Quaternary Science Journal - Notes on the Tertiary and Pleistocene Geology of East Gelderland, ...

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Eiszeitalter

u.

Gegenwart

Band 23/24

Seite 26-45

Öbringen/Württ.,

15.Oktober

1973

N o t e s on t h e Tertiary a n d Pleistocene g e o l o g y of East Gelderland, The Netherlands by E . VAN R E E S V E L L I N G A and N . A . DE R I D D E R , Wageningen

With 13 figures Z u s a m m e n f a s s u n g . Für den Raum des östlichen Teiles der Provinz Gelderland wur­ den, im Hinblick auf den für die Zukunft zu erwartenden starken Anstieg des Trink- und Industrie­ wasserbedarfes, in den Jahren 1964 bis 1967 die hydrogeologischen und wasserwirtschaftlichen Ver­ hältnisse eingehend untersucht. Einige der wichtigsten aus diesen Untersuchungen gewonnenen geo­ logischen Ergebnisse werden kurz dargelegt. Das rund 162 500 ha große Arbeitsgebiet zwischen der deutsch-niederländischen Grenze und dem Fluß IJssel kann vom morphologischen Standpunkt in zwei unterschiedliche Landschaften unterteilt werden: das ostniederländische Tertiär-Plateau, das von marinen tonführenden Sanden und schweren Tonen des Oligo-Miozän aufgebaut ist, und ein pleistozänes Becken, in dem vor­ wiegend grobkörnige Sande und Schotter des Rheines und schotterführende fluvioglazialen Sande abgelagert worden sind. Auf der Grundlage von einigen älteren Einzelarbeiten, 400 älteren Bohrungen, 100 Explora­ tions- und Produktionsbohrungen, die von der Wassergesellschaft „Ost Gelderland" in dieser Gegend abgesenkt wurden, und 130 neuen Explorationsbohrungen des Instituts für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft in Wageningen sowie mehrerer geoelektrischer Einzelarbeiten wurde erstmals ein zusammenhängender und leicht faßbarer Einblick in die Untergrundverhältnisse des Arbeits­ gebietes gewonnen. Auf dem Tertiär-Plateau sowie in dem Pleistozän-Becken wurden mehrere begrabene Tal­ systeme verschiedenen Alters und unterschiedlicher Richtung nachgewiesen. Die Herkunft und die stratigraphische Lage der Talaufschüttungen wird kurz erörtert. Bei einem dieser begrabenen Täler handelt es sich um einen Arm des Rheines, der vom Dorf Dinxperlo an der Staatsgrenze im Süden bis am Dorf Borculo im Norden des Arbeitsgebietes im Untergrund nachgewiesen werden konnte. Die in diesem Flußarm abgelagerten schotterreichen Grobsande weisen in ihrer Schwermineral-Zusammensetzung (mit besonders hohen Gehalten an vulkanischen Mineralen wie Augit) deutlich auf Rhein-Ablagerungen hin. An einer Stelle werden die Sande von saalezeitlichem Geschiebelehm bedeckt, womit erwiesen ist, daß der Rhein-Arm aus der frühen Saale-Eiszeit oder dem späten Holstein-Interglazial stammt. Ein zweites begrabenes Talsystem, ebenfalls aus der Saale-Eiszeit, konnte nachgewiesen werden von der Stadt Vreden in Deutschland über Winterswick und Aalten nach Dinxperlo, wo es wieder die Staatsgrenze überquert. Das Tal wurde vom Schmelzwasser im Hochglazial ausgeräumt und später mit glaziofluvialen Ablagerungen aufgefüllt. Das Schmelzwasser-Tal quert den genannten ehemaligen Rhein-Arm, ist also etwas jünger. Die Tiefe des Talbodens nimmt in südwestlicher Richtung beträchtlich zu, erreicht in der Nähe von Dinxperlo etwa 70 m unter Meeresspiegel. Hier­ aus geht hervor, daß während der Saale-Eiszeit der Meeresspiegel mindestens 100 m tiefer ge­ legen haben muß als heute. A b s t r a c t . A detailed hydrogeological survey was carried out in the eastern part of the province of Gelderland from 1964 to 1967. The objective of this survey was to provide basic data required for the planning of a further extension of the present groundwater extraction, in order to meet the increasing demand for water for domestic and industrial use. In this paper some of the more interesting findings of the geological investigations are given. The investigated area has two main geomorphological landscapes: part of the East-Netherlands Tertiary Plateau, consisting of fine-grained marine sediments, and a Pleistocene basin, filled with predominantly coarse grained sediments of fluvial and fluvioglacial origin. The horizontal and vertical extension of the different geological formations in the subsurface could be indicated more precisely than had been the case. Based on the results of many, old as well as new, borings, geo-electrical surveys and heavy mineral analyses, a number of buried channel systems could be located. The various geological formations and buried channel systems are briefly discussed. One of these channels represents a former branch of the river Rhine. It could be traced in the subsurface from Dinxerlo near the Netherlands-German border in the south, to the village of Borculo in the north. The channel has been filled with Rhine sediments which are extremely


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