Greatest#12

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ANDERS

ALS DIE ANDEREN!

102,6

Marie, Berlin


editorial

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einen SChnaPS ...

... auf den Herbst! Während dieser Tage alle entweder erkältet sind oder schlechte Laune haben, weil es nun wieder kälter und früher dunkel wird, freuen wir uns auf die kommenden zwei Jahreszeiten und heben das Glas auf das Scheißwetter. Warum? Wir waren es ein wenig Leid, immer wieder Konzerte zu verpassen, weil wir uns bei dreißig Grad Außentemperatur nicht in einen ausverkauften Club stellen wollten. Oder weil wir mal wieder im Biergarten versumpft waren. Deshalb begrüßen wir das trübe Wetter. Endlich wieder auf Clubtanzflächen schwitzen! Endlich wieder im Moshpit wärmen! Endlich wieder ins Kino gehen, ohne fürchten zu müssen, man verpasse da draußen gerade den besten Sommerabend seines Lebens. In diesem Heft ist jedenfalls genug Indoor-Programm für den Oktober versammelt – egal ob man den jetzt im Kino, vor der Glotze, im Club oder im Museum verbringen will.

ob man hier denn wirklich von Musik leben kann, wenn man nicht Universal ist oder Peter Fox heißt. Sehr gefreut hat uns die Begegnung mit dem real existierenden Leser auf einer WG-Party vor wenigen Tagen: nette, junge Menschen, die uns nicht nur „gratis“ sondern auch „super“ finden und sich als große Yessica Yeti-Fans outeten. Da fühlten wir uns sehr geschmeichelt und in unserer Arbeit bestätigt. Wenn ihr diese Meinung über uns teilt oder uns richtig kacke findet, dann schreibt uns doch einfach mal an redakion@greatest-berlin.de!

foto: Ben de Biel

Darauf einen Schnaps trinkt ... Für unser außergewöhnliches Cover wollen wir uns an dieser Stelle bei Illustrator Florian Wolf bedanken, der in diversen Nachtschichten eine tanzende Meute in unsere geliebten Dreiecke zerlegte. Die Titelstory selbst dreht sich dabei mal wieder um unser Lieblingsthema Musik – allerdings aus einem anderen Blickwinkel: Nachdem wir während der Berlin Music Week täglich Hohelieder auf die Berliner Musikindustrie gehört hatten, wollten wir mal nachfragen,

eure greatest-redaktion

greatest Berlin für alle lebenslagen Website: www.greatest-berlin.de musikfernsehen: www.putpat.tv/greatestberlin iPad-app: www.greatest-berlin.de/ipad socialnet: www.facebook.com/greatestberlin www.twitter.com/greatestberlin


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inhalt

inhalt editorial impressum

3 musik 5 Neue Alben Der Soundtrack zum Herbst kommt von Trentemøller – wir gehen „Lost“ mit seinem neuen Album gleichen Namens. Außerdem dabei: Darkside, Haim u. a

stadtleben greatest pics

Berlin verinstagramt: Michael Schulz alias @berlinstagram gelingen mit seinem iPhone Fotos, die auch gedruckt nocht toll aussehen.

Berlin Song

8 Wir wissen nicht, wie Bloc Partys Kele Okoreke innerhalb von nur einer Songzeile von der East Side Gallery zum Hauptbahnhof kommt – seinen Song „Kreuzberg“ feiern wir trotzdem.

GLORIA Moderator Klaas Heufer-Umlauf macht jetzt Musik. Sehr gute sogar, was vor allem an seinem Mitstreiter liegt: Mark Tavassol von Wir Sind Helden. Wir trafen beide zum Interview.

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film

James McAvoy Einlasskontrolle Rummelsnuff sagt für uns wieder „Du rein“ oder „Du raus“.

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Vom Faun („Die Chroniken von Narnia“) zur „Drecksau“ in der gleichnamigen Verfilmung eines Irvine Welsh-Romans: Wir trafen den wandlungsfähigen Schotten zum Gespräch.

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Ich bin (k)ein Berliner Trotz internationaler Karriere hängt Daniel Brühls Herz noch immer an Berlin.

neue filme

16 mein lieblingskino Heimkino

Street View Wir geben Mitte noch nicht auf! Deshalb bekommt diesmal die viel gelobte und oft geächtete Torstraße ihre Chance.

und sonst so

18 das tut gut

der fuSSballkneipencheck

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Das Leben der Anderen Bodyguard Ahmed Mohammed plaudert aus dem Nähkästchen und verneigt sich vor Batman.

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Q&A Wir fragen, Berliner antworten.

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tipps und termine konzerte partys kult und kultur kalender

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Sven Regener Der „Herr Lehmann“-Autor über seinen neuen Roman „Magical Mystery“ und „BummBumm-Techno“ aus Berlin.

ende gut alles gut

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titel

In It For The Music Zum Musikmachen oder zum Was-mit-MusikMachen nach Berlin? Wir haben fünf getroffen, die es, äh, gemacht haben.

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inhalt

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imPReSSum Verlag intro GmbH & co. KG Venloer straße 241-245 50823 Köln fon +49 221 94993-0 fax +49 221 94993-99 verlag@intro.de, www.intro.de redaktion Greatest Berlin Pfuelstraße 5, 10997 Berlin redaktion@greatest-berlin.de www.greatest-berlin.de

ein moderator, der singt? im falle von klaas heufer-umlauf und seiner Band gloria geht das klar, s. 12

herausgeBer & geschÄftsführer matthias Hörstmann Projektleitung frank straessner fon +49 30 398217420 chefredaktion Daniel Koch (V.i.s.d.P.) redaktion Thomas nestor (schlussredaktion), Thomas lorber, mark Heywinkel, miriam mentz (Volontärin) artdirector Holger risse laYout Katrin Zellmer

fotos: erik Weiss (gloria), Birte filmer (filmgalerie), Verleih (james mcaVoY)

terminredaktion Thomas lorber (ltg.), Joscha Kollascheck termine@greatest-berlin.de

angst vor der torstraße? ham wa nich! unser streetview führte uns auch in die filmgalerie 451, s. 18

texte aida Baghernejad, ansgar moek, Bernd mieretzky, christine stiller, friedrich reip, Karol Herrmann, Joscha Kollascheck, maik Werther, michael schütz, Karola szopinski, Patrick Heidmann, nina Gierth, rummelsnuff, steffen Greiner, Tim Berressem, Thomas nestor, Timo richard, Tobias schaper, Tito Wiesner, yessica yeti fotos matze Hielscher, Jan Kapitän, Ben de Biel, michael schulz, erik Weiss, sebastian Dudey, charlotte Goltermann, Birte filmer, robert Klebenow coVerillustration florian Wolf Praktikanten christoph stein, Karola szopinski VertrieB Dominik raulf fon +49 221 94993-41 aBo eva sieger, florian schuster (abo@greatest-berlin.de)

„drecksau“ und spaß dabei: james mcavoy im interview, s. 34

PuBlic & media relation sarah Gulinski, Julian lüngen

director corPorate communication, design- & Brandmanagement eike Wohlgemuth director media & content Thomas Venker director digital media Thomas albustin digital media sandro Böge, max Bruns, Daniel fischer, anna Gazke, sandy Zukowski, luisa Greupner, arne caesar director marketing & sales Oliver Bresch fon +49 221 94993-13 marketing & sales frank straessner (Head Of sales Greatest) fon +49 30 398217420, martin lippert (Head of sales intro – Tonträger, film, Kultur, marken) fon +49 221 94993-17 Peter stark (mode, Games, marken) fon +49 221 94993-19 David Winter (Head of Digital sales, marken, media) fon +49 221 94993-63 sebastian siegmund (Konzertagenturen & regionale Kunden) fon +49 30 398 217 411 aktuelle anzeigenPreisliste mediadaten 2013 (nr.2 1/2013 ) BankVerBindung Volksbank Borgloh e. G. BlZ: 26 5624 90 nr.: 406490900 termine für nr. 13 / nov. 2013. redaktionsschluss: 07.10.13; Termin- & anzeigenschluss: 11.10.13; Druckunterlagenschluss: 15.10.13; erscheinungstermin: 01.11.13 druck Pfitzer Druck GmbH, renningen auflage & VerBreitung sep. 2013: Druckauflage: 35.500 / verbreitete auflage: 35.000 BezugsQuellen erhältlich an 650 auslagestellen in Berlin sowie im abonnement. alle Veranstaltungsdaten sind ohne Gewähr und Verlosungen vom rechtsweg ausgeschlossen. abdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages! mit namen gekennzeichnete artikel geben nicht unbedingt die meinung der redaktion wieder. Keine Haftung für unverlangt eingesandte manuskripte und fotos!

Proud member of Hōrstmann unternehmensgruppe (HuG). www.hoerstmann.de




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GreaTesT Pics

BeRlin veRinStaGRamt

Keine Spiegelreflexkamera, kein Photoshop - die Bilder von Michael Schulz aka @berlinstagram kommen direkt aus der Kamera seines iPhones. „Das ist, finde ich, auch der Reiz des Ganzen“, sagt der Instagrammer, „aus einer technisch limitierten Smartphone-Kamera das Maximum herauszuholen.“ Und am Maximum des Handymöglichen kratzt er mit seinen Bildern gleich mehrmals am Tag. U-Bahnen, Häuserfassaden, Menschen: Michael füllt seinen berlinstagram-Account wie am Fließband mit tollen Schüssen. „Ich höre oft, woher ich die Zeit für die vielen Fotos nehmen würde und ob ich den ganzen Tag durch Berlin laufe“, erzählt er. „Dabei entstehen die meisten Fotos auf meinen regulären Alltagswegen durch die Stadt.“ Unser ungefiltertes Interview mit Michael lest ihr auf greatest-berlin.de - hier heißt es erst mal: Blättern und die Hauptstadt aus neuen Perspektiven entdecken.


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foto: michael schulz


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fotos: michael schulz


Keine Hymnen auf Berlin

GLORIA

Man kennt ja diese Reflexhandlung – kaum verkündet ein bekanntes TV-Gesicht, es wolle nun auch Musik machen, denkt man sich: „Ach, du Scheiße! Muss das sein?“ War auch bei GLORIA (auf die Großbuchstaben besteht man) nicht anders, bei denen „Circus HalliGalli“-Moderator Klaas Heufer-Umlauf singt und die Texte schreibt.

Dass ihr jetzt hier sitzt und als GLORIA Interviews gebt, kommt für die Außenwelt größtenteils überraschend, für euch selbst überhaupt nicht. Das Projekt gibt es schon seit 2008. Wie fühlt es sich an, nun endlich mit der Musik an die Öffentlichkeit zu gehen? Mark: Spannend war für mich vor allem die Frage, wie es ist, mit Klaas Interviews zu geben. Wir haben schon so viele Sachen zusammen gemacht, aber

das noch nicht. In diesen Momenten realisiere ich dann, dass es jetzt ernst wird und die Platte bald rauskommt. Was nicht bedeuten soll, dass wir das alles nebenbei machen. Im Gegenteil: GLORIA ist uns sehr wichtig. Aber diese „offiziellen“ Dinge, die nun anstehen – Interviews, Absprachen mit der Plattenfirma, Konzerte – die führen mich oft in so „Kneif mich“-Situationen. Wo war denn für euch der Punkt, an dem ihr beschlossen habt, jetzt endlich ein Album aufzunehmen? Klaas: Da muss man vielleicht ein bisschen weiter ausholen. Es war so: Wir haben uns über gemeinsame Freunde kennengelernt. Mark wohnt in Hamburg, und ich bin oft in Hamburg. Zunächst haben wir alles Mögliche zusammen gemacht, nur keine Musik, bis dann irgendwann mal die Idee kam, das zu probieren. Anfangs waren die Abstände zwischen den einzelnen

Foto: Erik WeiSS

Zu Unrecht, wie wir inzwischen wissen. Denn hinter GLORIA verbirgt sich nicht ein singender Moderator plus Mietmucker, sondern zwei Freunde, die schon eine ganze Weile gemeinsam Musik machen. Klaas und Mark Tavassol, den man von Wir Sind Helden kennt, trafen sich schon seit 2008 regelmäßig im Proberaum. Dementsprechend rund und gelungen klingt auch das soeben veröffentlichte Debüt. Ein guter Grund, eigentlich der beste, um die beiden zum Gespräch zu treffen.


Sessions noch unglaublich lang, aber dann wurden sie immer kürzer und irgendwann hat man sich nicht mehr um zwei getroffen, sondern gesagt: „Wir gehen jetzt mal früh ins Bett und treffen uns um zehn.“ Dann merkt man halt schon, wie das Ganze langsam wichtiger wird und man irgendwann extra dafür nach Hamburg fährt. Was dann zu der Frage führt, ob man das jetzt auf irgendwelchen MP3-Playern oder Handys verschimmeln lassen will oder doch lieber konservieren sollte. Wir haben dann einen kreativen Kassensturz gemacht und festgestellt, dass wir eigentlich ein Album machen könnten. Darüber haben wir dann beide noch ein bisschen nachgedacht. Uns war schnell klar, dass wir das nur in dieser Zweier-Konstellation machen würden. Tja, und jetzt bewerben wir hier diese Platte. Aber es hat nie diese Natürlichkeit verloren, weil wir nie darüber gesprochen haben. Weil es uns immer wichtiger war, Musik zu machen. Eure Startvoraussetzungen waren natürlich mit denen anderer neuer Bands nicht zu vergleichen. Statt einer kleiner Clubshow vor Freunden, gab es von der ersten Pressemitteilung an gleich ein großes Medienecho. Das ist zwar förderlich, kann aber auch fürchterlich nerven, oder? Mark: Mir macht es großen Spaß, GLORIA unter diesen Voraussetzungen auszuleben. Es war uns schon bewusst, dass – egal, was wir veröffentlichen – unsere Musik erst einmal gehört wird. Ich habe ja schon mal medial stattgefunden und Klaas ist schon lange sehr präsent in den Medien. In gewisser Weise ist es hart, unter diesen Umständen Songs zu schreiben und eine Platte zu produzieren. Zugleich ist es ein enormer Ansporn, weil es eben viele Leute hören werden. Dann muss aber auch bitteschön alles genauso sein, wie wir uns das wünschen. Wir wollten keine Kompromisse machen, nicht sagen, dass wir irgendwas mitnehmen, was wir nicht für gut genug erachten. Wir hatten ganz andere Möglichkeiten zu schalten und zu walten, aber werden anders herum sicher auch dem ein oder anderen Vorurteil gegenüberstehen. Ich hab’ mit Wir Sind Helden Musik gemacht und für manche Leute vielleicht eine gewisse Messlatte hinterlassen, provoziere sicher aber auch die Frage: „Was kann dieser Typ eigentlich, der da immer Gitarre und Bass gespielt hat?“ Klaas ist natürlich für was anderes bekannt geworden. Wenn man ihn persönlich kennt, ist es keine große Überraschung, dass die Musik dann so klingt, wie sie klingt. Weil jedem klar ist, dass es eben auch diese Seite an ihm gibt. Für alle anderen ist es

Stadtleben | interview

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vermutlich eine Überraschung – auch ein Vorurteil, mit dem man erst einmal umgehen muss. Aber das hätte auch schwieriger sein können. Wir sind bisher jedenfalls ganz froh über die Reaktionen auf „Warten“, weil viele Leute zu verstehen scheinen, dass das die Musik ist, die wir machen wollen und nicht eine, die wir uns irgendwie ausgerechnet haben. Mich hat vor allem überrascht, dass die Platte textlich ja sehr grüblerisch und melancholisch geraten ist. Klaas: Ja, Melancholie fehlt sicher in keinem Stück – ich kann einfach nicht anders. Und Mark auch nicht. Ich könnte keine Musik machen, die nicht diese Schwere hat. Das muss nichts mit Traurigkeit zu tun haben oder mit Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit. Melancholie kann ja auch ein sehr schönes Gefühl sein. Manche Gedanken sind einfach zu groß für ein Gespräch zwischen Tür und Angel, die muss ich dann einfach in einem Lied niederschreiben. Das hat für mich nichts Therapeutisches oder Tagebuch-artiges. Ich finde einfach, auf diese Weise kann man einzelne Gedanken besser zu fassen kriegen, weil wir jeden Text zigtausend mal besprechen und von links nach rechts ziehen, bis ich das Gefühl habe, am Ende bleibt das Destillat dessen, was ich sagen will. Für mich gibt es kaum eine konkretere Ausdrucksmöglichkeit als einen Song, über den man am Ende sagen kann: Der ist jetzt fertig, der fängt da an und hört dort auf, da ist alles gesagt, den kann ich jetzt so ins Regal stellen. In „Eigenes Berlin“ geht es um deine Beziehung zu dieser Stadt – die nicht sehr freundschaftlich zu sein scheint, oder sehe ich das falsch? Klaas: Nein. Das stimmt schon so. Ich habe mit dieser Stadt einen Vertrag geschlossen, mit dem wir gut klar kommen – und es ist alles in Ordnung. Aber ich bin nicht aus einem Herzenswunsch heraus hierher gezogen. Und Berlin ist eben eine Stadt, die auch hart sein kann, die immer mal wieder ihren kalten Atem beweist. Im Sommer vergisst man das leicht. Aber ich gebe der Stadt noch einen Monat, dann weiß ich wieder, warum es dieses Lied gibt. Es gibt so viele Hymnen auf Berlin. Das ist keine Hymne. Im Dezember spielt ihr im Lido, euer erstes Konzert habt ihr noch vor euch. Wie geht es euch bei dem Gedanken daran? Und gibt es so was wie ein Livekonzept? Klaas: Bei mir herrscht blankes Entsetzen. Und unser Konzept heißt: Nicht vergeigen! Miriam mentz


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stadtleben | einlasskontrolle

einlaSSKOntROlle

philip, 26 | sPortWissenschaftler

erin, 26 | WeBsiteoWner

Der Sicherheitsmann und Kapitän Rummelsnuff haben es immer gesagt: Die Meere sind weit! Matrose auf Landgang? Die angekuddelte Buddel voll Rum aus dem Umhängeseesäckchen bleibt beim Türsteher, an der Bar gibt’s frischen. Dann mann Prrrost!

... weiß, woher der Seewind weht. Selbstbewusst wie die Lili von der Laterne schreitet sie mit Türstehers Segen auf den Saal voller ausgehungerter Matrosen.

fotos: rumelsnuff (rummelsnuff), jan kaPitÄn

Für diese Ausgabe der Einlasskontrolle klärten wir mal die Frage, ob man mit seinem Berlin Festival-Outfit auch am Türsteher unseres Vertrauens vorbeikäme. Die Erfolgsquote spricht für sich! Oder aber es lag daran, dass Rummelsnuff dieser Tage besonders gut gelaunt ist, weil sein neues Album „Kraftgewinn“ endlich in den Regalen steht. Wie das so klingt, erfahrt ihr auf Seite 31.


stadtleben | einlasskontrolle

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martin, 38 | informatiker

lisa, 20 | kunststudentin

Nein, ein Taxi war nicht gerufen worden. Ach so, mal kurz rein auf ein Bier? Klar, warum nicht, wenn schon das Taxi heute mal in der Garage bleibt.

... kommt gehetzt mit Verspätung, besteht an der Einlasskontrolle und eilt sofort ins Getümmel, um die schon schwer flirtende Freundin Lili, äh Erin, etwas zu entlasten. Viel Spaß!

Jing, 21 | student

moritz, 19 | student

Der Türsteher vermutet: Sie wird sich laut Ausweispapier noch zwei Jährchen gedulden müssen, um den begehrten Einlass zu erhalten. Kein Ausweis dabei – dann fix heim. Goldene, schützenswerte Jugend!

Der Mann, der die Tür bewacht, dürfte heute zu den beliebtesten seiner Zunft zählen. Kaum Abweisungen! Gutgelaunt winkt er auch diesen jungen Mann im folkloristisch gestalteten Leibchen hindurch.



Stadtleben | ich bin (K)ein berliner

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Ich bin (k)ein Berliner

Daniel Brühl

Vor nicht allzu langer Zeit war es keine Seltenheit, Daniel Brühl im Baumarkt oder im Berliner Nachtleben über den Weg zu laufen. Mittlerweile muss man für ein Interview mit dem international gefragten 35-Jährigen schon mal bis nach London fliegen. Haben wir gemacht, und dabei doch vor allem über seine Wahlheimat Berlin gesprochen. Daniel, mit „Rush – Alles für den Sieg“ und „Inside Wikileaks – Die fünfte Gewalt“ bist du diesen Monat gleich in zwei englischsprachigen Großproduktionen zu sehen. Das bedeutet karrieremäßig eine echte Veränderung, oder? Absolut. Das ging eigentlich damit los, dass ich die Rolle von Niki Lauda in „Rush“ bekommen habe, was jetzt ungefähr zwei Jahre her ist. Damals bin ich zum Casting gegangen und habe fest damit gerechnet, nach zwei Wochen den Anruf zu bekommen, dass doch mal wieder jemand anderes genommen wurde. So ist das ja gerne mal. Aber stattdessen kam nach drei Tagen der Anruf, dass man mich gerne besetzen wolle. Das war schon mal eine tolle Erfahrung, die dann aber noch mal eine ganz eigene Dynamik bekam. Denn letztlich war es „Rush“-Regisseur Ron Howard, der dabei geholfen hat, dass ich dann auch die Rolle in „Inside Wikileaks“ bekam.

Foto: Birte filmer

Und das zieht jetzt sicher weitere Kreise, oder? Sieht ganz so aus. Auf jeden Fall besteht jetzt plötzlich Interesse und es kommen Anrufe, die vorher nicht gekommen sind. (lacht) Das ist toll, ich freue mich wirklich sehr über diese Entwicklung. Plötzlich interessieren sich amerikanische Medien für dich, die ersten Experten bringen dich sogar schon für eine Oscar-Nominierung ins Spiel. Kriegt man da auch ein bisschen Muffensausen oder ist das alles ein großer Spaß? Beides, würde ich sagen. Als es mit meiner Karriere losging und mal eine Zeit lang alles nur so flutschte, mit Preisen und allem Drum und Dran, war ich echt noch ganz schön jung. Da habe ich im Nachhinein gemerkt, dass ich das gar nicht richtig genossen habe. Das hat mich damals einfach zu sehr überrascht, und ich habe mich immer dazu ermahnt, das alles nicht so ernst zu nehmen und auf dem Boden zu bleiben. Einiges ist da wie ein ICE einfach an mir vorbeigerauscht. Diesen Fehler will ich dieses Mal nicht machen. Aber

gleichzeitig ist das schon auch so etwas wie ein Neuanfang, bei dem ich mit vielem konfrontiert werde, das ich so noch nicht kenne. Das wird aufregend! Wird denn Berlin bei all dem trotzdem deine Homebase bleiben? Das denke ich schon. Natürlich weiß man nie, wie es dann in der Zukunft wirklich kommt. Aber ich habe im Moment keine Intention, nach Los Angeles zu ziehen. Ich bin sehr glücklich in Berlin. Da fühle ich mich echt wohl und mittlerweile auch wirklich zuhause. Genauso wie in Barcelona, was ja mein zweiter Wohnsitz ist. Wobei es mir durchaus mal passieren könnte, dass ich für eine Zeit lang nach New York gehe. Das ist zumindest ein privater Traum von mir. Für viele US-Filme muss man jedenfalls gar nicht weg aus Berlin. „Inside Wikileaks“ wurde ja auch zum Teil dort gedreht, oder? Ja, genau! Das war lustig, auch bei so einem Film mal im eigenen Bett schlafen zu können und morgens in der eigenen Wohnung abgeholt zu werden. Vor allem, weil die meisten Drehorte gar nicht weit weg von mir waren. Bis zum BCC am Alex zum Beispiel, wo einige Szenen entstanden sind, sind es von mir zehn Minuten. Da musste ich immer angenehm spät los. Trotzdem stellt sich natürlich die Frage, ob du zum Beispiel für deine Tapas-Bar „Raval“ in Kreuzberg künftig überhaupt noch Zeit hast ... Da bin ich nach wie vor voll auf dem Laufenden, auch wenn ich nicht da bin. Mein Freund und Partner fotografiert dann immer die neue Wochenkarte ab und mailt sie mir, damit ich der meinen Segen geben kann. Aber wenn ich lange weg bin, vermisse ich die Bar auch richtig. Denn wenn ich in der Stadt bin, bin ich ja wirklich regelmäßig dort. Nicht nur, um die Spiele vom FC Barcelona zu gucken. Patrick Heidmann


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stadtleben | street View

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Gentrifi zierung, Modernisierung, Schwabisierung – die Veränderungen im Berliner Stadtbild sind offenkundig und in aller Munde. Besonders spannend wird es, wenn wie in der Torstraße Plattenbau-Patina und Designershop-Avantgarde aufeinandertreffen. Verwitterte Fassaden bilden hier die perfekte Kulisse für Nobelrestaurants, die Gäste wie „Brangelina“ anlocken und Latte to go-Tempel für die fi xiefahrende Digitale Bohème. Mehr Bilder findet ihr auf greatest-berlin.de.

Filmgalerie 451 Torstraße 231 filmgalerie-berlin.de

Der Filmverleih gehört zu den Branchen, denen das Internet langsam die Lichter ausknipst. Selbst Institutionen wie die Filmgalerie 451, die seit über zwölf Jahren cineastische Raritäten aus der ganzen Welt archiviert, bleiben davon nicht verschont. Stöbern und persönliche Beratung ist ab dem 1. November im neuen Domizil der Filmgalerie in der Invalidenstraße 148 möglich – und wärmstens zu empfehlen!

fotos: Birte filmer


stadtleben | street View

mÖrder

Torstraße 199 unternehmen-mitte.de

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Warum eine liebevoll eingerichtete Espressobar mit Süßigkeitenregal und lauschigem Hinterhofgarten einen derart gruseligen Namen trägt? Nachdem Inhaber Tönnies Bartesch den Schriftzug „Modefrisör Kruse” ersteigerte hatte, tüftelte er so lange mit den Buchstaben herum, bis er einen Namen fand, der auf die Fassade passte. Seit 2006 ist der Mörder beliebter Kieztreffpunkt und serviert einen Kaffee, für den man töten könnte.

happy shop Torstraße 67 happyshop-berlin.com

Vor fast drei Jahren schloss der Happy Shop eine der letzten Lücken in der Torstraße. Durch die pinke Eisentür gelangt der klopfende Besucher in den holzgetäfelten Verkaufsraum, wo mobile Kleiderstangen von der Decke hängen. Neben ausgewählten Designerstücken und Smeilinener, der Linie von Inhaberin Mischa Alexandra Woeste, kann man hier einzig in Berlin Topshop-Produkte ergattern.

kaFFee burger Torstraße 58 kaffeeburger.de

Fast jeden Tag finden in dem alteingesessenen Lokal, das 1936 von der Familie Burger übernommen wurde, Lesungen, Konzerte, Diskussionsrunden oder rauschende Partys mit Ringelpiez und Antanzen statt. Hier hat auch Wladimir Kaminers legendäre Russendisko ihr Zuhause. Eine Adresse, die man in der Torstraße nicht missen möchte – und die viel zum frühen guten Ruf der Straße beigetragen hat.


