Geschäftsbericht 2020 GS1 Switzerland

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Geschäftsbericht 2020


Geschäftsbericht 2020 GS1 Switzerland

Bildwelt: Resilienz Resilienz (von lateinisch resilire für «zurückspringen‚ abprallen») wird gemeinhin als Widerstands- und Anpassungsfähigkeit verstanden. Sie beschreibt etwa die Fähigkeit technischer Systeme, Störungen zu absorbieren, von Ökosystemen, nach einer Störung wieder zum Ausgangszustand zurückzukehren, von Gesellschaften, externe Störungen zu verkraften, oder von der Natur, auf Herausforderungen und Veränderungen mit Anpassung zu reagieren. Eine starke Basis und Flexibilität sind dafür die Grundlagen. Auch die GS1 Standards als Basis effizienter Supply Chains haben sich in den vergangenen 50 Jahren laufend neuen Gegebenheiten angepasst. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern weltweit entwickeln wir sie immer weiter und schaffen Lösungen für standardisierte Wirtschaftsprozesse, auf Grundlage einer gemeinsamen Sprache. Bilder: www.shutterstock.com

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Inhaltsverzeichnis Vorwort des Präsidenten

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Vorwort des CEO

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Branchen

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Konsumgüter/Retail: Zahlreiche Unternehmen ­engagieren sich in Gremien

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Healthcare: 15 Jahre GS1 Healthcare

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Transport & Logistik: Systemrelevant – Auszeichnung für die Mitarbeitenden der Schweizer Logistikbranche 14 Technische Industrien: Position als verlässlicher Kompetenzpartner gefestigt

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Branchenübergreifende Themen / Weitere Branchen: Neue Impulse für die Westschweiz 22

Themen

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Internationales: Weiterentwicklung von Lösungen auf Grundlage der GS1 Standards

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Jahresrechnung

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Kommentar zur Jahresrechnung

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Bericht der Revisionsstelle

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

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Intensive und wertvolle Arbeit der Gremien

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Wichtige Unterstützung durch Sponsoren, Partner und Träger

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Vorwort des Präsidenten

Setzen wir den Menschen noch mehr in den Mittelpunkt Neben den zahlreichen Herausforderungen hat die Corona-Krise auch positive Aspekte: Wir haben gelernt, die Möglichkeiten der Technologie in vollem Umfang zu nutzen. In vielen Fällen haben wir im Arbeitsalltag dadurch Zeit gewonnen, und Zeit gewinnen bedeutet Lebensqualität. Allerdings dürfen wir niemals vergessen: Die beste Technologie ist nichts wert ohne den Menschen. Jede technische Errungenschaft ist lediglich ein Werkzeug des Menschen – und muss es bleiben.

Was wären die globalen Supply Chains ohne die Menschen, welche die Wertschöpfungsnetzwerke zusammenhalten? Mit reiner Technologie erschaffen wir keine funktionierenden Supply Chains. Dies ist nur dank den Menschen, dank uns, möglich. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass der Swiss Logistics Public Award 2020 an alle Mitarbeitenden der gesamten Schweizer Logistikbranche ging. Ohne deren Einsatz wäre es kaum möglich gewesen und wäre es auch heute nicht, die Herausforderungen in Logistik und Supply Chain Management, die Covid-19 mit sich bringt, zu bewältigen. Bereits 2011 haben sich bei der Arbeit an der Unternehmensstrategie von GS1 Switzerland zwei Schwerpunkte herauskristallisiert: Mensch und Technik. Seit Urzeiten verwenden wir Menschen viel Energie auf permanente Innovation bei der Technik, in der Überzeugung, sie löse alle Probleme. Künstliche Intelligenz wird heute als Lösung für alle Herausforderungen gehandelt, als Technologie, die uns Menschen dereinst überholen werde. Wer dies jedoch glaubt, hat nicht verstanden, dass Künstliche Intelligenz mit der wahren, menschlichen Intelligenz nichts zu tun hat. Denn solche Intelligenz benötigt einen Körper.

Der Mensch als Erfolgsfaktor Ich bin froh, dass GS1 Switzerland den Menschen in den vergangenen Jahren als Erfolgsfaktor erkannt hat und ihn kompromisslos in den Mittelpunkt stellt. All unser Tun zielt darauf ab, unsere Mitglieder, unsere Partner und alle anderen Stakeholder im Alltag zu unterstützen, ihre Arbeit effizienter und effektiver zu machen und sie bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten, damit wir die Lebensqualität aller Menschen verbessern können – und das natürlich unter sinnvollem Einsatz der zur Verfügung stehenden und kommenden Technologien.

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Die Fortschritte der vergangenen Jahre belegen, dass die Richtung stimmt. Wer wie wir den Menschen in den Mittelpunkt stellt, kann niemals falsch liegen. Aber – er stellt sich einer der schwierigsten Aufgaben auf diesem Planeten. Daran wird GS1 Switzerland auch in den kommenden Zeiten weiter wachsen. Robert Vogel, Präsident

Vorstand von GS1 Switzerland, Stand 31.12.2020 Präsident Robert Vogel, SwissLegal AG, Aarau Vizepräsident Stefan Regli, Die Schweizerische Post / PostLogistics AG, Bern Steering Committee • Robert Vogel, SwissLegal AG, Aarau • Stefan Regli, Die Schweizerische Post / PostLogistics AG, Bern • Jörg Ackermann, Coop, Basel • Andreas Koch, Galexis AG, Niederbipp • Ines Furler, Supply Chain Expertin, Sissach Vorstandsmitglieder • Jörg Ackermann, Coop, Basel • Dr. Johannes Christopher Cramer, Digitec Galaxus AG, Zürich • Ines Furler, Supply Chain Expertin, Sissach • Walter P. Hölzle, Stiftung Refdata, Zug • Andreas Koch, Galexis AG, Niederbipp • Dr. Christian Kubik, Fastlog AG, Gwatt • Goepf Lanz, Nestlé Suisse SA, Vevey • Wolfgang Mähr, SPAR Handels AG, St. Gallen • Lorenzo Plumettaz, Manor AG, Basel • Markus von Ballmoos, Emmi Schweiz AG, Bolligen • Christoph Weiss, LRG Logistics SA, Plan-les-Ouates • Aurelius Wespi, Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich • Matthias Wolf, Kühne & Nagel (Schweiz) AG, Glattbrugg • Philipp Zgraggen, Volg Konsumwaren AG, Winterthur


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Vorwort des CEO

Die Virtualität wird zur Realität Die ganze Welt steht im Zeichen der Corona-Pandemie. Was bisher Gültigkeit hatte, gerät ins Wanken, Altbewährtes wird auf die Probe gestellt, neue Blickwinkel und Stossrichtungen sind notwendig, Flexibilität und Umdenken sind gefragt. Aufbauend auf einem stabilen, widerstandsfähigen Fundament zeigt die Digitalisierung ihre volle Wirkung – ein solches Fundament bilden die GS1 Standards und Prozesse.

Für jeden Einzelnen hat das Berichtsjahr im Zeichen der Corona-Pandemie ganz besondere Herausforderungen bereitgehalten. Wir alle mussten uns schnell in einer ungewohnten Situation zurecht­ finden und beweisen. Unsere Geschäftsstelle hatten wir zu Beginn des Berichtsjahres bereits komplett auf die Bedürfnisse und Anforderungen unserer neuen, agilen Projektkultur umgestellt. Die für effiziente Projektarbeit konzipierten Räumlichkeiten mit den flexiblen Arbeitsplätzen und die erweiterten Möglichkeiten für den virtuellen Austausch boten eine ideale Basis für die digitale Zusammenarbeit. Unsere Mitarbeitenden konnten sich deshalb schnell auf die neue Situation einstellen, die der Lockdown und die weiteren Corona-bedingten Massnahmen mit sich brachten. Mit viel Herzblut haben wir alle daran gearbeitet, sowohl die Kultur als auch das Business aufrechtzuerhalten. Die neu geschaffene agile Projektkultur bei GS1 Switzerland, die damit verbundenen Zuständigkeiten und definierten Prozesse haben sich in dieser Zeit als stabile Grundstruktur bewährt, um digital und zielgerichtet auf Projektebene gemeinsame Ziele zu erreichen.

Interne Projekte vorangetrieben Auf diesem Fundament sind wir flankierende interne Vorhaben angegangen. Im Projekt Agil IT, das wir im Berichtsjahr gestartet haben, führen wir ein neues CRM für die gesamte Organisation sowie eine bildungsspezifische Applikation für den Expertenkreis Bildung ein. Dies ermöglicht es uns künftig, die Kollaboration und Effizienz innerhalb von GS1 Switzerland deutlich zu steigern und unseren Kunden noch bessere Dienstleistungen anzubieten. Wir haben zudem unsere Social-Media-Aktivitäten auf ein neues, professionelles Niveau gehoben und

beispielsweise durch den verstärkten Einsatz von Videos zahlreiche Follower gewonnen. Speziell im Bereich Bildung konnten wir durch gezielte Kampagnen unsere Reichweite deutlich erweitern. Weitere Schwerpunkte bilden die Neuausrichtung unserer Website und der Onboarding-Prozess für Neumitglieder. Gerade im Bereich Events mussten wir im Berichtsjahr radikal umdenken, da das Gros unserer etablierten Veranstaltungen nicht stattfinden konnte. Innerhalb kürzester Zeit haben wir mit den Online Talks virtuelle Formate zur Wissensvermittlung für unsere Mitglieder und Interessierte entwickelt. Erstmalig in der Geschichte von GS1 Switzerland fand die Generalversammlung zudem nicht physisch statt, und auch der Swiss Logistics Award konnte nur online verliehen werden.

