Mein Glaubensbekenntnis - Kreaktivität & Spiritualität (Bravo Birgit)

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Mein

ich glaube an mich und meine Welt und die gemeinschaft der ganz normal verrückten spinner.

Glaubens bekenntnis

enschen mit Wie junge M lität t & Spiritua Kreaktivitä spinnen. ihre Träume ickelt! rn mitentw le ü ch S n o V getestet! An Schulen

it

g by Bravo Bir



Dir geschehe nach deinem Glauben

Markus 11,23+24

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WARNUNG! Jeder Mensch erzählt sich tagtäglich Geschichten. Das, was man da den ganzen langen liebenTag vor sich herplappert, ist wie ein Film in den man sich selbst reinredet.

Wie bitte?

Naja, dir fällt im Leben was auf, dir sticht was ins Auge, dich beschäftigt was. Und das will man natürlich aus sich rausbringen, und weitertragen und weitersagen und je mehr man sich da reinredet, desto realer genialer spielt das Leben mit. Hörst du dir auch zu, was du dir selbst vorher sagst?


e 端ber t h ic h c s e G e in E chten einen echt schle redet e g in e r ir m h ic Film, den e ich auf in s s a p m e d it e habe. S einrede r , e k n e d in e r h was ich mic mich h ic s a w in m e und vor all e. reinziehen lass

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Das Spiel beginnt. Ein richtig schlechter Film. Ich nehme an einem Projekt teil. Wir sollen uns selbst in einen Film reinreden und dann... Egal. Auf alle Fälle ist meine Aufgabe meinen Glauben an mich zu verlieren, damit ich ihn dann wieder zurückerobern kann. Komische Aufgabe. Ich kann mir nicht vorstellen wie ich meinen Glauben an mich verlieren kann oder soll. Bin gespannt. Ich erhalte einen Zettel. Darauf steht „Glaube fest daran, dass andere dich hassen.“ Oh mein Gott... das ist eine echt komische Aufgabe. Wie soll ich denn glauben dass andere mich hassen? Warte ich lese weiter: „Theatere dich in diese Vorstellung hinein. Steigere dich da richtig rein. Male dir aus wie es ist, wenn andere dich hassen.“ Dann schau was passiert. Dein Glaube wirkt. Ok, das mach ich. Ich verlasse den Projektunterricht und bin auf mich alleine gestellt. Ich nehme die Aufgabe ernst. Bin gespannt wie allmächtig ich bin. Ich gehe entlang der Schulpromenade. Mir kommen zwei Schüler entgegen. Ich beginne gleich mit der Aufgabe. Ich denke zu mir „Die hassen mich bestimmt.“

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Muss aber lachen. Die beiden lachen auch als ich an ihnen vorbei gehe. Und ich denke mir „Vielleicht haben sie wegen mir gelacht.“ Ach quatsch, ich fang leicht jetzt schon an zu spinnen. Ich winke ab. Ich denke aber nochmals drüber nach. Was ist wenn doch? Verwerfe aber den Gedanken wieder. Ich komme zuhause an. Ich nehme meine Aufgabe ernst. Sehr ernst. Ich will die Beste sein. Leg mich aufs Bett und stelle mir vor, wie mich andere hassen. Ich sehe mich am Pausenhof wie mich andere bespucken. Oh Mann, echt schräg... Ich lache noch. Dann mach ich weiter. Und irgendwie merke ich wie die Stimmung auf einmal in mir kippt. Wie aus meinem Lachen nun doch Zweifel werden. Irgendwie scheine ich automatisch einen Suchlauf zu starten, und ich erinnere mich daran, wie mir mal Marlene die Schultasche ausgeleert hat. Mitten vor allen anderen. Und alle anderen haben mich ausgelacht. Ja so wars doch? Ich sehe die Situation noch genau vor mir. Sehe die Gesichter, die vielen Finger, die auf mich zeigen. Ja, da hatte ich das Gefühl, dass mich die anderen hassen. Kein schönes Gefühl. Ich hätte am liebsten Marlene in diesem Moment gekillt. Diese blöde blöde dumme Kuh. Ich hätte mir damals


gewünscht stärker als sie zu sein. Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass ich es ihr heimzahlen kann. Ich bin jetzt wütend. Genauso wütend wie damals. Es ist als ob ich wieder dort bin. Dort mit meiner Angst, die mich eingewickelt hat. Schlag auf Schlag geht es mit meinen finsteren Gedanken weiter. Ich merke wie ich beginne mich langsam aber sicher einzuspinnen. Mein Kopf ist hellwach. Nur Rachegedanken. Komisch, dass ich mich an etwas erinnere, dass schon lange irgendwie aus meinem Gedächtnis weg war. Ob das mit dem Glauben zusammenhängt „Andere hassen mich?“ Die Lehrerin hat ja gesagt, „Es fügt sich alles so zusammen, dass ich in meinem Glauben bestärkt werde und mich fest daran klammern und halten kann. Ein Glaube gibt mir Halt hat sie gemeint. Ob es mir gut tut oder nicht.“ Bin gespannt. Auf alle Fälle ist Marlene eine blöde Kuh! Ich lenke mich ab und hol mich von dem Film runter. Merke dass es mir nicht gut tut. Ich schlafe ein. In meinem Traum bin ich wieder bei Marlene. Ich stehe ihr gegenüber und schlage auf sie ein. Ich spucke sie an und reiße ihr die Haare aus. Sie bricht tot zusammen.