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Stadtleben | das leben der anderen

Das Leben der Anderen

Bodyguard Ahmed Mohammed Ahmed Mohammed war zwölf, als seine Familie aus dem Libanon floh. Sie schafften es irgendwie nach Deutschland, lebten auf der Straße, irgendwann bekamen sie eine Wohnung, in Schöneberg war das. Wenige Zimmer für viele Menschen. Bis heute geht er dort vorbei, wenn er sich mal wieder erden muss. Setzt sich auf die Treppenstufen, auf denen er als Kind schon saß und keine Perspektive sah. Heute ist er einen Meter neunzig groß, ein Hüne – und ein Selfmademan, wie er im Buche steht: Als Türsteher hat in den Neunzigern seine Karriere begonnen: „Naja, man kannte mich als Schlägertyp, aber als Schläger mit Würde.“ Später wandelte er sich vom Saulus zum Paulus, er ließ das Nachtleben hinter sich. Schon immer sei er strikt gegen Drogen gewesen, betont er mehrmals, und habe das nicht mehr ertragen können. Er wurde dann zum Bodyguard, beschützte Franziska van Almsick, als sie noch der vierzehnjährige „Goldfisch“ war. Bis heute ist er mit ihr befreundet: „Sie ist wie meine Schwester.“ Aber das ist eine Ausnahme, denn Freundschaften baut man in dem Job nicht auf. „Vielen Stars ist es egal, wie treu du ihnen bist, sie werben dir trotzdem deine Mitarbeiter ab“, erzählt er. Böses Blut hilft da nicht weiter. Herr Mohammed ist sowieso einer, der lieber nach vorne schaut: Irgendwann hat er neben seiner Bodyguard-Agentur die „Academy for Security“ gegründet, wo man sich zum Bodyguard, Sicherheitsfachmann und Detektiv ausbilden lassen kann. Immer wieder kommen Fernsehteams, um die Ausbildung dort zu zeigen, und der Chef gibt sich dann gerne von seiner knallharten Seite. Im echten Leben sei er nicht wirklich so, eher vertrauensselig, was es Leuten leicht mache, ihn auszunutzen, meint er. Doch so wie er das dröhnend erzählt, glaubt man ihm das nicht ganz.

wenn es um die Marvel- und DC-Helden geht: „Meine Frau mag Superman lieber, aber so jemanden gibt’s ja nicht, Superman ist ein Alien. Aber Batman ist ein echter Mensch! Habt ihr schon den neuen Wolverine gesehen?“ Die Welt der Helden und Rächer ist sein Metier. Doch wenn er über seinen Helden in der Realität spricht, wird Ahmed Mohammed plötzlich ganz anders, stiller, sanfter: Er begleitete Muhammed Ali einige Wochen auf einer Tour durch Europa, eine ergreifende Zeit für ihn. In seinem Büro hängen überall Bilder und Zeitungsausschnitte über den legendären Boxer. Doch Geschichten von Touren mit anderen Stars klingen ganz anders: Für Colin Farrell machte er bei der Werbetour zum Film „Alexander“ in Japan eine volltätowierte Stripperin klar, bei der gleichen Gelegenheit fühlte Angelina Jolie sich mit ihm so wohl, dass sie ihn öfter engagierte. Doch mittlerweile hat Berlins Starbodyguard keine Lust mehr auf die Glitzerwelt: „Ich ziehe mich vom roten Teppich zurück.“ Die Drogen, das ganze Reisen, der Druck. „Meine Kunden aus der Pharmabranche sind viel dankbarer. Es ist einfach bessere Arbeit“. Die Zeiten, in denen er eine Waffe an seinem Hinterkopf spürte und Narben auf dem Rücken verpasst bekam, scheinen nun endgültig vorbei zu sein. Außerdem ist er sowieso viel zu beschäftigt: Als nächstes Projekt steht die Eröffnung eines eigenen Fitnessstudios an. Und die ersten Modelle seines eigenen Modelabels stehen auch schon im Büro, frisch aus der türkischen Näherei geliefert. Die Jacken glitzern, fast so hell wie seine gebleichten Zähne. Ahmed Mohammed grinst breit. Diesem Mann kann man keine Steine in den Weg legen: Er schmeißt sie hoch und jongliert mit ihnen.

Batman ist sein großes Vorbild: Ein bisschen mysteriös, heldenhaft und sehr menschlich, so sieht sich Ahmed Mohammed am liebsten. Seine Augen leuchten,

„Das Leben der Anderen“ erscheint in Kooperation mit „Mit Vergnügen“, dort könnt ihr noch mehr Fotos sehen: mitvergnuegen.com

Aida Baghernejad

Foto: Matze Hielscher

„Haben Sie sich jemals entschuldigt?“ – „Nein. Warum sollte ich das tun? Was ändert das denn?“, sagt Ahmed Mohammed. Er war früher ein Schläger, ein Troublemaker, mit einem Bein in der Unterwelt. Heute residiert er mit Blick auf die Gedächtniskirche und beschützt Menschen. Hauptberuflich. Ortstermin bei Berlins Bodyguard Nummer eins.



musikmenschen aus Berlin

in it FOR the muSiC Joey hansom Der junge amerikaner betreibt den Blog expatriarch, widmet sich seiner Band Godmother, arbeitet als redakteur beim magazin siegessäule, legt immer mal wieder auf und veranstaltet Konzerte. Zum Beispiel das der Transgender Diva Jef Barbara im urban spree am 18. Oktober.

Als ich in meiner Heimatstadt Michigan mit der Schule fertig war, begann ich am Wochenende nach Detroit zu fahren und dort in die Technoszene einzutauchen. Wenig später wollte ich die Staaten verlassen, weil mir die politische Richtung des Landes missfiel. Über Berlin hatte ich viel Gutes gehört – vor allem über die Techno- und Gay-Szene dort. Also kam ich 2007 her

foto: roBert kleBenoW (joeY hansom)

Wie sang einst der der große Harald Juhnke über Berlin: „If I can make it there, I’ll make it anywhere“? Ach nee, das ging anders. Dit war der Sinatra-Frank und dit war ooch nich Berlin, wat der meinte. Trotzdem hört man immer wieder, man müsse als Musikmacher oder Wasmit-Musik-Macher nach Berlin, um durchzustarten. Wir haben uns bei Fünfen, die es wissen müssen, mal erkundigt, ob das so stimmt.


und dachte, ich bliebe höchstens einen Sommer lang. Mein Visum war auch nur 90 Tage gültig. Aber es gefiel mir hier so gut, dass ich mich im Anschluss um ein Freelancer-Visum bemühte. Ironischerweise hatte ich Techno zwei Jahre später ziemlich über, vor allem diesen damals allgegenwärtigen Minimal-Kram, und ich datete sogar zum ersten Mal in meinem Leben Frauen. Die zwei Hauptgründe, hier hinzukommen, waren also nicht mehr aktuell – und ich blieb trotzdem. Im Moment widme ich meine Zeit dem DJ-ing, meinem Blog, meinen Freelance-Jobs und meiner Redakteurstätigkeit. Und ich stecke viel Arbeit in meine Band Godmother, mit der ich meine Liebe für dramatische Popmusik auslebe. Ende des Monats erscheint unsere 7“ „These Things Take Time“. Das war immer ein Traum von mir: Meine eigene Musik auf Vinyl pressen zu lassen. Auch wenn man in Berlin inzwischen vielleicht weiß, was ich so treibe und veröffentliche, war es hier nicht immer leicht für mich. Die Dinge, die man an Berlin so liebt, sind eben dicht verwoben mit den Dingen, die das Leben schwer machen. Das Leben ist günstig – aber dafür ist es verdammt schwierig, überhaupt Geld zu verdienen. Um sich kreativ zu verwirklichen, muss man viele Dinge tun, die eben nicht so viel Spaß machen. Inzwischen komm’ ich ganz gut über die Runden, aber bei vielen Freunden von mir ist das nicht so – egal ob sie aus Deutschland kommen oder aus dem Ausland. Ich hatte immer schon mal kurz Gedanken, hier wegzugehen. Aber dann frage ich mich: Wo gibt es denn sonst eine so günstige Metropole, mit so viel kreativem Leben, mit so schönen Parks – wo man zudem eben noch überall rauchen und trinken kann? Mir ist noch keine eingefallen ...

Ira Atari Sie steche unter allen Audiolith-Künstlern als „Grande Dame“ hervor – so sagt es charmanterweise ihr eigenes Label. Die von Kassel nach Berlin gezogene Ira Atari hat 2011 ihr Debüt „Shift“ veröffentlicht. Zuletzt erschien ihre wieder mal tolle Single „Wish I Had“.

Ich bin in Kassel geboren, seit eineinhalb Jahren wohne ich jetzt in Berlin. Ausschlaggebend für den Umzug war für mich vor allem, dass mich in Kassel nichts mehr gehalten hat. Überhaupt nichts mehr. Und dann ist mir keine bessere Stadt eingefallen, auch in Sachen Musik. Lustigerweise hat sich das Silvester 2011 in London in meinem Kopf festgesetzt – jetzt geht es nach Berlin. Musikalisch hat sich dadurch bei mir nicht viel verändert. Es sind mir hier weder mehr

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noch weniger Songs eingefallen, oft bin ich von einem Spaziergang im Wald inspirierter als von einer fetten Party. Früher hat das mal eine Managerin zu mir gesagt: „Wenn du was werden willst mit deiner Musik, musst du nach Berlin ziehen.“ Und ich dachte bloß: Nee, hast du einen Vogel? Das stimmt doch gar nicht. Und es hat auch immer von Kassel aus hingehauen. Dass ich jetzt trotzdem in Berlin bin, liegt eher daran, dass ich hier alles unter einen Hut bekomme, meine Booking-Agentur zum Beispiel sitzt hier. Was ich sagen möchte: Wenn du innerlich als Künstler nicht zufrieden bist, nützt dir Berlin eben auch nichts. Man kann sich nicht vornehmen, jetzt werde ich glücklich, ich ziehe nach Berlin. Da kannst du noch so oft erzählen, dass du der Tollste bist, aber es kommt wahrscheinlich trotzdem nichts aus dir raus. Man muss eigentlich immer auf alles scheißen, immer. Es gibt viele Leute in Berlin, die ständig von tollen Projekten erzählen, sich alles zurechtplappern, die finde ich fürchterlich anstrengend. Aber inzwischen bin ich in der Lage zu unterscheiden, wem ich zuhören will und wem nicht. Ich will Leute, die echt und ehrlich sind. Sonst interessiert mich das nicht. Manchmal ist es vielleicht sogar der dollere Anreiz, wenn man nicht in Berlin wohnt und allen zeigen kann, dass es eben auch vom Dorf aus geht – so wie Captain Capa zum Beispiel. Aber für mich war es jetzt trotzdem an der Zeit.

Ned Becket Der britische Booker hat sich mit seiner Little Big Agency vor rund sieben Jahren in der Glatzer Straße in Friedrichshain niedergelassen. Seine Agentur bucht zum Beispiel Aphex Twin und einen Großteil der Acts des Warp Labels.

Vor rund zehn Jahren war ich oft zu Gast in Berlin. Freunde von mir wohnten hier und ich habe oft aufgelegt – zum Beispiel auf einigen von Ellen Alliens Partys. Zu der Zeit hatte ich gerade die Little Big Agency eröffnet. Ich war zuvor fünf Jahre bei Warp Records und da sehr in die Live-Seite des Labels involviert – habe die Touren gebucht und die Parties veranstaltet. Zuerst habe ich von Brighton aus gearbeitet. Ich wohnte in einem Haus, das ich mir mit einigen Freunden gemietet hatte. Der Teil Englands ist wahnsinnig teuer, also suchte ich nach Alternativen. Berlin war da sozusagen ein No-Brainer, als ich hörte, wie günstig die Mieten sind. Ich konnte mir hier ein Büro leisten und sogar Mitarbeiter einstellen. Inzwischen sind wir 15 Leute, von denen aber nur zehn in unserem Berliner Büro sitzen. Ich bin immer wieder überrascht, wie leicht


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Stadtleben | titel

es hier ist, gute Leute zu finden. Fast jeder Praktikant, der sich hier vorstellt, ist eigentlich völlig überqualifiziert. Auch die ganze Business-Seite in Deutschland ist sehr fair. Das Finanzamt und andere Behörden sind sehr direkt und wollen ganz genau wissen, womit du dein Geld verdienst – aber wenn das geklärt ist, läuft die Sache ziemlich rund. Viele Booker-Kollegen fragen mich, ob ich nicht das Gefühl hätte, was zu verpassen, weil ich hier in Berlin und nicht in London arbeite. Da mag was dran sein – aber nur ein bisschen. Die großen Mainstream-Booking-Agenturen sitzen zwar noch in London. Wer also den heißen Scheiß von morgen zuerst sehen will, muss da aktiv sein. Aber wir arbeiten in einer Nische, wir sind an spannenden, elektronischen, sehr speziellen Künstlern interessiert – die sich heutzutage auch eher in Berlin ansiedeln. Direkt nebenan ist übrigens noch eine englische Agentur wie unsere, Surefile, die einem Freund von mir gehört.

Jamal Ali Der aus Baku stammende Songwriter ist eher in Berlin gestrandet, als dass er hier gezielt angereist ist, um seine Karriere weiterzutreiben. Er suchte und fand hier nicht unbedingt eine künstlerische Freiheit, sondern eine Freiheit im essenziellen Sinn des Wortes.

Mein Name ist Jamal Ali, ich bin 26 Jahre alt und komme aus Baku, Aserbaidschan. Ich lebe seit einem Jahr in Berlin. In Baku wurde ich im März 2012 als Musiker zu einer Demo eingeladen. Man warf mir vor, zu viel zu fluchen, was ich noch gar nicht getan hatte. Als ich daraufhin anfing, den Präsidenten zu beleidigen (ich war betrunken und wütend), steckte man mich für zehn Tage ins Gefängnis. Dort wurde ich auch gefoltert, aber ich wusste, dass es etwas Gutes bewirken würde. Es führte mir vor Augen, wie viel Kraft in einem Lied und in Worten steckte. Das ganze Land sprach über mich. Als ich rauskam, waren meine Freunde sehr besorgt um mich. In dem Jahr fand der Eurovision Song Contest in Baku statt. Wir versuchten, den internationalen Medien abseits vom Pseudo-Glamour, den die Regierung nach außen kehrte, zu zeigen, was bei uns im Land schief läuft. Während der Vorbereitungen auf den ESC wurden Leute aus ihren Häusern vertrieben, die wir dann aus Protest besetzten. Ich schrieb ein Lied und drehte ein Musikvideo darüber, das viel Aufmerksamkeit erregte. Die Menschen in Aserbaidschan haben große Angst, sich gegen die Regierung zu stellen. Wenn sich Widerstand formiert, werden die Leute direkt verhaftet. Daher habe ich entschieden, zu flüchten. Eine

Woche vor dem ESC ging ich nach Istanbul, aber ich wollte an einen sicheren Ort. Ein Freund organisierte meine Flucht nach Berlin. Ich wusste nur, dass Berlin die europäische Multikulti-Künstlermetropole ist. Als ich hier das erste Mal im Park saß und einen Joint rauchte, dachte ich nur: „Oh Mann, es ist möglich!“.

Mary Ocher Die in Moskau geborene Musikerin, Lyrikerin, Regisseurin und Künstlerin hat im Sommer auf Buback ihr zweites Album „Eden“ veröffentlicht. Unser Interview wollte sie auf ihrem Lieblingsfriedhof machen.

Ich bin Ende 2007 hergekommen. Davor habe ich in Tel Aviv gelebt und davor in Moskau, aber da war ich noch sehr jung. Für mich war es ein Wagnis, ich war vorher nie in Berlin und wusste nicht, was mich erwartet. Ich kannte bloß die Musik aus den 70ern und 80ern. Berlin war für mich vor allem eine Sphäre voller Dark Industrial, Experimental und Avantgarde Musik. Ich kannte Nina Hagen und die Einstürzenden Neubauten. Und ich liebe die Alben, die Bowie zusammen mit Iggy Pop gemacht hat. Das war natürlich ein erfundenes Berlin, das überhaupt nicht mehr existiert. Als ich dann herkam, war ich glücklich unabhängig zu sein, an einem völlig neuen Platz, der so viele Möglichkeiten bietet. Aber ich hab bestimmt ein Jahr gebraucht, um mich zuhause zu fühlen. Auch als Künstlerin brauchte ich eine Weile. Ich habe am Anfang einfach überall gespielt. Auf der Straße, auf jeder Bühne. Irgendwann hat auch die Presse mitbekommen, dass ich existiere. Es ist wohl immer eine Frage der Zeit. Aber ich kenne ebenso viele Leute, die hier noch nicht ihren Weg gefunden haben. Du brauchst ein Feedback, eine Art Infrastruktur, die dir erlaubt, das zu tun, was du tun möchtest. Ich würde sage: Berlin ist eher eine Stadt, in der wenig wirkliche Musikindustrie existiert, also vor allem kein Geld. Das ist eines der ersten Dinge, die du hier schnell lernst. Ich habe es irgendwie geschafft, von meiner Kunst zu leben. Schon immer, seit ich 18 war. Meist klappt es auch ganz gut, nur der August ist schwierig, weil dann die ganzen Festivals sind. Ich bin aber auch sehr bescheiden, kaufe nichts, was ich nicht brauche. Für alle, die ein bisschen mehr wollen, ist es schon schwieriger. Wenn ich in anderen Städten bin, spiele ich auch mit den Gedanken, wie es wäre, dort zu leben. Aber bisher war Berlin immer am überzeugendsten. daniel koch, Miriam Mentz, Karola Szopinski


HAIM

debut album

THE BONES OF WHAT YOU BELIEVE

DAYS AR E G O N E

out now

OUT NOW

DEBUT ALBUM


Stadtleben | q&a

Greatest

Jannik Schümann

Niklas Worgt

Schauspieler ("Spieltrieb" ab 10.10. im Kino)

Musiker und Ehemann von Eva Padberg (akt. Album: „Smoke“ von Dapayk & Padberg.)

Leserin und Betreiberin des Blogs berlinspiriert.de

mit Café-Hopping rund um den Rosenthaler Platz mit meinen Freunden – Außensitze bevorzugt.

auf Tour. In diesem Jahr zumindest. Da geht unsere Tour los, und wir spielen zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder live.

dem Festival of Lights, weil es die Stadt zu einer riesigen, bunten Bühne macht.

Wenn Berlin eine Person wäre, wie sähe sie aus?

Vielfältiger als Hamburg, München und Köln zusammen!

West-Berlin ist sowas wie Frank Zander. Ost-Berlin ist eine Mischung aus einem Siffpunk, Friedrichshain und Niels Ruf.

Ganz klar: Berlin sähe aus wie Tina Berlina.

Herr Wowereit, könnten Sie mal dafür sorgen, dass …

die Ringbahn mal kontinuierlich fährt und dass man es auch in Berlin hinbekommt, die Fußwege von Hundekot zu befreien!?!

der Flughafen fertig wird. Obwohl das wohl die Standardantwort ist.

die East Side Gallery nicht durch Luxusappartements ersetzt wird!?

Das erste Mal betrunken in Berlin war ich …

ganz schön lange feiern.

2003 auf einer Labelnight in einem ganz winzigen Laden.

an einem Sonntag im August.

Q&A Einen sonnigen Oktobertag in Berlin verbringe ich am liebsten …

Tatjana Sochowski

Fotos: Alex trebus (alexander khuon)

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Stadtleben | q&a

Herr Wowereit könnten Sie mal dafür sorgen, dass die Ringbahn endlich verlässlich fährt! jannik schümann

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Sasha Perera

Ben Becker

Musikerin (Das Solodebüt der Jahcoozi-Frontfrau, „Everlast“, erscheint am 01.11. )

Schauspieler und Sänger (Mit Gedichten von Paul Celan im November auf Lesereise)

in einer Arbeitspause vor meiner Kreuzberger Haustür, wo ich mich zwischen die Becks trinkenden Langzeitstudenten setze.

Der Oktober interessiert mich einen Scheiß. Ich warte auf den November.

Sie raucht Schwarzer Krauser und findet die Augenbrauen vom Ströbele sexy. Sie trägt eine Kombination von H&M und Humana.

Wie Paul McCartney.

man bald wieder in der sauberen Spree schwimmen kann. Und die Leute in Berlin kapieren, dass man auf der Rolltreppe rechts steht und links geht.

Wie heißt dieser Flughafen? BER? Den soll er mal fertig machen. Oder er öffnet Tempelhof wieder. Für Tom Cruise und mich.

im WMF Klub in der Ziegelstraße, und habe dabei nicht inhaliert!

bei einer Party im Moon.


Mit BummBumm aus Berlin

Sven Regener

Es muss nicht immer Herr Lehmann sein! Sven Regener schickt in seinem neuen Roman „Magical Mystery“ dessen Kumpel Karl Schmidt auf eine wilde Reise mit der fiktiven Berliner Techno-Prominenz von BummBumm Records, ein Label, das von Karls alten Druffie-Buddies Ferdi und Raimund geführt wird. Wir trafen den Autor und Element Of Crime-Cheffe zum Interview. Viele hätten das Techno-Milieu bei dir als Kulisse jetzt nicht erwartet. Wie kam es dazu? Na, zum einen, weil das ja alles tolle Leute sind. Ich liebe die. Ferdi und Raimund – was sind das für wundervolle Freaks! Und ich habe damals eben viele so tolle Leute getroffen, die im Rave- und Techno-Bereich unterwegs waren. Auch Clubleute und Besitzer und DJs und Plattenleute. Von denen kann man eine Menge lernen. Auch das hätte man jetzt vom Sänger von Element Of Crime nicht erwartet, dass du in der Szene unterwegs warst. Das ging bei mir eigentlich erst 1995, 1996 im verstärkten Maße los – durch meine Frau, Charlotte Goltermann, die ein Elektrolabel, Ladomat 2000, hatte. Das war sehr spannend, weil man auf einmal noch was

Neues gelernt hat über das Wesen von Musik und Party. Was es für andere Möglichkeiten gibt, damit umzugehen. Abgesehen davon, dass es natürlich schon immer Berührungspunkte gab, so Missing Links, wie zum Beispiel das Ata Tak-Label, wo wir mit Element Of Crime unsere erste Platte gemacht haben. Das war eigentlich ein Elektrolabel. Und es gab schon immer Künstler wie Andreas Dorau, die mit je einem Bein in jeder Welt zuhause sind – so was schafft ja auch Verbindungen. In Berlin gibt es auch recht viele Beispiele dieser Art: der Core Tex-Mitgründer Steffen Hack zum Beispiel, der dann das Watergate machte ... Natürlich. Oder Dimitri Hegeman, der früher das Atonal Festival gemacht hat und dann den Tresor. Die Leute sind ja nicht alle aus dem Nichts gekommen.


Hast du denn damals auch in Lokalitäten verkehrt, die jetzt für die Clubbeschreibungen in „Magical Mystery“ Pate standen? Gerade diese Druffie-Dialoge, die da in diesem heiligen Ernst vorgetragen werden, klingen, als hättest du sie – was weiß ich – im alten Tresor abgehört. Durch meine Frau habe ich generell viel mitbekommen. Ich war oft mit ihr auf Raves und in Clubs, ich war beim Sonar in Barcelona und auf einer Dance Convention in Rimini – das war vielleicht schräg da. (lacht) Da trifft man so Leute wie in meinem Buch – am Hotel-Swimming-Pool, im Backstage. Aber ich bin ja deshalb kein Experte. Es ist ja kein Buch über Rave oder Techno. Es ist ein Buch über Karl Schmidt, Herrn Lehmanns besten Kumpel, der am Ende am Ende ist und in der Klapse landet und der jetzt mit seinen alten Freunden zurück ins Leben finden will. Es ist ein Abenteuerroman. Ich erzähle, was ihm passiert. Die Techno-Welt ist Teil der Kulisse, die Welt, in der er sich bewegt. Oder vielmehr bewegt er sich mit dieser Welt durch Deutschland. Ich würde niemals den Anspruch äußern, ich hätte hier ein Buch über Techno geschrieben. Das können andere besser. Bei mir geht es immer um eine besondere Person. In diesem Fall ist es ein Ex-Verrückter mit einer gebrochenen, zerstörten Seele. Und wie er diese Welt sieht, das fand ich besonders spannend. Und wie ist es bei den Charakteren: Sind die hundertprozentig erfunden oder gibt es da reale Entsprechungen? Kam es gar schon vor, dass jemand sagte: „Ey, der Ferdi – das bin doch ich!“ Bisher gab es das noch nicht. Das kann natürlich passieren, aber dann kann man guten Gewissens sagen: „Nein, ist nicht so!“ Interessant finde ich, dass es bisher nur anders herum vorkam. Dass jemand sagte: „Ich wäre gern der Ferdi.“ Das ist ein super Kompliment. Im ersten Berlin-Kapitel fährt Karl Schmidt zum ersten Mal seit dem Mauerfall über Nauen mit dem Zug in die Stadt. Berlin-Mitte erinnert ihn da sehr an Bielefeld und Ottensen. Ist das ein Blick auf Berlin, den du teilst? Na, so ein paar Sachen sind da ja evident in Berlin. Das Scheunen-Viertel zum Beispiel, zwischen Friedrichstraße und Rosa-Luxemburg-Platz und zwischen Torstraße und Ackerstraße. Diese kleinen Häuschen kommen dem Karl Schmidt natürlich komisch vor. West-Berlin hat das nicht gehabt. Das ist wirklich der historische Kern, den er da zum ersten Mal sieht, das sind kleine Häuser und nicht die großen Mietskasernen. Und die

Stadtleben | interview

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Straßen sind schmaler. Als man das da 1871 und in den Folgejahren – in den Gründerjahren – alles aufbaute, hat man die Straßen nach den neuesten feuerpolizeilichen Erkenntnissen und so weiter gebaut, teilweise auch aus strategischen Gründen wegen des Barrikadenbaus – weil man den Arbeitern nicht traute. Und dann hat man diese großen Mietskasernen gebaut, alle mit der gleichen Traufhöhe – eigentlich wie so ein großes Neubauviertel, das bloß nach Altbau aussieht. Da ist es natürlich klar, dass ein Karl Schmidt, der fünf Jahre nicht da war und jetzt in dieser neu aufgemachten Stadt ist, das seltsam findet und ihn das an Ottensen erinnert, wo er gerade herkommt. Mir kommt es so vor, dass die Mentalität hier manchmal auch ähnlich kleinstädtisch ist. Man sieht viele, die aus kleinen Orten herziehen, dann schnell das Lied der Weltstadt singen und überall erzählen, sie hätten Berlin geblickt. Aber ihr Leben richten sie eigentlich genauso aus, wie auf dem Dorf. Statt Tante Emma-Laden, gibt’s den eigenen Späti, statt Dorfkneipe die Lieblings-In-Bar ... Es ist ja so: Niemand kann in einer ganz großen Stadt wohnen. Die Leute brechen sich immer die Sachen auf eine kleinere Einheit runter. Völlig zu recht. Sonst wird man ja total winzig, wenn man sich immer nur im ganz großen Kontext sieht. Die ganze Kiez-Idee kommt ja daher. Aber ich bin nie ein großer Freund dieses Wortes „Kiez“ gewesen, gerade weil es das Dörfliche so herausstellt. Dennoch muss man das verstehen: In Berlin gibt es keine Innenstadt. In Bremen weiß jeder was gemeint ist, wenn man in der Vahr sagt, man fährt in die Stadt einkaufen. In Neukölln aber ist der Karstadt an der Karl-Marx-Straße. Da kommt niemand auf die Idee, zu einem anderen Karstadt zu fahren. Und das, was als Kiez bezeichnet wird, hat ja meist auch noch weit über 100.000 Einwohner, was man auch nicht vergessen darf. Aber es stimmt: um den Überblick zu behalten, macht man das genauso. Man orientiert sich an Nachbarn und an seinem Kiez. Wobei ich das irgendwie nie so gemacht habe. daniel koch

„Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt“ von Sven Regener ist in gebundener Version im Giliani Verlag erschienen, die Hörbuch-Version gibt’s auf 8 CDs bei tacheles!/Roof Music. Seine Lesereise durch ganz Deutschland endet am 25. Februar 2014 im Berliner Ensemble. Mehr interview gibt's auf greatest-berlin.de!.