Starke, resiliente Basis der Standards und Prozesse Wie wichtig angepasste Prozesse auf einem stabilen Fundament sind, hat sich weltweit in der Aufrechterhaltung der Supply Chains im Berichtsjahr gezeigt. Mit den GS1 Standards und Prozessen war es möglich, trotz schwieriger Umstände und Lieferengpässen die Versorgung zu garantieren. Zugleich wurden Handlungsfelder sichtbar, an denen unsere Experten auf nationaler und internationaler Ebene mitgearbeitet haben. Gemeinsam haben wir uns in den Gremien, mit unseren Partnern und Stakeholdern dafür starkgemacht, in allen Branchen neue Lösungen und Formate zu konzipieren, die sich wie Puzzleteile zum Gesamtbild der Digitalisierung zusammenfügen. Das GS1 System und die globale GS1 Organisation haben in der Krise bewiesen, dass sie eine stabile Basis für die digitale Zukunft bilden. Und wir haben gezeigt, dass GS1 Switzerland die Stärke hat, solche Herausforderungen anzunehmen und daran zu wachsen. Ich freue mich auf neue Herausforderungen. Jörg Mathis, CEO GS1 Switzerland

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Konsumgüter/Retail

Zahlreiche Unternehmen engagieren sich in Gremien Das Berichtsjahr in der Branche Konsumgüter/Retail war geprägt von intensiver und engagierter Gremienarbeit. Bedingt durch die Corona-Situation mussten auch hierfür neue Formen der Zusammenarbeit genutzt werden – diese Umstellung respektive Ergänzung auf digitale Formen meisterten alle Teilnehmenden erfolgreich.

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Kollaborativ Mit drei neuen Themen sind in der Branche Konsumgüter/Retail Gremien an den Start gegangen: «Vernetzung & Collaboration», «2D-Datenträger in Verkauf und Logistik» und «Blockchain».

4381

Wertvoll 4381 Mitglieder von GS1 Switzerland (über 70 Prozent) stammen aus der Branche Konsumgüter/Retail.

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Zahlreich 24 Personen haben 2020 am Kurs «Zertifizierter Category Manager ECR» teilgenommen.


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Die Anzahl Mitglieder aus der Branche Konsumgüter/Retail konnte von 4260 im Jahr 2019 auf 4381 im Jahr 2020 um rund 3 Prozent gesteigert werden. Somit gehören über 70 Prozent aller Mitglieder von GS1 Switzerland zur Branche Konsumgüter/Retail.

Standards und Prozesse Der Fachbeirat Konsumgüter/Retail, der als Steuerungsgremium für die Festlegung der Schwerpunktthemen in den Bereichen GS1 Standards, Prozesse und Projekte verantwortlich zeichnet, hat im Berichtsjahr neue Themenschwerpunkte gesetzt und zwei Arbeitsgruppen lanciert. Am 12. Februar 2020 startete die Gruppe «Vernetzung & Collaboration», die sich mit Themen rund um GS1 Standards, Warenflüsse, Promotionen, Produkteinführung und effizientes Sortiment beschäftigt. Ziel ist es, ein White Paper, eine Plattform zum Austausch sowie Pilotprojekte zu realisieren, damit das Potenzial der strategischen Zusammenarbeit und Vernetzung in der Schweiz erhöht werden kann. Am 19. März 2020 fand das Kick-off-Meeting der Gruppe «2D-Datenträger in Verkauf und Logistik» statt. Dabei wird eine Prozess­ empfehlung zur Implementierung von 2D-Datenträgern

im Omni-­Channel-Vertrieb basierend auf Bedürfnissen der Schweizer Unternehmen erarbeitet. Ein weiteres Schwerpunktthema ist die Blockchain. Neu wird zudem pro Sitzung des Fachbeirats ein Schwerpunktthema vertieft und im Anschluss ein Entscheid gefällt, ob und wie GS1 Switzerland mit seinen Mitgliedern das Thema weiterverfolgen will. 2020 hat das Branchenmanagement personelle Verstärkung bekommen. Marilyne Brönnimann leitet als Branchenmanagerin das Competence Center Category Management, die Fachgruppe Category und Demand Management und die Fachgruppe Digital Commerce. Ausserdem vertritt sie GS1 Switzerland in der ECR Community und bringt den ECR-Gedanken verstärkt in das Tagesgeschäft von GS1 Switzerland ein. Im 2020 neu gegründeten Competence Center Category Management wird das Wissen über Category Management (Sortimentsgestaltung und -bewirtschaftung im Handel) zwischen dem Branchenmanagement und den Expertenkreisen Bildung und Consulting gebündelt. So können die Aktivitäten und Entwicklungen in der Fachgruppe, im Lehrgang und in der Beratung aufeinander abgestimmt und im Themenfeld Demand Management stra­tegische Entwicklungsschwerpunkte gesetzt werden.

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Solutions Die Einführung von Starterkit 10 zu Beginn des Berichtsjahres ergänzt das Angebot von GS1 Switzerland für Kleinstunternehmen, Start-ups und Private. Mit Starterkit 10 erhält der Kunde 10 GTINs (Global Trade Item Numbers) mit einem Schweizer Länderpräfix, mit denen Barcodes für die korrekte Auszeichnung von Produkten erstellt werden können. Eine Mitgliedschaft bei GS1 Switzerland ist dafür nicht nötig. Starterkit 10 wird gut angenommen und hat die Erwartungen deutlich übertroffen. Für einige Nutzer hat sich auch bereits der Schritt zur Mitgliedschaft bei GS1 Switzerland gelohnt. Weiter bewährt sich ebenfalls das Angebot SingleGTIN, das den Bezug einzelner GTINs ohne Mitgliedschaft ermöglicht. Seit März 2020 bezieht die Migros die Produktinformationen für die Markenprodukte aus dem Global Data Synchronisation Network (GDSN). Die Detailhändlerin ­ nutzt dafür unter anderem trustbox, die Plattform von GS1 Switzerland für den Datenaustausch im Bereich ­Lebensmittel, weil diese dank der guten Datenqualität die gesetzlichen Pflichten der Migros bezüglich Produktsicherheit erfüllt. Da aufgrund der Covid-19-Pandemie teilweise Zutaten und Verpackungsmaterialien in der Lebensmittelindustrie fehlten und zeitweise ersetzt werden mussten, lockerte der Bundesrat die Deklarationspflichten. Dank trustbox konnten die betroffenen Schweizer Unternehmen die geänderte Deklarationspflicht ohne zusätzliche Kosten und mittels eines einheitlichen, schweizweit etablierten und einfach zu bedienenden Systems erfüllen. Als weiteres Novum in trustbox können seit 2020 unter anderem auch Angaben zum Nutri-Score und zum EcoScore gemacht werden. Der Nutri-Score liefert dem Konsumenten eine leicht verständliche Übersicht über die Nährwertqualität eines Produkts. Der EcoScore von Beelong erlaubt es, den Umwelteinfluss der Lebensmittel auf einer Skala von A bis E zu bewerten, und liefert damit Informationen über die Umweltbelastung eines Produkts.

Beratung und Innovation Die Trendplattform Future Retail Switzerland hat sich im Berichtsjahr etabliert und ging in intensiver Zusammenarbeit mit der Schirmherrschaft, dem Verband der mittelständischen Detailhandelsunternehmen Swiss Retail Federation, in die zweite Auflage. Im Februar 2020 wurden die Marktteilnehmer der Schweiz erneut zu aktuellen Themen, die den Handel bewegen, befragt. Der Rücklauf war mit Antworten von über 400 Fachkräften und Managern aus dem Schweizer Detailhandel, darunter viele auf Geschäftsleitungsebene, sehr erfreulich. Die Resul­ ­ tate der neusten Umfrage sind auf der Trendplattform Future

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Retail Switzerland ab September 2020 publiziert. Die Studie wird von Professor Dr. Dirk Morschett, Inhaber des Lehrstuhls für internationales Management an der Universität Freiburg, und seinem Team wissenschaftlich unterstützt. Die internationale Initiative Lean & Green konnte im Berichtsjahr als neue Teilnehmerin die Schöni Transport AG begrüssen und ihr den Lean & Green Award für den vorgelegten Aktionsplan zur Reduzierung der CO2-Emissionen verleihen. Dies soll schwerpunktmässig durch die Umstellung auf Bio-Diesel erreicht werden. Die Krummen Kerzers AG erhält bereits als zweites Unternehmen in der Schweiz den Lean & Green 1st Star für die erfolgreiche Umsetzung der Massnahmen zur 20-prozentigen relativen CO2-Reduktion innerhalb von drei Jahren. Herzliche Gratulation den Gewinnern und viel Erfolg bei der weiteren CO2-Reduktion.

Bildung Trotz der erschwerten Bedingungen durch die Covid19-Pandemie konnte der berufsbegleitende Lehrgang «Zertifizierter Category Manager ECR» im Berichtsjahr wieder zweimal gestartet werden. Die Durchführung wurde zum Teil in das Jahr 2021 verschoben. Auf grosses Interesse stossen weiterhin die firmenspezifischen Lehrgänge und Seminare, die im Jahr 2020 mit 14 Teilnehmenden stattgefunden haben. Das Competence Center Category Management hat bereits neue Impulse für die Weiterentwicklung der Bildungsinhalte durch die Anpassung an die aktuellen Schweizer Marktgegebenheiten gesetzt.

Events Der Swiss Logistics Award 2020, der in einer virtuellen Veranstaltung verliehen wurde, ging an den Migros-­ Genossenschafts-Bund, die Herbert Ospelt AG sowie die Bufis AG. Auf Basis innovativer Technologien und internationaler GS1 Standards hat die Migros einen digitalen Marktplatz für den unterbruchfreien Austausch von Logistikdaten geschaffen und damit die Jury überzeugt. Die Gewinner des Swiss Logistics Award 2019, Lidl und Krummen Kerzers, standen mit dem Lean & Green Projekt im Finale des European Logistics Award 2020 und konnten sich dort unter den sechs Finalisten platzieren. Der Lean & Green Infoevent im Berichtsjahr bot inte­ ressierten Unternehmen Einblick in die Initiative und in die Angebote der GS1 Solution Partner mit Fachgebiet Lean & Green. Jonas Batt, Head of Industry Engagement Consumer Goods/Retail


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Healthcare

15 Jahre GS1 Healthcare Mit der Gründung der Global GS1 Healthcare User Group (HUG) vor fünfzehn Jahren wurde der Grundstein für die vielfältigen GS1 Aktivitäten im Gesundheitswesen gelegt. Die GS1 Identifikationsschlüssel leisten in Kombination mit der Barcodekennzeichnung einen wichtigen Beitrag zur Patientensicherheit im Gesundheitswesen und sind eine wichtige Basis für die Digitalisierung.

