GFM Nachrichten Kompendium Location Edition 3

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GFM

Nachrichten Das Branchenmagazin für MOBILE - Location - Commerce

SPECIAL EDITION III

AUSGABE Q3-Q4 I 7,00 EUR

2018 I BEST PRACTICES

LOCATION

Technologien, Marketing und Services

RFID als Enabler

Neuer Kanal zum Kunden

Angriff auf das Bargeld

Omni-Channel-Strategien

Sprachassistenten

Terminals ohne PIN-Pad

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KOMPENDIUM 2018 Vernetzung von On- und Offline

Immer mehr stationäre Händler setzen auf OmniChannel-Strategien. Sie erhalten so ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Onlinehandel. Ortsbasierte Technologien und Lösungen sind dabei von entscheidender Bedeutung.

Verschiedene Unternehmen zeigen Lösungen www.gfm-nachrichten.de www.thelbma.org


Jahresevent der LBMA

SAVE THE DATE 06. – 07. Februar 2019 I Kurshaus Wiesbaden www.loca-conference.com

98 %

der deutschen Unternehmen investieren in Location-based Marketing und somit auch in ortsbasierte Dienste. Im Ländervergleich steht Deutschland damit an erster Stelle.

66 %

der deutschen Unternehmen nutzen WiFi, 63 % GPS, 39 % Beacon, 38 % NFC und 17 % Smart Lighting. Die LBMA erwartet besonders starke Investi­ tionen in NFC und Beacons.

Location Based Marketing Association (LBMA) Mit diesem Kompendium möchte die internationale Location Based Marketing Association die Nutzung und Etablierung ortsbezogener Dienste und Technologien weiter fördern. Die LBMA ist die globale Stimme und Plattform für alle ortsbezogenen Lösungen & Services von Unternehmen und Organisationen am Point of Sale, Point of Transaction und Point of Interest. Sie arbeitet industrieunabhängig, zu ihren Mit­ gliedern gehören Einzelhändler, Marken, Agenturen, Medien, Software- und Service-Provider sowie Mobilfunkunternehmen. Weltweit hat die LBMA mehr als 1.400 Mitglieder in über 20 Ländern auf drei Kontinenten. Mit Carsten Szameitat als Vorstandsvorsitzendem startete der Verband aktiv in 2014 in der DACHRegion als LBMA e.V. und gewann namhafte Unternehmen wie PAYBACK, Media-Saturn, KARSTADT und Wirecard für sich.

Lokalisieren, Navigieren und Aktivieren von Menschen & Objekten am POS I POI Vernetzung I Online I Mobile I Lokal

Member Thinking PAYBACK GmbH, Michael Eichhorn

KARSTADT Warenhaus GmbH

Vorstandsmitglied der LBMA

Carsten Maeskes

Location-based Services sind endlich eine Möglichkeit, mobile Services und Dienste der Unternehmen zum Leben zu erwecken.“

KARSTADT arrangiert sich im Verband, weil wir dadurch bei der Digitalisierung unseres Business einen Überblick über aktuelle Informationen, neue Technologien und Use Cases erhalten.“

Migros Genossenschaft Belinda Belger

Location-based Services sind längst kein Early-Adopter-Thema mehr. Für Retailer existiert enorm viel Potential den Kunden besser zu verstehen, die Werbeeffizienz zu erhöhen und vor allem mehrwertstiftende Services zu entwickeln.“

MediaMarktSaturn Martin Wild

Multichannel-Handel entspricht der Lebenswirklichkeit unserer Kunden. Sie unterscheiden nicht mehr zwischen Onund Offline, also tun wir es auch nicht.“


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Kompendium

Science-Fiction wird Realität

Digitale Veränderungen verändern uns Jedes Mal, wenn in einem Science-Fiction-Film neue Technologien erdacht werden, die für Verbraucher zum jeweiligen Zeitpunkt noch undenkbar erscheinen, gibt es findige Entwickler und Unternehmen, die sie in die Realität umsetzen wollen. So sind beispielsweise 80 Prozent der Technologien, die im Film „Minority Report“ aus dem Jahr 2002 noch als Science-Fiction galten, inzwischen verfügbar. Erfolgreiche Unternehmen nehmen solche Innovationen auf und nutzen sie für sich. Und verändern damit auch unsere Erwartungen.

Vor drei Jahren erschien zum Beispiel ein kassenloser Laden noch weit entfernt. Doch Anfang 2017 zeigte Amazon, dass es geht. In der Folge reagierten viele Unternehmen und entwickelten eigene Lösungen. Bei uns in Europa ist zum Beispiel das Saturn Express-Konzept entstanden. In Asien gibt es bereits mehrere Läden ohne Kassen von JD.com und 7-Eleven. Viele Start-ups in San Francisco, Israel und anderswo arbeiten daran, dieses neue Ladenkonzept weiter zu verbreiten. In wenigen Jahren werden sich Verbraucher das kassenlose Einkaufen nicht mehr wegdenken können. Aktuell begutachten sie die neuen Läden noch und gewöhnen sich daran. Schließlich aber werden sie den einfachen Checkout erwarten. Wer dann noch auf Kassen setzt, wird auf Unverständnis bei seinen Kunden stoßen.

Sprache ist natürliche Kommunikation Ähnliche Entwicklungen spielen sich an anderen Stellen ab. Mit Computern zu sprechen, kannten Verbraucher lange Zeit nur aus Star Trek und Co. Siri, Google Now und seit einiger Zeit auch Alexa haben auch diesen Zukunftstraum in die Gegenwart geholt. Während ältere Semester

dies – wie üblich bei neuen Entwicklungen – noch etwas skeptisch beäugen, verwenden die jüngeren Generationen solche Lösungen ganz natürlich. Waren zum Beispiel für die Generation Y Messenger und SMS präferierte Kommunikationsmedien, versenden die Angehörigen der Generation Z bevorzugt Sprachnachrichten. Sprache ist die natürlichste Form der Kommunikation zwischen Menschen. Dies überträgt sich derzeit auf die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine – ein Prozess, der unumkehrbar ist. Die Zugriffspunkte auf solche Sprachsysteme muss man sich dabei so vielfältig wie möglich vorstellen. Der Echo Dot, in dem Alexa „wohnt“, ist als spezialisiertes Produkt eine Ausnahme. Egal ob Smartphone, Auto, Kühlschrank oder Fernseher, ein sprachaktivierter digitaler Assistent lässt sich überall einbauen. Über die Cloud verbunden wird er Verbraucher in Zukunft an jeden Ort begleiten können.

Top-3-Themen der Veränderung In den nächsten Jahren sehen sich Unternehmen und Verbraucher mit Veränderungen auf drei verschiedenen

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Carsten Szameitat I LBMA e.V. Auftraggeber dieses Kompendiums

Als Vorstandsvorsitzender der Location Based Marketing Association (LBMA) ist Carsten Szameitat spezialisiert auf alle Fragen rund um die Anbindung von On- und Offline-Welten am POS. Als Beauftragter der LBMA greift er auf ein internationales Wissens-Netzwerk zurück. Er unterstützt Unternehmen in diesen Fragestellungen, referiert zu unterschiedlichen Anlässen und zeigt in Retail-Touren Technologien und Marketing-Konzepte im Einsatz.

Ebenen konfrontiert.. Die erste davon ist die Anpassung von Technologie an die Umgebung. Sie wird immer transparenter und immersiver, der Verbraucher nimmt sie immer seltener direkt wahr, wenn er sie nutzt. Die oben skizzierte Entwicklung digitaler Sprachassistenten ist ein gutes Beispiel hierfür. Die zweite wichtige Veränderung findet im Bereich Internet der Dinge statt. Durch den Einsatz von immer mehr Sensoren, steigender Verarbeitungskapazitäten und unendlich nutzbarem Speicher stehen wir an der Schwelle des „Perceptual Machine Age“. In Zukunft erhalten Maschinen eine eigene Wahrnehmung, die sie für Wartung, optimierung und Service nutzen werden. Zuletzt ist hier die Plattform-Ökonomie zu nennen. Egal, ob auf einzelne Branchen fokussiert wie Uber oder Airbnb oder ganzheitlich gedacht wie die Angebote der GAFA-Unternehmen – die Plattformen verändern mit Hilfe von Algorithmen und der Übertragung von Entscheidungen an Maschinen ganze Wertschöpfungsketten –oder eliminieren diese sogar ganz.

www.theLBMA.org office@theLBMA.org www.RetailTour.net


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GFM Nachrichten

Inhaltsverzeichnis Omni-Channel in aller Munde. Was bisher eher als Konzept existierte oder vereinzelt in Testphasen ausprobiert wurde, kommt nun zur Anwendung. Kassenlose Läden, mobiles Self-Scanning, kontaktloses Bezahlen, Click & Collect, Voice Search – alle diese Technologien und Lösungen sind schon länger bekannt. Aus Konzepten, Testphasen und Zukunftsplänen finden sie nun (man möchte sagen „endlich“) ihren Weg zum Kunden. Und dem gefällt‘s.

Technology 10 Bezahlterminals, einfach wie ein Smartphone In den USA und Großbritannien bereits etabliert, kommt Clover nach Deutschland und Österreich.

27 Hotspots für die Massen Kinos, Vereine, Geschäfte - mit einem Hotspot ist der Weg in die digitale Welt schnell getan.

11 Erwartungen der Verbraucher Was halten eigentlich die Kunden von den neuen Lösungen am Point of Sale? Eine Studie gibt Auskunft.

28 DSGVO-Checkliste Eine Übersicht über das Wichtigste der DSGVO, für alle, die sich bei der Umsetzung nicht sicher sind.

12 RFID als Omni-Channel-Enabler Neue Services wie Click & Collect erhöhen die technischen Anforderungen. RFID hilft dabei aus.

29 Omni-Channel-Commerce nimmt zu Inzwischen hat fast jeder vierte deutsche Onlineshop ein Omni-Channel-Konzept. Tendenz steigend.

14 WLAN und RFID bei Marc O‘Polo Das Premium-Modelabel rüstet sich für die Zukunft des stationären Handels.

31 Bewertungen wertvoller als Influencer Die Deutschen schenken anderen Verbrauchern mehr Glauben als bekannten Influencern.

17 Kassenlose Läden Nicht nur Amazon hat einen Laden ohne Kasse er­öffnet. Das Konzept wird gerade weltweit erprobt.

Marketing

E-Commerce

32 Mobile Payment in Deutschland Viel ist passiert beim mobilen Bezahlen in der Bundesrepublik. Kommt nun der Durchbruch?

19 Augmented Reality bei Hugendubel Mit Gamification und Geotargeting lockt Hugen­ dubel junge Verbraucher in die Läden. Mit Erfolg?

33 Onlineshopping trotz stationärem Angebot In sehr großen und sehr kleinen Städten wird viel online eingekauft. Am meisten jedoch in München.

24 Sprachassistenten, der neue Kanal zum Kunden Immer mehr Verbraucher entdecken Voice Search. Wie können Unternehmen dies für sich nutzen?

37 Ladenoptimierung durch Videotechnologie Ladenkameras sehen alles – Händler müssen das nur für sich nutzen.

26 Digitalisierung kleiner Läden Persönliche Einkaufserlebnisse schlagen die Pseudo-Anonymität des Onlineshops.

38 Terminals ohne PIN-Pad Auch die letzten Refugien des Bargelds werden digitalisiert. Neue Terminals bereiten den Weg.

LOCATION: Wertschöpfungskette der Lokalisierung von Menschen und Objekten


Kompendium

Wie Beacons die Customer Experience an das neue Kunden­ verhalten anpassen

Location-based Marketing: Genauere Treffer und wachsende Budgets

Seite 8 – 9

Seite 20 – 21

Nähe schaffen: Das Smartphone als Brücke zum Kunden

Wirecard erklärt, wie unterschiedliche Systeme effektiv vernetzt werden können

Seite 22 – 23

Seite 34 – 35

Logistik

Liebe Leserinnen und Leser,

43 Datenbrillen im Lager Pick-by-Vision-Lösungen erleichtern die Kommissionierung deutlich. 44 Post-Purchase-Kommunikation Nach dem Kauf ist vor dem Kauf – Wie Versand­kommunikation den Umsatz steigert. 45 Kleine Händler, große Bestellungen Das Bestellvolumen bei Onlineshops steigt. Bei den Versanddienstleistern zählt die Zuverlässigkeit.

Rubriken 46 Unternehmensdarstellungen Kompendiumsmitwirkende und LBMAVerbandsmitglieder stellen sich vor.

Impressum Herausgeber GFM Nachrichten c/o 11 Prozent Communication Landshuter Straße 57, 85435 Erding redaktion@gfm-nachrichten.de www.gfm-nachrichten.de T +49 8122 955-625 F +49 8122 955-627

Chefredaktion Angelique Szameitat (V.i.S.d.P.) Redaktion: Maximilian Feigl, Frank Keilacker, Carsten Szameitat, Joel Pätkau, Jacqueline Gebhard Grafik: Frank Gehrke Schlussredaktion: Frank Keilacker

Druck: apm alpha print medien AG Kleyerstraße 3 64295 Darmstadt

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Aboservice: info@11prozent.de Erscheinung: vierteljährlich

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die „Silodenke“ ist vorbei, lang lebe die „Silodenke“? Für Unternehmen jeder Couleur gilt seit einiger Zeit der Anspruch, aus den Silos auszubrechen. Vollkommen zurecht, denn wie soll ein einheitliches Handeln entstehen, wenn die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut – oder in unserem Fall, wenn die stationären Händler nichts von der aktuellen Kampagne der Onliner wissen? Oder wenn die Kundendaten aus dem Onlineshop vor Ort nicht verfügbar sind? Trotzdem haben wir uns in diesem Heft dazu entschieden, noch einmal nach den alten Kanälen zu unterscheiden. Warum also? Wir wissen natürlich, dass Omnichannel ein Ideal ist, ein Ziel, dem sich immer mehr Unternehmen verschreiben. Doch erreicht ist es damit noch lange nicht. Und da jeder Händler, jede Marke und jede Agentur ihre ganz eigenen Stärken und Schwächen hat, wollen wir ihnen durch die Unterteilung bei der Orientierung helfen. So kann sich jeder schnell und einfach ein Bild davon machen, was in dem Bereich passiert, in dem er sich als schwach einschätzt. Und auch für das eigene Steckenpferd darf man gerne nach neuem Zaumzeug Ausschau halten. In jedem Fall wünsche ich ihnen viel Spaß beim Lesen Maximilian Feigl, Redaktionsleiter Kompendium


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GFM Nachrichten

LOCATION Technology Virtual Reality

Das Warten auf den Durchbruch Das japanische Start-up team S will mit Hilfe von Virtual Reality (VR) eine Online-ShoppingPlattform der „nächsten Generation“ schaffen. Dabei sollen Nutzer per VR nicht in eine rein virtuelle Welt gelangen, sondern Live-Bilder aus einem realen Geschäft zu sehen bekommen. Solche und andere Einsatzszenarien für VR begeistern Unternehmen. Auf dem Massenmarkt wartet die Technologie allerdings noch auf ihren Durchbruch. Wieso sollte sich jemand ein VR-Gerät nach Hause holen? Anwendungen für die eigenen vier Wände in dem Bereich sind fast ausschließlich auf Gaming beschränkt. Daher richten viele ihre Blicke auf die Gamer und deren Ausgaben für Playstation VR, Oculus Rift und Co. Und auch wenn 90 Prozent der Deutschen den Begriff inzwischen kennen, das Geld sitzt noch nicht locker in den Taschen. Bisher haben einer Umfrage des Bitkom zufolge nur 16 Prozent VR schon ausprobiert und 17 Prozent können sich vorstellen, eine VR-Brille zu nutzen. 2016 waren das noch 31 Prozent. Der Bitkom wollte auch von den Verbrauchern wissen, wofür sie

Gut zu wissen: Augmented Reality (AR) Unter Augmented Reality versteht man die Veränderung der den Nutzer umgebenden Welt. Dabei werden meistens mit Hilfe eines Smartphones digitale Elemente über ein EchtzeitAbbild der Umgebung gelegt. Die Technologie ist nicht auf optische Anwendungen beschränkt, zum Beispiel kann die Welt auch über die Akustik angereichert (engl. „augmented“) werden.

Bluetooth Low Energy (BLE) Auch bekannt als Bluetooth Smart. Zur Vernetzung von Geräten erzeugt die Technologie ein Wireless Personal Area Network (WPAN) per Kurzstrecken-Funktechnik. Im Vergleich zu her-

VR schon genutzt haben. Mit 72 Prozent lagen Computer- und Videospiele wenig überraschend an erster Stelle. Es wurden aber auch virtuell Reiseziele erkundet (43 Prozent), Filme angeschaut (38 Prozent) oder die Wohnungs- und Häuserplanung visualisiert (26 Prozent). Einer Studie des IHS zufolge behindern besonders die hohen Kosten für hochwertige Geräte eine schnellere Verbreitung von AR- und VR-Anwendungen. Das Wachstum von Augmented-Reality- (AR) und VRInhalten für Verbraucher fiel 2017 trotzdem gut aus: Laut IHS wurden mit beiden zusammen 3,2 Milliarden US-Dollar umge-

kömmlichem Bluetooth verbraucht BLE deutlich weniger Energie. Seit 2009 ergänzt es den Industriestandard Bluetooth.

Digital Signage Mit Digital Signage (dt.: Digitale Beschilderung) wird der Einsatz digitaler, inzwischen auch oft interaktiver, Medieninhalte beschrieben. Dazu zählen unter anderem elektronische Plakate und Verkehrsschilder, digitale Türbeschilderung oder Großbildprojektionen im Innen- sowie Außenbereich. Besonders im Handel wird Digital Signage aktuell eingesetzt, um die bisherigen Informationstafeln zu digitalisieren. Auch im öffentlichen Bereich wie in Schulen, Universitäten und im öffentlichen Nahverkehr findet die Technologie verstärkt Anwendung.

setzt, was einer Steigerung von 72 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Maßgeblich verantwortlich hierfür ist allerdings AR. Hier haben die meisten Verbraucher mit ihren Smartphones bereits die benötigten Geräte. AR-Apps erfeuen sich dementsprechend großer Beliebtheit. So lagen die Ausgaben für Apps mit ARFunktionen im vergangenen Jahr bei zwei Milliarden US-Dollar und machten somit knapp zwei Drittel des gesamten Branchen-Umsatzes aus. Auch hochkarätige Versionen von Apples ARKit- und Google ARCore-SDKs, die das Interesse an AR-Apps weckten, haben zu dem Wachstum beigetragen.

Nahfeldkommunikation (NFC) NFC ist ein internationaler Übertragungsstandard zum kontaktlosen Austausch von Daten per elektromagnetischer Induktion. NFC basiert auf der RFID-Technologie.

Radio-Frequency Identification (RFID) RFID ist eine Technologie zum kontaktlosen Austausch von Daten per Radiowellen. Bei dem System kommt ein passiver Transponder zum Einsatz, der einen Code enthält. Dieser wird mit einem Lesegerät ausgelesen. Es erzeugt hierzu ein hochfrequentes elektromagnetisches Wechselfeld, das den Transponder während der Kommunikation auf Basis von Induktion mit Strom versorgt.

LOCATION: Wertschöpfungskette der Lokalisierung von Menschen und Objekten


Kompendium

YouGov-Studie

Chatbots: Viele Kunden haben Zweifel Für die deutliche Mehrheit der Deutschen (77 Prozent) ist die private Kommunikation über Messenger-Dienste längst alltäglich. Gleichzeitig suchen 84 Prozent in bestimmten Situationen den direkten Kontakt zu Unter­ nehmen. Folglich möchten immer mehr Firmen über Chatbots mit ihren Kunden kommunizieren – was laut YouGov nur bei jedem zweiten Konsumenten auf Gegenliebe stößt. Eine erfolgreiche Kundenkommunikation via Chatbot erfordert zunächst Aufklärungsarbeit, so die YouGov-Studie „Kommunikation per Chatbot“. Bisher haben sieben von zehn Befragten (69 Prozent) den Begriff „Chatbot“ noch nie gehört. Dementsprechend erwartet fast jeder Vierte (23 Prozent) auch keine Verbesserung der Kommunikation mit Unternehmen. Von den 50 Prozent der Deutschen, die einem Chatbot grundsätzlich offen gegenüberstehen, empfinden es 62 Prozent als Vorteil, nicht an Öffnungszeiten gebunden zu sein. Fast ebenso viele (61 Prozent) nennen fehlende Warteschleifen als einen Pluspunkt von Chatbots, während mehr als die Hälfte (55 Prozent) zudem eine schnelle Beantwortung der FAQs erwartet. Trotz-

Smart Lighting Smart Lighting bezeichnet Beleuchtungseinrichtungen, die auf Veränderungen der Umgebung oder der Nutzerbedürfnisse automatisch reagieren können.

Virtual Reality (VR) Bei Virtual Reality wird der Nutzer aus der ihn umgebenden Welt herausgenommen und in eine virtuelle Welt versetzt. Er sieht dabei mit Hilfe einer Brille nur noch die künstlich erzeugte Umgebung, die seinen Kopfbewegungen folgt. Dabei kann sich der Nutzer durch die virtuelle Welt bewegen und mit ihr interagieren.

dem ist auch Vorsicht geboten. So können sich nur verschwindend geringe zwei Prozent vorstellen, mit einem Unternehmen ausschließlich via Chatbot zu kommunizieren. Und jeder fünfte Deutsche lehnt es kategorisch ab, sich mit einem Bot zu unterhalten. Trotz aller Erleichterungen taugen sie also nicht dazu, menschliche Servicemitarbeiter zu ersetzen.

Mehr als die Hälfte der potenziellen Nutzer würde über einen Chatbot Produkte oder Dienstleistungen bewerten, Termine

vereinbaren oder sich informieren. Die Mehrheit der nutzungsbereiten Personen würde darüber sogar kleine Bestellungen tätigen, bei denen das finanzielle Risiko gering erscheint. Hierzu zählen Essen bestellen oder Fahrscheine kaufen. Doch nicht jede Branche bzw. jedes Thema eignet sich gleichermaßen für den EInsatz von Chatbots. Die Top 3 der Unternehmen oder Einrichtungen, bei denen sich potenzielle Nutzer grundsätzlich vorstellen können, mit einem Chatbot zu kommunizieren, sind Online-Händler, Internet- und Telekommunikationsanbieter sowie öffentliche Einrichtungen. Eher ausgeschlossen werden hingegen Banken, die Regierung und Regierungsorganisationen sowie Apotheken.

Digital Signage für Kölner Klassenzimmer

Google Glass kommt mit B2B-Fokus zurück

In den Klassenzimmern der Stadt Köln soll zukünftig ein „zeitgemäßes Medium für den Unterricht“ auf die Schüler warten. Daher werden für 18 Millionen Euro Kreidetafeln und Co. durch interaktive Touchdisplays ersetzt. SIe dienen dabei nicht nur als Präsentationsfläche für den Lehrer. Auch die Schüler können über ihre Endgeräte Inhalte erstellen und auf die Bildschirme bringen. Der Gang nach vorne an die Tafel könnte damit überflüssig werden, worüber sich viele Schüler wahrscheinlich freuen. Die Umrüstung der Klassenzimmer soll in den nächsten vier Jahren erfolgen.

Bei der „Google Glass Enterprise Edition“ liegt der Fokus auf der Geschäftswelt. So soll sie unter anderem in Fabriken eingesetzt werden, um Arbeitern beim Auffinden von Materialien im Lager zu helfen. Dank einer zugehörigen App der israelischen SoftwareFirma Plataine erhält die Google-Datenbrille zudem nun erstmals eine sprachgesteuerte Künstliche Intelligenz. Zudem soll die Brille eine Bilderkennungs-Software erhalten, die mit Partnern wie Boeing und Airbus entwickelt wird. Auch Auto-ML, der BilderkennungsService aus der Google-Cloud, wird voraussichtlich später noch in die App integriert.

Interesse an Shopping via Chatbot

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GFM Nachrichten

Der stationäre Handel holt auf

Beacons passen Customer Experience an verändertes Kundenverhalten an Wer als Händler wettbewerbsfähig bleiben will, muss mehr über seine Kunden wissen und sie besser verstehen als bisher. Der Online-Handel hat hier dank Cookies, Trackingund anderer Lösungen bekanntlich einen Vorsprung. Mit neuen Technologien können stationäre Shops hier aber auf- und auch überholen sowie ihre Customer Experience modernisieren. Osram zeigt, dass diese Botschaft inzwischen bei den meisten Einzelhändlern angekommen ist und diese entsprechend handeln.

