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NECKAR UND ERMS DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015 – REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER
AUS DEN GEMEINDEN BAD URACH
Stadtbücherei geschlossen BAD URACH. Die Stadtbücherei in Bad Urach ist vom 24. Dezember bis zum 6. Januar geschlossen. (b)
Weihnachten – Was bleibt? HENGEN. Am Sonntag, 27. Dezember, findet um 10 Uhr in der Hengener AllHeiligen-Kirche ein Gottesdienst statt, der vom Posaunenchor der Johannesgemeinde aus Stuttgart-Feuersee musikalisch umrahmt wird, verstärkt durch Bläser des Posaunenchors Wittlingen/Hengen. Die Predigt zum Thema »Weihnachten – Was bleibt?« hält Prädikant Jürgen Ackermann aus Metzingen. (k)
»Madaus & Band« im Jugendhaus BAD URACH. Mit einem Akustik-Trio startet Kulturach ins neue Jahr: Am Freitag, 8. Januar, 20 Uhr, spielt »Madaus & Band« im Jugendhaus. Die Musiker stehen mit Akustikgitarre, Cajon und Bass ganz in der Singer-Songwriter-Tradition, die Band spielt eigene Lieder von Simon Madaus und ausgewähl-
te Coversongs bekannter Interpreten. »Madaus & Band« sind Simon Madaus (Gesang und Akustikgitarre), Benjamin Strohmaier (Cajon, Glockenspiel, Gesang) und Tim Birgel (Bass, Melodica, Synthesizer, Glockenspiel, Gesang). (eg) www.kulturach.de
Vortrag über antisemitische Chronik-Fälschung BAD URACH. Hungersnot 1816: »Den »jammervollen Zustand« der Menschen beklagte eine Albgemeinde in einer wenig bekannten Eingabe an das Uracher Oberamt: »Wir sehen nichts vor Augen als Tod, oder Haus und Güter verlassen, und Fliehen, wo uns Gott hinführt.« Zitiert wurde eine »Chro-
nik«, die keine zeitgenössische ist, weil sie erst hundert Jahre später gefälscht wurde und die Juden von Buttenhausen beschuldigte: die »Laichinger Hungerchronik«. Dem Vorsitzenden des Wilhelm und Louise ZimmermannGeschichtsvereins, Günter Randecker, ist es gelungen, diese
Gottesdienste an Weihnachten
METZINGEN
Weihnachtsstunde der Apis METZINGEN. Die Apis, ein freies Werk innerhalb der evangelischen Landeskirche, lädt am morgigen 1. Weihnachtstag, 25. Dezember, zu einer weihnachtlichen Stunde mit Singen, biblischem Impuls und Kaffeetrinken um 14.30 Uhr ins Gemeindehaus der Martinskirche ein. (k)
PERSÖNLICHES Albert Herb, der beliebte Werkstattleiter der BruderhausDiakonie in Dettingen und Bad Urach, geht in den Ruhestand. FOTO: PRIVAT
Albert Herb war ziemlich genau eineinhalb Jahrzehnte für die Werkstattstandorte der Bruderhaus-Diakonie in Dettingen und Bad Urach verantwortlich. Kürzlich verabschiedeten die mehr als 150 Beschäftigten, Mitarbeiter und Kollegen den beliebten Werkstattleiter in den Ruhestand. Dass die traditionsreiche Uracher Holzindustrie in der dortigen Holzwerkstatt der Bruderhaus-Diakonie weiterlebe, sei ein Verdienst des gelernten Holztechnikers und Industriemeisters, würdigte der Leiter der BruderhausDiakonie-Werkstätten, Gerhard Droste, den künftigen Ruheständler. Er habe einen hervorragenden Kontakt zu wichtigen Kunden der Werkstätten aufgebaut und bewahrt. Und es sei ihm immer gelungen, die Balance zu halten zwischen den wirtschaftlichen Erfordernissen einer modernen Werkstatt und den Bedürfnissen der Beschäftigten mit Behinderung. »Er hat bei Auftraggebern und Beschäftigten gleichermaßen hohe Wertschätzung genossen und immer den menschlichen Aspekt in den Mittelpunkt gerückt«, sagte Droste. (eg)
Verdiente Mitarbeiter der Otto Knecht GmbH & Co.KG. FOTO: PRIVAT
Bernd Hetzer, Vertriebsleiter und seit einigen Jahren Prokurist, und Mirko Schäfers, Monteur aus der Niederlassung in Herschbach, arbeiten seit 10 Jahren bei der Otto Knecht GmbH & Co. KG, Betonwerke – Fertigteilkeller, in Metzingen. Seit 25 Jahren an Bord sind Konstantinos Charalambidis und Christian Remiorz, beide tätig in der Produktion sowie Erich Gold, der Einkäufer bei Knecht ist. Die Geschäftsführer Rainer Knecht und Jürgen Maute überreichten die Ehrenurkunden der Industrie- und Handelskammer sowie ein Geschenk der Firmenleitung. (eg)
Ferenc und Lucija Lecei, RichardWagner-Straße 36 in Dettingen, feiern am heutigen Donnerstag goldene Hochzeit. Klara Bauer, Schulstraße 7 in Hülben, feiert am 2. Weihnachtsfeiertag ihren 100. Geburtstag.
