Gorny & Mosch Auktionskatalog 206

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31 Fragmente einer attischen Schale des Curtius-Malers. Um 450 v. Chr. Vier Fragmente, drei davon anpassend, mit Teil des Innenbildes sowie kleine Reste der Außenbilder. B 11,9cm, Dm des Tondos ohne Mäander 9,5cm. Rotfigurig. Das Innenbild wird von einem Mäander gerahmt, darin zwei sich gegenüber stehende Jünglinge, der rechte davon mit Stock u. weit nach vorne gebeutgem Oberkörper. Außen auf einer Seite die Füße von drei Jünglingen, in der Henkelzone Palmetten. 500,—

f. Möglicherweise lässt sich die Inschrift auf unserem Fragment als

ergänzen, womit eine zweite Signatur für das späte 5. Jh. v. Chr. gewonnen wäre (eine dritte Signatur ist erst sehr viel später zu datieren, s. Robertson S. 185 f.).

Provenienz: Sammlung Waltz, München, erworben seit den 70ern.

33 Fragmente einer attischen Schale des Onesimos. 500 - 490 v. Chr. 4 anpassende Fragmente mit Teilen des Innenbildes u. Fußstiels. Dm 9,3cm, Dm des Tondos ca. 11,2cm. Rotfigurig, Details in roter Farbe. Der Tondo im Inneren der Schale wird von einer Doppellinie umrahmt. Darin ein sitzender Symposiast, dessen Haar mit einer langen Tänie geschmückt (über dem Schlüsselbein kleine Reste des Kinns, des Ohres u. der Haare) ist u. der seine Beine auf einen Korb o.ä. gelegt hat. Mit seiner Linken greift er sich von hinten an sein Geschlecht, wohl zwecks erotischer Stimulation. Innerhalb der Figur zahlreiche, heute verblichene Inskriptionen. Über u. unter den Beinen je ein Buchstabe. 500,—

Zum Maler, der in der Werkstatt des Penthesilea-Malers tätig war, s. ARV² 931 ff. Vgl. von den zahlreichen, nach vorne gebeugten Jünglingen, die geradezu eine Spezialiät dieses Malers sind, zum Beispiel jene auf der Schale Berlin F 2524 (ARV² 931,6; CVA 3 Taf. 110,3-4; 111,4.611). Ein Tondo mit dem gleichen Mäandermuster findet sich zum Beispiel auf der Schale Villa Giulia 5351 (ARV² 931,3; Beazley Archive 212516). 4 fragments (3 are joining) of an Attic red-figure cup of the Curtius Painter. Inside a tondo with meander and two youths, outside on one side the feet of three youths between palmettes. About 450 B.C. 32 Fragmente einer attischen Schale des Hegesiboulos-Malers. Um 500 v. Chr. 4 anpassende Fragmente mit Teilen des Innenbildes u. Fuß. H 4,3cm, Dm 10,2cm, Dm des Tondos ca. 11,4cm, Dm des Fußes 8,2cm. Rotfigurig, Inschrift in roter Farbe. Schale mit Wulst auf dem Stiel über dem Fuß (Form C). Rotfigurig, Inschrift in roter Farbe. Von dem Figuren des Innenbildes haben sich der Körper u. Vorderbeine eines Ziegenbockes erhalten, dahinter sind noch die Beine eines nach rechts schreitenden Mannes (Satyr?) zu erkennen. Im Rund des Tondos zwei Inschriftenreste: links oder u. rechts

. 500,— Provenienz: Sammlung Waltz, München, erworben seit den 70ern. Vgl. das Fell des Hundes sowie die Inskriptionen der Schale New York 07.286.47 (ARV² 175; Boardman 1981 Abb. 126; M.B. Moore, The Hegesiboulos Cup, Metropolitan Museum Journal 43, 2008, S. 11 ff.). Zum Maler, der nach dem Töpfer auf der oben erwähnten Schale benannt ist, s. weiterhin Robertson S. 38 f. u. 185

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4 joining fragments of an Attic red-figure cup of the Hegesiboulos Painter incl. a part of the tondo and most of the foot. About 500 B.C. Inside a goat and the legs of a man (satyr?). Around rest of inscriptions, possible the signature of the potter Hegesiboulos.

Provenienz: Sammlung Waltz, München, erworben seit den 70ern. Das Fragment stammt von einer Schale, die der Maler in seiner Frühzeit bemalt hat. Charakteristisch sind neben der Doppellinie um den Tondo und den heute nur schwer zu sehenden Inskriptionen auch der etwas massige Körper des Jünglings, vgl. zum Beispiel den Mann mit Hund auf der Schale Louvre G 25 (ARV² 316,5; Beazley Archive 203243) oder die Symposiasten auf der Schale Boston 01.8018 (ARV² 317,9; AJA 85, 1981, Taf. 35 Abb. 23). Nicht zuletzt sind von Onesimos auch zahlreiche Darstellungen deftiger Erotik bekannt, s. zum Beispiel das detaillierte Geschlecht des Satyrs auf der Schale Baltimore, Walters Art Gallery (ARV² 320,10; CVA Robinson 2 Taf. 8,1). Zu Onesimos und seinen frühen Schaffensphasen (Proto-Panaitische Gruppe sowie Panatios-Maler) s. ARV² 313 ff.; D. Williams, Greek Vases in the J. Paul Getty Museum 5, 1991, S. 41 ff.; CVA British Museum 9 S. 15 ff.


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