683

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Wertvoll 683 Mitglieder von GS1 Switzerland (fast 11 Prozent) stammen aus dem Gesundheitswesen.

87

Führend Im konkurrenzintensiven Marktumfeld von Medizinprodukten beträgt der Anteil der mit GS1 identifizierten Medizinprodukte über 87 Prozent von rund 2,5 Millionen. (Quelle: FDA GUDID Datenbank)

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Aufstrebend Mit einem Mitgliederzuwachs von 15 Prozent ist das Gesundheitswesen die am schnellsten wachsende Branche bei GS1 Switzerland.


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Standards und Prozesse Im Hinblick auf die Umsetzung der europäischen Medizinprodukte-Regulierung (Medical Device Regulation, MDR) konnten wir im Berichtsjahr viele Mitglieder mit unseren Dienstleistungen unterstützen. Der Geltungsbeginn der MDR wurde zwar um ein Jahr auf den 26. Mai 2021 verschoben, der Beratungs- und Unterstützungsbedarf rund um die UDI (Unique Device Identification) seitens unserer Mitglieder bleibt trotz dieses Zeitgewinns nach wie vor gross. Die Fachgruppe Supply Chain Management Verbrauchsmaterialien, Medizinprodukte und Objekte (FG SCM VMO), die sich aus rund 20 Vertretern namhafter Unternehmen im Schweizer Gesundheitswesen zusammensetzt, hat GS1 Switzerland dabei unterstützt, das Projekt «GS1 Healthcare Metrics Switzerland» ins Leben zu rufen. Damit wird der Digitalisierungsgrad in der Beschaffung im Schweizer Gesundheitswesen gemessen und sichtbar gemacht. Auf Basis der erhobenen Daten soll ein Austausch der Marktteilnehmer im Schweizer Gesundheitswesen stattfinden und mögliche Handlungsfelder sollen definiert werden, um letztlich eine Steigerung des

Digitalisierungsgrads im Order-2-Cash-Cycle zu ermöglichen. Im Berichtsjahr wurde die erste Datenerhebung zur Messung des Digitalisierungsgrads durchgeführt. Die Ergebnisse aus einer zweiten Umfrage werden aufbereitet und dieses Jahr präsentiert, um die Entwicklung der einzelnen Detailprozesse aufzuzeigen. Innerhalb der FG SCM VMO wurde ausserdem der Konsignationsprozess für Implantate, Herzschrittmacher und so weiter neu überarbeitet. Der optimierte Prozess fördert die Interoperabilität zwischen den Anbietern und senkt die Markteintrittshürden. Anhand von fünf Pilotprojekten wurde der neu definierte Prozess getestet – die Ergebnisse werden dieses Jahr präsentiert. Der Fachbeirat Gesundheitswesen hat sich mit der Problematik der Warenverfügbarkeit im Rahmen der Covid19-Pandemie auseinandergesetzt. Es hat sich erneut gezeigt, dass konsistente Stammdaten zwingend sind, um automatisierte und digitalisierte Abgleiche über Lagerbestände und Warenverfügbarkeiten über mehrere Institutionen zu ermöglichen. Die Onlinegründung der Fachgruppe Supply Chain Management Pharma (FG SCM Pharma) wurde von Frühling

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2020 auf den 29. Oktober 2020 verschoben. Die Fachgruppe erarbeitet Handbücher und Anwendungsempfehlungen, die eine Digitalisierung der Pharma Supply Chain erleichtern und fördern sollen. Dazu gehören Themen wie Identifikation und Auszeichnung von Medikamenten, Stammdatenaustausch, Fälschungssicherheit von Medikamenten sowie Prozessoptimierung in klinischen Studien und somit die Verkürzung der «Time to Market» dank des Einsatzes von GS1 Standards. Neu sind seit 2020 beim Verein eCH administrative Prozesse im Gesundheitswesen angesiedelt, wie beispielsweise die Administration des Rettungsdienstes, die Leistungsverrechnung und eRezept-Austauschformate. Der Verein GS1 Switzerland stellt einen der Fachreferenten und kann seine Expertise einbringen.

Solutions GLN Search hat im Berichtsjahr im Zusammenhang mit dem Konsignationsprozess eine wichtige Rolle gespielt. Es konnten weitere Mitglieder motiviert werden, ihre Global Location Number (GLN) zu erfassen und damit Transparenz zu schaffen und die Digitalisierung der Supply Chain im Gesundheitswesen voranzubringen. In den Spitalküchen findet trustbox guten Anklang. Mit trustbox ist die korrekte und vollständige Deklaration der Lebensmittelinformation gewährleistet, was besonders für die Diätküche wertvoll ist. Die ersten Firmen aus dem Bereich der Medizintechnik haben damit begonnen, ihre Global Trade Item Number (GTIN) über die GTIN Registry zu erfassen und zu verwalten. Das Onlineportal steht allen Mitgliedern von GS1 Switzerland mit Systemnutzung kostenlos zur Verfügung und ermöglicht unkompliziert die GTIN-Verwaltung inklusive der Prüfzifferberechnung.

Beratung und Innovation Der zunehmende Druck durch die Umsetzungspflicht der Unique Device Identification (UDI) hat zu zahlreichen Beratungsmandaten geführt. Diese wurden vorwiegend online durchgeführt. Mehrere Unterstützungsprojekte im Bereich Orthopädie und Spinalimplantate konnten im Berichtsjahr realisiert werden. Das Expertenwissen wurde auch von externen Beratern, die spezialisiert auf die Registrierung von Medizinprodukten sind, geschätzt und führte zu weiteren Teilprojekten.

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Bildung Erstmalig konnten wir 2020 unsere Kombi-Seminare zu MDR und UDI in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Normen-Vereinigung (SNV) durchführen. Gemeinsam wurde ein Seminarangebot zu den Themen Normen, Post-Market Surveillance und Unique Device Identification (UDI) entwickelt. Die GS1-spezifischen Themen wurden durch das regulatorische Wissen der SNV über Normen optimal ergänzt. Die Seminarreihe wurde von unseren Mitgliedern aus dem Medizinproduktesektor gut besucht. Aufgrund der bevorstehenden Umsetzungstermine zur Medical Device Regulation (MDR) war die Nachfrage zum UDI-Seminar im Berichtsjahr anhaltend hoch. Zirka 200 Teilnehmende haben das Online-Angebot genutzt. Besonders erfreulich ist, dass sich daraus weiterführende Beratungsmandate ergeben haben. Sämtliche Schulungen wurden im Berichtsjahr online durchgeführt.

Events Im Berichtsjahr wurden zwei GS1 Online Talks zu Themen aus dem Gesundheitswesen durchgeführt. Im April stand Renate Gröger Frehner, Direktorin Betrieb des Universitätsspitals Zürich, im GS1 Online Talk «Coronavirus fordert die Supply Chain im Gesundheitswesen heraus» Rede und Antwort. Im GS1 Online Talk «Auswirkung des Coronavirus auf einen Medizinprodukte-Händler und Spitallieferanten» berichtete Cornel Kägi, Geschäftsführer der GRIBI AG Belp, über die Herausforderungen eines KMU in der Supply Chain im Gesundheitswesen und erklärte, welche Massnahmen ergriffen wurden, um die Kundenversorgung mit wichtigen Materialien aufrechtzuerhalten. Der alljährliche GSASA-Kongress, der vom Schweizerischen Verein der Amts- und Spitalapotheker veranstaltet wird, fand im Berichtsjahr ebenfalls online statt. Trotzdem konnten Kontakte gepflegt und vertieft werden. Roland Weibel, Industry Engagement Manager Healthcare


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Transport & Logistik

Systemrelevant – Auszeichnung für die Mitarbeitenden der Schweizer Logistikbranche Tausende Mitarbeitende in der Logistik und im Supply Chain Management standen und stehen täglich und unermüdlich dafür im Einsatz, dass benötigte Artikel in ausreichender Anzahl an den richtigen Standorten zur Verfügung stehen. Dafür wurden sie mit dem Swiss Logistics Public Award 2020 ausgezeichnet.

83

Engagiert 83 Firmen haben sich auf der Plattform www.europalettentausch.ch als «Fair Pallet Player» registriert.

184 500

Sensationell Der Swiss Logistics Public Award 2020 ging an alle Mitarbeitenden der gesamten Schweizer Logistikbranche (fast 184 500). Ihnen allen gebührt Respekt und ein grosses Dankeschön.

153 14

Wertvoll 153 Mitglieder von GS1 Switzerland (2,5 Prozent) stammen aus der Branche Transport & Logistik.


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Standards und Prozesse

Solutions

Im Berichtsjahr bildete die Gremienarbeit einen wichtigen Schwerpunkt der Branche Transport und Logistik. Die bisherige Fachgruppe Tauschgerätepool wurde in Fachgruppe Tauschgebinde umbenannt und durch neue Mitglieder verstärkt. Damit wurde gleichzeitig der Fokus der Fachgruppe von ausschliesslich Tauschpaletten auf sämtliche Mehrweggebinde erweitert. Von GS1 Global wurde auf internationaler Ebene das «Center of Excellence» für Transport und Logistik ins ­Leben gerufen. Dabei möchte man eine engere Zu­ sammenarbeit mit den Mitgliedsorganisationen zu den internationalen Themen erreichen und gemeinsam an diversen Projekten arbeiten. Unser Branchenmanager ­ Jan Eberle nimmt daran teil und vertritt die Interessen von GS1 Switzerland.

Schon seit 2016 arbeitet das Europäische Komitee für Normung an einer Harmonisierung der Paketetiketten. Mittlerweile steht fest, dass der von GS1 bereitgestellte Serial Shipping Container Code (SSCC) auf dem harmonisierten Paketlabel (HPL) verwendet werden kann. Mit dem HPL ermöglicht GS1 den Logistikdienstleistern einen durchgängigen, transparenten und reibungslosen Ablauf über alle Schnittstellen vom Verlader bis zum Kunden. Das HPL ist deshalb als Schlüsselelement zwischen verschiedenen Partnern in der Lieferkette zu betrachten. GS1 Switzerland hat 2020 dazu das White Paper «Urbane Logistik – die letzte Meile nachhaltig gestalten» ausgearbeitet und zur Verfügung gestellt.

