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Schulweihnachten 2021

Martina Forcella, Larissa Gini, Afonso Teixeira und Debora Forcella (v.l.n.r.)

Firmung. Am 6. November durften 14 Jugendliche und zwei Erwachsene das Sakrament der Firmung empfangen. Es war uns allen eine besonders grosse Ehre, unseren neu eingesetzten Bischof Joseph Maria Bonnemain hier in St. Moritz als Firmspender begrüssen zu dürfen. Nach zweijähriger Vorbereitung waren die zwei Erwachsenen und die 14 Jugendlichen, aufgeregt und schick gekleidet, bereit, die Firmung zu empfangen. In einem vom Portugiesen Chor und dem Trio Steidle musikalisch umrahmten Gottesdienst, durften wir mit Bischof Joseph Maria einen mit Temperament gefüllten aber auch besinnlichen Gottesdienst feiern. Frauenverein. Die Anlässe beschränkten sich Corona bedingt fürs Erste auf Spaziergänge ohne Kaffeeklatsch. Endlich, nach langer Wartezeit, wurden die Schutzmassnahmen gelockert. So durfte der Vorstand alle Mitglieder Anfang Juli zu einem feinen Nachtessen ins Hotel Bären einladen. Viele sind dieser Einladung mit Freude gefolgt. Im August fand das traditionelle Bocciaturnier statt. Auch durfte man wieder bei Kaffee und Kuchen gemütlich zusammensitzen. Im September organisierte der Frauenverein einen Ausflug ins Unterengadin. Die Zugfahrt führte nach Scuol. Danach ging es mit der Bergbahn nach Motta Naluns. Von da aus führte der Ausflug wandernd auf dem Flurinaweg weiter bis zum Bergrestaurant Prui. Gestärkt nach einem feinen Mittagessen ging es dann mit dem Sessellift nach Ftan, weiter mit dem Postauto nach Scuol und schlussendlich mit dem Zug zurück nach St. Mortiz.

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Ende September konnte der Frauenverein wieder einen Flohmarkt durchführen. Im Angebot: diverse Haushaltartikel, Deko-Material, Bilder, Bücher, Spielsachen und vieles mehr. Die Besucherinnen und Besucher wurden mit Kaffee und Selbstgebackenem draussen an der Sonne verwöhnt. Der grossartige Erlös von CHF 3’700.- wurde wie immer gespendet. So ging ein Teil der Einnahmen an «Hope for Julia». Julia ist ein 7-jähriges Mädchen im Kanton Graubünden, das am Sanfilippo-Syndrom, eine Art Kinder-Demenz, leidet. Die Chasa Flurina in Lavin, ein Ferien- und Therapiehaus für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung, wurde unterstützt und einer einheimischen Familie wird geholfen, den Umbau einer behindertengerechten Dusche zu ermöglichen. Herzlichen Dank allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben und auf Wiedersehen am Flohmarkt 2022.

Seniorenprogramm. Wöchentlich konnten sich die Senioren zum Mittagstisch treffen. Jeden Monat darf die immer grössere Seniorengemeinschaft die Gastfreundschaft eines Restaurants von St. Moritz und zu einem moderaten Preis ein feines Drei-Gang-Menu geniessen.

Nebst dem schon traditionellen Lottonachmittag und dem Bocciaturnier konnten die Senioren mit den Pfarrherren Andreas Wassmer und Audrius Micka, Vikar Michael Fent und der Reiseleitung von Susi Wiprächtiger an einem Tagesausflug nach Chur teilnehmen. Die Fahrt nach Chur wurde mit dem Bus angetreten. Nach einer Kaffeepause wurde das neu eröffnete Domschatzmuseum besucht, wo die Schätze ausführlich erklärt wurde. Im Hotel Marsöl wurde ein feines Mittagessen eingenommen, um danach gestärkt die Kathedrale und die Altstadt von Chur unter die Füsse zu nehmen, bevor es dann mit vielen Eindrücken per Bus wieder zurück ins Engadin ging.

Blick hinter die Kulissen des Kempinski Grand Hotel des Bains. Dazu wurden interessierte Senioren und Seniorinnen im Oktober eingeladen. Nach einer Führung hinter den Kulissen wurden alle zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Mit dem neuen Konzept für die OberstufenschülerInnen und Firmanden, wurde der Senioren-Lottonachmittag zu einem Senioren-Jugendlichen-Lottonachmittag. Die Jugendlichen trafen sich im Pfarrsaal und backten im Voraus zum Lottospiel Nuss- und Mandelgipfel. Danach spielten sie mit den Senioren Lotto und servierten anschliessend Kaffee und ihre selbstgebackenen Nuss- und Mandelgipfel. Auch hier gilt, wie beim Kochen für die Pfarrei, das Motto: Gemeinschaft und Gutes tun!

Chorreise nach Verona. Nachdem die Chorreise um ein Jahr verschoben werden musste, ging der Cäcilienchor im September nun endlich auf Reisen. Unter den vorgegebenen Bestimmungen wie Zertifikat und Schutzmasken ging es bis zum ersten Kaffeehalt nach Chiavenna und dann weiter an den Gardasee zu einem weiteren Stopp, um im Sonnenschein auf einer Terrasse mit Seeblick das Mittagessen einzunehmen. Gestärkt ging die Fahrt weiter nach Verona ins Hotel. Es blieb Zeit, Verona zu erkunden und für das Abendessen, bevor es dann in die Arena ging, um das Meisterwerk AIDA von Giuseppe Verdi zu geniessen. Ein Spektakel, das wohl allen in schöner Erinnerung bleiben wird. Am Morgen danach führte die Fahrt mit Gesängen im Bus durch das Südtirol und das Münstertal zurück ins Engadin.

Ehejubiläum. Nachdem das letztjährige Ehejubiläum nicht durchgeführt werden durfte, freute es umso mehr, dass dieses Jahr 14 Paare der Einladung gefolgt sind. Im Gottesdienst wurden die Ehejubilare namentlich aufgerufen mit Anzahl Jahren, welche sie schon gemeinsam auf ihrem Lebensweg gegangen sind. Es ist schon sehr eindrücklich zu sehen, dass Paare auch nach 60 gemeinsamen Jahren glücklich miteinander auf dem Weg sind. Nach dem Gottesdienst wurde bei einem Apéro angestossen und danach kulinarisch von den Kochkünsten der Gadients die Gaumen verwöhnt. Für gute Stimmung sorgte das Steidletrio. Ein gelungenes Fest, das Geist und Seele getränkt hat.

Im November fand das Konzert der Camerata Engiadinaisa statt. Diese konnte mit einem Jahr Verspätung ihr 35-Jahr-Jubliäum feiern. Das Konzert fand unter der Leitung von Werner Steidle, leider ohne den Kirchenchor, statt. Dafür konnte Valeria Steidle als Solistin an der Querflöte ihr Bestes geben.

Kochen für die Pfarrei. Gemeinschaft feiern und Gutes tun. Unter diesem Motto luden die Firmanden die Gottesdienstbesucher Ende November zu einem Mittagessen in den Pfarrsaal ein. Vor dem Gottesdienst trafen sich die Jugendlichen im Pfarrsaal. Es wurde für das Mittagessen eifrig Kartoffeln, Gemüse, Knoblauch und Käse geschnitten, Tische wurden schön gedeckt und für den Apéro alles bereitgestellt. Nach dem Gottesdienst wurden die Gäste mit dem Apéro empfangen und die Pizzoccheri für das Mittagessen gekocht. Die Gäste wurden an den Tischen mit Essen und Getränke bedient. Zum Abschluss wurde Kaffee serviert und die, die noch Lust hatten, konnten ein feines Dessert geniessen.

Ministranten. Die Ministrantensonntage konnten in diesem Jahr nur wenige Male durchgeführt werden. Die Reise für die «kleinen» Ministranten führte nach Zürich in den Zürizoo. Mit 20 aufgeregten Kindern ging die Reise, begleitet von Audrius Micka und Vikar Hipolito, mit dem Zug nach Zürich. Am Bahnhof Zürich durfte ich diese fröhliche, ausgelassene Gruppe begrüssen. Vom Bahnhof Zürich mussten wir das Tramm zum Zürizoo nehmen. Unter Schmunzeln der anderen Fahrgäste wurde von den Kindern kräftig «Vater deine Liebe» gesungen. Im Zürizoo bildeten wir drei Gruppen, die jeweils von einem Erwachsenen begleitet wurde, um den Zoo zu besichtigen, darunter auch den neuen, afrikanischen Teil «Lewa Savanne». Leider durften nur die Aussengehege besichtigt werden. Alle Innengehege waren geschlossen. Trotzdem gab es genug zu bestaunen und die Füsse und Beine waren nach dieser doch sehr weitläufigen Besichtigung müde geworden. Mit dem Tram ging es zurück zum Bahnhof Zürich und danach ins Engadin.

Mit den «grossen» Ministranten ging die Reise im Juli nach Rom. Wir bestaunten die prachtvollen Sehenswürdigkeiten, das Forum Romanum, die Katakomben und natürlich den Petersdom. Zu jeder Reise nach Italien gehört die Pizza und das feine Gelato, welche auch wir uns mehrmals genehmigten. Die gemütlichen Gemeinschaftsabende mit Spiel, Spass und Gesprächen und die erholsamen Nächte durften wir im Gästehaus Villa Lituania verbringen. Die beiden Oberministrantinnen Miriam Trevisani und Heidemarie Dias haben sich als Begleiterinnen und Betreuerinnen bestens bewährt. Herzlichen Dank. Mit vielen neuen Erlebnissen, Eindrücken und Erfahrungen kamen wir nach fünf Tagen wieder glücklich in St. Moritz an.

Kinderpastoral. Zu einem grossen Teil der Pfarreiaufgaben gehört auch die Kinderpastoral. Darunter fällt unter anderem die Chinderfiir, die Kinderbibelnachmittage, die Ek-Katechese und die Kinderkirche. Nur mit wenigen Einschränkungen durften diese Angebote wahrgenommen werden.

Die Chinderfiir erfreut sich wachsender Beliebtheit und der vorbereitete Stuhlkreis wird immer grösser. Es freut mich, die Kinder mit ihren Eltern zu diesem speziell auf Kinder ausgerichteten Gottesdienst begrüssen zu dürfen. Danach sind jeweils alle im Pfarrsaal eingeladen zum gemütlichen Zusammensitzen bei Saft, Kaffee und Gipfeli. Dabei ist es sehr schön, auch mal mit den Eltern ins Gespräch zu kommen.

Die Kinderbibelnachmittage wurden in diesem Jahr auf zwei Gruppen, das heisst für die Kinder der 1. und 2. Klasse und die Kinder der 3. und 4. Klasse, aufgeteilt. Zusätzlich gibt es ein Angebot für die Kindergartenkinder, den sogenannten KidzKlub. Auch in diesem Jahr wurden die Kinderbibelnachmittage rege besucht, um zusammen eine biblische Geschichte zu hören, gemeinsam zu singen, zu basteln, manchmal zu backen und immer zusammen zu spielen und einen Zvieri zu geniessen.

Bei der Ek-Katechese handelt es sich um eine Katechese-Einheit, welche von den 1. und 2. Klässlern zur Vorbereitung auf die Erstkommunion besucht wird. Der anschliessende Besuch des Gottesdienstes gehört auch dazu. Neu ist in diesem Jahr, dass die Eltern, während die Kinder die Katechese besuchen, im Pfarrsaal bei Kaffee und Gipfeli zusammensitzen können, um anschliessend mit ihren Kindern den Gottesdienst zu besuchen.

Die Kinderkirche ist ein Angebot für die Kinder bis zur 2. Klasse. Die Kinder besuchen den Gottesdienst mit ihren Eltern, gehen jedoch während des Wortteils mit der Katechetin in die Felsenkapelle, um das Wort Gottes in für Kinder verständlicher Sprache zu hören und kehren zum Eucharistieteil in die Kirche zurück. Während der Aufnahme der Kollekte, kommen die Kinder den Mittelgang entlang und tragen eine Kerze nach vorne, danach feiern sie den Gottesdienst in Gemeinschaft und mit ihren Eltern zu Ende. Es ist schön zu sehen, wie gut alle diese Anlässe für die Kinder von diesen besucht werden und so sich die Kinder in der Kirche beheimatet fühlen.

In Maloja versuchen wir ein neues Konzept umzusetzen. Wir möchten eine lebendige Glaubensgemeinschaft vor Ort aufbauen und begleiten. Seit dem Schuljahr 2021/22 findet der Religionsunterricht ausserschulisch statt. Im September durften wir mit einem gemütlichen Abendessen im Kulm Hotel Maloja mit den Familien der Schulkinder starten. An verschiedenen Samstagen und Sonntagen gestaltet unser Vikar Hipolito Garcia eine Katecheseeinheit. Der Gottesdienstbesuch und die Gemeinschaft erleben gehören auch dazu. Zu unserer grossen Freude konnten wir dabei Frau Martina Colombo gewinnen, welche mit grosser Freude und Begeisterung die Ausbildung zur Katechetin begonnen hat.

Personelles. Am 1. April trat Federico Sciuchetti seine Stelle als neuer Sakristan in unserer Pfarrei an. Als erfahrener Gardist der Schweizer Garde ist er für seine neue Tätigkeit als Sakristan bestens gerüstet. Wir wünschen Herrn Sciuchetti viel Freude an seinen Aufgaben und Gottes Segen.

