Guide Gesetzbuch

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Guide Gesetzbuch

MEINE ROLLE

Inhalt

Das Wahrnehmen von Verantwortung...........................................5

Einhaltung der Betreuungsnormen................................................7

Zu 100 % bei dir und bei der Sache...................................................9

Rauchen – wer, wo, wann?............................................................13

Aktivitäten organisieren, die sicher sind.......................................15

Respekt für dein Umfeld und die Nachbarschaft...........................21

Totemritual ohne Stress...............................................................23

Begrenzte Nutzung des Autos....................................................25

Der Dialog bei Regelverstößen....................................................27

Foto auf dem Deckblatt: 20. Einheit BE - Woluwe-Saint-Pierre Fotos Seiten 2 und 3: 11. Einheit HC - Mons

Einführung

Im Guide Gesetzbuch sind die Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochwertige Animation festgelegt, die einen Raum schaffen, der Teilhabe ermöglicht und Selbständigkeit und Entfaltung fördert. Mit der Einhaltung dieses Rahmens erfüllst du alle Voraussetzungen für eine sichere Teilnahme an allen Aktivitäten. Dies gilt für dich und für deine Mitmenschen. Er erinnert dich aber auch daran, dass du ein Vertreter der Werte der Guides bist:

• Teilhabe: Überlege, was deine Animation dir und anderen bringt. Austausch, Freundschaften, Lernen, etc.

• Offenheit: Pfadfinder sein bedeutet, jedermann in die Gruppe aufzunehmen und alles zu tun, damit sich alle willkommen fühlen.

• Verantwortung: Du übernimmst Verantwortung, wenn du eine Sektion oder eine Einheit, eine Region, oder eine Ausbildung leitest. Achte immer auf die Qualität und die Sicherheit deiner Animation.

• Respekt: Ob für dich, die Umwelt, Mitglieder oder Nicht-Mitglieder – achte auf gute zwischenmenschliche Beziehungen und ein angenehmes Umfeld.

• Vertrauen: Die Eltern, die Mitglieder der Einheit etc. Abhängig von deiner Position und deinen Aufgaben vertrauen dir viele Menschen, dass du dich und deine Gruppe voranbringst. Bei den Guides bedeutet Vertrauen zuallererst, dass wir von dem Grundsatz ausgehen, dass jeder in der Lage ist, sich selbst zu entwickeln und zu entfalten.

Darüber hinaus erläutern wir hier unsere vom belgischen Recht und der „gemeinsamen GSB-Position (Guidisme et Scoutisme en Belgique)“ abgeleiteten Prinzipien, damit du sie immer im Blick hast. Ihre Kenntnis kann dir bei deinem pädagogischen Projekt helfen, bessere Entscheidungen in Bezug auf deine Aktivitäten und dein Verhalten als Mitglied der Bewegung zu treffen.

Du sollst aber auch wissen, dass du bei deinem Engagement nie allein gelassen wirst. Dein Staff, dein Einheitstaff, dein Regionsstaff, der Dachverband und der Carrick sind da, um dich zu unterstützen! Und während des Lagers kannst du die Cellule de Crise jederzeit unter der 0498/94.22.02 erreichen, wenn es Probleme gibt.

Also bist du bereit, dich zu engagieren?

Dein Engagement in 9 Punkten

Das Wahrnehmen von Verantwortung

• Einhaltung der Betreuungsnormen

• Zu 100 % bei dir und bei der Sache

• Rauchen - wer, wo, wann?

Aktivitäten organisieren, die sicher sind

• Respekt für dein Umfeld und die Nachbarschaft

Totemritual ohne Stress

• Begrenzte Nutzung des Autos

Der Dialog bei Regelverstößen

3 Guide GesetzbuchGuides.be
86. Einheit BE - Etterbeek

Das Wahrnehmen von Verantwortung

Es wird viel von „Verantwortung“ geredet, aber was ist genau darunter zu verstehen?

5 Guide GesetzbuchGuides.be

Die verschiedenen Arten von Verantwortung

Beispiel

1. Moralische/individuelle Verantwortung

Du hast Florian versprochen, ihm beim Basteln zu helfen. Leider hast du dies anschließend vergessen und Florian ist jetzt sauer auf dich. Du machst dir Vorwürfe, weil du dein Wort nicht gehalten hast.

Bei einer Wanderung mit deiner Gruppe erfindest du ein neues Spiel, das darin besteht, sich immer, wenn ihr einem Passanten begegnet, die „lustigste“ Beleidigung auszudenken.

2. Pädagogische Verantwortung

3. Zivilrechtliche Verantwortung

4. Strafrechtliche Verantwortung

5. Die Vertragshaftung

Zum Spaß motivierst du die Kinder und Jugendlichen, Steine auf die Scheiben des Nachbarhauses zu werfen.

Beschreibung

Du fühlst dich in dieser Situation „verantwortlich“ oder auch „schuldig“. Juristische Konsequenzen hat das jedoch nicht.

Die Versicherungen

Ein Kind ist sehr schwierig; eigentlich ist es unkontrollierbar. Du bist wütend und schlägst es.

Bei einer Aufnahmeprüfung nötigst du ein Kind, eine „heiße Show“ abzuziehen oder ein Verkehrsschild zu klauen.

Du mietest ein Stück Land für ein Lager und schließt mit dem Eigentümer einen Vertrag ab. Am Ende des Lagers verlässt du es, ohne deinen Lagerort vorher in Ordnung gebracht zu haben.

Animator sein bedeutet, unser pädagogisches Projekt und unsere Mission mit Leben zu erfüllen, zu respektieren und „die Jugendlichen bei ihrer persönlichen Entwicklung mit und durch die Gruppe zu unterstützen. Das schließt die spielerische Entdeckung von Werten und Spaß sowie die Schaffung einer Atmosphäre der Teilhabe ein, die Selbständigkeit und Entfaltung fördert.“

Hier sind wir ganz nah an den Gründungsprinzipien der Guides. Dein Verhalten ist zwar nicht strafbar, entspricht aber nicht den Werten der Guides und dem pädagogischen Projekt. Du wirst dich dafür vor den Eltern der Kinder, deinem Einheitsstaff bzw. der Region verantworten müssen.

Wenn du einem Dritten einen physischen oder materiellen Schaden zufügst, bist du dafür „zivilrechtlich verantwortlich bzw. haftbar“. Vor dem Gesetz tragen die Animatoren eine besondere Verantwortung gegenüber den Kindern, die unter ihrer Aufsicht stehen. Du musst also auf ihre Sicherheit achten und Aktivitäten organisieren, die jedes Risiko maximal ausschließen. Kommt es zu einem Schaden, giltst du eventuell als schuldig und kannst zu Schadensersatz verpflichtet werden (z. B. zur Übernahme der Bezahlung von Schäden, die dem Geschädigten zugefügt wurden).

