Wir handeln #1/2013

Wir handeln Das Magazin des Schweizer Handels

Handel – die unbekannte Grösse Unser deutscher Nachbar • Neue Berufe

113

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Editorial

Kartellgesetz-Revision: Als Rezept für tiefere Preise ungeeignet Die Motion Birrer-Heimo führt zu einem

Bessere Lösungen bestehen im Abbau

staatlichen Diktat von Preisen – das

von kostentreibenden Faktoren in der

hat einen üblen Beigeschmack. Lohn-

Schweiz wie staatliche Gebühren und

dumping ausländischer Firmen ist in der

Regulierungen, Verzicht auf Abgren-

Schweiz ein Riesenskandal. Gleichzei-

zungen zum Ausland, die konsequente

tig fordert man politisch überwachtes

Durchsetzung des Cassis-de-Dijon-Prin-

Dumping bei importierten Gütern. Hier

zips und die Liberalisierung im Agrar-

greift man die Autonomie von Firmen

sektor. Ausserdem sollten die Mittel des

an! Die Motion verlangt eine Beliefe-

geltenden Kartellrechts konsequent ge-

rungspflicht zu den im Ausland gelten-

gen Abschottungen eingesetzt werden.

den Preisen und Geschäftsbedingungen.

Damit müssten die Schweizer Wettbe-

Viel Vergnügen mit der ersten Ausgabe

werbsbehörden zur Feststellung eines

von «Wir handeln», dem neuen Magazin

Missbrauchs die genauen Bedingungen

des Schweizer Handels.

vergleichen. Dazu gehören neben den Preisen weitere Punkte wie Lieferbereitschaft, Mengenverpflichtungen, Rabatte, Serviceleistungen, Werbekostenbeiträge und vieles weitere mehr. Ohne Einblick in alle Verträge kann das nicht festgestellt werden. Den Schweizer Be-

Kaspar Engeli

hörden mangelt es aber an Kompetenzen,

Direktor Handel Schweiz

solche Unterlagen aus dem Ausland einzufordern. Da es eine isolierte Schweizer Lösung wäre, ist von ausländischen Behörden auch keinerlei Unterstützung zu erwarten. Die Durchsetzung verkommt zur Illusion. Alles in allem ist diese Idee populistisch und wirkungslos, da weder zweckmässig noch durchsetzbar.

Wir handeln 1/13

3

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In dieser Ausgabe Editorial

3

Handel – die unbekannte Grösse

6

Zukunftsszenarien im Handel

8

Konjunktur

10

11 Rückblick GV

Weisse Preise

11

Tim Guldimann: Unser Mann in Berlin

12

Peter Gottwald: Deutscher Botschafter in Bern

Das meint der Nachwuchs

28

Neue Berufe

30

14

Experten gesucht!

31

Fakten

16

Handel Schweiz in der Öffentlichkeit

32

Dienstleistungspartner CSS

34

Werden Sie Mitglied bei Handel Schweiz

36

Glosse: Die Schweiz ist keine Zeit-Insel!

38

Wettbewerb

17

Stimmen der Mitglieder

18

Im Gespräch mit Partnern

19

Die Schweiz und die Zuwanderung

20

Rückblick: Handelsnation Schweiz

21

Bienna: Ganz bodenständig

22

Einladung: World Café

26

Impressum Herausgeber: Handel Schweiz, Postfach, Güterstrasse 78, 4010 Basel Auflage: 10‘000 Ex. Sprachen: Deutsch, Französisch Inserate/Werbung: Tel. 043 500 52 88, E-Mail: werbung@handel-schweiz.com Konzept, Design, Redaktion: Iris Wirz c&p communications

Wir handeln 1/13

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5

Fakten

Handel – die unbekannte Grösse Trotz der offensichtlichen Rohstoff-

Die Schweiz ist als Finanzplatz oder

der Schweiz ist der Handel wichtigster

schwäche konnte die kleine Schweiz

Standort von Chemie- und Pharmakon-

privater Arbeitgeber. 680’000 Menschen

eine beachtlich starke Wirtschaft auf-

zernen sowie von internationalen Orga-

sind im Handel tätig – so viele wie in

bauen. Heute hat die Schweiz das viert-

nisationen bekannt. Doch sie ist auch

der Chemie- und Pharmaindustrie, in

grösste «Pro-Kopf-Einkommen» der Welt

ein international wichtiger Handelsplatz.

der Investitionsgüterindustrie und im Fi-

und kann sich getrost zu den Spiele-

6

nanzsektor zusammen. Der Grosshandel

machern der internationalen Wirtschaft

Auf der Liste der CIA liegt sie – als kleins-

allein generiert mit CHF 38,7 Mia. den

zählen. Woher nun kam das Geld für den

tes der genannten Länder – für das Jahr

grösseren Teil der Wertschöpfung des

Aufbau dieses Wirtschaftssystems der

2011 an 18. Stelle der weltweit am

Handels von insgesamt fast CHF 75 Mia.

Schweiz? Die Antwort liegt im Handel.

meisten importierenden Nationen. In

Wir handeln 1/13

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Die Leistungskraft des Handels ist also

Jahren ist der Anteil des Grosshandels an

Im Auftrag von Handel Schweiz hat BAK

im Vergleich zu anderen Branchen hĂś-

der gesamten Handelsbranche von 45%

Basel die aktuellen Zahlen zum Gross-

her.

auf 53% gewachsen. Zwischen 2005

und Detailhandel zusammengestellt.

Der Schweizer Handel erlebt zudem ei-

und 2011 lagen zudem im Grosshan-

Sie zeigen, dass die Arbeitsprodukti-

nen

Aufschwung.

del die Zuwachsraten mit 2.6% deut-

vität des Handels mit einer nominalen

Seit der Jahrtausendwende kam es im

lich Ăźber dem gesamtwirtschaftlichen

WertschĂśpfung von CHF 105‘000 pro Er-

Gross- wie im Detailhandel zu einer

Wachstum von 2.0%. Das Wachstum des

werbstätigem in etwa dem Durchschnitt

markanten Beschleunigung des realen

Detailhandels entspricht dagegen dem

aller Branchen entspricht. Doch im Ge-

WertschĂśpfungswachstums. Massgeblich

gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt. Im

gensatz zu anderen Branchen wird der

dazu beigetragen hat die Einwanderung

Grosshandel wurden in den letzten zehn

Handel staatlich nicht subventioniert.

aus dem EU-Raum. Innerhalb des Han-

Jahren rund 35‘000 neue Arbeitsplätze

Der Handel muss auch nicht gerettet

dels findet ein Strukturwandel statt.

geschaffen. Im Detailhandel ist die Be-

werden. Noch muss der Handel vor

Grosshandel und Detailhandel entwi-

schäftigung seit rund zehn Jahren leicht

Ăœberregulierungen geschĂźtzt werden.

ckeln sich unterschiedlich. Seit den 90er

rßckläufig.

Wir handeln 1/13

bemerkenswerten

7

Nachgefragt

Ein Romand als Präsident von Handel Schweiz Jean-Marc Probst ist neuer Präsident

in der Schweiz und Frankreich sowie

Gemeinderat in Lausanne und als Gros-

von Handel Schweiz, der Dachorganisa-

Vizepräsident des Verwaltungsrates der

srat im Kanton Waadt – aktuell im Vor-

tion des Handels. Er löst Max Th. Herzig

CSS Versicherungsgruppe in Luzern. Der

stand der economiesuisse, als Mitglied

ab, der nach acht Jahren das Präsidium

Romand aus Lausanne absolvierte ein

des Verwaltungsrates der OSEC sowie

abgibt. Jean-Marc Probst ist CEO und

Ingenieurstudium an der HEIG-VD und

als Mitglied des Strategieausschusses in

Verwaltungsratspräsident

Probst

an der ETH Zürich. Nebst seiner Tätigkeit

der Waadtländer Handels- und Industrie-

Group Holding SA, eines der führenden

der

als Unternehmer ist er auf verschiede-

kammer.

Handelsunternehmen für Baumaschinen

nen Ebenen stark engagiert. Ehemals als

Zukunftsszenarien im Handel viel. Das bringt neue Herausforderun-

Können Sie Beispiele für Handels-

gen und neue Energie in den Handel.

hemmnisse geben?

Zudem ist die Lebensdauer der Produkte

Bei gewissen Maschinen müssen zusätz-

im Handel, von der Baumaschine bis zu

liche Bremsen eingebaut werden. Ich

den kleinen Elektronik-Geräten, kürzer

persönlich bin überzeugt, dass es das

geworden. Das spricht für mehr Konsum

nicht braucht. Es gab früher vielleicht

und somit für mehr Handel. Früher kauf-

Maschinen aus exotischen Ländern, die

te man ein Auto für fünf bis zehn Jahre.

möglicherweise eines Tages gefährlich

Heute will man das Fahrzeug nach zwei

werden konnten. Aber heute stammen

Jahren austauschen. Früher kaufte man

die meisten Maschinen aus den USA,

eine Baumaschine für 20 Jahre, heu-

aus Japan und aus EU-Ländern. Die sind

te benutzt man sie nur noch ungefähr

alle den EU-Normen entsprechend zerti-

Interview mit Jean-Marc Probst,

fünf bis sechs Jahre. Das spricht auch

fiziert. Im Prinzip reicht das. Man sollte

Präsident Handel Schweiz

für mehr Handel, mehr Bedürfnisse und

Schritt für Schritt diese Schweizer Be-

mehr Arbeitsplätze.

sonderheit abbauen. Wir sind auf dem

Der Grosshandel hat in den letzten Wie beurteilen Sie den Arbeitsmarkt

dass wir Maschinen nach- und umrüsten

geschaffen. Worauf führen Sie das

im Handel?

müssen. Zum Beispiel sagt das Schwei-

zurück?

Es sind grundsätzlich zwei Beobachtun-

zer Recht, dass bei Baumaschinen beim

In der Schweiz wird weniger produziert.

gen zu machen: Die erste, der Handel ist

Parkieren das Standlicht leuchten soll

Wir dürfen hier nur noch Produkte mit

wichtigster privater Arbeitgeber in der

und die Maschine auch ein Kontrolllicht

einer sehr hohen Wertschöpfung her-

Schweiz. Das ist schön. Auf der anderen

haben muss. Die EU verlangt schon lange

stellen. Dafür importieren wir fertige

Seite stellen wir fest: Es sind zu wenige

kein Kontrolllicht mehr für das Standlicht

Produkte. Und klar, es muss jemand

Spezialisten vorhanden. Das wird aber

der Baumaschinen. Das ist ein typisches

mit diesen Waren handeln. Es kommt

sehr schnell korrigiert werden, weil wir

Beispiel. Aber bei jeder Maschine mon-

niemandem in den Sinn, eine Bauma-

neue Jobs kreiert haben. Zum Beispiel

tieren wir ein Kontrolllicht. Das braucht

schine oder ein Auto in der Schweiz zu

haben wir die Funktion des Einkäufers

es sicher nicht. Aber es steht noch im

produzieren. Wir sind auslandorientiert;

geschaffen.

