GS1 network, 01-2017

www.gs1network.ch Ausgabe/Numéro 1 23. März/mars 2017 CHF 15.–

GS1 network Das Magazin für Logistik, Supply Chain und Demand Management Le magazine de la logistique, du Supply Chain et Demand Management

Schwerpunktthema: Supply Chain 4.0 Umfrage

Supply Chain 4.0: Hier geht’s lang Standards und Normen

Normenkatalog für Industrie 4.0 entsteht Vue d’ensemble

Industrie 4.0 – Étoile guide pour les prochaines décennies

7 612345 002897 >

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7

GS1 network 1/2017 | Editorial 3

Liebe Leserinnen und Leser

Chères lectrices, chers lecteurs,

Alle reden von Industrie 4.0. Aber keiner

Tout le monde parle de l’Industrie 4.0. Mais

weiss wirklich, was Experten und Unterneh-

personne ne sait réellement ce que les ex-

men darüber denken. In welchen Branchen

perts et les entreprises en pensent. Dans

hat das Thema Fahrt aufgenommen und wo

quels secteurs le sujet a-t-il pris son envol et

ist Industrie 4.0 noch nicht angekommen?

où l’Industrie 4.0 n’est-elle pas encore arrivée?

Welche Ziele verfolgen Unternehmen mit

Quels objectifs poursuivent les entreprises

­Industrie 4.0 und was fehlt auf dem Weg zu

avec l’Industrie 4.0 et que manque-t-il sur

Industrie 4.0? Mit der aktuellen Ausgabe

le chemin vers l’Industrie 4.0? Nous essayons

­versuchen wir ein wenig Licht ins Dunkel zu

avec la présente édition d’apporter un peu de

bringen.

lumière sur la question.

Laut dem Zentrum für europäische Wirt-

Selon le centre de recherche économique

schaftsforschung ist in Sachen Umsetzung

européenne, le secteur de l’informatique et ­

die IT- und Telekommunikationsbranche ganz vorne dabei.

des télécommunications est tout à fait en pointe concer-

So liegt der Kenntnisstand der Branche bei knapp 50 Prozent

nant la mise en œuvre. Ainsi le niveau de connaissances du

und die Umsetzungsquote bei 21 Prozent. Das Schlusslicht

secteur est d’environ 50 % et le taux de mise en œuvre de

bildet die Transport- und Logistikbranche. Hier besteht

21 %. Le secteur du transport et de la logistique ferme la

­grosser Aufholbedarf, denn gerade aufgrund der enger ver-

marche. Il y a ici un important besoin de rattrapage, précisé-

knüpften Lieferketten wird das Thema die Branche stark

ment parce qu’avec les chaînes logistiques reliées encore

­fordern.

plus étroitement, le sujet va fortement mettre le secteur à

Auf dem Weg zu Industrie 4.0 sind Normen und Standards

contribution.

von zentraler Bedeutung. Zurzeit wird im Rahmen der Ini-

Sur le chemin de l’Industrie 4.0, les normes et les standards

tiative «In­ dustrie 2025» eine Normen-Roadmap I4.0 für die

ont une importance centrale. Dans le cadre de l’initiative

Schweiz erarbeitet. Sie soll den Status quo sowie das a ­ ktuelle

­«Industrie 2025», une feuille de route de normalisation I4.0

Umfeld in der Normung und Standardisierung aufzeigen. Wie

est actuellement élaborée pour la Suisse. Elle doit indiquer

wichtig die GS1 Identifikations- und Kommunikationsstan-

le statu quo et l’environnement actuel dans la normalisation

dards für die technische Industrie sind, erklärt Enzo Blonk,

et la standardisation. Enzo Blonk, directeur de l’Industrie

Direktor Technical Industry, GS1 Global Office, im Interview

technique du GS1 Global Office, explique dans un entretien

auf Seite 30.

en page 30 l’importance des standards d’identification et

Nur eine gemeinsame Sprache ermöglicht es den Unter-

de communication pour l’industrie technique.

nehmen, auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und

Seule une langue commune permet aux entreprises de rester

dem K ­unden den geforderten Nutzen und Mehrwert zu

compétitives à l’avenir également et d’offrir au client l’utilité

bieten. Ich wünsche Ihnen eine spannende und erkenntnis-

et la valeur ajoutée réclamées. Je vous souhaite une lecture

reiche Lektüre.

passionnante et pleine d’enseignements.

Nicolas Florin

Nicolas Florin

Geschäftsleiter GS1 Schweiz

Directeur exécutif GS1 Suisse

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4 Inhalt | GS1 network 1/2017

Inhalt

Umfrage 20 Supply Chain 4.0: Hier geht’s lang

Intelligente Maschinen, personalisierte Produkte, massgeschneiderte Services – das Thema Supply Chain 4.0 beschäftigt alle.

Überblick 8 Leitstern für die nächsten Jahrzehnte

CH-Index 2016

Die Umsetzung von Industrie 4.0 steht erst am Anfang,

24 Abwarten ist angesagt

doch die Entwicklung verläuft rasant.

14 Von Industrie 4.0 zur Supply Chain 4.0

Immer mehr Firmen befassen sich mit Industrie 4.0, doch die meisten sind noch Beobachter.

Produkte und Dienstleistungen werden über Netzwerke verbunden. Es entstehen neue Geschäftsmodelle.

Industrie 2025

16 Wegweiser Supply Chain 4.0

28 Auf dem Weg zur digitalisierten ­Industrie

Ein Überblick über Prozesse und Zusammenhänge in

Dank digitaler Vernetzung soll die Industrie am teuren Standort Schweiz ihre Wettbewerbsfähigkeit lang-

der Supply Chain 4.0.

fristig weiterentwickeln.

Das Interview 30 Technische Industrie setzt auf Standards

In der Abwicklung logistischer Prozesse spielen die GS1 Standards eine wichtige Rolle.

Standards und Normen 32 Der Normenkatalog ­entsteht

Normungsorganisationen wollen Industrie 4.0 durch die Entwicklung verbindlicher Standards und Normen fördern. Die Schweiz bringt sich in den Gremien ein.

36 Vom Produzenten zum ­Konsumenten und zurück

Die Umsetzung der neuen Lebensmittelverordnung, die

Industrie 4.0 – Étoile guide pour les prochaines

am 1. Mai in Kraft tritt, stellt die Unternehmen vor

décennies. Le terme décrit un processus qui

­Herausforderungen.

vise une nouvelle ­révolution industrielle. Page 12 Logistics & Supply Chain

Table des matières

38 Standards + Intelligenz = Effizienz

Sichere Produkte und Rückverfolgbarkeit werden zur wachsenden Herausforderung. Am GS1 Forum wurden

Vue d’ensemble

Ideen für die Zukunft skizziert.

12 Étoile guide pour les prochaines décennies

Le terme électrise les entreprises, les scientifiques et

Reportage

les politiciens dans le monde entier: Industrie 4.0.

40 Supply Chain 4.0 garantiert Nachtsprung

18 De l’Industrie 4.0 à la Supply Chain 4.0

Ein ultramodernes Verteil- und Dienstleistungszentrum setzt auf stark automatisierte Intralogistik.

Les produits et prestations de services sont reliés par des réseaux. De nouveaux modèles d’affaires et de nouveaux marchés sont créés.

Produkt- und Markenschutz 44 GS1 DataMatrix schützt Marke und Kunden

CH-Index 2016

26 Il est conseillé d ­ ’attendre

Ein Sicherheitskonzept auf Basis von GS1 Standards hilft im Kampf gegen Produktfälschungen.

De plus en plus d’entreprises suisses s’intéressent à l’Industrie 4.0, mais la plupart sont des observateurs.

Swiss Logistics Award 52 Mission Alpenluft

Normes et standards 34 Le catalogue de normes est né

Die Tourismusgemeinde Zermatt erhält ein innovatives und ökologisches Abfallentsorgungskonzept.

La Suisse s’engage dans les instances qui développent des standards et des normes pour l’Industrie 4.0.

Public Award 54 Störungen kommen bei der SBB nicht weit

Reportage

Die Zuverlässigkeit der Bahn beruht auch auf einem

43 La Supply Chain 4.0 g ­ arantit le saut de nuit

komplexen Managementsystem für unvorhergesehene

Ereignisse.

Un nouveau concept englobe une intralogistique automatisée avec adaptation des processus.

GS1 network 1/2017 | Inhalt 5

Köpfe in der Logistik 56 Vom Lernenden zum Lehrenden

Ein zweites berufliches Standbein dank der Weiterbildung zum Logistikleiter bei GS1.

Weiterbildung 58 Das Leiden hat sich gelohnt

An der Diplomfeier wurden die Absolventinnen und Absolventen der GS1 Lehrgänge ausgezeichnet.

60 Category Management in Zeiten des Internets

Der neu gestaltete GS1 Lehrgang zum zertifizierten Category Manager schliesst eine Lücke.

Logistics & Distribution

Supply Chain 4.0: Hier geht’s lang. Wir haben nachgefragt

62 Branchentreff ­«Logistik»

und wollten wissen, was Manager, Vordenker und Wissen-

schaftler über die Supply Chain 4.0 sagen. Seite 20

An der Fachmesse werden Innovationen gezeigt und Lösungsansätze für die Zukunft diskutiert.

OMK 63 Ein besonderer Tag

Die Online Marketing Konferenz wird neu von GS1 Schweiz organisiert.

Weitere Rubriken 3 Editorial 6 So gesehen 45 Caro’s World 46 Marktplatz 48 Kurz berichtet 64 Veranstaltungen und Messen 65 Persönlich

Dr. Heinz Maeder, Mitinhaber Identtech AG

Normenkatalog für Industrie 4.0 entsteht. Im Rahmen der

66 Kommentar

Initiative «Industrie 2025» entsteht die Normen-Roadmap I4.0

Impressum

für die Schweiz. Seite 32

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Mittwoch 31. Mai 2017 | Stadttheater | Olten

5. GS1 Systemtagung

Digital Matters - Von Stammdaten über gesetzliche Vorgaben bis zur eRechnung Gestern war Deklaration 3.0 - heute ist die LKV Realität - und morgen?

Neben den allgemeinen Themen rund um das GS1 System wird ein Fokus auf die Deklarationspflicht der neuen Verordnungen des Lebensmittelgesetzes gelegt.

Aber auch der Austausch von elektronischen Rechnungen unterliegt neuen regulatorischen Vorgaben. Wie kann die Schweiz mit so vielen neuen Gesetzen umgehen? > GDSN für die Schweiz > ZUGFeRD vs. Provider

> eRechnungen mit oder ohne Signatur? > Neue LIV & LGV - Deklaration von Lebensmittel

Seien Sie dabei - melden Sie sich jetzt an!

6 So gesehen | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Bauernhof 4.0 Der Hof der Familie Suter in Beromünster ist voll automatisiert. Auf festgelegten Routen versorgt der Misch- und ­Fütterungsroboter Lely Vector die Kühe mit ­frischem Futter. Über eingebaute Sensoren misst er die Höhe des ver­bleiben­den Futters und schiebt bei Bedarf neues nach. Die Futterküche ist sein Zuhause.

Hier wird er automatisch ­befüllt, lädt seine Batterien auf und erhält neue ­Instruktionen.

Bild: Anina Lehmann

Ferme 4.0 La ferme de la famille Suter à Beromünster est complètement automatisée. Le ­système robotisé Lely Vector ravitaille les bovins dans l’étable d’aliments frais.

Par le biais de capteurs optiques, le système gère la distribution de la nourriture en mesurant la hauteur du fourrage. Après chaque tour, le robot se range dans le coin où la préparation du fourrage s’effectue. C’est là qu’il sera automatiquement rerempli et où il rechargera sa batterie, en attendant de nouvelles instructions.

Photo: Anina Lehmann

8 Überblick | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Leitstern für die nächsten Jahrzehnte Industrie 4.0 hat die Produktion revolutioniert. Die Motive der Akteure sind unterschiedlich. Auch wenn die Umsetzung erst am Anfang steht – der Fortschritt ist alles andere als eine Schnecke.

Ein Begriff elektrisiert Unternehmen,

meinsame Vision: Die Fertigung der

schen Champions wie Google oder

Wissenschaftler und Politiker weltweit:

Zukunft soll hochgradig vernetzt und

Amazon weltweit niemand gleich. Ex-

Industrie 4.0. Auf der Hannover Messe

extrem flexibel sein. Allgegenwärtige

perten erwarten, dass die nordameri-

2011 erstmals öffentlichkeitswirksam

Sensoren und intelligente Algorithmen

kanischen Unternehmen in erster Linie

vorgestellt, beschreiben er und ähnli-

sollen dafür sorgen, dass sich Produkte

mit neuen Services und Geschäfts-

che Schlagworte wie «Industrial Inter-

bis hinunter zur Losgrösse 1 fertigen

modellen punkten werden.

net» und «Advanced Manufacturing»

lassen – in Serienqualität und zu den

Ähnlich wie die «Plattform Industrie

einen Prozess, der nichts weniger als

Kosten einer Massenfertigung.

4.0» treibt in den USA das «Industrial

eine neue industrielle Revolution zum

Wer bei diesem weltweiten Rennen die

Internet Consortium» (IIC) die vierte

Ziel hat. Die etablierten Industrienatio-

Standards setzt, dürfte auf Jahrzehnte

­industrielle Revolution voran – auch un-

nen erhoffen sich davon mehr Effizienz

hinaus zu den Gewinnern der Glo-

ter Beteiligung deutscher Technologie-

und eine gesteigerte Wettbewerbs-

balisierung gehören. «Industrie 4.0 ist

führer wie Siemens, SAP und Bosch.

fähigkeit, die zu einer «Renaissance»

definitiv der Leitstern für die nächs-

Um das Thema gemeinsam weiter vor-

der industriellen Produktion in Hoch-

ten Jahrzehnte», sagt Wolfgang Dorst,

anzutreiben, haben sich beide Organi-

lohnländern führen könnte. Schwellen-

Bereichsleiter Industrial Internet und

sationen im März 2016 auf eine Ko­

länder wie China wollen hingegen den

3D-Druck ­

Digital-

operation geeinigt. «Industrial Internet

Sprung von der «Werkbank der Welt»

verband Bitkom. Für die USA eröffnet

bedeutet, Daten aus Maschinen zu

zum

bei

der Prozess die Chance, verloren ge-

gewinnen und aus ihnen nützliche ­

Produkten und Produktionsverfahren

gan­ gene Produktion wieder zurück

­Erkenntnisse für unsere Kunden zu er-

schaffen.

ins Land zu holen und die Wirtschaft

langen», sagt Jeff Immelt, CEO des IIC-

zu reindustrialisieren. Niedrige Energie-

Mitglieds General Electric (GE). «Das

Hochgradig vernetzt und extrem

preise in Kombination mit einer hoch

schafft Werte in Billionen-Höhe und

­flexibel

innovativen IT-Szene sind eine gute

wird GE transformieren.»

Auch wenn die Schwerpunkte der in-

Voraussetzung, um beim Rennen um

ternationalen Initiativen – darunter das

die Kunden von morgen erfolgreich zu

Unterschiedliche Motive

«Industrial Internet Consortium» in den

sein.

In China gehört der Umbau der Volks-

USA, die «Plattform Industrie 4.0» in

Gerade der intelligente Umgang mit

wirtschaft zu den höchsten Prioritäten

Deutschland, die Initiative «Industrie

riesigen Datenmengen wird in den

der kommunistischen Partei, die diesen

2025» in der Schweiz oder «Made in

kommenden Jahren ein entscheiden-

Prozess strategisch angeht. 2015 rief

China 2025» in China – sich leicht un-

der Wettbewerbsvorteil sein – und auf

die Regierung das Programm «Made in

terscheiden, haben sie doch eine ge-

diesem Gebiet kommt US-amerikani-

China 2025» ins Leben, das als Antwort

technologischen

Vorreiter

beim

deutschen

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Überblick 9

Vom Marathon zum Sprint: Adidas setzt auf eine hoch automatisierte und individuelle Produktion. Die Einführung neuer Produkte wird dadurch dramatisch beschleunigt.

auf die deutsche Industrie-4.0-Initiative

geht es vor allem darum, durch intelli-

ist Deutschland der wichtigste Treiber

gilt. Im Juni 2016 folgte ein Fonds, aus

gente Vernetzung ihre Produktivität

der «vierten industriellen Revolution».

dem rund drei Milliarden Dollar in die

weiter zu steigern. Mehr Automatisie-

Das Land ist nicht nur der klassi-

Modernisierung der Industrie fliessen

rung und der zunehmende Einsatz von

sche «Fabrikausrüster der Welt», son-

sollen. Und auch der Kauf des deut-

Robotern senken aber nicht nur die

dern auch ein wichtiger Anwender der

schen Roboterherstellers KUKA durch

Kosten – sie bieten auch eine Möglich-

neuen Produktionstechnologien.

die chinesische Midea-Gruppe passt in

keit, die Folgen des raschen demogra-

diese Strategie – ebenso wie das Inte-

fischen Wandels in diesen Ländern ab-

Die Umsetzung ist erst am Anfang

resse an weiteren Unternehmen wie

zufangen. Treiber des Umbruchs sind

Und weil der Begriff «Industrie 4.0» in

Aixtron (Maschinen für die Halbleiter-

in beiden Ländern die grossen industri-

Deutschland bereits seit Jahren von

produktion) und SGL (Produkte auf

ellen Konglomerate, welche die ver-

Wirtschaft, Wissenschaft und Politik

Basis von Kohlenstoff).

netzten Produktionssysteme zunächst

diskutiert wird, existieren hier auch die

Zu den wichtigsten Zielen des Landes

für den Einsatz in ihren eigenen Kon-

umfangreichsten Daten zum Umset-

zählt eine stärkere Automatisierung der

zernen entwickeln.

zungsgrad und zu den Zielen, die Un-

kleinen und mittleren Unternehmen.

Auch für Europa spielen die interna-

ternehmen mit dem neuen Paradigma

Aus Sicht der Chinesen ist die ­digitale

tionale Wettbewerbsfähigkeit und der

verbinden. Im November 2015 stellte

Wirtschaft der entscheidende Schlüssel

­demografische Wandel eine Schlüssel-

beispielsweise das Zentrum für euro-

für künftigen Wohlstand. ­Darum forderte

rolle beim Umbau der industriellen Pro-

päische Wirtschaftsforschung (ZEW)

Staatspräsident Xi J ­ inping beim letzten

duktion. Der Kontinent kann dabei auf

eine Studie vor, die zu recht überra-

G20-Treffen in ­Hangzhou, Innova­tionen

einer relativ gut ausgebauten Infra-

schenden Ergebnissen kommt: «Ledig-

in diesem Bereich weltweit ­ stärker zu

struktur und einer grossen Zahl von

lich 18 Prozent der Unternehmen ist

fördern. «Wir müssen mehr tun, um das

qualifizierten

auf-

der Begriff Industrie 4.0 bekannt, wo-

Potenzial für mittel- und langfristiges

bauen – denen Industrie 4.0 Jobs ver-

bei grosse Unternehmen deutlich häu-

Wachstum freizusetzen», sagte er zum

spricht, die dank neuer Technologien

figer informiert sind als kleine.» Und

Abschluss des Treffens.

wie Augmented Reality und kollabora-

nur vier Prozent der Befragten gaben

Den bereits sehr weit entwickelten

tiver Roboter auch für ältere Beschäf-

an, dass sie «die Digitalisierung und

Unternehmen in Japan und Südkorea

tigte geeignet sind. Innerhalb Europas

Vernetzung von Produktionsprozessen

Arbeitnehmenden

10 Überblick | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Mehr Wissen als Pläne Wo die vierte industrielle Revolution Fahrt aufgenommen hat: Vor allem in KMUs ist Industrie 4.0 noch nicht angekommen.

Kenntnisse über Industrie 4.0 Bestehende und geplante Industrie-4.0-Projekte 6 % 1,3 %

19 % 3 %

Transport und Logistik

Finanzdienstleistungen

Fahrzeugbau

35 % 6 %

29 % 9 %

Chemie und Pharma

46 % 14 %

Maschinenbau

47 % 21 %

Im Durchschnitt:

IT und Telekommunikation

18 % Kenntnisse über Industrie 4.0 4 % B estehende und geplante ­Industrie-4.0-Projekte

Quelle: ZEW 2015

Wo die vierte industrielle Revolution Fahrt aufgenommen hat. In KMUs ist das Thema noch nicht angekommen.

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Überblick 11

im Rahmen von Industrie-4.0-Projekten

Jürgen

bereits durchführen oder dies in naher

Fraunhofer-Anwendungszentrum

am

Konsumenten immer die aktuellsten

In-

und neuesten Produkte – und sie wol-

Zukunft planen».

dustrial Automation in Lemgo schon

len sie jetzt», so Herbert Hainer, bis

«Wir hatten mit einem deutlich höhe-

seit Jahren mit dem Thema Industrie

September 2016 Adidas-Vorstandsvor-

ren Bekanntheitsgrad gerechnet und

4.0 beschäftigt. «Die Unternehmen

sitzender. Hier macht die Speedfactory

waren von den Ergebnissen selbst

haben neue Kompetenzen aufgebaut,

ihrem Namen alle Ehre: Neue Schuhe

überrascht», kommentiert Professorin

vor allem um intelligentere Produkte

kommen schon nach Tagen oder weni-

Irene Bertschek, Leiterin des Bereichs

zu entwickeln und die Produktion zu

gen Wochen zum Kunden – und nicht

Informations-

optimieren.»

erst 18 Monate nach Design, Produk-

technologien beim ZEW, das Resultat.

Im Vergleich zu den «Smart Products»

tion und wochenlangem Schiffstrans-

«Es gibt zwar einzelne Vorreiter, aber

und der «Smart Production» hätten sie

port von Asien nach Europa oder in

eben auch andere Unternehmen, die

allerdings die «Smart Services» – neue,

die USA. Die erste Speedfactory steht

keine Kapazität für das Thema haben

intelligente Dienstleistungen rund um

in Ansbach nahe der Adidas-Zentrale

oder Industrie 4.0 nur als logische Wei-

ihre Produkte – bisher vernachlässigt.

und soll bereits 2017 rund 500 Paar

terführung der Automatisierung be-

Im Bereich der vernetzten Produktion

Schuhe herstellen. Die zweite Speed-

trachten.»

stehe die Echtzeitanalyse von Maschi-

factory wird im kommenden Jahr in

Der Bekanntheitsgrad hing allerdings

nen, Anlagen und ganzen Fabriken

den USA entstehen. «Als ich 1987 bei

auch stark von der untersuchten Bran-

oben auf der Agenda – ein weiterer

Adidas angefangen habe, wurde die

che ab: Vor allem Unternehmen aus

Hinweis darauf, dass derzeit die Opti-

Produktion gerade nach Asien ver-

den Bereichen IT und Telekommunika-

mierung der Prozesse der wichtigste

lagert», so Hainer. «Jetzt schliesst sich

tion, Elektroindustrie und Maschinen-

Treiber von Industrie 4.0 ist. Es gibt

der Kreis und die Fertigung kommt

bau wussten mit dem Begriff etwas

aber auch Unternehmen, die über

­zurück.»

­anzufangen. Die Transport- und Logis-

Effektivitätssteigerungen hinaus wei-

Individualisierte Massenproduktion und

tikbranche erwies sich in der Unter­

tere Potenziale von Industrie 4.0 er-

die Rückkehr industrieller Arbeitsplätze

suchung als Schlusslicht – obwohl In-

schliessen.

in die Hochlohnländer der westlichen

und

Kommunikations-

Jasperneite,

der

sich

dustrie 4.0 dank enger geknüpfter

Welt: Das Beispiel illustriert zwei der

Lieferketten gerade für sie in Zukunft

Die Fertigung kehrt aus Asien zurück

zentralen Versprechen, die sich mit In-

von grosser Bedeutung sein wird.

Der Sportartikelhersteller Adidas setzt

dustrie 4.0 verbinden. Soll die vierte in-

bereits teilweise auf Industrie 4.0. Statt

dustrielle Revolution ein Erfolg werden,

Effizienzinnovationen stehen

wie im gewohnten Industrie-3.0-Modus

muss sich neben den Vorreitern unter

im Vordergrund

Sportschuhe in grossen Mengen in

den Konzernen aber auch die breite

Einige industrielle Vorreiter haben

Asien zu produzieren, setzt er künftig

Masse der kleinen und mittleren Unter-

den neuen Leitstern als Orientie-

auf die «Speedfactory» – eine Pro­

nehmen für das Thema begeistern. Ih-

rungshilfe schon heute fest im Blick.

duktion nahe bei den Kunden, die

nen müssen schon heute Brücken ge-

«Auch wenn die Entwicklung eher

hoch automatisiert abläuft und die

baut werden, damit sie nicht in Zukunft

evolutionär als spektakulär verläuft,

Herstellung individueller Laufschuhe in

von Industrie 4.0 überrollt werden. ||

hat sich in den vergangenen Jahren

kurzer Zeit ermöglicht. «In dieser sich

doch einiges getan», sagt Professor

stets verändernden Welt wollen unsere

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Thomas Rinn und Dr. Michael Zollenkop

12 Vue d’ensemble | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Étoile guide pour les prochaines décennies Un terme électrise les entreprises, les scientifiques et les politiciens dans le monde entier: Industrie 4.0. Le terme décrit un processus qui vise une nouvelle révolution industrielle. Les motifs sont différents et le progrès est tout sauf un escargot.

Les pays industriels espèrent de l’In-

États-Unis, le processus offre l’oppor-

ments utiles pour nos clients», dit Jeff

dustrie 4.0 davantage d’efficacité et

tunité de rapatrier à la maison la pro-

Immelt, directeur-exécutif de General

une compétitivité accrue. Par contre,

duction perdue et de réindustrialiser

Electric (GE), membre de l’IIC. «Cela

les pays émergents comme la Chine

l’économie. Les prix bas de l’énergie

crée des valeurs par milliards et cela

veulent franchir le pas entre «l’atelier

combinés à un paysage informatique

transformera GE.»

du monde» et le précurseur technolo-

innovant sont de bonnes conditions

gique au niveau des produits et des

pour gagner la course pour les clients

Différents motifs

méthodes de production.

de demain.

En Chine, la transformation de l’écono-

La manipulation intelligente d'énormes

mie nationale compte parmi les plus

Mis en réseau à un haut niveau

volumes de données sera justement

hautes priorités. Le gouvernement a

et extrêmement flexibles

un avantage concurrentiel déterminant

lancé en 2015 le programme «Made in

Même si les points forts des différentes

dans les années à venir. Dans ce do-

China 2025». En juin 2016, un fonds a

initiatives comme «Industrial Internet

maine, personne ne peut se mesurer

été créé dont trois milliards de dollars

Consortium» (IIC) aux États-Unis, «In-

avec des champions comme Google

doivent financer la modernisation de

dustrie 4.0» en Allemagne, l’initiative

ou Amazon. Les experts s’attendent à

l’industrie. L’achat du fabricant alle-

«Industrie 2025» en Suisse ou «Made in

ce que ces entreprises américaines

mand de robots KUKA par le groupe

China 2025» en Chine sont légèrement

marquent des points surtout avec de

chinois Midea fait également partie de

différents, ils ont tous une vision com-

nouveaux services et de nouveaux mo-

la stratégie. L’automatisation renforcée

mune: à l’avenir, la fabrication doit être

dèles d’affaires.

des petites et moyennes entreprises

mise en réseau et flexible. Les capteurs

Tout comme la plateforme allemande

compte parmi les principaux objectifs

omniprésents et les algorithmes intelli-

«Industrie 4.0», le «Industrial Internet

du pays. Du point de vue des chinois,

gents doivent veiller à ce que les pro-

Consortium» (IIC) est le moteur de la

l’économie numérique est la clé déci-

duits puissent être fabriqués jusqu’à

quatrième révolution industrielle aux

sive pour l’aisance future.

une taille de lot 1, avec une qualité de

États-Unis. Pour intensifier le sujet

Pour les entreprises largement déve-

série et les coûts d’une fabrication de

ensemble, les deux organisations se

loppées au Japon et en Corée du Sud,

masse.

sont mises d’accord en mars 2016 sur

la mise en réseau intelligente est sur-

Ceux qui fixent les standards dans

une collaboration. «L’Internet industriel

tout synonyme d’augmentation de la

cette course devraient faire partie des

veut dire gagner des données à partir

productivité. Davantage d’automatisa-

gagnants de la mondialisation. Pour les

des machines et en tirer des enseigne-

tion et l’utilisation accrue de robots ré-

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Vue d’ensemble 13

duisent non seulement les coûts mais

Le degré de notoriété dépendait aussi

tières se trouve en haut de l’agenda.

peuvent également amortir les consé-

fortement du secteur étudié. Les entre-

Mais certaines entreprises exploitent

quences du changement démogra-

prises dans les domaines de l’informa-

d’autres potentiels de l’Industrie 4.0,

phique. Les moteurs de la transition

tique et des télécommunications, de

au-delà des augmentations d’efficacité.

dans les deux pays sont les grands

l’industrie électrique et de la construc-

conglomérats

déve-

tion de machines en particulier savaient

La production rentre d’Asie

loppent les systèmes de production en

de quoi il s’agit. Le secteur du trans-

Le fabricant d’articles de sport Adidas

réseau tout d’abord pour une utilisa-

port et de la logistique s’est avéré

mise en partie sur l’Industrie 4.0. Au

tion dans leurs propres groupes.

bon dernier de l’enquête – malgré le fait

lieu de produire des chaussures de

La compétitivité internationale et le

que grâce à des chaînes de livraison en

sport selon le mode classique Industrie

changement

étroite liaison, l’Industrie 4.0 sera très

3.0 en grandes quantités en Asie, on

importante pour lui à l’avenir.

mise à l’avenir sur la «speedfactory»,

industriels

qui

démographique

jouent

également un rôle clé dans la modifi-

une production proche des clients qui

cation de la production industrielle en Europe. Le continent peut construire

Les innovations pour l’efficacité sont

se déroule avec un niveau d’automati-

sur une infrastructure bien développée

au premier plan

sation élevé et qui permet la fabrica-

et un grand nombre d’employés quali-

Certains précurseurs industriels ont

tion de chaussures de course à pied

fiés. Grâce aux nouvelles technologies

déjà le regard fixé sur la nouvelle

individuelles. La première speedfactory

comme la réalité augmentée et les ro-

étoile guide comme aide à l’orienta-

se trouve à Ansbach près de la cen-

bots collaboratifs, l’Industrie 4.0 met

tion. «Même si cela se déroule de ma-

trale Adidas et elle doit produire envi-

des emplois à disposition, également

nière plutôt évolutionnaire que specta-

ron 500 000 paires de chaussures en

adaptés aux employés plus âgés.

culaire, les choses ont évolué au cours

2017. La deuxième speedfactory sera

des dernières années», dit le profes-

ouverte l’année prochaine aux États-

La mise en application n’en est qu’à

seur Jürgen Jasperneite, qui s’occupe

Unis.

ses débuts

de l’Industrie 4.0 depuis des années au

L’exemple illustre deux promesses es-

En novembre 2015, le Centre pour

centre d’application Fraunhofer Indus-

sentielles liées à l’Industrie 4.0: pro-

la recherche économique européenne

trial Automation à Lemgo. «Les entre-

duction individualisée de masse et le

(ZEW) a présenté une étude qui abou-

prises ont développé de nouvelles

retour des emplois industriels dans les

tit à des résultats surprenants: «Seules

compétences, surtout pour concevoir

pays à salaires élevés du monde occi-

18 % des entreprises connaissent le

des produits plus intelligents et optimi-

dental. Si la quatrième révolution in-

terme Industrie 4.0, et les grandes

ser la production.»

dustrielle doit être un succès, elle doit

entreprises sont nettement plus sou-

Par rapport aux «smart products» et à

également passionner le grand nombre

vent informées que les petites.» Seuls

la «smart production», elles auraient

de petites et moyennes entreprises, en

4 % des personnes interrogées ont dé-

négligé jusqu’ici les «smart services» –

plus des précurseurs parmi les groupes.

claré «avoir déjà réalisé la numérisation

de nouvelles prestations de services

Il faut leur construire des ponts dès

et la mise en réseau des processus de

intelligentes autour de leurs produits.

aujourd’hui pour qu’elles ne soient pas

production dans le cadre de projets de

Dans le domaine de la production en

écrasées par l’Industrie 4.0 à l’avenir. ||

l’Industrie 4.0 ou de le planifier dans un

réseau, l’analyse en temps réel de ma-

proche avenir».

chines, d’installations et d’usines en-

Thomas Rinn et Dr Michael Zollenkop

14 Überblick | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Von Industrie 4.0 zur Supply Chain 4.0 Robotik, additive Fertigung, künstliche Intelligenz, Internet of Things, Blockchain, Geofencing und Platooning beschreiben die Welt von Industrie 4.0. Produkte und Dienstleistungen werden über Netzwerke miteinander verbunden. Es entstehen neue Geschäftsmodelle, Märkte und Produkte.

