Klinikmagazin PLUS Punkt - Ausgabe 29

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DAS MAGAZIN DER KLINIKEN HOCHFRANKEN AUSGABE 29 – FRÜHJAHR /SOMMER 2020

TYPISCHE SPORTVERLETZUNGEN Bänderriss, Meniskusverletzung & Co. Seite 5

HERZINSUFFIZIENZ Was genau ist das? Seite 9

DER BRUCH Moderne Behandlung von Hernien Seite 13


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PLUSPunkt ... Das Magazin der Kliniken HochFranken


Editorial

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Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger, liebe Besucher, geschätzte Mitarbeiter, sehr geehrte Patientinnen und Patienten, „Wir bleiben für Euch hier. Bleibt Ihr für uns zuhause.“ Zwei Sätze, die in den vergangenen Wochen um die Welt gingen und sinnbildlich dafür stehen, vor welchen Herausforderungen wir alle in Zusammenhang mit dem Coronavirus standen und nach wie vor stehen. Für die Kliniken brachte Covid-19 weitreichende Veränderungen. Auch die Kliniken HochFranken mussten ihren Klinikalltag komplett umstrukturieren und den Betrieb dem Thema Corona unterordnen. Planbare Eingriffe wurden verschoben, Kapazitäten aufgestockt, umfangreiche Schutzmaßnahmen getroffen. Unseren Ärzten, unserem Pflegepersonal ebenso wie unseren Patienten wurde und wird nach wie vor viel abverlangt. Für Ihr Engagement, Ihren unermüdlichen Einsatz und Ihre Zuversicht möchte ich mich

von Herzen bedanken. Ebenso für das Verständnis und das Vertrauen unserer Patienten. Zeiten wie diese führen uns mehr denn je die herausragende Bedeutung unserer Ärzteschaft sowie unserer Pflegekräfte vor Augen. Deshalb ermutige ich ausdrücklich alle Schülerinnen und Schüler, die sich für ein medizinisches Studium oder eine Ausbildung im Pflegebereich interessieren. Auch die Berufsfachschule der Kliniken HochFranken bietet die neue generalistische Pflegeausbildung an. Einblicke in die Ausbildung erhalten Sie in dieser Ausgabe. Darüber hinaus informieren wir Sie wie gewohnt über das medizinische Angebot der Kliniken HochFranken. Dazu gehören in dieser

Ausgabe unter anderem die Behandlungsmöglichkeiten typischer Sportverletzungen sowie die Versorgung von Brüchen (Hernien). Zudem erfahren Sie mehr rund um das Thema Herzinsuffizienz. Ich wünsche Ihnen beim Lesen der neuen Klinikzeitung viele neue Erkenntnisse und allen Patientinnen und Patienten eine schnelle und vollständige Genesung, alles Gute sowie Gottes Segen. Ihr

Dr. Oliver Bär Landrat des Landkreises Hof

Sehr geehrte Patienten, Angehörige, Besucher, Mitarbeiter und Partner der Kliniken HochFranken, die Kliniken HochFranken sind mit vollem Einsatz in das Jahr 2020 gestartet. Nach der vollständigen Inbetriebnahme unseres neuen Bettenhauses in Naila im Dezember mussten sich unsere Mitarbeiter auf neue Stationsteams, Räume und Wege einstellen. Mit viel Engagement wurde diese große Aufgabe gemeinsam gemeistert. Nun freuen wir uns, unseren Patienten neue und moderne Räumlichkeiten anbieten zu können. Außerdem wurden unsere Kliniken Münchberg und Naila als lokale Traumazentren zertifiziert. Hierfür fanden im Vorfeld in beiden Häusern beispielsweise interdisziplinäre Übungen und Trainings in Kooperation mit dem Rettungsdienst statt, um die Prozesse in der Notfallversorgung kontinuierlich zu festigen. AUSGABE 29

Eine große Herausforderung stellt für uns, wie auch für viele andere Krankenhäuser, die Einhaltung der sogenannten Pflegepersonaluntergrenzenverordnung dar. Durch diese vom Gesetzgeber erlassene Regelung mussten viele Kliniken ihr Pflegepersonal in sehr kurzer Zeit enorm aufstocken, was in der Praxis nur sehr schwer bis gar nicht umsetzbar ist. In Folge haben viele Krankenhäuser ihre Notaufnahmen abgemeldet und ganze Stationen geschlossen, wogegen wir uns jedoch entschieden haben – trotz der Herausforderungen für uns. An dieser Stelle vielen Dank allen Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz für unsere Patienten. Doch vieles ist nun mit den aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus in den Hintergrund getreten. Wir haben uns intensiv damit auseinandergesetzt, das Personal geschult, Behandlungsabläufe

definiert und die Kliniken entsprechend vorbereitet. Ein abgestimmtes und besonnenes Handeln ist nun wichtig. Ich wünsche allen Berufsgruppen bei ihrem Einsatz gegen das Coronavirus viel Kraft und Gesundheit! Ihnen allen wünsche ich beim Lesen unseres neuen PlusPunkts interessante Einblicke in die Klinikarbeit und unseren Patienten eine gute und schnelle Genesung! Mit herzlichen Grüßen

Peter Wack Vorstand Kliniken HochFranken


Inhalt

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Auflösung Gewinnspiel

Zum Inhalt dieser Ausgabe Titelthema Bänderriss, Meniskusverletzung & Co. Typische Sportverletzungen .......................... 5 Titelthema Herzinsuffizienz Was genau ist das? ....................................... 9 Titelthema Der Bruch - ein häufiges Krankheitsbild Moderne Behandlung von Hernien .............. 13

Rückblick auf ein Jahr als Chefarzt Im Gespräch mit Chefarzt Dr. med. Jürgen Fisahn ........... 16 Radiologie HochFranken Aus der CT-Praxis Ertl wird die Radiologie HochFranken . 18 Ihre Ansprechpartner in den Kliniken Das aktuelle Telefonverzeichnis ....................................... 20 QUIPS-Medaille 2019 erhalten Postoperative Schmerztherapie ........................................ 21

Das Lösungswort des Kreuzworträtsels aus der letzten Ausgabe heißt „Diabetes“. Fünf klassische Massagen in den Bäderabteilungen der Kliniken HochFranken haben gewonnen: Günther M., Helmbrechts Werner B., Münchberg Margit B., Helmbrechts Ingrid R., Münchberg Charlotte L., Oberkotzau Herzlichen Glückwunsch! Alle Gewinner wurden bereits persönlich benachrichtigt.

Impressum PLUSPunkt ist die Hauszeitschrift der Kliniken HochFranken mit den Kliniken Münchberg und Naila für Patienten, Mitarbeiter und Besucher. Ausgabe 29: Frühjahr/Sommer 2020

QM - mehr als nur zwei Buchstaben Was steckt hinter Auszeichnungen und Zertifizierungen? . 23 Die Pflege im Fokus der Politik Personalbemessung in der Pflege .................................... 26 Startschuss für die Generalistik Pflegeausbildung wird ab 2020 neu aufgestellt ................. 30 Seelsorge gehört zum Patientenwohl Die Kirche muss da sein, wo die Menschen sind .............. 32 Wir gratulieren Jubilare der Kliniken HochFranken ................................... 34 365 Tage im Jahr im Einsatz für die Kliniken Mitarbeiter der KSH geehrt ............................................... 35 Miträtseln und gewinnen Gewinnspiel ...................................................................... 36 Denken und rätseln Das hält jung!. ................................................................... 37

Klinikträger: Kliniken HochFranken Anstalt des öffentlichen Rechts, selbstständiges Kommunalunternehmen des Landkreises Hof Hofer Straße 40 95213 Münchberg Auflage: 25.500 Stück Erscheinung: halbjährlich Gesamtleitung: Peter Wack Redaktionelle Melanie Matthes Leitung und Telefon 09251 872-163 verantwortlich melanie.matthes@ für Anzeigen: kliniken-hochfranken.de Idee&Layout: Andreas Voigt Fotos: Mitarbeiter Klinik-Fotoarchiv Druck: Pauli, Oberkotzau Die Redaktion behält sich die Überarbeitung der eingesandten Beiträge vor. Es gelten die Anzeigenpreise der Anzeigenpreisliste vom April 2007. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in der Regel die männliche Form verwendet. Dies stellt keine Wertung dar, sondern soll im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen sein.

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Titelthema

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Bänderriss, Meniskusverletzung & Co. Typische Sportverletzungen an Sprunggelenk, Knie und Schulter Der Großteil der Verletzungen beim Sport sind Bagatell-Verletzungen, wie Zerrungen oder Prellungen. Diese heilen, ebenso wie Überlastungsschäden im Sport, durch Schonung und Sportpause. In manchen Fällen reicht dies jedoch nicht aus. Ein Überblick über einige typische Sportverletzungen und deren Behandlung. Generell gilt das Schema bei Sportläsionen: Pause, Hochlagern von Bein oder Arm, Kühlung und Kompression durch eine elastische Bandage. Speziell bei der Bandage ist dabei wichtig, dass diese nicht zu lange und zu eng angelegt wird, damit es nicht zu Durchblutungsstörungen kommt. Falls eine offene Wunde genäht werden muss, sollte die Sechsstundengrenze zwischen Verletzung und Naht beachtet werden.

Sportverletzungen betreffen meistens drei Gelenke – Sprunggelenk, Knie und Schulter.

Sportverletzungen am Sprunggelenk Eine der häufigsten Bandverletzungen in der Sportmedizin sind Außenbandrisse am Sprunggelenk. Sie werden in den allermeisten Fällen mit einer Schiene behandelt, die sechs Wochen lang getragen werden sollte und eine volle Gewichtsbelastung ermöglicht. Die Außenbandverletzungen heilen damit komplett aus. Es ist jedoch zu beachten, dass in den Wochen sechs bis zwölf das Sprunggelenk davor geschützt werden sollte, wieder umzuknicken. Meist reicht in diesen „zweiten“ sechs Wochen ein Tapeverband. Ganz anders verhält es sich jedoch bei kompletten Innenbandrissen am Sprunggelenk. Diese sollten rasch mit Hilfe der Kernspintomographie gesichert werden. Sechs Wochen Krücken und Schienenversorgung und danach sechs Monate spezielle Einlagen sind notwendig. Falls dies versäumt wird, droht eine irreversible Fehlstellung des Fußes, mit im Laufe der Jahre zunehmenden Schmerzen und Verschleiß in der Fußwurzel. Minimalinvasive Syndesmosenrekonstruktion

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Ähnlich wie ein Außenbandriss wirkt eine Zerreißung des Bandes, welches die Peronealsehnen hinter dem Außenknöchel stabilisiert. Wird dies übersehen und nicht mit einer speziellen Schiene behandelt, kommt es zu Instabilität der Sehnen mit wiederholtem Sehnenspringen am Außenknöchel. Eine Stabilisierungsoperation kann bei chronischen Beschwerden gut helfen. Achillessehnenrisse betreffen meist „Weekend Warriors“, also früher sportliche Männer meist über 50 Jahre, die einmal pro Woche untrainiert Sport durchführen. Die Betroffenen berichten regelmäßig davon, dass sie das Gefühl hatten, jemand sei gegen die Achillessehne getreten. Die Therapie der Wahl ist bei Sportlern die Operation mit Naht der Achillessehne möglichst in minimalinvasiver Technik. Ein nichtoperatives Vorgehen hat als Nachteil eine deutlich höhere Rate an erneuten Rissen sowie eine Kraftminderung der Wadenmuskulatur. Syndesmosenrisse, also Risse der Bandverbindung zwischen den beiden Unterschenkelknochen, müssen nur dann minimalinvasiv operativ versorgt werden, wenn sowohl die vordere als auch die hintere Syndesmose gerissen ist. Ist nur eine der beiden Syndesmosenanteile gerissen, genügen zumeist eine Schiene und sechs Wochen Krücken.