Gesetz. Bis das verschwunden ist, müs-

wir importieren und exportieren sehr

8

Weg. Aber trotzdem ist es heute noch so,

Jahren 35‘000 neue Arbeitsplätze

sen wir uns natürlich daran halten.

Wir handeln 1/13

Welche Faktoren bestimmen die Zu-

Prozess gilt es aber auch auf Konsumen-

endlichen Produkten umzugehen, mit

kunft des Handels?

tenseite zu begleiten: Man erhält genau

Dingen, die nicht frei verfügbar sind in

Die Globalisierung nimmt weiter zu.

das, wofür man bereit ist, zu zahlen.

unbeschränkten Mengen. Das betrifft

Dies gilt vor allem für Rohstoffe. Politisch erwarte ich eine gewisse Rückkehr

die Nahrungsmittel ebenso wie TrinkFreihandelsabkommen werden wich-

wasser, Energievorkommen wie Roh-

oder Renaissance zu kleinräumigen, na-

tiger. Die mittlerweile 26 Freihandels-

stoffe und Nutzflächen. Es liegt in der

tionalstaatlichen Gebilden. Kleine Völker

abkommen sind ein Segen. Sie decken

Verantwortung von Unternehmen und

rufen selbstbewusst nach mehr Autono-

16% der Schweizer Exporte ab, dies

der Gesellschaft, in Zukunft intelligent

mie. Im gleichen Rahmen wie die Glo-

entspricht 38% der Schweizer Exporte

zu handeln und beschränkte Güter nach-

balisierung wird auch die internationale

nach Märkten ausserhalb der EU. Der

haltig und umsichtig zu nutzen. Da trägt

Arbeitsteilung weiter zunehmen. Der

Schweiz geht es gut, wir sind eine star-

der Handel viel dazu bei: Er optimiert

technische Fortschritt und die enge in-

ke Volkswirtschaft. Es gibt handfeste

die Beschaffung, bündelt die Transporte,

ternationale Verflechtung führen dazu,

Gründe, weshalb das so ist. Ich nehme

sichert die Verfügbarkeit und erschliesst

dass sich die Länder auf ihre kompa-

als Vergleich Frankreich. Wo liegen die

neue Quellen.

rativen Vorteile konzentrieren werden.

Unterschiede? Wir arbeiten viele Stun-

Die Schwellenländer stehen bereit, ge-

den mehr pro Woche. Die Mitarbeiter

Wie kann die Schweiz ihre Beziehun-

radezu an der Schwelle zu den Märkten

sind sehr gut ausgebildet, mehrspra-

gen mit anderen Ländern weiter ent-

Europas.

chig und haben eine hohe Arbeitsethik.

wickeln?

Streik kommt hier keinem in den Sinn.

Der bilaterale Weg ist ein guter, auch

Das bedeutet aus Sicht des Handels,

Wir arbeiten bis 65, mit flexiblen Lösun-

wenn er zurzeit etwas holprig und un-

dass für Handelsfirmen grosse Chancen

gen. Wir haben eine gute Arbeitsgesetz-

bequem ist. Haben wir Alternativen?

bereitstehen, aber auch, dass es einen

gebung mit flexiblen Kündigungsregeln,

Nein! Denn wir sind derart eng mit der

kontinuierlichen Strukturwandel geben

welche Missbräuche minimiert. Wir un-

EU verbunden, in allen wirtschaftlichen

wird. Diesen Strukturwandel gilt es ent-

terhalten eine sehr gute Infrastruktur.

und kulturellen Belangen. Ich bedaure

sprechend politisch zu begleiten. Dort

Wir bezahlen gute Löhne.

es sehr, dass die Doha-Runde der WTO

warten grosse Chancen für Schweizer

stockt und nicht zu einem Abschluss

Produzenten. Die Märkte sind zu gigan-

Wie wichtig ist das Thema Ressourcen

kommt. Für uns ist die funktionieren-

tisch, um alles anbieten zu können. Be-

und Umwelt?

de WTO ein Glücksfall: Weltweit gültige

sinnen wir uns auf unsere Stärken. Den

Es geht darum, haushälterisch mit

Handelsregeln zu mehr Marktzugang

Wir handeln 1/13

9

Nur Hilfe vor Ort, bei den Ärmsten, wirkt nachhaltig,

stoppt

Migrationsdruck,

bringt ganze Gegenden vorwärts. Die Schweiz leistet hier zu Recht viel.

In welche Richtung entwickelt sich die Logistik?

Mit der Bedeutungszunahme der asiatischen resp. der BRIC Märkte wird auch die Logistik eine wichtigere Rolle spielen. Unsere heutige weltweite Produktion – für eine kleine exportierende Volks-

Welche Rolle hat die soziale Kompo-

ist davon abhängig, dass wir kurzfristig

wirtschaft wie gemacht. Ich verstehe

nente?

Waren zur Verfügung haben. Die Verfüg-

die Haltung der Schweizer Bauern nicht:

Sozialer Friede kann nur dann dauer-

barkeit von Energie für diese Transporte

Der Agrarfreihandel kommt so oder so,

haft bestehen, wenn die Schere zwi-

– ob und zu welchem Preis ist sie verfüg-

sei dies mit der EU oder innerhalb der

schen Arm und Reich nicht zu gross ist.

bar – wird eine grosse Rolle spielen. Wie

WTO. Auch in Freihandelsabkommen

Je grösser die Mittelschicht ist, umso

sicher sind unsere Transportwege? Welche

wird immer mehr Marktöffnung für Ag-

stabiler eine Gesellschaft. Das ist eine

Möglichkeiten stehen uns zum Transport

rarprodukte gefordert. Je früher sich die

weitere Erfolgsgeschichte der Schweiz.

zu Verfügung, ohne dass wir uns selber

Bauern darauf einrichten und umstellen,

Es braucht vermehrt Anstrengungen,

im Weg stehen (oder anders: wie nut-

umso grösser ihr Erfolg im Export. 1%

um den Hunger zu bekämpfen. Solan-

zen wir unsere Infastrukturen Schiene,

der chinesischen Bevölkerung entspricht

ge Menschen sterben, weil sie nichts

Strasse, Wasser, Luft). Vor diesem Hin-

knapp der zweifachen Einwohnerzahl

zu essen haben, so lange ist es zynisch,

tergrund steht es ausser Frage, dass die

der Schweiz! Das sind Chancen!

aus Lebensmitteln Treibstoff zu machen.

Transportkosten zunehmen werden.

KOF ETH erwartet Beschleunigung des realen Wachstums in 2013 Die Schweiz hat sich bisher von der Euro-Krise kaum anstecken lassen. Auch für nächstes Jahr rechnen die Konjunkturauguren mit einem Wachstum, und zwar in der Binnenwirtschaft wie auch im Export.

Die lockere Geldpolitik in Europa und in den USA dürfte die Weltwirtschaft im nächsten Jahr wieder etwas zu Kräften kommen lassen. Auch die Schweizer Wirtschaft wird zulegen, aber die Arbeitslosenquote steigt.

nung. Von einem Durchschnittswert bei 2.9% im laufenden Jahr steigt die Arbeitslosenquote laut KOF auf 3.2% im nächsten Jahr und bleibt auch 2014 so hoch.

Die ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF erwartet für 2013 ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) um 1.2% und be-

Auch andere Wirtschaftsforscher hatten in der letzten Zeit ihre

hält ihre Prognose vom September faktisch bei. Da 2012 mit

Prognosen angehoben. Die Zahlen ähneln somit auch stark

einem Wachstum von 1% zu Ende gehen dürfte, sagen die

den Prognosen, die das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco)

Auguren somit eine leichte Beschleunigung des Wachstums

vorgelegt hatte (1.3% BIP-Wachstum 2013, 3.3% Arbeitslose).

voraus. 2014 dürfte das BIP dann um 2% wachsen.

Die Ökonomen des Bundes schreiben die wachsende Arbeitslosigkeit der Zurückhaltung der Unternehmen zu, mehr Ar-

Für die Beschäftigungslage bedeutet dies aber keine Entspan-

10

beitskräfte einzustellen.

Wir handeln 1/13

Au revoir und bonjour

An der GV in Basel trafen sich die Mit-

sident Max Th. Herzig wurde liebevoll

in Deutschland, vermittelte in seinem

glieder und Freunde von Handel Schweiz

mit persönlichen Schnitzelbänken aus

spannenden Referat einen Einblick in die

sowie Persönlichkeiten aus Politik und

seinem Amt verabschiedet.

gegenseitigen Bilder, die sich Schweizer

Wirtschaft zum jährlichen Austausch rund um den Handel. Der bisherige Prä-

und Deutsche voneinander machen.

Tim Guldimann, Schweizer Botschafter

Weisse Preise: Bereits über 400 Produkte online Sparen und die Schweiz erfreuen!

Zwar ist die Schweiz im Durchschnitt teurer als das benachbarte Ausland.

Doch es geht auch anders. Das zeigen die inzwischen über 400 Produkte auf weissepreise.ch, die bis zu 300% günstiger sind als im Ausland. Die Aktion von Handel Schweiz will darauf aufmerksam machen, dass die Preise in der Schweiz gesenkt werden können, obwohl die Löhne stabil bleiben. Handel Schweiz setzt sich für den Abbau von kostentreibenden Faktoren wie staatliche Gebühren und Regulierungen, Verzicht auf Abgrenzungen zum Ausland, Parallelimporte, die konsequente Durchsetzung des Cassis-de-Dijon-Prinzips und die Liberalisierung im Agrarsektor ein.

Wir handeln 1/13

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Nachgefragt

Deutsches Interesse an der direkten Demokratie fördern Anlässlich der Generalversammlung

nerellem Wohlwollen und harscher Kritik

Schweiz allen Grund, sich diese drei Po-

von Handel Schweiz zeigte Tim Guldi-

in konkreten Einzelfragen.»

sitionen nicht zu eigen zu machen. Al-

mann, Schweizer Botschafter in Berlin,

lerdings seien in Zukunft angesichts von

auf, welche Themen die politisch-di-

Positionen gegenüber der Schweiz

Währungskrisen,

plomatischen Beziehungen zwischen

Botschafter Tim Guldimann führte aus,

und Rezession zunehmende Schwierigkei-

der Schweiz und Deutschland neben

dass er im Wesentlichen drei Positionen

ten in der Beziehung nicht auszuschlies-

den Steuern und dem Flughafen Zürich

gegenüber der Schweiz wahrnimmt:

sen. Denn: Die Staatsverschuldung von

noch beschäftigen.

1. Viele deutsche Politiker in hohen Posi-

Deutschland wird zunehmen, was den

tionen äusserten persönlich den Wunsch

Steuerdruck auf die Schweiz erhöht. Das

Der Botschafter betonte, dass bei den

des EU-Beitritts der Schweiz.

wiederum kann Auswirkungen auf den

deutschen Nachbarn grundsätzlich ein

2. Im Lichte der Eurokrise und der Schul-

Schweizer Franken haben.

grosses Wohlwollen für die Schweiz be-

dendebatte sind andere Politiker der Mei-

steht.