Industrie 4.0 beschränkt sich nicht auf

Die Aussagen und Modelle bewegen

bestands-, produkt- und fertigungs-

eine einzelne Branche, sondern betrifft

sich auf einer abstrakten Ebene oder

bezogene Informationen in Echtzeit

alle Unternehmen. Denn bei Industrie

ver­irren sich in technischen Details. In

umgesetzt. Auf Platz zwei steht der

4.0 geht es nicht um die Einführung

der aktuellen Logistikmarktstudie wur-

Einsatz von intuitiv bedienbaren, (teil)-

einer einzelnen Technologie, sondern

de ein umfassendes Bild der Auswir-

automatisierten Assistenzsystemen zur

um ein neues Konzept und Denkmo-

kungen von Industrie 4.0 auf die ge-

Unterstützung

dell: Menschen, Produkte, Maschinen

samte Supply Chain dargestellt und

nals. Als grösste Hürden bei der Um­

und Systeme werden digital miteinan-

dazu eine Umfrage im Schweizer Markt

setzung werden die hohen finanziellen

der verbunden.

durchgeführt.

Investitionen sowie das fehlende tech-

In einer ersten Phase von Industrie 4.0

Die Ergebnisse zeigen, dass die Unter-

nologische und methodische Know-

werden sich die Prozesse entlang der

nehmen bisher noch wenige Projekte

how genannt.

Wertschöpfungskette verändern und

im Zusammenhang mit Industrie 4.0

Für viele Unternehmen ist noch unklar,

zu erhöhter Produktivität, geringeren

umgesetzt haben. Am häufigsten wur-

wie Industrie 4.0 die Supply Chain

Durchlaufzeiten und steigender Pro-

de die vollständige Transparenz über

beeinflussen wird und welche Verän-

des

Fertigungsperso-

duktevielfalt führen. In einer zweiten Phase werden neue Produkte und Dienstleistungen entstehen, sogenannte «Smart Products», bevor in einer dritten Phase neue Geschäftsmodelle entwickelt werden.

Industrie 4.0 geht uns alle an Die Experten sind sich darin einig, dass Industrie 4.0 unser Arbeiten und Leben grundlegend verändern wird. Wie die Veränderungen konkret aussehen werden, ist allerdings noch sehr vage.

Fokusstudie SCM 4.0 Der Schwerpunkt der zehnten Ausgabe der Logistikmarktstudie Schweiz liegt auf dem Supply Chain Management 4.0. Es wird der aktuelle Umsetzungsgrad in Bezug auf Industrie 4.0 in der Schweiz dargestellt, aber auch Industrie-4.0Technologien und -Lösungen in der Supply Chain beschrieben. Die Erkenntnisse werden auf Beschaffung, Produktion, Distribution, Rückführung und Entsorgung umgelegt und mögliche Auswirkungen aufgezeigt. Die Studie wurde von der Universität St. Gallen im Auftrag von GS1 Schweiz erstellt. Die Gesamtstudie wie auch einzelne Fokusstudien können als PDF-Dokument bei GS1 Schweiz ­gekauft werden: www.gs1.ch/shop

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Überblick 15

derungen sich für Beschaffung, Pro-

PUBLIREPORTAGE

duktion, Absatz, Rückführung und Entsorgung sowie die Logistik ergeben.

Nachfolgend sind mögliche Entwicklungen in Bezug auf die Supply Chain dargestellt.

MEHR ERFOLG DANK DIGITALISIERUNG

Beschaffung 4.0 Die Beschaffung 4.0 ist digital mit dem Einkauf und allen relevanten Lieferanten in der Supply Chain vernetzt. Dadurch erhält das Unternehmen Transparenz über die Leistungen seiner

Die zunehmende Digitalisierung bietet gerade auch KMUs der ­Transport- und Logistikbranche einen idealen Weg, um neue ­Kundenkreise zu erschliessen.

Zulieferer und Dienstleister. Zusätzlich werden Big Data Analytics zur Unterstützung bei Entscheidungen einge-

Überall spricht man von der zunehmenden Digitalisierung der Welt, ­wobei insbesondere klassische Geschäftsabläufe ins Wanken ­geraten. Wer früher etwa eine Zügelfirma suchte oder einen Logistik-­ Auftrag zu vergeben hatte, konnte sich im Branchentelefonbuch schlaumachen oder Freunde und Bekannte befragen.

setzt. Dabei laufen die gesamten Vorgänge automatisiert ab und Smart Contracts werden in die Prozesse integriert. Grosse Auswirkungen werden auch auf den Geldfluss erwartet, welcher automatisiert sein wird.

Produktion 4.0 Die Fertigung in der Produktion 4.0 erfolgt vollautomatisiert. Zum Einsatz kommen dabei vernetzte und selbststeuernde

Roboter,

Maschinen

und

Anlagen. Die Produktionsanlagen sind

formiert. Rücksendungen von Elektro-

dualisierte Produkte werden hergestellt

mit standardisierten Schnittstellen aus-

geräten werden vom Produkt selbst

und «Losgrösse 1» hält Einzug in die

gestattet und modular konfigurierbar.

veranlasst,

feststellt,

Unternehmen. Zudem werden die Pro-

Die Maschinen, Anlagen und Roboter

dass wesentliche Komponenten defekt

dukte vernetzt sein und sich zu «Smart

vergeben Aufträge selbstständig un-

sind oder das Lebensende erreicht

Products» wandeln. Darauf aufbauend

tereinander und führen diese autonom

wurde. Und auf der Basis automati-

werden neue Dienstleistungen entwi-

aus. Dadurch erhöht sich die Flexibilität

sierter Füllstandsmeldungen an Abfall-

ckelt und neue Märkte entstehen. Diese

und es kann schneller auf veränderte

behältern werden optimierte Touren

Veränderungen lassen die Komplexität

Kundenwünsche reagiert werden.

organisiert.

der Supply Chains ansteigen, erhöhen

Absatz 4.0

Logistik 4.0

der Unternehmen. Hier den Überblick

Absatz 4.0 beschreibt die Vernetzung

Die Logistik 4.0 bietet ihren Kunden

zu behalten und mögliche Entwicklun-

und

sobald

dieses

Von gestern zu heute Im heutigen Internetzeitalter ist alles anders: Fast jede Firma ist im ­Internet präsent und versucht mit teils beträchtlichem Mitteleinsatz, die Website à jour zu halten und um Kunden zu buhlen. Doch das ­Rennen um die lukrativsten Auftrag­geber hat erst jetzt begonnen.

So geht es in einem nächsten Schritt darum, als Firma im World Wide Web von potenziellen Kunden überhaupt gefunden zu werden.

Zwei ideale Web-Lösungen Noch immer fehlt es vielen Schweizer Firmen an digitalem Knowhow. Als etwa die SBB praktisch alle öffentlichen Transportunternehmen in ihren Fahrplan integrierte, kamen viele kleinere und

­mittelgrosse Firmen in Zugzwang. Just für diese KMU-Anliegen wurden die Web-Lösungen «local Business ­Basic» und «local ­Business Standard» geschaffen. Sie bieten eine bessere Auf­ findbarkeit im Internet, eine höhere Platzierung in den Such­ resultaten und eine attraktive Website-Differenzierung mittels ­Bildern, Beschreibungen und Weblinks.

Top präsent sein Die Konkurrenz ist gross, und heutzutage wird vieles im Internet gesucht: «Deshalb ist es wichtig, online jederzeit gefunden zu ­werden und noch mehr aufzufallen als die Konkurrenz», meinte Peter Fehr, Inhaber der Alpha Glas GmbH, kürzlich in einem ­Interview. «Dazu ist es nicht nur wichtig, eine eigene Website zu ­haben, auf der man den Kunden seine Firma und Produkte zeigen kann. Wir wollen auch auf den wichtigsten Suchportalen local.ch und search.ch top präsent sein.»

Zeigen auch Sie, was Sie drauf haben: lcl.to/road

aber auch deren Wichtigkeit innerhalb

Absatzkanäle.

individualisierte Produkte und Dienst­

gen zu antizipieren, stellt eine grosse

Das Fulfillment einer Kundenbestellung

Integration

aller

leistungen an. Sie zielt darauf ab, Wett­

Herausforderung dar.

oder eines Kaufs wird unabhängig vom

bewerbsfähigkeit

und

Es müssen aber nicht nur Supply

Kanal durchgeführt, in dem die Be­

Flexibilitätsvorteile, Genauigkeit sowie

Chains angepasst werden, sondern

stellung getätigt wurde. Die Lieferung

(digitale) Value-added Services zu er-

auch

erfolgt mittels intelligenter Transport-

zielen. Ermöglicht wird dies durch

und -kultur. Nur mit einer integrierten

mittel, wie Drohnen oder selbstfahren-

den vernetzten Einsatz neuer Techno-

Betrachtungsweise kann das Unter­

den Fahrzeugen. Weitere Stichworte

logien, die einen vollautomatisierten

nehmen den Wandel erfolgreich be­

im Zusammenhang mit Absatz 4.0 sind

Umschlag und Lagerung erlauben. Da-

wältigen. Als erster Schritt zu einem

Geofencing, Shopper Journey, Smart

bei erfolgt der Transport durch führer-

Unternehmen 4.0 muss bei den Ent­

Contracts, Absatzprognose und Big

lose, autonome Fahrzeuge, die in Echt-

scheidungsträgern

zeit miteinander kommunizieren und

geschaffen werden, dass Industrie 4.0

interagieren.

die Märkte nachhaltig verändern wird.

Data.

durch

Zeit-

Entsorgung 4.0

die

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DIE KONFERENZ DIE KONFERENZ FÜR E-BUSINESS, FÜR E-BUSINESS, E-COMMERCE E-COMMERCE UND ONLINE UND ONLINE MARKETING MARKETIN

Unternehmensorganisation

das

Bewusstsein

DONNERSTAG, DONNERSTAG, 17.08.2017 17.08.2017 IN BERN IN BERN

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Unternehmen, die sich bereits heute

Im Rahmen von Rückführung und Ent-

Frischer Wind sorgt für Bewegung

mit Industrie 4.0 und Supply Chain 4.0

sorgung 4.0 werden Unternehmen mit

Mit Industrie 4.0 und damit verbunden

auseinandersetzen, werden in der Welt

ihren Kunden vernetzt. So können sich

Supply Chain 4.0 stehen die Unterneh-

von morgen einen Wettbewerbsvorteil

Kunden im Internet für die Rücknahme

men am Anfang von Umwälzungen

haben. ||

registrieren und werden über den vor-

und Veränderungen. Die Produkteviel-

aussichtlichen Sammeltag per App in-

falt wird sich stark vergrössern, indivi-

Dr. rer. oec. Simon Zäch

VERANSTALTER VERANSTALTER

CO-ORGANISATOREN CO-ORGANISATOREN

PARTNER

PARTNER

EVENTPARTNER EVENTPARTNER

16 Überblick | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Wegweiser Supply Chain 4.0

Supply Chain 4.0 – Übersichtsbild

Kürzel

Kunden (B2C/B2B)

A

Bestellaufgabe und Zahlungsabwicklung Erzeuger (z. B. Landwirtschaft, Bergbau) D

Analyse, Planung, Abwicklung/Steuerung und Kontrolle

G

H 11

10

J B

11

Während Erzeugungsprozess

C

Gebäudetechnik

J

Nach Erzeugungsprozess (Intralogistik, Lagerung, Warenausgang)

C

39

37

Mit Technologien ausgestattete Haushaltsgegenstände B

18

2

20 D

A

35

A

E

14

B

F

34 E

33

1 32

Verteilzentrum

3

F

30

Analyse, Planung, Abwicklung/Steuerung und Kontrolle

9

12 11

10

Wareneingang

Verarbeiter

17

23

Intralogistik

C

I

Lagerung und Kommissionierung

J

Filiale

G

Analyse, Planung, Abwicklung/Steuerung und Kontrolle

Warenausgang

Analyse, Planung, Abwicklung/Steuerung und Kontrolle 20 10

Wareneingang

11

17

Intralogistik

20

23

Produktion

19

I

4

10

20

18

11

Wareneingang

J

Lagerung und Kommissionierung

24

19

38

Warenausgang 21

18

20

2

14

22

27

E

I

Lagerung

H

J

Kunden (B2C)

Verkauf 36

20

B

C

6

26

A

23

4

F

18

15

22

I

31 J

21

25

22 2

29

2

14

27

14

A

B

F

13

A

B

E

9

F

1

40

8

2

9

Hersteller («Smart Factory») Analyse, Planung, Abwicklung/Steuerung und Kontrolle 5 10 7

Wareneingang

20

11

17

23

C

Intralogistik Produktion

19

I

J

Lagerung und Kommissionierung

16

24

4

3

Warenausgang

18

Entsorgungszentrum Analyse, Planung, Abwicklung/Steuerung und Kontrolle der Rücksendungsund Entsorgungsprozesse

20

4

8 10

26 21

25

28

29

22

11

17

23

I

C

5

Automatische Abfalltrennung und -beseitigung 6

Informations- und Finanzflussebene Warenflussebene

J

2

14

27

A

B

E

F

20

21

25

Bezeic

Sensor Die Sen und be in elekt zunehm Aktore zur Ste Prozes der Sen

Aktore Die Akt Steueru damit R die phy mit Sen physisc

Auto ID Auto ID tungsfä Sie lass möglic durch s leistung

Techno Verkeh Das Glo umspa tionssy Zeitbes von GP von Da bereitu

Augme Die erw Technik Objekt stellte S räumlic ergänz die Um dar ode weitere

Gesten Bei der durch g und in Sprach lung vo worauf ware in

Mobilfu Mobile von Sig Samme Sendebare Te sprech

Cloud Beim C Anbiete nehme Softwa Mehrw rechnu scheide Clouds

Big Da Big Dat sen Da struktu Nutzer erzeug den: (1 passier «Was w (Entsch

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Vollaut Ein voll zum-M speziel bedien Entnah perman leistet.

Selbsts Einzeln wagen welche einheit

Tunnel Elektris unter d dem Tr

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Überblick 17

Kürzel Bezeichnung, Definition A

B

C

D

E

F

G

H

I

J

1

Sensortechnologie Die Sensorik ist ein Teilgebiet der Messtechnik und beinhaltet ­technische Systeme, die Messgrössen in elektrische Signale um­ wandeln. Diese werden zunehmend über sogenannte Feldbusse (Sensoren-Aktoren-­Kombination) mit anderen Technologien zur Steuerung, Regelung oder Automatisierung von Prozessen ver­bunden. Zudem werden Daten in der Sensorik durch Infor­ mationsträger übermittelt.

Aktorentechnologie Die Aktorik ist eine Technologie, die mit digitalen Steuerungs­ komponenten ausgestattet ist. Sie kann damit Regelungsvor­gänge auslösen und so auf die physikalische Umwelt einwirken.

Gemeinsam mit Sensoren bilden Aktoren sogenannte cyber­ physische ­Systeme (CPS).

Auto ID-Technologie Auto ID-Technologien dienen der Realisierung leistungsfähiger und robuster Identifikationskonzepte. Sie lassen sich durch vielfältige Kommunikations­möglichkeiten in IT-Systeme integrieren und ­können durch spezialisierte Sensoren mit eigener Rechen­leistung unterstützt werden.

Technologie zur Positions­bestimmung (GPS)/Verkehrs­ telematiksysteme Das Global Positioning System (GPS) ist ein welt­umspannendes US-amerikanisches Satelliten-Naviga­tionssystem zur präzisen ­Ortung, Navigation und Zeitbestimmung. Telematiksysteme arbeiten mithilfe von GPS und dienen der zeitnahen Übertragung von Daten (z. B. zur Fahrzeugortung) sowie der Aufbereitung und Visualisierung dieser Informationen.

Augmented Reality Die erweiterte Realität ist eine neue Form der Mensch-TechnikInter­ak­tion. Dreidimensionale virtuelle Objekte werden in reale, durch Kameras bereitge­stellte Szenen in Echtzeit so eingefügt, dass sie räumlich korrekt positioniert sind und das reale Bild ergänzen. Solche Objekte betten sich nahtlos in die Umgebung ein und stellen neue Gegenstände dar oder geben im direkten räumlichen Bezug weitere Informationen zu existierenden Elementen.

Gesten- und ­Sprachsteuerung Bei der Gestensteuerung erfolgt die Übermittlung durch gezielte Bewegungen, die visuell erfasst und in Arbeitsanweisungen übersetzt werden. Als Sprach­steuerung bezeichnet man die Über­ mittlung von Befehlen per Stimme an technische Geräte, worauf sie durch entsprechende Erkennungssoftware in Steuerungs­ kommandos übersetzt werden.

Mobilfunktechnologie Mobile Telekommunikation beruht auf der Übertragung von Signalen über Mobilfunknetze. Mobilfunk ist die Sammel­bezeichnung für den Betrieb von beweglichen Sende- und Empfangs­geräten, beispielsweise tragbare Telefone oder in Fahrzeugen ­eingebaute ­Wechselsprechgeräte.

Cloud Computing Beim Cloud Computing werden IT-Dienste an externe Anbieter und deren Infrastruktur ausgelagert. Unternehmen können Rechenkapazitäten, Datenspeicher, Software, Netzwerkkapazitäten, Platt­ formen mit Mehrwertdiensten wie Sicherheitslösungen und Abrechnungsdienste in Anspruch nehmen. Man unterscheidet verschiedene ­Arten der Cloud (z. B. Private Clouds und Public Clouds).

Kürzel Bezeichnung, Definition 2

3

4

5

6

7

8

9

10

Big Data Analytics Big Data Analytics bezeichnet die Analyse von grossen Daten­mengen, die aus unterschiedlichen Daten­strukturen von einer stetig steigenden Anzahl an Nutzern, Sensoren, Prozessen und weiteren Quellen erzeugt werden. Es werden drei Stufen unterschieden: (1) deskrip­ tive Analytik (Informieren – «Was ist passiert?»), (2) prädiktive ­Analytik (Analysieren – «Was wird passieren?») sowie (3) präskrip­ tive Analytik (Entscheiden – «Was soll passieren?»).

11

Blockchain-Technologie Bei der Blockchain handelt es sich um eine gemeinsam genutzte, dezentralisierte Datenbanktechnologie, bei der Transaktionspartner direkt miteinander verknüpft werden. Es werden konsensfähige Infor­mationen (z. B. akzeptierte Transaktionen) lückenlos in einem Block eingetragen und auf vielen anderen, dem Netzwerk angeschlossenen Rechnern als Kopie gespeichert. Die Blockchain lässt sich damit interpretieren als unveränderliches, dezentrales Register (digitaler Kontoauszug) aus aneinandergereihten Datenblöcken über Transaktionen und Interak­tionen zwischen Computern (oder deren Nutzern).

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Selbstfahrendes Schiff Unbemannte Frachtschiffe verfügen über intelligente Subsysteme, die dank entsprechender Sensorik und Regeleinheiten das Verhalten dieser Fahrzeuge kontrollieren und dabei auch auf Faktoren wie Hindernisse und veränderten Seegang reagieren. Die selbstfahrenden Schiffe werden von einer Zentrale an Land überwacht.

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Intelligentes Lademittel Intelligente Lademittel agieren neben dem Tragen und Bündeln von Gütern auch gleichzeitig als Informationsträger. Um dies zu ermöglichen, werden sie mit Auto ID-Technologien ausgestattet. Durch die Sammlung, Speicherung, Verarbeitung und Weitergabe von Informationen unterstützen sie die Planung und Steuerung logis­tischer Prozesse. In der Regel sind intelligente Lademittel auch mit Aktoren­ technologien ausgestattet. ollautomatisches ­Containerterminal V Containerterminals sind Knotenpunkte der Transportketten, an denen Container zwischen Verkehrsträgern umgeladen und kurz zwischengelagert werden, z. B. mit Hub-and-Spoke-Systemen.

Die Automatisierung des Cont­ainerumschlags findet u. a. durch vollauto­matische Portalkräne und selbststeuernde Portal­stapler statt.

Kürzel Bezeichnung, Definition 15

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Vollautomatisiertes Lager Ein vollautomatisiertes Lager arbeitet nach dem Ware-zum-Mann-­ Prinzip. Eingelagerte Güter können mittels spezieller Software ­angefordert und über ein Regalbediengerät direkt zum Anwender an die vorgesehene Entnahmestelle transportiert werden. Es wird eine permanente Bestandstrans­parenz in Echtzeit gewähr­ leistet. elbststeuerndes Einzel­schienenfahrzeug S Einzelne schienengeführte Güter- oder Personen­wagen, die über intelligente Subsysteme verfügen, welche dank entsprechender Sensorik und Regel­einheiten das Verhalten dieser Fahrzeuge steuern.

Tunnelbus Elektrisch angetriebene, schienengeführte Busse, unter denen Autos durchfahren können. Sie dienen dem Transport von Personen oder Gütern.

Platooning Platooning bezeichnet einen Fahrzeugkonvoi, bei dem mehrere Fahrzeuge mit GPS, Radar, WLAN sowie mit Assistenzsystemen für autonomes Fahren ausgestattet und untereinander vernetzt sind.

Das Führungsfahrzeug wird teilautonom von einem Fahrer gesteuert und agiert gleichzeitig als Kontrollfahrzeug, zusätzlich be­stimmt es Fahrtrichtung und Geschwindigkeit. Die weiteren Fahrzeuge folgen in einem berechneten Abstand, in dem der Luftwiderstand möglichst gering ist.

Selbstfahrender Zug Selbstfahrende Züge verfügen über intelligente Subsysteme, die dank entsprechender Sensorik und Regeleinheiten das Verhalten der Schienengüter­fahrzeuge autonom steuern. Die Entscheidungsfindung erfolgt dezentral. Ein Lokführer ist nicht mehr erforderlich.

Selbstfahrender Lkw Selbstfahrende Lkws verfügen über intelligente Subsysteme, die dank entsprechender Sensorik und Regeleinheiten das Verhalten dieser Fahrzeuge steuern. Der Fahrer kann jederzeit eingreifen und das Fahrzeug übersteuern.

Smart Contract Ein Smart Contract ist ein Computerprotokoll, das Verträge ­ abbildet bzw. überprüft oder die Ver­handlung sowie autonome Abwicklung eines Vertrags ermöglicht. Er beruht auf der ­fälschungssicheren Blockchain-Technologie und führt zu einer ­zu­nehmenden Vermischung zwischen Code und Recht. marte Zahlungssysteme und Kryptowährungen S Eine Kryptowährung ist ein verteiltes, dezentrales und digitales Zahlungssystem, das auf kryptografischen Prinzipien aufbaut.

Es liegen ihm keine Kontrollein­richtungen zugrunde, sondern die Teilnehmer tauschen sich untereinander über ein Peer-to-Peer-­ Netzwerk aus. Eine einfache Alternative sind die mobilen Zahlungssysteme, die auf Basis der Near Field Com­munication (NFC) oder mit Bluetooth-­Technologien auf Prepaid-­Basis funktionieren.

Frachtenluftschiff Ein Luftschiff ist ein mit Helium gefüllter Flugapparat, dessen Auftrieb auf aerostatischen Kräften beruht. In den daran befestigten Gondeln wird Frachtgut transportiert.

Gütermetro Eine Gütermetro ist ein unterirdisches mehrspuriges Transport­ system. Dabei werden die Güter über vollautomatische Hubs in den Tunnel hinein- und wieder aus ihm herausgeführt. Mit unbemannten, elektrisch angetriebenen Fahrzeugen verkehren die Güter rund um die Uhr bei konstanter Geschwindigkeit. An den Tunneldecken lassen sich zudem Pakete des Onlineversandhandels befördern.

Internet der Dinge Intelligente Objekte erfassen, speichern und verarbeiten Informationen und interagieren mit anderen Gegenständen, Systemen oder Menschen. Sie nehmen Daten über Sensoren auf, ebenso führen sie Steuerfunktionen über Aktoren aus.

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Geofencing Beim Überschreiten von geografischen Begrenzungen werden über Aktoren bestimmte Aktivitäten automatisiert ausgelöst. Die Geo­ fencing-Systeme können satellitenbasiert oder mobilfunkgestützt arbeiten. Das zu überwachende Objekt ist mit einer Empfangs­ einrichtung mit Ortungsmöglichkeit ausgestattet. Ein GSM-Modul übermittelt die geografischen Koordinaten an die Überwachungs­ zentrale.

Additive Fertigungsmaschine (3D-Drucker) Die additive Fertigung bezeichnet einen Prozess, bei dem auf der Basis von digitalen 3D-Konstruktions­daten durch das Ablagern von Material schicht- oder elementweise ein Bauteil aufgebaut wird.

Advanced Planning and S ­ cheduling System (APS) Ein Advanced Planning and Scheduling System ist ein Software­ system, das zum Design und zur Planung von Supply Chain-­ Prozessen dient. Es bietet eine vollständige und transparente Übersicht über das gesamte Wertschöpfungsnetzwerk. Das System ist modular aufgebaut und ermöglicht so auf der operativen Ebene neben der Datenverwaltung eine integrierte Planung einzelner ­Bezugspunkte des Supply Chain Managements (z. B. Beschaffungsnetzwerk).

Lagerroboter Roboter basieren auf komplexen Hardwarestrukturen, die eine ­Vielzahl von Einzeltechnologien miteinander kombinieren. Durch eine Verknüpfung leistungsfähiger Sensor-, Speicher- und Pro­ zessor­lösungen führen sie in mobilen oder stationären Konzepten Aufgaben mit hoher Präzision und Arbeitsgeschwindigkeit aus.

Lagerroboter sind innerbetriebliche, flurgebun­dene Systeme mit automatisch gesteuerten Trans­portfahrzeugen.

Schwarmintelligenz Mehrere Roboter bewegen sich in einem Schwarm, wobei ihr Weg nicht starr vorgegeben ist. Sie folgen vordefinierten Regeln und korrigieren sich gegenseitig mithilfe von Steuerungsalgorithmen.

Dies funktioniert dank Infrarot­sendern und -empfängern sowie einem Gradienten, den die Roboter ständig errechnen.

Kürzel Bezeichnung, Definition 27

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Be- und Entladerobotersysteme und -roboter (ATL, Automatic Trailer Loading) Roboter sind Bewegungsautomaten, die hinsichtlich Bewegungs­ folge, Wegen und Winkeln frei programmierbar sowie sensorgeführt sind. Sie sind u. a. mit Greifern ausgestattet, um so Be- und Entladeaufgaben von Gütern autonom ausführen zu können.

Selbststeuerndes Flurförderzeug Die autonomen Flurförderzeuge können selbstständig durch das Lager navigieren und flexibel auf Umgebungsänderungen ­reagieren, z. B. durch im Boden eingelassene Magnetpunkte. Die Flurförderzeuge sind elektrisch angetrieben und mit aktiven oder passiven Lastaufnahmemitteln sowie ggf. mit Schwarm­intelligenz aus­ gestattet.

Automatische Inventur Bei dieser Anwendung wird die Inventur mithilfe eines optimierten Verfahrens, das sich technische Lösungen wie automatische Identi­ fikation, Sensorik und Aktorik zunutze macht, durchgeführt (z. B. mit Auto ID- oder Kamera­technologien ausgestattete Inventur­drohnen).

Cyber Protection-Technologie Cyber Protection-Technologien sind selbstdiagnostizierende, selbstanpassende und selbstreparierende Systeme. Sie können sich an dynamische Änderungen in der IT-Infrastruktur anpassen. Korrigierende Massnahmen werden eingeleitet, ohne die Durchführung der IT-Hauptfunktionen zu unterbrechen.

Wearables Wearables sind tragbare Geräte, die eigenständig spezielle Tätig­ keiten oder Sequenzen innerhalb definierter (Arbeits-)Abläufe ­erkennen, um bedarfs­gerecht verschiedene, auf den Nutzer abgestimmte Dienste bereitzustellen. Ziel ist, den Grad an erforderlicher ­Aufmerksamkeit durch den Anwender möglichst gering zu halten.

Kollaborativer Roboter Kollaborative Roboter wurden für die Zu­sammen­arbeit zwischen Maschine und Mensch entwickelt. Es sind keine obligatorischen Schutzräume mehr nötig, da die Roboter sensitiv sind und haptische Fähigkeiten besitzen. Kommt es zu einem Kontakt zwischen Mensch und Maschine, stoppt der Roboter sofort oder weicht aus. ommissionier- und ­Palettierroboter K Kommissionier- und Palettierroboter sind führerlose Regalbedien­ geräte, die mithilfe eines Teleskoparms Artikel aus Bereit­stellplätzen entnehmen und in Kommissions­behälter ablegen. Die meisten solchen Roboter arbeiten mit einem sensorgesteuerten Bildverarbeitungssystem, womit Lageänderungen und Konturen der Pack­stücke erfasst und an die Robotersteuerung übermittelt werden. Anschliessend werden die Informationen ausgewertet und die Bewegungsabläufe entsprechend umgesetzt.

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Künstliche Intelligenz Künstliche Intelligenz soll die Intelligenz des Menschen mithilfe der Informatik nachbilden, sodass z. B. Roboter eigenständig Probleme lösen, lernen, entscheiden, handeln und mit anderen Robotern sowie Menschen interagieren können. Das System beruht darauf, mithilfe von Algorithmen verschiedenste Probleme lösen zu können, ohne für diese Heraus­forderungen programmiert worden zu sein.

Fertigungsroboter Ein Fertigungsroboter ist eine universell program­mierbare und sensorgeführte Maschine, die selbstständig Handhabungs- und/oder Fertigungsaufgaben ausführen kann. Er besteht im Allgemeinen aus einem Manipulator (Roboterarm), einer Steuerung und einem ­Effektor (Werkzeug, Greifer usw.).

Plug and Play-Schnittstelle Plug and Play-Schnittstellen ermöglichen es, Peripheriegeräte an Maschinen (z. B. Computer) anzuschliessen und zu verwenden, ohne dass Gerätesoftware bzw. Treiber installiert werden müssen.

Mobile Fertigungsstätte Die Fertigung findet nicht mehr in den Produktionszentren statt, sondern erfolgt während des Transports, d. h., Fahrzeuge sind mit additiven Fertigungs­maschinen (3D-Druckern) bestückt und produzieren während der Aus­lieferung. hoppers Journey Tracking-Technologie S Die Technologie ermöglicht das Tracken von potenziellen Kunden über verschiedene Kontaktpunkte (Touchpoints) mit einem ­ Produkt, einer Marke oder einem Unternehmen, bis sie eine gewünschte Zielhandlung (Anfrage, Bestellung oder Kauf) durch­ führen.

Transportdrohne Eine Transportdrohne ist ein ferngesteuertes oder autonom ­agie­rendes Flugobjekt, das auf kurzen Distanzen im inner- und ausserbetrieblichen Güterverkehr eingesetzt wird.