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Die Webplattform Europalettentausch wurde im Berichtsjahr laufend erweitert und aktualisiert. Bis Ende 2020 hatten sich bereits 83 Firmen als faire Tauschpartner in der Branche, also als «Fair Pallet Player» registriert. Das gesetzte Ziel, die Tauschregeln vor allem an den Umschlagsrampen bekannt zu machen, haben wir durch die Erarbeitung des E-Learning-Kurses realisiert. Bei erfolgreichem Durchlaufen des Kurses, den es aktuell auf Deutsch und Französisch gibt, erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat, das ihn als EPAL-Tauschkriterienexperten ausweist. Seit Ende 2020 ist der E-Learning-Kurs online.

Beratung und Innovation Die 2019 neu aufgebaute Logistikmarktstudie Schweiz wurde in ihrer webbasierten Form gut angenommen. Die Vertiefungsstudie 2020 thematisiert dezentrale Technologien in der Supply Chain. Hier werden die möglichen Anwendungsbereiche dieser Technologien vertieft analysiert und die dafür notwendigen technologischen, prozessorientierten und organisatorischen Veränderungen herausgearbeitet. Die Logistikmarktstudie Schweiz wird von GS1 Switzerland in Zusammenarbeit mit dem Institut für Supply Chain Management der Universität St. Gallen erstellt. Der Trägerschaft sei an dieser Stelle für die breite Unterstützung gedankt.

Bildung Die Lehrgänge im Bereich Logistik und Supply Chain Management wurden wie im Vorjahr gut angenommen. Vor eine besondere Herausforderung wurden wir im März 2020 gestellt, als wir aufgrund des Lockdowns innerhalb von nur zwei Wochen 16 laufende Klassen in den Online-Unterricht überführen mussten. Diese Umstellung sowie die Organisation der Prüfungen und die Entscheidungen, welche stattfinden können und welche in den Herbst verschoben werden müssen, wurden vom Bildungsteam von GS1 Switzerland erfolgreich gemeistert. Gestartet wurde ausserdem mit den Revisionen der eidgenössischen Prüfungen Logistikfachmann/-frau, Logistikleiter/-in und Supply Chain Manager/-in. Intensiv wurde unter anderem in Workshops in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) an der Umsetzung gearbeitet. Die Qualität unserer Weiterbildungen wurde erneut durch die eduQua-Zertifizierung bestätigt.

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Events Unsere Events standen im Berichtsjahr ganz im Zeichen der Corona-Pandemie und konnten in physischer Form nicht durchgeführt werden. Die Leitmesse der Logistik Logistics & Distribution, die Studienfahrt, der Swiss Logistics Day und der SVTL-Event wurden abgesagt beziehungsweise verschoben. Die Verleihung des Swiss Logistics Award haben wir mit der Moderatorin Mona Vetsch online durchgeführt. Der Award ging 2020 an den Migros-Genossenschafts-Bund für den «Digitalen Marktplatz für Logistikdaten auf Basis von GS1 Standards». Der Swiss Logistics Public Award wurde an alle Mitarbeitenden der gesamten Schweizer Logistikbranche verliehen und würdigte deren grossartigen Einsatz während der Corona-Krise. Viel Engagement und Herzblut hat GS1 Switzerland in die Schwerpunktausstellung «Logistik erleben!» im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern investiert. Die Ausstellung wurde im Frühjahr 2020 eröffnet und zeigt eindrücklich, welche Vielfalt sich hinter dem Begriff Logistik verbirgt. Die Themen Logistik, Warenverkehr und Supply Chain werden für die Dauer von fünf Jahren im Museum präsentiert und für die breite Öffentlichkeit erlebbar gemacht. GS1 Switzerland ist mit einem informativen Kubus zu Themen rund um die Logistik beteiligt und zeigt mithilfe von Virtual Reality die spannende Reise einer Ananas und die Verwendung der GS1 Standards auf den verschiedenen Stationen der Reise. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das Verkehrshaus leider immer wieder seine Tore schliessen und unsere VRChairs konnten noch nicht in Betrieb genommen werden. Thomas Bögli, Director GS1 Training & Marketing, Industry Lead Transport & Logistics Jan Eberle, Industry Engagement Manager Transport & Logistics


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Technische Industrien

Position als verlässlicher Kompetenzpartner gefestigt Die Branche Technische Industrien ist gewachsen – und kann nun mit rund 10 Prozent der Mitglieder und einem Umsatzanteil von knapp 14 Prozent bei GS1 Switzerland aufwarten. Erfreulicherweise konnte der Verein GS1 Switzerland im Berichtsjahr seine Position als verlässlicher Kompetenzpartner der Technischen Industrien kontinuierlich erweitern und diese durch die Teilnahme an nationalen Expertenrunden und internationalen Konferenzen sowie Initiativen weiter festigen.

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615

Wertvoll 615 Mitglieder von GS1 Switzerland (knapp 10 Prozent) stammen aus den Technischen Industrien.

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Fleissig 13 Arbeitsgruppen-Sitzungen fanden in der Eisenbahnindustrie zum Thema Rückverfolgbarkeit (EPCIS) statt.

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International GS1 Switzerland hat an fünf internationalen Konferenzen zur Digitalisierung der Baubranche teilgenommen.


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Die konsequente Umsetzung der Branchenstrategie von GS1 Switzerland sorgt für eine weitere Zunahme der Digitalisierung in den Technischen Industrien, vor allem in der Bau- und Immobilienbranche sowie der Eisenbahn-, Verteidigungs-, Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie. Allerdings hat die Corona-Pandemie auch vor den Technischen Industrien nicht Halt gemacht, was sich im letzten Quartal zum einen in einer leicht erhöhten Anzahl der Austritte im Vergleich zu den Vorjahren zeigte. Zum anderen hat sich in der Industrie durch die Pandemie aber auch die Notwendigkeit zur Digitalisierung durchgesetzt, was zu einer Zunahme konkreter Anwendungsfälle mit interessierten nationalen (aber auch internationalen) Stakeholdern führte. Dies beweist einmal mehr das starke Interesse der exportorientierten Schweizer Industrien, sich durch digitale Innovationen weiterhin einen Platz im Markt zu sichern. Um globale Marktentwicklungen frühzeitig an unsere Schweizer Mitglieder weitergeben zu können, arbeitet GS1 Switzerland sehr eng mit GS1 Mitgliedsorganisationen aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Skandinavien und Irland zusammen.

Standards und Prozesse Auf Wunsch der Fachgruppe «D-A-CH Bahnbetreiber und ihre Lieferanten» haben von April bis Oktober 2020 sieben ausgewählte Firmen in 13 Sitzungen das Thema Rückverfolgbarkeit (EPCIS) behandelt. Gemeinsam definierten sie für die wartungsintensiven Eisenbahn-Bauteile Merkmale, die für die Dokumentation der Wartungshistorie an die jeweiligen Partner, das heisst Hersteller, Betreiber, Aufarbeiter und Instandhalter, kommuniziert werden. Ziel ist es, den bestehenden Standard EPCIS mit diesen Merkmalen zu erweitern und ein Pilotprojekt für die Implementierung bei den teilnehmenden Partnern der Eisenbahnindustrie durchzuführen. Am 24. November 2020 fand das jährliche Treffen der Fachgruppe «D-A-CH Bahnbetreiber und ihre Lieferanten» virtuell statt. Knapp 50 Delegierte der drei Bahnbetreiber und der teilnehmenden Zulieferfirmen waren der Einladung von GS1 Germany, Austria und Switzerland gefolgt. Im Fokus der Diskussion standen die zunehmende Bedeutung der Rückverfolgbarkeit (EPCIS) sowie das Stammdatenmanagement mittels GDSN.

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Beim ersten Austausch-Treffen Eisenbahn zwischen der Fachgruppe D-A-CH und der französischsprachigen GS1 Anwendergruppe im Eisenbahnwesen wurden zwei Schweizer Industrievertreter als Arbeitsgruppenleiter gewählt. Damit steht die europäische Zusammenarbeit in den Bereichen Identifikation und Rückverfolgbarkeit auf einer zukunftsfähigen Basis. Eine genauere Untersuchung der Mitglieder von GS1 Switzerland aus den Technischen Industrien hat gezeigt, dass rund 60 Prozent aus der Metall-, Maschinen- und Elektroindustrie (MEM), der Bau- und Immobilienindustrie sowie der Fahrzeug- und Verteidigungsindustrie stammen. Um diesem Umstand, dem steigenden Bedürfnis der Bauindustrie nach offenen Standards zur Produktkennzeichnung und dem Ziel von GS1 Switzerland, die GS1 Standards und Prozesse in der Immobilienwirtschaft zu etablieren und die Branche dadurch in den Bereichen Digitalisierung, Standardisierung, Effizienz und Transparenz zu stärken, Rechnung zu tragen, setzt GS1 Switzerland auf die Unterstützung von Hans Rudolf Hauri. Er ist ein Kenner der Schweizer Bau- und Immobilienindustrie mit grosser Expertise in Logistik- und Lieferprozessen. In einer Mitgliederumfrage wurde bestätigt, dass ein grosser Bedarf für die eindeutige Identifikation von Baumaterialien über den ganzen Lifecycle einer Immobilie besteht. Schweden, Norwegen und Finnland gehen in diesem Zusammenhang bereits mit gutem Beispiel voran, da dort seit 1. Januar 2021 die Global Trade Item Number (GTIN) für die Errichtung öffentlicher Bauten zwingend vorgeschrieben ist. Aus diesem Grund kommt der Zusammenarbeit im Rahmen der Initiative «Digital Supply Chain in Built Environment» (DSCiBE) eine besondere Bedeutung für den Erfahrungsaustausch zu.

Beratung und Innovation Im Rahmen der Initiative «Industrie 2025» konnte GS1 Switzerland auf Einladung von Swissmem gemeinsam mit weiteren Experten eine Digitalstrategie für Schweizer KMUs ausarbeiten, die exemplarisch von drei Unternehmen überprüft wurde. Im Mai 2021 wird die Strategie offiziell präsentiert. Darüber hinaus nahm GS1 Switzerland an weiteren Expertenrunden für die Beratung Schweizer Firmen zur eindeutigen Produktkennzeichnung und Digitalisierung teil.