Laut

einer

Meinungsforschung ist die Schweiz bei den Deutschen beliebter als andere Länder. Umgekehrt

«Es besteht eine Gleichzeitigkeit von generellem Wohlwollen und harscher Kritik in konkreten Einzelfragen.»

Was

ist

zu

tun?

Der Schweizer Botschafter warnt vor wirtschaftlichen Massnahmen Vergeltung

der seitens

ist das nicht so. Die Schweizer empfan-

nung: «Die Schweiz kann froh sein, dass

der Schweiz, vor Rückzug und Abschottung

gen die Deutschen als Einwanderer und

sie nicht in der EU ist.» Die Schweiz sei

und vor oberflächlicher Werbung über die

Feriengäste nicht mit der gleichen Be-

schlauer, liesse sich nicht hineinziehen

Schweiz in Deutschland. Vielmehr emp-

geisterung. Dennoch sei die Haltung der

und könne über sich selber bestimmen.

fiehlt er, sich auf konstruktive Lösungs-

Schweizer gegenüber Deutschland sachli-

3. Die Schweizer seien Profiteure und Ro-

ansätze zu konzentrieren. Dazu zählen

cher geworden wie z.B. beim Fussball.

sinenpicker. Sie entzögen sich der europä-

bilaterale politische und wirtschaftliche

ischen Verantwortung. Nach dem Motto:

Dialoge rund um Sachfragen. Allerdings

Grundsätzlich sei die Beziehung zwischen

Europa schultert gemeinsam die Lasten

sei eine Verknüpfung der Sachfragen zu

den beiden Ländern sehr gut. Die Schweiz

der Finanzkrise und die Schweiz schützt

vermeiden. In der Diskussion sei zwischen

habe einen leichteren Zugang zur politi-

auf ihrem Finanzplatz die Steuerbetrüger.

den konkreten Interessen Deutschlands

schen Klasse in Deutschland als andere

Abseits stehen ist nicht nur unsolidarisch,

und den Interessen der Bundesländer zu

Länder; dies sei der kulturellen Nähe zu

sondern untergräbt europäische Bemü-

unterscheiden. Chancen in der Beziehung

verdanken. Das bedeute aber nicht, dass

hungen um mehr Transparenz und Steu-

macht der Botschafter im steigenden Inte-

die Deutschen in Politikfragen zu Zuge-

ergerechtigkeit.

resse Deutschlands an der direkten Demo-

ständnissen bereit wären. Tim Guldimann: «Es besteht eine Gleichzeitigkeit von ge-

12

Staatsverschuldungen

kratie sowie am Bewusstsein des gemeinNach Ansicht von Tim Guldimann hat die

samen deutschen Kulturkreises aus.

Wir handeln 1/13

Schweiz als Innovationsstandort Im Gespräch mit Tim Guldimann, Schweizer Botschafter in Berlin Wie können Schweizer

Handelsunter-

nehmen den Handel mit Deutschland weiter fördern?

Ich denke, mit Baden-Württemberg läuft es ausgezeichnet. Man müsste sich überlegen, wo das Potenzial liegt. Wenn ich den Aussenhandel zwischen Bayern und der Schweiz, bzw. Baden-Württemberg und Österreich betrachte, so fällt mir auf,

desland Nordrheinwestfallen mit etwa

tet, so liegt diese klar im Hightech-Be-

dass der Aussenhandel Baden-Württem-

16 bis 17 Millionen Einwohnern. Da sehe

reich. Es sind nicht die Klischees, die be-

berg und Schweiz CHF 28 Mia. umfasst.

ich, dass die Präsenz der Schweiz nicht

dient werden, sondern man schafft auch

Der Aussenhandel von Bayern und der

so stark ist.

eine Bewunderung für die Tatsache,

Schweiz umfasst hingegen nur CHF 8

dass die Schweiz als Innovationsstand-

Mia. Baden-Württemberg und Österreich

Man sagt ja immer, die Schweiz

ort oft weltweit an der Spitze rangiert.

haben einen relativ schwachen Aus-

stände für Schokolade, Käse und Ta-

Von daher besteht ein besonderes Inte-

senhandel. Das Potenzial liegt meiner

schenmesser. Sind Ihnen, durch ihre

resse für die Schweiz. Gleichzeitig muss

Meinung nach in Bayern und in anderen

Tätigkeit in Deutschland, auch andere

man erwähnen, dass man das Potenzial

Bundesländern, in denen ich spüre, dass

Produkte begegnet, die das Image

der Romandie im Auge behalten müss-

der Aussenhandel mit der Schweiz nicht

der Schweiz prägen?

te. In Deutschland wird die Schweiz mit

stark entwickelt ist. Da ist zum Beispiel

Wenn man in Deutschland an Messen

der Deutschschweiz identifiziert. Daher

das bevölkerungsmässig stärkste Bun-

geht und die Schweizer Präsenz betrach-

nimmt man das Hightech-Potenzial der Romandie zu wenig wahr. Herr Piccard könnte zum Beispiel mit seiner eigenen Rolle zeigen, wie wichtig der Technologie-Produktionsstandort Westschweiz in seiner internationalen Bedeutung, ist.

Video zum Interview unter acebook.com/HandelSchweiz

Wir handeln 1/13

13

Nachgefragt

Gemeinsame Werte Seit Jahrzehnten figuriert die Schweiz

sind nämlich gar nicht so unterschiedlich.

bahnstrasse. Es gibt Zulieferung von deut-

unter den zehn wichtigsten Handel-

Natürlich denken wir bei der Schweiz an

schen Produkten zu Schweizer Firmen und

spartnern Deutschlands. Nach den

Präzision, an gute Organisation, an hohe

umgekehrt in gleicher Weise. Auch da

neusten Statistiken aus dem Jahr 2012

Qualität. Das sind alles Dinge, die im Han-

sehe ich das Miteinander stärker als den

ist Deutschland zu rund 25% des Han-

del eine wichtige Rolle spielen. Aber ich

Konkurrenzbegriff.

delsaustausches der Schweiz mit dem

denke, das trifft zum grossen Teil auch auf

Ausland verantwortlich. «Wir handeln»

deutsche Produkte zu. Insofern haben wir

Was spricht dafür, dass ein Schweizer

hat den deutschen Botschafter Peter

da sehr viel mehr Gemeinsamkeiten als

Unternehmen den deutschen Markt ins

Gottwald unterwegs in der Schweiz ge-

Unterschiede.

Visier nimmt?

troffen.

Dafür spricht natürlich zunächst einmal Interview mit Gottwald,

Peter

deutscher

Botschafter in Bern

Welche Produkte verbindet Deutsch-

die Grösse des deutschen Marktes. Auch

land mit der Schweiz?

wenn ich noch so gut bin in der Schweiz,

Das sind natürlich Produkte, die in aller

so habe ich einen begrenzten Markt im

Munde sind. Da beginnt man bei den ku-

eigenen Lande. Ich habe inzwischen das

linarischen Dingen. Von der berühmten

Vergnügen und die Gelegenheit gehabt,

Jetzt sind Sie seit fast

Schokolade über den Schweizer Käse, bis

die Produktionsstätten von Schweizer Fir-

zwei Jahren in der

zu einzelnen Produkten wie den berühm-

men kennenzulernen. Die meisten von ih-

Schweiz als Botschaf-

ten Hustenbonbons oder den Uhren. Ich

nen sind international aufgestellt und nut-

ter tätig. Wie hat sich

bin immer wieder beeindruckt, wie viele

zen die Möglichkeiten der Arbeitsteilung,

ihr Bild der Schweiz in dieser Zeit ver-

Produkte es in der Schweiz gibt, die Welt-

die unterschiedlichen Fähigkeiten und die

ändert?

marktführer in ihren jeweiligen Nischen

unterschiedlichen Preisniveaus. Wenn ich

Mein Bild der Schweiz hat sich sehr stark

sind. Vielleicht kennt man sie nicht so gut,

ein erfolgreicher Schweizer Unternehmer

verbreitert und differenziert. Ich habe ge-

aber weltweit haben sie zum Teil eine

bin, spricht also sehr viel dafür, meine Ak-

lernt, dass neben allen Gemeinsamkeiten

ganz aussergewöhnlich hohe Reputation.

tivitäten auf Deutschland auszudehnen.

Deutschland ist der wichtigste Handel-

Gibt es einen Lieblingsort, den Sie in

auch grosse Unterschiede in der Schweiz existieren.

14

spartner der Schweiz. Der Handel ist

der Schweiz haben?

Wenn Länder miteinander handeln, dann

auf einem sehr hohen Niveau. Kann

Da gibt es nicht nur einen Lieblingsort,

geht es ja auch um den Import und Ex-

man da noch etwas verbessern?

sondern eine ganze Reihe. Was mir in Ber-

port von Werten. Welche Werte verbin-

Man kann immer etwas verbessern.

lin gefehlt hat, waren die Berge. Die habe

den die Deutschen mit der Schweiz?

Wenn man still steht, verschlechtert es

ich jetzt in Bern vor der Haustüre; aber ich

Mein Eindruck ist, dass die Werte, die es

sich. Das heisst, um gleich gut zu bleiben,

sehe sie genauso gerne vom Zürcher See

in der Schweiz und in Deutschland gibt,

muss man sich ständig anstrengen. Aber

aus oder aus dem Engadin.

beide Länder miteinander verbinden. Die

auch da handelt es sich um eine Zwei-

Wir handeln 1/13

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Fakten

Flash Die Schweiz und Frankreich bekräftigen Einsatz für nach-

Internationale Zusammenarbeit fördern und schweizeri-

haltige Reform ihrer Agrarpolitiken

sche Souveränität schützen

Bundesrat

Johann

N.

Der Bundesrat will die in-

Schneider-Ammann

hat

ternationale Zusammen-

sich im Rahmen seines

arbeit zwischen Verwal-

Besuches an der interna-

tungsbehörden

tionalen Landwirtschafts-

und besser regeln. Zu-

messe («Salon internati-

gleich will er die schwei-

onal de l’agriculture») in

zerische Souveränität vor

Paris mit dem französischen Agrarminister Stéphane Le Foll

Beeinträchtigungen durch ausländische Verwaltungs-, Straf-

getroffen. Beide Minister unterstrichen die Wichtigkeit, ein

oder Zivilverfahren schützen. Er hat die Vernehmlassung zum

landwirtschaftliches Modell zu stärken, dass auf die Qualität,

Bundesgesetz über die Zusammenarbeit mit ausländischen

die Ernährungssicherheit und die agrarökologische Nachhaltig-

Behörden und über den Schutz der schweizerischen Souverä-

keit setzt. Die anstehenden Reformen in der EU wie auch in der

nität eröffnet. In die Vernehmlassung geschickt wird parallel

Schweiz verfolgen konvergierende Ziele.

dazu auch die Genehmigung von zwei Übereinkommen des

fördern

Europarats zur Verwaltungszusammenarbeit. Die VernehmlasExporte im Januar 2013: Auftakt nach Mass

sung dauert bis zum 31. Mai 2013.