Sharing-Plattformen Sharing-Plattformen (auch Peer-to-Peer genannt) koordinieren den Austausch von Ressourcen (z. B. Waren, Dienstleistungen), indem sie Nutzer mit Anbietern zusammenbringen. Der Sharing-­ Ansatz ­findet Anwendung im privaten (Car-­Sharing, WohnungsSharing) und geschäftlichen Umfeld (z. B. Sharing von Lagerkapa­ zitäten und Transport­mitteln).

I dentifikations- und ­Entriegelungstechnologie Mithilfe von Identifikations- und Entriegelungstech­nologien können Sendungen direkt in den Kofferraum oder die Wohnung geliefert werden. Fahrzeuge oder Wohnungen können nach erfolgreicher Identifikation durch den Paketboten entriegelt werden.

E-Lastenrad E-Lastenräder dienen der Bewegung von Waren. Die Zwei- bzw.

Dreiräder sind je nach Aufgabe, Zweck und Einsatzgebiet mit ­verschiedenen Aufbauten ausgerüstet. Sie sind mit einem Elektromotor, der den Fahrer beim Treten unterstützt, ausgestattet.

Als Energiequelle für den Motor dient ein Akkumulator.

Lieferroboter Selbststeuernde Lieferroboter übernehmen die Warenzustellung auf der letzten Meile. Sie fahren ­autonom auf Gehwegen im Schritt­ tempo und weichen Hindernissen und Gefahrenstellen eigen­ständig aus. Die Navigation erfolgt über eine Mischung aus Ortungssignalen und Kameras.

Intelligent Living-Technologie Intelligent Living-Technologien werden im häuslichen Bereich ein­ gesetzt, damit Geräte aufgrund von Datenvernetzung und Fern­ steuerbarkeit zusätzliche Funktionen erhalten. Es entstehen vernetzte, bedarfsgerechte und zukunftssichere Automations­lösungen im Wohn- bzw. Bürobereich. ultimodaler urbaner Logistik-Hub M Ein multimodaler urbaner Logistik-Hub ist eine zentrale urbane Güterumschlagsstelle für verschiedene Transportarten, z. B. Lkws, E-Lastenräder, Transportdrohnen oder Schienengüterfahrzeuge.

Warenströme und Dienstleistungen werden unternehmens- und sortimentsübergreifend gebündelt.

Intelligentes Gebäude Die Möglichkeiten moderner Gebäudetechniken werden unter Einbringung der neuen Informations- und Kommunikationstechno­ logien verwendet, um Gebäude nutzungsgerecht, ökonomisch und ökologisch ausgewogen zu bauen und zu betreiben.

Modulares Flugzeug Das Konzept beruht darauf, die Bodenzeit von Flugzeugen zu verkürzen, indem Be- und Entladung möglichst modular gestaltet werden. Dies wird durch die Entkopplung von Kabine bzw. Frachtraum und Flugzeug ermöglicht.

18 Vue d’ensemble | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

De l’Industrie 4.0 à la Supply Chain 4.0 Robotique, fabrication additive, intelligence artificielle, Internet des objets, geofencing, blockchain et platooning décrivent le monde de l’Industrie 4.0. Les produits et les prestations de services sont reliés entre eux par des réseaux. De nouveaux modèles d’affaires, de nouveaux marchés et produits sont créés.

L’Industrie 4.0 ne se limite pas à un seul

trie 4.0 sur toute la supply chain avec

treprise acquiert une transparence sur

secteur, elle concerne toutes les entre-

un sondage sur le marché suisse.

les prestations de ses sous-traitants et

prises. Car l’Industrie 4.0 ne représente

Les résultats montrent que les entre-

prestataires de services. En plus, les

pas l’introduction d’une technologie

prises ont mis peu de projets en appli-

Big Data Analytics sont utilisés comme

isolée, mais d’un nouveau concept et

cation en lien avec l’Industrie 4.0. Le

assistance à la décision. Ici tous les

d’un modèle de pensée: les hommes,

plus souvent, la transparence totale

processus se déroulent automatique-

les produits, les machines et les sys-

des informations liées aux stocks, aux

ment et les smart contracts sont inté-

Logistikmarktstudie Schweiz (Band 2017)

tèmes sont reliés entre eux de manière

produits et à la fabrication en temps

grés dans les processus. On attend

numérique.

réel a été mise en place. Au deuxième

également de gros effets sur le flux

Dans une première phase de l’Industrie

rang se trouve l’utilisation de systèmes

financier qui sera automatisé.

Logistik und Supply Chain Management im Zeitalter der Digitalisierung

4.0, les processus vont évoluer le long

d’assistance utilisables intuitivement et

Top-Themen 2017 • Supply Chain Management 4.0 • Temperaturgeführte Logistik • Intralogistik Bestellungen: www.gs1.ch/shop

10.

Ausgabe

de la chaîne de création de valeur et

(partiellement) automatisés pour as-

générer une productivité accrue, des

sister le personnel de fabrication. Les

temps de cycles plus courts et une plus

principaux obstacles à la mise en appli-

grande diversité de produits. Dans une

cation sont constitués par les impor-

deuxième phase, de nouveaux produits

tants investissements financiers et le

et de nouvelles prestations de services

manque de savoir-faire technologique

sont créés, appelés «smart products»,

et méthodologique.

avant le développement de nouveaux

Ainsi de nombreuses entreprises ne

modèles d’affaires dans une troisième

savent toujours pas dans quelle mesure

phase.

l’Industrie 4.0 va influencer la supply chain et les modifications concomi-

L’Industrie 4.0 nous concerne tous

tantes sur l’approvisionnement, la pro-

Les experts s’accordent sur le fait que

duction, les ventes, les retours et l’éli-

l’Industrie 4.0 va modifier notre travail

mination ainsi que la logistique. Nous

et nos vies de façon fondamentale.

présentons ci-après les évolutions po-

L’aspect concret des modifications est

tentielles sur la supply chain.

cependant encore très vague. Les déStudienpartner:

clarations et les modèles évoluent à un

Approvisionnement 4.0

niveau abstrait ou se perdent dans des

L’Approvisionnement 4.0 est relié en

détails techniques. La dernière étude

réseau de manière numérique avec les

du marché de la logistique présente un

achats et tous les fournisseurs perti-

tableau complet des effets de l’Indus-

nents dans la supply chain. Ainsi l’en-

Étude ciblée SCM 4.0 La dixième étude du marché de la logistique suisse se concentre sur la gestion de la Supply Chain 4.0. Elle présente le degré actuel de mise en application du point de vue de l’Industrie 4.0 en Suisse, et les technologies et solutions de l’Industrie 4.0 dans la supply chain sont également décrites. Les enseignements sont répartis sur l’approvisionnement, la production, la distribution, les retours et l’élimination, et les ­effets potentiels sont présentés.

L’étude est rédigée par l’université de St-Gall pour le compte de GS1 Suisse. L’étude globale ainsi que les différentes études ciblées peuvent être achetées au format PDF auprès de GS1 Suisse: www.gs1.ch/shop

Supply Supply Chain chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Vue d’ensemble 19

Une semelle intermédiaire faite par une imprimante 3D – L’impression 3D signifie une révolution industrielle avec un potentiel important.

Production 4.0

peuvent s’inscrire sur Internet pour la

produits va fortement se développer,

La fabrication dans la Production 4.0

reprise et seront informés du jour de

des produits individualisés seront fabri-

est

collecte prévu par une application. Les

qués et la «taille de lot 1» gagnera

cela, des robots, des machines et des

renvois

électroménagers

sa place dans les entreprises. De plus,

installations auto-pilotés et mis en ré-

sont générés par le produit lui-même,

les produits seront mis en réseau et

seau sont utilisés. Les installations de

dès qu’il constate que des composants

se transformeront en «smart products»

production sont équipées d’interfaces

essentiels sont défectueux ou bien qu’il

(produits intelligents). Sur cette base,

standardisées et configurables de fa-

a atteint le terme de sa vie. Et des

de nouvelles prestations de services

çon modulaire. Les machines, les ins-

tournées optimisées sont organisées ­

seront développées et de nouveaux

tallations et les robots se donnent des

sur la base de messages automatisés

marchés apparaîtront. Ces modifica-

missions entre eux et les effectuent en

indiquant le niveau de remplissage des

tions accroîtront la complexité des

autonomie. Ceci augmente la flexibilité

bacs de déchets.

supply chains, mais leur importance

entièrement

automatisée.

Pour

d’appareils

augmentera également au sein des

et permet de réagir plus rapidement à Logistique 4.0

­entreprises. Conserver une vue globale

La Logistique 4.0 offre à ses clients des

et anticiper les évolutions potentielles

Ventes 4.0

produits et des prestations de services

représente un grand défi.

Ventes 4.0 décrit la mise en réseau et

individualisés. Elle vise à renforcer la

Non seulement les supply chains, mais

l’intégration de tous les canaux de

compétitivité par des avantages de

l’organisation et la culture des entre-

vente. Le traitement d’une commande

durée et de flexibilité, par la précision

prises doivent aussi être adaptées.

client ou d’un achat est effectué indé-

ainsi que des services (numériques) à

L’entreprise peut maîtriser le change-

pendamment du canal dans lequel la

valeur ajoutée. Ceci est rendu possible

ment avec succès uniquement en pour-

commande a été actionnée. La mise à

par l’utilisation en réseau de nouvelles

suivant une approche intégrée. Dans

disposition de la commande se fait à

technologies qui permettent un trans-

une première étape vers l’Entreprise

l’aide de moyens de transport intelli-

bordement et un stockage entièrement

4.0, il faut créer la conscience chez

gents, comme les drones ou les véhi-

automatisés. Le transport est effectué

les décisionnaires que l’Industrie 4.0

cules autonomes. Les autres mots clés

par des véhicules sans chauffeur qui

va durablement ­modifier les marchés.

en lien avec Ventes 4.0 sont geofen-

communiquent et interagissent entre

Les entreprises qui se confrontent dès

cing, shopper journey, smart contracts,

eux en temps réel.

aujourd’hui à ­ l’Industrie 4.0 et à la

des souhaits modifiés de clients.

Supply Chain 4.0 auront un avan­

prévisions de vente et Big Data.

Un vent frais génère le mouvement

tage concurrentiel dans le monde de

Élimination 4.0

Avec l’Industrie 4.0 et la Supply Chain

demain. ||

Dans le cadre de Retours et Élimination

4.0 qui y est liée, les entreprises se

4.0, les entreprises sont reliées en ré-

trouvent au début de bouleversements

Dr en sciences économiques

seau avec leurs clients. Ainsi les clients

et de modifications. La multitude de

Simon Zäch

20 Umfrage | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Supply Chain 4.0: Hier geht’s lang (jh) Egal ob intelligente Maschinen, personalisierte Produkte oder massgeschneiderte Services – das Thema Supply Chain 4.0 beschäftigt alle. Wir haben ­nachgefragt und wollten wissen, was Manager, Vordenker und Wissenschaftler über Supply Chain 4.0 sagen.

«Supply Chain Management 4.0 sollten wir als Chance zur Vernetzung und Inte­ gration der vielerorts bislang noch arg verstreuten techno­logischen Insellösungen der Industrie 4.0 begreifen. Gelingt es uns, diese Chance zu nutzen, machen wir damit Supply Chain Management 4.0 zur treibenden Kraft der zentralen industriellen Entwicklung des 21. Jahrhunderts.»

Prof. Dr. Michael Henke, Leiter Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik, Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmenslogistik der Fakultät Maschinenbau der TU Dortmund, Dortmund

«Notwendige Daten jederzeit zur Steuerung und Optimierung von Abläufen entlang aller Logistikprozesse zu nutzen, ist eine fundamentale Basis der Supply Chain 4.0. Das Mining, die Aufbereitung und die Umwandlung eben jener Daten in relevante Informationen muss Ziel und Zweck sein.»

Eric Malitzke, CEO, Fiege Logistik (Schweiz) AG

«Die Anforderungen an den Detailhandel wachsen ständig und dies bei gleichzeitig sinkenden Preisen. Deshalb haben wir unsere Infrastrukturen und Prozesse in den letzten Jahren signifikant vereinfacht. Um noch schneller und effizienter zu sein, werden wir mittels Automatisierung und Digitalisierung in der Produktion und entlang der gesamten Wertschöpfungskette die unternehmensinterne Transparenz erhöhen und die Steuerbarkeit aller Prozesse weiter steigern.»

Reto Conrad, Leiter der Direktion IT/Produktion/Services, Coop

«Supply Chain 4.0 ist keine Vision, sondern bereits Realität. Dank der sich rasch entwickelnden Technologien (evolutionär, nicht revolutionär!) im Bereich der Digitalisierung sind neue Ansätze in Logistik- und Produktionsprozessen möglich, die eine Realisierung einer ­individualisierten Massenproduktion in Richtung Losgrösse 1 ermöglichen.»

Markus C. Krack, Leiter Technologietransfer FITT, Fachhochschule Nordwestschweiz

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Umfrage 21

«Das Bedürfnis nach Personalisierung fordert die Logistik heraus.

Smart Data und das Internet of Things sind dabei die Treiber für die Entwicklung von neuen Logistikdienstleistungen. Das oberste Ziel der Post ist es, den Kunden damit mehr Convenience zu bieten – Empfängern und Versendern.»

Dieter Bambauer, Leiter PostLogistics

«La Supply Chain 4.0 encourage les entreprises à plus de flexibilité et d’agilité. Le monde du e-commerce bouleverse toutes les règles, infligeant de sérieux coups de jeunismes dans les ­entreprises, certains allant jusqu’à dire que c’est le passage de l’âge de la pierre au 21ème siècle!»

Pierre-Dominique Hohl, Founder, easyShipping4U

«Die Digitalisierung eröffnet eine neue Stufe der Organisation und Steuerung von Wertschöpfungsnetzwerken. Viele traditionelle Supply Chains sind derzeit geprägt durch Intransparenz und Ineffizienz und wandeln sich nun zu dynamischen, ­miteinander verbundenen Netzwerken. Künftig kann so ein Wertschöpfungssystem mit hohem Servicelevel bei gleichzeitig niedrigen Kosten sichergestellt werden.»

Kai Gindner, Head of Supply Chain Management, Deloitte AG

«SCM 4.0 ist deutlich mehr als eine digitale Durchdringung der Supply-Chain-Steuerung und eine Automatisierung der Supply-Chain-Verrichtungen im technischen Sinne. Es bedeutet vor allem eine transformationale Führung im Hinblick auf die Digitalisierung, die sowohl die Zusammen­ arbeit im Unternehmen als auch zwischen den Akteuren in der Supply Chain prägt.»

Prof. Dr. Erik Hofmann, Direktor Lehrstuhl für Logistikmanagement, ­Universität St. Gallen

«Im Zentrum unserer Forschung zur Virtual Supply Chain steht Big Data Analytics.

Denn eine überragende Datentransparenz ist der Schlüssel zur dynamischen und flexiblen Steuerung von Lieferanten, zur massentauglichen Belieferung von Kunden mit Losgrösse 1 und zum optimalen Ausgleich von Nachfrageschwankungen und unvorhergesehenen Ereignissen.»

Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann, Inhaberin des Lehrstuhls für Supply Chain Management, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg

22 Umfrage | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

«Entreprise 4.0, Supply Chain 4.0: révolution ou évolution? Certainement une évolution marquante conduisant à une modification majeure non seulement des pratiques, mais surtout des stratégies des entreprises ainsi que des sociétés de service. Une autre façon d’aborder et de résoudre les problématiques et les partenariats, de nouvelles compétences à développer.»

Prof. Philippe Wieser, Directeur IML, École polytechnique fédérale de Lausanne

«Damit Maschinen, Systeme und Produkte miteinander ­kommunizieren können, braucht es eine gemeinsame Sprache. Die GS1 Identifikations- und Kommuni­ kationsstandards ermöglichen die unternehmensübergreifende Verknüpfung aller Anwendungen und Prozesse entlang der Wertschöpfungskette.»

Nicolas Florin, CEO, GS1 Schweiz

«Industrie 4.0 erfasst auch das Gesundheitswesen. Die Vernetzung möglichst vieler Akteure und Bereiche führt dazu, dass Informationen rascher geteilt und Prozesse optimiert werden. Das führt zu mehr Effizienz und höherer Behandlungsqualität. Davon profitieren das Personal in den Spitälern und Arztpraxen, die P ­ atienten und die ganze Gesellschaft.»

Thomas Bachofner, CEO, Swisscom Health AG

«Supply Chain 4.0 hat sehr viel mit Digitalisierung zu tun. Wir bewegen uns von einer linearen Supply Chain weg, hin zu einer Vernetzung von Supply-Chain-­­ Eco-Systemen. Nur wer seine Prozesse und die Stolpersteine kennt und rechtzeitig in kosteneffiziente Automatisierungs­lösungen investiert, wird eine Supply-­ Chain-4.0-Strategie erfolg­reich umsetzen können.»

Thomas Kofler, CEO, Amber Road (Switzerland) AG

«Die Ablösung von der industriellen Welt hin zur digitalen Welt ist mit hohen Adaptions- und Transformationskosten verbunden. Aber es lohnt sich: Wir werden schneller, präziser und flexibler. Supply Chain wird zum komplexen Supply Network, in dem die besten Partnerschaften gewinnen.»

Dr. David Bosshart, CEO, Gottlieb Duttweiler Institut

«Starre Logistik war gestern – Logistiksysteme werden im Industrie-4.0-Zeitalter von sich aus zu cleveren Organisations­talenten. Durch Analysen sämtlicher ­Bewegungen im Lager ist es möglich, Supply-Chain-Prozesse effizient und zu­ verlässig zu gestalten und gemeinsam mit unseren Kunden für ein Maximum an Flexibilität, Effizienz und Zukunftssicherheit zu sorgen.»

Daniel Hauser, Geschäftsführer, Swisslog AG

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Umfrage 23

«Um in der digitalen Wirtschaft zu gewinnen, müssen wir neue Geschäftsmodelle nutzen und selbstlernende Geschäftsprozesse etablieren. Dies erfordert ­Echtzeitdaten, die immer und überall verfügbar sind und so Prozesse, Dinge und Personen ­miteinander verbinden.»

Dr. Bernd Brandl, Geschäftsführer SAP (Schweiz) AG

«Dans le sillage de l’industrie, avec l’aide de l’Internet des objets, la supply chain version 4.0 sera plus flexible, agile, etc. pour mieux servir des demandes plus morcelées et incertaines. Cette évolution annonce aussi une r­ econfiguration où l’interconnexion des réseaux logistiques sera la source d’une nouvelle efficience.»

Prof. Eric Ballot, Mines ParisTech – PSL Research University, Paris

Durch weitere Automatisierung und Nutzung von Daten in Echtzeit steigern wir die Effizienz unserer Logistikprozesse. Unsere Kunden profitieren damit von ­höherer Servicequalität und Transparenz entlang ihrer gesamten Logistikkette.

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24 CH-Index 2016 | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Abwarten ist angesagt Immer mehr Schweizer Firmen befassen sich mit Industrie 4.0, auch wenn die meisten noch Beobachter sind. Zwei Studien von Staufen Inova und CSC untersuchen die einschlägigen Aktivitäten und identifizieren die Haupttreiber der Ent­wicklung.

Schweizer Unternehmen haben zuneh-

4.0) bis 100 (umfassende Umsetzung

Stadium der Marktbeobachtung und

mend Interesse am Thema Industrie

von Industrie 4.0) angegeben. Grund-

Analyse. Erst bei jeder zehnten Firma

4.0. Der von der Staufen Inova AG er-

lage für die aktuelle Publikation war

sind entsprechende Projekte in der

mittelte «Schweizer Industrie 4.0 In-

eine Umfrage unter 100 Schweizer

Planungs- oder Testphase. Rund um

dex» erreicht im Jahr 2016 den Stand

Industrie­unternehmen, von denen etwa

die Smart Factory haben Schweizer

von 29 Punkten. Für 2015 hatte die

70 Prozent dem Maschinen- und Me-

Firmen ­gegenüber den deutschen mar-

Beratungsfirma noch ein Niveau von

tallbau sowie der Elektroindustrie zu-

kant aufgeholt. Das betrifft vor allem

21 Punkten ermittelt. Der Index wird

zurechnen sind.

die operativen Erfahrungen mit Einzel-

auf einer Skala von 0 (keinerlei Be-

Die meisten Firmen – rund 41 Pro-

projekten. «Nun ist es Zeit, die Ge-

schäftigung mit dem Thema Industrie

zent – befinden sich jedoch noch im

schwindigkeit der Umsetzung zu er-

In welchen Unternehmensbereichen setzen Sie bereits auf Industrie 4.0 / Digitalisierung bzw. planen dort demnächst den Einsatz?

88 %

Produktion

87 % 34 %

Vertrieb

25 % 34 %

Einkauf

19 % 31 %

Logistik/­ Lagerhaltung

58 % 28 %

Forschung und Entwicklung

44 % 22 %

Service

21 %

Verwaltung (Finanzen, ­ ersonal usw.)

P

13 % 16 % 0 %

10 %

Schweiz

20 %

30 %

Deutschland

40 %

50 %

60 %

70 %

80 %

90 %

100 %

Der Schwerpunkt von Industrie 4.0Massnahmen liegt klar in der Produktion (88 Prozent). Für etwa ein Drittel der ­Indus­trieunternehmen spielen «smarte» Massnahmen jeweils in Ver­trieb, Einkauf und Logistik eine Rolle. Weiter zurück folgen die Bereiche Forschung und Ent­ wicklung sowie ­Service mit 28 respektive 22 ­Prozent. ­Wenig Beachtung findet derzeit die Verwaltung in Sachen Industrie 4.0.

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | CH-Index 2016 25

höhen und dabei auch neue Wege abseits der reinen Produktion zu gehen», befanden Urs Hirt und Jürg Hodel, Geschäftsführer von Staufen Inova, anlässlich der Vorstellung des Index.

ternehmen in der Produktion (88 Prozent). Jeweils ein gutes Drittel der Unternehmen setzt «smarte» Massnahmen im Vertrieb, im Einkauf und in der Logistik ein. Der tiefe Wert bei Logistik und Lagerhaltung überrascht. Während nur 31 Prozent der Schweizer ansetzen,

sind

es

Unternehmen und Endverbraucher wenden sich zunehmend von der traditiovon «As-a-Service»-Leistungen den Trend zur Selbstenteignung.

Die meisten Massnahmen ergreifen Un-

dort

Everything as a Service nellen Mentalität des «Selbstbesitzens» ab. Im Kleinen spiegelt die Popularität

Logistik ist ein Schweizer Stiefkind

Firmen

Zentrale Treiber für die künftige Entwicklung

in

Deutschland 58 Prozent. Urs Hirt begründet das mit dem starken Franken und dem momentanen Zinsniveau: Da hätten die Firmen kaum Anreize, das gebundene Kapital zu reduzieren. «Der Fokus liegt deshalb viel mehr auf Einsparungen in der Produktion und im Einkauf sowie der Steigerung der Vertriebsleistung», stellt er fest.

Viele Träume sind schon zerplatzt Der aktuelle Index zeigt auch, dass viele der mit Industrie 4.0 assoziierten

Servicetransformation Die Hersteller von Computerdruckern sind das grosse Vorbild: Der Drucker kostet kaum etwas, doch die Tinte dafür bis zu 4000 Euro pro Liter. Das Geld wird im Aftermarket verdient.

Individualisierung 3D-Drucker erlauben die Individualisierung. Wenn die Frontschürze eines Autos sowieso geplottert wird, dann kann sie auch ein individuelles Design erhalten.

Auch Frühstückszerealien gibt es in individuell konfigurierten Mischungen.

Hypercompetition Hersteller müssen mehr Flexibilität ins Produktportfolio bringen. Big-Data-Auswertungen liefern Ideen für neue Produktfeatures oder Produkte. Dank Cloudgetriebener Möglichkeiten wie Crowdfunding lassen sich diese rasch umsetzen.

Digitalisierung Das neue Internetprotokoll IPv6 erlaubt die Vernetzung von 340 Sextillionen ­Geräten. AIDA (Attention – Interest – Desire – Action) verliert seine Be­deutung.

DAAI heisst die neue Formel: Der Verbraucher hat ein Desire; der ­Hersteller, der diesem zuerst Attention schenkt und Action anbietet, gewinnt das Interesse der Kundschaft.

wirtschaftlichen Erwartungen sich nicht erfüllt haben. Vergangenes Jahr waren noch acht von zehn Unternehmen über-

wird die Industrie 4.0 Unternehmen er-

Uber oder AirBnB haben es geschafft,

zeugt, mit der Smart Factory wirt-

folgreich verändern», konstatiert die

den Markt in zwei Jahren radikal zu

schaftlichen Erfolg zu erzielen. Mittler-

Studie. Weitere Bremser auf dem Weg

verändern.

weile sind es noch 67 Prozent. Der

zu Industrie 4.0 sind für Industrieunter-

Rückgang wird mit dem grösseren

nehmen zudem lange Amortisierungs-

Breite Umfrage in der D-A-CH-Region

Erfahrungshorizont erklärt: Die echten ­

zeiten und/oder hohe Kosten. Fehlen-

Mit der Wahrnehmung von Industrie

Hürden des industriellen Wandels zei-

de Normen oder Technologien sowie

4.0 in Deutschland, Österreich und der

gen sich im Alltagsbetrieb. Auch die

eine unzureichende Netz-Infrastruktur

Schweiz befasst sich auch die Studie

Erwartungen an die Geschwindigkeit ­

rücken in den Hintergrund.

«Industrie 4.0 – Wohin geht die Reise im

des Wandels sind jetzt tiefer, ganz

deutschsprachigen

Wirtschafts-

gleich ob es um Geschäftsmodelle, Per-

Wenig Angst vor neuer Konkurrenz

raum?», welche die IT-Beratung CSC

sonalstruktur oder Produktpalette geht.

Die allermeisten Befragten machen

erstellt hat. Dazu liess sie Ende 2014

sich keine Sorgen, dass binnen zwei

die Meinung von 900 Firmen mit mehr

Führungskräften und Mitarbeitenden

oder fünf Jahren für ihre Firma rele-

als zehn Mitarbeitenden aus den drei

fehlen Kompetenzen

vante neue Wettbewerber auf den Plan

­Staaten abfragen. In allen Ländern wird

Die grösste Hürde auf dem Weg zu

treten könnten. Binnen zwei Jahren er-

Industrie 4.0 für Wirtschaft und In-

einer smarten Wirtschaftswelt ist je-

warten das nicht einmal zehn Prozent

dustrie als «eher wichtig» eingestuft.

doch nicht die Technologie. Vor allem

und gerade ein Viertel glaubt, dass

In Deutschland sieht man sie für die

bei Führungskräften fehlt das nötige

dies innerhalb von fünf Jahren gesche-

eigene Firma als wichtiger an als in

Wissen. Die Befragten in der Schweiz

hen könnte. Innerhalb von rund zehn

der Schweiz oder Österreich. Nur in

trauen ihrem Management zwar mehr

Jahren hält es dann ein Drittel der Be-

Deutschland denkt auch knapp über

zu als die deutschen Nachbarn, den-

fragten für möglich. Somit wissen die

die Hälfte der Befragten, dass das

noch sehen 59 Prozent vorhandene

Firmen um das Risiko, welches Indust-

eigene Land gut auf Industrie 4.0 vor-

Defizite. «Erst wenn die Führungskräfte

rie 4.0 für sie darstellen könnte. Doch

bereitet ist. In allen drei Ländern je-

den Wandel bewältigt haben und vom

die meisten unterschätzen der Studie

doch teilt man die Einschätzung, dass

Verwalter von Beständen und Mitarbei-

zufolge die Geschwindigkeit disrupti-

nicht genügend Fachkräfte zur Ver-

tenden zu Managern werden, die Inno-

ver Veränderungen. Im Durchschnitt

fügung stehen. ||

vationsbereitschaft vorleben und Be-

vergehen zwei Jahre, bis eine Firma

geisterung für den Wandel entfachen,

einen Wettbewerber wahrnimmt. Doch

Alexander Saheb

26 CH-Index 2016 | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Il est conseillé d ­ ’attendre De plus en plus d’entreprises suisses s’intéressent à l’Industrie 4.0 même si la plupart sont des observateurs. Deux études de Staufen Inova et CSC traitent des activités dans ce domaine et identifient les principaux moteurs de l’évolution.

Les entreprises portent de plus en plus d’intérêt au thème de l’Industrie 4.0.

«L’indice suisse de l’Industrie 4.0» déterminé par Staufen Inova AG a atteint le niveau de 29 points en 2016.

Pour 2015, l’entreprise de conseil avait déterminé un niveau de 21 points.

L’indice est basé sur une échelle de ­ 0 (­aucune activité liée au thème de ­l’Industrie 4.0) à 100 (mise en application complète de l’Industrie 4.0). La base de la publication actuelle était une ­enquête parmi 100 entreprises in­ dustrielles suisses dont environ 70 % travaillent dans la construction de machines et métallique ainsi que l’industrie électrique.

La plupart des entreprises – environ 41 % – se trouvent encore au stade de l’observation du marché et de l’analyse.

Seulement une entreprise sur dix est dans la phase de planification ou de test pour des projets correspondants.

S’agissant de la Smart Factory, les entreprises suisses ont très bien rattrapé les allemandes. Ceci concerne surtout les expériences opérationnelles dans des projets isolés. «Il est maintenant temps d’augmenter le rythme de la mise en œuvre et d’emprunter aussi de nouvelles voies à l’écart de la pro­ duction pure», estiment Urs Hirt et

Principaux moteurs de l’évolution à venir Everything as a Service Les entreprises et les consommateurs finaux se détournent de plus en plus de la mentalité traditionnelle de «l’auto-possession». À petite échelle, la popularité des prestations «as a service» reflète la tendance au dépouillement de soi.

Transformation du service Les fabricants d’imprimantes sont le plus grand modèle: l’imprimante ne coûte presque rien, mais l’encre environ 4000 euros le litre. L’argent est gagné dans le service après-vente.

Individualisation Les imprimantes 3D permettent l’individualisation. Si la jupe avant d’une voiture doit être décorée de toute façon – alors elle peut aussi recevoir un design individuel. Les céréales de petit déjeuner existent également en mélanges individuellement configurables.

Hyper-compétition Les fabricants doivent intégrer davantage de flexibilité dans leur gamme de produits. Les exploitations Big Data fournissent des idées de nouvelles fonctions de produits ou bien de produits. Grâce aux possibilités basées sur le nuage, comme le financement communautaire, elles peuvent être rapidement mises en œuvre.

Numérisation Le nouveau protocole Internet IPv6 permet la mise en réseau de 340 sextillions d’appareils. AIDA (­Attention – Intérêt – Désir – Action) perd son ­importance.

La nouvelle formule est DAAI: le consommateur a un désir – le fabricant qui le premier lui accorde de l’attention et offre une action gagne l’intérêt de la ­clientèle.

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | CH-Index 2016 27

Jürg Hodel, gérants de Staufen Inova,

l’innovation et déclenchent la passion

à l’occasion de la présentation de

pour le changement que l’Industrie 4.0

­l’indice.

changera les entreprises avec succès», constate l’étude. Un autre frein sur la

La logistique est l’enfant mal aimé

voie vers l’Industrie 4.0 est constitué

La plupart des mesures prises par

par les durées d’amortissement lon-

les entreprises touchent la production

gues et/ou les coûts élevés. Le manque

(88 %). Un bon tiers des entreprises met

de normes ou de technologies ainsi

en place des mesures «intelligentes»

qu’une infrastructure de réseau insuffi-

dans la distribution, les achats et la lo-

sante passent à l’arrière-plan.

gistique. La valeur basse dans la logistique et la gestion des stocks surprend.