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mUSiK | neUe AlBen

GReaTesT HIT trentemØller lOSt

bereits erschienen

Wir wären dann so weit: Der Herbst kann kommen. Was noch fehlte, haben wir nun im Kopfhörer: „Lost“, das neue Album des Dänen Anders Trentemøller. Zwölf Songs, die man im Idealfall am Stück hört, die man vielleicht sogar benutzt, um an einem Oktoberabend für knapp 70 Minuten durch das nebelige Berlin zu schlendern. Wer den dänischen Produzenten kennt, der weiß um seine Wandlungsfähigkeit. Mal macht er den Stadion-Anwärmer für Depeche Mode, mal remixt und verfremdet er Künstler wie Franz Ferdinand oder Modeselektor. Fehltritte gab es da selten. Wie schon auf seinem 2006er Album „The Last Resort“ setzt Trentemøller nun mit „Lost“ auf tanzbare Melancholie, oft stimmlich veredelt von handverlesen Gästen. Gleich das Eröffnungsstück „The Dream“ begrüßt die Low-Sängerin Mimi Parker – eine Zusammenarbeit, die man nicht

erwartet hätte, die in ihrer Schönheit aber schlichtweg umwerfend ist. Selbiges gilt für Jonny Pierce von den Drums im nervösen „Never Stop Running“ oder Blonde Redhead-Sängerin Kazu Mikona in „Come Undone“, die zum unruhigen Herzschlag des Songs gar heilend haucht und schmachtet. So ist „Lost“ rundum gelungen, auch in den Instrumentalpassagen. Also gleich noch mal: Schal anlegen, Kopfhörer auf und „Play“ drücken! danieL kOcH

zen kann. Es ist aber definitiv nicht mein Hauptziel, dass die Menschen tanzen. Ich möchte vielmehr eine Geschichte erzählen und die Leute auf eine Art Reise schicken. Ich möchte auch nicht darauf beschränkt werden, Musik zu machen, die auf der Tanzfläche funktioniert. Es klingt vielleicht klischeehaft, aber Musik ermöglicht es mir, Gefühle auszudrücken, die ich sonst nicht in der Lage bin, zu zeigen. Im Schreiben oder Zeichnen bin ich nicht sonderlich gut, aber Musik zu spielen, fällt mir sehr leicht. Daher ist das eine großartige Möglichkeit, mich auszudrücken. Für viele elektronische Musiker ist es das höchste Ziel, die Leute zum Tanzen zu bringen. „Lost“ führt einen beim Hören jedoch eher an innere Orte ... Meine wirklich tanzbaren Sachen habe ich eigentlich vor meinem ersten Album auf den 12“es veröffentlicht. Die vorherigen Alben waren auch eher Listening-Platten. Auf „Lost“ ist das ähnlich, nichtsdestotrotz gibt es auch einige elektronische und rockige Uptempo-Nummern, zu denen man gut tan-

Ich konnte keine Lieder überspringen, weil ich befürchtete, etwas zu verpassen. Oh, das ist gut! Ich wollte ein Album machen, das ein vollständiges Ganzes ergibt. Ich habe viel Zeit damit verbracht, die richtige Reihenfolge der Songs festzulegen. Um die Dynamik zu veranschaulichen, habe ich sogar Kurven gezeichnet! Ich finde es schade, dass viele immer nur hier und da einen Track hören. karOLa SZOPinSki


mUSiK | neUe AlBen AUDiOlitH ten Years From now

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HAim days are Gone bereits erschienen

bereits erschienen

Zehn Jahre hat das Hamburger Indie-Label Audiolith nun auf dem Buckel und sieht immer noch jung und frisch aus. Nicht immer ausgeschlafen, oft zerfeiert, aber zu diesem Anlass vor allem stolz wie Oskar – mit bestem Grund. Denn wer zehn Jahre sich und das Gute dieser Welt feiert, wem dabei keine Idee zu blöd ist und wer stets einen Scheiß drauf gibt, was andere sagen, hat sich auch ein weiteres, exzessives Fest verdient! Zu diesem gibt es einen Doppelsampler voller bisher unveröffentlichter Tracks von u. a. Frittenbude, Feine Sahne Fischfilet, Egotronic, Kobito, Bratze und Captain Capa. Wir sind uns sicher: ten years from now gibt’s den nächsten!

Wer gehässig darauf wartete, dass die Hypeblase um die hübsche Indierockgruppe Haim mit ihrem Debüt platzen würde, muss jetzt stark sein: „Days Are Gone“ löst locker ein, was die seit Februar 2012 veröffentlichten Singles, „Don’t Save Me“, „Forever“, „Falling“ und „The Wire“ versprochen haben. Dem Schwesterntrio aus L.A., dessen Familien- auch als Bandname herhält, gelingt sogar eine satte Hitplatte. Anleihen beim 80er-Pop mit starken Drums machen alle Upwie Down-Tempo-Nummern extrem tanzbar. Und darüber singen Danielle, Alana und Este sanftstimmig dem Kitsch ferne Beziehungsgeschichten. Groß.

miriam mentZ

mark HeYWinkeL

rUmmelSnUFF kraftgewinn

DArKSiDe Psychic VÖ: 04.10.

VÖ: 04.10.

Es ist ja nicht leicht, diese muskelfleischbepackte Wucht seiner Live-Auftritte irgendwie auf einem Tonträger zu konservieren, aber auf „Kraftgewinn“ gelingt Rummelsnuff das ausgesprochen gut. „Armdrücker“ treibt einem mit trashigen Keyboards Schweißperlen auf die Stirn, „Yokozuna“ – in dem er den verstorbenen Wrestler gleichen Namens ehrt – nutzt dröhnende Gitarren und „Schiffbruch“ beginnt mit einen Sound, der nach Küstenortkirmes klingt. Dort singt übrigens auch Bela B., was die selbstironische Nummer zu einem Highlight der Platte macht.

Hier von einem One Night Stand zu sprechen, trifft es nicht so ganz. Schließlich haben Nicolas Jaar und Dave Harrington zusammen schon eine EP produziert und Daft Punks „Random Access Memories“ der gemeinsamen Remixtherapie unterzogen. Trotzdem drängt sich das Liebesbild irgendwie auf, so innig wie sich die vermeintlichen Antipoden Rock und Elektro hier umschmeicheln. Jaars gewohnt neurotisch daherschleichende Beats begegnen unter einer düster wabernden Ambientdecke den schnörkeligen Rocktönen seines Kompagnons. Gegensätze ziehen sich also aus?

JULiUS FreiBerGer

JOScHa kOLLaScHeck

wHite lieS Big tV

bereits erschienen

Mit „Ritual“ hatten es sich die White Lies damals in meiner Liste der Top 10-Bands auf ewig gemütlich gemacht; da war meine Erwartung an ihr neuestes Werk schon ziemlich hoch. Nach erstmaligem Hören stellte sich zwar nicht wie gewohnt das Gefühl ein, jeder Song wäre ein Instant-Ohrwurm, doch das Hitpotenzial mancher Songs ist unbestreitbar. „Getting Even“ und „Big TV“ sind die vielleicht typischsten White Lies-Songs des Albums und tatsächlich auch meine Goldstückchen. Sowohl der eckige Chorus in „Mother Tongue“ als auch das durchaus tanzbare „Be Your Man“ liegen knapp dahinter. „Tricky To Love“ ist, wie der Name schon sagt, tricky to love. Alles in allem erzähle ich sicherlich keine Lügen, wenn ich sage, die White Lies haben ihre Formel schon vor vielen Jahren gefunden und haben sie diesmal erneut mit etwas veränderter Rezeptur aufgekocht. Und der Zauber funktioniert: ich mag große Fernseher. PaUri

arbeitet beim Karrera Klub - und ist damit nachweislich eine Expertin für Indie und Britpop.


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mUSiK | Berlin SOnGS

BLOC PARTY

KReUZBeRG

Vom Suchen und Scheitern der Liebe haben schon viele gesungen. Aber wenn Kele Okereke von Bloc Party zu „Kreuzberg“ ansetzt und seinen leidenden Protagonisten durch unsere Nachbarschaft schickt, schmerzt es besonders in der Brust. Aber wieder sollte es nicht sein. Also heißt es jetzt: „Crying again in the Hauptbahnhof.“

„What is this love?/ Why can I never hold it?/ Did it really run out in the strangers’ bedrooms?“, lässt Kele ein Ich verzweifelt fragen, das mit vielen von uns eine leidige Erfahrung teilt: Nach einer durchliebten Nacht entpuppt sich das Gegenüber als bittere Enttäuschung. Keiner unserer zart keimenden Erwartungen wird es gerecht werden können. Also geht es raus aus der Wohnung, quer durch Kreuzberg. „Saturday night in East Berlin/ We took the U-Bahn to the East Side Gallery“, singt Kele, und wer Kreuzberg kennt, der hat sofort ein Bild im Kopf: Das Song-Ich fährt zum Ufer an der Mühlenstraße. Traumtaumelt entlang der Spree, dabei die Oberbaumbrücke im Rücken. Grübelt über die eigene Dummheit, sich ständig auf Teufel komm raus verlieben zu müssen. „I was sure I’d found love with this one lying with me“, singt Kele weiter.

Na, toll. Da lassen uns Kele und Co. nun also zurück: Samstagnachts am Hauptbahnhof. Und überhaupt – warum eigentlich dort, wenn er noch eine Zeile zuvor an der East Side Gallery steht? In den Klamotten steckt noch der Geruch einer gescheiterten Kreuzberger Liebe und im Kopf der Entschluss zum Wandel. Wie der aussieht? Kein Plan. Doch als tröstlicher Wermutstropfen bleibt die Erkenntnis: Bloc Party waren auch schon hier.

mark HeYWinkeL

iLLUStratiOn: adia ScHWietrinG

Manche Songs tun einfach verdammt weh. Wenn sie uns an letzte Küsse erinnern. An herzzerreißende Absagen. Oder verpasste Gelegenheiten. „Kreuzberg“ von Bloc Party ist so ein Lied – und dürfte besonders Berlinern schwer auf die Brust pressen. Immerhin beschreibt Sänger Kele Okereke in der herbstlichsten Nummer der Erfolgsplatte „A Weekend In The City“ nicht nur ein Gefühl, das wir alle kennen. Er siedelt den Song auch noch unmittelbar in unserer Nachbarschaft an – wenn auch manchmal mit etwas fragwürdigen geografischen Details.

So bekannt einem diese Szenen erscheinen, so kitschig sind sie auch. Doch bevor Bloc Partys „Kreuzberg” in einer cheesy Mitleidsnummer verebbt, schwingen sich die Londoner im Refrain rettend zum Rilkeschen Weisheitsspruch „Du musst dein Leben ändern“ und zur Hoffnung auf. „I have decided/ At twenty-five/ Something must change“, lässt Kele das Ich selbstbewusst verkünden, während Drums und Gitarre mal kurz gen Stadionrock schielen. Und hier wird der Song erst richtig spannend. Denn was sich ändern soll und wie - das sind Fragen, auf die wir selbst in gedankenvollen Stunden an der Spree Antworten gesucht haben. Plötzlich wächst mit jedem weiteren Ton die Ungeduld, ob Bloc Party, die so gelungen über Kreuzberger Nächte singen, uns auch endlich sagen können, wie wir unsere Herzscheiße bewältigen sollen. Wie geht es nach der bitteren Samstagnacht weiter? Wie liebt man denn nun richtig? Tatsächlich liefert die Band eine Antwort darauf - allerdings eine unbefriedigende. „Concerned mothers of the West”, heißt es in den Backing-Vocals zum Finale von „Kreuzberg”, „teach your sons how to truly love“.


·HINTERLAND·

27. S E P T E M B E R 2013

· H I N T E R L A N D TO U R 2014 · 06/03 S A A R B R Ü C K E N · E-W E R K 11/03 H A N N OV E R · S W I S S L I F E H A L L 13/03 E R F U R T · S TA DTG A R T E N 14/03 M Ü N C H E N · Z E N I T H 15/03 L E I P Z I G · H AU S AU E N S E E 17/03 F Ü R T H · S TA DT H A L L E 18/03 O F F E N B AC H · S TA DT H A L L E 19/03 S T U T T G A R T · S C H L E Y E R H A L L E 21/03 H A M B U R G · S P O R T H A L L E 22/03 D O R TM U N D · W E S T FA L E N H A L L E 04/04 B E R L I N · M A X-S C H M E L I N G -H A L L E WWW.CASPERXO.COM WWW.FOURMUSIC.COM WWW.L ANDSTREICHER-BOOKING.DE


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Film | interview

James McAvoy

Seit ihm als Faun in „Die Chroniken von Narnia“ der Durchbruch im Kino gelang, gilt James McAvoy als verdammt lieber Kerl. In Liebesgeschichten wie „Abbitte“ oder „Geliebte Jane“ spielte er den tragischen Helden, und selbst wenn er – wie in „Wanted“ oder „X-Men: Erste Entscheidung“ – mal den Action-Hero gab, war er dabei meistens der sympathische Durchschnittstyp. Umso mehr überrascht der Schotte nun in „Drecksau“ (ab 17. Oktober im Kino), der Adaption des gleichnamigen Romans von „Trainspotting“-Autor Irvine Welsh. Denn darin spielt McAvoy die Titelrolle, einen Polizisten der fiesesten und fertigsten Sorte. Nicht seine einzige Cop-Rolle dieser Tage übrigens, wie ab dem 25. Oktober die DVD-Premiere „Enemies – Welcome to the Punch“ zeigt. James, dein Image ist ja eigentlich eher das des netten Normalos. Da war die Rolle des korrupten, drogensüchtigen Cops in der Irvine Welsh-Verfilmung „Drecksau“ sicher eine seltene Chance, mal was anderes zu machen, oder? Es ist nicht so, dass ich nicht schon öfter die Gelegenheit bekommen hätte, mal gegen meinen Typ besetzt zu werden. Ich habe sie nur nicht besonders oft wahrgenommen. Und im Grunde genommen muss ich sagen, dass eine Rolle wie jetzt in „Drecksau“ mir viel leichter fällt als vieles, was ich sonst spiele.

Tatsächlich? Ja, denn ich habe unglaublich viel Verständnis für diesen Bruce Robertson. Als ich das Drehbuch gelesen habe, wusste ich sofort, was ich mit dieser Figur machen will und was ich dem Publikum vermitteln oder wie ich es manipulieren wollte. Das kommt selten vor, dass ich so schnell einen Zugang zu meiner Rolle finde. Ging mir eigentlich nur bei „Die Chroniken von Narnia“ und „Abbitte“ so. Das mit dem Verständnis musst du etwas näher erklären. Immerhin ist der Kerl ein echtes Arschloch ... Klar, das ist die eine Seite, dieses „Bad Lieutenant“-Element, all der schwarze Humor, die politische Inkorrektheit. Aber letztlich geht es darum nicht wirklich. Denn unter all dieser Fassade ist Bruce einfach ein psychisch schwer gestörter, kranker Mann. Er hat eine bipolare Störung, ist manisch-depressiv. Und diese Krankheit porträtiert das Drehbuch erstaunlich gut, mit allen Facetten von Depression, Ausgelassenheit oder


Film | interview

Gewalttätigkeit. Das kann ich nicht zuletzt deswegen so bezeugen, weil ich in meinem Umfeld selbst schon Erfahrungen mit einem solchen Menschen gemacht habe. All die rassistischen, frauenfeindlichen und homophoben Sprüche gingen dir also leicht über die Lippen? Ach komm, natürlich. Ich bin Schauspieler, das gehört bei einer solchen Rolle dazu. Wäre der Film als solcher homophob, sexistisch oder rassistisch, dann hätte ich damit natürlich ein gehöriges Problem. Doch das ist er ja nicht. Bruce ist ja kein strahlender Held und wird für sein Verhalten nicht belohnt. Deswegen erwarten wir vom Publikum zwar, dass es diesen Typen versteht. Aber nicht, dass es ihm vergibt. Schwierigkeiten hatte ich nur mit der Szene, in der er bzw. ich eine 15-Jährige dazu nötige, mir einen zu blasen. Natürlich war die Schauspielerin selbst schon erwachsen. Aber das fühlte sich trotzdem ganz schön mies an. „Drecksau“ spielt in Edinburgh, in der Originalfassung sprecht ihr auch alle heftigstes Schottisch. Jemand von außerhalb hätte das vermutlich gar nicht spielen können, oder? Das würde ich so generell nicht sagen. Prinzipiell kann jeder alles spielen. Den Akzent könnte man ja lernen, und ich glaube nicht, dass irgendwer ein Problem damit gehabt hätte, wenn ich kein echter Schotte wäre. Als ausgerechnet der Australier Mel Gibson in „Brave­ heart“ unseren Nationalhelden William Wallace gespielt hat, waren wir auch alle ganz begeistert. Und das, obwohl sein Schottisch nicht besonders gelungen

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war. Allerdings ist der Blick des Films auf Edinburgh und Schottland tatsächlich ein ganz spezieller, und den können vermutlich nur Schotten haben. Kürzlich gab es eine andere Irvine Welsh-Adaption, in der die m ­ eisten Rollen von Kanadiern gespielt wurden. Da merkte man irgendwie, dass etwas nicht stimmt. Wir müssen noch kurz über den neuen „X-Men“Film sprechen, der nächstes Jahr endlich in die Kinos kommt. Als Regisseur war Bryan Singer verantwortlich, der damals die beiden allerersten Filme inszeniert hat ... … was mir anfangs ein bisschen Sorgen bereitet hat. Der Dreh zu „X-Men: Erste Entscheidung“ war nämlich so toll, dass ich eigentlich gerne wieder das gleiche Team gehabt hätte. Aber letztlich war die Zusammenarbeit dann auch dieses Mal ganz fantastisch. Vor allem hat Bryan es super hinbekommen, die Stars der früheren Filme und uns unter einen Hut zu bringen. Auch den Witz und die Leichtigkeit von „Erste Entscheidung“ hat er bewahrt und mit dem Ernst und der Düsternis seiner Filme von damals verbunden. Abgesehen davon merkt man einfach, wie sehr er die X-Men liebt. Mit ihnen ist ihm der große Durchbruch gelungen und mit ihnen hat er letztlich das Revival der Comic-Verfilmungen losgetreten, das ja immer noch anhält. Patrick Heidmann

Noch mehr Interview findet ihr auf greatest-berlin.de!

UNBESCHREIBLICH SCHÖN! LE PARISIEN

AB 3. Oktober im Kino /ARTHAUS www.derschaumdertage.de


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Film | neU im KinO

2 GUnS

PrinCe AvAlAnCHe

liBerACe

Irgendwie hat man das Gefühl, schon mehrere Actionfilme mit Denzel Washington und Mark Wahlberg gesehen zu haben, dabei ist dieser (auf einer Comic-Vorlage basierende) tatsächlich die erste gemeinsame Arbeit. Das Ergebnis ist jedenfalls genau so, wie man es erwartet. Wobei die Geschichte um zwei widerwillig zusammenarbeitende Undercover-Agenten im Drogenmilieu mit erstaunlich viel absurdem Witz aufwartet.

Männer-Paarungen dominieren im Moment das Kinoprogramm, von glitzernd („Liberace“) bis kernig („2 Guns“). Daneben sind Paul Rudd und Emile Hirsch, die hier in einem einsamen Wald damit beschäftigt sind, die Markierungen der Landstraße auszubessern, geradezu unauffällig. Aber in ihrem lakonischabsurden Humor ist diese eher leise Komödie von David Gordon Green über zwei recht unterschiedliche Loser-Typen ziemlich originell.

Die wahre Geschichte des heimlich schwulen Entertainers Liberace und seines jüngeren Lebensgefährten ist nicht nur Steven Soderberghs (vorerst) letzter Film, sondern auch einer seiner besten. Wie intim und humorvoll er diese tragische Liebesgeschichte erzählt, ist angesichts all des funkelnden Las Vegas-Kitsches fast ein Wunder. Wem das nicht reicht: Michael Douglas und Matt Damon zusammen nackt im Bett sind auch ein Erlebnis!

metAlliCA – tHrOUGH tHe never

PriSOnerS

FinSterwOrlD

Kinostart: 26.09.

Kinostart: 03.10.

Etwas noch nie Dagewesenes habe man machen wollen, schwärmt Lars Ulrich. In 3D! Im IMAX-Format! Entstanden ist, wenn man ehrlich ist, bloß ein Konzertfilm samt mystisch-apokalyptischer Rahmenhandlung ohne viele Worte, aber mit Dane DeHaan als Laufbursche der Band. Für deren Fans ist das natürlich ein – aus technischer Sicht exzellentes – Muss. Aber eigentlich nur für die.

Kinostart: 26.09.

Kinostart: 10.10.

An Thanksgiving verschwinden in einem Provinzstädtchen zwei Mädchen; als die Polizei keine Fortschritte bei der Suche nach dem Täter macht, wird einer der Väter selbst aktiv. So weit, so Thriller-Standard. Doch Regisseur Denis Villeneuve macht daraus ein emotionales, atmosphärisches und verdammt spannendes Drama voller Wendungen und mit Darstellern, die zur Hochform auflaufen.

Kinostart: 03.10.

Kinostart: 17.10.

Frauke Finsterwalder ist von Haus aus Dokumentarfilmerin und die Ehefrau von Schriftsteller Christian Kracht (der mit ihr am Drehbuch schrieb). Beides meint man hier sehen zu können. Denn zum einen ist ihr Blick auf das Personal ihres episodisch erzählten Spielfilmdebüts ziemlich präzise. Und zum anderen ist das Bild, das sie dabei von Deutschland zeichnet, ziemlich böse – und herrlich absurd.


ab

03 — 10

am

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Mobil reservieren: M.YORCK.DE

06 — 10

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13 — 10


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Film | lieBlinGSKinO

KINo INTeRNaTIoNaL (UND aNDeRe) Von Hannes Stöhr Natürlich sind noch das Kino Arsenal und alle Berlinale-Kinos aufzuzählen. Das Freiluftkino Friedrichshain ist in den letzten Jahren im Sommer zu meinem Lieblingskino geworden. Das Kino International in der Karl-Marx-Allee hat allerdings nach wie vor einen Sonderstatus: das Lieblingskino der Lieblingskinos. Mein erster langer Spielfilm „Berlin Is In Germany“ hatte dort auf der Berlinale 2001 seine Premiere und lief dort auch zum Kinostart. Kino International, Karl-Marx-Allee 33, 10178 Berlin

Hannes Stöhr wurde 1970 in Süddeutschland geboren, studierte zunächst Jura in Passau und verbrachte einige Zeit in Spanien und Südamerika. Doch Mitte der Neunziger Jahre verschlug es ihn nach Berlin, wo er Drehbuch und Regie an der DFFB studierte. Sein erster Kinofilm „Berlin Is In Germany“ wurde unter anderem mit dem Panorama-Publikumspreis auf der Berlinale und dem New Faces Award ausgezeichnet. Es folgten der Episodenfilm „One Day In Europe“ und natürlich „Berlin Calling“, der Paul Kalkbrenner zum Star machte. Nun kommt am 3. Oktober „Global Player – Wo wir sind isch vorne“ in die Kinos, eine tragikomische Globalisierungsgeschichte um einen Familienbetrieb, der in Stöhrs schwäbischer Heimat angesiedelt ist.

FOtO: YOrk kinOGrUPPe

Wenn ich über Lieblingskinos in Berlin nachdenke, gibt es viele. Das Kino Acud, wo ich zu Studentenzeiten als Vorführer gearbeitet habe oder das Kino Central, wo mein Film „Berlin Calling“ unglaubliche 251 Wochen ununterbrochen im Programm lief. Auch zu nennen wären die Tilsiter Lichtspiele, das Moviemento, das Babylon Kreuzberg, die Brotfabrik oder das Neue Off, die ich mit bestimmten Filmerlebnissen verbinde oder mit der jeweiligen WG um die Ecke in den Neunzigern.


Film | HeimKinO

Der GrOSSe GAtSBY Warner

Als Fan der legendären Romanvorlage von F. Scott Fitzgerald gibt es gute Gründe, die Neuverfilmung mit Leonardo DiCaprio und Tobey Maguire nicht gerade zu lieben. Aber eines muss man Regisseur Baz Luhrmann lassen: Visuell ist ihm ein beeindruckendes Spektakel gelungen. Und die historisch nicht korrekte Musik von Jay-Z tut ihr Übriges! Für die technisch gut Ausgestatteten gibt es das Ganze natürlich auf Blu-ray auch in 3D!

niKitA Die KOmPlette erSte StAFFel

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CeleSte & JeSSe DCM/EuroVideo

Diese Serie ist bereits die vierte Variante der Geschichte von der Ex-Gaunerin (Maggie Q), die sich alternativ zu einem Knastaufenthalt als Geheimagentin anheuern lässt. Die finanziellen Mittel waren dabei erkennbar nicht die üppigsten. Aber in Sachen Coolness und Spannung kann die Serie tatsächlich fast mit „Alias“ und ähnlichem mithalten. Wenn auch nur in der ersten Staffel!

