaft

50 g Zucker

50 g Frischkäse Doppel -

zubereitung

Die Erdbeeren werden zusammen mit Zucker, Frischkäse und dem Zitronensaft gut gemixt und zu einem Püree verarbeitet.

Anschließend die Sahne unterrühren und mit einem sehr feinen Sieb abseihen. Es ist wichtig, dass keine Kerne der Erdbeere in der Flüssigkeit zurückbleiben, da diese die Düse des Sahnesyphon verstopfen können. Anschließend können die CBD-Tropfen sorgfältig untergerührt

rahmstufe

220 g Sahne

CBD Öl

werden.

Nun wird die Flüssigkeit in einen Sahnesyphon gegeben, mit einer Patrone aufgeschraubt und gut geschüttelt.

Für das beste Ergebnis sollte die Espuma vor dem Servieren mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank gestellt werden.

Karamellisierte Spargelspitzen

zubereitung

Die Spargelspitzen werden vorab bissfest gegart, und anschließend mit etwas geschmolzener Butter und Zucker in einer Pfanne unter Schwenken karamellisiert.

Angerichtet haben wir die Spargelspitzen mit Erdbeerwürfeln, mariniert in Ap-

felessig und braunem Zucker.

Zur Dekoration haben wir kandierte Hanfsamenherzen verwendet, welche dem Ensemble einen krönenden ExtraCrunch verleihen.

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Medizin

Nutzhanf

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VERLAG & HERAUSGEBER

HANF MAGAZIN c/o Whole AG

Lauriedhofweg 1

CH-6300 Zug

LEITUNG Lucas Nestler

ANZEIGEN Lucas Nestler / info@hanf-magazin.com

LAYOUT & SATZ Julia Nestler

REDAKTION

Dieter Klaus Glasmann, Heike Leonhardt, Matthias Meyer, Franziska Reddel, André Schneider, Conrad Staufer, u. v. m.

GASTAUTOREN DIESER AUSGABE

Jonathan Hartmann, Michael Knodt, Peter Leis, Dr. Guillermo Moreno-Sanz, Shelley Stark, u.v.m.

Für unverlangt eingesandtes und nicht mit einem Urhebervermerk gekennzeichnetes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Beiträge, die namentlich gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung sowie Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages. Gerichtsstand ist Zug. Die theoretischen Inhalte oder Berichte wahrer Begebenheiten sind keine Anleitung oder Aufforderung zu Straftaten und sollen nicht als diese verstanden werden. Einige Details wie Namen und Orte können zum Schutz der Personen verfälscht werden, um journalistisch arbeiten zu können. Jeder Redakteur vertritt seine eigene Meinung.

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