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Bildung Aufgrund einer Umstrukturierung der Studiengänge erstreckte sich die Dozententätigkeit an der ABB Technikerschule (TS) in Baden auf die Ausbildung von zwei Jahrgängen mit insgesamt 60 Studierenden in den Modulen Betriebstechnik und Logistik. Zudem wurde mit der ABB TS ein neues Vertragswerk ausgehandelt, das die Zusammenarbeit bis 2025 regelt und die engere Anbindung von GS1 Switzerland an das RFID-Labor sowie die Betreuung von Diplomarbeiten zum Ziel hat.

Events Im Rahmen des Solution Partner Programms (SPP) konnte GS1 Switzerland im Berichtsjahr drei Firmen aus den Technischen Industrien als neue Mitglieder gewinnen. Dazu gehört auch Madaster, eine Onlineplattform für Informationen über Produkte und Materialien, die in Bauobjekten verwendet werden. Da der von Madaster propagierte Materialpass für ein Bauobjekt auf der eindeutigen Produktkennzeichnung beruht, passt diese Partnerschaft sehr gut zu den Zielen von GS1. Aufgrund der steigenden Bekanntheit von GS1 Switzerland in den Technischen Industrien möchte der Verein den Technischen Industrien mittel- und langfristig einen steigenden Mehrwert mit Veranstaltungen wie Business Breakfasts, Onsite-Events oder Workshops anbieten und eine nachhaltige Gremienstruktur aufbauen. Dr.-Ing. Uwe Rüdel, Industry Engagement Manager Technical Industries


Geschäftsbericht 2020 GS1 Switzerland


Geschäftsbericht 2020 GS1 Switzerland

Branchenübergreifende Themen / Weitere Branchen

Neue Impulse für die Westschweiz Im Berichtsjahr hat GS1 Switzerland die Westschweiz wieder stärker in den Fokus gerückt. Seit 1. April 2020 macht sich Yannick Huguenin bei GS1 Switzerland für die französischsprachige Schweiz stark.

6218

13

2830

22

Steigend Ende 2020 hatte GS1 Switzerland 6218 Mitglieder. Das sind 20 Unternehmen mehr als im Vorjahr.

Gut gestartet Das neue Format der Online Talks wurde gut ange­ nommen. An 13 Talks haben sich 813 Teilnehmende registriert.

Beliebt Unsere Social-Media-Aktivitäten tragen Früchte: Ende 2020 hatten wir auf LinkedIn 2830 Follower.


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In seiner Funktion als Vertreter der Westschweiz wird Yannick Huguenin unsere Präsenz dort stärken und das bestehende Portfolio von GS1 Switzerland mit Blick auf die Romandie weiterentwickeln. Des Weiteren wird er in der Romandie Beratungsmandate akquirieren und durchführen. Seine jahrelange Erfahrung im Bereich Supply Chain, insbesondere im Projektmanagement und in der Prozessoptimierung (Lean Management), bietet ihm hierfür die besten Voraussetzungen. Yannick Huguenin ist seit einigen Jahren bereits Vorstandsmitglied des Club de Logisticiens de Suisse Romande (LSR) und seit dem 1. Januar 2020 als dessen Präsident tätig. Zu Beginn des Berichtsjahres organisierte er eine interessante Betriebsbesichtigung bei der SBB in Yverdon-les-Bains. Im August fand das Sommergrillen in Estavayer-le-Lac statt und bot den Mitgliedern des LSR Raum für Networking und Teambuilding. Ein Webinar zum Thema «Les temps forts de la logistique dans les entreprises» fand online statt. Drei Mitglieder des Clubs haben dort über ihren Umgang mit den verschiedenen Herausforderungen der Corona-Pandemie berichtet. Anschliessend fand ein reger Austausch mit Fragen und Diskussionen statt.

Der Fachbeirat Westschweiz (Conseil Logistique Romand, CLR) ist als branchenübergreifendes Gremium tätig. Er fördert das Supply Chain Management in der französischen Schweiz, pflegt Netzwerke und ist Bindeglied zwischen GS1 Switzerland und den Anwendern in der Romandie. Unter der Leitung von Yannick Huguenin organisierte er im Oktober des Berichtsjahres das GS1 Forum Suisse de Logistique. Die Veranstaltung wurde vorwiegend online durchgeführt und thematisierte in verschiedenen Facetten die Auswirkungen von Covid-19. Dieses Jahr kann die Jubiläumsausgabe, das 20. GS1 Forum Suisse de Logistique, hoffentlich wieder als physischer Event durchgeführt werden.

Standards und Prozesse GS1 Digital Link ist im Berichtsjahr in die konkrete Umsetzungsphase gegangen und entwickelt sich für die Schweizer Wirtschaft zur Top-Anwendung für die Digitalisierung und Automatisierung der Produktinformationen. GS1 Digital Link verbindet die GS1 Identifikationsnummern mit dem Web. Mit dem globalen Standard können verschiedene Informationen über einen einzigen Link

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zur Verfügung gestellt und jederzeit angepasst werden, ohne den bereits existierenden Code auf dem Produkt erneuern zu müssen. Im Berichtsjahr wurde der neue GS1 Digital Link Resolver den Mitgliedern von GS1 Switzerland, die das GS1 System anwenden, zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Der GS1 Digital Link Resolver ist ein Internetdienst, über den Informationen zu Produkten, denen eine GS1 Identifikationsnummer zugeordnet ist, zur Verfügung gestellt werden können. Die Produktinformationen müssen hierfür aktiv vom Hersteller im Resolver registriert werden. Der Betrieb des GS1 Digital Link Resolver erfolgt durch die Firma Evrythng. Das Unternehmen ist ein weltweit führender Anbieter von umfassenden Lösungen für die digitale Produkteidentität. Die Verwendung des GS1 Digital Link Resolver ist in der Jahresmitgliedschaftsgebühr für GS1 Systemanwender enthalten, nicht jedoch Zusatzleistungen wie die vollständige Serialisierung aller Produkte.

Beratung GS1 Switzerland konnte auf internationalem Parkett am World Economic Forum 2020 in Davos zu Beginn des Berichtsjahres sein Expertenwissen zur Blockchain präsentieren. Jacqueline Klaiss Brons, Head of Consulting bei GS1 Switzerland, unterstrich in ihrer Keynote «The Need for Interoperable Standards» die Wichtigkeit globaler Standards und zeigte auf, wie GS1 Standards in Blockchains integriert werden können. Ebenfalls zum Thema Blockchain hat sie am GS1 Global Forum in Brüssel referiert. Das GS1 Global Forum 2020 konnte trotz der nur virtuellen Teilnahme einiger Mitgliedsorganisa­ tionen aufgrund der Corona-Situation mit 883 Teilnehmenden aus 89 Ländern sowie 120 Rednern in 66 Sitzungen aufwarten.

Events Wenn die Umstände sich ändern, ist es Zeit für neue Formate. Um trotz Lockdown weiter mit den Mitgliedern in Kontakt zu bleiben und nicht auf die Wissensvermittlung verzichten zu müssen, entwickelte GS1 Switzerland im April ein neues Eventformat – die GS1 Online Talks. Quer durch aktuelle und interessante Themen diskutieren wir an den GS1 Online Talks live mit Vertretern aus den Branchen Gesundheitswesen, Transport & Logistik, Konsumgüter/Retail und Technische Industrien. Im Berichtsjahr fanden insgesamt 13 Online Talks statt. Dafür hatten sich insgesamt 813 Teilnehmende registriert, anschliessend sahen 1764 Interessierte die Videos der Online Talks auf Youtube an. Wir freuen uns sehr, dass das neue Format so gut angenommen wurde, und führen es weiter. Die 8. GS1 Systemtagung stand unter dem Titel «Waren surfen auf digitalen Wellen» und wurde mit grossem Anklang am 10. November 2020 in digitaler Form durchgeführt. Die Tagung wurde in einen deutschen Teil am Vormittag und einen französischen Teil am Nachmittag aufgeteilt und bestand jeweils aus einem Live-Vortrag in der jeweiligen Sprache mit anschliessender Diskussionsrunde. Weitere Präsentationen wurden aufgezeichnet und an diesem Tag auf der Event-Website online zur Verfügung gestellt. Auch der jährliche, exklusive GS1 Switzerland Solution Partner Event am 27. Oktober 2020 wurde virtuell durchgeführt. Neu können die Schweizer Solution Partner zusätzlich vom Zugang in das Netzwerk von GS1 Germany und GS1 Austria profitieren. Der Logistikleiter Club Schweiz (LCS) konnte zu Beginn des Berichtsjahres noch zwei Betriebsbesichtigungen bei der AMAG und der Rega durchführen. Coffee-Talks und weitere Networkinganlässe, die von interessanten Referaten begleitet wurden, fanden online statt. Im Berichtsjahr konnten nur wenige physische Events durchgeführt werden. Im Fokus stand daher die Planung für die zweitägigen GS1 Excellence Days 2021, die im Juni 2021 im Kursaal Bern stattfinden sollten. Unter den aktuellen Gegebenheiten ist eine Durchführung auf dem Niveau und in der exzellenten Qualität, wie wir sie bieten möchten, aber nicht möglich. Deshalb haben wir die GS1 Excellence Days auf das Jahr 2022 verschoben. Yannick Huguenin, Verantwortlicher Westschweiz Daniel Müller-Sauter, Director GS1 System Thomas Bögli, Director GS1 Training & Marketing

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Internationales

Weiterentwicklung von Lösungen auf Grundlage der GS1 Standards Der eingeschlagene Weg der intensiven Zusammenarbeit der GS1 Organisationen hat sich im Berichtsjahr als wichtiger denn je herausgestellt. Einheitliche Standards bilden weltweit die Basis für stabile Lieferketten und ermöglichen Händlern den Marktzugang. Intensiv haben wir an der Weiterentwicklung der GS1 Standards und ihrer vereinfachten und schnellen Nutzung gearbeitet.

1500 114 100

Milliarden

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Beliebt 1500 Anwender haben im Berichtsjahr die GTIN Registry genutzt.

Weltweit 114 Länderorganisationen machen sich weltweit im Rahmen von GS1 für ihre Mitglieder stark.

Beeindruckend 100 Milliarden Produkte wurden weltweit mit einem Barcode ausgezeichnet.