Wo andere Beziehungskomödien aufhören, fängt diese gerade erst an. Celeste und Jesse sind getrennt, leben aber noch unter einem Dach, und versuchen, aus einer Ehe eine Freundschaft zu machen. Was natürlich leichter geplant als getan, aber umso amüsanter mit anzusehen ist. Was neben Andy Samberg übrigens nicht zuletzt der wunderbaren Rashida Jones zu verdanken ist, die hier auch das Drehbuch (mit-)geschrieben hat.

JACK & DiAne

irOn mAn 3

Pro-Fun

Concorde

Die mÖBiUS-AFFÄre

Als Meisterwerk geht diese Liebesgeschichte zweier gegensätzlicher junger Mädchen sicher nicht durch. Aber als lesbische Werwolf-Romanze, angesiedelt zwischen Fantasy-, Coming-Out- und Horror-Genre und garniert mit Stop-MotionSzenen, ist der Film auf jeden Fall ein interessantes Experiment - und neben Shooting Star Juno Tempel und Elvis-Enkelin Riley Keough ist auch eine schwer tätowierte Kylie Minogue mit dabei.

Nach den beiden ersten Teilen plus dem „Avengers“-Abenteuer muss man über den Mann in der Eisenrüstung eigentlich nicht mehr viele Worte verlieren. Deswegen nur die gute Nachricht: In Sachen Unterhaltsamkeit toppt der neue Film nicht nur den Vorgänger, sondern auch die meisten anderen Superhelden der letzten Zeit. Und das nicht zuletzt, weil auch Robert Downey jr. noch nicht die Lust an dieser Figur verloren zu haben scheint.

Warner

Prokino/EuroVideo

Ein Oscar ist noch lange kein Erfolgsgarant, wie der Franzose Jean Dujardin gerade erfahren muss. „Männer und die Frauen“, sein erster Film nach „The Artist“, kam bei uns nie ins Kino, dieser hier ging im Sommer eher unter. Dabei ist dieser elegante Geheimagenten- und Banker-Krimi, in dem dank der wunderbaren Cécile de France auch die Liebe nicht zu kurz kommt, alles andere als ein schlechter Film, sondern durchaus spannend.


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DAS tUt GUt

FESTSAAL KREUZBERG

aUsGeBRaNNT, aBeR NIcHT am eNDe

Es war ein Schock: Obwohl die Feuerwehr schnell vor Ort war, brannte in der Nacht auf den 21. Juli der Festsaal Kreuzberg völlig aus. Momentan setzen die Macher alles daran, diese einst so wundervolle Spielstätte wieder aufzubauen. Wir haben mit Mitbetreiber Björn Swieykowski über den aktuellen Stand gesprochen.

Seitdem ist viel passiert, derzeit wartet man auf den Gutachter. „Alle Mauern und Stahlträger müssen statisch und chemisch untersucht werden, um festzustellen, wie verwertbar die Gebäudestruktur noch ist“, erklärt Björn Swieykowsi. „Wenn das Gebäude stehenbleiben kann, ist es baurechtlich eine Sanierung“ – und die Aussichten stünden gut. „Wenn abgerissen werden muss, ist es ein kompletter Neubau. Dann gibt es auch

keine Betriebserlaubnis mehr, damit schwinden unsere Chancen.“ Im besseren Fall wären für den nächsten Schritt 30.000 Euro nötig, um den Bauantrag und einen Architekten zu bezahlen. 10.000 Euro wurden bereits gesammelt, bis zum 28. November läuft die Crowdfunding-Kampagne weiter. Meinen es Gutachten und Untertützer gut, könnte bald also der nächste Schritt eingeläutet werden und Finanzierung sowie Umsetzung des Innenausbaus stünden auf dem Programm. Schritt für Schritt also, doch auch ein Phoenix muss schließlich das Ei zerhacken, bevor er schlüpft. Und wir hören ihn schon hacken. Unter der Asche, im Ei. miriam mentZ

auf startnext.de/festsaal-kreuzberg könnt ihr spenden sowie Shirts und Stühle kaufen. das ganze interview gibt es auf greatest-berlin.de

FOtO: miriam mentZ

„Netter Versuch, Gott, die Hölle ist nicht heiß genug“, steht auf einem der Shirts, die man im Rahmen der Crowdfunding-Kampagne des Festsaals kaufen kann. Les Savy Fav-Sänger Tim Harrington hat es entworfen, nachdem er vom Unglück erfuhr. Er war nicht der Einzige, der sich engagieren wollte. Kaum wurde bekannt, was dem Festsaal zugestoßen war, brach eine Welle von Anteilnahme über die Betreiber herein und festigte das Vorhaben, alles daran zu setzen, den Festsaal wieder aufleben zu lassen.


BOlZen | KneiPenCHeCK

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PoRUZZI Im sPRee-ecK

Bolzen, Deutschlands geschmackssicherster Fußballkneipen-Guide, stellt an dieser Stelle immer eine Berliner Fußball-Wallfahrtsstätte vor. Folge 10: die GladbachKneipe Poruzzi im Spree-Eck.

FOtO: SeBaStian dUdeY

Es war im Jahr 1986, als einige Fans von Borussia Mönchengladbach in West-Berlin auf die Idee kamen, einen Fanclub zu gründen. Die Truppe nannte sich „Spreeborussen“, bestand teilweise aus waschechten Berlinern und teilweise aus zugezogenen WehrdienstVerweigerern. Heute sind sie der älteste und größte Gladbach-Fanclub in und um Berlin. In 27 Jahren wurde so manches Klublokal verschlissen. 2007 gründeten die Mitglieder in der Reichenberger Straße in Kreuzberg dann das ambitionierte Projekt „Poruzzi“: Ein eigener Borussia-Fanladen in Berlin – mit Live-Fußball, Partys und Veranstaltungen. Der Aufenthalt in Kreuzberg war aber nur von kurzer Dauer. Seit fünf Jahren ist nun das Spree-Eck, eine alte Charlottenburger Eckkneipe, der Anlaufpunkt für die rund 50 VfL-Fans, die hier an einem Bundesliga-Samstag zusammenkommen. Das Projekt Poruzzi nahm man einfach mit rüber nach Charlottenburg. Wegen der 600 Kilometer Distanz zum Borussia-Park

gibt es für die meisten Spreeborussen sowieso nur ein Heimspiel pro Saison. Das steigt in diesem Jahr am 19. Oktober, wenn die Fohlen bei der Hertha zu Gast sind. Das Spree-Eck wird dann aus allen Nähten platzen. Poruzzi im Spree-Eck, Tegeler Weg 24, Charlottenburg

Der mOnAt FÜr GlADBACH 27.09. FC Augsburg (A) 05.10. Borussia Dortmund (H) 19.10. Hertha BSC (A) 27.10. Eintracht Frankfurt (H)

weitere BOlZen-tOP-KneiPen FÜr GlADBACH-SPiele Hops & Barley, Wühlischstraße 22-23, Friedrichshain FC Magnet Bar, Veteranenstraße 26, Mitte Wir haben eure kneipe vergessen? Schickt uns eine e-mail an: info@bolzen-online.de. Weitere infos: bolzen-online.de


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TIPPS | KONZERTE

GREATEST KONZERTE Wenn ihr das rote „V“ seht, haben wir auf unserer Website noch was zum Verlosen!

THE BLACK DAHLIA MURDER Di. 01.10., Magnet Club, 20:00 Uhr

Fans von The Black Dahlia Murder haben null Grund, ungeduldig Fingernägel zu kauen. Immerhin hauen die fünf Jungs aus Michigan ihre Alben in behäbiger Regelmäßigkeit raus – seit ihrem 2003er Debüt „Unhallowed“ im zweijährlichen Rhythmus. Genauso konstant geht die Combo auch auf Tour. Aber Routine-Gigs? Gibt’s nicht. The Black Dahlia Murder donnern ihren Melodic-Death-Metal so zügellos aus den Instrumenten wie seit der Bandgründung vor 13 Jahren. Eine Band, die rundum glücklich macht. Bloß nicht mit ihren Texten.

NONONO

Di. 01.10., Kantine am Berghain, 21:00 Uhr

Ach Gottchen, wie ausgelutscht ist das denn, hier zu schreiben, dass man den Schweden eher ein „Yes! Yes! Yes!“ als ihren Bandnamen entgegenrufen sollte. Das ist ja wirklich mal ein Einstieg wie kalte Füße. Zum Glück lässt sich das über die Musik von Nonono nicht sagen. Stina Wäpplings dunkelschöne Stimme wird von den beiden Produzenten Tobias Jimson (alias Astma) und Michel Flygare in pumpende Electro-Pop-Songs gepackt – die dann auch mal, wie passend, „Pumpin Blood“ heißen. Aktuelles Album: Pumpin Blood EP Sehenswert, weil man auf „No“ durchaus mal „Yes“ antworten kann

FOTO: CASEY CARLTON THE BLACK DAHLIA MURDER

Aktuelles Album: Everblack Sehenswert, weil niemand schöner „Worship The One Who Burns Below“ schreit, als Trevor Strnad


WWW.LOFT.DE WWW.FACEBOOK .COM/LOFTCONCERTS

TOM ODELL THEY MIGHT BE GIANTS 6.11. KESSELHAUS | 20H

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TOCOTRONIC DAVE HAUSE

7.10. COLUMBIAHALLE | 20H

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EG ERL

T

23.11. ASTRA | 20H

DER VO N

MA X

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HME

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6.11. HUXLEY´S | 20H

24.11. BI NUU | 20H

CRYSTAL FIGHTERS

THE SOUNDS

9.11. ASTRA | 20H

29.11. LIDO | 20H

WOODKID

BEN L´ONCLE SOUL & MONOPHONICS

LLE

11.11. TEMPODROM | 20H

2.12. POSTBAHNHOF | 21H

GOLD PANDA BIFFY CLYRO

FAT FREDDY´S DROP 15.10. COLUMBIAHALLE | 20:30H

VE

R LE

VO GT

U MH

CJ RAMONE

SEBADOH

WIRE

RADKEY

7.10. LIDO | 20H

XLE

Y‘S

3.12. COLUMBIAHALLE | 20H

SCOTT MATTHEW

OHRBOOTEN

12.11. HEIMATHAFEN NEUKÖLLN | 21H

6.12. HEIMATHAFEN NEUKÖLLN | 21H

THE HEAVY PAROV STELAR BAND 13.11. LIDO | 21H

11.12. ARENA | 20H

JUPITER JONES

PATRICE

21.10. LIDO | 21H

15.11. HUXLEY´S | 20H

16.12. POSTBAHNHOF | 20H

21.10. BI NUU | 20H

8.10. POSTBAHNHOF | 20H

THOMAS DYBDAHL PORCELAIN RAFT 8.10. FRANNZ CLUB | 20H

27.10. PRIVATCLUB | 21H

DEPTFORD GOTH

TINDERSTICKS

10.10. KANTINE AM BERGHAIN | 21H

28.10. ADMIRALSPALAST | 20H

JOHNNY BORRELL & ZAZOU ROCKETNUMBERNINE 12.10. BI NUU | 20H

29.10. KANTINE AM BERGHAIN | 21H

CARO EMERALD WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER 13.10. ADMIRALSPALAST | 20H

31.10. SO36 | 20H

MELANIE PAIN

TRIXIE WHITLEY

16.10. POSTBAHNHOF | 21H

IN EXTREMO YOUNG REBEL SET 16.11.COLUMBIAHALLE | 20H

30.12. POSTBAHNHOF | 20H

THEES UHLMANN & BAND 22.11. HUXLEY´S | 20H

3.11. BI NUU | 20H

JACK BEAUREGARD THE NATIONAL 19.10. KANTINE AM BERGHAIN | 20H

4.11. MAX-SCHMELING-HALLE | 20H

JOSEPHINE

BODY/HEAD

20.10. PRIVATCLUB | 20H

12.11. POSTBAHNHOF | 21H

LEFT BOY 1.12. COLUMBIAHALLE | 20H

5.11. BI NUU | 21H

WWW.TICKETS.LOFT.DE | KOKA 36 (030) 611 013 13 | AKTUELLE TICKETS (030) 210 169 60


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TIPPS | KONZERTE

THE KISSAWAY TRAIL Mi. 02.10., Privatclub, 23:00 Uhr

Auf ihrem dritten Longplayer verabschiedet sich die nach großem Krach zum Trio geschrumpfte dänische Indietruppe The Kissaway Trail von allzu lose mäandernden Gitarren und brausendem Feedback und findet das Glück im (freilich immer noch hübsch echo-verzierten) Popsong klassischer skandinavischer Schule, irgendwo zwischen The Radio Dept. und den Shout Out Louds. Ach: Dass nach dem Gig die Jungs vom Karrera Klub kongeniale Poptunes auflegen, ist insofern besonders interessant, als man am Folgetag ja bekanntlich bequem ausschlafen kann! Aktuelles Album: Breach Sehenswert, weil Brüche selten so traumwandlerisch schön klingen wie hier

MGMT

Do. 03.10., Astra-Kulturhaus, 21:00 Uhr

Das Glitzerpulver aus dem Giftschrank geholt und das alte Zauberercape ebenfalls! Bastelt Sternchen und Monde aus Goldfolie! Malt Regenbogen an die Hauswand! Bestäubt die Seele mit Blütenblättern und your mind mit LSD! Yes, it is true, MGMT kommen in die Stadt! Und mit ihnen die verquerste Cartoon-Psychedelic, die es derzeit zu hören gibt – denn auch das dritte Album „MGMT“ ist keine Rückkehr zum IndieDisko-Schlager à la „Kids“, der der Band ihre Faxen wohl heute noch finanziert, sondern eine quietschebunt-melodiesatte Verführung zum Verspulen-Lassen. Aktuelles Album: MGMT Sehenswert, weil immer noch gesünder als LSD

NEW MODEL ARMY

Mehr als drei Dekaden umfasst die Karriere der britischen Nonkonformisten; ihr dieser Tage erschienenes zwölftes Album beweist, dass Sänger Justin Sullivan und seine Mitstreiter noch lange nicht auf die Reservistenbank gehören, auch wenn das wilde Leben Jahr für Jahr tiefere Faltentäler in ihre Gesichter gräbt. Post-Punk und Folk-Rock, mal stürmisch wütend, mal akustisch und melodisch berührend, bleiben die mobilisierenden Markenzeichen des ewigen Freiheitskämpfer-Korps. Aktuelles Album: Between Dog And Wolf Sehenswert, weil Protest-Rock nicht nur zum Barrikadengang gehört

FOTO: JOCHEN MELCHIOR NEW MODEL ARMY

Do. 03.10., Huxleys Neue Welt, 20:00 Uhr


LIVE:

PARQUET COURTS, SPLASHH, SUNS OF THYME 22.10.2013 BERLIN, LIDO ALLE INFOS: WWW.INTRODUCING.DE

G GÄSTREATIS WWW.I LISTE NT RODU C

ING.DE

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TIPPS | KONZERTE

65DAYSOFSTATIC Fr. 04.10., Lido, 21:00 Uhr

Puh, ein echt fieser Konzertetag ist das, dieser vierte Oktober. Nicht nur der Berghainsche Avantgardeabend „Polymorphism“, auch die famosen Deer Tick im Comet Club und Earth-Frontmann Mr. Dylan Carlson in der gemütlichen Jägerklause buhlen um unsere Gunst. Da wissen wir dann auch nicht mehr so genau, wer heute Abend eigentlich der Babo ist. Aber warum lassen wir uns eigentlich nicht mal wieder von der weltbesten Post-Rock-Liveband das Hirn frittieren, schließlich sind 65daysoffuckingstatic auch nicht jeden Tag in der Stadt. Aktuelles Album: Wild Light Sehenswert, weil man sich hinterher fühlt wie nach 'nem Cooper-Test – und wir dieses Gefühl so mögen

DEER TICK

Aktuelles Album: Negativity Sehenswert, weil wir gerade unseren Cowboyhut gebügelt haben

JOHNOSSI

Sa. 05.10., Huxleys Neue Welt, 21:00 Uhr

Für eine Zwei-Mann-Combo klangen Johnossi schon immer ganz schön „groß“. Dabei hatte Frontmann und Rampensau John Engelbert meist nicht mal eine E-Gitarre, sondern bloß eine zerschrammte Westernklampfe vor den freien Oberkörper geschnallt. Schade, dass das den beiden Schweden zuletzt offenbar nicht genug war. Für das neue Album mussten Synthies, Streicherklänge und stadiontaugliche Refrains her. Johnossi goes U2? Wir hoffen dennoch auf eine gewohnt schwitzige Rock’n’Roll-Show im Postbahnhof. Aktuelles Album: Transitions Sehenswert, weil John und Ossi live auch weiterhin die Meister im Arschtreten sein dürften

FOTOS: DANIELLE MAIBAUM 65DAYSOFSTATIC , UNIVERSAL MUSIC JOHNOSSI

Fr. 04.10., Imperial Club, 21:00 Uhr

Einen Hang zum Figurativen kann man John McCauley nun nicht gerade unterstellen. Weil ihn anno dunnemals eine Hirschzecke biss, taufte er seine Band kurzerhand – genau – Deer Tick. Seine neue Platte nun trägt den Namen „Negativity“ – „because it's a very dark record.“ Ach so. Klingt aber eigentlich fast wie immer, denn triefende Melancholie aus dem Americana-Baukasten war schon immer Bestandteil des rotzigen Sounds der vier. Hoffentlich bringen sie auch die Blaskapelle aus dem Studio mit auf die Bühne!


DISCLOSURE

03.11. Berlin, Postbahnhof

R U D I M E N TA L 01.10. Berlin, Lido

MOGWAI

06.02. Berlin, Tempodrom

BRAIDS

23.11. Berlin, Prince Charles

ALUNAGEORGE 15.11. Berlin, Bi Nuu

ZOLA JESUS

Support: MØ

05.10. Berlin, Hau

CHVRCHES

26.10. Berlin, Postbahnhof (sold out) | 25.03. Berlin, Astra

WASHED OUT 15.10. Berlin, Bi Nuu

KING KRULE

15.10. Berlin, Magnet (sold out)

14.11. Berlin, Columbiahalle

! ! ! [C H K C H K C H K] 02.11. Berlin, Gretchen

BURAKA SOM SISTEMA 15.10. Berlin, Lido

LONDON GRAMMAR 05.11. Berlin, Grüner Salon

DJ SHADOW (DJ-SET)

Facebook.com/majorlazer majorlazer.com @majorlazer

12.10. Berlin, Gretchen

C E R TA I N P E O P L E

01.10. Berlin, Berghain – W/ Fuck Buttons / Forrests / Zan Lyons 06.11. Berlin, Berghain – W/ S O H N / Roosevelt / Clean Bandit

S I R S LY

11.11. Berlin, Prince Charles

T H E S E N E W P U R I TA N S 14.11. Berlin, Lido

THE 1975

18.11. Berlin, Bi Nuu

TRICKY

01.12. Berlin, Lido

CUT COPY

04.12. Berlin, Prince Charles

THE VIRGINS 29.01. Berlin, Privatclub

ALLE INFOS UNTER: WWW.MELTBOOKING.COM


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TIPPS | KONZERTE

ZOLA JESUS

Sa. 05.10., Hebbel am Ufer (HAU 2), 19:30 Uhr

Wie sehr manche Künstler gefehlt haben, merkt man erst, wenn sie unerwartet und fulminant ins Rampenlicht zurückkehren. So ist es auch mit Zola Jesus. Zwei Jahre lang hat die 24-jährige Amerikanerin pausiert, sodass ihr eigensinniger Industrial-Wave-Pop beinahe in Vergessenheit geraten war. Umso schöner ist es nun, wenn Zola, die bürgerlich Nika Roza Danilova heißt, mit ihrem neuen Album nicht nur an liebgewonnene düstere Soundkulissen anknüpft, sondern diese auch um orchestrale Elemente wie Geigen erweitert. Wir sind gespannt, wie sie das in ihre schon zuvor verdammt intensive Live-Performance einbaut. Aktuelles Album: Versions Sehenswert, weil Geigen selten so fetzten

CJ RAMONE

Mo. 07.10., Lido, 20:00 Uhr

Mit dem Vermächtnis der großen Ramones wurde in den letzten Jahren durchaus Schindluder getrieben. Scheint, als läge es erneut an Christopher Ward alias CJ Ramone, die Sache gerade zu rücken: Der brachte bereits 1989 als Ersatz für den ausgebrannten Bassisten Dee Dee frischen Wind in die Band und hat nach langer Pause nun mit „Reconquista“ das beste Album mit dem Namen „Ramone“ drauf seit mindestens zwölf Jahren hingelegt - und zudem ein mitreißendes Konzertprogramm inklusive vieler ’Mones-Klassiker am Start. Aktuelles Album: Reconquista Sehenswert, weil 2013 NICHTS näher am Gefühl eines „echten“ Ramones-Konzerts dran ist, als diese Show

WIZ KHALIFA

Mo. 07.10., Columbiahalle, 20:00 Uhr

Obwohl Wiz Khalifa mittlerweile Vater geworden ist und gerade erst im Juli Kanye Wests Exfreundin Amber Rose geehelicht hat, ist er ganz sicher nicht zum langweiligen Familienmenschen mutiert. Der Mann aus Philadelphia arbeitet auch nach seiner Hitsingle „Black and Yellow“ (2010) fleißig an seinen Rap-Skills. Das Ergebnis: ein brandneues und verdammt gutes Mixtape! Natürlich ist das nicht mehr wie damals im eigenen Keller entstanden, sondern standesgemäß im schnieken Studio mit Hilfe seiner neuen Kumpels P. Diddy und Snoop Dogg. Aktuelles Album: It Wiz What It Is Sehenswert, weil it is Wiz


JAMES BLAKE

Di. 08.10., Tempodrom, 20:00 Uhr

Bisher kam kaum ein Text über den 24-Jährigen ohne die Bezeichnung „Wunderkind“ aus. Dass James Blakes Werk vor Innovation strotzt, ist anscheinend Konsens. Auch das zweite Album zelebriert die klangliche Zeitlupe zwischen entrücktem Gesang und gewaltigen Basswänden. Für „Overgrown“ schrieb Blake alle Songs selbst, vielleicht klingt er darauf deshalb greifbarer. Seine Songwriter-Schwermut, gepaart mit wabernden Synthesizern, ist dennoch weiterhin im Geisterhaften zuhause.