Laut dem Osram-Whitepaper „Beacon Technology: Revolutionizing Customer Experience“ sind nur 20 Prozent der Kunden mit ihrem Einkaufserlebnis im Laden zufrieden – in Onlineshops sind es hingegen 40 Prozent. Das Whitepaper von Osram fasst diese Entwicklung zusammen. Ihm zufolge sind sich vier von fünf befragten RetailManagern in Deutschland dem Problem bewusst und sehen die Verbesserung der Customer Experience als hohe Priorität an. Daher investieren auch knapp 60 Prozent der Einzelhändler in Retail Analytics oder planen dies zumindest in den nächsten

zwei Jahren. 54 Prozent beschäftigen sich mit der Identifikation der bestmöglichen Customer Journey bis hin zum Kaufabschluss. Etwas mehr als die Hälfte setzt dabei auf standortbezogene Dienste. Ihre Ziele sind klar definiert: 61 Prozent möchten so die Kundenzufriedenheit erhöhen, 54 Prozent zielen auf eine Erhöhung ihrer Wettbewerbsfähigkeit ab und 35 Prozent versprechen sich eine verbesserte Zielgruppenansprache von den Maßnahmen. In ihren Strategien nehmen dabei Mobile Marketing (62 Prozent Nennung) und Personalisierung (57 Prozent) die wichtigsten

Rollen ein. Mittelfristig werden die Maßnahmen zur Digitalisierung als wichtigster Erfolgsfaktor im Wettbewerb gesehen – mit 34 Prozent Zustimmung liegen sie deutlich vor Kundenservice (14 Prozent), Servicequalität (12 Prozent) und Produktinnovationen (12 Prozent). „Der Fashion-Bereich ist mit der Umsetzung in Puncto Digitalisierung schon sehr weit“, erklärt Stefan Bergler, Head of Business Development bei INO SPS Osram. „Das erklärt sich durch die hohe Zahl der Player in diesem Segment und den starken Druck aus dem Onlinehandel.“ Mit Einstone bietet Osram selbst Beacon-Technologie an, die das Unternehmen in ein Smart-Retail-Konzept für Proximity Marketing integriert hat. Durch die Arbeit mit großen und mittleren Unternehmen und die guten Kontakte zum Handel aus dem Beleuchtungs-Vertrieb genießt der Technologie-Anbieter tiefe Einblicke in die Entwicklungen am Markt.

Daten als Rohstoff

Bild: © OSRAM

„Aktuell nehmen wir zudem eine sich verstärkende Bewegung im LEH war. Hier sind viele Unternehmen noch damit beschäftigt, ihre Kassensysteme umzustellen. In diesem Zuge wollen sie sich zukunftsfähig machen und führen auch ERP-Systeme sowie Loyalty- und Omnichannel-Lösungen ein“, führt Bergler aus. Dafür gebe es mehrere Gründe. Zum einen erkennen die Lebensmittelhändler den Wert der Kundendaten, die sie bisher an Loyalty-Partner wie Payback weitergegeben haben. Mit eigenen Lösungen

LOCATION: Wertschöpfungskette der Lokalisierung von Menschen und Objekten


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Kompendium

Bild: © OSRAM

würden diese Informationen bei ihnen bleiben, daher werde nun in diesem Bereich investiert. „Andererseits sieht man ganz klar, dass die Übernahme von Whole Foods durch Amazon ebenso wie Amazon Go eine gewisse Panik in der Branche ausgelöst hat. Die Händler wissen, dass sie etwas tun müssen und suchen nun nach Lösungen.“ Weiterhin, so Bergler, werden auch die Marken selbst aktiver. Sie seien ebenfalls auf die wertvollen Kundendaten aus. Was Onlineshops leicht fällt – im Netz lassen sich Klicks ziemlich einfach messen und analysieren – stellte stationäre Händler bis vor wenigen Jahren vor große Probleme, denn es fehlten die Technologien, um das Verhalten der Verbraucher im Laden ordentlich durchleuchten zu können. Die gängigste Methode war und ist die Umfrage. Laut dem O s r a m -W h i t e p a p e r wird sie auch heute noch von 64 Prozent der Händler eingesetzt. Zudem analysieren 62 Prozent ihre Kasseninformationen oder sammeln Insights mit Bonusprogrammen. Neue Technologien wie Beacons und Eye-Tracking oder die Verbesserungen älterer Lösungen wie WiFi-Tracking haben hier allerdings neue Möglichkeiten geschaffen. Mit ihnen lassen sich die Vorgänge im gesamten Laden analysieren, was nicht ganz die Hälfte der stationären Händler umsetzt. Ein Fünftel sammelt zudem Daten aus bestimmten Abteilungen, und jeder zehnte versieht beworbene Artikel dediziert mit Analytics. „Dabei verlagert sich der Fokus immer mehr auf die Analyse von Fokus-

gruppen, um mehr und bessere Daten über verschiedene Themen sammeln zu können. Die im Laden verbrachte Zeit oder das richtige Product Placement sind Beispiele hierfür“, führt Bergler aus.

Kontext- und orts­ basierte Nachrichten

Durch kontext- und ortsbasierte mobile Nachrichten wie Coupons haben Beacons das Potenzial, die Bindung eines Verbrauchers an eine Marke oder ein Produkt zu verstärken. Damit lässt sich die Customer Beacons in Kombination mit Retail AnaExperience vor Ort verbessern und persolytics können hierbei eine wichtige Rolle nalisieren, was den Wünschen der Verbrauübernehmen. So lassen Testinstallationen cher entgegenkommt. Zumindest so lange, der Technologie darauf schließen, dass bis der Kunde auch hier eine Erwartungsortsbasierte Kaufimpulse entlang der Cushaltung entwickelt hat – was aber laut tomer Journey wie spezielle KaufempfehBergler noch ein paar Jahre dauern dürfte. lungen und Location-based Marketing„Aktuell sehen wir, dass noch die InfrastrukKampagnen zu mehr Verkäufen führen. tur massiv ausgebaut wird. Im Moment Der Osram-Studie „Osram Einstone: Case wird überall, wo es möglich ist, ein BeaconStudy Retail“ von 2017 zufolge lässt sich Netzwerk aufgebaut – unabhängig davon, durch die Technologie die durchschnittliob es schon konkrete Pläne für den Einsatz che Warenkorbgröße pro Einkauf um ca. gibt. Die Anwendungen kommen nach und   Unser Fokus liegt auf einer besseren und nach. Bis die Ansprache intelligenteren Kundensegmentierung. per Beacon zur Normalität für den Verbraucher Dabei gilt: Personalisierung ist einer der wird, wird es sicher noch größten Trends. einige Jahre dauern.“ Und auch dann bleiben Stefan Bergler, Head of Business Development, immer noch die AnaOsram Einstone lytics-Möglichkeiten, die die Beacons in die Läden bringen. „Bluetooth Low Energy wird uns als Standard noch lange erhalten bleiben. Die zehn Prozent steigern. Der Umsatz mit ProTechnologie ist etabliert, verbraucht wenig dukten, die über Beacons beworben werStrom und ist dank des Smartphones uniden, erhöhte sich in der Untersuchung um versell verbreitet. Solange Verbraucher ihr ganze 103 Prozent. Und die Zahl der NeuHandy mit Peripherals wie Kopfhörern verkunden wuchs um 184 Prozent. Die Studie binden wollen, bleibt Bluetooth im Spiel.“ „Handel: Filialen müssen sich weiter digitalisieren“ des Huss Verlag aus dem Jahr 2017 kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Andere Studien legen nahe, dass Verbrauwww.osram.com cher von Beacons getriggerte Nachrichten einstone@osram.com fast immer öffnen (91 Prozent).

Einsatz von Beacons

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GFM Nachrichten

Clover-Bezahlterminals von First Data

So einfach wie ein Smartphone Laut einer EHI-Studie sind die Zahlungssysteme der meisten Händler durchschnittlich 5,2 Jahre alt und damit den aktuellen Herausforderungen kaum noch gewachsen. Schließlich sind inzwischen Lösungen gefragt, die eine Vielzahl von Bezahlmethoden unterstützen. Rund zwei Drittel der für die Studie befragten Unternehmen wollen des­halb nicht nur ihr System in den nächsten Jahren komplett ersetzen, sondern auch flexiblere und ortsunabhängig funktionierende Terminals einsetzen. First Data bedient mit Clover Mini und Clover Flex diese Ansprüche. Die von der First Data-Tochter Clover entwickelten Bezahlterminals sind neu auf dem deutschen und österreichischen Markt, werden in den USA und Großbritannien jedoch von Unternehmen seit mehreren Jahren vielfach eingesetzt – Tendenz steigend. Die Bandbreite der Firmen reicht von kleinen Cafés bis hin zu großen Sportarenen. Clover Mini ist ein kleines stationäres Bezahlterminal mit einem 7-Zoll-HDTouchscreen, das mobile Clover Flex kann mit seinem 5-Zoll-

HD-Touchscreen direkt zum Kunden mitgenommen werden. Da es neben seiner WLAN-Funktionalität optional 3G-Verbindungen via SIM-Karte unterstützt, ist es auch für Lieferdienste interessant. Denn wer Pizzaboten heutzutage ärgern möchte, braucht häufig nur die EC-Karte an der Haustür zu zücken: Die dann aus der Tasche geholten Lesegeräte sind oftmals unpraktisch und bedienerunfreundlich.

Für alles gerüstet Clover Flex und auch Clover Mini lassen sich mit ihrer an ein Smartphone erinnernden eingängigen Benutzeroberfläche dagegen sowohl von den Mitarbeitern als auch den Kunden intuitiv und einfach nutzen – selbst die über ein Bezahlterminal hinausgehenden Funktionen sind auch Neulingen schnell erklärt. Zudem bieten sie zusätzliche Bezahloptionen. Die Geräte lesen alle gängigen Debit-, Kredit- sowie Kontaktloskarten und sind selbst mit dem kommenden Apple Pay kompatibel. Der Zahlungsbeleg wird auf Wunsch nicht nur direkt gedruckt, sondern den Kunden auch per E-Mail oder SMS zugesendet. So entstehen neue Kommunikationskanäle, falls die Kunden direkt am Bezahlterminal einer Datenspeicherung zustimmen. Der Beleg selbst kann zudem problemlos individuell angepasst werden, um beispielsweise das grafische Firmenlogo hinzuzufügen, über spezielle Aktionen zu informieren, einen Gutschein zu integrieren oder Feiertagsgrüße mitzusenden. Ein in die Terminals integrierter

Barcode-Scanner hilft beispielsweise dabei, Stornierungen problemlos und schnell abzuwickeln. Das Clover Mini ist offlinetauglich. Es nimmt selbst bei einem Ausfall der Internetverbindungen Zahlungen entgegen. Auch ist eine Trinkgeldfunktion inkludiert, mit der die Kunden die Höhe des Trinkgelds individuell festlegen können.

Mehr als Rechnung Alle getätigten Transaktionen lassen sich auf einer eigenen Plattform selbst nachträglich noch bequem über Computer, Smartphone oder Tablet nachverfolgen, so dass der Unternehmer ortsunabhängig immer alles bestens im Blick hat. Clover Flex bietet zudem eine gute Alternative zu Stechuhren und Co.: Da sich die Mitarbeiter sowieso mit individuellen Daten in das System einloggen, können ihre Arbeitszeiten auf Wunsch protokolliert und verwaltet werden. Über den Clover-APPMarktplaz dürfen Software- und Appentwickler eigene Applikationen verkaufen, die die Clover-Produkte um weitere nützliche Funktionen ergänzen – in der USVariante sind bereits mehr als 300 solcher Zusatzprogramme erhältlich. Außerdem wird die einfache Einbindung von anderen Softwareanbietern und -entwicklern, Systemintegratoren und Mehrwertdienstleistern gezielt unterstützt. In Deutschland ist Clover an den Netzbetrieb der TeleCash angeschlossen.

LOCATION: Wertschöpfungskette der Lokalisierung von Menschen und Objekten

www.telecash.de www.firstdata.at


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Kompendium

Studie aus England

Was Verbraucher von den neuen Lösungen am Point of Sale halten

59 % erleben erleichtertes Einkaufen

Neue Technologien für den stationären Handel gibt es derzeit viele: Augmented und Virtual Reality-Lösungen, die Produkte in der gewünschten Konfiguration, im eigenen Heim oder am Körper des Kunden simulieren, intelligente Einstehen neuen kaufskörbe, die selbst abrechnen, oder Kassen, an denen auto­matisch Lösungen positiv gegenbezahlt wird, was im Korb liegt. Sie sollen den Verbrauchern ein Einkaufserüber, wenn sie davon profitieren lebnis ermöglichen, wie sie es vom Onlinehandel gewohnt sind, also schnelles und einfaches Shopping.

72 %

Aber was halten die Verbraucher von diesen Entwicklungen? Dieser Frage ging das Unternehmen ByBox nach, ein britischer Anbieter von Software- und Supply-ChainManagement-Lösungen. In einer repräsentativen Studie für ByBox befragte Sapio Research im Januar 2018 tausend britische Verbraucher nach ihren Einstellungen zu den neuen Technologien. Dabei gaben 97 Prozent der Befragten an, schon einmal InStore-Technologien zur Verbesserung der Customer Experience genutzt zu haben. 44 Prozent der Befragten schlossen sich der Aussage an, „Alles, was das Einkaufserlebnis verbessert, ist ein Plus“. Für 28 Prozent hatten zumindest manche der Technologien einen Vorteil, während andere auf sie wie Geldverschwendung wirken. Als Spielerei taten 16 Prozent die neuen Lösungen ab. Und 12 Prozent wollten keine Einschätzung abgeben, bis nicht „erfolgreiche und nützliche Technologien“ auf dem Markt sind.

einfacher, bestimmte Produkte zu finden oder die Ware vor Ort zu durchstöbern. Und neun Prozent bemerkten, dass sie ihre Ausgaben besser kontrollieren können.

Wie die Kunden auf Ausfälle reagieren Doch auch negative Erfahrungen mit den neuen Technologien sind keine Seltenheit. So haben bereits zwei Drittel der Befragten schon einmal erlebt, dass ein System ausgefallen ist. Dies bedeutet Probleme für den Händler: So gaben 44 Prozent der Befragten an, dass sie deutlich länger anstehen mussten als üblich, 38 Prozent der Befragten ließ eine technische Panne verwirrt oder verärgert zurück. Für ein Drittel (34 Prozent) bedeutete der Systemausfall den kompletten Abbruch des Einkaufs. Jeder Fünfte (21 Prozent) beschwerte sich beim

Erleichtertes Shoppen Danach gefragt, welche Vorteile genau sie an den digitalen Lösungen schätzen, antworteten 59 Prozent, dass sie das Einkaufen erleichtern und 57 Prozent, dass sie das Einkaufen beschleunigen. Auch bei Zahlungen sehen die Umfrage-Teilnehmer eine deutliche Vereinfachung (48 Prozent). Jeder Dritte (33 Prozent) antwortete zudem „It removes hassle“, was in etwa bedeutet, dass das Einkaufen reibungsloser abläuft. 13 Prozent der Befragten hatten es zudem dank der neuen Technologien

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Personal und jeder Zehnte (10 Prozent) verließ den Laden sofort und kam nicht wieder. Somit haben technologische Probleme nicht nur kurzfristige Auswirkungen für den Händler in Form von Umsatzeinbußen, auch die Kundensicht auf ihn wird nachhaltig negativ beeinflusst.

Fazit Die Studie zeigt, dass die neuen Lösungen am POS von Verbrauchern positiv wahrgenommen werden. Zu Problemen kommt es dann, wenn technische Schwierigkeiten auftreten – eine Herausforderung, die eigentlich nicht neu ist. Schließlich können auch ältere Kassen einmal ausfallen, was ebenso zu Frust beim Verbraucher führt. Nur bedeuten eben mehr Geräte im Laden auch ein größeres Ausfall-Risiko. Hier müssen sich Händler darauf vorbereiten, auftretende Probleme so schnell wie möglich zu beheben.


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RFID als Omni-Channel-Enabler

Bestandsgenauigkeit als Schlüssel zur Omni-Channel-Strategie Das exakte Wissen über den Warenbestand in Lagern und Filialen hat enorm an Be­deutung gewonnen. Wurden in der Vergangenheit Inventuren nicht selten nur aufgrund gesetzlicher Mindestanforderungen gemacht, müssen die Daten heute in Echtzeit vorliegen. Der Grund für den Wandel: Omni-Channel-Handel. Denn nur wer genau weiß, welche Ware er wo hat, kann sie auch zum Versenden aus („ship-from-store“) oder zum Abholen in der Filiale („click-and-collect“) anbieten. Technologie der Wahl hierfür ist RFID. Nedap gewährt einen Blick hinter die Kulissen der Händler.

„In Zeiten des Omni-Channel-Handels ist Warenverfügbarkeit das Wichtigste“, erklärt Jon Wright von River Island. Das angesagte Fast Fashion-Label aus Großbritannien betreibt Stores in Europa, Asien und dem Nahen Osten und vernetzt diese mit seinen internationalen Webshops. Die Produktpalette umfasst Damen-, Herren- und Kinderbekleidung, Schuhe und Accessoires. „Als Händler kann man die richtigen Produkte haben und die richtige Location. Man kann Kunden haben, die Stöbern und Einkaufen wollen. Die Probleme beginnen immer da, wo sie ein bestimmtes Produkt kaufen wollen - und man es nicht vorrätig hat.“ Daher sei eine hohe Bestandsgenauigkeit von nicht zu unterschätzender Bedeutung.

Mit RFID Bestände im Griff Vor der Einführung einer RFID-Lösung lag die Bestandsgenauigkeit bei River Island im üblichen Branchendurchschnitt von 65 bis 70 Prozent. Gründe dafür gibt es viele: Waren können gestohlen werden, es sind administrative Fehler möglich oder Lieferungen sind nicht korrekt. Diese Veränderungen aber nur mit einer jährlichen Inventur zu erfassen, ist schlicht zu spät. Mit RFID, erklärt Wright, sei man jetzt bei einer durchschnittlichen Genauigkeit von 97 Prozent angekommen.

„Aufgrund dieser Genauigkeit ist RFID der Omni-Channel-Enabler“, führt Wright aus. „Die Erwartungen der Verbraucher steigen stetig: Heute muss ein gewünschtes Produkt sofort verfügbar sein. Findet der Kunde zum Beispiel ein Produkt in einer mobilen App, will er die Möglichkeit haben, es direkt in einem lokalen Geschäft abzuholen oder sich nach Hause schicken zu lassen. Dazu müssen wir aber in der Lage sein, dem Kunden zu sagen, dass es vor Ort verfügbar ist und er sich tatsächlich darauf freuen kann.“ Das ist kundenorientierter Service: bequem, einfach und zuverlässig.

Gute Nachrichten für Händler In den vergangenen zwei Jahren haben sich Suchanfragen bei Google nach Geschäften in der Nähe verdreifacht. Dies gab der Konzern im Mai bekannt, mit dem Hinweis, dass inzwischen jeder dritte Käufer erwartet, den gesuchten Artikel noch am selben Tag zu erhalten. Für stationäre Händler sind dies gute Nachrichten, schließlich hieß es lange Zeit, der Onlinehandel nehme ihnen die Kunden weg. Auch andere Studien zeigen, dass sich die Ladenbetreiber nicht abschreiben lassen

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Ladenschließungen bedeuten nicht das Ende des stationären Handels, sie sind ein Zeichen für einen Modernisierungsschub. Die Händler, die nicht mit der Zeit gehen und Omni-ChannelServices anbieten, verschwinden. Andere – seien sie neu oder solche, die sich angepasst haben, übernehmen deren Lagen. Tom Vieweger, Business Developer, Nedap

müssen. Shopping macht Spaß und Stores bleiben eine wichtige Komponente für soziale Interaktion, Produkterlebnis und Inspiration. Der „Gen Z Report“ von Criteo etwa beschreibt, dass die Generation der von 1995 bis 2010 Geborenen nicht nur viel Online unterwegs ist (11 Stunden pro Woche ohne Arbeit und Mails), sondern insbesondere auch den Ladenbesuch zu schätzen weiß. In der Untersuchung ga-

erlebnisses weiterzuentwickeln. Dabei stellen sie ihre Läden in den Mittelpunkt. „Die Vernetzung der unterschiedlichen Verkaufskanäle eröffnet Retailern ganz neue Möglichkeiten“, erklärt Tom Vieweger, Business Developer bei dem Technologieanbieter Nedap. Das Unternehmen stattet unter anderem Händler mit RFIDLösungen für ihre stationären Flächen aus. Neben River Island nutzen weltweit bereits

„Geschäfte wandeln sich immer mehr vom reinen Transaktionsort zum Point-ofExperience. Der Kunde wird verstärkt auf emotionaler Basis angesprochen, er kann Produkte im Laden in allen ihren Facetten erleben und ausprobieren. Gleichzeitig können die Stores ihre Sortimente im Internet darstellen und machen sich damit einem großen Kundenkreis bekannt. Wenn dann die Kunden in den Store kommen, bietet sich die Möglichkeit zu Up- und Cross-Sellings vor Ort und auch zur Stärkung der Kundenbindung.“ Loyalty sowie eine maßgeschneiderte und individuelle Kundenansprache werden eine immer größere Rolle im stationären Handel erfahren, so Vieweger.

Omni-ChannelServices umsetzen

ben 80 Prozent an, gerne im stationären Handel einzukaufen, wenn es ihre Zeit zulässt. Dabei drehen sie mit Webrooming den Spieß des Showrooming wieder um. 34 Prozent sagten, dass sie sich Produkte zuerst gerne online ansehen, bevor sie sie anschließend im Laden kaufen. Im Laden betrachtete Ware kaufen dagegen nur 23 Prozent später online. Folglich beschäftigen sich die Händler damit, ihre Strategien in Richtung eines nahtlosen, kanalübergreifenden Einkaufs-

über 2.000 Stores die cloudbasierten RFIDServices von Nedap. „Statt in einer Krise befindet sich der Einzelhandel viel mehr in einer Transformation: Laut HDE hat der E-Commerce 2017 zehn Prozent des Umsatzes des deutschen Einzelhandels erwirtschaftet. Diese Tendenz verfestigt sich – ibi research geht für 2025 von einem Anteil von etwa 15,5 Prozent aus – und bietet den Läden damit auch die Chance, online besser sichtbar zu werden und beispielsweise über Online-Marktplätze zusätzliche Abverkaufspotentiale zu erschließen.“

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Mit RFID lassen sich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. So ermöglicht die Technologie den Traum der Umsetzung des „endlosen Regals“, denn mit ihr kann ein großer Artikelpool, der sich über mehrere Filialen erstreckt, verwaltet werden. Hat eine Filiale etwas nicht auf Lager, muss der Kunde also nicht enttäuscht von dannen ziehen – dank verlässlicher Verfügbarkeitsinformationen kann der gewünschte Artikel einfach und zuverlässig aus einer anderen Filiale, dem Zentrallager oder sogar aus den Beständen des Webshops besorgt werden. Ein erfreulicher Ausblick also für die Shopper der Zukunft – und natürlich für die Händler.

www.nedap-retail.com marketing@nedap-retail.com

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GFM Nachrichten

Verkaufsprozesse, Kunden-Hotspot, Omnichannel

WLAN im textilen Einzelhandel bei MARC O’POLO Mit RFID und WLAN hat sich MARC O‘POLO für die Zukunft des stationären Handels ausgerüstet. Die Verknüpfung der beiden Technologien erlaubt es dem Premium-Modelabel dabei, zukunftsweisende Services anzubieten und interne Prozesse zu beschleunigen. Die Geräte dafür lieferte LANCOM, Spezialist für Cloud-basiertes Netzwerkmanagement. Mit nur einem Knopfdruck erfasst der FilialMitarbeiter mit dem Handscanner mehrere Hemden, ohne diese aus ihren Fächern zu nehmen und Sichtkontakt zu den Etiket-

wurde. „Ein Ziel mit der Einführung der Radio-Frequency Identification war es, die Prozesseffizienz in den Filialen zu erhöhen“, erklärt Richard Bürger, Head of IT Retail bei MARC O’POLO. „Damit die erfassten Daten von mobilen Clients Ein Ziel mit der Einführung der Radiodirekt in das RFID-System fließen, Frequency Identification war es, die Prozess­ stand bei uns relativ schnell auch effizienz in den Filialen zu erhöhen. das Thema WLAN auf dem Zettel.“ Für die Implementierung der RFIDRichard Bürger, Lösung und des Drahtlosnetzwerks Head of IT Retail bei MARC O’POLO in den 111 Filialen in insgesamt sechs Ländern fiel die Wahl auf den ten zu haben. Drahtlos werden die Daten IT-Dienstleister meco IT AG aus Weingarten. direkt mit dem RFID-System abgeglichen und verkürzen beispielsweise die Inventur wesentlich. Zeitgleich verbindet sich Eine WLAN-Infrastruktur eine Kundin, die die Filiale soeben betreten hat, über den WLAN-Hotspot mit dem für mehrere Anwendungen Internet und informiert sich über aktuelle Aktionen und Rabatte. Im BeratungsgeAbhängig von der Größe der Filiale verspräch nutzt ein weiterer Mitarbeiter ein sorgen zwischen ein bis dreizehn Access Tablet, um direkt interessante Artikel in die Points von LANCOM die Räumlichkeiten Filiale zu bestellen – schnell und einfach flächendeckend mit WLAN. Es wurden Geüber das Drahtlosnetzwerk. MARC O’POLO räte gewählt, die gleichzeitig im 2,4 und setzt auf Agilität in seinen Filialen, um die 5 GHz-Band funken. So können nicht nur Verkaufsprozesse für die Mitarbeiter und neuere Smartphones, Tablets und Lapdas Einkaufserlebnis für den Kunden zu tops, die das leistungsstärkere 5 GHz-Band optimieren. Die Basis für alle Anwendunbevorzugen, in das WLAN eingebunden gen schafft ein professionelles WLAN von werden, sondern auch ältere Clients, die LANCOM, das den verschiedenen Ansprünur 2,4 GHz unterstützen. Pro Filiale ist jechen in Verlässlichkeit und Sicherheit optiweils ein WLAN-Controller für das zentrale mal gewachsen ist. Management und die Konfiguration des WLAN im Einsatz.