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Titelthema

Sportverletzungen am Knie Das Knie ist ein Gelenk, welches sehr stark vom Halt seiner Bänder abhängig ist. Dabei ist es bei der Behandlung von Bänderrissen wichtig zu wissen, ob es sich um einen Teilriss oder einen kompletten Riss handelt. Die Seitenbänder des Knies – das Innenband und das Außenband – liegen außerhalb des Gelenks und werden im Falle eines Risses meist lediglich mit einer Schiene behandelt. Eine operative Versorgung ist in der Regel nicht notwendig. Sechs Wochen Tragen einer Schiene sind normalerweise ausreichend. Dabei sagt die Stabilitätstestung, ob die Schiene Tag und Nacht getragen werden muss, eventuell auch mit Teilbelastung an Krücken und entsprechender Thrombosevorbeugung. Isolierte hintere Kreuzbandverletzungen werden mit einer speziellen Schiene für mindestens sechs Wochen behandelt und benötigen meist keine Operation. Isolierte vordere Kreuzbandverletzungen sind in der Regel

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wenig schmerzhaft. Es ist oft möglich, den Sport kurze Zeit weiter zu betreiben, bis das Knie anschwillt und ein Instabilitätsgefühl auftritt. Bei sehr schmerzhaften vorderen Kreuzbandrissen ist meist das Innenband beteiligt oder es liegt eine zusätzliche Meniskusverletzung vor. Soll das vordere Kreuzband wieder hergestellt werden, hilft nur die Operation im Sinne einer vorderen Kreuzbandplastik. Dabei wird in der MPFL-Operation Regel das vordere Kreuzband mit einer körpereigenen phie durchführen zu lassen, da es Sehne ersetzt (am häufigsten die beim Herausspringen der KnieSemitendinosussehne). scheibe durchaus zu Abscherungen des Gelenkknorpels komDies sollte bei allen „Risikomen kann. Umstritten ist, ob man sportlern“ erfolgen, also bei allen bei der ersten Luxation gleich Sportarten, die mit schnellen zum Messer greifen sollte. Oft hilft Drehbewegungen im Knie einherschon das Tragen einer spezielgehen. Dazu gehören zum Beilen Bandage, die die Kniescheispiel alle Sportarten mit großen be nach innen drückt. Will man Bällen wie Fußball, Handball und die Kniescheibe operativ stabiliBasketball oder alpines Skisieren, hängt das Vorgehen fahren. Der Zeitpunkt der Operadavon ab, ob ein Drehfehler im tion ist nie ganz dringend. Die Bein vorliegt und ob die ZugrichOperation ist dann möglich, wenn tung der an der Kniescheibe andas Knie abgeschwollen und frei setzenden Sehnen (Quadrizepsbeweglich ist. Ob durch die Opesehne, Patellasehne) regelrecht ration Spätfolgen wie ist. In den meisten operativen Fäleine Arthrose des Knies len genügt eine sogenannte vermieden werden könMPFL-Operation: Man verstärkt nen, ist bislang unbewiedie innere Aufhängung der Kniesen. scheibe mit der Gracilissehne. Springt die Kniescheibe heraus (Patellaluxation), springt sie immer nach außen heraus, nie nach innen. Nach Einrenken der Kniescheibe ist es ratsam, eine KernspintomograVordere Kreuzband-Operation

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Menisken wirken wie Puffer im Kniegelenk. Reißt der Puffer ein, kommt es zu Einklemmungen des Meniskus im Kniegelenk und damit zu Schmerzen, die kommen und gehen. Liegt das abgerissene Fragment außerhalb der Engstelle des Gelenks, so ist der Patient beschwerdefrei, klemmt es ein, so hat er Schmerzen. Bei an-


Titelthema

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Sportverletzungen an der Schulter

Schulterluxationen, Verrenkungen der Schulter entstehen häufig beim Ballsport und sind in der Regel verbunden mit einer Außendrehung der Schulter. Typisch ist der Griff in den Wurfarm beim Handball. Die Stabilisierung erfolgt beim jüngeren Patienten meist arthroskopisch und ist danach mit circa sechs Monaten Sportpause verbunden.

Eines der häufigsten Probleme an der Schulter ist das sogenannte Subacromiale Impingement. Dabei wird eine Sehnengruppe samt Schleimbeutel unter der Schulterhöhe (dem Acromion) gequetscht. Risse der sogenannten RoArthroskopische Stabilisierung Dies führt zu einem tatorenmanschette betreffen Schultereckgelenkssprengung Schulterschmerz, der meistens den älteren Sportler in die Oberarmaußenseite aus(60 Jahre plus), mit Ausnahme haltenden Beschwerden sollte des sogenannten Subscapuan eine Meniskusoperation ge- strahlt. Es handelt sich meist um Haltungsfehler und technische larisriss, der häufig auch jüngere dacht werden. Der Meniskus Sportler betrifft. Rotatorenrisse sollte nach Möglichkeit genäht Fehler in der Sportausübung. Die Therapie besteht überwieerfordern meistens ein operatiwerden. Dies ist jedoch nur ves Vorgehen, da diese Risse dann sinnvoll, wenn der Riss in gend in einer Korrektur der Haltung. Operationen mit Vergröim Lauf mehrerer Monate an der sogenannten durchbluteten Größe zunehmen. Sie sollten Zone liegt. Liegt der Riss außer- ßerung des Raumes unter dem operativ versorgt werden, sohalb dieser Zone, wird der Me- Acromion sind deswegen selten lange eine Sehnennaht noch niskus geglättet. Beim „Alters- notwendig. möglich ist, das heißt solange sportler“ spielt der Meniskusriss Schultereckgelenksprengunder Riss nicht zu groß geworden meist eine untergeordnete Rolist. Risse der langen Bizepsle. Viele dieser degenerativ be- gen (das Schultereckgelenk ist sehne bleiben auch bei jungen dingten Risse sind schmerzfrei. die Verbindung zwischen seitliAthleten unversorgt, da sie auf Der Schmerz im Knie wird dabei chem Schlüsselbein und dem Acromion) entstehen meist Dauer wenige Probleme maoft durch einen aktivierten Verdurch eine direkte Verletzung chen. schleiß hervorgerufen. der Schulter. Der Sportler fällt Prof. Dr. med. Klaus Fritsch, Knorpelschäden im Knie entste- dabei in der Regel direkt auf die Chefarzt Orthopädische AbteiSchulter – der Ringer auf den hen häufig beim Sport mit starken lung, Klinik Münchberg Drehbewegungen. Die Knorpel- Boden, der Eishockeyspieler gegen die Bande. Es schäden werden je nach Tiefe meist in fünf Grade eingeteilt (0 ist kommt dabei zu vernormal, 4 ist fehlender Knorpel). schiedenen Graden Bei isolierten hochgradigen der Verletzung (nach Knorpelschäden kann eventuell den Herren Tossy an eine Knorpeltransplantation ge- oder Rockwood in dacht werden. Dabei wird über sechs Grade eingeeine Gelenkspiegelung eine kleine teilt). Rockwood 1 und Probe des eigenen Knorpels ent- 2 werden nicht openommen, im Labor vermehrt und riert, Grad 3 wird evenungefähr vier Wochen später tuell operiert. Grad 4 wieder in den Defekt eingepflanzt. bis 6 sollten möglichst Je nach Lage des Defektes darf in den ersten zwei Wo- Arthroskopische Schulterstabilisierung das Areal einige Wochen nicht voll chen operativ stabili- „Alle Fotos mit freundlicher Unterstützung siert werden. von Arthrex.“ belastet werden.

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Titelthema

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Herzinsuffizienz – was genau ist das? Wenn beim Treppensteigen die Luft knapp wird Knapp zwei Millionen Menschen sind in Deutschland an einer Herzschwäche erkrankt, was in Fachkreisen als Herzinsuffizienz bezeichnet wird. Was genau versteht man jedoch aus medizinischer Sicht darunter?

Alle Illustrationen: DHS/medicalARTWORK

Die Herzinsuffizienz beschreibt die verminderte Pumpfunktion des Herzens. Eine Sonderform hat dabei die sogenannte diastolische Herzinsuffizienz, bei der die Pumpkraft des Herzens normal sein kann.

Auswirkungen auf den Blutkreislauf Aufgrund der verminderten Pumpfunktion des Herzens kann es bei der Herzinsuffizienz im Blutkreislauf zu einem Rückwärts- oder Vorwärtsversagen kommen. Beim Rückwärtsversagen staut sich durch die mangelnde Pumpfunktion des Herzens das Blut zurück, das aus der Lunge und dem Körperkreislauf zum Herz zurückströmt. Der Rückstau führt zu einem Druckanstieg in den Blutgefäßen, wobei mehr Flüssigkeit aus den Gefäßen in das Gewebe gepresst wird. Folgen sind Wassereinlagerungen (Ödeme zum Beispiel in der Lunge oder in den Beinen). Unter Vorwärtsversagen bezeichnet man bei einer Herzinsuffizienz, dass die PumpAUSGABE 29

Anatomie des gesunden Herzens (Anschnitt). funktion nicht mehr ausreicht, um den Körper (Muskulatur, Organsysteme) ausreichend mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Folgen können Atemnot bei geringer Belastung oder gar in Ruhe, allgemeines Schwächegefühl und verminderte Belastbarkeit sein.

Symptome In Abhängigkeit des Schweregrades und der Art der Herzinsuffizienz können unterschiedliche Beschwerden auftreten, zum Beispiel Atemnot bei körperlicher Belastung wie Treppensteigen. In fortgeschrittenen Stadien kommt es auch bereits in Ruhe zu Atembeschwerden.

Im Weiteren treten bei einer Herzinsuffizienz Wassereinlagerungen (Ödeme) auf, beispielsweise in der Lunge, in den Beinen oder am Fußrücken. Als erste Symptome bemerkt der Patient häufig neben der Abnahme der körperlichen Belastbarkeit, dass die Schuhe nicht mehr passen und er zunehmend nachts zum Wasserlassen aufstehen muss (Wassereinlagerungen der Gewebe fließen nachts in das Gefäßsystem zurück und können über die Nieren ausgeschieden werden). Oftmals schlafen Erkrankte nachts auch mit erhöhtem Oberkörper oder benötigen mehrere Kissen zum Schlafen. Gelegentlich bemerkt der Patient Herzrhythmusstörungen. Allgemeinsymptome sind verminderte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit.


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Titelthema

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Veränderung der Form, der Struktur und der Größe des Herzens bei der Entwicklung einer Herzinsuffizienz durch eine Myokarditis. A Normal großes Herz (LV, linker Ventrikel) und normal dicke Kammerwand (LVW) B Erweiterte linke Herzkammer und deutlich verdünnte Kammerwand mit abgeschwächter Pumpfunktion

Ursachen

Formen der Herzinsuffizienz

Häufigste Ursache der Erkrankung ist die Verkalkung der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit). Diese Ablagerungen/Verkalkungen führen dazu, dass die Gefäße, die den Herzmuskel versorgen, zunehmend verengen. Bei Unterversorgung des Herzmuskels mit Blut ist das Herz nicht mehr leistungsfähig. Ein Verschluss eines Gefäßes kann zu einem Herzinfarkt als weitere Ursache führen. Als zweite Hauptursache gilt der Bluthochdruck (arterielle Hypertonie). Bei Bluthochdruck muss das Herz dauerhaft kräftiger pumpen. Nach längerer Zeit dieser hohen Belastung lässt die Pumpleistung nach. Darüber hinaus sind Herzrhythmusstörungen und erworbene Herzklappenfehler häufige Ursachen.