Bei einem Regelverstoß wie Diebstahl, Konsum von Betäubungsmitteln, Körperverletzung, Sexualdelikten usw. bist du immer verantwortlich. Diese Haftung beschränkt sich nicht auf Schadensersatz gegenüber dem Geschädigten; derartige Handlungen sind strafbar und werden entweder vor dem Strafgericht oder dem Jugendgericht verhandelt, sofern du noch minderjährig bist. Die Strafen können sehr hart sein. Bei strafrechtlicher Verantwortung greift die Versicherung der Guides nicht ein!

Als Mitglied der Pfadfinder unterschreibst du auch Verträge, hauptsächlich um Ausrüstung oder ein Lagerhaus für ein Wochenende oder ein Ereignis zu mieten. Du musst also einhalten, was im Vertrag bestimmt wurde und darauf achten, dass du mit der gebührenden Sorgfalt handelst (saubere Rückgabe, nichts zerstören, nichts beschädigen, ...). Im gegenteiligen Fall könntest du verpflichtet werden, die verursachten Schäden zu ersetzen.

Ein Schaden kann zu einer Schadenersatzforderung durch einen Dritten führen. Mitglieder, die ihre Beiträge pünktlich bezahlt haben, profitieren von einem speziellen Haftpflichtvertrag, der bei zivilrechtlichen Streitigkeiten, Unfällen mit Körperschaden sowie Feuer während der Aktivitäten der Guides schützt, sofern natürlich die Gesetze eingehalten wurden. Du findest an verschiedenen Stellen dieses Guide Gesetzbuches besondere Kästchen mit Erläuterungen, was durch die Guide-Versicherung gedeckt ist und was nicht. Mehr Informationen über die Versicherungen findest du auf www.guides.be.

Einhaltung der Betreuungsnormen

Du bist bei allen Pfadfinderaktivitäten für die Kinder und Jugendlichen verantwortlich, 24 Stunden am Tag, also auch über Nacht auf den Lagern und auf Weekend. Das Lager ist ein Höhepunkt im Pfadfinderjahr, während dem ihr gemeinsam bereichernde und unvergessliche Abenteuer erlebt. Mit der Unterzeichnung des Engagement de camp, der Lager-Verpflichtung, garantieren du und dein Staff, dass die Kinder und Jugendlichen gut und unter Berücksichtigung des pädagogischen Konzepts von Les Guides und gemäß den Vorgaben der Deutschsprachigen Gemeinschaft betreut werden.

7 Guide GesetzbuchGuides.be

Präsenz der Leiter auf Lager

Für die Einheiten von Les Guides in der Deutschsprachigen Gemeinschaft gilt das Dekret zur Förderung der Jugendarbeit. Das bedeutet, dass wir uns bei unseren Aktivitäten zur Einhaltung der Normen von Kaleido verpflichten. Anders gesagt, man verpflichtet sich zur Präsenz einer Mindestanzahl an ausgebildeten Leitern auf Lager, die im Verhältnis zur Anzahl der Teilnehmer und deren Alter steht:

Mindestens zwei ehrenamtliche Jugendleiter müssen für die Begleitung von 24 jungen Menschen vorgesehen werden. Ein ehrenamtlicher Jugendleiter muss Inhaber eines von der Deutschsprachigen Gemeinschaft oder von einer anderen inländischen oder ausländischen Behörde ausgestellten „Anerkennungsnachweises ehrenamtliche Jugendleiterin“ oder „Anerkennungsnachweises ehrenamtlicher Jugendleiter“ sein, wobei Jugendleiter, die ein sozialpädagogisches Studium begonnen oder abgeschlossen haben, gleichgestellt sind. Der zweite ehrenamtliche Jugendleiter muss den ersten Ausbildungszyklus abgeschlossen haben.

Die Versicherung von Les Guides, durch die du als Leiter haftpflichtversichert bist, verlangt:

• dass sich die Kinder und Jugendlichen unter der Verantwortung ihrer Leiter, aber nicht einer dritten Person befinden, die kein Elternteil ist;

• dass du voll und ganz in der Lage bist, deine Aufgaben zu erfüllen und dass du auf Lager oder am Ort der Aktivität anwesend bist. Das Hike/Over-Life ist eine Ausnahme, s. S. 19.

Natürlich kann es vorkommen, dass ein Teil des Staffs nicht an einer Aktivität teilnehmen kann, weil er ein Spiel vorbereitet, etwas auskundschaftet, ein Kind bzw. eine Gruppe begleitet oder Einkäufe erledigt usw. Du kannst den Kindern bei bestimmten Aktivitäten einige Freiheiten lassen, sofern du erreichbar bist und eine minimale Anleitung der Leiter gewährleistet ist. Diese Freiheit ist wichtig für die persönliche Entwicklung.

Beispiele:

• Freie Wahl des Ablaufs bei Workshops oder Spielen bei klaren und präzisen Vorgaben;

• Bewältigung von Herausforderungen und Absolvierung von Prüfungen gemäß einer Liste, die den Leitern zu bestimmten Momenten vorzulegen ist;

• gemeinsames Bauen in der Gruppe oder in Untergruppen ohne die Leiter.

Beachte bitte, dass die Köche Teil des Animationsteams sind. Aus diesem Grund raten wir dir, vorher abzusprechen, wann sie präsent und wann sie im Hintergrund sein sollen, damit es kein Durcheinander gibt. Ein Koch ist jedoch kein offizieller Leiter. Aus diesem Grund musst du darauf achten, welche Aktivitäten er durchführt und darfst ihn nichts machen lassen, wofür er eventuell haften müsste.

16.
Einheit BWO - La Hulpe

Zu 100 % bei dir und bei der Sache

9 Guide GesetzbuchGuides.be

Der Konsum von Alkohol

Alkohol ist ein gesellschaftliches Thema. Aus diesem Grund ist die Frage nach seinem Platz bei Les Guides zu stellen. Generell musst du immer in der Lage sein, das pädagogische Projekt von Les Guides* voll und ganz zu erfüllen. Das bedeutet u. a. auch, einsatzbereit zu sein und das Vertrauen der Kinder und Jugendlichen sowohl in dich als Mensch als auch im Hinblick auf ihr Wohlbefinden und ihre Sicherheit aufrechtzuerhalten.

Prinzipien, die du immer im Blick behalten musst

Einhaltung des belgischen Rechts

Wenn du dich dazu entscheidest, Alkohol zu konsumieren, liegt die Grenze bei zwei Getränken, was 0,5 g pro Liter Blut ohne offensichtliche Anzeichen von Trunkenheit entspricht.