FOTOS: TIMMY HARGESHEIMER JAMES BLAKE

Aktuelles Album: Overgrown Sehenswert, weil man bei dem jungen Londoner vergeblich Laptops auf der Bühne sucht

PIXIES

Di. 08.10. & Mi. 09.10., Huxleys Neue Welt, 20:00 Uhr

Erstaunlich: Nach neun Jahren Pixies-Revival-Zirkus wirft Bassistin Kim Deal das Handtuch und nur wenige Tage später gibt es die ersten neuen Songs der Band seit ungefähr eben so langer Zeit zu hören. Noch erstaunlicher: Frank Black und Co. „organisieren“ sich schnell eine andere Kim (Shattuck, ehemals Muffs und Pandoras) für den Viersaiter, kündigen eine Tour sowie eine dafür gänzlich runderneuerte Setlist an, die neben den seit der Wiedervereinigung sattsam bekannten Hits auch ganz neue und selten bis nie live gehörte ältere Songs beinhaltet. Aktuelle EP: EP1 Sehenswert, weil es endlich was Neues von den Pixies zu hören gibt


50

TIPPS | KONZERTE

DEPTFORD GOTH

Do. 10.10., Kantine am Berghain, 21:00 Uhr

Daniel Woolhouse hat irgendwann entschieden, sich nicht mehr ausschließlich an Gitarre und Piano auszutoben, sondern einen etwas elektronischeren Ansatz für sein Songwriting zu finden. Könnte die besten Entscheidung seines Lebens gewesen sein, denn wie er seine tolle Stimme mit stilvollem Beatklopfen und dunklem Keyboardklagen verziert – das hat schon was. Bleibt nur die Frage, was der Name soll. Woolhouse ist eigentlich aus Peckham – auch Süd-London, aber eben nicht Deptford. Egal. Diese Stimme muss man sich einfach mal aus der Nähe, äh, ansehen. Aktuelles Album: Life After Defo Sehenswert, weil diese Musik im Bühnennebel noch schöner wird

DER WOLFENBÜTTELER FESTPLATZ Fr. 11.10., Kraftwerk Berlin, 20:00 Uhr

Sehenswert, weil man sonst (ohne Bahncard) 51 Euro bezahlen muss, um nach Wolfenbüttel zu kommen

Bonaparte FOTO: MELISSA HOSTETLER DER WOLFENBÜTTELER FESTPLATZ

Jetzt sind denen bei Jägermeister die Hörner durchgebrannt – oder zumindest angeschmort! Das denkt man zumindest, wenn man zum ersten Mal hört, dass die Kräuterexperten an diesem Abend einen Wolfenbütteler Rummel im alten Kraftwerk in der Köpenicker Straße aufbauen werden – mit Hau-den-Lukas, lecker Fressbuden, Gauklern und Kleinkünstlern. Muss man ja erst mal drauf kommen. Als wäre die Idee nicht allein schon Attraktion genug, packt man an diesem Abend noch eine gute Handvoll erstklassiger Bands in die abgefahrene Kulisse. Die Jägermeister Blaskapelle zum Beispiel, die natürlich Hausrecht hat. Oder die Kamikaze Queens, die man ja selbst fast als Psychobilly-Gaukler bezeichnen könnte. Oder We Love Machines, die ein wenig klingen, als würden sie das ganze Jahr über im Kraftwerk wohnen. Oder Friska Viljor, deren Songs man am besten mit frisch gebrochenem Herzen mitsingt. Oder Bonaparte, die sich mit ihren Kostümen perfekt in das Gesamtbild einfügen werden. Als großes Finale ist dann das Konzert eines Überraschungsgastes angekündigt, der auf einem Plateau zehn Meter über dem Geschehen spielen wird. Der Eintritt für den Spaß ist frei (Einlass ab 18 Jahren), einfach unter jaegermeister.de/festplatz anmelden. Tja, hätten wir auch nie gedacht, dass wir das mal hier ins Heft schreiben würden, aber: „Wolfenbüttel, wir kommen!“


tICKEtS: + 49 (0) 30 78 09 98 10 www.trinitymusic.de

/ trInItymuSIC1 / trInItymuSIC1

di . 05.11.13 . columbiahalle

so . 17.11.13 . lido

do . 28.11.13 . o2 world

sa . 09.11.13 . berlin arena

sa . 12.04.14 . max-schmeling-halle

do . 17.10.13 . huxleys

dillinger funeral for a friend The escape plan

09.10.13 . magnet

16.10.13 . lido

grosssTadTgeflüsTer

Trouble

10.10.13 . roter salon

baroness

NEU

16.10.13 . cassiopeia

09.10.13 . lido

The head and The hearT

NEU

das niveau

17.10.13 . crystal

lady

11.10.13 . postbahnhof

18.10.13 . postbahnhof

your demise

end of green

13.10.13 . magnet

depedro

+pez mago

15.10.13 . comet

zebrahead

15.10.13 . c-club

hoffmaesTro

16.10.13 . magnet

di . 25.02.14 . o2 world

mi . 06.11.13 . o2 world

18.10.13 . c-club

Tarja

19.10.13 . huxleys

poeTs of The fall

19.10.13 . c-club

The Thermals

19.10.13 . bi nuu

Tyler ward

20.10.13 . c-club

deafheaven

21.10.13 . magnet

gramaTik

23.10.13 . lido

The bosshoss

24.10.13 . max-schmeling-halle Verlegt vom C-Club!

everlasT

25.10.13 . huxleys

TeiTur

26.10.13 . privatclub

black sTar riders

emiliana Torrini

03.11.13 . huxleys

voodoo six

03.11.13 . magnet

NEU

dilaTed peoples

04.11.13 . c-club

The culT

05.11.13 . astra

visTa chino

(ex-kyuss)

10.11.13 . huxleys

hurTs

+ glasvegas, pegasus 10.11.13 . velodrom

phoenix

(ex-Thin lizzy)

+ haim

hämaTom

+ saxon, skew siskin

30.10.13 . postbahnhof

31.10.13 . c-club

21.11.13 . columbiahalle

moTörhead

26.11.13 . velodrom


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TIPPS | KONZERTE

THE AIRBORNE TOXIC EVENT Sa. 12.10., Postbahnhof, 21:00 Uhr

„We are timeless! Timeless!“, singt Mikel Jollett auf dem aktuellen Langspieler „Such Hot Blood“. Nicht ohne Stolz. Einst von der US-Musikpresse unter die vielversprechendsten Myspace-Newcomer gewählt – fast ein Jahrzehnt ist das her, Myspace hängt längst siechend am Tropf – sind Jollett und KollegInnen dem reißenden Strom aus 15 Minuten YouTube-Ruhm und parabolischem Eintagsfliegendasein immerzu geschickt ausgewichen. Und nicht erst mit diesem vierten Album wird klar, wer sich da im direkten Schlagabtausch mit Branchenführer Arcade Fire keineswegs wegducken muss. Aktuelles Album: Such Hot Blood Sehenswert, weil hier nicht nur das Blut hochkocht

FAT FREDDY’S DROP

Aktuelles Album: Blackbird Sehenswert, weil die Band nach längerer Durststrecke wieder ganz bei sich ist

HOFFMAESTRO

Mi. 16.10., Magnet Club, 20:00 Uhr

Viele Köche verderben den Brei? Pah! Gerade dank ihrer vielen Gewürztöpfe gelingt den elf musikalischen Küchenchefs, die sich zu Hoffmaestro zusammengeschlossen haben, ganz ein feines Menü. Die Stockholmer garnieren ihre Ska-Grundlage mit kleinen Häppchen Pop, Country, Elektronika und Singer/ Songwriter-Elementen, klingen mal wie No Doubt und dann wieder nach Jason Mraz. Wer sich zu diesem Gig im Magnet einfindet, macht alles mal mit: rumspringen, shoegazen, ein wenig Faust recken und rumknutschen. Aktuelles Album: Skank-A-Tronic Punkadelica Sehenswert, weil Hoffmaestro wie Frühstück, Mittag- und Abendessen in eins sind

FOTOS:AUTUMN DE WILDE THE AIRBORNE TOXIC EVENT , KARL UNO LINDGREN HOFFMAESTRO

Di. 15.10., Columbiahalle, 20:30 Uhr

Bekanntermaßen brennt ja nicht jede Band in gleicher Weise im Studio wie auf der Bühne. Fat Freddy’s Drop, deren 2001er Debüt nicht von ungefähr als LiveMitschnitt in einem Wellingtoner Nachtclub entstand, ist dies mit ihrem fünften Album „Blackbird“ jedoch prächtig gelungen – weil man die Zügel locker ließ. Keine Frage, dass man das nun auch auf Tour fortsetzen wird und in gewohnt lässigem Jam die spielerischen Ideen von Dub, Reggae und Soul ineinander verwebt. Allgemeine Ausgelassenheit locker garantiert.


THE DILLINGER ESCAPE PLAN Mi. 16.10., Lido, 20:00 Uhr

Auch wenn man beim Dillinger Escape Plan mittlerweile nicht nur mehr aus dem Augenwinkel zum Pop schielt und mal eben übermelodische Hooks aus den Saiten schüttelt, wie man sie bei System Of A Down wohl nur zu gern mal wieder schriebe, bricht nur ’ne Handvoll Takte später dann doch dieser liebgewonnene, weil vor allem live absolut irrwitzige Auf-die-Fresse-Metal über uns herein. Dank auskuriertem Handgelenksbruch bei Gitarrist Ben Weinman sind sie endlich wieder im Lande. Wie das Malheur passiert ist? Er hat sich wohl mal kurz verspielt. Aktuelles Album: One Of Us Is The Killer Sehenswert, weil Converge gerade nicht auf Tour sind

FOALS

Do. 17.10., Huxleys Neue Welt, 20:00 Uhr

Den letzten Berliner Auftritt der Foals haben wir noch lebhaft in Erinnerung, deshalb wagen wir mal eine Vorhersage, was euch erwartet: ein dramatisch dräuendes Intro; eine knallige Lichtshow; Drummer Jack Bevan, der auf seinem Hocker stehend den Mitklatschtakt vorgibt; die lieblichen Harmoniegesänge von Bassist Walter Gervers; Crowdsurfing oder andere Turnaktionen von Sänger Yannis Philippakis; „Two Steps Twice“ als Zugabe. Ob wir recht haben? Davon überzeugt ihr euch am besten live und in Farbe. Aktuelles Album: Holy Fire Sehenswert, weil, na ja, weil’s eben die Foals sind


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MEGA! MEGA!

Do. 17.10., Privatclub, 20:00 Uhr

Ein lautgewaltiger Bandname wie Mega! Mega! lässt so einiges vermuten, jedoch nicht unbedingt vier Deutschrock-Sympathen. Als es Antonino, Peter, Daniel und Cornelius im Saarland musikalisch zu eng wurde, zog es die Jungs – ganz richtig – in die Hauptstadt. Und es scheint, als sei ihr Sound überaus Berlin-tauglich: rap-rockiger Indie mit deutschen Texten, die vom Feiern und Fühlen erzählen. Dabei nimmt man weder ein Blatt vor den Mund noch sich selbst oder die hiesige „Szene“ zu ernst - eine charmante Mischung, die auch live vorzüglich funktioniert. Aktuelles Album: Behalt die Nerven Sehenswert, weil hier die Röhrenjeans an die Belastungsgrenze gebracht werden

OLLI SCHULZ & BERND BEGEMANN

Do. 17.10. & Fr. 18.10., Astra-Kulturhaus, 20:00 Uhr

Olli Schulz wird 40. Das passiert den meisten mal. Man kann das galant übergehen oder ein rauschendes Fest veranstalten, zu dem man sich Bernd Begemann einlädt, der ein paar Lieder singt, mit dem man ein paar Lieder zusammen singt und mit dem man über das Alter philosophiert. Eigentlich wollte Olli Schulz ersteres tun. Nun hat er sich doch für die zweite Variante entschieden. Zwei Bühnensäue, 90 Lebensjahre und gefühlte 1001 Songs. Happy Birthday, Herr Schulz! Aktuelles Album: S.O.S. (Olli Schulz), Der brennende Junge (Bernd Begemann) Sehenswert, weil Gratulieren hier Pflicht ist

Olli Schulz

KAKKMADDAFAKKA Sa. 19.10., Columbiahalle, 20:00 Uhr

Halb fünf am Morgen. Kahle, löchrige Tanzfläche. Menschen hängen in den Seilen, an der Flasche oder sind schon lange woanders, haben sich bloß dort am Rand sitzend vergessen. Der gute DJ weiß, was in diesem akuten Fall zu spielen ist. Ein Song wie ein Defibrillator, mit Namen „Restless“ aus der vorigen Erfolgsplatte der norwegischen Namenskünstler Kakkmaddafakka. Mit „Six Months Is a Long Time“ ist ihnen ein solides drittes Album gelungen, mit dem sie uns nun persönlich bekannt machen wollen. Für's Vorprogramm haben sie dabei Roosevelt mitgebracht. Aktuelles Album: Six Months Is a Long Time Sehenswert, weil kakkmaddafakking great!


RAINALD GREBE & das Orchester der Versöhnung Berliner Republik

05.11.2013 Admiralspalast 20:00 Uhr

17.12. - 30.12.2013 Admiralspalast

Olly Murs TOUR 2013

A

production by agreement with Modest ! Management and CAA

21.01.2014

10.10.2013 Tempodrom 20:00 Uhr

20:00 Uhr

am Zusatztermin 26.10.2013

Special Guest:

SKILLET

04.11.2013

24. & 25.10.2013 Tempodrom 20:00 Uhr

30.10.2013 Max-Schmeling-Halle 20:00 Uhr

26.02.2014 Columbiahalle 20:00 Uhr ICH STEH NICHT MEHR STILL TOUR 2013/2014

WILDFIRES LIVE 2014 18.01.2014 Postbahnhof am Ostbahnhof 20:00 Uhr

19:30 Uhr

DAS NEUE ALBUM „ AM SEIDENEN FADEN“ A B 24.5. IM H A NDEL!

& BAND

14.03.2014 Max-Schmeling-Halle 20:00 Uhr

FR EDR IK RY DM A N’S

Tchaikovsky meets

Streetdance R ELOA DED

25.02. - 02.03.2014 Admiralspalast

TICKETS: 030 / 479 974 77 | www.semmel.de


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THE THERMALS Sa. 19.10., Bi Nuu, 21:00 Uhr

Irgendwie schade, dass der Begriff Pop-Punk fast zum schmutzigen Wort verkommen ist, denkt man doch automatisch an Blink-182 oder Sum41 und weniger an die Ramones oder eben The Thermals. Letztere haben keine gut gestylten Haare, keine Arme voller Tattoos und keine Hits. Sie sind einfach nur leger ungekämmt und wenngleich sie nicht mehr so oft aufs Gaspedal treten und sich vom einstigen „No-Fi“Sound verabschiedet haben, hat das Portlander Trio auch heute noch mehr Garage im kleinen Finger als alle Skateboard-Hüpfer zusammen. Aktuelles Album: Desperate Ground Sehenswert, weil die Thermals die coolste Form von PopPunk spielen

ANE BRUN

So. 20.10., Passionskirche, 20:00 Uhr

Die Passionskirche ist eindeutig der passende Ort für die heutige Ane Brun. In den zehn Jahren seit ihrem Albumdebüt hat sich die verhuschte Singer/Songwriterin zu einer Dame gewandelt, die auf Fotos wie eine strenge Opern-Diva posiert und feierlichen Kammerpop zelebriert. Vor lauter Streichern, Chören und Manierismen würde man zwar manchmal gerne die Zeit zurückdrehen. Aber Gott sei Dank ist die Norwegerin jetzt auf Jubiläumstour. Da wird das ein oder andere Kleinod aus alten Tagen im Programm nicht fehlen. Aktuelles Album: Songs 2003-2013 Sehenswert, weil diese Musik perfekt auf den Winter einstimmt

So. 20.10., Comet Club, 20:00 Uhr

Mit der Konsequenz ist das so eine Sache. Spätestens, wenn sie einen dazu zwingt, auf der Clubbühne eine unförmige Plastikmaske zu tragen, wäre für viele wohl alle Disziplin verpufft. Warum sich die Jungs von Bondage Fairies nicht stören lassen, selbst wenn sich unterm Kunststoff schon die Epidermis rollt, ist einfach: Bei ihrem zickigen Dance-Punk und den sinnfreien, teils partyemotionalen Lebens-Lyrics setzen alle negativen Emotionen aus. Sie schwitzen für den guten Zweck. Das ist nicht sexy, klingt aber ganz toll. Aktuelles Album: Bondage Fairies Sehenswert, weil ihr hier auch Freunde ohne jeden Musikgeschmack sozialisieren könnt

FOTO: MARTINA HOOGLAND IVANOW ANE BRUN

BONDAGE FAIRIES


DEAFHEAVEN

Mo. 21.10., Magnet Club, 21:00 Uhr

Das ist schon lustig: Ein Album, das zu etwa gleichen Teilen aus Geschrei, Gitarrenbrett, instrumentalen Spielereien und Klobigkeit besteht, entert die Billboard-Heatseeker-Charts auf Platz 2. Man fragt sich, wie viele Käufer sich daheim in den namensgebenden Deafheaven gewünscht haben. Deafheaven aus Kalifornien bereiten dem Hörer sicher keine leichte Zeit, wandelt ihr Post-Rock doch stets auf der Grenze zum Metal oder pendelt wieder zurück in ambiente Süßlichkeit. Eine Achterbahn der Gefühle, bei der einem sicher nicht schlecht wird. Aktuelles Album: Sunbather Sehenswert, weil Metal für Kuttenlose

Parquet Courts

INTRODUCING Di. 22.10., Lido, 20:00 Uhr

Das Oktober-Introducing wird ein Männerabend. Zumindest auf der Bühne stehen diesmal drei Mal vier Jungs. Parquet Courts aus New York haben sich dabei eher dem Punk verschrieben, während die Londoner Splashh mit ihrem verzerrten Gesang Anleihen bei den Pixies vorweisen. Die Hauptstadtsöhne Suns Of Thyme tendieren hingegen Richtung Shoegaze. Wer nach Introducings mit Chvrches, Charity Children oder The Royal Concept wieder lautere Gitarren auf die Ohren will – das ist die Gelegenheit! Dabei sein und kostenlos obendrein? Gästeliste unter www.introducing.de! Sehenswert, weil jeder Berliner Abend ohne Electro ausgekostet werden muss


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TIPPS | KONZERTE

THE WAVE PICTURES Di. 22.10., Privatclub, 20:00 Uhr

Eigentlich absurd, aber wenn ein Song namens „Stay Here And Take Care Of The Chickens“ ein Album eröffnet, weisen doch alle Spuren eher aufs Land als ins Urbane. Na, Hauptsache Village: The Wave Pictures halten seit mehr als einem Jahrzehnt mit entspanntem DIY-Rumpel-Rock’n’Roll, Witz und tollen Melodien die gute, alte New Yorker Anti-Folk-Tradition hoch, die Herman Dünes und der Jetztmalgerade-Berliner Toby Goodshank sind Dauergäste live und im Studio – da darf man schon gespannt sein, wer beim Konzert der Briten so alles auf der Bühne stehen wird. Aktuelles Album: City Forgiveness Sehenswert, weil Kreuzberg trotz Hochbahn und „Szene“ ja doch viel zu selten New York ist

ABBY

Mi. 23.10., Bi Nuu, 21:00 Uhr

Seien wir ehrlich: Ein Uni-Abschluss in Popmusikdesign klingt nicht nach Rock’n’Roll. Aber gut, dann sind Abby eben kein Rock’n’Roll. Auf ihrem Debüt „Friends & Enemies“, das vom Erwachsenwerden des fiktiven Mädchens Abby erzählt, beweisen die vier in Berlin lebenden Herren stattdessen ihr Können in Sachen eingängiger, clever „designter“ Indiepop. Ordentlich mit Synthies und Beats angedickt, klingt dieser zwar manchmal etwas steril. Pünktlich zum nächsten erhebenden Refrain ist jedoch alles wieder vergeben. Aktuelles Album: Friends & Enemies Sehenswert, weil ein Popmusikdesign-Studium cooler ist als ein Jodel-Diplom

ADOLAR

Man kann vom Bundesvision Song Contest halten, was man will. Voll spitze sagen oder igittigitt. Dass aber ausgerechnet Adolar dort teilnehmen, die mit ihren schlauen Texten heldenhaft Biederkeit und Stumpfsinn die Stirn bieten, öffnet die Format-Inhalt-Schere schon bis an die Grenzen. Was genau der Post-EmoPunk-Pop-Irgendwas auf der Raab’schen Showbühne zu suchen hat, außer, dass es der Rest der Republik eben verdient hat, über den eigenen Flatscreen angepöbelt zu werden, sei mal dahingestellt. In heimeliger Runde im Cassiopeia wird das aber sicher schön. Aktuelles Album: Die Kälte der neuen Biederkeit Sehenswert, weil der perfekte Arschtritt für Herrn Raab

FOTO: DANIEL MÖRING ADOLAR

Do 24.10., Cassiopeia, 21:00 Uhr


BOB DYLAN

Do. 24. - Sa. 26.10., Temodrom, 20:00 Uhr

Seit 1988 befindet sich Bob Dylan auf seiner „Never Ending Tour“, die ihn erst im letzten Jahr nach Berlin führte. Bühnendienst nach Vorschrift erwartet einen bei Dylan dennoch nie. Standardisierte Setlists sowie die ewig gleiche Darbietung seines imposanten Liederbuchs sind dem popmusikalischen Folk-Vater aller Singer/Songwriter selbst ein Graus. Alles kann, nichts muss. Schon gar nicht „Blowin’ In The Wind“. Zuletzt zeigte er mit seinem gefeierten Alterswerk „Tempest“, dass er auch mit 72 noch im Stande ist, sich ständig neu zu erfinden. Aktuelles Album: Tempest Sehenswert, weil es nur einen Bob Dylan gibt

ERIK COHEN

Fr. 25.10., Comet Club, 20:00 Uhr

Erik Cohen? Komischer Name. Klingt entweder nach einem Schlagersänger mit einem gefakten Englisch-Akzent oder einem schwedischen Songwriter, der gerne Ami wäre. Alles falsch: Erik Cohen ist Smoke Blow-Sänger Jack Letten, der endlich seine Solopläne verwirklicht. Mit tiefen Timbre, dreckigen Gitarren und ebensolchen, straßengeprüften Texten präsentiert er als Erik Cohen authentischen Deutschrock ohne Pop-Plattitüden und Heulsusigkeit. Das Albumdebüt folgt zu Beginn nächsten Jahres, die erste volle Live-Kelle gibt es bereits Ende Oktober. Aktuelle EP: Kapitän Sehenswert, weil deutscher Rock mit Dampf rar ist


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TIPPS | KONZERTE

EVERLAST

Fr. 25.10, Huxleys Neue Welt, 21:00 Uhr

Everlast alias Erik Schrody schlüpft erneut in die Rolle des rastlos trampenden Whitey Ford, der mit drastischer Gesellschaftskritik im Gitarrenkoffer den Daumen raushält. Ob über drohende Kriege, die Wirtschaftskrise oder das alltägliche Durchhalten im Leben von der Hand in den Mund, Schrody hat sich vom „House Of Pain“-Spaßrap-Pfad endgültig zum Trailerpark-White-Trash-Chronisten und Protestsongwriter gemausert, der zwischen Rap, Folk und Country-Blues Lebensbereiche am Rande der Gesellschaft einfängt. Album: The Life Acoustic Sehenswert, weil Schrodys weitgefasster HipHop-Begriff im engstirnigen Genre-Genre-Subgenre-Schubladendenken erfrischt

MARK LANEGAN

Wie ein gebrochener, tiefschwarzer Schatten bewegt sich Mark Lanegan seit dem Ende seiner Band Screaming Trees 2000 durch die Musikwelt. Schlurft hier bei den Queens Of The Stone Age für ein paar Songs auf die Bühne, gibt dort den Lee Hazlewood zu Isobel Campbells Nancy Sinatra oder verleiht den Klängen der Soulsavers stimmlich Tiefe. Vor allem aber kanalisiert er seit nunmehr acht Solo-Studioalben den langen, dunklen Fünf-Uhr-Tee der Seele in die vielleicht überzeugendste Blues-Variante der Jetztzeit. Aktuelles Album: Imitations Sehenswert, weil heute nachhaltiger Seelenbalsam in passender Umgebung gereicht wird

WHEN SAINTS GO MACHINE Fr. 25.10., Lido, 20:00 Uhr

Wenn Nikolaj Manuel Vonsild ans Mikrofon tritt, geschieht etwas, das When Saints Go Machine von der Vielzahl der Bands abhebt, denen man ebenfalls die Attribute Indie, Electro oder Pop zuschreibt. Nahezu metaphysisch segelt die Falsett-Stimme des blonden Dänen zerbrechlich-sanft und warm über dem düsteren elektronischen Sound des Kopenhagener Quartetts. Auf dem dritten Album lassen WSGM Vonsilds Stimme über noch dunklere und wuchtigere Klänge oszillieren. Unbedingt live mitschweben. Aktuelles Album: Infinity Pool Sehenswert, weil when these saints go marching in, oh Lord, we want to be in that number

FOTOS: SAM HOLDEN PHOTOGRAPHY MARK LAGENAN , MADS PERCH WHEN SAINTS GO MACHINE

Fr. 25.10., Passionskirche, 20:00 Uhr


CHVRCHES

Sa. 26.10., Postbahnhof, 21:00 Uhr

Lange nicht mehr hatte man einem Electropop-Debüt mit so viel vorgeheizter Freude entgegenblicken können! Und es hat sich gelohnt: Während die Idiosynkrasie im Bandnamen der Suchmaschinenfreundlichkeit geschuldet ist, strebt auch die Musik von Martin Doherty, Iain Cook und Lauren Mayberry erfolgreich nach Einzigartigkeit, zumindest in aktuellen Playlists. In ihrer furchtlosen Lust am Bombast referiert die Band dabei aber doch auch stolz auf Synthie-Idole von den Pet Shop Boys bis Kylie Minogue – und macht es somit allen gleichermaßen recht. Aktuelles Album: The Bones Of What You Believe Sehenswert, weil gerade dank der hinreißenden Lauren auch das Hingucken lohnt

HERR VON GRAU Sa. 26.10., Bi Nuu, 20:00 Uhr

Würde man Herr von Grau nicht kennen, könnte man auf völlig falscher Fährte tappen. Zur Aufklärung: Erstens handelt es sich hier um zwei Herren. Zweitens keineswegs um welche der grauen Sorte, wie man sie vielleicht aus „Momo“ kennt. Vielmehr lassen sich die Exil-Niedersachsen und Wahl-Berliner als Verursacher melancholisch-zynischer HipHop-Tracks verorten, in bester DIY-Tradition. Derzeit betouren sie ihr neues Album „Freiflug“, das eine Nummer dunkler als die Vorgänger geraten ist. Lichter angeknipst werden hier trotzdem. Aktuelles Album: Freiflug Sehenswert, weil hier über graue Schattierungen hinausgedacht wird


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TIPPS | KONZERTE

DEEP PURPLE & PETER FRAMPTON

Sa. 26.10., Max-Schmeling-Halle, 20:00 Uhr

Dap-dap-daaa, dap-dap-da-daaa, dap-dap-daaa, dapdaaa! Erkannt? Das Intro von „Smoke On The Water“, genau. Viel mehr muss man über Deep Purple auch gar nicht schreiben: Jeder erkennt die Songs der Grandseigneurs des Hardrock, und jeder kann sie wenn nicht mitsingen, dann zumindest mit-da-dappen. Aber nur auf alten Hits ausruhen ist ihre Sache nicht: Im April zeigte die aktuelle Bandbesetzung um Ian Gillan auf der neuen Platte „Now What?!“, dass noch reichlich Leben in den alten Knochen steckt. Aktuelles Album: Now What?! Sehenswert, weil man den Rauch auf dem Wasser einmal im Leben live erlebt haben sollte

EDITORS

Sa., 26.10., Columbiahalle, 20:00 Uhr

Als eine Art „Joy Division light“ debütierten die Studenten aus Birmingham vor acht Jahren mit „The Back Room“. Das klang schön dunkelromantisch, aber nie so hoffnungslos wie bei den Vorbildern, deshalb ließen sich Songs wie „All Sparks“ oder „The Racing Rats“ auch im Radio prima nach Coldplay spielen. Nach einer kurzen elektronischeren Phase ist man mit dem aktuellen Album „The Weight Of Your Love“ endgültig beim Stadionrock im Stile von U2 oder Springsteen angekommen, der durch Tom Smiths wohligen Bariton trotzdem eine eigene Note behält. Aktuelles Album: The Weight Of Your Love Sehenswert, weil günstiger und besser als U2

PORCELAIN RAFT „Celeste & Jesse“ mag vielleicht am Ende nur ein ganz okayer Film gewesen sein, aber der Song „Drifting In And Out“ von Porcelain Raft, der sich an prominenter Stelle darin findet, will einem danach nicht mehr aus dem Kopf. Mauro Remiddi, der sich hinter dem Namen verbirgt, ist zwar mittlerweile schon ein Album weiter, aber seinem samtweichen Soundgemisch zwischen Chillwave und Pop treu geblieben. So finden sich auch auf „Permanent Signal“ Songs mit ähnlichem Suchtfaktor wie beim oben genannten. Aktuelles Album: Permanent Signal Sehenswert, weil man im Herbst stilvolle Schmachtfetzen wie diese braucht

FOTO: JIM RAKETE DEEP PURPLE

So. 27.10., Privatclub, 21:00 Uhr


PRESENT

EXHIBIT. BUY. SELL.