Das Jahr 2013 begann für die Mehrheit der Ex-

Auswirkung der Personenfreizügigkeit auf die Löhne in

portbranchen erfreulich,

der Schweiz

verzeichneten doch sie-

Seit der Einführung der

ben der neun wichtigs-

Personenfreizügigkeit

ten Branchen im Januar

zwischen

gestiegene

der

Schweiz

Ausfuhren.

und der EU im Jahr 2002

Dabei konnte namentlich in Nordamerika und in der EU mehr

wurden deren Auswirkun-

abgesetzt werden. Die Handelsbilanz schloss mit einem Über-

gen auf die Löhne in der

schuss von CHF 2,1 Mrd.

Schweiz

verschiedent-

lich wissenschaftlich untersucht. Im Auftrag des SECO hat die Wirkungsanalysen zur Zweitwohnungsinitiative

Universität Genf eine weitere Studie auf Basis der aktuellsten

Das Staatssekretariat für

Lohnerhebungen erstellt. Die Studie zieht eine mehrheitlich

Wirtschaft SECO hat die

positive Bilanz und kommt zum Schluss, dass die geschätzten

Auswirkungen der Zweit-

Folgen der Zuwanderung insgesamt gering und nur bei gewis-

wohnungsinitiative auf die

sen Berufsgruppen negativ sind.

touristische und regionalwirtschaftliche

Entwick-

Produzenten- und Importpreisindex im Januar 2013 – Im

lung in den hauptsächlich

Vormonatsvergleich leicht sinkender Index – Jahresteue-

betroffenen Regionen anhand von zwei sich ergänzenden Gutachten untersuchen lassen. Beide Wirkungsanalysen zeigen auf,

Der vom Bundesamt für

dass die Ausgestaltung der Ausführungsgesetzgebung einen ent-

Statistik (BFS) berechnete

scheidenden Einfluss auf die Auswirkungen der Zweitwohnungs-

Gesamtindex der Produ-

initiative hat. Basierend auf den Ergebnissen der vorliegenden

zenten- und Importprei-

Wirkungsanalysen setzt sich das SECO weiterhin und prioritär für

se sank im Januar 2013

eine tourismusfreundliche Ausführungsgesetzgebung ein und

gegenüber dem Vormo-

verfügt bereits heute über ein wirkungsvolles Instrumentarium zur Unterstützung der betroffenen Kantone und Regionen.

16

rung 0,8 Prozent

nat leicht um 0,1% und erreichte den Stand von 98,4 Punkten (Basis Dezember 2010

Wir handeln 1/13

Wettbewerb

= 100). Dabei fielen die Produzentenpreise der im Inland her-

Aufhellung der Konsumentenstimmung

gestellten Güter um 0,1%, die Importpreise um 0,3%. Im Ver-

Die vom Staatssekretariat

gleich zum Januar 2012 lag der Index des Gesamtangebots von

für Wirtschaft in Auftrag

Inland- und Importprodukten um 0,8% höher.

gegebene Umfrage zur Konsumentenstimmung

Landesindex der Konsumentenpreise im Januar 2013 –

zeigt, dass sich die Kon-

Preisrückgang um 0,3%

sumentenstimmung

im

Der vom Bundesamt für

Januar 2013 erstmals seit

Statistik (BFS) berechnete

drei Quartalen wieder spürbar aufgehellt hat. Nachdem der In-

Landesindex der Konsu-

dex der Konsumentenstimmung in den beiden vorangegange-

mentenpreise verzeichne-

nen Erhebungen ( Juli und Oktober 2012) leicht unter dem histo-

te im Januar 2013 einen

rischen Durchschnitt blieb, stieg er im Januar 2013 auf -6 Punkte

Rückgang um 0,3%. Er

(und damit leicht über den historischen Durchschnitt). Zu dieser

erreichte den Stand von

Aufhellung des Klimas trugen insbesondere verbesserte Erwar-

98,6 Punkten (Dezember 2010=100). Im Vergleich zum Vorjah-

tungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung sowie für die

resmonat betrug die Teuerung -0,3%, verglichen mit Jahresraten

Sparmöglichkeiten bei. Einzig die Einschätzungen der Arbeits-

von -0,4% im Dezember 2012 und von -0,8% im Januar 2012.

marktentwicklung blieben weiterhin relativ verhalten.

Das herzlichste Lächeln des Handels Wettbewerb

Handel Schweiz führt 2013 einen Wettbewerb durch. Wer mit-

In der nächsten Ausgabe von «Wir handeln» werden erste Fo-

macht, gewinnt in jedem Fall: Denn so geben wir gemeinsam

tos veröffentlicht. Unter den besten Fotos wird zusätzlich das

der Branche Handel ein Gesicht. Und: Ausserdem verlosen wir

herzlichste Lächeln über Abstimmung der Facebook-Gemeinde

jeden Monat Gutscheine von Apple, Exlibris und H&M.

ausgewählt.

Mitmachen unter Wir handeln 1/13

acebook.com/HandelSchweiz 17

Branchen

Stimmen aus dem Mitgliederkreis Detailhandel: der grösste Ausbildner der Schweiz Im Gespräch mit Adrian Wyss, Geschäftsführer Swiss Retail Federation Wie wichtig ist der Nachwuchs im Detailhandel?

Der Nachwuchs ist etwas ganz Zentrales im Detailhandel und zwar auf allen Stufen. 10% der Lernenden in der Schweiz sind im Detailhandel angesiedelt. Damit ist der Detailhandel der grösste Ausbilder in der Schweiz.

wachsrate. Es hat somit eine sehr grosse

Umlagerungen. E-Commerce hat sehr

Bedeutung im Moment und voraussicht-

viel mit IT zu tun. Es ist durchaus denk-

lich auch in der nächsten Zeit.

bar, dass neue Ressourcen gefragt sein

Wie wichtig ist das Internet im Detail-

werden, vor allem bezüglich der schnel-

handel?

Wie wirkt sich dies auf Arbeitsplätze

len Abwicklung von Dienstleistungen

Das Internet ist der Bereich, neben den

aus?

über das Internet.

Tankstellenshops, der am schnellsten

Konkrete Zahlen sind uns nicht bekannt,

wächst. Es hat eine zweistellige Zu-

aber es gibt sicher Verschiebungen bzw.

Crossmediale Verzahnungen Im Gespräch mit Arno Zindel, CANON

verdienen an dem Produkt Foto. Video

(Schweiz) AG, Vertreter von Imaging.ch

gehört natürlich auch dazu. Die crossme-

bzw. der Fotoanbieterbranche

diale Zusammenarbeit, die Verzahnungen werden immer wichtiger.

Wohin führt die Zukunft der Branche?

Woher kommen die Produkte?

In der analogen Foto-

Die meisten Hersteller haben ihre Produk-

grafie gab es gewis-

tionssitze im Ausland, auch im europäi-

se Firmen, die gutes

schen Raum.

Geld verdient haben:

18

zu treffen.

Ist es komplizierter, in die Schweiz zu importieren als in andere Länder?

Die Filmhersteller, die Kamerahersteller,

Was wäre zum Beispiel ein Handels-

Die Schweiz orientiert sich sehr an die

die Entwickler, die Taschenhersteller usw.

hemmnis in Ihrer Branche?

europäischen

Mit der digitalen Fotografie ist alles an-

Die unterschiedliche Behandlung von Pro-

ist gut. Denn die Produkte werden oft so

ders geworden. Auf einmal spielen da

dukten beim Zoll. Fotoprodukte werden im

auf den Markt gebracht, dass sie im Eu-

andere Player mit, an die man vor fünf

Vergleich zu Videoprodukten unterschied-

ropäischen Markt gut vertrieben werden

Jahren niemals gedacht hätte. Zum Bei-

lich verzollt. Bei der heutigen Konvergenz

können. Wenn es andere Regeln für die

spiel soziale Netzwerke, die über den

von Produkten ist es schwieriger, die ge-

Schweiz geben würde, so würde das ein

digitalen Bilderworkflow auch Geld mit-

naue Trennlinie zwischen Foto und Video

Handelshemmnis darstellen.

Verzollungsnormen.

Das

Wir handeln 1/13

Im Gespräch mit Partnern Österreich lässt grüssen Gudrun Hager, Vertretung der Österreichischen Wirtschaft in der Schweiz Was macht die Österreichische Wirtschaft in der Schweiz?

Der Österreichischen Wirtschaft

in

der

Schweiz geht es sehr gut und wir freuen uns, dass die Schweiz unser drittwichtigster Wirtschaftspartner ist. sagen zu können, das wir im Jahr 2011

neimittel, die übrigens in beide Richtun-

Wie wichtig ist dabei der Handel?

sogar ein absolutes Rekordjahr hatten

gen gesendet werden. Zudem werden

Unser bilateraler Handel ist das Grund-

mit einem Handelsvolumen von über

verschiedenste Investitionsgüter, und

gerüst unserer Wirtschaftsbeziehungen

13 Mia. €.

natürlich auch Konsumgüter gehan-

und entwickelt sich traditionell auf sehr

delt. Bei der Analyse dieser Waren- und Was wird gehandelt?

Dienstleistungsströme stellen wir fest,

Krisenjahren 2009 und 2010 überhaupt

Nicht nur Waren, sondern auch Dienst-

dass unsere beiden Länder immer enger

keine Einbrüche. Wir freuen uns sehr

leistungen, Pharmaprodukte und Arz-

verflochten sind.

hohem Niveau. Wir kannten auch in den

Zoll: Für Wirtschaft, Sicherheit und Gesundheit Robert Lüssi, Mitglied der Geschäftsleitung der Zollverwaltung Was macht die Zollverwaltung?

Sie setzt sich für den Wirtschaftsstandort Schweiz ein. Unser Ziel ist es, dass die Wirtschaft im grenzüberschreitenden Warenverkehr nicht behindert wird. Mit unseren Kontrollen sorgen wir ausserdem für die Sicherheit und Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger. Und nicht zu vergessen: Mit jährlichen Einnahmen von über 20 Milliarden Franken fliesst mehr als ein Drittel der Bundeseinnah-

dem Warenverkehr.

men über den Zoll in die Staatskasse.

Welche Rolle spielt der Zoll im internationalen Handel?

Wie viele Personen arbeiten bei der Zollverwaltung?

Für ein Land wie die Schweiz, das jeden zweiten Franken im

Wir haben um die 4‘400 MitarbeiterInnen. Rund die Hälfte ge-

Ausland verdient, ist eine effiziente Verzollung besonders

hört zum Grenzwachtpersonal, das sich hauptsächlich um den

wichtig. Der Zoll sieht sich als Partner der Wirtschaft und ist

Personenverkehr kümmert. Die andere Hälfte befasst sich mit

damit ein wichtiger Standort- und Wettbewerbsfaktor.