Eine Alkohol-Standardeinheit entspricht 10 g Alkohol

Im Übrigen hängt es vom Alter ab, welche Sorte Alkohol erlaubt ist.

• Unter 16 Jahren: gar kein Alkohol.

• Von 16 bis 18 Jahren: nur Bier und Wein.

• Über 18 Jahren: jede Art von Alkohol (Bier, Wein, Spirituosen...).

Achte also auf die Einhaltung der Gesetze bei Veranstaltungen, bei denen Alkohol ausgeschenkt wird. Dabei gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht! Schütze dich!

• Wähle die Getränke abhängig vom Publikum aus, das wahrscheinlich an deiner Veranstaltung teilnimmt.

• Ermuntere nicht zum Alkoholkonsum und schenke an Betrunkene keinen Alkohol aus.

• Beauftrage keine Minderjährigen mit dem Dienst an der Bar.

Wenn du Leiter der Horizonte bist, plane deine Aktivitäten und passe dein Verhalten an die Gesetze und Vorschriften an.

Beispiele:

• Stelle dir die Frage nach dem Alkoholkonsum während des Jahres und auf Lager. Welchen Platz hat Alkohol für euch in eurer Gruppe? Wie haltet ihr in der Gruppe das Gesetz ein (nur Jugendliche über 16 Jahren oder auch Jugendliche unter 16 Jahren)?

• Wenn du über den Alkoholkonsum während des Jahres und auf Lager nachdenkst. Welchen Stellenwert hat Alkohol in euren Reihen? Wie haltet ihr innerhalb der Gruppe das Gesetz ein?

Bedenke, was Alkohol bewirkt

Ob im Staff oder in der Einheit, warum trinken wir eigentlich Alkohol am Abend? Was möchten wir? Gemütlichkeit, Entspannung, Geselligkeit, all das kann Alkohol vermitteln, solange es nicht in Trunkenheit übergeht. Alkohol verlangsamt aber auch deine Reflexe und beeinträchtigt die Reaktionsfähigkeit. Wie sich Alkohol auf dein Verhalten auswirkt, d. h. wie viel du davon verträgst, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich: Nutze das Barometer, um deine Grenzen besser einzuschätzen und überprüfe, ob du auf der sicheren Seite bist. Trink zwischendurch Wasser oder andere Softdrinks. Das hilft, den Alkohol zu neutralisieren.

Ein Glas Bier 5 Vol% (25 cl) Ein Glas Champagner 12 Vol% (10 cl) Ein Glas Wein 12 Vol% (10 cl) Ein Aperitif 18 Vol% (7 cl) Ein Glas Whisky 40 Vol% (3 cl) Ein Glas Pastis 45 Vol% (2,6 cl) = = = = =
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*Informiere dich im pädagogischen Projekt von Les Guides auf guides.be
Les Guides
Notre projet.

Sei stolz auf das Bild, das du von Les Guides vermittelst

Du bist Teil einer Jugendbewegung, die ein pädagogisches Projekt umsetzt und die Jugendliche bei ihrer Entwicklung unterstützt. Ob gegenüber den Mitgliedern (d. h. den Animierten), den Eltern oder allen anderen (Medien, Nachbarn, Gemeinde...), du repräsentierst Les Guides. Dir als Leiter übergeben die Eltern ihre Kinder, weil sie zu dir Vertrauen haben. Ein aktiver Pfadfinder trinkt keinen Alkohol. Die Bewegung möchte nicht, dass Alkohol banalisiert und vorgemacht wird, wie man ihn konsumiert.

Beispiele:

• Werbung für ein Event oder eine Aktivität im Zusammenhang mit einer Alkoholmarke schadet dem Ansehen unserer Bewegung.

• Ein Pfadfinder, der den Supermarkt mit einem Sixpack Bier verlässt, vermittelt den Nachbarn kein sehr positives Bild.

Sei immer und besonders auf Lager ein gutes Vorbild durch deinen verantwortungsvollen Alkoholkonsum. Vermeide, dass mit deinem Namen eine Art von Alkohol oder eine Alkoholmarke in Verbindung gebracht wird.

Gleiche Regeln für alle

Diese Prinzipien gelten für alle, ob Leiter, Küche, Besuch, Einheitsstaff, Regionsstaff, etc. Respektiere sie rund um die Uhr, unabhängig von deiner Position! Vergiss das nicht, unabhängig davon, ob die Kinder und Jugendlichen physisch präsent sind (Versammlungen, Lager, Feiern der Einheit, Essen oder Gruppenabende usw.) oder nicht (Wanderung, Vor- oder Nachbereitung eines Lagers, 5. Mahlzeit usw.).

Cannabis und sonstige Betäubungsmittel

Bei diesem Thema gelten zwei Regeln:

• Das belgische Recht ist einzuhalten.

• Du bist Tag und Nacht fähig und in der Lage, mit allen Sinnen eine Gruppe anzuleiten.

Das belgische Recht gilt auch für Les Guides. Es untersagt den Besitz von Cannabis und anderen Betäubungsmittel in der Gegenwart von Minderjährigen.

Auch hier ist die Position der Bewegung klar, wie beim Alkohol: Im Rahmen deines Engagements musst du im Vollbesitz all deiner Sinne sein. Stehst du jedoch unter dem Einfluss von Cannabis oder von Alkohol, kannst du diese Verantwortung nicht wahrnehmen.

Was sagen die Versicherungen in einem solchen Fall?

Im Rahmen deiner Tätigkeit als Pfadfinder musst du im Vollbesitz deiner Sinne sein, was nicht der Fall ist, wenn du z. B. unter dem Einfluss von Alkohol oder von Betäubungsmitteln stehst.

Wenn ein Leiter die vom belgischen Gesetz und von Les Guides vorgeschriebenen Grenzen des Alkoholkonsums überschreitet, kann es sein, dass die Versicherung bei einem Unfall nicht greift, sofern es einen Zusammenhang zwischen dem Zustand des Leiters und dem Unfall gibt (oder seiner Übernahme).

Beim Konsum von Betäubungsmitteln gilt das Prinzip der „Null-Toleranz“.

11 Guide GesetzbuchGuides.be
29. Einheit BNO - Koekelberg
20. Einheit BE - Woluwe-Saint-Pierre

Rauchen – wer, wo, wann?