Peu de craintes vis-à-vis

Alors que seules 31 % des entreprises

de la nouvelle concurrence

suisses investissent dans ce domaine,

La plupart des personnes interrogées

58 % des entreprises allemandes le font.

sont

Urs Hirt explique ceci par le franc suisse

concurrents réels de leur entreprise

fort et le niveau actuel des intérêts: les

pourraient apparaître sous deux ou

entreprises sont peu incitées à réduire le

cinq ans sur le marché. Même pas

capital engagé. «C’est pourquoi l’atten-

10 % attendent ceci sous deux ans et

tion est plutôt portée sur les économies

un quart pensent que ceci pourrait se

confiantes

que

de

nouveaux

dans la production et les achats ainsi

produire dans les cinq années à v ­ enir.

que dans l’augmentation de la perfor-

Et un tiers des personnes interrogées

mance de distribution», constate Hirt.

considèrent ceci comme possible dans les dix prochaines années. Ainsi les en-

Beaucoup de rêves se sont déjà

treprises savent le risque que ­l’Industrie

­envolés

4.0 pourrait représenter pour elles.

L’index actuel montre également que

Selon l’étude la ­ ­ plupart sous-estiment

de nombreuses attentes économiques

toutefois la vitesse des évolutions de

liées à l’Industrie 4.0 n’ont pas été

rupture. En moyenne deux années

sa­ ­ tisfaites. L’an dernier, encore huit

s’écoulent avant qu’une entreprise ne

­entreprises sur dix étaient convaincues

prenne conscience d’un concurrent.

d’obtenir un succès économique avec ­

Cependant Uber ou ­AirBnB ont réussi

la Smart Factory. Aujourd’hui elles ne

à modifier le marché de façon radicale

sont plus que 67 %. Le recul s’explique

en deux ans.

avec l’accumulation des expériences.

Les obstacles réels au changement

Large enquête dans la région D-A-CH

industriel apparaissent dans l’exploi­ ­

(Allemagne-Autriche-Suisse)

tation quotidienne. Même les attentes

L’étude «Industrie 4.0 – Où mène le

envers ­

changement

voyage dans l’espace économique ger-

sont maintenant plus modérées, qu’il

manophone?», réalisée par le conseil

s’agisse de modèles d’affaires, de la

en informatique CSC, s’intéresse égale-

structure du personnel ou de la gamme

ment à la prise en compte de l’Industrie

de produits.

4.0 dans les trois pays germanophones.

la

vitesse

du

Pour cela elle a demandé fin 2014­ Les cadres et les employés manquent

l’avis de 900 entreprises de plus de

de compétences

dix employés dans les trois pays. Dans

Le principal obstacle sur le chemin

tous les pays l’Industrie 4.0 est classée

d’un monde économique intelligent

comme «plutôt importante» pour l’éco-

n’est cependant pas la technologie. Les

nomie et l’industrie. En Allemagne, on

connaissances nécessaires manquent

la considère comme plus importante

surtout aux cadres dirigeants. Les

pour sa propre entreprise qu’en Suisse

suisses

davantage

ou en Autriche. Et c’est aussi unique-

confiance à leur direction que leurs

ment en Allemagne qu’un peu plus de

­voisins allemands, cependant 59 % des

la moitié des personnes interrogées

personnes interrogées voient des défi-

pensent que leur pays est bien préparé

cits. «C’est seulement quand les cadres

à l’Industrie 4.0. Toutefois les trois pays

dirigeants auront maîtrisé le change-

partagent l’opinion que le nombre de

ment et seront passés de gestionnaires

cadres disponibles est insuffisant. ||

interrogés

font

de stocks et employés au stade de managers, qui prêchent la disposition à

Alexander Saheb

28 Industrie 2025 | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Auf dem Weg zur digitalisierten ­Industrie Dank digitaler Vernetzung innerhalb bestehender Wertschöpfungsketten soll die Industrie am teuren Standort Schweiz ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig weiterentwickeln. Diesem Ziel sieht sich die Initiative «Industrie 2025» verpflichtet.

Fahrerlose Autos, formschöne Schalen

Im Visier dieser Initiative sind zwei be-

Für Christian Grasser, Geschäftsführer

aus dem 3D-Drucker und tanzende

triebswirtschaftlich motivierte Haupt-

von asut, dem Schweizerischen Ver-

Roboter: Das sind die Zutaten von ­

ziele: Optimierung bestehender Pro-

band der Telekommunikation, knüpft

Bestsellern aus den USA, welche eine

zesse und Innovation. Es soll Mehrwert

Industrie 4.0 an bestehende Bestre-

weitere

Fort-

für die Kunden von morgen geschaf-

bungen an: «Wir fangen ja nicht bei

schrittstempos prophezeien. Und man

fen, mehr Produktoptionen sollen ange-

Null an, Computer und automatisierte

erinnert sich an die Aussage einer

boten werden; die flexible Produktion

Steuerungen in der Industrie gibt es

­Studie der Universität Oxford, wonach

kann schneller liefern und kleine Los-

schon länger. Neu ist, dass dank der

die Hälfte aller existierenden Jobs

grössen können wirtschaftlich gefertigt

Vernetzung

innerhalb von zwanzig Jahren infolge ­

werden. Philip Hauri, Geschäftsführer

triebsübergreifend gedacht wird.»

der Digitalisierung und Roboterisie-

a.i. von «Industrie 2025», sieht die

Intelligentere Wartungs- und Nach-

rung verschwinden wird.

Schweiz gut gerüstet für die nächste

schublösungen dank der Vernetzung

industrielle Revolution: «Wir haben mit

und Echtzeitkommunikation zwischen

Daten intelligent nutzen

einer gut ausgebauten ICT-Infrastruk-

Sensoren und Empfangsgeräten (Ma-

Im Hinblick auf hohe Stück- und Lohn-

tur, schlanken Prozessen, einem hohen

chine-to-Machine, M2M) ermöglichen

kosten, einen härter werdenden globa-

Automatisierungsgrad und gut ausge-

neue oder bessere Dienstleistungen.

len Wettbewerb oder – hierzulande –

bildeten Mitarbeitenden schon einen

Solche werden schon heute praktiziert

ungünstige Währungsbedingungen sei

wichtigen Grundstein gelegt.»

oder sind in der Entwicklungspipeline

modernste Digitaltechnologie als Chan-

Digitalisierung und Vernetzung eröff-

zahlreicher Unternehmen. Hierzu gibt

ce zu nutzen. In der vierten industriel-

nen neue Möglichkeiten, um bisher

es einleuchtende Beispiele:

len Revolution würden Menschen, Pro-

wenig beachtete Abhängigkeiten und ­

• Der Schindler-Konzern treibt die

dukte, Systeme und Unternehmen auf

Zusammenhänge innerhalb bestehen-

digitale Vernetzung seiner in der

der Basis der Informations- und Kom-

der Wertschöpfungsketten aufzuspüren

ganzen Welt installierten Aufzüge

munikationstechnologie (ICT) intelli-

und diese kommerziell nutzbar zu ma-

voran. Damit wird flexible Main­

gent miteinander vernetzt. Die vier

chen. Für Philip Hauri ist Industrie 4.0

tenance möglich, die Wartung der

Branchenverbände asut, Electrosuisse,

erst einmal ein Konzept, ein Denkmo-

Aufzüge der jüngsten Genera-

Swissmem und SwissT.net sehen die

dell: «Jede Firma muss ihren Business-

Notwendigkeit, in diesem Zukunfts-

Case erarbeiten. Daten sind dabei das

feld gemeinsam und koordiniert vor­

neue Rohmaterial. Wenn man als Unter­

Feldschlösschen, von Swisscom

zugehen,

nehmen einmal deren Wert entdeckt,

und der Firma Keller AG für

ergeben sich unzählige Möglichkeiten.»

Druckmess­technik setzt auf intelli-

Beschleunigung

und

haben

des

die

­«Industrie 2025» gegründet.

Initiative

die

Digitalisierung

be-

tion wird so exakt vorhersehbar.

• Eine Kooperation der Brauerei

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Industrie 2025 29

einer öffentlich zugänglichen IT-Infrastruktur. Der zu leichte Zugang zu sensiblen Produktionsdaten hätte zur ­ Folge, dass Unbefugte sich im Nu die Produktionsstrategie eines Unternehmens oder einer ganzen Branche aneignen könnten. asut-Geschäftsführer Christian Grasser relativiert: Maximale IT-Sicherheit bedeute nicht mehr, dass der Server im Keller des Unternehmens stehen müsse.

Die

benötigte

IT-Infrastruktur

kann

auch bei einem Datacenter-Betreiber angelegt werden. Überdies verfügen viele Schweizer Datacenter über eine hohe Datensicherheit und unterliegen Die Echtzeitkommunikation zwischen Sensoren und Empfangsgeräten (Machine-to-Machine, M2M) ermöglicht neue oder bessere Dienstleistungen.

strengen Datenschutz-Bestimmungen.

Zuerst Netzwerk schaffen Es gibt viele verschiedene Indus­ trie-­

gente Drucksensorik, Mobilfunk-

hält Grasser nicht viel: «Industrie ist

4.0-Akteure, wie beispielsweise Hoch-

netz und Internet, damit leer

auch in Zukunft nicht ohne Menschen

schulen, Lösungsanbieter, Anwender,

­werdende Biertanks rechtzeitig

denkbar, die ihre Erfahrung ins Quali-

Verbände,

und automatisch Nachschub

tätsprodukt einbringen. Die Anforde-

Mission der Initiative «Industrie 2025»

­aus­lösen.

Ausbildungsstätten.

Eine

rungen an die Fachkräfte und deren

ist es deshalb, innerhalb eines ent­

• Durch eine kombinierte Auswertung

Aufgaben werden sich aber deutlich

stehenden Kompetenznetzwerks den

bestehender ERP- und CAD-Daten

verändern.» Die Industrie-Realität von

Fachaustausch zu aktivieren und in­ten­

eines metallverarbeitenden Unterneh-

morgen erfordere in Zukunft eher noch

sivieren und dabei die verschiedenen

mens in der Blechfertigung ist die

mehr Fachkräfte, aber mit neuen Kom-

Akteure zusammenzubringen. Zu die-

Entwicklungsabteilung nun in der

petenzprofilen. Oder anders gesagt:

sem Zweck entwickelt und organisiert

Lage, für ein beliebig konstru­ier­tes

«Das Produzieren grosser Mengen an

«Industrie 2025» Fachveranstaltungen,

Blechteil eine treffsichere Kosten­

Daten allein nützt nichts. Ohne Wissen

F&E–Konferenzen und Seminare zu

vorhersage zu berechnen – und das

über die Kunden, die Produkte oder

Einzelthemen. Zudem betreibt sie meh-

in Echtzeit.

über die Branche sind diese nicht inter-

rere Arbeitsgruppen zu den Themen

pretierbar.»

«Normen und Standards», «Einstieg in

Industrie 4.0 – auch eine Kulturfrage

­Industrie 4.0», «CPS-basierte Automa-

Allerdings gibt es nach einer Umfrage

Schutz des geistigen Eigentums

tion», «Smart Data» und «Digitale Ge-

von Swissmem bei vielen Unternehmen

In vielen Unternehmen herrscht über-

schäftsmodelle». Weitere Arbeitsgrup-

noch Wissenslücken um das Thema.

dies grosse Skepsis betreffend der

pen werden folgen. ||

«Entsprechend ist das volle Potenzial

­Datensicherheit. Namhafte Professoren

gar nicht fassbar und somit auch nicht

warnen vor Industriespionage aufgrund

Manuel Fischer

auszuschöpfen», sagt Philip Hauri und ergänzt: «Das bestehende Wissen über das eigene Geschäft muss um die Komponente ‹Digital Intelligence› erweitert werden. Dazu gehört auch die Investition in die Ausbildung, und zwar nicht nur bezüglich Fachkompetenz, sondern auch in der Führungs- und Methodenkompetenz.» asut-Geschäftsführer Christian Grasser sieht es ähnlich: «Industrie 4.0 ist längst nicht nur ein Technologie-Thema, sondern es ist eine Frage der Unternehmenskultur.» Digitale Geschäftsmodel-

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30 Das Interview | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Technische Industrie setzt auf Standards In der Abwicklung logistischer Prozesse spielen die GS1 Standards eine wichtige Rolle und helfen auch Unternehmen in der technischen Industrie, wettbewerbsfähig zu bleiben. Im Interview informiert Enzo Blonk, Direktor Industry Engagement Technical Industries bei GS1 Global in Brüssel, über den aktuellen Stand.

GS1 network: GS1 hat die technische

tung oder Instandhaltung: im Hinblick

schöpfungsketten und Lieferstrukturen.

Industrie zu einer ihrer wichtigsten

auf Industrie 4.0 ist viel Transparenz ge-

Ähnlich wie in Industrie und Handel,

Branchen bestimmt. Welche Über-

fordert. Geschäftspartner, Konsumen-

beliefern in der technischen Industrie

legungen haben dazu geführt?

ten und nicht zuletzt der Gesetzgeber

zahlreiche

Enzo Blonk: «Nur eine durchgängige

fordern transparente Liefer­ ketten. Un-

schiedlichsten Branchen. Da drängt

Interoperabilität ermöglicht die Vorteile

ternehmen müssen heute schnell und

sich der Einsatz eines globalen Stan-

des Internet der Dinge zu nutzen. Die

umfassend Auskunft erteilen können,

dards regelrecht auf. Für die techni-

Zusammenarbeit

verschiedenen

auf welcher Produktions­linie ein Artikel

sche Industrie arbeiten wir an einem

Systeme kann nur durch offene Stan-

gefertigt wurde oder wo sich eine

Umsetzungsplan für den Einsatz der

dards erreicht werden.» Diese Aussage

­beanstandete Charge ­befindet. Viele

GS1 Standards. Dafür haben wir am

stammt aus der McKinsey-Studie aus

Unternehmen haben damit Probleme.

Hauptsitz in Brüssel sowie in den ein-

dem Jahr 2015 und fasst unsere Über-

Nebst der weltweiten Eindeutigkeit

zelnen Länderorganisationen die per-

legungen sehr treffend zusammen.

stellt das GS1 System eine breite Palet-

sonellen Ressourcen bereitgestellt.

Industrie 4.0, das Internet der Dinge

te von Identifikationswerkzeugen und

und die damit einhergehende Ver­

Kommunikationsstandards zur Verfü-

Wie kann der Konsument von der

netzung der Systeme und Produkte

gung, mit denen Unternehmen die

Einführung der GS1 Standards in den

beschäftigen die Unternehmen immer

Wertschöpfungskette optimieren kön-

technischen Industrien profitieren?

stärker. Produktion, Logistik und Ver-

nen. Ein zukunftsweisender Lösungs-

Denken Sie nur mal an die Ersatzteile

trieb rücken über die Digitalisierung

ansatz ist EPC Information ­ Services.

für Personenwagen. Zum Spiel mit

immer näher zusammen. In Zukunft

EPCIS bietet eine durchgängige Pro-

dem Leben wird es, wenn es sich bei

müssen Maschinen und Produktteile

zessüberwachung und ermöglicht, all-

den eingebauten Bremsscheiben oder

über integrierte Chips und Sensoren

fällige Rückrufe besser und zielgerich-

Bremsbelägen um billige Kopien aus

miteinander reden und zwar global. Da

teter durchzuführen.

Schwellenländern handelt. Gefälschte

der

Unternehmen

die

unter-

Dichtungen können platzen oder Chips

fallen gewaltige Datenmengen an. Fakt ist: Ohne Standards geht nichts. GS1

Welche Branchen stehen im

können falsche Steuerbefehle weiter-

erarbeitet seit 40 Jahren Grundlagen

Bereich der technischen Industrie

geben. Nicht einmal die einfachsten

und Lösungen für standardisierte Wirt-

im ­Mittelpunkt?

Sicherheitsvorschriften werden einge­

schaftsprozesse. Auch für die Umset-

Als

zung von Industrie 4.0 ist eine gemein-

­Automobil- und Maschinenbaubranche,

Um sich gegen die Produktpiraten zu

same Sprache wichtig.

den Energiesektor, die Rüstungsindust-

schützen, setzen die Hersteller unter-

rie, die Luftfahrt und das Bahnwesen

schiedliche und teure Methoden ein:

Warum sollte die technische Industrie

definiert. Industrie 4.0 endet nicht am

Hologramm, QR-Code oder Dutzende

auf die GS1 Standards setzen?

Werkstor des eigenen Unternehmens.

von Mitarbeitenden, die Webshops und

Egal ob Plagiatschutz, Ersatzteilma-

Alle Branchen zeigen Überschneidun-

Märkte durchforsten und Fälscher den

nagement,

gen und Ähnlichkeiten in den Wert-

Behörden melden. Mit der Branchen­

Rückverfolgbarkeit,

War-

Fokusbranchen

haben

wir

die

halten.

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Das Interview 31

Enzo Blonk, Direktor Industry Engage­ment Technical Industries bei GS1 Global in ­Brüssel: «GS1 erarbeitet seit 40 Jahren Grundlagen und Lösungen für standardi­ sierte Wirtschaftsprozesse. Auch für die Umsetzung von Industrie 4.0 ist eine gemeinsame Sprache wichtig.»

initiative MAPP – Manufacturers against

wurf, Produktion, Vertrieb und Ser-

nehmen wir gleichzeitig Anforderun-

Product Piracy – propagieren Hersteller

vice betroffen sind. Alle Änderungen

gen, Interessen und Erfahrungen auf

wie Bosch, Continental/ATE, Federal-

müssen dokumentiert und verwaltet

und stärken die Wahrnehmung dieser

Mogul Motorparts, GKN, GS1, Mahle,

werden.

Branche.

MANN-FILTER, Motorservice, Schaeff-

Als zentrales Element können hier

Parallel dazu trifft sich das Technical

ler, TRW und WABCO sowie die Daten-

­serialisierte GS1 Identifikationsschlüssel

Industries ­

plattform TecAlliance einen weiteren

eingesetzt werden. In Kombination mit

­neben GS1 auch weltweit operierende

Schutzmechanismus.

dem EPC Information Service ist die

Unternehmen vertreten sind. Die Ar-

Das Stichwort heisst hier Serialisierung.

Verfolgbarkeit auf Produktebene lü-

beitsgruppe definiert eine Roadmap

Jedes Autoersatzteil erhält eine einzig-

ckenlos möglich. Hinzu kommt, dass

für die Branche, um den unternehmens-

artige GS1 Identifikationsnummer, dar-

der Plagiatschutz gewährleistet ist,

und sektorübergreifenden Einsatz von

gestellt in einem GS1 DataMatrix Code.

und aufgrund der Produkthistorie kann

Standards langfristig zu planen und

Mittels App und zentraler Datenbank-

sogar festgestellt werden, an welcher ­

­erfolgreich umzusetzen.

abfrage wird die Nummer überprüft

Stelle der Lieferkette ein Plagiat einge-

Die Arbeitsergebnisse überführen wir

und man sieht sofort, ob es sich um ein

schleust wurde.

anschliessend in die Praxis, damit auch

Original oder eine Fälschung handelt.

Eine weitere Herausforderung besteht

kleinen und mittleren Unternehmen

darin, die Unternehmen zum Verzicht

Zugang zur Digitalisierung in Produk-

Wo liegen die Herausforderungen im

auf proprietäre Systeme zu be­ wegen.

tion und Logistik ermöglicht wird. Ich

Bereich der technischen Industrie?

Diese Systeme können nur ­ begrenzte

bin überzeugt, dass sich die Prozesse

Während bei den klassischen GS1 Leis-

Interoperabilität und Rückverfolgbar-

in der technischen Industrie mit den

tungen der Betrachtungsschwerpunkt

keit bieten. Zudem werden Schnittstel-

GS1 Standards spürbar transparenter

auf der Supply Chain liegt, rückt bei

len benötigt, welche durch einheitliche

und schlanker gestalten lassen. ||

der technischen Industrie der gesamte

Standards wegfallen.

Produktlebens­zyklus ins Zentrum – an-

Advisory

Team,

in

Die Fragen stellte Simon Zäch.

gefangen von der Produktentwicklung

Was sind die weiteren Schritte,

bis hin zur Entsorgung. Die Heraus-

die GS1 in den technischen Industrien

forderungen sind besonders komplex

unternehmen wird?

bei Produkten, die aus mehreren Bau-

Um die einzelnen Länderorganisatio-

teilen bestehen. Hier kann man leicht

nen zu sensibilisieren, planen wir zu

den Überblick verlieren, zumal die un-

diesem Thema verschiedene Veranstal-

terschiedlichsten Abteilungen wie Ent-

tungen, Messen und Workshops. So

dem

32 Standards und Normen | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Der Normenkatalog ­entsteht Normungsorganisationen wollen das Entstehen einer Industrie 4.0 durch die Entwicklung verbindlicher Standards und Normen fördern. Die Schweiz bringt sich in den Gremien ein. Bei Unternehmen stehen fehlende Normen aber noch nicht im Zentrum.

Damit aus Industrie 4.0 kein Wildwuchs

men zu verbinden und so die Kol­

Électrotechnique Suisse). Das CES ver-

wird und sie ihr volles Po­ tenzial ent-

laboration zwischen Wertschöpfungs-

tritt die Schweiz in der europäischen

falten kann, engagieren sich nationale

partnern zu fördern», sagt Florin.

Normungsorganisation

und globale Normungsorganisationen

Als Gemeinschaftsprojekt von Swiss-

auch in der weltweit tätigen IEC (Inter-

für die Definition wichtiger Parameter.

mem, SwissT.net, asut und Electro­

national Electrotechnical Commission).

«Echte Standards, die industrieweit,

suisse befasst sich die Initiative «Indus-

Die deutsche Normungs-Roadmap sei

herstellerunabhängig und weltweit Gül-

trie 2025» mit Industrie 4.0. Integriert

in Europa führend und weltweit mitbe-

tigkeit haben, sind eine Grundvoraus-

sind auch weitere Partner wie etwa die

stimmend, lässt Weber wissen.

setzung für das Gelingen von Industrie

Schweizerische

4.0», betont Nicolas Florin, CEO von

(SNV). Derzeit wird die Arbeitsgruppe

Schweiz nur drei Jahre lang präsent

GS1 Schweiz. Die Landesorganisation

«Normen und Standards I4.0» aufge-

Warum das so ist, erläutert Urs Fischer,

engagiert sich vor allem im internatio-

baut. Sie soll eine Übersicht zu beste-

Vizedirektor der SNV und Leiter Nor-

nalen Rahmen von GS1 Global, wo zu-

henden internationalen und nationalen

mung und internationale Beziehungen,

sammen mit grossen Playern aus der

Normen erstellen und eine Normen-

der auch für Industrie 4.0 zuständig

technischen Industrie der Nutzen ge-

Roadmap I4.0 Schweiz schaffen. Auf

ist. Er vertritt die SNV und damit die

meinsamer Standards propagiert wird.

die bereits im vergangenen Herbst pu-

Schweiz

«In der DNA von GS1 steckt die wich-

blizierte «Deutsche Normungs-Road-

Board (TMB) der ISO. Die International

tigste Voraussetzung überhaupt, um

map Industrie 4.0» verweist Jürg We-

Organization for Standardization ist

Normungen zu definieren, Unterneh-

ber, Generalsekretär des CES (Comité

der weltweit grösste Entwickler und

Cenelec

wie

Normen-Vereinigung

im

Technical

Management

Herausgeber internationaler Normen.

Sie ist – ähnlich wie GS1 – als Netzwerk nationaler Organisationen aus 163 Län-

«In der DNA von GS1 steckt die wichtigste Voraussetzung, um Normungen zu definieren, Unternehmen zu ­verbinden und so die Kolla­boration zwischen Wertschöpfungspartnern zu fördern.»

Nicolas Florin, CEO, GS1 Schweiz

dern aufgebaut, ihr Zentralsekretariat befindet sich in Genf. Im TMB sind 15 Staaten vertreten. Die vier grossen Wirtschaftsnationen Deutschland, USA, Japan und China sind ständig präsent.

Die Vertreter von neun kleineren Ländern – so auch der Schweiz – rotieren in einem Dreijahresturnus. Fischer wird von 2017 bis Ende 2019 für die Schweiz im TMB Einsitz nehmen.

Fischer betont, dass die Präsenz der Schweiz in diesen Gremien sehr wichtig ist, weil die grossen Wirtschaftsnationen die Entwicklung deutlich prägen. «Für uns ist es wichtig, rechtzeitig zu wissen, in welche Richtung die Entwicklung geht», sagt er. Zudem könne man durchaus sehr gut Einfluss nehmen, wenn der Eindruck aufkomme, dass die Normungsentwicklung für die Schweiz nicht zielführend sei.

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Standards und Normen 33

Tausende Normen verlangen

Normen und Standards von zentraler

System von Systemen, denn Industrie

­Koordination

Bedeutung

4.0 strebt nach der Vernetzung bis-

Vergangenen September hat eine in-

In der Zwischenzeit liegt die «Deutsche

her weitgehend autarker Systeme bei-

nerhalb des TMB bestehende strate-

Normungs-Roadmap Industrie 4.0 Ver-

spielsweise aus Produktion, Logistik,

gische Arbeitsgruppe einen ausführ-

sion 2» bereits auf dem Tisch. Sie wur-

Energieversorgung oder Gebäudema-

lichen Bericht rund um Normen für In-

de im vergangenen Herbst vom Deut-

nagement. Dabei verfolgt sie drei Ziele:

dustrie 4.0 vorgelegt. «Für diesen wur-

schen Institut für Normung e. V. (DIN)

• Horizontale Integration: echtzeit-

den Aussagen von rund 80 ISO-, IEC-

zusammen mit der Deutschen Kom-

und

sowie

mission Elektrotechnik, Elektronik, In-

mehr als 3500 Normen ausgewertet,

formationstechnik vorgelegt. «Für das

die für Industrie 4.0 bedeutsam sind»,

gemeinsamen

Komitees

optimierte Ad-hoc-Wertschöpfungsnetzwerke • Vertikale Integration: Geschäfts-

Gelingen des Zukunftsprojekts Indus-

prozesse und technische Prozesse

sagt Fischer. Die Arbeitsgruppe riet

trie 4.0 ist die Normung und Stan-

• Durchgängigkeit des Engineerings

dem TMB wegen der Vielzahl involvier-

dardisierung von zentraler Bedeutung.

über den gesamten Lebenszyklus

ter Aspekte, eine eigene Koordinations-

Industrie 4.0 erfordert eine nie dage-

gruppe ins Leben zu rufen. Ende 2016

wesene Integration der Systeme über

Die Normungs-Roadmap stellt dazu

schuf die ISO dann das Koordinations-

Domänengrenzen,

Hierarchiegrenzen

das Referenzarchitekturmodell Indust-

komitee «Smart manufacturing», wel-

und Lebenszyklusphasen hinweg. Dies

rie 4.0 (RAMI) vor. RAMI besteht aus

ches mit Experten aus den relevanten

ist nur auf der Grundlage von konsens-

einem dreidimensionalen Koordinaten-

Themenbereichen besetzt ist. Es soll

basierten Normen und Standards mög-

system, das die wesentlichen Aspekte

den Bedarf an neuen und zu überarbei-

lich», heisst es einleitend.

von Industrie 4.0 beinhaltet. Das Modell

tenden Normen koordinieren.

Industrie 4.0 beschreibt eine neue, im

gibt eine Orientierung, auf der die An-

Urs Fischer hält es für besonders wich-

Entstehen begriffene Struktur, in wel-

forderungen der Anwenderindustrien

tig, dass die mit Industrie 4.0 befassten

cher Produktions- und Logistiksysteme

gemeinsam mit national und inter-

Unternehmen rasch nutzbare Normen

als CPPS (Cyber-Physical Production

national vorhandenen Standards auf-

und Werkzeuge an die Hand bekom-

Systems) das weltweit verfügbare In-

getragen werden, um Industrie 4.0

men. Die Geschwindigkeit bei der

formations- und Kommunikationsnetz-

zu definieren und weiterzuentwickeln.

Schaffung einheitlicher Normen sei

werk intensiv für einen automati­ sier-

Überschneidungen und Lücken in der

deshalb bedeutsam, weil man damit

ten Informationsaustausch nutzen und

Standardisierung

verhindere, dass sich ausserhalb da-

in der Produktions- und Geschäfts-

Weise sichtbar und können eliminiert

von De-facto-Standards etablieren, die

prozesse aufeinander abgestimmt sind.

werden. ||

möglicherweise eine monopolistische

Man kann Industrie 4.0 auf Grundlage

Stellung erreichen. «Das wäre nicht im

der bestehenden Strukturen als eine

Interesse der gesamten Wirtschaft»,

zusätzliche Integrationsebene betrach-

findet er.

ten. Eigentlich handelt es sich um ein

werden

auf

diese

Alexander Saheb

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34 Normes et standards | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Le catalogue de normes est né Les organisations de normalisation veulent encourager la création d’une Industrie 4.0 par le développement de standards et de normes contraignants homogènes.

La Suisse s’engage dans les instances. Mais dans les entreprises, le manque de normes n’est pas encore au centre des préoccupations.

Pour que l’Industrie 4.0 ne devienne

L’initiative «Industrie 2025» s’occupe

en pointe en Europe et constitue une

pas une mauvaise herbe mais puisse

de l’Industrie 4.0 comme projet com-

base des décisions au niveau mondial,

développer son potentiel, les organisa-

mun avec Swissmem, SwissT.net, asut

fait savoir Weber

tion nationales et internationales de

et electrosuisse. D’autres partenaires

normalisation s’engagent pour la défi-

comme l’Association Suisse de Norma-

La Suisse est présente depuis trois

nition de paramètres importants. «De

lisation (SNV) sont également intégrés.

ans seulement

vrais standards, valables dans toute

Actuellement

travail

Urs Fischer, directeur-adjoint de la

l’industrie, indépendamment des fabri-

«Normes et standards I4.0» est en

SNV et directeur de la normalisation et

cants et dans le monde entier, sont la

cours de création. Il doit créer une vue

des ­ relations internationales qui est

condition préalable pour la réussite de

d’ensemble sur les normes nationales

également responsable de l’Industrie

l’Industrie 4.0», souligne Nicolas Florin,

et internationales existantes et établir

4.0, commente cet état de fait. Fischer

directeur exécutif de GS1 Suisse. L’or-

une feuille de route l4.0 Suisse pour les

­représente la SNV et donc la Suisse au

ganisation nationale s’engage essen-

normes. Jürg Weber, secrétaire géné-

Bureau de gestion technique (TMB)

tiellement dans le cadre international

ral du CES (Comité Électrotechnique

de l’ISO. La «International Organization

de GS1 Global, dans lequel l’utilisation

Suisse) renvoie à la «Feuille de route

for Standardization» est le plus grand

de standards communs est développée

allemande de normalisation Industrie ­

développeur et éditeur de normes

avec l’aide d’acteurs importants dans

4.0» déjà publiée l’automne dernier. Le

inter­ nationales dans le monde. Tout

l’industrie technique. «L’ADN de GS1

CES représente la Suisse dans l’organi-

comme GS1, elle est constituée d’un

renferme la condition primordiale pour

sation européenne de normalisation

réseau d’organisations nationales de

définir des normes, relier des entre-

Cenelec ainsi que dans l’IEC (Inter­

163 pays et elle a son secrétariat cen-

prises et ainsi encourager la collabora-

national Electrotechnical Commission)

tral à Genève. 15 États sont représen-

tion entre les partenaires de création

active au niveau mondial. La feuille de

tés au TMB. Les quatre grandes ­nations

de valeur», dit Florin.

route allemande de normalisation est

économiques que sont l’Allemagne, les

le

groupe

de

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Normes et standards 35

États-Unis, le Japon et la Chine sont membres permanents. Les représentants de neuf petits pays – dont la Suisse – tournent sur un rythme trisannuel. Fischer siègera au TMB de 2017 à fin 2019 pour la Suisse.

