Slums Upgrading Projekt, Jakarta. M.Sc Arbt

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JAKARTA SLUMS UPGRADING THEORETISCHE AUSARBEITUNG Slum Upgrading Masterarbeit von Dannis Gunawan, 867226. BEUTH HOCHSCHULE FÜR TECHNIK BERLIN Betreut von Prof. Dipl.Ing Felix Wellnitz Begutachtet von Prof. Dipl. Ing Ritz Ritzer

JAKARTA SLUM UPGRADING

THEORETISCHE AUSARBEITUNG

BEARBEITET VON DANNIS GUNAWAN

M 17
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EINFÜHRUNG

EINFÜHRUNG 5

Einführung

Durch ein extremes Bevölkerungswachstum wächst die Megacity Jakarta seit Jahrzehnten unaufhaltsam an. Im Jahr 2020 betrug Jakartas Einwohnerzahl um 10,56 Millionen Einwohner. Diese Zahl könnte sich im Jahr 2030 um fast die Hälfte vergrößern. Aufgrund von Landflucht, migrieren immer mehr Leute in die Stadt. Ein Grund dafür ist die bessere Versorgungs-Infrastruktur. Außerdem hofft man an auf ein besseres Leben in der Stadt. Während die Bevölkerungsdichte unaufhaltsam steigt, bleibt die Stadtfläche unverändert. Dadurch entsteht ein Mangel an Wohnraum, was zur Bildung von Slumgebieten führt.

Diese Arbeit soll die Frage der unaufhaltsamen Bevölkerungszuwachs durch Migration und das damit verbundene Problem, die Bildung von Slums, beantworten. Denn nur durch eine nachhaltige Stadtplanung, kann man diese Entwicklung ein wenig entschleunigen. Dazu wurde ein nachhaltiges Konzept entwickelt, um exemplarisch darzustellen, wie man diese Aufgabe bewältigen könnte.

Diese Arbeit umfasst eine theoretische Analyse, eine Gegenüberstellung von Referenzprojekten und letztendlich ein ganzheitliches Konzept zur Umsetzung der o.g. Frage.

Im Kapitel Eins wird Hintergrundwissen aus Themen wie, Historie, Planungsrecht, Politik und aktuelle Rahmenbedingungen ausgearbeitet.

Kapitel Zwei befasst sich mit einer ausführlichen städtebaulichen Analyse auseinander. Hier werden verschiedene Sektoren einzeln behandelt. Diese Aufteilung besteht aus den Sektoren; Verkehr, Nutzung, Bebauung und Öffentlicher Raum. Anschließend wird eine Bewertung der Analyse durchgeführt, bestehend aus positiven und negativen Eigenschaften. Hiermit kann man spezifische Potenziale bzw. Defizite aus der Gegend mit der ursprünglichen Aufgabe nochmal vergleichen und gegebenenfalls zusätzliche Probleme nochmals aufzustellen.

Im Kapitel Drei werden drei verschiedenen zeitgemäßen Referenzprojekte vorgestellt, die ebenfalls analysiert und dokumentiert werden. Anschließend im Kapitel Vier werden die Referenzprojekte mit dem eigenen Konzept gegenübergestellt. Hier werden auf Gemeinsamkeiten und Gegensätzlichkeiten geguckt, auch werden inspirierende Ideen explizit beleuchtet.

Das letzte, im Kapitel Fünf, wird der eigene Entwurf erläutert. Der Entwurf umfasst verschiedene Planungen aus fast allen Maßstäben; Angefangen von der Großraum Planung des gesamten Bezirks, dann die Planung des einzelnen Quartiers, bis in die Hochbauliche Vertiefung und dessen Energie Konzept.

Das Motto dieser Arbeit lautet, dass eine Verbesserung der Lebensbedingungen von marginalen Gruppen, zum Wohlstand aller Menschen beiträgt und natürlich der gesamten Stadt.

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EINFÜHRUNG 7

INHALTSVERZEICHNISS

Einführung 5

1. Hintergrundwissen 10 Historie 11 - 12 Planungsrechtlich 13 Soziokulturell 13 - 15 Aktuelle Rahmenbedingungen 15

2. Städtebauliche Analyse 17 Überblick / Problemsituation 18 -19 Verkehr 20 - 21 Öffentlicher Raum 22 - 23 Nutzung 24 - 26 Bebauung 27 - 28 Bewertung der Analyse 29

3. Referenz Projekte 32 Integral Urban Projekt (PUI), Noriental, Columbien 33 - 37 KOTAKU Surakarta, Indonesien 38 - 40 North Karchpura, Agra, Indien 41 - 45

4. Gegenüberstellung / Fazit 47 Gegenüberstellung 48 -51 Fazit 52

5. Erläuterung des Entwurf 56 - 57 Gesammtkonzept 56 - 57 Freiraumgestaltung 58 - 59 Nutzungschemata 60 Quartierskonzept 61 Hochbauliche Vertiefung / Grundrissvarianten 62 Energiekonzept 63

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EINFÜHRUNG 9

HINTERGRUND

WISSEN

-
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1. Theoretische Ausarbeitung

Historie

Die ersten Begegnungen der Europäer mit den Indonesischen Kulturen, greift bis ins 15. Jahrhundert zurück.

Anfang des 17. Jahrhundert ließen sich die Holländer zum ersten Mal in Jakarta nieder. Nach etlichen Kriegen, Übernahmen und diplomatischen Verhandeln, konnten sie die Herrschaft über die Region erlangen. Sie bauten eine Hafenstadt und Jakarta wurde in Batavia umgenannt. Der Handel mit Gewürzen flurierte.

Die Hafenstadt Batavia dehnte sich weiter aus. Immer mehr Landhäuser und Lauben wurden errichtet. Weil die Stadt viele Menschen anzog, entstanden Vorstädte außerhalb der Stadtmauern.

Als 1659 Frieden mit Bantam geschlossen wurde, kam die Kultivierung des Pranger (Umland) voran. Langsam wurde die Umgebung von Batavia in Kulturland umgewandelt.

Insbesondere die Chinesen machten den Anfang und bauten Zuckerrohr an, woraus Zucker und Arrak hergestellt wurde.

Der heutige Bezirk "Tanah Abang" (indem sich das zu behandelnde Slum-Gebiet befindet) gehörte zu der Zeit zur Peripherie Batavias. Der Name Tanah Abang tauchte zum ersten Mal im Jahr 1648 auf, als ein Chinesischer Händler namens Phoa Bing Ham, das Recht von der Vereenigde Oostindische Compagnie (VOC) bekam, das bewaldete Gebiet zu kultivieren.( Walda Marison 2019)

(BILD1. a )

H INTERGRUNDWISSEN 13
BATAVIA (BILD1) BATAVIA

Es wurden hauptsächlich Zuckerrohr Plantagen angebaut. In diesem Zusammenhang wurde ebenfalls ein Kanal, der vom Ciliwung Flusses abzweigt, errichtet. Dieser wurde zwecks Schiffstransports benutzt.

Neben Zuckerrohrplantagen wurden auch verschiedene andere Plantagen kultiviert, darunter; Erdnüsse, Ananas, Jasmin, Betel und verschiedene Gemüsearten.

1735 wurde von Justinius Vick, in diesem Gebiet, ein Markt errichtet. Er hieß am Anfang einfach der "Samstags Markt", aber aufgrund einer Vermischung mit der einheimischen Sprache, nannten die Holländer diesem Ort auch "De Nabang Markt". Im laufe der Zeit wurde der Name in Tanah Abang Markt umbenannt.

Zu der Zeit bestand der Markt aus einfachen Bauten, die aus Materialien wie; Bambus-matten und Strohdächern errichtet worden sind.

Erst im 19. Jahrhundert, aufgrund einer Umsiedlung von arabischen und chinesischen Händlern in diese Gegend, wurde der Markt wieder in vollen Betrieb genommen. Hier wurden hauptsächlich Textilienprodukte verkauft . Es war ein attraktiver Treffpunkt. Man erreichte diesen Ort sogar mit einer Elekrtotram. Dieser Ort gehörte zu der Zeit, zu einer der besseren Gegenden.

Bis jetzt findet man im Tanah Abang Markt alles was mit Bekleidung zu tun hat. Angefangen von Bekleidungen, Batiks, Handtüchern, Gardinen bis zu Haushaltsgegenstände. Es wimmelt aber auch von unzähligen informellen Händlern, die auf den Bürgersteigen und Nebenflächen, ihr Glück versuchen. Es herrscht auch ein stark frequentierter Verkehrsbereich, der nicht selten mit stockendem Stau verbunden ist.

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Planungsrechtlich

Die direkte Implikation der Rechtsvorschriften der UU 26/2017 und des Präsidialerlass, wird durch das "Rencana Tata Ruang Wilayah" DKI Jakarta, realisiert. Wortwörtlich übersetzt bedeutet es auch "Regionalplanung". Sie versucht auf die Tendenzen der globalen demografischen Entwicklungen zu reagieren und gleichzeitig das Ziel zu haben, langfristige Lebensbedingungen zu gewährleisten und eine hohe Lebensqualität zu bieten. (Baum Martina 2018) Insbesondere für Jakarta steht in der Strategie des RTRW u.a; Ziele wie; Schaffung von internationalen Häfen, ein Mobilitätsrückgrat durch Modernisierung des ÖPNV, Verbesserungen von technischen Infrastrukturen zur Bewältigung von Überschwemmungen, antizipierungen der globalen Erwärmung durch Green Buildings, usw. (Olivia Fox 2020. S 54) Auf der nächsten Ebene, und aus der Regionalplanung abgeleitet, kommt die "Stadtplanung". Hier werden Richtlinien durch das Rencana Detail Tata Ruang (RDTR) und Peta Zonasi festgelegt. Inhaltlich werden in der RDTR Ziele gesetzt, die die räumliche Transformation lenken soll, indem die verschiedenen Maßnahmen festgelegt sind. Während, bei der Peta Zonasi, wird die Art der möglichen Nutzungen festgestellt. Ähnlich wie beim Flächennutzungsplan. In Indonesien werden die o.g. Prinzipien bereits implementiert. Insbesondere für Slums, werden diese durch ein Programm namens: Kota Tanpa Kumuh/KOTAKU (Stadt ohne Slums Programm) durchgeführt, koordiniert und verwaltet.

Das Programm KOTAKU wird von der Weltbank finanziert und ist als eine Art Plattform konzipiert, die bei Ihrer Arbeit, alle beteiligten Partien zusammenbringt und sie untereinander kommuniziert.

Soziokulturell

Das folgende Bild der Lebensbedingungen der Bewohner des Viertels RW 09 , Kelurhanan Kebun Kacang, stammt aus einer Felduntersuchung eines der Fachbereiche der Universität Indonesia (UI). Sie beschreibt in etwa die allgemeinen Lebenssituation der Slumbewohner im ganzem Gebiet.

Rukun Warga 09 (RW) ist eins der elf RW`s (Viertel), die sich innerhalb des "Kebun Kacang" Keluhrahan (Unterbezirk) des Kecamataan (Bezirks) Tanah Abang, befinden. Im RW 09 sind 474 männliche und 486 weibliche Einwohner registriert. Insgesamt 960 Einwohner. (Ingata Khaizu, 2009). Die meisten Bewohner sind zugezogene aus Java. Die originalen Bewohner, wie die Betawi Ethnikgruppe, sind lange schon verdrängt worden.

Die Häuser im RW Kebun Kacang sind in Ihrer Bauweise teilweise als permanente Häuser gebaut. Zwar nicht von Architekten konstruiert, aber auch nicht von unprofessionellen Handwerkern gebaut. Und, vermitteln eigentlich ein warmes gepflegtes Stadtbild. Der Rest der Häuser, sind aus einfachen Materialien gebaut sind, eben nur aus Wellblech und Holzspanplatten. Nichts desto trotz sind 80% der Häuser im legalen Besitz. (Ingata Khaizu, 2009) Dennoch leben aber unselten 2 bis 3 Familien in einem kleinem Haus. Dies hat damit zu tun , dass viele Familien andere Familienmitglieder, z.B aus dem Land, zu sich aufnehmen. In Indonesien ist die Familienbindung sehr stark ausgeprägt, das heißt wenn jemand aus dem selben Heimat-Kampung kommt, dann ist es selbstverständlich, dass diese Personen willkommen ist.

H INTERGRUNDWISSEN 15
JAKARTA (BILD3) SLUMS GEBIETE IN JAKARTA(BILD4)

BERUF MÄNLICH WEIBLICH SUMME HÄNDLER 1128 238 1366

HANDWERKER 198 - 198 ARBEITSLOS 365 507 872 ANDERE 446 343 744

Desweiteren befindet sich der größte Textil-Markt Südost Asiens auch in Kecamatan Tanah Abnang. So sind die meisten Bewohner dieser Gegend; Händler. Eine geringe Anzahl sind beruflich Beamte, Handwerker, Arbeitslose und Rentner.