13 Guide GesetzbuchGuides.be

Das Rauchverbot in Innenräumen

In Belgien ist es verboten, in öffentlichen Räumen zu rauchen. Mit „öffentlicher Raum“ ist jeder Innenraum gemeint, der nicht privat ist. Darunter fallen auch Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, was bedeutet, dass dein Raum und alle Gebäude, in denen die Aktivitäten der Pfadfinder stattfinden, davon betroffen sind! Diese Vorschrift ist noch konsequenter, wenn es um Orte geht, an denen Lebensmittel gelagert werden. Das Rauchverbot umfasst auch den Kampf gegen das Passivrauchen, was mit unserer Aufgabe der Gesundheitserziehung übereinstimmt.

Klare Regeln für den Staff

Stelle mit deinem Staff einige Regeln auf, die das Rauchen betreffen, damit sich alle wohl fühlen und eure Organisation nicht eingeschränkt wird. Diese Regeln können z. B. Teil der Charta deines Staffs sein. Achte ganz allgemein auf die Qualität deiner Animation:

• Rauche nicht während einer Animation, unabhängig vom Alter der Kinder und Jugendlichen.

• Achte darauf, wo du rauchst und bedenke die potentiellen Risiken: Waldbrand, Explosion einer benachbarten Gasflasche, ...

• Achte auf dein Image, rauche nicht vor den Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern.

• Wenn es in deiner Gruppe einige Kinder oder Jugendliche gibt, die bereits rauchen, stelle klare Regeln auf: Sage ihnen, wann sie rauchen dürfen, begrenze die Menge und weise ihnen einen Ort zu, wo sie vom Rest der Gruppe getrennt rauchen dürfen.

• Denke an den Umweltschutz: Lass die Überbleibsel der Zigaretten nicht achtlos zu Boden fallen, sondern entsorge sie an einem bestimmten Ort.

• Sorge dafür, dass es immer genug Leiter gibt, die bei einer Animation anwesend sind, richte ggf. Ablösungen ein.

Du kannst aber auch ein Treffen mit deinem Staff planen, um bestimmte Fragen zu besprechen.

• Darf während des Einheitsfestes geraucht werden?

• Gelten für die Leiter und die Jugendlichen dieselben Regeln?

• Wird eine Erlaubnis der Eltern für Jugendliche benötigt, die jünger als 18 Jahre alt sind?

• Werde ich als Nichtraucher respektiert?

• Was ist für mich wichtiger: Rauchen oder die Qualität meiner Animation?

8. Einheit LO - Waremme

Aktivitäten organisieren, die sicher sind

15 Guide GesetzbuchGuides.be

Ja zu Freundschaftsbesuchen, nein zu Spontanvisiten!

Was ist eine Spontanvisite?

Es handelt sich um eine Spontanvisite, wenn:

• der Mieter nicht darüber informiert ist, dass eine Gruppe seine Lagerstätte besucht;

• der Mieter über den Wunsch einer anderen Gruppe informiert wurde, auf sein Lager zu kommen, aber damit nicht einverstanden war.

Diese Definition gilt für alle fünf belgischen Les Scouts- und Les Guides-Verbände, die diese Definition untereinander abgestimmt haben. Den gemeinsamen GSB-Standpunkt findest du in der Bibliothek auf unserer Webseite.

Konsequenzen

Spontanvisiten beinhalten mehrere Risiken, die das Wohlergehen der auf Lager anwesenden Personen beeinträchtigen :

• Schaffung eines Gefühls der Angst und Unsicherheit: Auch die Teilnehmer können sich eingeschüchtert und als ungebetene Gäste fühlen;

• Hervorrufen von Traumata;

• Verursachen von Unfällen;

• Beschädigung von Ausrüstungen und Bauten.

Deine Verantwortung

Als Mitglied von Les Guides trägst du dazu bei, dass sich die Kinder und Jugendlichen persönlich in der und durch die Gruppe weiterentwickeln. In diesem Zusammenhang ist es für alle wichtig, sich auf Weekend oder während des Sommerlagers respektiert und sicher zu fühlen. Aus diesem Grund – und wegen unserer Werte, der Sicherheit der Kinder und des Ansehens der Les Guides-Bewegung ist der Standpunkt der fünf belgischen Les Scout- und Les Guides-Verbände einfach: Spontanvisiten sind ein absolutes No-Go innerhalb unserer Bewegung.

Egal ob spontane oder organisierte Besuche: Les Guides sagt „nein“!

Auch wenn eine Spontanvisite organisiert ist, birgt sie Risiken: Das Erzeugen eines Gefühls der Unsicherheit entspricht nicht deinen Aufgaben als Mitglied der Bewegung.

Versicherungen

Da Spontanvisiten verboten sind, tragen die Personen, die eine Spontanvisite durchführen, allein die Verantwortung für eventuelle Schäden oder Traumata.

Vorrang für Aktivitäten, die Spaß machen und ungefährlich sind

Auch wenn Spontanvisiten verboten sind: Die Bewegung ermutigt zu Aktivitäten mit anderen Gruppen oder Einheiten. Sie bieten die Gelegenheit, sich zu treffen, eine gute Zeit miteinander zu haben und sich kennenzulernen!

Beispiele:

• Ein Spiel zwischen mehreren Gruppen;

• ein Wettbewerb zwischen mehreren Staffs an einem Tag und nach bestimmten Regeln;

• ein angekündigter Freundschaftsbesuch im Nachbarlager, solange der tägliche Ablauf dort nicht durcheinandergebracht wird. Wenn du dabei unsere Werte respektierst und die pädagogischen Ziele hinter diesen Aktivitäten beachtest, stehen für dich die Chancen gut, dass die Versicherung bei Problemen eintritt!

Und wenn jemand unangekündigt zu mir kommt, was muss ich tun?

Wenn jemand gegen deinen Willen in dein Lager eindringt, ist das ein Delikt: Du musst die Polizei rufen. Wenn es sich um ein unerlaubtes Eindringen handelt, erstatte Anzeige beim nächsten Polizeirevier und rufe die Cellule de crise an. Halte aber die Kinder und Jugendlichen raus und verhindere so, dass ein Teufelskreis entsteht.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Informiere die Polizei gleich nach eurer Ankunft auf Lager, dass du dich dort mit einer Gruppe Minderjähriger aufhältst. Die Polizei wird das zur Kenntnis nehmen und wahrscheinlich vor Ort erscheinen, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist.

50. Einheit BWE - Louvain-la-Neuve

Verfolgungsjagden und „Dropping“

Diese Aktivitäten sind gemäß der Pfadfinder-Pädagogik nicht erlaubt, weil sie gegen die Prinzipien des gegenseitigen Respekts, des Umweltschutzes und der Sicherheit von Personen verstoßen.

Definition

Die Verfolgungsjagd

Aktivität, bei der die Jugendlichen bei einer Wanderung von Personen mit oder ohne Fahrzeug verfolgt oder aufgehalten werden und sich vor diesen verstecken sollen.