Il souligne que la présence de la Suisse dans ces instances est très ­importante, parce que les grandes n ­ ations économiques marquent nettement l’évolution. «Il est important pour la Suisse que nous sachions à temps dans quelle direction va l’évolution», dit-il. De plus on pourrait très bien exercer une ­influence si l’impression apparaissait que l’évolution des normes n’était pas efficace pour la Suisse.

Des milliers de normes exigent de la coordination En septembre dernier, un groupe de

«L’ADN de GS1 renferme la condition primordiale pour ­définir des normes, relier des entreprises et ainsi encou­ rager la collaboration entre les partenaires de création de ­valeur.»

travail stratégique au sein du TMB a présenté un rapport complet au sujet

Nicolas Florin, directeur exécutif, GS1 Suisse

des normes pour l’Industrie 4.0. «Pour établir ce rapport, les déclarations de 80 comités ISO, IEC et conjoints ainsi que plus de 3500 normes importantes pour l’Industrie 4.0 ont été exploitées», dit Fischer. Le groupe de travail a conseillé au TMB de créer son propre groupe de coordination en raison de

de l’électronique et de la technique

nomes, par exemple dans la produc-

la multitude d’aspects impliqués. Fin

informatique. «La normalisation et la ­

tion, la logistique, l’alimentation en

2016, l’ISO a alors créé le comité de

standardisation ont une importance

énergie, ou la gestion des bâtiments.

coordination «Smart manufacturing»

fondamentale pour la réussite du pro-

Elle poursuit ici trois objectifs:

qui regroupe des experts dans les

jet d’avenir Industrie 4.0. L’Industrie 4.0

• Intégration horizontale: réseaux de

domaines pertinents. Il doit coordon­

réclame une intégration encore jamais

ner le besoin de nouvelles normes et

obtenue des systèmes au-delà des

de normes à remanier.

frontières de domaines, des limites de

Pour Fischer, il est particulièrement

hiérarchie et des phases de cycle de

­important que les entreprises qui s’oc-

vie. Ceci est possible seulement sur le

cupent de l’Industrie 4.0 aient rapide-

principe de normes et de standards

ment en main des normes et des outils

basés sur le consensus», lit-on dans

utilisables. La vitesse de création de

l’introduction.

La feuille de route de normalisation

normes homogènes est d’autant plus

L’Industrie 4.0 décrit une nouvelle

présente en plus le modèle d’archi­

importante que l’on souhaite éviter que

structure en cours de création, dans

tecture de référence de l’Industrie 4.0

des standards extérieurs s’imposent

­laquelle les systèmes de production et

(RAMI). RAMI est composé d’un sys-

de facto et pourraient atteindre une

logistiques utilisent de manière inten-

tème de coordonnées en trois di­

position de monopole. «Ceci ne serait

sive, en tant que CPPS (Cyber-Physical

mensions qui comporte les aspects es-

pas dans l’intérêt de la communauté»,

Production Systems), le réseau d’infor-

sentiels de l’Industrie 4.0. Le modèle

selon Fischer.

mation et de communication dispo-

donne une orientation à laquelle les

nible dans le monde entier pour un

exigences des industries utilisatrices

L’importance fondamentale

échange automatisé d’informations, et

sont appliquées avec des standards

des normes et des standards

sont coordonnés dans les processus de

nationaux et internationaux existants,

En attendant, la «feuille de route alle-

production et d’affaires. On pourrait

pour définir et continuer à développer

mande de normalisation de l’Industrie

examiner l’Industrie 4.0 sur la base des

l’Industrie 4.0. De cette manière, les

4.0 version 2» est déjà sur la table. Elle

structures existantes comme un niveau

recoupements et les lacunes dans la ­

a été présentée à l’automne dernier

d’intégration supplémentaire. En fait il

standardisation deviennent visibles et

conjointement par l’Institut allemand

s’agit d’un système de systèmes, car

peuvent être comblés. ||

de normalisation DIN avec la Commis-

l’Industrie 4.0 vise la mise en réseau

sion allemande de l’électrotechnique,

de systèmes jusqu’ici largement auto-

création de valeur ad hoc optimisés en temps réel • Intégration verticale: processus d’affaires et processus techniques • Continuité de l’ingénierie dans tout le cycle de vie

Alexander Saheb

36 Standards und Normen | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Vom Produzenten zum Konsumenten und zurück Die neue Lebensmittelinformationsverordnung tritt am 1. Mai 2017 in Kraft. Ihre Umsetzung stellt die Unternehmen vor neue Herausforderungen. In Zukunft müssen Produkte detaillierter beschrieben werden. Aber wie? Das Schlüsselwort heisst Rückverfolgbarkeit. Wir haben uns mit Dr. Raphael Pfarrer über Standards, Transparenz und den Service fTRACE unterhalten.

GS1 network: Wie wichtig ist das

Eine transparente und somit rückver-

Wiege bis zur Senke über alle Stufen ­

Thema Rückverfolgbarkeit für

folgbare Supply Chain hängt mass­

mittels sicherer Identifizierungstech­

­Unternehmen vor dem Hintergrund

geblich von der Datenbasis ab. Dabei

niken nachverfolgt werden. Nur so las-

der gesetzlichen Veränderungen?

spielen Echtzeitdaten eine entschei-

sen sich dann auch bei Eintreten eines

Raphael Pfarrer: Das Thema Rück­

dende Rolle. Sie führen zu effizienteren

Ereignisses die Herstellungs- und Ver-

verfolgbarkeit und somit auch die

Prozessen, die den Ressourcenbedarf

triebswege

Transparenz in den Supply Chains

senken und somit einer Verschwen-

­Somit versteht man unter Rückverfolg-

werden stark an Bedeutung gewinnen.

dung vorbeugen. Echtzeitdaten liefern

barkeit die Möglichkeit, ein Produkt

Im benachbarten Ausland haben wir

Antworten auf die Fragen Was, Wann,

durch alle Produktions-, Verarbeitungs-

festgestellt, dass aufgrund der ange-

Wo und Warum.

und Vertriebswege zu verfolgen, um

genau

zurückverfolgen.

­jederzeit die entsprechenden Informa-

passten Gesetz­gebung die Dienste von GS1 vermehrt nachgefragt werden,

Was bedeutet Rückverfolgbarkeit?

tionen vorlegen zu können.

denn mit stan­dardisierten Mitteln kön-

Bei der Rückverfolgbarkeit geht es um

Als zentrale Mindestidentifikation wird

nen komplexe Sachverhalte umgesetzt

die Nach- und Rückverfolgung von

die Global Trade Item Number in Kombi­

werden.

Waren. Ein Produkt muss von der

nation mit der Warenlos-Kennung eingesetzt. Mit dieser Kombination kann sichergestellt werden, dass unternehmensintern

und

unternehmensüber-

greifend die Nach- und Rückverfolgbarkeit einheitlich erfasst wird.

Und welche Unterstützung bietet GS1 Schweiz ihren Mitgliedern rund um das Thema?

Die Unterstützung unserer Mitglieder erfolgt in Form von Standards, Empfehlungen, Produkten und Beratung.

Die Grundlage bilden die GS1 Standards. Ohne standardisierte Sprache sind die einzelnen Waren- und Infor­ mationsflüsse

nicht

deckungsgleich.

Mit unseren Empfehlungen «B2C Rück­ verfolgbarkeit mit dem GS1 System» und «Rückverfolgbarkeit in der LieferDr. Raphael Pfarrer: «Mit unserer Empfehlung zeigen wir auf, wie der unternehmens­ übergreifende I­nformationsaustausch der Produktionsdaten bis hin zum Verkaufspunkt und zurück ­umgesetzt werden kann.»

kette: Grundlagen und Prozesse» stellen wir unseren Mitgliedern geeignete Leitlinien für eine genaue Rückverfolg-

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Standards und Normen 37

barkeit zur Verfügung. Und mit unserer Lösung fTRACE lassen sich Pro­ dukte chargengenau zurückverfolgen; ergänzt wird sie durch den Datenpool trustbox für den Austausch und die Darstellung von Stammdaten. Und last but not least können die Mitglieder auf unsere Beratungsdienstleistungen zurückgreifen.

GS1 hat gemeinsam mit Schweizer Unternehmen aus Handel und Industrie die Anwendungsempfehlung «Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette: Grundlagen und Prozesse» erarbeitet. Diese neue Anwendungsempfehlung soll die Mit­ glieder bei der Umsetzung der Lebensmittelinformationsverordnung unterstützen, die am 1. Mai 2017 in Kraft tritt.

Die

Einführung

der

neuen

Lebensmittelkennzeichnungsverordnung

stellt

Schweizer Unternehmen vor eine weitere Herausforderung. Da sich die gesetzliche Grundlage stärker am EU-Recht orientiert, werden in der Lebensmittel-

Sollen auch kleinere Unternehmen diese Empfehlung umsetzen?

Auf jeden Fall. Gerade kleine Unter­ nehmen können von den GS1 Standards profitieren, denn sie tragen zur Komplexitätsreduktion bei. Dies bedingt aber eine konsequente Anwendung und Anpassung der Prozesse. Die eingesetzten Systeme sind heutzutage kaum ausschlaggebend, ob eine Anpassung möglich ist oder nicht.

Und welche Unternehmen wollen Sie mit fTRACE ansprechen?

Alle Unternehmen, welche im Lebensmittelbereich ihre Supply-Chain-Informationen auf Stufe Warenlos beziehungsweise

Analyse, Planung, Umsetzung

Batch-Level

digitalisiert

und standardisiert austauschen möch-

branche noch detailliertere Produktinformationen gefordert. Bei Fleisch müssen neben der Herkunft nun auch Details zur Aufzucht, Mast, Schlachtung und Zerlegung angegeben werden. Bei Fisch wird speziell die Rückverfolgbarkeit bis zum Fang- respektive Zuchtgebiet verlangt.

Die Anwendungsempfehlung basiert auf den GS1 Standards, die den unter­ nehmensübergreifenden Informationsaustausch von Produktionsdaten bis zum Point of Sale gewährleisten. Damit kommt GS1 Schweiz dem Bedürfnis der Mitglieder nach praktischen Anleitungen entgegen. Das Vorgehen basiert auf den EPC ­Information Services. Über den Dienst werden Echtzeitinformationen in der Supply Chain ausgetauscht, was die Transparenz erhöht. Neben der Um­setzung der Lebensmittelverordnung wird so auch der Informationsaustausch zwischen den einzelnen Systemen in der Lieferkette sichergestellt. Dadurch lassen sich Prozesse optimieren und Konsumenteninformationen noch transparenter abbilden.

Sie haben Interesse an der Broschüre «Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette: Grundlagen und Prozesse»? Oder Sie möchten die Rückverfolgbarkeit Ihrer Produkte sicherstellen? Dann wenden Sie sich an Dr. Raphael Pfarrer, ­ Tel. +41 (0)58 800 70 47, E-Mail raphael.pfarrer@gs1.ch. Wir unterstützen Sie gerne.

ten. Gemäss unserer Erfahrung haben mittelgrosse und grosse Unternehmen dabei die höchste Komplexität zu be-

der Supply-Chain-­Prozesse nimmt lau-

Das Gleiche gilt für die Versorgungs-

wältigen. Hier ist die Anwendung am

fend zu. In all den Bestre­bungen steht

kette im Gesundheitswesen. Auch hier

sinnvollsten.

der Konsument im Mittelpunkt, denn

stehen Transparenz und lückenlose

er verlangt zunehmend mehr Informa-

Rückverfolgbarkeit im Zentrum und

Welchen Stellenwert hat das Thema

tionen über Produkte. Daher ist der

sind wichtige Bestandteile für eine ver-

Rückverfolgbarkeit?

Schutz für die Gesundheit und vor

besserte Patientensicherheit. ||

Das Thema wird immer wichtiger und

Täuschung auch Kernpunkt der neuen

seine Bedeutung rund um die Kontrolle

Lebensmittelinformationsverordnung.

ANZEIGE

∗Studien-Start am 19.02.2018∗

LOGISTIK studieren, supply networks managen, Unternehmensprozesse entwickeln, die Welt und dein Leben verändern.

Die Fragen stellte Jonas Batt.

38 Logistics & Supply Chain | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Standards + Intelligenz = Effizienz Die Wertschöpfungsketten werden globaler und die Konsumenten kritischer. ­Sichere Produkte und eine verlässliche Rückverfolgbarkeit sind eine wachsende Herausforderung. Das 12. GS1 Forum Logistics & Supply Chain hat sich des Themas angenommen und Ideen für die Zukunft skizziert.

«Neue Chancen dank Visibility», so lau-

Mars macht mobil

Rückrufaktionen sind von Handel und

tete das Motto der Tagung. Am Start:

Ob Autoersatzteile, Spielzeug, Kos­

Industrie gefürchtet. Keiner möchte

200 Teilnehmende, 31 Referentinnen

metik oder Nahrungsmittel: Alle Her-

seine Konsumenten gefährden, ge-

und Referenten. Keine Frage, das The-

steller sind bemüht, mithilfe von Rück-

schweige denn einen Imageschaden

ma interessiert. Die Agenda war gut

verfolgungssystemen die gesetz­ lichen

hinnehmen. Aber dennoch, es passiert.

bestückt. ­Im Plenum und in sechs Ses-

Auflagen

zu

Das hat der Mega-Rückruf bei Mars

sions wurden die Themen Supply Chain

erfüllen und dem Endkonsumenten ­

­gezeigt. Betroffen waren die Kern-

4.0, Echtzeitdaten und Rückverfolgbar-

grösstmögliche Transparenz zu bie-

marken mit einem Mindesthaltbarkeits­

keit in 375 Minuten vertieft behandelt

ten. Keine leichte Aufgabe, denn der

datum zwischen Juni 2016 und Januar

und diskutiert. Wichtigste Erkenntnis:

Konsument will heute mehr wissen ­

2017. Der Grund für den Rückruf waren

Ohne Standards wird’s schwierig.

denn je.

Kunststoffteilchen, die in den Schoko-

für

sichere

Produkte

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Logistics & Supply Chain 39

riegeln gefunden wurden. Von der

detaillierter zu informieren. Alle Ses­

Kugel­lager im Laserverfahren mit seria-

Rückrufaktion waren 55 Länder betrof-

sions waren gut besucht und boten

lisierten GTINs gekennzeichnet. Echt-

fen, darunter auch die Schweiz.

einen Einblick in die vielfältigen Her­

heitsüberprüfung,

Das aktuelle Beispiel zeigt, dass die

ausforderungen.

und Verknüpfung mit weiteren Produkt­

Anforderungen und Erwartungen an

Die Tendenz war klar zu erkennen:

informationen sind so möglich.

den Detailhandel steigen. Bei Coop

Das Informationsbedürfnis der Kunden

Auch PostLogistics und SBB Cargo

geniesst das Thema Transparenz und ­

ändert sich. Es kommt aber auf die

setzen auf Digitalisierung. Die künst-

Rückverfolgbarkeit in der Wertschöp-

Datenmenge und die Datenqualität ­

liche Intelligenz ermöglicht völlig neue

fungskette einen hohen Stellenwert

an. Patrick Bruderer von der Planzer

Konzepte. PostLogistics arbeitet an

und ist in den Nachhaltigkeitszielen

Support AG hielt fest: «Schlimmer als

Smart Logistics, Smart Tracking und

2014–2020 des Unternehmens fest­

keine I­nformationen sind falsche Infor-

Smart Ordering. Der Kurzfilm «Die

gehalten. Auch bei der Wander AG ist

mationen», und bei Zalando stellt man

Post im Jahr 2025» zeigte die Cus­

man sich der zunehmenden Bedeu-

sich bereits die Frage «Was interessiert

tomer Journey mit passenden digi-

tung bewusst. «Wir müssen gegenüber

den Kunden wirklich?», wie Sebastian

talen und physischen Leistungen. Mit

Test­instituten nachweisen, aus welchen

Mörs erklärte.

von der Partie ist die virtuelle Helferin

Regionen und von welchen Firmen ­

Rückverfolgbarkeit

«Anna».

wir unsere Rohstoffe beziehen», so

Klein, aber grosse Wirkung

Wie der Güterwagen der Zukunft aus-

Theo Schmid. In seinen Ausführungen

Das

Fälschungs­

sieht, skizzierte Anja-Maria Sonntag.

zur GS1 Anwendungsempfehlung ging

sicherheit heisst Serialisierung. Dank

Jeder Wagen ist mittels RFID ein-

Raphael Pfarrer auf die Definition der

ihr wird jedes Produkt zum Original.

deutig gekennzeichnet. Sensoren mes-

Begriffe Rückverfolgbarkeit und Trans-

«Die Seriennummer in Kombination mit

sen Temperatur, Feuchtigkeit, Erschüt-

parenz ein. Die Grundlage dazu liefern

der Global Trade Item Number (GTIN)

terung und ermitteln die Position des

die GS1 Standards und das GS1 Daten-

ist wie ein Fingerprint», erklärte Enzo

Wagens. Die Daten werden an einen

modell «Identify – Capture – Share».

Blonk vom GS1 Global Office. Das Bei-

zentralen Server geschickt, ausgewer-

spiel der Schaeffler Gruppe zeigt wie’s

tet, analysiert und aufbereitet. So ge-

Transparenz versus Überforderung

geht. Die GTIN wird zusammen mit der

langt die Ware schneller ans Ziel und

Sechs Vertiefungssessions boten den

Batchnummer und einer zufällig gene-

die Kunden werden noch besser infor-

Teilnehmenden die Möglichkeit, sich

rierten Seriennummer als GS1 Data-

miert. Die digitale Transformation rückt

über

näher. ||

Authentizität,

Interaktion

Schlüsselwort

für

mit

Matrix d ­ irekt mit einem Laser in das

Konsumenten, Optimierungspotenziale

Produkt eingebrannt. Das Unterneh-

und innovative Technologien im ­Einsatz

men hat b ­ ereits 160 Millionen Rad- und

Joachim Heldt

Neue Chancen dank Visibility: Aktuelles Thema, über 200 interessierte Tagungs­ teilnehmende, 31 engagierte Referentinnen und Referenten und genügend Zeit für das Networking. Gute Noten für das 12. Forum Logistics & Supply Chain in ­Baden.

40 Reportage | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

Supply Chain 4.0 garantiert Nachtsprung Der Klimatechnikkonzern Walter Meier AG eröffnete letztes Jahr sein neues Dienstleistungscenter. Als Teil eines ganzheitlichen Logistikkonzepts umfasst dieses nicht nur eine stark automatisierte Intralogistik, sondern auch die Anpassung der Arbeitsmethodik und der vor- und nachgelagerten Prozesse.

Schon von ferne glitzert in mattem Sil-

der Heizungs-, Lüftungs- und Klima-

Kosten. Die veralteten Logistikstruktu-

berblau in der Industriezone Nebikon

branche in der Schweiz.

ren mit zu vielen Standorten und zu

ein

das

Der Neubau wurde notwendig, nach-

wenig rascher Verfügbarkeit mussten

durch seine kolossalen Dimensionen

dem das Unternehmen mit der Über-

von Grund auf erneuert werden», er-

auffällt. Seine allseitig metallene Strei-

nahme früher eigenständiger Firmen

läutert Beat Kohler, Leiter Logistik bei

fenfassade und der blaue Schriftzug

ein historisch gewachsenes Bündel von

WM Klima Schweiz AG.

zeugen

quaderförmiges

von

einer

Gebäude,

zurückhaltenden

sieben dezentralen Lagern erworben

Eleganz. Das ultramoderne Verteil­

hatte. Diese wurden eine Zeitlang

Vielerorts Anpassungsbedarf

und Dienstleistungszentrum (DLC) ist

­weiterhin genutzt, ohne dass Ausbau-

Die Geschäftsleitung entschied sich

seit Sommer letzten Jahres die logisti-

ten möglich gewesen wären. «Die

­infolgedessen für ein Zentrallager nach

sche Schaltzentrale des Unternehmens

begrenzte Verfügbarkeit von Artikeln ­

Minergie-Standard – eine

Walter Meier (WM), einem bedeuten­

führte zu internen Verschiebungen,

sche Premiere. Die Konzernleitung in-

den Hersteller und Grosshandelspartner

­ineffizienten Abläufen und zu hohen

vestierte nicht weniger als 50 Millionen

schweizeri-

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Reportage 41

mischen Kriterien entsprechen. Tages-

Franken in dieses neue Verteilzentrum,

Viele verspürten offenbar den Drang,

um am neuen Standort ein ganzheit­

«da mal ein bisschen aufzuräumen».

licht strömt über einen Dachgarten in

liches Logistikkonzept mit hohem Auto­

Damit

einen

die obere Büroetage. Farbliche Akzente

matisierungsgrad zu verwirklichen.

­Computer-Algorithmus

vorgenomme-

in Treppenhäusern und Hallen unter-

Nicht nur der Bau dieser Logistikzent-

ne zentrale Vergabe von Stellplätzen

stützen die Orientierung. Durch eine

rale bot viele Herausforderungen, son-

verlangte eine eingehende Schulung

vertikale Erschliessung gelangt man

dern auch die Neustrukturierung der

und Begleitung der Belegschaft in der

zur Kommandozentrale und einer Art

logistischen Prozesse über die Unter-

Startphase.

Aussichtskanzel, die einen phänome-

war

klar:

Die

durch

nehmensgrenzen hinaus. Dazu Beat

nalen Blick in die weiträumige und

Kohler: «In den vor- und nachgela­

Anspruchsvolle Kunden

hohe Versandhalle erlaubt.

gerten Prozessen musste ein Umden-

Die Erwartungshaltung heutiger Kun-

Viel

ken erfolgen. Ein manueller und regio-

den nach einer termingerechten, voll-

den hochautomatisierten Sortieranla-

nal basierter Prozess wurde in einen

ständigen

Lieferung

gen, die unablässig blaue Behälter für

hochautomatisierten zentralen Prozess

kann langfristig über Erfolg oder Miss­

kleinteilige Ware ein- und auslagern.

übergeführt.» Viele Anpassungen wa-

erfolg eines Unternehmens entscheiden.

Man nimmt einen Augenschein im

ren die Folge. Lieferanten hatten viel

Konkret heisst dies «heute bestellen,

automatisierten Kleinteilelager (AKL) ­

genauere Verpackungsvorschriften zu

morgen wird ausgeliefert» – auch di-

und staunt über die Geschwindigkeit,

befolgen. So hat das Nicht-Einhalten

rekt auf die Baustelle, wo Installateure

ja fast tänzerische Leichtigkeit, mit der

­einer definierten Palettenqualität oder

Heizungs- und Lüftungsanlagen ein-

die Regalbediengeräte (RGB) in den

eine über das Maximalmass hinausra-

bauen. Ein weiteres Ziel war, dass der

Gassen verschwinden, den Hubschlitten

gende Stapelhöhe für die Lieferanten

Kunde alle Waren seiner Bestellung in

an der richtigen Stelle ausfahren und

Sanktionen zur Folge.

einer einzigen Lieferung erhält. Mit der

die vom Aufzug getragenen Behälter

Auch mentale Barrieren bei der Beleg-

Inbetriebnahme des DLC schuf das

aus Kunststoff wieder sanft, aber ge-

schaft galt es zu überwinden. «Das

­Unternehmen Walter Meier alle Voraus-

schwind aufs Ausgangsniveau zurück-

Prinzip der scheinbar ‹chaotischen Ein-

setzungen, um diesen Erwartungen

holen. Über Rollenbahnen und Rut-

lagerung› bedeutet für unsere lang­

gerecht zu werden. Als übliche Liefer-

schen

jährigen Mitarbeitenden eine grosse

frist gilt deshalb der Nachtsprung für

Artikel schliesslich in die Halle zur Auf-

Umgewöhnung, speziell im manuellen

alle Artikel, von der Schraube bis zum

tragsabwicklung.

Lagerbereich. Sehen sie einen aus ihrer

Solarpanel.

Ebenso reger Betrieb herrscht im Hoch-

und

korrekten

Sicht einfacheren Weg, braucht es viel

Software-Intelligenz

gelangen

die

steckt

in

eingelagerten

regallager. Ständig gelangen gut ein­

Disziplin, dass sie sich dennoch strikt

Vollautomatisiert – fast immer

gepackte

an die Prozesse halten. Workarounds

Beim Rundgang durch das Gebäude ist

Gas- oder Ölheizkessel, stabil auf Norm-

schleichen sich schnell ein, teils mit un-

der Wille des Bauherrn spürbar, hier

paletten gezurrt, systemgesteuert zu

absehbaren Folgen», schildert Kohler.

Arbeitsplätze anzubieten, die ergono-

ihren temporären Verweilplätzen. Über

Wärmepumpen,

Speicher,

Links: Das Hochregallager ist sehr leistungsfähig: Über vier Gassen können mittels ­automatisch arbeitender RGB pro Stunde bis zu 156 Paletten ein- und ausgelagert werden.

Rechts: In der grossen Halle werden die Teilaufträge aus den d ­ iversen Lager­zonen zusammengeführt, die Ware wird je nach Grösse in andere Behälter gelegt und ­verpackt.

42 Reportage | GS1 network 1/2017 | Supply Chain 4.0

An den Ware-zur-Person-Kommissionierarbeitsplätzen spurt das System jeden Arbeitsgang vor. Über einen Lichtstrahl (Put-by-light) wird aufgezeigt, welche Ware in welches Versandfach abzulegen ist.

vier Gassen können mittels automa-

Teillagers gewährleistet, dass jeder ein-

klärt Roman Ribary, Regionalverkaufs-

tisch arbeitender RGB pro Stunde bis

zelne Lagerplatz gescannt werden kann.

leiter und Gebäudetech­ niker bei WM,

zu 156 Paletten ein- und ausgelagert

In der grossen Halle werden schliesslich

während

werden. Tritt dennoch eine Störung in

die Teilaufträge aus den diversen Lager-

technikzentrale.

der zentralen Steuerung auf, können

zonen zusammengeführt, die Ware je

­Planungsphase entschieden, das reich-

die Lagermitarbeitenden bis zu einem

nach Grösse in andere Behälter gelegt

lich vorhandene Grundwasser über

gewissen Grad die RGB über einen

und verpackt. An den Ware-zur-Per-

eine Wärmepumpe für die Wärme­

Touch-Panel

Fällt

son-Kommissionierarbeitsplätzen spurt

gewinnung und die Raumkühlung zu

auch diese Möglichkeit aus, kommt die

das System jeden Arbeitsgang vor.

nutzen.

Belegschaft nicht darum herum, die

Über einen Lichtstrahl (Put-by-light)

Fördertechnik

Störung in der Fördertechnik an Ort

wird den Mitarbeitenden aufgezeigt,

Gebäudetechnik gehen im neuen DLC

und Stelle zu beheben. Für solche Fälle

welche Ware in welches Versandfach

eine geradezu symbiotische Beziehung

dürfen nur Mitarbeitende ins Innere des

abzulegen ist. An Hubtischen, die per

ein. So wird ein grosser Teil der Ab­

Lagers, die einen Höhenrettungskurs

Fusstaster verstellbar sind, werden die

wärme aus den Druckluftstationen an

absolviert haben.

schweren Artikel zum Versand vorberei-

die ­ Wärmespeicheranlage im Unter­

tet. Mit Versanddokumenten versehen,

geschoss abgegeben. Umgekehrt ist

Ware-zur-Person-Kommissionierung

wird schliesslich die Kompaktlieferung

für Frostschutz der eingelagerten Ware

Im manuellen Paletten-Hochregallager

in die Transportzone (Rampen) weiter-

gesorgt. Über Rohrheizkörper kann

(mit Ware auf nicht standardisierten

gereicht.

den Lagerbereichen HRL/AKL situativ

manuell

steuern.

des

Besuchs Damit

und

der war

Haus­ in

der

energieeffiziente

Wärme zugeführt werden. Selbst das

Paletten-Übergrössen) verkehren ausEnergieeffiziente Gebäudetechnik

Gebäudeleitsystem hat alles im Über-

Fahrzeuge sind über eine Schnittstelle

Für den hinsichtlich Energieeffizienz

blick. Nicht nur die Funktionen Hei-

mit dem Lagerverwaltungssystem ver-

und Einsatz erneuerbarer Energien affi-

zung, Freecooling und Lüftung, son-

bunden. Dank eines zwischen den

nen Bauherrn galt es, mit diesem Bau

dern

Gabeln eingebauten Strichcode-Lese­ ­

Massstäbe zu setzen. «Wir haben das

Fördertechnik und Brandschutz wer-

geräts wird der auf einer Etikette auf­

Glück, dass wir hier einen mäch­ tigen

den über das System angezeigt. ||

gebrachte Strichcode automatisch ab-

Grundwasserstrom haben, der auch

gelesen. Der modulare Aufbau dieses

in Trockenperioden nicht versiegt», er-

gebildete

Gabelstaplerführer.

Deren

auch

die

Manuel Fischer

Alarm­ signale

aus

Supply Chain 4.0 | GS1 network 1/2017 | Reportage 43

La Supply Chain 4.0 ­garantit le saut de nuit Le groupe de technologie climatique Walter Meier AG a ouvert l’an dernier son nouveau centre de prestations de services. Le nouveau concept logistique englobe une intralogistique automatisée avec adaptation des processus en amont et en aval.

Le centre de distribution et de pres­

des directives d’emballage plus pré-

Des transstockeurs peuvent mettre en

tations de services moderne est la

cises. Ainsi le non-respect d’une qua­

stock et déstocker automatiquement

­centrale de commutation logistique de

lité de palette définie ou une hauteur

jusqu’à 156 palettes par quatre allées.

l’entreprise Walter Meier depuis l’été

d’empilage dépassant la cote maximale

Dans les rayonnages de palettes ma-

dernier. Le nouveau bâtiment est deve-

est suivi de sanctions.

nuels de grande hauteur, les chariots-­ élévateurs sont reliés avec le s ­ystème

nu nécessaire après le rachat d’entreprises autonomes qui a généré la prise

Clients exigeants et technique

de gestion de l’entrepôt via une inter-

en charge de sept entrepôts décentra-

­moderne

face. Grâce à un appareil de lecture de

lisés. «La disponibilité limitée de cer-

Les attentes des clients d’une livrai-

code-barres monté entre les fourches,

tains articles provoquait des déplace-

son ponctuelle, complète et correcte

le code-barres disposé sur une éti-

ments

séquences

décident entre le succès et l’échec.

quette est lu automatiquement. La

inefficaces et des coûts trop élevés.

Concrètement, cela veut dire «com-

structure modulaire de cet entrepôt de

Les structures logistiques avec des

mander aujourd’hui, ce sera livré de-

pièces garantit le scannage de chaque

sites trop nombreux et une disponibilité

main» – même directement sur le chan-

emplacement de stockage.

pas optimale ont dû être rénovées»,

tier. La nouveauté chez Walter Meier

Dans le grand hall, les commandes de

commente Beat Kohler, directeur logis-

est que le client reçoit la marchandise

pièces sont assemblées en provenance

tique de WM Klima Schweiz AG.

groupée en une seule livraison.

des zones de stockage et emballées.

La direction a opté pour un entrepôt

Une grande quantité d’intelligence lo-

Sur les postes de préparation de com-

centralisé selon le standard Minergie –

gicielle se trouve dans les installations

mandes en mode «marchandise vers

une première en Suisse. La direction du

automatisées de tri qui mettent en

homme», le système prescrit chaque

groupe a investi 50 millions de francs

stock et déstockent les bacs bleus

étape de travail. Un rayon lumineux

dans le nouveau centre de distribution.

pour la marchandise en petites pièces.