Linksherzinsuffizienz: Eingeschränkte Pumpfunktion der linken Herzkammer, die das sauerstoffreiche Blut in den Körperkreislauf zur Versorgung der Muskulatur und der inneren Organe (Gehirn, Nieren, Leber, Verdauungssystem usw.) pumpt.

Seltenere Ursachen sind Defekte der Herzscheidewand und angeborene Herzfehler. Akute Herzmuskelentzündungen können auch zu einer Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel (Perikarderguss) führen. Folgen einer akuten Herzmuskelentzündung können Ursache einer dauerhaften Herzmuskelerkrankung (Kardiomyopathie) sein. Weitere Ursachen dieser sogenannten Kardiomyopathie sind übermäßiger Alkohol-, Drogenoder Medikamentenmissbrauch. Selten führt auch die Nebenwirkung mancher Medikamente zu Herzinsuffizienz, wie mancher Krebsmedikamente, Appetitzügler und Migränemittel (zum Beispiel Ergotamin). Eine seltene Form einer akuten Herzmuskelerkrankung (Kardiomyopathie) ist die sogenannte Stress-Kardiomyopathie, die meist unmittelbar AUSGABE 29

Rechtsherzinsuffizienz: Eingeschränkte Pumpfunktion der rechten Herzkammer, die das sauerstoffarme Blut zur Lunge pumpt. Globale Herzinsuffizienz: Kombination aus Links- und Rechtsherzinsuffizienz. Systolische Herzinsuffizienz: Verminderte Auswurfleistung der Herzkammern, die das Blut in den Körperkreislauf pumpen. Diastolische Herzinsuffizienz: Die Dehnbarkeit der Herzkammern ist gestört. Diese müssen deshalb gegen einen erhöhten Widerstand gefüllt werden, bevor von dort das Blut in den Körperkreislauf gepumpt wird. Akute Herzinsuffizienz: Auftreten der Symptome innerhalb von Minuten bis Stunden bzw. weniger Tage. Chronische Herzinsuffizienz: Die Erkrankung besteht bereits seit Wochen oder Monaten.


Titelthema

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Stadien der Herzinsuffizienz Die Herzinsuffizienz lässt sich je nach Beschwerden in verschiedene Schweregrade einteilen. Am häufigsten verwendet wird die Klassifikation der New York Heart Association (Herzvereinigung New York), die eine Einteilung in vier Stadien vorsieht (= NYHA-Stadien I – IV):

Stadium II: Alltägliche körperliche Belastungen, wie zum Beispiel Treppensteigen, führen über das normale Maß hinaus zu Erschöpfung, Atemnot oder Herzrhythmusstörungen. Stadium III: Bereits geringe körperliche Belastungen verursachen Erschöpfung, Rhythmusstörungen oder Atemnot.

Stadium I: Herzschwäche, die bei körperlichen Alltagsbelastungen keine unangemes- Stadium IV: Herzinsuffizienz mit Beschwersene Erschöpfung, Atemnot oder Rhythmus- den bei allen körperlichen Aktivitäten und auch in Ruhe. Bettlägerigkeit. störung verursacht.

nach einer außerordentlichen emotionalen oder körperlichen Belastung zu einer akuten lebensbedrohlichen Herzschwäche führen kann. Meist sind hiervon ältere Frauen betroffen. Stoffwechselerkrankungen spielen ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung einer Herzinsuffizienz, zum Beispiel im Rahmen eines Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) sowie einer Überfunktion der Schilddrüse. Ebenso Lungenerkrankungen, wie die Lungenüberblähung (Emphysem) oder die chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Hierbei tritt primär eine Funktionsschwäche der rechten Herzhälfte auf (Rechtsherzinsuffizienz). Chronische Blutarmut (Anämie), chronische Lebererkrankungen oder eine Kurzschlussverbindung zwischen Arterien und Venen (AV-Shunt) können ebenfalls zu einer Herzinsuffizienz führen.

Behandlungsmöglichkeiten

liche Herzrhythmusstörungen auftreten können.

Die Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz beruht auf verschiedenen Säulen. Eine wichtige Rolle spielen Medikamente, wie zum Beispiel ACE-Hemmer, Angiotensin 2-Blocker und ARNI, im Weiteren Beta-Blocker und Diuretika.

Als ursächliche Behandlungsoption kommt ein Aufdehnen verengter Herzkranzgefäße mit Einsetzen eines Platzhalters (Stent) zum Einsatz, gegebenenfalls ist eine Bypass-Operation erforderlich.

Weitere Möglichkeiten sind rhythmologische Therapien (Beseitigung einer Herzrhythmusstörung, beispielsweise Vorhofflattern/-flimmern) oder auch das Einsetzen eines 1oder 2-Kammer-Schrittmachers bei dauerhaft zu niedriger Herzfrequenz. Ein neueres Therapieverfahren ist das Einsetzen eines 3-KammerSchrittmachers zur zeitgerechten Aktivierung der Vorhöfe und beider Herzkammern, die sogenannte Resynchronisationsbehandlung. Diese Geräte haben oft auch einen Defibrillator eingebaut, da bei hochgradig eingeschränkter Pumpfunktion lebensbedroh-

Defekte Herzklappen müssen operativ ausgetauscht oder können heute durch minimalinvasive Maßnahmen in ihrer Funktion gebessert werden. Im Weiteren ist eine medikamentöse Einstellung bei einer Bluthochdruckerkrankung und die optimale Behandlung (mit)verursachender Stoffwechselerkrankungen notwendig. Substanzen, die den Herzmuskel schädigen, müssen vermieden oder abgesetzt werden. Dr. med. Jörg Walther, Leitender Oberarzt Innere Abteilung, Klinik Münchberg

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Titelthema

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Der Bruch – ein häufiges Krankheitsbild Moderne Behandlung von Brüchen (Hernien) Ein häufiges chirurgisches Krankheitsbild ist der Bruch. Mannigfaltig und letztendlich immer noch nicht restlos geklärt ist die Ursache dieser zum Teil angeborenen, häufig aber auch erworbenen Erkrankung. Unter einer Hernie versteht man eine Schwachstelle, zumeist in der Bauchwand, durch die Eingeweideanteile, zum Beispiel Darm, nach außerhalb bis unter die Haut gelangen können. Neben Schmerzen sind ein Einklemmen (inkarzerieren) und schlimmstenfalls Absterben des Darmes mögliche Folgen. Wird ein inkarzerierter Bruch nicht unverzüglich behandelt, beispielsweise indem ihn ein Arzt vorsichtig wieder „zurückschiebt“ (reponiert) oder operiert, droht ernsthafte Gefahr, die bis zum Platzen (perforieren) des Darmes führen kann. Ein perforierter Darm ist lebensbedrohlich. Zu einem Bruch gehört also neben der „Schwachstelle“ (Bruchpforte) der sich vorwölbende Bruchsack (zumeist das Bauchfell) mit dem sich darin befindlichen Bruchsackinhalt (meistens Darm). Brüche lassen sich vielfältig einteilen. Am bekanntesten sind Leisten-, Nabel- und Narbenbrüche. Daneben gibt es aber noch zahlreiche andere Einteilungen. AUSGABE 29

Laparoskopische Hernienversorgung: Blick von innen auf das eingelegte Netz vor Wiederverschluss.

Wann wird operiert? Nicht immer ist eine Operation erforderlich. Beschwerdefreie Brüche muss man nicht zwangsläufig operieren. Eine kritische Beobachtung ist jedoch angeraten. Darüber hinaus ist aber auch zu bedenken, dass ein gewisses Risiko besteht, wenn man zum Beispiel Auslandsaufenthalte mit mangelnder medizinischer Versorgung plant und ein bis dato beschwerdefreier Bruch plötzlich Probleme macht. Kommt es zu einer Darmeinklemmung, liegt die kritische Zeit im ungünstigsten Fall bei nur etwa vier bis sechs Stunden, die der Darm gefahrlos übersteht.

Operationsverfahren Ein Bruch, welcher Beschwerden macht, sollte operiert werden. Mannigfaltig sind

die Operationsverfahren. Ob konventionell offen oder minimalinvasiv (sogenannte Schlüssellochmethode), ob durch Direktverschluss der Bruchpforte oder mit zusätzlicher Netzplastik – dies hängt neben der Expertise des Operateurs vor allem vom Bruch und vom Patienten selbst ab. Nicht jedes OPVerfahren ist für jeden Patienten beziehungsweise Bruch gleich vorteilhaft. Hat man früher einen Großteil der Brüche direkt verschlossen, also zugenäht, und dabei versucht, die Bruchpforte (Schwachstelle) mit körpereigenem Material zu verstärken, so weiß man heute, dass durch die Einbringung von gut verträglichen Kunststoffnetzen ein stabilerer Verschluss erreicht wird. Im Idealfall erfolgt dies minimalinvasiv (endoskopisch) im Rahmen einer Bauchspiegelung.


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Titelthema

Die gebräuchlichsten Verfahren sind zum Beispiel beim Leistenbruch folgende: · Transperitoneale Patchplastik (TAPP): Hierbei wird im Rahmen einer Bauchspiegelung von innen, also der Bauchraumseite, ein Kunststoffnetz zur Verstärkung der Schwachstelle eingebracht. · Extraperitoneale Patchplastik (TEPP): Eine sehr elegante aber technisch schwierigere Methode, bei der das Netz innerhalb der Bauchdecke platziert wird, ohne den Bauchraum zu eröffnen. · Klassisch offene Methoden mittels Leistenschnitt: Mit Netzeinbringung (OP nach Lichtenstein) oder ohne (OP nach Shouldice). Bei Nabel- oder Narbenhernien wird neben der endoskopischen Technik (IPOM), bei der im Rahmen einer Bauchspiegelung von der Bauchraumseite her ein Netz platziert und verankert wird, häufig aufgrund der Größe des Bruches offen, also mit herkömmlichem Bauchschnitt vorgegangen. Das eingebrachte

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Netz kann dabei an verschiedenen Stellen innerhalb der Bauchwand platziert werden. In unserer Klinik wenden wir alle gebräuchlichen OP-Verfahren an, egal ob offen oder

minimalinvasiv. Im Gespräch mit unseren Patienten suchen wir das für sie bestgeeignetste Verfahren heraus.