„Dropping“

Aktivität, bei der die Jugendlichen an einem unbekannten Ort ausgesetzt werden, an den sie mit verbundenen Augen gebracht wurden und von dem aus sie selbständig zurückfinden müssen.

Warum ist das verboten?

• Diese auf dem Prinzip der Verfolgung basierende Aktivität ist nicht mit dem Prinzip des Vertrauens als Baustein unserer Pädagogik vereinbar. Verfolgung erzeugt Stress, erschöpft, ängstigt und widerspricht den Werten der Guides.

• Diese Situation kann zu unüberlegten Reaktionen führen, wie z. B. der Überquerung einer Straße, ohne darauf zu achten, ob sie frei ist oder, dass sich die Verfolgten in einen Graben werfen, dessen Tiefe sie nicht kennen. Diese Verhaltensweisen sind für die Teilnehmer gefährlich.

• Eine in einem großen Umkreis organisierte Verfolgungsjagd garantiert nicht, dass die Grundbedürfnisse der Teilnehmer befriedigt werden (Unterkunft, Verpflegung usw.).

• Die gute Nachbarschaft zwischen den Pfadfindern und den Anwohnern kann beeinträchtigt werden (unerlaubtes Betreten von privatem Grund und Boden, Bitten um Lebensmittel u. a., Lärmbelästigung usw.).

• Neben dem Stress, der dadurch hervorgerufen werden kann, besteht eine hohe Unfallgefahr. Außerdem verstößt diese Praxis gegen die Betreuungsnormen der Leiter.

• Der Ausgesetzte kann sich verlaufen oder in die Arme einer böswilligen Person fallen.

• Er kommt vielleicht auf die Idee, per Anhalter heimzukehren, mit all den Risiken, die diese Transportart mit sich bringt.

• Der erzeugte Stress führt zu Unvorsichtigkeit.

17 Guide GesetzbuchGuides.be

Spiele für den Abend und die Nacht

Spiele, die abends oder nachts durchgeführt werden und einen pädagogischen Charakter haben, sind erlaubt. Sie eignen sich für viele Aktivitäten, die darauf abzielen, sich im Dunkeln zurechtzufinden. Damit sich die Kinder und Jugendlichen gut fühlen, solltest du die folgenden Regeln einhalten :

• Bereite ein Spiel mit klaren pädagogischen Zielen vor: Das Ziel besteht nicht darin, den Kindern und Jugendlichen Angst einzujagen.

• Achte darauf, dass der Tag vor dem Spiel nicht zu anstrengend war. Die Kinder und Jugendlichen und der Staff müssen ausreichend schlafen und sich erholen können.

• Respektiere die Nachtruhe der Kinder und Jugendlichen. Der Staff darf nicht so tun, als ob er eingeschlafen wäre und die Kinder und Jugendlichen dürfen keinesfalls während der Nacht aufgeweckt werden: Sie müssen bis zum Ende des Lagers in aller Ruhe schlafen können.

• Wenn die Kinder und Jugendlichen mit einem Leiter am Lagerhaus bleiben und schlafen wollen, gib ihnen die Gelegenheit dazu.

• Organisiere das Abendspiel in der Nähe des Lagerhauses an einer Stelle, die ihr bei Tageslicht ausgesucht habt (einen Stacheldraht sieht man am Tag, aber nicht nachts). Bei den Krümeln und den Wichteln muss das Spiel an einem Ort stattfinden, den die Kinder bereits kennen.

• Erkläre das Spiel in aller Ruhe und verständlich für alle und beende die Aktivität mit einer Auswertung.

Warum „Angst einjagen“ nicht erlaubt ist

Angst kann zu unüberlegten, unberechenbaren Reaktionen führen, wie z. B. einer Angstkrise, Weglaufen, Panik, Unfällen usw.

• Das Erzeugen von Angst und Unsicherheit ist unpädagogisch. So ein „Spiel“ kann das Band des Vertrauens zwischen dir und den Kindern und Jugendlichen (oder anderen Leitern) zerstören und neue Phobien hervorrufen. Also kein Kidnapping, Diebstahl, Thriller usw. Daran „wächst“ niemand.

• Du achtest bei allen Aktivitäten darauf, dass die Jugendlichen keine traumatisierenden Erfahrungen machen. Drohe nicht mit Gewalt, weder verbaler noch physischer Art.

Das Spiel kann also nicht die ganze Nacht andauern, sondern ist für die Nachtruhe zu unterbrechen. Am nächsten Morgen geht es dann weiter.

Das 24Stunden-Spiel

Das „Langzeitspiel“ kann die üblichen Aktivitäten auf einem Lager überdauern oder als einzelne Animation gespielt werden. Achte darauf, dass es eine bestimmte Qualität hat und dass es dem Wohlbefinden und der Entfaltung aller dient. Hier einige Tipps:

• Plane ein Spiel mit einem pädagogischen Ziel und organisiere dieses Spiel mit allen notwendigen Sicherheitsmaßnahmen (vorherige Begehungen des Terrains am Tag und in der Nacht, Begrenzung des Territoriums, in dem das Spiel stattfindet, Briefing des Staffs usw.);

• achte auf die Einhaltung einer Mindestnachtruhe für die Teilnehmer, abhängig von deren Alter;

• berücksichtige die Grundbedürfnisse der Teilnehmer und Organisatoren während der Aktivität (Mahlzeiten, Toiletten...) sowie die meteorologischen Bedingungen und plane Pausenzeiten ein;

• integriere den Zeitplan (Spiel, Mahlzeit, Toiletten, Pausen...) in deine Erläuterungen zu Beginn der Aktivität.

Das Spiel darf also nicht die ganze Nacht hindurch dauern, sondern ist für die Nachtruhe zu unterbrechen. Am nächsten Morgen geht es dann weiter.

2. Einheit HC - Braine-le-Comte

Eine perfekt organisierte Wanderung (HIKE)

Eine Wanderung hat das Ziel, das Gruppenzugehörigkeitsgefühl und den Gruppenzusammenhalt zu stärken. Die Mitglieder der Gruppe können sich besser kennenlernen und gleichzeitig einen Ort und deren Einwohner für sich entdecken. Vergiss nicht, dass der Staff dazu verpflichtet ist, vor der Wanderung den Weg zu erkunden und einen sicheren Ort für die Übernachtung der Jugendlichen zu finden. Denke auch immer an die pädagogischen Ziele dieser Aktivität, unabhängig vom Alter deiner Gruppe.

Für die Krümel (Nutons)

Plane eine Tageswanderung von ca. 5 km Länge. Zur Erinnerung: Es muss mindestens ein Leiter für 8 Kinder anwesend sein, insofern ein Kind (oder mehrere Kinder) dieser Gruppe unter 6 Jahren ist.