19. - 20.10.13 DOCK.ONE KÖLN SA 12 - 19H / SO 12 - 17H TAGESTICKET 5,- / ZWEITAGESTICKET 7,AFTERSHOWPARTY SA 19.10. AB 23H IM HEINZ GAUL WWW.SNEAKERNESS.COM


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AUSTRA

Mo. 28.10. & Di. 29.10., Heimathafen Neukölln, 21:00 Uhr

Man müsse Vorsichtsmaßnahmen treffen, um auf Tour nicht verrückt zu werden, erklärte Austra-Sängerin Katie Stelmanis kürzlich in einem Interview. Wollen wir hoffen, dass die Kanadierin und ihre zwei BandkollegInnen Maya Postepski und Dorian Wolf das für ihre „Olympia“-Tour geschafft und sich unter Kontrolle haben. Denn nach zwei Jahren Pause wollen wir den poppigen New Wave des Trios nicht nur auf Platte, sondern live und am besten in dunstigen Venues hören. Also, liebe Heimathafen-Leute, schmeißt die Nebelmaschinen an, damit wir uns dramatisch vor der Bühne im Dunst kuscheln können! Aktuelles Album: Olympia Sehenswert, weil zwei Jahre Austra-Pause genug sind

NIGHTMARES ON WAX Mo. 28.10., Lido, 21:00 Uhr

Bevor „Breaking Bad“ uns lehrte, dass sich ein Camper auch als mobile Crystal-Meth-Küche eignet, hatten Nightmares On Wax bereits gezeigt, dass man darin sogar sehr gut Musik machen kann: Für die 2009er Platte „Thought So“ lud George Evelyn aka DJ Ease sein Studio-Equipment in ein solches Gefährt und produzierte sämtliche Tracks auf einem Roadtrip durch Spanien. „Feelin’ Good“ entstand nun in einer Finka auf Ibiza. Wie sich das auf die Musik ausgewirkt hat? Macht er jetzt etwa Ibiza-Techno? Im Lido lässt sich das live herausfinden. Aktuelles Album: Feelin' Good Sehenswert, weil es sich in Finkas gut feiern lässt

NO AGE

Mo. 28.10., Privatclub, 21:00 Uhr

Wenn eine Band 10.000 Platten selbst verpackt und druckt, dann ist das wohl DIY in Reinkultur. Und auch wenn No Age mit ihrem schlagseitigen Art-Punk mittlerweile auf Hedi Slimane -Shows rumeiern, bleiben sie doch zwei Männer und ihr Baby. Wer kommt schon auf die bescheuerte Idee, den Schlagzeuger singen und Bass spielen zu lassen – und das nicht nur als Notlösung? Bei No Age ist das Workaround Programm – vorbei an Erwartungshaltung, vorbei an Konventionen, vorbei an der Harmonielehre. Und trotzdem mitten ins Schwarze. Aktuelles Album: An Object Sehenswert, weil No Age fordern: „C'mon, Stimmung!“


TIPPS | KONZERTE

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MAYER HAWTHORNE Mi. 30.10., Gretchen, 21:00 Uhr

Sometimes it’s sexytime – oder so. Nachdem bereits im Juni intimes Rumgemache mit dem slicken Soulmann Mayer Hawthorne auf dem Programm stand, kann die Affäre jetzt im Gretchen vertieft werden. Mayer Hawthorne ist wieder in der Stadt und er hat deine Nummer. Und einen Haufen toller neuer Songs. Und eine unglaublich coole Band. Und dieses Timbre in der Kopfstimme, das Metalheads weinen und Frauenherzen schmelzen lässt. Wo Mayer ist, ist die Party nicht weit. Die Herren der Schöpfung seien allerdings gewarnt: Behaltet eure Damen im Auge! Aktuelles Album: Where Does This Door Go? Sehenswert, weil auch im kleinen Club im Glitzerjackett unterwegs

MIDLAKE

Mi. 30.10., Lido, 20:00 Uhr

Das Erwachen der Pflanzen nach dem Winter, die Härte der Feldarbeit, das Reisen mit Pferd und Wagen sind naturromantische Themen, denen sich die Texaner Midlake in ihren Songs widmen. Dazu werden Blockund Querflöten aufgefahren, allerdings auch Gitarren, die dem Mix aus Hippie-Folk altenglischer Bauart und Softrock im Stil von Fleetwood Mac und Supertramp Schwung verleihen. Wenn die zottelbärtigen Handwerkertypen dann noch mehrstimmig singen, legt sich wohlige Altweibersommermelancholie über den Club. Aktuelles Album: Antiphon Sehenswert, weil die Erinnerung an den vergangenen Sommer noch frisch ist

LIL WAYNE

Mi. 30.10., Max-Schmeling-Halle, 20:00 Uhr

„I Am Not A Human Being“ nannte der kleine Südstaatler eines seiner Alben, und möglicherweise hat er damit sogar recht. Mit seinen kruden Gesichtstattoos, wilden Dreadlocks und blinkenden Zähnen wirkt Weezy oft tatsächlich wie ein Marsianer, dazu kommt sein einzigartiger Rapstyle, der oft einen melancholischen Unterton hat und zwischen Singsang, Husten, Krächzen und Flehen pendelt. Unterlegt mit futuristischen Beats ergibt das Dancefloor-Hymnen wie „A Milli“, „She Will“ oder „Lollypop“. Im Vorprogramm: Mac Miller. Aktuelles Album: I Am Not A Human Being II Sehenswert, weil Lil Wayne der unberechenbarste Superstar ist und Mac Miller der kommende


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TIPPS | PARTYS

GREATEST

PARTYS Wenn ihr das rote „V“ seht, haben wir auf unserer Website noch was zum Verlosen!

COKE FESTIVAL OF HAPPINESS Do. 03.10., Brandenburger Tor, 14:00 Uhr Live: Laserkraft 3D, Y-Titty, The Wanted, Joe Hatchiban mit der größten Live-Karaoke-Show der Welt

Die ganz Jungen werden vermutlich denken: „3. Oktober, das ist doch der Tag, an dem Coca-Cola am Brandenburger Tor ’ne Party schmeißt!“ Tja, äh, da bitte noch mal den Geschichtslehrer fragen. In diesem Jahr fährt Coke dort aber wieder die gewohnte Mischung aus riesigem Straßenfest und Konzert auf. Während die Kids die Gigs der Boygroup The Wanted, der Youtube-Klickmillionäre von Y-Titty oder Laserkraft 3D schauen, werden wir uns eher bei der größten Karaoke der Welt vergnügen – gehostet von Joe Hatchiban, dem King of Mauerpark. Infos gibt’s auf coke.de!

Joe Hatchiban

1 JAHR INDIE KOLLEKTIV

Fr. 04.10. und jeden Freitag im Magnet Club, 23:00 Uhr Live: Ulrich Plays Live (11.10.), A Polaroid View (18.10.), Scanners (25.10.) DJs: Karrera Klub, King Kong Kicks, British.Music.Club, Sascha Schlegel, DJs Are Rockstars (04.10.)

Karrera Klub

Vor einem Jahr hat es sich das Indie Kollektiv auf die Fahne geschrieben, der Stadt die besten Jungspunde der Genres Indie, Britpop und Elektro vorzustellen. Fazit: Das haben sie mit Gigs von Bye Bye Bicycle oder Tusq bis hin zu Release-Partys mit Franz Ferdinand astrein hinbekommen. Da heben wir doch gerne zur Geburtstagssause im Magnet das Glas, um auf viele weitere Jahre und feine Konzerte anzustoßen – natürlich in der guten Gesellschaft geschätzter DJs wie King Kong Kicks und Sascha Schlegel.


BerlinskiBeat

TANZ AUF DEM VULKAN FESTIVAL Fr. 04.10., Astra-Kulturhaus, 20:00 Uhr Live: BerlinskiBeat, Budzillus, Django 3000 DJs: DJ Robert Soko, DJ Steve The Machine

FOTO: FLORIAN DE BRUN TANZ AUF DEM VULKA FESTIVAL

Hört die Fanfaren aus tausenden Trompeten! Das Friedrichshainer Astra-Kulturhaus hat sich in Berlins Schmelztiegel nach passender Vertonung für globale Atmosphäre umgehorcht. Herausgekommen ist ein Line-up, das vom schalmeiernden Dudelsack-Balkanbeat-Hybriden Berlinski Beat über die rasenden Polka-, Swing- und Retropunker Budzillus bis hin zum bayrischen Gypsyrock von Django 3000 ein osteuropäisches Potpourri zwischen Polka, Latino und Gitano, von Spielmannsmusik bis Clubsound mit urbanem Lokalkolorit bietet. Hopa!

Isolée

4 YEARS LOST DAS RITTER BUTZKE JUBILÄUM Fr. 04.10. – So. 06.10., Ritter Butzke, 23:59 Uhr Live: Isolée, Dürerstuben, Tangowerk, Kombinat 100, Rampue u. a. DJs: Claptone, Siopis, Hugo, Dave DK, Kotelett & Zadak, Jens Bond u. a.

Vier vergangene und vierhundert zukünftige Jahre werden an diesem Wochenende mit einer Sause gefeiert, auf die vier Tage Muskelkater in den zum Tanz eingesetzten Körperteilen folgen dürften. Denn das Programm, das sich das Butzke selber und all denen schenkt, die mitgefeiert haben und werden, fordert das auf ganzer Linie heraus. Dazu wird gleich das nächste Abenteuer mitgeliefert: der Label-Launch von Ritter Butzke Studio mit DJ und Produzent Mario Aureo und Manuel Moreno. Chapeau!


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TIPPS | PARTYS

2 YEARS GRETCHEN

Sa. 05.10., Gretchen, 23:30 Uhr DJs: Kutmah, Robot Koch, DJRum, KRTS, Delfonic, Soulmind, The Sexinvaders, The Henrik Maneuver, Tagträumer², N'Dee, Flower, MC Mace u. v. a.

Kutmah

Ja, sapperlot, im Berliner Nachtleben tickt die Uhr doch ein bisschen schneller! Gerade noch wunderten wir uns über das neue Feier-Fleckchen mit dem ulkig-charmanten Namen – und schon feiert das Gretchen Zweijähriges. Zum Gratulieren schauen mehr als zwei Dutzend (!) DJs vorbei, darunter u. a. André Langenfeld, The Sexinvaders, Phonomat, Tagträumer und Delfonic. Mit dem Gig von DJ Shadow am 12. Oktober (Ersatz für den ausgefallenen Auftritt beim Berlin Festival) macht man sich im Gretchen das schönste Geschenk allerdings etwas später selbst.

LOVE AND JOY FOR SEARCH AND DESTROY SOLIPARTY Fr. 11.10., SO36 Live: Mach One, Paradize Huztla$$ DJs: Beathoavenz DJ-Team u. a.

Anfang September wurde im Kreuzberger Skateladen Search And Destroy eingebrochen. Dass sowas nichts mit Robin Hood zu tun hat, nicht jemanden erwischt, der es ohnehin nicht merkt, liegt auf der Hand. Die Betreiber, die den Laden mit Herzblut leben, sahen sich über Nacht einem dicken Problem gegenüber. Die Soliparty im SO36 soll dieses nun wenigstens etwas lindern. Es gibt eine große Tombola, eine Streetart-Auktion und das Beathovenz DJ-Team, Mach One sowie die Paradize Huztla$$ sorgen für musikalische Untermalung.

Beathoavenz

PROUD ICONS

Fr. 18.10., Weekend, 23:00 Uhr DJs: Westbam, Terranova, Jonzon, Modig, Cris Urban, Alexander Lorz u. a.

Westbam

Die geschätzten Kollegen von „Proud“ und der vor vielen Jahren eingestampften „Frontpage“ lassen drei Techno-Urgesteine aufeinandertreffen: Westbam dürfte selbst Szene-Nicht-Kennern mindestens als Dauergast der Loveparade ein Begriff sein - oder als Grenzgänger zwischen Pop und Techno. Weniger erfolgreich, dafür aber viel rumgekommen ist der Berliner DJ Fetisch, der zuletzt in seiner Bandformation Terranova „Hotel Amour“ rausbrachte. Und als besonderes Schmankerl gesellt sich Jonzon hinzu, dessen Sets in jüngster Zeit rar wurden. Die Party trägt ihren Titel zu recht.


Shaban & Käptn Peng

GENRE ÜBERGRIFF

Sa. 19.10., Gretchen, 20:00 Uhr Live: Shaban & Käptn Peng, Ben (Ohrbooten), Berlinutz, Moe Crew, Smith & Smart

Drei Stunden dauert dieser Übergriff. Dabei reden wir jetzt bloß vom LiveProgramm. Die Aftershowparty schließt sich dem dann noch an, wie sie es generell ja gerne tut. Eine Ansage, mit der sich ein Abend machen lässt und die Puste erfordert, vor allem bei denen, die sich die Bühne teilen. Fünf Berliner Acts, Wortjongleure, eine Symbiose aus HipHop, Reggae, Electro und Alternative: Shaban & Käptn Peng, Ben von den Ohrbooten, Berlinutz, Moe Crew und die Underdogs Smith & Smart. Hammerhart! Denn Reime sind freundlich und Grenzen sind feindlich.

DJ Hell

FOTO: EGOEGO GENRE ÜBERGRIFF

KLUBNACHT

Sa. 26.10., Berghain, 23:59 Uhr DJs: Shed, DJ Hell, Function, Ben Klock, Danny Tenaglia, Marcel Dettmann, Anthony Parasole, Answer Code Request, Point G, Mike Huckaby, Ryan Elliott, Skizzo, Sadar Bahar, Tama Sumo, Volcov, Lakuti u. a.

Lange Zeit hat er den Sound der Münchener Clubszene geprägt – seit 2005 lebt DJ Hell wieder in Berlin. Vom Hauptstadt-Hype, den Touristenströmen und den harten Gegensätzen seiner Wahlheimat gab sich der 50-Jährige vergangenes Jahr zwar etwas ernüchtert und brummte: „Berlin, I love you – but you’re bringing me down.“ Fürs Wegziehen geht’s ihm hier dann aber doch zu gut. Und so können wir (nicht nur) den guten Hell im Oktober mal wieder hinterm Plattenteller im Berghain sehen.


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TIPPS | KULT UND KULTUR

GREATEST

KULT&KULTUR Wenn ihr das rote „V“ seht, haben wir auf unserer Website noch was zum Verlosen!

STROKE URBAN ART FAIR Do. 03. - So. 06.10., Alte Münze

LATIN AMERICAN FILM FESTIVAL BERLIN Di. 08. - So. 13.10., Babylon

Bisher standen Kurzfilme im Fokus des Latin American Film Festivals in Berlin. Doch dank steigender Besucherzahlen und Bedeutung erweitert man das Programm dieses Jahr um einen Spielfilm-Wettbewerb, in dem Werke aus Peru, Chile, Brasilien, Argentinien und Mexiko Deutschlandpremiere feiern werden. Ergänzend geben Filmemacher in Vorträgen Einblicke in die Schwierigkeiten und Vorzüge der Dreharbeiten in Lateinamerika. Den Höhepunkt des Festivals stellt die Preisverleihung am 13. Oktober im Babylon dar – mit Überraschungsfilm on top. Alles Wissenswerte gibt es unter www.lakino.com

FOTO: ANDREAS PREIS STROKE URBAN ART FAIR

„Alte akademische Lehrmeinungen können uns den Blick auf unsere zeitgenössische Kultur nicht versperren“ – so verkünden es die Macher der Stroke Urban Art Fair. Hätten sie aber gar nicht unbedingt machen müssen. Sieht schließlich jeder, der diese coole, unverstaubte Kunstmesse besucht, auf der sich Graffiti, Streetart, Illustration, Comics, Grafikdesign, Motion Design und manchmal auch von alten Meistern Inspiriertes ganz vorzüglich vertragen. Wer also noch die passende Graffitischablone oder das Ölgemälde für die WG sucht, könnte hier fündig werden - auch wenn einige Kunstwerke, dann vermutlich die WGKaffeekasse sprengen würden.


TIPPS | KULT UND KULTUR

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NACHTLEBEN BERLIN 1974 BIS HEUTE Fr. 11. & Sa. 12.10. Hebbel am Ufer, 19:00 Uhr

Berliner Nächte sind lang – und die Legenden, die sich um sie stricken, schier unendlich. Dabei gibt und gab es nie die EINE Nachtkultur. Immer waren es Subkultur und Glamour, Punks und Raver, die ihr ganz eigenes Berlin erbaut und gelebt haben. Stefanie Seidl, Wolfgang Farkas und Heiko Zwirner erzählen in ihrem Band mit Texten und Bilddokumenten von dieser Geschichte. Im HAU wird die Veröffentlichung mit Konzerten, Performances und DJ-Sets würdig gefeiert. Zentrale Protagonisten erzählen von damals, heute und dazwischen. Und davon, was das heutige Berlin noch für Möglichkeitsräume bietet. Eine Nacht, die hoffentlich auch in die Berliner Geschichte eingehen wird.

DESIGNMEILE BERLIN Fr. 18. - Sa. 19.10., Kantstraße

Viel los in der Kantstraße: Die zahlreichen Hotels, Cafés sowie Kunst- und Möbelshops in der Charlottenburger Szenestraße putzen sich zur Designmeile wieder besonders heraus. Nach zwei erfolgreichen Veranstaltungen in den Vorjahren stellt das Netzwerk auch 2013 auf 1.600 Metern zwischen Breitscheid- und Savignyplatz einige Aktionen von Streetart über Produktdesignpräsentationen bis zur Architekturausstellung auf die Beine. Dabei steht nicht das Werben für den Standort allein im Mittelpunkt. Auch soll jungen Kreativen die Möglichkeit gegeben werden, sich einem breiten Publikum zu präsentieren. Unterstützenswert. www.designmeile-berlin.com

FOTO: STEFANIE SEIDL NACHTLEBEN BERLIN

TWIST IN MY SOBRIETY

Fr. 18.10. Opening, 19:00 Uhr; Sa. 19. & So. 20.10. Art-Show, 13:00 Uhr, Kaufhaus Jandorf

„Look, my eyes are just holograms / Look, your love has drawn red from my hands“ – könnte man eine Art-Show unter ein eindrucksvolleres Motto stellen als unter Tanita Tikarams Lyrics? Die ausgestellten Arbeiten – u. a. druckfrische Aufnahmen von Szene-Fotografin Lisa Wassmann und das neue Video zu „Black Thumber“ von Electro-Künstlerin Planningtorock – ringen der klaren bis eintönigen Realität mit Fantasie und Geist den titelgebenden Twist ab. Man munkelt zudem von einer ganz speziellen Live-Performance im erst zum dritten Mal für die Öffentlichkeit zugänglichen Kaufhaus Jandorf. Der Eintritt ist frei.


TIPPS | KULT UND KULTUR

FRANK SPILKER

Sa. 19.10., Urban Spree, 21:00 Uhr

PORNFILMFESTIVAL

Thees Uhlmann, Muff Potters Nagel, Sven Regener – unter den alten Indie-Helden gehört das eigene Buch offenbar zum guten Ton. Seit März gibt es auch den sehr gelungenen Debütroman von Sterne-Frontmann Frank Spilker. Er handelt vom Grafikdesigner Thomas Troppelmann, der beruflich und privat in die Krise gerät und sich auf große Deutschlandfahrt begibt. Auch Spilker ist derzeit in der Republik unterwegs, allerdings mit musikalischer Lesung. Seinem gebeutelten Protagonisten hat er damit schon mal eines voraus: das zweite Standbein.

Mi. 23. – So. 27.10., Kino Moviemento

BÖSE MUSIK

DICHTER UND DICHTER VS. BORDERLINE KATERSALON MIEZ RENATESALON III

Do. 24. – So. 27.10., Haus der Kulturen der Welt

„Am I Evil?“ fragten die britischen Metalhelden Diamond Head in ihrem 1980er Hit. Der gleichen Frage spürt auch das von Detlef Diederichsen und Holger Schulze kuratierte Festival „Böse Musik“ nach. In Konzerten und Performances, Installationen und Gesprächen geht es vier Abende lang um die hässlichen Seiten der schönsten Sache der Welt. Besonders gespannt sind wir auf die Performance „Pure Hate“ mit Robert Stadlober und den Voodoo-Gig von Sunpie & The Luisiana Sunspots. Die Antwort von Diamond Head übrigens seinerzeit: „I am, man – yes, I am!“

Nach acht Jahren hat sich längst herumgesprochen, dass es hier mehr um spannende Filme als um den schnellen Kick geht. In diesem Jahr geht’s los mit der von James Franco produzierten Doku „Kink“, zum Ende gibt es die Filmversion von Peaches’ Performance „Peaches Does Herself“, dazwischen liegt der Fokus auf Cruising und Fetisch der hetero-, homo- und sonst wie sexuellen Art. Ganz zu Schweigen von wilden Festivalpartys im Ficken 3000, Monster Ronson oder Südblock! Alles weitere auf www.pornfilmfestival.de

Mi. 30.10., Salon zur wilden Renate, 20:00 Uhr

Es wird dunkler. Wie schön, wenn man es sich da mit dem Kater im Salon der Renate gemütlich machen kann. Dort sind an diesem Abend auch Christiane Frohmann, Nadine Hartmann und Diana Weis mit Felix Johannes Enzian zu Gast, um ihr gemeinsames Werk „Vestimentum“ vorzustellen. Dazu gibt es selbstredend wieder beklemmende Damen- und Herrenwitze und für belesene Durstige das beliebte Spiel „Erkennen Sie den Romananfang“ mit alkoholischen Preisen. Miau.

FOTO: MATTHIAS DAVID BÖSE MUSIK

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Das RockTobER abschlUsskonzERT

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TIPPS | KALENDER

Das geht im ...

OKTOBER

01

Dienstag

Children Of Bodom, Insomnium, Medeia Postbahnhof, Beginn: 19.00

Daniel Bortz Stattbad Wedding

KONZERTE Bela B., Peta Devlin, Smokestack Lightnin‘ Bassy Cowboy Club, Beginn: 19.00

Desertfest: Warm-up Radio Moscow, White Hills, Carousel White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

Die Nerven West Germany

Ed Kowalczyk Frannz, Beginn: 20.00

TIPP: Fuck Buttons Berghain

Heidenfest Ensiferum, Turisas, Equilibrium u. a. Postbahnhof

Masterplan, Jaded Heart C-Club, Beginn: 20.00

My Name Is Music White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

TIPP: Nonono Kantine am Berghain, Beginn: 21.00

Patrick Richardt Bi Nuu, Beginn: 21.00

Rudimental Lido, Beginn: 21.00

TIPP: The Black Dahlia Murder, Aborted, Revocation Magnet Club, Beginn: 20.00

The Stepkids Privatclub, Beginn: 21.00

Florian Lohoff Band, The Petebox

Finest Wednesday

The Boys, Jukebox Pussys

Live: Arttu. DJs: Ruf Dug, Ben UFO & Tama Sumo, ItaloJohnson, Mano Le Tough, Optimo, Akirahawks u. a. Panorama-Bar, Beginn: 23.59

SO36, Beginn: 20.00

Jungle World Ungarn Release Party

The Front Bottoms Comet Club, Beginn: 21.00

The V’s, Volvertone White Trash Fast Food, Beginn: 19.30

Vamps

Astra-Kulturhaus, Beginn: 20.00

Live: Amigo Tropical, Pete The Pirate Squid, Messer. DJs: Andreas Michalke, Hot Sauce Commitee Bei Ruth, Beginn: 20.00

Japanther

Suol x Stattnacht

Impulse - Wobble

Badehaus Szimpla, Beginn: 20.00

Irie Révoltés, Guaia Guaia Schokoladen, Beginn: 20.00

Lino Modica Comet Club

Live: Chasing Kurt. DJs: Daniel Bortz, Copstick & JohnJon, Meggy, Trickski u. a. Stattbad Wedding, Beginn: 23.59

Kesselhaus

PARTYS Deejay Saiman, Dubster ://About Blank, Beginn: 23.59

Indietanzbar

Huxleys Neue Welt, Beginn: 21.00

Karrera Klub Rosi‘s, Beginn: 23.00

Orgelinferno

Memorabilia

Omid

03 Donnerstag

DJs: Carvin Wetlands, DJ Julia Lux King Kong Klub, Beginn: 22.00

Waschhaus Potsdam

FESTIVALS

Wakeful

Punkrockhengste

Coke Festival Of Hapiness

Katharina Alf, Hanna Leess, Parker Ainsworth, Ben Drummer Kaffee Burger, Beginn: 21.30

Patrick Richardt, Torpus & The Art Directors Tommy-Weißbecker-Haus

Rantanplan Clash

Live: Laserkraft 3D, Y-Titty, The Wanted. K(araoke)J: Joe Hatchiban Brandenburger Tor, Beginn: 14.00

Sami Bouamrane

KONZERTE

Intersoup, Beginn: 21.00

BerlinskiBeat

Stieber Twins, Aphroe, Creutzfeld & Jakob, Damion Davis, Morlockk Dilemma & Hiob SO36, Beginn: 21.00

TIPP: The Kissaway Trail Privatclub, Beginn: 23.00

The Wrong Society

Waschhaus Potsdam

Deadlock, Without Words Magnet Club, Einlass: 19.30

One Year Friends & Jans B-Day Suicide Circus Freedom B, Bruno Otranto u. a. MAGDAlena Club, Beginn: 23.59

Sonar Kollektiv: Reunion 2013 Live: Fetsum, Jah Wobble. DJs: Jazzanova, Paskal & Urban Absolutes Volksbühne, Beginn: 20.00

Party Arty Vol.42 Missill, Sick Girls, Female Macho, DJ Zaho, Nomad, Atem u. a. Ritter Butzke, Beginn: 21.00

Frealane Intersoup, Beginn: 21.00

French For Rabbits Grüner Salon, Beginn: 21.00

04 Freitag

White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

Islaja, Heidi Mortenson

ZeitZuBleiben Acoustics

Urban Spree, Beginn: 21.00

Peter Piek King Kong Klub, Beginn: 21.00

Magnified Eye White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

FESTIVALS

Waschhaus Potsdam

PARTYS

Meniak, Manifesto

I Am MAGDAlena Festival

PARTYS

Berlin basst

Kaffee Burger, Beginn: 21.30

Felix Kröcher, Broombeck, Martin Eyerer, Daniel Steinberg, Rainer Weichhold, Frank Sonic, Turmspringer, Madmotormiquel, Bebetta, Daniel Dreier, Gunnar Stiller, Toni Haupt u. a. MAGDAlena Club, Beginn: 23.59

The Story So Far, Seahaven, Stop Eating Robots Cassiopeia, Beginn: 20.00

Wrongkong

Swimming With Sharks: Ein australischer Abend in Berlin

DJs: III_K, Shins-K, Survey, Upzet, Diaz-Soto, Roly, Phonomat u. a. Gretchen, Beginn: 23.00

Derrin Nauendorf Band, Hussy Hicks, Prita Chesters Music Inn, Beginn: 20.00

Die lange Magnet Einheitsschlacht DJs: Dennis Concorde, DJ Eric Jr. Magnet Club, Beginn: 23.00

Wasted Unicorns

02 Mittwoch KONZERTE B And The Bops White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

Jake The Rapper, Tinush, Cinthie, Marcel Freigeist, Alexander Lorz, Cris Urban, Fumée Grise, Jan Pyroman, Leon Licht, Zirkuszofen, Sommersonnenwende, Marius Krickow u. a. Ritter Butzke, Beginn: 23.59

Die Jungen Wilden Toni Haupt, Daniel Archut, Daniel Boon, Diaz-Soto MAGDAlena Club, Beginn: 23.00

TIPP: MGMT, Guards Astra-Kulturhaus, Beginn: 21.00

TIPP: New Model Army Huxleys Neue Welt, Beginn: 20.00

Protector, Harmony Dies, KroW Cassiopeia, Einlass: 19.00

San Cisco Privatclub

Slam & Howie Wild At Heart

TIPP: Tanz auf dem Vulkan Festival Live: BerlinskiBeat, Budzillus, Django 3000. DJs: Robert Soko, Steve The Machine Astra-Kulturhaus, Beginn: 20.00

MGMT 03.10. s lturhau Astra-Ku


TIPPS | KALENDER

IRR Labelnight

The NaTioNal 4.11. Max-SchMeling-halle | 20h www.loft.de/ticketS

KONZERTE TIPP: 65daysofstatic Lido, Beginn: 21.00

Ashes Warriors Intersoup, Beginn: 21.00

Benefiz For Kids: Illuminate Scream Silence, Schneewittchen, Cain, Downstairs Left u. a. K17, Einlass: 17.00

Blockflöte des Todes Privatclub

Chloe Charles Roter Salon, Beginn: 21.00

TIPP: Cloud Control, New Desert Blues Magnet Club, Beginn: 21.00

TIPP: Deer Tick Imperial Club, Beginn 21.00

PARTYS Deep Fried Boo Williams, Jane Fitz, Wittes ://About Blank, Einlass: 23.59

Live: Metope. DJs: Hrdvsion, Matt Karmill, Jason Chalet, Beginn: 23.59

Kleine Happen Achtziger Walter W., Al-eX Plush anderS., Robotmonk + Mullet King Kong Klub, Beginn: 22.00

Popfest Berlin Live: The Brilliant Corners, Alpaca, Sports, The Felt Tips, Fire Island Pines, Flowers, Reserve, The Soulboy Collective. DJs: Unlucky Charm, Monophonic, Ship Shape Club u. a. Grüner Salon, Beginn: 20.00

Rosi’Slam Sven Kemmler Rosi‘s, Beginn: 20.30

Emphase Baaz, Doron Eisenberg, Joel Helfrich Loftus Hall, Beginn: 23.00

TIPP: 1 Jahr Indie Kollektiv DJs: Karrera Klub, King Kong Kicks, British.Music.Club, Sascha Schlegel, DJs Are Rockstars Magnet Club, Beginn: 23.00

Polymorphism & Get Perlonized! DJs: Oneohtrix Point Never, Stellar Om Source, Ital, Kobosil, Moon Wheel, Lorenzo Senni, Zip, Soulphiction, Sammy Dee, Sonja Moonear Berghain, Beginn: 20.00

05 Samstag FESTIVALS Melodica Acoustic Festival Brett Winterford, Camilla Talks To Tree, Charlie Rayne, Entertainment For The Braindead, Hello Piedpiper, Hjalti Þorkelsson, Honig u. a. Urban Spree

Poplars & Rocks

KONZERTE

Eric Pfeil & Der Süden

Live: Isolation Berlin. DJs: Rad Spin Rotate Club Madame Claude

AAA Anders Angesagt Aufstrebend Jam #One

Frannz, Beginn: 20.00

Sonar Kollektiv Record Release

Feine Sahne Fischfilet, Waving The Guns

Alex Barck, Ada, Hannes Fischer Weekend, Beginn: 23.00

Live: Kontra K, Liquit Walker, BK, Credibil, Bozza, Ben Salomo. DJs: DJ Danetic Bi Nuu, Beginn: 19.00

SO36, Beginn: 18.00

Suicide Freaks

Bela B.