Einsatz in 111 Filialen „RFID“ hieß das Schlagwort beim ModeLabel MARC O’POLO, mit dem das „drahtlose Zeitalter“ in den Filialen eingeläutet

„Bald kamen weitere Ideen auf, wie wir das WLAN nutzen konnten“, sagt Richard Bürger. „Schnell wurde dann über ein WLAN für unsere Kunden nachgedacht.“ Kurzerhand machten die Verantwortlichen Nägel

mit Köpfen: Es wurden zusätzlich sowohl ein Kunden- als auch ein internes WLAN in ausgewählten Filialen integriert. Die neuen Anwendungen nutzen die bestehende Infrastruktur, so musste nicht in neue Hardware investiert werden. Die Netze verwenden unterschiedliche SSIDs, und die Daten werden über VLANs (virtuelle Teilnetze) logisch voneinander getrennt. „Beim Gäste-WLAN gehen wir noch weiter, wir greifen den gesamten Datenverkehr am WLAN-Controller ab und routen diesen über eine separate Leitung ins Web“, erklärt Norbert Hofmann, Vorstand der meco IT AG.„So kommt der Kunden-Hotspot garantiert nicht mit der restlichen Netzwerkinfrastruktur in Kontakt.“

Zufriedene Kunden WLAN in den Filialen hat sich bewährt, wie Richard Bürger bestätigt: „Wir haben die Hardware mit Weitblick und in Verbindung mit einem Projekt angeschafft und nutzen das WLAN mittlerweile auch erfolgreich für eine ganze Reihe weiterer Anwendungen.“ Mit der Synthese aus der RFID und einem stabilen WLAN als Anschlusspunkt wurde eine Mobilität in die Filialen gebracht, die den Verkaufsprozess unterstützt und Aufgaben, wie Inventuren, erleichtert. So bleibt den Mitarbeitern mehr Zeit, um sich der Kunden-Beratung zu widmen. Das interne Drahtlosnetzwerk rundet zudem das Omnichannel-Angebot des Filialisten ab: So können Mitarbeiter beispielsweise über Tablets Ware ordern, die in der Filiale vergriffen und im Online-Shop noch verfügbar ist.

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Kompendium

Im Interview: Christian Schallenberg, LANCOM

Worauf es bei In-Store-WLAN ankommt Die LANCOM Systems GmbH gilt als der führende deutsche Hersteller von Netzwerk­ lösungen für Geschäftskunden und die öffentliche Hand. Das Unternehmen entstand 2002 als Management Buyout aus der früheren ELSA AG und führte die Produkte und Marken der ehemaligen ELSA-Abteilung „Communication Systems“ (Professionelle Datenkommuni­ kation) fort. Christian Schallenberg begleitete LANCOM von Beginn an als CTO und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung. Herr Schallenberg, eine Grundvor­aus­ setzung für digitale Lösungen in einem stationären Geschäft ist ein funktionier­ endes WLAN. Auf was müssen Händler bei der Einrichtung achten? Warum ist es nicht ausreichend, wie zu Hause einen Router aufzustellen?

IT oder ein Dienstleister. Für die Sicherheit des eigenen Netzwerks könnte dies verheerend sein. Aus diesem Grund werden einzelne Netze virtuell voneinander getrennt und in sogenannte VLANs separiert. Aus technischer Sicht ist das keine große Herausforderung mehr.

Christian Schallenberg: Zum einen hängt das von der Größe des Händlers ab. Bei einem kleinen Kiosk zum Beispiel kann ein einzelner Router ausreichen, dennoch sollten auch kleine Händler davon absehen, Consumer-Geräte im professionellen Umfeld einzusetzen. Der Feature-Umfang und die Security-Funktionen sind bei professionellen Geräten viel effizienter auf die Anforderungen der Anwender ausgelegt. Bei größeren Geschäften wird es hingegen schwierig, alles mit einem Gerät abzudecken. Wichtig sind dann die Fragen: Was will ich mit dem WLAN erreichen? Wer soll das Netz nutzen können? Welche Geräte sollen darauf zugreifen? Will zum Beispiel ein Supermarkt alle Kassen und Barcodescanner ins Netz aufnehmen, den Angestellten mobile Geräte für die Arbeit bereitstellen und ein KundenWLAN anbieten, braucht der Händler eine leistungsstarke und sichere Netzwerklösung. Zudem muss auch die Netztrennung gewährleistet werden.

Welche Bedingungen muss ein leistungsstarkes Netzwerk erfüllen?

Was bedeutet Netztrennung? C.S.: Es ist sehr wichtig, dass die unterschiedlichen Applikationen – wie KundenHotspot, Digital Signage oder bargeldloses Zahlen –, die in einem Filialnetz laufen, sicher voneinander getrennt werden. Schließlich will man nicht, dass die Kunden dasselbe Netzwerk nutzen wie die eigene

C.S.: Das wichtigste ist wahrscheinlich die Bandbreite. Welche Bandbreite notwendig ist, hängt wieder vom Anwendungsfall ab. Bisher war die Netzwerkanbindung von Filialen vom Zusammenschluss der Kassen getrieben. Dabei sollte zentral auf die Daten aus den Kassen zugegriffen werden können, was nur eine kleine Bandbreite erforderte. Mit immer neuen Aufgaben, wie etwa einer zentralen Warenerfassung in Echtzeit oder dem bereits erwähnten Kunden-WLAN, gehen diese Anforderungen natürlich nach oben.

Es bleibt ja oft nicht mehr beim Netzwerk, immer mehr Unternehmen nutzen Cloud-Lösungen. Worauf ist hier zu achten? C.S.: Das Thema Sicherheit und Compliance steht hier ganz oben. Für Händler werden ja Analytics-Daten immer interessanter, denn sie ermöglichen bessere Ladenplanung ebenso wie personalisierte Kundenansprache basierend auf dem Verhalten der Verbraucher im Laden. Dabei können aber personenbezogene Daten wie IP- oder MAC-Adressen gespeichert und verarbeitet werden. Dabei müssen gesetzliche Anforderungen wie die der DSGVO erfüllt werden. Das beginnt bei der Bestimmung

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eines zuständigen Datenschutzbeauftragten und geht bis hin zu der Frage, wo der Cloud-Server steht. In den USA zum Beispiel gelten andere Gesetze als in der EU. Dort gespeicherte Daten müssen etwa an USBehörden herausgegeben werden.

Ist Cloud-Management im Retail schon weit verbreitet? C.S.: Aktuell ist es ein Trend, der immer mehr Fahrt aufnimmt. Die großen Händler beginnen mit der Einführung im Zuge von Standardisierung und Automatisierung in ihren Filialen. Mittlere und kleine Händler tun sich hier hingegen noch schwer. Das muss aber nicht unbedingt an finanziellen Hürden liegen. Oft fehlen die Kontakte zu Systemhäusern, um sich umfassend beraten zu lassen, oder eine eigene IT-Abteilung, die sich dem Thema annimmt.

Mit 5G am Horizont, was wird sich ändern? C.S.: 5G ist eine spannender Standard, als Weiterentwicklung von LTE bietet es mehr Bandbreite und weniger Latenz. Natürlich muss entsprechend investiert werden, vor allem in die Infrastruktur. Aber WLAN wird seine Daseinsberechtigung behalten – nicht nur, weil sich dieses ebenfalls weiterentwickelt, wie das Multi-GigabitWLAN zeigt. Viele Prozesse basieren heute auf WLAN, und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Hierzu müsste ein Systemwechsel so deutliche Vorteile bringen, dass sich die damit verbundenen Mühen und Investitionen auch wirklich rechnen. www.lancom-systems.de


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Kassenlose Läden

Amazon Go findet immer mehr Nachahmer Als Amazon sein neues Konzept für den stationären Handel Amazon Go vorstellte, war der Store in Seattle eine einmalige Sensation. Inzwischen haben sich aber einige Nachahmer gefunden. Besonders in Asien eröffnen aktuell immer mehr kassenlose Geschäfte. Diese sind meist schon weiter als Amazon Go. Bisher gibt es Amazon Go nur in Seattle, die Expansion nach San Fransisco ist bald geplant. Das Start-up Zippin kam dem nun zuvor und eröffnete dort am 20. August seinen Demo-Store. Kunden finden darin aktuell eine kleine Auswahl an Snacks und Getränken, die sie mitnehmen können, ohne an einer Kasse bezahlen zu müssen. Das sei allerdings nur ein erster Schritt, so das Start-up. Mitte September soll ein knapp 50 Quadratmeter großer Laden das „Grab-and-Go“-Konzept von Zippin ausbauen. Die von Zippin verwendete Technologie umfasst unter anderem eine selbst entwickelte Software sowie eine Kombination aus Kameras und intelligenten Regalen. Auf Verbraucherseite ist eine Smartphone-App Basis der Technologie. Mit ihr erhalten die User Zutritt zum Laden. Diese bietet das Start-up jedem interessierten Händler zur Verwendung an, der Demo-Store und der noch nicht geöffnete Laden dienen hierfür als Werbung. Zippin ist nicht der einzige TechnologieAnbieter, der in den USA an kassenlosen Lösungen arbeitet. So werkeln mehrere Start-ups ebenfalls an ähnlichen Technologien, zum Beispiel AiFi, Aipology oder Standard Cognition. Interessanterweise sitzen sie alle in San Francisco.

Stores von JD.com und 7-ELeven In Asien sind manche Anbieter hingegen schon deutlich weiter. JD.com zum Beispiel eröffnete bereits im Oktober 2017 in Peking seinen ersten kassenlosen Laden. Inzwischen gibt es 20 der sogenannten X-Marts auf dem chinesischen Festland. Seitdem verbesserte das Unternehmen das Kon-

zept ständig und fügte neue Technologie wie Gesichtserkennung oder ComputerVision-Technologien hinzu. JD.com ist mit über 300 Millionen Nutzern der Hauptkonkurrent von Alibaba auf dem chinesischen E-Commerce-Markt. In der neusten Filiale, die im indonesischen Jakarta eröffnet wurde, gibt es neben Snacks und Getränken auch Kosmetika und Fashion-Artikel zu kaufen. Auch 7-Eleven hat bereits mehrere kassenlose Geschäfte mit dem Namen „X-Store“ eröffnet. Der erste feierte sein Debüt bereits im Mai 2017 im südkoreanischen Seoul. Ein weiterer Store eröffnete Anfang 2018 im Hauptquartier der 7-Eleven-Sparte in der taiwanischen Hauptstadt Taipeh. Dort verzeichnete das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Kundenzuwachs um 50 Prozent seit der Eröffnung. Der neueste X-Store steht nun im zentralen Xinyi District von Taipeh. Es ist der dritte Laden,

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der dem Konzept folgt. 7-Eleven gilt gemessen an der Anzahl der Filialen als die weltweit größte Kette von Einzelhandelsgeschäften. Die Firma, die zum japanischen Einzelhandelsunternehmen Seven & I Holdings Co. gehört, ist besonders in Ostasien (ca. 45.500 Filialen) und Nordamerika (ca. 10.700 Filialen) aktiv.

Amazon in Korea Ebenfalls in Korea arbeitet die Hyundai Department Store Group an einer koreanischen Version von Amazon Go. Allerdings im Rahmen einer umfassenden Kooperation mit Amazaon, die die Entwicklung des „Handelsmodells der nächsten Generation“ zum Ziel hat. Hierfür sollen bei Hyundai die neuesten Technologien sowie Online als auch Offline zum Einsatz kommen. Zudem werde ein System zur Analyse des Kundenverhaltens eingeführt.

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GFM Nachrichten

LOCATION Marketing Künstliche Intelligenz

Verschläft das Marketing den technischen Fortschritt? Marketing hat viel mit technischem Fortschritt zu tun: Immer wenn Verbraucher neue Techno­ logien und Plattformen für sich entdecken, dauert es nicht lange, bis in den MarketingAbteilungen die Frage auftaucht: „Wie können wird das nutzen?“. Umso mehr überraschen da die Ergebnisse einer Studie von Avanade, laut der Marketer den Anschluss verlieren. Der Studie zufolge, die von dem Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne durchgeführt wurde, halten 98 Prozent der Teilnehmer KI für ein Resultat des Zeitgeists. Zugleich sind sie der Meinung, dass Unternehmen noch nicht wissen, wie sie diesen Technologieansatz richtig nutzen können. Unter den CIOs schlossen sich sogar 63 Prozent der Aussage an, sie hätten „besseres zu tun, als sich um Marketing-Technologien zu kümmern.“ Da zum Themenkomplex KI auch Technologien wie die Verarbeitung natürlicher Sprache oder fortschrittliche Analysemethoden

Gut zu wissen: GEOFENCing Geofencing beschreibt die Festlegung virtueller Grenzen auf der Erdoberfläche. In den meisten Fällen definiert die Begrenzung eine geschlossene Fläche, so dass zwischen Innen und Außen unterschieden werden kann. Überschreitet ein Empfangsgerät diese Grenze, wird eine bestimmte, vorher definierte Aktion ausgeführt. Für die Ortsbestimmung wird das Mobilfunkoder ein Navigationssatellitensystem genutzt.

GEOTargeting Beim Geotargeting wird die geografische Herkunft von IP-Adressen ermittelt. Die Adressen werden dabei nicht dem Nutzer zugeordnet,

gehören, lassen die Studienergebnisse die Marketing-Abteilungen als rückständig erscheinen. Insgesamt sehen nur 15 Prozent der Befragten in Deutschland Vorteile beim Einsatz von KI im Marketing. Global liegt dieser Wert bei 13 Prozent.

Scheitert KI? Die Herausforderungen liegen jedoch nicht nur im technologischen Bereich: 94 Prozent der Umfrageteilnehmer aus Deutschland meinen, dass KI-Implemen-

sondern dem Besitzer, also dem Internetprovider oder Einrichtungen wie Universitäten.

Künstliche intelligenz (ki) Da keine allgemeingültige Defintion von „Intelligenz“ existiert, ist der Begriff KI nicht eindeutig abgrenzbar. Er umschreibt die Simulation „intelligenten“ Verhaltens ebenso wie die Fähigkeit einer Machine, zu lernen (Machine Learning; Erkennung von Mustern, Lernen aus Erfahrung) KI ist ein Teilgebiet der Informatik.

Marketing-Automation Marketing-Automation, im Deutschen auch als Marketing-Automatisierung bekannt, ist eine softwaregestützte Methode, um Marketingprozesse selbstständig ablaufen zu lassen. Dabei

tierungen in Unternehmen scheitern, solange ineffektives Kultur- und ChangeManagement bzw. unzureichendes Management von Mensch und Maschine vorherrschen. Dieser Wert liegt deutlich höher als in anderen Länder. Relativ gesehen sind hier Teilnehmer aus Japan mit 72 Prozent am positivsten eingestellt. Für die Studie wurden 1.440 IT-Leiter (CIOs), technische Leiter (CTOs) und Marketing-Verantwortliche (CMOs) interviewt – also die führenden Angestellten in den Unternehmen.

werden Profile, basierend auf einem Lead wie zum Beispiel der E-Mail-Adresse des Users, mit Informationen angereichert, die auf dessen Verhalten basieren. In der Folge können automatisierte Kampagnenprozesse für individuelle Kommunikation eingerichtet werden. Meist kommen Funktionen aus CRM-Systemen, Web-Analyse, E-Mail-Marketing, Social-Media-Werbung sowie Retargeting im Verbund zum Einsatz.

Omni-CHannel Omni-Channel ist ein kanalübergreifendes Modell zur Verbesserung der Kundenerfahrung. Ähnliche Begriffe sind Multi-Channel und CrossChannel. Zur Unterscheidung wird das Ausmaß der Integration der Kanäle herangezogen: Bei Multi-Channel werden mehrere unterschiedliche

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Kampagne „Bookbuster“

Hugendubel setzt auf Gamification, AR und Geotargeting Bereits im vergangenen Jahr versuchte Hugendubel mit „Bookbuster“, mehr Kunden in seine Filialen zu locken. In diesem Jahr wiederholte der Buchhändler die Kampagne und verband dabei Gamification mit Augmented Reality (AR) und Geotargeting. Mit dem spielerischen und interaktiven Ansatz konnte Hugendubel die Verbraucher erneut überzeugen. 2017 stellte sich Hugendubel die Frage: „Wie bekommt man junge Menschen in einer digitalisierten Welt in einen Buchladen?“ Die Antwort war damals die Kampagne „Bookbuster“. Sie richtete sich an Leser zwischen 16 und 39 Jahren, die über ein Online-Spiel in drei Leveln ihr Buchwissen testen und abschließend ein Buch nach Wahl gewinnen konnten. Begleitet wurde die vierwöchige Kampagne mit Anzeigen in Facebook, die via Geotargeting ausgespielt wurden. So konnten die Verbraucher gezielt in die nächste Filiale geschickt werden. Laut Hugendubel führte die Kampagne zu 110.000 Spiele-Sessions und die Zahl der neu gewonnenen Newsletter-Abonnenten habe „die Erwartungen übertroffen“.

Aufgrund dieses Erfolgs entschied sich Hugendubel also, die Kampagne 2018 zu wiederholen. Erneut wurden während der Kampagne in sozialen Netzwerken dynamische Werbemittel mit Geotargeting eingesetzt, um die Aufmerksamkeit der Kunden zu wecken. Das Ratespiel, bei dem die User Buch-Cover-Puzzle lösen und Bücher anhand von Bildern erraten sollten, bildete wieder das Herz der Kampagne. Neu war in diesem Jahr die Möglichkeit, per AR in den Filialen virtuelle Vögel zu jagen. Hierbei kam der Browser der Smartphones zum Einsatz, eine App musste also nicht installiert werden. Laut Unternehmensangaben haben über 7.000 Kunden mitgespielt, viele mehr-

mals. So kam „Bookbuster“ auf 100.000 Plays und mehr als 22.000 gespielte Stunden. „Wie bereits im vergangenen Jahr war auch die Bookbuster-Kampagne 2018 ein voller Erfolg. Wir wollten noch mehr Spielspaß bieten und durch das Augmented Reality-Spiel in unseren Filialen für Überraschungseffekte beim Kunden sorgen. Dank Features wie der einfachen Check-In Mechanik sowie einer Instant-Gratification konnten wir über 7.000 insbesondere junge Kunden zum Spielen in unseren Filialen begrüßen“, freut sich Sarah Gries, Leiterin Marketing bei Hugendubel, über das Ergebnis. Konzept, Kreation und Umsetzung der Kampagne stammen von der Agentur Crazy Legs aus München.

Local Services Ads von eBay starten Kanäle genutzt, die unabhängig voneinander organisiert sind. Bei Omni-Channel hingegen sind die Kanäle konsistent, das heißt die auf einem Kanal gespeicherten Daten, Konfigurationen oder Einstellungen übertragen sich auf alle anderen Kanäle. Hier wird verstärkt auch die Verbindung von Online-Kanälen mit dem stationären Handel hinzugerechnet. Cross-Channel beschreibt die Erfahrung eines Kunden, der eine Kombination aus mehreren verschiedenen Kanälen für den gleichen Kauf verwendet.

Push-Nachricht Bei einer Push-Nachricht wird Content wie eine Textnachricht ohne Zutun des Nutzers auf sein Gerät - zumeist ein Smartphone - „geschoben“. Auslöser für eine solche Nachricht ist im Allge-

meinen ein bestimmtes Ereignis wie das Betreten eines Geofence oder die Nähe zu einem Beacon. Im Marketing-Kontext müssen Nutzer dem Erhalt solcher Nachrichten zustimmen.

Voice Search Bei Voice Search werden Eingaben wie etwa eine Suchanfrage nicht mehr über eine Tastatur bzw. einen Touchscreen getätigt, sondern über die Stimme. Das Mikrofon des benutzten Geräts nimmt die Stimme auf, eine SpracherkennungsSoftware wandelt diese in eine Suchanfrage um. Bei der Spracherkennung kommt meist KI zum Einsatz.

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Von Herbst 2018 an können lokale Händler und Dienstleister in Deutschland über eBay für sich werben, indem sie Anzeigen im Umfeld passender Produkte schalten. Mit Hilfe eines Tools dürfen dabei zum Beispiel Handwerker oder Dienstleister ihre Anzeigen selbst gestalten und auf eBay live schalten. Verschiedene Targeting-Optionen sollen die Zielgruppenansprache erleichtern. Der Service wird in Deutschland bereits seit mehreren Monaten getestet, zusammen mit ausgewählten Agenturen und Publishern. In Großbritannien sind die Local Services Ads bereits seit einiger Zeit online.

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Komendium Location GFM Nachrichten

89%

der deutschen Firmen nutzen ortsbezogene Dienste

Location-based Marketing

Genauere Treffer und wachsende Budgets Standortbezogene Daten sind bei immer mehr Unternehmen gefragt – deutsche Firmen nutzen sie derzeit aber weltweit am meisten. So verlassen sich 89 Prozent der für den „Global Location Trend Report 2018“ der Location Based Marketing Association (LBMA) befragten Deutschen auf die dadurch gewonnenen Informationen, um ihre Kunden zu erreichen. Dies sind acht Prozent mehr als im Vorjahr, in dem Singapur noch dominierte. Dort nutzen aktuell zwar 88 Prozent der Befragten location-basierte Daten, verglichen mit 2017 gab es aber kaum zusätzliches Wachstum. Die USA verharren mit 74 Prozent (plus zwei Prozent) weiter im Mittelfeld, gefolgt von Kanada mit 69 Prozent und Schlusslicht Großbritannien mit 63 Prozent, die mit plus acht bzw. plus neun Prozent allerdings schnell aufzuschließen scheinen. Wi-Fi ist fast überall die am am häufigsten verwendete Technologie, lediglich in Großbritannien fiel es hinter GPS, NFC und Beacons zurück. Der Abstand zu den Spitzenreitern ist dort aber so gering, dass nicht von einer wirklichen Trendwende gesprochen werden kann. Diese könnte sich bis nächstes Jahr aber durchaus abzeichnen, da je zwölf Prozent der Briten erstmals in GPS und NFC investieren wollen – bei Wi-Fi sind es dagegen gerade einmal sieben Prozent. In Deutschland nutzen

je etwa zwei Drittel schon Wi-Fi und GPS, was natürlich deren Wachstumspotential schmälert. So planen die hiesigen Unternehmen eher den ersten Einsatz von NFC (14 Prozent) und Beacons (11 Prozent). Die Zahlen sollten allerdings mit etwas Vorsicht betrachtet werden: Im vergangenen Jahr gaben sogar 23 Prozent (NFC) bzw. 15 Prozent (Beacons) an, diese Technologien ausprobieren zu wollen, ihr Anteil am Gesamtmarkt wuchs danach aber nur um vier Prozent (NFC) und zwei Prozent (Beacons). Eine Sonderrolle hat Smart Lighting: Zwar kommt es derzeit deutlich seltener zur Anwendung als die anderen Technologien (von sieben Prozent in Kanada bis 19 Prozent in Singapur), zwölf Prozent der Unternehmen in den USA und Kanada wollen aber demnächst hierin investieren. Vor einem Jahr waren in den USA gerade einmal drei Prozent daran interessiert.

Höhere Trefferrate

Geplanter Einsatz von ortsbasierten Technologien USA

Canada

Germany

UK

Singapore

Beacon Technology

18%

12%

22% 12%

22% 8%

15%

11%

22% 7%

8%

19%

22% 9%

GPS

14%

7%

13%

12%

8%

7%

15%

12%

6%

3%

Wi-Fi

12%

9%

8%

14%

9%

4%

12%

7%

8%

4%

NFC

19%

21%

14%

16%

23%

14%

18%

12%

23%

21%

3%

12%

1%

5%

6%

7%

5%

8%

8%

12%

Smart Lighting

Top priority

2nd technology priority

Die Möglichkeit zur gezielten Kundenansprache wird überall als wichtigster Vorteil von location-basiertem Marketing (LBM) gesehen. Deutsche und Singapurer präferieren es zudem – ebenso wie die Briten – aufgrund seiner sinnvollen Personalisierungsoptionen und wollen damit – in diesem Fall wie die US-Amerikaner – Umsätze am POS ankurbeln. In den Vereinigten Staaten glauben immerhin 49 Prozent der Befragten, dass das Gewinnen neuer Laufkundschaft zu den positivsten Aspekten von LBM gehört. Kanadier identifizieren dagegen das Belohnen von Loyalität als zweitwichtigsten Vorteil. Die Möglichkeiten zur Verbesserung der Konsumentenerfahrung werden überall vermehrt wahrgenommen – in den USA sehen dies mittlerweile 34 Prozent als großen Vorteil. Im Vorjahr waren es nur 23 Prozent.