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Neue Köpfe bei GS1 auf internationaler Ebene Als neuer Chairman für GS1 in Europe wurde der CEO von GS1 Austria Gregor Herzog im Berichtsjahr vom Leitungsgremium von GS1 in Europe gewählt. Diese Position beinhaltet sowohl den Vorsitz des GS1 in Europe Board (bestehend aus 49 europäischen CEOs von GS1 Mitgliedsorganisationen) als auch den des Regional Executive Committee (das aus 12 gewählten europäischen CEOs bestehende Leitungsgremium). Damit ist Herzog für das allgemeine Funktionieren von GS1 in Europa verantwortlich und stellt sicher, dass die Stimme von GS1 in Europe innerhalb der internationalen GS1 Organisation gehört wird. Neu wurden von Seiten der Industrie Özgür Tort (Migros Tiçaret, CGF), Laura Becker (Procter & Gamble) und Mark Batenic (IGA) in das Global Management Board gewählt, Letzterer als Vice-Chairman. Wir gratulieren und freuen uns auf die Zusammenarbeit.

«Direct Licensing» von GTINs Eines der wichtigsten gemeinsamen Projekte auf internationaler Ebene ist das «Direct Licensing», das im Berichtsjahr in die Pilotphase gestartet ist. Hierbei geht es darum, dem rasant wachsenden Bedarf an GTINs Rechnung zu tragen und dafür zu sorgen, dass die GS1 Standards zur Produktidentifikation verwendet werden. Vor allem für den Onlinehandel, der in Zeiten von Corona als wichtiger Verkaufskanal gerade auch für KMUs boomt, sind massgeschneiderte Angebote essenziell. Um am globalen Markt die GS1 Standards einheitlich, schnell und hürdenarm anzubieten, ist nun die Teilnahme von möglichst vielen Mitgliedsorganisationen am «Direct Licensing» gefragt.

GS1 Global Data Model (GDM) Die erste Version des GS1 Global Data Model wurde im Berichtsjahr ratifiziert und veröffentlicht. Durch die Vereinfachung und Harmonisierung des weltweiten Austauschs von Produktdaten erhöht das GDM die betriebliche Effizienz für Markeninhaber und Einzelhändler und verbessert die Datengenauigkeit und -vollständigkeit für Konsumenten. GS1 Switzerland hat das GDM an der GS1 Systemtagung präsentiert und wird es bei sämtlichen künftigen Stammdatenprojekten berücksichtigen. Auf europäischer Ebene wirken wir bei den Entwicklungen im «Regional Layer» mit.

Verified by GS1 und GTIN Registry Die globale Lösung Verified by GS1 hat uns im Berichtsjahr weiter stark beschäftigt, sie ist für den Schweizer Markt in der Abschlussphase der Entwicklung. Mit der globalen und cloudbasierten Datenbank GS1 Registry können Markeninhaber ihre Produkte erfassen und jeweils sieben Produktattribute für Geschäftspartner bereitstellen. Händler wiederum können diese Daten jederzeit über den Service Verified by GS1 abrufen. Dadurch haben sie die Möglichkeit, ihre eigenen abgespeicherten Produktangaben mit den Daten der Hersteller in der GS1 Registry abzugleichen und zu aktualisieren. Unsere Schweizer Mitglieder können auf der Plattform GTIN Registry ihre GTINs einfach erfassen und Barcodes erstellen. Auf Wunsch werden die erfassten Daten dann in der GS1 Registry gespeichert und für Verified by GS1 zur Verfügung gestellt. GTIN Registry findet grossen Anklang bei unseren Mitgliedern und konnte im Berichtsjahr bereits 1500 Anwender und an die 100 000 GTINs verbuchen. Knapp 20  000 Barcodes wurden mit der Anwendung erstellt. Jörg Mathis, CEO

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Jahresrechnung Bilanz (in CHF) Aktiven

31.12.2020

31.12.2019

355

345

Post

96 347

97 723

Bank

2 005 822

2 528 517

Wertschriften

4 402 232

4 369 197

Wertschwankungsreserve

–420 000

–420 000

394 285

460 715

48 009

63 572

5 500

12 000

372 040

412 973

6 904 596

7 525 042

200 070

200 070

1 236 000

1 030 500

342 345

216 500

Anlagevermögen

1 778 415

1 447 070

Total Aktiven

8 683 006

8 972 112

31.12.2020

31.12.2019

Verbindlichkeiten aus L+L

399 321

412 942

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

101 876

179 505

Passive Rechnungsabgrenzung

741 700

722 713

1 242 897

1 315 160

Rückstellungen

257 000

319 700

Langfristiges Fremdkapital

257 000

319 700

Fremdkapital

1 499 897

1 634 860

Vermögen per 01.01.

7 337 252

6 798 446

Jahreserfolg

–154 143

538 806

Eigenkapital

7 183 109

7 337 252

Total Passiven

8 683 006

8 972 112

Kasse

Forderungen aus L+L Übrige kurzfristige Forderungen Nicht fakturierte Dienstleistungen Aktive Rechnungsabgrenzung Umlaufvermögen Finanzanlagen (Mietzinskaution) Sachanlagen Immaterielle Werte

Passiven

Kurzfristiges Fremdkapital

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Erfolgsrechnung (in CHF) Ertrag

2020

2019

Mitgliedschaft und Nutzung GS1 System

6 562 095

6 444 495

GS1 System

1 140 690

1 187 441

Academy

3 809 761

3 883 111

Events

167 900

538 415

GS1 Consulting

255 808

976 882

Branchenmanagement

200 120

28 864

Marketing

59 461

61 305

GS1 Clubs

80 475

82 000

5 159

10 102

Diverse Erträge Debitorenverluste

–38 573

–38 428

12 242 895

13 174 188

2020

2019

Mitgliedschaft und Nutzung GS1 System

–423 039

–423 375

GS1 System

–166 322

–211 216

–2 139 450

–2 370 303

–192 355

–425 990

–77 244

–230 607

Branchenmanagement

–402 423

–276 218

Marketing

–154 883

–133 196

Services

–26 984

–33 609

GS1 Clubs

–57 596

–66 703

–3 640 297

–4 171 217

8 602 598

9 002 971

Nettoerlöse L+L Aufwand

Academy Events GS1 Consulting

Direkter Aufwand L+L Bruttoergebnis Personalaufwand

–7 150 383

–7 030 593

Verwaltungs- und Vertriebsaufwand

–780 817

–991 126

Übriger Betriebsaufwand

–607 272

–581 278

Abschreibungen

–357 098

–382 085

Betriebsergebnis

–292 972

17 889

1 413

8 077

Betriebsfremder Aufwand

-2 508

–2 491

Betriebsfremder Aufwand und Ertrag

–1 095

5 586

–51 402

–42 820

Betriebsfremder Ertrag

Finanzaufwand Finanz- und Wertschriftenertrag

184 340

566 377

Finanzergebnis

132 939

523 557

–161 128

547 032

6 473

9 880

0

–7 086

6 473

2 794

Ergebnis vor Sonderaufwendungen Ausserordentlicher Ertrag Ausserordentlicher Aufwand Ausserordentliches Ergebnis Jahresergebnis vor Steuern

–154 655

549 826

Direkte Steuern

513

–11 020

Jahresergebnis

–154 143

538 806

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Geschäftsbericht 2020 GS1 Switzerland

Anhang zur Jahresrechnung

2. Angaben, Aufschlüsselungen und Erläuterungen zur Bilanz und Erfolgsrechnung

1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ­ ngewandte Bewertungsgrundsätze A Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Bestimmungen des Schweizerischen Rechnungslegungsrechts (32. Titel des Obligationenrechts, Art. 957 bis 963b) erstellt. Die wesentlichen angewandten Bewertungsgrundsätze, die nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind oder wo Wahlmöglichkeiten vorliegen, sind nachfolgend umschrieben: Wertschriften Die kurzfristig gehaltenen Wertschriften werden zum Börsenkurs am Bilanzstichtag bewertet. Um Schwankungen im Kursverlauf Rechnung zu tragen, wird eine Schwankungsreserve (Wertberichtigung) gebildet. Sachanlagen Die EDV-Anlagen und -Geräte werden über drei bis fünf Jahre und die Geschäftsräumlichkeiten und das Mobiliar innert zehn Jahren abgeschrieben. Immaterielle Anlagen Die immateriellen Anlagen bestehen aus Software­ lizenzen und werden über fünf Jahre abgeschrieben. Umsatz Die Umsatzerlöse werden bei Erbringung der Dienst­ leistung erfasst.

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Allgemeine Angaben Firma Verein GS1 Schweiz Rechtsform Verein Sitz des Unternehmens Bern Vollzeitstellen Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr über 10, aber unter 50 Personen. Verpflichtungen gegenüber Pensionskasse Per 31.12.2020 bestand ein Guthaben gegenüber der Personalvorsorgeeinrichtung von CHF 24 020 (2019: Verpflichtung von CHF 100 310).