Handmade Music

Live: Skinnerbox. DJs: Falko Brocksieper, Koljah Suicide Circus

Postbahnhof

Dylan Carlson, Caudal Jägerklause, Beginn: 21.00

My Secret Playground Mein Haus am See, Beginn: 20.30

Homewrecker, Calm The Fire, Black Mask, Eternal Sleep Cassiopeia, Einlass: 20.00

Julian Sas Maschinenhaus, Beginn: 21.00

Linda Hesse Postbahnhof, Beginn: 20.00

Ludwig Van, The Drakes White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

Miramode Orchestra Urban Spree

Out Of Luck Wild At Heart

People Of K Kaffee Burger, Beginn: 22.00

Project Pitchfork, Architect, Arya C-Club, Beginn: 20.00

Sean Nicholas Savage, Peaking Lights Soundsystem, Small Black, Touchy Mob Kantine am Berghain

She Past Away K17, Beginn: 20.00

The Psychonauts White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

Toxon, Die dicken Finger Schokoladen, Beginn: 20.00

Terrabeats Pepe Vargas, Pixie, Corysco Rosi’s, Einlass: 23.00

10 Years Exit Records

Benefiz For Kids The Sisters Of The Einstürzende Pitchhaus Under Unheimlich Glas, Channel East, Enter And Fall, NoyceTM, Caretaker, Eycromon u. a. K17, Einlass: 16.00

DJs: DBridge, Om Unit, SP:MC, Delfonic, Sarah Farina Gretchen, Beginn: 23.00

De/Vision

TIPP: 4 Years Lost: Das Ritter Butzke-Jubiläum

Dazzle Danzclub

Live: Isolée, Kombinat 100, Dürerstuben, Hugo, Gebrüder Teichmann, Canson, Rampue, Tangowerk, Don Brazo. DJs: Mario Aureo, Manuel Moreno, Sebo, Claptone, Siopis, Dave DK, Jens Bond, Turmspringer, Cosmic DJ, David Dorad, Kotelett & Zadak, Sven Dohse u. a. Ritter Butzke

Afrofunk Special! Live: Onom Agemo And The Disco Jumpers, Afrosusa, DJs: The Soulvendor, Bestmate, Beginn: 22:00. Badehaus Szimpla

Factory Live: Kastle, Stubborn Heart, Schwarz Dont Crack, CutOff!CutOff. DJs: Finckobot, Wasted Ruffians Prince Charles

Grounded Theory Live: A Guy Called Herald. DJs: Pangäa, Tommy Four Seven, Henning Baer u. a. Stattbad Wedding, Beginn: 23.59

C-Club, Beginn: 20.00

Freizeit98 Gerda Blank White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

Hello Piedpiper Urban Spree

Jane’s Diary Intersoup, Beginn: 21.00

TIPP: Johnossi Huxleys Neue Welt, Beginn: 21.00

Lorelle Meets The Obsolete ://About Blank

Planet Asia

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Sigue Sigue Sputnik Electronic, Fundetta Lindenpark Potsdam, Beginn: 20.00

The Sacred Travelers ZK/U, Beginn: 22.00

Tschaika 21/16, Oxxe Schokoladen, Beginn: 20.00

TIPP: Zola Jesus Hebbel am Ufer 1, Beginn 19.30

PARTYS At The Soul Inn DJ Christian Göbel, Jens-O-Matic, Reverend Lovejoy Lido, Beginn: 23.00

Beachcoma Night Live: Jake Fairley a.k.a. Fairmont. DJs: Sid Le Rock, Metope, Beachcoma All Stars Suicide Circus

Breakfluid Dot4, Feindsoul, MC Dubln, Multicore, David Goliath, SKP, M-Pire Rosi’s, Einlass: 23.00

Clubnight Boot Slap, Jordan Peak, Sam Russo, Silky, Alex Gallus, Jeffrey Jesus Black Chalet, Beginn: 23.59

Flash Rec. Night Florian Meindl, Enzo Elia, Balearic Gabba Soundsystem Weekend, Beginn: 23.59

Voyage Voyage Mirror People, KiWi, Sano, Zambon, Ptaki, 22Rockets, The Swift u. a. Salon zur wilden Renate, Beginn: 23.59

Wild Wedding: The Comeback Marlon Hoffstadt, HRRSN, Bogdan Krawalski, Jens Rømer, Chinese Silk and Videotape, Kkatar, Allumée, Schmitzkatze, Elek_Bommesm u. a. Brunnen70, Beginn: 23.00

TIPP: 2 Years Gretchen Kutmah, Robot Koch, DJRum, KRTS, Delfonic, Soulmind, The Sexinvaders, The Henrik Maneuver, Tagträumer², N’Dee, Flower, Roly, MC Mace, White MC, Hybris Dave, Reaf, Robotic, Mr. Boogie, Dejoe, André Langenfeld u. a. Gretchen, Beginn: 23.30

TIPP: 4 Years Lost: Das Ritter Butzke-Jubiläum Live: Isolée, Kombinat 100, Dürerstuben, Hugo, Gebrüder Teichmann, Canson, Rampue, Tangowerk, Don Brazo. DJs: Mario Aureo, Manuel Moreno, Sebo, Claptone, Siopis, Dave DK, Jens Bond, Turmspringer, Cosmic DJ, David Dorad, Kotelett & Zadak, Sven Dohse u. a. Ritter Butzke

Cane! DJs: Young & Savage, Atomic Waste King Kong Klub, Beginn: 21.00

Fave Rave

Cassiopeia, Einlass: 23.00

United Ghosts White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

Psychopunch

Hot Trigger

Wild At Heart

Bassy Cowboy Club, Beginn: 21.00

Johnossi 05.10. eue Welt Huxley N


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TIPPS | KALENDER

Klubnacht Drumcell, Raiz, Clouds, DJ Hyperactive, Luis Flores, Fiedel, DJ Pete, Oliver Deutschmann, Sebo K u. a. Berghain

SASOMO: Moodmusic & Hidden & Conaisseur Labelnight Live: Mastra, Manhooker. DJs: Sasse, Ed Ed, Alland Byallo, Kenneth Scott, Phon.o, Samanta Fox, Serafin u. a. Kater Holzig, Beginn: 23.00

Stattnacht Akufen, Dave Aju, Moomin, Delta Funktionen, Viktoria Rebeka Stattbad Wedding, Beginn: 23.59

Melodica Acoustic Festival Brett Winterford, Camilla Talks To Tree, Charlie Rayne, Entertainment For The Braindead, Hello Piedpiper, Hjalti Þorkelsson, Honig u. a. Urban Spree

KONZERTE Bear Mountain Intersoup, Beginn: 21.00

Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen Waschhaus Potsdam

Iceage, Piss West Germany

Kacey Musgraves Postbahnhof

Rampue Ritter Butzke

Negura Bunget, Din Brad, Moribound Oblivion, Layment K17, Einlass: 19.00

Trixie Trainwreck

Mein Haus am See, Beginn: 20.00

White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

Erobique, Sophia Kennedy

TIPP: Wiz Khalifa, Trinidad Jame$

Monarch, Beginn: 21.00

Ron Spielman

TIPP: Funeral For A Friend, Gnarwolves, Polar

Sounding

Columbiahalle, Beginn: 20.00

Live: Tanith, Wolle XDP. DJs: DJ Flush SO36, Beginn: 23.00

Magnet Club, Einlass: 19.00

Grossstadtgeflüster Lido, Beginn: 21.00

Honningbarna Cassiopeia, Einlass: 19.00

John Tayles Intersoup, Beginn: 21.00

08 Dienstag KONZERTE AUN, Witxes West Germany

Campfire Session Bilwa, Joanna Gemma Auguri And Her Haunting Accordion Madame Claude

Darkside

Orkestra del Sol Badehaus Szimpla, Beginn: 20.00

Pete Ross & The Sapphire White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

TIPP: Pixies Huxleys Neue Welt, Beginn: 20.00

Ä, Beginn: 21.00

Twelve Foot Ninja, Skyharbor, Ever Forthright Wallace Vanborn, Kapitan Korsakov

TIPP: James Blake Tempodrom

Crystal Club

Waxahatchee Privatclub, Beginn: 20.00

ZeitZuBleiben Acoustics

Astra-Kulturhaus, Beginn: 20.00

Huxleys Neue Welt, Beginn: 20.00

Ski’s Country Trash

Ryan Sheridan, Róisín O

PARTYS

K17, Einlass: 20.00

Snakehips Gretchen

Stereoblonde Privatclub, Beginn: 20.00

PARTYS Sunday Ballroom The Bet Shean Valley Hillbillies feat. Charlie Megira. DJs: DJ Lobotomy White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

07 Montag KONZERTE TIPP: CJ Ramone Lido, Beginn: 20.00

TIPP: Pixies Lido, Beginn: 20.00

Thomas Dybdahl

Die Jungen Wilden

Wire, Traams

Umami, Wresker, Silenz, Diaz-Soto, Just Techno MAGDAlena Club, Beginn: 23.00

Postbahnhof, Beginn: 20.00

Meet: Submarine

Frannz, Beginn: 20.00

Zen Zebra, Jack Dalton Cassiopeia, Beginn: 20.00

Ron Wilson, Wbeeza, Ernie, Satore Watergate, Beginn: 23.59

Live: Sicker Man, Gregor Schwellenbach. DJs: Kiki Bohemia u. a. Kantine am Berghain, Beginn: 21.00

10 Donnerstag TIPP: Deptford Goth

eXperimontag

KONZERTE

Onophon, Best Before Unu Madame Claude

8MM Musik Night

Surfin Caramba Wild At Heart

The Head And The Heart Roter Salon, Beginn: 21.00

The Sensitives White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

White Wizzard, Monument Cassiopeia, Beginn: 20.00

PARTYS Friends

Versa & Rowl, DDM, Turrican, Whø? ://About Blank, Beginn: 23.59

Indietanzbar King Kong Kicks Rosi‘s, Beginn: 23.00

Wakeful Freedom B, Bruno Otranto, Alexis Cabrera MAGDAlena Club, Beginn: 23.59

Bordel des Arts & Freshnights Smash TV Chalet, Beginn: 21.00

11 Freitag KONZERTE 187 Strassenbande C-Club, Beginn: 20.00 Tempodrom

KONZERTE

09 Mittwoch

Elaiza, Italian Breakfast Privatclub, Beginn: 20.00

Andreas Gabalier

PARTYS Sicker Man Record Release Show

Bi Nuu, Beginn: 21.00

Impulse Dubstep

T.S. Brooks

Erobique, Sophia Kennedy White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

Marie-Antoinette

Asem Shama, Audio Is Guilty, DJ Class Suicide Circus

Berghain

I Am Giant

Ray Gibson, Tallulah Rendall

Admiralspalast, Beginn: 20.00

K17, Einlass: 19.00

Monarch, Beginn: 21.00

Tempodrom

Pond

Tammy Ingram, The Folks King Kong Klub, Beginn: 21.00

Ryan Leslie, Marvin Brooks

Olly Murs

Universität der Künste

Killin’ Me: Elektronische Beats

FESTIVALS

Lido, Beginn: 21.00

Dexter Doom & The Loveboat Orchestra

Pink Martini

PARTYS

06 Sonntag

Man Or Astro-Man?, The Octopus Project

Wiz Khalifa 07.10. halle Columbia

Kantine am Berghain, Beginn: 21.00

DdrAstic: ShEver, Crowskin Schokoladen, Beginn: 20.00

Geoff Achison & The Souldiggers Frannz, Beginn: 20.00

Bad Penny, Bob Bales Maschinenhaus, Beginn: 20.00

Baroness, Royal Thunder Postbahnhof, Beginn: 20.00

Boogie Beasts DJs: Lobotomy, Berlin Nocturne Bassy Cowboy Club, Beginn: 21.00

Crushing Caspars K17

Factory Floor Berghain

Marcus Bonfanti White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

Karma To Burn, Audrey Horne, Gold

Huxleys Neue Welt, Beginn: 20.00

Live: Asteroid 4. DJs: Anton Newcombe, Olli 8MM, Fucking Oscar Bassy Cowboy Club, Beginn: 21.00

Magnet Club, Einlass: 19.00

Wood In Di Fire Schokoladen, Beginn: 20.00

Manu Delago Handmade

Destruction Unit

L’uke

Sebastian Block & Band

Roter Salon, Beginn: 20.00

West Germany

Kaffee Burger

Comet Club, Beginn: 21.00

HIM, Caspian

Offbeatclub


TIPPS | KALENDER

Sofi De La Torre

Indie Pop Disko

Impericon Never Say Die! Tour

Live: Machinedrum. DJs: Dorian Concept, Delfonic Gretchen, Beginn: 23.30

Live: LSD On CIA, Taiga. DJs: Herr Lhmnn, British.Music.Club, Karrera Klub Rosi’s, Beginn: 23.00

Emmure, Carnifex, I Killed The Prom Queen, Betraying The Martyrs u. a. Astra-Kulturhaus, Beginn: 18.30

Intersoup, Beginn: 21.00

Watergate 14 Release Party

Plus 1 Opening Night

Intersoup, Beginn: 21.00

The Legendary Lightness

Live: Guillaume & The Coutu Dumonts, Rodriguez Jr.. DJs: Mathias Kaden u. a. Watergate, Beginn: 23.59

Amine Edge, Round Table Knight, Thabo Getsome Weekend, Beginn: 23.59

Mariza

Nachtleben Berlin – 1974 bis heute

Suicide Circus meets Snork Enterprises

Bi Nuu, Beginn: 20.00

Privatclub, Beginn: 19.00

Spin Doctors Quasimodo, Beginn: 22.00

The Homestories Salon Remise

The Lurkers Wild At Heart

The Somnambulist, She Owl Marie-Antoinette

Vogelfrey, Harpyie, Kultasiipi K17, Einlass: 20.00

Ninja Tune pres.: Machinedrum Album Release

77

Westbam, Christiane Rösinger, Cobra Killer, Gudrun Gut u. a. Hebbel am Ufer 1

DJs: Daze Maxim, Jens Zimmermann, Syntax Error, DJ Mori Suicide Circus

Take ProD

PARTYS

Robosonic, Fumée Grise, You2mars Loftus Hall, Beginn: 23.00

ATB: Addicted To Bass

Visions Party

Dame Music Night

12 Samstag

Bloody Mary, Adam Shelton Weekend, Beginn: 23.59

KONZERTE

DJ Bingo

Blue Embrace

Diaz-Soto, Bad Company, Phillness MAGDAlena Club, Beginn: 23.59

The Cheapers, Channel X, Red Robin & Pfeifer, Peak & Swift u. a. Ritter Butzke, Beginn: 23.59

Kleine Technomonster DJs: Empro, Drauf & Dran, De Kai, Yetti Meißner, Bastian Kurzweil u. a. MAGDAlena Club, Beginn: 23.59

Love And Joy For Search And Destroy Soliparty Live: MachOne, Paradize Huztla$$. DJs: Beathoavenz DJ-Team u. a. SO36

Lvstrvm: Bubbles On The Air 5th Anniversary DJs: Andreas Henneberg, Javier Logares, Bara Bröst feat. Conan Kowalski, Matt Bone, EMA, Coss u. a. Chalet, Beginn: 23.59

TIPP: [Percep-tion]

White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

TIPP: Der Wolfenbütteler Festplatz Bonaparte, Friska Viljor, Kamikaze Queens, We Love Machines, Jägermeister Blaskapelle Heizkraftwerk, Beginn: 20.00

DJ Shadow Gretchen, Beginn: 23.30

Everybody Is A Stranger Festival

Crystal Club

Jesper Munk Privatclub, Beginn: 19.00 Bi Nuu, Beginn: 20.00

Innervisions: Lost In A Moment

Bart Skils, Zoo Brazil, Doomwork, Kruse & Nürnberg, Daniel Boon, Asem Shama, Funkstörung, Ante u. a. MAGDAlena Club, Beginn: 23.59

Ohrengala

K17, Einlass: 20.00

Pets Recordings Nacht

Freaky Friday

Rob Ryan Roadshow

TIPP: Indie Kollektiv

Zigan Aldi, Aka Aka feat. Thalstroem, Joachim Pastor, Jan Mir u. a. Ritter Butzke, Beginn: 23.59

Necros Christos, Grave Miasma

Haus der Kulturen der Welt

Nihao?, Blinker Links, Die Phils

Live: Ulrich Plays Live. DJs: Karrera Klub, DJs Are Rockstars Magnet Club, Beginn: 23.00

Burlesque Musique Night

Live: Flamingo Creatures, Limpe Fuchs, Krube. DJs: DJ Mat Pogo, DJ Johnny Haway Bei Ruth

Live: Factory Floor, East India Youth, Hyetal, Reliq, Juju & Jordash. DJs: Innen+Aussen, Opium Hum u. a. Berghain, Beginn: 23.59

Noah’s Tape, Jules Winheart Madame Claude

Live: Nathan Fake, Space Dimension Controller. DJs: Tessela, Boddikra u. a. Stattbad Wedding, Beginn: 23.59

Magda Who?

Mariza

Freaky Friday

30 Years Of R&S x Dollop

Gardenier

Schwerelos

Bi Nuu, Beginn: 23.30

DJs: Whatever! DJ-Team, Made Of Win And Gold King Kong Klub, Beginn: 22.00

Zenker Brothers, Petar Dundov, Alex. Do, Marcel Fengler, Recondite, Rødhåd, Acid Maria, Deetron, ND_Baumecker, Âme, Henrik Schwarz, Dixon u. a. Berghain, Beginn: 23.59

Johnny Borrell & Zazou

CTM.14 Prelude

Whatever Gold Edition

Live: Adriano Celentano Gebäckorchester, Jens Friebe, Past And Future u. a. DJs: Fenster Antje Öklesund, Beginn: 20.00

Alexander Koning, Cinthie, Bas Slop Kater Holzig, Beginn: 23.00 Sommersonnenwende, Cat‘n‘Sonus, Toni Haupt, Red&Ron Rosi‘s, Einlass: 23.00

Live: Moses, El-Hombre, Fryzeit. DJs: Jan Schwarzkamp Magnet Club, Einlass: 23.00

Cassiopeia, Einlass: 19.00

Pele Caster Intersoup, Beginn: 21.00 Bassy Cowboy Club, Beginn: 21.00

Skilla Frannz, Beginn: 20.00

The Bottrops Supamolly

Yiannis Aggelakas & Band, Apparatschik SO36, Beginn: 20.00

PARTYS Clubnight And.ID, The Mekanism, Jonny Cruz, Signal Flow, Nils Twachtmann Chalet, Beginn: 23.59

Club White Out DJs: Psycho-Jones White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

Haus der Kulturen der Welt

Megaloh OY Privatclub, Beginn: 20.00

A Series Of North American Folk Music Concerts Daniel Bachman & Ryley Walker Monarch, Beginn: 20.00

Your Demise, Betrayal, Coldburn Magnet Club, Beginn: 20.00

PARTYS Dan Trolley Live: Dann Trolley. DJs: Kiss Me Deadly King Kong Klub, Beginn: 21.00

J.A.W x Steve Reid Foundation with Free Spirits Live: Horace Tapscott Memorial Ensemble, Astral Travel. DJs: Gilles Peterson, Floating Points, Four Tet u. a. Prince Charles, Beginn: 15.00

14 Montag KONZERTE eXperimontag AMFJ, Krakkkbott Madame Claude

Luca Hänni Frannz

Snorri Helgason Roter Salon, Beginn: 21.00

The Blues Against Youth White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

PARTYS

Catz ‘N Dogz, Danny Daze, Axel Boman, Tom Demac, HNNY u. a. Watergate, Beginn: 23.59

Montech

Nachtleben Berlin – 1974 bis heute

Rotation: Nulectric

Westbam, Christiane Rösinger, Cobra Killer, Gudrun Gut u. a. Hebbel am Ufer 1

TIPP: The Airborne Toxic Event Postbahnhof, Beginn: 21.00

Klangheimlich

13 Sonntag KONZERTE Caro Emerald Admiralspalast, Beginn: 20.00

Chefket

Karina Qanir, Patrick Fudge, Ted Trust SO36, Beginn: 23.00 Tim Rehme, Felix Fleer, Hekla MAGDAlena Club, Beginn: 23.00

Limited Monday Chalet, Beginn: 23.00

15 Dienstag KONZERTE Buraka Som Sistema Lido, Beginn: 21.00

Campfire Session

Daniel Bachmann, Ryley Walker

Trees Of Mint, Mäkkelä feat. Isabel Roessler Madame Claude

Monarch, Einlass: 20.00

Depedro, Pez Mago

Dexter Doom & The Loveboat Orchestra

Comet Club, Beginn: 20.00

White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

Columbiahalle, Beginn: 20.30

Bi Nuu

TIPP: Fat Freddy’s Drop


78

TIPPS | KALENDER ‘s Drop Fat Freddy 15.10. halle Columbia

Kat Frankie Volksbühne

King Krule Magnet Club, Beginn: 21.00

Rotting Out, Broken Teeth, Survival

KONZERTE Chris Cubeta

17 Donnerstag KONZERTE

Cassiopeia, Beginn: 20.00

Bauchklang

The Shanks

Bi Nuu

White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

Bê Ignacio

Trombone Shorty & Orleans Avenue, Luca Sapio, Capiozzo And Mecco Band

Maschinenhaus, Beginn: 21.00

Postbahnhof, Beginn: 20.00

Finn Martin

Washed Out

Comet Club, Beginn: 21.00

Bi Nuu, Beginn: 21.00

18 Freitag

Das Niveau Crystal Club

TIPP: Foals

Intersoup, Beginn: 21.00

TIPP: Daniel Norgren Comet Club, Beginn: 21.00

Dödheimsgard, Troll, Hetroertzen K17, Einlass: 19.00

Urban Spree

Lady Postbahnhof, Beginn: 20.00

Majical Cloudz Kantine am Berghain

TIPP: Olli Schulz feiert Geburtstag Olli Schulz, Bernd Begemann Astra-Kulturhaus, Beginn: 20.00

White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

Palehorse

Martin And James

Schokoladen, Beginn: 20.00

Magnet Club, Beginn: 20.00

Paul Armfield

TIPP: Mega! Mega!, Susanne Blech

Kugelbahn

Beatrice Egli

Wild At Heart

Movits!