Redaktion Neckar-Erms Tel. 0 71 23/96 44-10 Fax 0 71 23/96 44-60 -20 Markus Pfisterer (pfi) -21 Thomas Füssel (füs) -22 Ruth Walter (rut) -23 Andreas Fink (and) -25 Heiner Keller (hek) E-Mail: metzingen@gea.de Region Neckar-Alb: Gisela Sämann (sä) 071 21/302-350
angeblich »handschriftlichen Aufzeichnungen eines Älblers« als antisemitische Fälschung des Jahres 1916 zu entlarven. »Die ›Laichinger Hungerchronik‹ – eine antisemitische Fälschung« heißt das Thema des VHS-Vortrages von Günter Randecker am 27. Januar um 19.30 Uhr in der Schlossmühle. (eg)
Zahlreiche Dampfmaschinen präsentiert das Dettinger Heimatmuseum am kommenden Sonntag.
FOTO: PRIVAT
Es dampft, rattert und zischt im Heimatmuseum in Dettingen DETTINGEN. Wie jedes Jahr gleich nach Weihnachten öffnet das Heimatmuseum seine Pforten: zum inoffiziellen dritten Weihnachtsfeiertag. Dieses Jahr am Sonntag, 27. Dezember, von 13 bis 17 Uhr. Beim Tag der offenen Tür im weihnachtlich geschmückten Museum werden unter anderem Dampfmaschinen betrieben, darunter auch eine Rarität: ein Modell-Lokomobil, das Hermann Streicher und Walter Paul im Maßstab 1:5 nach dem Original aus dem Jahr 1862 gebaut haben. Zusammen mit einer Modell-Dresch-
maschine wurde das Modell-Lokomobil dem Dettinger Heimatmuseum vor Jahren geschenkt. Gezeigt wird auch das Modell einer sogenannten BalancierDampfmaschine, dessen große Brüder einst zur Entwässerung von englischen Kohlebergwerken dienten. Außer den erwähnten Attraktionen bietet das erst kürzlich wieder ausgezeichnete Museum stets Sehens- und Erlebenswertes, das es immer wieder neu zu entdecken gilt. Ein Fidleskratzer und ein Davoser erzählen von einstigen schneereichen Wintern, im gusseisernen
Ofen garen die Bratäpfel neben der wippenden, kupfernen Bettflasche. Putzige Gläschen locken zum Likörnippen. Dazu gibt es Weihnachtsgutsle und Springerle. Krippen, Lichter, Glaskugeln und Engel samt glitzerndem Lametta erinnern an die Christi Geburt. Wie üblich ist die Kaffeestube am dritten Weihnachtsfeiertag geöffnet, wo Mitglieder des Arbeitskreises Museum und Brauchtum selbst gebackene Kuchen servieren. Im Hof werden die vom Weihnachtsmarkt bekannten Waffeln gebacken. Dazu gibt es Glühmost. (v)
METZINGEN. Die Bonifatiusgemeinde lädt an Heiligabend um 16 Uhr ein. Eine eigene Feier für Kleinkinder bis sechs Jahre und ihre Familien gibt es im Saal unter der Bonifatiuskirche in der Daimlerstraße in Metzingen. Für größere Kinder und ihre Familien gibt es eine Krippenfeier in der Bonifatiuskirche. Kinder führen das Krippenspiel: »Wie war das damals?« auf. Es spielt die Kinder-Flötengruppe. In Riederich wird um 16 Uhr ein Hirtenamt mit Eucharistie gefeiert. Die Christmette ist um 22 Uhr in St. Bonifatius. Das feierliche Hochamt am ersten Weihnachtstag ist in Riederich um 8.45 Uhr. In Metzingen singt um 10 Uhr der Kirchenchor die Missa brevis D-Dur KV 194 von Mozart. Ab Heiligabend in St. Bonifatius und ab dem ersten Weihnachtsfeiertag in Riederich kann das Friedenslicht von Bethlehem mit nach Hause genommen werden. Die Pfadfinder der evangelischen