Hoher Qualitätsanspruch Die Klinik Münchberg kann hinsichtlich der Operations-

ergebnisse und Operationszahlen auf das Siegel „Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ der Deutschen Herniengesellschaft (DHG) verweisen. Dazu müssen eine Mindestanzahl von Hernien pro Jahr operiert und diese Operationen in der bundesweiten Qualitätssicherungsstudie „Herniamed“ statistisch erfasst und überprüft werden. Die Patienten werden im Rahmen dieser Studie in regelmäßigen Abständen nach der Operation kontrolliert beziehungsweise untersucht. Nur wenn die unmittelbaren Ergebnisse der Operation, die Ergebnisse der Nachkontrollen und die Operationszahlen, nach Prüfung durch Herniamed, den Qualitätsanforderungen der DHG gerecht werden, erfolgt eine erneute Zertifizierung. Dr. med. Michael Ernstberger, Chefarzt Chirurgie, Klinik Münchberg Dipl.-Med. Peter Heumann, Leitender Oberarzt Chirurgie, Klinik Münchberg Anzeige

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Anästhesie und Intensivmedizin

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Rückblick auf ein Jahr als Chefarzt Im Gespräch mit Chefarzt Dr. med. Jürgen Fisahn Im Januar 2019 kam Dr. med. Jürgen Fisahn, MBA, als Chefarzt der Zentralen Anästhesie und Intensivmedizin an die Kliniken HochFranken. Mit PlusPunkt hat er über sein erstes Jahr als Chefarzt, seine Erwartungen, Erlebtes sowie Herausforderungen gesprochen. Herr Chefarzt Dr. Fisahn, wie muss man sich den Alltag eines Chefarztes vorstellen? Das Bild und die Aufgaben eines Chefarztes haben sich in den letzten Jahrzehnten gravierend gewandelt. Viele haben das Bild vom „Halbgott in Weiß“ vor Augen, der eigentlich nur Chef sein musste, üppig Personal hatte und seine Mitarbeiter

aus einem Stapel an Bewerbungen auswählen konnte. Heute prägen jedoch die bereits in die Öffentlichkeit gedrungenen Themen wie DRG-Vergütung, Ärzte- und Pflegekräftemangel, diverse Reformgesetze zu Kosteneinsparungen und viele mehr den Alltag eines Chefarztes. Hinzu kommt ein Wandel bei den Ärzten selbst, eine Generation Y, die den Arztberuf nicht mehr nur als Berufung sieht, sondern auch als einen Job, in dem die Work-LifeBalance stimmen muss. Es reicht also bei weitem nicht mehr aus, ein guter Kliniker zu sein, auch Managementfähigkeiten sind unverzichtbar, beispielsweise wenn es um Personalplanung und -entwicklung oder betriebswirtschaftliche Aspekte geht. Anzeige

Was hat Sie an den Kliniken HochFranken gereizt? Ich habe mich bewusst an kleineren Häusern beworben mit der Erwartung, dass es etwas familiärer und „gesitteter“ zugeht, die Probleme im kleinen Kreis einfacher zu lösen sind als an einem Haus der Maximalversorgung mit nicht selten über 1.000 Betten, wo die Begehrlichkeiten von 20 oder mehr Chefärzten der unterschiedlichen Fachrichtungen aufeinandertreffen, die alle nur das Beste für „ihre“ Patienten wollen. Des Weiteren bot und bietet sich an den Kliniken HochFranken gerade jetzt die große Chance, die Zukunft im Hinblick auf die Baumaßnahmen an beiden Häusern, und damit auch im Hinblick auf eine moderne Gestaltung und Ausstattung von OP und Intensivstation, entscheidend mitzugestalten. Sie sind inzwischen über ein Jahr an den Kliniken HochFranken. Ihr Resümee? Natürlich habe ich mir die Klinik vor Vertragsunterschrift ausgiebig angesehen. Es gab etliche ausführliche Gespräche mit meinem Vorgänger, Herrn Dr. Steinhäußer, der in den verdienten Ruhestand ging. Die erlebte Freundlichkeit, manchmal sogar Herzlichkeit, war ein gewichtiger Punkt bei der Entscheidung, an die Kliniken HochFranken zu kommen. Bereits vor „Amtsantritt“ wurde ich mit meiner Frau zur Weihnachtsfeier ein-

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HeÄ Anästhesie und Intensivmedizin

geladen und mit vielen Informationen versorgt, was die Belange des anstehenden Umzuges betraf. Und auch nach dem Antritt muss ich sagen, dass die Mitarbeiter der Klinik sehr bestrebt sind, dass „der Laden läuft“. Viele Probleme werden nicht zur Lösung an den Chef herangetragen, sondern oft in Eigenregie der Mitarbeiter gelöst. Wenn es personell einmal etwas enger wird, ist ein „harter“ Kern an Mitarbeitern immer bereit einzuspringen und dafür Sorge zu tragen, dass die Patientenversorgung lückenlos und auf hohem Niveau angeboten werden kann. Hierfür sei allen Mitarbeitern gedankt, die oftmals über das normale Maß hinaus bereit waren und sind mitzuarbeiten, um die anfallenden Aufgaben der Zentralen Anästhesie und Intensivmedizin zu meistern. Erwähnt seien auch die Pflegekräfte, die häufig mehr leisten als sie müssten. Und dies in einer hochmotivierten Art und Weise wie man sie, denke ich, in vergleichbarer Art selten finden wird. Der Patient im Mittelpunkt ist nicht nur der Leitsatz der Kliniken HochFranken, dieser wird auch gelebt. Und dies ist, neben der guten Medizin, sicher eine wesentliche Säule des guten Rufes unserer Kliniken.

Wenn Sie einen Blick in die Zukunft werfen – was steht in den nächsten Jahren an? Eine große Herausforderung in den nächsten Jahren wird die adäquate Personalakquise sein. Es gibt praktisch keine ärztlichen Bewerber mehr, die in der Klinik an sieben Tagen die Woche, AUSGABE 29

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manchmal 24 Stunden am Stück, tätig sein wollen. Die Besetzung ist schon heute international geprägt und wir sind froh über jede Bewerbung von ausländischen Fachkräften, die mit guten Deutschkenntnissen oftmals sehr motiviert bei uns helfen, die anfallende Arbeit zu bewältigen. Diese wird aufgrund der Demographie, des medizinischen Fortschrittes und der zunehmenden „arztfremdem“ Aufgaben in den nächsten Jahren sicher nicht weniger werden. Chefarzt Dr. Jürgen Fisahn Technischer Fortschritt und Digitalisierung sollen natürlich auch nicht an unseren Kliniken vorbeigehen. So ist im Dezember 2019 die Intensivstation in Naila in den Neubau umgezogen, wurde von 7 auf 12 Betten erweitert und mit modernen Medizingeräten der neuesten Generation ausgestattet. Auch die elektronische Dokumentation hält gerade Einzug in den Alltag der Intensivstation, so dass die Zukunft hier weitestgehend papierlos sein wird. Der Operationstrakt wird

zeitnah in einem weiteren Bauabschnitt folgen. Und für den Standort Münchberg sind die Planungen für den Neubau eines Funktionstraktes mit neuer Intensivstation mit insgesamt 18 Betten und einem neuen hochmodernen Operationstrakt, der im Vergleich zu heute die dreifache Fläche bieten wird, abgeschlossen. Herr Chefarzt Dr. Fisahn, vielen Dank für das interessante Gespräch.

Zur Person Dr. med. Jürgen Fisahn, MBA, ist Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin mit den Zusatzbezeichnungen Notfall- und Palliativmedizin sowie der Zusatzweiterbildung spezielle anästhesiologische Intensivmedizin. Zudem absolvierte er den berufsbegleitenden MBAStudiengang Health Care Management an der Universität Bayreuth. Vor seinem Eintritt bei den Kliniken HochFranken war er mehrere Jahre an der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin des SRH Wald-Klinikums Gera tätig – zunächst als leitender Oberarzt und später als kommissarischer Chefarzt. Weitere Stationen seines beruflichen Werdegangs waren das Klinikum Großhadern der LMU-München, die Oregon Health Science University in Portland Oregon/USA und die Innenstadtkliniken der LMU-München.


Radiologie

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Radiologie HochFranken Aus der CT-Praxis Ertl wird die Radiologie HochFranken Seit 1. November 2019 sind Herr Peter Ertl und Herr Prof. Dr. Hans Ulrich Kerl in einer überörtlichen Facharztpraxis für Radiologie und Neuroradiologie in den bekannten Räumlichkeiten an den Standorten der Klinik Naila und der Klinik Münchberg gemeinsam tätig. Das Spektrum der radiologischen Untersuchungen reicht von konventionellen Röntgenuntersuchungen über Sonographie und Mammographie bis hin zur Computertomographie (CT) als

moderne Schnittbildgebung. Die Installation eines Magnetresonanztomographen (MRT/Kernspintomographie) ist für 2020 geplant.

Herr Peter Ertl ist als niedergelassener Facharzt für Diagnostische Radiologie bereits seit 1996 im Landkreis Hof tätig.

Neben der ambulanten radiologischen Versorgung der Patienten des Landkreises war Herr Ertl auch für die moderne radiologische Schnittbilddiagnostik der Kliniken HochFranken in Naila und Münchberg verantwortlich. Herr Ertl studierte Humanmedizin zunächst an der Universität Regensburg, dann in Erlangen. Nach dem Studium arbeitete Herr Ertl am damals noch städtischen Klinikum Hof, zunächst in der InneAnzeige

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Radiologie

ren Medizin, dann zur Facharztausbildung in der Radiologie des Hauses. Herr Ertl ist seit 1996 in Naila niedergelassen. Seit 1998 besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Kliniken HochFranken. Seit dem Jahr 2011 ist auch der Praxishauptsitz in die Kliniken HochFranken, Naila, verlegt.

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heim der Universität Heidelberg. 2017 wurde er zum apl. Professor der Universität Hei-

Herr Professor Kerl weiterhin in die Ausbildung der Medizinstudenten der Medizinischen

Prof. Dr. Hans Ulrich Kerl

Peter Ertl

delberg ernannt. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der patientennahen Forschung. Als Wissenschaftler und Kliniker ist er gern gesehener Gast auf nationalen und internationalen Kongressen. An weiteren klinischen Qualifikationen legte Herr Prof. Dr. Kerl 2015 die Facharztprüfung für die Schwerpunktkompetenz „Neuroradiologie“ ab und wurde im Jahr 2016 von der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimalinvasive Therapie (DeGiR) als spezialisierter interventioneller Neuroradiologe zertifiziert. 2018 erhielt er das Zertifikat Qualifizierungsstufe Q2 (Spezialisierung) in muskuloskelettaler Radiologie der Arbeitsgemeinschaft Bildgebende Verfahren des Bewegungsapparates der Deutschen Röntgengesellschaft.

Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg eingebunden.

Seit dem 1. November 2019 haben sich Herr Peter Ertl und Herr Prof. Dr. Hans Ulrich Kerl in einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft zusammengeschlossen. Herr Prof. Dr. Kerl absolvierte nach dem Studium der Humanmedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zunächst seine stationäre klinische Ausbildung in der Unfallchirurgischen Abteilung des Juliusspital Würzburg und der Abteilung für Innere Medizin des Spital Lachen in der Schweiz. Anschließend begann er im Jahr 2006 seine radiologische Weiterbildung im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am DONAUISAR Klinikum in Deggendorf, bevor er im April 2010 an die Abteilung für Neuroradiologie der Universitätsmedizin Mannheim wechselte. Nach seiner Facharztprüfung für Radiologie 2010 wurde er 2013 zum Oberarzt an der Universitätsmedizin Mannheim und zum Geschäftsführenden Oberarzt am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim bestellt. Im Jahre 2014 konnte er seine Habilitation abschließen und erhielt die Lehrbefugnis („Venia legendi“) für das Fach Neuroradiologie an der Medizinischen Fakultät MannAUSGABE 29

Neben seiner Tätigkeit in der Radiologie HochFranken ist

Die Radiologie HochFranken mit Herrn Ertl und Herrn Prof. Dr. Kerl bietet an den Standorten Naila und Münchberg konventionelle Röntgendiagnostik sowie moderne Schnittbilddiagnostik mittels Computertomographie an. Zusätzlich werden am Standort Naila Sonographien (Ultraschall) und Mammographien durchgeführt. Mit diesem Schritt soll die Präsenz einer technisch hochstehenden radiologischen Diagnostik in den Kliniken HochFranken und im Landkreis Hof gestärkt, ausgebaut und zukunftssicher gemacht werden. Prof. Dr. Hans Ulrich Kerl und Peter Ertl, Radiologie HochFranken


Telefonverzeichnis: Ihre Ansprechpartner

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Schmerzdienst

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QUIPS-Medaille 2019 erhalten Hohe Patientenzufriedenheit mit postoperativer Schmerztherapie Chefarzt Dr. Jürgen Fisahn, die QUIPS-Beauftragte Elke Paschke und Dominik Dehler, Pflegerische Leitung des Schmerzdienstes der Klinik Münchberg, freuen sich über die Auszeichnung mit der QUIPS-Medaille.