Fast alle Einwohner die hier wohnen, arbeiten im informellen Sektor. Vielleicht machen einige wenige Händler einen guten Umsatz im Tanah Abang, Textilien-Markt. Die meisten verdienen aber gerade soviel um zu überleben. Einige verkaufen Getränke und Zigaretten, mit einem Umsatz von c.a. 3 EUR am Tag. Neben Handel, verdienen andere ihr Einkommen durch informelle Dienstleistungen, wie Putzen, Motorrad-Taxi oder Flaschen sammeln.

Neben den offiziellen Zahlen, gibt es noch das informelle Nachtleben. Es werden an den sogenannten fliegenden Kioskbuden Alkohol und Zigaretten verkauft.

Neben dem Handel, wird in der Gegend RW 09 auch Prostitution betrieben. Durch die spät geöffneten Kioske, gelangt man in die sich dahinter befindeten Zimmer, wo meistens das Geschäft stattfindet.

Die Prostituierten sind meist junge Mädchen vom Land und sind meist nicht amtlich gemeldet. Daher müssen sie auf diese Weise ihr Einkommen bestreiten.

Das Bildungsniveau, ist in dieser Gegend ebenfalls unterdurchschnittlich. Die meisten Kinder haben keinen Mittelschulabschluss. Es variiert von Familie zu Familie. Manche haben einen Grundschulabschluss und manche keinen.

Durch die mangelnde Schulbildung ist es für viele schwer in der Arbeitswelt, Fuß zu fassen. Durch den schwachen Verdienst, können viele Eltern nicht einmal die Schulgebühren ihrer Kinder zahlen. Viele der Kinder werden gezwungen Ihre Eltern durch Arbeit zu unterstützen.

Diese Lebenssituation schafft eine pessimistische Grundhaltung dem Leben gegenüber. Viele vertreten die Meinung, das Bildung nur Zeitverschwendung sei. Lieber Geld verdienen, um reich zu werden. Die einzige Maßnahme, die das Schicksal mancher Bewohnern Hoffnungvoller macht, ist eine Art Seelsorge (Religion), die von privatem Institutionen unterstützt wird. (Ingata kahizu, 2009)

Politisch

Bis zur vorherigen Gouverneur Amtszeit von 2012 - 1016, unter Basuki Chaya Purnama, wurde das Problem der Verslumung, immer wieder durch Verdrängungspraktiken, beseitigt.

Diese Versuche brachten in Hinsicht auf mehr Freiraum und sauberere Flüsse zwar Erfolg, eine nachhaltige Lösung war es jedoch nicht. Es entstanden woanders neue Slums. Es wurde nie hinterfragt, wie es den umgesiedelten Bewohnern ergeht. Manche Bewohner leben in der Gegend seit Generationen in der Gegend und haben dort ihren Lebensunterhalt bestritten.

Die Menschen des Kampung Akquarium (Jakarta) haben Ihre Rechte auf "bleiben"erkannt und sich den Räumungen widersetzt. Mit Hilfe von NGO`s und anderen Institutionen u.a. das UN-Habitat, wurde Druck auf die Regierung ausgeübt.

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GETRÄNKE HÄNDLER(BILD5) NACH DER RÄUMUNG-K. AQUARIUM (BILD6)
TABELLE 1

Der neue Gouverneur, Anies Baswedan (seit 2017), hat die Fehler seiner Vorgänger eingesehen und hat im Rahmen der 17 Sustainable Development Goals (SDG) und anhand von "Best Pracktice" Strategien, die weltweit zur Bekämpfung von Slum Problemen angewendet werden, die Methode: Comunity Action Plan ( CAP) einberufen. Diese Annäherung ist ein Prinzip, die der sozialen Nachhaltigkeitstrategie zugrunde liegt. Seit seiner Amtszeit wird diese partizipatorische Beteiligung der Gemeinde in Slum Aufwertungs-Programmen angewendet.

Bis jetzt bestehen zwar einige Projekte, die mit einer Partizipation der Bewohner bei der Planung durchgeführt wird, werden aber noch nicht ganzheitlich praktiziert und eventuell nur als "Performance Show" vorgezeigt.

Aktuelle Rahmenbedingungen

Im Rahmen der Sustainable Development Goals, insbesondere des SDG Nr. 11 (Städte und Siedlungen Inklusiv, Sicher, Widerstandsfähig und Nachhaltig zu gestalten), hat sich die UN-Habitat sich verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen und politische Rahmenbedingungen zu schaffen, die auf den Grundsätzen der Gleichheit und Nichtdiskriminierung, basieren.

Durch die New Urban Agenda (NUA) werden die Interventions-Instrumente festgelegt. Diese werden von vier Sektoren (Wirtschaftlich, Soziales, Umwelt und Räumliches), umfasst. Die Interventions-Säule der "Wohn- und Slumsaufwertung", gehört z.B zur "sozialen Nachhaltigkeitsstrategie". Diese Grundsätze sollen die nationale Stadtpolitik dazu einladen, sich an den festgelegten Prinzipien der NUA zu orientieren. Einige der Prinzipien beinhalten z.B: Re-Lokalisierungen zu verhindern und stattdessen Land- und Infrastruktur zu verbessern, oder die Beförderung für angemessenes Wohnen zu bestärken weil es ein Katalysator für den Zugriff auf andere Rechte ist. Ein weiteres Prinzip ist, die Partizipation der lokalen Gemeinden (CAP) bei der Zielumsetzung, sowohl bei der Planung als auch beim Prozess. (Olivia Fox 2020. S 203)

Hier ist nochmal zu betonen, das die Partizipation der sozialen Interessengruppen (CAP) eine wichtige Rolle spielt. Die Entschlüsse kommen nicht von der Spitze der Pyramide, sondern von den betroffenen Bewohnern selbst. Durch diesen Ansatz hoffen die beteiligten Parteien, Ideen und Ziele zu formulieren, die den Bedingungen der Gemeinschaft entsprechen. Er wird durch Kartierung, Diskussion und Workshops, durchgeführt.

Weitere Rahmenbedingungen betreffen die Erhaltung von traditionellen Lebensräumen. Auch die Antizipation von Verstädterung durch Migration sollte durch eine nachhaltige Stadtplanung gesteuert werden. Das städtebauliche Leitprinzip der "kompakten und nutzungsgemischten Stadt" könnte ein passendes Konzept sein, um sich an die beschriebene Aufgabe heranzutasten. Ergänzend dazu in Bezug auf die Folgen der Klimaerwärmung, sollte die Leitidee der Resilienzen Stadt angewendet werden. z.B um den Problemen der Überschwemmungen entgegenzusteuern. Dazu wird später ebenfalls Maßnahmen entwickelt, um diese Frage zu lösen.

H INTERGRUNDWISSEN 17
COMUNITY ACTION PLAN (BILD7) WORKSSHOP PRÄSENTATION (BILD8)
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KAPITEL ZWEI

STÄDTEBAULICHE ANALYSE

STÄDTEBAULICHE ANALYSE 19

In diesem Abschnitt möchte ich die geografische Lage und die Problemsituation des ausgewähltem Gebiets beschreiben. Anhand Fotos (Rechts) soll das Stadtbild bzw. die Raumwahrnehmung dargestellt werden.

Das Tanah Abang Bezirk ist einst der 44 Bezirke, die sich innerhalb der Stadt Jakarta befinden. Das oben dargestellte Gebiet, stellt das Kecamatan (Stadtteil), Tanah Abang dar. Innerhalb dieses Bezirks befinden sich wiederum das zu behandelnde Slumgebiet (rot unterkringelt)

Das Gebiet wird von zwei Unterbezirken (Kelurahan); Kelurahan Kebun Kacang und Kelurahan Kebun Melati, durchlaufen. Diese erstrecken sich über Jln KH Mas Mansyur weiter Richtung Westen bis zum Stadtteilende. Im Süden wird das Gebiet von Kelurahan Karet Tengsin begrenzt, im Osten von Kelurahan Petamburan und im Norden von Kelurahan Kampung Bali. Verkehrstechnisch wird das Gebiet im Osten und Süden durch den Fluss Ciliwung, im Westen von der Hauptstraße; Jln. KH Mas Mansyur, und im Norden von der Jln. Fachrudin, abgegrenzt.

In der nachfolgenden Bestandsaufnahme werden einige Zahlen aus dem zu untersuchendem Gebiet, aufgelistet.

20 J AKARTA 2.0 Überblick
FLÄCHE GESAMT EINWOHNERDICHTE GESAMT EINWOHNER SLUM EINWOHNER FLÄCHE SLUM 49 HA 15.000EW/ KM2 7.350 EW 9,4HA*150EW/ HA= 1.411EW 9,4HA
KELURAHAN KEBUN KACANG UND KELURHNKEBUN MELATI (BILD9) 1 2 3 2000 EW 2000 EW 2000 EW TABELLE 2
BEZIRK TANAH ABANG (8)

Problemsituation

Jakartas Zuwachsrate beträgt momentan 4,3 % (Bruno Urmerbach, 2021). Das bedeutet, dass im Jahr 2030 die Einwohnerzahl bei 14.000.000 EW liegen wird. Der Grund hierfür ist zum größten Teil die Land-Stadt-Flucht. Es herrschen schlechte Lebensbedingungen auf dem Land, was dazu beiträgt, dass in der Bevölkerung der Wunsch entsteht ein besseres Leben in der Stadt zu suchen. Dies führt zur Bildung von Slums und der damit verbundene Verlust von Rechten seitens der illegalen Bewohner. Was nicht selten zu weiteren Problemlagen führt. Nicht zu vergessen, dass diese Problemgebiete ein Ergebnis des kurzfristigem Handelns der Politik ist. Denn bei Jakartas rasantem Bevölkerungszuwachs, ist die Zahl der neuen Ankömmlinge nicht zu stoppen und ohne eine nachhaltigen Städtebauplanung, werden sicherlich weitere Slums entstehen. In unserem Fall, befinden sich die Slums zum größten Teil entlang des Kanals oder an den Bahntrassen. Außerdem sind einige Viertel im nördlichen Bereich des Gebiet ebenfalls als Slum zu definieren. Ich hoffe durch die anschließende Analyse, dass spezifischere Problemaspekte gefunden werden können, um die Aufgabe weiter zu vertiefen. Es werden verschiedene sektorale Einzelthemen wie; Nutzung, Bebauung, Verkehr und Öffentlicher Raum für das Gebiet, untersucht.

STÄDTEBAULICHE ANALYSE 21
1. SLUM ( BILD 10.A ) 2. SLUM (BILD 10.B) 3. SLUM (BILD 11) 4. SAUBERES KAMPUNG (BILD 12) 5.MARKT (BILD 13) 6.PERMANENTE HÄUSER (BILD 14) 7.PERMANENTE HÄUSER (BILD 15 )
GESAMTGEBIET (10)
(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7)
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Hoher Lärmemision

Die Hierarchien der Straßen variieren in Ihrer Rangordnung und unterscheiden sich in Ihrer Funktion voneinander. Die Hauptverkehrsstraße ist eine sechsspurige Autostraße und hat die Funktion einer Verbindungsstraße. Hier befindet sich auch die ÖPNV Strecke, die sich entlang der Jl. KH Mas Mansyur bis Jl. Jembatan tinggi erstreckt. Während die zwei anderen Straßennetzarten eine Erschießungsfunktion besitzen, so sind sie auch als Wohnstraßen zu bezeichnen. Wobei die eine (in der Legende mit orange gekennzeichnet wird) den Charakter eines Durchgangsverkehrs hat. Sie wird des öfteren für eine Abkürzung, die von Jl. KH Mas Mansyur direkt zum Tanah Abang Markt, benutzt. Trotz gleicher Kapazität, ist sie viel intensiver Befahren als die anderen Sammelstraßen und Wohnwege innerhalb des Gebiets. Der Straßenraum und der Straßenquerschnitt ist identisch mit den der Wohnstraßen.

Die verschiedenen Verkehrsarten, insbesondere der Fuß- und Radfahrerverkehr und der motorisierte Verkehr, bedienen sich der vorhandenen Sammelstraßen. Es gibt keine Fahrradspuren noch Bürgersteige (außer an der Hauptverkehrsstraße). Aufenthaltsqualität ist eher schlecht. Trotzdem werden die Straßen von allen Verkehrsarten gemischt benutzt.

Dann gibt es noch die Wohnwege bzw. Kampungwege. Diese sind dem Autoverkehr nicht gerecht. Hauptsächlich Fußgänger und Fahrradfahrer und eventuell Motorradfahrer können hier verkehren. Die Straßenfunktion ist eine Erschließende und hat eine gute Aufenthaltsqualität. Es ist ein Kommunikationsraum. Nachbarn kennen sich untereinander und pflegen gemeinsam den Stadtraum.