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Sachanlagen Die Sachanlagen setzen sich aus folgenden Positionen zusammen: Kategorie

2020

2019

Mobiliar und Einrichtungen

433 500

180 000

EDV-Anlagen und -Geräte

113 100

146 400

Geschäftsräumlichkeiten

689 400

704 100

1 236 000

1 030 500

Total

Offenlegung weiterer Verpflichtungen Mietverträge, die nicht innerhalb eines Jahres kündbar sind: Engagement

Mietdauer von

bis

Restbetrag 2020 Restbetrag 2019

Mietvertrag: Monbijoustrasse 68, Bern

01.10.2015

30.09.2020

279 873

Mietvertrag: Monbijoustrasse 68, Bern

01.10.2020

30.09.2025

1 722 529

1 865 820

Canon Mietvertrag: CH-931391-OKL

06.10.2015

05.10.2020

2 259

Canon Mietvertrag: CH-931291-OKL

16.12.2015

15.12.2020

2 703

Canon Mietvertrag: CH-931292-OKL

16.12.2015

15.12.2020

2 024

Canon Mietvertrag: CH-1503366-OKL

22.07.2020

21.07.2025

8 666

Canon Mietvertrag: CH-1503367-OKL

22.07.2020

21.07.2025

8 448

Canon Mietvertrag: CH-1503375-OKL

22.07.2020

21.07.2025

5 723

Positionen

2020

2019

Rückvergütung Versicherungsleistungen

3 069

7 141

Diverse periodenfremde Erträge

3 404

2 738

Total

6 473

9 879

2020

2019

Diverse periodenfremde Aufwände

0

7 086

Total

0

7 086

Nicht frei verfügbare Aktiven Mietkaution von CHF 200 070 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag

Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand Positionen

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Kommentar zur Jahresrechnung Bilanz per 31.12.2020 Aktiven Flüssige Mittel und Wertschriften (–TCHF 491) Die kurzfristig verfügbaren Mittel (Kasse, Postkonto, Bank und Wertschriften) betragen am Bilanzstichtag insgesamt TCHF 6505 (31.12.2019: TCHF 6996). Der Wertschriftenbestand liegt per Bilanzstichtag quasi auf dem Vorjahreswert (+TCHF 33). Die Wertschwankungsreserve bleibt unverändert in der Höhe von TCHF 420 bestehen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (–TCHF 66) Die Summe der Bruttoforderungen über TCHF 549 ist per Stichtag um TCHF 155 wertberichtigt. Der Bilanzwert der Forderungen beinhaltet lediglich Positionen aus Inlandrechnungen in CHF. Hauptsächlich gehen in den Forderungen Guthaben aus dem 4. Quartal 2020 von TCHF 359 (64 %) hervor. Die Berechnung des Delkredere auf Debitoren erfolgte nach den folgenden Grundsätzen: • Ausstände bis 90 Tage 5 % • Ausstände von 91–180 Tagen 25 % • Ausstände von 181–270 Tagen 50 % • Ausstände von 271–365 Tagen 75 % • Ausstände von >365 Tagen 100 % Übrige kurzfristige Forderungen (–TCHF 16) Die Position beinhaltet in erster Linie das BVG-Guthaben über TCHF 24, Guthaben aus Verrechnungssteuern (TCHF 6) sowie Mehrwertsteuern (TCHF 7). Nicht fakturierte Dienstleistungen (–TCHF 7) Per Stichtag wurden Leistungen von total TCHF 5,5 bereits erbracht, jedoch per Bilanzstichtag noch nicht abgerechnet. Aktive Rechnungsabgrenzung (–TCHF 41) Diese Position beinhaltet den Ertrag von TCHF 298, der aus den Subventionen der eidgenössisch subventionierten Prüfungen erwartet wird. Weiter sind rund TCHF 71 für vorausbezahlte Aufwendungen, die ganz oder teilweise der nächsten Periode zu belasten sind, aktiviert. Die wertmässige Abnahme der aktiven Rechnungsabgrenzung ist auf die erwartete Zahlung im Zusammenhang mit den Subventionen zurückzuführen, die tiefer erwartet wird als im Vorjahr (–TCHF 52).

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Anlagevermögen (+TCHF 331) Der Wert der Finanzanlage (Mietzinskaution) ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. In der Anlagekategorie der Sachanlagen sind insbesondere die Investitionen im Zusammenhang mit dem Umbau der Geschäftsstelle aktiviert. Total fallen rund TCHF 426 darunter. Weiter sind für «EDV-Anlagen und Geräte» Anschaffungen im Umfang von TCHF 77 getätigt worden. • Sachanlagen am 01.01.2020 – Nettobuchwerte • Investitionen Mobiliar und Einrichtungen • Investitionen EDV-Anlagen und Geräte • Investitionen Geschäftsräumlichkeiten • Ordentliche Abschreibungen • Sachanlagen am 31.12.2020

TCHF 1031 +TCHF 323 +TCHF 77 +TCHF 103 –TCHF 298 TCHF 1236

Den mobilen Sachanlagen sind total TCHF 180 Wertberichtigungen zuzuordnen, während den immobilen Sachanlagen (Geschäftsräumlichkeiten) Abschreibungen im Umfang von TCHF 118 belastet wurden. In der Berichtsperiode wurden Kosten aus dem Projekt Agil-IT für die digitale Transformation sowie BI-Lizenzen wie folgt bilanziert: • Immaterielle Werte am 01.01.2020 – Nettobuchwerte TCHF 217 • Investitionen Lizenzen GS1 Digital +TCHF 12 • Investitionen Dienstleistungen GS1 Digital +TCHF 174 • Abschreibungen –TCHF 60 • Immaterielle Werte am 31.12.2020

TCHF

343


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Passiven

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (–TCHF 14) Durch die jeweilig periodengerechte Zuordnung der Kosten ergibt sich per Stichtag praktisch keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr.

Ertrag Die Erträge von GS1 Switzerland setzen sich aus Mitgliedschaftsbeiträgen und Umsätzen für Dienstleistungen zusammen. In der Berichtsperiode wurde ein Bruttoumsatz von TCHF 12 281 erzielt. Der Wert liegt gegenüber dem Vorjahr um TCHF 931 tiefer, was generell auf die Covid-19-Pandemie zurückzuführen ist.

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (–TCHF 78) Die Position der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten umfasst den per Stichtag geschuldeten Gegenwert aus Quellensteuern sowie Restanzen gegenüber Sozialversicherungspartnern. Signifikant ist die Veränderung im Jahresendsaldo gegenüber der Pensionskasse. Wo im Vorjahr noch ein Saldo zu Lasten GS1 von TCHF 100 ausgewiesen wurde, steht nun ein Guthaben. Gegenüber der Vorjahresfrist resultiert, auch aus der Schlussabrechnung der Ausgleichskasse, ein tieferer Gegenwert. Passive Rechnungsabgrenzung (+TCHF 19) Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet einerseits Erträge, die ganz oder teilweise der nächsten Periode gutzuschreiben sind. Gegenüber dem Vorjahr hat der Bestand aus erhaltenen Erträgen des Folgejahres um TCHF 115 zugenommen. Grund dafür sind bereits vereinnahmte Subventionsgelder sowie vereinnahmte Umsätze aus Lehrgängen im Bereich der GS1 Bildung. Andererseits werden hier ausstehende Kosten aus Leistungsbezügen der Berichtsperiode bilanziert, die noch nicht eingetroffen sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind diese Positionen um rund TCHF 96 tiefer. Rückstellungen (–TCHF 63) Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist vollumfänglich auf die Reduktion der Rückstellung für Ferien und Überzeit der Mitarbeitenden zurückzuführen. Die Rückstellung für EPC (Electronic Product Code) bleibt unverändert. Arbeitgeberbeitragsreserve (nicht bilanziert) GS1 Switzerland verfügt bei der Basler Versicherung über eine Arbeitgeberbeitragsreserve von TCHF 641. Der Wert der Reserve bleibt gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Zusammensetzung der Einnahmen

2020

2019

Einfache Mitgliedschaft

18 %

16 %

Mitgliedschaft für die Teilnahme am GS1 System

36 %

32 %

Erträge aus dem Expertenkreis Bildung (inkl. Seminare)

31 %

30 %

Erträge aus dem Expertenkreis Events

1 %

4 %

Erträge aus dem Expertenkreis Consulting

2 %

7 %

12 %

11 %

Übrige Dienstleistungen

Die Einnahmen für Mitgliedschaft und Nutzung des GS1 Systems liegen um TCHF 118 über dem Vorjahr. Das Wachstum beruht weiterhin auf den Pfeilern Konsumgüterbranche inkl. Onlinehandel und Gesundheitswesen. Der im Expertenkreis GS1 System erwirtschaftete Umsatz liegt gesamthaft mit TCHF 47 unter dem Vorjahr, da weniger Zusatzleistungen beansprucht wurden. Der Expertenkreis GS1 Bildung hat in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahr auf hohem Niveau TCHF 73 verloren. Die Anmeldezahlen zu den vorbereitenden Lehrgängen zu den eidgenössischen Abschlüssen sind stabil, jedoch wurden überdurchschnittlich viele Studien-Abbrüche respektive -Unterbrüche registriert. Im Bereich GS1 System Seminar konnte der Umsatz der vergangenen Jahre nicht erreicht werden, da einige Seminare wegen der Covid-19-Pandemie nicht durchgeführt werden konnten. Ein Minderumsatz gegenüber dem Vorjahr (TCHF 371) ist im Expertenkreis Events zu verzeichnen. Zurückzuführen ist der Umsatzrückgang in erster Linie auf die Covid-19-Pandemie. Diese verhinderte die planmässige Durchführung der Veranstaltungen und hat folglich starken Einfluss auf das Expertenkreisergebnis. Zudem wurde im Jahr 2020 die Veranstaltung Online Marketing Konferenz nicht mehr angeboten, die im Vorjahr noch wesentlichen Einfluss auf den Umsatz der Events hatte (TCHF 130).

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Geschäftsbericht 2020 GS1 Switzerland

Signifikanten Einfluss hatte die Covid-19-Pandemie auch auf den Expertenkreisumsatz von GS1 Consulting. Die Pandemie hat es dem Expertenkreis massiv erschwert, neue Mandate respektive Projekte zu realisieren, was letztlich zu einem Minderumsatz von TCHF 721 gegenüber 2019 geführt hat. Gleichwohl konnte GS1 Consulting im Jahr 2020 einzelne Projekte erfolgreich durchführen. Im Bereich Marketing ist der Umsatz auf Vorjahresniveau. Während die Einnahmen im Inseratebereich online leicht zurückgingen, konnten die Einnahmen im Printbereich (GS1 network) minim gesteigert werden. Der Berichtsperiode 2020 sind Debitorenverluste von TCHF 39 belastet. Dieser Posten setzt sich aus erlittenen Verlusten auf Debitorenguthaben von TCHF 25 und aus der Erhöhung des Delkredere um TCHF 14 zusammen. Aufwand Bedingt durch die Covid-19-Pandemie sind die Produktionskosten von GS1 Switzerland wesentlich tiefer als noch im Vorjahr. Insbesondere in den Expertenkreisen Events sowie Consulting ist die Kostenabnahme erkennbar. Weiter führte die Umschichtung von aufwandlastigen Projekten, die im Berichtsjahr aus den Expertenkreisen Events und Consulting umgegliedert wurden, zu den Mehrkosten im Branchenmanagement. Gesamthaft haben sich die Kosten gegenüber dem letzten Jahr generell dem Umsatz entsprechend verhalten. Die Produktionskosten sind im Vergleich zum Vorjahr um TCHF 531 tiefer. Demzufolge ist die Intensität der gesamten direkten Kosten zum Umsatz mit 29,7 % gegenüber dem Vorjahr um rund 2 % gesunken. Der Personalaufwand beinhaltet die ordentlichen Personalkosten der rund 47 Vollzeitstellen bei durchschnittlich 57 Personen. Die Gesamtausgaben sind gegenüber dem Vorjahr um rund TCHF 120, was 1,7 % entspricht, gestiegen. Die Zunahme der Personalkosten ist praktisch durch sämtliche Expertenkreise mitverursacht und in erster Linie auf Projekte und Nachrekrutierungen zurückzuführen. Der Verwaltungs- und Vertriebsaufwand liegt um TCHF 210 unter dem Vorjahr. Diese Aufwandposition beinhaltet Büromaterial, Drucksachen, Kommunikationsund Beratungsaufwand sowie Lizenz- und Wartungsgebühren für EDV-Anlagen und Bürogeräte. Bedeutend tiefer sind die Beratungs- und Entwicklungskosten, in