*comparison 2017/2018

Die Zufriedenheit mit der Genauigkeit der ortsbasiert ausgelieferten Werbung nimmt global deutlich zu und ist vor allem in Nordamerika recht hoch. Den Wert entsprechender Services erkennen fast alle Deutschen, bei den Briten ist aber noch rund ein Viertel skeptisch. Wie die Befragten dazu stehen, schlägt sich nahezu überall direkt im Glauben an die Umsetzbarkeit nieder. Lediglich in Kanada sind zwar 84 Prozent von den Vorzügen, aber nur 75 Prozent von einer möglichen praktischen Nutzung überzeugt.

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Kompendium

Location-Technologien bieten stationären Händlern neue Möglichkeiten, Kunden in ihre Geschäfte zu locken. Jedes dritte Unternehmen in Deutschland sieht dies ebenso. Vor einem Jahr waren davon nur 20 Prozent überzeugt. Deutsche Händler wollen des­ wegen besonders in Bluetooth und NFC investieren. Carsten Szameitat, Experte digital Retail Vorstandsvorsitzender & Region Director DACH, LBMA e.V.

Da überrascht es kaum, dass in Kanada und Großbritannien gerade einmal 36 Prozent der Marketingbudgets für standortbezogene Werbung ausgegeben werden. In den USA und Singapur ist es inzwischen fast die Hälfte, Deutschland liegt mit 44 Prozent in der Mitte. Hier prognostiziert die Studie den größten Zuwachs unter den untersuchten Ländern, auf 51 Prozent im nächsten Jahr. Obwohl LBM in Singapur boomt, ist es dort für die vergleichsweise wenigsten Unternehmen (42 Prozent) in Bezug auf den eigenen Geschäftsbetrieb extrem wichtig. Allerdings gibt es auch kaum noch Firmen, die dem Thema neutral (drei Prozent) gegenüberstehen oder keine Relevanz für sich erkennen (zwei Prozent). In Großbritannien und Kanada gaben dies dagegen zusammengefasst noch zwölf bzw. elf Prozent der Befragten an. Großbritannien und Deutschland sind derzeit führend, wenn es um den Einsatz von standortbezogenen Technologien außerhalb des Marketings geht, gefolgt von Singapur, den USA und Kanada. Die deutlich häufigste Anwendung finden sie zwar nahezu überall im Kundenservice (von 67 Prozent in Kanada bis 75 Prozent in Großbritannien), ansonsten unterscheiden sich die Nutzungsszenarien stark. So tracken in Singapur 77 Prozent ihre Wirtschaftsgüter, in der hier zweitplatzierten USA sind es dagegen lediglich 42 Prozent. In beiden Ländern spielt auch das Tracking interner Aktivitäten eine vergleichsweise große Rolle (Singapur: 49 Prozent / USA: 35 Prozent). Deutsche Unternehmen planen deutlich häufiger als andere ihr Filiallayout mittels Location-based Services, Briten wahren mit ihnen vermehrt die öffentliche Sicherheit. In Kanada ist derzeit kein spezifischer Trend bei den Anwendungsszenarien erkennbar, da außerhalb des Kundenservices keines die 30-Prozent-Marke erreicht und die Nutzung ansonsten recht gleichmäßig aufgeteilt ist.

US-Trend: AR und VR Als wichtigstes Thema des Jahres identifizieren fast alle Befragten (insgesamt 66 Prozent der Teilnehmer) Social Location Services, lediglich Deutschland schert mit nur 51 Prozent Zustimmung etwas aus. Hier sind 58 Prozent überzeugt, dass das Internet der Dinge stark an Bedeutung gewinnt – ein Zuwachs von elf Prozent gegenüber 2017. Zudem ist es das einzige Land, in dem standortbasierte Werbung gegen den Trend weniger wichtig bewertet wird als noch im Vorjahr. Außerdem werden hier von 31 Prozent vermehrt Debatten über den Datenschutz erwartet. Aufgrund der stärkeren Präsenz der Technologien in den USA glauben dort ganze 61 Prozent (2017: 44 Prozent), dass Augmented- und Virtual Reality-Produkte den Location-based-Markt bereits mitprägen werden. In Kanada, Deutschland und Großbritannien ist davon nur jeder Dritte

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überzeugt. Standortbezogene Spiele wurden von den wenigsten als relevant angesehen und haben im Vergleich zum Vorjahr sogar an Bedeutung verloren. Deutliche Zuwächse verzeichneten dagegen die Payment-Systeme, die mittlerweile von 13 Prozent (Deutschland/Kanada) bis 24 Prozent (Singapur) für ein wichtiges Thema gehalten werden. 2017 landeten sie bei der Studie noch auf dem letzten Platz. Für die Studie wurden Verantwortliche aus über 600 Unternehmen befragt. 78 Prozent von ihnen bestimmen die strategische Planung zumindest mit, 64 Prozent wählen die Marketing- und Werbemittel sowie die zugehörigen Agenturen aus. 48 Prozent arbeiten direkt mit den Marketing- und Werbelieferanten bzw. -agenturen zusammen. Global Location Trend Report 2018 www.theLBMA.org/studie office@theLBMA.org

Die wichtigsten Fähigkeiten von LBM USA

Canada

Increases brand recall

Meaningful personalization

49%

42%

64%

59%

43%

51%

44%

65%

54%

39%

44%

39%

49%

51%

37%

48%

39%

53%

49%

Increase average purchase

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Singapore

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UK

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Germany

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GFM Nachrichten

Nähe schafft Verbundenheit

Das Smartphone als Brücke zum Kunden Die Gelegenheit für den stationären Handel, in Deutschland mit der Online-Konkurrenz gleichzu­ ziehen, ist günstig: Onliner entdecken ihn für sich und gleichzeitig erlauben es neue Technologien, die Grenze zwischen Online und Offline zu ver­ wischen. Ein Expertenbeitrag von Michael Eichhorn, Vorstandsmitglied der Location Based Marketing Association (LBMA) und Leiter Mobile & Location Based Services, PAYBACK GmbH. Die Digitalisierung ist die wohl tiefgreifendste Entwicklung unserer Zeit. Sie beeinflusst uns in allen Bereichen des Lebens – von der Art und Weise, wie wir arbeiten und kommunizieren, bis hin zu unserer Freizeitgestaltung und zu unserem Einkaufsverhalten. Das Smartphone spielt dabei eine immer größere Rolle. Wir verbringen täglich mehr Zeit mit dem Handy als mit den meisten Menschen. Hierzu gibt es unterschiedlichste Studien. Demnach schauen die Deutschen durchschnittlich bis zu 616 Mal pro Woche auf Ihre Mobiltelefone - am Tag sind das durchschnittlich 88 Blicke aufs Display.

Relevante Services und sofort verfügbare Produkte Auch das Einkaufsverhalten hat sich grundlegend verändert. Verbraucher haben Informationen jederzeit verfügbar und erwarten von jedem Händler ein unendliches Sortiment, ergänzt durch vielfältige relevante Services und die sofortige Verfügbarkeit von Produkten. Anforderungen, die vor allem der E-Commerce gut erfüllt. Nicht umsonst sind Online-Schwergewichte aus den USA und zunehmend auch aus Asien auf dem Vormarsch. Allein Amazon ist inzwischen so viel wert wie die zehn größten DAX-Konzerne zusammen. Mit 2,5 Milliarden Dollar war der Gewinn des US-Riesen im zweiten Quartal 2018 doppelt so hoch wie gedacht. Eine marktbeherrschende Stellung von Ama-

zon im deutschen Onlinehandel ist in den kommenden Jahren abzusehen. Auch der Blick Richtung Asien ist beeindruckend. Alibaba, der chinesische E-Commerce-Gigant, macht nicht nur Rekordumsätze und lockt zunehmend auch deutsche Konzerne auf seine Plattformen. Gründer Jack Ma prägte mit dem Begriff „new retail“ einen Begriff für die Zeit, in der wir leben. Eine Zeit, in der wir über die Trennung zwischen „Online“ und „Offline“ längst hinweg sind. Die Grenzen verschwimmen, klassische Onliner entdecken den stationären Store für sich, digitale Lösungen werden am PoS prominenter und in Deutschland starten immer mehr Mobile Payment-Anbieter. Die besten Voraussetzungen für „Brick & Mortar Stores“ nachzuziehen und ebenfalls den Anforderungen des „new retail“ gerecht zu werden.

phones kann der stationäre Laden heute schon in vielerlei Hinsicht digitaler sein als ein Onlineshop.

Der stationäre Handel nutzt den „new retail“ Positive Ansätze gibt es. Wir von PAYBACK bieten eine Reihe sinnvoller Location Based Services an, die den Endkunden mit relevanten mobilen Mehrwerten versorgen und unseren PAYBACK-Partnern die Möglichkeit bieten, ihre digitalen Angebote und Services zu integrieren. Nah am Kunden sein, ihn noch besser verstehen und herausfinden auf was bzw. wie er reagiert, das war das Ziel.

Persönliches Einkaufser­lebnis, Wohlfühlatmosphäre So genannte Clienteling-Lösungen sind en vogue – Strategien, die den originären Vorteil des stationären Einzelhandels in den Fokus stellen: Das von Kunden bevorzugte, persönliche Einkaufserlebnis. Was früher selbstverständlich war, nämlich Läden mit Atmosphäre und Inhabern, die die Vorlieben ihrer Kunden kannten, ist heute eine Seltenheit. Doch gerade in Bezug auf menschliche Interaktionen punktet das physische Geschäft im Vergleich zum digitalen Wettbewerber. Und: Dank des Smart-

LOCATION: Wertschöpfungskette der Lokalisierung von Menschen und Objekten


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Kompendium

Mit der PAYBACK App setzen wir auf eine Kombination verschiedener Services. Nutzer können mit ihr nicht nur Punkte sammeln und Coupons aktivieren, sondern mit PAYBACK PAY auch mobil bezahlen. Relevante Angebote erhält der Kunde durch die Verknüpfung aller Welten – Offline, Online und Mobil. Es entsteht ein personalisierter Feed, der dem Kunden zur richtigen Zeit am richtigen Ort das richtige Angebot unterbreitet. Zu Hause am Vormittag zeigt der Feed andere personalisierte Angebote und Coupons als unterwegs oder im Laden. Und on top erhält der Nutzer, wenn er das möchte, über verschiedene Technologien – etwa GeoFence oder Beacons – hochaktuelle Promotions als Push Notifications. Erkennt die App zum Beispiel, dass sich der Kunde in der Nähe eines PAYBACKPartners aufhält, spielt sie diesem die passenden Angebote des Partners zu. In einer Kampagne mit REWE testeten wir beispielsweise zeitgleich GeoFence Push in der Nähe des PoS und Beacon Push Notifications innerhalb des Ladens. Um aussagekräftige Ergebnisse zu gewinnen, wurden die Kunden zufällig in die jeweiligen Gruppen eingeteilt. Die Kampagne generierte einen relevanten Zusatzumsatz: Sowohl GeoFence Push als auch Beacon Push Notifications erreichten mit jeweils ca. 30 Prozent sehr gute

Klickraten. In beiden Fällen erzeugten die dem Kunden aktiv zugespielten Angebote also eine sehr hohe Responsequote. Das interessante Fazit in diesem REWE-Case lautet somit: Beim Einsatz von GeoFenceTechnologie kaufen die Kunden häufiger, mit Beacons steigen die Warenkorbhöhen. In beiden Fällen werten digitale Zusatzangebote den Point of Sale nochmals auf. Händler sollten alle Chancen nutzen, die die Mobilisierung und die Omnipräsenz des Smartphones ihnen bieten. Unser LBS-Case mit REWE zeigt, dass die Kombination aller Kanäle, Prozesse und ortsbasierten Daten dafür sorgt, dass Kunden via Smartphone ein optimal auf sie zugeschnittenes Einkaufserlebnis geboten werden kann. Um neben Google, Amazon, Facebook oder Alibaba bestehen zu können, benötigt der stationäre Einzelhandel in Deutschland dringend eine wirkungsvolle Digitalisierungs- und Mobilisierungsstrategie und muss wieder näher an seine Kunden heranrücken – am besten im Verbund.

LBS schaffen Nähe zum Kunden Wir von PAYBACK sehen uns als digitalen Turbo für den Handel. Unser wichtigstes Ziel ist Relevanz für den Kunden – und die ist mit immer mehr mobilen Services verbunden. Dreh- und Angelpunkt ist unsere App. Sie verfügt über eine Reichweite von über 6 Millionen aktiven Nutzern, die die App durchschnittlich an 7 Tagen pro Monat einsetzen. Damit ist sie für alle Partner ein wichtiger und v.a. effizienter Touchpoint mit den Kunden. Durch Location Based Services sind wir in der Lage, sowohl den Ort als auch den Kontext der Kunden zu berücksichtigen. So erreichen wir eine völlig neue Dimension der personalisierten Kundenansprache. Die App-Nutzung am PoS ermöglicht einen 1:1-Kontakt mit den Kunden unmittelbar in der Einkaufssituation und schafft damit

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zum relevanten Zeitpunkt Awareness für Angebote und Services. So rücken unsere Partner noch näher an ihre Kunden heran und werden mit Zusatzumsätzen belohnt.

PAYBACK PAY komplettiert die Customer Journey Neben der Möglichkeit, ihre Kunden wieder persönlicher direkt am PoS anzusprechen, bietet die PAYBACK App zusätzlich einen weiteren wichtigen Baustein, um die Customer Journey in einer mobilen Welt komplett abzudecken: Eine Bezahlfunktion. Kunden können aktuell bei Alnatura, Aral, dm-drogerie markt, Galeria Kaufhof, Real, REWE, Thalia, TeeGschwendner und PENNY mit dem Smartphone bezahlen. Mit mehreren 100.000 Nutzern ist PAYBACK PAY Marktführer im Bereich Mobile Payment in Deutschland. Die User zahlen durchschnittlich 4 Mal im Monat mobil.

Mobilisierung im Verbund gegen die „New GAFA“ Für PAYBACK ist der „new retail“ weniger Schreckgespenst als vielmehr eine große Chance für den Einzelhandel. Unsere Mobilisierungsstrategie und die prominente Stellung als Partner des deutschen Einzelhandels eröffnen Händlern über PAYBACK neue Möglichkeiten der individuellen Kundenansprache. Die große Stärke liegt dabei in der Verbundlösung. Als Multipartnerprogramm bereichert jeder neue Partner das gemeinsame Ökosystem, erhöht seine Reichweite und macht es stärker. Teilnehmende Händler profitieren alle auf eine demokratische Art und Weise voneinander. In Kombination mit einer einmaligen und markenstarken Mobile PaymentLösung und einer stationären Präsenz, die nicht ohne Weiteres kopierbar ist, schaffen wir mit PAYBACK ein exklusives Gegenmodell zu Amazon, Alibaba und Co. www.PAYBACK.de

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GFM Nachrichten

Voice Search

Sprachassistenten öffnen einen neuen Kanal zum Verbraucher Die Verbreitung von digitalen Sprachassistenten schreitet voran: Einer Studie von Yext zufolge nutzen derzeit 28 Prozent der Bundesbürger regelmäßig Sprachtools. Das Aufrufen von Unternehmensinformationen ist dabei ein weit verbreiteter UseCase. Das Unternehmen erklärt, wie Marken und Händler dies für sich nutzen können.

Sprachassistenten wie Amazons Alexa oder der Google Assistant verbreiten sich immer weiter. Laut der „2018 Accenture Digital Consumer Survey“ besitzt jeder vierte Deutsche ein entsprechendes Gerät, in den USA ist es mit sogar 37 Prozent mehr als jeder Dritte. Besonders bei Millennials kommen die digitalen Helfer gut an, 44 Prozent der 18-34-Jährigen verwenden sie häufig oder zumindest manchmal. Aber auch in anderen Altersgruppen finden sie zunehmend Fans: Bei den 35-54-Jährigen sind es 26 Prozent, bei den über 55-Jährigen immerhin noch 19 Prozent, die Sprachassistenten verwenden. Der Bundesdurchschnitt kommt somit auf 28 Prozent. Das ergibt eine Studie der Digital Knowledge Management-Experten von Yext vom Februar 2018, in deren Rahmen mehr als 1.000 deutsche Konsumenten befragt wurden. Bei der Nutzung gibt es laut dieser Studie klare Präferenzen: 40 Prozent der Befragten verwenden die Technologie, um Musik abzuspielen, 39 Prozent stellen einfache Wissensfragen wie etwa „Wie hoch ist der Eiffelturm?“. Das Wetter erfragen 38 Prozent, 31 Prozent nutzen die Erinnerungsfunktion ihres Sprachassistenten und 29 Prozent rufen darüber andere Personen an.

Effizienter und schneller Zugriff Warum die Sprachassistenten so schnell so viele Nutzer gefunden haben, zeigt sich an deren Vorteilen. Besonders der effizientere und schnellere Zugriff überzeugt hier: Will ein User zum Beispiel das Wetter wissen, kann er sein Smartphone zücken und den

Bildschirm entsperren, um dort direkt eine Anwendung zu öffnen oder die Wettervorhersage mit einer Suchmaschine zu finden. Am Ende muss er die Informationen dann lesen. Einen Sprachassistenten hingegen kann er hingegen einfach fragen und erhält die Antwort vorgelesen. Hier findet sich ein weiterer Vorteil: Da er diese Anfrage allein über die Sprache steuert, hat er die Hände für andere Aufgaben frei. So verändert die Sprachsuche das Verhalten der Verbraucher. Die Untersuchung von Accenture zeigt auf, dass US-Amerikaner, die einen Sprachassistenten ihr Eigen nennen, immer seltener Radios, Smartphones und Computer verwenden. Sie sehen weniger fern und lesen weniger. Stattdessen hören sich die User über ihre Helfer Wettervorhersagen und Musik an, sie tragen Termine in ihre Kalender ein oder schalten das Licht an.

turierte Daten, um umfangreiche Ergebnisse wie Öffnungszeiten oder Adressen zu liefern. Unternehmen müssen also den Inhalt ihrer Websites so strukturieren, dass diese Dienste ihn verstehen. Zudem ist es wichtig, für einheitliche Daten zu sorgen.

Informationen für Alexa kontrollieren Denn die Ergebnisse von Sprachsuchen präsentieren Nutzern nur eine einzige Antwort mit weniger Kontext und weniger Alternativen als konventionelle Suchen. Um dies zu erleichtern, hat Yext Amazon Alexa ins Yext Knowledge Network aufgenommen. Dadurch können Unternehmen direkt kontrollieren, welche Informationen Alexa über sie erhält.

Für Unternehmen stellt sich die Frage, wie sie diese Entwicklung für sich nutzen können. Hier gibt das Kundenverhalten klare Hinweise. Laut der YextStudie vom Februar lassen sich 27 Prozent von ihrem digitalen Sprach-assistenten Wegbeschreibungen geben. Außerdem fordern 21 Prozent Informationen über Unternehmen und Produkte anund 13 Prozent bestellen Essen. Die Optimierung der für die Sprachsuche verfügbaren Informationen steht damit im Vordergrund. Sprachgesteuerte Dienste stützen sich auf struk-

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Kompendium

Im Interview: Michael Hartwig, Yext

„Voice-Search ist auf dem Vormarsch und Voice-Shopping im Kommen“ Michael Hartwig übernahm zum 01.01.2017 die Geschäfte von Yext in Zentraleuropa und hatte bis dahin den Adtech-Geschäftsbereich Doubleclick bei Google für die DACH & CEE-Region geleitet. Er kann mehr als 15 Jahre Erfahrung und diverse Stationen in Vertrieb und Marketing bei namhaften Unternehmen wie eprofessional (CEO), zanox (CMO), Opel, eBay und BMW vorweisen und gilt als einer der wenigen deutschen Manager, die sowohl in der Offline- als auch in der Onlinewelt zu Hause sind.

Herr Hartwig, Voice-Search und VoiceShopping sind derzeit das Trendthema für Marken, Agenturen, Händler und Entwickler. Auch Yext hat sich dem Thema mit der Aufnahme von Amazon Alexa in das Yext Knowledge Network angenommen. Wie schätzen Sie die Technologie ein? Michael Hartwig: Voice ist ein komplexes Thema. Wir unterscheiden zwischen „Voice In“ – also der Spracheingabe – und „Voice Out“, der Antwort durch zum Beispiel Amazon Alexa. Bei Voice In ist die Entwicklung sehr weit: Schon heute erfolgt jede fünfte Eingabe am Smartphone per Sprachsuche, 2020 soll es laut Google und Comscore jede zweite sein. Bei Voice Out hingegen sehen die Dinge noch anders aus. Die Rückmeldung ist noch sehr unterentwickelt, ein Dialog, wie er beim Shopping nötig wäre, ist bei uns noch nicht möglich. Voice-Shopping steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen.

Sieht es in anderen Ländern anders aus? M.H.: Traditionell sind uns die USA bei neuen Technologien zwei bis drei Jahre voraus. Das ist bei Voice-Search und Voice-Shopping auch nicht anders. Auch Großbritannien hat meistens ein oder eineinhalb Jahre Vorsprung. Das liegt in diesem Fall aber weniger an der Sprache. Die Bremswirkung geht vielmehr von den Usern aus, die etwas mehr Zeit benötigen, um sich an die neuen Lösungen zu gewöhnen. Allerdings machen die DSGVO oder

die bei Daten-Themen häufig beschworene „German Angst“ die Dinge etwas komplexer.

Wird das Thema also überbewertet? M.H.: Keinesfalls. Voice Search ist, wie schon gesagt, bereits jetzt auf dem Vormarsch. Und auch Voice-Shopping wird kommen. Die junge Generation benutzt Sprachinterfaces wesentlich natürlicher als Ältere. Die wollen lieber noch Tippen oder Wischen. Ähnliches haben wir vor einigen Jahren mit den Touchscreens erlebt: Auch damals musste sich die ältere Generation erst umstellen, während Kinder auf den Displays herumdrückten, als ob es nie etwas anderes gegeben hätte. Die Sprachsuche vereinfacht viele Eingaben, daher wird sie sich durchsetzen, das ist klar.

Mit welchem Zeithorizont rechnen Sie dabei? M.H.: Comscore gibt mit dem Ausblick für 2020 schon einen ganz guten Anhaltspunkt. Voice entwickelt sich exponentiell, stark und schnell. Mit positiven VoiceShopping-Erlebnissen für die Verbraucher ist in zwei bis drei Jahren zu rechnen. Man kann ja bereits jetzt mit Amazon Echo per Sprachbefehl einkaufen, ich habe das selbst schon ausprobiert, als ich eine Gitarre für meine Tochter erwerben wollte. Die Suchergebnisse kamen dabei natürlich alle aus dem Amazon-Choice-Bereich. Hier gibt es eine besondere Herausforderung für Marken, auch beim Voice-Shopping relevant zu bleiben.

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Wann sollten deutsche Unternehmen anfangen, sich Voice zu widmen? M.H.: Unbedingt sofort. Will man Voice in einem Unternehmen konsequent und richtig umsetzen, geht das auch nicht von heute auf morgen. Das braucht Zeit. Wenn Sie anfangen, Voice anzugehen, wenn sich die User adaptiert haben, sind Sie zu spät.

Was müssen Unternehmen also tun? M.H.: Die Art, wie Informationen abgerufen werden, hat sich stark verändert. Sie müssen heute anders strukturiert werden, so dass sie leicht verarbeitet und wiedergeben lassen. Hierbei geht es in erster Linie darum, den „High Intent Traffic“, der außerhalb der Webseite stattfindet, zu bedienen. Dabei handelt es sich um Traffic, der sich auf Informationen von der Webseite bezieht – z.B. die Frage nach Öffnungszeiten –, die Seite aber nicht aufruft, sondern sich mit den Ergebnissen etwa im Google Knowledge Graph zufrieden gibt. Mit dem Yext Knowledge Manager gehen wir auf diese Anforderungen ein. Natürlich müssen die Informationen auf der Website hierfür auch aktuell und richtig sein, aber das versteht sich ja von selbst. Generell gilt: Je mehr Informationen für Alexa und Co. zur Verfügung stehen, desto genauer können sie Nutzerfragen beantworten.

