Kundenmagazin Gotteswerk – Edition 2017.2018

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Die Gegenwart ist beides ALLES UND NICHTS. Aurelius Augustinus: Die Bekenntnisse des heiligen Augustinus - Kapitel 12

Denn das Jahr hat zwölf Monate, von denen jedesmal der ablaufende Monat gegenwärtig ist, die übrigen aber gehören entweder der Vergangenheit oder der Zukunft an. Nun ist So ist aber die gegenfreilich wärtige auch Zeit, die nicht allein, wie einmal wir der fanden, ablaulang fende genannt Monat werden ganz kann, gegenkaum auf wärtig, den Raum sondern eines nur ein Tages Tag beschränkt. davon; Aber laßt ist’s der uns auch erste, diese noch so sind zerlegen, die übda auch rigen nicht ein noch Tag ganz komgegenwärmende, tig ist. ist’s der Er wird letzte, von so sind vierunddie zwanzig übrigen Stunden vergandes Tages gene; und der ist’s Nacht irgendausgefüllt, einer von denen aus der die erste Mitte, die so läuft übrigen er ab als zuzwikünftig schen vor vergansich hat; genen die letzte und sie als zukünfvergangen tigen nach sich; Tagen. eine jede in der Mitte hat vergangene vor sich und zukünftige nach sich. Und selbst die eine Stunde

verläuft in f lüchtigen Augenblicken; was von ihr schon enteilte, ist vergangen, und was noch übrig ist, zukünftig. Könnte man sich irgendeine Zeit denken, die sich nicht mehr, auch nicht in die kleinsten Teilchen zerteilen läßt, so könnte diese allein gegenwärtig genannt werden. Und doch würde auch diese so schnell von der Zukunft in die Vergangenheit hinübereilen, daß sie auch nicht die geringste Dauer aufweisen könnte. Denn wenn es der Fall wäre, so würde es in Vergangenheit und Zukunft zu teilen sein; für die Gegenwart bliebe kein Raum.


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