Wir handeln 1/13

19

Politik

Darum braucht die Schweiz die Zuwanderung

Zehn Jahre nach Inkraftsetzung der Bilateralen Verträge mit

hervorragend ausgebildeter Arbeitskräfte, dem man sich nicht

der EU zieht die Schweizer Wirtshaft eine positive Bilanz. Die

per se verschliessen darf. Es gilt, die Zuwanderungspolitik zu-

Abkommen haben der Schweiz zu mehr Wettbewerbsfähig-

kunftsfähig auszurichten, um neuen Herausforderungen und

keit, Wachstum und Wohlstand verholfen. Das gilt insbesonde-

Chancen gegenübertreten und bestmöglich nutzen zu können.

re für das Abkommen über die Personenfreizügigkeit, das den

Dass die Zuwanderung aber auch negative Begleiterscheinun-

inländischen Unternehmen ermöglichte, die Wachstumschan-

gen hat, hat beispielsweise die Diskussion um die 8-Millionen

cen der vergangenen Jahre konsequent zu nutzen. Alle Initia-

Schweiz deutlich gemacht.

tiven, die auf eine Kündigung des Abkommens abzielen, wird die Wirtschaft vehement bekämpfen. Auch Handel Schweiz

Wirtschaft, Gesellschaft und Politik müssen sich gemeinsam

engagiert sich in dieser Hinsicht.

dafür einsetzen, dass die Schweiz auch in Zukunft ein wettbewerbsfähiges Land mit hoher Lebensqualität bleibt. Im

Durch die Unterzeichnung des Beitrittsvertrags mit der Repu-

Hinblick auf die verschiedenen Volksinitiativen, die eine sehr

blik Kroatien am 9. Dezember 2011 und einem voraussichtli-

restriktive Zuwanderungspolitik fordern und dadurch dem

chen Beitritt zum 1. Juli 2013 steht die sechste Erweiterungs-

Wirtschaftsstandort schaden, gilt es, die Diskussion um die

runde der EU bevor. Weitere Runden sind wahrscheinlich. Die

Personenfreizügigkeit durch Fakten und durch Argument wie-

EU führt derzeit Beitrittsverhandlungen mit Island und der Tür-

der auf einen objektiven Pfad zu führen. Zur Versachlichung

kei. Die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und

der Diskussion lancieren die Wirtschaftsverbände einen Dialog

Montenegro sind offizielle Beitrittskandidaten und die übrigen

«für eine konstruktive Zuwanderungspolitik».

Staaten des westlichen Balkans (Albanien, Bosnien und Herze-

20

gowina, Kosovo und Serbien) geniessen den Status potentiel-

Fakten, Statements und Hintergrundinformationen finden Sie

ler Beitrittskandidaten. Für die Schweiz bietet sich so ein Pool

unter www.zuwanderungspolitik.ch

Wir handeln 1/13

Es war einmal

Die Schweiz als Handelsnation – historische Notizen vögte und Grundbesitzer verlangten für

Gotthardzölle gin-

die Durchreise eine Abgabe. Reisende

gen an das Habs-

wurden zunehmend an jeder sich bie-

burg- Geschlecht

tenden Gelegenheit durchsucht und zur

und stärkten deren

Kasse gebeten. Die Warentransporte

Machtposition.

durch das Gebiet der Schweiz wurden somit immer teurer und auch zeitaufwendiger.

Während des Hochmittelalters war das Gebiet der heutigen Schweiz ein Teil des heiligen römischen Reiches deutscher Nation. Die Schweizerischen Alpenpässe waren für die damaligen Kaiser nicht blos-

Bis ins 13. Jahrhundert wurden vor al-

Die ersten Schweizer Exporte waren

se Handelswege,

lem die Bündner Alpenpässe von Kauf-

das Vieh. Die Viehzüchter in den Alpen-

sondern auch ein

leuten genutzt. Diese Kaufleute waren

tälern erkannten die steigende Nach-

direkter Kriegsweg an die Front nach

meistens byzantinischer, jüdischer oder

frage nach Fleisch in den wachsenden

Italien.

syrischer Herkunft. Die ersten Kauf-

Städten im Mittelland und führten ihre

leute aus helvetischem Raum waren

Herden auch bald in die Stadtmärkte

Verschiedene

be-

Wiederverkäufer im Kleinhandel. Sie

Venetiens und der Lombardei. Auf dem

sassen auf dem Gebiet der heutigen

Adelsgeschlechter

reisten nicht zu den grossen Handels-

Rückweg importierten sie Produkte, die

Schweiz Grafschaften, welche unter

messen nach Südfrankreich, welche in

in den Bergtälern schwierig zu bekom-

dem Schutz des Kaisers standen. Die

dieser Epoche florierten, sondern füllten

men waren: Salz, Getreide und Waffen.

wichtigsten davon waren die Habsbur-

ihre Bestände bei den durchziehenden

ger und die Zähringer. Diese Adelsfa-

Händlern auf.

milien führten untereinander erbitterte

Im 13. und 14.

Jahrhundert

Territorialkämpfe und begannen ab dem

Ab dem Jahr 1220 wurde der Saum-

blühte der Han-

12. Jahrhundert, zur Besiedlung ihres

pfad über den wichtigsten Schweizer

del mit Rohstoffen und Luxusartikeln auf

Grundbesitzes und zur militärischen Si-

Pass, den Gotthard, eröffnet. Bis anhin

dem ganzen Kontinent auf. Da viele der

cherung, zahlreiche kleine Städte im

konnte zwar der Pass bereits überquert

internationalen Handelsrouten direkt

gesamten Mittelland zu errichten. Das

werden, die dahinter liegende Schöl-

über die Schweiz führten, entwickelten

immense Bevölkerungswachstum und

lenenschlucht aber stellte ein schwer

sich die Städte zu regelrechten Han-

die rund 200 neu gegründeten Städte

bezwingbares Hindernis dar. Mit dem

delszentren. In diesen Zentren konnten

begünstigten die Entwicklung einer hel-

Bau der Teufelsbrücke war der Pfad nun

sich Händler aus der ganzen Welt zum

vetischen Marktwirtschaft.

auch für Händler mit Pferd oder Esel be-

Warentausch an Handelsmessen treffen.

gehbar. Der Saumpfad wurde von einer

Auch die Produkte von helvetischen Fa-

In den folgenden Jahrzehnten wurden

Säumergenossenschaft und den Zünften

brikanten gelangten über diese Messen

auf dem Gebiet der Schweiz immer

unterhalten, welche ebenfalls ein Inter-

in den internationalen Handel.

mehr Zölle errichtet. Die meisten Land-

esse an verstärktem Handel hatten. Die

Wir handeln 1/13

21

Porträt

Bienna: Innovationen in Bodennähe

Bienna hat 27‘000 Produkte am Lager.

Fast jeder Schweizerin und jeder

neuartigen LVT-Produkten (Luxury Vinyl

der Bemusterung der Kollektion bis hin

Schweizer haben ihren Fuss schon

Tiles) für grosse Flächen, Aussenbelä-

zur Auslieferung mit eigenen Lastwagen

mal auf Bienna gesetzt. Die starke

gen, Linoleum, Teppichböden – allein 72

bis zum Kunden – im 1978 gegründeten

Marke im Bodenbelags- und Textilbe-

Farben in Velour – oder auf wertvollen

Familienbetrieb sind die Abläufe bis ins

reich wurde vor 35 Jahren gegründet

Orientteppichen: der angenehme Auf-

Details durchdacht und mit grosser Sorg-

und zählt heute 1‘200 Fachhändler

tritt und der positive Eindruck gehören

falt und Detailliebe umgesetzt.

und viele Private zu ihren Kunden.

immer dazu.

Trotzdem kämpft auch Bienna mit der Hochpreisinsel Schweiz.

22

Bienna ist ein Semi-Produktionsbetrieb Seit 1996 hat Bienna zudem die

und nicht einfach Händler. Während

Stoff-Kollektion der Marke Schoop in-

beim reinen Händler fertige Produkte

Bienna liegt im wahrsten Sinne des

tegriert und ist heute Rundum-Anbie-

eingehen und unverändert wieder die

Wortes die Schweiz zu Füssen. Ob auf

ter im textilen Wohnbereich – inklusive

Firma verlassen, werden bei Bienna die

Laminaten Made in Germany oder Made

Vorhänge und innovative Beschattungs-

Materialien auch kundenspezifisch zu-

in Europe, auf Parkettholz in 3,6 mm

systeme. Von der Entwicklung der zahl-

geschnitten und gemäss individueller

Dicke, Massivholzdielen im Antik-Look,

reichen Eigenprodukte, der Produktion,

Bestellung weiter verarbeitet.

Wir handeln 1/13

Vom Orientteppich bis zum Bodenbelag für das Ladenlokal: Bienna liefert Qualität.

Zuschnitt nach Kundenwunsch. erleichtern. Das atelier integré wird un-

Das Lager

Die Materialien

terhalten von pimpinière, einer sozialen

Bienna führt 27‘000 Artikel, die auf

Bienna ist seit 2011 mit dem FSC-Gü-

Einrichtung in Tavannes. Die Mitarbei-

22‘000m gelagert werden und einem

tesiegel ausgezeichnet und nimmt die

tenden wohnen zum Teil in Heimen und

laufenden Prozess der Erneuerung un-

Nachhaltigkeit der Materialien und der

sind in der Firma voll integriert. Auch

terworfen sind. Gerade für Linoleum und

Produktion sehr wichtig. Es werden keine

bei Geschäftsanlässen wie dem Weih-

PVC führt Bienna europaweit eines der

Hölzer aus ökologisch heiklen Beständen

nachtsfest sind sie mit dabei und freuen

grössten Lager. Organisiert wird das La-

verarbeitet und vor allem die europäi-

sich immer riesig. Die Firma gibt ihnen

ger mit der so genannten «chaotischen

schen Produzenten berücksichtigt.

ein Stück Normalität zurück und ist für

2

Lagerhaltung» oder auch «dynamischen

viele das Ein und Alles.

Lagerhaltung» mittels Barcodes. Allein

Die Musterei

bei den Teppichen werden 10‘000 Rol-

Alle Kollektionen werden liebevoll be-

Die Auslieferung

len in einer Breite von vier bis fünf Me-

mustert. In der Musterei sind die Pro-

Die Lieferungen werden nach Kunden-

tern gelagert. Kunden können bis 18 Uhr

dukte in Form von grossen Paneelen an

wunsch zugeschnitten, verpackt und für

Drei Lagerstrassen sind 120 Laufmeter lang. ihre Ware bestellen und erhalten sie am

Lager. Die Originalpaneele sind zum Teil

den Transport vorbereitet. Teppiche kön-

nächsten Tag. Sobald die Ware gerüstet

relativ gross, da viele typische Muster

nen zum Beispiel neutral verpackt oder

ist, passt das EDV-System die Lagerbe-

sich erst ab einer gewissen Fläche of-

wahlweise mit dem Schriftzug von Bien-

stände wieder an.

fenbaren. In der eigenen kleinen Schrei-

na oder des Kunden versehen werden.

nerei werden spezielle POS-Presenter

Anschliessend wird die Ware den Last-

hergestellt.

wagenhallen zugeordnet. Alle Produkte

Das Lager ist kostenintensiv, da die Waren aus dem Lager ständig verkauft und

werden mit eigenen Lastwagen ausge-

möglichst gut disponiert werden müs-

Die soziale Verantwortung

liefert. Zum Teil verfügt Bienna über die

sen. Allein drei Personen verwalten das

Seit 1989 produzieren sieben Menschen

Schlüssel des Kundenlagers und bringt

Lager und kümmern sich um die Nach-

mit einer Behinderung in der Werk-

die bestellte Waren gerade an den rich-

disposition.

stätte Dinge, die später die Produktion

tigen Ort im Kundenlager.