Franco Rogantini wurde nach elfjähriger Tätigkeit als Sakristan im Mai dankend verabschiedet. Franco tritt in den wohlverdienten Ruhestand und übernimmt mit Freude seine neue Rolle als Grossvater.

Am 31. Juli ging unsere Katechetin Ivana Sette in den wohlverdienten Ruhestand. Ivana unterrichtete seit 2004 die Schüler und Schülerinnen in Maloja mit viel Liebe und Engagement. Ein grosses Dankeschön an Ivana.

Am 14. November feierte unser Vikar Michael Fent seinen Abschiedsgottesdienst. Er wurde von unserer Kirchgemeindepräsidenten Susi Wiprächtiger dankend verabschiedet. Danach wurden alle zu einem reichlichen Apéro eingeladen, um die Gelegenheit nutzen zu können, sich persönlich von Michael zu verabschieden.

Trotz der anhaltenden und zeitlich nicht absehbaren Situation der Pandemie, konnten wir ein Kirchenjahr, zwar noch immer mit Einschränkungen aber auch mit schönen, fröhlichen und besinnlichen Momenten der Gemeinschaft erleben. Dieses Gefühl der Gemeinschaft hilft bestimmt in dieser Zeit, die aussergewöhnlich ist und wohl auch noch andauern wird, miteinander auf dem Weg unterwegs zu sein. Ein Dankeschön gehört allen Pfarreiangehörigen, allen Pfarreinagestellten und nicht zuletzt unserem Pfarrer Audrius Micka, der immer mit grossem Engagement unermüdlich alles gibt, um dieser Pfarrei das Gefühl einer grossen Familie und Zusammengehörigkeit zu geben. 

NOSS GIUBILERS / UNSERE 80-JÄHRIGEN

Im Jahre 2021 konnten 3 Einwohnerinnen und 6 Einwohner ihren 80. Geburtstag feiern. Die Jubilare können sich freiwillig hier vorstellen, wovon nicht alle gebrauch machen möchten.

Diego Remigio Zampatti Am 25. März feierte Diego Zampatti seinen 80. Geburtstag. Der passionierte Jäger (Niederjagd) wohnt bereits seit 15. Oktober 1985 mit seiner Familie in Silvaplana.

Dieter Alfred Eichler Mit einem VK Käfer 1’200 mit 34 PS entdeckten Herr Eichler und seine damalige Verlobte das Engadin vor rund 60 Jahren eher zufällig auf der Rückreise der Italienferien. Überwältig von der Seenlandschaft träumten sie bereits damals, einmal hier zu leben. Seit dem 19. November 2014 sind beide in Silvaplana zuhause, wo Dieter Eichler am 10. Juli seinen 80. Geburtstag feiern konnte. Domenico Crapella Am 1. April 1984 zog die Familie Crapella aus St. Moritz nach Surlej. Domenico Crapella wurde am 2. Mai 1941 in Trevisio Italien geboren und ist seit dem 7. April 1961 verheiratet. Der Vater von zwei Kindern war selbständiger Heizungsmonteur und geniesst nun seinen Ruhestand.

Günther Elias Am 1. März 1963 zog Günther Elias mit seiner Familie von Sieding Österreich nach Silvaplana, wo er jahrelang als Schreiner tätig war. Günther Elias wurde am 11. August 1941 in Niederösterreich, in Neunkrichen, geboren. Der Vater von zwei Kindern war 22 Jahre Dirigent der Musikgesellschaft Silvaplana.

Jacques Savay-Guerraz Am 21. August 1941 wurde Jacques SavayGuerraz in Saint Vital Frankreich geboren. Erstmals zog der gelernte Elektriker dann am 12. März 1973 mit seiner Familie von St. Moritz nach Silvaplana, wo auch seine zwei Söhne aufwuchsen und die Schule besuchten. Im Juli 1983 zog er alleine zurück nach St. Moritz bevor er sein Zuhause am 24. Januar 2008 endgültig in SilvaplanaSurlej definierte.

ZIVILSTANDSNACHRICHTEN 2021

Es werden nur freigegebene Zivilstandsnachrichten veröffentlicht.

Geburten

Samedan

18. Januar Botter Quirin, Sohn der Botter Vitalina und des Botter ‘Marut’ Nestor, Silvaplana 24. Januar Thürlemann ‘Oskar’ Jori, Sohn der Apel MarieKristin und des Thürlemann Gregor, Champfèr 2. Mai Müller Mathilda Mira, Tochter der Piyaphorn Müller und des Müller Gabriel, Silvaplana-Surlej 17. Juni Hercod ‘Estelle’ Noora, Tochter der Linder Sandra und des Hercod ‘Vincent’ Yves, Silvaplana 20. Juli Rinaldi ‘Viola’ Rita, Tochter der Flore Marisa und des Rinaldi Fabrizio, Silvaplana 30. Juli Schuler Gian, Sohn der Schuler Nadja und des Erne Philipp, Silvaplana-Surlej

Zürich

17. März Altwegg ‘Emilia’ Aurelia, Tochter der Altwegg Giovanna, Silvaplana und des Altwegg ‘Lukas’ Andreas, Basel

Sorengo (TI)

13. Mai Fontana ‘Elia’ Antonio, Sohn der Fontana Bettina und des Fontana Ennio Antonio, Champfèr

Ehen

Silvaplana

13. August Pfiffner Nina, Champfèr und Greiner ‘Vinzenz’ Fedor, Kilchberg

Todesfälle

Samedan

2. März Baselgia ‘Marta’ Klara, *24. Juni 1925, verwitwet, Silvaplana 8. April Woodtli ‘Urs’ Walter, *15. Juni 1940, verheiratet, Silvaplana 25. April Strimer-Luppi Giovanna, *20. Dezember 1944, verheiratet, Silvaplana 21. Juli Rusconi Giovanna, *30. Januar 1955, verheiratet, Silvaplana-Surlej 16. September Gut Katharina, *18. Juli 1946, ledig, Silvaplana 4. Dezember Wöcke René, *5. September 1965, geschieden, Silvaplana 12. Dezember Züger ‘Kurt’ Heinrich, * 20. Februar 1931, verheiratet, Silvaplana

I-Gravedona

20. Februar Caflisch Arno, *26. Oktober 1942, verheiratet, Silvaplana

Silvaplana

5. März Müller Savay-Guerraz Chista Elisabeth Friederike, *13. August 1938, verheiratet, Silvaplana-Surlej 28. August Lansel ‘Mirta’ Maria, *6. Dezember 1928, ledig, Silvaplana-Surlej

Chur

24. Mai Hollenstein ‘Laurenz’ Eugen, *1. März 1954, ledig, Silvaplana

Champfèr 11. Oktober Giovanoli-Schüpbach Lea, *16. März 1933, verheiratet, Champfèr

Zürich

13. März Kohler-Minder Rosa, *01. Januar 1947, verwitwet, Silvaplana

PERSUNAS URS ZANGGER – 25 JAHRE PFARRER IN SILVAPLANA

Was nach einem Abschied bleibt, ist Verbindung.

Der Abend war wie der ganze Tag, nass und kühl, die Strasse ziemlich leer, als wir wegfuhren, mit letztem Krimskrams im Putzkessel, feuchten Scheuerlappen, Besen und Staubsauger noch mit GR 50604. Hupend grüssten wir, den Kreisel verlassend, ein letztes Mal zum «Tomatenhaus» hoch, dankten ihm von Herzen für seine treue Gastlichkeit uns als Familie gegenüber. Nicht fröhlich, ganz und gar nicht fröhlich gingen wir. Und doch war Zeit zu gehen. Die leeren Räume hallten inzwischen kalt, des Lebens beraubt. Die letzte Mahlzeit, von einer Freundin liebevoll gekocht, assen wir mit den Helfenden am Boden sitzend. Freundschaft spielt auch unmöbliert. Die Post nennt den Ort, wo wir wohnen, Nidau, für die Gemeindeverwaltung ist es Port. Feucht ist’s auch hier. Schweiss in Gesicht und Kleidern. Wärme noch mitten in der Nacht. Maiferien im Süden? Die Sterne grüssen mit ihren Glühwürmchen-Lichtern aus nächtlicher Bläue über uns… «Dach gefunden», denke ich.

Wann ist man aber wirklich an einem neuen Ort angekommen? Wann kann man sagen, man sei zuhause und ist doch in einem anderen Haus? Eindeutig sind Antworten nicht. Mit der Zeit mehren sich Eindrücke, etwas sei einem schon etwas vertrauter, vielleicht sogar ein Gesicht! Am neuen Ort tönt es nämlich anders. «Grüessech» klingt anders als «Bun di!». Tonalität und auch der Rhythmus im Sprechen sind anders. Romanisch wird weniger gesprochen. Aber doch auch! Begrüsst wurde ich von Mirta Zysset, geb. Caviezel, aufgewachsen in der «Chesa dal Culuoster» neben San Rochus in Champfèr, in einer erfrischenden «cascada da Puter», gleich beim ersten Gottesdienst. Und da überraschten uns auch Besucherinnen aus Silvaplana/Champfèr – und auch zwei ehemalige Konfirmandinnen sowie zwei weitere Engadinerinnen, die seit langem zwischen Biel und Solothurn wohnen. Was uns dämmert: Wenn es auch wirklich einen Abschied braucht, um an einem neuen Ort anzukommen, dann ist es wohltuend zu erleben, dass nach einem Abschied eine Verbindung bleiben kann. Am dichtesten erlebten wir es wohl anlässlich der Amtseinsetzung vom 20. Februar in Nidau, wo zwanzig Überraschungsgäste aus dem Engadin uns mit «Chalandamarz, Chalandavrigl…» unter der Kirchentüre begrüssten.

«Bi üs dobe» – «bi üs dunde». So hören wir uns inzwischen reden. Und es darf auch so bleiben. Mit mehreren Heimaten wird die Welt weiter, sagen wir uns heute. Wie reden wohl die, die aus anderen Ländern angekommen sind und in Nidau wohnen, von Heimat? Im «Café Culturelle» höre ich «colored people» sagen: «Ich komme von der Lyss-Strasse» oder: «Ich komme von der BielStrasse». Und nicht selten öffnet ein Lachen das Gesicht, das sicher von weiter herkommt. Im einen Schulhaus kommen Kinder aus gegen sechzig Nationen zusammen. Was braucht’s, um zuhause zu sein, wo man wohnt? Dank einem freundschaftlichen Abschied durften wir im Guten gehen. Und dank ebenso viel Freundlichkeit können wir hier ankommen. Mehr und mehr. Die vielen kulturellen Angebote, die Zweisprachigkeit mit französischem Charme, der See und der Jura vor der Haustüre… und Bern gar nicht weit weg, machen die Gegend für uns ansprechend. Ebenfalls der Markt mittwochs und samstags im «Stedtli», mit frischen Produkten von da, sei’s vom Land, sei’s vom See. In Biels zweisprachiger Bibliothek hat nun Madlen Arbeit gefunden. Wir können also über die Bücher gehen und uns in unserem neuen Lebensabschnitt neu einrichten. Mit Verbindungen, die bleiben!

Ein herzliches Dankeschön Euch allen für so unendlich vieles! Und einen grossen Dank an die vielen, die zusammenkamen, um eine ganze gemeinsame Zeit zu feiern, und an die Gemeinde Silvaplana für den wundervollen Abschied! A bun ans vair! 

OBSERVAZIUNS DA LA NATÜRA 2021

SCHNER 2021 1 schner

L’an nouv cumainza cun tschêl surtrat ed 1 cm naiv.

7 e 8 schner

-14 gros. Lej da Silvaplauna es dschiet.

10 e 11 schner

-14 gros. Otezza da naiv 50 cm. Bell'ora.

14 schner

10 cm naiv fras-cha dal nord; lo ho que navieu ferm.

23 schner

Darcho navieu bger. Otezza totela 1 meter. Il mais schner d'eira fich fraid. Grand prievel da lavinas in tuot las Alps. Tar la chesina d’utschels vegnan pel mumaint 3 differentas sorts da tschingallegras (Meisen), pichalain sgiaglio (Buntspecht), squinz cotschen (Dompfaff), sitta (Kleiber), gragiauna (Tannenhäher) e bgers squigliats (Eichhörnchen).

FAVRER 2021 2 favrer

Il mais cumainza cul di il pü fraid fin uossa. Tschiera in val e ferm vent dal süd.

3 fin 6 favrer

Temperaturas otas cun bell'ora. Memma chod pel mais favrer.

7 fin 10 favrer

35 cm naiv e que naiva inavaunt.

17 fin 20 favrer

Ün’eivna variabla cun sulagl e fich bger vent.

11 favrer

Ferm vent dal Güglia.

13 e 14 favrer

-20 gros. La damaun cun bell'ora.

15 favrer

Fich bel di d’inviern.

19 e 20 favrer

Bel, bgers skiunzs in muntagna e bgers passlungists.

21 e 22 favrer

Fich bel e las chanels guottan.

23 favrer

Cul vent dal süd as derasa bgera puolvra melna da la Sahara in tuot la cuntredgia.

24 e 25 favrer

Temperaturas agreablas.