Stark frequentierte Bereiche befinden sich im Norden des Gebiets. Besonders am Tanah Abang Markt, an der Jl. Fachrudin. Es kommt oft zu stockendem Verkehr. Straßenhändler überfüllen den Straßenrand. Dazu kommen noch die Motoradtaxis, die ebenfalls hier andocken. Diese verhindern, dass die Hauptverkehrsstraßen voll ausgelastet werden können.

Der ruhende Verkehr an den Wohnstraßen ist auch schlecht ausgestattet. Meistens wird innerhalb des Grundstücks geparkt. Für Besucher, muss am Straßenrand geparkt werden, was den fließenden Verkehr stört, weil man seitlich etwas ausweichen muss um vorbei kommen zu können.

Insgesamt herrscht in dem Gebiet ein Quellverkehr. Die meisten Händler, Dienstleistenden und Straßenverkäufer gehen Ihren Arbeitsweg in Richtung Tanah Abang Markt.

GSEducationalVersion

[Bild 16] Verbindungsstraße

Sammelstraße/Wohnstraßen

Verbindungstraße Wohnwege/Fußgängerweg

Hauptverkehrsstraße und Buslinie Lärmemissionen

Stark frequentierter Bereich STÄDTEBAULICHE ANALYSE 23
Verkehr
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Öffentlicher Raum

Straßenräume

• Wohnwege (Kampunggassen)

Die meisten Wohnbebauungen werden durch diese Gassen erschlossen. Das öffentliche Leben innerhalb der Kampung findet hier statt. In den saubereren Kampungs werden die Straßenräume des öfteren gut begrünt, haben modernisierte Oberflächenmaterialien und erzeugen insgesamt eine angenehme Atmosphäre.

• Sammelstraßen

Neben den Kampung Gassen gibt es noch die Wohnstraßen bzw. Sammelstraßen, die ebenfalls eine Erschießungsfunktion haben. Diese Straßen werden von Autos befahren und sind daher nicht angemessen als Kommunikationsraum. Es befinden sich dort keine Bürgersteige noch Begrünung oder Stadtmöbiliar. Dies stellt sicherlich eine Aufgabe dar, die später berücksichtigt werden soll.

Grünräume und Freiräume

[Bild 18] Sauberes kampung

Fluss

Fluss

Fluss

Fluss

Fluss

Fluss

Fluss

Grünflächen

Grünflächen sind kleinteilig im Gebiet vorhanden. Meist sind es aber Freiräume von privater Hand und nicht öffentlich zugänglich. Hier steht auch ein Verbesserungsvorschlag an. Weitere Freiräume befinden sich an den Bahngleisen. Diese kann man auch als Brachflächen bezeichnen und sind im privaten Eigentum. Straßenraum (Kampungwege)

Märkte

Märkte dienen ebenfalls als Öffentlicher Raum, zwar sind sie nicht direkt mit den üblichen Markt-Plätzen wie die in Europa zu vergleichen, haben aber den selben Charakterzug. Es tummelt sich das öffentliche Leben. Es wird gehandelt, kommuniziert und Menschen begegnen sich hier. Es befinden sich zwei Märkte im Gebiet, einmal der Markt Tanah Abang, im Norden und einmal auf dem zu bebauendem Grundstück in der Mitte des Areals. Dieser Markt ist im schlechten Zustand. Er ist sehr veraltet und schmutzig. Es liegt Nahe diesen Ort zu wählen, um es in etwas neues zu transformieren. Dazu soll dieser Ort, trotz der Notwendigkeit Wohnraum zu beschaffen, gleichzeitig eine, Erhöhung der Versorgungs Infrastruktur erfahren, z.B durch das Bilden einer Nutzungsbündelung / Zentrum für alle Erledigungen des kurzfristigen Bedarfs.

Freiraum bzw. Grünanlagen

Freiraum bzw Grünanlagen

Freiraum bzw. Grünanlagen

Freiraum bzw. Grünanlagen

bzw. Grünanlagen

Freiraum bzw. Grünanlagen

Wege innerhalb der Kampungs (Straßenraum)

Wege innerhalb der Kampungs (Straßenraum)

Wege innerhalb der Kampungs (Straßenraum)

Wege innerhalb der Kampungs (Straßenraum)

Wege innerhalb Kampungs (Straßenraum)

Wege innerhalb der Kampungs (Straßenraum)

Straßenraum (Wohnstraßen)

Markt

Straßenraum Markt

Straßenraum Markt

Straßenraum Markt

Straßenraum Markt

Einzelhandel

Einzelhandel

Einzelhandel

Einzelhandel

Einzelhandel

Einzelhandel GSEducationalVersion

Straßenraum Markt GSEducationalVersion

STÄDTEBAULICHE ANALYSE 25

Einzelhandel
Straßenraum Markt
[Bild 17] Markt Tanah Abang
Öffentliche Räume wie Plätze oder Parks sind im Gebiet kaum zu finden. Als Ort der sozialen Begegnungen, wo das öffentliche Leben abspielt, wird eher der Straßenraum. genutzt. Es gibt vereinzelnd einige Grünflächen, sind aber nicht öffentlich zugänglich, weil sie in privater Hand sind. Das öffentliche Leben spielt sich sonst dort ab, wo Handel betrieben wird. So befinden sich im ganzen Gebiet verstreut, Kioske und Imbiss-Häuser, wo die Menschen sich treffen.

In diesem Abschnitt soll der Nutzungsbestand dokumentiert werden. Qualitativ und quantitativ wird ermittelt, welcher an Infrastruktur-Bestand vorhanden ist und wie viel an Bedarf gedeckt werden muss.

Der sogenannte Gemeindebedarf soll weitgehend alle Aspekte der menschlichen Bedürfnisse umfassen, wie bspw. kulturelle, wirtschaftliche, Gesundheits-, Bildung-, Sicherheit-Infrastruktur.

Die Orientierungswerte zur Bedarfsermittlung stammen aus dem Buch Schönig/ Borchard: "Städtebau im Übergang zum 21. Jahrhundert". Die Bedarfsermittlung wird anhand von zwei Verfahren festgelegt: Einerseits durch die Basisbevölkerung als Bemessungsgrundlage, anderseits durch den Mindesteinzugsbereich als Bemessungsgrundlage. (Baum Martina, 2018, S.134)

In der nebenstehende Karte sind die bestehenden Nutzungen als Fläche bzw. Gebäude dargestellt. Es ist zu erkennen, dass in dem Gebiet, in letzter Vergangenheit eine Nutzungserweiterung bereits stattgefunden hat. Insbesondere im Bereich Gesundheit.

Lebensmittel

Aphotheke

Erwerbswirtschaftliche Infrastruktur

Soziale Infrastruktur

Bank Frisör Krankenhaus

mehr als mindestanfordeungen

1 vorhanden (für 6000 EW mind 2)

3 vorhanden - deckt den Bedarf (je 2000EW mind 1)

5 vorhanden - deckt den Bedarf

1 vorhanden - deckt den Bedarf(bei 50 000 EW mind 1)

Kinder und Jugentliche Sport

Sicherheitsinfrastruktur

TABELLE 3

Klinik Kultur

Religion

Ältere und Behinderte

Spielplatz - kinder Jugendliche Freizeitnutzungen

Kindergarten

Grundschule Sportplatz freigelände Bibliothek

Theater

1 vorhanden - deckt den Bedarf (bei 25 000 EW mind 1)

nicht vorhanden (bei 2000EW mind 1) nicht vorhanden (bei 2000EW mind 2)

2 vorhanden (bei 2000 EW mind 1)

1 vorhanden (für 6000EW mind 2)

Gesundheit Bildung Realschule 1 vorhanden deckt den Bedarf (17 000 Ew mind 1)

1 vorhanden (für 6000EW mindestens 3) nicht vorhanden

Moschen reichlich vorhanden nicht vorhanden

Verwaltung Polizeistation

1 vorhanden - deckt den Bedarf Feuerwehr

1 vorhanden - deckt den Bedarf

1 vorhanden - deckt den Bedarf

Die obenstehende Tabelle dokumentiert den Bestand an sozialer Infrastruktur, erwerbswirtschaftliche Infrastruktur und Sicherheitsinfrastruktur.

Jede Nutzungseinrichtung hat auf der Basis der Bevölkerungszahl- eine Mindest-Anzahl an Einrichtungen, die zu erfüllen sind. Wir gehen davon aus, dass die Gesamteinwohnerzahl im abgegrenzten Gebiet 7.350 EW betragen. So kann man aufgrund dieser Basisbevölkerungsmindestzahl ermitteln, wie viele Einrichtungen je Nutzung es geben muss.

Nuzung 26 J AKARTA
[Bild 19] (links)
Schule Bank Einzelhandel Polizei / Feuerwehr Krankenhaus Mosche Mosche Aphotheke Sport Frisör STÄDTEBAULICHE ANALYSE 27

Das folgene Balkendiagramm zeigt, die prozentuale Verteilung, zwischen den einzelnen Nutzungen.

Man kann erkennen, dass in den drei Bereichen Einzelhandel (Gelb), Gesundheit (Türkis)und Religion (Rosa) der Bedarf gut gedeckt ist. Ein Grund dafür ist, z.B im Bereich Einzelhandel, dass der Beruf "Händler" einer der meist ausgeübten Tätigkeiten der Gegend ist, da der größte Textilmarkt Indonesiens in der Nähe ist.

Im Bereich Kultur, Spielplatz, Sport und jugendliche Freizeitnutzungen, ist der Bedarf sehr mickrig ausgestattet. Hier ist es dringend nötig eine quantitative Aufwertung anzubringen.

Im Bereich Bildung fehlt es an Grundschulen. Für die insgesamt 7.350 EW ist nur eine vorhanden. Laut den Orientierungswerten nach Basisbevölkerungszahl müssen für 7000 EW mindestens zwei vorhanden sein.

Zwei Kindergärten sind intakt, decken aber nicht den Mindestbedarf. Auch Einrichtungen für Ältere und Behinderte sind nicht vorhanden. Der Mangel muss im neuen Nutzungskonzept mit berücksichtigt werden.

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[Bild 20] (links) Alte Mosche Al Ma`mur Kebun Kacang [Bild 21] Grundschule
Einzelhandel Bank Aphoteken Frisöre Krankenhaus Spielplätze Kindergärten Grundschule Realschule Sport Bibliothek Religion Polizei Jugentliche Freizeitnutzungen Feuerwehr Erwerbswirtschaftliche Infrstruktur Soziale Infrastruktur Sicherheitsinfrastruktur 0 40 80 120 160 180 150 33 20 60 000000000000000 100 5 3 33 40 80 10 1 130 000000000000000 70 65
[Bild 22] Tanah Abang Markt
TABELLE 4

Bebauung

[Bild 23]

Nord orientierte Häuserreihen. Im südlichen Bereich des Gebiets

Um die Bebauungsstruktur in einer bestimmten Maßstabsebene zu erfassen, wird sie erstmals in einzelne Stadtbausteine und in Gebäudetypologien unterschieden. Ein Hauptmerkmal der Grundelemente in der Bebauungsstruktur, wird durch die Gebäudetypologie festgelegt. Die Gebäudetypologie des Bestands ist eine des frei stehende Einfamilienhaus. Diese stehen nebeneinander und orientieren sich nach Norden. Sie werden erschlossen durch Wohnstraßen oder Sammelstraßen. DaieGrundstücke sind in drei Zonen unterteilt : Vorzone, Gebäudezone und der Gartenbereich. Man kann vermuten, dass es früher um eine homogene Struktur handelte. Sie wurde im Laufe der Zeit stark überbaut. So haben manche Einzelgebäude unterschiedliche Dachformen (Satteldach, Flachdächer). Einige sind vertikal gestapelt (bis zu 3 Obergeschossen). Außerdem werden die Seitenflächen des öfteren mit Garagen oder Schuppen angebaut. Im großen Ganzen besitzen also diese Häuser eine heterogene Struktur. Diese frei stehenden Einfamilienhäuser, betreffen die Bebauungsstrukturen, die sich in der Mitte und im Süden des Gebiets befinden. Anderseits gibt es Bebauungsstrukturen, die viel dichter und kleinteiliger gebaut sind. Dies sind die Gebäudegruppen im nördlichen Teil des Gebiets. Ihre Orientierung sind auch nicht mehr eindeutig. Besonders die Bebauungen entlang des Flusses, folgen keine Regeln. Auch innerhalb der Baufelder ist die Bebauungsstruktur willkürlich. Wo normalerweise Platz für Freiraum ist, wird hier dicht bebaut. Erschlossen werden diese Bebauungen durch Gassen.