Wir handeln 1/13

23

Porträt

Die neuartigen LVT-Produkte (Luxury Vinyl Tiles) werden vor allem für grosse Flächen angeboten. Mit einer Nutzschicht von 0.3 mm sind sie für den Privatbereich gedacht, während die massiveren 0.55 mm eher im Geschäftsbereich Anwendung finden: in Ladenlokalen, Restaurationsbetrieben und Bars. Im Vergleich zum Parkettboden sind LVTs sehr pflegeleicht. Obwohl aus PVC fühlt sich das Material «fusswarm» an. Gerade in Deutschland gab es in letzter Zeit einen regelrechten Boom für LVT-Produkte.

Die Kollektionen haben in der Regel eine Lebensdauer von drei Jahren. Gerade bei unifarbenen Produkten können die Teppich-Kollektionen bei Bedarf neu eingefärbt werden, wodurch sich die Lebensdauer auf vier oder fünf Jahre verlängert. Im Parkett- und Laminat-Sortiment hat sich die Industrie in einem Zwei- respektive Drei-Jahres-Rhythmus eingependelt. Im Bodenbelagsbereich sind die Modeerscheinungen relativ wichtig. Wenn zum Beispiel ein Farbtrend an der Prêt-à-porter in Paris oder Düsseldorf auszumachen ist, ist diese Farbe anderthalb oder zwei Jahre später auch auf den Böden zu finden.

Plädoyer für das European Pricing System Im Gespräch mit Peter-Jürg Grossniklaus,

im Zusammenhang mit Markenprodukten. Unser Anteil an

CEO und Verwaltungsratspräsident Bienna

eigenen Produkten im Sortiment ist relativ hoch. Wir führen aber auch Markenprodukte. Diese sind von der Qualität her mit

24

Wie wichtig ist die Eurodiskussion für

Produkten derselben Marke im Ausland vergleichbar. Die In-

Bienna?

dustrie verlangt nun von der Schweiz höhere Preise, weil die

Das ist für uns ganz ein wichtiges The-

Schweiz immer als Hochpreisinsel gesehen wurde. Ein Händler

ma. Der Eurokurs von CHF 1.20 stellt für

von jenseits der Grenze zahlt zum Teil bis zu 25% weniger für

uns zum Teil ein Problem dar. Wir haben manche Waren zu

das gleiche Produkt wie wir. Lieferanten liefern daher natürlich

höheren Wechselkursen eingekauft und müssen nun entspre-

gerne in die Schweiz, während wir diesem Phänomen macht-

chend ihren Wert korrigieren. Ein anderer Aspekt ergibt sich

los gegenüberstehen.

Wir handeln 1/13

Drei Mitarbeiter kümmern sich um das Lager.

Bienna in Zahlen

• 22‘000 m2 Lagerfläche

• 1978 gegründet

• 3 Lagerstrassen mit einer Länge von 120 Laufmetern

• Produkte: Teppiche, Linoleum Parkett, Laminat, Kork, Kokos,

• 12‘000 Rollen in 200, 300, 400 und 500 cm Breite

Sisal, PVC-Beläge

• 7 Hubstabler entnehmen Rollen und Paletten bis auf einer

• Abteilung Schoop: Vorhänge, Möbelstoffe, Sonnenstoren

Höhe von 7,4m

• 1‘200 Fachhandelsbetriebe als Kunden

• 12 Lastwagen fahren jedes Jahr 10 Mal um die ganze Welt

• 80 Mitarbeitende, 10 Aussendienstmitarbeitende

• Pro Jahr Verkauf von 3‘600‘000 kg oder 1,5 Mio. m2

• 27‘000 Produkte

Teppichen

Im Zusammenhang mit der Marge haben wir unseren Kunden

Portugal zum Beispiel kann ein Produkt vielleicht € 6 kosten, in

zum Teil Währungskompensations-Rückvergütungen gewährt.

Deutschland € 9. Bei uns kostet dasselbe Produkt etwa CHF 15.

Ob diese die Rückvergütungen an die Endkunden weitergelei-

Dieser Preis entspricht aber effektiv nicht den Verhältnissen.

tet haben, liegt leider nicht in unserer Macht.

Dazu kommen noch die Zollschranken und die höheren Transportkosten, die zusätzlich finanzielle Ressourcen verschlingen.

Was gibt es für Lösungen?

Wir als Unternehmer müssen alles dafür tun, damit dieses Eu-

Es gibt verschiedene Lösungen. Auf der einen Seite muss man

ropean Pricing System eingeführt wird.

ganz klar sehen, dass sowohl die Bodenpreise wie auch die Löhne in der Schweiz höher sind als im benachbarten Ausland.

Wie muss man da vorgehen?

Die Lösung in unseren Augen, aus rein infrastruktureller Sicht

Einerseits haben wir die Möglichkeit, durch die WEKO entspre-

wäre, dass die Industrie eine Art European Pricing System ein-

chend zu intervenieren. Andererseits sollten die Dachverbän-

führt. Die Industrie würde so einsehen, dass die Schweiz kein

de der einzelnen Branchen aktiv werden und den Missständen

Hochpreisinselland ist. Vielmehr könnte man effektiv auf dem

Rechnung tragen.

gleichen Niveau arbeiten wie das benachbarte Ausland. Doch selbst innerhalb der EU gibt es unglaubliche Preisgefälle. In

Wir handeln 1/13

www.bienna.com

25

Event

Einladung zum World Café Hochpreisinsel Schweiz – Wege aus dem Dilemma Handel Schweiz will die Diskussion zu relevanten Themen

Programm

im Handel anregen und in die Öffentlichkeit tragen. Des-

halb starten wir 2013 mit einem World Café. Sie sind herz-

Einführung

lich eingeladen: Hören Sie die spannenden Inputreferate

Inputreferat 1 Dr. Urs Klemm,

von zwei prominenten Persönlichkeiten, diskutieren Sie

mit und lernen Sie inspirierende Menschen aus der Welt des

Inputreferat 2 Martin Schläpfer,

Handels kennen.

Kaspar Engeli, Direktor Handel Schweiz Vizepräsident des Konsumentenforums kf Leiter Direktion Wirtschaftspolitik,

Migros-Genossenschafts-Bund Datum

Dienstag 28. Mai 2013

Diskussion

Drei Fragenrunden zu je 20 Minuten

Ort

Kaufleuten

Auswertung

Ergebnisse aus den Diskussionen

Pelikanplatz

an den Tischen

8001 Zürich

Apéro

Ab 19.00 Uhr

Zeitrahmen

17 bis 19.30 Uhr

Preis Gratis

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung bis 15. April 2013 und Ihre Teilnahme!

www.kaufleuten.ch

Dr. Urs Klemm

26

Martin Schläpfer Als Vizepräsident des liberalen und unab-

Als Leiter der Direktion Wirtschaftspoli-

hängigen Konsumentenforums kf kennt

tik beim Migros-Genossenschafts-Bund

er Konsumentenanliegen aus nächster

beschäftigen ihn die Entwicklungen

Nähe. Nach Abschluss seines Chemiestu-

des Handels und der Hochpreisinsel

diums als Dr. phil II erwarb er zusätzlich

Schweiz täglich. Martin Schläpfer kennt

das Eidg. Diplom als Lebensmittelchemi-

sowohl die Welt der Wirtschaft wie der

ker sowie als Wirtschaftsingenieur. Seine erste Anstellung beim

Politik aus unterschiedlichen Perspektiven. Nach Abschluss

Kanton Aargau galt der Modernisierung Lebensmittelkontrolle so-

des Oberseminars stieg er über ein Volontariat bei den Schaff-

wie der Chemiesicherheit als Beauftragter des Regierungsrates.

hauser Nachrichten in die Medienwelt ein. Als Absolvent der

Anschliessend baute er bei der Gruner-Ingenieurunternehmung

Ringier-Journalistenschule in Zofingen vertiefte er seine Erfah-

den Bereich Umwelt auf. Im Bundesamt für Gesundheit leitete

rungen als Redaktor. Als Bundeshausredaktor war er für ver-

er als Vizedirektor den Bereich Lebensmittelsicherheit. Ab 2004

schiedene Tageszeitungen tätig. Als Redaktor bei «Politik und

übernahm er internationale Mandate, so u.a. die Funktion als Eu-

Wirtschaft» bzw. als Redaktor und Stv. Chefredaktor bei «Bilanz»

ropa-Koordinator des Codex Alimentarius. Die ETH übertrug ihm

sowie als Moderator und redaktioneller Verantwortlicher für den

einen Lehrauftrag für Lebensmittelrecht. Seit 2007 ist Urs Klemm

«Bilanz Business Talk» fühlte er den Puls der Wirtschaft und der

als selbständiger Berater in den Bereichen Verbraucherschutz,

Akteure im Bundesbern. 2003 wechselte Martin Schläpfer zum

Lebensmittelsicherheit und Strategieentwicklung tätig und enga-

Migros-Genossenschafts-Bund, wo er die Leitung der Direktion

giert sich in gemeinnützigen Organisationen.

Wirtschaftspolitik übernahm.

Wir handeln 1/13

World Café Die Erfinder der Workshop-Form liessen sich von den Pariser

20 Minuten beantwortet die Tischrunde eine Frage. Dabei wer-

oder Wiener Cafés inspirieren: Einander fremde Menschen sit-

den die Erkenntnisse auf den Tisch geschrieben oder gemalt.

zen ungezwungen zusammen und erfinden die Welt neu. Die

Anschliessend wechseln alle ausser dem Gastgeber den Tisch

unterhaltsame und einfach zu organisierende Workshop-Form:

und mischen sich neu an anderen Tischen. Nach insgesamt

Fünf bis sieben Personen sitzen um einen Tisch. Eine Person

drei Runden mit jeweils neuen Fragen fassen die Gastgeber

übernimmt die Rolle des Gastgebers. Auf dem Tisch liegen

die Ergebnisse der drei Fragenrunden kurz zusammen.

eine weisse Papiertischdecke und bunte Stifte. Innerhalb von

&

Anmeldung zum World Café

Vorname____________________________________________________________________________________________________

Name______________________________________________________________________________________________________

Strasse, Wohnort_____________________________________________________________________________________________

Firma_______________________________________________________________________________________________________

Branche_____________________________________________________________________________________________________

Funktion____________________________________________________________________________________________________

Datum, Unterschrift____________________________________________________________________________________________

Anmeldung bis 15. April 2013 einsenden an: Fax 043 500 52 89, E-Mail event@handel-schweiz.com oder per Post an Handel Schweiz, Postfach/Güterstrasse 78, 4010 Basel

&

Wir handeln 1/13

27

Ausbildung

Nachwuchs im Handel

Thuvakaran Panchalin-

Wie nehmen Sie die Handelsbranche

Es sollen alle genug zu essen und ein

gam, 16 Jahre, erstes

in der Öffentlichkeit war?

sicheres Zuhause haben.

