Gardasee 02 2013

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MÄRZ 2013

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RIVIERA

Ein Ort, den es zu schützen gilt

Manerba del Garda und seine Rocca

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Zwei Tage im Zeichen des Olio Manerba, wie das gesamte Valtenesi, ist unter anderem für seine gastronomischen Spezialitäten bekannt. Hier werden Olivenbäume und Weinreben angebaut, aus deren Früchten das renommierte native Olivenöl des Garda und die bekannten Weine Chiaretto und Groppello gewonnen werden. Im Laufe des Jahres sind diesen Spitzenprodukten verschiedene Veranstaltungen gewidmet. Zu ihnen zählt „Prim’olio“, das am 23. und 24. März im Agriturismo La Filanda stattfinden wird. Im Laufe der beiden Veranstaltungstage dreht sich alles um das native Olivenöl des Gebiets. Geplant sind Verköstigungsstände, an denen nicht nur das Olivenöl und der Wein, sondern auch andere typische Produkte des Gebiets probiert werden können. Vorgesehen sind aber noch weitere Initiativen, wie zum Beispiel geführte Touren durch den Naturpark der Rocca (Anmeldung bis zum 20. März unter 0365 552745). Das detaillierte Programm der vierten Ausgabe von Prim‘olio ist unter www.visitmanerbadelgarda.it zu finden.

eschichtsträchtige Ortsteile, Pfade inmitten der Natur, aber auch lange Strände und mediterrane Landschaften charakterisieren Manerba del Garda. Seine Rocca (Burg) herrscht über den südlichen See und bietet einmalige Panoramen auf den Golf von Manerba. Auf diesem Gebiet befindet sich der naturalistische archäologische Park, in dem Geschichte und Kultur, Natur und Landschaft aufeinander treffen und ein in seiner Art einzigartiges Szenarium schaffen. Das Gebiet ist unter landschaftlichen und historischen Gesichtspunkten von besonderer Bedeutung und es gilt, dieses Territorium im Interesse seiner Einwohner, der Touristen und den hier ansässigen Firmen zu schützen. Aus diesem Grund hat die Gemeindeverwaltung im vergangenen November bei der Region Lombardei den Antrag auf offizielle Anerkennung des Gebiets als Schutzgebiet gestellt. Betroffen sind 114 Hektar Ufergebiet und 86 Hektar Seegebiet. Nach offizieller Anerkennung seitens der Regionalverwaltung wird das Gebiet als „Naturschutzgebiet der Rocca, des Sasso und des See-Parks der Gemeinde Manerba del Garda“ bekannt sein. Durch das Gemeindegebiet von Manerba führen

verschiedene Rad- und Fußwege. Sie bieten die Möglichkeit, die außergewöhnlichen Landschaften, die landwirtschaftlich genutzten Gebiete mit den typischen Olivenhainen und Weinreben, die historischen Zeugnisse und die alten Kirchen zu entdecken. Um den Besuchern die Entdeckung des Territoriums leichter zu machen, gibt es seit diesem Jahr „Manerba in Bici“ (Manerba per Rad) – einen innovativen Bike-Verleih-Service. Zur Verfügung stehen sowohl normale Fahrräder als auch Elektro-Räder. Im Sommer besteht außerdem die Möglichkeit, das Gebiet an Bord eines Touristen-Bummelzuges zu entdecken. Biker-Freaks sollen an dieser Stelle auf eine sehr nützliche Home Page und auf eine kostenlose App für Smartphones hingewiesen werden. „Garda Bello e Buono“, dies der Name der App, ist das Ergebnis eines übergemeindlichen Projekts, an dem die Gemeinde Manerba teilgenommen hat. Ziel ist es, den Besuchern das Gebiet näher zu bringen und auf tragbare Weise für dieses zu werben. Über die App ist es dank GPS möglich, sich auf dem Gebiet fortzubewegen und über Smartphone historische, künstlerische, gastronomische und landschaftliche Informationen abzurufen.

Griechische Göttin war Namenspatin Minerva soll am Westufer Gastfreundschaft gefunden haben

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anerba befindet sich am Westufer des Gardasees. Das Gemeindegebiet führt über elf Kilometer direkt am Seeufer entlang. Der Ort hat aber noch mehr zu bieten. Er befindet sich mitten in der Valtensi und ist reich an Hügeln, Olivenhainen und Weinbergen. Naturfreunde kommen in Manerba ebenso auf ihre Kosten wie all jene, die sich für die Kultur und die Geschichte interessieren, denn in Manerba gibt es zahlreiche historisch-künstlerische Besonderheiten und archäologische Fundstätten. Auch wer das Gebiet über seine kulinarischen Spezialitäten kennen lernen möchte, wird nicht enttäuscht. Mit seinem Namen, so wird von einigen angenommen, erinnert der Ort an Minerva, die griechische Göttin der Weisheit. Sie soll hier Gastfreundschaft gefunden und dann den Einwohnern ihr Kenntnisse vermittelt haben. Die Geschichte von Manerba ist eng mit der Ge-

schichte der Rocca, dem Verteidigungssystem, verbunden. Die Rocca wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals zerstört, doch die Anhöhe, auf der sich die Festung befindet, und das darunter liegende Gebiet des Sasso ist ein wahrer botanischer Garten. Anders als die anderen Ortschaften des Gebiets, in denen die Wehrbauten in erster Linie zum Schutz der Bevölkerung dienten, hatte die Rocca ein rein militärische Funktion. Heute sind von der Burg nur noch die Fundamente des zentralen Baus und verschiedene Mauergürtel sowie einige Gebäude erhalten geblieben. Im Laufe der Jahrhunderte war sie in der Hand der Langobarden, der Scaligeri, der Visconti und der Venezianer. Im Jahr 1787 wurde die Festung auf Befehl des Verwalters von Salò zerstört. Der Grund: sie war zum Unterschlupf für Kriminelle geworden. Sehenswert sind in Manerba auch die vielen Kir-

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chen des Gemeindegebiets. Zu ihnen zählt die Pieve Santa Maria im gleichnamigen Ortsteil. Die Kirche, die im 11. Jahrhundert wieder aufgebaut wurde, soll, so heißt es, zwischen dem 7. und 8. Jahrhundert auf den Ruinen eines heidnischen Tempels errichtet worden sein. Manerba besteht aus fünf Ortsteilen. Sie alle befinden sich auf einer Anhöhe. Der wichtigste Ortsteil ist Solarolo, der seit jeher mit Montinelle in Konkurrenz steht. Balbiana und Gardoncino haben an einigen Ecken noch ihr ursprüngliches Aussehen erhalten. Etwas Besonderes ist Antica Pieve. Hier befand sich die erste Mutterkirche der gesamten Valtenesi. Und in den 60er Jahren war dieser Ortsteil der erste, der sich auf den Fremdenverkehr einstellte. Heute verfügt Manerba über zahlreiche Hotels, Camping-Plätze, Ferien-Villages, Agriturismi und Bed and Breakfast-Anlagen.


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