MARZ 2021 1 marz

Il mais marz cumainza cun bell'ora. Causa la pandemia da corona restan ils restorants serros e las terrazzas vödas. Perfin la Coppa Romana, las cuorsas da chavals , il Chalandamarz ed il Maraton Engiadinais nun haun pudieu gnir realisos.

fin als 8 marz

adüna bell'ora e temperaturas agreablas.

9 e 10 marz

Las prümas nüvlas as muossan. Ils merls (Amseln) ed ils dreschs sgiaglios (Wacholderdrosseln) haun fat uorden culs bgers culaischems (Vogelbeeren).

13 marz

Per la prüma vouta in Engiadina Coppa mundiela da passlung vi Surlej.

15 e 16 marz

Cun vent dal nord ün pô naiv fras-cha. Cotres ils prossems dis temperaturas bassas cun -12 gros. Tuot la natüra as rechatta auncha in plain inviern.

23 marz

Fin la fin dal mais temperaturas pü chodas. Ils lejs cumainzan a gnir blovs.

AVRIGL 2021 1 avrigl

Eir quist mais cumainza cun ün bel di da prümavaira. Ils aviöls cumainzan a svuler. Que es auncha bger memma bod. L’inviern nun es auncha passo.

4 fin 6 avrigl

Pasqua giodains cun fich bell'ora e temperaturas agreablas. Süls pros d'alp ho que auncha 50 cm naiv.

7 avrigl

Il fraid es darcho invaous. Sül Corvatsch vegnan imsüros -22 gros. Fradaglias in tuot la Svizra.

11 e 12 avrigl

Tschêl cuviert cun sbischa fraida.

12 e 13 avrigl

Adüna darcho pitschnas navaglias. Aint il god da Schinellas, sül pass dal Güglia ed a Segl es gnieu observo ün luf.

18 avrigl

Daspö 47 ans nun es l’avrigl auncha mê sto uschè fraid in Svizra scu quist an.

26 avrigl

La prüma plövgia da prümavaira.

MEG 2021 1 meg

Il meg cumainza cun bgera plövgia e 5 cm naiv in val.

4 meg

Il Lej Suot es liber dal glatsch. (dal 2020 als 22 avrigl)

6 meg

Hoz in damaun d’he udieu il prüm clam dal cucu vi Las Blais.

8 meg

Il prüm bel di da prümavaira. Ma tuot la natüra es 2 eivnas in retard.

10 meg

Cul vent da Malögia es sdrieglo eir il Lej da Silvaplauna.

11 meg

Hoz plouva que fich ferm. Naiv fin 2’000 meters.

13 meg

Eir ils chöds sulvedis (Birkhahn) festegian lur nozzas sün l’Alp Margun.

20 meg

Ils ultims dis cun temp variabel, ma bger memma fraid.

22 meg

Dapü cu 10 cm naiv. Pass dal Güglia cun chadagnas. Ils prüms tschiervs pasculeschan la saira vi Las Palüds. Uossa paun ils cuntadins sfruscher lur pros. Prümavaira vain !

GÜN 2021 1 gün

Bell'ora e chod. Ils restorants sun darcho avierts – zieva 6 mais! Cun quist'ora da giuvna sted cumainzan ils larschs e tuot ils bös-chs da föglia a gnir bel verds. Bellischma flora dapertuot.

5 fin 8 gün

Adüna darcho plövgias chodas. Uschè crescha la verdüra aint ils üerts.

10 fin 14 gün

Bel e chod.

15 gün

La muaglia po pasculer our ils Clavanövs e vers l’Alp Güglia.

21 gün

Roman maina las vachas da lat süll’Alp Surlej. Uossa seguan bels dis da sted, da not nu maunchan cuorts temporels.

22 fin 28 gün

Dis bellischems da sted.

29 gün

Tuotta not ferms temporels. Bgera plövgia e strasoras chaschunan giò la Bassa grands desasters.

LÜGL 2021 1 lügl

Il mais cumainza dret bel cun nüvlas otas.

2 fin 6 lügl

Bels dis da sted cun bun vent da Malögia. Perfettas cundiziuns per fer kite e surf.

7 e 8 lügl

Ferms temporels ed ün pô tampestas. Naiv fin tar la Fuorcla Surlej.

10 lügl

Bgers turists in Engiadina.

11 e 12 lügl Dret bel di.

13 fin 15 lügl

Bgera plövgia e memma fraid pel mais lügl.

18 lügl

Grandas inundaziuns giò la Bassa.

19 fin 22 lügl

Darcho bels dis da sted. Ils cuntadins paun fer cun fain cun bunas cundiziuns. Sü ad ot flurischan las grusaidas cha que es ün dalet.

25 fin 30 lügl

Bgers temporels e tschiera.

AVUOST 2021 1 avuost

Zieva üna not cun bgera plövgia pitschna festa dals prüms avuost sülla Plazza dal Güglia.

1 fin 4 avuost

Adüna darcho plövgia. Giò dals Chastellets e dal Piz Murtèl sfrantunan mincha di interas lavinas da crappa ( boudas) causa la bgera plövgia ed il sdriegler dal glatsch permanent illa muntagna.

9 fin 15 avuost

A cumainzan darcho dis pü bels.

13 fin 15 avuost

A plouva cun excepziun dals 15 avuost. Ils 15 avuost es ün di da bellezza cun temperaturas vi pel di fin +22 gros e la not fin +8 gros.

16 avuost

La racolta dal meil es quist an pütost mediocra.

22 fin 26 avoust

Dis cun ora variabla e bger vent da nord. Ils cuntadins haun glivro da fer cun fain. Bger'ova, ma eir dis chods haun purto bun fain. Il mais vo a fin cun ora pütost fras-cha.

SETTEMBER 2021 1 fin 3 settember

Tschêl blov cun pochas nüvlas. Mincha di as bada dapü cha l’utuon s’avicinescha, surtuot cun tschiera la damaun in val. Temperaturas agreablas da settember.

16 settember

Tuotta di ferma plövgia zieva ils bels dis sulaglivs. Fich bellas culuors da la natüra ill'otezza. Ils larschs s'indoreschan plaunet zieva las prümas pruïnas.

20 settember

Plövgia da not e la damaun 1 cm naiv.

21 fin 24 settember Ora perfetta d’utuon.

26 settember Di da plövgia.

27 e 28 settember

Darcho bell'ora. Quist an ho que fich pochs culaischems (Vogelbeeren). Pü bod as dschaiva: pochs culaischems = pocha naiv, bgers culaischems = bgera naiv. Stainsa a vaira!

OCTOBER 2021 1 october

La chatscha es ida a fin cun butin in media dals ultims ans. Zieva duos invierns cun fich bgera naiv haun patieu surtuot il chavriöls.

fin 5 october

Bell'ora.

6 october

Plövgia tuotta not e la damaun. 2 cm naiv fin in val. Fraid dischagreabel. L'LSC cumainza a fer naiv artificiela sü Curtinellas.

8 fin 20 october

Adüna bell' ora d’utuon. Tuot la val es indoreda da las bellischmas culuors dals larsch.

21 october

Per müder darcho üna plövgina.

22 fin 30 october

Dis da bellezza.

31 october

Zieva ferm favuogn in muntagna s’annunzcha ün müdamaint da l’ora. Bgeras nüvlas ed ün pô plövgia chi's müda in flöchs da naiv.

NOVEMBER 2021 1 november

15 cm naiv fras-cha – l’inviern ho

cumanzo.

3 november

Que naiva adüna ferm inavaunt.

4 november

40 cm naiv ed ora cun tschêl surtrat.

5 e 6 november

Darcho bell'ora cun -10 gros.

7 november

-14 gros e fraid, que vo tres pel ed ossa.

10 november

Las temperaturas vaun insü – vers saira pluvaiva que fin sü sur il god.

12 november

Punctuelmaing riva la sted da San Martin. La naiv crouda insembel.

14 november

Sur not ho que do 30 cm naiv.

18 november

L'ora es variabla e main fraida.

19 fin 21 november

Tschêl blov cun temperaturas agreablas.

22 e 23 november

15 cm naiv. Fin a la fin dal mais auncha 15 cm naiv ed ora grischa da november.

DECEMBER 2021 1 fin 3 december

-10 gros cun nüvlas e poch sulagl.

4 december

10 cm naiv. Las pistas da Murtèl sun auncha serredas pervi cha mauncha la naiv.

8 december

Il Lej Suot es dschiet. Il Lej da Champfèr be per duos terz.

9 december

Hoz naiva que tuottadi. Que ho do 20 cm.

10 december

Darcho pü fraid cun nüvlas e vent dal nord.

12 fin 17 december

Bell'ora cun inversiun termica (pü fraid in val e pü chod ill'otezza). (pü fraid in val e pü chod illa otezza).

17 december

Il Lej da Champfèr cumainza a dschler.

19 fin 22 december

Fich bel cun bunas pistas. A Samedan -20 gros.

22 december

Il Lej da Silvaplauna cumainza a dschler.

25 december

Il lej sur es dschiet.

28 december

Ferm surtrat e 3 cm naiv – già glivro cul glatsch nair.

30 december

+10 gros la damaun cun plövgia. A mezzanot cuorra üna leivra grischa tres cumün – per am giavüscher bun di bun an.

31 december

Silvester cun bell'ora ed üna not choda.

PLEDARI – WÖRTERBUCH «OBSERVAZIUNS DA LA NATÜRA»

a plouva a tschêl ruot es schüttet bell’ora schönes Wetter daracheda Gewitterschauer favuogn Föhn fradaglias eisige Kälte glatsch nair Schwarzeis inglatscho vereist instabel unbeständig malgeda Schneepflotsch naiv Schnee nüvla Wolke plövgia Regen pluschigner nieseln razzeda Platzregen sajetta Blitz sbischa Schneegestöber sclarida Aufhellung serp da Malögia Malojaschlange stit schwül strasora Unwetter surtrat bewölkt tampesta Hagel temporel Gewitter tschêl serain wolkenloser Himmel variabel wechselhaft vent Wind

BESCHREIBUNG DER GEMEINDE SILVAPLANA 1806 Letzter Teil

«Der neue Sammler - ein gemeinnütziges Archiv für Bünden» war in den Jahren von 1805 bis 1812 eine aktuelle Zeitschrift im Kanton Graubünden, herausgegeben von der ökonomischen Gesellschaft daselbst. In loser Folge wird hier die Abschrift des Sonderdrucks aus dem Dritten Jahrgang (1807), drittes Heft, Kapitel II. publiziert. Das Original in deutscher Druckschrift befindet sich im Gemeindearchiv Silvaplana.

(Von Herrn Jak. J. Lorsa daselbst.) Lage, Klima, Produkte. Das Gebiet dieser Gemeinde liegt von Südwest gegen Nord-Ost, im obern Theile des Ober-Engadin.

Von Jac. J. Lorsa, 21sten Nov. 1806 Silvaplana ist auf der convexen Erdzunge gebaut, die durch einen Absturz des Berges Monterasch entstand; man findet in den Silvaplaner Gütern die nämlichen rot-hen Steine, die oben bei den Juliersäulen brechen. Diese Lage ist wegen des Passes wichtig, denn durch das Dorf geht die Thalstrasse des Engadins und zugleich beginnt hier der Pass über den Julier. Silvaplana ist daher eine der drei Porten (Waaren-Niederlagen) auf dem Pass durch O. Engadin (die andern sind Zutz und Samaden). Die Hochgerichtsgesetze enthalten manche, den Transit betreffende, Verordnung. Wer sich in die Fuhrrod einschreiben lässt, soll die Waare dem Portenmeister einhändigen, und, sobald ihn die Reihe trifft, die Fuhre ungesäumt abführen, bei fl. 10: Busse. Versäumt jemand die Abfahrt, so darf der Kaufmann seine Waare durch andere führen lassen, und kommt ihn die Fracht auf diese Art höher, so muss der Versäumende ihn entschädigen. Welche Gemeinde die schnelle Absendung der Fuhr versäumt, bezahlt jene Busse und Entschädigung. Die Porten dürfen den durchfahrenden Fremden (soferne sie nicht eigene Waar führen) ihre Fuhr abnehmen, ausgenommen sie seye in Hall und Botzen, oder in Cläven, Maloya, Sils und Silvaplana für Hall und Botzen geladen worden. Der Frachtlohn ist festgesezt: Von Pontalto bis Samaden Sommers 7 Vierer (2 Vierer machen 1 kr.) für 1 Rup. Winters 6 ½. Von Samaden bis Silvaplana Sommers 6 ½, Winters 6. Von Silvaplana bis Casaccia Sommers 9 ½, Winters über den gefrornen See 7 ½. Nach dem Silvaplaner Dorfgesez bekommt von 10 Stükken Gut in der hiesigen Niederlage, Silvaplana 3, Sils 4, St. Moritz 3 zu führen.