Kirchengemeinde bringen das Friedenslicht zur Krippenfeier in die katholische Gemeinde. Am 2. Feiertag wird anstelle der Frühmesse ein ökumenischer Gottesdienst um 10 Uhr in der evangelischen Auferstehungskirche in Riederich gefeiert. Es singt der Sängerbund Riederich. In St. Bonifatius ist erst um 18.30 Uhr Eucharistiefeier. Die Kollekte an den Weihnachtsgottesdiensten ist im Rahmen der AdveniatAktion, die unter dem Motto »Frieden jetzt! Gerechtigkeit schafft Zukunft« steht, für Lateinamerika bestimmt. Das Spendenkonto: IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45, BIC: GENODED1BBE. (k)
Volkshochschule – Bei der Mitgliederversammlung der VHS Bad Urach-Münsingen zeigt sich der Leiter optimistisch
Zwei Häuser, eine Adresse VON TILL BÖRNER
BAD URACH/MÜNSINGEN. Aus zwei macht eins. Im Juli 2014 schlossen sich die Volkshochschule Bad Urach und die Volkshochschule Münsingen zusammen und treten seitdem als VHS Bad UrachMünsingen auf. Bei der Mitgliederversammlung in der Schlossmühle blickte VHS-Leiter Martin Hikel auf das Geschäftsjahr 2014 zurück und wagte gleichzeitig einen Blick in die Zukunft. Insgesamt 7 000 Schüler nahmen am Kursangebot der beiden Bildungseinrichtungen in der ersten Jahreshälfte teil sowie nach der Fusion im Zeitraum von Juli bis Ende Dezember. Das größte Interesse erweckte der Fachbereich Gesundheit, an dessen Kursen über 4 000 Leute teilnahmen. Die zweitmeisten Teilneh-
mer sind im Fachbereich Sprachen zu verzeichnen, hier meldeten sich 2014 gut 1 000 Menschen an. »Für das Jahr 2015 wird die Zahl weit nach oben gehen«, erklärte Hikel. Der Grund sind die vielen Sprachkurse für Asylbewerber, die sich in den letzten Monaten vervielfacht haben. Hikel betonte, dass die Volkshochschule in Zukunft kein reines Institut für »Deutsch als Fremdsprache« sein wolle und nur noch Integrationskurse anbieten werde, sondern ihren Schwerpunkt weiterhin in der Erwachsenenbildung sehe.
Vom PC zum Smartphone Dabei will Hikel den Trend der Zeit erkennen und ins Programm aufnehmen. Waren vor 15 Jahren noch EDV-Kurse der absolute Renner, bilden heutzutage
die Angebote, die den sicheren Umgang mit Computersoftware versprechen, das Schlusslicht in der Teilnehmertabelle. Was früher der PC war, ist heute das Smartphone. Deshalb wird es in Bad Urach in Zukunft Kurse zu Apple-Produkten wie iPhones und iPads geben. »In Münsingen haben wir das schon angeboten und es lief wirklich gut«, berichtete Martin Hikel. Gut verlaufen und mittlerweile endlich abgeschlossen ist auch die Fusion der beiden Institute. Bis beide Hauptgeschäftsstellen die Verwaltungsmodalitäten abgeglichen hätten, habe es etwas gedauert, so Hikel. Durch den Zusammenschluss deckt die Bildungseinrichtung nun ein Einzugsgebiet von über 60 000 Einwohnern ab. Gewonnen habe dadurch das Biosphärengebiet, so sieht es
der VHS-Leiter. Spezielle Kurse zum Thema Nachhaltigkeit und Ausflüge in die Natur widmen sich dem 85 000 Hektar großen Reservat. Der inhaltliche Austausch zwischen Bad Urach und Münsingen läuft gut, Kompetenzstreitigkeiten gibt es keine.