(Put-by-light) indique à l’employé la

Non seulement la construction de la

Les articles stockés atteignent le hall

marchandise à déposer dans le bac

centrale, mais aussi la restructuration

de traitement des commandes via des

d’expédition. Les articles lourds sont

des processus logistiques a également

transporteurs à rouleaux et des tobog-

préparés avant expédition sur des

représenté un défi. Beat Kohler à ce su-

gans. Dans des rayonnages de grande

tables de levage. Munie des docu-

jet: «Il a fallu repenser les processus en

hauteur, des pompes à chaleur, accu-

ments d’expédition, la livraison com-

amont et en aval. Un processus manuel

mulateurs, des chaudières à gaz et à

pacte est acheminée vers la zone de

et basé dans la région a été remplacé

mazout bien emballés sur des palettes

transport. ||

par un processus central très automa­

normalisées sont dirigés par le système

tisé.» Les fournisseurs ont dû suivre

vers leurs emplacements provisoires.

en

interne,

des

Manuel Fischer

44 Produkt- und Markenschutz | GS1 network 1/2017

GS1 DataMatrix schützt Marke und Kunden Statistiken der letzten Jahre zeigen einen deutlichen Anstieg an gefälschten ­Produkten. Um der Entwicklung entgegenzuwirken, setzt ATE Continental ­erfolgreich auf Produktserialisierung und GS1.

ATE ist ein Tochterunternehmen der

zierbar. Für die Abfrage beim Kunden

ebenen wiederholt. Auf diese Weise

Continental

hinterlegt

Identifikations-

wird sichergestellt, dass die ATE-Pro-

freien Ersatzteilmarkt ein umfassendes

nummer in einer geschützten Daten-

duktetiketten nicht imitiert oder ver-

Bremsen-Produktprogramm

bank.

vielfältigt werden.

und

bietet

für in

den Erst-

ATE

jede

ausrüstungsqualität an. Das Unterneh-

Um die serialisierte GTIN lesbar zu ma-

men stand vor der Herausforderung,

chen, sind auf jedem Produkt eine

Transparent und sicher

dass

minderwertige

Identifikationsnummer und der GS1

Mit dem Sicherheitskonzept setzt sich

Produkte auf dem Markt verkauft wur-

DataMatrix angebracht. Über eine kos-

ATE weltweit erfolgreich gegen Pro-

den. Die Fälschungen verursachten ei-

tenfreie App kann die Echtheit eines

duktfälschungen zur Wehr. Dank der

nen enormen wirtschaftlichen Schaden

Ersatzteils überprüft werden. Der An-

eindeutigen Identifikation haben Werk-

und schädigten die Marke ATE. Zudem

wender scannt den GS1 DataMatrix

stätten und Händler die Sicherheit,

wurden durch die Plagiate Kunden-

und erhält umgehend die Information,

dass sie Originalersatzteile von ATE

leben gefährdet, da mangelhafte Pro-

um welches Teil es sich handelt und

verwenden und an ihre Kunden weiter-

ob er ein Original in Händen hält. Die

geben. Dabei entstehen ihnen keine

viele

qualitativ

dukte verbaut wurden.

App wird von Werkstätten und Händ-

zusätzlichen Kosten, denn alles, was

Original oder Kopie?

lern eingesetzt, steht aber auch den

sie brauchen, ist ein Smartphone mit

Um das Problem zu lösen, holte sich

Endkunden zur Verfügung. Alternativ

der App von ATE oder ein Internet-

ATE das Know-how von GS1. Gemein-

kann die Identifikationsnummer per

zugang.

sam wurde ein Konzept entwickelt und

Scanner oder Tastatur erfasst und über

Der Weg der Ware wird vom Hersteller

umgesetzt, um Plagiate eindeutig von

die Internetseite www.ate.de geprüft

über die Werkstätten bis hin zum Auto-

Originalen zu unterscheiden. Die Lö-

werden.

fahrer transparent. Auf diese Weise las-

sung kann sowohl von Werkstätten

Zusätzlich

Produkt

sen sich wirtschaftliche Schäden ent-

und Händlern als auch von End­kunden

eine fälschungssichere Etikette (tesa

lang der Lieferkette für alle Beteiligten

genutzt werden und basiert auf dem

PrioSpot®) aufgebracht. In dem zusätz-

effizient abwenden. Somit schaffen die

Einsatz der globalen Artikel­ nummer

lichen Fälschungsschutz werden die

GS1

(GTIN), die neben der Hersteller- und

letzten vier Ziffern der Identifikations-

Schutzschild, um Produkt und Marke

Artikelkennung auch eine randomisiert

nummer wiederholt. Dadurch erhält je-

von ATE erfolgreich gegen Fälschun-

gewählte

beinhaltet.

des einzelne Produkt eine individuelle

gen zu verteidigen. ||

Damit wird jedes Originalteil weltweit

Codierung, die sich in verschiedenen

eindeutig und stückindividuell identifi-

offenen und verdeckten Verifikations-

Seriennummer

wird

auf

dem

Standards

Joachim Heldt

einen

verlässlichen

GS1 network 1/2017 | Caro’s World 45

46 Marktplatz | GS1 network 1/2017

Karriere in der Logistik als HFD-Absolvent/in

Dataphone: Innovation und Mobilität

Die Höhere Fachschule Dietikon (HFD) sorgt für den Karriere­

Die Dataphone AG entwickelt innovative, mobile und zuver-

schub von Berufsleuten in der Logistik. Das berufs­begleitende

lässige Soft- und Hardwarelösungen für die Bereiche Lager-

und eidgenössisch anerkannte Studium als dipl. T ­ echniker/in

logistik, Transport und Retail. Dataphone-Lösungen steigern

HF Unternehmensprozesse, Vertiefung Logistik beinhaltet

die Effizienz entlang der gesamten Supply Chain ihrer Kun-

sechs Semester. Das notwendige Know-how für diesen In-

den weltweit. Das Lagerverwaltungssystem Logis steuert

dustrie- und Beschäftigungszweig wird praxisnah vermittelt.

hochkomplexe Supply-Chain-Management-Prozesse und ist

Die Studierenden der HFD werden für Führungspositionen

zugleich sehr benutzerfreundlich: Yard Management mit ­

des neuen Industriezeitalters 4.0 ausgebildet. Letztendlich

automatisierter Wareneingangsabwicklung, -überwachung, ­

werden die Absolventinnen und Absolventen der HFD daran

-steuerung, Verlad- und Versandkontrolle oder die Ansteue-

gemessen, wie eigenständig sie Projekte zum Erfolg führen.

rung des automatischen Hochregallagers, der Kommissionierrobotik sowie die manuelle Kommissionierung.

Ob auf Smartphones, Tablets, Smart Glasses, robusten Industriecomputern oder über den Desktop-Leitstand zur zentralen Steuerung der Workflows: Logis kann auf verschiedenen Endgeräten genutzt werden. Mit Shopper, der smarten Bestell-App, können Mitarbeitende im Einzel- und Grosshandel ihr Sortiment planen, bestellen und kontrollieren – alles mobil und einfach. Hermes, die Track-and-Trace-App, ermöglicht es, Routen einfach zu planen, den Standort der Ware sowie die Warenannahme digital nachzuvollziehen und die Route in Realtime anzupassen. Des Weiteren bietet Dataphone innovative Scanning-Lösungen an, wie Linea PRO oder ­Linea S Scanhüllen.

Erfahren Sie mehr: www.dataphone.ch, www.lineapro.net Besuchen Sie uns vor Ort: Mobile World Congress, EuroCIS, CEBIT, LogiMAT, Logistics & Distribution

Mit der abschliessenden Diplomarbeit zeigen die Studierenden anhand einer realen Aufgabenstellung aus der Industrie, dass sie alle theoretischen und praktischen Kenntnisse der Ausbildung sowie ihrer beruflichen Erfahrung in ihrer täglichen Berufspraxis vernetzen können. Die Diplomarbeiten der Studierenden der HFD sind beeindruckende Leistungsnachweise.

Das Diplomthema aus dem persönlichen Beschäftigungs­ umfeld kann die unterschiedlichsten Aufgaben beinhalten, zum Beispiel Erfassung von Logistikdaten, Optimierung von Kennzahlsystemen, Konzeptentwicklung im Bereich Fuhrpark- und Flottenmanagement, Einsatz von RFID-Technologien zur Logistikoptimierung, Konzepte der Produktionslogistik, Optimierung oder Neueinführung von Manufacturing-Systemen. Mit dem Grundsemester der HFD werden die Studierenden optimal auf den Studienstart vorbereitet.

Weitere Informationen

Weitere Informationen

Höhere Fachschule Dietikon (HFD)

Dataphone AG

Schöneggstrasse 12

Schaffhauserstrasse 611

CH-8953 Dietikon

CH-8052 Zürich

Tel. +41 (0)44 745 84 60

Tel. +41 (0)44 200 40 00

joerg.marquardt@bzd.ch

info@dataphone.ch

www.bzd.ch

www.dataphone.ch

GS1 network 1/2017 | Marktplatz 47

Materialfluss als ­Nadelöhr für das ­Unternehmen Zukunftsorientierte Unternehmen müssen neue Anforderun-

Wie die digitale Transformation durch das I­nternet der Dinge getrieben wird

gen an Materialflüsse rechtzeitig erkennen, um ihre Intralogistik optimieren zu können. Die Logistik kann entschei-

Unternehmen stehen vor neuen Kundenanforderungen und

dende Mehrwerte schaffen, welche die Konkurrenzfähigkeit

Erwartungen an die Reaktionsfähigkeit. Lieferketten werden

jedes Unternehmens massgeblich beeinflussen. Firmen, die

komplexer, erweitern das Geschäftsnetzwerk um die ganze

ihre Marktposition sichern und ausbauen wollen, müssen ihre

Welt und erfordern neue und innovative Technologien.

Produktions-, Verarbeitungs- und Logistikprozesse fortlau-

Geschäftliche Informationen über Unternehmensnetzwerk, ­

fend optimieren. Die Digitalisierung und Automatisierung der

Geschäftspartner und Märkte erfordern Echtzeit-Daten-

Wertschöpfungskette sowie die intelligente Vernetzung von

Analysen zur Optimierung und Zusammenarbeit in durch-

Mensch und Maschine spielen eine entscheidende Rolle.

gängigen, übergreifenden Prozessen.

Intelligent miteinander verbundene Objekte, Informationen und Prozesse werden zu Veränderungen in den Geschäftsprozessen führen. Neue Geschäftsmodelle werden basierend auf Informationen von Waren, Maschinen und Transport­ mitteln entstehen und zu neuen Kollaborations-Paradigmen unter den Unternehmen führen. Bei der Menge an Informationen über Wetter, Verkehr, Social Media Trends, Nachfragesignale und Kundenanforderungen müssen sich Planer und Entscheider darauf verlassen, dass jederzeit alle Informationen schnell und aktuell vorhanden sind. Dies erfordert den Einstieg in das Live-Business, hier wird die Wertschöpfungskette transparent und maschinelles Lernen ermöglicht Trends vorherzusagen und Optimierungen flexibel und schnell umzusetzen.

Die Welt der Wirtschaft verändert sich und mit dem innova-

Die unter diesem Druck getroffenen Entscheide berühren die

tiven Lösungsportfolio von SAP Leonardo wird das Internet

Supply Chain und die Intralogistik der Unternehmen. Sie ha-

der Dinge (IoT) für Live-Business zum Standard. SAP Leo-

ben einen direkten Einfluss auf das Lager, welches bei Nicht-

nardo verbindet die Dinge mit den «End-to-End»-Geschäfts-

erfüllung der Anforderungen zum Nadelöhr des Unterneh-

prozessen im Unternehmen und unterstützt bei der Entwick-

menserfolgs mutieren kann. Das Keyword ist «ganzheitliche

lung von neuen digitalen Geschäftsmodellen.

Betrachtung» über alle Komponenten im Lager. Ob grosses, kleines, manuelles oder vollautomatisches Lager: Das A und O ist die ganzheitliche Betrachtung in Verbindung mit der Supply Chain und den Bedürfnissen der Klienten.

Jungheinrich gehört zu den international führenden Unternehmen in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik. Als produzierender Dienstleister und Lösungsanbieter der Intralogistik steht das Unternehmen seinen Kunden mit einem umfassenden Produktprogramm an Staplern, Logistiksystemen, Dienstleistungen und Beratung zur Seite.

Weitere Informationen

Weitere Informationen

Jungheinrich AG

SAP (Schweiz) AG

Holzikerstrasse 5

Althardstrasse 80

CH-5042 Hirschtal

CH-8105 Regensdorf

Tel. +41 (0)62 739 31 66

Tel. +41 (0)58 871 63 37

marina.magoley@jungheinrich.ch

juergen.andermahr@sap.com

www.jungheinrich.ch

www.sap.ch

48 Kurz berichtet | GS1 network 1/2017

Kurz berichtet GS1 System

übergeführt. Das überarbeitete Doku-

Single GTIN mit neuem Gesicht

ment ist unter www.gs1.ch/n171.01

(ls) Die Anwendung zum Bezug ein­

verfügbar.

zelner Produktidentifikationen wurde

Identification & Capture

überarbeitet und für Smartphones opti-

(Identifikation, Barcodes und Tags)

Neuer Anwendungsstandard für Bahn

miert. In den FAQs wird der wesentliche

und öffentlichen Verkehr

Unterschied zwischen verkaufter und

GTIN Management: Entscheidungshilfe

(hg) Der Lebenszyklus von Bauteilen

lizenzierter GTIN erklärt und warum ­

(hg) Im Verlauf des letzten Jahres wur-

und Komponenten erstreckt sich von

eine lizenzierte GTIN die optimale Lö-

den die aktualisierten GTIN-­ Vergabe-

der Produktion über Lagerung, Einbau,

sung ist. Mehr dazu unter www.gtin.ch.

regeln

einfacher

Betrieb und Instandhaltung bis zur Ver-

Entscheidungsbaum liefert bei Unklar-

schrottung. Steigende Anforderungen

Rückverfolgbarkeit für Konsumgüter

heiten Anhaltspunkte, ob die GTIN

an das Qualitäts- und Sicherheitsma-

(dd) Speziell für Lebensmittel ist die

beibehalten werden darf oder ob sie

nagement, die Verfügbarkeit von Mate-

Rückverfolgbarkeit

gewechselt werden muss. Die Ent-

rial und Services sowie der Preisdruck

verwendeten Rohstoffen und ihrer ge-

scheidungshilfe steht in zahlreichen

und das Eindringen anderer Verkehrs-

nauen Herkunft zunehmend eine Kon-

Sprachen zur Verfügung: www.gs1.ch/

träger sind Treiber für eine ­effizientere

sumentenforderung. Mit einer lücken-

n171.00

und

Materialbewirtschaf-

losen Verwendung der GS1 Standards

tung. Durch die standardisierte Identi-

– insbesondere der GTIN in Kombina-

Überarbeitete GS1 Spezifikationen

fikation und Auszeichnung von Bau-

tion mit der Los-/Batchnummer und

(hg) Die Allgemeinen GS1 Spezifika­tio­

teilen und Komponenten mit dem GS1

der GLN – ist es heute schon möglich,

nen definieren, wie GS1 Identifika­tions-

System streben die Bahngesellschaften

diese Anforderung abzudecken. Mehr ­

schlüssel, Attribute und Barcodes in

weltweit transparente und durchgän-

Informationen finden sich hier: www.

Geschäftsprozessen verwendet wer-

gige Material- und Informationsflüsse

gs1.ch/n171.03.

den müssen. Die überarbeitete Version

an, weg von einer «preventive main­

liegt in englischer Sprache vor. Die

tenance» hin zu einer «condition based

Erweiterte Coupon-Anwendung

Übersetzung erfolgt in den nächsten

maintenance» über den gesamten Le-

in Europa

Wochen. Das Nachschlagewerk um-

benszyklus hinweg.

(hg) Seit gut zwei Jahren verwenden

fasst rund 500 Seiten und richtet sich

Ende Dezember 2016 wurde der glo-

Handel und Industrie in Europa nur

an Experten, die für die Datenumset-

bale GS1 Anwendungsstandard «Iden-

noch Coupons mit dem GS1 Identifi­

zung verantwortlich sind. Die wichtigs-

tification of Components and Parts in

kationsschlüssel GCN (Global Coupon

ten Änderungen und Neuerungen:

the Rail Industry» ratifiziert. Er stellt für

Number). Im vergangenen Herbst wur-

• Präzision des Begriffs «Markeneigen­

den Bereich MRO (Maintenance, Repair

de die Anwendung um die Möglichkeit,

and Overhaul) klare Normen zur Ver­

digitale Coupons separat zu identifi­

fügung. Weitere Informationen finden

zieren, erweitert. Mit der Lösung kann

Sie unter www.gs1.ch/n171.02.

zwischen personalisierten und nicht-

freigegeben.

Ein

tümer» • Darstellung der GLN in einem 2D-Symbol

effektivere

• Application Identifier (AI) für den

bis

hin

zu

den

perso­ nalisierten Coupons und deren Tag Data Standard, Version 1.10

Ausgabeart (gedruckt oder online)

(hg) Im Bereich EPC/RFID wurde der

unterschieden werden. Mit der Echt­ ­

Tag Data Standard überarbeitet und

heitsüberprüfung wird das Einlösen

aktualisiert. Die Version ist rückwärts-

­kopierter Gutscheine blockiert. Als Da-

kompatibel zum vorangehenden Stan-

tenträger kommt der GS1 DataBar zum

dard der Version 1.9. Die wichtigsten

Einsatz, der an der Einzelhandelskasse

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an

Neuerungen und Ergänzungen auf ei-

verarbeitet werden kann. Die neue Lö-

den Bereich GS1 System, Tel. +41 (0)58

nen Blick:

sung ersetzt die bestehende mit den

800 72 00 oder per E-Mail an system-

• Die Identifikationen GINC (Global

GS1 Präfixen 981, 982 und 983.

Eisenbahnsektor • Erweiterungen für Verfolgbarkeit von Fleischwaren • Anpassung des Begriffs «Direkt­ markierung»

Identification Number of the

beratung@gs1.ch.

­Consignment), GSIN (Global Ship-

Ende der Standardartikelnummern

Aktualisierung der nationalen

ment Identification Number) und

(hg)

­Anwendungen

der BIC Container Code können

werden in der Schweiz häufig noch

ab­gebildet werden.

mit Standardartikelnummern identifi-

(hg) Die Regeln und Definitionen für mengenvariable

Frischprodukte

und

weitere nationale Anwendungen wurden aktualisiert. Einzelne Kapitel wurden in die globalen Spezifikationen

• Beseitigung von Unklarheiten bei den Filter Values • Aktualisierung der Application Identifier für Packed Object ID Table

Mengenvariable

Frischprodukte

ziert. Zusammen mit den Anwendern hat GS1 Schweiz bereits vor Jahren beschlossen, die Vergabe neuer Standardnummern auf Ende 2017 einzustellen.

GS1 network 1/2017 | Kurz berichtet 49

Mit dem GS1 DataBar wurde 2010 eine

trustbox auf Erfolgskurs

GLN Search. Melden Sie sich mit Ihrem

Symbologie zugelassen, die den Appli-

(ds) Bereits mehr als 70 Unternehmen

GS1 Login an und probieren Sie es aus!

cation Identifier Standard unterstützt

tauschen Produktinformationen über

www.glnsearch.ch

und somit auch für mengenvariable

trustbox aus. Informationen aus dem

Produkte den Einsatz der GTIN ermög-

Datenpool bezieht der Pistor-Webshop,

licht. Die globale Freigabe erfolgte

man findet sie in der Menükalkulations-

Share (Stammdaten und

2014. Der GS1 DataBar darf auf allen

Software Calcmenu oder in der App

Geschäftsnachrichten)

Stufen der Supply Chain eingesetzt

Swiss FoodQuiz der Schweizerischen

werden. Im angrenzenden Ausland nut-

Gesellschaft für Ernährung. Der Aus-

Bessere Produktepositionierung dank

zen bereits viele Firmen die Vorteile der

tausch von Excel-Tabellen oder Stamm-

GS1 SmartSearch

globalen Eindeutigkeit für die Rückver-

datenblättern gehört der Vergangen-

(dd) GS1 SmartSearch ermöglicht es

folgbarkeit und die automatisierte Ab-

heit an. Tauschen Sie Ihre Stammdaten

Suchmaschinen,

frage des Mindesthaltbarkeitsdatums.

schnell, einfach und kostengünstig aus

Produkte und Standorte besser zu

Weitere Informationen zum GS1 Data-

über trustbox: www.trustbox.swiss.

identifizieren. Damit verbessert sich nischen Suche. Diese Funktionalität

n171.04. Brauchen Sie Unterstützung?

Capture (Erfassung)

und erste Erfahrungen und Erfolge mit GS1 SmartSearch wurden an der Such-

800 72 00 oder per E-Mail an systemGS1 Strichode-Prüfungen

beratung@gs1.ch.

über

die Position einer Website in der orga-

Bar finden Sie unter www.gs1.ch/ Sie erreichen uns unter Tel. +41 (0)58

Informationen

maschinenkonferenz Anfang Februar

(mo) Seit 2016 werden die Aufträge

2017 in Zürich vorgestellt. Weitere In-

für

detailliert

formationen zu GS1 SmartSearch er-

ausgewertet. 137 Aufträge wurden

halten Sie unter www.gs1.ch/n171.06

letztes Jahr eingereicht und insgesamt

oder bei Dorothee Doswald, E-Mail:

Neue Lebensmittel-Gesetzgebung

364 Strichodes geprüft. Vermehrt wer-

dorothee.doswald@gs1.ch.

tritt in Kraft

den Auszeichnungen für Medizinpro-

(ds) Das neue L ­ebensmittelrecht tritt

dukte verifiziert, da die UDI (Unique

Arbeitsgruppe E-Rechnung

am 1. Mai 2017 in Kraft. Den Konsu-

Device Identification) und die MDR

(dm) Auf Initiative von GS1 Mitgliedern

menten müssen Produktinformationen

(Medical Device Regulation) eine ein-

und mit Unterstützung des Bundes

wie Inhaltsstoffe, Allergene und Nähr-

heitliche Produktkennzeichnung vor-

wurde diese Arbeitsgruppe im Oktober

werte bereits vor dem Kauf zur Ver-

schreiben.

Verifikationsberichte

2016 ins Leben gerufen. Ziel ist es, die

fügung stehen. Jetzt sind Lieferanten,

werden benötigt, um die Konformität

standardisierte Verbreitung der elek­

Händler, Onlineshops und Gastronomie

der Auszeichnung gegenüber Behör-

tronischen Rechnung zu fördern, wie

gefordert.

den nachzuweisen. 30 Aufträge betra-

dies in Deutschland mit ZUGFeRD und

Wir unterstützen Sie mit trustbox, der

fen die Prüfung von Transporteti­ketten

in Frankreich mit facture-X geschieht.

Stammdatenlösung für die Schweiz,

nach GS1 Standard.

Das Rad wird nicht neu erfunden. Man

aber auch mit Seminaren, Stamm-

Sind die von Ihnen erstellten Strich-

setzt auf bestehende Lösungen und be-

datenworkshops und individueller Be-

codes korrekt und lesbar? Besser Sie

rücksichtigt auch die grenzüberschrei-

ratung. Sie erreichen uns unter Tel. +41

erkennen die Fehler frühzeitig, als sie

tende Kompatibilität und Standardisie-

(0)58 800 72 00 oder per E-Mail an

teuer nachzubessern. Nutzen Sie unse-

rung der E-Rechnungen. Als Grundlage

systemberatung@gs1.ch. Weitere In-

ren Verifikationsdienst. Für Mitglieder

dient der Inhaltsstandard von Swiss­

formationen finden Sie auch unter

ist er kostenfrei. Sie erreichen uns unter

digin. Eine Anwendungsempfehlung soll

www.trustbox.swiss.

Tel. +41 (0)58 800 72 00 oder per E-

bis Ende April 2017 publiziert werden.

Mail an systemberatung@gs1.ch.

Der Standard soll branchenübergreifend

Use (GS1 Lösungen)

Strichcode-Prüfungen

Die

31. Mai 2017: GS1 Systemtagung

und mit den Behörden eingesetzt wer-

(ds) Digital Matters – Von Stammdaten

Neue Funktionen für GLN Search

über gesetzliche Vorgaben bis zur

(ls) GLN Search ermöglicht Ihnen, Ihre

eRechnung. So das Motto der fünften

Adressen auf unserer öffentlichen Da-

Überarbeitete Liste der Dienstleister

Fachveranstaltung zum GS1 System.

tenbank zu pflegen und internen und

und Lösungsanbieter

Neben wichtigen Themen rund um das

externen Partnern zur Verfügung zu

(tf) Mitglieder von GS1 Schweiz, die

GS1 System befassen wir uns mit der

stellen. Seit Anfang 2017 können Sie

rund um das GS1 System Dienstleis-

Deklarationspflicht, die sich aus dem

von folgenden Neuerungen profitieren:

tungen erbringen, werden auf Wunsch

revidierten Lebensmittelrecht ergibt.

• GLN in eine Excel-Tabelle exportieren

in die Liste aufgenommen. Eine aktua-

Erfahren Sie, wie Geschäftsprozesse

• GLN inaktiv setzen; ersetzt die

lisierte Version mit Dienstleistern sowie

mit der Digitalisierung optimiert werden und wie Unternehmen die neuen Möglichkeiten

dank

elektronischer

Rechnungsstellung nutzen können.

bisherige Löschfunktion • GLN als nicht veröffentlicht setzen (nur für interne Nutzung) • GLN mit einem Verfalldatum versehen

Weitere Details zum Programm der

den. Weitere Informationen folgen.

Anbietern von Hard- und Software finden Sie unter www.gs1.ch/n171.07.

Sie möchten als Dienstleister oder Lösungsanbieter aufgenommen werden?

Sie erreichen uns unter Tel. +41 (0)58

5. GS1 Systemtagung finden Sie unter

Alle Informationen finden Sie in den

800 72 00 oder per E-Mail an system-

www.gs1.ch/n171.05.

FAQ sowie auf der Support-Seite von

beratung@gs1.ch.

50 Kurz berichtet | GS1 network 1/2017

Gesundheitswesen Seminare zur Umsetzung von UDI (rw) Am 24. September 2018 läuft die letzte Frist der gestaffelten Einführung zur Umsetzung der UDI (Unique Device

Collaborative Supply Chains (CSC)

Logistikmarktstudie 2017 mit Schwerpunktthema Supply Chain 4.0 (sz) Supply Chain 4.0, Intralogistik und temperaturgeführte Logistik sind die Schwerpunktthemen der Jubiläumsausgabe der Logistikmarktstudie. Die Publikation liefert einen Überblick zum

Identification) ab. Die Regulierung wurde von der FDA (US-Bundesbehörde

Mit fTrace zur unternehmens­

Status quo der Industrie-4.0-Konzepte

zur Überwachung von Nahrungs- und

übergreifenden Rückverfolgbarkeit

und -Lösungen in Schweizer Unterneh-

Arzneimitteln), der ­Europäischen Kom-

(jb) Ab 1. Mai 2017 gilt für Schweizer

men. Darüber hinaus wird der Einfluss

mission und weiteren Behörden initiiert.

Unternehmen die neue Lebensmittel­

von Industrie 4.0 auf Beschaffung, Pro-

Alle auf dem amerikanischen Markt

informationsverordnung. Sie ist stärker

duktion, Distribution, Rückführung und

vertriebenen Medizinpro­ dukte müssen

an das EU-Recht angelehnt und ver-

Entsorgung aufgezeigt und es werden

diese Anforderungen erfüllen.

langt eine präzisere Deklaration von

Zukunftsszenarien skizziert. Erstmalig

Aus diesem Grund führen wir drei GS1

Lebensmitteln, um die Rückverfolgbar-

werden detaillierte Zahlen, Trends, Dis-

Seminare zur Umsetzung von UDI

keit in der Supply Chain bis zur Pro-

tributionsstufen und kritische Prozess-

durch. Die deutschsprachigen Semina-

duktion zu ermöglichen. Bei Fleisch

abschnitte

re finden in Bern am 16. März und am

werden Daten zur Geburt, Aufzucht,

Logistik beschrieben. Ebenfalls wurde

29. September 2017 statt, das Seminar

Mast und Schlachtung des Nutztiers

das Schweizer Marktvolumen zur Intra-

in französischer Sprache am 23. Mai

verlangt, bei Fisch die Fangzone oder

logistik bestimmt. Die Studie erläutert,

2017 im Morges. Weitere Informationen

der Zuchtort. Mit dem fTRACE System

welchen Einfluss der Einsatz von Robo-

zu den Semi­naren finden Sie unter

von GS1 Schweiz steht eine Lösung für

tern oder der demografische Wandel

www.gs1.ch/n171.08.

die Rückverfolgbarkeit von Lebensmit-

auf die Intralogistik haben. Neben den

teln zur Verfügung. Weitere Informa­

Fokusstudien enthält die Publikation

Global GS1 Healthcare Conference

tionen unter www.gs1.ch/ftrace.

umfassende Informationen zum allge-

(rw) Vom 4. bis 6. April 2017 ­findet die

Gerne stellen wir Ihnen fTRACE persön-

meinen Logistikmarkt Schweiz.

31. Global GS1 Healthcare Conference

lich vor. Bitte kontaktieren Sie uns für

Die Gesamtstudie wie auch die einzel-

in Berlin statt. Nutzen Sie die Gelegen-

ein unverbindliches Gespräch. Sie er­

nen Fokusstudien können als PDF-­

heit, um sich über die neuesten Ent-

reichen uns unter Tel. +41 (0)79 599 38

Dokument unter www.gs1.ch/shop er-

wicklungen im Gesundheitswesen zu

60 oder per E-Mail an raphael.pfarrer@

worben werden.

informieren. Ein vielfältiger Themenmix

gs1.ch.

zur

temperaturgeführten

Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette –

erwartet Sie – darunter Unique Device Identification, Falsified Medicines Di-

Update Category Management:

Grundlagen und Prozesse

rective, National Healthcare Service

Neuer Lehrgang ab April

(jb) Mit der aktuellen Anwendungs-

(England) und Bedside Scanning.

(th) Im April bietet GS1 Switzerland

emp­ fehlung werden die wichtigsten

Weitere Informationen finden Sie hier:

den überarbeiteten und neu gestalte-

Aspekte der unternehmensübergreifen-

http://healthcare-event.gs1.org

ten zehntägigen Lehrgang in Category

den Rückverfolgbarkeit erläutert. Damit

Management an. Im Zentrum steht die

unterstützt GS1 Schweiz die Forderung

Vermittlung von Methodenkompetenz

ihrer Mitglieder nach einer praktischen

dorothee.doswald@gs1.ch,

im Category Management anhand des

Anleitung für die Darstellung und Um-

+41 (0)58 800 70 57

Acht-Schritte-Prozesses. Den Teilneh-

setzung von Echtzeitinformationen in

menden wird die Bedeutung von kun-

der Supply Chain, basierend auf dem

tamara.fankhauser@gs1.ch,

denzentriertem Denken und Handeln

EPCIS Standard. Neben der Umsetzung

+41 (0)58 800 72 45

(Customer Centricity) vermittelt und

von Rückverfolgbarkeit kann auch der

sie erfahren die ­verschiedenen Metho-

Informationsaustausch zwischen ver-

den, um die Touchpoints zu bewerten

schiedenen Systemen in der Lieferkette

und zu bewirtschaften. Neu wird der

sichergestellt werden. Die Hauptaspekte

daniel.mueller@gs1.ch,

Lehrgang auch durch Aspekte des

der Empfehlung sind:

+41 (0)58 800 72 21

­Omni-Channel Retailing ergänzt.

