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VORWORT CEO T. WAGNER, GETEC


WAS HEISST THE NEXT LEVEL OF IMPACT?
„WIRKUNG WIRD NICHT NUR DURCH EINE LÖSUNG ERZIELT. FÜR EINE BESSERE WELT BRAUCHEN WIR VIELE INTELLIGENTE LÖSUNGEN: KLEINE UND GROSSE.“
HERR WAGNER, IM LETZTEN JAHR GING ES BEIM THEMA „WIRKUNG ERZIELEN“ VOR ALLEM UM DIE REDUKTION DES CO2-AUSSTOSSES. WAS IST DENN DAS „NÄCHSTE LEVEL“ FÜR SIE?
Durch den grausamen Krieg in der Ukraine ist allen stärker bewusst geworden, dass Nachhaltigkeit nicht nur bedeutet, „saubere“ Energie bereitzustellen. Es ist genauso wichtig, wo die Energie herkommt. Niemand will beispielsweise den Krieg durch Russland finanziell unterstützen. Das ist im Sinne der „Good Governance“, also der guten Unternehmensführung, für
UNSERE ESG-STRATEGIE
„GETEC setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung in der Energiewirtschaft, aber vor allem auch in den Branchen seiner Kunden- segmente Industrie und Immobilienwirtschaft ein. Wir übernehmen bei der Energiewende Verantwortung und fokussieren uns auf intelligente und nachhaltige Energielösungen zur THG-Reduktion in der Industrie und Immobilienwirtschaft mit GETEC green solutions. So wollen wir den Klimawandel bekämpfen, das Leben der Menschen verbessern und eine lebenswerte Zukunft schaffen. Wir wollen Vielfalt, Inklusion und Integration voranbringen und fördern. Wir verpflichten uns dazu, verantwortungsvoll und transparent zu handeln und so das in uns gesetzte Vertrauen unserer Kunden, unserer Mitarbeitenden und der Gesellschaft zu erfüllen. Das bedeutet, dass wir bei täglichen Geschäftsentscheidungen ihre kurz- und langfristigen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft berücksichtigen. Dabei nehmen wir die Bedürfnisse heutiger und künftiger Generationen in den Fokus.“
THOMAS P. WAGNER GROUP CEO
Die Strategie aus der GRI-Perspektive finden Sie auf Seite 24.
die das G in ESG steht, nichts Neues. Aber die Schwerpunkte waren in der Öffentlichkeit eben auf Umweltschutz gesetzt. Jetzt merken alle Beteiligten, damit meine ich Industrie, Immobilienwirtschaft, Versorger, Politik und Öffentlichkeit, dass beide Bereiche nicht einfach von heute auf morgen zu realisieren sind. Und dann gibt es ja noch andere Bedürfnisse, zum Beispiel Versorgungssicherheit und Energiekosten, die berücksichtigt werden müssen. Deswegen gibt es zurzeit auch eine sehr ernsthafte, sehr wichtige Debatte, wie wir die Energieversorgung verändern sollten.
NUN WOLLEN SIE SICH BESTIMMT NICHT ZURÜCKLEHNEN UND ABWARTEN, WAS BEI DIESER DEBATTE HERAUSKOMMT. WAS TUT GETEC KONKRET?
Energieversorgung ist immer von politischen Beschlüssen abhängig und ein Alleingang ist bestimmt nicht zielführend. Aber wir haben natürlich viele innovative Konzepte, die Vorbildwirkung besitzen und Antworten auf einige Fragen geben. Einige davon werden wir in diesem Bericht vorstellen. Zum Beispiel werden wir das Gewerbegebiet Blurado in Radolfzell praktisch komplett mit Geothermie versorgen. Das heißt, wir werden unterirdisch Erdwärme unter Äckern nutzen. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch eine unabhängige Versorgung. Es gibt auch andere Beispiele: den Eisspeicher in Nürnberg, die Anwendung von KI zum Energiesparen von GETEC Italia oder unser Waste-to-Value-Konzept, bei dem wir aus industriellen Reststoffen Energie generieren.
UND WAS IST MITTELFRISTIG DIE LÖSUNG DES ENERGIEPROBLEMS?
Wir glauben an den evolutionären Ansatz von Impact. Wirkung wird also nicht nur durch EINE Lösung, EIN Gesetz oder EINE Industrie erzielt. Die bessere Welt – abstrakt gesprochen – braucht viele intelligente Lösungen: kleine und große. Der Verbraucher kann durch sein Verhalten Wirkung erzielen. Und wir dadurch, dass wir so viele gute Lösungen wie möglich finden und mit unseren Kunden umsetzen. Wie unterschiedlich die sind, konnten wir im Monat März 2022 beobachten. Da haben wir einerseits mit unseren Mitarbeitenden eine tolle Spendenaktion für eine ukrainische Stiftung, die sich um Waisen kümmert, auf die Beine gestellt. Das hilft schnell und direkt. Fast zeitgleich sind wir in der Delegation mit Wirtschaftsminister Habeck nach Katar gereist, um die Versorgung mit Flüssiggas, dem Energieträger Ammoniak und perspektivisch grünem Wasserstoff zu sichern. Das hilft eher mittelfristig und strategisch. Wir müssen einfach flexibel denken und gemeinsam Lösungen finden, die der nächsten Generation eine bessere Zukunft ermöglichen.