Ein weiteres Merkmal ist der unterschiedliche Maßstab zwischen den Gebäuden entlang der Hauptverkehrsstraße und die sich im inneren des Gebiets befindenden Wohnhäuser.

[Bild 24]

Bebauungsstruktur im nördlichen Teil des Gebiets

Die Gebäude entlang der Hauptverkehrsstraße haben eine Gebäudetypologie des Stadthauses. Sie sind vertikal gestapelt, bis zu 4 Obergeschossen und haben in der Regel ein Flachdach. Sie orientieren sich in Richtung Osten. In Ihrer Nutzung vereinen die Gebäude den Einzelhandel und das Wohnen.

[Bild 25]

Größere Maßstäbe, entlang der Hauptverkehrsstraße

STÄDTEBAULICHE ANALYSE 29
[Bild 26] Einfamilienhaus [Bild 27] neue Einfamilienhäuser

Es unterscheiden sich drei Grundstrukturengruppen im Gebiet. Die nach Norden orientierten, die Slums-Gebiete und die mit größerem Maßstab entlang der Hauptverkehrsstraße

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Bewertung der Analyse

Positive Aspekte

Es wird eine qualitative Bewertung der Analyse vollzogen. Es werden Potenziale und Konflikte, aber auch positive- und negative Eigenschaften des Gebiets dargestellt. Die neuen resultierenden Erkenntnisse werden mit der ursprüngliche Aufgabe gegenübergestellt, um eventuelle Zielabweichungen zu erwägen.

• Kurze Arbeitswege - hauptsächlich zum Markt Tanah Abang für Händler

• Nahe zum ÖPNV

• Atmosphärischer Straßenraum der Kampungwege, geeignet für Fahrrad/Fußverkehr

• Markt Tanah Abang als vorhandener Öffentlicher Raum

• Gute Nutzungsbedarfsdeckung im Bereich Gesundheit

• Starke Deckung an Erwerbswirtschaftliche Infrastruktur an der Hauptverkehrsstraße

• Freistehende Einfamilienhaus Typologie in den sauberen Kampungs

Negative Aspekte

• Schlecht ausgebauter Straßenraum bei den Sammel-/ Wohnstraßen

• Schlechte Parkmöglichkeiten an den Nebenstraßen

• Kaum Grünflächen / Plätze vorhanden

• Kinder und Jugendliche Freizeitnutzungen - kaum vorhanden

• Kaum vorhandene Einrichtungen für Ältere / Behinderte

• Zu dichte und unklare Bebauungsstruktur in den Slumgebieten

Potenzial

• Bildung von Verbindungsstraßen zur Erreichbarkeit des ÖPNV und zum Markt Tanah Abang

• Verbesserungen des Straßenraums, durch Oberflächenmaterialien, Bürgerstei -ge, Stadtmobiliar und Begrünung

• Schaffung eines Grünzugs als Öffentlicher Raum

Außer aus dem Bereich Verkehr, stehen keine großen Zielabweichungen zu der ursprünglichen Aufgabe. Fragen, wie die des öffentlichen Raums oder Nutzungen werden bereits berücksichtigt und stehen nicht im Konflikt. Im Bereich Verkehr besteht die Notwendigkeit einer Verbesserung des Straßenraums. Diese wird aber getrennt bearbeitet.

• Bildung von Zentren in den neuen Quartieren (Nutzungsbündelung im Sinne "Stadt der kurzen Wege"

• Verbinden dieser Quartiere durch Fahrrad-/Fußwege innerhalb des Grünzugs

• Erschließen der vorhandenen sauberen Kampungswege mit den neuen Fuß-/Fahrradwege innerhalb der neuen Quartiere.

• Decken der nicht vorhandener Nutzungsbedarf im Bereichen VersorgungsInfrastruktur, Kultur, Bildung und Kinder und Freizeitnutzungen.

• Schaffen von bezahlbaren Wohnraum (neue Quartiere)

Konflikte

• Nebenstraßen durchkreuzen den geplanten Grünzug

• Zu enge Straßenbreite um qualitative Straßenräume zu bilden

• Wenig Platz für den ruhenden Verkehr

STÄDTEBAULICHE ANALYSE 31

REFERENZ PROJEKTE

KAPITEL DRE I
3

Die Referenzprojekte

Besonders bekannt durch den Einsatz einer partizipierende Beteiligung der Bewohner während der Planungphase. Die Anwendung der Planungsmethode CAP, brachte dem Projekt viele erfolgreiche Entwurfsansätze, die aus den Vorstellungen der Bewohner selbst stammen.

Außerdem bekannt für die Intregration der ärmeren Gebiete mit den reicheren Gebiete Medelins, durch den Einsatz einer Metro Cable Bahn.

Ein erfolgreiches Beispiel-Projekt, wie das nationale Program KOTAKU die Probleme der Verslumung in Indonesien angeht. Ein ausführliches Beispiel wie ein Slum Aufwertungsprojekt aussehen kann. Von Verbesserungen der technischen Infrastruktur, Schaffung von öffentlichen Raum bis zu Bereitstellung von bezahlbaren Wohnraum.

Ein etwas untypisches Beispiel für ein Slum-Upgrading Projekt. Es geht um die Aufwertung eines Slumgebiets auf einem ehemaligen Bahngelände. Interessant wie die Materialien vor Ort wiederverwendet werden und wie das vergessene Areal wieder angebunden wird an ein Handelszentrum im Norden, durch den Bau einer Brücke. Auch interessant, die Lösung, wie man mit den informellen Handel umgegangen wird. Hier wurde eine "legale Handelszone" geschaffen.

34 J AKARTA
PUI Noriental Surakarta Agra Columbien Indonesien Indien

Integral Urban Projekt (PUI) Noriental, Columbien.

Das PUI Noriental Programm wurde von der Stadtgemeinde ausgerufen um die Prekären Verhältnisse in den Slumgebieten der Stadt Medelin zu beheben. Obwohl es bereits technische Infrastrukturverbesserungen in den 50er und 60er Jahre gegeben hat, wurde das Problem der informellen Siedlungen nicht behoben. Jetzt sollen diese Hauptprobleme mit einer ganzheitlichen Planung, einen besseren Output erzielen. Hier ist nochmal zu erwähnen, dass ein wichtiger Bestandteil des Programms, ist, das Involvieren der Bewohner in die Planung, durch die sogenannte "Comunity Action Plan" Methode (CAP). Ihr Hauptziel ist die Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner in den ärmsten Gegenden, in Hinsicht auf sozialer-, physischer- und Institutioneller Ebene. Erst in der nächsten Phase wurde die Implikation durchgeführt.

In dieser Analyse soll es spezifisch um die Projekt Phase (PUI) für das Areal Comuna Noriental, gehen. Insbesondere auf die physischen Komponente des Projekts. Die Ziele dieses Vorhaben behandeln Themen aus den Sektoren Verkehr, Nutzungen, Öffentlicher Raum, natürliche Gegebenheiten und Bebauung. Das zu planende Gebiet, Comuna Noriental, ist 158 Ha groß und wird in vier Unterbezirke aufgeteilt. Diese sind Andalucía, Popular, Santo Doming and Quebrada Juan Bobo. Das Gebiet hat 54.598 Bewohner, die in etwa 10% der Gesamtbevölkerung der Stadt Medelin ausmachen. Die Bauphase ging von 2004 - 2007.

Verbesserungen des Verkehrs

Es wurden in allen Straßenhierachien Verbesserungen vorgenommen. Zu jeder Straßenkategorie wurde der Straßenraum, wie z.B. im Bild unten, aufgewertet.

Darunter wurden Aspekte, wie der Bürgersteig, Begrünung, ruhender Verkehr, Fahrradspuren sowie die an der Straße angrenzenden Erdgeschoßzonen, verbessert.

REFERENZ PROJEKTE 35
[Bild 28] Verschiedene Ebenen der Implikation [Bild 29] Comuna Noriental [Bild 30] Gesamt Gebiet Medelin

Unten sind die modernisierten Straßen aufgelistet. Sie werden im Masterplan mit Rot gekennzeichnet.

• “Paseo peatonal Calle 106” (Boulevard 106 Street)

• “Parque mirador y Parque de los Niños”

• “Paseo Urbano106a” (Boulevard Street 106a)

• “Corredor Vial 42b” (Improvement of Street 42B)

• “Calle 42C” (Improvement of Street 42c)

• “Paseo Andalucía Calle 107” (Boulevard Andalucia Street 107): 13645 m2 of public space. (C Calderon · 2008)

Aufgrund der topografischen Bedingungen des Gebiets, fehlt in einigen Stadtteilen die Konnektivität zwischen ihnen. Daher wurde beschlossen, einige Fußgänger- und Fahrradbrücken, zu bauen.

• “Puente de La Paz” (Bridge of Peace): 30 m lange Brücke, die eine Verbindung zwischen Andalucía and Villa del Socorro.

• “Puente El Mirador” (The sightseeing bridge): 80 m lange Brücke die die Bezirke Andalucía and La Francia, verbinden. 2C Calderon · 2008)

Auch im Bereich ÖPNV wurden Maßnahmen getroffen. Eine "Metrocable Linie", die die vier Unterbezirke verbindet. Sie verläuft von Süden (Juan Bobo) nach Norden (Santo Doming).

Verbesserungen des Öffentlichen Raum.

Bau von Parks und Plätzen: Diese wurden in lineare Parks, Nachbarschaftsparks und kleine lokale Plätze unterteilt, die durch die Größe und ihren Einflussbereich bestimmt wurden.

• “Parque Balcon del Ajedrez” (Sightseen park of chess):

• “Parque de La Paz y La Cultura” (Park of the Peace and the Culture):

• “Parque de la Imaginación” (Park of the Imagination):

• “Parque Primaveral Nuestra Señora Del Camino” (Park “Primaveral Nuestra Señora Del Camino”)

• “Jardín los Pozos” (Los Pozos Park):

• “Parque Paulo VI” (Paulo VI Park)

• “Parque Lavaderos” (Public Laundry Parks) (C Calderon · 2008)

36 J AKARTA
[Bild 31] Verbesserungen des STraßenraums [Bild 32] Schaffung einer Brücke [Bild 33] Metrocable
[Bild 34] Planung eines Platzes

Verkehrsstraßen und Wohnstraßen Nutzungen Wohnen Grünflächen

REFERENZ PROJEKTE 37
[Bild 34] Masterplan

Verbesserungen der Nutzungen.

Im Sektor Nutzungen wurde im Bereichen Kultur, Sport und Erwerbswirtschaftlichkeit Erneuerungen geschaffen. Diese sind:

• „Parque Biblioteca Santo Domingo“ (Bibliothekspark Santo Domingo): Enthält Raum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, öffentliche Internetzentren, ein Auditorium, Ausstellungsräume, Werkstatträume und eine Kindertagesstätte. Die Bibliothek hat 4.245 m2 und ist von 14.265 m2 öffentlichem Raum umgeben.

• „Cedezo - Centro Desarrollo Empresarial Zonal“ (Zentrum für Geschäftsentwicklung des Distrikts): Unterstützt kleine Unternehmen in der Region auf der Grundlage von Schulungen, Unterstützung, Mikrokrediten und Geschäftsveranstaltungen. Es hat 400 m2 und ist von 405 m2 öffentlichem Raum umgeben.

• „Unidad deportiva de Granizal“ (Sportzentrum Granizal): Dies war eine Verbesserung eines alten Fußballfeldes. Das Projekt schuf 3 neue Fußballfelder, 6 Einzelhandelsgeschäfte und öffentliche Badezimmer. (C Calderon · 2008)

Verbesserungen der Bebauungen

Neben der Verbesserungen im Bereich Versorgung wurde auch im Bereich des Wohnungsbaus Erneuerungen geschafft. Es wurden Sozialwohnungen gebaut, die dafür gedacht sind, die Umgesiedelten Slums-Bewohner in der selben Gegend zu Re-lokalisieren. Für die umgesiedelten Bewohner wurden auch das Eigentumsrecht für diese Wohnungen gesichert. Dies trägt dazu bei, dass der neue Wohnort dementsprechend gepflegt wird.

• „Proyecto de Consolidación Habitacional en La Quebrada Juan Bobo“ (Upgradeund Konsolidierungsprojekt im Juan Bobo Stream): Das Projekt implementierte die 4 Programme, die während der Planungsphase geplant waren. Neben der Modernisierung, Regulierung, Umsiedlung und dem Bau neuer Wohnungen wurde der öffentliche Raum in der Umgebung verbessert und neue Gemeinschaftseinrichtungen geschaffen. (C Calderon · 2008)

Verbesserungen der natürlichen Umwelt

Das Projekt zielte darauf ab, das Becken des Baches „La Herrera“ wiederzugewinnen. Auf diese Weise wird ein neuer öffentlicher Park für die nahe gelegenen Stadtteile errichtet. Dort werden auch kleine Gemeindedienste angesiedelt sein. Insgesamt sollen 18.324 m2 neuer öffentlicher Raum gebaut werden.