Seit 2013 nimmt die Klinik Münchberg am QUIPSProjekt teil, einer nationalen Datenbank, die standardisiert die Schmerztherapie nach Operationen auswertet. Nun wurde die Klinik Münchberg für ihr Engagement mit der QUIPS-Medaille ausgezeichnet.

Schmerztherapie in Münchberg Die Angst vor den Schmerzen im Rahmen von Operationen ist bei allen Patienten mehr oder weniger ausgeprägt vorhanden. Daher ist es ein großes Anliegen alles zu tun, um die Schmerzen nach Operationen so erträglich wie möglich zu halten. Es gibt deshalb verschiedene, teils sehr aufwendige Schmerzkonzepte, die abteilungsübergreifend an AUSGABE 29

unserer Klinik zur Anwendung kommen. So können für verschiedene Operationen bereits vor dem Eingriff Schmerzkatheter für die Schmerztherapie nach der Operation gelegt werden, die nebenwirkungsarm die Schmerzweiterleitung zum Gehirn verhindern.

Datenerhebung und Erfassung Unsere Klinik nimmt seit nunmehr sieben Jahren am QUIPS-Projekt teil. Damit sind wir eine von insgesamt etwa 200 Kliniken, die aktiv Datensätze in Bezug auf Schmerzerleben und -empfinden für die Auswertung zur Verfügung stellt. Von insgesamt etwa 450.000 Datensätzen entfallen über 11.000 Datensätze auf die Klinik Münchberg.

Es werden Daten zur Schmerzstärke (Belastungs-, Maximal- und Minimalschmerz seit der Operation), dem Schmerzmittelbedarf und dem Angebot von Schmerzmitteln erhoben. Außerdem werden die Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Schwindel sowie zum Beispiel Beeinträchtigungen der Mobilität, der Kraft, des Schlafes oder der Stimmung des Patienten erfragt und dokumentiert. Anhand dieser Daten und deren Vergleich mit den anderen teilnehmenden Kliniken wird ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess angestrebt. Dieser spiegelt sich konsequent in der stetigen Weiterentwicklung unseres Schmerzkonzeptes und der Schulung unserer Mitarbeiter wider.


Schmerzdienst

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Über QUIPS QUIPS – Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie – ist ein multizentrisches, interdisziplinäres Benchmark-Projekt zur Verbesserung der Akutschmerztherapie in operativen Zentren/Krankenhäusern. Ziel ist die Verbesserung der Ergebnisqualität in der Schmerztherapie nach Operationen durch eine standardisierte Erhebung weniger Qualitätsindikatoren, ihre Analyse und Rückmeldung an die beteiligten Kliniken. Ein webbasiertes automatisiertes Feedback ermöglicht internes und externes Benchmarking sowie eine kontinuierliche Verlaufsbeobachtung. So kann die Klinik Münchberg eine hohe Patientenzufriedenheit hinsichtlich der Schmerztherapie sowie ein gutes Abschneiden in punkto

bei Belastung oder der Physiotherapie, erlebt, in der er sich mehr Schmerzmittel gewünscht hätte. Das heißt, dass 95 Prozent unserer orthopädischen Patienten in Bezug auf Schmerz optimal versorgt waren. Dr. med. Jürgen Fisahn, MBA, Chefarzt Zentrale Anästhesie und Intensivmedizin, Kliniken HochFranken Dominik Dehler, Pflegerische Leitung Schmerzdienst, Klinik Münchberg

Verträglichkeit im deutschlandweiten Vergleich vorweisen. Nur jeder zwanzigste orthopädische Patient unserer Klinik hat eine Situation, meist Anzeige

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Qualitätsmanagement

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QM – mehr als nur zwei Buchstaben Zertifizierungen und Auszeichnungen – was steckt dahinter? „Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015“, „Zertifiziertes EndoProthetikZentrum“, „Auszeichnung zertifiziertes Diabeteszentrum“ – die Liste von Auszeichnungen und Zertifizierungen für Krankenhäuser ist lang. Häufig stößt man bereits beim Betreten einer Klinik direkt auf die dortige „Hall of Fame“, denn Auszeichnungen und Zertifikate, die man als Klinik erworben hat, sind inzwischen auch für Patienten ein wichtiges Qualitätskriterium. Doch was steckt

hinter all den Zertifizierungen und was bedeutet eine solche Auszeichnung für mich als Patient? Zertifizierungen sind heutzutage wichtig, in manchen Fällen sogar dringend notwendig. Doch Auszeichnungen allein liefern keine Antwort auf die Frage, wie die Qualität der Leistungen in der täglichen Krankenhausroutine zu bewerten ist. Wichtig ist, dass hinter all den Zertifizierungen ein funktionierendes und in der Klinik gelebtes Qualitätsmanagementsystem steht.

Qualitätsmanagement in den Kliniken HochFranken Das QM als eigenständige Abteilung feiert dieses Jahr „runden Geburtstag“. Seit nunmehr zehn Jahren gibt es das „QM“ – und seitdem ist viel passiert. Natürlich ist die Kernaufgabe in einer Klinik eine bestmögliche Patientenversorgung. Aber es gehört inzwischen in weiten Bereichen schon fast „standardmäßig“ dazu, wenn Prozesse innerhalb des Hauses zu analysieren und zu optimieren sind. Anzeige

AUSGABE 29


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Qualitätsmanagement

Unsere spezifischen Zertifizierungen im Überblick Diabetessiegel Die Kliniken HochFranken sind eine anerkannte stationäre Behandlungseinrichtung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) für Patienten mit Typ 2-Diabetes und wurden als Diabeteszentrum DDG zertifiziert. Zudem sind die Kliniken HochFranken für ambulante Diabetesschulungen im Rahmen des Disease Management Programms für Diabetiker zugelassen. EndoProthetikZentrum An der Klinik Münchberg liegt ein Schwerpunkt in der Versorgung von Patienten mit Hüft-/Knieendoprothesen. Das EndoProthetikZentrum, welches auch die beiden orthopädischen Praxen ZON in Hof und OCB in Bayreuth einschließt, ist seit 2014 zertifiziert und versorgt jährlich über 1.000 Endoprothesen. Geriatriesiegel Die Fachabteilung Akutgeriatrie und Frührehabilitation in Naila umfasst die ganzheitliche Behandlung gesundheitlicher Probleme, die das höhere Lebensalter mit sich bringt. Das Geriatriesiegel Add on besteht seit 2017. Lokales TraumaZentrum Vorgaben für die optimale Versorgung von Polytraumen werden im Anforderungskatalog für Traumazentren aufgezeigt. Sowohl in der Klinik Münchberg als auch in der Klinik Naila halten wir – jeweils unter Leitung des jeweiligen chirurgischen Chefarztes – ein Lokales TraumaZentrum vor. StrokeUnit Seit Juli 2014 gibt es in der Inneren Abteilung der Klinik Münchberg eine aus vier Betten bestehende Schlaganfalleinheit. Ende Juli 2019 erhielt sie das Zertifikat „Lokale Schlaganfalleinheit mit Telemedizin“ der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und ist damit ein Mitglied der 332 bundesweit zertifizierten „Stroke Units“ (= Schlaganfallspezialstation). Doch inzwischen gibt es für viele Fachbereiche einer Klinik noch weitere, spezifische Zertifizierungsverfahren. Diese haben zum Ziel, einen bestimmten (Fach-) Bereich und damit eine Kernkompetenz eines Krankenhauses zu bewerten und gegebenenfalls auszuzeichnen.

So wurde in den letzten Jahren eine Vielzahl an bereits vorhandenen Regelungen verschriftlicht und für alle Mitarbeiter zugänglich gemacht. In einer hierfür spezifischen Software sind alle Pflegestandards und Anweisungen für jeden Mitarbeiter abrufbar. Manch einer mag im ersten Moment denken „Was? Mein Krankenhausaufenthalt erfolgt nach einem Standard?“. Dieser Gedanke ist sicherlich zunächst etwas befremdlich. Aber Pflegestandards und Arbeits- oder Verfahrensanweisungen bieten viel mehr und verweisen immer auf die patientenspezifischen Erfordernisse. Vor allem aber sind diese auch bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter sinnvoll. So kann sichergestellt werden, dass jedem Mitarbeiter eine Tätigkeit in derselben Vorgehensweise angelernt wird. Ebenso werden für den Klinikalltag notwendige Formulare und Checklisten in der Software gepflegt und regelmäßig aktualisiert.

Qualitätsmanagement im Wandel Lag zu Beginn der QM-Tätigkeit der Fokus vor allem darin, die bereits vorhandenen Strukturen zu erfassen und zu sortieren, sind nun insbesondere die Prozessanalyse und -optimierung das Hauptaufgabengebiet der Abteilung. Dies geschieht durch verschiedene QM-Instrumente, wie zum Beispiel: - Klinikinterne Workshops/Qualitätszirkel, in denen unter anderem aktuelle Gesetzesänderungen besprochen und

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Qualitätsmanagement

Maßnahmen festgelegt werden, diese in der Praxis umzusetzen - Klinikinterne Begehungen („Audits“): In Begehungen der verschiedenen Bereiche der Klinik erfasst das Qualitätsmanagement den Status Quo vor Ort und kann den Mitarbeitern eine Rückmeldung über eventuelle Verbesserungspotenziale geben; diese Begehungen finden in den Kliniken in enger Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen (Fach-) Bereichen und der QM-Abteilung statt. Unser Ziel ist es, die Abteilung „Qualitätsmanagement“ den Bereichen und Mitarbeitern als unterstützenden Ansprechpartner zur Seite zu stellen wenn es darum geht, Prozesse innerhalb der Klinik zu gestalten.

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Zertifizierungen als Beweis eines funktionierenden QM-Systems Auch im Gesundheitssektor und in Krankenhäusern steigt die Anzahl an Zertifizierungen. Eine Zertifizierung bescheinigt einem Unternehmen, dass es in definierten Bereichen vorgegebene Qualitätskriterien erfüllt. Eines der bekanntesten Zertifizierungsverfahren ist das nach der internationalen Norm „DIN EN ISO 9001“. Auch die Kliniken HochFranken haben ihr QMSystem nach dieser Norm strukturiert und sind seit 2012 danach zertifiziert.

Fazit Als Fazit lässt sich festhalten, dass die verschiedenen Auszeichnungen und Zertifizierungen

natürlich immer einen Anhaltspunkt dafür bieten, in welchen Bereichen eine Klinik besondere Aufgabenschwerpunkte setzt. Wird man in einer zertifizierten Klinik behandelt, so kann man als Patient davon ausgehen, dass ein Qualitätsmanagement etabliert ist, welches die einzelnen Prozesse kontinuierlich überwacht und bewertet. Und dies beginnt bereits bei der Planung Ihres Krankenhausaufenthaltes. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt aber auch, dass die Arbeit des Qualitätsmanagements viel mehr ist, als externe Zertifizierungen zu organisieren und zu begleiten. Die berühmten drei Buchstaben „KVP“ („Kontinuierlicher Verbesserungsprozess“) stellen die eigentliche QM-Aufgabe dar. Mandy Schaller, QMB, Kliniken HochFranken Anzeige

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Pflege

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Die Pflege im Fokus der Politik Personalbemessung in der Pflege – zum Wohle des Patienten?! Wer bereits im häuslichen Umfeld einen lieben Angehörigen gepflegt hat weiß, wie aufwändig Pflege sein kann. Diese Aufgabe fordert den ganzen Menschen und kostet viel Kraft. Auf den Pflegestationen unserer Kliniken sammeln sich oftmals zehn bis zwanzig vollständig abhängige Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen oder Einschränkungen. Wie viele Patienten können pro Schicht von einer Pflegekraft versorgt werden? Die Antwort auf diese scheinbar einfache Frage bereitet unseren Gesundheitspolitikern schon immer Probleme. Die internationale Pflege-Vergleichsstudie RN4CAST aus dem Jahr 2012 ermittelte, dass sich hierzulande im Schnitt eine Pflegekraft um 13 Patienten zu kümmern hat. Dieses Verhältnis liegt in der Schweiz und in Schweden bei etwa eins zu acht,

in den Niederlanden bei eins zu sieben und in den USA sogar nur bei eins zu 5,3 Patienten. Diese Zahlen belegen, dass man unserem Pflegepersonal ordentlich Arbeitsleistung abverlangt.