Mehr!

www.yext.de


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Digitalisierung als Chance begreifen

Kundenfrequenzen erhöhen: In Innenstädten und Geschäften Die Digitalisierung verändert das Einkaufsverhalten der Konsumenten drastisch und fortlaufend. Unternehmen mit stationärem Geschäfts­ modell, die sich an die neuen Erfordernisse nicht anpassen, droht der Untergang. Für diejenigen, die mitgehen und mitgestalten wollen, bietet spotilike eine Reihe Werkzeuge, mit denen die neuartigen Bedürfnisse der Konsumenten bedient und die digitalen Herausforderungen der Zukunft gemeistert werden können.

Vielfach wird ein eigener Onlineshop als primäre Antwort auf die Herausforderungen angesehen, die sich dem stationären Einzelhandel bieten. Doch dies ist nur in wenigen Ausnahmefällen sinnvoll, da die große Gefahr besteht, den Kunden in die Pseudo-Anonymität des E-Commerce zu drängen. Dort herrscht nur wenig Loyalität und der stationäre Anbieter kann seine Stärken nicht richtig ausspielen. Viel wichtiger ist daher, jeden einzelnen Kunden von den Vorteilen des persönlichen Einkaufserlebnisses zu überzeugen und ihm zu offenbaren, dass stationäre Unternehmen etwas bieten können, was Amazon und Co. nicht haben. Es gibt viele Ansatzpunkte, wie der stationäre Handel die Möglichkeiten der Digitalisierung hervorragend für sich nutzen kann. Spontan-Marketing, Real-Time-Marketing oder Location-Based-Marketing sind nur einige Stichworte, um die verschiedenen Ansätze zu beschreiben. Plattformen wie spotilike ermöglichen es dabei Händlern und Dienstleistern jeder Größe, diese für sich zu nutzen. So bekommen sie einfache Mittel an die Hand, in direkten Kontakt mit ihren bestehenden und auch mit potenziellen Kunden zu treten.

Andreas Fiacco, CEO und Mitgründer spotilike

Christian Herrmann, CTO und Mitgründer spotilike

Ein altbewährter, aber keineswegs überholter erster Schritt in Richtung der unbegrenzten – digitalen – Möglichkeiten sind Bonuskarten-Systeme, auch bekannt als Kunden-, Loyalty- oder VIP-Programme.

eine neue Anwendung öffnen zu müssen. Diese Überflutung hat bereits zu Aversionen bei den Kunden geführt. Statt also die x-te App für eine Stadt, ein Portal, eine Kundenkarte, ein Kundenbindungsprogramm oder gar ein Geschäft teuer entwi  Der gewaltige Bedarf für die Lösung, ckeln zu lassen und die spotilike anbietet, hat mich nach bald kaum genutzt wieder einzustellen, intensiver Prüfung von Unternehmen und ist der Einsatz einer Markt dazu bewogen, nicht nur finanziell, komfortablen und sondern auch durch aktive Mitgestaltung universellen Plattform eine wirtschaftliche in spotilike zu investieren. Alternative. Denn Digitalisierung ist kein Torsten Krümmel, Business Angel Selbstzweck, sondern soll Kunden und UnterSie bieten in der Regel eine einfach zu nehmen gleichsam dienen. verwaltende Möglichkeit für die Unternehmen, die Kunden an sich zu binden „Mit unserer universellen Plattform bieten – für die Verbraucher hingegen bedeuten wir diese und weitere Lösungen für die sie Vorteile und somit Akzeptanz und LoKundenbindung“, erklärt spotilike-CEO yalität. und -Mitgründer Andreas Fiacco. „Dank unserem Freemium-Ansatz können User und Unternehmen die voll einsetzbare Basisversion unentgeltlich nutzen.“ So will das Unternehmen sicherstellen, dass die Einstiegshürde für Verbraucher so niedrig wie möglich ist. „Hierzu zählt auch, dass die Nutzung der App ohne Registrierung Apps wiederum werden schon seit längefunktioniert“, fügt Christian Herrmann, rem genutzt, um eng limitierte AnwenMitgründer und CTO des Unternehmens dungsbereiche abzudecken. Sie bieten hinzu. Denn Marktstudien haben ergeben, jedoch für den Anwender nur mehr eindass die Bereitschaft, eine App zu nutzen, geschränkten Nutzen. Er wünscht sich wesentlich höher ist, wenn man sich nicht heute eine Vielfalt relevanter Funktionen erst registrieren muss. in einer App, anstatt für jede Funktion

Bonuskarten und Apps

LOCATION: Wertschöpfungskette der Lokalisierung von Menschen und Objekten


Kompendium

biz.spotilike.com business@spotilike.com

Amazon setzt die Standards Der stationäre Einzelhandel muss den Wandel jedoch nicht nur in Bezug auf die Nutzung der Digitalisierung vollziehen. Noch immer sind nicht zeitgemäße Rückgabepraktiken in vielen Geschäften sehr weit verbreitet. Hier hat Amazon aber bereits den Standard gesetzt und lässt dem Einzelhändler keine andere Option, als sich anzupassen. Einer Studie zufolge gehen viele negative Bewertungen für lokale Einzelhändler auf anachronistisches Rückgabehandling zurück. Doch eben diese Bewertungen sind eine wichtige Komponente im Marketing-Mix für stationären Handel und lokale Dienstleistungen. Viele Kunden informieren sich über ihre Smartphones vorab über die Geschäfte, die sie besuchen wollen. Daher ist es so bedeutend, auch im Netz den guten Eindruck zu hinterlassen, den man als Einzelhändler naturgemäß verdient. Hier bietet spotilike Dienstleistungen und Beratung an, um den Auftritt jedes Geschäftes und jeder Filiale optimal zu gestalten. Denn Bewertungen im Netz und der „Google myBusiness“- Eintrag gelten heute ebenso viel wie die Unternehmenswebseite. Wichtigster Bestandteil der gesamten Marketingstrategie ist aber nach wie vor das positive Einkaufserlebnis des Kunden im Geschäft. Hier kommt dem Personal die Hauptrolle zu, denn diesem muss es gelingen, einen zufriedenen Stammkunden zu gewinnen. „Eine gute Digitalstrategie unter Einbeziehung der spotilike-Werkzeuge kann die Kunden in die Geschäfte bringen. Den Abschluss, die Zufriedenheit und das positive Erlebnis muss der persönliche Kontakt erreichen“, fasst Torsten Krümmel, Business Angel bei spotilike und erfahrener Marketingspezialist zusammen. „Gelingen kann die Evolution des stationären Handels und Gewerbes jedoch nur, wenn alle Beteiligten auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden eingehen und ihnen einen erlebnisreichen Einkauf vor Ort, nach dem spotilike-Motto erlebnis.reich. sparen bieten“, fügt Krümmel, der selbst langjährige Erfahrung im Einzelhandel mitbringt, noch hinzu.

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Großes Kino

Wie moderne Hotspots Kinos, Vereinen und Geschäften nutzen Treue Kunden gewinnen, Umsätze steigern, lokale Stärken ausspielen – Hotspots können Unternehmen auf viele ver­schiedene Arten helfen. Mobilespot Systems bietet hierfür verschiedene Lösungen an. Ort die Services der Vereine sowie deren Partnern und Sponsoren dargestellt. Vor allem im Kinoumfeld hat sich der mobilespot über viele Jahre einen Namen gemacht. Die Bewegtbildspezialisten aus Hamburg sorgen dort für Interaktion im Kino, bringen nachgewiesen signifikante Umsatzsteigerungen durch längere Aufenthaltszeiten im Consessionbereich und sorgen durch ihr Partnernetzwerk auch für messbar mehr Kinobesucher in den ausgestatteten Häusern. Das neueste Produkt ist der LOCAL SPOT, der in Zusammenarbeit mit spotilike für Einzelhändler und kleine Gastronomiebetriebe als preiswerte Alternative zu anderen WLAN-Lösungen für Lokalmarketing entwickelt wurde. Seit vielen Jahren offeriert die Mobilespot Systems GmbH Plug-and-Play WLAN-Lösungen für Unternehmen und Unternehmer mit lokalem Geschäftsbetrieb. Diese werden deren Kunden und Besuchern als B2C-Produkt zur einfachen, sicheren und registrierungsfreien Nutzung des Internets lokal ebenso bereitgestellt wie die Services der Unternehmen selbst – insbesondere deren App(s), Social MediaAccounts sowie die eigene Website. Neben den Vorteilen für die Kunden profitieren natürlich auch die Unternehmen von der hohen Akzeptanz der Nutzer für die angebotenen Services. Mit KLUB WIFI bietet Mobilespot Systems z.B. für die Vereine in Deutschland optimierte Gesamtsysteme, die sowohl das Vereinsheim als auch den Sportplatz/die Spielstätte vollständig mit WiFi versorgen. Zugleich werden durch die integrierte App nicht nur vor

Beispiele lokaler Landingpages mit Programm von Kinopolis und der UCI Kinowelt.

www.mobilespot-systems.de

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DSGVO-Checkliste

Schützen Sie Ihre Daten richtig? Auch rund drei Monate nach Wirksamwerden der DSGVO sind sich noch viele Unternehmen unsicher, ob sie die strengen Anforderungen an den Schutz personenbezogener Daten erfüllen. Kathrin Schürmann, Rechtsanwältin und Partnerin bei SCHÜRMANN ROSENTHAL DREYER, hat daher eine Checkliste für Unternehmen entwickelt. Neben dem Urheber- und Medienrecht, Datenschutz und Wettbewerbsrecht ist sie auf den Marketing-Bereich spezialisiert.

Rechtsgrundlagen Auch unter der DSGVO ist für die Verarbeitung personenbezogener Daten stets eine Rechtsgrundlage erforderlich (Verbot mit Erlaubnisvorbehalt). Eine Datenverarbeitung ist zulässig, wenn sie zur Erfüllung eines Vertrages mit dem Betroffenen erforderlich ist, ein berechtigtes Interesse für die Datenverarbeitung besteht oder eine Einwilligung des Betroffenen vorliegt. Haben Sie für alle Datenverarbeitungsvorgänge eine Rechtsgrundlage geprüft und dokumentiert?

Verträge/Regularien Unternehmen sollten ihre bestehenden Verträge zur Auftragsverarbeitung nach Artikel 28 DSGVO überprüfen. Auch bestehende Geschäftsprozesse und Richtlinien, wie z.B. Dienstvereinbarungen, sollten überprüft werden, ob sie mit den Anforderungen der DSGVO vereinbar sind. Haben Sie alle Auftragsverarbeitungsverträge und Richtlinien geprüft und evtl. angepasst?

Informationspflichten/ Datenschutzerklärung Die DSGVO schreibt vor, dass der von der Datenverarbeitung betroffenen Person u.a. die Kontaktdaten des Verantwortlichen der verarbeitenden Stelle, der Zweck und die Dauer der Datenverarbeitung mitgeteilt

werden. Zudem ist über die Auskunfts- und Widerspruchsrechte zu informieren und die Rechtsgrundlage der Datenverarbeitung zu nennen. Das gilt gegenüber Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Kunden. Entsprechende Informationen sind zur Verfügung zu stellen, z.B. in der Datenschutzerklärung. Haben Sie alle Informationspflichten erfüllt und die Datenschutzerklärung angepasst?

DatenschutzFolgenabschätzung Eine Datenschutz-Folgenabschätzung ist Pflicht, wenn eine Datenverarbeitung aufgrund der Art, des Umfangs, der Umstände und der Zwecke der Verarbeitung voraussichtlich ein hohes Risiko für Rechte und Freiheiten betroffener Personen zur Folge hat. Haben Sie Datenschutz-Folgenabschätzungen durchgeführt und dokumentiert?

Datenpannen Bezüglich Datenpannen sind die unternehmensinternen Prozesse darauf zu überprüfen, ob Notfallsysteme existieren, die Mitarbeitern etwa darüber Auskunft geben, wie Cyber-Angriffe technisch abzuwehren sind, wie die Meldepflichten gemäß Art. 33 und 34 DSGVO umzusetzen sind und welche Mitarbeiter des Unternehmens als Ansprechpartner dienen. Haben Sie für Datenpannen einen dokumentierten Prozess?

Betroffenenrechte Die in der DSGVO geregelten Betroffenenrechte müssen in den Geschäftsabläufen des Unternehmens abgebildet und gegenüber den Betroffenen umgesetzt werden. Hierzu gehören etwa das Recht auf Löschung und Datenübertragbarkeit. Haben Sie für die Betroffenenrechte einen dokumentierten Prozess?

Dokumentation Geschäftsabläufe, bei denen personenbezogene Daten verarbeitet werden, müssen in ein Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten (VVT) aufgenommen und ständig aktualisiert werden. Die Dokumentationspflichten dienen der betrieblichen Selbstkontrolle sowie der effektiven Überprüfung durch die Aufsichtsbehörde. Haben Sie alle Prozesse im VVT dokumentiert?

Mitarbeiter schulen Geschäftsleitung und andere für das Thema Datenschutz Zuständige sollten innerhalb des Unternehmens für den Schutz personenbezogener Daten sensibilisieren. Zudem ist Unternehmen zu empfehlen, Mitarbeiter bezüglich der Neuerungen der DSGVO zu schulen. Haben Sie Schulungen durchgeführt?

LOCATION: Wertschöpfungskette der Lokalisierung von Menschen und Objekten


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EHI-Studie „Omnichannel-Commerce 2018“

Knapp jeder vierte Onlineshop verfolgt ein Omnichannel-Konzept Das begehrte Shirt ist zu klein, aber die passende Größe im Geschäft nicht mehr vorhanden. Oft ist das kein Grund, auf das entdeckte Kleidungsstück zu verzichten – eine schnelle Bestandsabfrage über das Handy und das Produkt ist auf dem Weg in den eigenen Kleiderschrank. Solche und ähnliche Omnichannel-Erfahrungen bieten über ein Viertel der Top-1.000-Onlineshops in Deutschland an. Ein umfassendes Omnichannel-Portfolio haben aber nur wenige, so die EHI-Studie „Omnichannel-Commerce 2018“.

Es sind insbesondere größere, umsatzstarke Onlineshops, die eine OmnichannelStrategie verfolgen. Innerhalb der 100 umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland betreiben 42 Unternehmen Omnichannel als das vorherrschende Mehrkanal-Modell. 37 sind reine Online-Pureplayer und 21 Anbieter setzen auf Multichannel, so die Studie des EHI.

Collect ist bei fast allen (250) im Angebot, allerdings gilt das nur für das Bezahlen online. Das Serviceangebot mit kombinierter Filial-Bezahlung bieten 152 Shops ihren Kunden und Instore-Return – also online bestellte Ware in der Filiale zurückzugeben – ist nur bei 125 Händlern möglich. Schon vor zwei Jahren bewertete ein Großteil der Händler eine OnlineVerfügbarkeitsanzeige als wichtig, faktisch bieten den Service aber nur 121 Onlineshops an. Es ist dagegen erst bei 41 der 274 Händlern möglich, eine Onlinebestellung bspw. via Mitarbeiter-Tablet durchzuführen, die sogenannte InstoreOrder. „Grund für das dürftige Angebot ist vermutlich die hohe Komplexität bei der Im-

Nach Umsätzen gegliedert setzen von den 62 Online-Händlern mit einem Jahresumsatz über 100 Mio. Euro 28 auf Omnichannel, 14 auf Multichannel und 20 auf Singlechannel. Bei den kleineren Shops mit einem Umsatz bis 10 Mio. Euro dreht sich das Verhältnis und nur noch 112 von 510 Unternehmen bieten OmnichannelServices.

Service in Grenzen Von den Top-1.000-Onlineshops in Deutschland verfolgen 274 ein Omnichannel-Konzept. Die Verbreitung der entsprechenden Dienste ist aber noch gering. Nur Click &

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plementierung der einzelnen Services“, so Christoph Langenberg, Projektleiter E-Commerce bei EHI. „Die Online-Verfügbarkeitsanzeige beispielsweise setzt eine gute Verzahnung von Online- und OfflineWarenwirtschaft voraus“

Infos auf den zweiten Blick Wer Informationen über die angebotenen Omnichannel-Services haben möchte, muss in vielen Shops etwas genauer hinsehen. Von den untersuchten Diensten ist Click & Collect mit Online-Bezahlung bei 122 Unternehmen (von 250) auf der Startseite zu finden. Generell sind Angaben zum Service häufig nicht direkt zu sehen und für eine Auflistung aller Angebote muss der Kunde – wenn überhaupt – ganz herunterscrollen.

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Berlin Calling

DCX Expo geht in Runde zwei Nach der erfolgreichen Premiere der DCX Digital Content Expo im Vorjahr geht die Messe für Publishing und Content Management vom 9. bis 11. Oktober 2018 in Berlin in die nächste Runde. Neu am Start sind Partner wie der Weltverband der Zeitschriften-Medien FIPP oder Initiativen wie Google DNI. Die Auswahl der Themen, die Location in Berlin und kurze Wege zwischen Messe und Konferenz – die neue Messe für Digitales Content Management DCX kam im Vorjahr gut an. Doch auf diesen Lorbeeren ruht sich die junge Expo nicht aus: Nun kooperiert die DCX, die der Zeitungsweltverband WAN-IFRA mitveranstaltet, mit dem Netzwerk für globale Zeitschriften-Medien FIPP – eine Premiere für die Zusammenarbeit der beiden Weltverbände.

IFRA und Head of Digital at Tiso Blackstar (Südafrika), D. D. Purkayastha, CEO ABP (Indien) und Anu Ahola, Board Member des WAN-IFRA World Printers Forum (Finnland), gehören zu den diesjährigen Keynote Speakern.

Messe mit Konferenz

Die zweite Ausgabe der DCX Digital Content Expo setzt neue Akzente in Sachen Technik und Geschäftsmodelle. Rund um die Schwerpunkte Content-Produktion, Verbreitung und Monetarisierung kommen nicht nur Informationen für Verlage und Medienhäuser zum Tragen, sondern auch vermehrt Themen für Publisher in Unternehmen und Agenturen.

FIPP beteiligt sich an dem hochkarätigen Programm, das auf vier verschiedenen Bühnen läuft. Eine Konferenz ergänzt die Angebote der Aussteller mit den Tracks Content Marketing, Content Management Systems, Apps & Mobile, Digital Readership, Smart Data und Digital Advertising. Als Referent stellt unter anderem Ludovic Blecher, Head of DNI Innovation Fund News & Publishers, die Google-Initiative und exemplarische Projekte dazu vor. Michael Golden, Präsident des Weltverbandes der Zeitungsverlage WAN-IFRA (USA), Lisa MacLeod, Vizepräsidentin von WAN-

Expo mit neuen Ausstellungsbereichen

Neu ist beispielweise der Ausstellungsbereich „Content Services“ mit eigener Bühne. Unter dem Begriff werden Lösungen und Dienstleistungen zusammengefasst, mit denen Unternehmen die wachsende Informationsflut automatisiert, sicher und rechtskonform managen können. Als Aus-

steller sind unter anderem Atex, CCI, gogol medien, InterRed, Lineup Systems, Miles 33, MPP Global, ppi Media, protecmedia und Tecnavia vertreten.

Publishing und Content Management Eine starke Affinität zu Zukunftstechnologien, eine radikale Kundenfokussierung und die Bereitschaft zu ständiger Veränderung – Medienunternehmen und Content-Professionals können von Start-ups einiges lernen. Auf dem Start-up Park der DCX haben sie die Möglichkeit, neue Tools auszuprobieren und frischen Wind für die Innovationstätigkeiten ihrer Unternehmen mitzunehmen. Insgesamt präsentieren sich auf der Expo 24 Entrepreneure – darunter AntiAdblock. com, DSXN, Faktor B.V., hyScore.io, iMatrics AB, MagLoft Pte. Ltd., Mappa Software, Newsadoo.com, PASSION1 LLC, PlayPlay, Qiota SAS, Sixide, Swanest und wingu. An den Ständen können die Messebesucher die angebotenen Lösungen direkt ausprobieren und sich umfassend informieren. Der Veranstalter hat die Fläche erweitert, um genügend Raum für Networking zu schaffen. Der Start-up Park lanciert erstmals ein Speed-Dating, um Besucher noch schneller und treffsicherer mit den passenden Innovationsanbietern zu verknüpfen. In 20-minütigen Vorträgen und Pitches stellen Start-ups ihren Ansatz vor und geben Anregungen für Innovationen.

Jetzt Ticket sichern: www.dcx-expo.com

LOCATION: Wertschöpfungskette der Lokalisierung von Menschen und Objekten


Kompendium

Meinungsmacher

Verbraucher vertrauen Bewertungen mehr als Influencern 71 Prozent der Deutschen ziehen die Produkt- oder Markenbewertung eines anderen Kunden der Empfehlung durch einen Journalisten oder bekannten Influencer vor – und das, obwohl jeder Zweite von ihnen angibt, insgesamt mehr Zeit mit dem Konsum von Influencer-Content zu verbringen als im Vorjahr (51 Prozent). Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des Softwareunternehmens Bazaarvoice.

Das große Problem der Influencer ist mangelnde Authentizität, wie sich in der Bazaarvoice-Studie zeigt: 92 Prozent der befragten Konsumenten interagieren regelmäßig mit ihren bevorzugten Influencern. Dennoch sind 80 Prozent bereit, ihre Kaufentscheidung zu treffen, ohne dafür vorher einschlägige Beiträge von Kunden, Influencern oder Journalisten zu Rate gezogen zu haben. Eine wesentliche Rolle spielt hier der Faktor Vertrauen. Die Inhalte auf den großen Social-Media-Plattformen haben in der Wahrnehmung ihrer Adressaten deutlich an Authentizität verloren. So halten nur acht Prozent der internetaffinen Millennials Facebook für eine authentische Plattform, bei Snapchat sind es sogar nur sieben und bei Twitter sechs Prozent. Allein durch ein Plus an Transparenz können Influencer ihre Glaubwürdigkeit wiederherstellen, denken die Teilnehmer der

Bazaarvoice-Studie: 43 Prozent von ihnen sagen, dass es an der Zeit sei, strengere Regeln für Influencer einzuführen.

Deutliche Wahrnehmungsunterschiede Die Konsumentenbefragung von Bazaarvoice hat weiter ergeben, dass es generationsabhängige Unterschiede gibt, wie Nutzer die sozialen Plattformen wahrnehmen. Mehr als jeder vierte Studienteilnehmer über 55 Jahren (27 Prozent) stuft Facebook als eine der authentischsten Informationsquellen ein. Das jüngere Publikum vertraut eher auf Video-Content: Jeder dritte „Millennial“ hält YouTube für eine authentische Plattform (32 Prozent). Kritische Beiträge scheinen dabei Vertrauen zu stiften: 45 Prozent der 18- bis 24-jährigen gaben an, bei Influencern, denen sie folgen, auch negative Bewertungen und konstruktives Feedback gesehen zu haben. Die Hauptstärken der Influencer liegen in ihrem Einfluss auf die Produktpräferenzen und Gewohnheiten ihrer Follower (58 Prozent) sowie dem Erreichen eines jüngeren Publikums (39 Prozent).

Content in der Krise Über die Hälfte der Studienteilnehmer (51 Prozent) kon-

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sumiert heute mehr Content von Influencern als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig zeigen sich die Konsumenten jedoch unzufrieden, da Inhalte häufig wiederkehren (43 Prozent) und der angezeigte Content für sie an Relevanz verloren hat (47 Prozent). Auch ist nur jeder dritte Studienteilnehmer der Meinung, dass Influencer verantwortungsvoll agieren (31 Prozent). Das liegt zum einen daran, dass Follower den Eindruck haben, dass Influencer gezielt Nutzen aus einem leicht zu beeindruckenden Publikum ziehen (64 Prozent). Zum anderen empfinden die Befragten sie als zu materialistisch (55 Prozent) und zu fernab vom realen Leben (61 Prozent). Um im Influencer-Marketing Erfolg zu haben, sind authentische Inhalte in höchster Qualität damit ein Muss. Die mit Abstand beliebteste Influencer-Kategorie (51 Prozent) sind Entertainer, die nicht direkt mit einer Marke in Verbindung gebracht werden – also Comedians, Gamer und Sportler. Auf ihnen lastet ein enormer Druck, gute Inhalte zu produzieren. Denn die Erwartungshaltung der deutschen Konsumenten ist groß: Jeder Dritte (39 Prozent) von ihnen will täglich frischen Content von seinen bevorzugten Influencern sehen. Dennoch betrachtet kaum mehr als jeder Dritte der Millennials (36 Prozent) die Rolle von Social-Media-Influencern als VollzeitJob – bei den über 55-Jährigen sind es nur zehn Prozent. Und mehr als die Hälfte der über 35-Jährigen (56 Prozent) stuft die Tätigkeit von Influencern als reines Hobby ein. An der Studie nahmen über 4.000 Konsumenten in Europa teil, davon 1.000 aus Deutschland.