„Parque Lineal Quebrada La Herrera“ (linearer Park La Herrera Bach): (im Bau)

38 J AKARTA
[Bild 36] Bibliothek [Bild 37] Sozialwohnungsbau [Bild 35] Gestaltung eines Platzes
[Bild 38] Grünzug

Ergebnisse der Analyse

Ein Hauptmerkmal des Projekts ist die Beseitigung der sozialen Exklusion. Neben den Aufwertungen innerhalb der einzelnen Sektoren, war die Schaffung der neuen Metrocable-Bahn eine bahnbrechende Idee. Denn jetzt kann man das zuvor isolierte Gebiet Comuna Noriental von allen anderen Gebieten der Stadt Mendelin erreichen. Ein erster Ansatz, der den Kontrast zwischen Arm und Reich etwas abmindert. Eine weitere Besonderheit dieses Projekts liegt in der partizipativen Beteiligung der Bewohner. Wie bereits erwähnt, wird durch Workshops oder kommunale Treffen, gezielt auf die Bedürfnisse und Vorstellungen der Bewohner eingegangen. Die angewendete Methode für die Beteiligung heißt Community Action Plan. Übrigens, ist diese strukturell so angelegt, dass in jeder Phase, sei es in der Planung, Analyse oder sogar während der Bauzeit, ein Einspruch seitens der Bewohner eingelegt werden kann. Somit wird verhindert, dass die Planung eine bevormundende sei und gibt den Bewohnern die Möglichkeit ihre zukünftige Gegend selbst mitzugestalten. Eine sozial demokratische Herangehensweise, die den Erfolg dieses Projekts enorm unterstützt.

REFERENZ PROJEKTE 39

KOTAKU Surakarta, Indonesien.

Eines der Ziele des Nationalen Entwicklungsplans Indonesiens für die Periode 2020 - 2024, ist die Stärkung der Versorgungsinfrastruktur in ärmlichen Gebieten zu gewährleisten. Hiermit ist die Bereitstellung der technischen und sozialen Infrastruktur, wie Zugang zu sauberen Trinkwasser, Zugang zu einer ordentlichen häuslichen Abwasser und Abfallwirtschaft und die Bereitstellung für angemessenen, sicherem und erschwinglichem Wohnraum, gemeint. Diese Prinzipien wurden von dem nationalen Programm KOTAKU ( Stadt ohne Slums Programm) durchgeführt.

Es handelt sich um ein stark betroffenen Bezirk der Stadt Surakarta, Java, Indonesien. Das Gebiet gehört zum Bezirk Pasar Kliwon. Er wird in drei Unterbezirke aufgeteilt; Kelurahan Kedunglumbu, Kelurahan Sangkrah und Kelurahan Semangi. Diese bestehen wiederum aus mehreren Vierteln. Die neben stehende Karte zeigt das zu untersuchende Gebiet an. In dieser Dokumentation wird besonders auf die Ergebnisse der Projektimplikation für das Unterbezirks Semanggi eingegangen.

Das Bezirk Semanggi hat 31.854 Einwohner. Davon leben 25.719 Einwohner im Slums. Laut Statistik bestehen insgesamt 8.312 Häuser im Gebiet. Nur 1.196 Häuser stehen auf legalen Boden und besitzen eine Baugenehmigung. 6.943 Häuser haben keine Besitzurkunde und stehen auf illegalen Boden. (KOTAKU, 2020). Außerdem sind regelmäßige Überschwemmungen in der Nähe zum Fluss ein Problem.

Im folgenden wird der Unterbezirk Semanggi nach den jeweiligen einzelnen Sektorerlen analysiert. Die Verbesserungen innerhalb der Sektoren sind in Bereich Verkehr, Öffentlicher Raum, Bebauung und Nutzung, unterteilt.

Verkehr

Der Bezirk hat insgesamt 55.651m länge an Verkehrsstraßen. Hauptsächlich handelt es sich um Wohnstraßen und Wohnwege. Die zweispurigen Hauptverkehrsstraßen, befinden sich einmal im Süden, die Jl. Kyai Mojo und im Norden die, Jl. Untung soeprapto.

Davon sind 34.114 m Strecken, im schlechtem Zustand. Im Sektor Verkehr wurde neben Modernisierungen der Wohn- und Verkehrsstraßen, auch eine lange Promenade entlang des Deiches am Fluss geschaffen.

Das neben angezeigte Bild, zeigt wie die Gestaltung der Wohn- und Sammelstraßen konzipiert wurde. Es wurden Verbesserungen des Straßenraums, wie z.B. neue Oberflächenmaterialien, Begrünung und Platz für den ruhendem Verkehr, umgesetzt. Desweiteren wurden auch gründliche Verbesserungen der technischen Infrastruktur geschaffen. z.B Anbringung von Drainagen entlang der Straßen, Anschluss an sauberes Trinkwasser, und Anschluss an ein Abwassersystem.

Grenzstrifen Bezirk

Bahngleis Fluss

Slumgebiet Wohngebiet [Bild 39] Das zu beplanende Gebiet [Bild 40] Verbesserungen im Straßenraum

[Bild 41] Promonade

40 J AKARTA
GSEducationalVersion

[Bild 42] (links) neue Wohnhäuser

[Bild 43] (rechts) Render der geplanten Häuser

Bebauungen

Entlang der Promenade wurde eine lange Reihe von Reihenhäusern geplant. Diese sollen den Bedarf an erschwinglichen Wohnraum decken. Zuvor befanden sich hier heruntergekommene Slumhäuser. Nach den Abrissarbeiten wurden die Bewohner in temporären Schaltern untergebracht. Die gewonnene Fläche wurde durch Erdarbeiten verbreitert und schafft nun Platz für die neu bebauten Sozialwohneinheiten. Nach Fertigbau können die kurzfristig umgesiedelten Bewohner in die Wohneineinheiten einziehen.

In der nebenstehende Karte sieht man wie die neuen Reihenhäuser und die neue Promenade verläuft. Der Streifen ist in etwa 2 km lang.

Öffentlicher Raum

Der öffentliche Raum ist hier hauptsächlich als Straßenraum umgesetzt worden. Besonders durch die lang gestreckte Promenade. Es wurden auch Plätze geplant, die sich aber nur vereinzelt im Gebiet befinden.

Die Promenade erstreckt sich entlang des Deiches. Hier wird nachmittags gespielt, Nachbarn treffen sich und durch einer guten Begrünung, ermöglicht es den Bewohner sich auch zu erholen. Auf dem Deich selber ist eine Jogging Route geplant. Zusätzlich wurden auch Plätze eingeplant. Diese befinden sich meistens an Straßenschnittstellen. Der oben gezeigte Platz befindet sich an der Promenade und ist mit Sitzbänken, eine gute Begrünung und neuen Oberflächenmaterialien bebaut. Dieser Platz ist gleichzeitig mit einem Internet-Hotspot ausgestattet worden.

REFERENZ PROJEKTE 41
[Bild 44] Reihenhäuser und der Verlauf der Promenade [Bild 45] Promonade [Bild 46] Platz

Nutzungen

Im Bereich Nutzungen wurde hauptsächlich auf die technischen Infrastrukturen geachtet. Neben den bereits erwähnten Verbesserungen im Straßenraum, wurden noch zusätzlich Wasserschleuse, Deiche oder Hochwasserpumpen gebaut. Dies sind Maßnahmen, die Überschwemmungen verhindern soll.

Für die soziale Infrastruktur wurde eine Bibliothek, Spielplätze, und mehrere Gemeindezentren errichtet.

Ergebnisse der Analyse

An erster Stelle ist anzumerken, dass die Planung aus dem Prinzip "Urban Renewal" entstand. Dies bedeutet eine Slum-Erneuerung ohne Umsiedlung.

Des weiteren wurde im Züge der Schaffung einer Promenade entlang des Flusses, passend dazu eine Reihenhaus Typologie, entlang der lang gestreckten Fläche angelegt. Die typische Ansiedlung von Slums, entlang des Flusses, wurde zuerst durch Abrissarbeiten beseitigt. Die betroffenen Bewohner, wurden während der Bauzeit,

3

Nach Fertigstellung der neuen Wohneinheiten (im selben Gebiet), können die Bewohner dort einziehen. Die Bewohner profitieren außerdem von einem Öffentlichen Raum, der die engen sozialen Strukturen der Bewohner erhalten bleiben lässt. Negativ zu Bewerten ist die doppelte Erschließung der Wohnhäuser, weil Sie einerseits von seitens der Promenade und anderseits seitens der parallel gelegene Wohnstraße zu erschließen sind.

42 J AKARTA
[Bild 47] Boden Verbreiterung
1 2
[Bild 48] Gesamt Konzept [Bild 49] Bauphasen

North Karchpura, Agra, Indien.

Es handelt sich um ein Slum-Upgrading Projekt auf einen Areal der Indischen Bahn in Karchpura, Agra, Indien. Es befinden sich bereits Slumbildungen auf dem Gebiet. Es steht aber noch ein leeres Areal, dass nur mit einigen Gebäuden von der Indischen Bahn bebaut ist, frei. Hier sollen neue Sozialwohnungen und Nutzungen des Gemeindebedarf geschaffen werden.

[Bild 51] das zu beplanende Gebiet

Das Projekt ist in verschiedenen Phasen unterteilt und beinhaltet Erneuerungen im Bereich erschwingliches Wohnen, technischer Infrastruktur und Verbesserungen des Öffentlichen Raumes. Dazu kommt noch die Idee, das Einbinden des neuen Wohnbereichs mit einem bestehenden gut funktionierenden Markt, durch den Bau einer Brücke.

Außerdem wird bei diesem Projekt besonders geachtet auf die Integration des Bestandes in die Planung.

Im Folgenden werden Bilder aus der Feldstudie gezeigt. Es sind Probleme, insbesondere im Bereich Hygiene, Gesundheit und Unterernährung festgestellt worden.

Im Bild Nr. 53 ist zu sehen, wie das Abwasser sich in einem Teich gesammelt hat. Es bestehen auch Defizite im Bereich der Gesundheitsinfrastruktur. Hierfür wurden natürlich auch Lösungen gefunden, wie z.B einen mobilen Gesundheitsstation, oder eine Container Reihe als Markt.

Dann ist ein wichtiger Bestandteil der Analyse, die Dokumentation der bestehenden, von der Bahn, herumliegenden Restmaterialien. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Erfassung des Genius Loci. Weil alle Elemente die in der Gegend sich befinden, werden wiederverwendet und bilden somit das ästhetische Merkmal dieser Gegend. (Socrates Architects, 2012)

[Bild 52] Materialien in der Gegend

[Bild 53] Abwasser

REFERENZ PROJEKTE 43
[Bild 50] Wohnen

Bestand Objekte

Unten werden Fotos aufgezeigt, die den Baubestand erfassen. Neben dem kleinen Tempel und dem kleinem Wasserspeicherhaus, stehen orthogonal zu den Bahn-Gleisen, 11 alte Bahnarbeiter Häuser. Sie sind gereiht aufgestellt und haben ein Tonnenndach. Auch hier wird dieser Bestand in dem späteren Entwurf einfließen.

Als nächstes werden die einzelnen Bauphasen vorgestellt. Sie sind in 6 Phasen unterteilt und beinhalten verschiedene Szenarien.

Phase 1 Dezentralisiertes Sanitär Management

Die dezentralisierte Sanitäranlage, wird zur Wiederverwendung von Wasser benutzt (Bewässerung, Toilette, Spülen, Kühlen, Grundwasserneubildung), gleichzeitig dient sie als lokale Energierückgewinnung (Biogas für Beleuchtung und Kochen), und zur lokalen Wiederverwendung für Nährstoffe (natürlicher Dünger). Außerdem reduziert sie die Grundwasserverschmutzung

44 J AKARTA
[Bild 54] Planungs Skitzen [Bild 55] altes Bahn gebäude [Bild 56] alte Bahn Gebäude
Wasser
[Bild 58]
Management [Bild 59) Wassersterilisierung

Phase 2 Gemeindehaus

Im Zentrum des Areals wurde ein Gemeindehaus geplant. Im Gemeindehaus sollen die Bewohner zusammen kommen und sich treffen. Es kann gekocht und zusammen gegessen werden. In der oberen Etage können Schulunterrichte oder Workshops stattfinden oder auch um einfach gemeinsame Aktivitäten zu gestalten.