Die in der Fuhrrod Eingeschriebenen, müssen die Bahn erhalten und beziehen den Bahnschilling. Der Rodmeister bezieht 2 kr. von jedem Stük, und bestellt die Fuhrleute, sobald die Rod sie trifft, am Tag vorher, so dass die Waaren hier nie aufgehalten werden. Die Stelle als Rodmeister wird jährlich, mit derjenigen als GemeindsWaagmeister, verauxtionirt. Auf der grossen Gemeinds-Waage (Stadaira) werden alle Kaufmannsgüter gewogen, das Stük bezahlt (den Portenzoll) 1 kr. Lohn. Ferner hat Waagmeister (psadur) das Recht, alles, was im grossen verkauft wird, zu wägen, z. B. Heu, Salz, Wein, Käs. Vorzeiten bekam die Gemeinde bis fl. 13: von dieser Stelle, für welche man bei der Versteigerung 1804 nicht mehr fl. 3: geben wollte, so sehr hat der Transit abgenommen. Das älteste Gebäude in Silvaplana mag die lange gothische Kirche seyn, die durch einen geschmaklosen Maurer mit unschiklichen Zierrathen und Farben bepinselt worden. Der Pfarrer, der die 3 Nachbarschaften versieht, wohnt hier, und bezieht fl. 330: Besoldung an Geld, 3 Fuder Heu, genugsames Holz und etwas Accicentien. *) *) Am Maria-Tag im August soll hier Kirchweihe und starker Zulauf gewesen seyn. Jezt ist aber vom Katholicism kein Ueberbleibsel mehr ausser einem alten Messkelch und Schrank, worinn die Monstranz gewesen.

Auch die Amtsversammlung wird hier gehalten. Obgleich das Dorf 2 Kornmühlen hat, lässt man doch lieber in St. Moritz mahlen, weil in Silvaplana keine Aufsicht über den Müllerlohn herrscht. Eine Sägmühle und Schmitte nebst neuer Behausung zu einem Hospital (welches aber blos für Tanzparthien benuzt wird), 2 Wirthshäuser und 5 Particularbaköfen, sind hier. In der Gemeindskiste fand man vor 16 Jahren, statt Documenten, einen Vorrath von Sanitätsscheinen. Das Gerichts-Statut ist durch Pfarrer Peter Büsin 1665 geschrieben. Ein Urbarium, Dorfsgesezbuch und Estimo-Register, ist gleichfalls von seiner Hand. Bis zur Mediationsacte wurde gar kein Dorfs-Protokoll aufbewahrt. Die beiden Juliersäulen (Marmels) sind als Merkwürdigkeit bekannt genug, sie tragen aber nicht die mindeste Spur einer Inschrift an sich, soviel auch davon erzählt wurde. *) *) Kein Bergpass wird so früh vom Schnee befreit und von der Sonne beschienen als dieser, der deswegen, mehr als jeder andere, zur Opferstätte für die wieder steigende Sonne im Frühjahr geschikt war.

Von der römischen Fahrstrasse über den Julier sieht man noch hin und wieder Ueberbleibsel gepflasterter Stellen. An Weide hat Silvaplana den schlechtesten Antheil und seine Beholzung ist die schwerste, man darf nur selbstgefallenes Holz sammeln. Der Wind von Maloya und Julia streichen sehr empfindlich hier durch, während sie Campfeer und Surleg verschonen.

Surleg jenseits des Sees, 8 Minuten von Silvaplana, ist nun fast ganz verlassen, theils wegen des einsamen Lebens, theils aus Furcht vor den Ausbrüchen des Baches. Es hat eine 1757 neu erbaute Kirche, ohne Begräbnisplatz (in welcher jeden dritten Sonntag die zweite Predigt gehalten wird), und einen eigenen Dorfmeister, aber weder eigenen Ammann noch 6 Richter, wie Lehmann ihm ganz irrig beilegt. Nur 2 stimmfähige Gemeindebürger sind daselbst wohnhaft, und auf diesen alternirt dann die Dorfmeisterwürde bis andere aus der Fremde zurükkehren. Ehemals waren mehrere, nun verfallene, Maiensässe (Accla) daselbst. Ueber die Brükke, welche 1435 nach Surleg führte, war es verboten mit beladenen Pferden, Schlitten oder Wagen zu fahren; erst nachdem sie 1567 weggeschwemmt worden, beschloss man eine neue zu bauen, über die man fahren könne. Hieraus lässt sich schliessen, dass das Surleger Heu vormals daselbst verfüttert wurde; heutzutage wird es meistens nach Silvaplana geführt. Surleg hat bessere Weide und Wald als die 2 andern Nachbarschaften und 2 vortheilhafte nahgelegene Alpen. Bemerkenswerth ist bei den Berghütten der Bach, der über eine hohe senkrechte Felsenwand herabstürzt, und die schöne Aussicht von der Surleger Alp. Man sieht hier das Engadin sich in eine flache Anhöhe enden (die Höhe des Mallogia), wo alle Holz-Vegetation erstordeb ist. Die Gebirgskette von da an bis St. Moritz, hat man gerade vor sich, und erblikt ein Wirthshaus auf Maloya, den Hof grevas alvas am Berg mit einem Teich, die zwei Berge, die den Julierpass einschliessen, und den leztern völlig (die Säulen werden erst ¼ Stund über der Alp sichtbar) etc. In der Tiefe ruhen die Seen; über den Laggiazzöl führt eine Brücke nach Baselgia und dem, im Winkel der FeeterThalmündung liegenden, Maria. Eine lange Erdzunge im Silsersee trägt die Ruinen des Schlosses Castelmur. Auch Silvaplana zeigt sich aus diesem Standpunkt, aber Surleg nicht.

Campfeer liegt eine starke Viertelstunde von Silvaplana. *) *) Weder Spuren von Eisen noch wilderer Boden als zu Silvaplana, rechfertigen die Cryptologie, die man von Campus ferreus oder ferus hernehmen wollte. Eine waldige, durch einen Bergabfall enstandne, Steige, trennt es von St. Moritz, zu welcher Gemeinde der Theil von Campfeer jenseits des Baches gehört. Auf Silvaplaner Boden stehen 12 Häuser. Diese Theilung ist dem Karakter der Einwohner nicht zuträglich, denn weil sie sowohl in Rüksicht des Genusses (Weide und Wald), als der Lasten, nicht von beiden Gemeinden auf die gleiche Art behandelt werden, so giebt dies Anlass zu Verwirrungen und eigennüzzigen Erschleichungen, von denen man, so wie von der ungleichen, oft unbilligen Behandlung dieser Nachbarschaft, genug Beweise anführen könnte. Die Thalstrasse gieng ehemals unter dem Dorfe vorbei; erst 1535 gab das Hochgericht die Erlaubniss, sie 20/4 Tuchellen breit (oder 2 Klafter) durch das Dorf zu führen. Vermuthlich gewog damals der Durchpass die entfernetern Einwohner sich im Dorf niederzulassen, denn Ueberbleibsel von Hofstätten beweisen, dass vormals viele Wohnungen auf den Gütern zerstreut standen. Um diese Zeit mögen auch die Berghöfe verlassen worden seyn, die ehemals kleinen Dörfern ähnlich waren. Auf Albannas (wo noch eine gute Behausung steht, mit etwa 30’000 Klafter Gut) wohnten, nach alten Schriften, wohlhabende Familien, deren Namen nun ganz erloschen sind; eine Ruine in dieser Gegend Chastè (Schloss) genannt, lässt auf eine ehemalige Burg oder ausgezeichnetes Wohnhaus schliessen. Die Einwohner in Futschöl (jetzt ein verfallenes Maiensäss) besassen, laut Urkundenvon 1538, eigne Alprechte im Thal Suvretta, und in Chasellas, einem noch stehenden Maiensäss, waren 1649 noch Schäzzer, wie in andern Dörfern. Zur Entvölkerung dieser Höfe mag beigetragen haben, dass ihnen der Genuss an Alpen durch die Gemeinden geschmälert wurde, denn man findet manche Urtheile, die zu ihrem Nachtheil erfolgten. Immerhin verlor der Anbau der Berggüter dadurch, und was vorher fette Bergwiese gewesen war, wurde nun magere Alp. In Champfeer selbst kam der Landbau durch den vermehrten Pass nicht empor, vielmehr verkaufte man das gewonnene Heu in andere Dörfer, und entzog den eigenen Gütern ihren Dung, so sehr, dass diejenigen am See ganz von weissem Holzmoos (Flechte) überwachsen wurden, von dem sie noch unverbesserlich bleiben (ausser

wenn man durch Wässern, Kies und Dung den Boden öffnet) und den Namen Schimmel tragen. Im Anfang des 18ten Jahrhunderts wohnte in Campfeer ein thätiger Landwirth, Landeshauptmann Anton v. Salis; er liess Wässerungsgräben anlegen, und Hühnermist von Soglio bis hieher bringen, allein sein Beispiel war fruchtlos. Das älteste, noch stehende steinerne Haus dieses Dorfs hat die Jahreszahl 1548. Die hiesige Kirche stand unter bischöfl. Chruschem Patronat, und hatte wahrscheinlich eigene Einkünfte, wenigstens hat sich der Name der Pfarrerswohnung (Chesa del Segner) noch erhalten. Von Campfeer hat man eine schöne Aussicht nach Silvaplana bis ins Thal Feet.

Campfeer hat 1 Schuster, 2 Geschirrmacher (Fassbinder), 2 Halbschreiner und Zimmermann, 1 Spinnrädermacher, 3 Weberinnen, 3 Fuhrleute, 18 Zukkerbekken, 1 Wirthshaus, 9 Familien Lehnleute. In Silvaplana wohnt kein Schneider noch Schuster, man bedient sich fremder Handwerker (so auch in Campfeer und andern Dörfern), hingegen besizt es 28 Zukkerbekken, 1 Weissbek und Müller, 4 Schneiderinnen, 1 Schmied, 11 Fuhrleute und Säumer, 3 Familien Lehnleute. Surleg zählt 8 Zukkerbekken, 1 Strikflechter und 1 Glaser. Ehemals nährten sich manche mit Wollespinnen für Italiäner, und verkauften ihre verfertigten Tücher und Strümpfe nach Cläven. Nun ist die Einfuhr zu stark beschwert, um es fortzusezzen. Sogar Absäzze aus alten Schuhen verfertigt, müssen, nach Italien verkauft, Zoll bezahlen, hingegen führen die Italiäner zollfrei eine Menge grünes Obst ins Engadin, da doch andere bündnerische Gemeinden diesen Artikel liefern könnten. Von den Gefahren und dem Subordinationszwang des Militärdiensts waren die O. Engadiner nie Liebhaber, und seitdem der holländische und piemontesische Dienst aufgehört hat, stehen gar keine mehr unter fremden Truppen. Das höchste Vermögen ist hier fl. 10’000 Estimo. Man verkauft rohes Leder und Felle: Ziegenfelle nach Chur, das Stük um fl. 2; Schaaf- und junge Ziegenfelle an Italiäner um 32-12 kr.; Kalbfelle ½ Thlr.; Rindsleder 22 kr. das Pf., und kauft dagegen gegerbtes um 52 kr. das Pf. Mit dem Viehhandel geben sich nur zwei ab. Einer mit Ankauf der Kühe im Frühjahr und Verkauf im Herbst; 3 sind Kornhändler. Man kauft aus der Fremde: Korn, Salz, Tuch, allerlei Zeuge und Stoffe, Eisen, Kaffee, Seife, Oehl (Zukkerbekke schikken dieses aus der Provence und dem Genuesischen hieher zum Verkauf), Rauch- und Schnupftabak, Gewürze (wovon junge Weiber in ihren Kleiderschränken aufbewahren als Parfüm). Auch in dieser Gemeinde bewirkte die Auswanderung nach Frankreich eine völlige Veränderung. Vor 1766 trieben die Auswanderer der 3 Gemeinden St. Moritz, Silvaplana und Sils meistens das Handwerk der Savatini, Schuster, auf der venetianischen terra ferma, mit einem täglichen Erwerb von etwa 20 Soldi. Jährlich, zur Heu-Erndtezeit, kehrten sie in ihre Heimath zurük mit dem gesammelten Gewinn von 8-12 Dukaten und einem Esel (Schumaro) der das kleine Gepäk der Caravane trug. Nach vollendeter Heu-Erndte (zu welcher sie keine fremden Mäher brauchten) verreisten sie wieder nach Venedig. Was zu Haus blieb, beschäftigte sich mit der Säumerei und Landwirthschaft bei sehr frugaler Lebensart. Das Volk, besonders das weibliche Geschlecht, war damals sehr roh, wie es an Pässen oft der Fall ist, und schmuzzig (nach David Cranz Zeugniss, der 1757 das Engadin besuchte). Die Häuser waren nur von Holz. Man sparte das Brod, und behalf sich mit Zieger; nur 2 Haushaltungen hielten jährlich Hausmezg, die übrigen schlachteten nur ein paar Schaafe oder Ziegen, mit deren Talg sie ihre Speisen fetteten. Das gekochte Kraut der weissen Rüben wurde in Brodform gedrükt, gedörrt und diente des Winters als Gewürz in die Reissuppe, die, nebst Milch und Zieger, die Hauptnahrung ausmachte. Von Kaffee wusste man nichts, und eben so wenig von Schlittenpartheien; wer in Geschäften ausfahren musste, band einen Heusak auf den Fuhrschlitten. *) *) Noch Ao. 1756 war in Silvaplana kein einziger rechter Schlitten, jezt zählt man deren 16, wovon jeder Kasten 2 Louisd‘or kostet, und Geschelle bis zu 6 Ldt. an Werth.