Lehrjahr bei der Oster-

Man hat überall mit Handel zu tun.

walder Zürich AG. Was bedeutet Ihnen

Tharuga Pushparajah, Was möchten Sie in der Welt verän-

16 Jahre, erstes Lehr-

dern?

jahr bei der Migrol AG

Ihre Ausbildung in der Handelsbran-

Alle Kriege auf dieser Welt sollen zu

che?

Ende sein.

Was bedeutet Ihnen

Der Handel mit allen seinen Facetten hat

Ihre Ausbildung in

mich schon immer interessiert. Durch

Melissa

diese Faszination wusste ich, dass ich im

15 Jahre alt, erstes

Wenn ich das Wort Handel höre, denke

Handel am richtigen Ort bin. Mir gefallen

Lehrjahr bei der Firma

ich sofort an Einkauf und Verkauf. Diese

der Kundenkontakt und der Umgang mit

Fing’rs in Dübendorf

Bereiche interessieren mich sehr.

Was gefällt Ihnen an

Wie haben Sie sich für diese Branche

Materazzo,

der Handelsbranche?

Zahlen.

Was möchten Sie in der Welt verän-

der Handelsbranche?

entschieden?

dern?

Sie ist sehr vielfältig. In der Firma hat es

Zuerst habe ich eine Schnupperlehre

Kriege und Hungersnöte sollen ver-

viele Abteilungen und man hat mit der

gemacht. Während dieser haben sie mir

schwinden.

ganzen Welt zu tun. Sprachen sind sehr

viel erzählt und erklärt. Ich habe gut

wichtig.

mitgemacht. Ich habe dann für mich

Valentina Ruggiero, 16

entschieden, dass ich mehr über den

Jahre, erstes Lehrjahr

Wem empfehlen Sie eine Ausbildung

bei der KVT AG in Die-

in der Handelsbranche?

tikon.

Man muss Sprachen mögen und Freude

Was möchten Sie in der Welt verän-

am Kontakt mit anderen Menschen ha-

dern?

ben.

Ich hoffe, dass es in Zukunft weniger

Welche

Weiterbil-

dung bzw. welche Karriere planen

28

Handel wissen und erfahren will.

Kriege gibt. Die Leute sollen wieder

Sie?

Was möchten Sie in der Welt verän-

Nach der Lehre möchte ich gerne die Be-

dern?

rufsmatur machen.

Ich wünsche mir Fairness für alle Leute.

fröhlicher sein und nicht so viel streiten.

Wir handeln 1/13

IT NEU M

AL A M A SO N E N KRO BAUM EG W

Weiterbildung

Neue, praxisnahe und herausfordernde Ausbildungen für den Handel

Für qualifizierte Mitarbeitende von Handelsfirmen gibt es

Einzige eidgenössisch anerkannte Ausbildungen

seit 2012 attraktive berufliche Weiterbildungen:

im Aussenhandel

• die Berufsprüfung Aussenhandelsfachfrau/-mann mit

Die Ausbildung zur Aussenhandelsfachfrau oder zum Aus-

senhandelsleiter sind tolle Weiterbildungsmöglichkeiten für

eidgenössischem Fachausweis

• die Höhere Fachprüfung Aussenhandelsleiterin/-leiter

Mitarbeitende mit mehreren Jahren Berufserfahrung. Bei den

Kursanbietern werden in eineinhalb Jahren berufsbegleitend

mit eidgenössischem Diplom

Auf beiden Stufen werden neben den konkreten Aussenhan-

die aktuellen betrieblichen Prozesse, gesetzlichen Vorschriften

delsthemen auch betriebswirtschaftliche Inhalte ausgebildet.

und technischen Möglichkeiten intensiv geschult. Die erfolg-

Diese beziehen sich aber immer auf die Praxis von Firmen mit

reich bestandenen, anspruchsvollen Schlussprüfungen berech-

internationalen Geschäftsbeziehungen.

tigen zum Führen eines eidgenössischen Titels. Sie sind eine wertvolle Investition in die berufliche Zukunft des Mitarbeiten-

Handel Schweiz hat zusammen mit Swissmem die Trägerschaft

den und in das Know-how jeder Handelsfirma.

für diese Prüfungen übernommen. In den vergangenen zwei

Das Prüfungssekretariat für die beiden Prüfungen steht Inte-

Jahren wurden von ausgewiesenen Fachleuten aus Handels-

ressenten für die Ausbildungen gerne für Auskünfte zur Ver-

und Industriefirmen die Anforderungen an Sachbearbeiter und

fügung.

Spezialisten, die im Aussenhandel tätig sind, definiert. Im Mai

30

2012 wurden die komplett neu erarbeiteten Prüfungsordnun-

EPAH-EFCE

gen und die Wegleitungen vom Bundesamt für Berufsbildung

Eidgenössische Prüfungen Aussenhandel

und Technologie BBT genehmigt. Bereits im Oktober 2012 ha-

Industriestrasse 30

ben erste Schulanbieter damit begonnen, Vorbereitungskurse

8302 Kloten

für diese Prüfungen durchzuführen. Die Absolventen dieser

Tel: +41 44 888 7200

Ausbildungslehrgänge werden ihre Prüfungen 2014 absolvie-

info@epah-efce.ch

ren.

www.epah-efce.ch

Wir handeln 1/13

Experten gesucht!

Die neuen Aussenhandelsprüfungen benötigen Profis, die die Prüfungen abnehmen.

Eine grosse Herausforderung vor den erstmaligen Prüfungen im Frühjahr 2014 ist das Rekrutieren von geeigneten Expertinnen und Experten. Es ist von grösster Wichtigkeit, dass in dieser Funktion Menschen zum Einsatz kommen, die dem Niveau der Ausbildung gerecht werden!

Gesucht werden Personen, die:

Natürlich wird die Prüfungsleitung Schulungen für die Expertin-

• über eine grosse Erfahrung im Aussenhandel verfügen

nen und Experten anbieten. Das Ziel ist es, diese Schlüsselper-

• in leitender Position sind (Team- oder Abteilungsleitung,

sonen durch eine gute Betreuung optimal auf ihre verantwor-

Geschäftsführung)

tungsvolle Aufgabe vorzubereiten. Eine faire Entschädigung

• geschäftliche Kommunikation beherrschen und beurteilen

darf vorausgesetzt werden.

können

Wenn Sie sich für die Tätigkeit als Expertin, als Experte in-

• bereit sind, in diesem wichtigen Bereich der Handelsbran-

teressieren, dann schicken Sie bitte den ausgefüllten Talon an

che - immerhin geht es um die Weiterbildung unseres

das Prüfungssekretariat. FAX: +41 44 888 7201

Fach- und Führungspersonals - ihr berufliches Know-how

info@epah-efce.ch

zur Verfügung zu stellen

Wir sind Ihnen sehr dankbar, wenn Sie diesen Text auch an

• den zeitlichen Aufwand leisten können: einen Tag Schulung

Mitarbeitende, Kunden und Lieferanten weiterleiten, die Ihrer

im Frühjahr 2014, mindestens einen Tag Prüfungen (max. 3

Meinung nach über die oben beschriebenen Qualitäten ver-

Tage) im Juni 2014

fügen.

&

Prüfungen im Aussenhandel ❍ Ich interessiere mich für die Expertentätigkeit.

Bitte nehmen Sie mit mir Kontakt auf.

Vorname/Name:_____________________________________________________________________________________________

Firma/Funktion:_______________________________________________________________________________________________

Telefon/E-Mail: ______________________________________________________________________________________________

Talon einsenden an:

Oder kontaktieren Sie uns:

EPAH-EFCE

Tel: +41 44 888 7200

Eidgenössische Prüfungen Aussenhandel

FAX: +41 44 888 7201

Industriestrasse 30

info@epah-efce.ch

8302 Kloten

Wir handeln 1/13

&

www.epah-efce.ch

31

Medien

Handel Schweiz in der Öffentlichkeit In den vergangenen Monaten hat Handel Schweiz die Me-

nen. Online gab es 86 Publikationen mit 204 A4-Seiten. Zwei

dienarbeit intensiviert. Bisher sind seitdem 54 Printbeiträge

TV-Sendungen waren insgesamt 6,5 Minuten lang. Ein Ra-

in einer Auflage von 3,7 Mio. und 140 Seiten Umfang erschie-

diobeitrag dauerte 36 Sekunden.

Social Media – am Puls der Öffentlichkeit Handel Schweiz ist seit Mai 2012 auf Facebook, Google plus, Twitter und Youtube stark vertreten. So werden auf Social Media mehrmals pro Monat Neuigkeiten zu Handel Schweiz oder zu Themen aus dem Handel platziert: News, Fotos und Videos.

Zudem werden Umfragen und kleine Wettbewerbe durchgeführt. Die Fangemeinde auf Facebook ist bei über 1’000 gewachsen.

Der Grund für die Präsenz: Über Social Media kann der Handel rasch, unkompliziert und kostengünstig den Puls der Konsumenten und der breiten Bevölkerung fühlen. Die Aktualisierung ist einfach zu handhaben. Zudem steigt der Anteil der User über 29 Jahre stetig an.

So waren im Umfeld der Abstimmungskampagne zu den Staatsverträgen 55% der erreichten Personen zwischen 18 und 44 Jahre alt. Es wurden in etwa gleich viele Männer wie Frauen erreicht.

32

Wir handeln 1/13

MEETING

H OT E L

R E S TA U R A N T

CASINO

EVENT

I H R E V E N T H OT E L GANZ OBEN AM ZÜRICHSEE

SEEDA M M ST R ASSE 3, C H- 880 8 PF Ä F F I KON S Z , T E L. + 4 1 5 5 4 1 7 1 7 1 7 Wir handeln 1/13

info@seedamm-plaza.ch, www.seedamm-plaza.ch

Dienstleistungspartner

Wie halte ich mein Unternehmen fit?

