Superior Hotel 2/2017

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H OT EL & PR A X I S

H OT EL PROVO C AT EU R I N B ER L I N

Stay up all night – sleep all day! Weg vom einseitig auf Übernachtung ausgerichtetem Hotelgeschäft, hin zu einem ganztägigen Treffpunkt mit erlebnisreicher Gastronomie, Bar und Veranstaltungsbusiness: Im neuen Hotel Provocateur soll die Berliner Szene mit ihren Künstlern auf junge weltgewandte Städtereisende und die moderne Boheme treffen. Von Susanne Plaß

Sinnlich und detail-

verliebt, mit viel Samt, schweren Vorhängen, zahlreichen Spiegeln und Lampen: Das Berliner Hotel

Provocateur ist eine

Der Ort mitten in Berlin-Charlottenburg zwischen Ku‘damm und Messe ist von den Unternehmern Alex Urseanu und Micky Rosen gut gewählt. Sie haben bereits in Frankfurt mit ihrem Design Hotel™ Roomers für Furore gesorgt. Zur ITB Anfang März 2017 brachten sie den, ‚burlesken Bruder‘ Provocateur mit einer rauschenden Design Hotels™ Messeparty erfolgreich an den Markt. Wie in alten Zeiten begrüßt ein livrierter Doorman die Gäste vor dem edel in Schwarz und mit goldenem Schriftzug gehaltenen Eingang. Das Design Hotel™ Provocateur mit 58 Zimmern, einem Veranstaltungsraum für maximal 200 Gäste im Untergeschoss, der großen Bar und dem angeschlossenen Restaurant ‚Golden Phoenix‘ ist eine Hommage an das Paris der 20er Jahre von Edith Piaf, wo Kreativität und Lebenslust im Fokus standen. In dem 1911 erbauten Wohnhaus fährt noch heute der originale Gitteraufzug die Gäste sicher bis ins Dachgeschoss. 1948 wurde aus dem Wohnhaus an der Brandenburgische Straße 21 ein Hotel, das 2015 die Eigentümer der Gekko Group, Rosen und Urseanu, sowie Liran Wizmann kauften. Während die TSSB Architekten Ingenieure den Umbau vollzogen, setzte

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der Innenarchitekt Saar Zafrir aus Amsterdam auf ein sinnliches und detailverliebtes Design mit viel Samt, schweren Vorhängen, robusten Möbeln, holzverzierten Decken und Kassettenwänden sowie vielen Spiegeln und Lampen. Um die Hemmschwelle niedrig zu halten, verzichtete Zafrir auf eine große Lobby und richtete stattdessen einen kleinen Raum links des Eingangs als blauen Salon mit direktem Zugang zur Gartenterrasse mit in die Wand integrierten Ausziehschränken für die Rezeption ein. Den Glastisch, gehalten von einer Meerjungfrau, fand Zafrir auf einem Berliner Flohmarkt. „Unsere Gäste kommen in ein großes Wohnzimmer mit Bar und Gastronomie, das zum Bleiben verführen soll“, erklärt der 38-jährige General Manager Ronald Spicale, der seine Ausbildung zum Hotelfachmann in der Traube Tonbach in Baiersbronn absolvierte. Ein Studium der Internationalen Betriebswirtschaftslehre folgte sowie Stationen bei The Ritz-Carlton Hotel Company, Marriott Hotels und im Adlon Kempinski in Berlin. „Dass ich von Beginn an bei der Gestaltung und Konzeption eines Hotels und einer komplett neuen Marke dabei sein darf, ist eine Ehre“, empfindet Ronald Spicale, der nach dem Motto arbeitet: „Vergnügen mit Vergnügen zu bereiten.“

Hommage an das

­Paris der 1920er Jahre


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