Arme Weiber nährten sich Sommers durch Taglöhnerarbeit, und in den 9 Wintermonaten spannen und woben sie Wolle für Clävner. Seitdem aber durch das Zukkerbäkkergewerb in Frankreich eine reichere Geldquelle eröffnet wurde, hat sich alles geändert.

Die Häuser wurden übermauert und weiss getüncht. Statt des Schumaro bringt der Auswanderer ein theuer erkauftes Pferd mit sich, die Landwirthschaft ist verachtet und vernachlässigt. Alle Haushaltungen schlachten jährlich Rinder und gekaufte Schweine; die Milch wird zum Kaffee verbraucht, den man täglich 2-3 mal trinkt; Butter verzehrt man mehr als man verkauft, und der Brodconsum hat sich wohl verdoppelt, besonders durch den häufigen Genuss des Kaffees, der den Magen ohne starke Zugabe von Brod nicht befriedigen würde. *) *) Diese Folgen des allgemeiner gewordenen Kaffeetrinkens, besonders die Verminderung der Milchprodukte, haben auf den Wohlstand vieler Gegenden Bündens starken Einfluss.

Die Gemeinde Silvaplana macht 1/16 des Hochgerichts O. Engadin aus, und hat daher an den Hochgerichtsbehörden gleichen Antheil wie Cellerina. Die Gemeindsbeamtung besteht aus dem Ammann (der zugleich Civilgeschworner ist), den 3 Dorfmeistern und dem Geschwornen über die Dorfmeister. Ausserdem sind eine Menge Aemter für Polizei etc. aufgestellt, als z.B. Pfänder, Schäzzer, Pfechter, Käsaufseher, Grasdeputirte, Waldgäumer etc. Jeder Bürger über 16 J. alt ist stimmfähig, hingegen kann niemand das Bürgerrecht kaufen, und es ist bei 100 Kronen Strafe verboten, jemanden zur Annahme als Bürger vorzuschlagen. Beisässe müssen der Gemeinde eine Bürgschaft von fl. 300: stellen für ihr Wohlverhalten, sie zahlen fl. 150: Einsizgeld, fl. 3: jährlichen Beisiz, und bei Auflagen 4 kr. mehr auf jedes 100 Gulden, als der Bürger. Die Dorfsgesezze (Schantamaints) sind in 106 Artikeln, seit Ao. 1671, abgefasst. Die Kirchengesezze datiren sich von 1648, und enthalten Verordnungen über das Verhalten des Geistlichen, über Kirchengesang. 3 Kirchenvögte, der Pfarrer und der Criminalgeschworne, bilden den Kirchenrath der die Fehlbaren ermahnt und sie allenfalls vom h. Nachtmahl ausschliessen kann. Auch soll er die Eltern anhalten, ihre Kinder in die Schule zu schikken. Gewöhnlich ist der Pfarrer Schullehrer. Jedes Kind bezahlt monatlich fl. 2: Schulgeld, allein die meisten Eltern sind in Erziehung ihrer Kinder sehr nachlässig, und diese gewöhnen sich daher an Rohheit und Starrsinn. Zum Kirchengesang vereinigt sich eine eigene Gesellschaft, die aber in der Kirche nicht immer den ernsten Anstand beobachtet, den ihr das Gesez zur Pflicht macht. Der Gesang ist abgemessen, und vielleicht der beste in Bünden, indessen ausdruksleer, und man hört wohl helle, durchdringende, aber keine anmuthigen Weiberstimmen.

Zweimal jährlich müssen alle, über 16 Jahre alte, Einwohner vor dem Amt erscheinen (dieses besteht aus dem Geschwornen über die Dorfmeister und den Waldgäumern). Hier liest man ihnen mehrere Gesezzesartikel, z. B. über Waldfrefel etc. vor, und entlässt sie zum Nachdenken, nachdem man sie ermahnt, anzugeben, ob sie diese Gesezze übertreten haben, oder andere Uebertreter kennen. Ueber ihre Aussage debattirt man dann, und zulezt müssen sie sie durch den Eid bekräftigen (complir). Die meisten schwören ohne Kenntnis von der Wichtigkeit eines Eides, mit einem Leichtsinn, den man gerade dadurch bewirkt hat, dass man den Eid bei solchen Verordnungen anwendet, die die Menschen am leichtesten zu übertreten geneigt sind. Die Namen der Uebertreter sammt der Busse liest der Pfarrer am nächsten Sonntag öffentlich ab.

Die Einkünfte der Gemeinde sind sehr gering, und bestehen aus dem Beisizgeld, dem kleinen obigen Seezins; fl. 90: für eine Streke des Bergs Monteratsch an Bergamsker vermiethet, und fl. 20: ebenso am Berg Pülaschin; den Bussen nach dem complir etc. Hieraus sollen der Pfarrer, die Küster, Vorsänger etc. bezahlt, Alpen, Strassen, Brükken etc. unterhalten werden. Es trifft daher, ausser 2 Tagen Gemeinwerk, noch jährlich eine kleine Auflage etwa von 4 kr. von fl. 100. Die Gemeindskasse wird sehr treu verwaltet, aber aus Sparsamkeit versäumt man viele der nöthigsten Arbeiten, z.B. Einschränkung der Bäche etc.

Bettler erhalten ein Steuerbillet, das der Dorfmeister auszahlt. Die Gemeinde selbst hat keinen beständig bettelnden Armen.

Zum ersten militärischen Ausschuss müssen sich (wie im ganzen Engadin) die Beisässe bequemen. Die Moralität der Einwohner hat durch die Auswanderung eher gelitten. In der Religion sind die meisten sehr unwissend, andere zeigen sich religiös, und noch andere wollen sich durch Religionsspöttereien zum Ansehen starker Geister erheben. Prozesse werden hier mehr geführt, als unter den benachbarten Gemeinden. Die Sitten sind durch die vielen Beisässe und Auswanderer zu einem Gemengsel ohne Originalität geworden. Bei Wahl der Geistlichen hat man noch unruhiges und partheisüchtiges Vertragen bemerkt. Das Jammern und Händebieten bei Todesfällen ist hier, wie im übrigen Thal, gebräuchlich, und durch das Kirchengesez musste verboten werden, den Todten früher als 24 Stunden nach dem Hinschied zu begraben. Lustbarkeiten bestehen in Schlittenfahrten und Tanzparthien, bei denen der Mangel an jungen Mannspersonen fühlbar genug ist; denn nach Beitritt des Schustergesellen und Brodträgers, treffen doch jedem Tänzer 2-4 Tänzerinnen. Wird kein Spielmann gefunden, so tanzt man nach dem Gesang und Zungenschlag der Mädchen. Am zweiten Pfingstfest schiesst man nach der Scheibe. Die romansche Sprache des O. Engadins wird hier mit etwas besonderm Accent gesprochen, *) der von der Nähe des Bergells, von Vernachlässigung in den Schulen und von der fehlerhaften Othographie einiger Gebethbücher herrühren mag. *) Man vermeidet z. B. die Aussprache des tsch, und spricht dafür ch, etwas schärfer als das italiänisch g.

Bei vermehrtem Geldzufluss hat man zwar nicht die Erziehung, aber die Kleidung verbessert, und wenn man vor 60 Jahren sogar für Sonntagsrökke das selbstgemachte Tuch gut genug fand, so kleidet sich jezt der Fuhrmannsjunge so modisch wie der Junker, in fremdes Tuch; die Dienstmagd trägt lange goldne Ohrgehänge, und tritt in Wortwechsel mit ihrer Frau, über Arbeiten, die ihr anständig seyen oder nicht. Das Kartenspiel wurde eine Zeitlang für weltlich und unchristlich angesehen, seitdem aber die Protestanten Cläven verlassen mussten, führte man Spiel und Abendgesellschaften ein. Der Verfasser dieser Beschreibung hat es für seine Pflicht gehalten, die reine Wahrheit ohne Ausweichung zu sagen. Soll der Sammler wirklich die Bestimmung eines gemeinnüzzigen Archivs erfüllen, so können ihm nur diejenigen Beschreibungen dienen, welche alle Seiten des Gegenstands treu beleuchten, ohne die Schattenseite schonend zu verhüllen. Der Nachkommenschaft bleibe es dann vorbehalten, das Fortrükken unserer Cultur durch Vergleichung Jhrer Zeit mit der unsrigen zu bemerken.

WAS GESCHAH 1921 IN UNSERER GEMEINDE?

Champfèr 15.03.1921 Korr. Sonntag, den 12. d. Mts., fand im Hotel Campfer ein sehr gelungener Familienabend des Skiklubs Suvretta statt; bis zum frühen Morgen wurde schneidig getanzt, und allgemein befriedigt war jedermann von dem fröhlichen Verlaufe des Festchens. Ein Schluss-Skifest auf Albana ist noch in Aussicht genommen, wenn die Schneeverhältnisse es gestatten. Momentan hat dies jedoch kaum den Anschein, das verkünden uns schon hin und wieder gefundene Crocus und Frühlingsenzianen. Silvaplana 16.04.1921 (y-Korr.) Die am letzten Samstagabend abgehaltene KirchgemeindeJahresversammlung vermochte nur zehn Votanten für ihre Traktanden zu interessieren, obwohl dieselben nicht nebensächlicher Natur waren. Das weibliche Geschlecht hat sich in unserer Gemeinde in diesen Versammlungen nie vertreten lassen, ein Zeichen dafür, dass es uns Männern für das ihm eingeräumte Recht nicht gerade viel Dank weiss, und dass bezügl. Gesetz sehr gut noch einige Jahre vielleicht auch Jahrzehnte hätte warten können. Es kann an dieser Stelle kritisiert werden, dass unsere Versammlungen, seien sie welcher Natur sie sein wollen, je langer desto schwächer besucht werden. Die Interesselosigkeit sollte denn doch nicht so überhandnehmen. In raschem Tempo wurden die statutarischen Traktanden, wie Bericht der Revisoren, Rechnungsablage, Budget etc. erledigt. Um ihre laufenden Spesen und Amortisationen der Bauschuld tilgen zu können, muss die Kirchgemeinde auch dieses Jahr 2 ½ % Grundsteuer, 1 ½ % Vermögenssteuer, 5 %Erwerbssteuer und 3 Fr. Kopfsteuer erheben. Nächsten Frühling werden die der Kirchgemeinde gehörenden Wiesen auf öffentliche Versteigerung gebracht. Der Gemeinderat ist daran, das Budget pro 1921 aufzustellen.

Nächstens findet eine Gemeindeversammlung statt zur Wahl der Gemeindedelegierten für die Kreiswahlen und um den Jahresbericht pro 1920 vorzulegen. Derselbe ist wie gewöhnlich im Druck den Einwohnern eingehändigt worden. Der Vorstand vom Kurverein hielt auch Sitzung, um sich auf die Sommersaison vorzubereiten. Er wird in einer nächstens stattzufindenden Sitzung Beschluss fassen über die diesjährige Reklame. Unsere Schule konnte am 30. März u. p. nach fast einem Monat Unterbruch wieder ihre Pfortnen öffnen. Letzte Woche hat man die Reparaturarbeiten am Julierkanal wiederaufgenommen. Die Arbeiten schreiten gut vorwärts.

Hotel Champfèr

Silvaplana 12.05.1921 Crest’ alta. Dieses idyllisch auf sonniger Höhe bei Silvaplana gelegene Restaurant, das seit etwa sechs Jahren geschlossen ward, ist pachtweise von Herrn R. Jörimann in Silvaplana übernommen worden, der es Sonntag, den 15. Mai, wiedereröffnen wird. Der Ort ist ein beliebter Ausflugspunkt; man geniesst von dort aus einen der schönsten Blicke in die Oberengadiner Landschaft. (Siehe Inserat) Offizieller Schweizer Hotelführer 1921. Die neue Ausgabe dieses vom reisenden Publikum sehr geschätzten, nützlichen Führers enthaltend die Tarife von zirka 1’400 Hotels, Pensionen und Kuranstalten aller Gegenden der Schweiz, ist soeben in deutscher, französischer und englischer Ausgabe erschienen. Das Verzeichnis ist gratis, gegen Voreinsendung des Drucksachenportos von 5 Cts. (Ausland 10 Cts.) oder direkt beim Zentralbureau des Schweizer Hotelier-Vereins in Basel erhältlich. Silvaplana 14.05.1921 (y-Korr.) Erwacht ist wieder Gottes freie Natur, die Seen haben sich ihrer Eispanzer entblösst, der kleine Seeteil am Piz und der Campferersee wurden am 10,/11. corr. eisfrei, und der grosse Teil wird in Bälde folgen, wundrige Blümlein lachen uns entgegen, und ein frisches lebendiges Grün lockt uns aus den vier Wänden hinaus. Aber der arme Lokalberichterstatter muss sitzen und Neuigkeiten erzählen, sonst ist der Redaktor bös auf ihn. Aber er wird sich kurzfassen, es ist gottlob auch nicht viel Neues zu berichten. Das neuerwachende Leben in der Natur nachahmend hat auch unsere örtliche Krankenkasse einen Anlauf gemacht – nach langem Schlafen – und hat ihre Kommissionsmitglieder wieder einmal versammelt. Diese mussten sich überzeugen, dass beim Publikum noch lange nicht die rechte Einsicht und Aufklarung in dieser Materie herrscht, dass auch hierin ein neuer, energischerer Geist Platz greifen muss. Die Kommission wurde neu gewählt. bestehend aus den Herren Präs. Robbi und Chr. Klucker für Sils, A. Müller-Meyer für Campfer und Pfarrer Weidmann und Lehrer Thöny für Silvaplana. Präsident der Kasse ist Herr Pfarrer Weidmann und Geschäftsführer Lehrer Hartmann in Sils. Nächstens soll der Generalversammlung die Rechnung pro 1919 und 1920 vorgelegt werden. Gemeindeversammlung und Gemeinderat bereinigten vor kurzem das Budget pro 1921 und genehmigten die Rechnungsablage pro 1920. Unsere Gemeinde steht finanziell im Vergleich zu den anderen Engadiner Gemeinden relativ noch gut da. Sie hat aber letztes Jahr einen nicht zu unterschätzenden Rückschlag gemacht, weshalb die Gemeinde es für gut fand, Vorstand und Revisoren mit einem gründlichen Studium der Gemeindefinanzen zu betrauen. Der Kurverein studiert eifrig die Frage der Reklame. Man steht der kommenden Saison ziemlich pessimistisch gegenüber. Mögen aber seine Bemühungen volle Auswirkung haben! Die Sommerarbeiten, wie Strassenreinigen, Instandsetzen der Spazierwege, Strassenbespritzung etc., sind zur Konkurrenz ausgeschrieben worden. Im Laufe dieses Monats wird das ganze Gebiet der drainierten «Palüds» neu eingeschätzt, um dann die definitive Abrechnung vornehmen zu können. Das Projekt ist in allen Teilen vorzüglich gelungen. Nur schade, dass es so teuer geworden ist. Nach mehrjährigem Schlafen, in denen unsere Gemeinde