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LOCATION Retail Mobile Payment

Kontaktloses Bezahlen in Deutschland: Endlich eine Erfolgsgeschichte? Apple Pay und Google Pay kommen nach Deutschland, die Sparkassen kontern mit einer eigenen Mobile Payment App und auch die Volksbanken haben eine mobile Bezahllösung vorgestellt. Steht damit nun endlich der Durchbruch des mobilen Bezahlens bevor? Einige Kennzahlen mahnen zur Vorsicht. Um Google Pay verwenden zu können, muss der User in der App eine Kreditkarte hinterlegen, die von einer Bank ausgegeben wurde, mit der Google zusammenarbeitet. Dies sind aktuell lediglich Comdirect, die Commerzbank und N26 sowie die virtuelle Mastercard der Android-App boon. Auch wer Apple Pay – das erst Ende dieses Jahres hierzulande starten soll – nutzen möchte, benötigt aller Wahrscheinlichkeit nach eine Kreditkarte. Allerdings besitzen laut Bundesbank lediglich 36 Prozent der Deutschen ein solches Zahlungsmittel. Und sie benutzen sie kaum: 2017 wurden

Gut zu wissen: Click and Collect Bei Click and Collect handelt es sich um einen Service, bei dem vom Kunden online gekaufte Waren im stationären Laden des Händlers abgeholt werden können.

Drive-up Drive-Up ist eine besonders in den USA beliebte Sonderform des Click and Collect. Hier muss der Kunde nicht extra in das Geschäft gehen, um die online gekaufte Ware abzuholen. Stattdessen wird sie ihm von Angestellten am Parkplatz gereicht oder in den Kofferraum gepackt. Der Kunde muss sein Fahrzeug also nicht mehr verlassen.

lediglich 1,5 Prozent aller Transaktionen in Deutschland per Kredikarte abgewickelt. Das entspricht jeder 67. Zahlung. Zumindest bei Google Pay gibt es durch die Partnerschaft mit boon ein Hintertürchen: Die App lässt sich mit einer beliebigen Visa oder Mastercard und per Banküberweisung aufladen. So könnten Nutzer, die über keine der Karten verfügen, die von Google Pay direkt unterstützt werden, die Einschränkungen umgehen. Ebenfalls ernüchternd sind Zahlen aus den USA. Dort verlieren laut der Betrugs- und Risi-

ROPO-Effekt Der ROPO-Effekt (research online, purchase offline) beschreibt das Verhalten von Verbrauchern, sich online über Produkte zu informieren, bevor diese offline erworben werden. Damit handelt es sich hierbei um das genaue Gegenteil des Showrooming, weswegen auch der Begriff Webrooming gebraucht wird.

Same Day Delivery Unter Same Day Delivery versteht man den Service, die online gekaufte Ware noch am selben Tag geliefert zu bekommen. Dabei kann der Kunde häufig ein gewünschtes Zeitfenster für die Lieferung angeben. Aufgrund der hierfür notwendigen Logistik wird Same Day Delivery

komanagementfirma Kount sowohl Apple als auch Google Partner. Jeweils 13 Prozent weniger Händler als noch 2017 akzeptieren die mobilen Bezahllösungen in ihren Geschäften. Und was ist mit den Angeboten der deutschen Banken und Sparkassen? Sie bietenj die Möglichkeit, die Girocard mit Hilfe einer Android-App namens „Mobiles Bezahlen“ ins Handy zu verlagern. Die besitzt mit 97 Prozent fast jeder Deutsche. Ob sich die Lösung durchsetzt, hängt nun von den AKzeptanzstellen ab.

nur in Großstädten angeboten. Vor allem Lebensmittel, Arzneimittel, Ersatzteile und andere dringend benötigte Güter werden auf diese Weise versandt.

Scan and go Scan and Go ist eine Lösung, bei der Kunden im Laden die Waren mit Hilfe einer auf ihrem Smartphone eingerichteten App selbst scannen. Die Rechnungssumme wird am Ende automatisch von einer in der App hinterlegten Kreditkarte oder einem Konto abgebucht. So kann der Kunde den Laden einfach verlassen, ohne an einer Kasse bezahlen zu müssen. Ist hingegen die Bezahlung an einer Kasse erforderlich und es wird nur der Bon aus der App in die Kasse übertragen, spricht man von (mobilem) Self Scanning.

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Onlineshopping trotz stationärem Angebot

München ist Deutschlands Onlineshopping-Hauptstadt Wer online einkauft, wohnt statistisch gesehen entweder in einer sehr großen Stadt – oder in einer sehr kleinen. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Check24. Am meisten im Netz geshoppt wird der Studie zufolge in München. Dort ist das Verhältnis von Onlinekäufern zu Einwohnern am größten. Im Ranking folgen Frankfurt am Main sowie Hannover und Köln auf einem geteilten dritten Platz. Die beiden größten deutschen Städte Berlin und Hamburg landen ebenfalls in den Top Ten. Magdeburger hingegen kaufen im Vergleich der 50 größten deutschen Städte am seltensten im Internet ein. Auch Einwohner von Rostock und Duisburg halten sich beim Onlineshoppen zurück. Allgemein lässt sich festhalten, dass in Großstädten mit mehr als einer halben Million Einwohner überdurchschnittlich viele Menschen online shoppen – trotz des besseren Angebots an stationärem Einzelhandel. „In Metropolen ist der stationäre Einzelhandel zwar präsenter, die Bevölkerung aber deutlich Internet-affiner“, erklärt Dr. Timm Sprenger, Geschäftsführer Shop-

Self-Checkout Beim Self-Checkout verwenden Kunden Selbstbedienungskassen, an denen sie die Waren selbst einscannen und bezahlen. Meist werden mehrere SB-Kassen von einem Angestellten betreut, der die Kunden bei Problemen unterstützt. Entfallen Kassen durch technologische Lösungen wie Scan and Go komplett, spricht man auch von Checkout-Free-Stores.

showrooming Der Begriff Showrooming beschreibt das Verhalten von Verbrauchern, sich im stationären Handel über Produkte zu informieren, diese zu testen oder anzuprobieren, um sie dann online zu erwerben. Das Phänomen gilt inzwischen als rückläufig.

ping bei Check24. „Möglicherweise spielt auch die höhere Kaufkraft eine Rolle: Wo mehr Geld vorhanden ist, wird häufiger eingekauft.“ Aber auch in Gemeinden unter 10.000 Einwohnern ist Onlineshopping überdurchschnittlich beliebt. Der entsprechende Index liegt in solchen Orten etwa auf dem Niveau von Städten wie Düsseldorf oder Essen.

Freiburg im Breisgau. Auch Münchner und Frankfurter geben laut Studie überdurchschnittlich hohe Summen aus. Mit durchschnittlich nur 117 Euro pro Artikel bestellen Verbraucher aus Chemnitz und Osnabrück im Großstadtvergleich die günstigsten Produkte im Internet. Auch Oberhausen, Dresden und Bochum landen am Ende des Rankings.

Unterschiede beim Warenwert Den Spitzenplatz im Preisranking belegt Potsdam mit durchschnittlich 140 Euro je bestelltem Artikel, dicht gefolgt von

Für die Studie untersuchte Check24 das Verhältnis von Einkäufen im Check24Shoppingbereich pro Stadt zur Einwohnerzahl. Basis der Untersuchung waren alle 2017 und 2018 (Stand Juli) auf der Plattform bestellten Artikel. Dabei wurden die 50 einwohnerstärksten Städte in Deutschland separat betrachtet.

Google soll Store in Chicago planen

EDEKA startet mobiles Self-Scanning

Apple betreibt schon lange eigene Geschäfte, und auch Microsoft hat bereits einige eröffnet. Auch für Google, das seit einigen Jahren nicht nur mit Online-Werbung Geld verdient, sondern auch immer mehr Hardware verkauft, wäre ein eigener stationärer Store sinnvoll. Darin könnten vom Pixel-Smartphone über GoogleHome-Produkte bis hin zum Pixelbook-Laptop diverse Geräte in Szene gesetzt werden. Einem Bericht der „Chicago Tribune“ zufolge soll ein solcher Laden bald Realität werden. Angeblich stehe der Konzern kurz davor, einen Mietvertrag für einen Flagship-Store in Chicagos Fulton Market District abzuschließen.

Kunden von EDEKA RheinRuhr können in Zukunft ihre Artikel mit ihrem Smartphone selbst während des Einkaufens scannen und am Ausgang an Terminals bezahlen. Dabei kommt die Plattform der Bonner snabble GmbH für App-basiertes Scannen („mobile self-scanning”) und Bezahlen („mobile self-checkout”) mit dem Smartphone zum Einsatz. Wie bei SB-Kassen scannt der Kunde hier seinen Einkauf selbst, allerdings bereits beim Einkaufen im Markt und nicht erst am Ende im Kassenbereich. Bezahlt wird an vorhandenen Kassen, SB-Kassen oder an speziellen Bezahl-Terminals. Lange Schlangen sollen so vermieden werden.

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SalesMate & Wirecard

Effektive Hilfe beim Wandel zum Digitalen Handel Die Vrnetzung unterschiedlicher Systeme und Verkaufskanäle im Handel gewinnt immer mehr an Bedeutung. Stationäre Händler müssen sich gegen Online-Retailer behaupten, während diese zunehmend in den klassischen Einzelhandel drängen. Für beide stellt sich die Frage nach einer effizienten Vernetzung aller Kanäle und der Darstellung von Omnichannelprozessen, die Kunden eine nahtlose Einkaufserfahrung ermöglichen. Mit SalesMate, einer zentralen Plattform für die Digitalisierung im Einzelhandel, ist der Paymentspezialist Wirecard nun eine Partnerschaft eingegangen, die genau diese Fragen beantwortet und dabei weit über digitale Regal­ verlängerung hinausgeht. Der stationäre Handel im Jahr 2018 sieht sich mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert: Neben Out of Stocks und der Nichtverfügbarkeit von spezifischen Artikelvarianten stellen lange Warteschlangen, die geringe Qualität der Kundendaten sowie eine fragmentierte IT-Infrastruktur viele Händler vor große Herausforderungen, während Online-Händler mit Einkaufserlebnissen rund um die Uhr, gutem Kundenservice und hoher Toleranz bei Retouren punkten. Dabei hat der stationäre Handel gegenüber der Internetkonkurrenz auch entscheidende Vorteile. Leider können jedoch eine persönliche Beratung sowie die Möglichkeit, Produkte vor dem Kauf in Augenschein zu nehmen und anbzw. auszuprobieren, die Nachteile gegenüber dem Online-Handel häufig nur bedingt aufwiegen. Ist ein bestimmter Artikel oder eine bestimmte Artikelvariante gerade nicht verfügbar, wandern Kunden häufig ab – auch und vor allem zu den bei der Produktvielfalt meist deutlich besser

tenbanken und Systeme – egal ob Warenwirtschaft, Onlineshop, ERP-, Kassen- oder CRM-System – und dient so als Zentrale für die Digitalisierung im Einzelhandel. Dabei können sowohl einzelne Module (Katalog / Multi-Channel / CRM / Payment) als auch das Gesamtpaket angeschlossen werden.

aufgestellten Online-Shops. Auch lange Warteschlangen in traditionellen Geschäften erhöhen die Kaufabbruchrate nachweislich. Ein weiteres Manko stellt die geringe Verfügbarkeit von Kundendaten dar: Während Online-Händler eine Vielzahl unterschiedlicher Informationen zu ihren Kunden erhalten und diese umsatzsteigernd einsetzen können, müssen die stationären Einzelhändler meist zwangsläufig auf eine solche Unterstützung verzichten.

OmnichannelKatalog

Die Zukunft im Einzelhandel liegt in der intelligenten Vernetzung der verschiedenen Systeme, sodass vorhandene Artikel nachbestellt und Kunden individuell angesprochen sowie noch besser beraten werden können. Dadurch ist es heute möglich, viele der genannten Nachteile des Einzelhandels gegenüber Online-Retailern auszugleichen und gleichzeitig die individuellen Stärken des stationären Handels noch besser auszuspielen. SalesMate bietet eine genau dazu passende Lösung: Die Middleware verbindet sämtliche Da-

Der native Warenkatalog von SalesMate ermöglicht es, Produktdaten und Bestände aus den unterschiedlichsten Quellen zu beziehen und sie miteinander zu verknüpfen, damit Verkäufer stets Zugriff auf das gesamte Sortiment haben und auch in Out-of-Stock-Situationen schnell adäquate Lösungen finden. Gerade nicht vor Ort verfügbare Waren lassen sich so in die eigene oder eine andere Filiale nachbestellen oder direkt zum Kunden nach Hause liefern. Zudem können Click&Collect- und Reserve&Collect-Prozesse aus dem On-

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Der erfolgreiche Omnichannel-Händler verbindet alle Vertriebskanäle – Online, POS und externe Verkaufsplattformen – und erzielt durch intelligente Lösungen den entscheidenden Wettbewerbsvorteil sowie ein signifikantes Umsatzwachstum. Marion Laewe, Vice President, Sales Consumer Goods, Wirecard AG lineshop konsequent in der Filiale zu Ende geführt werden. Dabei haben Verkäufer den gesamten Prozess über SalesMate auf Wunsch ständig im Blick. Einzelne Artikel aus dem Produktkatalog sind zudem selbst ohne Internetverbindung identifizierbar, da die entsprechenden Daten auch offline zur Verfügung stehen. So ist die Lösung mit Einschränkungen selbst in Bereichen einsetzbar, die das unternehmenseigene WLAN-Netzwerk kaum oder gar nicht erreicht.

CRM-Einbindung Über die Einbindung von CRM-Daten lassen sich Kunden identifizieren und Kundendaten weiter ergänzen. Die gewonnenen Informationen stehen dann beispielsweise den Verkäufern zur Verfügung, damit sie besser auf Kunden eingehen können. Über lückenlose Einkaufshistorien und Kurzprofile erhalten die Mitarbeiter so unter anderem schnelle Einsicht in die Präferenzen ihrer aktuellen Gesprächspartner, was sich durchaus positiv auf die Beratungsqualität auswirken dürfte. Empfehlungen von Zusatzartikeln, die den Kundenvorlieben

entsprechen, heben potentiell die Up- und Cross-Selling-Potenziale. Die Mitarbeiter selber erhalten Einsicht in ihre Key-Performance-Indikatoren (KPI) und können Schulungen absolvieren, um das Niveau ihrer Beratungen weiter zu steigern.

Payment auf der Verkaufsfläche Ob Kreditkarten, Geschenkgutscheine, Online-Zahlarten oder Mobile Payment: Mit SalesMate und Wirecard sind Verkäufer in der Lage, eine große Bandbreite an Zahlungsmitteln direkt auf der Verkaufsfläche zu akzeptieren. Die Kassenhardware und -software müssen dazu nicht extra angepasst werden, da die Zahlarten über Wirecard bereits unmittelbar in SalesMate integriert sind. So werden Warteschlangen und Bedenkzeit der Kunden reduziert sowie die Conversionsrate erhöht. Darüber hinaus lassen sich selbst kanalübergreifende Retouren und gemischte Warenkörbe problemlos abwickeln, sodass für Kunden eine echte Omnichannel-Experience gewährleistet ist.

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Einfache Implementierung Anpassungen der eingesetzten Warenwirtschafts-, ERP-, CRM-, Kassen- und eCommerce-Systeme sind in der Regel langwierig und kostenintensiv, was viele Unternehmen von den derzeit eigentlich dringend notwendigen Investitionen abschreckt. Der große Vorteil einer Lösung wie SalesMate liegt in der einfachen und unkomplizierten Implementierung. Durch die Middleware-Architektur, die Schnittstellen zu bestehenden Systemen aufbaut und die verschiedenen Prozesse steuert, müssen die vorhandenen Systeme nicht modifiziert werden und keine besonderen Anforderungen erfüllen. SalesMate fügt sich flexibel in die vorhandene Infrastruktur ein und nimmt praktisch keine IT-Ressourcen auf Kundenseite in Anspruch. Durch die vielseitigen Module, die Abwicklung von Gutschein- und Loyalty-Systemen und die große Auswahl an unterschiedlichen Zahlungsmethoden macht SalesMate den Einkauf für Kunden nicht nur zum digitalen Erlebnis, sondern ist auch in der Lage, zum zentralen System auf der Fläche zu werden sowie langfristig bestehende Kassenlösungen zu ersetzen – und somit den Retailern den Schritt zum Digitalen Handel zu ermöglichen.

Mehr!

www.wirecard.de/digital-retail

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14. NOVEMBER 2018 MÜNCHEN

Strategien für Handel und Industrie

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Unsere Sprecher (u.a.):

Ferdinand Forster Dedicated Owner Connected Retail, Zalando SE

Matthias Bäumer DACH-Geschäftsführer, Puma

Marcus Trute COO – Geschäftsführender Gesellschafter, Keller Sports

Manfred Meindl Leitung Handelsmarketing und Online Marketing, VAUDE

Martin Riebel Geschäftsführer, Deuter und Schwan Stabilo Outdoor GmbH

Joachim Kiegele Inhaber von Intersport Kiegele und Geschäftsführer von Sportmarken24

Veranstalter:

sporthandelskongress.de

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Mehr als Diebstahlprävention

Ladenoptimierung durch IP-Videotechnologie Um sich vor organisierten Diebesbanden zu schützen, investieren viele Händler inzwischen in eine möglichst flächendeckende Videoüberwachung. Dabei verwendete IP-Kameras können allerdings nicht nur die Sicherheit in der Filiale erhöhen. Axis Communications gibt Tipps, wie sie sich beispielsweise für die individuelle Kundenansprache und die Optimierung der Verkaufsfläche nutzen lassen. Dass auch der stationäre Handel das Kundenverhalten im Blick behalten muss, um angesichts der boomenden Onlinekonkurrenz zukunftsfähig zu bleiben, ist inzwischen fast jedem Branchenvertreter bekannt. Aktuelle Videoanalysesysteme helfen ihm dabei umfassend, indem sie unter anderem Besucherströme messen und demografische Daten zum jeweiligen Publikum erfassen. Dadurch wird schnell ermittelt, zu welchen Zeiten wie viele Konsumenten in die Läden strömen, so dass sich beispielsweise die Personalplanung daran anpassen lässt. Die Mitarbeiter werden zudem im Idealfall schneller informiert und zu den Kassen delegiert, wenn dennoch längere Warteschlangen drohen. Über Heatmaps wird deutlich, wo sich im Geschäft häufig Kunden konzentrieren, die eventuell zusätzliche kompetente Ansprechpartner benötigen, und wo sich „weiße Flächen“ befinden, die die Besucher aus welchen Gründen auch immer eher meiden. Eine Analyse der Kundenlaufrichtung unterstützt bei der effektiven Platzierung von Sonderangeboten und Aktionsprodukten, damit diese anschließend möglichst erfolgreich abverkauft werden.

Individueller shoppen Das Einkaufserlebnis selber lässt sich mittels IP-Kameras in einem gewissen Rahmen personalisieren, da die Altersgruppe und das Geschlecht der Kunden von einer Software rein statistisch ausgewertet werden kann. Dies hilft unter anderem bei der Wahl der passenden Musik beim Einkauf – wenn beispielsweise vor allem Senioren in der Filiale sind, wären moderne Klänge vermutlich eher kontraproduktiv für die

Stimmung. Zudem ließen sich auch die Lautsprecherdurchsagen entsprechend modifizieren, um individueller zusammengestellte Angebote zu offerieren. Diese müssen dabei auch nicht immer den gesamten Laden beschallen, sondern können über IP-Audiosysteme spezifisch starten, wenn Kunden in einen bestimmten Ladenbereich kommen, um die genau dort vorrätigen Produkte zu bewerben. Eine ähnliche Vorgehensweise ist ebenfalls bei der Inhalteauswahl für Digital Signage-Displays denkbar.

Warenauslieferung erfasst Selbst beim Click and Collect-Verfahren können Videosysteme helfen, indem sie die einzelnen Prozesse vom Online-Auftragseingang bis zum Abholen der Ware

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automatisch dokumentieren. So lässt sich hinterher problemlos nachverfolgen, ob reklamierte Produkte wirklich bereits beim Kommissionieren, beim Transport oder im Laden beschädigt wurden und ob der Kunde sie vollständig erhalten hat. Für die Abholung von Ware außerhalb der Geschäftszeiten sind Kameras ebenfalls geeignet: Der Käufer muss dann einfach nur seinen speziellen QR-Code vor die Linse halten, um das ihm zugewiesene Fach in einer Pick-Up-Station zu öffnen. Durch die Videoübertragung fällt es ihm zudem leichter, den Service zu kontaktieren, wenn dennoch Probleme auftauchen. Axis Communications hat zusätzlich einen Quick Guide zur Ladenoptimierung verfasst, der unter http://www.axis-communications.com/retailsolutions heruntergeladen werden kann und genauer ausführt, wie sich der Geschäftserfolg mit solchen und ähnlichen Maßnahmen optimieren lässt.

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Terminals ohne PIN-Pad

Wie die Deutsche Kreditwirtschaft die letzte Bastion des Bargelds angreift Die Banking-Welt verändert sich und kontaktlose Bezahlmethoden sind auf dem Vormarsch – auch in Deutschland, obwohl es hierzulande länger dauert als in anderen Märkten. Das Bargeld dominiert jedoch immer noch einige Bereiche, wie etwa Verkaufsautomaten, Schließfächer, Waschanlagen oder Kassen mit niedrigen Bonsummen, wie zum Beispiel beim Bäcker. Mit dem Projekt „Terminals ohne PIN-Pad“ (TOPP) nimmt die Deutsche Kreditwirtschaft diese Bargeld­ domänen ins Visier. CCV Deutschland hat als einer der ersten Hersteller bereits Geräte im Einsatz. In einer Bitkom-Umfrage vom Mai zeigten sich 4 von 10 Bundesbürgern (38 Prozent) offen dafür, ihre Bankgeschäfte über Internetunternehmen wie Apple, Google oder Amazon zu tätigen. 57 Prozent gaben an, dass ihnen Digitalangebote wie OnlineBanking, Banking-Apps oder auch OnlineBeratung bei ihrer Bank wichtig sind, nur 47 Prozent sagten dies über die Bekanntheit der Marke ihrer Bank. „Wenn es um Geld geht, sind die Kunden in Deutschland traditionell sehr vorsichtig und eher konservativ eingestellt. Wir erleben aber derzeit, wie sich die Finanz- und Bankenlandschaft grundlegend verändert. Das wird auch die Art und Weise verändern, wie wir im Geschäft bezahlen“, kommentierte Bitkom-Präsident Achim Berg die Studienergebnisse.

Auch im Bereich Mobile Payment hat sich in den vergangenen Monaten einiges getan: Google Pay kam nach Deutschland, die Sparkassen haben ihre Bezahl-App eingeführt und auch Apple Pay will Ende des Jahres in der Bundesrepublik starten. Zudem bieten einige Apps integrierte mobile Bezahlmöglichkeiten – bekanntestes Beispiel ist wohl Payback – und diverse kleine Anbieter versuchen ebenfalls, Mobile Payment salonfähig zu machen. Zuletzt startete das Luxemburger Start-up Payconiq einen Piloten in München. Selbst auf Events können Verbraucher immer öfter ihr Bargeld stecken lassen. Beim Wacken Open Air können die Heavy-Metal- und Hard-Rock-Fans schon seit 2017 mit Cashless-Payment-Karten bargeldlos

bezahlen, die Karte galt 2018 gleichzeitig auch als Eintrittskarte zum Festival. Und auch bei der deutschen BeachvolleyballMeisterschaft 2018 in Timmendorfer Strand wurden Armbänder für kontaktlose Zahlungen ausgegeben.

Das TOPP-Projekt In vielen Bereichen scheint sich das Bargeld derzeit auf dem Rückzug zu befinden. Doch in einigen Refugien herrschen Münzen und Scheine noch unangefochten. An den meisten Verkaufsautomaten, Schließfächern, Waschanlagen und ähnlichen Einrichtungen ist noch immer nur Bares auch Wahres. Und beim täglichen Einkauf bei Bäcker, Metzger und in ande-

Wir sehen anhand der ersten Pilotprojekte, dass TOPP für die Automatenbranche von großer Bedeutung ist. Erste Ergebnisse zeigen, dass der Konsument immer häufiger die girocard kontaktlos am Automaten einsetzt. Wir sehen enormes Po­tential in diesem Markt. Christine Bauer, Chief Commercial Officer, CCV Deutschland.

