Leopoldina Klinikmagazin 15 November 2020

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Foto: Adobe Stock

Mitten ins Herz! Wie mit einem Herzkatheter Erkrankungen des Herzens erkannt und behandelt werden können. Es führen zwar nicht alle Wege ins Herz, aber mehrere. Und wenn man da ist, gibt es unzählige Untersuchungs- und Therapiemöglichkeiten an verschiedenen Stellen des Herzens. All dies läuft unter dem Überbegriff „Herzkatheter“. Ein echtes Multitalent Eine Herzkatheteruntersuchung erfolgt also sowohl zur Diagnose als auch zur Therapie von Erkrankungen des Herzens, manchmal werden auch beide in einer Untersuchung kombiniert. Die Gründe sind vielfältig: die Behandlung von Engstellen an Herzkranzgefäßen oder von Herzrhythmus-

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störungen, Druckmessungen in der rechten Herzkammer und der Lungenschlagader (Rechtsherzkatheter), die Behandlung von Herzklappenerkrankungen, der Verschluss von Löchern in der Herzscheidewand, die Behandlung von Lungenembolien, die Entnahme von Gewebeproben und einigem mehr. Es gibt also eine Vielzahl an Indikationen für eine Herzkatheter-Untersuchung. Am häufigsten erfolgt eine Untersuchung der Herzkranzgefäße, eine sogenannte Koronarangiographie. Im Fall von Engstellen kann in der Regel sofort eine Aufdehnung derselben vorgenommen werden.

Medizin&Menschen · Das Magazin des Leopoldina-Krankenhauses Schweinfurt

Der Herzkatheter ist eine der wichtigsten Untersuchungen bei Erkrankungen des Herzens. Mit ihm lassen sich gefährliche Funktionsstörungen diagnostizieren und sogar umgehend behandeln. Und das ohne große OP, nur über einen kleinen Schnitt am Handgelenk oder der Leiste. Die Herzkatheter-Untersuchung gehört zu den großen Errungenschaften der Medizin und kann mittlerweile in vielen Fällen sogar ambulant durchgeführt werden.

Kleiner Eingriff, große Wirkung Doch beginnen wir von vorn. Bei einer Herzkatheter-Untersuchung wird dem Patienten zuerst eine sogenannte „Schleuse“ gelegt – meist am Handgelenk oder in der Leiste. Die ermöglicht den Zugang zu einem Gefäß und über dieses zum Herzen. Der Kardiologe schiebt über die Schleuse einen sehr dünnen langen Plastikschlauch im Gefäß unmittelbar in oder an das Herz. Die Lage des Katheters erkennt der Arzt am Bildschirm mithilfe von Röntgenbildern. In die Herzkranzgefäße wird dann ein Röntgenkontrastmittel gespritzt, um sie sichtbar zu machen. Nun kann der Zustand


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