The Mint

Astra-Kulturhaus, Beginn: 21.00

White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

TIPP: Olli Schulz feiert Geburtstag

The Pussywarmers & Réka

Olli Schulz, Bernd Begemann Astra-Kulturhaus, Beginn: 20.00

Eljot Quent, Noize & Till ill

PowerSolo

Privatclub, Beginn: 20.00

Fleetwood Mac O2-World

TIPP: Hoffmaestro Magnet Club, Beginn: 20.00

Lofi-Lounge Eric Penny, Magnolia Turner Schokoladen, Beginn: 20.00

Madame Hau Mich Blau Intersoup, Beginn: 21.00

Melanie Pain Postbahnhof, Beginn: 21.00

1 Year ZeitZuBleiben Acoustics King Kong Klub, Beginn: 21.00

TIPP: The Dillinger Escape Plan, Deathcrush, Maybeshewill Lido, Beginn: 20.00

The Great Country Swindle pres. The Runaway Brides Bassy Cowboy Club, Beginn: 22.00

Trouble Cassiopeia, Einlass: 19.00

KONZERT/LESUNG Prophet: Konzert & Lesung mit Tex (TV Noir) Lindenpark Potsdam

PARTYS Die Jungen Wilden Robyns & Markey, Diaz-Soto, Curt Cocain, Dozer, Just Techno MAGDAlena Club, Beginn: 23.00

White Trash Fast Food

TIPP: Station 17 West Germany

The High Kings Postbahnhof, Beginn: 20.00

The Roller One Goodbye Show Roller One, Delta Love Urban Spree, Beginn: 21.00

The Roughneck Riot Wild At Heart

Thirsty & Miserable Cotton Ponies, Hirbel Schokoladen, Beginn: 20.00

Toploader Lido, Beginn: 20.00

PARTYS Friends Mary Jane, Yapacc, Mieko Suziki Suicide Circus

Indietanzbar Malky, *U*N*S, Nias, Laing DJs, Whatever! DJ-Team Rosi’s, Beginn: 23.00

Wakeful Freedom B, Bruno Otranto, David Faust MAGDAlena Club, Beginn: 23.59

Live-Rock-Karaoke Edelweiss, Beginn: 21.00

Brodinski, Louisahhh!!!, Delfonic, Jasmin Jakob, Rew Kreuzberg u. a. Gretchen, Beginn: 23.30

Electro Swing Club Berlin

Adalberto, Eduardo de la Calle, Murat Tepeli, Sven Weisemann Panorama-Bar, Beginn: 23.59

Freaky Friday Bi Nuu, Beginn: 23.30

Freaky Friday Diverting Duo, Windbreaker u. a. Madame Claude

TIPP: Indie Kollektiv Live: A Polaroid View. DJs: Karrera Klub, Sascha Schlegel Magnet Club, Beginn: 23.00

The Highliners

Privatclub, Beginn: 19.00

Huxleys Neue Welt, Beginn: 20.00

Bromance Night

Finest Friday

Jef Barbara

Jimmy Cornett & The Deadmen, The New Roses

Monarch

Mitja Prinz, Huxley, Daria, Marcus Meinhardt Watergate, Beginn: 23.59

Klischee Lido, Beginn: 20.00

C-Club, Beginn: 20.00

Aloa Input, Morr Music, Fenster Djing

Yes!

C-Club

Huxleys Neue Welt, Beginn: 20.00

KONZERTE

DJs: Patryk Molinari, Sqim, Mario Aureo, Moritz Crone Suicide Circus

End Of Green

Zebrahead, States And Empires

16 Mittwoch

Suicide House Nacht

DJs: Jungle Julia, Mystic N., Joe Carrera Bassy Cowboy Club, Beginn: 21.00

The Total Heels, The Grey City Passengers White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

Tobias Regner & Band Privatclub, Beginn: 19.00

Ufomammut, I.C.O. Bi Nuu, Beginn: 20.00

PARTYS Proud Icons

19 Samstag LESUNGEN

Westbam, Terranova, Jonzon, Modig, Cris Urban, Quiet & Listen, Alexander Lorz, Gabriel Savigné u. a. Weekend, Beginn: 23.00

Frank Spilker

CLUBdelMATE

44 Leningrad

Urban Spree

KONZERTE

Live: Public Lover a.k.a. Bruno Pronsato & Nina Leec. DJs: Styro2000, Playlove, Mary Jane, Adonis Wolf u. a. Ritter Butzke, Beginn: 23.59

Clash

Dance Dance Dance

Wild At Heart

Boogie Brothers, Geroe, Mik, Disco hengst, Ill Osby Cassiopeia, Einlass: 23.00

Disco America DJs: Barbecue Bob, Armando Colani Rosi‘s, Einlass: 23.00

Klasse Recordings DJs: Mr. Ho, Luca Lozano, Fjaak, Ty, T.Y. Chalet, Beginn: 23.59

Pink House DJs: Hardy Hard, Nakadia, Martin Books, Ruben Solarn u. a. MAGDAlena Club, Beginn: 23.59

Billy The Kid Magnet Club, Beginn: 20.00

Cyanide Pills Die Skeptiker, Cor SO36, Beginn: 20.00

Diverting Duo Intersoup, Beginn: 21.00

Gleichlaufschwankung, Jesus Skins, P.U.F.F., Mommy Boys, Omi Bei Ruth

TIPP: Jack Beauregard Kantine am Berghain, Beginn: 20.00

TIPP: Kakkmaddafakka, Roosevelt

Fayst Klangnacht

Sonic Pop Allnighter

Columbiahalle

Young Addicts King Kong Klub, Beginn: 21.00

DJs: DJ Mono Phonic, DJ Panic u. a. King Kong Klub, Beginn: 22.00

White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

Pari Pari


Peter Gabriel

Klubnacht

O2-World, Beginn: 20.00

Slam, Pär Grindvik, Gary Beck, Mark Broom, Hans Bouffmyhre, Boris, Len Faki, Norman Nodge, Delroy u. a. Berghain, Beginn: 23.59

Poets Of The Fall C-Club

Sonic Boom Pinoreks Schokoladen, Beginn: 20.00

Tarja Huxleys Neue Welt, Beginn: 20.00

The Dashwoods, Adulescens Grüner Salon, Beginn: 21.00

TIPP: The Thermals Bi Nuu, Beginn: 21.00

Voltaire

Konichiwa Bitches Live: Guilty Simpson, Apollo Brown, Torae. DJs: The Smells, DEO u. a. Cassiopeia, Einlass: 23.00

Porn To Be Wild Live: Yapacc, Maars & Schwarz, Herr Snyder & Herr Wittmann feat. Miss Murphy, The Rhythm & Beat Organization. DJs: Uone, d.Hoerste u. a. Chalet, Beginn: 23.00

White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

[ pi ! ] Privatclub, Beginn: 19.00

PARTYS 4 Jahre Zeitlos meets Gayle San & Wall Music Showcase DJs: Gayle San, Lars Wickinger, Kanzler & Wischnewski u. a. MAGDAlena Club, Beginn: 23.00

Bassport

20 Sonntag KONZERTE TIPP: Ane Brun, Tonbruket Passionskirche, Beginn: 20.00

TIPP: Bondage Fairies

Judge D, MC Soultrain, Bandulero Sound Rosi’s, Einlass: 23.00

Comet Club, Beginn: 20.00

Bunte Bummler

Eamon McGrath

Bunte Bumler, Niko Schwind, Rene Bourgeois, Pascale Voltaire Weekend, Beginn: 23.59

Intersoup, Beginn: 21.00

Josephine

Clubmotoren

Maxim

Dapayk, Red Robin, David Dorad, Nico Stojan, Madmotormiquel, Pazul Watergate, Beginn: 23.59

Correspondant x Stattnacht DJs: Andrew Weatherall, Jennifer Cardini, Ewan Pearson, Cardopusher Stattbad Wedding, Beginn: 23.59

Herbstrausch

Privatclub, Beginn: 19.00 Lido

Snorri Helgason Hans-Otto-Theater Potsdam

Tyler Ward C-Club

Xibalba, Hierophant, Negative Standards

DJs: DJ Lord Noire, DJane Sheena, DJ Schmolli, DJ Kochi K17, Beginn: 22.00

Cassiopeia, Einlass: 20.00

I’m A Beatfreak

Sunday Ballroom

Monkey Safari, Animal Trainer, The Glitz, Pilocka Krach, Drauf&Dran, Falscher Hase, Hugo Boss, Flatboys, Empro, Marvin Hey, Daniel Archut u. a. Ritter Butzke, Beginn: 23.59

Indie Pop Disko

The Sharpees, DJ Doc Schoco White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

21 Montag

Märtini Brös, Patrick Chardronnet Suicide Circus

KONZERTE

Mint #4 DJs: Planningtorock, Lauren Flax, Ena Lind, Hara Katsiki Bi Nuu, Beginn: 23.59

[P]raise The Bass: Benga Benga, Skare, Saiman, Reaf, Hybris Dave Gretchen, Beginn: 23.30

TIPP: Genre Übergriff Shaban & Käptn Peng, Ben, Smith & Smart, Berlinutz, Moe Crew Gretchen, Beginn: 19.00

Keith Dunn Band DJs: Mr. Blackbeard, Pd-Easyset, Joey JB Carter Bassy Cowboy Club, Beginn: 21.00

Klangbiotop Audiomassive Kollektive, Ed Davenport, Nicorus, Franceso Arancio, Robert Audien & Basscadet u. a. ://About Blank, Beginn: 23.59

FUSSBALL ÜBERTRAGUNGEN AUF 2 ETAGEN

PARTYS

Märtini Brös Residency

Live: Caviare Days. DJs: Karrera Klub Lido, Beginn: 23.00

schwalbe

Carl Verheyen Band Crystal Club

TIPP: Deafheaven

PARTYS KICKER LESUNGEN QUIZ

Magnet Club, Beginn: 20.00

Erdmöbel Heimathafen Neukölln, Beginn: 21.00

eXperimontag Luca Piga, Vdrey Feat. Schultz Madame Claude

Jeff Aug Crystal Club

J. Moon White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

Radkey Bi Nuu, Beginn: 20.00

Sebadoh

schwalbe

stargarder strasse 10 10437 berlin s & u bahnhof schönhauser allee fon: 030 - 440 36 208

Lido, Beginn: 21.00

The Roughneck Riot Ramones-Museum

www.schwalbeberlin.de mail: schwalbe@schwalbeberlin.de


80

TIPPS | KALENDER

Weiter Postbahnhof

22 Dienstag KONZERTE

PARTYS Die Jungen Wilden Funkwerkstatt, Diaz-Soto, Massoud, Ben Mltk, Just Techno MAGDAlena Club, Beginn: 23.00

We Love Bass! DJs: DJ SiNiSTA, DJ Freaky Cutz Magnet Club, Beginn: 23.30

Campfire Session Rainstick Cowbell, The Hans, Brötchen des Todes Madame Claude

White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

24 Donnerstag 25 Freitag

Indian Jewelry

KONZERTE

Florian Lohoff Band, The Petebox Bassy Cowboy Club, Beginn: 21.00

TIPP: Introducing Parquet Courts, Splashh, Sund Of Thyme Lido, Beginn: 20.00

Kobra And The Lotus, The More I See

TIPP: Adolar, Supermutant

KONZERTE Bob Dylan

Cassiopeia, Beginn: 21.00

Tempodrom, Beginn: 20.00

Bob Dylan

Bocage, Mine

Tempodrom, Beginn: 20.00

Böse Musik

Schokoladen, Beginn: 20.00

Böse Musik

The Schwarzenbach Haus der Kulturen der Welt

Sagbohan Danialou, Louisianna Sunspots Haus der Kulturen der Welt

Bootscraper

Dezerter

Quasimodo, Beginn: 22.00

Wild At Heart

Cassiopeia, Einlass: 20.00

Youn Sun Nah & Ulf Wakenius

Emancipator, Delfonic

Passionskirche, Beginn: 20.00

Gretchen, Beginn: 23.00

LESUNGEN

Empire Escape

Das Geschäft mit der Musik – ein Insiderbericht

Fourtrack On Stage

White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

TIPP: The Wave Pictures, Skiing Privatclub, Beginn: 20.00

Walter Trout

Berthold Seliger Roter Salon, Beginn: 20.00

23 Mittwoch KONZERTE

Privatclub, Beginn: 20.00 Björn Kleinhenz, Pete Thompson, The Black Atlantic, Allie Schokoladen, Beginn: 20.00

His Statue Falls, Eye Sea I Crystal Club

Jem Cooke Grüner Salon, Beginn: 21.00

Julia Holter

TIPP: Erik Cohen Comet Club

TIPP: Everlast Huxleys Neue Welt, Beginn: 21.00

Introspection(s)

Lingby, The Perfect Pineapple

French Fries, Manaré, Coni, Delfonic Gretchen, Beginn: 23.30

Privatclub, Beginn: 20.00

Finest Friday

TIPP: Mark Lanegan Passionskirche, Beginn: 20.00

Tanzwut Rock The Bullocks

April Passenger Intersoup, Beginn: 21.00

Clipping Kantine am Berghain, Beginn: 21.00

The Rebels Of Tijuana

Desoto Caucus

Milky Chance

Ryland Bouchard, Bark Bark Disco Schokoladen, Beginn: 20.00

Neu. in Berlin.

DJs: Mr. Garage Records, The Mytch, Johnny No Bassy Cowboy Club, Beginn: 21.00

TIPP: When Saints Go Machine Lido, Beginn: 20.00

Heimathafen Neukölln, Beginn: 21.00

The BossHoss

Wrong

Gramatik

Max-Schmeling-Halle, Einlass: 18.00

White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

Lido

The Brimstone Days

PARTYS

Helldorados Wild At Heart

Lily Hates Rose Ä, Beginn: 21.00

Pretty & Nice Privatclub, Beginn: 20.00

The Great Country Swindle pres.

White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

The Perms Duncker

PARTYS Friends

Big Sandy & His Fly Rite Boys Bassy Cowboy Club, Beginn: 21.00

Shingo Suwa, Mori, Yousuke Suicide Circus

The Rebels Of Tijuana

Wakeful

DJs: Mr. Garage Records, The Mytch, Johnny No White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

ZeitZuBleiben Acoustics Rainer Hirl, Steffen Linck King Kong Klub, Beginn: 21.00

Freedom B, Bruno Otranto u. a. MAGDAlena Club, Beginn: 23.59

Beawulf vs. King Kong VII Live: Beawulf. DJs: DJ Bambler Hugo King Kong Klub, Beginn: 21.00

Marc Schneider, Amir Alexander, Nick Höppner, Karizma Panorama-Bar, Beginn: 23.59

Freaky Friday Jabberwocky, T.S. Brooks Madame Claude

TIPP: Indie Kollektiv

Wild At Heart

Will Heard, Kat Vinter, Autoheart, Wim Lido, Beginn: 20.00

Goldfrapp

X-Mix 1

Clekclekboom Night

Cassiopeia

Kometenmelodien

Fourtrack On Stage

DJs: Total Eclipse, DJ Access, Geore, Mr. Barista, III O., Front 2 Blaq Cassiopeia, Einlass: 23.00

Kotzreiz

Bi Nuu, Beginn: 21.00

Bi Nuu, Beginn: 20.00

What Is A DJ

John Acquaviva, Hrdvsion, Marius Reisser, Derek Plaslaiko Stattbad Wedding, Beginn: 23.59

Tanzwut, Sündenklang C-Club

Badehaus Szimpla

Rabaukendisko, Christough, Jan 3000, DJ Esn Desn Rosi‘s, Einlass: 23.00

Helmut, Allie ZK/U, Beginn: 22.00

Volksbühne

TIPP: Abby

Tapetenwechsel

Live: Scanners. DJs: Karrera Klub, King Kong Kicks Magnet Club, Beginn: 23.00

200 Records Label Night Live: NHAR. DJs: Owain K, Dirk Middeldorf, Raucherecke Ritter Butzke, Beginn: 23.59

Snowhite pres. Rock‘n‘Roll Live: The Brimstone Days. DJs: Snowhite DJ-Team White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

Killekills Acid ist fertig Live: Alienata. DJs: Traxx, D’Marc Cantu, DJ Flush Suicide Circus

Marco Remus B-Day meets Kne Deep Mauro Picotto, Marco Remus, Du Art, Dejan Milicevic, Torsten Kanzler u. a. MAGDAlena Club, Beginn: 23.59

Chvrches 26.10. n hof Postbah

26 Samstag KONZERTE Arcane Roots White Trash Fast Food


TIPPS | KALENDER

on Wax Nightmares 28.10. Lido Barb Wire Dolls

Star FM Club: Maximum Rock

White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

The Suburbs, DJ Vossi Magnet Club, Beginn: 23.00

Ben Galliers Intersoup, Beginn: 21.00

Stattnacht

Bob Dylan

Acid Pauli, Matthew Dekay u. a. Stattbad Wedding, Beginn: 23.59

Tempodrom

Böse Musik

TV Eye Labelfest

PARTYS Montech Snuffo, Strb, DJ Mori SO36, Beginn: 23.00

Rotation: Tellerrand DJs: Adonis Wolf, Murian Benz MAGDAlena Club, Beginn: 23.00

29 Dienstag

81

ScherbeKontraBass King Kong Klub, Beginn: 21.00

ZION I Cassiopeia, Einlass: 20.00

LESUNGEN Dichter und Dichter vs. Borderlines Andreas Schwarz, Blankow Fiktschen, Stefan Gilles, Thomas Götz, Christiane Frohmann, Nadine Hartmann u. a. Salon zur wilden Renate, Einlass: 20.00

PARTYS

Bundespolizeiorchester Haus der Kulturen der Welt

Live: The Felines. DJs: Frank Popp, Miss Nico, Danyell Bassy Cowboy Club, Beginn: 21.00

KONZERTE

TIPP: Chvrches, Thumpers

Watergate Nacht

Heimathafen Neukölln, Beginn: 21.00

DJs: Jay Shepheard, Mic Newman u. a. Watergate, Beginn: 23.59

Dr. Ring Ding Ska-Vaganza u. a.

Die Jungen Wilden

Postbahnhof, Beginn: 21.00

TIPP: Deep Purple, Peter Frampton Max-Schmeling-Halle

Osunlade, Marco Resmann, Ruede Hagelstein, La Fleur, Lee Jones, Elekfantz Watergate, Beginn: 23.59

TIPP: Editors, Balthazar Columbiahalle, Beginn: 20.00

Generation 84 Wild At Heart

Hellsongs, Neo Rodeo

27 Sonntag

Waschhaus Potsdam

TIPP: Herr von Grau Bi Nuu, Beginn: 20.00

Kommando Sonne-nmilch Lido, Beginn: 21.00

Red On Blue Grüner Salon, Beginn: 21.30

Teitur Privatclub, Beginn: 19.00

KONZERTE Alter Bridge Huxleys Neue Welt, Beginn: 20.00

TIPP: Austra SO36, Beginn: 19.30

Emmelie de Forest Postbahnhof, Beginn: 20.00

TIPP: Francis International Airport Privatclub, Beginn: 21.00

TIPP: Half Moon Run

Pinky’s Peepshow: Halloween Screamer Live: Frank Sanazi, Rachel Renegade, Coco Deville u. a.. DJs: DJ Lobotomy Bassy Cowboy Club, Beginn: 22.00

Los Dos Hermanos White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

Rocketnumbernine Kantine am Berghain

Lido, Beginn: 20.00 Chúpame El Dedo, Axel Krygier Haus der Kulturen der Welt

De Kai, Pummelboys, Diaz-Soto u. a. MAGDAlena Club, Beginn: 23.00

Lido, Beginn: 21.00

Angelic Upstarts, Crashed Out Böse Musik

Meet: Retrofit

31 Donnerstag KONZERTE

30 Mittwoch

2raumwohnung Heimathafen Neukölln, Beginn: 21.00

Ben Ivory

The Ukulele Orchestra Of Great Britain

Chris Louis

Admiralspalast, Beginn: 20.00

Tom Beck

Demonical, October Tide, Spasmodic, Hailstone

K17, Einlass: 19.00

K17, Einlass: 18.00

Adam Bomb

King Dude

Frantic Sunday

White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

Urban Spree

All Mankind

Lisa Stansfield

PARTYS 2 Jahre I Heart Beat DJs: Digitate, Stefan Lange, Beatelic, Spinoza, Sam Simon u. a. Rosi’s, Einlass: 23.00

Clubnight

Intersoup, Beginn: 21.00

White Trash Fast Food

TIPP: Porcelain Raft Privatclub, Beginn: 20.00

Soul Rebels Postbahnhof, Beginn: 20.00

Faray, Sierra Sam, Tim Xavier u. a. Chalet, Beginn: 23.59

Flashbacks DJs: Dejoe, DJ Mondee Privatclub, Beginn: 23.00

Shakedown Berlin: True 6ts Rhythm’n’Soul

KONZERTE

Grüner Salon, Beginn: 21.00

Basia Bulat Comet Club, Beginn: 20.00

Black Star Riders Postbahnhof, Beginn: 20.00

TIPP: Casper

28 Montag

SO36

TIPP: Lil Wayne, Mac Miller Max-Schmeling-Halle

TIPP: Mayer Hawthorne Gretchen, Beginn: 20.00

DJs: DJ Elmo, DJ Don Caribou u. a. King Kong Klub, Beginn: 22.00

KONZERTE

Thomas Lizzaras & Joerns B-Day

Heimathafen Neukölln, Beginn: 21.00

DJs: Thomas Lizzara, Robin Schulz, David K, Lydia Eisenblätter u. a. MAGDAlena Club, Beginn: 23.59

O2-World

Polymorphism

eXperimontag

Slava, Nguzunguzu, Lotic Berghain, Beginn: 22.00

Festplatten Family Gebrüder Teichmann, Jackbox, LoSoul Suicide Circus

TIPP: Klubnacht

TIPP: Austra Bruno Mars, Mayer Hawthorne Espectra Negra, Instinct Primal Madame Claude

Kometenmelodien Mariam The Believer Kantine am Berghain, Beginn: 21.00

TIPP: Midlake Lido, Beginn: 20.00

TIPP: Morcheeba C-Club, Beginn: 20.00

Popmonitor-Festival Big Skies, Parlez-vous anglais ?, City Of Glass, Maths & The Moon ://About Blank, Beginn: 20.00

Rhonda

Shed, DJ Hell, Function, Ben Klock, Danny Tenaglia, Marcel Dettmann, Anthony Parasole, Mike Huckaby u. a. Berghain

Lido, Beginn: 21.00

Recycle - Berlin’s finest Drum’n’Bass

Privatclub, Beginn: 21.00

Frannz

The Temperance Movement

White Cowbell Oklahoma

Congo Natty, N’Dee, Flower, DiazSoto, MC Mace Gretchen, Beginn: 23.30

TIPP: Nightmares On Wax TIPP: No Age

Schokoladen, Beginn: 20.00

Tamikrest

White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

Wild At Heart

Tindersticks

Wolfgang Müller

Admiralspalast, Beginn: 20.00

Privatclub, Beginn: 20.00

Maschinenhaus, Beginn: 21.00

Karnivool Lido, Beginn: 21.00

Admiralspalast, Beginn: 20.00

Ohrenfeindt Magnet Club

Pupkulies & Rebecca, Tibau Postbahnhof, Beginn: 20.30

Saltatio Mortis, Versengold Kesselhaus

Thee Gravemen, Vooduo White Trash Fast Food, Beginn: 20.00

The Devil ‘n’ Us White Trash Fast Food, Beginn: 22.00

The Hellfreaks Wild At Heart

Total Heels Bei Ruth

We Butter The Bread With Butter, Devil Sold His Soul SO36, Beginn: 19.00

PARTYS Friends I. Nomac, Max Inocenti, Koromoto u. a. Suicide Circus

Wakeful Freedom B, Bruno Otranto u. a. MAGDAlena Club, Beginn: 23.59

The Lovely Van Liebling Nightmare Live: Daso. DJs: Kurtis Van Liebling u. a. Loftus Hall, Beginn: 23.00


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KOLUMNE

yessiCa yetis sCreeNshots

SCHAUFENSTERBRÜSTE

H&M. Oder ZARA. Eine Automatiktüre erkennt mein Bedürfnis, mich modisch einzurichten. Sie öffnet sich. Und da steht sie vor mir: Eine 1,72 m SchaufensterpuppenPlaste-Dame. Keine Ahnung, ob sie sich heute noch nicht angezogen oder schon wieder ausgezogen hat. Aber ihr Oberkörper ist nackt. Also tue ich es. Wie schon so oft. Ich tue es. Und ich fange mir nicht mal eine dafür ein. Aber sie: Patsch!

Ich fasse Schaufensterpuppen an die Brüste. Nicht immer. Nicht allen. Aber hin und wieder. Ich empfinde dabei weder irgendeine Art von Erotik noch einen anderen dauerhaften Lustgewinn. Ich mache es einfach nur gerne. Was ich an echten Frauen vollzogen dummdämlich und ekelhaft finde – hier ist es niedlich. Neckisch. Ich grinse dabei. Vielleicht nicht so, dass man es sieht. Vielleicht eher ins Interieur als nach Außen. Aber es amüsiert mich. Und da ich bin nicht der Einzige! Ich bin der vollen Überzeugung – und das nicht, um mich aus dem zugigen Fahrtwind der Perversion rauszubewegen – dass täglich hunderttausende Menschen hunderttausenden Schaufensterpuppen an die Titten fassen. Oder an den Hintern. Je nach Gemütslage. Das macht man so. Würde man den anatomischen Defekt der nicht existierenden Nippel an Schaufensterpuppen durch einen kleinen Sensor kompensieren – einen der nicht nur fühlt, wenn wer an ihm fühlt sondern auch mitzählt, wie oft – die Zahlen wären mit Sicherheit beeindruckend bis schockierend. Und würde man das ganze Gefummel mit Mini-Nippel-Kameras dokumentieren – YouTube und die notdoofgeile Galileo-Redaktion hätten jeden Tag Schweine-Spaß bis Ladenschluss. Am Abflug-Terminal von Palma de Mallorca liegt eine überlebensgroße, weibliche, nackte, schwarze und wie

immer sehr dralle Skulptur des Künstlers Botero. Die einzige hochglänzende goldgelbe Stelle ihres Körpers ist ihre linke Brust. Und das nicht, weil Botero dieser beim Lackieren weniger Aufmerksamkeit geschenkt hat, sondern weil passierende Fluggäste ihr tagtäglich besonders viel davon schenken. H&M. Oder ZARA. Ich starre mit berechtigtem Ekel auf die aktuelle Bermuda-Hosen-Kollektion. Die Länge ist schwierig. Und sie sind schmal. Irgendwas stimmt da nicht. Meinen die das ernst? Soll ich das kaufen? Ich erstarre in regungsloser Konzentration. Jetzt muss ich genau überlegen, was ich tue. Wenn ich jetzt einen Fehler mache, ist der ganze Spätsommer ruiniert. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meinem Hintern, drehe mich um und schaue in die angsterfüllten Augen einer kreischenden Person. Ein Mädchen in Todes-Panik schreit so laut, dass ich vor lauter Schreck mitschreie. „Entschuldige bitte! Es tut mir so leid! Ich dachte du wärst eine Schaufensterpuppe!“ Entschuldige bitte, H&M. Oder ZARA. Aber wenn ich jetzt schon aussehe wie eure Schaufensterpuppen, dann kaufe ich besser mal woanders ein. Oder das nächste Mal mit freiem Oberkörper. Da sieht man dann auch aus dem Augenwinkel was Plaste und was traurige Wahrheit ist. Und an meinen Po kommt ’ne Kamera. Ihr Sexisten!


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