Phase 3 Die Brücke

Es lagen überall verstreut ehemalige Bahn-Materialien. Diese wurden dokumentiert und aufgemessen. Entsprechend seines Konzepts sollen alle bevorstehende Ressourcen verwendet werden. Nicht aufgrund eines Kostenersparnisse sondern eben weil diese Materialien bereits ein Teil des ästhetischen Merkmals des Ortes sind. So sieht die Brücke so aus, als ob sie schon immer da gewesen wäre. (Bild Bild 61) (Socrates Architects, 2012). Außerdem ist die Idee, das Slumgebiet mit den bestehenden Markt im Norden zu verbinden.

Phase 4 "Unter der Brücke" Markt Phase 4 Unzonierte Handelsroute

Ein beschatteter Bereich unter der neuen Brücke, wird mit Containern aufgestellt und soll Raum für Handelsmöglichkeiten bieten. Wie der Übertitel verlauten lässt, können die informellen Händler die Container nutzen um Ihre Waren zu verkaufen. Gleichzeitig wird hier Raum geschaffen für eine mobile Gesundheitseinrichtung. Nach dem Prinzip "Architecture of Rapid Change & Scarce Resources", sollen in der Umgebung befindeten Ressourcen verwendet werden, weil sie Teil des ganzem sind. Es sollen möglichst schnelle Veränderungen stattfinden, wie es die Lösungen mit den Containern und der mobilen Arztpraxis zeigten.

[Bild 61] Brücke zum bestehenden Markt

Es ist ein sozio-ökonomisches Phänomen, dass sich an stark frequentierte Wegen, dort sich Handelsmöglichkeiten anbieten. Deswegen wurde entlang der Bahnhäuser ein überdachter Raum geschaffen, wo das unvermeidliche informelle Handeln stattfinden darf. Ich finde, dass diese Legalisierung, eine gute Lösung ist um Konfliktzonen zu vermeiden.

REFERENZ PROJEKTE 45
[Bild 60] Gemeindehaus [Bild 62) Markt unter der Brücke
[Bild 63) Handelzone

Phase 6 Erschwingliches Wohnen

Wie unten im Masterplan zu sehen ist, werden die Wohnhäuser in Form von Riegeln, aneinander gestellt und bilden jeweils einen Innenhof, der als Öffentlicher Raum zur Verfügung steht. Die Wohnwege durchkreuzen diesen. Außerdem wird der Freiraum mit Gärten angelegt, sodass die Bewohner sich teilweise selbst versorgen können.

[Bild 67] Masterplan

Die Hochbauliche Ausführung ist besonders interessant, weil sie den Prinzipien des Klimagerechten Bauen entspricht. Im Inneren bestehen die Wohnungen aus gestapelten Containern, die dann in den Dach- und an den Seitenbereichen nochmals verpackt werden, um das innere vor den extremen Sonneneinstrahlung zu schützen. Das doppelte Dach spendet den innere Zellen Schatten und wird durch Ihre offene Bauweise gut belüftet, sodass die heiße Luft entkommen kann. An den Seiten wird durch ein doppeltes Bambus-Gestell, die mit geflochtenen Textilresten beplankt werden, eine Art Pufferzone gebildet. Diese filtert die Sonnen Einstrahlung und spendet den Flur und den Wänden ebenfalls Schatten. Toiletten sind separat von den Wohnungen geplant. Es gibt zwei Wassertanks die Grauwasser sammeln. Das Wasser wird zum Waschen und für Toilettenspüllug benutzt.

46 J AKARTA
[Bild 64] Wohn Container [Bild 65] Vogelperspektive [Bild 66] Beschattungs Element
REFERENZ PROJEKTE 47
[Bild 68] Seitenansicht [Bild 69] Vorderansicht [Bild 70] Hinteransicht

G EGENÜBERSTELLUNG / FAZIT

4

[Bild 71] Klimagerechte Bauweise

In diesem Kapitel werden die Referenzprojekte mit der eigenen Lösung gegenübergestellt. Zur Einfachheit unterteile ich die Themen wieder in einzelne Sektoren, wie Bebauung, Öffentlicher Raum, Verkehr und Nutzung.

BEBAUUNG

Wie unten zu sehen findet man, bei den Projekten in Agra und Surakarta, Ähnlichkeiten mit der eigenen Lösung in Bezug auf die Gebäudetypologie der neuen sozial Wohnungen. Gemeinsamkeiten in allen Projekten besteht in der vorhandenen Slumbebauungsstruktur. Aus PUI Noriental, sind Gegensätzlichkeiten in der Maßstabsebene der neuen Bebauungen zu finden.

PUI NORIENTAL

Geb. Typ : Riegel (Neubau) Maßstab: Ragt hervor (größerer) Vorhandener Bebaungstruktur: Willkürlich

SURAKARTA

AGRA

Tabelle 5

Geb. Typ : Reihenhaus (Neubau) Maßstab : angepasst an dem Kontext Vorhan. Bebauungstruktur : Willkürlich

Geb. Typ : Riegel (Neubau) Maßstab : angepasst Hochbau:klima gerecht Vorhandener Bebaungstruktur: Willkürlich

Öffentlicher Raum

PUI NORIENTAL

-Schaffung von mehreren Plätzen -Verbesserungen des Straßenraums -Bildung eines Grünzugs

EIGENE LÖSUNG

Geb. Typ : Reihen Mehrfamilienhäuser(Neubau)

Maßstab: angepasst an dem Kontext

Hochbau: klima gerecht Vorhandener Bebaungstruktur: Willkürlich

EIGENE LÖSUNG

SURAKARTA Schaffung einer Promenade als Ö.R. AGRA -Viel Freiraum zwischen den Bebauungen

6

50 J AKARTA 4. GEGENÜBERSTELLUNG / FAZIT
-Grünstreifen - Bildung von Plätzen innerhalb der Kampung`s -Verbesserungen des Straßenraums Tabelle

Im Sektor Öffentlicher Raum, haben alle Projekte unterschiedliche Lösungsansätze. Eine Gemeinsamkeit ist der Grünstreifen bei PUI Noriental. Auch hier verbindet er die Viertel im Süden mit denen im Norden. Er wird mit vielen Treppen und kleinen Plätzen ausgestattet. Diese Beispiele spiegeln sich in dem Konzept der eigenen Lösung öfters wieder. Während in Surakarta nur eine Promenade ausschließlich als Öffentlicher Raum ausgebildet ist, macht sie im Vergleich mit der eigenen Lösung, ein Unterschied aus.

Aus Agra sind Gemeinsamkeiten in der Freiraum Gestaltung zu finden.

Verkehr

PUI NORIENTAL -Bildung eines Boulevards und Verbesserungen der Nebenstraßen -Anschluss an den ÖPNV

SURAKARTA -Verbesserungen der Nebenstraßen -Bildung einer Promenade AGRA -Bildung einer Brücke - Fuß- und Fahrradwege als Wohnerschließung

EIGENE LÖSUNG

[Bild 72] Plätze Tabelle 7

Gemeinsamkeiten im Sektor Verkehr ist die Verbesserung des Straßenraums in allen Hierarchien der Straßen. Auch hat die Idee des Verbinden der Wohngebiete mit dem Markt in Agra, durch eine Brücke, eine ähnliche Annäherung wie bei meiner Lösung. Wobei bei mir, der Markt Tanah Abang durch die Fuß- & Fahrradwege, statt einer Brücke, verbunden wird. Anderseits auch durch den ÖPNV. Durch die Verbesserung des Straßenraums, soll der Weg zu der ÖPNV auch für Fußgänger erleichtert werden. Gegensätzlichkeiten findet man in der Umsetzung der Verbesserung des Straßenraums. Während in PUI Noriental und Surakarta mit Schaffung von Boulevards und Promonaden gearbeitet wurde, wird in der eigenen Lösung eher durch Erweiterungen und Anschließen der erhaltenswerten atmosphärischen Kampungwege ausgegangen.

Verkehrskonzept

Öffentlicherraumkonzept Bebaungs und Nutzungs Konzept

-Verbinden des ÖPNV mit den Kampung`s -Fuß- und Fahradwege durch den Grünstreifen und innerhalb der neuen Kampungs.

-Umstellung Fahrad - Reduzierung der

-OptimierungsFahradwegnetz den Quatieren Kampungs und GrünzugBebaung -Verkehrsberuhigung Quatier Vermeidung gebietsfremderVerkehrsbewegungenRaum Szenario - -

Szenario -Maßnahmen

Bestandswege Kampunggassen mit den Quartieren und dem - integratin privaten Straßennetztes -Schaffung einer Promonade -Schaffung -Grünzug als Verbindungselement Maßnahmen

Struktur -Nutzung des -Nutzung als Aufenthaltsort

Behavior -Mehrfamilienhäuser -Nutzungen wie Schulen - Schulweg möglichst frei Auto befahrenden Straßen plannen UrbanservicesQuatiere

Struktur Szenario - -

Heterogenen -Nutzungen wie Schule und KITA S im

GEGENÜBERSTELLUNG / 51
Quartier

Nutzung

PUI NORIENTAL Bildung von Infrastruktur in Bereichen; Gesundheit, Sport, Kultur.

SURAKARTA - Schaffen von Gemeindehäuser, Spielplätze, Bibliotheken.

EIGENE LÖSUNG

-Decken des Bedarf in Bereich Bildung, sozialen Einrichtungen, Kultur und Freizeit

-Bildung von Zentren innerhalb der neuen Quartiere

AGRA -Bildung eines Gemeindehauses, Sozialwohnungen -Bildung von legaler Handelsroute

8

Auch hier werden in fast allen Projekten, Verbesserungen in der Versorgungsinfrastruktur geschaffen. Hier werden überall Gemeinsamkeiten gefunden. Ein kleiner Gegensatz ist bei dem Projekt in Agra zu sehen. Hier wurde etwas differenzierter geschaut, welche Nutzungen den Bewohner gut tun. Anstatt der Bildung eines normalen Gewerberaums, wurde hier ein Raum für die informellen Händler geschaffen. Also, eine Legalisierung, für die sonst störenden informellen Straßenhändler, die jetzt auf legaler Weise, Ihre Tätigkeiten ausüben können. Dazu wurde entlang eines Fußgängerüberweg, ein überdachter Bereich geschaffen, der Schatten spendet und Platz bietet, wo die Händler Ihre Waren weiter verkaufen können. Dies ist sicherlich ein inspirierender Ansatz, wie man auf die Bedürfnisse der lokalen Bewohner reagieren kann, und ist gleichzeitig eine Annäherung zur Schaffung von sozialer Gerechtigkeit. Jedoch wird im Konzept der eigenen Lösung auch kreative Nutzungen geschaffen, die sich ebenfalls von den standardisierten Nutzungsbedarf abheben. Hier werden z.B kommunalen Gemeindehäuser oder Workingspaces für Frauen geschaffen, aber auch kreative Freizeitnutzungen, wie Bibliothekscontainer, Imbissbuchten oder Open Air Kinos geplant. Diese werden aber nur Schematisch auf dem Grünstreifen dargestellt.

52 J AKARTA
Tabelle
[Bild 73] Handelszone
GEGENÜBERSTELLUNG / 53 PUI Noriental Surakarta Agra Columbien Indonesien Indien 10 012 26 m 10 424 58 10 919 23 m 24 792 21 59 289 50 m Grundschule Spielplatz - kinder Jugentliche Freizeitnutzungen Sportplatz Nutzungbündelungen
Stadtbücherei = Tanah
[Bild 73.a] Masterpläne
(Erwerbwirtschaftliche Infrastruktur)
Abang, Jakarta

Das Problem der Urbanisierung in den Städten ist unaufhaltbar und kann nur mit einer nachhaltigen Städteplanung antizipiert werden. Jakarta als eine Megacity hat seit 2016 eine Einwohnerzahl von 10.483.000. Im Jahr 2030 wird die Zahl voraussichtlich auf 13.812.000 steigen. Selbst jetzt werden von den 2.700 Bezirken Jakartas, etwa 400 Bezirke in die Kategorie von Slums eingestuft. Abgesehen davon sind Überschwemmungen in der Regenzeit, ein zusätzliches Problem.

Aus der städtebaulichen Analyse wird in erster Linie festgestellt, dass ein Mangel an Öffentlichen Raum besteht. Bis jetzt spielt das Öffentliche Leben hauptsächlich in den Straßenraume ab. Dies stellt eine neue Herausforderung dar, um mehr Freiraum in Form von Grünstreifen oder Plätze zu schaffen. Gleichzeitig würde diese Maßnahme eine Reduzierung der Versieglungsfläche schaffen, sodass Regenwasser besser versickern kann und somit Überschwemmungen verhindern kann.