Crest’ Alta (bei Silvaplana)

wirklich ohne Sang und Klang dastand, so dass man sich den anderen Gemeinden gegenüber wirklich schämen musste, ist wieder die Musikgesellschaft ins Leben gerufen worden. Es haben sich bereits gegen zwanzig Mitglieder erklärt, derselben beizutreten. Ueber Sommer sollen die Neulinge eingeübt werden, Um dann im Herbst mit aller Wucht drauf los zu blasen. Die Gesellschaft hat Herrn Stehely zu ihrem Präsidenten gewählt. Glückauf! Die Schützen lassen seit einigen Wochen schon jeden Sonntag ihre Flinten wacker knallen. In Ermangelung eines gedeckten Schiesstandes wird hier nach alter Vater Sitte noch im Freien geschossen. Die Schulen werden baldigst ihre Pforten schliessen. Die seit einigen Jahren immer hinausgeschobene Reise wird dieses Jahr hoffentlich Tatsache. Man hatte im Sinn, die Oberschule nach dem Veltlin zu führen. Vederemmo. Am Pfingstsonntag und -montag wird die berühmte und beliebte Crest’alta wieder eröffnet. Herr Jörimann und sein Schwager, unser Bäcker und Konditor, haben sie für diesen Sommer gepachtet. Ihre ausgezeichnete Patisserie wird auch droben ihre Anziehungskraft -auszuüben vermögen. Also, hinauf nach Crest’alta! Die Reparaturarbeiten am Julierkanal sind vollendet. Vor zwölf Jahren hat uns der ganze Kanal von oben bis unten rund 55’000 Franken gekostet, heute kommen uns nur die Reparaturarbeiten, im Vergleich zum ganzen Kanal eine verschwindend kleine Arbeit, auf über 30’000 Franken zu stehen. Auch ein Zeichen der Zeit. Das neugegründete hochalpine Kinderinstitut von Herrn Stehely ist bereit, seine ersten Zöglinge in Empfang zu nehmen. Champfèr 4.11.1921 40 Jahre Waldfriedhof Champfèr. Ein aufmerksamer Leser sendet uns einen Separatabdruck der Ansprache von Herrn Pfr. Weidmann sel. anlässlich der Einweihung des Waldfriedhofes von Champfèr am 23. Oktober 1921. Dem Abdruck entnehmen wir, dass sich die Ruhestätte der Toten bis dahin bei der Dorfkirche befand. Im Jahre 1750 ist dieser alte Friedhof der Kirche beigegeben worden, während früher die Einwohner von Champfèr je nach der Fraktionszugehörigkeit entweder in St. Moritz oder in Silvaplana bestattet wurden. Aus der Ansprache von Herrn Pfarrer Weidmann entnehmen wir noch folgende interessanten Ausführungen: «Es war etwas Schönes, wie hier und auch anderwärts in unserem Tale die Sitte bestand, dass die Gemeinde der Entschlafenen rings um die Kirche ruhte. Doch die Zahl der Heimgegangenen wuchs durch die Jahre und die erst angelegte Stätte genügte nicht mehr und musste deshalb während dieser zwei Jahrhunderte zwei Mal vergrössert werden. Eine beträchtliche Zahl von Menschenkindern, die auf der harten Scholle unseres Hochtales im Schweisse ihres Angesichts ihr Dasein fristen, haben dort eine ewige Ruhestätte gefunden. Hatte ihre Stunde geschlagen, ruhten sie im Schatten der Kirche aus, der Gesang der Gemeinde tönte über ihre Gräber, die Stimme des Wortes Gottes klang hinaus zu ihrer letzten Ruhestätte. Welche Scharen! Welch ein Getümmel! Und doch sind sie nicht verloren jene Scharen, und ihre Namen sind nicht vergessen, auch des kleinsten Kindleins Name nicht. «Es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden die Stimme des Sohnes Gottes hören und werden daraus hervorgehen.»

Musikgesellschaft Silvaplana

VERANSTALTUNGEN 2021

Samstag, 9. Januar

Schlitteda Champfèr: Auf wunderschönen Schlitten fuhren Männer und Frauen in traditioneller Tracht durch die verschneite Landschaft.

Freitag, 31. Januar bis Sonntag, 2.Februar

Engadinsnow by Dakine: Die besten Freeskier und Snowboarder zeigen ihr können am Hausberg Corvatsch.

Sonntag, 21. bis Samstag 27. März

Winterwanderwoche: Während einer Woche entdeckten Winterwanderer die wunderschöne Winterlandschaft im ganzen Engadin zu Fuss.

Freitag, 26. bis Sonntag 28. März

Ende März fanden sich die Top Rider aus aller Welt zum traditionellen Slopestyle-Saisonabschluss im Corvatsch Park ein. Nebst den Freeskiern kämpfen zum ersten Mal auch die Snowboarder anlässlich des FIS Freeski & Snowboard World Cup Corvatsch in Silvaplana um die letzten WeltcupPunkte.

Sonntag, 4. April

Osteranlass: Der Osterhase hat sich in diesem Jahr in Silvaplana versteckt. Die Kinder durften sich anhand einer Schnitzeljagd auf die Suche machen. Als Belohnung erhielten die Kinder am Schluss eine kleine Überraschung.

Dienstag, 15. bis Mittwoch, 21. April

Auf dem Corvatsch/Silvaplana werden die Schweizer Meisterschaften Freestyle und gleichzeitig Europacup Freeski & Snowboard im Rahmen der Swiss Freeski Tour & Audi Snowboard Series ausgetragen.

Samstag, 29. Mai

Seeuferreinigung: Rund 50 tatkräftige Helfer haben sich Ende Mai zur Verfügung gestellt, bei der Seeuferreinigung mitzuhelfen. Nach der Arbeit wurden alle Helfer zu einem gemütlichen Apéro eingeladen.

Freitag, 2. Juli

Die Origen Commedia-Tour hat dieses Jahr auch in Silvaplana Halt gemacht. Die Abgänger der Accademia Teatro Dimitri in Verscio wissen mit grandiosem Schauspiel, anspruchsvoller Akrobatik und wunderbarer Musik ihre Zuschauer zu begeistern.

Freitag, 2. bis Sonntag, 4. Juli

Engadin Bike Giro: In einem der schönsten Bikereviere der Welt – den Engadiner Bergen – wurde ein 3-Tagesetappenrennen durchgeführt. Rund 250 absolvierten das Rennen.

Samstag, 10. bis Sonntag, 11. Juli

ÖTILLÖ Swimrun Engadin: Über 45 Kilometer führt der SwimrunWettkampf durchs Oberengadin. Swimrun im Engadin heisst kalte Wassertemperaturen, hohe Lufttemperaturen und das Ganze in einer Höhe von 1’800 Metern. Das Hauptrennen am Sonntag führte von Maloja nach Silvaplana.

Samstag, 10. Juli

Fetzige Bid-Band-Klänge mischen sich mit Samba, Pop und einem Hauch Klassik. Die Band Benny Brown Brass sorgte für prächtige Unterhaltung auf dem Dorfplatz.

Montag, 12. bis Freitag, 16. Juli

Musical Campus: Ein fünftägiger Meisterkurs für Musicaldarstellerinnen und Musicaldarsteller in der inspirierenden Hochgebirgskulisse von Silvaplana unter der Leitung von international renommierten Dozenten.

Freitag, 16. Juli

Die Teilnehmer des Musical Campus 3’303 präsentieren bekannte Musicalsongs am Openair-Galakonzert «not dal musical» auf dem Dorfplatz in Silvaplana.

Sonntag, 18. Juli

Konzert der Jungmusikanten und der Musikgesellschaft Silvaplana auf dem Dorfplatz.

Montag, 19. Juli

Im Schulhaus Silvaplana gaben Annemarie Kölliker und Roberto Saibene mit der Multivisions-Show Himalaya einen Einblick in die schönsten Ecken des Himalayas.

Donnerstag, 22. Juli

Die Origen Commedia-Tour hat dieses Jahr auch in Silvaplana Halt gemacht. Die Abgänger der Accademia Teatro Dimitri in Verscio wissen mit grandiosem Schauspiel, anspruchsvoller Akrobatik und wunderbarer Musik ihre Zuschauer zu begeistern.

Freitag, 30. Juli

Open Air Kino: Der Schweizer Film «Schellen-Ursli» sorgte im Schulhaus Silvaplana für Unterhaltung.

Sonntag, 1. August

Am 1. August fand eine Feier auf der Plazza dal Güglia statt. Die Gemeinde offerierte allen Festbesuchern einen Brunch und zum Mittagessen einen Zigeunerspiess oder eine Bratwurst. Das Ganze wurde musikalisch von Silvio Hunger aus Champfèr begleitet. Am Abend spielte die Musikgesellschaft Silvaplana und anschliessend führte der Lampionumzug, begleitet von den S-cheleders la Margna, zum 1. August-Feuer beim Lej Suot.

Donnerstag, 5. August

Die Origen Commedia-Tour hat dieses Jahr auch in Silvaplana Halt gemacht. Die Abgänger der Accademia Teatro Dimitri in Verscio wissen mit grandiosem Schauspiel, anspruchsvoller Akrobatik und wunderbarer Musik ihre Zuschauer zu begeistern.

Donnerstag, 5. August

Empfang von Triathletin Nicola Spirig in ihrem Zweitwohnsitz Champfèr. An den Olympischen Spielen in Tokio konnte Nicola Spirig ihr beeindruckendes Palmarès um zwei weitere Olympische Diplome ergänzen. Im Einzelrennen sicherte sich die Olympiasiegerin von 2012 wie bereits 2008 in Peking den sechsten Platz, im Mixed Team Relay gemeinsam mit dem Schweizer Team Rang 7.

Samstag, 15. bis Sonntag 16. August

Engadin Sommerlauf: 25 Kilometer Lauferlebnis von Sils bis nach Samedan.

Mittwoch, 14. bis Mittwoch, 22. August

Vanora Engadinwind by Dakine: Die international bekannten Gesichter aus der Surferszene zeigen ihr Können auf dem Silvaplanersee. Dieses Jahr ist der Lake Silvaplana zudem Austragungsort der ersten iQ Foil World Championship – der neuen Olympischen Disziplin!

Freitag, 20. bis Sonntag, 22. August

Im Gebiet Lej Nair, Palüd Lungia und beim Hof Giovanoli wurden durch den Retriever Club Schweiz drei Apportierprüfungen durchgeführt.

Mittwoch, 1. bis Samstag, 04. September

Wieder wurde der Lake Silvaplana zum Schauplatz: Schweizermeisterschaft der Finn Klasse im Segeln.

Samstag, 4. bis Sonntag, 5. September

Der Nationale Wandertag der Schweizerfamilie machte Halt im Engadin. Gemeinsam mit St. Moritz und Sils wurden Wanderungen, begleitet durch prominente «Wandergötti und Wandergotti» für Gross und Klein angeboten.

Donnerstag, 9. bis Sonntag, 12. September

Die Schweizermeisterschaften im Windsurfen wurden auf dem Silvaplanersee ausgetragen.

Sonntag, 5. bis Samstag, 17. Oktober

Wanderwochen: Vom 5. September bis 17. Oktober 2021 wurden die Engadin Wanderwochen zum 2. Mal durchgeführt. Über 350 wanderlustige Gäste haben dieses Jahr teilgenommen, von welchen rund ein Viertel aus der Westschweiz angereist sind. Die Gäste konnten sich für ein vier- oder siebenTage Programm entscheiden. Allein durch die Wanderwochen wurden rund 2’000 zusätzliche Logiernächte generiert. Die Wanderungen fanden in Kleingruppen mit einem einheimischen Wanderleiter statt. Dadurch konnten die wanderfreudigen Gäste vieles über die Kultur und Geschichte des Engadins erfahren. Highlights wie ein Frühstücksbrunch auf dem Hausberg Corvatsch, auf 3’033 m ü. M., einen Ausflug ins Bergell oder auf die Diavolezza, verzaubert von der Gletscherwelt der Engadiner Alpen, durften natürlich nicht fehlen.