Ein Blick zurück In den 70er und 80er Jahren wurden die Personalkosten von den Kassen in voller Höhe übernommen, aber mit steigenden Ausgaben wuchs der Druck, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten. Es folgten zahlreiche Gesetze, die sich immer auch auf die Anzahl der in der Pflege tätigen Arbeitskräfte auswirkten. Mit der Pflegepersonalregelung (PPR) wurde 1993 ein bedeutsames Instrument zur Bemessung des Pflegepersonalbedarfs im Krankenhaus ins Leben gerufen. Sie war Bestandteil des deutschen Gesundheitsstrukturgesetzes von 1992 und Anzeige

diente der Ermittlung des Personalbedarfs auf Allgemeinstationen im Krankenhaus. Sehr schnell zeigte sich, dass tatsächlich viel mehr Pflegekräfte fehlten als zunächst geschätzt. Anfangs ging man von ungefähr 13.000 Planstellen aus, tatsächlich wurden es schnell noch 8.000 weitere. Wegen des hohen Erfassungsaufwandes und der enormen Personallücke wurde die PPR 1996 ausgesetzt und 1997 außer Kraft gesetzt. Der gravierendste Einschnitt in Sachen Personalbemessung erfolgte in den Jahren 2003 / 2004. Mit der Einführung der DRGs (Diagnostic Related Groups), einem für die Kliniken völlig neuen Abrechnungssystem, veränderte sich das Personalwesen in den Krankenhäusern grundlegend. Vorbereitend wurde im Mai 2001 das Institut für Entgeltabrechnung im Krankenhaus (InEK) gegründet. Die Spitzenverbände der Krankenkassen, der Verband der Privaten Krankenversicherung und die Deutsche Krankenhausgesellschaft haben wichtige Aufgabenfelder auf diese neue Institution übertragen, so unter anderem die Erstellung von Kodierrichtlinien oder die Weiterentwicklung des Berechnungssystems. Basierend auf Daten, die von sogenannten Kalkulationshäusern eingereicht werden mussten, entstand ein Kalkulationsschema, wie man es aus der Wirtschaft kennt. Steigende Fallzahlen und sinkende Verweildauern bewirkten inflationsähnliche Zustände vor allem für die

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Pflege

Berufsgruppe der Pflegenden. Pflegeleistung wurde nur anteilig und als Durchschnittswert vergütet. In der Folge wurden viele Planstellen der Pflege abgebaut, Absolventen der Jahrgänge, die seinerzeit ihre Ausbildung abgeschlossen haben, mehrheitlich nicht übernommen, Stellen im Pflegebereich, die durch Fluktuation frei wurden, nicht nachbesetzt. Teure examinierte Pflegekräfte wichen weniger qualifiziertem Personal.

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verrichtbar, die direkte Anwesenheit der Fachkräfte ist Grundvoraussetzung und zwar 24 Stunden an jedem Tag der Woche. Viele pflegerische Tätigkeiten sind aufgrund ihres Charakters über-

ging erheblich zurück. Zuletzt wurden unzufriedene Stimmen der Pflegekräfte in der Presse immer lauter und die Verantwortlichen fühlten sich genötigt, etwas zu unternehmen. Am Tiefpunkt

Kliniken sind keine Fabriken Leider wurde schon damals außer Acht gelassen, dass sich ein Krankenhaus nicht mit einem Warenproduktionsbetrieb vergleichen lässt, weil hier der Patient mit seinen ganz eigenen Bedürfnissen im Mittelpunkt steht. Während in der Herstellung von Konsumgütern jeder Prozessschritt maschinell durchgeführt werden kann und immer gleich abläuft, ist in der Arbeit am und mit Menschen ein hohes Maß an Verantwortung und Unmittelbarkeit sowie umfangreiches Fachwissen unabdingbar. Die Dienstleistung Pflege ist nicht lagerbar, sie wird im Entstehen „konsumiert“ und hängt in Qualität stark vom Leistungserbringer ab. Die Anforderungen an professionell Pflegende ändern sich genauso schnell wie der gesundheitliche Zustand der Patienten, während eines Krankenhausaufenthaltes mitunter ständig. In Industrie und Handwerk legen DIN-Normen fest, welches Maß an Qualität der Verbraucher erwarten darf, für die Dienstleistung Pflege hingegen gibt es Pflegestandards. Pflege ist niemals maschinell AUSGABE 29

Bild: Robert Kneschke – stock.adobe.com“. haupt nicht auf Hilfskräfte delegierbar, Bedarf und Umfang von Pflegeleistungen sind im Voraus nicht berechenbar. Kliniken müssen auch ein hohes Aufkommen an Patienten zum Beispiel bei Epidemien bewältigen können, das ist Teil des sogenannten Versorgungsauftrages, der im §109 SGB V nachzulesen ist.

Förderung der Pflege am Patientenbett Die Auswirkungen der ab 2004 gültigen Abrechnungsregeln waren vor allem für die Pflegekräfte fatal. Die Arbeitsbelastungen auf den Stationen für die verbliebenen Pflegekräfte haben sich stark verdichtet, praktische Ausbildung fand nur unzureichend statt und das Interesse am Pflegeberuf

dieser Entwicklung, 2018, waren nach Informationen der Bundesagentur für Arbeit knapp 40.000 Pflegestellen bundesweit unbesetzt. Nachdem die Partner der Selbstverwaltung, Krankenkassen und Verbände sich einfach nicht einigen konnten, zog das Bundesinnenministerium für Gesundheit Ende 2018 die Reißleine und erließ die sogenannte PflegepersonaluntergrenzenVerordnung (PpUGV). Sie gilt für definierte Bereiche zur Förderung der Pflege am Bett, Funktionsbereiche wie OP, reine Notaufnahme oder Endoskopie bleiben davon unberührt. Für diese sogenannten pflegesensitiven Bereiche wurde eine verbindlich einzuhaltende


Pflege

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Bild: WavebreakMediaMicro – stock.adobe.com Schichtbesetzung mit examinierten Pflegekräften, bezogen auf die Patientenbelegung auf Station festgelegt. Diese rote Linie darf nicht unterschritten werden. Seit Januar 2019 gilt die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung für Stationen der Unfallchirurgie, der Geriatrie, der Kardiologie und für Intensivstationen. Beispielhaft sei die Intensivpflege benannt, für die ein PatientenPersonal-Verhältnis tagsüber von 1 zu 2,5, nachts von 1 zu 3,5 und ab Januar 2021 von 1 zu 2 beziehungsweise 1 zu 3 gilt. Pflegepersonal mit Helferausbildung, medizinische Fachangestellte oder Notfallsanitäter dürfen je nach Bereich nach einem vorgegebenen Schlüssel, jedoch nur anteilig, angerechnet werden. Ebenfalls vorgegeben ist der Umfang von Personalverlagerung von einem in einen anderen Fachbereich. Mit einer weiteren Verschärfung der Regeln wurde die PflegepersonaluntergrenzenVerordnung seit Januar 2020 ausgeweitet und gilt nun für nahezu alle Pflegebereiche der Kliniken HochFranken.

Gut gemeint… Gut gemeint, ist noch lange nicht gut gemacht! Wie schon

eingangs erwähnt, sollte man im Pflegebereich mit der Annahme „Patient ist gleich Patient“ eher vorsichtig umgehen. So lässt sich der pflegerische Aufwand bei Patienten, die operativen Gelenkersatz erhalten und ansonsten kein weiteres Gesundheitsproblem haben, nicht mit hochbetagten Menschen vergleichen, die mit mehreren schwerwiegenden chronischen Erkrankungen in ihrer Alltagskompetenz dauerhaft eingeschränkt und auf umfassende Hilfe angewiesen sind. Leider ist dies bei der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung nicht mit bedacht worden. Positive Aspekte hat die Regelung aber auch gebracht: Die Nachtdienste sind besser besetzt. Ab einer Patientenzahl, je nach Fachgebiet von mehr als 15 beziehungsweise 20, muss eine zweite, ab 40 Patienten und mehr entsprechend eine dritte Pflegekraft eingeteilt werden. Mit der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung ergibt sich für die Kliniken eine Vielzahl an Nachweispflichten. Jede Station, jede Schicht mit Besetzung im Verhältnis zur Belegung, muss dokumentiert und zentral an das Institut für Entgeltabrechnung im Krankenhaus gemeldet werden.

Bei dauerhaften Verstößen sind Strafzahlungen zu leisten. Darüber hinaus drohen Vergütungsabschläge oder eine Verringerung der Fallzahlen. Ein paar Ausnahmetatbestände gelten als zulässig, zum Beispiel der kurzfristige, krankheitsbedingte Personalausfall, der über das übliche Maß hinausgeht, oder die starke Erhöhung der Patientenzahlen beispielsweise bei Epidemien oder Großschadensereignissen. Diese Art von Angaben müssen von einem Wirtschaftsprüfer attestiert werden. Um die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung einhalten zu können, haben bundesweit 37 Prozent aller Kliniken Betten auf Intensivstationen geschlossen, 29 Prozent mussten sogar ganze Bereiche zeitweise von der Notfallversorgung bei der Leitstelle des Rettungsdienstes abmelden.

Verschärfte Personalsituation War es bisher ohnehin schon schwer, Pflegepersonal zu bekommen, so hat dieses Regelwerk die Situation noch zusätzlich verschärft. In Ballungsgebieten wird mit hohen Prämien gelockt, so etwas kennt man nur aus der Fußball-Bundesliga! Auch die Zusage der Politik, die Kosten für Pflege am Bett vollständig aus der DRG-Kalkulation herauszunehmen und in einem gesonderten Budget abzubilden, ändert nichts an der prekären Situation der professionellen Pflege. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn flog im September vergangenen Jahres nach Me-

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Pflege

xiko, um dort Pflegekräfte zu werben. Um das insgesamt langwierige Verfahren des Personaltransfers zu beschleunigen, wurde die Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe GmbH mit Sitz in Saarbrücken gegründet. Deren Website verrät, dass Mitte dieses Jahres die ersten Pflegefachkräfte aus Mexiko und den Philippinen in der Bundesrepublik eintreffen werden. Die Ausgestaltung der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung legt die Vermutung nahe, dass es hier nur auf den ersten Blick um das Wohl von Patienten und Pflegepersonen geht. In den Medien wird immer wieder diskutiert, welchen Beitrag zur Versorgung mit Gesundheitsleistungen kleinere Kliniken überhaupt leisten können beziehungsweise dürfen. Es wird davon gesprochen, dass es im Vergleich zu anderen europäischen Ländern in Deutschland zu viele Kliniken gibt. Hat man hier einen selbst verursachten Mangel an Pflegepersonal genutzt, um Strukturbereinigung zu betreiben?