Im Sektor Nutzungen, ist eine Soziale Infrastruktur aus dem Bereich Gesundheit, Bildung und Kultur nur teilweise vorhanden und hat einen qualitativen Verbesserungsbedarf. Die Verkehrssituation ist ziemlich gut vernetzt, somit auch die Anbindung zum ÖPNV. Eventuel wären hier Verbesserungen des Straßenraums nötig. Eine weitere Besonderheit, die sehr erhaltenswert ist, sind die schmalen atmosphärischen Gassen innerhalb der noch sauberen Kampungs. Dies stellt ein Potenzial dar. Auch spiegelt sich das Problem der Verstädterung im Schwarzplan wieder. Die ursprüngliche Gebäudetypologie, ist die der Freistehenden Einfamilienhäuser. Es deutet daraufhin, dass es früher um eine homogene Bebauungsstruktur handelte, die dann im Laufe der Zeit, verändert, überbaut und angebaut wurde. Heutzutage ist die Bebauung im Maßstab, Orientierung und Gebäudetypologie gemischt.

Weitere Ergebnisse aus der Analyse bzw. von den Referenzprojekten betrifft die partizipierende Planung. Das sogenannte Community Action Plan (CAP), das erfolgreich im PUI Noriental angewendet wurde, ist ein Entwurfsansatz der im Kontext von Slum-Upgrading gut geeignet ist. Die direkte Beteiligung der Bewohner während der Planung, ergaben nach dem Vorbild von PUI Noriental, die besten Lösungen. Eine Planung die von den Bedürfnissen der Bewohner direkt ausgegangen ist. Diese Methode kann ich im Rahmen dieser Arbeit leider nicht vor Ort durchführen, daher werden die Informationen aus den Soziokulturellen Berichten entnommen. Es resultiert, dass es in Entwicklungsländern, die Aspekte "Informell" oder des "Sozialen Kapitals" eine große Rolle spielen und gut als Potenzial für weitere Entwurfsansätze dienen können. Daher die Idee, die neuen Quartiere, neben zur Schaffung von erschwinglichen Wohnraum, auch als Nutzungsbündelung zu entwickeln, wo die Bewohner ihren täglichen kurzfristigen Bedarf vor Ihrer Haustür erledigen können. Außerdem sollen die neuen Quartiere aus dem Kontext entwickelt werden, indem man die Höhen, Breite und Tiefen der Bebauungen aus der Umgebung übernimmt und anhand diese die neuen Quartiere konzipiert.

54 J AKARTA
FAZIT

Aus der Gegenüberstellung mit dem Projekt von Agra, Indien, könnte die hochbauliche Vertiefung in einer klimagerechten Bauweise erfolgen. Dazu wurde in dem Beispielprojekt gut gezeigt, welche Prinzipien man anwenden kann. Außerdem wurden hier inspirierende Nutzungsformen geschaffen. Diese wären eine mobile Gesundheitseinrichtung oder die neue "Handelszone", die als legaler Handelsraum für informelle Händler geplant wurde. Diese Lösungen treten aus dem sozio-kulturellen Hintergrund hervor und untermauern damit den Grundsatz der Gleichheit und sozialen Gerechtigkeit.

Die oben beschriebenen Ergebnisse aus der Analyse werden auf Weiteres in das Gesamtkonzept übernommen und bringen hoffentlich Verbesserungen zu der beschriebenen Aufgabenstellung.

GEGENÜBERSTELLUNG / 55

KAPITEL FÜNF

ERLÄUTERUNG DES ENTWURFS

5

Das Konzept besteht aus vier zeitlich aufeinander abfolgenden Phasen mit jeweils unterschiedlichen Szenarien, welche verschiedene Maßnahmen beinhalten.

Phase 1 (Umsiedlung in der Nähe)

In der ersten Phase werden die Slumbewohner (rot markiert) in die drei vorgesehene neuen Siedlungen (Kampung) umgesiedelt. Es werden insgesamt 1.411 Einwohner umgesiedelt, aus einer Slumfläche von 9,4 Ha. Sie werden in drei neue Kampungs / Quartiere aufgeteilt. Somit wären es 470 EW pro Kampung. Die drei neuen Kampung haben in etwa eine ähnlich große Fläche. Es handelt sich hier zwar um eine Re-lokalisierung, sie findet aber in der selben Gegend statt. Also es wird niemand von seinem ursprünglichen Wohnort in andere Gegenden / Peripherie umgesiedelt. Die Bewohner können ihr alltägliches Leben, wie zuvor weiter nachgehen und bleiben an das Urbane-System angeschlossen. Die Siedlungen selbst sollen alle Anforderungen an ein adäquates Wohnen erfüllen. Das heißt, es soll mehr als ein Dach über dem Kopf angeboten werden, sondern auch das Recht auf Eigentum, Anschluss an einer Grundversorgung, wie Schulen, Kindergärten und Arztpraxen, eine gute technische Infrastruktur, Erschwinglichkeit, und Öffentlicher Raum. Es soll bei der Implikation niemand benachteiligt werden.

Phase 2 (Schaffen eines Grünzugs)

Die zweite Phase, besteht darin die frei gewordene Fläche in einem Grünzug zu verwandeln. Der zuvor kaum vorhandene Freiraum wird hierdurch gewährleistet. Auf dem Grünzug selber sollen gleichzeitig verschiedene Plätze und Freizeitnutzungen zum Verweilen und als Kommunikationsraum geschaffen werden. Außerdem reduziert der Grünraum die Bodenversieglung, wodurch nun Regenwasser oder Flussüberläufe besser versickern kann und antizipiert somit die Gefahr an Überschwemmungen.

58 J AKARTA 10 012 26
[Bild 74] Bauphasen
10 58 5.
GESAMT KONZEPT

10

Grundschule

Stadtbücherei

Spielplatz - kinder Jugentliche Freizeitnutzungen Sportplatz

Nutzungbündelungen (Erwerbwirtschaftliche Infrastruktur

Phase 3 (Verbinden der drei Zentren/Herzen)

In der dritten Phase sollen die drei neuen Kampungs (Quartiere), anhand eines Fuß- & Fahrradweg vernetzt werden. Gleichzeitig soll der Weg zum ÖPNV und zum Markt Tanah Abang hergestellt werden. Hierfür werden die Straßenräume, die von den Kampungs zu den Bushaltestellen an der Jln. Mas Mansyur führen, eine qualitative Verbesserung erfahren.

Phase 4 (5 Minuten Stadt)

Die vierte Phase betrifft die Nutzungen. Wie in der Analyse festgelegt worden, soll der unzureichende Bedarf an sozialer Infrastruktur im Bereich Kultur, Bildung und Freizeit wieder gedeckt werden. Eine neue Grundschule, ein BibliothekContainer, Sportplätze, Spielplätze und Jugendliche-Freizeitnutzungen werden entlang des Grünstreifen angegliedert (wie oben im Bild). Zusätzlich sollen kreative Nutzungen innerhalb des Grünstreifen entstehen. Diese können in Form von öffentlichen "Stadtmobiliar" sein, wie z.B. öffentliche Toiletten, Info-Displays, Imbissbuchten (legale Plätze für informelle Essensverkäufer), Müllbehälter oder eine Welt-Uhr sein. Desweiteren soll im Sinne einer "Stadt der kurzen Wege", eine Nutzungsbündelung in den Erdgeschoss Zonen innerhalb der neuen Kampungs geschaffen werden. Erwerbswirtschaftliche und soziale Infrastruktur, wie Frisör, Einzelhandel, kreative Diensteislungen, Workingspace für Frauen, Handwerker-Ausbilungszentren und eine Bank könnten hier untergebracht werden.

E RLÄUTERUNG DES E NTWURFS 59
012 26 10 424 58 10 424 58

FREIRAUMGESTALTUNG

Im folgenden wird gezeigt, wie die Gesamtplanung auf einer höheren Maßstabsebene aussieht. Sie ist entsprechend des oben beschriebenen Konzepts gestaltet. Das Bild soll die oben beschriebenen Szenarien zusammenbringen und darstellen. Es sind hauptsächlich die verschiedenen Nutzungen- und die Gestaltung des Grünzugs zu sehen.

60 J AKARTA
2
A A
[Bild 75] Gestaltung des Grünzugs
E RLÄUTERUNG DES E NTWURFS 61 1 2 A B C 1 2 A B C Grundschule Siedlungen Sport (Basket Ball) Joggen Urban Gardening Podium Open Air Kino Container Bibliothek Öffentliche Toilette Tisch Tennis LEGENDE 2

NUTZUNGSSCHEMA / NUTZUNGSBÜNDELUNG

Des Weiteren werden auf einer kleineren Maßstabsebene die einzelnen neuen Siedlungen konzipiert. Hier soll eine Art "affordable housing" geschaffen werden. Das Szenario hier lautet "eine Bildung von Zentren-Netzwerke mit einer Nutzungsbündelung im EG und Wohnen in den oberen Geschossen." Dies ermöglicht den Bewohnern, deren alltäglichen Erledigungen in kurzer Distanz zu machen. Der Einzugsbereich zwischen den einzelnen Zentren soll weniger als 5 Minuten Gehweg betragen. Gleichzeitig sollen die Häuser in einer klimagerechten hochbaulichen Vertiefung ausgeführt werden, mit einem möglichen Bezug zu seiner Umgebung. Als Nutzungsbündelung werden alle nötigen sozialen Infrastrukturen sowie erwerbswirtschaftlichen Infrastrukturen innerhalb eines Quartiers untergebracht. Die orange farbigen Kästen bezeichnen die Gastronomie sowie die Einzelhandelsnutzungen. Alle anderen bunten Kästchen sind im inneren des Quartiers untergebracht, und beinhalten die kreativen Dienstleistungen, sozialen und die restlichen erwerbswirtschaftlichen Infrastrukturen.

62 J AKARTA
[Bild 75.b] Drei Herzen [Bild 76] Nutzungsschemata

QUARTIERS KONZEPT

Das Konzept beruht auf eine Anpassung an dem Kontext. Die neue Bebauungsstruktur soll die bevorstehende Struktur der Umgebung nicht stören. Dafür wurde eine Art Puzzle-System entwickelt, dessen Stadtbausteine der Proportionen der umgebenden Bebauung entsprechen. Danach werden einige Blöcke wiederum herausgenommen, die dann den Freiraum bilden. Der nächste Schritt ist die Verlängerung der umgebenen sauberen Kampungwege in das neue Quartier, gleichzeitig werden die Freiräume miteinander verknüpft. Aus diesem Prozess entsteht somit die neue Quertierstruktur. Besonders die willkürlichen Höhenunterschiede spiegeln sich in der neuen Struktur gut wieder.

Die Geschosse variieren zwischen 2 und 3 Geschossen. Die Erschließung erfolgt meistens entweder von der Straße oder von den Hintergärten. Somit entsteht eine Trennung der Erschließung für Gewerbe und Wohnen. Durch die vielen Gassenverlängerungen aus der Umgebung und in Relation mit den Freiräumen, ist das Quartier insgesamt sehr durchlässig.

1. Herausnehmen von drei Bausteinen aus der Umgebung

2. Bilden einer vollen Fläche, aus den drei Bausteinen

3. Herausnehmen der Bausteine an einigen Stellen und Bildung von Freiräumen

4. Verlängern der bestehenden Kampunggassen aus der Umgebung und die Einbindung in das Wegenetz

E RLÄUTERUNG DES E NTWURFS 63
[Bild 77] Lageplan [Bild 78] Konzept Quartier

HOCHBAULICHE VERTIEFUNG / GRUNDRISSVARIANTEN

Die hochbauliche Gestaltung soll als eine exemplarische Möglichkeit darstellen, wie die Ausführung sein könnte. In unserem Fall besteht die Kubatur (wie oben beschrieben) aus den herausgenommenen Stadtbausteinen der Umgebung. Sie variieren zwischen 10m x 10m, 10m x 13m und 10m x 20m in ihrer Breite und Tiefe. Daraus entstehen unterschiedli che Grundrisse mit einer Fläche variiert von 30m², 60m² und 90m². Die gesamte BGF an Wohnfläche des ganzen Quartiers beträgt in etwa bei 10.577m². Wenn die neuen Quartiere mindestens um die 470 Einwohner, mit einem Wohnbedarf von 20m²/ Person, aufnehmen müssen, dann beträgt die vorhandene Bruttowohnfläche (10.577m² / 20m²= 528 EW). Damit übertrifft es den Mindestanforderungen bzw. verfügt über einen Überschuss an Wohnraum und kann als Reservekapazität genutzt werden. Die unten gezeigten Grundrissvorschläge, variieren zwischen 30m², 60m² und 90m² und haben unterschiedliche Erschießungsarten.

[Bild 80 Erdgeschoß

Var 1.0 Punkthaus, mit 30m² Zimmern

Var 2.0

Laubenganggrundriss mit 60m²Wohnungen

Var 3.0

Mittiges Treppenhaus mit 90m² Wohnungen.

