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Straßen und WegeOrschronik

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Impressum

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Straßen und Wege im Gemeindegebiet Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Die Ostersteigstraße im Ortsteil Siegertsbrunn

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Die etwa 300 m lange Straße beginnt an der Hohenbrunner Straße und genau gegenüber dem baulich veränderten Wohnhaus von Michael Spielberger, vormals der Bauernhof beim „Binder.“ Wir sehen links das Kriegerdenkmal vom Kriegerverein Siegertsbrunn, rechts den neuen Kinderspielplatz und links das kleine weiße Transformatorenhäusl.

Jetzt betreten wir eine uralte historische Gemarkung. Als erstes das ehemalige Brunnenhäusl des „Sigoho“, heute Bogenhauser Straße 1. Der Sigohobrunnen hat eine Tiefe von rd. 30 Metern. Er wurde von Angehörigen der Sigoho-Sippe errichtet und hatte das notwendige Trinkwasser der sich vor vielen Jahren gebildeten Bauernhöfe, wie z.B. beim „Inselkammer“, auch „Zehentmair“ genannt, beim „Stumbeck“ (Mayer) und beim „Moar“ (Obermair). Genau dahinter steht das erste ehemalige Schulhaus in Siegertsbrunn. Heute ein Wohnhaus und „Inselkammer-Villa“ genannt. Die ersten Lehrer waren Pfarrer, Benefiziaten oder Katecheten. Das erste Schulzimmer war ein Raum im

Pfarrhaus, ein aufgelassener Zehentstadl, eine Bauernstube oder ein Zimmer in der Lehrerwohnung. 1653 gibt es einen ersten amtlichen Hinweis auf einen Schulmeister in Hohenbrunn. Wahrscheinlich gingen schon Kinder von Siegertsbrunn und Höhenkirchen in Hohenbrunn in die dortige Schule. Das war eine Wegstrecke von 4 Kilometern. Im Winter ging die Fahrt mit Pferd und Schlitten.

Höchste Zeit für eine eigene Schule in Siegertsbrunn. 1863 begann der Bau auf dem Grundstück „Maigärtl“ genannt. Am 1. Mai 1864 war für die Schüler von Siegertsbrunn und Höhenkirchen der erste Schultag. Nicht zu übersehen in der Folge ist unsere schöne St. Peterskirche mit der „Welschen Haube“ und einer geschlossenen Laterne.

Unser Marsch geht weiter auf der Ostersteigstraße in Richtung Osten. In früheren Jahren nannte man die Ostersteigstraße „DallerWeg“, von Thaler, beim „Daller“ sagte man. Links am Weg ein langer geschlossener Holzzaun. Danach das schöne mit Holz umrankte

Haus-Nr. 3 der Familie Pöschl und dann, versteckt hinter Busch und Baum Haus-Nr 5.

Es folgen die Häuser Nr. 7, 9, 11 und 13. Auf der Gemarkung vom ehemaligen bäuerlichen Anwesen genannt beim „Thaler/Kern“, stehen die Neubauten Haus-Nr. 15, 17 und 17a. Alle Häuser sind in weißer Farbe gehalten. Wir nähern uns der Sigohostraße mit den fünf neuen Wohnhäusern auf dem Grundstück der ehemaligen Brennerei. Links steht ein fast fertiges Wohngebäude. Er wird wohl die Hausnummer 19 bekommen.

Wir gehen auf der Ostersteigstraße zurück bis zur Bogenhauser Straße. Hier steht der lange Häuserblock mit der Haus-Nr 4, er reicht bis zu einer uralten Buche. Früher wohnte hier Jakob Fegt mit Familie. Jakob Fegt war Schuhmacher und Gemischtwarenhändler.

Es folgt das große Haus Nr. 2 und 2a. An der Giebelseite sehen wir schöne Malereien. Das Haus hat zwei mit Holz bedeckte Gauben und je Gaube zwei Fenster. Auf diesem Grundstück stand einst das bäuerliche Anwesen beim „Prummers“, später beim „Hintermayr“ und „Flunger.“ Erstmals amtlich genannt im sogenannten „Herdstättenverzeichnis“ von Anno 1445.

Wer Lust und Liebe hat, kann in meinem „Heimatbuch Siegertsbrunn“ weitere Angaben zum Thema Straßen und Wege nachlesen. Wolfgang Bethke, Orts-Chronist Quelle: Heimatbuch Siegertsbrunn, 2006

Redaktionsschluss für die Dezember-Ausgabe ist am 9. November 2020, 12 Uhr

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