• Anforderungen an Rückverfolgbarkeit

Der Kurs ist interaktiv gestaltet und

• Akteure, Rollen, Aufgaben, Kom­

• Dorothee Doswald-Kuhlmann (dd),

• Tamara Fankhauser (tf),

• Heinz Graf (hg), heinz.graf@gs1.ch, +41 (0)58 800 72 29 • Daniel Müller (dm),

• Michel Ottiker (mo), michel.ottiker@gs1.ch,

beinhaltet neben der Wissensvermitt­

+41 (0)58 800 72 32

lung spannende Übungen zur Anwen-

• Domenic Schneider (ds),

petenzen und Verantwortungen im Rückverfolgbarkeitsprozess

dung und Überprüfung des Gelernten.

• Rückverfolgbarkeits-Teilprozesse

domenic.schneider@gs1.ch,

Experten aus Handel, Industrie und

• GS1 Datenmodell zu Rückverfolg­

+41 (0)58 800 72 36

Dienstleistungssektor berichten von ih-

• Lena Sunier (ls), lena.sunier@gs1.ch,

ren Erfahrungen und stehen als Inter-

+41 (0)58 800 72 51

viewpartner zur Verfügung. Sind Sie

• Roland Weibel (rw),

interessiert? Wir freuen uns auf Ihre

barkeit • Anforderungskatalog für technische Lösungen

roland.weibel@gs1.ch,

Kontaktaufnahme:

Die Anwendungsempfehlung ist unter

+41 (0)58 800 72 23

thomas.huepper@gs1.ch

www.gs1.ch/empfehlungen erhältlich.

GS1 network 1/2017 | Kurz berichtet 51

Lehrgänge

Supply Chain Controlling und

jonas.batt@gs1.ch,

Logistikfachmann/-frau

­Reporting – SCCR

+41 (0)58 800 70 44

• 01.09.2017, Olten

• 18.10.2017, Bern

• Jonas Batt (jb),

• Thomas Hüpper (th),

• 08.09.2017, Winterthur

thomas.huepper@gs1.ch,

GS1 System-Experte Supply Chain Manager/in

+41 (0)58 800 70 43 • Simon Zäch (sz),

• 08.–10.05.2017, Bern

• 03.03.2017, Zürich

simon.zaech@gs1.ch,

GS1 System Basiswissen

+41 (0)58 800 70 67

Aus- und ­Weiterbildung

Logistikleiter/in

• 29.03.2017, Bern

• 29.09.2017, Olten

• 08.05.2017, Bern

Supply Chain Manager/in

GS1 System in der Supply Chain

• 22.09.2017, Olten

• 09.05.2017, Bern

Category Manager/in

GS1 EDI für Anwender

• 24.–26.04.2017, 1. Teil, Bern

• 10.05.2017, Bern

Neu bei GS1 Schweiz: Angela Jucker

• 15.–17.05.2017, 2. Teil, Bern

(tb) Seit September 2016 unterstützt

• 08.–09.06.2017, 3. Teil, Bern

GS1 EPCglobal

Angela Jucker das Team der GS1

• 03.–04.07.2017, 4. Teil, Bern

• 10.05.2017, Bern

koordinatorin. In dieser Funktion ist sie

Seminare

Stammdaten im GS1 System

zuständig für die Koordination und Pla-

Grundlagenseminar – Gestaltungs-

• 09.05.2017, Bern

nung der Lehrgänge sowie der Prüfun-

kompetenz in Handel und Industrie

gen zum/zur Logistikfachmann/-frau.

• 05.–07.09.2017, Bern

Academy als Studien- und Prüfungs-

zenten, Teilnehmer und Prüfungskandi-

Gestaltungskompetenz in Handel

daten

und Industrie – Vertiefungsseminar

bei

administrativen

Fragen.

Vertiefungsseminar zu den Stamm­ daten im GS1 Systen

Zudem ist sie Ansprechperson für Do-

• 11.05.2017, Bern

Sie erreichen Angela Jucker unter +41

Beschaffungslogistik

trustbox für Anwender

(0)58 800 75 52 und per E-Mail an

• 20.09.2017, Bern

• 13.04.2017, Bern • 07.06.2017, Bern

angela.jucker@gs1.ch.

Gestaltungskompetenz in Handel und Industrie – Vertiefungsseminar

Workshop Stammdaten

Produktionslogistik

• 23.06.2017, Bern

• 21.09.2017, Bern Datenaustausch im Gesundheitswesen Gestaltungskompetenz in Handel

• 27.06.2017, Bern

und Industrie – Vertiefungsseminar Distributionslogistik

Umsetzung von UDI

• 04.10.2017, Bern

• 26.09.2017, Bern

Informationsveranstaltungen

Logistik-Gestaltungskompetenz

Barcode Quality, Conformance +

Der Geschäftsbereich Bildung von GS1

in Handel und Industrie – Ver-

Verification

Schweiz führt kostenlose Informations-

tiefungs­seminar Lagern, Fördern,

• 16.05.2017, Bern

veranstaltungen zum Thema Weiter-

Kommis­sionieren

bildung

• 05.10.2017, Bern

im

Gesamtbereich

Logistik

GS1 SmartSearch • 13.04.2017, Bern

und Supply Chain Management durch.

Die Interessierten erhalten einen unab-

Gestaltungskompetenz in Handel

hängigen und fundierten Einblick in die

und Industrie – Vertiefungsseminar

Bildungslandschaft Schweiz. Profitieren

Transportlogistik

Unterwegs im digitalen Raum

auch Sie! Die nächsten Termine:

• 17.10.2017, Bern

• 16.05.2017, Bern

• 02.05.2017, Zürich

Gestaltungskompetenz in Handel und

Weitere Informationen: www.gs1.ch/

• 31.05.2017, Basel

Industrie – Vertiefungsseminar

bildung, Tel. +41 (0)58 800 75 00 oder

• 20.06.2017, Winterthur

­Umweltmanagement und Entsorgung

bildung@gs1.ch

• 22.06.2017, Olten

• 18.10.2017, Bern

Die Teilnahme ist kostenlos.

Gestaltungskompetenz in Handel

Wir bitten um Anmeldung auf unserer

und Industrie – Vertiefungsseminar

Website:

logistikunterstützende Informatik

• 07.06.2017, Bern

• 19.04.2017, Bern

Für den Bereich GS1 Academy:

www.gs1.ch/weiterbildung/

informa­tionsveranstaltung.

• 19.10.2017, Bern

Joachim Heldt (jh)

52 Swiss Logistics Award | GS1 network 1/2017

Mission Alpenluft Die Abfallentsorgung im Tourismusmagnet Zermatt ist angesichts von Spitzenbelegungszeiten und Fahrverbot für Motorfahrzeuge eine Knacknuss. Die Gemeinde setzt deshalb auf ein innovatives und ökologisches Entsorgungskonzept.

«System-Alpenluft» wurde mit dem Swiss Logistics Award 2016 ausgezeichnet.

Zermatt ist in vielerlei Hinsicht anders

zeugen nicht verkehrsfrei. Die Bevölke-

Dreifache Innovation

als viele Berggemeinden in anderen

rung kann ihre Abfallfraktionen nicht

Den Zuschlag erhielt die Schwendi-

Talschaften der Schweiz. Während des

wie in anderen Orten mit dem Fahr-

mann AG, der grösste private Anbieter

ganzen Jahres wohnen rund 5700 Per-

zeug zu den Sammelstellen führen,

im Bereich Abfallentsorgung im Gross-

sonen im Dorf am Matterhorn. Ganz

sondern muss dies zu Fuss tun, denn

raum Bern, die dafür das neu ent-

anders zu Spitzenzeiten wie Weihnach-

nicht alle Strassen im Dorfgebiet sind

wickelte Konzept «System-Alpenluft»

ten oder Ostern. Dann nämlich halten

befahrbar.

anbot. Vor allem der ökologisch-tech-

sich bis zu 35 000 Personen in Zermatt

Dementsprechend wurden das Ein-

nische Lösungsansatz überzeugte die

auf, mindestens so viele wie in Sion,

sammeln und der Transport bei den

Gemeindebehörden. Lauber präzisiert:

dem Hauptort des Kantons Wallis. Ent-

damaligen 58 Sammelstellen als Pflicht

«Aufgrund der saisonal grossen Abfall-

sprechend schwanken die Abfallmen-

in die Ausschreibung aufgenommen.

mengen wie Glas, bioorganische Ab-

gen an den einzelnen Sammelstellen

Gemäss Anton Lauber, zuständiger

fälle und Metalle in allen Fraktionen

während des Jahres enorm.

Ressortvorsteher bei der Einwohner-

und des begrenzten Platzangebots im

gemeinde Zermatt, war der Preis nicht

dicht besiedelten Wintersportort hat

15 Tonnen Abfall pro Tag

alleiniges Zuschlagskriterium im Rah-

der Ausschreibungsgewinner die richti-

Als Zermatt die Abfallentsorgung 2010

men der öffentlichen Ausschreibung.

gen Lösungen geliefert.»

neu ausschrieb, betrug das jährliche

Er wurde mit 50 Prozent gewichtet;

Mit System-Alpenluft wurden drei neu-

Gesamtgewicht des Siedlungsabfalls

ökologische und technische Kriterien

artige Bestandteile, die bereits da und

etwa 5500 Tonnen. Zudem ist die Ge-

zu 30 Prozent sowie Erfahrung und Re-

dort in der Industrie erprobt wurden,

meinde autofrei, allerdings mit ihren

ferenzen zu 20 Prozent spielten eben-

zu einem innovativen und einzigartigen

rund 550 immatrikulierten Elektrofahr-

falls eine Rolle.

Entwurf zusammengefasst. So arbeitet das System mit Abfallverdichtern. Der Abfall wird so direkt an der Sammelstelle komprimiert. Damit können die Behälter grössere Mengen aufnehmen, die Entleerungsfrequenz wird gesenkt und Fahrten lassen sich einsparen. Da die Verdichter je nach Standort unterschiedlich genutzt werden, schwankt die Fülldauer zwischen drei Tagen und vier Wochen.

Der Abtransport des Abfalls bis zur kommunalen Sammelstelle erfolgt mit elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, die als Seitenstapler konzipiert wurden.

Solche Fahrzeuge waren bislang vor allem in der Holzverarbeitung im Einsatz.

Seit der Umsetzung des neuartigen Entsorgungskonzepts konnte die Zahl der öffentlichen ­Kehrichtsammelstellen von 58 auf 45 reduziert werden.

Um die Anzahl Fahrten noch weiter zu reduzieren, setzt das Entsorgungskon-

GS1 network 1/2017 | Swiss Logistics Award 53

Der Abtransport des Abfalls bis zur kommunalen Sammelstelle erfolgt mit elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Diese sind als Seitenstapler konzipiert worden.

zept zusätzlich auf eine automatische

zentral verteilten Verdichter, in denen

November den Swiss Logistics Award.

Zustandserfassung der Verdichter über

je das Volumen von rund 28 herkömm-

Gemäss dem Urteil eines Jurymitglieds

die Logic-Box. Durch die Digitalisie-

lichen 770-Liter-Abfallcontainern Platz

müssten andere Bergdörfer und Kur-

rung werden alle aktuellen Zustände

findet. Daraus resultiert, dass weniger

orte ihre Abfallprobleme mit einem

wie Geoposition, Füllstände oder An-

Fahrten für die Abfallsammlung not-

ähnlichen Ansatz bewältigen.

zahl der eingeworfenen Abfallsäcke

wendig sind.

Sind

erfasst und die Daten bei Bedarf auto-

Im Schwung dieser Innovation gelang

Sprungbrett auch für den Export der

matisch versendet.

es der Gemeinde Zermatt schliesslich,

Idee? Projektleiter Manuel Wyss möch-

Über eine Website und eine Smart-

die Rahmenbedingungen und insbe-

te zuerst einen Pilotversuch in einem

phone-App sind die Daten jederzeit

sondere das Abfallreglement anzupas-

urbanen Umfeld in der Schweiz star-

einsehbar. Sobald die Behälter 75 Pro-

sen. Mit der Einführung einer Sackge-

ten: «Gerade in Städten, so glauben

zent und nahezu 100 Prozent der

bühr und der Separatsammlung von

wir, wäre unsere Lösung genau richtig.

möglichen Füllmenge erreichen, wer-

Bioabfällen hielt nun auch eine kom-

Denn in Quartieren ist der Platz für das

den SMS und E-Mails an die Zentrale

munale Entsorgungspolitik in Zermatt

Sammeln von Abfällen begrenzt und

geschickt. Gleichzeitig wird mit der

Einzug, die sich stärker am Verursa-

eine lokale Verdichtung für maximale

Füllstandsmeldung eine automatische

cherprinzip orientiert. Das Ergebnis:

Kapazität die optimale Lösung.» In den

Wartungserinnerung ausgelöst. Manuel

Die Gesamttonnage der Siedlungs-

letzten Jahren hätten die Städte mas-

Wyss, Projektleiter bei der nun selbst-

abfälle ist um über die Hälfte auf

siv in Unterflur-Anlagen investiert, die

ständigen System-Alpenluft AG, gibt

2200 Tonnen gesunken. Dazu Anton

in der Regel fünf Kubikmeter Volumen

weitere Einblicke in die einzigartige

Lauber: «Waren in früheren Jahren an

aufweisen. «Die Anlagen sind teuer

Entsorgungslösung: «Wir haben so

Spitzentagen die Kehrichtunterstände

und nicht überall realisierbar. Mit unse-

lange getüftelt, bis die Komponenten ­

mit Säcken massiv überfüllt, zeigen

ren stationären Verdichtern liesse sich

perfekt aufeinander passten. Die Mo-

sich diese heute wieder von ihrer schö-

viermal mehr Abfall auf der gleichen

dularität der Transportlösung war ent-

neren Seite.»

Grundfläche aufnehmen.»

scheidend.» Die Behälter mussten die

diese

Auszeichnungen

bestes

Die Kernidee bleibt stets dieselbe: Ab-

Grundmasse von 5 Meter Länge und

Weiterer Pilotversuch geplant

fall vor Ort verdichten schafft ökologi-

1,2 Meter Breite aufweisen.

Die Innovation macht Furore im In- und

sche Effizienzvorteile, da die Verdich-

Ausland. So gewann «System-Alpen-

tung mit elektrischer Energie geschieht

Neue Rahmenbedingungen

luft» zusammen mit der Gemeinde

und zudem die Kapazität der Sammel-

Seit der Umsetzung dieses neuartigen

Zermatt 2012 den Watt d’Or, erhielt

stelle vervielfacht. Folglich wird die

Entsorgungskonzepts konnte die Zahl

an der IFAT 2016, der Weltmesse für

Frequenz für den Abtransport massiv

der öffentlichen Kehrichtsammelstellen

Ab­ wasser- und Entsorgungswirtschaft

reduziert. Zudem läuft der Informa-

von 58 auf 45 reduziert werden. Aus-

in München, einen Award für besonders

tionsfluss zum Warenfluss parallel. ||

schlaggebend für die Zufriedenheit der

innovative Arbeits- und Kommunal-

Gemeinde ist die Einrichtung der de-

maschinen und schliesslich im letzten

Manuel Fischer

54 Public Award | GS1 network 1/2017

Störungen kommen bei der SBB nicht weit Die hohe Zuverlässigkeit der SBB im Personen- wie im Güterverkehr beeindruckt.

Dahinter steht ein komplexes, aber durchdachtes Managementsystem für un­ vorhergesehene Ereignisse. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie es funktioniert.

Jeden Tag fahren rund 10 000 Züge auf

Züge aus dem Ausland zu spät in der

ten Schritte nachdenken», erläutert

dem Schienennetz der SBB. Mehr als

Schweiz ein und bringen ihre Verspä-

Kleeb. Die Betriebskonzepte regeln

eine Million Reisende und 200 000 Ton-

tung mit ins SBB-Netz. Etwa 2500-mal

Umleitungen, den Einsatz von Ersatz-

nen Güter kommen mit der Bahn täg-

pro Jahr werden Güterzugskomposi­

zügen oder Bussen ebenso wie das

lich ans Ziel. Natürlich gibt es in diesem

tionen nicht rechtzeitig bereitgestellt.

vorzeitige Wenden von fahrenden Zü-

komplexen System immer wieder klei-

An dritter Stelle – 1700 Fälle jährlich –

gen. Sie werden mit allen absehbar be-

ne und grössere Störungen. Dann aber

rangieren Triebfahrzeugstörungen.

teiligten Stellen im Voraus abgestimmt.

greift das Störungsmanagement der

«Etwa ein Drittel der Verspätungen hat

Auch für Teilunterbrüche, wenn nur

SBB ein und bringt das System wieder

externe Ursachen, ein Drittel ist auf die

noch ein Gleis einer zweigleisigen Stre-

zurück in den Normalzustand.

Infrastruktur und ein Drittel auf den

cke befahrbar ist, gibt es mittlerweile

Für diese organisatorische und logisti-

Eisenbahnverkehr zurückzuführen», er-

solche Konzepte.

sche Leistung hat die SBB den Swiss

läutert René Fraefel, Leiter Operation

Kleeb und Fraefel präsentieren das

Logistics Public Award erhalten. GS1

Center Infrastruktur der SBB. Störun-

Betriebskonzept für den Fall, dass die

Schweiz und die Schweizerische Post

gen mit externem Hintergrund, wie

Strecke zwischen St. Gallen und Gos-

würdigen damit, wie die SBB ihre kom-

beispielsweise Erdrutsche, brauchen

sau komplett unterbrochen ist. Es ist

plexe Herausforderung bewältigt. «Nur

manchmal Tage bis zu ihrer Beseiti-

quasi ein Ersatzfahrplan. Zunächst wird

dank einer durchdachten und gleich-

gung. Wurzelt das «Ereignis» aber in

der Intercity von München nach Zürich

zeitig agilen Gesamtlogistik kommen

SBB-internen Ursachen, geht es meis-

über

Pendler selbst bei einer Störung öko-

tens rasch: «Binnen 30 Minuten haben

Winterthur

nomisch sinnvoll zur richtigen Zeit an

wir 80 Prozent erledigt», berichtet

Fahrzeit bedingt auch Anpassungen

den richtigen Ort: ihren Arbeitsplatz»,

­Fraefel.

beim Rollmaterialeinsatz, bei personel-

Romanshorn,

Frauenfeld

umgeleitet.

Die

und

längere

len Ressourcen und in der Kunden-

stellte Jurypräsident Hans Rudolf Hauri Der Plan B existiert in 900 Varianten

information. Innerschweizerische Ver-

Dahinter steht ein ausgefeiltes Ma-

bindungen behandelt das Konzept je

In 30 Minuten sind 80 Prozent

nagementsystem, wie mit solchen Er-

nach Zugskategorie.

der Ereignisse bereits Geschichte

eignissen umzugehen ist. «Ziel ist, die

Die Intercitys ab St. Gallen bleiben im

Bei der SBB spricht man indessen nicht

Konsequenzen für den Kunden mög-

dortigen Bahnhof, jene nach St. Gallen

von «Störungen», sondern von «Ereig-

lichst zu minimieren», sagt Jürg Kleeb,

fahren teilweise nur noch bis Zürich.

nissen». Und das auch erst ab einer

Leiter Bahnproduktion Schweiz bei der

Nur einige werden bis nach Gossau

Dauer von mindestens drei Minuten.

SBB. Damit im Fall einer Verspätung

weitergeführt. Mit dieser Ausdünnung

Dazu gehören klemmende Weichen,

ein Plan B parat ist, existieren mittler-

verhindert man, dass zu viele Züge in

verspätete Züge oder Erdrutsche und

weile rund 900 vorbereitete Betriebs-

den Engpass hineingeraten. Zwischen

tote Tiere auf dem Gleis. Es ist ein

konzepte, wie auf einen Totalunter-

den

grosser Kosmos an Vorfällen, der Züge

bruch an neuralgischen Stellen im

kommen Busse zum Einsatz. Das Be-

aus dem Fahrplan geraten lässt. Meist

Bahnnetz zu reagieren ist. «So können

triebskonzept zeigt dafür bestehende

liegt die Schuld jedoch nicht bei der

wir im Fall einer Störung rasch handeln

Linienbusverbindungen

und müssen nicht erst über die nächs-

Fahrzeit auf.

fest.

SBB: Rund 6000-mal jährlich treffen

Endpunkten

des

Unterbruchs

mitsamt

der

GS1 network 1/2017 | Public Award 55

Ein grosser Kosmos an Vorfällen lässt Züge aus dem Fahrplan geraten. In 30 Minuten sind 80 Prozent der Ereignisse bereits Geschichte.

Allerdings widmet sich die SBB nicht

tionen bereitstehen. Diese sind meist

dem ein höheres Gewicht als die kurz-

nur ihren Zügen, sondern auch den

noch eingeschränkt. Man weiss zwar,

fristige Verspätungsreduktion, erläutert

Fahrgästen. Denn zum Betriebskon-

dass eine Weiche defekt ist, aber es ist

Kleeb: «Es ist wichtig, dass das System

zept gehört auch ein Konzept zur Len-

noch nicht klar, ob sie auch in beiden

sauber getaktet ist und die Kunden-

kung der Reisenden, welches die jetzt

Richtungen nicht mehr funktioniert.

informationen verlässlich sind.»

geltenden Ersatzverbindungen berück-

Dennoch soll die erste rasche Kunden-

Grosse Unterstützung leistet im Hinter-

sichtigt. So können die Reisenden von

information

beseitigen

grund eine elektronische Informations-

ausfallenden Zügen genau informiert

und erst einmal informieren, dass an

plattform. Das Tool mit Namen RCS Alea

werden, wie sie fahren müssen, um die

einer bestimmten Stelle derzeit nicht

(Rail Control System Alarm- und Ereignis­

vorgesehene Strecke zu bewältigen.

mehr gefahren werden kann. Nach

assistent) ersetzt grossteils die telefoni-

«Wir wollen damit verhindern, dass Rei-

spätestens zehn Minuten wird über

sche Kommunikation. Hier wird jede Stö-

sende weiter in Richtung der Störungs-

einen Unterbruch respektive Teilunter-

rung von über drei Minuten Dauer erfasst

stelle fahren», sagt Fraefel. So wird ab

bruch der Strecke entschieden und

und jede involvierte Person kann Infor-

St. Gallen auch die Strecke über Sargans

nach 15 Minuten wird das angestrebte

mationen hinzufügen. Das tun die Mit­

nach Zürich angeboten, damit nicht

Betriebskonzept definiert. Dieses soll

arbeitenden des Ope­rations Center Bern

alle den Ersatzbus nach Gossau neh-

spätestens 50 Minuten nach der Stö-

ebenso wie regionale SBB-Stellen oder

men möchten, der dann überfüllt wäre.

rung in Kraft sein. Viele Ereignisse

andere Eisenbahnverkehrsunternehmen.

dauern allerdings gar nicht so lange.

Zu jeder Störung sind auch das gewählte

Rasch vom Chaos zum Konzept

Klemmt nur eine Wagentür, fährt der

Ereigniskonzept und das Konzept zur

Neben den Konzepten existiert auch

Zug

ein Schema für den Störungsablauf mit

wieder.

Unsicherheit

meistens

nach

zehn

Minuten

Fristsetzungen. Nur die ersten Minuten

Lenkung der Reisenden ersichtlich.

Dank diesem System verliert man keine Zeit mehr mit aufwendigen Telefona-

eines Ereignisses hat man nicht fest

Informationsplattform ersetzt

ten. Jeder kann live sehen, wie sich ein

im Griff. Das ist die «Chaosphase», in

das Telefon

Ereignis entwickelt. Die transparente

der mit «wilden Massnahmen» reagiert

Grundsätzlich hält man sich aber an ein

Information leistet einen wesentlichen

wird. Primär geht es darum, die Stö-

einmal beschlossenes Vorgehen, damit

Beitrag zum erfolgreichen Störungs-

rung nicht noch grösser werden zu

es nicht zu verwirrenden Stop-and-go-

management der SBB. Das System ist

lassen. So bald als möglich wird das ­

Situationen kommt, in denen alle fünf

laut Fraefel in Europa einzigartig – nur

Geschehen aber in die Richtung eines

Minuten etwas anderes beschlossen

die Niederlande hätten etwas Ver-

Betriebskonzepts gelenkt.

wird. Im Zentrum steht die Verlässlich-

gleichbares. ||

Binnen vier Minuten nach einem Ereig-

keit der Information an die Kunden. Die

nis sollen für die Kunden erste Informa-

Stabilität des Gesamtsystems hat zu-

Alexander Saheb

56 Köpfe in der Logistik | GS1 network 1/2017

Vom Lernenden zum Lehrenden Dank seiner Weiterbildung zum Logistikleiter bei GS1 Schweiz konnte sich Thomas Nussbaumer ein zweites berufliches Standbein aufbauen: Er arbeitet s ­ either als Fachkundelehrer an der Berufsfachschule.

Dass Thomas Nussbaumer in die Logis-

bildung in Angriff und absolvierte den

den Warendepots sind Produkte von

tikbranche eingestiegen ist, hat mit

Lehrgang zum Warehouselogistiker», so

Herstellern aus der ganzen Welt ge­

seinem Wohnort zu tun: Der heute ­

Nussbaumer.

speichert. Der Schweizer Detailhandel zählt zum Kundenstamm von Conaxess

35-Jährige lebt seit seiner Kindheit in Rothrist – dort, wo der Getränkeher-

Neue Kompetenzen gefragt

Trade.

steller Rivella seinen Firmensitz hat.

Nach den ersten Berufs- und Lehr­jahren

Nussbaumer stieg als Produktionsleiter

«Als es um die Berufswahl ging, lag eine

wechselte er 2010 zur Conaxess Trade

ein und ist seit zwei Jahren Leiter Lager

Lehre als Lagerist bei Rivella nahe», er-

Switzerland AG mit Sitz im solothurni-

und Produktion. In dieser Funktion hat

klärt Nussbaumer, dessen Mutter eben-

schen Neuendorf. «Als Distributions-

er je nach Saison die Verantwortung

falls für das Unternehmen tätig war.

Dienstleister bieten wir unseren Kun-

für bis zu 60 Mitarbeitende: «Nebst

Nach der Lehre blieb er noch zehn Jahre

den verschiedenste Dienstleistungen in

Fachwissen sind deshalb auch Füh-

bei der Schweizer Kultmarke. «In dieser

den Bereichen Verkauf, Marketing und

rungskompetenzen sowie Kenntnisse

Zeit nahm ich auch meine erste Weiter-

Logistik an», erklärt der Fachmann. In

in Betriebswirtschaft gefragt.» Im Zuge der neuen Aufgabe merkte der Berufsmann, dass ihm insbesondere das ­betriebswirtschaftliche Rüstzeug fehlt.

«Gemeinsam mit meinem Vorgesetzten habe ich mich 2013 deshalb dazu entschlossen, die Weiterbildung zum Logistikleiter in Angriff zu nehmen», erinnert sich Nussbaumer.

In der Freizeit zurückgesteckt Unter den verschiedenen Anbietern habe er den Lehrgang von GS1 Schweiz gewählt, weil dieser ganzheitlich gestaltet sei – «von der Beschaffung bis zur Entsorgung». Die erste Heraus­ forderung habe schon zu Beginn der anderthalbjährigen Weiterbildung auf ihn gewartet, so Nussbaumer: «Um überhaupt zur Diplomprüfung zuge­ lassen zu werden, musste ich zunächst das Zertifikat des Swiss Supply ChainBasismoduls für die höhere Fachprüfung erlangen.» Entsprechend ernst nahm Nussbaumer die Ausbildung von

Dank der Weiterbildung zum Logistikleiter konnte sich Thomas Nussbaumer ein ­zweites ­berufliches Standbein als Berufsschullehrer aufbauen.

Anfang an. «Ich wollte nichts dem ­Zufall überlassen und habe bei meinen

GS1 network 1/2017 | Köpfe in der Logistik 57

Freizeitaktivitäten zurückgesteckt», er-

Zur Person

zählt er. Das bedeutete, dass er seine

Thomas Nussbaumer ist 1981 in Herzogenbuchsee BE geboren. Nach der Lehre

Tätigkeit als Fussballtrainer beim SC

als Lagerist bei Rivella blieb er weitere zehn Jahre beim Getränkehersteller in

Zofingen und beim Aargauischen Fuss-

Rothrist. 2010 wechselte er zur Conaxess Trade Switzerland AG, wo er heute als

ballverband für die Zeit der Weiter­

Leiter Lager und Produktion arbeitet. Im Frühling 2016 schloss er den Lehrgang

bildung auf Eis legte. Normalerweise

zum Logistikleiter von GS1 Schweiz erfolgreich ab. Seit August 2016 unterrichtet

war er viermal in der Woche auf dem

Nussbaumer zu 20 Prozent angehende Logistiker EFZ am Berufsbildungszent-

Platz anzutreffen.

rum Olten als Fachkundelehrer. In seiner Freizeit engagiert sich der 35-Jährige als Fussballtrainer beim FC Rothrist – in jener Ortschaft, wo er mit seiner Part-

Klare Linie

nerin lebt.

Nebst der Weiterentwicklung seiner fachlichen

und

betriebswirtschaftli-

chen Kenntnisse verfolgte Nussbaumer das Ziel, mit dem Lehrgang von GS1

setzen.» Das Diplom als Logistikleiter

laufend in internen Kursen am bbz.

Schweiz auch seine Führungs- und So-

hat Nussbaumer aber auch einen ganz

«Vor 20 Jahren hätte ich nie gedacht,

zialkompetenzen zu erweitern. Es stell-

neuen Berufshorizont eröffnet: Seit

dass ich einmal da stehe, wo ich jetzt

te sich heraus, dass er für sein Vorha-

August 2016 unterrichtet er am Berufs-

bin», staunt Nussbaumer über sich sel-

ben die richtige Weiterbildung gewählt

bildungszentrum (bbz) Olten als Fach-

ber. Deshalb möchte er seinen Schüle-

hatte. «Mir ist wichtig, dass ein Lehr-

kundelehrer Logistik eine Klasse ange-

rinnen und Schülern vermitteln, die be-

gang einen logischen Aufbau und eine

hender Logistikerinnen und Logistiker

rufliche Laufbahn Schritt für Schritt

klare Linie hat. Zudem sollte der Unter-

EFZ. «Schon während meiner Weiter-

anzugehen und nicht alles aufs Mal zu

richt abwechslungsreich sein. Ich habe

bildung habe ich mir überlegt, dass ich

wollen. Für ihn geht diese Strategie voll

die Lektionen als praxisbezogen er-

gerne unterrichten würde. Dank der

auf: «Es lohnt sich, die angeeigneten

lebt.» Ausserdem habe ihn der Lehr-

Unterstützung meiner Vorgesetzten ist

Kompetenzen auch umzusetzen und

gang dadurch überzeugt, dass sich die

mir dies nun möglich», sagt der Fach-

sich vor jedem weiteren Schritt zu fra-

Dozenten als kompetente und erfahre-

mann. «Nun arbeite ich jeweils am Mitt-

gen, was man will.» ||

ne Berufsleute erwiesen.

woch an der Schule. Das bringt viel Abwechslung in meinen Arbeitsalltag

Neue Aufgabe als Lehrer

und bereichert mich sehr», freut sich

Im Frühling 2016 schloss er seine Aus-

der Neo-Lehrer.

bildung erfolgreich ab und wendet

Durch die Weiterbildung bringe er das

seither sein erarbeitetes Wissen bei der

fachliche Wissen für seine neue Aufga-

Arbeit an. «Vor allem das erworbene

be mit. Die pädagogischen und metho-

vernetzte Denken kann ich gut ein­

dischen Kenntnisse erwerbe er fort­

Julia Konstantinidis

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58 Weiterbildung | GS1 network 1/2017

Das Leiden hat sich gelohnt An der Diplomfeier von GS1 Schweiz wurden Mitte Februar 124 erfolgreiche ­Absolventinnen und Absolventen der Weiterbildungslehrgänge Logistik­fachmann/-frau, Logistikleiter/-leiterin und Supply Chain ­Manager ausgezeichnet.