Umzug ins Alte Oberamt Dennoch könnten ab Januar Unklarheiten zwischen beiden Geschäftsstellen auftreten. Der Grund ist der Umzug der Bad Uracher Verwaltung in das Alte Oberamt, mit dem das bisher bestehende Raumproblem gelöst wird. Allerdings sind die Hauptgeschäftsstellen in Bad Urach und Münsingen dann unter der gleichen Adresse zu finden: Beide residieren Am Marktplatz 1. (GEA)
Finanzen – Haushalt in Bempflingen eingebracht: 2015 war ein gutes Jahr, das nächste wird anstrengender
2016 muss ein Kredit aufgenommen werden BEMPFLINGEN. Mit der guten Nachricht, dass sich »im Gegensatz zum Planstand das voraussichtliche Rechnungsergebnis 2015 deutlich besser darstellt«, wie Kämmerin Tanja Galesky informierte, begann in der Bempflinger Gemeinderatssitzung die Einbringung des Haushaltplanentwurfs 2016.
Deutlich mehr Steuereinnahmen Deutliche Mehreinnahmen, insbesondere aus der Gewerbesteuer, machen es möglich, für 2015 auf Kreditaufnahme und Rücklagenentnahme zu verzichten. Für 2016 sehe es nicht ganz so erfreulich aus. Darum könne man auf eine Kreditaufnahme nicht verzichten, aber eine Zuführung an den Vermögenshaushalt von 281 144 Euro könne geplant werden.
Der Entwurf für den Verwaltungshaushalt sieht ein Volumen von 7 033 500 Euro vor. Das ist eine Steigerung um 6,8 Prozent zum Vorjahr. Noch nicht enthalten sind kalkulatorische Kosten. »Die heben sich innerhalb des Verwaltungshaushalts jedoch auf und erhöhen ›nur‹ das Haushaltvolumen bei den Ein- und Ausnahmen gleichermaßen um voraussichtlich 1,2 Millionen Euro«, erklärte Galesky dazu. Dann würde das Volumen bei rund 8 233 500 Euro liegen. Die Ausgaben im Verwaltungshaushalt steigen um rund 13 Prozent, vorwiegend durch Personalkosten bedingt. Bei den Sachkosten sind Neubeschaffung einer Telefonanlage für das Rathaus, Verbesserungen an Blitzschutzanlagen der öffentlichen Gebäude, Sanierung der Hälfte des Kelterdaches und Anmietun-
gen von Gebäuden für Flüchtlingsunterkünfte geplant.
Ausgabendisziplin gefordert Der Vermögenhaushalt hat ein Volumen von 1 797 440 Euro. Das ist eine Erhöhung um 790 000 Euro oder 78,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gründe dafür sind die Fortführung der energetischen Sanierung des Kindergarten- und Wohngebäudes Schulstraße 1 und Maßnahmen für die Unterbringung von Flüchtlingen. Außerdem sind weitere Projekte ab 50 000 Euro vorgesehen wie die Erneuerung der Abwasser- und Wasserleitungen als Ergebnis der Kanalbefahrung nach der Eigenkontrollverordnung. Außerdem müssen Wege auf dem Friedhof erneuert werden.
»Diese Investitionen können trotz einer ordentlichen Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt nur durch eine Kreditaufnahme in Höhe von 750 000 Euro und eine Rücklagenentnahme von 306 724 Euro finanziert werden«, so Galesky. Sie mahnte weiterhin Ausgabendisziplin an. Bis 2019 werde sich die finanzielle Situation insgesamt verschlechtern, weil zum Beispiel keine Grundstückserlöse mehr erzielt werden können und »die Einnahmen des Vermögenshaushalts ab dem Jahr 2018 bei null Euro liegen werden«, so ihre Prognose. Die Fraktionen können bis zum 25. Januar ihre Vorschläge zum Verwaltungsentwurf einzubringen, die zur Sitzung vom 15. Februar eingearbeitet werden. (mar)