Eiszeitalter
und
Gegenwart
Band 16
Seite
113-115
Öhringen/Württ.,31.
Dezember
1965
Über Aufbau und Altersgliederung des Holozäns der Lüneburger Elbmarsch *) Von JOBST-HENRICH BENZLER, Hannover Mit 1 Abbildung im Text Zusammenfassung. Zu Beginn des Holozäns w a r e n die glazifluviatilen Sande des Elburstromtales von Schmelzwasserrinnen durchzogen, in denen teilweise die alten Elbarme ver liefen. Diese Sande wurden zu Dünen aufgeweht, auf denen sich Podsole bildeten. Während des gesamten Holozäns lagerte die Elbe an ihren Ufern lehmig-sandige, im Hinterland tonreiche Sedi mente a b , die sich mit Torfen in verlandeten Altarmen und im Sietland verzahnen. Die Bedeichung im Mittelalter beendete d i e allgemeine Sedimentation. Nur bei Deichbrüchen kamen örtlich fächer förmige Sanddecken zur Ablagerung. 14
Das Alter von Torflagen und Humusdwögen innerhalb der tonigen Sedimente wurde mittels C-Untersuchung bestimmt, ebenso von Holzkohle aus den Dünenpodsolen.
S u m m a r y . At the beginning of the Holocene the glaciofluvial sands of the Elbe glacial stream v a l l e y were traversed by channels of melting waters, through which the old arms of the river Elbe were flowing. T h e winds accumulated these sands to dunes, on the top of which podzols were formed. During the whole of the Holocene the river Elbe deposited loamy-sandy sediments on the higher zone near the banks, but c l a y e y sediments in the lower zone of the back land. These clayey sediments alternate with peat layers in dead channels of the river Elbe a n d in the back land. General sedimentation ended through diking during the Middle Ages. Only fan-like sandy layers were deposited l o c a l l y where dikes were broken. The ages of peat layers and „Humusdwögen" (humic horizons of fossil soils) between clay sedi ments, and also of charcoal in the dune podzols were determined by the C method. 1 4
Seit 1 9 6 2 führt das Niedersädisische Landesamt für Bodenforschung in Hannover im Rahmen des Küstenplanes geologisch-bodenkundliche Kartierungen
in der
Lüneburger
Elbmarsch zwischen Winsen/Luhe und Bleckede durch. Neben einer Ubersichtskartierung des gesamten Gebietes im Maßstab 1 : 2 5 0 0 0 werden bestimmte Bezirke, die für Flurbereinigungs-
und
Meliorationsmaßnahmen
von
besonderer
Bedeutung
sind,
im
Maßstab
1 : 5 0 0 0 aufgenommen. Die Bohrtiefe beträgt normalerweise 4 Meter. Im Zusammenhang mit dem Bau der Staustufe Geesthacht erbohrte die hydrogeologische Abteilung des NLfB mehrere Profile bis 1 0 Meter Tiefe durch die gesamte Lüneburger Elbmarsch. Aus diesen Unterlagen wurde der schematische Schnitt durch die Elbmarsch (Abb. 1) zusammenge stellt. Die dabei verwendeten Symbole für die einzelnen Folgen der verschiedenen Ab lagerungsperioden ( m i — m 3 , ui—U2,
0i—O4)
entsprechen den Angaben bei W. MÜLLER
(1962).
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Abb. 1. Schnitt durch die Lüneburger Elbmarsch (schematisch). l ) Vortrag, gehalten auf der 12. Tagung der Deutschen Quartärvereinigung in Lüneburg am 8. 10. 1964. 8
Eiszelt und G e g e n w a r t