34

Statistiker gehen davon aus, dass Arbeitnehmer aus ge-

ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement, weil

sundheitlichen Gründen (Krankheit und Unfall) jährlich im

es nachhaltig ist. Wichtige Bestandteile sind unter anderem

Schnitt rund sechs Tage fehlen. Das entspricht einer Ab-

flexible Arbeitszeiten, Wertschätzung gegenüber den Mitar-

senzquote von rund drei Prozent. Die Schweizer Wirtschaft

beitenden und die Vorbildfunktion der Führungskräfte. Die

geht von einem Verlust in der Höhe von rund 14 Milliarden

Abteilung vivit ist das Kompetenzzentrum für Gesundheit und

Franken pro Jahr aus. Die CSS Versicherung hilft Unterneh-

Prävention der CSS Versicherung. Sie bietet ein umfassendes

men, diese Kosten zu senken. Neben massgeschneiderten

Gesundheits-management in den Bereichen Medizin, Ernäh-

Versicherungslösungen mit einer raschen, seriösen und

rung, Bewegung und Life Domain Balance an. Damit unter-

kundenorientierten Leistungsabwicklung bietet die CSS

stützt sie nicht nur die Gesundheit der Mitarbeitenden, son-

professionelle Unterstützung in den folgenden Bereichen.

dern letztlich auch deren Leistungsfähigkeit. www.vivit.ch

Prävention. Nur eine gesunde Arbeitskraft kann optimale

Absenzenmanagement. Schon kürzere Absenzen kosten

Leistungen bringen. Einzelmassnahmen wie Ernährungs- oder

Unternehmen Nerven, Zeit und Geld. Ein wohlwollendes,

Bewegungstage in Unternehmen sind zwar sinnvoll, haben

transparentes und konsequentes Absenzenmanagement trägt

aber nur einen begrenzten Nutzen. Empfehlenswert ist ein

massgebend zur Absenzreduktion bei. Es gilt, Transparenz zu

Wir handeln 1/13

schaffen für eine optimale Personaldis-

kümmern sich um den Erhalt des Ar-

lomierte Fachleute aus den Bereichen

position und sinnvolle Intervention. Die

beitsplatzes und suchen Wege zur beruf-

Soziale Arbeit und Psychologie und die

CSS Versicherung unterstützt Unterneh-

lichen Wiedereingliederung erkrankter

betrieblichen Realitäten sind ihnen ver-

men darin, ihr Absenzenmanagement

Personen. Das Ziel ist, einen optimalen

traut. Der Faktor Zeit ist bei ihrer Arbeit

zu verbessern. www.css.ch/absenzen

Weg für Unternehmer und Mitarbeiten-

zentral: Sie handeln rasch, flexibel und

de zu finden. Die Case Manager arbeiten

zielorientiert. Ihre Dienstleistung kön-

Case Management. Fallen Mitarbei-

eng und proaktiv mit allen relevanten

nen bei der CSS versicherte Unterneh-

tende längerfristig aus, klären die Case

Partnern zusammen (z.B. IV), um die

men ohne Zusatzkosten in Anspruch

Manager der CSS Versicherung, sofern

notwendigen Massnahmen in die Wege

nehmen.

gewünscht, die Situation vor Ort ab. Sie

zu leiten. Die Case Manager sind dip-

www.css.ch/casemanagement

Ganz persönlich

Interessiert? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf und erwähnen

Die CSS ist eine der führenden Personalversicherungen der

Sie, dass Sie Mitglied bei Handel Schweiz sind: per Telefon

Schweiz und versichert über 18‘500 Unternehmen. Sie bietet

058 277 18 00 oder auf www.css.ch/unternehmen.

für Betriebe jeder Grösse und Branche massgeschneiderte Versicherungslösungen zur Finanzierung von Personalabsenzen und Dienstleistungen im Bereich der betrieblichen Gesundheit.

Wir handeln 1/13

35

Mehrwert

Handel Schweiz stärkt den Handel

Der Handel ist mit 680‘000 Mitarbeitenden der wichtigste pri-

dels ist eine Kernaufgabe. Die Schwerpunktthemen sind:

vate Arbeitgeber der Schweiz. Handel Schweiz ist der Dachverband des Handels, dem 32 Branchenverbände mit insgesamt

Handelspolitik

3’500 Unternehmen angehören. Handel Schweiz vertritt eine

• Öffnung der Schweizer Grenzen für Güter, Dienstleistungen,

liberale Politik und setzt sich für eine starke Schweiz ein.

Personen und Kapital mit gleichwertigem Zugang zu den Auslandmärkten

Handel Schweiz betreibt eine aktive Interessenvertretung und

• Beseitigung der nichttarifären Handelshemmnissen

unterhält Kontakte zu Bundesstellen, Behörden, Parteien sowie nationalen und internationalen Organisationen.

Wettbewerbspolitik • Durchsetzen der Handels- und Gewerbefreiheit

Handel Schweiz ist überzeugt davon, dass jegliche Form von

• Abbauvon gesetzlichen Beschränkungen, um den Import zu

Protektionismus letztlich schädlich ist. Die Aufrechterhaltung

erleichtern

bzw. Herbeiführung des störungsfreien internationalen Han-

Eine Mitgliedschaft bei Handel Schweiz lohnt sich Als modernes Dienstleistungszentrum erbringt Handel Schweiz

¢

zum Nutzen der Mitglieder eine Vielzahl an profitablen, be-

Vier Mal pro Jahr Wir handeln mit Neuigkeiten aus der Welt des

triebswirtschaftlichen

Publikationen

Dienstleistungen.

Handels und der Politik. Update: Der monatliche Online-News-

Neben dem Mehrwert, den das Mitglied durch Networking,

letter hält Sie auf dem neuesten Stand. Regelmässige Publika-

Aus- und Weiterbildung sowie Öffentlichkeitsarbeit gewinnt,

tionen zu Spezialthemen.

und

juristischen

entsteht auch ein finanzieller Vorteil von bis zu 20% Kostenersparnis gegenüber Nicht-Mitgliedern.

¢

Konjunkturumfrage

ETH|KOF erhebt vier Mal pro Jahr die Konjunkturkennzahlen im

¢

Öffentlichkeitsarbeit

Grosshandel. Alle Teilnehmer erhalten die Auswertung.

Kontinuierliche Medienarbeit und Präsenz in den Social Media

36

stärken die Position des Handels in der breiten Öffentlichkeit,

¢

bei Medien und in der Politik.

Networking mit Persönlichkeiten aus der Welt des Handels und

Convention: General - und Mitgliederversammlung

Wir handeln 1/13

der Politik: Spannende Gastreferenten an besonderen Orten.

Handelsrecht.

¢

¢

Lernende KV Branche Handel

Werbedienstleistungen

Kaufmännische Ausbildungs- und Prüfungsbranche Handel:

Von der kostenlosen telefonischen Auskunft und Beratung bis

Obligatorische Kurskosten CHF 400 (Nichtmitglieder CHF 600).

zur vorteilhaften Konzeption, Gestaltung und Realisation umfassender Werbeprojekte: Mitglieder profitieren bei indivisuell

¢

Weiterbildung

Aktuell und praxisnah – für Sachbearbeiterinnen und Sachbe-

werbedesign von einem überzeugenden Dienstleistungsangebot, zu 20% tieferen Kosten rein nach Aufwand.

arbeiter.

¢

Verwaltungskosten AHV

Vereinfachte und kostengünstige Administration unter dem Motto «Alles aus einer Hand». Die Beiträge der Sozialwerke AHV/IV/EO, Arbeitslosenversicherung ALV, Mutterschaftsversicherung, Familienausgleichskasse FAK (für alle Kantone) und – falls gewünscht – auch für die berufliche Vorsorge BVG werden Ihnen mit einer einzigen Monatsfaktur in Rechnung gestellt.

¢

FAK-Beiträge

Professionelle, mehrsprachige Verbandsausgleichskasse mit günstigen Konditionen.

¢

Verwaltungskosten BVG

Die verbandseigene BVG-Sammelstiftung bietet vier attraktive Sparpläne an. Es werden keine Administrationsbeiträge verrechnet.

¢

Krankentaggeld und Unfall

Die Mitglieder profitieren von einer stabilen und günstigen Prämienentwicklung im Rahmenvertrag. Krankentagegeldversicherung: 80% mit Wartefrist 30 Tage.

¢

Krankenpflege

Prämien der Krankenpflegeversicherung werden nicht durch die Firma bezahlt. Die Mitarbeiter sowie deren Angehörige und Lebenspartner erhalten dank eines Rahmenvertrages attraktive Konditionen bei der privaten Krankenpflegeversicherung und sparen so Prämien. Anbieter sind SWICA, HELSANA und CSS.

¢

Sachversicherungen

Handel Schweiz, Postfach, Güterstrasse 78, 4010 Basel

Die Mitglieder erhalten Beratung in Versicherungsfragen und

Tel. 061 228 90 30

umfassende Betreuung gratis.

www.handel-schweiz.com

¢

Paketversand Inland mit DPD

Attraktiver Pauschalpreis für Pakete bis 31,5 kg.

¢

Juristische Beratung

Kostenlose telefonische Beratung im Arbeits-, Vertrags- oder

Wir handeln 1/13

acebook.com/HandelSchweiz twitter.com/HandelSchweiz gplus.to/HandelSchweiz /HandelSchweiz 37

Glosse

Die Schweiz ist keine Zeit-Insel!

Mitten im Winter, nach gut 10‘000 Seiten Bundesblatt und

festgelegt wie in den Europäischen Gemeinschaften.

7‘000 Seiten Amtliche Sammlung des Bundesrechtes, Jahrgang 2012, springt die Änderung von Art. 1 der Sommer-

Artikel 1 in der neuen Version:

zeitverordnung vom 24. September 1984 (SR 941.299.1)

In der Schweiz wird die Sommerzeit für den gleichen Zeitraum

ins Auge. Sie erinnern sich? Vor knapp 30 Jahren waren sich

festgelegt wie in der Europäischen Union.

die Kreise, die noch heute für Agrarprotektionismus einstehen, einig in der Beurteilung, dass die Umstellung auf die Sommer-

Hübsch. Eine reine Formalie. Wir haben längst die Sommerzeit.

zeit wegen massiver Irritationen der Kühe die Milchproduktion

Warum ich das erzähle? Stellen Sie sich vor, wie vernunftsvol-

de facto zum Erliegen brächte.

ler das Leben wäre, wenn die Schweiz mehr und mehr Anpassungen technischer Natur vornähme, um Handelshemmnisse

Wir kennen den Ausgang der Geschichte: Die Beurteilung der

abzubauen.

Kühe war eine andere, die Milch blieb weiss und nahrhaft und die Produktion vervielfachte sich seither.

Immer mehr teure und unnötige helvetische Sonderzüglein verschwänden, weniger technische Inkompatibilitäten. Da läse

Und jetzt also die Änderung der Sommerzeitverordnung (AS

man plötzlich mit einer gewissen Begeisterung die 17‘000 Sei-

2012 7247), mitten im Winter. Das wärmt das Herz und weckt

ten jährlich.

Sehnsüchte. Doch worum geht es?

Träumen ist erlaubt.

Artikel 1 in der alten Version: In der Schweiz wird die Sommerzeit für den gleichen Zeitraum

38

Kaspar Engeli, Direktor Handel Schweiz

Wir handeln 1/13

Herzlich willkommen in Ihrem Weinkeller: Basel, Bern, Biel, Bursins, Crissier, Genf-Meyrin, Kloten, Luzern, St. Gallen, Zollikon, Zug, Zürich-Enge, Zürich/Jelmoli, Vaduz (FL)

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