Für die Wichtel (Lutins)

Die Wanderung kann innerhalb der Ronde, Sizaine oder pro Élément im Laufe eines Tages stattfinden. Plane eine Wanderung, die dem Alter und den Fähigkeiten deiner Gruppe entspricht. Wir empfehlen maximal 12 km für die älteren Kinder. Nur die Wichtel des ältesten Jahrganges dürfen eine Nacht (nicht mehrere!) in einem Pfadfinderlager derselben Einheit oder einer SchwesterEinheit verbringen. Dadurch erfahren sie, was sie im nächsten Jahr erwartet. Ob im Basislager oder in einem Gastlager, es muss mindestens ein Leiter für 12 Wichtel anwesend sein. Die Einhaltung dieser Regel ist sehr wichtig.

Für die Pfadis (Aventures)

Die Wanderung kann bis zu 3 Tage/2 Nächte dauern. Eine Patrouille kann ohne Anwesenheit eines Leiters übernachten unter Beachtung der folgenden Bedingungen.

• Du hast die Eigentümer der Unterkunft getroffen und den Ort besichtigt, an dem die Pfadis die Nacht verbringen werden, oder du hast ein anderes Lager in der Umgebung gefunden, welches die Gruppe beherbergt.

• Du besuchst die Kinder jeden Tag.

• Du planst alle Mahlzeiten für die Gruppe, beim Start oder auf dem Weg. Dem Gruppenleiter kann Geld für den Kauf von Lebensmitteln ausgehändigt werden. Achte in diesem Fall darauf, dass die Geschäfte erreichbar und am Tag der Wanderung geöffnet sind.

• Du bist immer erreichbar, ebenso wie die Pfadis (mindestens ein Handy pro Patrouille).

• Du erinnerst deine Pfadis an die Sicherheitsvorschriften. So kannst du z. B. Mit ihnen eine Charta mit bestimmten Prinzipien und Regeln erarbeiten, die während der Wanderung einzuhalten sind (kein Trampen, keine Nachtwanderung bzw. entlang einer Fernverkehrsstraße, Tragen von Leuchtwesten, Einhaltung der Straßenverkehrsordnung, usw.).

• Du kannst die Pfadis jederzeit schnell erreichen, rund um die Uhr und im Vollbesitz deiner Kräfte.

Du hast Teilnehmer mit einer Beeinträchtigung in deiner Gruppe?

Achte ganz allgemein darauf, dass die Länge der Strecke an das Alter und die Fähigkeiten deiner Kinder angepasst ist. Wenn zu deiner Gruppe Personen mit eingeschränkter Mobilität gehören, musst du sicherstellen, dass die Wege und Fußwege für diese Personen geeignet sind. Reduziere die Anzahl der Kilometer, wenn notwendig, damit die Aktivität allen in angenehmer Erinnerung bleibt und alle mitmachen können.

Kein „Survivaltrekking“

Survivaltreckings sind bei den Pfadfindern verboten. Warum?

• Bei einer derartigen Aktivität ist die Erfüllung der Grundbedürfnisse der Teilnehmer nicht garantiert (Unterbringung, Verpflegung, Sicherheit usw.).

• Durch eine derartige Aktivität können die Anwohner am Tag oder auch nachts belästigt werden (Bitte um Lebensmittel, Lärmbelästigung).

Mehr Infos auf Seite 22, Abschnitt „Das Türklingeln beschränken“.

Trampen ist verboten

Bei den Pfadfindern ist Trampen verboten. Kläre die Pfadis darüber auf, dass es riskant ist, in das Auto eines Unbekannten zu steigen. In diesem Zusammenhang ist auch die Art der Aktivität wichtig, die du vorbereitest: Anstelle eines unendlich erscheinenden Gewaltmarschs sollte es eher eine Wanderung mit Aktivitäten und Entdeckungen sein.

Versicherungen

Wenn eine deiner Aktivitäten nicht den o. g. Regeln entspricht, tritt die Guide-Versicherung bei einem Unfall oder Sachbeschädigung nicht in Kraft.

19 Guide GesetzbuchGuides.be
14. Einheit BE
- Woluwe-Saint-Lambert

Respekt gegenüber deinem Umfeld und der Nachbarschaft

Diese Position wird von allen fünf belgischen Guidesund Scoutverbänden geteilt. Den gemeinsamen GSB-Standpunkt findest du in der Bibliothek auf unserer Webseite, wenn du mehr darüber erfahren möchtest.

Jeden Sommer erleben Scouts- und Guides-Gruppen Abenteuer außerhalb ihres Wohnorts. Die Lager befinden sich zumeist in Belgien. Einige Gemeinden empfangen während der beiden Sommermonate tausende Jugendliche. Wichtig dabei ist, dass das Zusammenleben zwischen Les Scouts/Les Guides im Lager reibungslos funktioniert, dass sich alle respektieren und die Realität des jeweils anderen verstehen.

Die Lager müssen sowohl das natürliche als auch das nachbarschaftliche Umfeld achten.

21 Guide GesetzbuchGuides.be

Lärmbelästigung vermeiden

Leiter und Mitglieder der Pfadfinder respektieren die Tag- und Nachtruhe der Anwohner, vor allem in der Nähe von dicht besiedelten Gebieten:

• Wenn eine Gruppe in einem Lager eintrifft, informiert sie die Anwohner vorher über ihre Anwesenheit und dass sehr bald Kinder oder Jugendliche in ihrem nahen Umfeld spielen werden. Die Gruppe legt gemeinsam mit ihren Nachbarn fest, wie man sich gegenseitig kontaktieren kann, sofern dies notwendig ist.

• Von 22 bis 7 Uhr ist die Nachtruhe einzuhalten. Das gilt auch für unsere Lager. Ausnahmen genehmigt die Gemeinde (z. B. für das Abschlussfest des Lagers).

Die fünf belgischen Les Scouts- und Les Guides-Verbände teilen diese Position. Um mehr darüber zu erfahren, verweisen wir auf die Position commune de GSB in der Bibliothek auf unserer Webseite.

Das Türklingeln begrenzen

Wir wissen, wie wir uns helfen können, wenn es einmal brenzlig wird. In Abenteuer stürzen und jemanden um Hilfe bitten (z. B. um einen Unterschlupf zu finden) gehört dazu. Was aber wird die lokale Bevölkerung von Jugendlichen denken, die anscheinend regelmäßig in Schwierigkeiten stecken und die von diesen den ganzen Sommer lang immer wieder belästigt wird? Unsere Leiter sind und bleiben für ihre Gruppe verantwortlich, auch wenn diese ohne sie unterwegs ist. Es ist also die Aufgabe der Leiter, etwas zum Essen, Trinken vorzubereiten und eine Unterkunft zu organisieren. Um zu vermeiden, dass deine Gruppe Anwohner belästigt, triff die folgenden Vorkehrungen.