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ren kleinen Läden kann meist nur mit Bargeld bezahlt werden. Mit dem Projekt „Terminals ohne PIN-Pad“ (TOPP) will die Deutsche Kreditwirtschaft dies nun ändern. Gemeinsam mit Netzbetreibern, Terminalherstellern und Automatenbetreibern/Händlern untersucht sie den Einsatz von vereinfachten Terminals ohne Kartenschlitz und PIN-Pad für die kontaktlose Zahlung von Kleinbeträgen. TOPP ermöglicht kontaktlose Zahlungen mit der physischen girocard ebenso wie mit der digitalen girocard im Smartphone für Beträge bis 25 Euro, bei denen in der Regel keine PIN-Eingabe nötig ist. Im Zuge des Projekts hat der Spezialist für elektronische Bezahllösungen CCV Deutschland bereits die ersten Terminals ohne PIN-Pad in Betrieb genommen. In Berlin etwa wurde gemeinsam mit dem kaufmännischen Netzbetreiber Card4Vend der neue Waschsalon des internationalen Studentendorfes Schlachtensee umgerüstet. Mit den Terminals der Firma CCV werden dort nun internationale Debitund Kreditkarten akzeptiert. „Ohne PINPad lassen sich die Terminals wesentlich leichter in verschiedene Automatentypen einbauen oder nachrüsten“, erläutert Arne Meil, Geschäftsführer von Card4Vend. „Zudem ist der Wartungsaufwand geringer, da weniger mechanische Komponenten von außen verschmutzt oder beschädigt werden können.“ Neben den internationalen Debit- und Kreditkarten lassen sich am Terminal auch alle kontaktlosen girocardKarten der Deutschen Kreditwirtschaft verwenden. Insgesamt wünschen sich 56

Prozent aller girocard-Nutzer, bargeldlos an Automaten bezahlen zu können. Zu diesem Ergebnis kam die GfK in einer repräsentativen Endkundenbefragung im Auftrag der Euro Kartensysteme aus dem Mai 2017.

Tests in Kassel Einen umfangreicheren Test betreibt CCV in Kassel. Die selbsternannte „girocard City“ dient der Deutschen Kreditwirtschaft bereits seit 2016 als Testlabor für neue Funktionen der girocard. Nun wurden dort im Rahmen des Pilotprojekts insgesamt 40 Selbstbedienungsautomaten für kalte und warme Getränke, Snacks und Lebensmittel des Vellmarer Automatenaufstellers und BDV-Mitglieds R. Malsch mit TOPP-Terminals von CCV aufgerüstet. Die Automaten stehen unter anderem im Berufsbildungszentrum, Kliniken und in unterschiedlichen Betrieben zur Versorgung von Mitarbeitern bereit. Zudem wurden die ersten Zigarettenautomaten mit

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der girocard kontaktlosBezahlfunktion in Kassel von einem Mitglied des BDTA (Bundesverband Deutscher TabakwarenGroßhändler und Automatenaufsteller e.V.) in Betrieb genommen. Und auch die BDTA-Mitglieder Hall Tabakwaren, Tabakwaren Union Nörten-Hardenberg und tobaccoland haben bereits rund 50 kontaktlose CCV-Terminals an Zigarettenautomaten in Kassel und Dortmund installiert. Auch hier tritt Card4Vend als Fullservicedienstleister auf und zeichnet für den Netzbetrieb, die Inbetriebnahme der Hardware und die Onlinekommunikation verantwortlich. „Wir haben als erster Hardware- und Lösungsanbieter die TOPP-Initiative von Anfang an maßgeblich begleitet und sehen anhand der ersten Pilotprojekte, dass TOPP für die Automatenbranche von großer Bedeutung ist“, erklärt Christine Bauer, Chief Commercial Officer der CCV Deutschland. „Erste Ergebnisse zeigen, dass der Konsument immer häufiger die girocard kontaktlos am Automaten einsetzt. Wir sehen enormes Potential in diesem Markt.“ Mit dem Pilotprojekt will die Deutsche Kreditwirtschaft zunächst praktische Erfahrungen zur Nutzung von Terminals ohne PIN-Pad in verschiedenen Einsatzbereichen sammeln. Dabei soll auch in neuen Segmenten eine Optimierung des Bezahlerlebnisses für Kunden getestet werden. Denkbar wäre beispielsweise, dass mobile Händler die Terminals ebenfalls verwenden.. www.ccv-deutschland.de marketing@de.ccv.eu


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LOCATION Logistik RFID im Handel

Modehändler JBC zieht positives Fazit 2015 führte der belgische Bekleidungseinzelhändler JBC in seiner Lieferkette RFID-Technologie ein. Nach diesem erfolgreichen Pilotprojekt in zwei der insgesamt 144 JBC-Filialen wurde beschlossen, den Einsatz von RFID auszuweiten. „Dank RFID haben wir die Zeit zum Kassieren schnell um zehn Sekunden pro Kleidungsstück reduzieren können“, erklärt Fred Tielens, Logistikmanager bei JBC. Zunächst wurden die Bekleidungslieferanten weltweit geschult, damit diese die RFID-Etiketten direkt in die Kleidungsstücke einnähen lassen. Auf diese Weise konnte in der gesamten Lieferkette die Effizienz verbessert und die Fehlerquote reduziert werden, so das Unternehmen. Mit RFID-Tunneln kontrolliert JBC sowohl den Wareneingang als auch den Warenausgang. So wird auch überprüft, ob die Lieferanten die RFID-Etiketten richtig eingenäht haben. „Die ersten Lieferungen waren nicht wie erwartet“, erläutert Fred Tielens. „Einige unserer Lieferanten hatten die Etiketten falsch in die Kleidung genäht und die Größe oder die Farbe

Gut zu wissen: ERp-Systeme Enterprise-Resource-Planning (ERP) bezeichnet die Aufgabe, Ressourcen wie Kapital, Personal, Betriebsmittel, Material und mehr zu planen und zu steuern. Ziel ist ein effizienter Wertschöpfungsprozess und eine optimale Steuerung der Abläufe. Ein ERP-System ist ein IT-System, das diese Ressourcenplanung unterstützt.

Internet of Things (IOT) Das Internet der Dinge, im englischen „Internet of Things“, beschreibt Technologien einer globalen Infrastruktur, mit der physische und virtuelle Gegenstände miteinander vernetzt werden. Ziel ist es, einzelne Geräte durch Informations- und

nicht berücksichtigt.“ Dank der Kontrollen konnten diese Fehler schnell erkannt und behoben werden. Die Waren werden nun direkt im Verteilzentrum gezählt und ausgezeichnet. Der Wegfall von Zwischenschritten reduzierte die Anzahl der internen Liefertransporte und JBC kann so seinen Filialen die angeforderten Artikel schneller bereitstellen.

RFID in der Filiale Nachdem die Lieferanten und die Mitarbeiter im Lager voll geschult waren, begann JBC, RFID auch in seinen Filialen

Kommunikationstechniken zusammenarbeiten zu lassen oder die Interaktion zwischen Menschen und Geräten zu vereinfachen. Beispiele für IoT-Anwendungen sind Fernwartung, Paketund Sendungsverfolgung sowie automatisierte Bestellungen, etwa von Druckerpatronen.

Just-in-Time/Just-in-Sequence Bei der Just-in-time-Produktion wird das Material nur in der Stückzahl und zu dem Zeitpunkt produziert und geliefert, wie es auch tatsächlich zur Erfüllung der Kundenaufträge benötigt wird. In der Just-in-Sequence-Produktion wird dieses Konzept noch weiterentwickelt. Hier sorgt der Zulieferer nicht nur dafür, dass die Menge der gelieferten Module stimmt, sondern auch deren Reihenfolge (Sequence) für die Produktion.

einzuführen. Nach Workshops für die Regionalmanager wurden zusätzlich die Mitarbeiter aus den Filialen in das Schulungsprogramm aufgenommen. Um eine erfolgreiche Einführung an der Kasse zu gewährleisten, testete JBC die Maßnahmen zunächst für sechs Monate. Dabei wurde eine Reihe von Herausforderungen gelöst, darunter der korrekte Einsatz von RFID-Lesegeräten an den Kassen, die Verknüpfung mit den RFID-Etiketten und die Interaktion mit Computern im Lager der Filialen. In einem letzten Schritt soll nun noch die Bestandskontrolle auf RFID umsteigen. JBC will so alle Waren im Lieferprozess lokalisieren können.

Pick-by-Vision Bei Pick-by-Vision handelt es sich um ein Kommissionier-Verfahren, bei der ein Kommissionierer mit Hilfe einer Datenbrille und kontextbezogener Informationen Artikel beziehungsweise Güter für Kunden- oder Produktionsaufträge zusammenstellt. Die Datenbrille versorgt den Mitarbeiter dabei nicht nur kontinuierlich mit Informationen zum jeweiligen Auftrag, sie zeigt auch an, in welchem Regal oder auf welcher Palette sich ein Artikel befindet. Abhängig von der verwendeten Software kann auch der effizienteste Weg zum Produkt angezeigt werden. Im Gegensatz zu anderen Verfahren hat der Angestellte bei Pick-by-Vision seine Hände dauerhaft frei.

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Von Filiale zu Filiale

Läderach optimiert Filiallogistik mit mobilen Apps Läderach gilt als der größte Hersteller von in Handarbeit gefertigter Schokoladen- und Konfekt­ spezialitäten der Schweiz. Das Familienunternehmen mit über 800 Mitarbeitern vertreibt seine Produkte in rund 60 Filialen in der Schweiz und in Deutschland sowie über Vertriebspartner im Nahen Osten und Asien. Per App organisiert Läderach nun seine Logistik neu und optimiert so die Verfügbarkeit von Verpackungsmaterialien über Filialen hinweg. Neben den Konfiserieprodukten haben Verpackungsmaterialien wie Geschenkbänder, Schleifen und Tütchen einen hohen Stellenwert für die Filialen, da zur Premiumqualität der verkauften Produkte auch die entsprechende Präsentation gehört. In der Vergangenheit gab es keine Möglichkeit für die Filialen, diese Materialien von anderen Niederlassungen zu bestellen, wenn sie selbst ihren Vorrat aufgebraucht hatten, es jedoch woanders noch Bestände gab. Zur Optimierung der Verfügbarkeit benötigter Materialien wurde deshalb eine mobile App eingesetzt, welche die Abwicklung von Bestellprozessen zwischen den Filialen untereinander ermöglicht: Die Filialen wurden mit Apple iPads inklusive einer mobilen Anwendung

von der App-Konfigurationsplattform engomo ausgestattet. Damit können Mitarbeiter nach den benötigten Materialien suchen und erhalten in Echtzeit Auskunft darüber, in welchen anderen Filialen diese noch in welcher Menge vorhanden sind. Dies wird durch die Anbindung der App an das Warenwirtschaftssystem ermöglicht. So erfahren Filialmitarbeiter schnell, wo sie benötigtes Material beschaffen können. Die Bestellung von einem anderen Verkaufsstandort wird in der App erfasst und für die weitere Abwicklung und Verrechnung unmittelbar ins Warenwirtschaftssystem übertragen. Damit hat Läderach die Verfügbarkeit der benötigten Materialien in seinen Schokoladen-Boutiquen deutlich

Im nächsten Schritt will Läderach die derzeit über das Warenwirtschaftssystem abgewickelten Bestellprozesse der Filialen für die Schokoladen- und Konfektprodukte mobilisieren: In Zukunft sollen die Mitarbeiter an den Verkaufsstandorten ihre Warenbestellungen direkt per App erfassen und übermitteln können, ohne sich dafür am PC ins Warenwirtschaftssystem einloggen zu müssen.

Blockchain im Hamburger Hafen

Siemens und FPT wollen Logistik digitalisieren

Bremenports digitalisiert Hafeneisenbahn

Mit dem Projekt ROboB (Release Order based on Blockchain) wird die Verwaltung der Freistellreferenz mit Hilfe der Blockchain getestet. Die Freistellreferenz ist die Berechtigung für Transportunternehmen, einen Container vom Terminal abzuholen. Da sich in diesen hohe Warenwerte befinden, sind die Anforderungen an Zugriffsberechtigung und Sicherheit sehr hoch. Die Blockchain-Technologie soll eine gemeinsame, prüfbare und unveränderbare Datenbasis schaffen und so die Sicherheit erhöhen, während gleichzeitig die Verwaltung vereinfacht wird. Das Projekt testet dabei zwei alternative Vorgehensweisen.

Siemens Postal, Parcel & Airport Logistics (SPPAL) und das ITUnternehmen FPT Deutschland arbeiten im Zuge einer Partnerschaft in den Bereichen innovative SoftwareTechnologie und Beratung zusammen. Mit der Kooperation baut Siemens sein Portfolio an kundenspezifischen Lösungen aus, insbesondere bei Internet of Things (IoT)-Anwendungen. Auch in Sachen Trainings und nutzerfreundliche Apps kann Siemens durch den neuen Partner seine Fähigkeiten erweitern. „Mit dem großen Pool an IT-Experten bei Siemens und FPT verkürzen wir unsere Produkteinführungszeit deutlich“, sagt Michael Reichle, CEO von SPPAL.

Bremenports betreibt die Eisenbahninfrastruktur der Hafenanlagen in Bremen und Bremerhaven. Wöchentlich nutzen bis zu 680 Züge die 220 Kilometer Gleise und 673 Weichen zum Transport von Containern und Autos zu. Um die Sicherheit der Gleisanlagen zu gewährleisten, müssen diese zweimal im Jahr überprüft werden. Das „Infrastrukturdatenmanagementsystem für die bremische Hafeneisenbahn“ (IDMS) digitalisiert diese Aufgabe nun. Mit der neuen Technologie werden Weichen, Gleise und Bahnübergänge kontinuierlich auf ihren Zustand geprüft. So lässt sich schneller auf Störungen reagieren.

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verbessert und optimiert die Bestände an den Verkaufsstandorten, indem verhindert wird, dass sich an einigen Filialen nicht benötigtes Material anhäuft, während andere auf dringend benötigten Nachschub warten oder – im Fall von Saisonartikeln – ganz ohne auskommen müssen.

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© Jennifer Fey

»RetailMe! – kunde.macht.handel.« u.a. mit

Josef saNktJoHaNser, für Wirtschaft & Energie |

Präsident, Handelsverband Deutschland (HDE) | Peter altmaier, Bundesminister Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit & Soziales | DuNJa Hayali, Journalistin

& Moderatorin (Moderation Deutscher Handelskongress) (v.l.n.r.)

© Anatol Kotte

tiNa mÜller, Vorsitzende der Geschäftsführung (CEO), Douglas GmbH | lioNel souQue, Vorstandsvorsitzender, REWE Group | bÉatriCe Guillaume-GrabisCH, Vorstandsvorsitzende, Nestlé Deutschland AG | atul bHarDwaJ, CTO, MediaMarktSaturn Retail Group (v.l.n.r.)

marC oPelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands, Otto (GmbH & Co KG) | sabiNe beNDiek, Vorsitzende der | sebastiaN betz, Mitgründer & Co-CEO, ABOUT YOU GmbH | JuDitH rakers, Nachrichtensprecherin (Moderation Deutscher Handelspreis) (v.l.n.r.)

Geschäftsführung, Microsoft Deutschland GmbH

Eine gemeinsame Veranstaltung von

Top-Sponsoren

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Kompendium

Datenbrillen für die Kommissionierung

Das Lager jederzeit im Fokus In der Lagerlogistik wird häufig noch mit Papierlisten gearbeitet, obwohl technisch deutlich fortschrittlichere Lösungen verfügbar sind. Eine der interessantesten basiert dabei auf Daten­ brillen und lässt deshalb das wichtigste Werkzeug der Kommissionierer – die Hände – frei. Mit dem Pick-by-Vision-Ökosystem von Picavi nutzen Unternehmen wie Deutsche See, Tesco und Klosterfrau eine solche Lösung. Schon allein aufgrund der verwendeten Methode bietet es dabei Vorteile gegenüber den anderen bisher üblichen Verfahren. Die Arbeit mit Papier-Picklisten ist sehr zeitaufwendig, wenig effizient und äußerst fehleranfällig. Bei Pick-by-Scan müssen die notwendigen Handhelds und Terminals in den Händen gehalten werden, die somit häufig nicht für das eigentliche Kommissionieren zur Verfügung stehen. Pick-by-Light leitet die Mitarbeiter zwar mit Leuchtsignalen visuell zum korrekten Lagerplatz, ist aber aufgrund des Installationsaufwands lediglich eine teure und unflexible Alternative zu anderen Systemen. Zudem wird meistens zusätzlich ein Handscanner zur Erfassung von Barcodes verwendet – ebenso wie bei Pick-by-Voice, bei dem eine Stimme die Mitarbeiter durch das Lager navigiert. Allerdings stellte sich heraus, dass die Kommissionierer dabei aufgrund der permanenten akustischen Anweisungen vergleichsweise schnell ermüden und die notwendigen Prüfziffern zur Verifizierung ihres jeweiligen Aufenthaltsort nach kurzer Zeit auswendig wissen. So können sie problemlos ihre Ankunft am Lagerplatz bestätigen, bevor sie ihn überhaupt erreicht haben.

werden. Insgesamt macht dies ein deutlich konzentrierteres Arbeiten möglich. Sollte der Arbeiter einen falschen Barcode scannen, bekommt er sofort eine entsprechende Fehlermeldung und wird gebeten, den richtigen Artikel zu scannen. Die Sprachsteuerung wiederum stellt eine intuitive und zeitsparende Alternative zur Eingabe für den Lageristen dar.

und hilfreiches Arbeitsgerät. Mit dem Picavi Power Control ermöglicht die Lösung zudem unterbrechungsfreie Schichten, indem er die Akkuleistung der Datenbrille erhöht. Der 200 Gramm leichte externe und robuste Akku wird am Gürtel befestigt. Er verfügt über fünf große Tasten, die individuell mit Funktionen belegt werden können und sich auch mit Handschuhen bedienen lassen.

Für eine schnellere und ergonomische Handhabung setzt Picavi sogenannte Bluetooth Ringscanner ein. Diese werden per Bluetooth an die Datenbrille angebunden und verifizieren, ob der richtige Artikel gepickt wurde – die Fehlerquote sinkt dadurch nahezu auf Null. Picavi verwendet in seiner Lösung besonders ergonomisch designte Datenbrillen, die Mitarbeiter auch länger problemlos tragen können, und ein bewusst einfach gehaltenes Nutzerinterface, das nur wenig Einarbeitungszeit erfordert. Bereits hinterlegte Workflows und viele grafische Symbole sorgen dafür, dass die theoretische Einweisung im Idealfall gerade einmal ca. eine halbe Stunde dauert. Selbst ältere und deshalb gegenüber neuer Technik häufig skeptische Mitarbeiter akzeptieren das Picavi-System spätestens nach dem Ende der ersten Schicht als sehr tragbares

Einsatz bei Klosterfrau Das Picavi-System wird unter anderem erfolgreich von der Klosterfrau Healthcare Group und dem Landtechnik-Hersteller Krone verwendet. Krone entschied sich Mitte 2017 für die Lösung und konnte sie nach nur zwölf Wochen Projektlaufzeit an seinem Standort in Spelle bereits praktisch nutzen. Der Gesundheitsprodukte-Hersteller Klosterfrau setzt die Datenbrillen bereits seit Herbst 2016 ein und verzeichnete danach eine Zeitersparnis von ca. 30 Prozent bei gleichzeitig erhöhter Arbeitssicherheit. www.picavi.de

Pick-by-Vision Bei Pick-by-Vision wird der Werker mit einer Datenbrille visuell durch das Lager geleitet, dabei werden ihm pick-relevante Informationen auf dem Display angezeigt. Durch die Darstellung der Aufträge am Rande seines Sichtfeldes weiß der Lagerist, auch ohne mit klobigen Geräten hantieren zu müssen, was er einpacken soll. Zudem können so neue Aufträge oder Änderungen schneller und leichter weitergegeben

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Das menschliche Gehirn kann

visuelle Informationen viel leichter verarbeiten. Das senkt Fehler­quoten und Einarbeitungszeiten. Marie-Louis Mersch, Sales Managerin, picavi


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Post-Purchase-Kommunikation

Mehr Umsatz dank Versandkommunikation Premium-Modehändler MARC O‘POLO hält seine Kunden nicht nur auf dem Laufenden, was den Versandstatus angeht. Dank Dienstleister parcelLab werden individualisierte Nach­richten verschickt, die drei von vier Kunden erfolgreich in den Shop zurücklotsen.

Ein intelligenter Algorithmus versendet dazu vollautomatisierte Nachrichten über den Versandzeitpunkt, eventuelle Verspätungen sowie den genauen Ort und den Zeitpunkt der Lieferung, sobald diese Informationen für die Kunden relevant werden. Beim Klick auf den in der jeweiligen Mitteilung enthaltenen Trackinglink landen die Käufer zudem nicht wie üblich auf der Webseite eines externen Logistikdienstleisters, sondern kehren ins Ecosystem von MARC O‘POLO zurück. Zudem lässt sich der Shop des Unternehmens aus den Nachrichten heraus auch

direkt aufrufen. Diese vergleichsweise einfach erscheinenden Maßnahmen machten sich bereits in den ersten sechs Wochen nach der Implementierung bezahlt: Drei von vier Kunden wurden darüber in den

Shop zurückgeholt und mehr als 65.000 neue BrandInteraktionen generiert, obwohl MARC O‘POLO in den Mitteilungen bislang komplett auf Werbung verzichtete. Ein ROI von 10 Prozent übertraf dabei alle Erwartungen, so die Unternehmen. Zukünftig sollen Produktempfehlungen und Gutscheine eingebunden werden, wenn die Kunden dem zugestimmt haben. Der Mehrwert und das positive Kauferlebnis stehen dabei für parcelLab und MARC O‘POLO im Vordergrund.

Neue Online-Buchungs­ plattform von DB Schenker

Ersatzteile aus dem intelligenten Container

Ab sofort können Kunden von DB Schenker in Deutschland über die neue digitale Buchungsplattform „connect 4 land“ online Landtransporte ordern. Die Plattform wurde bereits in Spanien getestet und ist entsprechend jetzt auch dort verfügbar. Bis Ende des Jahres wird sie in weiteren europäischen Ländern eingeführt. Bis 2019 können dann Kunden in ganz Europa die neue Booking-Plattform für Systemfracht nutzen. Die Transportsparten von DB Schenker für Luft- und Schiffsfracht sollen in Kürze ebenfalls eigene Online-Buchungssysteme anbieten: connect 4 ocean und connect 4 air. DB Schenker setzt damit seine Digitalisierungsstrategie weiter um.

Der Ersatzteillieferant BPW Aftermarket Group GmbH bringt sein digitales Entnahmesystem „upBox“ nach Deutschland. Das mobile Ersatzteillager besteht aus einem 40-Fuß-Seecontainer, der über Regale, eine Klimaanlage sowie Videoüberwachung und Funksysteme verfügt. In ihm können bis zu 2.000 Ersatzteile gelagert werden. Er wird auf dem Gelände der Partnerbetriebe abgestellt, wodurch Werkstätten rund um die Uhr selbst darauf zugreifen und die benötigten Teile entnehmen können. Im Container kommt die RFID-Technologie zum Einsatz, mit ihr werden Warenein- und -ausgänge registriert und die Bestandsdaten in Echtzeit aktualisiert. Bei Leerstand werden benötigte Teile automatisiert nachbestellt.

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Händlerbund-Studie

Selbst kleine Händler bewältigen große Bestellmengen Ein erfolgreicher Online-Handel steht und fällt mit dem reibungslosen Versand an den Kunden. Welche Herausforderungen die wachsenden Bestellmengen mit sich bringen, zeigt die aktuelle Händlerbund Logistik-Studie 2018 zum Thema Versand. Mehr als 500 Online-Händler, darunter meist kleine Unternehmen, wickeln beachtliche Sendungs­ mengen ab und legen dabei mehr Wert auf Zuverlässigkeit als auf die Kosten.

Die Studie bestätigt DHL mit weitem Abstand als meistgenutzten Versanddienstleister unter den Online-Händlern, er wird von 80 Prozent verwendet. Die Deutsche Post liegt auf Platz zwei mit 42 Prozent. DPD kommt mit 28 Prozent noch vor Hermes mit 17 Prozent auf Platz drei. Der Blick auf die Logistik-Studie des Jahres 2016 rückt die aktuellen Ergebnisse in ein besonderes Licht: Seither konnte die DHL ihren Anteil um 20 Prozentpunkte steigern. Noch deutlicher ist der Anstieg bei der Deutschen Post, der sich auf 32 Prozentpunkte beläuft. Verlierer ist hingegen Hermes mit einem Minus von 12 Prozentpunkten.

Große Mengen bei Einzelunternehmern Fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) lassen ihre Pakete von den Dienstleistern

mindestens einmal täglich abholen. Bei fünf Prozent der Händler geschieht dies häufiger – kein Wunder bei diesen Sendungsmengen. Knapp jeder vierte Händler (22 Prozent) versendet täglich mehr als 100 Pakete. Diese ist beachtlich, da 78 Prozent der Teilnehmer weniger als zehn Mitarbeiter beschäftigen. Mittlerweile lassen sich 61 Prozent von Versandschnittstellen bzw. Shipping-Service-Providern unterstützen, um mehrere Versanddienstleister gleichzeitig an ihren Shop anzubinden.