64 J AKARTA
[Bild 79] Grundrissvarianten [Bild 84] Ansicht
GSEducationalVersion
01 II II III II II

Um die Gebäude in einer Klimagerechten Bauweise zu gestalten, verfolge ich die Prinzipien die des Tropenbaus. Im Grunde besagen sie, dass das Gebäude möglichst von einer zweiten Haut beschattet werden soll, ohne dass die Wärmedurchlässigkeit an den Wänden gehemmt wird. Da aber im unserem Fall, die meisten Gebäude in einer Reihe angeordnet sind und sich nach Norden orientieren, konnte ich auf die allseitige Beschattung verzichten und somit nur an den Fassaden, die nach Osten und Westen gerichtet sind, Sonnenschutz Maßnahmen ergreifen. Anstelle eines doppelten Daches oder den sogenannte "Heat Breaker" anzuwenden, habe ich alle Dächer mit einem Begrünten Dach bestückt. Das begrünte Dach reduziert die Hitze, die durch die Sonneneinstrahlung auf das Dach strahlt, zu einen hohen Grad. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der klimagerechten Bauweise ist der Verzicht auf dicke Wände. In unserem Fall, sind die Gebäude zwar in einer Massivbauweise gestaltet, jedoch befinden sich die dicken Wände im Inneren des Gebäudes und sind der direkten Sonneneinstrahlung nicht ausgesetzt. Wie im Bild Nr. 81 zu sehen, haben die Räume einen Durchgangscharakter und nur die Seitenwände sind dicker bzw. tragend. Somit können die Vorder- und Hinterseiten in einer leichten Bauweise durchgeführt werden, die nur gegen Sonneneinstrahlung, Regen und Wind schützen soll. In feuchtwarmen Gebieten, ist es von Vorteil, wenn die Zimmertemperatur sich schnell an die Außentemperatur anpassen kann. Dadurch verhindert man unnötige Wärmeabgaben der Wände in den Abendstunden, wenn die dünnen Wände die Tageshitze nicht speichern können. Weiterhin sind die Räume i.d.r. bis nach Hinten durchlässig, was eine gute Querlüftung gewährleistet.

II II

E RLÄUTERUNG DES E NTWURFS 65 II II
ENERGIE KONZEPT
[Bild 81] Energie Konzept [Bild 82] Wärmedurchlässigkeit [Bild 83] Innenraum
66 J AKARTA
[Bild 85 Model Fotos
Model Fotos
E RLÄUTERUNG DES E NTWURFS 67 [Bild 86 Model Fotos

Lieraturverzeichnis

( Waldor Marsion 2019)

(Ingata Khaizu, 2009)

(Baum Martina 2018)

(C Calderon · 2008)

(Bruno Urmersbach, 2021)

(Olivia Fox 2020)

(KOTAKU, 2020)

Waldar Marison (2019): Ada yang tahu asalmula nama Tanah Abang?, www.Kompas. .com, https://megapolitan.kompas.05/14513931/com/read/2020, (abgerufen am 20.03.21)

Khaizu, Ingata (2009): Kondisi Fisik Wilayah dan Batas Wilayah RW 09 Kelurahan Kebon. Kacang, PDF, http://lib.ui.ac.id/file?file=digital/123838-SK%20006%2009%20Kha(abge rufen am 10.04.21)

Martina Baum (2018) : Lehrbausteine Städtebau, Stuttgard, Städtebau-Institut Universi tät Stuttgart.

Camilo Calderon (2018) : Learning from Slum Upgrading and Participation, Högskolan, KTH Architecture and the Built Environment.

Bruno Umersbach (2021): Indonesien: Gesamtbevölkerung von 1980 bis 2020 und Prog nosen bis 2026, Statista, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/19327/umfrage/ gesamtbevoelkerung-in-indonesien/#professional (abgerufen, 20.05.21)

Emily Olivia Fox (2020) : The New Urban Agenda Illustrated, o.O, United Nations Human Settlements Programme (UN-Habitat)

KOTAKU (2020): Paparan-Study-Tematik-1-th-2020-Surakarta-Jateng, www.Kotaku.go.id, http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/, (abgerufen am 12.06.2021)

(Socrates Architects, 2012) Socrates Architects (2012): Slum Upgrading Project Example, Agra, India,www.acade mia.edu,https://www.academia.edu/1587156/Slum_Upgrading_Project_Example_ Agra_India, (abgerufen am 04.06.21)

Abbildungverzeichnis

Abblidung 1 : Batavia 1 Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Batavia_(Niederl%C3%A4ndisch-Indien)

Abbildung 1.a: Batavia 2 Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Batavia_(Niederl%C3%A4ndisch-Indien)

Abbildung 2 : Tanah Abang 1920 Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Tanah_Abang

Abbildung 3 : Jakarta Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Jakarta

Abbildung 4 : Slum Gebiete in Jakarta Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Jakarta

Abbildung 5 : Getränke Händler Quelle: https://jakarta.tribunnews.com/2018/12/04/keluh-kesah-setu-pedagang-kopi

Abbildung 6 : Nach der Räumung K. Aquarium Quelle: https://observerid.com/remains-of-kampung-akuarium-aquarium-vil lage/

Abbildung 7 : Comunity Action Plan Quelle: https://www.fukuoka.unhabitat.org/docs/publications/pdf/peoples_process/ ChapterIV-Community_Action_Planning.pdf

Abbildung 8 : Workshop Präsentation Quelle: https://www.fukuoka.unhabitat.org/docs/publications/pdf/peoples_process/ ChapterIV-Community_Action_Planning.pdf

Abbildung 9 : Kelurahan Kebun Kacang undKebun Melati. Quelle: Eigene CAD

Abbildung 10 : Gesamt Gebiet. Quelle: http://geo-maps.net/de

Abbildung 10 a: Slum1. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid

Abbildung 10 .b: Slum2. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid

Abbildung 11: Slum 3. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid

Abbildung 12: Sauberes Kampung. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid

Abblidung 13: Markt. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid

Abbildung 14: Permanente Häuser 1. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid Abbildung 15: Permanente Häuser 2. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid Abbildung 16: Verbindung Straße. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid

Abbildung 17: Markt Tanah Abang. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid

Abbildung 18: Sauberes Kampung Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid

Abbildung 19: Tanah Abang Krankenhaus. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid Abbildung 20: Alte Mosche Al Ma`mur. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid

Abbildung 21: Grundschule. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid

68 J AKARTA

Abblidung 22 : Tanah Abang Markt. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid

Abbildung 23: Nord orientierte Häuser. Quelle: Eigene

Abbildung 24 : Bebauungstruktur im nördlichen Teil des Gebiets. Quelle. Eigene

Abbildung 25 : Große Maßstäbe , entlang der hauptstraße. Quelle: Eigene

Abbildung 26 : Einfamilienhaus. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid

Abbildung 27: Neues Einfamilienhaus. Quelle: https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?msa=0&source=embed&mid

Abbildung 28: Verschiedene Ebenen der Implikation. Quelle: https://www.researchgate.net/publication/277745637_Learning_ from_Slum_Upgrading_and_Participation_A_case_study_of_participatory_slum_upgradin

Abblidung 29: Comuna Noriental: https://www.researchgate.net/publication/277745637_Learning_from_Slum_Upgrading_ and_Participation_A_case_study_of_participatory_slum_upgradin

Abbildung 30: Gesamt Gebiet Medelin.Quelle: https://www.researchgate.net/publication/277745637_Learning_from_Slum_ Upgrading_and_Participation_A_case_study_of_participatory_slum_upgradin

Abbildung 31: Verbesserungen des Straßenraums. Quelle: https://www.researchgate.net/publication/277745637_Learning_fr Upgrading_and_Participation_A_case_study_of_participatory_slum_upgradin

Abbildung 32: Schaffung einer Brücke. Quelle: https://www.researchgate.net/publication/277745637_Learning_from_Slum_ Upgrading_and_Participation_A_case_study_of_participatory_slum_upgradin

Abbildung 33: Metrocable, Quelle: https://www.researchgate.net/publication/277745637_Learning_from_Slum_ Upgrading_and_Participation_A_case_study_of_participatory_slum_upgradin

Abbildung 34: Planung eines Platzes. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Materi/01-Papa ran-Study-Tematik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 35: Gestaltung eines Platzes. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Materi/01-Papa ran-Study-Tematik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 36: Bibliothek. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Materi/01-Paparan-Study-Te matik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 37: Sozialwohnungen. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Materi/01-Papa ran-Study-Tematik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 38: Grünzug. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Materi/01-Paparan-Study-Tema tik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 39: Das zu beplanende Gebiet. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Materi/01-Pa paran-Study-Tematik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 40: Verbesserungen des Straßenraums. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Mate ri/01-Paparan-Study-Tematik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 41: Promonade. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Materi/01-Paparan-Study-Te matik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 42: neue Wohnhäuser. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Materi/01-Papa ran-Study-Tematik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 43: Render der geplanten Häuser. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Mate ri/01-Paparan-Study-Tematik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 44: Reihenhaus und Verlauf der Promonade. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20 Materi/01-Paparan-Study-Tematik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 45: Promonade. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Materi/01-Paparan-Study-Te matik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 46: Platz. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Materi/01-Paparan-Study-Tema tik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 47: Boden verbreiterung. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Materi/01-Papa ran-Study-Tematik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

E RLÄUTERUNG DES E NTWURFS 69

Abblidung 48 : Gesamt Konzept. Quelle: http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Materi/01-Papa ran-Study-Tematik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 49: Bauphasen. Quelle:http://kotaku.pu.go.id/files/Media/Pustaka/Modul%20dan%20Materi/01-Papa ran-Study-Tematik-1-th-2020-Surakarta-Jateng

Abbildung 50 : Wohnen. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradation-in-agraAbbildung 51: das zu beplanende Gebiet. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradati on-in-agra

Abbildung 52: Materialien aus der Gegend. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradati on-in-agra

Abbildung 53: Abwasser. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradation-in-agra Abbildung 54: Skitze.Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradation-in-agra Abbildung 55: altesd Bahn Gebäude. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradati on-in-agra Abbildung 56: altea Bahn Gebäude. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradati on-in-agra Abbildung 57: Temple. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradation-in-agra Abbildung 58: Wasser Management. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradati on-in-agra Abbildung 59: Wassersterisilierung. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradati on-in-agra Abbildung 60: Gemeindehaus. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradaton-in-agra Abbildung 61: Brücke zum Markt. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradation-in-agra Abbildung 62: Markt unter der Brücke. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradaton-in-agra Abbildung 63: Handelzonne. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradat on-in-agra Abbildung 64: Wohn Container. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradation-in-agra Abbildung 65: Vogelperspektive. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradati on-in-agra Abbildung 66: Beschattungs Element. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradation-in-agra Abbildung 67: Masterplan. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradati on-in-agra Abbildung 68: Seitenansicht. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradaton-in-agra Abbildung 69: Vorderansicht. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradation-in-agra Abbildung 70: Hinteransicht. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradation-in-agra Abbildung 71: Klimagerechte Bauweise. Quelle: https://www.yumpu.com/en/document/view/7305650/slum-upgradation-in-agra Abbildung 72: Plätze. Quelle: https://www.researchgate.net/publication/277745637_Learning_from_Slum_ Upgrading_and_Participation_A_case_study_of_participatory_slum_upgradin Abbildung 73: Handelszone.Quelle: https://www.researchgate.net/publication/277745637_Learning_from_Slum_ Upgrading_and_Participation_A_case_study_of_participatory_slum_upgradin

Abbildung 74: Bauphasen. Quelle: Eigene. Abbildung 75: Gestalltung Grünzug. Quelle: Eigene Abbildung 75.b: Drei Herzen. Quelle: Eigene Abbildung 76: Nutzungsschemata. Quelle: Eigene Abbildung 77: Lageplan. Quelle: Eigene Abbildung 78: Konzept Quartier. Quelle: Eigene Abbildung 78.b: Model Foto. Quelle: Eigene Abbildung 78.c: Model Foto. Quelle: Eigene Abbildung 79: Grundrissvariationen. Quelle: Eigene Abbildung 80: EG. Quelle: Eigene Abbildung 81: Energie Konzept. Quelle: Eigene Abbildung 82: Wärmedurchlässigkeit. Quelle: Eigene Abbildung 83: Innenraum. Quelle: Eigene Abbildung 84: Ansicht. Quelle: Eigene Abbildung 85: Model Quelle: Eigene Abbildung 86: Model. Quelle: Eigene

70 J AKARTA

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Eigene

Tabelle 2 Eigene

Tabelle 3 Eigene

Tabelle 4 Eigene

Tabelle 5 Eigene

Tabelle 6 Egene

Tabelle 7 Eigene

Tabelle 8 Eigene

E RLÄUTERUNG DES E NTWURFS 71
72 J AKARTA
E RLÄUTERUNG DES E NTWURFS 73

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