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Hohe Pflegequalität Auch für die Kliniken HochFranken ist dieser neue Zustand nicht so einfach zu bewältigen. Glücklicherweise haben sich die Verantwortlichen in Münchberg und Naila bisher nie strikt an die Vorgaben des Instituts für Entgeltabrechnung im Krankenhaus zur Personalbemessung gehalten. Mit diesen Kennzahlen, die sich aus Durchschnittsberechnungen ergeben, hätte man in den vergangenen Jahren niemals die gewohnte Pflegequalität halten können. Wo anderenorts das Personalbudget für den Pflegebereich gekürzt wurde, hat man es in Münchberg und Naila vorgezogen, die Pflege als entscheidenden Qualitätsfaktor zu fördern. Ein weiterer Pluspunkt im Portfolio der Kliniken ist die angebundene Berufsfachschule für Pflege, die 72 Ausbildungsplätze anbietet und jährlich etwa 25 frisch examinierte Pflegekräfte verlassen. So kommt es, dass die beiden Häuser in Münchberg und Naila zu den wenigen Kliniken gehören, die über eine 100-prozentige Fachkraftquote verfügen.

Die Mehrheit der angestellten Pflegepersonen kommt aus der unmittelbaren Umgebung und versteht die Patienten und ihre Anliegen ohne soziologische Hindernisse oder Sprachbarrieren. Individualität und Patientenwunsch sind uns wichtig, sie dürfen nicht nur Schlagworte sein. In dieser Situation dürfen die Patienten nicht das Nachsehen haben!

Und nun? Aber wie geht es weiter? Mit all den beschriebenen Auswirkungen und den negativen Kritiken von allen Seiten, wird die PflegepersonaluntergrenzenVerordnung wohl nicht lange „überleben“. Schon jetzt wird die Ablösung der Untergrenzenverordnung vorbereitet. Wie der Berufsverband der Pflegenden Mitte Februar meldete, hat man ein bewährtes Instrument wieder belebt, die PPR, aber als Version 2.0. Im Detail stellt das neue Pflegepersonalbemessungsinstrument PPR 2.0 eine grundlegend überarbeitete und modernisierte Pflege-Personalregelung (PPR) dar, die in ihrer ursprünglichen Form von vielen Krankenhäusern zur Kalkulation der vorhandenen Pflegepersonalkosten nie ganz verworfen worden ist. Pflege und Medizin sind für die Gesellschaft wichtige Dienstleistungen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sich ihrer Verantwortung bewusst und werden immer zum Wohle der ihnen anvertrauten Patienten handeln!

Bild: Robert Kneschke – stock.adobe.com“. AUSGABE 29

Elke Förschler, Pflegedienstleitung Klinik Münchberg


Pflegeausbildung aktuell

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Startschuss für Generalistik Pflegeausbildung wird ab 2020 neu aufgestellt Die Ausbildungsberufe der Altenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie der Gesundheits- und Krankenpflege werden zusammengelegt. Nach einer Ausbildung von drei Jahren wird nun der Abschluss „Pflegefachmann“ beziehungsweise „Pflegefachfrau“ erlangt. Mit diesem generalistischen Abschluss stehen viele Türen und Wege für eine spannende und abwechslungsreiche berufliche Zukunft offen.

Schwerpunkt stationäre Akutpflege

Der theoretische und praktische Unterricht findet als Blockunterricht an unserer Pflegeschule statt.

Die generalistische Pflegeausbildung ist aktuell in allen bestehenden Pflegeschulen ein großes Thema. 2020 beginnen deutschlandweit die ersten Ausbildungskurse, die nach dem neuen Pflegeberufegesetz (PflBG) ausgebildet werden. Um die „neue“ Ausbildung bestmöglich umsetzen zu können, stehen die Schulen vor einer großen Herausforderung. Es wird spannend…

Wir, die Kliniken HochFranken, bieten die Ausbildung mit dem Schwerpunkt in der stationären Akutpflege an. Der hier mögliche Berufsabschluss „Pflegefachmann/Pflegefachfrau“ wird, anders als der bisherige Abschluss in der Gesundheits- und Krankenpflege, in allen EU-Staaten anerkannt und eröffnet viele berufliche Möglichkeiten. Außerdem befähigt die generalistische Ausbildung dazu, Menschen aller Altersgruppen in unterschiedlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens, zum Beispiel im Krankenhaus, im Pflegeheim, in der Kinderklinik oder im häuslichen Umfeld, zu pflegen. Nach der Ausbildung können zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten wahrgenommen werden, beispielsweise eine fachliche Spezifikation (zum BeiAnzeige

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Pflegeausbildung aktuell

spiel Fachkraft im Operationsdienst oder Intensivpflege und Anästhesie) bis hin zum Studium (Pflegewissenschaft, Pflegemanagement oder Pflegepädagogik).

Theoretische und praktische Ausbildungsphasen

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Da unsere Auszubildenden immer nahe am Menschen arbeiten, legen wir neben der fachlichen Ausbildung auch sehr viel Wert auf die persönliche Weiterentwicklung unserer Schülerinnen und Schüler. Hierzu werden methodische, kommunikative, personale, soziale und interkulturelle Kompetenzen vermittelt. Durch vielfältige Unterrichtsformen wie Team- und Gruppenarbeiten, Projekte, Workshops und fachpraktische Übungen werden diese Fähigkeiten gezielt gefördert.

schen Versorgung hinzu. Diese Einsätze finden bei unseren Kooperationspartnern statt. Während der Praxiseinsätze werden die Auszubildenden von kompetenten und erfahrenen Pflegekräften mit pädagogischer Zusatzausbildung betreut. Ebenso unterstützt das Personal der Pflegeschule durch regelmäßige Praxisbegleitungen die Verknüpfung von Theorie und Praxis.

Während der generalistischen Ausbildung wechseln sich theoretische und praktische AusStaatliche bildungsphasen ab. Den AuszuAbschlussprüfung bildenden wird auf hohem Niveau Wissen vermittelt Die dreijährige Ausbil– in der Theorie durch das dung schließt mit einer hochqualifizierte Lehrstaatlichen Abschlussprüpersonal an der Pflegefung (schriftliche, mündlischule und in der Pflegeche und praktische Prüpraxis durch ausgebildete fung) ab. Sie verleiht die Praxisanleiter auf allen Berufsbezeichnung „staatStationen unserer Klinilich anerkannter Pflegeken. Auch bei unseren fachmann“ oder „staatlich Kooperationspartnern ist anerkannte Pflegefachdie Praxisanleitung wähfrau“. Durch diesen Abrend der Außeneinsätze schluss kommen viele verder Azubis sichergestellt. Die neue Ausbildung vermittelt umfangreiches schiedene Einsatzgebiete theoretisches Wissen und bereitet die Auszu- in Frage. Absolventen Im § 5 PflBG wird das bildenden durch gezielte praktische Anleitung können beispielsweise in Ziel beschrieben. Hier auf den Pflegealltag vor. der stationären Akutheißt es unter anderem, pflege, der stationären dass Pflegefachpersonen die Langzeitpflege, der ambulanten Der theoretische und praktiAufgabe haben, Menschen aller Pflege, der Rehabilitationspflege sche Unterricht umfasst 2.100 Altersstufen selbstständig und oder in Wohngruppen arbeiten. Unterrichtsstunden. Dieser Teil umfassend zu pflegen, zu betreuder Ausbildung findet an der en und zu begleiten. Des WeiteAm 1. September 2020 startet Pflegeschule der Kliniken Hochren werden im § 4 PflBG folgendie Pflegeschule an den Kliniken Franken in Form von Blockunde vorbehaltene Tätigkeiten zur HochFranken den ersten Austerricht statt. Die praktische Auseigenverantwortlichen Übernahbildungskurs auf der Grundlage bildung umfasst insgesamt 2.500 me, durch Pflegefachmänner und des Pflegeberufegesetzes (2017) Stunden. Die meiste Zeit der Pflegefachfrauen, beschrieben: und der Ausbildungs- und Prüpraktischen Ausbildung findet an „Erhebung und Feststellung des fungsverordnung für die Pflegeden Kliniken HochFranken in individuellen Pflegebedarfs, berufe (2018). Wir sind gespannt Münchberg und Naila statt. Um Organisation, Gestaltung und und freuen uns auf die neue Heeine generalistische Qualifikation Steuerung des Pflegeprozesses rausforderung. zu erreichen, kommen Einsätze und Analyse, Evaluation, Sichein Altenpflegeeinrichtungen, in Lisa Schöpf rung und Entwicklung der Qualider ambulanten und häuslichen Berufsfachschule für Pflege tät der Pflege.“ Pflege sowie in der psychiatriAUSGABE 29


Seelsorge im Krankenhaus

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Seelsorge gehört zum Patientenwohl Die Kirche muss da sein, wo die Menschen sind Seelsorger der Klinik Münchberg

Seelsorger der Klinik Naila

Evangelische Seelsorge Pfarrerin Susanne Sahlmann Evang. Pfarramt Stammbach Tel. 0 92 56 / 9 61 14

Evangelische Seelsorge Pfarrer Herbert Klug Evang. Dekanat Naila Tel. 0 92 93 / 9 71 46

Katholische Seelsorge Gemeindereferentin Barbara Riedel Kath. Seelsorgebereich Hofer Land Tel. 0 92 81 / 70 67 86

„Schön, dass Sie da waren. Vielen Dank für Ihren Besuch!“. Mit diesen warmen Worten werde ich oft aus einem Patientenzimmer verabschiedet.

auch dann gut, wenn da jemand kommt, der nicht zur Familie oder zu den Freunden gehört. Denn einem Außenstehenden kann man manchmal leichter von Angst und Sorgen erzählen.

Ein Besuch tut gut, wenn man im Krankenhaus ist. Als Gemeindepfarrerin gehe ich Woche für Woche zu Menschen aus unserer Kirchengemeinde, die Patienten in der Klinik in Münchberg sind. Ein Besuch tut besonders

Das ist für mich ein sehr wichtiger Aspekt von Seelsorge im Krankenhaus: Ich kann einfach zuhören. Ich bin weder Angehörige, die selbst betroffen ist, noch gehöre ich zum Klinikpersonal, das zielgerichtet arbeiten muss.

Seelsorge an den Kliniken HochFranken Unsere Kliniken verfügen jeweils über eine Klinikkapelle, in der im wöchentlichen Wechsel ein evangelischer oder katholischer Gottesdienst stattfindet. Die für die Kliniken HochFranken zuständigen Seelsorger stehen unseren Patienten und Angehörigen in schweren Situationen als Gesprächspartner zur Verfügung. Unsere Mitarbeiter auf den Stationen vermitteln Ihnen gern den Kontakt zu unseren Seelsorgern.

Katholische Seelsorge Gemeindereferentin Michaela Meusel Kath. Seelsorgebereich Hofer Land Tel. 0 92 81 / 70 67 13

Und ich kann mit den Menschen beten, oder auch für sie. In der Bibel heißt es: „So ist’s ja besser zu zweien als allein. Weh dem, der allein ist, wenn er fällt! Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft. Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen.“ (Prediger 4,9-12 in Auszügen) Zu zweit sein, nicht allein, das ist für mich der Grundsatz der Seelsorge. Wenn wir als Seelsorgende Trost geben können, dann nur dadurch: Wir sind da, wir hören zu, wir halten das Schwere mit aus. Mehr Trost gibt es nicht. Die evangelische Klinikseelsorge ist in Münchberg so organisiert, dass für die Patienten grundsätzlich ihre jeweiligen Ortspfarrer des Wohnortes zuständig sind. Ich selbst arbeite zu 100 Prozent als Pfarrerin in Stammbach.