Sonntag, 28. November bis Mittwoch, 22. Dezember

Stöckli Skiplausch: Beim 4-Tagespackage inkl. Skitest und Skilehrer auf dem Corvatsch nahmen knapp 1’000 Personen teil.

Freitag, 17. Dezember

Mit seinem weihnachtlichbesinnlichen Konzertprogramm entstaubte der Musical Star Thomas Borchert deutsche Weihnachtslieder und liess sie in wunderschönen Pop-, Jazz- und Soul-Versionen erklingen.

Samstag, 18. Dezember

Mit musikalischer Unterhaltung von Gian Andri Tschenett, Freestyle Action auf der Plazza dal Mastrel und Köstlichkeiten von Plan-B Kitchen wurde der neue Freestyle Work Space eingeweiht.

Dienstag, 28. Dezember

Festliches Konzert des Polychrome Flute Ensemble in der Evangelischen Kirche Silvaplana.

Veranstaltungen, welche aufgrund von Covid-19 abgesagt werden mussten

Bun di bun an Apéro, Coppa Romana, Swiss Pond Hockey Championship, Engadin Snow Golf Cup, La Sfida, Chalandamarz, Engadiner Nachtlauf, Engadin Skimarathon, Jahreskonzert der Musikgesellschaft Silvaplana, Osteranlass, Corvatsch Osterkracher, Frühlingsfest Corvatsch, Silvaplaya – Seeufereröffnung, Engadiner Country Fest

NATIONALER WANDERTAG DER SCHWEIZER FAMILIE

Am Samstag und Sonntag, 4. und 5. September 2021 stand das Engadin ganz im Zeichen des 13. Nationalen Wandertag der «Schweizer Familie».

Auf die Teilnehmer des 13. Nationalen Wandertag warteten drei unterschiedliche Wanderrouten mit den Ausgangspunkten Sils, Silvaplana und St. Moritz. Die kurzen Wanderungen, welche von Silvaplana nach St. Moritz führten, wurden durch die «Wandergöttis und -gottis» Blanca Imboden, Kurt Aeschbacher und Daniela Lager begleitet. Auf dem Festgelände, dem «Paddock» in St. Moritz wurde ein regionaler Markt, ein abwechslungsreiches Kinderprogramm sowie Speis und Trank angeboten. Zu den Highlights des Wochenendes zählten die Konzerte von Michael von der Heide und 77 Bombay Street, welche trotz Nieselregen die Besucher begeisterten. Im Anschluss an die Konzerte sorgte DJ Nene für gute Stimmung bis spät in die Nacht. 

Copyright Fotos: Schweizer Familie Fotograf: Daniel Anmann

GEMEINSAM DURCH DIE PANDEMIE

Die Gemeinden der Region Maloja, die Destinationsorganisation Engadin St. Moritz und die private Taskforce «Corona II Engadin» unterstützten den Tourismus, den Handel und das Gewerbe gemeinsam bei der Bewältigung der Pandemie. Das Teamwork trug Früchte: Das Engadin bewältigte die Krise besser als andere Regionen.

Einheimische wie Gäste sollten sich trotz der grossen Unsicherheiten, welche die Pandemie mit sich brachte, im Engadin immer sicher fühlen. Dieses oberste Ziel hatte sich die Taskforce «Corona II Engadin» bei ihrer Gründung gesetzt. Die Gemeinden der Region erkannten den Nutzen dieser Vision, arbeiteten ab November 2020 mit der Taskforce zusammen und unterstützten sie auch finanziell.

Das Jahr 2021 begann mit erheblichen Einschränkungen des privaten, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens aufgrund der Pandemie. Restaurants, Bars und Sportzentren waren geschlossen, in den Einkaufsläden galten strikte Regeln oder sie mussten sogar geschlossen bleiben.

Im Gegensatz zu den Nachbarländern hielt die Schweiz die Skigebiete aber immer offen und auch Hotels durften Gäste empfangen und verpflegen. Die Möglichkeit, in die Berge zu fahren und im Freien Sport zu treiben, brachte viele Gäste aus der Schweiz und dem europäischen Ausland ins Engadin. Wie fragil die Lage war, zeigte sich Ende Januar, als in zwei grossen St. Moritzer Hotels gehäufte Corona-Fälle auftraten. Die Hotels und ihr Personal wurden unter Quarantäne gestellt. Anders als bei ähnlichen Fällen in anderen Regionen, wurden Graubünden und das Engadin in den Medien aber nicht als

«Hotspots» der Pandemie verschrien. Die Gemeinden, die betroffenen Betriebe und die Destinationsorganisation arbeiteten eng zusammen, informierten transparent und konnten Gerüchten und Falschmeldungen erfolgreich entgegenwirken.

Eine zentrale Rolle in dieser engen Zusammenarbeit spielte die Taskforce Corona II Engadin, die im Sommer 2020 auf private Initiative entstanden war und von den Gemeinden mitgetragen wurde. Sie versammelte regelmässig alle Gemeinden der Region zu einem Austausch, informierte die Anbieter von Tourismus, Gesundheitswesen, Handel und Gewerbe laufend über aktuelle Entwicklungen und die Massnahmen der Behörden gegen die Pandemie und gab bei Bedarf Empfehlungen zur einheitlichen Umsetzung von Massnahmen gegen die Pandemie ab. Medienanfragen rund um die Pandemie im Engadin wurden gemeinsam bearbeitet. Auch mit dem Kanton Graubünden arbeiteten die Gemeinden und die Taskforce eng zusammen. Sie unterstützten regelmässige Corona-Tests in Betrieben und Schulen und machten Südbünden zur ersten Region der Schweiz, in der grossflächige Tests die Pandemie bekämpfen halfen.

Ab April wurden die strengen Massnahmen schrittweise gelockert und das Leben konnte sich im Hinblick auf den Sommer wieder etwas normalisieren. Gleichzeitig begann die Impfung der Bevölkerung und der Bund gab Zertifikate heraus für Menschen, die geimpft oder von Covid-19 genesen waren.

Der Sommer 2021 wurde im Engadin zum Rekordsommer: Zahlreiche Einschränkungen und Unsicherheiten machten internationale Reisen und vor allem Fernreisen kompliziert und beschwerlich, so dass wieder viele Gäste aus der Schweiz und Europa ins Engadin kamen.

Die Hoffnung, dass dank der Impfung und der allgemeinen Entwicklung der Pandemie ein normaler Winter möglich würde, verflog im Herbst, als eine neue Variante des Virus eine vierte Pandemiewelle über die Schweiz trieb. Abermals wurden strenge Massnahmen verhängt, in deren Zentrum die «Zertifikatspflicht» stand. Nur wer geimpft oder genesen war, durfte fortan in Restaurants, Sportzentren, Freizeiteinrichtungen und zu Veranstaltungen gehen.

Mit vielen Einschränkungen des täglichen Lebens endete das Jahr zwar, wie es begonnen hatte; insgesamt funktionierte und florierte der Tourismus aber weiter. Die Taskforce koordinierte zwischen den Gemeinden, dem Kanton und den Anbietern in der Region und half so mit, dass sich die Betriebe und Gemeinden erfolgreich an die rasch ändernden Bedingungen der Pandemie anpassen konnten. 

Mobiles Testzentrum auf der Plazza dal Mastrel Ende Sommersaison 2021.

Mobiles Testzentrum im Gemeindehaus, tägliches Angebot im Winter 2021/2022.

500 JAHRE KIRCHE SAN ROCHUS CHAMPFÈR

Die evangelische Kirche San Rochus in Champfèr ist im alten Dorfteil ein markanter Punkt. 1521 wurde sie, also vor 500 Jahren in den Anfangsjahren der Reformation, gebaut. Sie wurde dem Pestheiligen Rochus aus Montpellier gewidmet, ein reicher junger Mann aus Südfrankreich, der sich zum christlichen Glauben bekehrte und eine Pilgerfahrt nach Rom unternahm. Mit Heilkräften begabt, wurde er zum Pfleger von Pestkranken. Auf der Heimreise erkrankte er selber an Pest und starb 1327 im Alter von nur 32 Jahren an dieser heimtückischen Krankheit.

Der Spätgotische Bau war ursprünglich nur mit einem Dachreiter geschmückt. Der Turm kam erst mit dem Tourismus. Englische Stammgäste des Julierhofs finanzierten 1878 den Bau. Sie erhielten dafür Gastrecht für ihre anglikanischen Gottesdienste. Gleichzeitig wurde die Kirche auch renoviert. Der Turm ist seither im Besitz der Gemeinde Silvaplana. Eine der beiden Turmglocken kommt aus der Nicolaj Kirche von Surlej, welche 1834 durch einen Murgang verwüstet wurde. Auch die Kirchenbänke von dort fanden in San Rochus eine neue Verwendung. Ursprünglich befand sich gleich hinter der Kirche der Friedhof. Seit 100 Jahren ist dieser nun am Dorfrand bei Albanella. Seit 501 Jahren hat San Rochus viele Geschichten erlebt. Renoviert in den Jahren 1904/1951/1976 und 1993. 1986 wurde die Fassade und das Fundament saniert. Unzählige Pfarrherren- und Frauen, haben diesen Raum für ihre Feiern genutzt und von der Kanzel gepredigt. Klein aber fein, deshalb auch entsprechend gemütlich und heimelig, so präsentiert sie sich im Innern. In der Mitte der Tauftisch, da wurden und werden Kinder getauft, konfirmiert, das Abendmahl gefeiert und auch Abschied genommen. Dies ist auch heute nach über 500 Jahren nicht anders. Die kleine Kirchenorgel bringt mit ihrem einzigartigen Klang den Raum zum Schwingen. Stolz hängt in der Mitte ein Kronleuchter. Die Kirchenfenster bringen Farbe in den Raum. Ernst Rinderspacher war ein Glaskünstler aus Basel, der die letzten Jahre seines Lebens im Fextal verbrachte. Dank der langen Freundschaft mit Pfarrer Ernst Schulthess, verdanken wir die Gestaltung des Kirchenraumes mit den farbigen Kirchenfenstern. Rinderspacher arbeitete mit den Farben des Engadins. Szenen des Evangeliums sind so mit dem Engadin verbunden. Die Kirche gehört zum Inventar des Kantons Graubünden der schutzwürdigen Bauten und ist somit unter Denkmalschutz. Die Kirche San Rochus, ein besonderer Ort im Dorf, der noch viele Jahre und hoffentlich Jahrhunderte das Dorfbild von Champfèr prägt und pünktlich die Zeit schlagen wird.

Pfarrer Urs Zangger hat zusammen mit Pfarrer Andreas Wasmer zum 500-jährigen Jubiläum einen Film über die Kirche San Rochus erstellt. Darin kommen auch Einheimische und Gäste zu Wort, was ihnen San Rochus bedeutet. Mehr dazu im Postigliun dal Güglia, Ausgabe 2022. 

OPTIMIERUNG SURFEINSTIEGE, SURFCENTER UND CAMPING

Der Silvaplanersee ist für die Ausübung der Wassersportarten Wind- und Kite-Surfen sowohl bei Anfängern, als auch bei Profis sehr beliebt. Deshalb hat die Gemeinde Silvaplana in den letzten Jahren viel in die Infrastrukturanlagen rund um den Campinglatz investiert, um den Wassersportlern möglichst optimale Bedingungen bieten zu können.

Der Einstieg für Surfer beim Surfcenter und beim Camping war stark abfallend und ausgewaschen. Das Seeufer wurde durch eine flachere Ausbildung gegenüber früher naturnaher gestaltet. Der Zustieg beim Surfcenter wurde zudem um knapp 50 m und beim Camping um knapp 30 m erweitert. Auf diese Weise konnte das Landschaftsbild aufgewertet werden. Ziel war ein vereinfachter Einstieg für die Surfer und die Renaturierung der Uferzone.

Die Kosten beliefen sich auf CHF 200’000. Dieses Projekt wurde im Frühling 2021 realisiert. 

Bestand Einstieg Camping

Bestand Einstieg Surf Projekt Optimierung Einstieg Camping und Renautierung

Projekt Einstieg Surf

ERNEUERUNG QUELLGEBIET MARGUN

Die Quellen Margun wurden in den Jahren bis 1978 gefasst und zugeleitet. Später sind durch die Bergbahnen diverse Ergänzungen gebaut worden. In der Zwischenzeit haben sich die Anforderungen und die gesetzlichen Grundlagen für Trinkwasserversorgungen geändert und die Bauten wiesen Schäden auf. Deshalb war das Quellgebiet ganzheitlich zu erneuern und den aktuellen Erfordernissen anzupassen.

Mit dem Trinkwasserkraftwerk S-chaluottas wurden 2013-2014 die Quellfassung 1 oberhalb der Pump- und Trafostation Margun, der Speicher für das Trinkwasserkraftwerk sowie die Zuleitung ins Tal erneuert bzw. neu gebaut.