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Dann wache ich auf. Oh mein Gott was träum ich da. Bin ich komplett irr!? Jetzt krieg ich langsam Angst. Ich lenke mich ab und gehe shoppen. Vorher aber nochmals meine Aufgabe wiederholt „Alle anderen hassen mich.“ Ich rufe meine Freundin an, ob sie vielleicht Lust hat mitzugehen. Ich brauche unbedingt Ablenkung. „Sabsi hast du Lust shoppen zu gehen?“ „Nö, keine Zeit. Bin grad echt beschäftigt. Vielleicht ein anderes Mal – Tschüß.“ „Ja, Tschüß“. Sabsi war echt komisch am Telefon. Sie hat keine Zeit für mich. Ich hätte sie aber dringend zum Reden gebraucht. Vielleicht hat sie sich nur eine Ausrede einfallen lassen und sie wollte sich nicht mit mir treffen. Freunde sind doch da, wenn man sie braucht oder? Da habe ich doch recht. Ich hab doch recht oder? Ist ganz schön gemein von ihr. Egal, komm. Ich brauche niemanden. Meine Gedanken hören nicht auf zu kreisen „Warum hat sie nicht zugesagt. Sie hat ja sonst auch immer Zeit für mich. Vielleicht habe ich ihr was getan und ich weiß es nicht?“ Ach... hör auf mit den Gedanken. Stopp. Alles ist ok. Ich lache und konzentriere mich auf meine Aufgabe. „Alle anderen hassen mich.“


was mir noch ganz wichtig ist, zu sagen...


„Alle Religionen entstammen derselben Quelle“ Was du säst, wirst du ernten. Es ist die Regel der Natur: das, was wir säen, werden wir ernten. Buddhismus

Was auch immer ein Mensch sät, wird er auch ernten. Christentum

Was von dir ausgeht, wird zu dir zurückkehren. Konfuzianismus

Du kannst nicht einbringen, was du nicht säst. So, wie du den Baum pflanzt, wird er auch wachsen. Hinduismus

Was der Mensch sät, wird er ernten. Wenn er Unruhe sät, wird Unruhe seine Ernte sein. Wenn ein Mensch Gift sät, kann er kein Ambrosia erwarten. Sikhismus

Urteile nicht Richte nicht, und du wirst nicht gerichtet werden; verdamme nicht, und du wirst nicht verdammt werden; vergib, und dir wird vergeben werden. Christentum 101


Verurteile nicht deinen Nächsten, bis du an seiner Stelle stehst. Judaismus

Richte nicht über deinen Nächsten. Buddhismus

Befolge das, was dir offenbart wird, und bleibe beharrlich mit Geduld, bis dass Gott richtet; denn Er ist der beste Richter. Islam

Einen Menschen erkennt man an seinen Werken, nicht an seiner Religion. Gott fragt einen Menschen nicht, aus welcher Rasse er stammt. Er fragt ihn, was er getan hat. Sikhismus

Gott gibt jedem Menschen gemäß seinen Taten. Christentum

Ein Mann fragte Mohammed, woran man erkenne, ob jemand wirklich gläubig sei, und Er antwortete: „Wenn du dich an dem Guten, das du tust, erfreust und dich das Böse, das du verübst, betrübt, dann bist du wahrlich ein Glaubender.“ Islam

Aber ich sage dir: Werke der Liebe sind ebenso viel wert, wie all die Gebote des Gesetzes. Judaismus


Die Goldene Regel „Akzeptieren und wertschätzen“ Behandle andere so, wie du möchtest, dass sie dich behandeln, denn das ist das Gesetz. Christentum

Behandle alle Menschen so, wie du möchtest, dass du behandelt wirst; und weise bei anderen das zurück, was du bei dir selbst zurückweisen würdest. Islam

Verletze keine anderen mit dem, was dich selbst schmerzt. Buddhismus

Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest. Tue deinem Nächsten nichts an, von dem du nicht möchtest, dass dein Nächster es dir antut. Hinduismus

Ja, alle Religionen kommen aus der gleichen Quelle, nur haben alle einen anderen Ausdruck dafür. Religion gibt immer wieder Grund für Feindschaften. Warum nur, frag ich mich? Vielleicht findet du eine Antwort darauf. Denn du bist die neue Generation, die verändert. 103


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