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Seelsorge im Krankenhaus

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Ich werde nur in solchen Fällen von der Klinik gerufen, wenn ein/e Patient/in oder seine/ihre Angehörigen einen ganz dringenden Seelsorgewunsch äußern. Dies ist manchmal ein seelsorgliches Gespräch, manchmal ein Krankenabendmahl oder auch eine Aussegnung. Natürlich bin ich nicht immer direkt erreichbar und kann auch selten sofort kommen – vielleicht bin ich gerade im Religionsunterricht, mache einen Geburtstagsbesuch, halte Gottesdienst oder leite eine Sitzung, was eben alles zu den Aufgaben im Gemeindepfarramt gehört. Dann springen immer wieder auch andere PfarrkollegInnen ein, wofür ich sehr dankbar bin. Ich bin trotz dieses Spagats sehr gerne die Beauftragte für Klinikseelsorge des Dekanatsbezirks Münchberg. Denn darauf kommt es für mich an: Die Kirche muss da sein, wo die Menschen sind. Wenn sie im Krankenhaus sind, kommt die Kirche dorthin. Dazu gehören zum einen eben persönliche Besuche und das Einzelgespräch, zum anderen aber genauso der wöchentliche Gottesdienst in der Klinikkapelle. Die Pfarrerinnen und Pfarrer der umliegenden Gemeinden halten abwechselnd die evangelischen Gottesdienste. Die Kapelle und der Raum der Stille nebenan werden sorgfältig von der Klinik gepflegt. Im vergangenen Jahr wurde ein E-Piano für die musikalische Gestaltung der Liturgie angeschafft. Dies zeigt die Wertschätzung von medizinischer Seite: Die Seelsorge gehört zum umfassenden Patientenwohl. Pfarrerin Susanne Sahlmann AUSGABE 29

An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Dominik Dehler Dr. Michael Ernstberger Peter Ertl Dr. Jürgen Fisahn Prof. Dr. Klaus Fritsch Norbert Goßler Dipl.-Med. Peter Heumann Prof. Dr. Hans Ulrich Kerl Pfrin. Susanne Sahlmann Lisa Schöpf Dr. Jörg Walther

Redaktionsmitglieder: Melanie Matthes (Leitung) Thomas Agel Elke Förschler Markus Hochmuth Henning Kölbl Birgit König Mandy Schaller Andreas Voigt


Wir gratulieren...

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… zu 10 Jahren Betriebszugehörigkeit an der Klinik Münchberg: Vordere Reihe: Carina Schlenk, Elke Bauer, Katrin Knobloch-Lucas, Marion Harzer. Hintere Reihe: Karoline Schütz, Carmen Popp, Martin Langer, Patrick Reich, Anne-Kristin Schramm

… zu 10 Jahren Betriebszugehörigkeit sowie zu 25 Jahren und zu 40 Jahren im Öffentlichen Dienst an der Klinik Naila: Micha Oelschlegel (10), Markus Schmidt (10), Annelie Ströhlein (25), Heike Seeling (25), Inge Weigold (40), Mirjana Wohn (10), Ulrich Spindler, Diana Bretschneider (25), Nadja Wendlandt (25), Yvonne Daum (10), Kerstin Färber (10), Sandra Dittmar (10), Susanne Rühr, Kristin Riedel (10), Tina Schmidt (10), Tina Franz (10), Sylvia Scheufler, Jennifer Vetter (10) Nach über 40 Jahren Betriebszugehörigkeit wurden zudem Ulrich Spindler, Krankenpfleger und Leitung der ehemaligen Station 3, sowie Susanne Rühr, Krankenschwester und Leitung der ehemaligen Station 5, in den Ruhestand verabschiedet. Auch Krankenschwester Sylvia Scheufler wurde nach langjähriger Tätigkeit an der Klinik Naila in den Ruhestand verabschiedet. PLUSPunkt ... Das Magazin der Kliniken HochFranken


Ehrungen KSH

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365 Tage im Jahr im Einsatz Mitarbeiter der Klinikservice HochFranken GmbH (KSH) geehrt Unverzichtbar und doch häufig übersehen, fleißig und überall, ohne große Stimme – die Mitarbeiter der Klinikservice HochFranken GmbH (KSH). Sie stellen an 365 Tagen im Jahr ihre Arbeitskraft und ihr Engagement unseren Kliniken zur Verfügung. Speziell für ihre Tätigkeit im Krankenhaus vorbereitet und eingearbeitet sorgen sie für die Sauberkeit im gesamten Haus, selbst in den hochsensiblen Bereichen wie in den Operationssälen oder Intensivstationen, in den Endoskopien oder im Herzkatheterlabor. KSH-Mitarbeiter stellen die Küchenleitung und unterstützen das Küchenteam bei der Essenszubereitung, sie bringen die Essenswagen zur rechten Zeit auf die Stationen und holen das gebrauchte Geschirr zurück in die zentrale Spülküche, um es wieder zu reinigen. KSH-Mitarbeiter sorgen dafür, dass immer neu aufbereitete Betten für die Stationen zur Verfügung stehen. Ein Maler kümmert sich um immer wieder nötige Instandsetzungen. Andere unterstützen die Mitarbeiter im Zentrallager und im Zentralarchiv. In allen Bereichen der Kliniken sind diese Mitarbeiter fest integriert und gehören einfach zum Klinikalltag. „Gemeinsam arbeiten zum Wohle unserer Patienten“ ist das Motto. So werden sie von den Kolleginnen und KolleAUSGABE 29

An der Klinik Naila wurden folgende Mitarbeiter für ihre langjährige Tätigkeit bei der KSH geehrt: Andrea Beier, Martina Birk, Lyudmyla Dömel, Elke Geupel, Kerstin Körner, Gertrud Lang, Rita Langheinrich, Klaus Lermer, Birgit Löhner, Gabriele Meister, Karin Narr, Ralph Neubauer, Erika Ritter, Monika Rozanski, Martina Saalfrank

An der Klinik Münchberg wurden folgende Mitarbeiter für ihre langjährige Tätigkeit bei der KSH geehrt: Heidi Bachhelm, Simone Butt, Sabine Djan, Christa Gebhardt, Gabriele Haase, Irmtraud Herold, Andrea Hoffmann, Anneliese Kern, Kerstin Kiefel, Petra Kruppa, Rita Krügel, Regine Melzer, Doris Möckel, Pavlina Pittroff, Irmgard Raithel, Heike Rexin, Petra Rußler, Hannelore Schatz, Beate Sonntag, Michaela Stricker, Barbara Wagner, Renate Winkler gen im Haus geschätzt und vom Patienten wahrgenommen. Dazu gehören aber nicht nur eine gute Arbeitsleistung, sondern auch Höflichkeit, Hilfsbereitschaft und ein freundliches Wort – so viel Zeit muss immer sein. Nicht zuletzt trägt diese Einstellung auch zum guten Ruf unserer beiden Kliniken bei.

Deshalb einmal an dieser Stelle ein großes „Dankeschön“ für die hilfreichen Geister im Hintergrund, die doch für alle so wichtig sind. Peter Wack, Geschäftsführer, KSH, Norbert Goßler, Prokurist, KSH,Thorsten Sippl, Prokurist, KSH


Gewinnspiel

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Miträtseln und gewinnen! Rätseln Sie mit! Das hält frisch und jung. Und mit etwas Glück können Sie einen von fünf attraktiven Preisen gewinnen! Und so geht’s: 1. Kreuzworträtsel lösen. 2. Gesuchtes Wort eintragen. 3. Lösungswort auf eine Postkarte schreiben! Bitte geben Sie an: Name und Anschrift. 4. Postkarte an den Pforten der Kliniken HochFranken abgeben oder unter Stichwort „PlusPunkt, Kreuzworträtsel 29“ einsenden. Teilnahmeberechtigt mit jeweils einer Karte sind alle Patienten, Angehörige und Mitarbeiter. Einsendeschluss ist der 31.07.2020. Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen! Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Als Preise winken für jeden Gewinner fünf klassische Massagen á 20 Minuten in den Bäderabteilungen der Kliniken HochFranken. Wir wünschen „Viel Glück“!

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Denksport & Zum Schmunzeln

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Denksport – Das hält jung! Täglich ein paar Minuten eine knifflige Herausforderung – und Sie halten Ihre „grauen Zellen“ frisch und munter!

Versuchen Sie’s doch auf den nächsten Seiten selbst einmal! Alle Auflösungen finden Sie auf Seite 38.

Sechseck – Knobeln Sie mit! Es dreht sich alles um die Zahl 2. Trägt man die Zahlen von 1 bis 19 in der richtigen Reihenfolge in das Sechseck ein, erhält man auf allen Strahlen, vom Zentrum aus gerechnet, und auf den Geraden der Umfassung jeweils die Summe 22.

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Ein Mann torkelt total betrunken in die Praxis. Der Arzt fährt ihn wütend an: „Was fällt Ihnen eigentlich ein, in solch einem Zustand hierherzu kommen?“ – „Ja, aber Herr Doktor, Sie haben doch selbst gesagt, das nächste Mal brauche ich nicht nüchtern zu kommen!“ Sudoku

Ein Ehepaar unterhält sich nach 20 Jahren Ehe. Die Frau: „Du ,ich muss Dir gestehen, ich bin eigentlich farbenblind. Darauf der Mann: „Wenn Du so ehrlich bist, muss auch ich Dir was gestehen, ich bin eigentlich gar nicht aus Gera sondern aus Ghana.“ AUSGABE 29


In eigener Sache

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„Demenz braucht Dich“ Demenzschulung in der Klinik Naila

Kamen in der Klinik Naila zur Demenzschulung zusammen: die Senioren- und Behindertenbeauftragten sowie Seniorenbeiräte des Landkreises Hof

„Demenz braucht Dich“ – unter diesem Motto steht die Initiative Demenz Partner der Deutschen Alzheimergesellschaft, an der sich auch die Klinik Naila beteiligt. Ziel dieser Initiative ist es, das Thema Demenz in der Gesellschaft zu platzieren, das Wissen dazu in der Bevölkerung zu erweitern, Hemmschwellen gegenüber Menschen mit Demenz abzubauen und es diesen zu ermöglichen, möglichst lange zu Hause leben zu können. Im Rahmen der Initiative Demenz Partner fand Ende vergangenen Jahres in der Klinik Naila eine Demenzschulung der ehrenamtlichen Senioren- und Behindertenbeauftragten sowie der Seniorenbeiräte des Landkreises Hof statt. Diese stehen

Senioren und deren Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite, unterstützt von der Seniorenkoordinatorin im Landratsamt Hof. Zur Fortbildung eingeladen hatte die GesundheitsregionPlus Stadt und Landkreis Hof. In einer kurzen Einführung zum Thema Demenz stimmte Ute Hopperdietzel als Vertreterin der Arbeitsgruppe Pflege die Mitwirkenden mit einer Geschichte einer an Demenz erkrankten Frau in die Lebens- und Gefühlswelt ein. Anschließend informierte Dr. med. Eckard Krüger, Chefarzt der Abteilung Akutgeriatrie und Frührehabilitation der Klinik Naila, detailliert über das Krankheitsbild der Demenz und stellte auch einige mögliche Maßnahmen zur Vorbeugung einer Demenz vor. Über den adäquaten Umgang mit Betroffenen referier-

te Nicole Hartenstein, stellvertretende Pflegedienstleitung der Klinik Naila. Weiterführende Informationen rund um die Initiative Demenz Partner sind unter www.demenzpartner.de zu finden. Aktuell gibt es in Deutschland rund 1,7 Mio. Menschen mit Demenz und es werden mehr. Deshalb geht das Thema uns alle an.

DenksportAuflösungen Magisches Sechseck Sudoku

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AUSGABE 29


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Klinik Münchberg Hofer Straße 40 95213 Münchberg Telefon: 0 92 51 872-0 Telefax: 0 92 51 872-241 E-Mail: info@kliniken-hochfranken.de Internet: www.kliniken-hochfranken.de /KlinikenHochFranken

Klinik Naila Hofer Straße 45 95119 Naila Telefon: 0 92 82 60-0 Telefax: 0 92 82 60-619 E-Mail: info@kliniken-hochfranken.de Internet: www.kliniken-hochfranken.de /KlinikenHochFranken

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