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denen im Vorjahr ein ausserordentlicher Kostenblock im Zusammenhang mit der digitalen Transformation enthalten war. Gegenüber dem Vorjahr wesentlich tiefer ausgefallen sind zudem IT-Kosten im Lizenz- und Wartungsbereich. Eine Kostenzunahme ist insbesondere bei den Rechtsberatungskosten zu verzeichnen. Die weiteren Ausgaben sind im Rahmen auf Niveau Vorjahr angefallen. Die Position übriger Betriebsaufwand umfasst Raumkosten, Unterhalt und Reparaturen, Versicherungen und übrige Betriebsaufwendungen. In erster Linie sind die Abweichungen zum Vorjahr auf den Unterhalt der Büroeinrichtungen (+TCHF 13) und auf das Pflanzenkonzept in der neuen Arbeitswelt zurückzuführen. Zudem sind die Raumnebenkosten leicht höher (+TCHF 9) als in der Vorjahresfrist. Die Abschreibungen liegen rund TCHF 25 höher als im Vorjahr, was insbesondere auf Neuanschaffungen für die neue Arbeitswelt bei GS1 Switzerland zurückzuführen ist. In der Berichtsperiode konnte ein Finanzgewinn von TCHF 133 erwirtschaftet werden. Wesentlich beeinflusst ist dieser Erfolg insbesondere durch den positiven Verlauf im Q2 bis Q4. Gesamtheitlich schneidet das Finanzergebnis im Vorjahresvergleich jedoch um TCHF 391 schlechter ab. Der ausserordentliche Ertrag beinhaltet periodenfremde, einmalige Geschäftsvorfälle. Neben TCHF 5,1 aus Versicherungsleistungen erhielt GS1 Switzerland in der Berichtsperiode noch Rückerstattungen aus den definitiv veranlagten Steuerperioden 2014 bis 2018. Die Buchhaltung schliesst mit einem Verlust von TCHF –154.


Geschäftsbericht 2020 GS1 Switzerland

Bericht der Revisionsstelle zur eingeschränkten Revision an die Vereinsversammlung des Vereins GS1 Schweiz, Bern Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang (Seiten 28 bis 31) des Vereins GS1 Schweiz für das am 31. Dezember 2020 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Für die Jahresrechnung ist der Vorstand verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, die Jahresrechnung zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die gesetz­ lichen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Unabhängigkeit erfüllen. Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard zur eingeschränkten Revision. Danach ist diese Revision so zu planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden. Eine eingeschränkte Revision umfasst hauptsächlich Befragungen und analytische Prüfungshandlungen sowie den Umständen angemessene Detailprüfungen der beim geprüften Verein vorhandenen Unterlagen. Dagegen sind

Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des internen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere Prüfungshandlungen zur Aufdeckung deliktischer Handlungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht Bestandteil dieser Revision. Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte ­gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung nicht Gesetz und Statuten entspricht. PricewaterhouseCoopers AG Hans-Rudolf Burkhard Yvonne Burger Revisionsexperte Revisionsexpertin Leitender Revisor

Bern, 1. April 2021

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Geschäftsbericht 2020 GS1 Switzerland

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von GS1 Switzerland setzen sich jeden Tag mit ihrem Fachwissen und viel Motivation für die Mitglieder ein:

Florian Aeschbacher

Francisco Alvarez

Claudia Apreda

Jonas Batt

Riet Baumann

Thomas Bögli

Evelyne Bösiger

Marilyne Brönnimann

Serdar Cakicioglu

Richard Chresta

Marco Da Forno

Maurice Deutsch

Jan Eberle

Anita Fankhauser

Rojjaer Figurado

Alexander Frey

Mirjam Gerber

Heinz Graf

Galla Hartmann

Joachim Heldt

Yannick Huguenin

Iwan Isenschmid

Jacqueline Klaiss Brons

Nadine Kneubühl

Cornelia Krall

Jan Krebs

Birgit Kretzer

Lea Lauffer

Aiste Lehmann

Joëlle Marbacher

Pascal Matarazzo

Jörg Mathis

Audrey Meyer

Franco Miani

Daniel Müller

Rita Nyvlt

Michel Ottiker

Sezer Özkan

Sara Pezzuto

Cornelia Piller

Uwe Rüdel

Mario Rusca

Tjana Schenk

Domenic Schneider

Marc Schneider

Claudia Schön

Marco Schwarzenbach

Dominique Stähli

Nicole Stähli

Sandra Stettler

Hanspeter Stöcklin

Michel Stoffel

Anne van Berkel Meier

Roland Weibel

Erika Wüthrich 36

Janine Zahnd

Simon Zbinden

Folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren im Berichtsjahr auch für GS1 Switzerland tätig: Nathalie Bigall, 30.09.2020, Stephanie Eger, 30.11.2020, Johnny Fink, 30.09.2020, Ivan Greco, 30.09.2020, Angela Jucker, 31.01.2021, Sandro Jungen, 31.05.2020, Raphael Pfarrer, 30.06.2020, Thanh Reichen, 28.02.2021


Geschäftsbericht 2020 GS1 Switzerland

Intensive und wertvolle Arbeit der Gremien Jedes Jahr leisten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliedsorganisationen wert­­ volle Arbeit in unseren Fachbeiräten, Fachgruppen und Arbeitsgruppen. Sie bringen die Aussensicht der Mitglieder ein, unterstützen die Geschäftsleitung von GS1 Switzerland bei strategischen Fragestellungen und erarbeiten Fachpublikationen oder Empfehlungen. Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit und Unterstützung.

«Wie wichtig die Gremienarbeit ist, zeigt sich insbesondere in Zeiten ohne physische Meetings. Auch wenn die virtuellen Zusammenkünfte mithilfe von Zoom, Teams und ähnlichen Tools keinen vollwertigen Ersatz bieten, schätzt man doch umso mehr den direkten Kontakt zu Mitgliedern. Mit zielgerichteter Gremienarbeit ist es hier möglich, die aktuellen Herausforderungen anzugehen und gemeinsam vernünftige und konsensorientierte Lösungen zu erreichen. Neutrale und branchenübergreifende Standards und Lösungen zu entwickeln ist und bleibt ein wesentlicher Teil des Beitrags unserer Organisation – im Dienste der Mitglieder und aller Systemanwender.» Daniel Müller-Sauter, Director GS1 System

Fachbeiräte Fachbeirat Konsumgüter/Retail Fachbeirat Gesundheitswesen Fachbeirat Westschweiz

Fachgruppen Fachgruppe SCM Pharma Fachgruppe SCM Verbrauchsmaterialien, Medizin­produkte und Objekte Fachgruppe Category und Demand Management Fachgruppe Digital Commerce Fachgruppe Stammdaten Fachgruppe Tauschgebinde Schweiz Fachgruppe Standards

Arbeitsgruppen Arbeitsgruppe Weiterbildung Logistik Westschweiz Arbeitsgruppe Vernetzung und Collaboration Arbeitsgruppe 2D-Datenträger in Verkauf und Logistik

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Geschäftsbericht 2020 GS1 Switzerland

Wichtige Unterstützung durch Sponsoren, Partner und Träger Bei der Realisierung unserer (Online-)Veranstaltungen, der Logistikmarktstudie Schweiz, von Future Retail Switzerland, der Initiative Lean & Green Switzerland und des E-LearningKurses im Rahmen des Programms «Fair Pallet Player» durften wir auf die Unterstützung von Sponsoren, Partnern und Trägern zählen.

«Umfangreiche und qualitativ hochwertige Projekte zu realisieren ist für eine Not-for-profit-Organisation wie GS1 Switzerland alleine nicht zu stemmen. Dank unseren Partnern, Trägern und Sponsoren konnten wir in diesem Jahr unsere Projekte erfolgreich weiter umsetzen und unsere Präsenz am Markt auch in dieser herausfordernden Zeit stärken.» Jörg Mathis, CEO

Für 2020 gilt unser Dank folgenden Firmen:

Events Kompetenzpartnerin

Hauptsponsor

Logistikmarktstudie Schweiz 2020 Studienpartner

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Träger

Sponsoren


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Future Retail Switzerland Wissenschaftlicher Partner

Schirmherrschaft

Partner

E-Learning-Kurs «Fair Pallet Player»

Lean & Green Switzerland Hauptsponsor

Patronatspartner

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GS1 Switzerland – The Global Language of Business GS1 Switzerland ermöglicht Lösungen für effizientere Wertschöpfungsnetzwerke mithilfe globaler Standards. Wir unterstützen Unternehmungen bei der Optimierung ihrer Waren-, Informations- und Werteflüsse und vermitteln praxisnahes Wissen. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern erarbeiten wir Standards und Prozessempfehlungen und schaffen Nutzen für alle Beteiligten. GS1 Switzerland ist ein neutraler Verein mit Sitz in Bern und Teil der in 140 Ländern tätigen Not-for-profit-Organisation GS1.

GS1 Switzerland Monbijoustrasse 68 CH-3007 Bern T +41 58 800 70 00 www.gs1.ch

GS1 is a registered trademark of GS1 AISBL. All contents copyright © GS1 Switzerland 2021


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