• Bereite Getränke in ausreichender Menge für die Teilnehmer vor und erkläre ihnen, wo sie öffentliche Trinkwasserbrunnen finden.

• Bereite Snacks für sie vor, bringe ihnen Getränke unterwegs vorbei oder gib dem Gruppenleiter Geld für den Kauf von Lebensmitteln.

• Bei der Suche einer Stelle für die Übernachtung wähle vorzugsweise ein anderes Lager in der Nähe, das die Gruppe aufnehmen könnte. Wenn eine Gruppe trotzdem bei Anwohnern klingelt, sollte sie höflich und respektvoll auftreten. Als Gegenleistung für die erwiesene Hilfe könntet ihr z. B. anbieten, dem Anwohner zu helfen. Unterstützung ist immer gern gesehen!

• Gib Gruppen der anderen Einheiten oder Jugendbewegungen die Möglichkeit, dein eigenes Lager als Unterkunft zu nutzen.

• Vermeide Türklingeln auch bei anderen Aktivitäten (z. B. Tauschen eines Gegenstands oder Durchführung einer Umfrage). Dadurch wird die Gefahr gemindert, dass sich die Türen schließen, wenn eine Gruppe wirklich in Schwierigkeiten steckt.

Die fünf belgischen Les Scouts- und Les Guides-Verbände teilen diese Position. Um mehr darüber zu erfahren, verweisen wir auf die Position commune de GSB in der Bibliothek auf unserer Webseite.

20. Einheit HC - Saint-Ghislain

Totemritual ohne Stress

Das Totemritual ist der Höhepunkt des Jahres in der Patrouille, der Gruppe, der Einheit, ... Das Totem ist ein Zeichen der Zugehörigkeit und gegenseitigen Anerkennung. Das zukünftige Gruppenmitglied muss für seine Aufnahme in die Gruppe persönliche Prüfungen bestehen. Auch wenn das mit der Idee verbunden ist, über sich hinauszuwachsen, gilt trotzdem: Die Prinzipien der Vorsicht und Aufmerksamkeit sind zu respektieren. Man spielt nicht mit der Angst des anderen. Die Atmosphäre und die Aufnahmeprüfungen dürfen keinesfalls demütigend, gefährlich oder ekelerregend sein. Wenn du von einem Aufnahmekandidaten verlangst, dass er seine Komfortzone verlässt, vergewissere dich vorher, dass er damit einverstanden ist.

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Kurz gesagt, ein Aufnahmeritus ist…

• der Höhepunkt des Jahres in Form der Aufnahme in die Patrouille, die Gruppe, die Einheit;

• der Moment, in dem der Staff einem Gruppenmitglied ihr Totem aushändigt;

• eine Inklusion;

• die Erinnerung an einen bewegenden Moment;

• eine „magische“ Zeremonie für alle, inkl. Dekoration und Atmosphäre;

• ein Moment, der für jedes zukünftige neue Mitglied individuell vorbereitet wird;

• eine Prüfung, bei der man seine Motivation zeigt und sein Bestes gibt;

• eine Prüfung, bei der man seine Grenzen respektieren sollte;

• ein besonderer Augenblick der Begegnung der zukünftigen Gruppenmitglieder untereinander.

Kurz gesagt, ein Aufnahmeritus ist nicht…

• ein bedrückender, verunsichernder Moment;

• ein Moment, in dem das zukünftige Gruppenmitglied beweisen muss, dass es das Totem verdient;

• die Gelegenheit für herabwürdigende Praktiken (Verzehr unappetitlicher Nahrung, Einnahme entwürdigender Positionen usw.);

• eine Aktivität, die gegen die Regeln des Wohlbefindens verstößt (Mahlzeiten, Rhythmus, Schlaf usw.);

• eine Zeremonie, die am Ende des Lagers stattfindet (man legt sie besser an den Anfang);

• ein falsches Totem, das das zukünftige Mitglied enttäuscht und der Magie des Aufnahmeritus Schaden zufügt.

Diese Prinzipien für Aufnahmeriten gelten für alle, ob Kind, Leiter, Küche, Einheitsstaff, Regionsstaff, ...

100 Temps des Guides

Begrenzte Nutzung des Autos

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Ein Auto–wozu?

Wenn du während des Lagers ein Auto benutzt, musst du die entsprechenden Rahmenbedingungen genau festlegen. Begrenze seine Benutzung und plane das Budget entsprechend.

Bei einer guten Organisation und mit etwas gutem Willen kannst du ganz auf ein Auto verzichten. Hast du schon einmal daran gedacht, ein Lager ohne Auto durchzuführen?

Hier einige Tipps, damit dies gelingt:

• Bringe alles Notwendige am ersten Tag des Lagers mit und organisiere, dass der Kühlschrank beim Eigentümer an den Strom angeschlossen wird, wenn dein Lager z. B. auf einer Wiese liegt;

• transportiere die täglichen Einkäufe in einem Rucksack oder einem Fahrradanhänger;

• berücksichtige auch, dass man sich Brot, Holz usw. und sogar Lebensmittelpakete zum Lager liefern lassen kann.

Das Auto ist weder ein Krankenwagen noch ein Animationsinstrument

• Wenn einem Lagerteilnehmer schlecht wird oder sich jemand verletzt, ist es besser, einen Krankenwagen zu rufen, der ihn ins Krankenhaus bringt. Das Fahren eines Verletzten zum Arzt mit dem eigenen Auto kann aufgrund der damit verbundenen Stresssituation zu einem Folgeunfall führen.

• Autos sind keine Animationsinstrumente. Lass es bei deinen Aktivitäten stehen und benutze es nur, wenn du eine Aktivität vorbereitest.

• Transportiere nach Möglichkeit keine Kinder. Wenn du sie bei einer Aktivität im Auto transportieren musst, informiere die Eltern darüber und erläutere ihnen die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen.

Du fährst Auto, wenn...

• du im Besitz eines gültigen Führerscheins bist;

• du die für das Führen eines Fahrzeugs notwendigen Papiere mit dir führst (Ausweis, Fahrerlaubnis, Zulassung, Versicherungskarte, Konformitätszertifikat, TÜF-Zertifikat usw.);

• du die maximale Anzahl der Insassen lt. Versicherungspolice einhältst, den Sicherheitsgurt anlegst, was für alle Insassen gilt (1 Gurt pro Person);

• du am Steuer nicht mit dem Handy telefonierst;

• du dich auf das Fahren konzentrieren kannst, dich nicht ablenken lässt, nicht müde bist usw.;

• du fahrtüchtig bist: Du setzt dich nicht ans Steuer, wenn du betrunken bist oder unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stehst;

• du für die Krümel bzw. Wichtel für einen Autositz gesorgt hast, sofern notwendig.