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Zuverlässigkeit wichtiger als Kostenfrage Wie bereits die Logistik-Studie 2016 zeigte, ist Zuverlässigkeit das wichtigste Auswahlkriterium für einen Versanddienstleister (80 Prozent, 2016: 90 Prozent). Die Sendungsverfolgung sowie kurze Lieferzeiten halten 70 bzw. 69 Prozent für sehr wichtig. Überraschend: Weniger als zwei Drittel (63 Prozent) bewerten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis als sehr wichtig. Die Auswahl unterschiedlicher Zustellvarianten wird von rund 50 Prozent der Teilnehmer als eher unwichtig eingestuft. Für die Studie wurden 513 Online-Händler mit meist weniger als zehn Angestellten befragt. Ein Drittel handelt im Segment Hobby & Freizeit, jeder Fünfte im Bereich Haus & Garten und jeweils 15 Prozent im Elektronik- sowie ModeBereich.

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adpack I www.adpack.tv Revolution im DooH-Advertising und Retail Analytics: Weltweit einzigartig ist die Kombination aus sensorgetriebenen Datenanalyse und Software die eine Identifikation bestimmter Zielgruppen nach Merkmalen wie Alter & Geschlecht und dadurch das gezielte Abspielen von Content für ein bestimmtes Publikum ermöglicht. Diese neue Form des Realtime Targeting und Datenanalyse hebt adpack auf dem Digital Signage und Retail Analytics Markt von jeglichen Konkurrenzprodukten ab.

advantago GmbH & Co. KG I www.advantago.de advantago ist Experte für digitales Präsenzmanagement und unterstützt Unternehmen, ihre Auffindbarkeit im Internet auszubauen und zu optimieren. Mit dem Geo-Marketing Tool BusinessListing lassen sich Standortdaten in einem CMS zentral verwalten.

Advantech-DLoG I www.advantech-dlog.com Advantech-DLoG is a worldwide leading designer and manufacturer of industrial PCs and vehicle terminals for use in demanding environments, such as on forklifts, trucks or cranes. It stands for industry-leading engineering and highest product quality. Its application-oriented computing solutions benefit vertical markets like fleet management, intralogistics and heavy machinery.

artegic I www.artegic.de Die artegic AG unterstützt Marketer beim Aufbau von kundenzentriertem, digitalen, Best-In-Class Dialogmarketing. Mit 12 Jahren Erfahrung im Bereich Marketing Engineering umfasst unser Leistungsportfolio Beratung, IT-Integration und Technologie für Realtime Marketing Automation und Online CRM.

Attrecto I www.attrecto.com Founded in 2010 by 3 former SAP experts, we are rewriting the rules as engineers in developing and applying new and emerging mobile, web, and digital technologies in ingenious and powerful ways. Clients gain a particular worth from our experience with more than twenty major software technologies e.g. JavaScript, Angular, Node, React, or Adobe Experience Manager. We not only understand and apply the newest software development technologies and UX design methodologies, we are also able to combine these with the coolest and most trending digital technologies, such as chatbots.

AVS GmbH I www.avs.de Die AVS GmbH mit Sitz in Bayreuth ist spezialisiert auf Kundenbindung und Kundengewinnung. Das Leistungsspektrum reicht von Kundenkartenprogrammen und CRM-Lösungen für Verlage, Touristik und Handel über Lettershop-Leistung bis hin zu mobilen Applikationen.

Axis I https://www.axis.com/de-de/solutions-by-industry/retail Axis Communications entwickelt Produkte und Dienstleistungen für Videoüberwachung und -analyse, Zutrittskontrolle und Audiosysteme. Im Einzelhandel werden diese im Bereich Sicherheit und Ladenoptimierung eingesetzt. Bestehend aus Netzwerk-Kameras, Audioprodukten sowie Business-Intelligence- und Analyse-Software ermöglichen die digitalen Lösungen eine besondere Genauigkeit bei der Personenzählung, der Erfassung von Alter und Geschlecht der Kunden sowie der Auslastung bestimmter Ladenbereiche und der WarteschlangenErfassung. In Verbindung mit einer aktiven Ansprache über Verkaufsdisplays und Audio-Ankündigungen im Laden können Einzelhändler Kunden ein verbessertes Einkaufserlebnis bieten und ihren Umsatz erhöhen.

Beaconinside GmbH I www.beaconinside.com Mit Kunden in mehr als 50 Ländern ist die Beaconinside GmbH aus Berlin ein international führender Anbieter einer Proximty Data Management Plattform (DMP) für Handel, Industrie und Dienstleistungsunternehmen. Mit Hilfe von Beacons & Geofences unterstützt die Proximity DMP bei der zielgerichteten Ansprache und Analyse von Mobile App Nutzern am Point-of-Sale.

blukii - Schneider Schreibgeräte GmbH I www.blukii.com Location Based Information – einfach, günstig, universell, Technologie übergreifend, viele Datenformate verwendbar, für mehrere Sprachen ausgelegt und bereits nach wenigen Minuten einsatzbereit. So stellen wir uns den zeitgemäßen, ortsgebundenen Informationsaustausch zwischen Informations-Anbieter und -Interessenten vor. Und genau so haben wir es in unserer blukii Info Plattform umgesetzt.

Brand Local I www.brandlocal.de Die führenden Geo Intelligence Experten. Wir projizieren Big Data Wissen in den lokalen Raum, d.h. wir geben diesen Informationen einen räumlichen, hyperlokalen Bezug und schaffen so im übertragenen Sinne „begehrbare Kundenräume“. Darauf aufbauend optimieren wir den gesamten lokalen Kommunikationsmix.

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CCV I www.ccv-deutschland.de CCV entwickelt und vertreibt elektronische Bezahllösungen für den Point-of-Sale. Mit umfassendem technischen Know-how aus mehr als 20 Jahren Paymententwicklung sind wir der ideale Partner für den Filialeinzelhandel ebenso wie für inhabergeführte Unternehmen, die wir durch unsere markt- und kundennahe Philosophie mit individuellen Lösungen unterstützen.

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First Data I www.telecash.de, www.firstdata.at ist ein weltweit führendes Technologieunternehmen und Anbieter von innovativen Zahlungslösungen. Internationalität, hohe Transaktionssicherheit und Kosteneffizienz sind für uns selbstverständlich. Wir bieten „Best Service in Class“, empfehlen die passende Hardware mit Zubehör, wickeln die Kartenzahlungen unserer Kunden technisch ab und entwickeln ständig kreative Zusatzleistungen, damit unsere Kunden ihre Umsätze steigern und Kunden binden können. Unsere Bezahlsysteme sind maßgeschneidert auf Branchen- und Gesamtlösungen – u. a. für Handel, Gastronomie, Unterhaltung, Dienstleistungen, Transport, Gesundheitswesen und öffentliche Verwaltung. Mit CLOVER bieten wir derzeit das modernste Bezahlsystem am europäischen Markt an, mit Zugang zum Clover App-Markt.

CHEP Deutschland GmbH I www.chep.com CHEP ist einer der weltweit führenden Anbieter im Pooling von Paletten und Behältern mit einem Pool von über 300 Millionen Ladungsträgern, die täglich in den Supply Chains unserer Kunden verwendet werden.

ConnectMeSmart GmbH I www.connectme.ch connect me smart is a leading global provider of interactive Near Field Communication (NFC) based on packaging and merchandising solutions and product integrated NFC design. connect me smart has specialized in different B2B and B2C areas to create your personal and individual approach towards NFC technology.

Droid Marketing GmbH I droidmarketing.com Droid Marketing analysiert die Online-Verhaltensdaten Ihrer Kunden und ermöglicht so gezielte Einblicke in Interessen und Kaufabsichten. Diese Insights verwandelt Droid in hochrelevante Echtzeit-Kommunikation: personalisiert, mehrstufig, automatisiert, omnichannel!

Emarsys eMarketing Systems AG I www.emarsys.com Emarsys ist ein führender globaler Anbieter von Cloud Marketing Software. Als komplette und vollständig integrierte Lösung erfüllt die Commerce Marketing Plattform die Anforderungen des modernen Marketers – die Kombination aus prädiktiver Analyse, Personalisierung und Omnichannel Automation steigert Customer Engagement und das in kürzester Zeit.

Fujitsu Technology Solutions GmbH I www.fujitsu.com Fujitsu ist der führende japanische Anbieter von Informations- und Telekommunikations-basierten (ITK) Geschäftslösungen und bietet eine breite Palette an Technologieprodukten, -lösungen und -dienstleistungen. Mit rund 156.000 Mitarbeitern betreut das Unternehmen Kunden in mehr als 100 Ländern. Fujitsu nutzt seine ITK-Expertise, um die Zukunft der Gesellschaft gemeinsam mit seinen Kunden zu gestalten.

Indoors I www.indoo.rs indoo.rs is a software R&D company and technology innovator in the field of Indoor Positioning and Navigation. Their state of the art SLAM technology, allowing for the most efficient Indoor Mapping and accurate Blue Dot, has provided them a spot at the forefront of the industry. The product portfolio includes all types of solutions related to Indoor Positioning.

ituma GmbH I www.ituma-gmbh.de Die ituma GmbH ist ein deutsches IT- und Marketing-Unternehmen mit Sitz in Hilden bei Düsseldorf. Seit 2010 definiert sie nachhaltige Wi-Fi-Lösungen als Softwareprodukt in Europa und versteht sich dabei als exklusiver Anwendungsdienstleister für Location Based Services, der zentrale als auch dezentrale mit echten Mehrwerten bietet.

Karstadt Warenhaus GmbH I www.karstadt.de KARSTADT arrangiert sich im Verband, weil wir dadurch bei der Digitalisierung unseres Business einen Überblick über aktuelle Informationen, neue Technologien und Use Cases erhalten.

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LANCOM Systems GmbH I www.lancom-systems.de LANCOM Systems ist führender deutscher Hersteller von Netzwerklösungen für Geschäftskunden. Seit mehr als 15 Jahren realisieren wir erfolgreich sichere, zuverlässige und zukunftsfähige Infrastrukturlösungen „Made in Germany“. Zahlreiche zufriedene Kunden vertrauen auf unsere Netzwerklösungen und unser Know-how. Das breite Portfolio für standortübergreifende Vernetzung und zentrales Cloudbasiertes Netzwerk-Management machen uns zu Deutschlands Nr. 1 für integrierte Netzwerklösungen.

Wissens- und Innovationscenter LOC-Place GmbH I www.loc-place.com LOC-Place ist das Wissens- und Innovationszentrum der Location Based Marketing Association in Europa. In einem der größten Outletcenter der Welt bietet LOC-Place, Seminare, Workshops und Trainings an. Technologien und Anwendungen können live im Echtbetrieb erlebt und erfahren werden. Über 500 Firmen nutzen bereits dieses Angebot.

locr GmbH | www.locr.com locr ist ein führender Anbieter von standortbasierten Services, die Marketingverantwortlichen die Möglichkeit geben, Verbindungen zwischen Menschen und Orten zu schaffen um eine persönliche Kommunikation aufzubauen, die den Empfänger mit einem relevanten Ziel verbindet. locr nutzt Daten von OpenStreetMap und konvertiert sie in Geo-Information Services und individualisierte Karten, die genutzt werden um ihre Adresslisten zu optimieren, mehr Aufmerksamkeit zu schaffen und höhere Antwortraten zu erreichen.

Loyalty Partner Solutions I www.lpsolutions.com Die Loyalty Partner Solutions GmbH, Teil der American Express Gruppe, entwickelt und betreibt seit knapp einem Jahrzehnt leistungsstarke Kundenbindungsprogramme. Grundlage hierfür ist die von LPS entwickelte Software-Plattform Loyalty Management Suite (LMS). Das 150-Mann starke Team des Münchner Unternehmens ist eines der wenigen Softwarehäuser, das seine Lösungen in-house entwickelt und auf die Bereiche Loyalty Management und Location-based Services spezialisiert ist. Von der Konzeption über die Implementierung bis zum Betrieb eines Kundenbindungsprogramms bietet LPS alles aus einer Hand.

MediaMarktSaturn Retail Group I www.mediamarktsaturn.com Die MediaMarktSaturn Retail Group ist Europas führendes Handelsunternehmen für Consumer Electronics sowie die dazugehörenden Services und Dienstleistungen. Die Unternehmensgruppe versteht sich als Partner, täglicher Begleiter und Navigator in der immer digitaler werdenden Welt. MediaMarktSaturn geht mit seinem Portfolio an Formaten und Marken flexibel auf die Ansprüche unterschiedlicher Kundengruppen und Länder ein: Zum Unternehmen zählen die Marken MediaMarkt und Saturn, die ihre rund 1.000 stationären Märkte umfassend mit Online-Vertriebsplattformen vernetzen. Zudem betreibt die Unternehmensgruppe reine Online-Anbieter wie iBood sowie den Musikstreamingdienst JUKE. Die eigenen Marken PEAQ, KOENIC, ISY und ok. runden das Portfolio ab. MediaMarktSaturn erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2016/17 mit rund 65.000 Mitarbeitern in 15 Ländern einen Nettoumsatz von rund 22 Milliarden Euro und gehört mehrheitlich zur CECONOMY AG.

microm Micromarketing-Systeme und Consult GmbH I www.microm.de microm ist heute einer der führenden Spezialisten für Customer Intelligence und Location Intelligence am Markt. Das Unternehmen bietet seit 25 Jahren datengestützte Lösungen im Bereich mikrogeographische Marktsegmentierung an. Basierend auf der Analyse interner und externen Daten berät microm seine Kunden von der anvisierten Zielgruppe über den passenden Standort bis hin zur aufmerksamkeitsstarken Botschaft für den richtigen Werbekanal und liefert so die Grundlage für fundierte unternehmerische Entscheidungen.

Mobalo GmbH I www.mobalo.com mobalo versteht sich als Enabler im Umfeld “Location Based Marketing” mit den Geschäftsfeldern Media-Buying, Data-Services und Analytics. Geolytics™ ermöglicht ein holistisches Verständnis von Marktzonen und deren Teilnehmern und Konsumenten in near-realtime. Dadurch werden Marktforschungszyklen deutlich skalierbarer, flexibler, schneller und digitaler. Für Kunden ergeben sich daraus Maßnahmen aus unserer Visualisierung von Insights und echten Retail Customer Journeys einerseits und zur zielgenauen, geo-basierten Ansprache mittels unserem hauseigenen mobile Media-Buying andererseits.

Mobile Markets Digital Business Experts

Marketing & Planung Werbeagentur I www.mup.co.at Verkaufen ist unsere Passion! Wir bieten Ihnen Consulting, WoManpower, Markenideen & Um-setzung mit der Inszenierung Ihrer Marken mit Menschen im Gespräch, mit interaktiver Kommu-nikation, mit Verbindung von online und offline am POS.

Mobile Markets I www.mobilemarkets.eu Mobile Markets entwickelt für Sie neue digitale Strategien und bietet Unternehmen eine technologie- und anbieterunabhängige Beratung zu digitalen Geschäftsmodellen.

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mobilespot systems GmbH I www.mobilespot-systems.de Die mobilespot systems GmbH ist Ihr Dienstleister für plug-and-play Hotspots. Sie stellt B2B Kunden vom einfachen Einzelhändler bis zu großen Kinoketten sowie Sportvereinen für deren Kunden, Mitglieder und Besucher voll integrierte WLAN Systeme bereit. Neben der eigenen mobilen Landingpage und einer registrierungsfreien Nutzung des Internets für die Kunden von Ihnen bietet die Mobilespot Systems auch white-label Lösungen für APPs, CMS-Systeme und mobile Marketing. Unsere nationalen und internationalen Kunden und Partner sind unter anderem die KINOPOLIS-Gruppe, die UCI Kinowelt, FOX, die DPAG sowie das Joint-venture KLUBSPORT, das dem deutschen Amateursport zudem mit weiteren Bausteinen aus unserem Partnernetzwerk bei der Digitalisierung Ihrer Services und vor allem Marketingaktivitäten zu großem Sport verhilft.

NDS I www.nds.global The award-winning PADS4 digital signage software of Net Display Systems is a leading software solution for every situation that requires dynamic display communication. PADS4 offers intelligent ways to communicate with your audience. Content can automatically respond to predefined situations, such as temperature driven and stock-based advertising.

Nedap N.V. I www.nedap-retail.com

Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1929 stellt die Nederlandsche Apparatenfabriek – Nedap N.V. – intelligente technische Anwendungen für heutige und zukünftige Herausforderungen her und vertreibt diese auf der ganzen Welt. Das weltweit agierende Unternehmen unterhält seinen Hauptsitz in Groenlo (Niederlande) und beschäftigt circa 680 Mitarbeiter. Seit 1947 ist es bei Euronext Amsterdam notiert. Nedap hilft Einzelhandelsunternehmen, Verluste dauerhaft zu vermeiden, Bestände zu optimieren und die Filialsteuerung zu vereinfachen. Als Partner des Handels sorgen wir dafür, dass unsere Kunden jederzeit verkaufsbereit sind.

Offerista Group GmbH I www.offerista.com Die Offerista Group ist ein führender Anbieter für standortbasiertes Marketing in Deutschland. Bei Offerista erhalten Kunden – stationäre Einzelhändler und Markenhersteller – alle Elemente für Locationbased Services aus einer Hand: von digitalen Prospekten bis zu geobasierten Push-Nachrichten. Zentrale Dienste sind die Shopping- und Produktguide-Apps barcoo und Marktjagd.

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OSRAM I www.osram.de/einstone OSRAM ist ein weltweit führendes Hightech-Unternehmen mit einer über 110-jährigen Geschichte. Die überwiegend halbleiterbasierten Produkte ermöglichen verschiedenste Anwendungen von Virtual Reality bis hin zum autonomen Fahren sowie von Smartphones und Location Based Services bis zu vernetzten intelligenten Beleuchtungslösungen in Gebäuden und Städten. Mit Innovationen von OSRAM werden wir künftig nicht nur besser sehen, sondern auch besser kommunizieren, uns fortbewegen, arbeiten und leben.

parcelLab I www.parcellab.com parcelLab bietet Onlineshops eine effiziente Technologie und Umsetzung für gelungene Post-Purchase-Kommunikation. Ziel ist es, Käufer während des gesamten Versandprozesses mit interessanten Informationen zu versorgen und so ein optimales Einkaufserlebnis zu schaffen. Wichtige Zustellereignisse oder -abweichungen werden identifiziert und individualisiert als E-Mail, SMS, Nachricht über Facebook oder innerhalb der Händler-App verschickt. So stärken Unternehmen die Kundenbindung und können weitere Upselling-Potenziale nutzen, indem sie über spezifische Nachrichten Onlineshopper zurück in den Shop lotsen.

PAYBACK GmbH I www.PAYBACK.net, www.PAYBACK.de PAYBACK ist mit 30 Mio. Kunden das größte Bonusprogramm und die größte Multichannel-Marketing-Plattform Deutschlands. Kunden können bei 650 Unternehmen im Handel, online und mobil Punkte sammeln und diese je nach Wunsch gegen Gutscheine oder Prämien einlösen. Das Unternehmen digitalisiert die POS seiner Partner u.a. via PAYBACK App und LBS.

Picavi GmbH I www.picavi.com Die Picavi GmbH ist zugleich Softwareentwickler und Full-ServiceAnbieter, die ihr umfassendes Intralogistik- und Wearables-Know-how zu 100 Prozent in die Pick-by-Vision-Lösung Picavi investiert. Picavi vereint die Vorteile von Pick-by-Light und Pick-by-Voice, indem der Kommissionierer durch ein sehr flexibles und anpassbares System visuell durch das Lager geleitet wird. Picavi ist sozusagen ein Display to-go. Diese Tatsache spielt eine große Rolle, da wir 80% der Informationen, die täglich auf uns einwirken, visuell aufnehmen und verarbeiten. Durch das Arbeiten mit Datenbrillen ist die visuelle Führung leicht, flexibel und „Hands-free“.


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Scansation GmbH I www.scansation.com Wir sind ein innovatives Unternehmen mit der Mission, Konsumenten und stationäre Händler durch digitale Services auf neuen Ebenen zu vernetzen. Grundlage unserer Services ist unsere Mobile Self-Scanning Lösung, mit der Kunden ihre Artikel bereits während des Einkaufs mit ihrem eigenen Smartphone erfassen können. Hieraus ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, die persönliche Kundenbeziehung digital zu unterstützen und zu stärken, z.B. durch echt personalisierte Coupons.

SCHÜRMANN, ROSENTHAL, DREYER Rechtsanwälte I www.swd-rechtsanwaelte.de Die Kanzlei für digitales Business, Informationstechnologie, Medien, Datenschutz und IP erfolgreich am Markt positioniert. Die in Berlin, Düsseldorf und München ansässigen Rechtsanwälte entwickeln rechtskonforme Lösungen für die stetig steigende Zahl der digitalen und technologiebasierten Businessaktivitäten mit Fokus auf Location Based und Mobile Marketing Aktivitäten.

SIX Payment Services AG I www.six-payment-services.com Im Geschäftsbereich Payment Services dreht sich alles um den bargeldlosen Zahlungsverkehr.Mit modernsten Terminals, sicheren E-Commerce-Lösungen sowie Zusatzdienstleistungen sorgt SIX für effiziente Zahlungen am Verkaufspunkt sowie im Internet.

SonoBeacon GmbH

Das 2013 gegründete Startup SonoBeacon GmBH liefert zuverlässige Lokalisierung, Information und Interaktion direkt am Point of Interest. Ihre eigens mit dem Fraunhofer Institut für sichere Informationstechnologie entwickelten Lösungen bedienen sich der Audio-Technologie (Mikrofon und Lautsprecher), die bei jedem Smartphone zur Verfügung steht. Keine andere Lösung lokalisiert Indoor so einfach und exakt. Die SonoBeacon-Technologie ist die Brücke zwischen der analogen und der digitalen Welt und ermöglicht unzählige Use Cases.

spotilike GmbH I www.spotilike.de, www.spotilike.com/business Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie empfinden die Digitalisierung oft als Bedrohung. Spotilike ist hingegen eine Plattform, die die Möglichkeiten und Errungenschaften der Digitalisierung für Konsumenten und stationäre Unternehmen zu beiderseitigem Vorteil bereitstellt. So können Endkunden von exklusiven Angeboten, Erlebnissen und Sonderleistungen in den Geschäften profitieren und Händler sowie Gastronomen ihre (potentiellen) Kunden direkt auf ihren Smartphones ansprechen. Auf diese Weise lässt sich die KundenFrequenz in den Städten und in den einzelnen Geschäften wieder erhöhen. Dabei ist die anmeldefreie spotilike App das innovative Bindeglied zwischen Unternehmen und Kunden.

UGW I www.ugw.de Die Wiesbadener UGW gehört zu den größten inhabergeführten Agenturen in Deutschland. Mit ihren drei Geschäftsbereichen Consulting, Communication und Selling decken die Vermarktungs-Experten das komplette Spektrum marketing-, kommunikations- und vertriebsrelevanter Aufgabenstellungen in der Vermarktungskette ab.

Wendl & Köhler I www.wendl-koehler.de Für Steuerberatung im Bereich des Internethandels, des eCommerce oder digitaler Dienstleistungsangebote sind wir seit langem kompetente Partner. Ob umsatzsteuerliche oder ertragssteuerliche Fragen, wir beraten mit Ihnen für Sie und bieten Ihnen beste Lösungen. Seit mehr als 25 Jahren betreuen wir Unternehmen aller Rechtsformen sowie Privatpersonen.

Wirecard I www.wirecard.de Die Wirecard AG ist ein globaler Technologiekonzern, der Unternehmen dabei unterstützt, Zahlungen aus allen Vertriebskanälen anzunehmen. Als ein führender unabwhängiger Anbieter bietet die Wirecard Gruppe Outsourcing- und White-Label-Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr.

Yext GmbH I www.yext.de Yext ist die führende Plattform für Digital Knowledge Management (DKM). Yexts Mission ist es, Unternehmen die Kontrolle über ihr Markenerlebnis im digitalen Ökosystem zu geben – darunter Karten, Apps, Suchmaschinen, Sprachassistenten und andere intelligente Dienste. Heutzutage nutzen Tausende von Unternehmen weltweit die Yext Knowledge Engine ™, um so die Interaktion mit ihrer Marke zu fördern, Laufkundschaft zu generieren und den Umsatz zu steigern.

Zepter und Krone GmbH I www.zepterundkrone.de Beratungsstark und mit digitaler DNA sind wir als Kreativagentur für strategisches Marketing und ganzheitliche Kommunikation ein FullService-Partner, der mit- und vorausdenkt. 2004 in Berlin gegründet, betreuen wir mit einem 30-köpfigen Team Unternehmen und Marken auf der überguten Seite der Werbung. Dabei setzen wir auf wissensbasierte Beratung und interdisziplinäre Strategien, um mit unseren Kunden aus diversen Branchen messbare Erfolge zu erzielen.

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12. – 13. März 2019

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2. Tag

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