Vom 29.07.2020 bis am 13.10.2021 konnten nun die übrigen Quellfassungen, die Quellzuleitungen und die Brunnenstuben komplett erneuert werden. Insgesamt wurden zehn Quellen neu gefasst und in drei neue Brunnenstuben geleitet. Die neu gefassten Quelle schütten, je nach Jahreszeit, zwischen 3’000 und 300 Liter / Minute, dazu kommen von der Quelle 1 1’500 bis 100 Liter / Minute. Das Wasser der neu gefassten Quellen wurde am 7. Oktober 2021 mittels Proben untersucht und nach Vorliegen der einwandfreien, sehr guten Resultate, der Versorgung zugeleitet.

Arbeiten an Quellfassungen sind sehr anspruchsvoll und erfordern grosse Sorgfalt und Erfahrung. Besondere Herausforderungen sind bei Bauten auf über 2’200 m ü. M. weiter die Logistik, die kurze Bauzeit und die Notwendigkeit, die Anlagen vor dem Einwintern in Betrieb zu nehmen. Auch das Virus erschwerte die Ausführung durch Lieferengpässe und Personalausfall. Dank ausgezeichnetem Einsatz aller Beteiligten konnten die Erneuerungen dennoch unfallfrei und in hoher Qualität ausgeführt werden.

Mit der Erneuerung Margun ist eine wichtige Trinkwasserbeschaffung nachhaltig erneuert und den aktuellen Vorschriften angepasst worden. Die hervorragenden Analysen belegen die sorgfältige Arbeit. Einmal mehr konnte damit für die Gemeinde Silvaplana, sei es als Nahrungsmittel, für die Lebensmittelproduktion und -Verarbeitung, für die Einwohner und die Gäste und damit für den Tourismus, Trinkwasser in erstklassiger Qualität und grossen Mengen sichergestellt werden.

Mit den in den letzten 15 Jahren vollständig erneuerten Quellgebieten Julier und Crap Alv sind nun alle erforderlichen Trinkwasserbeschaffungen erneuert. Auch die Trinkwasserspeicherung entspricht mit den neu gebauten bzw. erneuerten Reservoiren Albanatscha, Anda Nuota, Albana, Crap Alv und S-chaluottas den heutigen Erfordernissen und so präsentiert sich die Wasserversorgung Silvaplana heute in einem sehr guten Zustand. 

UMBAU RÄUMLICHKEITEN EHEMALIGE GBK, SILVAPLANA SKILIFT CRISTINS, SURLEJ

Die Graubündner Kantonalbank hat ihre Räumlichkeiten in der Chesa Mastrel, Via dal Farrer 2, Parzelle 113, 7513 Silvaplana auf April 2021 gekündigt. Daraufhin hat die Gemeinde Silvaplana nach einem Nachmieter für diese Räumlichkeiten Ausschau gehalten und dies publiziert.

Im Jahre 2025 findet die Ski-Freestyle- und Snowboard-WM statt. Dem Verein FIS Freestyle World Championship Engadin/St. Moritz wurde dann die Zusage für die Miete der Räumlichkeiten ab 1. Oktober 2022 zugesagt. Daraufhin hat die Gemeinde die Räumlichkeiten für die neue Nutzung entsprechend ausgebaut. Die Bauten der Kantonalbank wurden zurückgebaut und neu gestaltet. Diese Arbeiten sind im Sommer/Herbst 2021 ausgeführt worden. Wo vorher der Schalter der GKB sowie der Tresorraum waren, ist der neue Freestyle Work Space entstanden.

Im November ist das OK der Freesyle WM 2025 in die Büroräumlichkeiten im Obergeschoss eingezogen und im Dezember wurde der Freestyle Work Space in Betrieb genommen. Die Räumlichkeiten im Erdgeschoss sowie im Untergeschoss stehen nun der Öffentlichkeit zum Arbeiten, für Sitzungen oder für Workshops kostenlos zur Verfügung. Der Freestyle Work Space kann ebenfalls exklusiv gemietet werden.  F ür die Belebung des Skilift Cristins hat die Gemeinde zwei Zauberteppiche in der Länge von 75 m und 48 m auf dem Areal Cristins installiert. Die Förderbänder sind beim Ein- und Ausstieg zur Sicherheit der Benützer mit einer Überwachungskamera ausgerüstet. Das Areal des Skilift Cristins ist für die Öffentlichkeit inklusive Skischulen kostenlos. Die Benutzung der beiden neuen Zauberteppiche stehen der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung. Die Benutzung des Skiliftes Cristins ist weiterhin für alle kostenpflichtig.

Weiter wurde das Areal wiederum mit einer Schneeskulptur aufgewertet. Die Montage der Zauberteppiche erfolgte im November/Dezember 2021. 

STROMLEITUNGEN ZWISCHEN CHAMPFÈR UND SILVAPLANA WURDEN VERSETZT

Die Investitionskosten für das Projekt belaufen sich auf rund 7 Millionen Franken. R epower ersetzte und modernisierte die 150 kV-Freileitung zwischen Champfèr und Silvaplana, sowie die 60 kV-Kabelleitung und die 16 kVFreileitung im selben Gebiet. Die neue gemeinsame Kabelleitung verläuft unterirdisch durch den Lej da Champfèr und den Tunnel der Umfahrungsstrasse Silvaplana. Die Masten der bestehenden Freileitungen wurden entfernt.

Das Bündner Energieunternehmen Repower besitzt, unterhält und baut Verteilnetze in den Regionen Prättigau, Rheintal, Surselva, Puschlav und Engadin. In den Ausbau und Unterhalt ihres Verteilnetzes investiert Repower jährlich rund 30 Millionen Franken. Bis Ende 2020 verstärkte und modernisierte Repower den Leitungsabschnitt zwischen Champfèr und Silvaplana. Dazu werden die 150 kV-Freileitung, die 60 kV-Kabelleitung und Teile der 16 kV-Freileitung ersetzt. Die Leitungen werden über weite Strecken zusammengelegt. Die neue gemeinsame Kabelleitung verläuft unterirdisch. Sie führt unter anderem durch den Lej da Champfèr und den Tunnel der Umfahrungsstrasse Silvaplana. Die 150 kV-Leitung wurde anschliessend von Silvaplana noch separat neu als Kabelleitung bis zum Unterwerk Albanatscha weitergeführt.

Durch den Ersatz besagter Leitungen kann Verfügbarkeit, Versorgungssicherheit und Leistungsfähigkeit des Stromnetzes im Raum St. Moritz Champfèr – Silvaplana verbessert werden. Weiter wird ein langfristig effizienter Betrieb sichergestellt. Die Seeverlegung der neuen Kabelleitung durch den Lej da Champfèr fand 2020 statt. Dabei wurde das Kabel über den Grund des Sees geführt. Für die Linienführung und Bauweise der neuen Kabelleitung hat Repower eng mit Behörden und Spezialisten zusammengearbeitet. Die neue Kabelleitung nimmt gleichermassen Rücksicht auf Landschaft, Umwelt sowie auf Freizeit- und Tourismusinfrastruktur. Nach Inbetriebnahme der neuen Kabelleitung wurde der Rückbau der 150 kV- und der 16 kV-Freileitung an die Hand genommen. Insgesamt wurden im Jahr 2021 13 Gittermasten und 71 Holzmasten entfernt. Im Frühling/Sommer 2022 werden die bestehenden Freileitungsfundamente rückgebaut. Im Sommer/Herbst 2022 folgt der Rückbau des «alten» Seekabels. 

RENOVAZIUN DA LA VIA RURELA TRAUNTER L’ALP SURLEJ E L’ALP MARGUN

La via da l’alp Surlej vain mantgnida e refatta dal servezzan forestel – revier da Segl e Silvaplauna. Quista via vain druveda sper dal servezzan forestel impustüt dals lavuraints da la pendiculera Corvatsch, dal fitadin da l’alp Surlej e pel provedimaint d’ova per las funtaunas «Margun».

Dal Plaun da las Gillinas insü es la funcziun forestela marginela e cotres nu d’eira pussibel da refer quella part da la via sur ün proget forestel. Dal 2020 as haun müdedas las pretaisas per inoltrer ün proget forestel «SIE» - Sammelprojekt Instandstellung Erschliessung – ed usche vains nus accumplieu las premissas d’inoltrer ün proget da renovaziun per l’ultim töch da quista via. Sper la renovaziun da la via da l’alp vains eir auncha refat l’access dal Plaun da las Gillinas fin tal «God suot las Blais», inclus il refer da la veglia punt sur l’Ova da Surlej. Il profil da la via es gnieu refat e las scarpadas gnidas profiledas da nouv. L’ova superiura vegn svieda cun chanels da lain typ «Bravuogn». Las roderas rinforzedas cun gerrun e gualivedas cun gerra figna. Tar l’ova da Surlej es gnida refatta la veglia punt inclus ils duos cuschins. Ils ovels zieva la punt vegnan svios cun 2 chanels da lain typ «Engiadinais».  Lungezza refatta Plaun da las Gillinas fin Alp Margun 960 m’ Plaun da las Gillinas fin God suot las Blais 480 m’

Ils cuosts totels s’amuntan sün: Planificaziun e dumanda da proget SIE 6’642 Alluntanamaint da vegl recycling 8’980 Gerrun e gerra fina 17’688 Laina per la punt 3’526 Lavurs d’impressaris 15’127 Fit per il chavaterra 4’038 Egna prestaziun da la gruppa forestela 86’728 Totel d’investiziun CHF 142’729

Contribuziuns dal uffizi da god (60%) CHF 85’637 Part cumün da Silvaplauna CHF 20’665

Cuosts restants pel servezzan forestel CHF 36’427

La via in quist stedi ho uossa darcho üna purteda da 13 tonnas.

Silvicultur Corado Niggli

DAS WETTER IM JAHR 2021

Talsohle auf 1’804 m ü. M.

Messstation der Schweiz. Meteorologischen Anstalt Zürich

Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jahr Monatsmittel der Temperatur -8.4 -4.5 -3.7 1.2 3.9 11.5 11.8 10.7 9.1 3.2 -2.1 -4.8 2.1 Abweichung von der Norm -1.4 2.2 -0.6 -1.8 -1.7 2.4 0.3 -0.5 1.3 -0.6 -0.5 0.3 -0.1 Höchster Wert 2.3 8.6 12.0 11.6 14.6 22.6 21.6 22.1 18.1 13.1 8.3 9.1 22.6 Kalendertag 29. 24. 30. 1. 28. 14. 19. 15. 24. 18. 12. 30. 14.6. Tiefster Wert -20.9 -25.1 -17.8 -15.4 -5.4 -1.3 2.5 0.4 -1.4 -5.7 -14.2 -17.4 -25.1 Kalendertag 8. 14. 20. 14. 3. 1. 10. 28. 23. 15. 16. 10. 14.2. Niederschläge Summe in mm 88.8 52.2 7.7 28.7 – 44.7 – – 70.9 41.3 – 29.4 943.2 Abweichung von der Norm (%) 186 146 15 41 109 39 172 122 70 43 128 48 93 Tage mit mind. 1 mm N’schlag 13 4 2 6 10 7 17 9 6 6 8 4 92

Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jahr Monatsmittel der Temperatur -14.0 -7.9 -11.2 -10.0 -5.9 2.2 2.7 1.7 1.1 -3.3 -7.2 -9.2 -5.1 Abweichung von der Norm -2.7 4.2 -0.4 -1.7 -2.3 2.6 0.4 -0.6 1.8 0.0 0.9 1.4 0.3 Höchster Wert -5.0 0.8 1.2 -1.6 2.2 8.9 8.6 10.6 5.9 4.4 1.4 0.3 10.6 Kalendertag 28. 20. 30. 1. 9. 19. 23. 12. 25. 20. 20. 31. 12.8. Tiefster Wert -21.9 -21.3 -21.8 -23.5 -14.6 -4.1 -3.2 -6.4 -5.3 -11.9 -22.0 -20.0 -23.5 Kalendertag 26. 14. 20. 7. 3. 1. 14. 29. 21. 13. 29. 3. 7.4. Niederschläge Summe in mm 126.5 64.7 19.2 57.4 173.1 58.6 190.0 141.3 101.0 52.8 181.2 48.3 –Abweichung von der Norm (%) 161 88 24 56 121 39 133 108 104 55 162 56 94 Tage mit mind. 1 mm N’schlag 16 4 5 6 12 10 16 10 9 5 15 6 114

Piz Corvatsch auf 3’302 m ü. M.

Messstation der Schweiz. Meteorologischen Anstalt Zürich Temperaturen Talsohle auf 1’804 m ü. M.

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Die Jahrbuchkommission dankt den nachfolgend aufgeführten Personen für die Mitgestaltung dieser Ausgabe:

Yvonne Bollhalder, Ruth Steidle, Archiv Engadiner Post, Marugg + Bruni AG, Ester Mottini, Silvio Hunger, Christian Gartmann, Angela Jost, Bauamt Silvaplana, Forstamt Sils-Silvaplana, Scoula Silvaplauna-Champfèr, Fabian Gattlen, Urs Zangger

Layout, Satz: Spot Werbung, St. Moritz Druck: Gammeter Media AG, St. Moritz Foto Copyright: Archiv Silvaplana, u.a. ©2021 Gemeinde Silvaplana

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