Abschluss ­

prosten sich an einem Bartisch zu. Die

dungszeit. «Während der Ausbildung

waren es bei den Logistikleitern und

beiden Frauen haben allen Grund, es

musste

und

-leiterinnen. «Von den elf Kandidaten,

sich gutgehen zu lassen: Vor wenigen

im Privatleben zurückstecken», erzählt

die zur Prüfung zum Supply Chain

Minuten haben sie im edlen Hotel

Gygax. Ihre Kollegin Fankhauser nickt

Manager angetreten sind, haben es ­

Schweizerhof in Bern ihre eidgenössi-

dazu wissend.

zehn, respektive 90 Prozent, geschafft.

ich

einer

intensiven

Prioritäten

Ausbil-

Ausbildung erfolgreich ab, 69 Prozent

Andrea Fankhauser und Christa Gygax

setzen

Eine solch hohe Erfolgsquote haben

schen Fachausweise als Logistikfachfrauen entgegengenommen.

Hohe Erfolgsquote

wir noch nie erreicht, das ist ein Super-

An der Diplomfeier werden 103 Ab­

Auch Thomas Bögli, Direktor der GS1

Resultat», lobt Bögli.

solventen

Logistik­­

Academy, weiss, was es bedeutet, eine

fachmann/-frau mit eidgenössischem

anspruchsvolle Weiterbildung zu ab-

Durchhalten gelernt

Fach­ ­ ausweis,

des

solvieren. «Sie dürfen heute mit Stolz

Frank Dietrich, einer der zehn neuen

­Lehrgangs eidgenössisch diplomierte/r

Ihre Abschlüsse in Empfang nehmen»,

Supply Chain Manager, lässt als Gast-

Logistikleiter/in und zehn frisch ge­ ­ -

erklärt er in seiner Ansprache. Denn

redner

backene

diplomierte

eine solche Leistung sei nicht selbst-

dem

Supply Chain Manager ausgezeichnet.

verständlich: Bei den Logistikfachleuten

aus Sicht eines Absolventen» Revue

Der Anlass markiert den festlichen

schlossen 64 Prozent der Prüflinge die

­passieren. «Die Weiterbildung beginnt

Andrea Fankhauser und Christa Gygax ­feiern ihren Abschluss als Logistikfachfrauen

Frank Dietrich blickt auf seine Ausbildung zurück …

des

Lehrgangs elf

Absolventen

eidgenössisch

seine Motto

Ausbildungszeit «Freuden

und

unter Leiden

GS1 network 1/2017 | Weiterbildung 59

schon mit doppeltem Leiden», resü-

auf der faulen Haut liegen», mahnt

Glücklicher Abschluss

miert er. Denn zum einen müsse man

­Mathys.

Es

ist

ein

Abend

voller

Erfolgs­

geschichten und Gewinner. Drei der

branchenfremden Familienmitgliedern, Freunden und Kollegen oft zuerst er-

Zielstrebig bleiben

Lehrgangsabsolventen ragen mit ihren

klären, was die Funktion beinhaltet.

Auch Guido Grütter, der die Diplome

Leistungen besonders heraus: Roger

Zum anderen sei man damit kon­

an die Absolventinnen und Absolven-

Diener schloss mit einer Note von

frontiert, dass die Berufsbezeichnung

ten der Prüfung zum Logistikleiter

5,3 bei den Logistikfachmännern am

häufig nicht korrekt ausgesprochen

überreichte, empfiehlt den frisch ge­

besten ab. Lukas Mettler ­erreichte bei

werde. Die grösste Freude habe er

backenen

zu

den Logistikleitern mit der Note 4,9

empfunden, als er nach den Prüfungen

­bleiben. Dafür zieht er das Beispiel des

und Christian Hohenegger bei den

den Brief von GS1 Schweiz erhielt, in

Autoherstellers Toyota bei, der seit

Supply Chain Managern mit 5,2 das

dem die ersten drei Worte lauteten:

Jahrzehnten Erfolg mit seinem Kon-

beste

Experten,

zielstrebig

Resultat.

Alle

drei

erhalten

«Wir freuen uns …»

zept hat. «Dabei geht es um die Zufrie-

dafür Reisegutscheine von Globetrotter.

Dietrich fühlt sich nun mit dem erwor-

denheit der Kunden, der Mitarbeiten-

­ ohenegger darf zudem eine Omega H

benen Wissen gewappnet für die Her-

den und ideale Produktionsprozesse.

Speedmaster-Uhr in Empfang nehmen.

ausforderungen im Berufsalltag. Schei-

Während westliche Unternehmen Ziele

Der Logistikleiter Club Schweiz verleiht

tere die Umsetzung des Gelernten,

wie Kostenreduktion und -optimierung

den Preis dieses Jahr dem besten Ab-

liege dies meist nicht an der Kom­

anstreben, sind diese bei Toyota eine

solventen eines eidgenössischen Dip-

petenz, sondern an fehlendem Durch­

Folge des Konzepts.» Schon 1984 habe

lomlehrgangs.

halte­ vermögen. «Aber das haben wir

eine amerikanische Studie die Vorzüge

Übergabe-Zeremonie sorgt das Trio

uns auch während der Ausbildung

dieser Strategie ermittelt. «Alle sehen

Bravo, das der Feier mit seiner Musik

angeeignet. Denn Bildung muss man ­

es, keiner glaubt’s», so Grütter. Wer

eine

sich erarbeiten, man kann sie nicht

hingegen bereit sei, lebenslang zu

mit einer Coverversion von Pharell

­konsumieren.»

lernen, bewahre sich seine Meister­ ­

Williams’ «Happy» für die passende ­

groovige

Zum

Abschluss

Atmosphäre

der

verlieh,

haftigkeit.

Stimmung des Abends.

Erfolg geniessen

Hans Kreis, Mitglied der Prüfungs­

Glücklich ist mit Sicherheit auch Marc

«Den Erfolg jetzt geniessen, aber da-

kommission bei den Supply Chain

Stucki, der beim anschliessenden Apéro

nach dranbleiben»: Das ist auch der

Managern, plädiert dafür, öfters über ­

ein Glas Prosecco geniesst: «Das ist

Tenor der Laudatoren bei der Über­ ­

den Tellerrand zu schauen: «Zum Teil

der krönende Abschluss von zwei

reichung der Zeugnisse aller drei Lehr-

braucht es unkonventionelle Lösungen.

Jahren intensiven Lernens», freut sich ­

gänge. Stephan Mathys, Präsident der

Verfolgen Sie innovative Projekte», rät

der ­ soeben ausgezeichnete Logistik­

Prüfungskommission für das Berufsbild

er den Diplomandinnen und Diploman-

leiter. Nun möchte Stucki das Gelernte

der Logistikfachmänner und -frauen,

den. In der Schweiz gebe es viele sol-

festigen: «Ich habe viel Wissen er­

wagt einen Blick in die Zukunft. Er­

cher Projekte, etwa die Entwicklung

worben in Bereichen, mit denen ich nur

malt das Bild einer digitalen Gesell-

der komplett maschinell montierten

wenige Berührungspunkte hatte. Das

schaft, in der smarte Duschköpfe den

Uhr «Sistem 51» von Swatch. «Mit die-

war sehr wertvoll für mich, ebenso

Wasserverbrauch berechnen oder ein

ser Lösung kann die Uhr weiter in der

wie der Austausch mit den Studien­

Bett mit integriertem WLAN den Schlä-

Schweiz produziert werden und der

kollegen.» ||

fer am Schnarchen hindert: «Die Welt

Konzern dennoch auf dem internatio-

verändert sich. Bleiben Sie darum nicht

nalen Markt bestehen.»

… und sorgt beim Publikum für herzhafte ­Lacher.

Roger Diener (Logistikfachmann), Lukas Mettler (Logistikleiter) und Christian Hohenegger (Supply Chain Manager) schlossen ihre Lehrgänge jeweils mit Bestnoten ab. Thomas Bögli, Leiter GS1 Academy, ist mit der Erfolgsquote der Weiterbildungslehrgänge sehr zufrieden.

Julia Konstantinidis

60 Weiterbildung | GS1 network 1/2017

Category Management in Zeiten des Internets Im stationären Handel wird Category Management bereits erfolgreich eingesetzt, um Sortimente zu optimieren und ideal zu platzieren. Ein einheitlicher CM-Prozess für die digitale Welt existierte bislang nicht. Der neu gestaltete GS1 Lehrgang Category Manager schliesst die Lücke.

Die Schweizer sind mobil. Vor allem

Category Manager deutlich mehr im

len Angebot inspirieren. Da kommt

beim Thema Internet. Laut einer Studie

Bereich Analytik und Methodik leisten

in den Korb, worauf wir spontan Lust

zur Mediennutzung der Y & R Group

als vor ein paar Jahren. Unternehmen

­haben. Was wir dort nicht finden, holen

Switzerland von 2016 greifen neun von

sollten daher rechtzeitig in die Aus-

wir dann vom Grossverteiler.

zehn Schweizern mit mobilen End­

und Weiterbildung ihrer Angestellten

geräten, wie Smartphone oder Tablet,

investieren.

Spontankäufe zu stimulieren und

auf das Internet zu. Das Internet be-

GS1 Schweiz hat sich des Themas mit

Kundenbedürfnisse vorauszuahnen

stimmt inzwischen unseren Alltag. Es

einem neu gestalteten Lehrgang zum

gehört ja zu den Kernaufgaben

ändert die Art, wie wir kommunizieren,

zertifizierten

des Category Managements. Eine

wie wir uns informieren und auch wie

Manager angenommen, der im April

kluge Zusammenstellung von

wir einkaufen.

startet. Das neue Ausbildungsmodell

­Warengruppen soll dem Kunden den

wurde dabei den Anforderungen des

Einkauf erleichtern. Inwieweit ist

Vorsprung durch Wissen

Omni-Channel Retailing angepasst. Mit

­Category Management ein Thema

Der Kunde von heute ist nicht mehr auf

Valentin Wepfer, stellvertretender CEO

für GS1 Schweiz?

den stationären Handel angewiesen.

und

Man könnte sagen, das ist Teil unserer

Produkte recherchiert er online oder

nagement

informiert sich im Geschäft vor Ort. Er

Schweiz, haben wir uns über die zu-

­Anwendung von GS1 Standards befas-

bestellt im virtuellen Shop oder kauft

nehmende Bedeutung des Category

sen wir uns intensiv mit Logistik und

stationär. Er wechselt je nach Bedarf

Managements und einer konsequenten

­ECR-Konzepten (Efficient Consumer

zwischen

Neuausrichtung des Lehrangebots un-

Response). Nachfrageprozesse wie das

terhalten.

Category Management sind ein wichti-

physischen

und

digitalen

Kanälen, wie es ihm beliebt. Da­

ECR-D-A-CH

verantwortlich und

für

Category

Prozessma-

Beratung

bei

GS1

DNA.

Neben

der

Umsetzung

und

ger Bestandteil dieser Konzepte.

durch hat sich die Beziehung zwischen Konsument und Unternehmen grund­ ­

GS1 network: Herr Wepfer, mal unter

legend verändert. Für den Handel gilt

uns: Sind Sie Impulskäufer oder

Was sind die zentralen Elemente

es, das neue Informations- und Ein-

kommt bei Ihnen nur das in den Korb,

des Category Managements?

kaufsverhalten der Kunden zu verste-

was auch auf dem Einkaufszettel

Es geht vor allem darum, das Handeln

hen und die verschiedenen Kommuni-

steht?

des Kunden zu verstehen. Wie infor-

kations- und Vertriebskanäle nahtlos

Valentin Wepfer: Hmm, gute Frage

miert er sich, wie kommuniziert er und

miteinander zu verbinden. Das Zauber-

(lacht). Ich denke, sowohl als auch.

was kauft er schlussendlich wo ein?

wort heisst Omni-Channel Retailing. In

Wenn wir samstags den Wochen­

­Category Management ist ein kollabo-

Anbetracht einer übergreifenden Ver-

einkauf machen, starten wir auf dem

rativer Ansatz, bei dem Hersteller und

marktungsstrategie müssen vor allem

Markt und lassen uns dort vom aktuel-

Händler ihr Wissen miteinbringen. Das

Die digitale Welt wartet noch auf einen einheitlichen Category-Management-Prozess. Der GS1 Lehrgang soll die Lücke schliessen.

Ziel ist es, den Kunden zu verstehen,

Wird Omni-Channel Retailing

nehmer kommen aus der klassischen

um seine Bedürfnisse besser bedienen

im neuen Lehrgang berücksichtigt?

Industrie, dem Werkzeughandel, der

zu können.

Absolut! Der Lehrgang wurde an die

Bauwirtschaft und dem Gesundheits-

aktuelle Marktsituation angepasst. Der

wesen.

Das Kaufverhalten hat sich mit dem

Aufbau orientiert sich am klassischen

Internet grundlegend verändert.

8-Schritte-Prozess des Category Ma-

Wie geht GS1 Schweiz auf die

­Kunden gehen immer häufiger nur

nagements. Schulungsmaterial, Übun-

­dynamischen Veränderungen

«virtuell» in einen Shop und be-

gen wie auch Lehrmethoden wurden

und Entwicklungen im Bereich

stellen die gewünschten Produkte

um

­Category Management ein?

online. Hat das Auswirkungen auf

Ab April starten wir mit dem neuen

Indem wir am Ball bleiben, uns mit

die Arbeit des Category ­Managers?

Programm.

externen Partnern austauschen und ­

Omni-Channel-Aspekte

ergänzt.

Ja, auf jeden Fall. Kunden stehen heut-

das Thema in Zusammenarbeit mit

zutage über verschiedene physische

Bisher hat das Schweizerische

­Industrie und Handel stetig weiterent-

und digitale Kanäle mit einem Unter-

Institut für Unternehmensschulung

wickeln.

nehmen in Kontakt und wechseln diese,

den ­Lehrgang durchgeführt.

wie es ihnen beliebt. Ergebnisse einer

Bleibt das so?

Was sind die nächsten Schritte

unserer Arbeitsgruppen mit Fokus auf

Nein. Wir haben unsere Kompetenzen

bei GS1 Schweiz in Bezug auf das

Omni-Channel

ge-

gezielt verstärkt, um den Lehrgang zu

Category Management?

zeigt, dass der Category-Management-

uns zurückzuholen und so unser Ange-

Uns ist wichtig, die Bedeutung des

Ansatz auch online seine Berechtigung

bot zu erweitern. Unser Fachwissen in

Category Managements hervorzuhe­

hat, aber um neue Elemente erweitert

diesem Bereich macht uns zum richti-

ben. Der Lehrgang soll universitär auf

werden muss.

gen Ansprechpartner.

CAS-Stufe anerkannt werden. Durch

Retailing

haben

Ein wichtiger Punkt ist die sogenannte

die stetige Zunahme des Onlinehan-

Shopper Journey, also die «Stationen»,

Der Category-Management-Prozess

dels werden auch die Anforderungen

die ein Kunde durchläuft, bevor er sich

stammt ursprünglich aus dem

an Category Manager massiv steigen.

für den Kauf eines Produkts entschei-

Konsum­güterbereich. Zielt der Lehr-

Hier lohnt es sich für Unternehmen,

det. Diese gilt es zu erkennen und

gang auf bestimmte Branchen ab?

in die Aus- und Weiterbildung der

zu antizipieren. Die Erkenntnisse der

Sein Ursprung liegt in der Lebens­

eigenen Mitarbeitenden zu investieren,

Arbeitsgruppe haben auch dazu ge­

mittelbranche. Aber auf die effektiven

um deren Poten­ ziale optimal auszu-

führt, dass wir unseren Category-Ma-

Instrumente des Category Manage-

schöpfen. ||

nager-Lehrgang neu ausgerichtet und

ments verzichtet heute kaum mehr

erweitert haben.

ein

Händler.

Unsere

Lehrgangsteil­

Die Fragen stellte Birgit Kretzer.

62 Logistics & Distribution | GS1 network 1/2017

Branchentreff ­«Logistik» Logistikprozesse neu denken und gestalten? Gut möglich. An der Fachmesse ­Logistics & Distribution vom 26. und 27. April 2017 diskutieren Branchenkenner und Experten die Lösungsansätze von morgen, zudem zeigen zahlreiche Aussteller Kompetenz, Qualität und Innovationen.

Die Messe Zürich ist für zwei Tage die

ckung. Die Logistics & Distribution wird

abwechslungsreichen Mix aus Kurz­

zentrale Anlaufstelle für neue Ideen

mit

vorträgen und Expertengesprächen or­

und

um

programm ergänzt. GS1 Schweiz als

Logistik, Technik, Druck und Verpa­

Kompetenzpartner der Messe hat ­einen

konkrete

Lösungen

rund

einem

spannenden

Rahmen­

ganisiert. ||

Mittwoch, 26. April 2017

Donnerstag, 27. April 2017

Speed Innovation Update – Kurzreferate

Speed Innovation Update – Kurzreferate

10.00 Uhr Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einstieg in die digitale Transformation Hubert Wallimann, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW

10.00 Uhr E-Commerce im Frachtbereich Fabio Menegola, Leiter Verkauf und Marketing Schweiz, Kühne + Nagel AG

11.00 Uhr Fabrikplanung 4.0 – Simulation und Visualisierung Roman Fluri, Logistikberater, SmartLogistics 12.00 Uhr Cargo sous terrain, die smarte Logistik der Zukunft Peter Sutterlüti, Präsident und Delegierter von Cargo sous terrain 13.00 Uhr Von der Expertenrunde zum KTI-Projekt – ­Vernetzung von Know-how zu innovativen Lösungen Bernhard Mähr, Geschäftsleiter, BMC Establishment 14.00 Uhr Innovative Intralogistik für Handel und Industrie: Skalierbare Logistik Reinhold Schäffler, Product Manager, Kardex System AG 15.00 Uhr Die Zukunft der Intralogistik-Software ist da: SynQ – synchronisierte Intelligenz Pascal Fempel, Head of Software Central Europe, Swisslog Warehouse & Distribution Solutions Logistic Talks – Experteninterviews 10.30 Uhr Industrie 4.0 Thomas Neuhaus, Geschäftsleiter, Autexis IT AG 11.30 Uhr Logistics Hall of Fame Switzerland / Stiftung Logistik Schweiz Andreas König, Präsident Stiftung Logistik Schweiz 12.30 Uhr Cargo sous terrain, die smarte Logistik der Zukunft Peter Sutterlüti, Präsident und Delegierter von Cargo sous terrain 13.30 Uhr Rückverfolgbarkeit Jonas Batt, Consultant, GS1 Schweiz 14.30 Uhr Lean Management Oliver Mattmann, Geschäftsleiter, Leancom GmbH

11.00 Uhr Wettbewerbsvorteile durch gesamtheitliche ­Prozesslösung im Behältermanagement Karsten Horn, Business Development Manager, ­INFORM GmbH 12.00 Uhr Shopper als Bestell-App für den Handel. Smart. ­Einfach. Sicher.

Dr. Felix Speerli, Geschäftsleiter, Dataphone AG 13.00 Uhr Die Brennstoffzelle, ein alternativer Antrieb zu ­bestehenden Systemen wie Bleibatterie oder ­Lithiumbatterie?

Norbert Scharinger, Area Sales Manager, Fronius ­International GmbH 13.30 Uhr Best of Logistics – nominierte Projekte Swiss Logistics Award 2016

Schnelle und preisgünstige Lagerverwaltung für KMUs, rocklog GmbH

In 52 Stunden zum Erfolg, Siemens Postal, Parcel & Airport Logistics AG

Ein Cockpit für optimierte Logistik im Gesundheitswesen, SwissMedLogic AG

Elektrisches und emissionsfreies Entsorgungssystem, System-Alpenluft AG

14.30 Uhr Vorstellung Studie CO2-Emissionen auf der Letzten Meile Prof. Dr. Wolfgang Stölzle, LOG-HSG, St. Gallen Logistic Talks – Experteninterviews 10.30 Uhr Weiterbildung in der Logistik Franco Miani, Leiter Bildung, GS1 Schweiz 11.30 Uhr Cradle to cradle Renato Vögeli, Vögeli Druck 12.30 Uhr Initiative «Industrie 2025» René Brugger, Präsident SwissT.net Networking 15.30 Uhr Apéro Logistikleiterclub LCS / Club de Logisticiens de Suisse Romande LSR

GS1 network 1/2017 | OMK 63

Ein besonderer Tag Die Schweizer Online Marketing Konferenz (OMK) in Bern ist der Treffpunkt für ­Experten aus Wissenschaft und Praxis zu den Themen Onlinemarketing, E-Commerce und E-Business. Neu übernimmt GS1 Schweiz als Veranstalter die Leitkonferenz für Onlinemarketing.

Der Onlinehandel wächst und wächst.

werden. Egal ob Omni-Channel-Retai-

unsere Standards eine optimale Kom­

Herr und Frau Schweizer bestellten

ling oder Digital Services: Der Konsu-

bination der stationären und online­

2015 für 6,5 Milliarden Franken Waren

ment steht im Mittelpunkt.

basierten Prozesse, die die Produkt­

online. Gegenüber dem Vorjahr ist das

Die Schweizer Online Marketing Kon­

informationen über alle Kanäle hinweg

ein Plus von 8,5 Prozent. Für 2016

ferenz (OMK) findet dieses Jahr zum

in gleicher Qualität und Vollständigkeit

wird mit einem weiteren Wachstum

fünften Mal statt. GS1 Schweiz tritt

zur Verfügung stellen.»

­gerechnet.

neu als offizieller Veranstalter der OMK

Dem Programmverantwortlichen der

auf und bereichert so ihre digitale

Schweizer Online Marketing Konferenz,

Mehrwert ist mehr wert

Stra­ ­ tegie und das Leistungsportfolio.

Thomas Hüpper von GS1 Schweiz,

Die Zahlen zeigen: Onlinemarketing

«Mit unseren GS1 Standards und den

steht ein breit aufgestellter Beirat mit

ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg

darauf

wie

guten Marktkenntnissen und Erfahrun-

­eines Unternehmens. Hier geht es aber

GS1 SmartSearch, fTRACE oder trust-

gen zur Seite, um gemeinsam das

nicht nur um Suchmaschinenoptimie-

box lassen sich die Wertschöpfungs-

Programm auf aktuelle Inhalte auszu­ ­

rung. Webseiten, die dem Besucher

ketten der Unternehmen produktiver,

richten und den Teilnehmenden einen

keinen Mehrwert bieten, werden schnell

effizienter und vor allem transparenter

direkten Mehrwert für ihren beruflichen

wieder verlassen. Das Stichwort heisst

gestalten», erklärt Valentin Wepfer,

Alltag zu bieten. «Wir werden dazu

hier Content Marketing. Der Kunde will

stellvertretender Geschäftsführer bei

beitragen, dass sich die Konferenz

informiert, überzeugt und begeistert

GS1 Schweiz. «Zudem ermöglichen

weiterhin dynamisch entwickelt», so ­

aufbauenden

Lösungen

­Thomas Hüpper.

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Schweizer Online Marketing Konferenz Datum Donnerstag, 17. August 2017 Ort Hochschulzentrum vonRoll, Fabrikstrasse 6, 3012 Bern Dauer 8.30 Uhr –17.00 Uhr, anschliessend Networking-Apéro Auswahl von Referentinnen und Referenten • Dr. Hans-Georg Häusel, Vordenker im Neuromarketing und Hirn­forschungsExperte • Alain Veuve, CEO Accounto Technology AG • Stefanie Holenweg, Youtuberin, Cielle Noire • Christian Di Giorgio, Head of Department, Solution Architecture, Swisscom, Enterprise Customers • Matthias Bucheli, Leiter E-Commerce & Digital Experience, Post CH AG, PostLogistics • Dr. Jürgen Galler, CEO & Co-Founder, 1plusX AG • Patrick Kessler, Präsident Verband des Schweizerischen Versandhandels • Roger Baur, Gründer und Inhaber von NetProfit Mehr erfahren Sie unter www.online-marketing-konferenz.ch

wird ein Mix aus hochkarätigen Keynote-Speakern, praxis­ nahen Referaten und interaktiven ­ Vertiefungssessions geboten, erklärt Hüpper. Ein Blick auf das Programm verspricht einige Höhepunkte! || Joachim Heldt

64 Veranstaltungen und Messen | GS1 network 1/2017

Veranstaltungen Juni

April 26./27.04.2017

Logistics & Distribution 2017

08.06.2017

Bern

GS1 Networking Zone Zürich 27.04.2017

Swiss Logistics Day Ein Tag – ein Ziel Ganze Schweiz

20./21.06.2017

17.08.2017

Bern 31.05.2017

5. GS1 Systemtagung

und Online Marketing Bern September 13.09.2017

Olten

6. GS1 Forum Intralogistics Mit neuen Technologien zu Industrie 4.0

Digital Matters – Von Stammdaten über gesetzliche Vorgaben bis zur eRechnung

Online Marketing Konferenz Konferenz für E-Business, E-Commerce

Informationsveranstaltung GS1 Standards im Bahnwesen

Studienfahrt innovative Logistikanlagen

August

Mai 02.05.2017

Generalversammlung GS1 Schweiz

Bern Novembre 08.11.2017

17e GS1 Forum Suisse de Logistique Lausanne

Messen / Kongresse November

April 26./27.04.2017

Logistics & Distribution

17./18.05.2017

Fachmesse für Logistiklösungen und

E-Logistik, Distribution und Systeme

Dienstleistungen

Zürich, Schweiz

Graz, Österreich 09./10.11.2017

Internationale Fachmesse für Logistik, Mo-

dienst, Service, Ersatzteil-Logistik

bilität, IT und Supply Chain Management

und Technik

München, Deutschland

München, Deutschland

med.Logistica

Retail World Deutscher Handelskongress und Kongress-

mit Fachmesse

messe für den deutschen Handel

Leipzig, Deutschland

Berlin, Deutschland 23./24.11.2017

Production & Logistics Forum

MöLo

Konferenz und Fachausstellung zur Digita-

Internationale Fachmesse für Möbel­

lisierung der Produktion und Logistik

logistik, Umzugsspedition und Service

Berlin, Deutschland 28.–30.11.2017

ICT & Logistiek

EXCHAiNGE

Fachmesse und Konferenz für

Internationale Fachkonferenz für Supply-

Informations­techniklösungen in Handel,

Chain- und Operations-Verantwortliche

Transport und Logistik

Frankfurt am Main, Deutschland

Utrecht, Niederlande

Oktober 24.–26.10.2017

15./16.11.2017

Kongress für Krankenhauslogistik

Kassel, Deutschland 26./27.09.2017

Service World Internationale Fachmesse für Kunden-

transport logistic

September 14.–16.09.2017

Logistics Business Expo

Messe rund um Fördertechnik, ­

Mai 09.–12.05.2017

09./10.11.2017

Airtec Internationale Fachmesse für Zulieferer der Luft- und Raumfahrt München, Deutschland

GS1 network 1/2017 | Persönlich 65

«Hinter dem Schlagwort Industrie 4.0, oder besser Internet der Dinge (IoT), ­verbirgt sich viel Technologie, sowohl Hard- wie Software. Radiofrequenz-­ Identifikation (RFID) ist das Bindeglied zwischen realer und virtueller Welt.

Damit die Dinge miteinander kommunizieren können, sind Standards wichtig.»

Dr. Heinz Maeder, Mitinhaber Identtech AG, Dübendorf

66 Kommentar | GS1 network 1/2017

Essen gucken Die Digitalisierung hat bereits nahezu

zahl der gemeinsam eingenommenen

laden sie sozusagen virtuell andere

jeden Bereich unseres Lebens verän-

Mahlzeiten an heimischen Ess­ tischen

Menschen zu sich nach Hause ein und

dert. Auch in Bezug auf die Ernährung

rückläufig. Dank Social Media wird die

lassen sie an ihren Mahlzeiten teil­

ist sie nicht zu stoppen. So ist die An-

Geselligkeit dafür in virtuellen Tisch­

haben. Auf diese Weise kann jeder

gemeinschaften zelebriert. Mit dem

auch ohne direktes Gegenüber als

Smartphone fotografieren wir unser

­‹Social Eater› agieren und sich als Teil

Essen und teilen die Bilder auf Insta-

einer grossen Gemeinschaft fühlen.»

gram oder Facebook. Dann wird ge-

Die Süd-Koreaner gehen noch einen

liked, geteilt und kommentiert. Für vie-

Schritt weiter. Beim «Mok-Bang» wer-

le ist das Posten von Mahlzeiten zum

den live vor der Kamera schmatzend

Kult geworden. Über 114 Millionen Bei-

übergrosse Portionen verspeist.

träge führt das Portal Instagram unter

Mit der Frage, wie sich die Digitalisie-

dem Hashtag foodporn auf.

rung auf unser Konsumverhalten aus-

Katja Popanda, Leiterin Marktforschung

wirkt, befassen wir uns in der nächsten

bei Nestlé Deutschland, erklärt das

Ausgabe, die dem Thema «Konsum im

Phänomen so: «Indem Menschen Fotos

Wandel» gewidmet ist. ||

von den Gerichten auf ihren Tellern posten oder Rezepte veröffentlichen,

Impressum GS1 network Das Magazin für Logistik, Supply Chain und Demand Management (ehemals EAN-Bulletin) Ausgabe Nr. 1/17 – 12. Jahrgang (31. Jahrgang) ISSN 1661-7053 «GS1 network» ist das offizielle ­Publikationsorgan von GS1 Schweiz.

Auflage Total verbreitete Auflage: 6513 Ex. davon verkauft: 6003 Ex. Druckauflage: 6700 Ex. WEMF/SW-Beglaubigung Erscheinungsweise 4-mal jährlich Nächste Ausgabe Juni 2017 Abonnementsdienst Telefon +41 (0)58 800 70 00 Mo bis Fr: 8.30–16.00 Uhr aboservice@gs1.ch Abonnementspreise Jahresabo CHF 60.– inkl. 2,4 % MwSt.

Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt GS1 Schweiz Monbijoustrasse 68 3007 Bern Tel. +41 (0)58 800 70 00 Fax +41 (0)58 800 70 99 gs1network@gs1.ch www.gs1.ch www.gs1network.ch Redaktionsleitung Joachim Heldt, Fachjournalist BR joachim.heldt@gs1.ch Redaktionsteam Alexander Saheb, Fachjournalist BR as@zueripress.ch Birgit Kretzer, Redaktorin ­ birgit.kretzer@gs1.ch Manuel Fischer, textfarm fischer@textfarm.ch Übersetzung Thierry Loncle thierryloncle@orange.fr Gestaltung, Realisation und Korrektorat Typopress Bern AG Brunnmattstrasse 85 3007 Bern www.typopressbern.ch

Joachim Heldt

Titelbild Shutterstock Interview­fotografie, Reportagen und Veranstaltungen Ruben Hollinger www.rubenhollinger.ch Hinweis Für unaufgefordert zugestellte ­Manuskripte und Fotos lehnt die Redaktion jede Verantwortung ab.

Ein Nachdruck von Beiträgen ist nur mit Genehmigung der Redaktion erlaubt. Der Inhalt der einzelnen ­Beiträge muss sich nicht mit der ­Meinung der Redaktion decken.

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Diese Zeitschrift wird gedruckt auf MultiArt Silk, halbmatt gestrichen, aus chlorfrei ­gebleichten ­Farbstoffen.

GS1 Schweiz – das Kompetenzzentrum der Wirtschaft für Standards, Logistik, Supply and Demand Management – ist ein nicht gewinnorientierter Verein im Sinne von Art. 60 ff. des ZGB und bezweckt die Realisierung der von GS1 International verfolgten ­Zielsetzungen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. © für alle Beiträge bei GS1 Schweiz. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Auszüge und elektronische Wiedergabe unter Quellenangabe (GS1 network / Autor) erlaubt. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

Dienstag/Mittwoch, 20./21. Juni 2017

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