Versicherungen

Zur Erinnerung: Bei Sachschäden sind nur die beiden Personen während des Lagers versichert, die dem Versicherer der Omnium Mission (die du über SCRIBe angemeldet hast) gemeldet wurden. Die Versicherung von Les Guides übernimmt Schäden, die über das Maß hinausgehen, das von deiner Autoversicherung übernommen wird. Anders gesagt, sie ist eine Zusatzversicherung zu deiner eigenen Versicherung. Halte dich immer, damit die Versicherung auch wirklich eintritt und du keinen Strafzettel bekommst, an die Straßenverkehrsordnung (Geschwindigkeitsbegrenzungen, Verkehrszeichen, Autositze, maximale Beladung des Fahrzeugs, Besonderheiten für junge Kraftfahrer, Promillegrenzen usw.).

67. Einheit BE - Kraainem

Der Dialog bei Regelverstößen

Die Einhaltung des Gesetzbuches bedeutet für dich:

• Du nimmst deine Verantwortung wahr.

• Du lebst die Werte von Les Guides vor.

• Du repräsentierst das Image der Pfadfinder.

• Du vermeidest Sanktionen.

• Du bist versichert.

Es kommt vor, dass ein Pfadfinder gegen den Code verstößt. Die Bewegung ist verpflichtet, diesen Pfadfinder auf sein problematisches Verhalten aufmerksam zu machen und Maßnahmen zu ergreifen, damit er sein Verhalten ändert.

27 Guide GesetzbuchGuides.be

Reden wir darüber!

Wenn dich ein Mitglied der Pfadfinder anspricht, weil es gesehen oder gehört hat, dass du dich unangemessen verhalten hast, gehe davon aus, dass es deswegen mit dir reden möchte. Dein Benehmen ist Garant für die Qualität deiner Animation in der Einheit. Jeder einzelne ist. In den Augen der Bewegung und der Eltern für die Sicherheit und das Wohlergehen aller Mitglieder der Einheit verantwortlich. Daher wird man mit dir gemeinsam nach Lösungen suchen. Man geht davon aus, dass du grundsätzlich in der Lage bist, verantwortungsbewusst zu handeln und vertraut dir.

Dasselbe – Dialog und Vertrauen – gilt, wenn sich ein Kind oder Jugendlicher nicht an die Regeln hält. In derartigen Situationen ist es besser, zuerst zu reden, bevor man zu Strafen greift. Dieses Gespräch ist auch der Moment für Fragen: Wusste das Kind oder der Jugendliche, dass es diese Regel in diesem Zusammenhang gibt? Wurde sie verständlich übermittelt? Wurden sie von ihm verstanden? Suche mit der Person, die gegen den Gesetzbuch verstoßen hat, nach Lösungen. Dadurch kann sie beweisen, dass sie sich an ihre eigenen Versprechen hält.

Wenn der Dialog nicht ausreicht und das unangemessene Verhalten andauert, wirst du eine Strafe verhängen und entscheiden müssen, welche das ist. Eine wirksame Strafe ist konstruktiv und wird nicht in einem Zustand der Aufregung verhängt. Sie muss gewährleisten, dass das Kind bzw. der Jugendliche die Tragweite seiner Handlungen verstehen kann, dass es/er darüber nachdenkt und daran wächst. Dafür musst du bestimmte wichtige Kriterien berücksichtigen:

• Die Sanktion richtet sich gegen ein Verhalten, eine Handlung und nicht gegen eine Person;

• die Sanktion muss zu der vorgenommenen Handlung im Verhältnis stehen und Ergebnis eines durchdachten Prozesses sein;

• der Sanktion muss eine Wiedergutmachung folgen, bei der das Kind oder der Jugendliche Verantwortung lernt;

• die Sanktion muss erklärt werden: Wenn der Bestrafte die Sanktion nicht versteht und wozu sie dient, verliert sie ihre Wirksamkeit.

Wer darf Strafen verhängen?

Die Instanz, die der Person übergeordnet ist, die das Problem verursacht hat, darf die ihrer Meinung nach angemessenen Maßnahmen ergreifen.

Die Kompetenzen der übergeordneten Instanz (N+1 oder N+2):

• Der Einheitsrat ist die zuständige Adresse für alle Verstöße von Mitgliedern der Gruppe und/oder für die Verhängung Ordnungs- oder Disziplinarmaßnahmen gegenüber einem Mitglied der Einheit.

• Der Regionsstaff ist die zuständige Adresse für alle Verstöße von Mitgliedern des Staffs, des Staffs von einer, zwei oder mehreren Einheiten, Eltern und Mitglieder einer Einheit sowie für die Verhängung Ordnungs- oder Disziplinarmaßnahmen. Der Regionsstaff ist ebenfalls die zuständige Adresse für Entscheidungen des Einheitsrates.

• Der Mediationsausschuss ist die zuständige Adresse für Verstöße, an denen mindestens ein Mitglied einer Instanz des Verbands, Mitglieder von Verbandsinstanzen untereinander bzw. Verbandsinstanzen untereinander beteiligt sind sowie für die Verhängung Ordnungs- oder Disziplinarmaßnahmen.

• Die Generalversammlung ist die zuständige Adresse für Entscheidungen des Mediationsausschusses.

• Wenn die von einem Verstoß betroffene Person zu zwei oder mehreren Gruppen und/oder Staffs gehört, entscheidet das Forum der Bewegung darüber, welche Instanz zuständig ist.

51. Einheit BNO - Berchem-Sainte-Agathe
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8. Einheit LO - Waremme

Notizen

Notizen

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Guide Gesetzbuch

Das Guide Gesetzbuch gibt den Rahmen vor, der für eine qualitativ hochwertige Animation notwendig ist. Dies, um einen Raum des Austauschs und der Entfaltung zu schaffen, der Eigenverantwortlichkeit fördert. Wenn du dich zur Einhaltung dieser Regeln verpflichtest, hilft dir das dabei, die Sicherheit aller Beteiligten, dich eingeschlossen, bei deinen Aktivitäten bestmöglich zu gewährleisten und eine Willkommenskultur zu erzeugen.

Unsere

Eine Publikation der Guides Catholiques de Belgique asbl 2024. Pflichtexemplar: D/2024/13.791/2.

Rue Paul-Émile Janson, 35 • 1050 Bruxelles • Tél. 02/538.40.70 • www.guides.be • info@guides.be

32 Les Guides et Internet
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